www.techtex-verlag.com/IT
ISSN-Nr. 2365-3132
Das Magazin für Reifen in Agrar, Bau und Industrie
Agri
1. Ausgabe I November 2015 I 1. Jahrgang
Agri
Bohnenkamp und Euromaster rüsten massiv auf im Agrarsegmen – Seite 8 bis 16
Intelligentes Reifenmanagement von Alligator – Seite 18 und 19
Startausgabe zur Agritechnica 2015
AGRI
yellow power
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Bi-BauMagazin Aprile 2013.indd.indd 1
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INDUSTRIAL TIRES 01-2015
Vo r w o r t
Gratulation Die Landwirtschaft hat ihre Produktivität seit 2014 um etwa 8,1 % gesteigert, so Angaben des statistischen Bundesamtes. Das produzierende Gewerbe hingegen nur um 3,2 %, das Baugewerbe um -0,8 % und Handel, Verkehr und Gastgewerbe nur um 1,4 %. Da haben wir es. Precision Farming, veränderte Produktionsprozesse, umfassende Vernetzung und Integration sind Faktoren, die sich auf immer weniger Betrieben mit immer größeren Flächen massiv bemerkbar machen. Die Maschinentechnik ist heute eines der komplexesten Themen und die Einbindung von Traktor, Implement, Traktorkomponenten wie Reifen macht nicht nur in der Hochleistungslandwirtschaft Sinn. Bedenken wir die Präzision, mit der heute auf dem Feld gearbeitet wird – zwei Zentimeter gelten als noch hinnehmbar. Klar, dass Maschine, Antrieb, GPS-Steuerung und eben auch Reifen sehr gut harmonieren müssen. Reifen mit schnell veränderbarem Luftdruck wie etwa AirCell von Mitas machen Furore – viele Komponentenhersteller auf der Reifen-, Reifendruckregelanlagen- und Ventilseite sind heftig auf der Suche nach Möglichkeiten zur leichteren Luftdruckregeleung wobei sicher integrierte Systeme sehr wichtig sein werden, denn die nachträgliche Ausrüstung kann die CE-Zertifizierung gefährden.
Wie moderne Reifenmanagementsysteme funktionieren können haben wir mit Euromaster und Bohnenkamp ausführlich diskutiert – auf Seite 5 dieser Startausgabe von INDUSTRIAL TIRES haben wir die allerwichtigsten Partner aus dem Segment Reifen und Räder zusammengestellt, ein Rundgang zu diesem Thema auf der Agritechnca lohnt sich mit Sicherheit - auch wenn es spektakuläre Ablenkungsmomente geben wird. Uns hat die Startausgabe sehr viel Spaß gemacht und das Team von INDUSTRIAL TIRES freut sich schon jetzt auf die Agritechnica-Nachberichterstattung und dann schauen wir schon wieder in Richtung BAUMA 2016Viel Spaß bei unserer Erstausgabe wünscht Ihnen Ihr Oliver Bachmann
Foto: Andreas Stopp, Ingelheim
Alligator, nein, der Hersteller vermarktet keine Reptilien, sondern Reifendrucküberwachungsanlagen, hat sich mit seinem SensIT-System ein Denkmal gesetzt, das zwar derzeit nur für den LKW-Bereich mit einteiligen Felgen lieferbar ist, aber schon bald in die Welt der Bau-, Land- und Umschlaggeräte „hinüberschwappen“ wird – wir entdeckten es nach einem Tipp aus der Reiff-Gruppe auf der Nufam in Karlsruhe und sind der Überzeugung, dass damit Reifen nun „Industrie-4.0-tauglich“ werden.
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Agri
Inhalt I Impressum
Reifen & Zubehör für die Landwirtschaft
INDUSTRIAL TIRES 01-2015
Fahrwerke, Reifen, Räder, Felgen auf der AGRITECHNICA 2015
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GKN Land Systems stellt neue Profi-grip Felge für PS-starke Traktoren vor
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Von Reifen, Felgen, Service und vielem mehr
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Agrarreifen: Service so wichtig wie Produkt
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Accurate tyre replacement a key to fleet safety and cost savings
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Messerundgang NUFAM in Karlsruhe vom 24. bis 27. September 2015
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Intelligentes Reifenmanagementsystem – bald auch für mehrteilige Felgen
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Flotation-Reifen stellen hohe Ansprüche an Felgen
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Verarbeiter von Vulkollan – Das Rad neu erfunden
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Schlepperreifen vor Ort reparieren, geht das?
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Niedriger Druck, größere Aufstandsfläche, geringere Bodenverdichtung
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Goldmedaillle für Innovation bei Reifendruckregelsystemen
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Ketten und Kettensysteme
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Reifen und Industrie 4.0 noch ein weiter Weg?
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Herausgeber/Verlag TechTex-Verlag GmbH & Co. KG Schaeferstrasse 2 | D-55257 Budenheim Geschäftsführung: Dipl.-Wirt.-Ing. Oliver Bachmann Fon: +49 (0) 61 39-96 28-123 | Fax: +49 (0) 61 39-96 04 55 www.techtex-verlag.com Kommanditgesellschaft – Budenheim – HRA 4370 Mainz Komplementärin: Bachmann Verwaltungs-GmbH Budenheim – HRB 8678 Mainz Verlags- / Objektleitung Susanne Obigt | sob@techtex-verlag.com Chefredakteur VISDP Dipl.-Wirtsch.-Ing. Oliver Bachmann oba@techtex-verlag.com | Cell: +49 (0) 15 22-92 25 539 Redaktionelle Mitarbeiter Adma Hoyer | Fon: +49 (0) 61 39-96 28-122 redaktionSTW01@techtex-verlag.com Marielouise Ebelhäuser | Fon: +49 (0) 173-80 96 965 Anzeigen Print (D-A-CH) Ewa Palinska-Wrobel Fon: +49 (0) 61 39-96 28-122 redaktionSTW02@techtex-verlag.com Anzeigen Print und Online (ausserhalb D-A-CH) International Sales/Anzeigen STW EUROPE | Ingrid West-Hein Valentin-Brand-Str. 5 | D-55437 Ober-Hilbersheim Steuernummer: 08 189 50229 | i.west-hein@t-online.de Fon: +49 (0) 67 28-99 21 840 IMP InterMediaPartners GmbH | Sven Anacker/Britta Steinberg Fon: +49 (0) 2 02-2 71 69-12 | Fax: -20 steinberg@intermediapartners.de sa@intermediapartners.de | www.intermediapartners.de Erscheinungsweise 4 x jährlich plus Sonderausgaben Druckauflage 5.000 Exemplare Satz JOY DESIGNS | Jennifer Dietmann Robert-Koch-Str. 5 | 68766 Hockenheim Fon: +49 (0) 62 05-255 35 42 | www.joy-designs.de Druck Silber Druck oHG | Am Waldstrauch 1 | 34266 Niestetal Fon: + 49 (0) 5 61-52 007-0 | www.silberdruck.de Einzelpreis Inland: 18,00 € inkl. Versand + MwSt. Ausland: 20,00 € zzgl. Versand Jahresbezugspreis (4 Ausgaben): Inland 72,00 € inkl. Versand + MwSt. Ausland 80,00 € inkl. Versand USt-IdNr. DE239327294 Bezugskündigung 8 Wochen vor Halbjahresende Erfüllungsort und Gerichtsstand Mainz Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, liegen beim Verlag. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernimmt der Autor die Verantwortung. Der Verlag behält sich das Recht vor, Texte zu kürzen und Bilder zu bearbeiten. Diese Änderungen werden nicht vor der Veröffentlichung mit den einsendenden Unternehmen/Agenturen abgestimmt.
Fahrwerke, Reifen, Räder, Felgen auf der AGRITECHNICA 2015
Mitas (03E29)
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BKT (04D22)
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AgrarPro (21D09) x
ATG Alliance Tire Europe
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Bohnenkamp (04C27 und 02E39c)
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Camso (03B05)
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EATD (03B23)
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Euromaster (20C01)
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GKN Landsystems (17B27a)
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Gruva Techniek BV (03C30)
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Gitterräder
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Guma-Tech (03F31)
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Heuver (22A14a)
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Internorm Kunststofftechnik (25G35)
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Otto Just (04A43)
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Kleber Michelin Reifenwerk (20C02a)
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Linseal (03E30)
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Maxam (03C23)
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Mitas (03E29)
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Monari Route (12B71)
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NDI (Nordisk Daek Import (04A55)
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Nokian Heavy Tyres (20B01)
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OBO Tyres (03A27)
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PTG (03E23)
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Reifen Müller (03B23c)
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Rotagri (04A53)
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Seastar International (15B11)
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Seedmagic (15C38)
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Sly Europe (03A29)
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Soucy International (03A18)
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Tejwheels (03B04)
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Titan International (03F23)
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Vlukon (03G16)
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Zuidberg (Frontline Systems (03C25)
Freilaufräder
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Grasdorf (03B09)
Sonamia (03A23)
Eisenräder
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Global Track Warehouse (03E10)
Mefro (03A30)
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Continental (16G05b)
Kock und Sohn (03E19)
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ApolloVredestein (03F17)
CLM (17B07b)
Reifenmontage
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Reifenreparatur
Reifen
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Gummiraupenfahrwerke für Traktoren und Mähdrescher
Räder mit Vollgummireifen
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Stützträder
Felgen
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Gummiraupenfahrwerke
Entfernungshalter für Zwillingsreifen
Trelleborg (20B06)
Reifendruckregelanlagen
Hersteller (Messestand)
Diese Messestände zum Thema Reifen, Räder, Felgen, Hightech und Reifenservice und Reifenmanagement sollten INDUSTRIAL TIRES-Leser besuchen:
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GKN Land Systems stellt neue Profi-grip Felge für PS-starke Traktoren vor Immer höhere Anforderungen an die Effizienz landwirtschaftlicher Verfahren erfordern kontinuierliche Weiterentwicklungen und Innovationen in der Landtechnik. Dieser Trend gilt auch für Traktoren, bei denen das Segment über 300 PS signifikant wachsende Marktanteile verzeichnet. In der Vergangenheit bestand die typische Anforderung an Traktoren in ausreichender Leistung, um große Maschinen ohne das Auftreten von Radschlupf ziehen zu können – für mehr Effizienz und geringeren Kraftstoffaufwand. Angesichts der Weiterentwicklungen in der Landtechnik ist dies jedoch Geschichte. Inzwischen ist eine Reihe von Traktormodellen mit bis zu 25 Tonnen Gewicht verfügbar, die mit größeren und flexibleren Reifen sowie Reifendruckregelanlage ausgestattet sind und so eine größere Aufstandsfläche auf dem Boden und optimale Traktion gewährleisten. Die Kombination leistungsstarker und schwerer Traktoren, großer Anbaugeräte, Reifen mit niedrigem Innendruck und trockener Bodenoberfläche bedeutet jedoch besondere Herausforderungen im Hinblick auf das Auftreten von Schlupf zwischen Reifen und Felge. Allein in den letzten zwei Jahren ist immer häufiger über dieses Phänomen berichtet worden. GKN Wheel hat diese Thematik untersucht und in Zusammenarbeit mit Kunden und Reifenherstellern daran gearbeitet, die Zusammenhänge besser zu verstehen und auf dieser Basis ein neues Felgendesign zu entwickeln.
Die Herausforderung bestand darin, ein stabiles Felgendesign zu entwickeln, das sowohl einen hohen Kontaktdruck zwischen Felge und Reifen als auch eine einfache Montage von Reifen mit hoher Tragfähigkeit ermöglicht.
Bei intensiven Tests auf befestigten Oberflächen und im Feld hat GKN eine Reihe von Standardfelgenprofilen mit den eigenen Prototypen verglichen. Die Herausforderung bestand darin, ein stabiles Felgendesign zu entwickeln, das sowohl einen hohen Kontaktdruck zwischen Felge und Reifen als auch eine einfache Montage von Reifen mit hoher Tragfähigkeit ermöglicht. Die jüngste auf dem Markt verfügbare Generation von Reifen mit hoher Tragfähigkeit weist extrem steife Seitenwände auf; eine der wesentlichen Herausforderungen für das für GKN Felgendesign bestand deshalb darin, Beschädigungen der Reifen bei deren Montage zu vermeiden.
John Madsen, Entwicklungs- und Produktmanager für Wheels Systems bei GKN Land Systems: „Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, bei dem Entwicklungen von großen landwirtschaftlichen Maschinen und deren Aufbau der Reifen auch Änderungen bei dem Design der Felgen erforderlich machen.“
Das einzigartige neue Design der GKN Profi-grip Felge ist das Ergebnis dieser Testund Entwicklungsarbeit. Die neue Felge hat ihre Qualitäten im Verlauf der Erprobung mit Ergebnissen bewiesen, die NullSchlupf-Raten der Reifen erwarten lassen. Dieses neue Produkt weist eine Reihe innovativer Merkmale auf, verfügt aber gleichzeitig auch mit dem GKN Profi-fit (TW) Felgenprofil über ein bewährtes GKN Design, das sich bei der einfachen und sicheren Montage aller möglichen Reifentypen umfassend bewährt hat.
