Kitelife 35

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132 Seiten

nur 4 Euro

Test

technik Sky Solbach lüftet Geheimnisse der Entwicklungsabteilung von North Kiteboarding

reiselust Die unberührten Flachwasserlagunen des

Core Riot XR3, North Rebel, Slingshot Rally, Flysurfer Cronix, Liquid Force Envy, Best TS + North Dice vs. North Vegas 2014

Event

Beetle Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording: Deutsche Dominanz im Slalom und ein Fabelrekord für das Kitelife Village

kommenden Kiter-Hotspots Sri Lanka

ratgeber Unsichtbare Gefahr unter Wasser:

Wenn Strömungen zu einer lebensgefährlichen Bedrohung werden

Brandneu 2014er-Material im Test

Kitelife 35 | Ausgabe 04-2013 | Deutschland 4,00 d | A 4,00 d | CH 9,00 SFR | Benelux 4,00 d | E/I 5,00 d | www.kitelife.de








8 | editorial

D

as Kitelife Village hat im Rahmen des Beetle Kite­surf Wold Cups in diesem Jahr alle Rekorde gebrochen. Nie zuvor fanden so viele Hersteller

und Tester den Weg nach St. Peter-Ording. Im nunmehr achten Jahr hat die weltweit größte Messe- und Testveranstaltung für Kite­surfer einen Stellenwert erlangt, der so

Foto Sebastian Schöffel/Air Manics

im ersten Jahr nicht ansatzweise abzusehen war. Internationale Firmen richten ihre weltweiten Produktpräsentati-

Ganz ohne ein paar ausgefallene Attraktionen verlief das Kitelife Village aber natürlich nicht.

onen nach diesem Datum aus und für zehn Tage im Jahr

Neben Kites ohne Quertubes, von denen erste Prototypen bereits ausprobiert werden konnten,

wird Deutschland jeden Sommer aufs Neue zum Nabel des

hat das Thema Splitboards neue Relevanz gewonnen. Flysurfer zeigte zum letzten Wochenende

Kitesurfsports. Weitreichende Revolutionen im Kitedesign

seine Interpretation dieses Konzepts und auch der Boardhersteller Nobile sorgte in dieser Hinsicht

wie die Präsentation des ersten Bow- oder Deltakites Mitte

für Furore. Schon in einigen Wochen wird von Nobile das erste Splitboard in Vollkarbonbauweise

des vergangenen Jahrzehnts blieben zwar aus, dafür wa-

erhältlich sein, das laut Firmenaussage lediglich 2,4 Kilogramm auf die Waage bringen soll. Für

ren neben etlichen Neuerscheinungen wegweisende Inno-

großes Aufsehen sorgte zweifellos auch die Präsentation eines Tubekites vom Softkitespezialis-

vationen im Feintuning-Bereich zu bestaunen. Stillstand

ten Flysurfer. Jahrelang verfolgten die Marquartsteiner eine eingleisige Strategie und expandieren

herrscht deswegen in der Branche keineswegs. Ganz im

jetzt völlig unerwartet in den stark umkämpften Markt der Tubekites. Der Newcomer Cronix geht

Gegenteil. Es ist zwar etwas Ruhe eingekehrt, aber genau

verglichen mit konventionellen Schirmen aber ganz eigene und neue Wege. So verfügt er bei-

die hat den Kreativabteilungen offenbar auch den Raum

spielsweise über eine Waage an der Abströmkante und ein integriertes System zum Starten ohne

gegeben, sich mit Details zu beschäftigen, die im Rahmen

Helfer. Wir haben nachgefragt, was die Tüftler von Flysurfer zu diesem Schritt bewegt hat (Seite

von revolutionären Entwicklungen eher auf der Strecke

64) und den Cronix bereits einem ausführlichen Test unterzogen (Seite 54).

bleiben. So zeigte Flysurfer erstmalig eine rückenschonende Pumpe, die ab einem gewissen Fülldruck im Kite auf Sin-

Innovationen in sportlicher Sicht zu erarbeiten, ist jedes Jahr aufs Neue das Bestreben der Teilneh-

gle-Hub umschaltet, Liquid Force hingegen ein Modell, das

mer beim wohl bekanntesten Invitational Event der Welt, dem Triple-S. Kürzlich kam die radikale

so leichtgängig ist, dass der komplette Kite mit nur einer

Elite des Kitesurfens wieder an der Ostküste Amerikas zusammen, um in den Disziplinen Surf,

Hand aufgepumpt werden kann. Ein großes Thema, das

Slicks und Sliders neue Maßstäbe zu setzen. Erstmals gab es in diesem Jahr eine feste Punktwer-

in den vergangenen Jahren, abgesehen von der Erfindung

tung, die durch Judges erfolgte, was den ursprünglichen Charakter der Veranstaltung, bei der sich

des One-Pump-Systems, fast vollständig unangetastet

die Fahrer bisher immer gegenseitig bewerteten, grundlegend verändert hat. Wir haben bei den

blieb, sind die Ventile an den Kites. Nachdem Liquid Force

Fahrern nachgefragt, ob diese Eingriffe das Potenzial des Triple-S als Epizentrum des Fortschritts

vor drei Jahren erstmals ein Einlassventil mit extra großem

womöglich gefährden (Seite 94).

Durchmesser in Serie verbaute, haben in diesem Jahr mit North, Best oder Flysurfer einige weitere Hersteller ähnliche

Viel Spaß mit dieser dicksten Ausgabe

Ventile entwickelt, alle mit dem Ziel, den Aufbauvorgang

seit Bestehen der Kitelife,

zu erleichtern und zu beschleunigen. Genau diese Kleinigkeiten tragen dazu bei, dass unser Sport im Ganzen eine fortschreitende Entwicklung vollzieht, von der alle profitieren werden. Und manchmal ist es eben genau die Summe dieser ganzen kleinen Schritte, die am Ende mehr wiegt als eine revolutionäre Erfindung, wie es Delta oder Bow waren. Ausgabe 4 / 2013



10 | inhalt

IN HA LT

Foto Mo Lelli

Ratgeber

Wind und Wetter – Unsichtbare Gefahr unter Wasser.............................................44 Fahrtechnik – Stilvolle Richtungswechsel auf dem Directional............................110

Materialcheck

Kites – Die ersten Tests der 2014er-Neuheiten.............................................................50 Schon gefahren – North Dice vs. North Vegas...........................................................62

Kitelife

Blickfang – Faszination Sequenzen...............................................................................14 News – Ein weltmeisterliches WellenTrio, Surferstyle mit Komfort und ein Hasengeburtstag...............................................................................................40/84 Hintergrund – Warum Flysurfer überraschend auf Tubekites setzt......................64 Interview – Sky Solbach über eine geheimnisvolle Platte.......................................78 Ein Bild und seine Geschichte – Auf gleicher Wellenlänge......................................104 Reiselust – Der neue Hotspot im indischen Ozean......................................................122

Event

BKWC – Die gröSSte Kiteveranstaltung der Welt2�������������������������������������������������������26 kite ride bonaire – Karibischer Wakestyle-Gipfel auf den kleinen Antillen..........70 ocean jump – waghalsige sprünge in die kieler förde.............................................92 triple-s – die Gegenbewegung zu Stillstand...............................................................94 coast 2 coast – Das längste KitesurfRennen der Welt.............................................114

Kitelife-Abonnenten erhalten exklusiv eine Ausgabe ohne störer auf dem cover!

Standards

Editorial............................................................................................................................8 shopfinder.........................................................................................................................106 Lesershots.........................................................................................................................108 Ausblick & Impressum......................................................................................................130 Ausgabe 4 / 2013

Covershot Lukas Prudky Fahrer Finn Behrens





14 | kitelife blickfang

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Mallory de la VillemarquĂŠ

Foto S. Zimmermann

Den gesamten Winter verbrachte Mallory auf Hawaii, um in der Welle zu kiten und sein Studium zu beenden. Trotzdem scheint er im Freestyle nichts verlernt zu haben. Von 2007 bis 2010 fuhr er auf dem World Cup stetig in den Top Ten mit und sollte diese Option angesichts der Bilder aus dem letzten Produktshooting fĂźr Takoon auch heute noch haben.

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Craig Cunningham

Foto Vincent Bergeron

Um erstmalig mit dem Profiwassersportfotografen Vincent Bergeron zu arbeiten, reiste Craig Cunningham bis auf die abgelegenen Magdalenen-Inseln im äußersten Südosten Kanadas. Trotz beschwerlicher Anreise sollte jede Minute effektiv genutzt werden, weshalb es direkt am Abend der Ankunft bei eisigen Temperaturen noch für eine Night-Session aufs Wasser ging. Angesichts dieser Sequenz haben sich das Frieren und der Aufwand eindeutig gelohnt.

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Alex Pastor

Foto Toby Bromwich

In diesem Jahr will sich Alex Pastor unbedingt seinen großen Traum erfüllen und den Holländer Youri Zoon entthronen. Er ist der heißeste Kandidat auf den nächsten Weltmeistertitel im Freestyle. An der Küste Tarifas trainiert der gebürtige Spanier zwischen den Tourstops der PKRA am liebsten. Hier hat er das Kitesurfen gelernt und 2004 auch seinen ersten Wettkampf gewonnen.

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Stefan Spiessberger

Foto Toby Bromwich

Cape Hatteras auf den Outer Banks ist seit etlichen Jahren Austragungsort für den einzigartigen Kiteevent Triple-S (siehe Bericht in dieser Ausgabe). Zahlreiche vorgelagerte Grasinseln umranden unglaublich weitläufige Flachwasserreviere, die optimale Bedingungen zum Freestylen bereithalten. North Kiteboarding produzierte hier deshalb kürzlich ein Video, das schon bald unter dem Titel „North Kiteboarding USA Eastcoast Episode“ erscheinen wird. Dokumentiert wurde der Dreh vom offiziellen Eventfotografen der PKRA, Toby Bromwich. Er hielt diese Sequenz vom Österreicher Stefan Spiessberger aus einem Helikopter fest.

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Mario Rodwald

Foto Toby Bromwich

Der Rendsburger Mario Rodwald fährt die wohl erfolgreichste Wettkampfsaison seines Lebens. Beim kürzlich in den USA stattgefundenen Fotoshooting für den 2014er-Vegas bewies er mit diesem Double S-Bend 3 einmal mehr seine glänzende Form. Ein Trick, der als Sequenz noch nie zuvor in einem deutschen Kitemagazin zu sehen war. Beim Board handelt es sich übrigens um das 2014er-Modell des North Teamseries.

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Niccolo Porcella

Foto Quincy Dein

Niccolo Porcella gehört zu den absoluten Ausnahmetalenten und Exoten des Kitesports. Nur wenige Athleten zeigen am Kite eine solche Akrobatik und Ästhetik, die sich der gebürtige Italiener durch jahrelanges, hartes Training angeeignet hat. Während er in der Vergangenheit meist mit ausgefallenen Wakestylemanövern den Weg auf die Seiten von Magazinen fand, beweist er hier auf Maui ein gleichermaßen perfektes wie faszinierendes Geschick auf dem Directional.

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Rick Jensen

Foto Marie Prüßmann

Keiner springt ihn so radikal wie er, weshalb der Mobe 5 Seatbelt auch sein absoluter Signature-Trick geworden ist. Selbst die erlauchte Teilnehmerrunde auf dem Triple-S war schlichtweg platt, als Rick Jensen in der Disziplin Slicks dieses Manöver in Perfektion zeigte. Brian Wheeler, Pressesprecher des Events: „Ich habe diesen Trick vorher noch nie so radikal ausgeführt gesehen“ (siehe dazu Bild auf Seite 101). Wenn er diese Sequenz zu sehen bekommt, wird er sein Urteil allerdings noch mal ändern müssen. Sogar Rick war an diesem Tag in Big Bay etwas geschockt, weil er sich so hoch hinaus katapultierte: „Als ich über die Welle abgesprungen bin und merkte, dass es ein ganzes Stockwerk höher hinaus ging als gewohnt, hatte ich echt ein bisschen Schiss. Dann gab es aber eben einfach nur noch die Option durchzuziehen. Mit Sicherheit der höchste Mobe 5 Seatbelt, den ich bis jetzt gesprungen bin, ohne mich abzulegen.“

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LiquidForce Kiteboarding Deutschland Tel.: (+49) (0) 461 9789560 Tel.: (+45) (0) 351 45678 Email: info@liquidforcekite.de Web: www.liquidforcekites.com


26 | event BKwc

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27 Der Beetle Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording ist die größte Kitesurfveranstaltung der Welt und brach in diesem Jahr sämtliche Rekorde. Nie zuvor fanden so viele Besucher den Weg auf die Halbinsel Eiderstedt, nie zuvor waren die deutschen Athleten so erfolgreich wie 2013 und nie zuvor haben so viele Kitesurfer die kostenlosen Testmöglichkeiten im Kitelife Village wahrgenommen. Damit geht der diesjährige World Cup zweifellos in die Geschichtsbücher ein. Fotos Sebastian Schöffel/Air Manics

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it einem bunten Fahnenmeer startete am Freitag, den 12. Juli, die weltweit wichtigste Veranstaltung im Kitesport, als sich die Nationen vor großem Publikum vorstellten. 134 Fahrer aus 26 Ländern stürmten enthusiastisch die Bühne und

verliehen dem Beetle Kitesurf World Cup gleich am ers­ten Tag den Charakter eines Megaevents. Mit 180.000 Zuschauern im Verlauf der Woche wurde die Besucherzahl verglichen mit dem Vorjahr fast verdoppelt.

