Estrategy Ausgabe 31 Leseprobe

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E-Commerce // Onlinemarketing // SEO // SEM // Development // Mobile // Technik // Usability // Recht // Tipps&Tools

#31 06/2017 - 09/2017

Leseprobe

SHOPSYSTEME k c i l b r e b ü t k große Mar Der

E-Commerce Magento 2 – Der Status Quo

Online-Strategie Einhörner und Mehrhörner – So beflügeln Alphatrends Ihr Business

Projektmanagement Agile Transformation sorgt für nachhaltiges Wachstum

Online-Marketing Native Advertising – Wissenswertes rund um attraktive die Werbeform

E-Recht Wichtig ist, was drin ist – Was ist aus rechtlicher Sicht beim Einsatz von Software zu beachten? fotolia.com/warmworld – alphaspirit © 123RF.com

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Editorial

Enterprise ShopsoftwareMarktüberblick Zum Thema „E-Commerce und die passende Lösung“ gibt es unzählige Abhandlungen und Bücher. Auch wir hatten vor einigen Jahren bereits einmal einen Marktüberblick erstellt. Aufgrund der enormen Dynamik und der massiven Entwicklungsgeschwindigkeit war es aus unserer Sicht jetzt mal wieder an der Zeit, einen Blick auf den Deutschen Markt und die entsprechenden Lösungen im High-End-Segment zu werfen. Entstanden ist hier aus unserer Perspektive ein kompakter aber dennoch sehr informativer Marktüberblick mit wichtigen Daten und Fakten zu den gängigsten Systemen für anspruchsvolle E-Commerce-Projekte sowohl im B2C- als auch B2B-Umfeld. Dabei finden Sie zu folgenden Shoplösungen komprimierte Basisinformationen für eine Erstbeurteilung: Intellishop, OXID, Shopware, Magento, Spryker, Intershop, IBM Websphere, Commercetools, SAP Hybris, ORO Commerce, Prestahop, Salesforce Commerce Cloud

Die

Möglichkeiten

im Web sind nahezu

grenzenlos.

Darüberhinaus haben wir wieder weitere spannende Themen rund um die Bereiche E-Commerce, Onlinemarketing und E-Recht für Sie zusammengestellt. So beleuchten wir in einem Artikel die Welt hinter dem Onlineshop, zeigen was es heutzutage mit Leadmanagement auf sich hat, geben einen umfassenden Einstieg in das Thema „Native Advertising“, berichten über den aktuellen Stand der Digitalisierung in Deutschland und vieles mehr! Ergänzt wird das Ganze durch einen topaktuellen Artikel zum Thema „Software Compliance“ – ein Bereich, über den sich die Wenigsten bislang näher Gedanken machen – mit zum Teil gravierenden Folgen … Natürlich gibt's auch in der aktuellen Ausgabe wieder einiges an Web- und Buchtipps für die anstehende Urlaubszeit! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen erholsame Tage und viel Spaß beim Lesen des eStrategy-Magazins!

Ihr Josef Willkommer Chefredakteur

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Inhalt: 02/2017

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Shopsysteme – Der große Marktüberblick Inzwischen gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster Shopsysteme für nahezu alle denkbaren Szenarien und Budgets. Wir haben uns die aus unserer Sicht für den deutschen Markt wichtigsten Enterprise Systeme genauer angesehen und unsere Einschätzung abgegeben.

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Magento 2 – Status Quo und Ausblick Die aktuelle Version der weltweit führenden Shopsoftware Magento ist nach langem Warten seit Ende 2015 verfügbar. Wir haben mit dem Head of Product Development & Strategy, Peter Sheldon über den Status Quo, Fehler aus der Vergangenheit und die Zukunft gesprochen.

NEWS

3 Editorial 6

Surftipps & Blogs

9 Buchempfehlungen

LEITARTIKEL

12 Shopsysteme – Der große Marktüberblick

E-COMMERCE

47

Interview mit Peter Sheldon, Head of Corporate Strategy und Business Development bei Magento

59 Performance-Boost im E-Commerce: Mehr Umsatz mit Google Shopping 67 In der Matrix – Wie kann die Human Transformation mit dem digitalen Wandel Schritt halten? 72 Die Welt hinter dem Online shop: Diese Tipps und Tricks sollten Onlinehändler kennen 79

Individuell und jederzeit verfügbar – wie die Konsumgüterindustrie die digitale Transformation schafft

83 Bezahlarten für Ihre Branche: In fünf Schritten zum perfekten Bezahl-Mix

99

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Online-Strategie – Von Einhörnern und Mehrhörnern Gelungene Geschäftsmodelle folgen verschiedenen Alphatrends. Den zwischenzeitlichen EinhornHype habe viele mitbekommen und dies war dabei nur ein Ansatz. Wir zeigen welcher Trend zu Ihrem Unternehmen passt?

89 Von der Mücke zum Elefanten

– Die radikale Veränderung der IT

95 Kommunale IT-Services aus

Anwendersicht – End User Experience Monitoring bei der Stadt Frankfurt am Main

ONLINE MARKETING 99 Einhörner und Mehrhörner – So beflügeln Alphatrends Ihr Business 105 Kann ein Adblocker wirklich aufdringliche Werbung verhindern?

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Inhalt: 02/2017

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Native Advertising – Das sollten Sie wissen! Unter Native Advertising versteht man „Werbung, die nicht wie Werbung aussieht“. Ein Begriff, der erst in den letzten Jahren entstand und gerade in letzter Zeit weltweit rasant an Popularität gewann. Wir zeigen, was es damit auf sich hat!

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Projektmanagement – Agile Transformation sorgt für Wachstum Unternehmen sind der Dynamik im Markt oft nicht gewachsen. Die vermeintliche Lösung heißt agiles Management, weil es verspricht, flink und wendig zu machen. Doch bei der Einführung agiler Methoden im Projektmanagement gilt es einiges zu beachten.

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E-Recht – Wichtig ist was drin ist! Moderne Software besteht in der Regel aus vielen verschiedenen Modulen und Bibliotheken. Ob diese aber auch rechtlich „kompatibel“ sind, ist etwas das häufig übersehen wird. In der Konsequenz kann dies fatale, wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.

ONLINE MARKETING 111 Ist die Digitalisierung in deutschen Unternehmen angekommen? 116 Kundenverhalten verstehen: darum reicht Google Analytics im E-Commerce nicht aus 121 5 Dinge, die Sie unbedingt über Software zur Erfassung von Webseitenbesuchern wissen sollten 127 Native Advertising – Alles Wissenswerte um dieses interessante Werbeformat 141 Rückblick auf den 10. Neuromarketing Kongress in München

WEBENTWICKLUNG

145 Neos CMS in der Praxis bei T3N – Interview mit Martin Brüggemann (CTO bei T3N.de)

PROJEKTMANAGEMENT

152 Turbo im Projektmanagement – Agile Transformation sorgt für nachhaltiges Wachstum 160 Agile HR Konferenz 2017

MOBILE

167 Warum der Durchbruch von Mobile Payment noch auf sich warten lässt

§ RECHT 171 Wichtig ist, was drin ist – Was ist aus rechtlicher Sicht beim Einsatz von Software zu beachten?