GKN Wheels ist davon überzeugt, dass der Profi-grip Felge angesichts der fortlaufenden Entwicklung bei Traktoren und dem unausweichlich wachsenden Bedarf eine immer größere Bedeutung in seinem Produktportfolio zukommen wird. Das neue Produkt, an dem mehrere wichtige Erstausstatter (OEM) bereits Interesse gezeigt haben, wird zu Beginn des Jahres 2016 vorgestellt. John Madsen, Entwicklungs- und Produktmanager für Wheels Systems bei GKN Land Systems, berichtet über die Neuentwicklung: „Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, bei dem Entwicklungen von großen landwirtschaftlichen Maschinen und deren Aufbau der Reifen auch Änderungen bei dem Design der Felgen erforderlich machen. Für hohe Zuladung und gute Traktion sowie zum Schutz des Bodens brauchen wir bei dem Felgendesign eine neue Qualität. Die Ergebnisse, die unser Team während der Entwicklungsarbeit erarbeitet hat, lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Zeit für ein neues Felgenprofil für PS-starke Traktoren gekommen ist.“ Wenn Sie mehr über die neue Profi-grip Felge erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an marketing.landsystems@gkn.com.
info GKN Walterscheid GmbH 53797 Lohmar Tel.: +49 224-612-0 www.gknlandsystems.com
Bild: GKN
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INDUSTRIAL TIRES 01-2015
Von Reifen, Felgen, Service und vielem mehr Agrarreifen unterliegen verschiedensten Be anspruchungen und sehr unterschiedlichen Anwendungsfällen (Traktor, Erntemaschine, Anbaugerät, Anhänger, Spezial-LKW-Rübentransport etc.). Die Ansprüche an diese Reifen steigen, weil Landmaschinen sowohl auf dem Feld arbeiten müssen und dort bei Luftdruck, Aufstandsfläche, Flotation und anderen Parametern genauso agieren müssen wie bei langen Fahrten auf Asphalt zu/vom nächsten Einsatzort oder vom Acker zur Abladestelle. Diesen Spagat müssen Agrarreifen der Generation 2016 erfüllen. Die 1950 von Friedel Bohnenkamp gegründete Bohnenkamp AG in Osnabrück ist ein klassischer Großhandelsbetrieb. Als re-
gionales Handelsunternehmen für Fahrzeugbauteile für die Landwirtschaft gestartet, spezialisierte sich das Unternehmen mehr und mehr auf den Verkauf von Reifen und Rädern für den professionellen Einsatz. Heute erwirtschaften 250 Mitarbeitern an fünf Standorten in Europa rund 225 Mio. EUR Umsatz. Das Unternehmen ist hierbei neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch in den Benelux-Ländern sowie in der Slowakei, in Tschechien und in Ungarn aktiv. Das führende Unternehmen für den Handel mit Landwirtschafts- und Nutzfahrzeugreifen bietet seinen Kunden markenunabhängig die Produkte aller namhaften Hersteller an. Darüber hinaus vertreibt
Bohnenkamp AG Die 1950 gegründete Osnabrücker Bohnenkamp AG ist einer der führenden Großhändler und Vermarkter von Reifen und Rädern für Maschinen in der Landwirtschaft, der Industrie, Erdbewegung sowie für Lkw und Trailer. Als leistungsstarker Partner bietet das Unternehmen dem Fachhandel und der Erstausrüstung ein extrem breites Produktprogramm rund um das Rad im professionellen Einsatz. Das Spektrum reicht von einer umfangreichen Auswahl an Reifen in verschiedensten Ausführungen und Größen über Kompletträder bis zu Sonderfelgen und Schläuchen. Im Bereich Fahrzeugbausysteme stellt die Bohnenkamp AG ihren Kunden zusätzlich auf die Produktion landwirtschaftlicher Fahrzeuge abgestimmte Komplettlösungen zur Verfügung. Achse, Federn, Bremsen, Verbindungselemente und Räder werden als montagefertige Einheit geliefert.
Bohnenkamp auch die Marken BKT, Alliance und Windpower. Bohnenkamp versteht sich als Partner des Handels und damit als langer Arm und Unterstützer, der gemeinsam mit seinen Partnern bis hin zum Endkunden agiert. Diese Partnerschaft kann natürlich nicht nur aus dem Importieren und Lagern/Verteilen von Reifen bestehen. INDUSTRIAL TIRES sprach im Vorfeld der AGRITECHNICA mit dem Geschäftsbereichsleiter Agrar, Herrn Heiko Holthaus (HH), und dem Marketingleiter Herrn Henrik Schmudde (HS) über den Wandel in der Branche, neue Anforderungen und Produkte.
Der Stammsitz der Bohnenkamp AG in Osnabrück.
Seit 1990 arbeiten Sie mit BKT und seit 1980 mit Alliance zusammen, was hat Ihr Haus zu einem so frühen Zeitpunkt auf die Spur der damals „exotischen“ Marken gebracht und wie war am Anfang der Markteinführung die Akzeptanz bei der eher konservativen Agrar-Kundschaft? HH: Dass diese Zusammenarbeit seit so langer Zeit besteht, zeigt uns, dass wir bei der Wahl unserer Partner ein glückliches Händchen bewiesen haben. Durch die enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes und die hohen Ansprüche an die Qualität haben sich die Marken, Alliance und BKT am Markt etabliert. Das ist der Verdienst der einzelnen Unternehmen. Die Qualität und die Erfüllung der Leistungsversprechen der Reifen haben die Kunden in der Landwirtschaft überzeugt.
Wir haben auf die Partnerschaft vertraut und unsere Partner in den jeweiligen Vertriebsgebieten mit unserer Kompetenz und unserem Service unterstützt. Wieviel Prozent des derzeitigen Gruppenumsatzes entfallen auf Agrarreifen, Gummiketten, Felgen und Kompletträder? HH: Gesehen auf unseren gesamten mit Reifen erwirtschafteten Umsatz, wozu auch EM-, Industrie- und Lkw-Reifen gehören, entfallen knapp 65% auf Agrar- und Forstreifen. Kompletträder machen auf den Gesamtumsatz rund 30% und Felgen 2% aus. Der verbleibende Anteil entfällt auf Zusatzartikel aus dem Fahrzeugbau. Gummiketten haben wir nicht im Angebot.
Die von den drei Exklusivmarken angebotenen Produkte werden primär außerhalb Europas gefertigt, wie überprüfen Sie dort die Qualität der Produkte/Produktion – schließlich spielt ja Umweltschutz und Ressourcenschonung in den Wirtschaftsbereichen eine große Rolle? HS: Für uns ist das nachhaltige Handeln ein wichtiger Faktor des unternehmerischen Selbstverständnisses. Daher legen wir auch bei der Auswahl unserer Partner viel Wert auf diesen Punkt. So ist für unsere Exklusivmarken die Zertifizierung nach ISO9001 Qualitätsmanagement bzw. ISO 14001 Umweltmanagement und das Einhalten der Vorgaben aus der REACH-Verordnung, also der Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe, eine Voraussetzung für die Partnerschaft. Die Kriterien und ihr Einhalten werden von den bekannten Prüfinstituten überwacht. Darüber hinaus besucht Bohnenkamp in regelmäßigen Abständen seine Lieferanten und Partner, um sich vor Ort ein Bild zu machen.
Henrik Schmudde, Leiter Marketing Bohnenkamp AG
Heiko Holthaus, Geschäftsbereichleiter Agrar Bohnenkamp AG
Montage von Agrar-Großräder bei Bohnenkamp
Der Versandbereich sorgt für einen schnellen und
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INDUSTRIAL TIRES 01-2015
Das zur Zeit sinkende Preisniveau auf dem Reifenmarkt und das Auftauchen immer weiterer Produzenten, die zu sehr kleinen Preisen Billigware auf den Markt bringen, hat den Runderneuerungsmarkt austrocknen lassen. Ist das ein Trend, den Sie (natürlich in abgeschwächter Form) auch bei Agrarreifen sehen?
Doch bezogen auf Ihre Frage, ist festzuhalten, dass das Thema der Runderneuerung eine geringe bis keine Rolle beim Agrarreifen spielt. Nur bei Spezialanforderungen, wie z.B. speziellen Profilen für Einsätze auf Rasenplätzen, kommt eine entsprechende Wichtigkeit der Runderneuerung zu. Ansonsten ist ein Rundererneuerungsmarkt
HH: Das Kosten-/Nutzenverhältnis ist für unsere Händler und deren Kunden sehr wichtig. Als direkter Kontakt zwischen Maschine und Feld sowie Maschine und Straße müssen alle Reifen zuverlässig ihre Aufgaben erfüllen.
Der Online-Shop von Bohnenkamp: im Büro und Mobil ein echtes Beratungs-Tool.
im Agrarsegment quasi nicht vorhanden. In anderen Segmenten, z. B. LKW-Reifen, ist die Runderneuerung ein ganz anderes Thema. Der Fachhandel ist nur so gut wie die Produktschulung, Vorführungen und weitreichende Unterstützung der Händler oder Endanwender, welche Konzepte und Schulungsformen zeitigen in Ihrem Hause langfristig die größten Erfolge? HS: Die Bohnenkamp AG bietet Händlern und Kunden die Schulungen als Dienstleistung an und auch unsere eigenen Mitarbeiter werden regelmäßig durch Schulungen weitergebildet und auf dem aktuellsten Stand der Technik gehalten. Wir bieten ein umfangreiches Schulungsprogramm, das ständig weiter ausgebaut und aktualisiert wird. Diese Schulungsprogramme gibt es nicht nur für den Bereich Agrar, sondern für alle Geschäftsbereiche der Bohnenkamp AG und auch für unseren Online-Shop. Zur AGRITECHNICA wird ein neues Schulungskonzept vom Bundesverband Landund Baumaschinentechnik und der Agartechnik / DLV Verlag vorgestellt. Hierfür gibt es einen eigenen Schulungsordner in dem der Bereich „Reifenspezialist“ mit einem eigenen Bereich berücksichtigt ist. An diesen Schulungen beteiligt sich Bohnenkamp in der Erstellung des Lehrplans, dem Liefern von Informationen und dem Durchführen von Schulungen. Der Außendienst von Bohnenkamp unterstützt die Händler auch persönlich beim Kunden vor Ort.
reibungslosen Ablauf beim Versand der Ware.