Heiße Action auf dem Wasser und an Land waren somit garantiert, schließlich hatten sich alle PKRA-Fahrer mit Rang und Namen angemeldet. Neben dem Freestyle sollte aber vor allem die erstmals in St. Peter-Ording ausgetragene Disziplin Slalom für großes Aufsehen sorgen, welche überraschend stark von deutschen Teilnehmern dominiert wurde. Aber nicht nur die Wettkämpfe standen im Mittelpunkt des Interesses. Im Herzen des Eventgeländes öffnete mit dem Kitelife Village die größte Kitesurfmesse und -testveranstaltung der Welt zum achten Mal ihre Pforten und sorgte in diesem Jahr für einen Fabelrekord, den niemand für möglich gehalten hätte. Mit 38 Pagoden wuchs die Zeltstadt im Vergleich zu 2012 um über 50 Prozent und avancierte für zehn Tage zum Nabel der Kitesurfwelt. 2.412 Kiter registrierten sich in den zehn Tagen für den Testbetrieb im Kitelife-Zelt, was mehr als eine Verdopplung zum Vorjahr bedeutet. Die wichtigsten Hersteller der Branche nutzen mittlerweile gezielt das Kitelife Village, um ihre weltweiten Produktvorstellungen für die kommende Saison vorzunehmen. So konnten am Strand und in den Zelten der Hersteller bereits etliche Trends der kommenden Saison begutachtet und ausprobiert sowie das persönliche Gespräch mit den Designern oder Legenden des Kitesports wie Pete Cabrinha gesucht werden. Der Himmel über der enorm großen Testarea gleich neben der Wettkampfzone füllte sich deshalb auch jeden Morgen mit Hunderten Kites und brachte die Teams der Hersteller an einigen Tagen mächtig zum Rotieren. „Gleich am ersten Wochenende um zehn Uhr kam es mir vor, als hätte jemand eine Schranke geöffnet. Unser Team hatte 25 Kites und 30 Boards am Strand liegen und jedes Mal, wenn ich unten war, lagen vielleicht zwei oder drei Produkte in unserem Testbereich. Von zehn bis 19 Uhr war fast das gesamte Material durchgehend auf dem Wasser. Einen solchen Zuspruch bei einer Testveranstaltung hatten wir noch nie zuvor und schon das erste Wochenende war ein voller Das beeindruckende Eventgelände am Ordinger Strand aus der Vogelperspektive

Erfolg”, resümierte Tom Eierding von Liquid Force am Montag. Aber auch bei den anderen Firmen sah es ähnlich aus, im Schnitt kamen an jedem Tag mit Wind 110 Tester auf eine Marke. Ausgabe 4 / 2013


28 1 | Hetzjagd um die Bojen: Die Disziplin Slalom wurde in St. Peter-Ording zu einem echten Publikumsmagneten. 2 | Wuchs im Wettkampf über sich selbst hinaus: Christine Bönniger siegte in zehn von zehn Slalomrennen. 3 | Besonderer Gast: Kristin Boese bringt selbst die Politprominenz auf das Kiteboard.

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Neben dem Testbetrieb gab es im Kitelife Village außerdem zahlreiche andere Attraktionen zum Bestaunen und zum Mitmachen, die zu echten Besuchermagneten wurden. Neben den beeindruckenden BMX-Shows auf der eigens angelegten Bahn mit Sprungschanzen gab es einen Segway-Offroadparcours, eine Skimboardbahn, ein Beachvolleyballfeld und einen Skatepark, in dem auch Neulinge angeleitet von Profis erste Versuche auf den rollenden Boards unternehmen konnten. Selbst nach Sonnenuntergang leerte sich das Eventgelände kaum, weil das DJ-Team in direktem Anschluss an die Wettkämpfe für Partystimmung sorgte. An den Wochenenden verwandelte sich

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die Zeltstadt dann sogar zur kochenden Partyzone, wenn Liveacts wie Cosmo Klein, Isabell Schmitt, die Disco Boys oder die Disco Family bis in die frühen Morgenstunden Tausende Feierwütige mit ihren Beats bis zur Ekstase trieben. Wer es am Ende gar nicht mehr nach Hause schaffte, konnte aufgrund angenehm sommerlicher Temperaturen gleich am Strand verweilen und die ersten Heats auf dem Wasser verfolgen. Die starteten wegen des enormen Teilnehmerfeldes nämlich auch gleich am ersten Eventtag. Insgesamt mussten 75 Kiter in der Disziplin Freestyle in die Qualifikationsläufe gehen, um sich einen der heiß ersehnten Startplätze im Haupt-

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feld zu sichern. So war das gesamte erste Wochenende ausschließlich den Freestylern vorbehalten und die Slalomfahrer mussten sich zunächst etwas gedulden. Während am Samstag erst ab spätem Nachmittag erste Heats möglich waren, brachte der Sonntag wahrhaftige Traumbedingungen und bereits um 8.30 Uhr wurden die ersten Wettkämpfe gestartet. Die Athleten lieferten sich dann bis in den späten Abend spannende Heats und begeisterten das Publikum am Ordinger Strand mit Action auf höchstem Niveau und radikalen Fahrmanövern. Ausgabe 4 / 2013

Christine Bönniger gewinnt als erste deutsche Kiterin den World Cup in Deutschland.


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Für die deutschen Teilnehmer verliefen die Trials allerdings enttäu-

der Single Elimination, wo sich Mario Rodwald, dem aufgrund einer

schend schlecht. Neben Hoffnungsträgern wie Rick Jensen und Tim

Wildcard der mühselige Weg durch die Qualifikation erspart blieb,

Kummerfeld scheiterten neun weitere Kiter auf dem Weg in den

überlegen gegen den Franzosen Paul Serin durchsetzen konnte. Bis

Hauptwettkampf. Besonders Sabrina Lutz, mehrfache deutsche Meis­

Freitag herrschte dann am Ordinger Strand strahlender Sonnenschein,

terin und amtierende Vizeeuropameisterin, zeigte sich traurig nach

aber leider nur leichter Wind. Während die Freestyler damit im

ihrem verlorenen Lauf: „Ich hatte mir viel vorgenommen, jetzt hoffe

Stand-by-Modus waren, wurde die Bühne für die Slalomfahrer freige-

ich auf die Verliererrunde, um mich so womöglich noch nach vorn

geben. Diese neue Disziplin ersetzt in diesem Jahr das Kiterace auf

kämpfen zu können.“ Aber selbst etablierte Top-Ten-Fahrer der PKRA

der PKRA-Tour und konnte bei den Zuschauern umgehend punkten.

wie der Österreicher Michael Schitzhofer wurden in den anspruchs-

Durch die energisch geführten Kopf-an-Kopf-Rennen, die nur wenige

vollen Bedingungen bei ablaufendem Wasser ausgesiebt. In den

Minuten dauernden Läufe und die unmittelbare Nähe zum Strand

Abendstunden starteten dann sogar noch die ersten Wertungsläufe

fieberten Tausende Zuschauer direkt an der Wasserkante mit.


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Kitelife Village mit Fabelrekord: 2.412 registrierte Kiter nutzten die kostenlosen Testmöglichkeiten in St. Peter-Ording. Einen absoluten Traumstart erwischte die Europameisterin Christine Bönniger. Die Kielerin gewann am Montag gleich das erste Rennen der Slalomwettbewerbe und unterstrich damit eindrucksvoll ihre Ambitionen auf den Gesamtsieg. „Das war ein toller Auftakt und gegen Kristin Boese zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes“, freute sich die 26-Jährige auch darüber, dass sie die neunfache Kitesurfweltmeis­ terin aus Potsdam besiegen konnte. Der Beetle Kitesurf World Cup 2013 sollte jedoch noch viel mehr für die Norddeutsche bereithalten. Denn im Verlauf der Woche wurde er zum erfolgreichsten Wettkampf ihrer sportlichen Laufbahn. Nach Flaute am Dienstag siegte sie am Mittwoch in zwei weiteren Wettfahrten und spätestens ab diesem Tag horchte auf dem Eventgelände jeder gespannt auf, wenn der Name Bönniger aus den Lautsprechern schallte. Euphorie machte sich breit, denn bei diesem mittlerweile komfortablen Vorsprung spekulierten doch einige auf einen erstmaligen Sieg einer deutschen Kitesurferin auf dem World Cup in St. Peter-Ording.

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4 | Alternativprogramm bei Flaute: Hannah Whiteley zeigt beim Fotoshooting einen Sprung vom Judge Tower und beweist auch dabei extreme Körperbeherrschung. 5 | Der deutsche Meister Mario Rodwald war mit seinem siebten Platz im Freestyle durchaus zufrieden. Er rutschte mit dieser Leistung in der Weltrangliste vor auf Platz acht.

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7 6 | Reges Treiben: die Boxengasse im Kitelife Village Foto Oliver Maier 7 | Brettermeer: Frühmorgens sah der Strand aus wie ein überdimensionaler Showroom. Foto Nils Blunk 8 | Kreativer Blickfang: Bei Slingshot schickte man ein RPM-Dreiergespann in den Himmel. Foto Nils Blunk 9 | Material ohne Ende: Das Kitelife Village hielt die wichtigsten Neuerscheinungen des Board- und Kitemarktes zum Bestaunen und Testen bereit. 10 | Besucherrekord: Spannende Wettkämpfe und sommerliches Wetter lockten täglich Tausende Zuschauer an den Strand.

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Bönniger selbst blieb hingegen eher verhalten: „Ich habe die Nie-

für den 19-Jährigen ein Traum wahr: „Ich wollte hier unbedingt aufs

derlage aus dem letzten Jahr noch intensiv in Erinnerung, als ich im

Podium, endlich hat es geklappt. Die Zuschauer haben mich vor allem

letzten Rennen noch auf den zweiten Platz verwiesen wurde.“ Doch

im letzten Rennen unheimlich gepusht und nach vorn getrieben.

genau dieses Schicksal sollte sich nicht wiederholen. Am Donnerstag

Ich bin sauglücklich.“ Eine Klasse für sich war der US-Amerikaner

war ihr der Sieg nach drei weiteren gewonnenen Slalomrennen nur

Bryan Lake, der die Slalomkonkurrenz klar vor Julien Kerneur aus

noch rechnerisch zu nehmen – und nachdem sie am Samstag die

Frankreich gewann. Der auf Fuerteventura lebende Gunnar Biniasch

letzten drei Rennen auch noch auf dem ersten Platz beendete, gab

konnte sich als Neunter ebenso wie der Zehnte Christian Rogge aus

es kein Halten mehr: „Ich kann es immer noch nicht glauben, hier

Hamburg unter den Top Ten platzieren.

gewonnen zu haben, das ist einer der schönsten Tage in meinem Leben. Das Publikum hat mich super unterstützt und mir unheimlich viel Energie gegeben. Ich bin total glücklich“, so die 26-jährige Slalomkönigin von St. Peter-Ording. Nach diesem ersten World-Cup-Sieg ihrer Karriere übernahm die Kielerin zusammen mit der Mexikanerin Smuthy Valle auch die Führung in der PKRA-Weltrangliste. Sabrina Lutz sorgte als Dritte im Slalom für eine faustdicke Überraschung. „Ich hätte nie geglaubt, dass ich in diesem Feld mithalten kann. Ich stehe zum ersten Mal bei einem World Cup auf dem Podium und dann noch vor heimischem Publikum. Ich bin total happy“, freute sich die 24-jährige Hamburgerin. Bei den Männern erkämpfte sich Florian Gruber mit dem Sieg in der allerletzten Wettfahrt ebenfalls endlich den ersehnten Podiumsplatz beim Beetle Kitesurf World Cup. Der Garmisch-Partenkirchener war in den vergangenen Jahren zwar immer vorn mit dabei, verpasste den Sprung aufs Treppchen aber jeweils knapp. Mit dem dritten Platz wird

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Für die Freestyler ging es nach langer Durststrecke am Freitag endlich weiter. Da für diese Disziplin deutlich mehr Wind benötigt wird als beim Slalom, war anhand der Vorhersage absehbar, dass dieser Tag auch der letzte sein würde, um auf ein verwertbares Ergebnis zu kommen. Deshalb wurde der Freitag für die Akrobaten der Lüfte zu einer körperlichen Herausforderung wie selten zuvor. 58 Heats wurden an diesem Tag in mehr als zwölf Stunden gefahren, der besonders für den Niederländer Youri Zoon keinen guten Ausgang hatte. Im kleinen Finale

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um Platz drei der Single Elimination verletzte er sich so unglücklich an der Schulter, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Schlimmer noch als dieser Tag wiegt für den amtierenden Weltmeister