MAGAZIN 176 Impressum 5


News: Surftipps & Blogs

Surftipps & Blogs Mavo – Die einfache Weise Web-Apps zu erstellen Mavo ist im Grunde eine Erweiterung zu HTML. Durch das Schreiben von HTML/ CSS können Sie mit diesem Tool Web-Apps erstellen, ohne programmieren oder einen Server verwalten zu müssen. Das ganze wurde von der – unter Developern und Designern bekannten – Expertin Lea Verou ins Leben gerufen. Mit dieser Lösung ist Ihre Homepage über das Frontend editierbar und zusätzlich stehen noch viele weitere Optionen für Sie bereit: So können Sie beispielsweise Zinsverläufe kalkulieren, grafische Anwendungen erstellen oder eine eigene To-Do-App aufbauen. Um Mavo anzuwenden, müssen lediglich ein Stylesheet und eine Javascript-Datei auf der zu verwaltenden HTML-Seite eingebunden werden. Mavo ist Open-Source, doch ein aktives Javascript ist hierzu Voraussetzung. https://mavo.io/

Feedly – informiert Sie zentral über Ihre abonnierten RSS-Feeds Die Browser-Erweiterung Feedly entwirf Ihnen eine personalisierte Startseite für Google Chrome. Im Magazin-Stil können Sie mit Feedly auf Ihrer Startseite persönliche Inhalte lesen. Haben Sie Feedly einmal installiert, sind Sie auf Anhieb über Ihre abonnierten RSS-Feeds informiert. Aktuelle News, persönliche Nachrichten, Videos und vieles mehr erreichen Sie sofort auf Ihrer Startseite von Google Chrome. Mit der praktischen Suchfunktion können Sie nach passendem Content suchen, um beispielsweise Ihre Recherche für Ihr Marketing und Ihren Verkauf zu beschleunigen. Per Drag&Drop können Sie zudem einzelne Elemente frei auf Feedly bewegen, um Ihre eigene individuelle Startseite optisch entsprechend anzupassen. Die Chrome-Erweiterung steht online zur Verfügung und ist auf Smartphones auch über Chrome und Firefox abrufbar. https://feedly.com/i/welcome

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News: Surftipps & Blogs

Surftipps & Blogs Adobe Scan App – überzeugt mit innovativen Features Die Scan-App von Adobe ist anders als die herkömmlichen Scanner Apps. Der innovative Scanner überzeugt mit einem leicht zu bedienendem Interface und gestochen scharfen Scan-Ergebnissen. Das Highlight: Die AdobeScan App erkennt sogar zuverlässig den Text und exportiert automatisch das gescannte Dokumente als PDF in die Adobe Cloud. Anders als bei konkurrierenden Scannern, können Sie somit den Text später wieder aus dem eingescannten Dokument heraus kopieren. Ebenso lassen sich Helligkeit und Kontrast des Scans ändern. Der mobile Scanner ist einfach zu bedienen und kostenlos als Android App erhältlich. https://acrobat.adobe.com/us/en/acrobat/mobile-app/scan-documents.html

Gartner Peer Insights – sammelt relevante Kundenbewertungen zu Webtechnologien Als eines der renommiertesten Institute für Marktforschung bietet Gartner Unternehmen weltweit eine wertvolle Plattform an, um eine sichere Kaufentscheidung über IT-Lösungen zu treffen. Gartner Peer Insights sammelt für Sie Erfahrungen von Technologie-Käufern und Endnutzern. Damit Reviewer den Peer Insights Standards genügen, werden diese über ein mehrstufiges Verfahren beurteilt. Dadurch wird sicher gestellt, dass Sie nur relevante und qualitative Bewertung erhalten. Feedback zu eigenen Produkten oder Dienstleistungen ist somit nicht erlaubt und es werden auch nur Reviews von geschäftlichen E-Mail-Adressen akzeptiert. https://www.gartner.com/reviews/home

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560 Seiten, gebunden, 49,90 Euro ISBN 978-3-8362-4264-6

420 Seiten, gebunden, 49,90 Euro ISBN 978-3-8362-4490-9

Erfolgreich und sicher verkaufen im Web Seien Sie von Anfang an auf der sicheren Seite, wenn es um das Verkaufen im Web geht! AGB, Markenrecht, Impressumspflicht, Mahnverfahren: Unser Ratgeber für Webshop-Betreiber klärt Sie über alle Rechtsfragen auf. Und mit dem Handbuch zu Amazon Marketplace sichern Sie sich den wirtschaftlichen Erfolg als Händler und Hersteller – vom Produktlisting bis zur Erfolgskontrolle.

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News: Buchempfehlungen

Buchtipps aus der eStrategy-Redaktion The Retargeting Playbook How to Turn Web-Window Shoppers into Customers Retargeting ist der Grundstein für jede ganzheitliche, erfolgreiche, digitale Werbestrategie, wenn es korrekt implementiert wird. Allerdings herrscht ein großes Unwissen darüber, wie die Technologie tatsächlich funktioniert und wie sie am optimalsten genutzt wird. Das englischsprachige „Retargeting Playbook“ ist ein vollständiger Ratgeber für digitale Vermarkter. Es gewährt einen tieferen Einblick in die Retargeting-Thematik. Zudem stellt es viele nützliche Tipps bereit, die über das Retargeting auf Webseiten hinausgehen. Die Autoren bewerben teilweise ihre Plattform – der Nutzen des Buches überwiegt jedoch, sodass dies nicht weiter stört. Autoren: Adam Berke – Gregory Fulton – Lauren Vaccarello, Auflage / Erscheinung: Mai 2014, Umfang: 192 Seiten, Preis: 28,00 Euro, Verlag: Wiley, EAN: 978-1-118-83264-6

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IT-Handbuch für Fachinformatiker Der Ausbildungsbegleiter Das Praxisbuch vermittelt umfassende Grundlagen. Zudem wartet es auch mit tiefergreifenden Erklärungen zu den unterschiedlichsten Themen der IT auf. Es werden u. a. die Themen Computerhardware, Betriebssysteme, Netzwerktechnik, -protokolle und -anwendungen sowie Grundlagen der Programmierung, Datenbanken und Multimedia behandelt. Ein Glossar erläutert die verwendeten Fachbegriffe. Die aktuellste Ausgabe bietet zusätzlich viele Praxisübungen und Prüfungsfragen. Geeignet ist es für Fachinformatiker der Bereiche Anwendungsentwicklung und Systemintegration. Autor: Sascha Kersken, Auflage / Erscheinung: 7. Auflage 2015, Umfang: 1304 Seiten Preis: 34,90 Euro, Verlag: Rheinwerk, ISBN: 978-3-8362-3473-3