Der Fachhandel spielt im Agrarbereich aufgrund der teilweise sehr engen Kundenbindung eine wichtige Rolle, wie arbeiten Sie mit dem Landmaschinenhandel/Reifenhandel beim Endkunden zusammen? HH: Bohnenkamp ist ein klassischer Großhändler. Wir verkaufen im Agrarbereich ausschließlich an den Landmaschinen- und Reifenhandel. Als Partner des Handels legen wir sehr viel Wert auf die Nähe zu unseren Händlern und daher unterstützen wir diese mit umfangreichen Services im Bereich der Kundenberatung. Das reicht von der telefonischen Beratung durch unser Innendienst-Team bis hin zu gemeinsamen Besuchen unseres Außendienstes mit dem Händler beim Endkunden. Doch wie gesagt, der tatsächliche Verkauf erfolgt immer über den Händler. Auf der Agritechnica arbeiten wir zum Beispiel in der Beratung der Endkunden mit einem speziellen System, mit dem Anfragen vom Kunden direkt an den Händler des Kunden übergeben werden. Hierbei kann sich der Endkunde ausführlich auf unserem Messestand beraten lassen und die konkreten Anfragen werden dann zusammen mit einem Angebot an den jeweils zuständigen Händler weitergeleitet. Der Kunde erhält sein Angebot dann vom zuständigen Händler. Hierdurch ist sichergestellt, dass wir den Kunden auf unserem Stand ausführlich beraten können und er anschließend von seinem Händler vor Ort weiter betreut und beliefert wird. info Bohnenkamp AG 49076 Osnabrück Tel.: +49- (0) 541-12163-0 www.bohnenkamp.de
Das Verschieberegallager von Bohnenkamp
Wo sehen Sie im Reifenjahrgang 2016, der auf der Agritechnica gezeigt werden wird, wichtige Entwicklungen bei Ihren Exklusivpartnern? HS: Alliance und BKT zeigen ein breites Spektrum an Reifen für den Hochleistungsbereich. Insbesondere die Reifen für verschiedene Anwendungen und in verschiedenen Größen, die mit der hochmodernen IF-Technologie ausgestattet sind, werden eine wichtige Rolle spielen. Alliance wird auch seinen Reifen für den Kommunalbereich, den Multiuse 550 präsentieren, der nun auch über eine M+S Kennung verfügt. Eine der Neuheiten unseres Partners BKT wird auch der RIDEMAX IT 697 M+S sein, ein Winterreifen für Traktoren, der unter allen Straßenbedingungen Sicherheit und Traktion bietet. Darüber hinaus wird BKT die neuen Flotation-Reifen FL 630 ULTRA und FL 630 SUPER vorstellen. Welche Produkte und Services werden Sie im Agrarbereich auf der Agritechnica highlighten? HH: Ein besonderer Fokus wird auf die Produkte mit IF-Technologie und das extrem breite Produktprogramm von Alliance und BKT gelegt. HS: Neben den Produktvorstellungen werden wir aber auch unsere Kompetenz in den Bereichen Service und Beratung demonstrieren. Darüber hinaus schätzen wir die Messe, um ganz persönlich mit den Besuchern in Kontakt zu kommen. Denn der persönliche Kontakt zu den Händlern und Endkunden und auch der Austausch und die Information unserer Kunden über Neuigkeiten und Trends ist ein wichtiger Faktor
für uns. Wir gewinnen hier viel wertvolles Feedback zu unserer Arbeit und den Produkten unserer Partner und lassen die gewonnenen Erkenntnisse in unsere Planungen einfließen. Abschließend – der Agrarreifenhandel wird sich nicht ins Internet zurückziehen, sondern er muss sich ständig neu erfinden, wo sehen Sie die Branche und Ihr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren sowohl bei Produkten wie auch „Related Services“? HS: Bereits jetzt erzielen wir ca. 20% des Gesamtumsatzes über unseren Online-Shop und der Anteil steigt kontinuierlich. Wir haben den Online-Shop in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt, sodass er heute weit mehr als ein reiner Shop ist, sondern für unsere Kunden auch ein wichtiges Tool in der Kundenberatung darstellt. Diese Entwicklung werden wir weiter fortführen, um unseren Kunden auch zukünftig einen kompetenten und bestmöglichen Service zur Verfügung zu stellen. Da wir unterschiedliche Kundengruppen vom Landmaschinenhändler zum Reifenhandel und OEM bedienen, variiert der Umsatzanteil des Online-Shops entsprechend. Je beratungsintensiver das Geschäft ist, desto wichtiger der persönliche Kontakt, wie zum Beispiel im OEM-Bereich. Die Stärke von Bohnenkamp ist die Mischung aus schnellem zuverlässigem Service, dem persönlichen Kontakt, kompetente Beratung und die gute Partnerschaft zu seinen Kunden, jeweilig gemünzt auf deren Bedürfnisse und Anforderungen. Das Interview führte INDUSTRIAL TIRES Chefredakteur Oliver Bachmann
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Agrarreifen: Service so wichtig wie Produkt
Die 45 zu Agrarkompetenz ausgebildeten Euromaster-Servicecenter müssen ein umfassendes Leistungsportfolio bieten – dazu gehören Notdienst 24/7, Hohl- und Bringservice, Wechseln und Reparatur auf dem Feld und Abholung eingelagerter Kompletträder.
Reifen sind rund und schwarz, manche teuer manche weniger, manche halten ewig, andere leider nicht – Binsenweisheiten in der Welt der INDUSTRIAL TIRES. Dass sich der Reifenhandel vor oder besser mitten in einem gewaltigen Wandlungsprozess befindet, hat das Team unserer Redaktion bei einem Besuch in Kaiserslautern bei Euromaster (300 Mio. Umsatz, 2000 Mitarbeiter, 324 Standorte in Deutschland, 2.400 in Europa) erfahren. Michael Bogateck ist Direktor Verkauf und bestätigt, dass die Zugehörigkeit des ehemaligen Gummi-Mayer-Unternehmens zum Michelin-Konzern vor allem für Planungssicherheit und einen langen Atem sorgt. Wichtigstes Standbein sind natürlich PKWund Nutzfahrzeugreifen aber rund 5 Prozent des Umsatzes entfallen seit Jahren auf den Agrarbereich – mit steigender Tendenz wie Peter Herzog, Bereichsleiter Verkauf, betont. „Dem Thema Agrar haben wir uns seit mehreren Jahren sehr intensiv angenommen und wir haben heute 45 Servicecenter, die speziell für unsere landwirtschaftlich orientierte Kundengruppe, vom Landwirt, dem Großbetrieb über LandmaschinenHändler bis hin zu Lohnunternehmen, spezialisierte Dienstleistungen anbieten“, erklärt Herzog. Um eines klarzustellen, Euromaster muss im harten Wettbewerbsumfeld alle vom Kunden geforderten Reifenmarken im Agrar-
segment anbieten, Michelin ist da eines der meist gefragten Produkte, aber wie Olaf Klopp zugibt, der als einer von drei Segmentmanagern im Ackerschlepper Bereich tätig ist, nur ein bestimmtes Kundenklientel braucht die hochwertigsten Reifen. Vom Profi bis hin zum Nebenerwerbslandwirt werden bei EUROMASTER alle kompetent beraten. Mit dem Aussuchen und Montieren von Reifen auf Schleppen, Anhängern und großen Erntemaschinen ist es natürlich nicht getan.
Allem Anfang wohnt die Systematik inne Reifenservice, so wie Euromaster ihn versteht, basiert auf einem methodischen Vorgehen, das zu allererst, so Bogateck mit der Ist-Aufnahme beim Kunden beginnt.
Dazu gehören: · Art und Menge der Reifen, Profile, Mischungen/Dimensionen · Reifenzustand · Profiltiefe · Zustand Schultern/Lauffläche, Alter · Luftdruck · Überprüfung der Eignung für den spezifischen Einsatz · Aufbereitung der Daten · Online-Verfügbarkeit der Daten · Beratungsgespräche mit dem Kundengruppe Interessant ist, dass Klopp und sein Team sich aufgrund ihrer umfassenden Expertise bei vielen Kunden ein so hohes Ansehen erarbeitet haben, dass sie teilweise schon bei der Neubeschaffung von Maschinen mit der Klärung der Reifenfrage beauftragt werden. Das verwundert, denn alle Landmaschinen werden vom OEM mit einem geeigneten Reifen ausgeliefert, den der Kunde in allen
Euromaster-Zentrale in Kaiserslautern.
Fällen sogar spezifizieren kann. „Aber es gibt Ausnahmen“, sagt Olaf Klopp, „wir haben Kunden, die mit uns, dem Landmaschinenhändler und teilweise mit dem Hersteller zusammenkommen um die Reifenund Felgenfrage zu klären. Wir sehen anhand der Arbeitszyklen, der Böden, des Verhältnisses Strassen-/Ackerfahrt sowie Voll- und Leerfahrt genau, was zu empfehlen ist und können auch bei Felgen, verstellbaren Felgen, Kompletträdern und Reifen Tipps geben.
INDUSTRIAL TIRES wollte wissen, welche kontinuierlichen Übermittlungs- und Kon troll/Erfassungswege es bei den Reifen geben kann und wird. Ein hochspannendes Thema, denn eine Datenbank ist immer nur so gut wie ihre Pflege – Euromaster arbeitet aktiv hieran auch mit Herstellern und deren entwickelten Systemen, auch wenn dieses aufgrund der Kosten derzeit noch nicht die breite Masse aller Kunden anspricht.
Es kann also durchaus sein, dass sich Lohnunternehmen, die eine große Anzahl unterschiedlicher Reifentypen, Dimensionen und Arten fahren. Umfassend von den Kaiserslautereren beraten lassen.
Ein Sensor wird in die Rad-Reifen-Kombination integriert und übermittelt Daten über Profiltiefe, Temperatur und Luftdruck – und zwar kann es das per Bluetooth oder online direkt in die Kabine des Traktors übermitteln – dort angekommen lassen sich die Daten bei der nächsten Fahrt auf den Hof problemlos per WLAN an sein online Tool übermitteln und in diesem Tool ist eine Möglichkeit integriert die ermittelten Reifeninformationen direkt an den Reifenpartner weiterzusenden, so dass dieser seine Arbeit aufnehmen kann. Das ist zwar momentan zu großen Teilen noch Zu-
Die Daten sämtlicher Reifen, wenn sie dann erst mal geordert und montiert sind, werden per Mastercheck erfasst und dem Kunden werden die hieraus resultiertende Reifenempfehlungen mitgeteilt. Das ist natürlich lobenswert und sinnvoll, zeigt aber nur eine Momentaufnahme, denn Reifen verändern sich ja quasi im Einsatz täglich.
Michael Bogateck ist Direktor Verkauf und bestätigt, dass die Zugehörigkeit des ehemaligen Gummi-Mayer-Unternehmens zum Michelin-Konzern vor allem für Planungssicherheit und einen langen Atem sorgt.
kunftsmusik, denn die Ausrüstung eines großen Ackerschleppers mit vier IntreadSensoren plus Auswertungseinheit kostet einiges? Wissen wir leider nicht?. Einer Meinung sind INDUSTRIAL TIRES und die Euromaster-Experten, dass es schon bald zu vielen Reifen eine eigene APP geben muss. Nach getaner Arbeit auf dem Feld geht der Fahrer mit dem Smartphone und der, nennen wir sie Michelin- oder Euromaster-Agrar-APP“ von Reifen zu Reifen zu Reifen, scannt dies per Bluetooth oder QR Code ab und übermittelt aktuelle Daten ins Büro und von dort in die Datenbank – bei den Gestehungspreisen großer Agrarreifen ein Klacks und nur noch eine Frage der Zeit.
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Die Verbreitung von Quatracs erfordert die Ausdehnung des Serviceportfolios. Auch im Implement- und Anhänger bereich steigt die Zahl der nichtangetriebenen Kettenlaufwerke.
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Macht das Agrargeschäft Spaß? Sieht man in die Gesichter der drei Experten, die Leiterin B2B Marketing, Denise Ops, dankenswerterweise am runden Tisch zusammengerufen hat, so kann man erkennen, dass das so ist. Rund 5 Prozent des Euromaster-Gruppenumsatzes in Deutschland entfällt auf das Agrarsegment. Aber der Markt ist in Bewegung. Peter Herzog berichtet von immer preiswerteren Reifen, die auf den Markt drängen und damit das Thema Runderneuerung, das sowieso nur in speziellenAgrarbereichen eine untergeordnete Rolle spielt, dort quasi zum Erlie-
gen gebracht hat. Sein Fazit: „Es gibt immer irgendeinen Neureifen, der preislich auf Höhe des runderneuerten ist und es müssen keine alten Karkassen abgeholt, vulkanisiert und wieder zum Kunden gefahren werden.“ Umweltfreundlich ist das zwar nicht, aber seit ein paar Jahren, seit dem fernöstliche Anbieter jedweder Couleur in den Markt drängen, leider Tagesgeschäft, was aber eher im LKW-Bereich zu einer Umstellung wird als im kleineren Runderneuerungsmarkt bei Ackerschleppern.
Übersicht Serviceangebot für die Agrarwirtschaft.
Großtraktoren hier mit AchtfachBereifung zur Reduzierung des Bodendrucks sind Leistungsträger, die im Feld rund um die Uhr laufen müssen wenn es drauf ankommt.
Rund-um-die Uhr Die 45 zu Agrarkompetenz ausgebildeten Euromaster-Servicecenter müssen ein umfassendes Leistungsportfolio bieten – dazu gehören Notdienst 24/7, Hohl- und Bringservice, Wechseln und Reparatur auf dem Feld und auch die Dienstleistung, beim Kunden eingelagerte Kompletträder abzuholen und notfalls an den Feldrand zu transportieren und dort bei jedem Wetter zu montieren.
Diese Service macht auch vor Gummiketten nicht halt – zwar ein Randbereich aber bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen ein klarer Trend in Sachen Bodenschonung – diese Produkte werden von Partnern wie etwa Camso geliefert, die für diese Produkte die passende Kompetenz haben. Reifen und Gummiketten, die heute bei Großbetrieben und Lohnunternehmen fast ganzjährig im Einsatz sind, müssen kompetent überwacht und gemanagt werden.
Künftig werden APP´s nach getaner Arbeit den Zustand der Reifen an den Lohnunternehmer/Reifenhändler übermitteln können.