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11 | Schwarzer Tag für Youri Zoon: Er kugelte sich die Schulter aus und musste den Event abbrechen. 12 | Mario Rodwald mit einem Go-ProSelbstporträt über der brodelnden Nordsee 13 | Cosmo Klein füllte die Tanzfläche mit seiner Show am Donnerstagabend über fast fünf Stunden hinweg. 14 | Skaten für jedermann: In der Miniramp konnten sich sogar absolute Laien unter Anleitung probieren. 15 | Florian Gruber ist nicht nur verdammt schnell, sondern auch ein sportliches Ausnahmetalent. Der erste Airpass mit einem Raceboard, den wir bisher gedruckt haben.

aber die lange dauernde Rehabilitation von geschätzt zwei bis drei Monaten, die ihm wohl die Chance nehmen wird, seinen Titel noch verteidigen zu können. Im großen Finale setzte sich schlussendlich der Neuseeländer Marc Jacobs gegen den amtierenden Weltranglistenersten Alex Pastor aus Spanien durch. Bei den Frauen behielt die Polin Karolina Winkowska die Oberhand und sicherte sich den Sieg in der Single Elimination. Überraschungsteilnehmerin in diesem Feld war die Newcomerin Anabel van Westerop, die bis ins Halbfinale fahren konnte. Im direkten Anschluss ging es mit den Läufen der Double Elimination weiter. Mario Rodwald konnte hier mit einer hervorragenden Leistung glänzen und belegte am Ende seinen nun bereits dritten siebten Platz in dieser Saison, was ihn in der Weltrangliste auf Platz acht katapultiert, womit er beim nächsten Tourstop sicher gesetzt ist. Marc Jacobs, Zweiter der PKRA-Weltrangliste, siegte nach einem wahren Wettkampf-

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marathon im Finale gegen die Nummer eins, Alex Pastor aus Spanien. „Unglaublich. Mein erster World-Cup-Sieg und dann vor dieser Kulisse. Ich kann es immer noch nicht fassen“, so der überglückliche Neuseeländer nach seinem Triumph. Der Rückstand auf den Führenden der Weltrangliste schrumpfte damit auf ein Minimum. Dritter wurde der Belgier Christophe Tack. Bei den Damen wurde es nochmals richtig spannend, hier gewann Paula Novotna aus Tschechien vier Heats und arbeitete sich vom letzten auf den vierten Platz vor. An der Spitze blieb die aktuelle PKRA-Weltmeisterin Karolina Winkowska jedoch ungeschlagen und feierte ihren ersten Titel beim Beetle Kitesurf World Cup. Obwohl sich die Brasilianerin Bruna Kajiya im Halbfinale eine halbe Minute vor dem Ende des Heats gegen Gisela Pulido mit einer Knieverletzung verabschieden musste, reichte ihre Leistung aus, um ins Finale einzuziehen. Dieses konnte am Ende aufgrund der Verletzung aber nicht stattfinden, was Kajiya die Chance auf den Sieg nahm. So landete sie auf dem zweiten Platz, dicht gefolgt von der Spanierin Pulido. Sabrina Lutz, die schon im Slalom mit Rang drei überraschte, kämpfte sich auf den sechsten Platz vor, war damit eine der besten Allrounderinnen unter den 134 Startern und krönte das phänomenale Abschneiden der deutschen Kiter in diesem Jahr.

fs

Trotz Knieverletzung und nicht angetretenem Finale konnte sich Bruna Kajiya am Ende über den zweiten Platz im Freestyle freuen.


34 Wildes Treiben am Strand: Während im Vordergrund Tausende Zuschauer die Wettkämpfe der Freestyler verfolgten, sorgten Hunderte Kiter für ein Drachenmeer in der Testarea des Kitelife Village.

Slalom Damen

Freestyle Damen

Beste Deutsche/freestyle

1. Christine Bönniger (Kiel)

1. Karolina Winkowska (Polen)

6. Sabrina Lutz (Hamburg)

2. Tatiana Sysoeva (Russland)

2. Bruna Kajiya (Brasilien)

3. Sabrina Lutz (Hamburg)

3. Gisela Pulido (Spanien)

16 | Siegerehrung Slalom Damen 17 | Siegerehrung Freestyle Damen 18 | Siegerehrung Slalom Herren 19 | Siegerehrung Freestyle Herren

Slalom Herren

Freestyle Herren

Bester Deutscher/freestyle

1. Bryan Lake (USA)

1. Marc Jacobs (Neuseeland)

7. Mario Rodwald (Rendsburg)

2. Julien Kerneur (Frankreich)

2. Alex Pastor (Spanien)

3. Florian Gruber (Garmisch-Partenkirchen)

3. Christophe Tack (Belgien)

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Hinter den Kulissen des gröSSten Kiteevents der Welt

Der Beetle Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording ist nicht nur in sportlicher Hinsicht eine Höchstleis­tung, sondern auch logistisch ein wahres Meis­terwerk. Der Hauptveranstalter Act Agency hat sich im Laufe der Jahre extrem professionell aufgestellt und einen Event aufgezogen, der im Kitesurfsport weltweit einzigartig ist. Doch wer sind die fleißigen Helfer hinter dieser Megaveranstaltung? Wir haben einen Blick hinter die Kulissen geworfen und dabei lustige sowie beeindruckende Zahlen, Fakten und Geschichten gefunden, die einem Besucher normalerweise verborgen bleiben.

„180.000 Besucher kamen in diesem Jahr zum World Cup nach St.

Matthias Feddersen

Peter-Ording und jeder davon isst und trinkt. Da ist es natürlich normal, dass die täglichen Bedürfnisse auch hier am Strand verrichtet werden. Aus diesem Grund haben wir überall auf dem Eventgelände Toilettenwagen aufgestellt. Allein der Toilettenwagen der Orgacrew, auf den auch die Fahrer, die Caddys und die Pressevertreter gehen, fasst ein Volumen von 3.000 Litern Fäkalien. Den haben wir jeden Tag insgesamt 15-mal leeren müssen. Von den öffentlichen Toiletten für die Besucher ganz zu schweigen. Da kommt in den zehn Tagen dann schon einiges an Scheiße zusammen!“ Sven Kaatz

Matthias Feddersen (OrgaCrew) Die Kommunikation nach außen ist beim Beetle Kitesurf World Cup extrem wichtig, direkt am Ordinger Strand aber nicht immer leicht umzusetzen. Man ist eben am Strand und nicht in der Stadt. In diesem Jahr wurde erstmals eine Zehn-Megabit-Leitung direkt auf das Eventgelände gelegt, um näher am Nabel der Zeit zu sein. „Es fühlt sich an, als ob hier dieses Jahr am Ordinger Strand das iPhone erfunden worden ist“, freut sich Sven Kaatz, der aber noch Luft nach oben sieht. „Erst wenn die gesamten Besucher und Hersteller komplett mit Internet versorgt sind und Telefonieren kein Glücksspiel mehr ist, bin ich zufrieden. Ich habe täglich circa 125 Telefonate zu führen und da muss eine gute Netzabdeckung gewährleistet sein“, so der Pressesprecher.

Sven Kaatz (Pressesprecher BKSWC/9pm media) „Ich studiere eigentlich Eventmanagement in Holland und absolviere gerade ein sechsmonatiges Praktikum bei Act Agency. Ob kleine Anfragen oder größere Probleme, wir sind immer daran interessiert, eine Lösung zu finden, was selbst hier am Strand, auch wenn manchmal kleinere Improvisationen nötig sind, super klappt. Im , Schnitt kommen pro Tag 250 Personen in mein ,Büro . Da sind sämtliche Telefonate oder Funksprüche der Organisation noch nicht mit einbezogen. Ich würde sagen, der Job füllt mich aus (lacht). Nach den zehn Tagen Event kann ich einen Satz aber wirklich erst mal nicht mehr hören: ,Äääh, ich hab da mal ne Frage ...´ Den habe ich gefühlt 1.000-mal am Tag gehört.“

Lisa Hildebrandt (Büro Eventorganisation)

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Lisa Hildebrandt


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Kiez Curry Girls

Auf einem Schild über dem Grill steht „Die geilsten Schnallen auf dem Kiez”, doch was heißt es wirklich, diesen Job am Strand umzusetzen, und wie viel Geilheit wird dafür benötigt? „Wir verkaufen hier allein zwei Tonnen Pommes am Strand, dazu kommen dann noch mal 1.500 Liter Kiez-Currysauce und etliche Bratwürste. Man kann also sagen, dass wir nicht nur unseren Job machen, sondern zeitgleich ein Fitnessprogramm absolvieren. Aber die Kommunikation mit den Besucher macht unheimlich viel Spaß und ist auch meistens richtig lustig: Katharina Richts

Mein meistgebrachter Spruch der Woche: Frau mit Grill sucht Mann mit Kohle! So richtig gefunkt hat es aber noch nicht.“

Kiez Curry Girls (GastroCrew) „1.200 Caipis, 225 Kilogramm Rohrzucker und 150 Kisten Limetten, das braucht man auf jeden Fall, damit hier eine gute Strandparty starten kann.“ Katharina Richts (Gastroleitung) „Am Freitag haben wir genau zwölf Stunden live am Strand für Ingo Meyer

das Eventradio von den einzelnen Heats berichtet und den Besuchern erklärt, was auf dem Wasser passiert. Wer schon mal probiert hat, zwölf Stunden am Stück zu sprechen, und das Ganze dann mit neun Tagen multipliziert, der weiß, was es bedeutet, eine Moderation auf dem World Cup zu machen.“

Ingo Meyer (Eventmoderation/OrgaCrew) „Ich kenne die Veranstaltung schon länger, aber in diesem Jahr waren wirklich sehr viele Besucher vor Ort. Ich hatte 1.000 Oakley-Wasserbälle mit dabei, die über die zehn Tage an die Besucher verteilt Malte Kubovcsik

werden sollten. Am ersten Samstag war aber so gutes Wetter, dass es nur wenige Stunden gedauert hat, bis die Wasserbälle alle weg waren. Von da an hatte ich kein Promotionmaterial mehr und die restlichen fünf Wasserbälle, die als Dekoration an meiner Zeltwand hingen, hätte ich für richtig viel Geld verkaufen können.“

Malte Kubovcsik (Secret Spot/Oakley)

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Wir bedanken uns bei allen Testern und Besuchern des Kitelife Village und freuen uns aufs n채chste Jahr!

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Your Ticket to the wind!

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LES ER R EISE



40 | kitelife NEWS

Makulo: Mobiles Kitertagebuch mit Session-Log Ab sofort kannst du auf Facebook dein persönliches Kitesurfprofil anlegen und all deine Aktivitäten loggen, visualisieren und mit deinen Freunden teilen. Und das ohne viel Aufwand! Verorte den Spot, an dem du gefahren bist, auf einer Karte und lade vielleicht noch ein oder zwei Bilder dazu hoch. Makulo wird anschließend alle deine Sessions und absolvierten Tricks auf einer eigenen Actionpage anspruchsvoll in Szene setzen, die dann auf deiner Facebook-Wall gepostet wird. Wer noch weitere Actionsportarten ausübt, kann auch andere Aktivitäten loggen und teilen. Denn Makulo integriert in Kürze zusätzlich Surfen, Windsurfen, Wakeboarden, SUP, Skiing, Snowboarden und Skateboraden. Damit nicht genug: Es werden noch viele weitere Features folgen, die den Spaßfaktor an Actionsportarten erhöhen und deine Events da draußen länger erlebbar machen. Und dabei ist Makulo nicht nur umsonst, sondern auch unabhängig und nicht profitorientiert. Gemeinsam mit Kitesurfprofis wie Toby Bräuer, Philipp Brückmann und Fabian Hülsen entwickelt, stehen die Sportler und ihr Spaß im Vordergrund. Weitere Infos unter www.makulo.com und apps.facebook.com/makulocom/

Bissiger Allrounder Der Varial X von Airush gilt seit einigen Jahren als gemäßigteres Pendant zum C-Kite Razor, nähert sich dem leistungsstarken Wettkampfkite in der Saison 2014 aber noch mehr an und weitet sein Leistungsspektrum zusätzlich aus. Das Konzept des sportlichen Allrounders basiert auf einem C-Shape kombiniert mit einer Frontleinenwaage, die ihm verglichen mit dem Razor einen breiteren Windbereich und ein stabileres Flugverhalten beschert. Mit nur drei Struts gehört er zu den Leichtgewichten auf dem Markt, gleichzeitig ermöglicht dieses Gerüst den nötigen Twist in der Kappe, um C-Kite-ähnliche Turns zu realisieren. Für freestyleorientierte Kiter hält der neue Varial X eine noch größere Portion Sportlichkeit bereit, während zusätzliche Modifikationen des Shapes inspiriert von der Entwicklung des Lithium und des Wave eine noch bessere Ansprache von Freeridern und Wavekitern ermöglichen sollen. Die Ergänzung des sogenannten Poly Load Frames, strategisch platzierte Polyesterfasern im Tuch, sorgt 2014 für eine gesteigerte Robustheit und eine geringere Dehnungsanfälligkeit des Tuchs. Weitere Infos unter www.airush.com

Bunte Exklusivität für deutsche Kiter Bereits zwei Jahre nach seiner Einführung hat sich der Xcel Infiniti Comp als leichtester und flexibelster Anzug auf dem Markt etabliert und war im Sommer 2012 der Bestseller schlechthin. Aus diesem Grund bringt Xcel jetzt eine auf 100 Stück (pro Farbe) limitierte Sonderedition auf den Markt. Durch den völligen Verzicht auf Glatthautneopren und eine minimierte Anzahl an Nähten mutiert der superdehnbare Infiniti zur Stretchmaschine Infiniti Comp. Der in den Stärken 5/4 und 4/3 Millimeter erhältliche Anzug ist exklusiv nur in Deutschland verfügbar und findet bereits reißenden Absatz. Wer also noch einen der heiß begehrten Anzüge haben will, muss sich jetzt ranhalten. Ein Produktvideo zum Infiniti Comp Ltd. ist auf YouTube zu finden und weitere Infos zu den Produkten von Xcel unter www.xcelwetsuits.com.