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News: Buchempfehlungen

Buchtipps aus der eStrategy-Redaktion Das demokratische Unternehmen Neue Arbeits- und Führungskulturen im Zeitalter digitaler Wirtschaft Digitalisierung, Transparenz, Mitbestimmung und Teilhabe wird heutzutage von immer mehr Mitarbeitern und Stakeholdern gefordert. Es herrscht der Trend Unternehmen zu demokratisieren. Unternehmen stehen dadurch vor neuen Herausforderungen. Durch die Beiträge mehrerer Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zeigt das Buch auf, welche Vorteile, Chancen und auch Risiken in der Demokratisierung der Arbeitswelt liegen. Dabei werden auch aktuelle Konzepte für Unternehmen vorgestellt. Die Autoren vertreten die Meinung, dass demokratische Unternehmen deutlich an technologischer und sozialer Innovationskraft gewinnen. Autoren: Thomas Sattelberger – Isabell Welpe – Andreas Boes, Auflage / Erscheinung: 1. Auflage 2015, Umfang: 312 Seiten, Preis: 59,00 Euro, Verlag: Haufe, ISBN: 978-3-648-07434-3

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Die Kunst der kontinuierlichen Selbsterneuerung Acht Prinzipien für ein neues Change Management Wie hält man ein Unternehmen stets erneuerungsfähig, ohne dass es zuvor eine Krise durchleben muss? Wie müssen dabei unterstützende Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen aussehen? Wie muss sich das Change Management selbst ändern, um den Prozess nachhaltig zu begleiten? Der Autor geht diesen Fragen in seinem laufenden Forschungsvorhaben seit 2004 nach. Die Zwischenergebnisse stellt er mit konkreten Methoden und Tools in diesem Buch vor. Er betont dabei, dass die Ergebnisse in unserer schnelllebigen Zeit nicht als Erfolgsformel, sondern eher als Denkprinzipien gesehen werden sollten. Autor: Hans-Joachim Gergs, Auflage / Erscheinung: März 2016 Umfang: 224 Seiten, Preis: 29,95 Euro, Verlag: Beltz, ISBN: 978-3-407-36582-8

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News: Buchempfehlungen

Buchtipps aus der eStrategy-Redaktion App-Design Alles zu Gestaltung, Usability und User Experience Von der Ideenfindung bis zur Umsetzung – das Buch zeigt, wie attraktive und moderne Apps gestaltet werden. Der Autor geht dabei detailliert auf folgende wichtige Punkte ein: Konzeption guter Usability und User Experience, Gestaltungsgrundlagen, Farblehre, Farbe auf Bildschirmen, Typografie, Grafiken, Bilder, Icons, Nutzerzentriertes Design, Mock-ups & Wireframes, Testen und optimieren, Marktstrategien, Präsentation der App im App-Store, Android, iOS u.v.m. Dabei verwendet er viele Schaubilder und Fotos, um das Geschriebene zu demonstrieren. Farbliche Untergliederungen machen den Inhalt gut übersichtlich. Ein inspirierendes Buch für alle, die attraktive Apps wollen. Autor: Jan Semler, Auflage / Erscheinung: Mai 2016, Umfang: 484 Seiten, Preis: 39,90 Euro, Verlag: Rheinwerk, ISBN: 978-3-8362-3453-5

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Kanban in der Praxis Vom Teamfokus zur Wertschöpfung Machen wir überhaupt „richtiges“ Kanban? Wie können wir unser Kanban verbessern? Wie können wir Kanban vergrößern (ausweiten)? Was hilft uns dabei, in unserer Arbeit vorhersagbarer zu werden? Woran sollen wir als Nächstes arbeiten? Diese Fragen tauchen laut dem Autor nach Einführung von Kanban am häufigsten auf. Das Buch bietet Lösungen hierfür. Da man jedoch nur Vorteile aus der Methode ziehen kann, wenn man die Wirkmechanismen gründlich versteht, werden zuerst die Fundamente von Kanban wiederholt. Anschließend wird u.a. aufgezeigt, wie man aus Blockaden lernt, wie Bugs richtig behandelt werden und wie man mit Engpässen umgeht. Das Buch ist ein Muss für jeden, der mit Kanban arbeitet. Autor: Klaus Leopold, Auflage / Erscheinung: November 2016 Umfang: 408 Seiten, Preis: 35,00 Euro, Verlag: Hanser, ISBN: 978-3-446-44343-3

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

Shopsysteme – Der große Marktüberblick Josef Willkommer, Geschäftsführer, TechDivision GmbH

Für viele Unternehmen ist E-Commerce mittlerweile ein fester Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie, damit sie ihre bestehenden Kunden erreichen und neue Kunden gewinnen bzw. ihren Marktanteil gegenüber anderen neuen Marktteilnehmern, wie z. B. Amazon, verteidigen können. Schon heute sind die Wachstumsraten im Onlinehandel um einiges höher als im stationären Handel. Wegen dieses rasanten Wachstums, sind immer mehr Unternehmen bereit, in E-Commerce Lösungen zu investieren. Forrester Research geht davon aus, dass bis 2019 insgesamt 2,1 Mrd. $ für E-Commerce Shopsysteme ausgegeben wird. Allein diese Zahl zeigt imposant, wie schnell der Markt für Shopsysteme wächst. 12


Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

Entwicklungen zu Shopsystemen in den nächsten Jahren l Bis 2018 werden 40 % der B2B Shopbetreiber Tools und Algorithmen zur Preisfindung und -optimierung einsetzen. l

Im Jahre 2020 werden Unternehmen, die im Web entsprechende Vertrauenswürdigkeit aufgebaut haben, rund 20% mehr Erlöse generieren, als solche, die hier nicht entsprechende Investments tätigen.

l

Im Jahre 2020 werden rund 25 % der Onlinehändler einen Ansatz implementiert haben, der die Maxime „Der Handel kommt zum Kunden“ verfolgt oder anders formuliert: erfolgreiche Onlinehändler müssen zukünftig noch stärker dort vertreten sein, wo sich auch ihre Kunden aufhalten. Das Web wird dabei sicherlich ein zentrales Element sein.

l

Im Jahre 2020 werden intelligente Personalisierungsengines – sicherlich auch getrieben durch den inzwischen starken Trend der künstlichen Intelligenz – Produktvorschläge anhand der jeweiligen Kundenabsichten unterbreiten und damit rund 15 % Zusatzerlöse generieren.