Das Flottenmanagement, bei welchem dem Betreiber die Reifen gar nicht mehr gehören sondern er nur noch die Nutzung zahlt, geht in der Landwirtschaft noch nicht – ist aber sicher bei weiter fortschreitender Einbindung in Industrie 4.0 keine Zukunftsmusik. Klopp, Herzog und Bogateck sehen den Zukunftsmarkt als einen Kreislauf, bei dem Hersteller, Serviceoutlet, Betreiber und Reifenhersteller eng miteinander arbeiten und permanent Technik und Performance und damit die Kosten im Blick haben. Letztendlich geht es bei dem hier betriebenen Aufwand darum, dem Betreiber in einem wettbewerbsintensiven Umfeld ein Höchstmass an Leistung zu bieten und ihn sich auf seine Arbeiten konzentrieren lassen. Dazu Olaf Klopp: „Es kann ja nicht sein, dass der Lohnunternehmer abends um 22.00 stundenlang um seine Schlepper laufen muss, um die Profiltiefe zu messen und zu überlegen, was zu tun ist. Hier muss ein netzwerkfähiges System her, das alle Parameter kontinuierlich überwacht – wir sind dabei, dieses in den nächsten Jahren flächendeckend anbieten zu können. (oba) Bilder: Euromaster und INDUSTRIAL TIRES Archiv info Euromaster GmbH 67657 Kaiserslautern Tel: +49 631 3422-0 www.euromaster.com
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INDUSTRIAL TIRES 01-2015
Accurate tyre replacement a key to fleet safety and cost savings
For warehouse and logistics managers tasked with overseeing and maintaining forklift fleets, two factors are of prime concern – the efficiency of their operations and the safety of their staff. At the same time, these managers also want to maximize equipment uptime, optimize their maintenance schedules, and increasingly to minimize impact on the environment. And yet today the one key piece of information related to forklift maintenance – when tyres need to be replaced –remains widely unknown, which leads to extra costs and avoidable downtime while also putting operators at risk, and generating unnecessary waste. It is not well understood by many that for solid industrial tyres tread depth has nothing to do with tyre life. The tread-depth rules that govern forklift tyres differ significantly from those for passenger car, van and truck tyres. As a result, too many people replace their forklift tyres at the wrong time because they rely on the wrong logic. “Forklift tyres are often replaced with up to 25% of their life remaining simply because people are unaware that the tread on an industrial tyre performs a different function to that on their other vehicles, they see the tread pattern disappear and assume that the tyre is no longer safe to use” said Paul Cook, Managing Director of Trelleborg Industrial Tyres UK. This equates to several
hundred hours of actual life, he noted, or up to three months of usage for a typical truck. “Not only does this misconception cause a great amount of wastage, but it also costs companies thousands of pounds every year through unnecessary tyre replacement and machine downtime.” In fact, it’s estimated that if tyres were used for their whole usable life it could reduce tyre replacement for an organisation by more than 20%. In a single fleet of 15 forklift trucks, that’s an extra £5,000, or nearly 30 tyres over a typical lease term of five years. According to the European Tyre and Rim Technical Organisation (www.etrto.org), the umbrella group for Europe’s tyre industry, solid tyres are safe to use until wear reaches the base of the tread itself, which is known as either the “wear limit” or “60J line.” When the tread pattern on a solid tyre completely disappears, it still has about half of its useful life remaining. But up to now there has not been a reliable means for users of easily and accurately assessing a when a solid tyre should be replaced. This changed recently with introduction of the new Pit Stop Line feature by Trelleborg in its premium Elite XP and M² tyres. The Pit Stop Line provides an unmissable visual clue when a tyre needs replacing – once a tyre has worn down to having about 100 hours tyre life left a bright
Trelleborg Wheel Systems is a leading global supplier of tires and complete wheel systems for agricultural and forest machinery, forklift trucks and other materialshandling vehicles. The company offers highly specialized solutions to create added value for customers. Trelleborg is partner of all leading manufacturers of tractors and agricultural machines. It has annual sales of about 458 million EUR, over 3,040 employees and 8 manufacturing facilities all around the world. www.trelleborg.com/wheels.
orange line appears on its surface, alerting users and warehouse managers that it’s time to plan replacement. The 100-hour warning of the Pit Stop Line typically represents five to 15 working days for a truck meaning that replacement can be better scheduled eliminating unplanned, tyre-related downtime. Accurate monitoring and maintenance of a fleet’s tyre wear also has strong safety implications. Research carried out by Trelleborg also shows that 2-3% of tyres are replaced too late. In the context of the UK forklift fleet alone, that’s thousands of machines and drivers being put at risk by using tyres past their wear limit. Once the hard tread has been worn away the soft centre cushion compound is exposed; this soft compound does not offer the same traction or stability as the tread compound and not being as hard gets severely damaged very quickly affecting the balance of a forklift. Finally, there’s also a significant environmental upside to choosing the Pit Stop Line: Replacing tyres less frequently means consuming fewer raw materials, and creating less waste. Global estimates suggest that maximizing industrial tyre life could lead to some 400,000 fewer tyres needing to be produced each year. This also lessens the environmental impact of transportation and packaging, since shipping generates 120 kg of carbon dioxide for every metric ton moved. Better value, better productivity, safer operations and better sustainability all from a tyre – nice to know someone is looking out for busy logistics managers.
info Trelleborg GmbH Tel: +49 2154 8842331 nicole.kipping@trelleborg.com www.trelleborg.com
Messerundgang NUFAM in Karlsruhe vom 24. bis 27. September 2015 Diese kompakte und sehr gut ausgerichtete Nutzfahrzeugmesse im schönen Karlsruher Messegelände zeigte einen aktuellen Querschnitt im LKW- und Transporterbereich, wusste mit interessanten Live-Bergungsübungen zu gefallen und sie bot viele Infos zum Thema Reifen – ein Schnellrundgang.
Safety herungen von Radmutternsic ft ha die Landwirtsc Seal auch für ten ei gk i Geschwindi interessant be r. be rü d auch da von 40 km/h un Reifen flicken für große Jungs – das System kommt aus Schweden
Vergölst und Co nti sind im Serviceberei ch ein starker Anbieter - in Ka rlsruhe lag de r Schwerpunkt naturgemäß be i den Trucks - gu t gefällt das Conti-Überwac hungssystem.
Alle Fotos INDUSTRIAL TIRES/Oliver Bachmann
Nutzfahrzeugfelgen im Alulook sind ein Hingucker – im Agri-Bereich werden sie so schnell nicht kommen.
anreifen primär Aeolus auch Kr it m R et et bi r Heuve 25 und 445-95 nen 385-95 R sio /h en km im D 80 n s in de lassung bi .00 R 25) F-Zu 16 s al m he (e 95
Auch Mitas war vertreten hier bei der standesgemäßen Bereifung eines Oldtimer-Trucks Montagetruck von Euromaster für die Baustelle und den Agrareinsatz - der Ladekran ist mit einem speziellen Tyre-Handler-Attachment ausgerüstet um ihn positionsgenau anreichen zu können.
Der Zetros von Mercedes ist de r OffroadTruck schlecht hin - Alliance liefert Supersinglebereifung für extreme Fl otation und guten Vortrieb im Gelände.
Pneuhage und Interpneu konzentrierten sich auch auf Staplerreifen in kreidender und nichtkreidender Ausführung.
lgen auf einem d hochfeste Fe für Spezialreifen un Continental ist ssengelände Unimog im Au ch. k“ verantwortli das „Schuhwer
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INDUSTRIAL TIRES 01-2015
Intelligentes Reifenmanagementsystem – bald auch für mehrteilige Felgen Auf der diesjährigen NUFAM in Karlsruhe stellte das Schwesterunternehmen der weltbekannten STEIFF-Teddybären, die Alligator Ventilfabrik aus Giengen, nach mehrjähriger Feldphase das Reifenmanagementsystem mit automatisierter Reifendruckkontrolle und -temperaturmessung zunächst für Nutzfahrzeuge vor. Es ist zur Zeit für einteilige Felgen verfügbar, aber laut Produktmanagement sind Versionen für mehrteilige Felgen machbar und werden auch im kommenden Jahr verfügbar sein, denn die Branche der Großstapler, Baumaschinen, Schlepper und vieler anderer Fahrzeuge warten darauf. Es ist ein System, das Temperatur und Luftdruck im Fahrzeugreifen sammelt. Es kann die Daten wahlweise: I sammeln I den Fahrer warnen oder I aber in der Cloud speichern und dort steht es weltweit jedem zugelassenen User zur Verfügung. Herzstück des Systems ist der Sensor, welcher mit dem am Fahrzeug montierten Router kommuniziert. Dieser ist durch das zum Patent angemeldete Textilgurtsystem SAS („Sensor Attachment Strap“) werkzeuglos in nur circa 20 Sekunden an nahezu jedes Lkw-Rad montiert. Die notwendigen Einstellungen und Parameter inklusive Alarm- und Reporting-Funktionen erfolgen über die Reifenmanagement-Plattform. Drei Varianten stehen zur Auswahl. Zum einen das stationäre Messsystem für depotgestützte Flotten. Hier wird die Empfangseinheit, auch „Router“ genannt, stationär auf dem Betriebshof des Flottenbetriebs installiert. Dies nennen die Giengener die „Gate“-Lösung. Beim Passieren des „Gates“ empfängt, verarbeitet und überträgt der Router die Reifendaten mittels Mobilfunknetz (Simchip, keine Simkarte) zum Host. Das Fahrzeug selbst wird nur mit Sensoren ausgerüstet. Diese Variante ist ideal für Staplerfuhrparks oder Terminalbetreiber, deren Geräte das Gelände nicht verlassen. Variante zwei, die proaktive Messung während der Fahrt, eignet sich vor allem für Langstreckenlogistik, Leasingfahrzeuge, hook-and-drop-Einsätze sowie für Zugmaschinen und Trailer mit unterschiedlichen Besitzern. Hier sitzt der Router am Fahrzeug selbst. Die Reifendaten werden wäh-
Das Herzstück des Reifenmanagementsystems ist der Sensor.
Die stationäre Messung eignet sich für depotgestützte Flotten
Die proaktive Messung während der Fahrt eignet sich unter anderem für die Langstreckenlogistik
Die proaktive Messung während der Fahrt mit Informationsdisplay im Fahrercockpit
Der Sensor ist durch das Textilgurtsystem SAS werkzeuglos an nahezu jeder einteiligen Felge montierbar.
rend der Fahrt gemessen und regelmäßig an den Host übertragen. Zugmaschine und Auflieger werden als individuelle Fahrzeug einheiten behandelt. Die dritte Alternative ergänzt Variante zwei um ein Informationsdisplay im Cockpit der Zugmaschine. Dieses ist per Kabel mit dem Router verbunden, damit sichergestellt ist, dass der Fahrer permanent informiert werden kann, was bei UMTS-Verbindung nicht immer gegeben ist (Funkloch/Tunnel). Dieses warnt zusätzlich den Fahrer im Falle eines schnellen Druckabfalls oder einer Überhitzung, auch wenn kein Mobilfunknetz verfügbar sein sollte. Es ermöglicht zudem die „Koppelung“ von ziehender und gezogener Fahrzeugeinheit. Sens.it HD steht zum Preis eines handelsüblichen RDKS (Reifendruckkontrollsystem) zur Verfügung. Das System ist unkompliziert, leicht zu installieren und leicht zu warten. Smart, Safe, Green lautet die De-
vise. Das System hat sich in mehrjährigen Testeinsätzen in Europa und den USA bewährt.
Drücke permanent kontrollieren Nur wenn die Reifendrücke am Fahrzeug regelmäßig kontrolliert werden, sind eine effektive Reduktion des Treibstoffverbrauchs und damit der CO2-Emission, eine Optimierung der Reifenperformance und eine weitestgehende Vermeidung von Reifenausfällen möglich. Die Realität zeigt, dass auch professionelle Fahrer ihre Reifen nicht genügend warten. Die Mehrzahl ist mit unzureichendem Luftdruck und oft mit mangelhafter Bereifung unterwegs. So stellen Reifenausfälle mit die häufigste Pannenursache dar: Untersuchungen der Neureifenhersteller zeigen, dass mehr als 85 % der Reifenausfälle aus schleichendem Luftverlust resultieren und damit vermeidbar wären.
Sytemkomponenten – hier für einen Lastzug, pro Felge wird ein Gurtsystem plus Sensor benötigt.
Display im Fahrerhaus, hier mit 12 Reifen (Zugmaschine plus 3achsiger Trailer, das lässt sich für Stapler natürlich adaptieren.
Die Alligator-Ventilgruppe Ausgehend von kleinsten Anfängen im Jahr 1920 als Abteilung der Spielwarenfabrik Margarete Steiff GmbH im schwäbischen Giengen (Brenz) entwickelte sich die ALLIGATOR Ventilgruppe zum weltweit führenden Spezialisten für Luft-Ventile mit über 60 Millionen Euro Umsatz jährlich und mehr als 600 Mitarbeitern. Die ursprünglichen Tugenden der Gründer, weitsichtiges Handeln, Qualitätsbewusstsein, Liebe zum Detail und vor allem pfiffiger Erfindergeist, sind auch heute, nach über 95 Jahren, der Schlüssel zum Erfolg. Unter den Marken ALLIGATOR, EHA, STOMIL und sens.it bietet das traditionsreiche Familienunternehmen für Erstausrüstungskunden und Großhandel ein komplettes Programm an Reifenventilen, Ersatzteilen und Zubehör – aus einer Hand. Zum Portfolio gehören Restdruckhalteventile und Sicherheitsbauteile für Luxusfahrzeugen, Komponenten für Reifendrucküberwachungs-Systeme (TPMS) sowie Spezialventile für die Entlüftung von Formen zur Reifenherstellung.
info
Bilder: Alligator und STW
ALLIGATOR Ventilfabrik GmbH 89537 Giengen/Brenz Tel.: +49 7322 130 531 www.alligator-ventilfabrik.de
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INDUSTRIAL TIRES 01-2015
Flotation-Reifen stellen hohe Ansprüche an Felgen Die mefro wheels GmbH ist heute als internationale Firmengruppe mit 3.900 Mitarbeitern und weltweit 9 Fertigungsstandorten führender Hersteller von Stahlrädern. Der Marktanteil in Europa für LKW und Anhänger liegt bei ca. 60%. Im Produkt bereich Stahlräder für Landmaschinen konnte man den Marktanteil weltweit gegenüber dem Vorjahr ausbauen. In diesem Jahr ist es der Unternehmensgruppe unter anderem gelungen den internationalen Landmaschinen hersteller AGCO/FENDT mit hochwertigen Traktorrädern zu beliefern. Zu den Kunden gehören damit nahezu alle internationalen Landmaschinenhersteller wie CNH, KRONE, CLAAS, SDF, KUBOTA etc. Aufgrund der gestiegenen Anforderungen besonders im Bereich Ladewagen und Tankanhänger wurde das Flotation-Radprogramm für den landwirtschaftlichen Einsatz weiterentwickelt und in diesem Jahr erfolgreich im europäischen und amerikanischen Markt eingeführt. Die Stahlräder für das Segment Flotation werden in über 100 Varianten gemäß dem hohen Qualitätsstandard von mefro wheels gefertigt. Der Konzern bietet damit eines der modernsten und umfangreichsten Radprogramme für den Einsatz von Flotationreifen mit Radgrößen von 22.5 x 16.00 bis 30.5 x 28.00.