Ausgabe 4 / 2013


Spotbibel reloaded Wohin führt mein nächster Kitetrip? Und wo gehe ich vor Ort am besten aufs Wasser? Seit der Erstausgabe im Jahr 2005 ist der Kite And Windsurfing Guide Europe das Standardwerk für die Beantwortung dieser für Wassersportler so elementaren Fragen – eine schier unerschöpfliche Quelle der Inspiration und Information. Jetzt gibt es den Klassiker in einer komplett überarbeiteten Neuauflage und schon die blanken Fakten sind beeindruckend: 464 Seiten, 40.000 Küstenkilometer, 17 Länder und gigantische 2.500 Spots, das sind noch mal 50 Prozent mehr Spots als bisher. Qualifizierte Spotinfos aus erster Hand, illustriert mit über 1.200 faszinierenden Bildern von den besten Surffotografen des Kontinents. Dazu detaillierte Spotmaps für jede Region sowie authentische Reisetipps und eingehende Analysen der Wind- und Wetterverhältnisse im Jahresverlauf. Auch das neue Layout kommt nochmals frischer und übersichtlicher daher, bereichert um die erstmals im World Guide vorgestellten Surf- und Travel-Tabellen. „Was uns in den vergangenen drei Jahren vor nicht unerhebliche Herausforderungen stellte, macht das Ergebnis jetzt umso wertvoller. 464 Seiten Inspiration und Information. Mit diesem Guide kannst du in jeden noch so entlegenen Winkel aufbrechen und wirst dort immer zur richtigen Zeit den richtigen Ort für deine Session finden. Ein Must-have für jeden Kite- und Windsurf-Traveller“, O-Ton des Herausgebers Udo Hölker. Enthalten sind folgende Länder: Irland, Großbritannien, Norwegen, Schweden, Polen, Dänemark, Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Türkei, Marokko und die Kanarischen Inseln. Die deutsche Ausgabe des Kite And Windsurfing Guide Europe ist für 49,90 Euro erhältlich. Alle Infos und Onlinebestellmöglichkeit unter www.stoked-publications.com

Gewinnspiel Gewinn eins von drei dieser Mammutnachschlagewerke! Beantworte dafür folgende Frage bis zum 06. September 2013: Wie viele Seiten hat der neue Kite And Windsurfing Guide Europe? Sende deine Antwort mit dem Betreff „Gewinnspiel Europe Guide“ ­per Mail an info@kitelife.de. Das Los entscheidet unter allen Einsendungen.


42

Surferstyle mit Komfortgarantie Im März 2013 eröffnete das erste Lifestyle-Motel an der Nordseeküste

Die Betreiber des Hotels heben sich und ihr Konzept aber auch durch

in St. Peter-Ording und avancierte in den neun Tagen des Beetle Kitesurf

außergewöhnliches Engagement für den Umweltschutz von der breiten

World Cups zum absoluten Hotspot für Kiteprofis, Testbesucher des Kite-

Masse ab. Gemeinsam mit der Surfrider Foundation Norddeutschland

life Village und Zuschauer des außergewöhnlichen Spektakels. Das Beach

startet die Mannschaft um die Hoteldirektorinnen Alex Rojas und Kitty

Motel nennt sich selbst das „etwas andere“ Hotel und genau so präsen-

Riepe am 07. September 2013 den ersten sogenannten BOCU, einen Big

tierte es sich auch. Gitarrespielende Kellner beim abendlichen Cocktail

Ocean Clean Up Day. Mitarbeiter, Gäste, Besucher und alle, die mithelfen

auf der Terrasse oder ein Frühstück mit Kitestars wie Mario Rodwald oder

wollen, ziehen an dem Tag los, sammeln Abfälle am Strand und im Was-

Youri Zoon fühlten sich plötzlich an, als gäbe es nichts Normaleres im

ser und setzen ein Zeichen für mehr Sauberkeit an deutschen Stränden.

Leben. Hier fachsimpelte Mauricio Toscano, Geschäftsführer der PKRA,

Denn laut einer Untersuchung der Vereinten Nationen landen jedes

mit zukünftigen Partnern über potenzielle Eventformate, während am

Jahr 6,4 Millionen Tonnen Müll in den Meeren, was natürlich auch die

Nebentisch Gisela Pulido und Manuela Jungo die aktuellsten Bilder auf

Küstengewässer von Nord- und Ostsee gefährdet. Nach einem arbeitsa-

Facebook verbreiteten. Genau dieser etwas andere Touch macht das

men Tag in guter Sache lockt dann abends selbstredend das verdiente

Beach Motel bei einem vielschichtigen Publikum beliebt. Statt 08/15-Ein-

Kaltgetränk in der Beach Lounge und ein DJ wird für die einzigartige Sur-

richtungen findet man hier individuell gestaltete Zimmer und Suiten,

ferstimmung sorgen, welche dieses Hotel so einzigartig macht. Weitere

stylishes Design, ein eigenes Kino mit Xbox, Baywatch-Flipper und Kicker,

Infos unter www.surfriderfoundation.de und www.beachmotel.de

einen Sportraum, einen großen Wellnessbereich inklusive Dove-Spa, ein Restaurant mit Sandboden und großem Holzofen sowie eine rund um die Uhr geöffnete Bar mit leckeren Cocktails, Bier und Longdrinks. Selbst die Bauweise sticht aus dem nordischen Architekturbild St. PeterOrdings deutlich heraus. Sie erinnert an die Strandhäuser der amerikanischen Ostküste: Veranden aus Holz, viel Glas, breite Außentreppen sowie außergewöhnliche Details wie Vintage-Ventilatoren oder Holzshutter an den bodentiefen Fenstern sorgen für Hamptons-Feeling. Diesen roten Faden nimmt auch der Fahrradverleih Cruiser King auf, der vor allem Beach-Cruiser der Marke Elektra im Programm hat. Und wer mal keine Lust hat, den Tag am Strand zu verbringen, findet auf dem Gelände auch eine Filiale des Surfshops Secret Spot aus Kiel, der neben Klamotten für den Strand auch Equipment für Kitesurfer bereithält. Mit seinen 104 Zimmern und den vielen Extras bläst das Beach Motel den letzten Staub vom beliebten Surferspot St. Peter-Ording. Trotz all dieser einzigartigen Extras sind die Preise für einen Aufenthalt im Beach Motel absolut zielgruppenfreundlich: Zimmer gibt es bereits ab 59 Euro pro Zimmer und Nacht.

Neue Haut Der Neoprenhersteller ION ist hinlänglich bekannt für Ideenreichtum und beweist mit der neuen Generation von Neoprenanzügen, dass nichts unmöglich ist. Nexkin heißt die aktuellste Errungenschaft der Entwicklungsabteilung und bezeichnet ein innovatives Neoprenmaterial, für das ION und Patagonia die exklusiven Nutzungsrechte haben. Wer kennt nicht den problematischen Zwiespalt, wenn es um die Wahl des richtigen Anzugs geht? Glatthaut, um die maximale Wärmeisolierung und den besten Schutz gegen Windchill zu haben, oder kaschiert für die bestmögliche Strike

Quantum

Onyx

Flexibilität und Bewegungsfreiheit? Genau diese schwierige Entscheidung nimmt ION den Wassersportlern ab sofort ab. Durch einen speziellen Aufbau aus Jersey- und Neoprenschichten ist Nexkin-Neopren 20 Prozent leichter und 25 Prozent elastischer als herkömmliches Glatthautneopren und verbindet damit die Vorteile von zwei Welten. Ob Regenwetter und Starkwind oder Sonnenschein und Sommerbrise, ab sofort ist nur noch ein Anzug für jegliche Bedingungen notwendig. Ab Spätsommer 2013 sind die Modelle Onyx, Quantum und Strike bereits in der neuen NexkinVariante erhältlich. Weitere Infos unter www.ion-products.com

Ausgabe 4 / 2013



44 | ratgeber wind und wetter

Foto Nadine Reimers

Dieses Phänomen hat sicher jeder Kiter schon erlebt: Ein sonniger Morgen am Strand, der

Sie können unangenehm, echte Spaßbremsen und manchmal auch richtig gefährlich sein. Meeresströmungen sind mitunter so stark, dass Schwimmer oder Wassersportler leicht zu ihrem Spielball werden, manövrierunfähig wie ein Blatt im Herbststurm. Tückisch daran ist, dass man sie von Land aus nicht immer erkennen kann. Die Wetterexpertin Sabine Schmidt erläutert, wo man beim Kitesurfen mit gefährlichen Strömungen rechnen muss und wie sie entstehen.

das Wasser sind häufig die sogenannten Rippströmungen, welche verstärkt an Spots

Windmesser präsentiert knackige 20 Knoten und der Neuner-Kite steht

wirst Sekunden später, verzweifelt nach dem

auftreten, die intensiv den Gezeiten ausge-

wie angenagelt am Himmel. Voller Vorfreude

Depower­tampen greifend, mit brachialer Gewalt

setzt sind. Das Meer ist nicht immer ruhig, das

schlüpfst du mit den Füßen in die Schlaufen

dem Kite hinterhergezogen. Die Strömung spielt

weiß jeder Wassersportler. Wind und Wellen

und steuerst den Kite erwartungsfroh in das

dir einen seltsamen Streich: Vom Strand weg

bewegen die Ozeane stetig und die daraus

Windfenster. Doch statt des erwarteten satten

scheint es, als würde der Wind nicht reichen,

entstehenden Strömungen sind Massenströme

Zugs passiert nahezu nichts. Zumindest liefert

und bei der Fahrt zurück hämmert er so heftig

des Meerwassers. Sie werden in kontinuierliche

die Bar nicht das erwartete Feedback, wel-

in das Profil, dass du problemlos drei Quadrat­

(globale) Ströme, periodisch wechselnde und

ches sich gewöhnlich bei sechs Beaufort über

meter weniger am Himmel haben könntest.

regionale Strömungen unterteilt. Ripp- und

die Leinen hinunter bis in die Holme entlädt.

Höhe laufen musst du trotzdem am Strand, weil

Tidenströmungen gehören zu den regionalen

Mühsam kurbelst du dich vom Strand weg und

der frustrierende Schlag nach draußen einen

Strömungen, deren Auswirkungen beispielhaft

hast das Gefühl, dabei mit drei Windstärken zu

nicht wieder wettzumachenden Verlust einfährt.

am flachen und von Prielen durchsetzten Strand

hantieren. Entnervt fährst du deine Halse und

Verantwortlich für einen solchen Kampf gegen

von St. Peter-Ording zu beobachten sind.

Ausgabe 4 / 2013


45

Die unsichtbare Kraft unter Wasser

Am Südstrand von St. Peter-Ording ist dieser Priel jeweils zwei Stunden vor und zwei Stunden nach Hochwasser befahrbar, birgt aber nicht selten auch intensive Strömungen.

Deutschlands beliebtester und bekanntester

allein unternehmen. An der Küste

Surfspot fordert oft Tribut und einiges an Lehr-

kann grundsätzlich nirgends mit

geld, besonders an Tagen mit starker Tide oder

einer gleichbleibenden Strömung

Nordweststurm mit ablaufendem Wasser. Den

gerechnet werden. Wind, Bran-

Prognosen ohne Kenntnis der lokalen Gege-

dung, Meeresboden und auch die

benheiten vertrauend, könnte es die perfekte

Tiden verändern die Strömungen

Session werden: 20 Knoten aus Nordwest mit

in Strandnähe permanent. Die

strahlendem Sonnenschein hören sich nach der

Küstenströmung, auch Küstendrift

optimalen Session an. Beides wird man aber

genannt, verläuft parallel zur Küste.

möglicherweise nicht richtig genießen können,

Sie ist gleichmäßig und ufernah,

denn 20 Knoten Wind aus Nordwest bescheren

allerdings nur außerhalb der Brandungszone.

sende Faktoren wie zum Beispiel der Brandungs-

Kitern kombiniert mit ablaufendem Wasser in

Küstenströmungen werden hauptsächlich durch

sog. Brandung entsteht, wenn das Meer flacher

St. Peter-Ording statt fulminanter Action häufig

Wind beeinflusst. In St. Peter-Ording sind sie

wird und die heranrollenden Wellen durch den

eher den „Walk of Shame“ am Strand. Einzig

aufgrund des Küstenverlaufs und der vorherr-

Untergrund abrupt abgebremst werden, sich

tröstender Faktor an einem solchen Tag: Man

schenden Südwestwinde meist nach Nordwest

quasi aufbäumen und brechen. Die Wellen schla-

reiht sich in die Schlange der anderen Strö-

gerichtet. Es existieren aber je nach lokalen Gege-

gen in der Folge mit Wucht auf den Untergrund

mungsopfer ein und muss den Spaziergang nicht

benheiten weitere die Küstenströmung beeinflus-

und fließen in großen Turbulenzen zurück. Ausgabe 4 / 2013


46

Eine spiegelglatte Wasseroberfläche macht Priele für Kiter besonders interessant. Man sollte sich nur vorher das Wasser und die Gezeiten etwas genauer ansehen, um auch zu wissen, was unter der Wasseroberfläche geschieht.