1. Proprietäre Software 2. SaaS Software (Cloud) 3. Open-Source Software / Commercial Open-Source 4. Individualentwicklung

Proprietäre Software Bei Standardsoftware sollten nachfolgende Vor- und Nachteile berücksichtigt werden:

Vorteile

Nachteile

Klare Kostenstrukturen

Relativ starr und unflexibel

Standardisierte Lösungen

Eingeschränkte Anpassungsmöglichkeiten

Schnelle Implementierung

Abhängigkeit vom jeweiligen Anbieter

Professionelle Supportmöglichkeiten

„Sackgasse“ bei Einstellung der Software

Praxiserprobt und getestet

Möglicherweise „versteckte“ Kosten (Support etc.)

Garantieleistungen

Quelle: https://www.gartner.com/doc/3690217/ magic-quadrant-digital-commerce

Die vier grundlegenden Lizenzierungsansätze als eine Entscheidungsbasis Eines der ganz wesentlichen Unterscheidungsmerkmale bei E-Commerce-Software sind im Wesentlichen vier grundlegend unterschiedliche Lizenzmodelle, die jeweils eigene Vor- und Nachteile mitbringen und die mitunter signifikanten Einfluss auf weitere Projekte haben:

Wann eignet sich Standardsoftware/Kaufsoftware? l Wie hoch ist der erwartete Onlineumsatz: > 10 Mio. EUR p.a. l CapEx vs. OpEx: Investment kommt aus dem Kapital l Time to Market – Wie schnell muss ich sein: mittel- bis längerfristig l Innovation vs. Commodity: Innovation ist wichtiger als Commodity

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

l Development: Flexibilität ist wichtig

lich verbreitet, hat die Cloud inzwischen mit ihrem weltweiten Siegeszug in nahezu allen Branchen und Bereichen inzwischen auch Deutschland erreicht.

l In welchen Märkten möchte ich präsent sein: > 1 Markt l Wem gehört der Code: Shopbetreiber l Wem gehören die Daten: Shopbetreiber l Wo möchte ich hosten: Hostingprovider Ihrer Wahl

SaaS-Software (Cloud) War das Thema Cloud-Software vor einigen Jahren noch relativ „exotisch“ und gerade in Deutschland aufgrund der häufig unklaren rechtlichen Situation und der massiven Vorgaben in Bezug auf Datenschutz – mit wenigen Ausnahmen – noch sehr spär-

Quelle: IDC Worldwide Quarterly Cloud IT Infrastructure Tracker; Gartner; CloudHealth estimates

Diese Erkenntnisse decken sich zudem auch mit der Entwicklung der Suchhäufigkeit bei Google, wie die nachfolgende Grafik demonstriert:

Entwicklung der Suchhäufigkeit nach dem Begriff „Software as a Service“ in Deutschland im Zeitraum in den letzten 4 Jahren gemäß Google Trends

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

Vorteile

Nachteile

„Rundum-Sorglos-Paket“

Häufig hohe Abhängigkeit vom Anbieter

Schnelle Implementierung

Eingeschränkte Kontrollmöglichkeiten

Getestete Komponenten

Verminderte Anpassungsmöglichkeiten

Leistungsfähige und sichere Infrastruktur

Daten liegen extern

Wenig Know-how erforderlich Niedrigerer Ressourceneinsatz (intern)

Wann eignet sich Software as a Service (SaaS)? l Wie hoch ist der erwartete Onlineumsatz: > 10 Mio. EUR p.a. l CapEx vs. OpEx: Investment kommt aus dem operativen Geschäft

Open-Source Software In den letzten Jahren hat sich der Trend zum Einsatz von Open-Source Lösungen verstärkt. Open-Source Lösungen liegen deshalb im Trend, da eine möglichst große Unabhängigkeit von Dritten gewährleistet wird. Des Weiteren verfügen Open-Source Lösungen in der Regel über eine große Community, welche eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Software gewährleistet. Mit einem nach wie vor verbreiteten Trugschluss möchten wir an dieser Stelle aber brechen: OpenSource Software ist zwar häufig lizenzkostenfrei, dies bedeutet aber mitnichten, dass für die Software bzw. die Anpassung und Verwendung der Software keine Kosten entstehen. Insofern sollte ein möglicher Kostenvorteil bei Open-Source Software nicht der primäre Entscheidungsgrund sein! Mit anderen Worten:

Wer sich ausschließlich aus Kostengründen für Open-Source-Software entscheidet, hat die wesentlichen Vorteile noch nicht verstanden!

l Time to Market – Wie schnell muss ich sein: kurzfristig l Innovation vs. Commodity: Commodity ist wichtiger l Development: so wenig Individualentwicklung wie möglich. l In welchen Märkten möchte ich präsent sein: schneller Eintritt in einen spezifischen Markt l Wem gehört der Code: Softwareanbieter l Wem gehören die Daten: je nach vertraglicher Gestaltung mitunter dem Softwareanbieter l Wo möchte ich hosten: Beim Shop bzw. Technologieanbieter

In aller Regel besteht bereits eine umfangreiche Basis mit entsprechenden Funktionalitäten, die jedoch – durch die Offenlegung des Quellcodes – jederzeit erweitert und an die individuellen Kundenbedürfnisse angepasst werden können. Dabei wird der Support sehr häufig auch durch die Entwickler bzw. die Entwicklergemeinde angeboten. Bei klassischer Open-Source Software sollte dabei berücksichtigt werden, dass in der Regel kein Hersteller für etwaige Regressansprüche belangt werden kann. Die Software wird meist von einer weltweit agierenden Community aus freien Entwicklern vorangetrieben und weiterentwickelt. Genau darin liegt sehr häufig auch ein großer Vorteil von Open-Source Software, da mitunter enorme Entwicklungspower vorhanden ist, die für die schnelle und konsequente – vor allem aber auch sehr marktorientierte Weiterentwicklung – sorgt. Dies ist auch

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

der Grund, warum immer mehr große Unternehmen mit Erfolg auf Open-Source Software in nahezu allen

Bereichen setzen. Zudem bestehen keine oder meist geringe Anbieterabhängigkeiten:

Zalando Open-Source Principles – Quelle: http://zalando-open-source-principles.readthedocs.io/en/latest/

Ein weiteres Beispiel stellt der Relaunch des größten deutschen E-Commerce-Anbieters Otto.de dar, bei dem primär auf Open-Source Technologien gesetzt wurde, mit großem Erfolg, wie sich zwischenzeitlich gezeigt hat. „Wir haben in der Entwicklung konsequent und bewusst zu großen Teilen auf OpenSource-Bibliotheken und -Technologien gesetzt. Zu den Vorteilen von Open-Sourcebasierten Lösungen zählen die flexiblen Kombinationsmöglichkeiten, die geringen

Lizenzkosten, die Unabhängigkeit von jeweils einem kommerziellen Anbieter und die leichtere Erweiterbarkeit und Austauschbarkeit der einzelnen Open-Source Komponenten.“

Beim Einsatz von Open-Source Lösungen sollte man jedoch auch immer die zugrunde liegenden Lizenzbedingungen beachten. Insbesondere beim Thema Exklusivität sollte man ggf. einen spezialisierten Anwalt konsultieren um hier am Ende nicht noch eine böse Überraschung zu erleben.