Flotationsfelge im Einsatz die lieferbaren Größen von 22.5xAG16.00 bis 30.5xAG28.00 in über 100 Varianten. (Bild zeigt eine 30.5xAG24.00) Auszug der Standardgrößen Flotation Räder für europäische Achsanschlüsse: Part No Number
Diameter
Width
Number of holes
Shape
Inset [mm]
EUWA
RRJ39368OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
8
(A3) B22ES36
-100
RRJ39382OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
6
(A2) B18ES32
-95
RRJ39291OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
6
(A2) B18ES32
-50
RRJ39292OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
8
(A3) B22ES36
-50
RRJ39334OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
8
(A2) B18ES32
-50
RRJ39293OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
10
(A3) B22ES36
-50
RRJ39378OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
10
(A3) B22ES36
-30
RRJ39402OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
6
(A2) B18ES32
-15
RRJ39367OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
8
(A3) B22ES36
-15
RRJ39369OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
10
(A3) B22ES36
-15
RRJ39278OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
6
(A2) B18ES32
0
RRJ39277OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
8
(A3) B22ES36
0 0
RRJ39335OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
8
(A2) B18ES32
RRJ39276OE-HB0A600
22,.5
AG16.00TH2
10
(A3) B22ES36
0
RRJ39379OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
8
(A3) B22ES36
30
RRJ39399OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
10
(A3) B22ES36
50
RRJ39377OE-HB0A600
22,5
AG16.00TH2
10
(A3) B22ES36
70
Auszug der Standardgrößen Flotation Räder für europäische Achsanschlüsse: Part No Number
Diameter
Width
Number of holes
Shape
Inset [mm]
MCJ39294OE-HB0A600
22,5
AG20.00TH2
8
(A3) B22ES36
-100
MCJ39295OE-HB0A600
22,5
AG20.00TH2
8
(A3) B22ES36
-50
Merkmale zum Flotation-Radprogram:
EUWA
MCJ39296OE-HB0A600
22,5
AG20.00TH2
8
(A3) B22ES36
MCJ39297OE-HB0A600
22,5
AG20.00TH2
10
(A3) B22ES36
-100
0
MCJ39298OE-HB0A600
22,5
AG20.00TH2
10
(A3) B22ES36
-50
MCJ39299OE-HB0A600
22,5
AG20.00TH2
10
(A3) B22ES36
0
MCJ39336OE-HB0A600
22,5
AG20.00TH2
8
(A2) B18ES32
-100
MCJ39337OE-HB0A600
22,5
AG20.00TH2
8
(A2) B18ES32
-50
MCJ39338OE-HB0A600
22,5
AG20.00TH2
8
(A2) B18ES32
MCJ39300OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
-100
0
MCJ39301OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
-50
MCJ39302OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
0
MCJ39303OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
10
(A3) B22ES36
-100
MCJ39304OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
10
(A3) B22ES36
-50
MCJ39305OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
10
(A3) B22ES36
MCJ39339OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
8
(A2) B18ES32
-100
MCJ39340OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
8
(A2) B18ES32
-50
I FEM-optimierte Konstruktion, durchgängig für alle Radgrößen, des Felgenprofils und der Radscheibe I Einsatz von hochwertigen Stahllegierungen mit Streckgrenze von 420MPa (S420MC) für langlebige Belastungen bei Einsatz neuster Reifengenerationen I Erhöhte Flexibilität durch FEM-optimierten geometrischen Verlauf der Radscheibe zur Aufnahme von Stoßbelastungen und Spitzenlasten
0
MCJ39341OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
8
(A2) B18ES32
0
MCJ39354OE-HB0A600
22,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
-25
MCJ39306OE-HB0A600
26,5
AG20.00TH2
8
(A3) B22ES36
-100
MCJ39307OE-HB0A600
26,5
AG20.00TH2
8
(A3) B22ES36
-50
MCJ39308OE-HB0A600
26,5
AG20.00TH2
8
(A3) B22ES36
MCJ39309OE-HB0A600
26,5
AG20.00TH2
10
(A3) B22ES36
-100
0
MCJ39310OE-HB0A600
26,5
AG20.00TH2
10
(A3) B22ES36
-50
MCJ39311OE-HB0A600
26,5
AG20.00TH2
10
(A3) B22ES36
MCJ39342OE-HB0A600
26,5
AG20.00TH2
8
(A2) B18ES32
-100 -50
0
MCJ39343OE-HB0A600
26,5
AG20.00TH2
8
(A2) B18ES32
MCJ39344OE-HB0A600
26,5
AG20.00TH2
8
(A2) B18ES32
MCJ39312OE-HB0A600
26,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
-100 -50
0
MCJ39313OE-HB0A600
26,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
MCJ39314OE-HB0A600
26,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
MCJ39315OE-HB0A600
26,5
AG24.00TH2
10
(A3) B22ES36
-100
MCJ39316OE-HB0A600
26,5
AG24.00TH2
10
(A3) B22ES36
-50
MCJ39317OE-HB0A600
26,5
AG24.00TH2
10
(A3) B22ES36
MCJ39345OE-HB0A600
26,5
AG24.00TH2
8
(A2) B18ES32
-100
MCJ39346OE-HB0A600
26,5
AG24.00TH2
8
(A2) B18ES32
-50
0
I Erhöhte Steifigkeit des Felgenprofils durch FEM-optimierte Profilkontur inklusive erweiterter 45° Hornausführung I Bei Anwendung mit geringen Luft drücken verschaffen die beidseitigen „Humps“ zusätzliche Sicherheit für einen korrekten Reifensitz I Vermessung des Rund- und Planlaufs aller hergestellten Flotation-Räder zur Sicherstellung der höchsten Qualitätsanforderungen I Berechnung des Matchpoints bei allen Radgrößen zur rundlaufoptimierten Montage
0
MCJ39347OE-HB0A600
26,5
AG24.00TH2
8
(A2) B18ES32
0
MCJ39318OE-HB0A600
26,5
AG28.00TH2
10
(A3) B22ES36
-50
MCJ39319OE-HB0A600
26,5
AG28.00TH2
10
(A3) B22ES36
MCJ39320OE-HB0A600
30,5
AG20.00TH2
8
(A3) B22ES36
-100
MCJ39321OE-HB0A600
30,5
AG20.00TH2
8
(A3) B22ES36
-50
I Umlaufende Schweißnaht befindet sich im spannungsarmen Bereich und liegt für Standard-Einpresstiefen innenseitig bzw. achsseitig.
0
MCJ39322OE-HB0A600
30,5
AG20.00TH2
8
(A3) B22ES36
MCJ39323OE-HB0A600
30,5
AG20.00TH2
10
(A3) B22ES36
-100
0
MCJ39324OE-HB0A600
30,5
AG20.00TH2
10
(A3) B22ES36
-50
MCJ39325OE-HB0A600
30,5
AG20.00TH2
10
(A3) B22ES36
MCJ39348OE-HB0A600
30,5
AG20.00TH2
8
(A2) B18ES32
-100 -50
0
MCJ39349OE-HB0A600
30,5
AG20.00TH2
8
(A2) B18ES32
MCJ39350OE-HB0A600
30,5
AG20.00TH2
8
(A2) B18ES32
MCJ39326OE-HB0A600
30,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
-100 -50
0
MCJ39327OE-HB0A600
30,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
MCJ39328OE-HB0A600
30,5
AG24.00TH2
8
(A3) B22ES36
MCJ39329OE-HB0A600
30,5
AG24.00TH2
10
(A3) B22ES36
-100
MCJ39330OE-HB0A600
30,5
AG24.00TH2
10
(A3) B22ES36
-50
MCJ39331OE-HB0A600
30,5
AG24.00TH2
10
(A3) B22ES36
MCJ39351OE-HB0A600
30,5
AG24.00TH2
8
(A2) B18ES32
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I Korrosionsschutz wird durch moderne Prozesstechnologie der Zink-Phosphatierung und der kathodischen Tauchlackierung gewährleistet I Decklack: Kratzfester Lack in hoch glänzendem Brilliant Silver Metallic I Buntlacke in RAL-Farbtönen und kundenspezifische Farbtöne
0
info
0
MCJ39352OE-HB0A600
30,5
AG24.00TH2
8
(A2) B18ES32
MCJ39353OE-HB0A600
30,5
AG24.00TH2
8
(A2) B18ES32
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MCJ39332OE-HB0A600
30,5
AG28.00TH2
10
(A3) B22ES36
-50
MCJ39333OE-HB0A600
30,5
AG28.00TH2
10
(A3) B22ES36
0
Mefro Wheels Division Off-Highway GmbH D-73061 Ebersbach Tel. +49-7163-164-0 Email: agritechnica@mefro-wheels.com
Wicke/Sprockhövel
*Eingetragene Marke der Bayer AG
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Verarbeiter von Vulkollan®
Das Rad neu erfunden Zum Materialfluss gehört Bewegung. Entsprechend wichtig sind Räder und Rollen, und wenn hier sehr hohe Anforderungen gestellt werden, sind deren Beläge häufig aus Vulkollan®. Als Lizenzpartner der Bayer AG gehört Wicke seit vielen Jahren zu den wichtigen Anbietern von Radbelägen aus Vulkollan® für Flurförderzeuge. Das Unternehmen hat aber auch andere Heißgießelastomer-Werkstoffe im Programm, die speziell für die Staplerindustrie entwickelt wurden.
sind, muss mit großer Präzision und modernsten Maschinen gearbeitet werden – und es ist sehr viel Erfahrung erforderlich, um aus den von der Bayer MaterialScience AG zur Verfügung gestellten Rohstoffen ein Hochleistungsrad zu produzieren. Aus diesem Grund besitzen nur ausgewählte Partner einen entsprechenden Markenlizenzvertrag. Zu diesen Partnern gehört die Wicke GmbH + Co. KG, die nur drei Jahre später als der Bayer-Konzern im Jahre 1866 in derselben Stadt (Barmen, heute Wuppertal) gegründet wurde.
„Man muss ja nicht gleich das Rad neu erfinden.“ Dieses geflügelte Wort wird immer dann bemüht, wenn der Ingenieursaufwand in Grenzen gehalten werden soll. Dass es sich aber sehr wohl lohnen kann, das Rad neu zu erfinden, haben die Polyurethan-Spezialisten der Bayer AG in den 1950er Jahren bewiesen. Auf Grundlage des Materials Desmodur® 15 entwickelten sie ein neues Heißgießelastomer mit maßgeschnei derten Eigenschaften (unter hoher dynamischer Last extrem verschleißfest) für die Flurförderzeugindustrie.
Antriebsrad aus Vulkollan® auf einer besonders „schicken“ Speichenfelge. Der Werkstoff eignet sich in unterschiedlichen Härten für Antriebs- und Laufräder von Flurförderzeugen.
Dabei hat der Anwender wiederum die Wahl: „Wir verarbeiten seit Jahrzehnten verschiedene Polyurethane und haben mit einem umfassenden Know-how eigene Werkstoffe wie zum Beispiel Topthane®, Rockthane®, DynaRoll®, SuperTrac® und FilaTron® entwickelt.“ Sie basieren teilweise ebenso auf dem Bayer-Rohstoff Desmodur® 15 und werden in Sprockhövel und in China auf modernsten Misch- und Gießanlagen hergestellt.