Rippströmungen können blitzschnell ihre Richtung ändern und urplötzlich kräftiger werden.

erzeugt. Dieser Überdruck

nannten Gezeiten kann man als kleine Flutwelle

presst das Wasser einfach

bezeichnen, weil der Mond das Wasser zu sich

durch die Brandungszo-

heranzieht und daraufhin wieder fallen lässt.

ne hindurch, wobei ein

Das Fallenlassen und Anziehen des Wasser

intensiver Sog erzeugt wird.

macht sich anhand dieser Flutwelle bemerkbar.

Treffen die Wellen hingegen

Durch den ständigen Wechsel von Hoch- und

schräg auf das Land, ent-

Niedrigwasser gräbt das Meer lange, tiefe

steht eine zur Küste parallel

Furchen in den Meeresboden. In diesen Gräben

Beim Zurückfließen entsteht ein der Brandungs-

verlaufende, ufernahe Brandungsströmung,

ist die Strömungsgeschwindigkeit durch die

strömung entgegengesetzter Unterstrom, der

da die Wassermassen im Allgemeinen nicht als

Enge erhöht. Ähnlich dem Prinzip in einem

Brandungssog. Dieser ist nicht ganz ungefähr-

Unterstrom abfließen können. Das aufgestaute

Wasserrohr müssen sich die Wasserteilchen

lich. Je höher die Brandung, umso stärker ist

Wasser fließt also als Brandungsströmung nahe

dicht aneinanderdrängeln und die Enge schnell

auch der Brandungssog. Besonders gefähr-

der Wasserkante und parallel zur Küste ab.

durchqueren. In einem Priel fließt das Wasser

lich und von Land aus nicht immer sofort zu

Diese Strömungsart ist unabhängig von den

folglich schneller als außerhalb eines Priels. Wer

erkennen ist die sogenannte Rippströmung. Die

Gezeiten und kann auch in die entgegengesetz-

sein Board also in einem Priel verliert, hat nicht

Brandung staut das Wasser zunächst ufernah

te Richtung der Tide laufen.Die Wasserbedin-

selten einen endgültigen Verlust zu beklagen,

auf. Ist sie so stark, dass das Wasser seeseitig

gungen in St. Peter-Ording sind stark geprägt

dann nicht abfließen kann, wird ein Überdruck

von auf- und ablaufendem Wasser. Diese soge-

Brandungswellen können je nach Größe einen starken Brandungssog und bei sich aufstauendem Wasser zur Uferseite auch die tückische Rippströmung erzeugen.

Optische Warnmerkmale: Wenn sich die Wasseroberfläche auf diese Weise kräuselt, besteht eine intensive Strömung. Hier in einem Priel auf Juist.

Foto CC-by-SA 1.0

Foto CC-by-SA 3.0

Ausgabe 4 / 2013



48

Gezeitenströmungen können mitunter extrem ausfallen und Kiter wie Schwimmer in gefährliche Situationen bringen. Die Meerenge zwischen dem holländischen Den Helder und Texel steht exemplarisch für starke Strömungen, die durch die Gezeiten entstehen. Auch in der Nähe von Flussmündungen können ähnlich gefährliche Strömungen auftreten.

Die Wasseroberfläche eignet sich nicht immer als Spiegelbild der vorhandenen Strömungen. Rippströmung zwischen

Sandbank

Strand

zwei Sandbänken

da die Strömung selbst in großen Prielen ein Aufdraggen im Wasser liegend nahezu unmöglich machen kann. Aber auch das aufbeziehungsweise ablaufende Wasser unterliegt

Rückströmendes Wasser

einer Strömung, welche die Tide sozusagen direkt an den Kiter weiterreicht. Kein willkommenes Geschenk, denn gerade das ablaufende Wasser mindert den Spaß einer Session durch

Nicht gegen die Strömung kiten

seine enorme Fließgeschwindigkeit intensiv, was in verstärktem Fliegen von Sinuskurven bemerk-

Sandbank

bar wird. Die Strömungsgeschwindigkeit von Ebbe und Flut wird unter anderem stark von der Windrichtung und der Windstärke beeinflusst.

täglich Strömungskarten der Nord- und Ostsee,

Strömungen finden sich aber natürlich nicht

Auflaufendes Wasser mit einem satten Sturm

aus denen erkennbar wird, wohin es den Strom

nur an der Nordsee. Hier sind sie einfach nur

aus Nordwest flutet in St. Peter-Ording bei-

zieht. Bei Nordwestwind kitet es sich in St. Peter-

prägnanter als an der Ostsee. Allerdings kön-

spielsweise gern mal den ganzen Strand – und

Ording wesentlich entspannter, wenn das Wasser

nen sie auch durchaus positive Effekte haben.

das binnen weniger Stunden. In seltenen Fällen

aufläuft. Ungeduldige werden in den Stunden

Die Lübecker Bucht profitiert beispielsweise

führt eine extreme Wetterlage mit Wind aus

davor auf dem Wasser allenfalls mit Kraftver-

bei Südoststurm von der Strömung, die sich

Nordwest sogar dazu, dass die Nordsee an die

lust statt mit Vergnügen entlohnt. Ablaufendes

aus Richtung Fehmarn kommend in die Bucht

Tore Hamburgs klopft. Aber die Strömung am

Wasser und eine der Strömung entgegengesetzte

ergießt. Denn dann formt sie filigrane und surf-

Kitespot ist nicht unvorhersehbar und auch nicht

Windrichtung sind ein unumstößlicher Garant für

bare Wellen an zahlreichen Strandabschnitten,

unbezwingbar. Das Bundesamt für Schifffahrt

massiven Frust. Ein Blick in die Strömungskarten

wie man sie sonst an der deutschen Ostseeküs-

und Hydrografie (BSH) veröffentlicht mehrmals

des BSH lohnt sich also auf jeden Fall.

te eher selten sieht.

fs

Strömungsverläufe an einer Küste mit Hindernissen

Der Strand von St. PeterOrding wird regelmäßig überspült, wobei die Priele als Erstes volllaufen.

1

3

3

3

3

2

6

6

5 6 5 4

4 7

1 Küstenströmung |2 Abbruchkante |3 Brandung | 4 Brandungsströmung | 5 Rippströmung | 6 Sandbänke |7 Strand Ausgabe 4 / 2013



50 | materialcheck

World-Cup-Neuheiten Mit dem Kitelife Village ist die Produktsaison 2014

Hause der Softkitespezialisten war die Neugierde beim

offiziell gestartet. Wir haben den World Cup in St.

Testteam natürlich groß, ob die Marquartsteiner auch

Peter-Ording genutzt, um die ersten neuen Kites auf

in diesem Segment mit technischen Innovationen und

Herz und Nieren zu prüfen. Mit Liquid Force Envy,

ansprechendem Flugverhalten überzeugen können. Au-

North Rebel, Core Riot XR3, Slingshot Rally und Best

ßerdem haben wir den Neuen von North Kiteboarding

TS treten die beliebtesten und vielseitigsten Modelle

ersten Testfahrten unterzogen. Der Dice soll die Lücke

der jeweiligen Hersteller an. Darüber hinaus haben

zwischen den Freeridekites und dem einzigen C-Kite

wir den Newcomer Cronix von Flysurfer unter die Lupe

im Angebot schließen, weshalb wir ihn auch direkt mit

genommen. Angesichts des ersten Tubekites aus dem

dem 2014er-Vegas verglichen haben.

Technische Daten Testgröße Preis ohne Bar (€)

Best TS

Liquid Force Envy

Slingshot Rally

Flysurfer Cronix

Core Riot XR3

North Rebel

12

12

12

12

12

10

1.249,-

1.169,-

1.600,- (mit Barsystem)

1.699,- (mit Barsystem)

1.299,-

1.289,-

Leinensystem

4

4

4

4

4

5

One-Pump

ja

ja

ja

ja

ja

ja

5, 6, 7, 8, 9, 10, 15, 17

5, 6, 7, 8, 9, 10.5, 13.5, 15

6, 7, 8, 9, 10, 14

6, 8, 10

5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 13.5, LW: 15, 17, 19

5, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 13 14

47, 52, 57 cm

45, 50, 55 cm

17", 20"

uni, Breite verstellbar

uni, Breite verstellbar

uni, Breite verstellbar

399

469

399

______

449

439 (22m), 449 (24m)

Kontakt

akorb@pureactionsports.com

info@liquidforcekite.de

info@slingshotkiteboarding.de

info@flysurfer.com

info@corekites.com

info@northkites.com

Telefon

069/20324485

0461/9789560

0431/3180295

08641/694830

04371/889340

089/666550

Alternative Größen (m2) Barbreiten Preis Bar (€)

Flugeigenschaften* Lowend

9

8

10

9

10

10

Depower

9

9

10

9

10

10

Drehen

10

10

9

8

9

9

Komfort

9

9

10

9

10

10

Lift

10

9

10

9

10

10

Hangtime

9

8

10

9

10

9

Springen ausgehakt

9

9

6

8

6

7

Wasserstart

10

10

10

10

10

10

Benötigtes Fahrkönnen **

9

9

10

9

10

10

* Flugeigenschaften/Fahreigenschaften 1 bis 10. 10=sehr gut, 1=sehr schlecht ** Benötigtes Fahrkönnen 1 bis 10. 10=gering, 1=hoch

Ausgabe 4 / 2013



52

nkb rebel DIE FAKTEN Der am besten verkaufte Kite im Hause North Kiteboarding geht auch 2014 als High-Performance-Freerider ins Rennen. Um seine Eignung für die Welle, aber auch bei Leichtwind nachhaltig zu steigern, wurde das Profil für die kommende Saison etwas tiefer gestaltet. Gleichzeitig ermöglichen die im vorderen Bereich neu profilierten und mit einer modifizierten Nahtführung ausgestatteten Querstruts eine noch genauere Definition des Flugprofils. Ver­ glichen mit dem Vorgänger hat North die Tips stärker nach hinten gepfeilt, was sich auf das Drehverhalten und auf den Wasserstart positiv auswirkt. Auch beim Thema Haltbarkeit wurde eine Schippe draufgelegt. Vor der Abströmkante verläuft jetzt eine gewellte Linie, an der das Flugtuch gedoppelt ist (auch bei den übrigen 2014er-Modellen von North vorhanden), was die Abnutzung des Materials und den unerwünschten Weißbruch des Tuches reduziert. Ebenfalls neu ist das große Ein- und Auslassventil in der Mitte der Fronttube, welches ohne Adapter mit jeder konventionellen Pumpe genutzt werden kann und den Kraftaufwand beim Pumpen deutlich minimiert.

AUF DEM WASSER

Bereits im untersten Windbereich lässt sich der North Rebel gestellt fliegen und liefert dabei effektiven Vortrieb. Auch die Höhelaufeigenschaften sind äußerst stark ausgeprägt. Nur wenige Kites wandern so weit an den Windfensterrand und zeigen sich dabei so luvgierig. Durch die Veränderungen am Profil zeigt der Rebel ein wesentlich ausgeglicheneres Powermanagement als der Vorgänger, wodurch er noch leichter zu fliegen ist. Das Bargefühl fällt so direkt und definiert aus, dass der Komfortaspekt noch intensiver bedient wird und die Steuerung des Kites völlig intuitiv erfolgt. Runder und vor allem mit einer absolut linearen Kraftabgabe verhält sich der Rebel im Turn, den er mit geringem bis mittlerem Radius meistert. Kombiniert mit dem tieferen Profil, welches ihn noch besser mitschweben lässt, und der fast schon genialen Steuerbarkeit in voll gedepowertem Zustand kommen besonders Wellenfans noch besser auf ihre Kosten. Der Ablauf des Wasserstarts erfolgt wie gewohnt durch Zug an einer Steuerleine, allerdings erlauben die stärker gerundeten Tips dem Rebel ein leichteres Drehen auf die Seite, was den Vorgang nicht nur erleichtert, sondern auch beschleunigt. Die Sprungleistungen sind wie von diesem Modell gewohnt hervorragend. Ohne große Anforderung an das Fahrkönnen stellt der Rebel einen kraftvollen, aber nicht überfordernden Lift und eine ausgedehnte Hangtime zur Verfügung. Selbst ausgehakte Manöver werden für Aufsteiger in den UnhookedFreestyle ausreichend mit Zugkraft bedient, für Fortgeschrittene gibt es mit Vegas und Dice in dieser Kategorie aber attraktivere Kites.