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

Vorteile

Nachteile

Größtmögliche Flexibilität und Zukunftssicherheit durch offene Sourcen

Ggf. kein „Herstellersupport“ und keine Garantieleistungen

Hohe Verbreitung, damit kaum Anbieterabhängigkeit (Communities!)

IT Know-how häufig von Vorteil

Innovationen durch Community

Erhöhter Schulungs- und Supportaufwand

Meist kürzere Time-to-Market

Ggf. höherer Integrationsaufwand

In der Regel sehr gute Softwarequalität

Im worst Case unsichere bzw. keine Weiterentwicklung

Hohe Softwaresicherheit bzw. schnelle Reaktion auf Sicherheitsprobleme

Wann eignet sich Open-Source Software? l CapEx vs. OpEx: Investment kommt aus dem vorhandenen Kapital. l

Time to Market – Wie schnell muss ich sein: je nach Ausgestaltung tendenziell mittelfristig; über agiles Entwicklungsmethoden mit MVP auch sehr kurzfristig

l Innovation vs. Commodity: Innovation ist wichtiger. l Development: tendenziell mehr Individualentwicklung. l In welchen Märkten möchte ich präsent sein: je nach Lösung ein bzw. mehrere Märkte. l Wem gehört der Code: Shopbetreiber sowie der Allgemeinheit (je nach Lizenz).

l Wo möchte ich hosten: Hostingprovider Ihrer Wahl (inkl. Cloud) oder eigenes Rechenzentrum

Individualentwicklung Bei dieser Variante handelt es sich um den kompromisslosesten, aber sicherlich auch aufwändigsten Ansatz, bei dem man quasi auf dem Reißbrett seine ganz spezielle Shoplösung implementiert und demzufolge auch nahezu 100 % flexibel im Bezug auf Anforderungen agiert werden kann. Hier hat man allerdings das Problem, bei etwaigen Anforderungen und/oder Bugs bzw. Sicherheitsproblemen, kein Partner- oder Community-Netzwerk zur Verfügung zu haben, auf das man zurückgreifen kann und das häufig – insbesondere in Bezug auf Innovationen und Weiterentwicklung – deutlich agiler unterwegs ist. Tendenziell ist es so, dass mit zunehmender Größe des Onlineshops in Bezug auf Traffic, Bestellvolumen und Produktanzahl auch die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes einer Individualentwicklung zunimmt, da es in der Natur der Sache liegt, dass fertige Lösungen – unabhängig ob Proprietäre Lösung, SaaS-Software oder Open-Source Tool, für eine möglichst große Bandbreite an Einsatzszenarien und Kunden entwickelt werden.

Vorteile

Nachteile

Unbegrenzte Flexibilität

Hohe Initialkosten

Verwendung neuester Technologien

Häufig lange/Längere Entwicklungsdauer

Geringeres Risiko für Hackerangriffe

Höherer Wartungs- und Supportaufwand

Alleinstellungsmöglichkeit durch Technologie und Features

Man profitiert nicht von zentralen Weiterentwicklungen

l Wem gehören die Daten: Shopbetreiber.

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

Analystenreports als erste Orientierung Neben den grundlegenden Fragen der entsprechenden Lizenzierung, die mitunter sehr weitreichende Folgen haben kann, können insbesondere im Enterprise-Umfeld aufgrund der meist vorliegenden Investments und der damit einhergehenden Risiken entsprechende Testimonials sowohl von Kunden als auch Analysten in Form entsprechender Reports eine größere Rolle spielen. Hierbei sei jedoch explizit darauf hingewiesen, dass Nennungen bei Gartner und/ oder Forrester grundsätzlich keinen Nachteil bringen und als ein weiteres Entscheidungskriterium herangezogen werden können. Allerdings bedeutet dies absolut nicht, dass dort nicht erwähnte Tools weniger geeignet oder gar schlecht wären …

gegeben sind. Gerade für größere, internationale Shop-Projekte stellt der entsprechende Gartner Magic Quadrant allerdings einen durchaus sehr guten Einstiegspunkt dar. Gartner stellt die Ergebnisse seiner Analysen in sog. Quadranten dar, die aus nachfolgenden vier Segmenten bestehen und für E-Commerce-Software als „Gartner Magic Quadrant for Digital Commerce“ bezeichnet werden. Die vier Gartner Segmente: l Leaders l Challengers l Visionaries l Niche Player Wir möchten uns auf die sog. Leaders und einige dort genannte Lösungen fokussieren, die sich gemäß Gartner wie folgt charakterisieren lassen:

Gartner Magic Quadrant for Digital Commerce

l Umfassende Breite und Tiefe der vorhandenen E-Commerce Funktionalitäten

Mit dem sog. Gartner Magic Quadrant veröffentlicht das Marktforschungsunternehmen in regelmäßigen Abständen Analysen zu unterschiedlichsten Softwaresegmenten. Eines der laufend untersuchten Segmente beschäftigt sich dabei auch mit E-Commerce-Technologien. Die aktuellste Ausgabe des Gartner Magic Quadrants for Digital Commerce wurde Ende April 2017 veröffentlicht und ist demnach sehr aktuell.

l Die E-Commerce Funktionalitäten unterstützen unterschiedlichste Branchen und Business modelle

Hierzu beobachtet Gartner weltweit laufend rund 90 Anbieter von E-Commerce-Lösungen. Im aktuellen „Gartner Magic Quadrant for Digital Commerce“ wurden die gemäß Gartner 21 führenden Anbieter weltweit identifiziert und basierend auf einem umfangreichen Kriterienkatalog bewertet. Sofern eine Softwarelösung bei Gartner nicht genannt wird, bedeutet dies nicht, dass die Software schlecht oder nicht relevant/geeignet wäre. Es bedeutet lediglich, dass einige der Auswahlkriterien von Gartner nicht im entsprechenden Maße

l Die Software ist hochgradig skalierbar und ermöglicht damit auch sehr große Transaktions volumina und entsprechende Onlineumsätze l Die Software bietet umfassende Vertriebs- und Supportservices, sowohl direkt über den Her steller als auch über ein vielschichtiges Öko system, bestehend aus Implementierungs- und Technologiepartnern l Zusätzliche Funktionalitäten, die mit der Kernapplikation verknüpft werden können. l

Leader verfügen darüberhinaus über einen entsprechenden finanziellen, technologischen und organisationsseitigen Background, namhafte Best Practices und können mitunter selbst als Benchmark herangezogen werden.