Vulkollan®: Ein leistungsfähiger und anspruchsvoller Werkstoff Das Ergebnis: ein gummielastischer Werkstoff, der die Brücke zwischen elastischen (und verschleißbehafteten) und harten Kunststoffen schlägt und der – wenn ein genau festgelegtes Verarbeitungsverfahren zur Anwendung kommt – eine extrem hohe Formstabilität bei sehr geringem Abrieb und zugleich höchste dynamische Tragfähigkeit bietet. Damit hatten die Polymer-Entwickler tatsächlich das Rad neu erfunden, genauer gesagt die High-End-Bereifung für FlurförderzeugRäder. Das Material mit der Bezeichnung Vulkollan® hat sich seitdem als Top-Werkstoff für Räder und Rollen in der gesamten Materialflusstechnik etabliert. So vielseitig und leistungsfähig Vulkollan® auch ist, so hoch ist der Anspruch an die Produktion von Komponenten aus diesem Material. Da die Verarbeitungsfenster sehr klein
Zum Produktprogramm gehören sowohl einfache als auch hochbelastbare Rollen und Räder. Geschäftsführer Christian Schrape: „Wir verstehen uns als Vollsortimenter bis hin zu Systemkomponenten und verarbeiten neben Aluminium, Stahl und Guss auch in großen Mengen Gummi und thermoplastische Werkstoffe. Insbesondere die Kunden und Anwender in der Materialflusstechnik stellen sehr hohe Anforderungen an das Eigenschaftsprofil und die Langlebigkeit von Rädern und Rollen. Deshalb kommen hier für die Radbeläge überwiegend hochwertige Polyurethanwerkstoffe zum Einsatz.“
Breites Programm für die Materialflusstechnik Wicke zählt nach eigenen Angaben heute zu den „Global Playern“ und zu den Marktund Technologieführern im anspruchsvollen Segment der Räder und Rollen für Transportgeräte. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt rund 1.000 Mitarbeiter in den Produktionsstätten Sprockhövel, Slusovice/Tschechien, Zhongshan/ China sowie im weltweiten Vertrieb mit eigenen Tochtergesellschaften in vielen wichtigen Märkten.
Für höchste Ansprüche: Vulkollan® Nach wie vor ist jedoch Vulkollan® das stärkste Hochleistungselastomer für derartige Anwendungen. Dazu noch einmal Christian Schrape: „Unsere Radbeläge aus Vulkollan® sind dynamisch hoch belastbar und sehr abriebfest. Sie bieten außerdem beste Werte bei Eigenschaften wie Elastizität, Reißfestigkeit und Druckverformung. Aus Sicht des Flurförderzeug-Anwenders heißt das: Die Räder erreichen lange Einsatzzeiten auch bei hoher Belastung, und der Wartungsaufwand ist extrem gering.“ Zudem bilden sich auch bei längeren Standzeiten keine Flach
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Blick auf das Werksgelände in Sprockhövel, dem Stammsitz des Unternehmens Wicke, das auch in China und Tschechien Fertigungen unterhält.
Diese Radschwinge ist ein hochbelastetes Bauteil radarmunterstützter Fahrzeuge.
stellen im Radbelag, der besonders bei Lagertechnikgeräten mit ihren sehr kleinen Rädern unangenehme Folgen für Boden, Personal, Gerät und Ladung haben kann.
Klare Differenzierung im Wettbewerb Die enge Zusammenarbeit von Bayer MaterialScience mit Partnern schafft eine besondere Ausgangsbasis für das Radbelagsprogramm mit Vulkollan®. Nur wenige, sehr qualifizierte Hersteller (siehe Infokasten) dürfen den Werkstoff verarbeiten und entsprechende Produkte anbieten. Mit diesen steht Wicke aber in direktem Wettbewerb. Wie differenziert man sich in dieser Situation? Christian Schrape: „Der Belagwerkstoff ist nur ein – wenn auch ein entscheidendes –
Kriterium für ein hochwertiges Rad. Auch die hochfeste Bindung des heißgegossenen Materials an das Metall ist ein wichtiger Prozessschritt, ebenso die Montage der einzelnen Komponenten zu einem einbaufertigen System. Bei all diesen Schritten legen wir höchste Maßstäbe an die reproduzierbare Qualität an, und das macht sich im Einsatz durchaus bemerkbar. Eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur gehört selbstverständlich dazu“. Darüber hinaus begleitet Wicke die Kunden schon bei der Entwicklung neuer Geräte und entwickelt für sie jeweils maßgeschneiderte Fahrwerkskomponenten. Am anderen Ende der Prozesskette, der Absatzlogistik, haben die Sprockhöveler eine extrem schnell reagierende Supply Chain aufgebaut, die
STAPLERWORLD stellt in loser Reihenfolge sechs Lizenznehmer für Vulkollan® im Bereich Rollen/Räder mit ihren Produktionsbesonderheiten, spezifischen Angeboten und ergänzenden Dienstleistungen vor: Räder-Vogel, Wicke, Acla, (alle Deutschland), Vulkoprin (Belgien), Stellana (Schweden) und Tellure Rota (Italien).
weltweit, zeitnah und verlässlich die gewünschten Komponenten bereitstellt.
Trend bei FFZ-Rädern: Höhere Fahrgeschwindigkeiten Nach den aktuellen Trends in der Flurförderzeug-Branche befragt, gibt Schrape eine klare Antwort: „Aus unserer Sicht dominiert eindeutig die immer höhere Produktivität im Materialfluss, die höhere Fahrgeschwindigkeiten in Verbindung mit höheren Bremsund Beschleunigungskräften bedingt und somit entsprechend höhere Belastungen der Räder und Reifen zur Folge hat.“ Die Forschung und Entwicklung von Wicke hat Neuentwicklungen vorangetrieben, die diesem Trend entsprechen. Auf der CeMAT
2014 stellte das Unternehmen die neueste Rädergeneration aus dem weiterentwickelten Heißgießelastomer DynaRoll vor. Das Material mit der Bezeichnung DynaRoll G-II weist im Vergleich zu anderen Polyurethanen bis zu 20 % günstigere Rollwiderstände auf. Damit eignet sich der Werkstoff für maximale Fahrgeschwindigkeiten von 30 km/h (Antriebsrad) bzw. 40 km/h (Laufrad).
Neue Rollensätze für Routenzüge Ein weiterer Trend, den Wicke im Markt sieht, ist der verstärkte Einsatz von Routenzügen, die im Vergleich zu anderen Flurförderzeugen einen deutlich rationelleren Materialfluss ermöglichen. Auch in diesem Anwendungsbereich gibt es angepasste Produktentwick lungen. Eine ganz neue Serie von Rollensätzen ist serienreif, die Geschwindigkeiten bis 16 km/h erlaubt und je nach Wunsch des Anwenders mit verschiedenen Belagmaterialien der selbst entwickelten Marken wie Midthane®, Topthane® und Redthane® gefertigt wird.
Flurförderzeuge sind nicht nur eines der wichtigsten Einsatzgebiete von Rädern aus Vulkollan®, ihre Anforderungen steigen weiter – derzeit beschäftigen sich die Räderhersteller mit den immer höheren Fahrgeschwindigkeiten.
Bildnachweis: Wicke
info Wicke GmbH + Co. KG 45549 Sprockhövel Tel.: +49 (0) 202-25 28 0 www.wicke.com
Topthane®, Rockthane®, DynaRoll®, SuperTrac®, FilaTron®, Midthane®, und Redthane® sind eingetragene Marken der Wicke GmbH + Co. KG
Zugfestigkeitsversuch im Labor der Sprockhöveler Räderexperten – in der Mischung und Verarbeitung steckt viel Know-how, denn der Ausgangswerkstoff ist für alle Lizenznehmer identisch.
Validierung der Rückprall-Elastizität im Labor – Wicke ist nach allen geltenden Normen zertifiziert und damit ein gefragter OEM-Ausrüster.
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Schlepperreifen vor Ort reparieren, geht das?
Vorteil des Systems im Gegensatz zu PilzPfropfen, die nur bei senkrechten Löchern eingesetzt werden, ist die Tatsache, dass auch schräge „Punctures“ mit überschaubarem Aufwand geflickt werden können. Der Zeitaufwand für eine Reifenreparatur an einem Traktorreifen wird von den Schweriner Experten mit etwa 15 Minuten angegeben (keine Abbindezeit für Kleber). Wichtig ist, sämtliche Inhalte der Reparaturbox lassen sich einzeln nachbestellen.
Diese kompakte Box lässt sich auf jedem Schlepper mitführen Die Safety Seal GmbH aus Schwerin präsentiert auf der Agritechnica das komplette Produktprogramm der Reifenreparatur und weiteres Zubehör rund um den Reifen. Speziell für die Zielgruppe hat man beim Reifenreparaturspezialisten ein Set für den mobilen Einsatz vor Ort zusammengestellt. Der sogenannte „Farmer-Kit“ enthält einen Stichling, eine Ahle, ein Messer und sechs Safety Seal Kordfäden für die Reifenreparatur. Mit diesem Produkt können schlauch-
lose Reifen an Nutzfahrzeugen mit einer durch die Bauart bestimmten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 40 km/h, problemlos von außen repariert werden, ohne das Rad zu demontieren. Key Account Manager Michael Lenhart betont, dass sich mit dem System Löcher bis 0,9 cm Durchmesser bei Lkw und Schleppern und bis 0,6 cm Durchmesser bei Pkw`s dauerhaft, zulässig und belastbar schließen lassen.
Im Inneren befinden sich sorgfältig zusammengestellt sämtliche Materialien und Werkzeuge zum schnellen Schließen eines Loches.
info Safety Seal GmbH 19061 Schwerin Tel.: +49(0)385-773358-0 www.safetyseal.de
Niedriger Druck, größere Aufstandsfläche, geringere Bodenverdichtung Schwerpunkt der Agritechnica-Präsentation wird der VT-TRACTOR ein. Der neue Reifen wurde speziell entwickelt, um Landwirten bei der Steigerung von Produktivität und Ertrag zu helfen und gleichzeitig ihren wertvollen Boden für die Zukunft zu schonen. Mit seiner VF-Konstruktion (VF = Very High Flexion) und dem Laufflächendesign kann der neue Reifen bei geringerem Reifendruck arbeiten als Standardreifen. Dank der größeren Bodenaufstandsfläche ist es Landwirten möglich, einen höheren Ertrag zu erzielen, schneller zu arbeiten und schwerere Lasten zu transportieren.
Höhere Erträge und weniger Bodenverdichtung Dank des speziellen Wulstprofils ist bei geringem Reifendruck mehr Walkarbeit möglich als bei Standardreifen und IF-Reifen („improved flexion“). Dadurch wird bei geringerem Reifendruck (0,8 bar) eine Kontaktfläche erzeugt, die bis zu 26 % größer ist als bei vergleichbaren Reifen der Hauptwettbewerber*, was über die Jahre eine sehr niedrige Bodenverdichtung und somit eine Steigerung der Erträge zur Folge hat. Das neue Stollendesign minimiert den Schlupf und die Bodenbeanspruchung und sorgt gleichzeitig für eine erstklassige Trak-
tion, so dass ein schnelleres Arbeiten auf dem Feld möglich ist. Bridgestone Tests** zeigen, dass im Vergleich zu Reifen des Wettbewerbs mit dem VT pro Tag fast ein Hektar Ackerfläche mehr bearbeitet werden kann.
Geringere Betriebskosten Dank der guten Traktion lassen sich die Betriebskosten noch weiter senken, weil bei der Arbeit auf dem Feld Kraftstoff gespart wird. Im Vergleich zu den Reifen von Wettbewerbern, die bei einem Reifendruck von 1,0 bar arbeiten, erzielt der Bridgestone VF-Reifen bei einem Reifendruck von 0,8 bar Einsparungen von bis zu 36 Litern pro 50 Hektar bearbeiteter Fläche.*** Der VT-Tractor kann auch bei derselben Geschwindigkeit um bis zu 40% höhere Lasten tragen als Standardreifen. Dadurch sind weniger Fahrten auf der Straße nötig, so dass die Betriebskosten noch weiter sinken. Er soll zudem Zeit sparen, weil keine Stopps zum Ändern des Reifendrucks erforderlich sind, wenn man vom Feld auf die Straße fährt und umgekehrt. Außerdem wird das Fahrzeughandling mit dem einfach und komfortabel – ein wichtiger Vorteil bei einem langen und harten Arbeitstag. Die flexibleren Seitenwände fangen die Unebenheiten der Straße ab und die längeren Stollen der Lauffläche sorgen für ein ruhigeres Fahrverhalten.