FAZIT Mit einem harmonischeren Powermanagement, einem ausgewogeneren Bargefühl und dem agileren Drehverhalten kann der Rebel insbesondere bei Freeridern und Wavekitern zusätzliche Punkte sammeln. Vom Einsteiger bis zum Fortgeschrittenen ein absolut empfehlenswerter Kite mit breitem Einsatzspektrum.

Flugeigenschaften De

p ow

er

Dre

he

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

n

star t

t

Low E

for

nd

m Ko

Wa s

ser

Lift

Größe (m2)

10

Preis (€/mit Bar)

1.289,-

Preis Bar (€)

439,- (22m), 449,- (24m)

Leinensystem

5

Kontakt

info@northkites.com

One-Pump

ja

Telefon

089/666550

Barbreiten

uni, breite verstellbar

Alt. Größen (m2)

5,6,7,8,9,11 ,12,13,14

d ke oo nh u n Springe

details

Ha

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ng time


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Core riot xr3 DIE FAKTEN Auch in der dritten Saison hält Core für den Riot XR an der stark gepfeilten Form fest, hat den Intelligent Arc aber in einigen Bereichen so verfeinert, dass der XR3 die weitreichendsten Allroundeigenschaften aller bisher von Core präsentierten Kites besitzt. Die Kombination aus geringfügiger Reduzierung der Pfeilung und Neupositionierung der Querstruts weiter ins Zentrum des Kites führt zu einer differenzierteren Profilgebung, die sich in noch stärkeren Sprungleistungen äußert. Damit sich die Versteifung des Mittelteils nicht kontraproduktiv auf das Drehverhalten auswirkt, kommt nun eine kürzere Waage zum Einsatz, die wie beim GTS2 an vier statt vorher an fünf Punkten aufgehängt ist. Somit konnte das Entwicklerteam sogar eine Steigerung der Agilität erreichen, die auch auf den geschlosseneren Bogen der Kappe zurückzuführen ist. Mit der Einführung des Triple-Ripstop-Tuches (drei statt vorher ein Faden) haben die Fehmaraner auf der Qualitäts- und Performance-Ebene zudem einen zukunftsweisenden Schritt nach vorn gemacht. AUF DEM WASSER Im untersten Windbereich gehört der XR3 ganz klar zu den stärksten Tubekites auf dem Markt. Sofort liegt die Strömung sauber an und der Kite liefert effektiven Vortrieb. Über den gesamten Windbereich hinweg zeigt sich der kraftvolle Charakter ausgesprochen harmonisch, was selbst die Eignung für Einsteiger auf ein Maximum schraubt. Die Modifikationen am Profil und der Waage führen zu einer noch konstanteren Zugabgabe in jeglichen Bedingungen, was den Komfort verglichen mit dem Vorgänger spürbar steigert. Komfortabel präsentiert sich auch das Bargefühl. Während die Barkräfte in der neutralen Einstellung im unteren Mittelfeld liegen, können sie über das Intelligent Trim System an der Fronttube zudem wahlweise leicht erhöht oder gesenkt werden. Egal welche Variante man wählt, die Reaktion des Kites ist absolut direkt und auch die Rückmeldung an der Bar fällt hervorragend aus. In Turns zeigt sich der XR3 nun weniger deltatypisch, was sich in runderen Flugkurven und einer linearen Kraftentfaltung äußert. Gerade bei Kiteloops und in der Welle sind diese Aspekte eine markante Steigerung gegenüber dem XR2. Und die lässt sich ebenso beim Sprungverhalten erleben. Lift und Hangtime liegen erneut in der absoluten Spitzenklasse, jedoch ist es noch leichter geworden, in diesen Genuss zu kommen. Sogar mit kaum vorhandenem Absprung liefert der XR3 beim Anziehen der Bar einen satten Lift und trägt hervorragend. Auch ausgehakte Manöver gelingen mit gutem Pop, allerdings ist der Wakestyle nicht die Paradedisziplin des Allrounders. Vollkommen unverändert bleibt der leichte Wasserstart, welcher über den Zug an einer Steuerleine erfolgt.

FAZIT Mit zahlreichen kleinen Eingriffen hat Core den dritten Riot XR nicht nur noch vielseitiger und komfortabler, sondern sein beeindruckendes Leistungsspektrum auch für Fahrer jeder Könnensstufe erfahrbar gemacht. Ein grandioser Allrounder für eine sehr breite Zielgruppe.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Flugeigenschaften De

Experten

nd

Race

n

Low E

Fortgeschrittene

he

t

Wave

Dre

for

Aufsteiger

er

m Ko

Freestyle

p ow

4

One-Pump

ja

Barbreiten

uni, Breite verstellbar

Preis Bar (€)

449,-

Kontakt

info@corekites.com

Telefon

04371/889340

ser

1.299,-

Leinensystem

5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 13.5 LW: 15, 17, 19

Wa s

Preis (€/mit Bar)

Alt. Größen (m2)

d ke oo nh u n Springe

12

Lift

Größe (m2)

star t

details

Ha

ng time

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Flysurfer Cronix DIE FAKTEN Das hat wirklich niemand erwartet. Der Softkitespezialist Flysurfer überraschte die Welt des Kitesurfens vor wenigen Wochen mit der Präsentation eines Tubekites. Fest steht, dass die zwei Jahre Entwicklungszeit ein Produkt hervorgebracht haben, das sich von allen bekannten Tubekites durch etliche Details unterscheidet. Ins Auge sticht sofort die breite Waage an der Abströmkante, die es ermöglicht, das Profil des Cronix auch im Flug zu variieren. Diese Option gab es bisher nur bei Softkites, sie soll dem Newcomer, ähnlich dem Prinzip eines Flugzeugflügels beim Startvorgang, zusätzlichen Lift, aber auch ein starkes Lowend verschaffen. Um das Einziehen der Hinterkante überhaupt zu ermöglichen, enden die Querstruts deutlich vor der Abströmkante und das letzte Stück ist mit Segellatten ausgesteift. Innovativ und vorher ebenfalls noch nie so zu sehen gewesen ist der sogenannte Self-Launcher. Mithilfe eines Splintsystems und eines mitgelieferten Sandsacks kann der Kite dank dieser ausgeklügelten Idee auch allein gestartet werden.

AUF DEM WASSER

Erinnert der Cronix optisch eher an einen Open-C-Shape, zeigt er im unteren Windbereich eine klare Verwandtschaft zu seinen Softkitekollegen. Mit angekrallter Abströmkante entwickelt er schon bei wenig Wind guten Vortrieb und kann früh gestellt geflogen werden. Unterstützt durch die Waage an der Fronttube ist der mögliche Depowerwinkel sehr effektiv, was ihm insgesamt zu einem großen Windbereich verhilft. Parallelen sind zudem bei der Steuerung des Kites zu erkennen, die besonders für eingefleischte Flysurfer-Fans nur eine geringe Umstellung erfordert. An der Bar fühlt sich der Cronix an, als wäre eine Servolenkung eingebaut, trotzdem muss weder auf Direktheit noch Geschwindigkeit verzichtet werden. Mit mittlerer bis hoher Fluggeschwindigkeit zieht der Kite in fast schon enge Turns und liefert dabei eine harmonische Kraftentfaltung. Das Flattern des Tuches im Bereich der Tips bei engem Radius ist weder an der Bar noch bei der Kraftabgabe zu spüren. Ab dem mittleren Windbereich steht dann ein explosiver und leistungsstarker Lift zur Verfügung, der in eine für diese Kiteform grandiose Hangtime mündet. Hier kommt der Einfluss der Hinterkantenwaage intensiv zum Tragen. Wer ausgehakte Manöver springt, kann sich das Profil vor der Session etwas flacher trimmen. So fällt der Zugkraftabbau nach explosivem Pop deutlich besser aus und macht auch technisch anspruchsvolle Manöver einfach. Beim Wasserstart hat Flysurfer es ebenfalls geschafft, alle Vorteile der Softkites zu nutzen. Während der normale Wasserstart simpel über den Zug an einer Steuerleine erfolgt, kann der Cronix leichter als jeder andere Tubekite zusätzlich rückwärts gestartet werden, was besonders bei Leichtwind eine geniale Alternative darstellt.

FAZIT Gleich der erste Streich im Segment der Tubekites ist Flysurfer hervorragend gelungen. Wie man es von dieser Marke gewohnt ist, bekommen wir mit dem Cronix ein technisch ausgelegtes Produkt mit etlichen Verstellmöglichkeiten und damit auch Anpassungsvarianten an individuelle Vorlieben. Extrem vielseitig ausgelegt, kann der Cronix für Einsteiger bis Experten empfohlen werden, egal ob es um Freeriden, Freestylen oder Kiten in der Welle geht.

Flugeigenschaften De

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einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

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Fortgeschrittene

Race

Experten

n

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Lift

Größe (m2)

12

Alt. Größen (m2)

6, 8, 10

Preis (€/mit Bar) Leinensystem

1.699,-

Preis Bar (€)

–––

4

Kontakt

info@flysurfer.com

One-Pump

ja

Telefon

08641/694830

Barbreiten

uni, Breite verstellbar

d ke oo nh u n Springe

details

Ha

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ng time



56

Liquid Force Envy DIE FAKTEN Mit dem Envy hat Liquid Force ein Statement gesetzt, als Wegbereiter der mittlerweile weit verbreiteten Drei-Strut-Kites ist dieses Modell maßgeblich verantwortlich für den heute großen Erfolg der Amerikaner in Deutschland. Auch 2014 wurde deshalb intensiv an der Optimierung des Envy gearbeitet. Schwerpunkte waren die Steigerung der Geschwindigkeit in Turns und ein direkteres Fluggefühl. Dafür hat Designer Julien Fillion die Befestigungspunkte der Frontleinenwaage reduziert und sämtliche Umlenkrollen entfernt. Außerdem ist die Umlenkung am Tip, wo zuvor die Verbindung zwischen Steuerleine und Waage bestand, verschwunden. Eine spürbare Veränderung des Flugverhaltens haben auch die sogenannten Synergy-Struts zur Folge. Die drei Querstruts werden nicht mehr unterhalb des Flugtuches angenäht, sondern sind nun seitlich im Tip vernäht, was der besseren Definition und der Steifigkeit des Profils dient.

AUF DEM WASSER An der unteren Grenze des Windbereichs ist die Beschleunigung des Kites durch Sinuskurven erforderlich, um ihn in Schwung zu bringen. Die hohe Fluggeschwindigkeit und die ausgeprägte Agilität des Envy sorgen aber gleichzeitig dafür, dass schon bei Leichtwind echter Fahrspaß aufkommt. Im obersten Windbereich kann er lange kontrolliert geflogen werden, was auf die effektiv arbeitende Depower zurückzuführen ist. Durch die Entfernung aller Umlenkrollen aus dem Leinensystem ist der Envy verglichen mit seinem Vorgänger auch gedepowert viel besser steuerbar. Selbst bei komplett vom Körper weggeschobener Bar sprechen die Tips sehr direkt auf Lenkbefehle an. Eine Steigerung der Fluggeschwindigkeit sowie eine Reduzierung des Radius in Drehungen sind durch die nun direkt verbundenen Steuerleinen spürbar. In der Welle führt die höhere Agilität gepaart mit dem engeren und absolut sauberen Drehverhalten zu einer noch attraktiveren Performance, als sie der Vorgänger schon bieten konnte. Während die neue Waage in fast allen Bereichen Einfluss auf den Kite hat, sind die Barkräfte durch die Änderungen des Leinen-Set-ups nicht betroffen. Sie liegen nach wie vor im unteren Bereich und ermöglichen ermüdungsfreie Sessions über viele Stunden. Auch bei Sprüngen zeigt sich der sportlich-spritzige Charakter des Envy. Mit hoher Geschwindigkeit schießt er förmlich nach hinten und liefert ab dem mittleren Windbereich einen kraftvollen Lift, der in gute Höhe trägt. Die Hangtime liegt im obersten Mittelfeld. Ausgehakt positioniert er sich umgehend tiefer im Windfenster, bereit, den Fahrer mit kraftvollem Zug aus dem Wasser zu hebeln. Gleich darauf findet eine Zugkraftreduzierung statt, die technisch anspruchsvolle Manöver wie das Durchreichen der Bar hinter dem Rücken erleichtert. Sogar der Wasserstart profitiert von der neuen Konfiguration des Leinen-Set-ups. Durch die direkte Verbindung der Steuerleinen mit dem Tip schält sich der Envy noch leichter aus dem Wasser. FAZIT Schnell, agil, direkt und ein absoluter Garant für Spaß: Der vielseitige Charakter des Envy hat vom neuen Leinen-Set-up so nachhaltig profitiert, dass ein großer Schritt nach vorn erfolgt ist. Sowohl für Freerider als auch für Freestyler.