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

Forrester Wave™: B2C Commerce Suites, Q1 ‘17

Gartner Magic Quadrant for Digital Commerce, Frühjahr 2017 Quelle: Gartner

Forrester Wave Im Software- bzw. IT-Umfeld gehört neben Gartner international betrachtet sicherlich noch Forrester zu den führenden Adressen für Analysen und Research. Ähnlich dem Gartner Magic Quadrant veröffentlicht auch Forrester Research als unabhängiges Marktforschungsunternehmen in regelmäßigen Abständen Reports zu vielerlei Bereichen und Softwarekategorien. Forrester nennt seine Analyse des ShopsystemMarktes “Forrester Wave Report” und unterscheidet hierbei – im Gegensatz zu Gartner, die eine Gesamtbetrachtung vornehmen – noch zwischen B2C- und B2B-Markt mit jeweils separaten Reports.

B2C Markt Für den B2C-Markt beurteilt Forrester anhand von 29 Kriterien die relevantesten Shoplösungen für dieses Umfeld und kommt im aktuellen Report zu nachfolgendem Ergebnis:

Quelle: Forrester Research

Die Studie von Forrester umfasst die folgenden 13 Anbieter: commercetools, Digital River, Elastic Path, Episerver, IBM, Intershop, Kibo, Magento, Oracle Commerce Cloud, Oracle NetSuite, Salesforce, SAP Hybris und Sitecore. Als Anbieter, die in der Bewertung auftauchen, haben Sie folgende Kriterien erfüllt. l

Einen klaren Fokus auf den B2C Handel legen, wenngleich einige Anbieter auch Kunden im B2B Marktsegment bedienen oder über ein weitreichendes Produktportfolio im Bereich von Marketing, Service und Vertrieb haben. Das angebotene Produkt konzentriert sich auf die Bedürfnisse Ihrer B2C und Sie haben einen klaren Strategieplan für den B2C Handel.

l

Sie verfügen über eine eigenständige und unabhängige B2C E-Commerce Plattform. Die jeweilige Plattform ermöglicht es, einen Onlineshop aufzusetzen und zu betreiben. Zusätzlich können Sie Ihren Kunden weitere Komponenten für den Onlineshop, wie z. B. ein PIM (Produkt Information Management), Order Management usw., zur Verfügung stellen. Ent-

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

weder sind diese Funktionalitäten bereits in die E-Commerce Plattform integriert oder wer-den von Drittanbietern für die Plattform angeboten

l Jeder Anbieter erwirtschaftet einen beträcht lichen Umsatz und hat einen großen Kunden stamm. Damit sichergestellt ist, dass die An-

bieter auch für weitere Studien zur Verfügung stehen, hat Forrester für die Studie quantifizierbare Kriterien festgelegt, die von den Anbietern erfüllt werden müssen. Jedes der Unternehmen erwirtschaftet im E-Commerce einen jährlichen Umsatz von 20 Mio. $. Sie sind profitabel bzw. sind auf den Weg profitabel zu werden und haben mindestens 50 Kunden.

Die vier primären Säulen im E-Commerce mit deren Funktionalitäten

Quelle: „Today’s Commerce Suites Support Four Core Pillars of Functionality“ The Forrester Wave™: B2C Commerce Suites, Q1 2017

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

IntelliShop Aktuell wird Version 7.9 der IntelliShop E-Commerce Plattform verwendet, die derzeit rund 400 Installationen aufweist. Mit rund 350 Installationen in Deutschland, liegt der Fokus der Software im deutschsprachigen Raum. Aufgrund der Spezialisierung auf bestimme Branchen, sind die Funktionalität der Shopsoftware speziell und zielgerichtet danach ausgelegt. Dies verschafft Unternehmen, die auf IntelliShop setzen, einen Kosten- und Effizienzvorteil. Neben der Branchenfokussierung wird insbesondere der Aufbau von Servicewelten und mobilen Lösungen im B2B verfolgt. Dadurch können Unternehmen Prozesse vernetzen, neue Geschäftsmodelle kreieren und klare Lösungen für konkrete Probleme realisieren. Die Plattform fokussiert sich strategisch auf den weiteren Ausbau im B2B, speziell in den Branchen Medizintechnik, Elektrotechnik, Anlagen- und Maschinenbau, sowie dem Bauwesen und der Produktionsverbindungstechnik. Für die Zukunft ist ein konsequenter Ausbau der bestehenden mobilen Lösungen angedacht. Da es sich bei der Plattform um keine Open-Source Plattform handelt, ist eine gewisse Abhängigkeit gegeben. Die Abhängigkeit kann aber verringert werden, wenn man über entsprechende Vertrags- und Geheimhaltungsvereinbarungen, Zugang zum Quellcode der Software bekommt. Intellishop bietet folgende Produkte/Versionen an l Digitaler Produktkatalog (Produktdarstellung ohne Checkout) l Standard Edition (Grundlage für Ihre E-Commerce Lösung) l B2B Procurement Edition (Beschaffungsprozesse für Ihre Kunden) l B2B Channel Edition (Einbindung von Händlern & Außendienst)

l B2B Platinum Edition (Komplettpaket für den digitalen Angebots- & Vertriebsprozess) l Outlet Edition (Integration von Filialen & POS in Ihren E-Commerce) Ein Marktplatz für Extension von Drittanbietern ist nicht vorhanden. Aktuelle Drittanbieter-Extensions sind als sog. Standard- oder Premiummodule direkt über IntelliShop erhältlich. Ein sogenanntes Connectoren-Prinzip erleichtert die Anbindung an Drittsystemen und Onlinepartner. Darüberhinaus wird damit sichergestellt, dass Projektmodule niemals die Updatefähigkeit vom Core be- oder verhindern. Hierfür sind beispielsweise Module zur Integration von Payment- und ERP-Anbieter, PIM-Lösungen sowie Tracking verfügbar. Die Plattform zeichnet sich durch sehr hohe Customizing-Möglichkeiten aus. Sie verfügt über eine ausgeklügeltes Modul- und Plugin-Konzept, das es erlaubt, jeden Punkt in der Software zu tauschen oder zu erweitern. Folgende Anpassungen können vom Anwender ohne speziellen IT-Support vorgenommen werden. l Konfigurationsvielfalt in der Expertenkonfiguration l Erweiterung des Datenmodells über die „Eigenen Felder“ l Formularkonfigurationen über die Feld-Validatoren l Umfangreiche UI Anpassungen über den Shopdesigner Eine grundsätzliche Offenlegung des Quellcodes ist nicht vorgesehen, kann aber nach entsprechenden Vertrags- und Geheimhaltungsvereinbarung, gestattet werden.

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

Es werden 2-monatliche Maintenance-Releases veröffentlicht, durchschnittlich 2-mal pro Jahr gibt es Minor Releases mit größeren Änderungen und etwa alle 5 Jahre wird ein Major Release durchgeführt. Eine Verpflichtung, ein Update durchzuführen, gibt es nicht. Es ist aber empfohlen, 1-mal pro Jahr ein Update durchzuführen.