Die neue Bridgestone Reifenserie ist für das wachsende High-End-Segment bei den Landwirtschaftsreifen und landwirtschaft liche Großbetriebe gedacht, welche die größten und leistungsfähigsten Fahrzeuge einsetzen. Als Reifendimensionen gibt der Hersteller derzeit Größen von 28 bis 42 Zoll an. **Interne Tests durchgeführt in Bernburg (Sachsen-Anhalt) mit Reifen der Größen IF 600/70 R30 und IF 710/70 R42 (bei einem Reifendruck von 1,2 bzw.1,0 bar) sowie mit VF 600/70 R30 und VF 710/70 R42 (bei einem Reifendruck von 1,0 bzw. 0,8 bar) unter Verwendung der XSENSORTMpressure imaging technology. **Interne Tests durchgeführt in Bernburg (Sachsen-Anhalt) mit Reifen der Größen IF 600/70 R30 und IF 710/70 R42 (bei einem Reifendruck von 1,2 bzw.1,0 bar) sowie mit VF 600/70 R30 und VF 710/70 R42 (bei einem Reifendruck von 1,0 bzw. 0,8 bar) mit einem Schlepper und einem Bremstraktor zur Lastsimulation. ***Interne Tests durchgeführt in Bernburg (Sachsen-Anhalt) mit Reifen der Größen IF 600/70 R30 und IF 710/70 R42 (bei einem Reifendruck von 1,2 bzw.1,0 bar) sowie mit VF 600/70 R30 und VF 710/70 R42 (bei einem Reifendruck von 1,0 bzw. 0,8 bar) unter Einsatz einer Technik zur volumetrischen Kraftstoffmessung. info
Bilder: Industrial Tires, Bridgestone
www.bridgestone.eu
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Goldmedaillle für Innovation bei Reifendruckregelsystemen
Ketten und Kettensysteme: Nur 1 bis 4 Prozent Schlupf
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toren. Für Mitas steht bei der Entwicklung von Innovationen immer der Nutzen für Landwirt und Landwirtschaft im Vordergrund” sagt Hans-Ulrich Klose, Leiter Automotive Engineering. „Das System kommt Landwirten und Lohnunternehmern zugute, die einen schnellen Wechsel von niedrigem Reifendruck während der Feldarbeit auf einen höheren Reifendruck bei Straßenfahrten für bessere Kraftstoffeffizienz und Fahrsicherheit wünschen, und umgekehrt.”
Mitas stellt mit AirCell einen einzigartigen Innenreifen vor, der die Luftbefüllung großer Landwirtschaftsreifen um ± 1 bar (von 0,8 bar auf 1,8 bar) innerhalb einer halben Minute ermöglicht, mehr als 10-mal schneller als die bisherige Methode der Luftbefüllung. AirCell sitzt auf der Felge im Innern des Reifens und beansprucht ungefähr 30 % des Reifenvolumens. Das neue System wurde für den Mitas 710/75 R42 SFT konzipiert, andere Größen werden folgen. Es hält den Reifeninnendruck während der Fahrt kontinuierlich auf maximal 8 bar und kann bei Bedarf Druck abgeben, was eine schnelle Erhöhung des Luftdrucks im Reifen selbst ermöglicht. Dadurch wird eine zügige Druck anpassung in Sekunden statt in Minuten erreicht. Traktoren des Typs Fendt 900 Vario mit MitasBereifung 710/75 R42 SFT können mit dem System ausgestattet werden. Diese einzigartige Neuentwicklung als Bestandteil des VarioGrip Pro erhielt eine DLG Goldmedaille. „AirCell wurde entwickelt, um den Zeitaufwand für die Wiederbefüllung der Reifen zu verringern und die Druckanpassung beim Wechsel zu Straßenfahrten zu beschleunigen. Dadurch werden optimale Voraussetzungen für Kraftstoffeinsparung, Bodenschonung und Erhöhung der Lebensdauer des Reifens geschaffen. Es vereinfacht die Integration von Luftdruckregelanlagen in die komplexe Struktur von Hightech Trak-
Eine wichtige Eigenschaft des ist, dass er nicht nur ein schnelles Befüllen des Reifens ermöglicht, sondern den Druck ebenso schnell wieder abgeben kann, da das Volumen des äußeren Reifens um bis zu 30 Prozent reduziert ist. AirCell hat keinen direkten Kontakt mit dem eigentlichen Reifen und erzeugt somit keine zusätzlich Reibung oder Wärmeentwicklung. Es wird aus robustem, gummierten Material hergestellt, das auch dann die Form hält, wenn hoher Reifendruck aufgebaut wird. Die Zusammenarbeit mit Fendt bei diesem Projekt begann vor einigen Jahren. AirCell ist passend für Felgen von Standard-Trak toren und lässt sich mit Standardwerkzeug montieren. AirCell wird es zunächst für 710/75 R42 SFT, Mitas 710/70 R42 SFT und weitere Größen geben. Produziert wird das System in ihrem Werk in der Tschechischen Republik her. AirCell wird voraussichtlich ab November 2016 verfügbar sein. MITAS a.s. ist einer der führenden europäischen Hersteller von Landwirtschaftsreifen, die weltweit unter drei Markennamen produziert und verkauft werden: den firmeneigenen Marken Mitas und Cultor sowie Continental Reifen, die unter Lizenz produziert werden. Mitas produziert und vertreibt auch eine große Auswahl an Industrie- und Motorradreifen der Marke Mitas. Seit April 2015 werden auch Fahrradreifen unter der Marke Mitas produziert. Mitas ist Teil der CGS a.s. Holding, und betreibt drei Produktionsstätten in der Tschechischen Republik, eine in Serbien, eine in den USA und verfügt über ein globales Vertriebsnetzwerk. Bild: Mitas info MITAS a.s. CZ-106 25 Praha 10 www.mitas-tyres.com
Camoplast ging 1958 aus dem kanadischen Hersteller Bombardier hervor, als das Schneemobil Ski-Doo erstmals serienmäßig hergestellt wurde. 1982 wurde es ein unabhängiges Unternehmen und begann sein Produktangebot mit Ketten und Fahrwerksystemen für den Landwirtschafts- und Bausektor zu erweitern. Zur gleichen Zeit wuchs der europäische Reifenhersteller Solideal dank der Herstellung und dem Vertrieb von Vollgummi-, Luft- und Diagonalreifen für Kompakt-Baumaschinen und Flurförderzeuge. Die beiden Unternehmen schlossen sich 2010 unter dem Namen Camoplast Solideal zusammen und bieten seitdem ein vollständiges Produktangebot mit Fokus auf Geländegängigkeit an. 2013 schloss sich ihnen der italienische Hersteller Tidue an und ergänzte so das Angebot mit Gummikettensystemen für die landwirtschaftliche Nutzung. Das Unternehmen ging außerdem weitere Partnerschaften ein, um seinen Fokus zu erweitern und sein Produkt angebot zu vervollständigen. Nach einer Änderung der Markenpolitik ist das Unternehmen heute als Camso, the Road Free Company, bekannt. INDUSTRIAL TIRES bat Camso, uns einen Einblick in die Herstellung von Kettensystemen für die landwirtschaftliche Nutzung zu geben. Folgendes haben sie uns erzählt.
Wo beginnt der Herstellungsprozess? Bei Camso beginnt alles mit einfachen Fragen: Gibt es eine bessere Möglichkeit? Gibt es eine bessere Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit der Arbeitsweise eines Landwirts zu erhöhen? Wie können wir Endnutzern das beste Produkt mit geringstmöglichem Betriebsaufwand liefern? Das ist die Grundlage für die Produktentwicklung und die Herstellungsprozesse. Wie bei den meisten Reifen oder Ketten wird eine Kombination aus Naturkautschuk, Ruß, Ölen, Füllstoffen und Beschleunigern verwendet. Camso verwendet drei Hauptkomponenten in ihren Ketten: Verbundwerkstoffe, Drahtseile und Vorspannungen. Das Besondere ist die verwendete Menge unter Berücksichtigung der Anforderungen des Produkts, seiner Anwendung und des erforderlichen Verhaltens in der für den Einsatz gedachten Umgebung.
Beschichtung Camso-Ketten haben Schichten mit bis zu vier Lagen. Dies kann je nach Produkt, das für die Anwendung verwendet wird, und den Leistungsanforderungen des Fahrzeugs in der Anwendung variieren. Lebensdauer, Last- und Geschwindigkeitsanforderungen sind wichtige Faktoren. Die meisten Hersteller härten ihre Ketten schrittweise aus. Dies kann zu Qualitätsmängeln führen, wenn zwischen Aushärtephasen Staub und Ablagerungen in die Ketten gelangen. Der Unterschied bei Camso? Alle Schichten und Komponenten werden physikalisch und chemisch in einem einzigen Vorgang ausgehärtet, wodurch Lagen und Drahtseile gleichmäßig angebracht werden können. Das Produkt verlässt die Fabrikation so nah wie möglich an seiner endgültigen belastbaren Form, wodurch die Betriebskosten gesenkt werden können. Als Reifen-, Ketten- und Kettensystemhersteller kennt Camso für jedes Produkt die richtige Anwendung. Warum sollte man also Ketten und Kettensysteme anstelle von Rädern verwenden? Ketten haben einen Schlupfwert von nur 1 % bis 4 % (Räder 8 bis 15 %). Weniger Schlupf führt zu größerer Geschwindigkeit bei gleichem Kraftaufwand und damit zu erhöhter Kraftstoffeffizienz. Der Begriff Bodenverdichtung beschreibt den Druck, den ein Reifen oder eine Kette auf den Boden ausübt. Eine größere Aufstandsoder Plattenfläche führt dazu, dass weniger Druck ausgeübt und somit die Bodenverdichtung verringert wird. Tiefe Bodenverdichtung findet zwischen 16 und 76 cm
Ketten und Kettensysteme haben eine größere Aufstandsfläche und können den Bodendruck erheblich verringern.
unterhalb der Oberfläche statt und wird durch schwere Achslasten verursacht. Achslasten sind bei Traktoren auf Rädern höher, weil die Aufstandsfläche der Reifen kleiner ist. Ketten und Kettensysteme haben eine größere Aufstandsfläche und können den Bodendruck erheblich verringern. Die Vorteile: Saatgutablagetiefe und Einheitlichkeit, bessere Bodenaufnahme, stärkere Entwicklung der Wurzelknollen und des gesamten Pflanzenwachstums. Power Hop beschreibt einen Zustand, bei dem bei einer Maschine mit Radantrieb starke Schwingungen auftreten, wenn sie sich langsamer als mit 16 km/h fortbewegt. Dadurch wird es aufgrund von Traktionsverlust, rauer Fahrt oder beidem schwierig, den Zug aufrechtzuerhalten. Kettensysteme eliminieren den Power Hop und ermöglichen kontrollierteres Fahren dank der Art, wie das mittlere Laufwerk auf das Terrain reagiert. Bezüglich der Flexibilität haben Maschinen mit Doppel- oder Dreifachbereifung aufgrund ihrer Breite Probleme mit dem Zugang zu Straßen. Bei Kettenmaschinen besteht dieses Problem nicht.
Schlupfreduktion von maximal 8 & bei Reifen auf 1 bis 4 % bei Kettensystemen sind ein weiteres Argument.
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit durch Ketten Am wichtigsten ist jedoch, dass Camso die Profitabilität der Arbeitsweise der Landwirte maximiert, weil die Ketten und Kettensysteme für jedes Fahrzeug und Arbeit abgestimmt werden. Mit dem Begrünungsprojekt „Profit From-The-Ground-Up“ führt der Hersteller Feldversuche mit Landwirten durch, um die Ertragssteigerung nachzuweisen. Bis jetzt wurde eine 5-prozentige Verbesserung bei einem Kettenschlepper und einer Pflanzmaschine mit Kettensystem festgestellt. Wenn der Landwirt die richtige Kette für die Anwendung verwendet, kann er den Einfluss der Kosten pro Stunde auf seine Betriebskosten verringern. Wie? Durch die Vorteile der Ketten, aber wichtiger noch durch die Vorteile von leistungsstarken Ketten, die mehr Leistung bringen, länger halten und eine höhere Wirtschaftlichkeit ermöglichen. info
Bilder: Camso
www.camso.com
Ketten verringern Power Hop und sorgen für eine ruhigere Fahrt.
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Reifen und Industrie 4.0 noch ein weiter Weg?
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Reifen, Räder und Rollen für Flurförderzeuge beeinflussen die Performance der Maschinen erheblich, haben auf die Ergonomie des Fahrers und seiner Umgebung eine erhebliche Bedeutung und sie verursachen bei nicht ordnungsgemäßem Zustand erhebliche Betriebskosten (Stichwort Flachstellen und das unharmonische Zusammenspiel mit Industriefußböden). Industrie 4.0 sollte auch in die Reifenbranche einziehen, denn dieses Thema ist sehr wichtig. Bisher bieten zahlreiche Reifenhandelsketten wie Euromaster, Pneuhage oder TeamStar und andere Portale zum Reifenmanagement an. Das ist grundsätzlich ein guter Gedanke – aber die im Internet hinterlegten Tabellen müssen vom Betreiber händisch ausgefüllt werden. Das ist, um es vorsichtig auszudrücken, nicht auf der Höhe der Zeit. Im Zuge von Industrie 4.0 werden immer mehr Komponenten miteinander vernetzt und es macht Sinn, im Reifen Sensoren für Temperatur, Rundlauf und Vibrationen (Flachstelle) anzubringen und zusätzlich die Profiltiefe per Infrarot zu messen.