Flugeigenschaften De

p ow

er

Dre

he

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

n

star t

t

Low E

for

nd

m Ko

Wa s

ser

Lift

Größe (m2)

12

Preis (€/mit Bar)

1.169,-

Leinensystem

4

One-Pump

ja

Barbreiten

45, 50, 55 cm

d ke oo nh u n Springe

details

Ha

Ausgabe 4 / 2013

ng time

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 8, 9, 10.5, 13.5, 15

Preis Bar (€)

469,-

Kontakt

info@liquidforcekite.de

Telefon

0461/9789560



58

Best TS DIE FAKTEN Als sportlicher Allrounder hat sich der TS binnen weniger Jahre zum Zugpferd der Kitepalette von Best Kiteboarding gemausert. Für die kommende Saison wurde von Designer Peter Stiewe insbesondere die Optimierung des Drehverhaltens in Angriff genommen, ohne den bereits etablierten Flugcharakter zu sehr zu verändern. Durch eine harmonischere Rundung des Fronttube-Bogens, insbesondere im Bereich der Tips, kann sich der TS in Turns jetzt noch besser vertwisten, womit sich das Drehverhalten dem des Freestylekites GP annähert. Auch die Geometrie der Waage hat leichte Änderungen erfahren. Die Befestigungspunkte sind insgesamt weiter in Richtung der Mitte des Kites gewandert, was den Wasserstart einfacher gestaltet und die Statik der Kappe optimiert. AUF DEM WASSER Im untersten Windbereich muss der TS anfangs beschleunigt werden, um effektiven Vortrieb zu liefern. Die gesteigerte Agilität gegenüber dem Vorgängermodell macht diesen Vorgang noch leichter und verleiht dem TS selbst bei leichtem Wind eine gute Upwind-Performance. Ab dem mittleren Windbereich marschiert er sauber angeströmt an den äußersten Windfensterrand, wodurch Höhelaufen sehr einfach gelingt. Die neue Positionierung der Waage hat auch einen spürbaren Einfluss auf die Anströmung, die selbst bei böigen Bedingungen absolut konstant ausfällt, kein Flattern im Tuch, kein Ruckeln bei schwankenden Windstärken. Der auffallend sportliche Charakter des Kites wird durch noch rundere und schnellere Turns unterstrichen, die gerade bei Kiteloops zu wahrem Freuden­taumel führen. Enge Radien sind kein Problem und auch die Strömung reißt in keiner Sekunde ab, was sich in einem sehr harmonischen Kraftverlauf äußert. Komfortabler als im letzten Jahr fällt das Bargefühl aus. Lenk- und Haltekräfte konnten klar reduziert werden, was absolute Leichtigkeit beim Dirigieren des Kites garantiert. Unangetastet bleibt die geniale Sprungleistung des Vorgängers. Auch 2014 begeistert der TS versierte Fahrer mit einem impulsiven und kraftvollen Lift, der in die obersten Etagen katapultiert, einen effektiven Absprung vorausgesetzt. Die anschließende Hangtime liegt im Premiumbereich. Mit hohen Sprüngen ist das Potenzial aber noch längst nicht ausgereizt. Der Pop bei ausgehakten Manövern erinnert an klassische Freestylekites und auch der Zugkraftabbau nach dem Absprung findet deutlich statt. Nach misslungenen Tricks reicht der Zug an einer Steuerleine, um den Schirm wieder in den Himmel zu befördern.

FAZIT Die Bezeichnung Allrounder wird natürlich gern von Herstellerseite vergeben. Im Fall des Best TS trifft sie aber auch den Nagel auf den Kopf. Freerider bekommen einen leicht zu handhabenden Schirm mit hohem Komfort, während sportlichere Fahrer über ein sattes Pensum an Zugkraft und Spritzigkeit verfügen können. Eine optimale Symbiose.

Flugeigenschaften De

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er

Dre

he

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

n

star t

t

Low E

for

nd

m Ko

Wa s

ser

Lift

Größe (m2)

12

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 8, 9, 10, 15, 17

Preis (€/mit Bar) Leinensystem

1.249,-

Preis Bar (€)

399,-

4

Kontakt

akorb@pureactionsports.com

One-Pump

ja

Telefon

069/20324485

Barbreiten

47, 52, 57 cm

d ke oo nh u n Springe

details

Ha

Ausgabe 4 / 2013

ng time



60

slingshot rally DIE FAKTEN In der Saison 2013 hat der Slingshot Rally in Deutschland den Sprung in die Riege der beliebtesten Freeridekites auf dem Markt geschafft. Angesichts dieses großen Erfolgs haben die Designer an der nunmehr vierten Generation lediglich Feintuning betrieben, allerdings mit großem Effekt. Durch eine Optimierung des Profils und die gleichzeitige Reduzierung der Aspect Ratio konnte das Leichtwindpotenzial nochmals gesteigert werden und auch die Sprungleistung ist in der absoluten Spitzenklasse angelangt. Die Tips sind 2014 im äußersten Segment wieder breiter geschnitten, was entscheidende Auswirkungen auf das Drehverhalten und die Konstanz der Anströmung hat. Kombiniert mit der Rückkehr zu vier Anknüpfpunkten für die Steuerleinen am Tip findet außerdem eine Revolution beim Bargefühl dieses Modells statt. AUF DEM WASSER Bei Leichtwind gibt es nur wenige Tubekites, die dem Rally das Wasser reichen können. Er kann extrem früh gestellt geflogen werden und liefert dabei satten Vortrieb. Selbst die kleineren Größen (getestet in acht und neun Quadratmeter) verfügen über ein sagenhaftes Lowend. Trotz des kraftvollen Charakters muss bei diesem Kite aber niemand Angst vor Überforderung haben. Sogar in böigen Bedingungen erfolgt die Kraftabgabe absolut harmonisch, was den Komfort in Kombination mit der sehr differenzierten Steuerung auf ein Maximum steigen lässt. Beim Bargefühl zeigt sich eine der wichtigsten Neuerungen am Rally. Während die Steuer- und Haltekräfte beim Vorgänger im mittleren Bereich lagen, sind sie nun fast durchweg im unteren Feld angesiedelt. Resultat ist eine neue Leichtigkeit an der Bar, die keinerlei Abstriche bei der Direktheit zur Folge hat. Steuerimpulse werden unmittelbar umgesetzt und auch das Druckpunkthandling fällt absolut einfach aus. Durch die leichte Modifikation an der Tipgeometrie legt der Rally ein auffallend runderes Drehverhalten an den Tag. Turns nimmt er nicht mehr deltatypisch auf der Stelle, sondern fliegt eine saubere Kurve in engen bis mittleren Radien und bei hoher Fluggeschwindigkeit. Gerade in der Welle, wo er schon im letzten Jahr durch gutes Mitschweben auffiel, steigert dieser Aspekt die Attraktivität zusehends. Der Wasserstart ist der Ausrichtung entsprechend fast blind durchführbar. Leichter Zug an einer Steuerleine reicht aus, um ihn startbereit auf dem Tip stehend zu positionieren. Genauso leicht wie beeindruckend erfolgen eingehakte Sprünge. Selbst mit nahezu nicht vorhandenem Absprung über die Boardkante sind Lift und Hangtime überraschend gut. Wer einen sauberen Absprung beherrscht, wird mit diesem Kite sogar unvergleichliche Höhenflüge erleben, die von einer unheimlich beeindruckenden Gleitphase abgerundet werden.

FAZIT „Mehr geht nicht“, lautet das weitläufige Fazit des Testteams. Ob Freerider, Wavekiter oder gemäßigter Freestyler mit Wunsch nach viel Lift und starker Hangtime, der Rally erfüllt alle Anforderungen so gut, dass er schon jetzt zu Everybody’s Darling für 2014 geworden ist.

Flugeigenschaften De

p ow

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Dre

he

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

n

star t

t

Low E

for

nd

m Ko

Wa s

ser

Lift

Größe (m2)

12

Alt. Größen (m2)

6, 7, 8, 9, 10, 14

Preis (€/mit Bar) Leinensystem

1.600,-

Preis Bar (€)

399,-

4

Kontakt

info@slingshotkiteboarding.de

One-Pump

ja

Telefon

0431/3180295

Barbreiten

17", 20"

d ke oo nh u n Springe

details

Ha

Ausgabe 4 / 2013

ng time



62 | materialcheck schon gefahren

Dice VS. Vegas Mit dem Dice präsentiert North Kiteboarding eine vollkommen neue Kitelinie für die Saison 2014, die das Angebotsspektrum um einen sportlichen Vertreter auf C-KiteBasis ergänzt. Dabei handelt es sich aber keineswegs um einen reduzierten Abklatsch vom Vegas. Der Neue baut im Gegensatz zum hauseigenen Freestylealtmeister auf ein Drei-Strut-Gerüst und ist primär auf die Nutzung mit vier Leinen ausgelegt, besitzt aber zusätzlich eine Fünfleiner-Option. Auch der Shape unterscheidet sich vom Vegas. Durch eine minimal stärkere Pfeilung der Fronttube und intensiver gerundete Tips haben die Designer dem Dice eine höhere Eignung für den Einsatz in der Welle

Dice

eingehaucht, ohne dabei die Attraktivität für die Disziplin Freestyle zu beschneiden. Wir haben den Dice bereits fahren können und ihn mit dem 2014er-Vegas verglichen.

vegas

(* benötigtes Fahrkönnen: 6 = niedrig, 1 = hoch)

Lowend Depower Drehen Komfort Lift Hangtime Springen ausgehakt Wasserstart Benötigtes Fahrkönnen* Freeride Freestyle Wave Race

Fazit

Sportliche Kiter, die weder auf die Flugcharakteristik eines C-Kites noch auf die Sprungperformance und den Komfort eines

Hybridkites verzichten wollen, finden im Angebot von North zwischen Vegas, Evo und Rebel nun die perfekte Allroundlösung. Bereits die ersten Testfahrten haben uns überzeugt, dass der Dice seine Berechtigung in der breiten Angebotspalette von North Kiteboarding hat und in den kommenden Monaten sicher noch für Furore sorgen wird. Einen ausführlichen Test findest du in der kommenden Kitelife-Ausgabe.

Ausgabe 4 / 2013



64 | KITELIFE HINTERGRUND Testfahrten unter Ausschluss der Öffent­ lichkeit: Im Norden Fuerteventuras erfolgten das letzte Feintuning und das erste Produktshooting für den Cronix.

Ausgabe 4 / 2013


65

Revolution und Innovation, diese Attribute hat sich Flysurfer auf die Fahne geschrieben. Die Präsentation eines Tubekites mit Stummelstruts und einer Waage an der Abströmkante hat allerdings niemand erwartet. Mit einem Paukenschlag versetzt der Cronix die Welt des Kitesurfens in Wallung.

Gefangene Abströmkante E

inige treue Fans der Marke Flysurfer konnten es zunächst kaum glauben, als die Marquartsteiner Crew um Armin

Harich Mitte dieser Saison plötzlich und vollkommen unerwartet einen Tubekite auf den Markt brachte. Der langjährige Softkitespezialist und unangefochtene Marktführer in diesem Segment verlässt damit einen Pfad, der bisher mit felsenfester Überzeugung strikt verfolgt wurde. „Open-minded“ ist das neue Schlagwort der Entwicklungsabteilung und befördert Flysurfer mitten in den stark umkämpften Markt der Tubekiteanbieter. Hier gilt es nun, sich zu beweisen, und natürlich auch, sich von der breiten Masse abzuheben. Genau das ist den Jungs von Flysurfer durch ihre hoch technischen Produkte bisher immer bestens gelungen, was zu einer eingeschworenen Fangemeinde geführt hat. Besonders im Leichtwindbereich gilt Flysurfer fast schon als Religion und nicht nur als Name eines Kite- und Boardherstellers. Umso gewagter scheint die Entscheidung, aus einer klaren Argumentationslinie für das System der Softkites in eine duale Strategie überzugehen. Wir haben mit Ernst Novak von Flysurfer über den neuen Cronix, seine revolutionären technischen Merkmale und die neue Marschrichtung der Marke gesprochen.

Ausgabe 4 / 2013


66 Nach etlichen Jahren der Fokussierung auf Soft-

auf jeden Fall mit in unsere Entscheidung einbezogen.

kites kommt in dieser Saison überraschend ein

Im Team wurde viel diskutiert und am Ende war es

Tubekite von Flysurfer. Sind wir Zeuge einer Glau-

wirklich eine knappe Entscheidung. Aber schlussendlich

bensabkehr? Nein, keinesfalls. Wir haben in den letz-

sind wir an dem Punkt angekommen, dass wir ein-

ten sechs, sieben Jahren neben der Weiterentwicklung

fach offen für Neues sein müssen. Bei Starkwind oder

unserer Softkitesysteme immer wieder experimentiert

in der Welle fahren wir auch gern mal Tubekites, da

mit Tubekites oder auch Hybriden zwischen Tube- und

Softkites in diesen Bereichen einfach limitiert sind. So

Softkites. Einfach um zu sehen, ob solche Technologien

haben die Argumente für den Tubekite Cronix am Ende

Zukunft haben oder ob man womöglich auch ganz

überwogen. Wichtig war uns allerdings, die technische

neue Märkte erschließen kann. Aus unserer Sicht sollte

Produktphilosophie der Marke Flysurfer auch auf diesen

man immer offen dafür sein, neue Wege einzuschlagen.