IntelliShop: Hard Facts Anzahl Installationen

insgesamt ca. 400, davon ca. 350 in Deutschland*

Lizenzmodell & Kosten

Proprietäre Softwarelizenz; Einmalige Lizenzkosten abhängig vom benötigten Funktionsumfang primär ab einem mittleren fünfstelligen Betrag, häufig jedoch sechsstellig; zzgl. Supportkosten

Ausrichtung

B2B mit Branchenfokus auf Medizintechnik, Elektrotechnik, Anlagen- und Maschinenbau, Bauwesen und Produktionsverbindungshandel

Partner / Community

12 Implementierungspartner im D/A/CH-Raum, zusätzlich stehen Technologie- und Beratungspartner zur Verfügung

USP

Fokus auf wenige Branchen im B2B-Bereich. Durch diese Fokussierung lässt sich die Funktionalität spezieller und zielgerichteter ausprägen. Dies verschafft Unternehmen, die auf IntelliShop setzen, einen Effizienz- und Kostenvorteil.

Zielgruppe

Der idealtypische Kunde ist im gehobenen Mittelstand angesiedelt, hat einen Jahresumsatz zwischen 50 und 500 Millionen Euro und ist in den Branchen Medizintechnik, Elektrotechnik, dem Anlagen- und Maschinenbau, sowie dem Bauwesen oder dem Produktionsverbindungshandel tätig.

Referenzen

Eismann, 1 & 1, Post Österreich, T-Mobile, Lekkerland

Zielgruppe Die hochskalierbare IntelliShop Enterprise E-Commerce Plattform richtet sich an Unternehmen des gehobenen Mittelstandes mit einem Jahresumsatz von 50 bis 500 Mio. € und adressiert nahezu ausschließlich B2B-Unternehmen bzw. B2B Use-Cases. Die Stärke der IntelliShop-Lösung liegt in der Kombination einer digitalen Handelsplattform, die sich im Standard durch einen hohen Funktionsumfang, flexible Schnittstellen und – aufgrund der langjährigen Praxiserfahrung sowie kontinuierlichen Weiterentwicklung – hohe Stabilität auszeichnet. Durch die spezialisierte Lösung und diverseste Best-Practices lassen sich mit IntelliShop komplexe Handelsstrukturen prozessorientiert und individuell abbilden.

Vorteile

Nachteile

Klare Fokussierung auf B2B Keine Cloud-Lösung vom Commerce Hersteller verfügbar Sehr gut skalierbare und performante Basis auch für sehr große Datenmenge

Kein „offizieller“ Markplatz für Drittanbieter-Module vorhanden

Insbesondere im Vergleich zu Mitbewerbern attraktive Lizenzkosten

Relativ geringe Bekanntheit und Verbreitung

* Herstellerangabe

Schnelle Time-to-Market durch Branche-Fokus und zahlreiche Best-Practices

Überschaubares Partner-Netzwerk

Software „Made in Germany“ mit deutschem Support und direktem Herstellerzugang

Anbieterabhängigkeit durch Closed Source Ansatz

Langjährige B2B-Erfahrung

OXID eShop Aktuell kommt die neue Version OXID eShop 5.3 mit dem Responsive Theme Flow und dem Visual CMS zum Einsatz. Dabei steht die Software in nachfolgenden Versionen zur Verfügung:

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l Enterprise Edition (erweiterte Funktionalitäten) l Enterprise B2B Edition (auf B2B-Anforderungen zugeschnitten) Diese können darüber hinaus durch folgende Module erweitert werden: l OXID eShop POS („Verlängerung“ des Onlineshops in die Fläche mittels speziell angesteuertem 55 Zoll Touchscreen) l OXID4SAP (Schnittstelle für die ERP-Software von SAP) l OXID 4AX (Schnittstelle für die ERP-Lösung Microsoft Dynamics AX) l OXID 4NAV (Schnittstelle für die ERP-Lösung Microsoft Dynamics NAV) OXID eShop gehört zu den Pionieren im Bereich der Shoplösungen, insbesondere im deutschsprachigen Raum und war die ersten Jahre mit seinem Produkt für mittelständische Kunden nahezu konkurrenzlos. Die Software wurde über die Jahre permanent weiterentwickelt und optimiert und ist bei unterschiedlichsten Unternehmen und in verschiedensten Branchen – sowohl B2C als auch B2B – erfolgreich im Einsatz. Eine festen Terminplan für Updates gibt es nicht, sie werden aber in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Eine Verpflichtung zur Installation des Updates gibt es von Seiten OXID nicht. Der Aufwand für Updates richtet sich nach der Individualisierung des jeweiligen Onlineshops. Das bedeutet, dass der Zeitbedarf für Updates von wenigen Stunden bis zu einigen Tagen variieren kann. Auf Kundenwünsche kann jederzeit eingegangen werden, da das System komplett und in vollem

Umfang anpassungsfähig ist. Eine umfangreiche Auswahl von kostenlosen sowie kostenpflichtigen Extensions für eine Vielzahl unterschiedlichster Anwendungsfälle und Szenarien sind über den OXIDMarktplatz namens „exchange“ erhältlich. Durch ein dreistufiges Zertifizierungsprogramm wird gewährleistet, dass die Qualität der Drittanbietermodule den Richtlinien entspricht. OXID eShop ist ein OpenSource Produkt. Daher ist der Quellcode für Professional und Enterprise Level Partner offengelegt.

Zielgruppe Gemäß den Angaben von OXID stammt ein prädestinierter eShop Kunde aus dem gehobenen Mittelstand mit einem Onlineumsatz von 5 bis 300 Mio. oder einem Gesamtumsatz von 50 bis 800 Mio. Euro. Er hat etablierte Geschäftsmodelle und eine gewachsene IT-Infrastruktur. Über 95 % der Enterprise-Lizenzen liegen in diesem Segment. Diese Unternehmen sind seit Jahrzehnten, vielleicht sogar seit Generationen gut im Geschäft und haben nicht vor, wegen Amazon und Co. vom Markt zu verschwinden. Sie müssen jetzt die digitale Transformation vollziehen, haben aber den E-Commerce nicht in ihrer DNA, wodurch Sie tendenziell auf ein Partnernetzwerk setzen. Mit offenen Schnittstellen und guten Erweiterungen kann OXID eShop hier überzeugen, weil bei diesen Kunden typischerweise historisch gewachsene IT-Strukturen vorherrschen und z. B. unterschiedliche ERP-Systeme in verschiedenen Töchtern zum Einsatz kommen.

fotolia.com/stockpics

l Professional Edition

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Vorteile

Nachteile

Praxiserprobte Standardfunktionen

Keine Cloud-Lösung vom Hersteller verfügbar

Namhafte Referenzen und Best Practice in unterschiedlichsten Bereichen und Branchen