Optische Kontrolle des Reifenzustandes von Trelleborg – ist die Karkasse abgefahren wird für einige Tage diese orange Markierung sichtbar und fordert Reaktionen von Fahrer und Werkstatt. (Bild: STW)
Wichtig dabei ist, dass der Staplerreifen beim Überfahren einer Schwelle, Kontaktplatte oder Antennenanlage automatisch per RFID, Bluetooth, WLAN oder anderer Übertragungsmöglichkeiten Kontakt mit dem Onlineportal aufnimmt um diesem seinen aktuellen Zustand zu übermitteln. Mehrere Portalbetreiber haben bestätigt, dass diese Entwicklungen in der Tat auf dem Reißbrett sind und schon in den kommenden Monaten oder Jahren realisiert werden sollen. An den Sensorpreisen kann und wird es nicht liegen, vielmehr ist die echtzeitfähige Datenübertragung an das System und die dortige zeitnahe Verarbeitung wichtig. Das System muss dann die entsprechenden Meldungen zum Wechsel/Reparatur der Reifen erzeugen und übermitteln, die Entscheidung dies dann umzusetzen obliegt dem Betreiber aber ihm muss ein automatisiertes Werkzeug an die Hand gegeben werden sonst ist die Pflege von Daten per Tastatur sicher nicht auf dem hohen Niveau der Reifen. STAPLERWORLD hat das Thema im Fokus und wird es in seiner neuen Schwesterzeitschrift INDUSTRIAL TIRES zur AGRITECHNICA 2015 genau beleuchten. (oba)
Mit Vollgummi-GabelstaplerReifen erweitern Angebot Die Osnabrücker Bohnenkamp AG hat ihr Angebot an Vollgummireifen für Gabelstaplerreifen der Marke BKT ausgebaut. Mit insgesamt sieben neuen Reifengrößen, die jeweils mit Haltenase (LIP-Version) und ohne Haltenase (Standard-Version) erhältlich sind. Die Reifen verfügen über drei Lagen. Die erste Schicht, die Basismischung, sorgt für eine hohe Steifigkeit sowie einen perfekten Halt ohne Schlupf auf der Felge. Um dieses zu erreichen, sind vier zusätzliche Stahldrähte eingearbeitet, die den Reifen auf der Felge halten. Es folgt die Federmischung, die – äußerst elastisch – für einen Federeffekt und besseren Fahrkomfort sorgt. Den Abschluss bildet die Profilmischung. Die Reifen sind aktuell in 18 verschiedenen Größen von 4.00-8 bis 300-15, mit und ohne Haltenase (LIP-Version), erhältlich. LIP-Reifen ermöglichen ein leichteres und schnelleres Aufziehen. Die spezielle Konstruktion der Basis garantiert eine feste Haftung an der Felge ohne Schlupf. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit von Sicherungs- und Verschlussringen. Neben dem weiteren Ausbau des Produktportfolios durch weitere Reifengrößen, sind auch “No-Marking-Reifen“ in der Entwicklung, die Mitte 2015 erhältlich sein werden. Bild: Bohnenkamp
info Bohnenkamp AG 49076 Osnabrück Tel.: +49 (0)541/12163-0 www.Bohnenkamp.de
Reifenbestand managen Mit einer kostenlosen und herstellerunabhängigen Internetplattform für Reifenmanagement unterstützt die team ReifenUnion GmbH & Co. Top Service Team aus Isernhagen ihre Großflotten-Kunden. Es gibt den Partnern Auskunft über den Status ihrer Flottenbereifung und ist auch für Staplerreifen ausgelegt, wie eine Online-Überprüfung durch die STW ergab. Die Software dokumentiert aktuell 28.450 Fahrzeuge und über 633.000 Reifenmessungen (Stand: April 2015). „Das Tool erleichtert die Arbeit für jeden Reifen- und Fuhrparkmanager, weil er seine Flotte jederzeit rundum im Blick hat und vorausschauend planen kann“, sagt TST-Geschäftsführer Gerd Waechter, der die Entwicklung mit den 14 TST-Gesellschaftern vorantrieb. Über ein Passwort greift der Fuhrparkmanager auf das Informationssystem zu. Sämtliche Daten werden beim TST-Reifenhändler erfasst – vom ersten Aufziehen über Reparaturen bis hin zur Entsorgung. Auch die Karkassenverwaltung soll in Zukunft möglich sein. Zeigen die Daten und Protokolle im System Handlungsbedarf bei der Bereifung an, informiert TST den Kunden sofort. Alle Stationen haben 95 Prozent der passenden Reifen auf Lager und können fehlende in kürzester Zeit ordern. Gleichzeitig stellt das Portal mit wenigen Klicks Aktionsberichte zur Rechnungsprüfung und Protokolle zur Verfügung, die sich zum Beispiel im csv-Format in die Managementsysteme der abfragenden Unternehmen importieren lassen. Auch Fleetcheck- oder Trailercheck-Protokolle lassen sich abrufen. Erklärtes Ziel ist es, den Kunden bei der Reifenbedarfsplanung umfassend zu unterstützen und die richtige Fahrzeugbereifung für den jeweiligen Zweck zu empfehlen. Die Nutzung zahlt sich für die teilnehmenden Großflotten schnell aus. Gerd Waechter: „Die richtige Reifenwahl senkt die Dieselkosten und reduziert das Risiko bei Termingeschäften im Transportwesen. Sie minimiert die Stand- und Ausfallzeiten und erhöht gleichzeitig die Sicherheit der Mitarbeiter und anderer Verkehrsteilnehmer.“ Mit „Argusaugen“ beobachtet die Reifenindustrie die TST-Aktivitäten, denn das System sammelt „brisante Daten“, die in ihrer Gesamtheit zuverlässige Aussagen über das tatsächliche Leistungsvermögen der Lkw-Reifen aller Hersteller erlauben. Bild: TST
info www.webtrukis.de
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Telematik-Lösung für Hafenflotten Zum Start der diesjährigen TOC Europe stellte Continental Commercial Specialty Tires (CST) die Telematik-Lösung ContiFlexBox vor. Sie wird das Reifendruck-Kontrollsystem ergänzen, indem sie die Sammlung und Bereitstellung von reifen- und fahrzeugbezogenen Daten sowie deren Weiterleitung an einen zentralen Server ermöglicht. Damit erweitert der Reifenhersteller sein Portfolio für das Management von Fahrzeugflotten. Die neue Box wird in Fahrzeugen in den verschiedensten Industriebereichen einsetzbar sein. Insbesondere im Hafenbetrieb, wo schnelle Ladezeiten und kurze Stillstandzeiten wichtig sind. Die Box wird in der Fahrerkabine eines Fahrzeuges montiert und über die Motorzündung mit Energie versorgt. Über das Reifendruck-Kontrollsystem erfolgt die automatische Datensammlung von Reifendruck und Reifentem-
Intelligentes Reifenmanagement mit automatisierter Benachrichtigung und Protokollierung. peratur über Sensoren im Reifeninneren. Ein GPS-Signal wird zudem die Messung von zusätzlichen fahrzeugbezogenen Daten wie Einsatzdauer und aktuellem Standort ermöglichen. Über WLAN, Bluetooth oder GSM ist eine Übertragung aller Informationen an einen Server vorgesehen. Auch die Weiterleitung an mobile Endgeräte ist vorgesehen. Dies ermöglicht Flottenbetreibern, die Effizienz ihrer Flotten zu steigern und die Betriebskosten signifikant zu senken. Gleichzeitig wird die Umwelt durch einen verringerten CO2-Ausstoß und
eine längere Laufzeit der Reifen geschont. Das Reifendruck-Kontrollsystem ist zudem kompatibel mit schlauchlosen Reifen aller Herstellermarken und Fahrzeugen jeder Größe und somit vielfältig einsetzbar – letzteres gilt auch für die Box.
info
Bild: CST
Continental AG Tel.: +49-(0) 511-938-0 www.continental-corporation.com
Reifenreinigung gegen Schmutzverschleppung Die meisten Unternehmen wissen nicht, wie viel Schmutz durch Transportfahrzeuge in sensible Lager- und Produktionsbereiche geschleppt werden. Ein Fahrzeug bringt den Schmutz ins Gebäude, der nächste Stapler pickt den Schmutz wieder auf und trägt ihn tiefer in die Produktion ein. ProfilGate verhindert genau diese Problematik: Die Laufflächen der Reifen, Räder, Rollen werden rein mechanisch beim Überfahren gereinigt. Der abgenommen Schmutz wird unterhalb in einer VA-Wanne gesammelt. Zu Reinigungszwecken können Roste mittels der Hebehaken entnommen werden.
Das patentierte Reinigungsverfahren ist einfach und sehr effektiv. Die Reinigungskosten können stark gesenkt werden, die Wasser- und Schnee-Einschleppung wird minimiert. Bisher hat man nur die Möglichkeit, den verteilten Schmutz mittels Reinigungsgeräten wieder einzusammeln. Die hier vorgestellte Lösung soll den Schmutz bereits wirksam im Eingangs-/Torbereich festhalten. Die begeh- und befahrbaren Reinigungsfelder können auch nachträglich in bestehende Zufahrten installiert werden. Oberflur ohne bauliche Maßnahmen (mit Rampen) oder mit geringem Auf-
wand in den Boden (Estrich) eingelassen helfen Sie das Thema Schmutzverschleppung zu beheben.
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Bild: Heute
Maschinenfabrik HEUTE GmbH & Co. KG 42657 Solingen Tel.: +49 (0) 212-380 310 www.profilgate.com
Serviceangebote für Staplerreifen Der europaweite Autoservice- und Reifendienstleister Euromaster (Tochter von Michelin) 350 Filialen. Die individuelle Betreuung erfolgt durch spezielle Segment Manager, die von einem Expertenteam unterstützt werden. Die Zusammenarbeit startet immer mit einer kostenlosen Detailanalyse des gesamten Fuhrparks. Auf Basis der Ergebnisse wird anschließend ein Rahmenabkommen geschlossen, das unnötige Kosten für den Unternehmer ausschließt. Das Euromaster-Angebot im Industriebereich besteht einerseits aus einem Reifen- und Rädervollsortiment mit einer breiten Auswahl an Markenreifenund -rädern, sämtlichen Services wie
beispielsweise Reparaturen, Radwechseln oder Montagen. Ergänzt wird das Reifenund Räderangebot durch einen Mobil- und Vor-Ortservice, der mit mobilen Pressen höchste Flexibilität garantiert. Regelmäßige Kontrollen und ein Hol- und Bringservice sorgen bei den Unternehmenskunden zusätzlich für eine optimale Zeit- und Kostenersparnis.
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Bild: Euromaster
www.euromaster.de
Neue Größen der CR-01 Staplerreifen Zwei neue Größen der Mitas CR-01 Kranreifenlinie werden für den Verkauf freigegeben. Die neuen Mitas Reifen 385/95R25 CR-01 170F TL und 525/80R25 CR-01 176F TL wurden für Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h (beim 525/80R25) und 80 km/h (beim 385/95R25) konzipiert. Im Einsatz beträgt die maximale Last des Mitas 525/80R25 CR-01 17.750 kg, und 7.100 kg bei 80 km/h und 7 bar. Bisher hat Mitas drei Größen der CR-01 Kranreifen hergestellt. Alle CR-01 Reifen zeichnen sich durch den Mitas-Link, eine Verbindungsbrücke zwischen den Stollen aus. Sie verlängert die Lebens-
dauer des Reifens und vermindert die Stollenbewegung bei hohen Geschwindigkeiten. Die Größe 525/80R25 CR-01 hat eine Profiltiefe von 28 mm und ist runderneuerungsfähig. Im Vergleich mit einem Stapler-Standard-Reifen ist der Rollwiderstand um 6% geringer. Verfügbare Dimensionen: I 525/80R25 CR-01 I 445/95R25 CR-01 I 385/95R25 CR-01
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CONSTRUCTION Nachschau Agritechnica Felgensysteme für landwirtschaftliche Maschinen im Vergleich? Kettenfahrwerke – wohin geht der Trend bei Traktoren und bei nichtangetriebenen Fahrwerken? Aus der Praxis: Besuch bei einem Lohnunternehmen – worauf achten die Profis beim Reifeneinsatz? Was tut sich bei Flotatuionsreifen? BAUMA 2016 das INDUSTRIAL TIRES SPECIAL Radial- contra Diagonalreifen für Radlader Kettensysteme für schnellfahrende Kleinbaumaschinen Dumperreifen – worauf muss geachtet werden Special Kranreifen Fahrwerkskomponenten im Überblick Reifenservice für die Baustelle und Montage vor Ort – wer bietet was? Reifenmanagementsysteme für die Baustelle, wo liegend Bedürfnis Alle BAUMA-NEWS zum Thema Reifen, Felgen, Gummiketten, Service, Management, Ventil-Technik, Überwachung und vieles mehr
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Redaktionsschluss: 29. Februar 2016 Anzeigenschluss: 21. März 2016 Erscheinungstermin: 01. April 2016
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