Geringe internationale Bekanntheit und Verbreitung

Größtmögliche Flexibilität und Sicherheit durch Open-Source Ansatz

Im Vergleich zu Wettbewerbern in den letzten Jahren weniger Innovationen

Modulmarktplatz mit zahlreichen zertifizierten Erweiterungen

Softwarekern und -architektur in Teilen etwas „angestaubt“

Gerade im deutschsprachigen Raum eingeschworene Community

OXID eShop: Hard Facts Anzahl Installationen

200.000 Installation weltweit, davon ca. 20.000 in Deutschland* ca. 10.000 Onlineshop live, davon ca. 1.200 mit der Enterprise Edition**

Lizenzmodell & Kosten

Commercial Open-Source Lizenz; einmalige Lizenzkosten abhängig von der gewählten Version sowie etwaiger Module ab € 2.990,– (Professional Edition) bzw. ab € 14.900,– (Enterprise Edition) zzgl. Support

Ausrichtung

Sowohl B2C, als auch B2B Kunden

Partner / Community

Insgesamt über 250 Partner, auch international

USP

1000fach bewährt und implementiert; kurze Time-to-Market bei attraktiven Lizenzkosten; großes Netzwerk von Partnern und Experten sowie zehntausende Mitglieder in der Open-Source Community; 1000 Möglichkeiten zu wachsen bei niedrigem Anfangsinvest; Out-of-the-box hohe Funktionalität und Qualität

Zielgruppe

Sowohl B2C wie auch B2B Kunden Im B2B-Markt punkten wir deutlich mit der dedizierten OXID eShop Enterprise Edition und der B2B Edition für Unternehmen mit einem Onlineumsatz von 5 – 300 Mio. € oder einem Gesamtumsatz von 50 bis 800 Mio. €

Referenzen

METABO, Buffalo, Trigema, Bitburger, Melitta

PrestaShop Aktuell kommt die Version 1.7 zum Einsatz. PrestaShop wird aktuell in mehr als 241.000 Shops in ca. 175 Ländern eingesetzt. Als Open-Source Lösung konzipiert, verfügt PrestaShop über eine sehr agile Community mit ca. 1 Mio. Mitgliedern. Der Community ist es zu verdanken, dass heute allein auf dem offiziellen PrestaShop Add-ons Marketplace ca. 5.000 Module – von diversen Zusatzfeatures, über unterschiedlichste Templates bis hin zu Konnektoren zur Verfügung stehen. In Deutschland gibt es eine hohe Zahl an lokalen Shopsystemanbietern, die eine gefestigte Marktposition haben. Hier ist es die Strategie von PrestaShop, sich klar zu positionieren, um Marktanteile zu erkämpfen. Dabei können wir deutliche Erfolge feststellen. So hat sich die Anzahl der aktiven Stores in 12 Monaten um 61 % erhöht und das Netzwerk an Agenturpartnern wurde deutlich ausgebaut. Darüber hinaus wurden sehr viele Schnittstellen zu lokalen Dienstleistern entwickelt (Logistik, Payment, ERP, Onlinemarketing, …). Nicht zuletzt ist es gelungen, wichtige Partnerschaften beispielsweise mit Heidelpay, Amazon Payments oder Trusted Shops abzuschließen. Darüber hinaus ist die Präsenz im Markt deutlich ausgebaut worden, so zum Beispiel mit großen Präsenzen auf der dmexco und Internet World sowie der Teilnahme an über 20 weiteren Events pro Jahr. PrestaShop hat sich in den letzten Jahren auch in Deutschland als fester Player in der etabliert. In der Schweiz, sieht die Situation hingegen ganz anders aus. Hier ist PrestaShop seit Jahren eines der am

* Herstellerangabe – **Auswertung builtwith.com

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Leitartikel: Shopsysteme – Der große Marktüberblick

häufigsten genutzten Shopsysteme und es können in diesem Markt nach wie vor erfreuliche Wachstumsraten im mittleren zweistelligen Bereich verzeichnet werden. Auch im vergleichsweise kleinen österreichischen Markt hat Prestashop im KMU Bereich mittlerweile ebenfalls eine starke Position.

Zielgruppe Prestashop adressiert mit seiner Open-Source Shoplösung primär kleinere und mittlere Unternehmen, für die eine leichtgewichtige aber dennoch leistungsfähige und international sehr gut vertretene Lösung wichtig ist.

fotolia.com/kebox

Was Funktionalitäten, Skalierbarkeit und Belastbarkeit anbelangt kann Prestashop zwar häufig nicht mit den anderen, hier genannten Lösungen mithalten. Dafür punktet die Software durch zum Teil deutlich schnellere und damit auch signifikant günstigere Implementierungen.

Vorteile

Nachteile

Sehr große Flexibilität durch Open-Source und sehr große Community

Keine B2B Funktionalitäten

Keine Lizenzkosten

Begrenzte Skalierbarkeit

Schnelle und verhältnismäßig günstige Implementierung

Keine Omni-ChannelFunktionalitäten

Hochgradige Internationalisierung

Für komplexere Szenarien und Anforderungen nicht vorgesehen und nur bedingt verwendbar

Prestashop: Hard Facts Anzahl Installationen

241.000 weltweit, davon ca. 1.600 in Deutschland** Lizenzmodell & Kosten

Reine Open-Source Lizenz, für die Software fallen generell keine Lizenzkosten an

Ausrichtung

B2C

Partner / Community

Offizielle Agenturpartner in 35 Ländern verfügbar. Durch eine Open-Source Community mit 1 Mio Mitgliedern

USP

100 % Open-Source – kostenfrei, Shopsystem für den weltweiten E-Commerce – in über 170 Ländern im Einsatz, responsive im Front & Backend, weltweite Entwickler-Community, 5.000 Addons und Templates im offiziellen Store

Zielgruppe

E-Commerce PurePlayer, Marken, Hersteller und Retailer die eine ECommerce-Lösung für den lokalen oder internationalen Onlinehandel benötigen und dies zu einem wirtschaftlichen attraktiven Preis.

Referenzen

baby maxi, moebel.de, Planet Sushi, Hinstorff, nordeko

Insofern lässt sich Prestashop insbesondere für Testprojekte bzw. Testmärkte, bei denen Schnelligkeit und Einfachheit von großer Bedeutung sind, gut einsetzen. Sowohl PrestaShop selbst als auch deren Kunden sehen SAP Hybris, Intershop & Co. nicht als Wettbewerb oder Alternative in diesen Projekten. Insbesondere im Brand und Herstellerbereich benötigen Prestashop-Kunden häufig eine Lösung, die sie beispielsweise autark und möglichst schnell in 10 Ländern mit 8 Sprachen und 4 Währungen einsetzen können und immer noch in einem 5stelligen Preisrahmen bleibt.

ca. 260.000 weltweit, davon ca. 7.000 in Deutschland*

* Herstellerangabe – **Auswertung builtwith.com

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Hier endet die Leseprobe der Ausgabe 02/2017 des

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