Kite zu übertragen. Während andere Hersteller eher den Weg der Vereinfachung gehen, wie man es zum Beispiel

Aber warum nun ausgerechnet ein Tubekite?

an der aktuell geführten One- oder No-Strut-Kite-

Softkitesysteme haben klare Vorteile, wie zum Beispiel

Diskussion sieht, haben wir bewusst auf ein Produkt mit

die vielseitigen Trimmvarianten, das Leichtwindpotenzial

vielen technischen Details gesetzt, die dem Kunden auch

oder die Selbststartoption. Aber natürlich haben sie auch

tatsächliche Vorteile bringen.

ihre Nachteile und stoßen in gewissen Bereichen an ihre Grenzen. Im Starkwindbereich haben wir beispielsweise

Besitzen technisch anspruchsvolle Details bei

nicht viele Kunden, die einen Softkite fliegen wollen. Ab

euren Kunden einen so hohen Stellenwert? Da bin

Windstärken von 25 Knoten aufwärts stellen wir immer

ich mir zu 100 Prozent sicher. Genau diese Erkenntnis

wieder fest, dass eher zu Tubekites gegriffen wird. Uns

hat sich auch intensiv auf die Entwicklung des Cronix

ist es aber wichtig, unseren Kunden für alle Bedingungen

ausgewirkt. Ein überzeugter Flysurfer-Fan, der viel-

das optimale Material anbieten zu können und sie nicht

leicht einen 21er-, einen 15er- und einen Zwölfer-Kite

zur Konkurrenz schicken zu müssen, obwohl sie grund-

von uns fährt, kaufte sich bisher für Starkwind häufig

sätzlich gern ein Flysurfer-Produkt haben wollen.

seinen Achter oder Zehner bei einem Tubekitehersteller. Mit der Entwicklung des Cronix bieten wir jetzt genau

Besteht dabei nicht auch die Gefahr, dass ihr Kun-

diesen Kunden auch die Möglichkeit, sich ihre Stark-

den, die sich intensiv mit dem Image der Softkites

windkites von der technischen Marke zu kaufen, die sie

identifizieren, verprellt? Diese Gefahr haben wir

eigentlich gern fahren.

Die eigens für den Cronix entwickelte Pumpe schaltet ab einem gewissen Fülldruck im Kite auf Single-Hub um.

Was sind die wichtigsten technischen Details, die den Cronix von anderen Tubekites unterscheiden? Wir bringen mit dem Cronix den ersten Tubekite auf den Markt, der eine Waage an der Abströmkante besitzt, was gleichzeitig eine Parallele zu unseren Softkitemodellen darstellt. Der sogenannte Self-Launcher ist ein weiteres technisches Detail, das es so vorher noch nie gegeben hat. Er bietet die Möglichkeit, den Kite auch ohne Starthelfer sicher zu starten. Selbst wenn nur fünf Prozent der Kunden diese Option nutzen werden, haben wir auf dem World Cup und auch schon zuvor enorm viel positives Feedback zu dieser Lösung bekommen. Das von uns eigens für den Cronix entwickelte Ventil 1

2

unterscheidet den Kite ebenfalls von herkömmlichen Modellen. Es funktioniert auch bei niedrigen Tempera-

1 | Zahlreiche Verstellmöglichkeiten am Tip des Cronix spiegeln den gewollt techni­

turen sehr gut, was für uns wichtig ist, weil ein großer

schen Charakter des Kites wider. 2 | Das neu entwickelte Ventil sorgt für geringen

Teil unserer Kunden nicht nur auf Wasser, sondern auch

Widerstand beim Pumpen und funktioniert auch bei niedrigen Temperaturen im

auf Schnee kiten geht. Der Widerstand beim Pumpen

Schnee hervorragend. Der notwendige Adapter befindet sich sowohl an der Pumpe

ist mit diesem Ventil äußerst gering und in Kombination

als auch am Kite, falls die eigene Pumpe mal nicht zur Verfügung steht. Um den Kite

mit unserer neuen Pumpe wird der Aufbau des Kites so

zudem mit einem Kompressor oder ohne passenden Aufsatz aufpumpen zu können,

komfortabel wie nie zuvor bei einem Tubekite.

befindet sich ein zusätzliches, herkömmliches Einlassventil auf der Fronttube.

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68 Doppelte Aufhängung: Der Cronix besitzt sowohl

Wie genau funktioniert die Waage und welchen

an der An- als auch an der Abströmkante eine breite

Effekt hat sie? Bei der Waage geht es darum, das

Waage. Das Leinensystem ist trotzdem deutlich über­

Profil des Kites im Flug zusätzlich anpassen zu können

sichtlicher als bei den Softkites von Flysurfer.

und dadurch mehr Auftrieb zum Beispiel in Form von Lift oder bei Leichtwind in Form von Zugkraft zu generieren. Bei unseren Softkites ist das ja schon hinlänglich bekannt, aber bei Tubekites gab es diese Möglichkeit bisher noch nicht. Als Effekt wird der Windbereich des Kites vergrößert und steigt pauschal gesagt ungefähr um drei Knoten an. Freestyler können aber ihr Profil auch flacher einstellen, wenn sie den zusätzlichen Auftrieb nicht wünschen. So steht beim Cronix nicht nur die Möglichkeit der Zugkraftvariation durch An- und Depowern über die Bar zur Verfügung, sondern mit der

Was ist an der Pumpe so besonders? Grundsätzlich

Waage sozusagen noch eine zusätzliche Stufe. Damit

funktioniert sie wie eine leichtgängige Doppelhub-

das Einziehen der Hinterkante möglich ist, wurden die

pumpe. Wenn allerdings ein gewisser Fülldruck im Kite

Struts etwas eingekürzt. Sie laufen also nicht ganz bis

erreicht ist, erkennt sie den erhöhten Widerstand und

zur Abströmkante. Der letzte Teil des Profils wird mit

schaltet selbsttätig den Pumpvorgang bei der Aufwärts-

kleinen Latten versteift.

Auch bei Starkwind ein erprobter

bewegung ab, pumpt also nur noch bei der Abwärts-

Schirm: Besonders für Freestyler und

bewegung. Das ist nicht nur rückenschonend, sondern

Welche technischen Überraschungen können

ermöglicht auch weniger kräftigen Kitern, den benötig­

wir als Nächstes von Flysurfer erwarten? Für den

ten Fülldruck leicht zu erzeugen.

Cronix gilt wie für unsere Softkites, dass wir auf längere

bei starkem Wind soll der Cronix eine Alternative für Flysurfer-Fans sein.

Produktzyklen setzen. So wird er mindestens zwei Jahre Der Self-Launcher ist eine innovative Idee, aber

laufen, bevor es einen Nachfolger geben wird. Vielleicht

empfehlt ihr die Verwendung tatsächlich bei allen

bringen wir aber auch noch einen weiteren Tubekite, der

Bedingungen und jedem Kiter, egal welcher Kön-

eine bestimmte Nische ausfüllt. Aus unserer Sicht sind

nensstufe? Unsere Empfehlung, so steht es auch im

Innovationen nur möglich, wenn man bestehende Denk-

Manual, bezieht sich eher auf den unteren bis mittleren

weisen aufbricht und mit dem vorhandenen Wissen

Windbereich und es ist eindeutig keine Aufforderung,

noch mal ganz von vorn anfängt.

fs

den Kite immer allein zu starten. Sofern ein Starthelfer da ist, sollte der Kite natürlich mit Helfer gestartet werden. Vielmehr ging es uns darum, für die Situation ohne Starthelfer eine bessere Option anzubieten, als das Tip umzuklappen und mit Sand zu beschweren. Die Verwendung einer Waage an der Abströmkante und die kurzen Struts sind sicherlich die auffälligsten Unterscheidungsmerkmale am

Das Splintsystem des Self-Launchers löst erst aus, wenn die untere Frontleine auf Spannung ist. So kann auch ein herkömmlicher Leinen­ check vor dem Start durchgeführt werden.

Cronix. Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Wir haben drei ausgebildete Aerodynamik-Ingenieure im Team, die natürlich auch quer denken und sich gegenseitig inspirieren, was die Ideenfindungen angeht. In diesem Team entstand die Idee mit der Hinterkantenwaage, die aus dem Gleitschirmbereich kommt, wo sie schon lange Anwendung findet. Da unser Kitedesigner Andi Hanrieder viel Erfahrung im Flugzeugbau hat, lag

Ernst Novak ist sich sicher, dass

die Umsetzung dieser Idee für einen Tubekite natürlich

der Cronix auch unter langjähri­

nahe. Er hatte die Vorstellung, erstmals einen Tubekite

gen Flysurfer-Kunden einschlagen

zu bauen, der sein Profil im Flug wölben kann, ähnlich

wird wie eine Bombe.

einem Flugzeugflügel beim Startvorgang. Und genau das ist ihm schlussendlich auch gelungen.

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70 | Event Kite Ride Bonaire

Ausgabe 4 / 2013

Fotos Ydwer.com


71

Ein halbes Dutzend der besten Kiter der Welt, ein umfangreicher Obstacle­park und ein vom Wind verwöhnter Karibikstrand: Das sind die Zutaten für einen Kiteevent der Superlative. Beim Kite Ride Bonaire ging es aber nicht ausschließlich um Spaß und Action auf dem Wasser. Es sollte Aufmerksamkeit auf die kleine Karibikinsel gelenkt und der Kitesport bekannt gemacht sowie ein nachhaltiges Bewusstsein der Locals und Besucher für dieses Naturparadies geschaffen werden.

fern und Tauchern als absoluter Hotspot. In den Köpfen der Initiatoren sollte der Kite Ride Bonaire viel mehr bieten als ein beeindruckendes Spektakel auf dem Wasser. „Wir wollen ein Bewusstsein für die beeindruckende Natur dieser Insel schaffen und über den Kitesport alle Menschen auf Bonaire erreichen“, erklärt Patrick van Seumeren, Vorsitzender des Veranstaltungskomitees, den Grund-

itesurfen kann mehr sein als eine adre-

tige Veranstaltung im südlichsten Teil der Karibik.

gedanken. Schon Monate im Vorfeld wurde

nalingeladene Actionsportart, zumin-

Als Aufhänger und Publikumsmagnet wurden im

zum Beispiel die lokale Highschool in das Projekt

dest wenn man den Worten Ruben Len-

Sinne eines Invitational Event mit Rick Jensen, Aa-

integriert. Unter der Anleitung von Ruben Len-

tens Glauben schenken mag. Er sieht

ron ­Hadlow, Billy Parker, Jake Kelsick, Sam Light

ten und Rick Jensen trafen sich die Schüler zehn

mannigfaltige Möglichkeiten, den Sport abseits

und Lewis Crathern sechs der weltbesten Kiter

Wochen lang jedes Wochenende, um unterstützt

von konventionellen Veranstaltungen und Wett-

eingeflogen, um einen Obstacle- und Wakestyle-

durch ihre Lehrer Kicker, Slider und Flatbars zu

bewerben einzusetzen und damit das Kitesurfen

Contest zu realisieren, wie er vergleichbar nur in

bauen. Viele Jugendliche haben keine großen

gleichzeitig auf die nächste Evolutionsstufe zu he-

Cape Hatteras mit dem Triple-S existiert. Als kiten-

Perspektiven auf der Insel. Für sie hatte das Pro-

ben. Als Mitinitiator des Ende Juni stattgefunde-

de Prominenz sorgten sie für die entsprechende

jekt einen teambildenden Charakter und gleich-

nen Kite Ride Bonaire ist er überzeugt davon, dass

Aufmerksamkeit, die Bonaire als Paradies für Kiter

zeitig wurden handwerkliche Fertigkeiten ver-

der Kitesport als Mittel der Verständigung, als

weltweit bekannt machen soll. Denn obwohl die

mittelt. Als Dankeschön waren die Jugendlichen

Marketinginstrument und nicht zuletzt sogar als

Niederländischen Antillen fast zehn Monate im

nicht nur an der Umsetzung der Veranstaltung

Gegenstand der Sozialisation eingesetzt werden

Jahr mit einer Windstatistik locken, die ihresglei-

beteiligt, sondern bekommen nun auch professi-

kann. Genau diese Mission verfolgte die einzigar-

chen sucht, gelten sie bisher nur unter Windsur-

onellen Unterricht im Kitesurfen.

Tobi Hölter nach Sonnenun­ tergang mit einer privaten Fotosession auf dem Rooftop Ausgabe 4 / 2013


72 Rick Jensen gehörte zu den radikalsten Fahrern auf der Flatbar. Leider verabschiedete sich das Obstacle nach harter Beanspruchung zu früh.

Eine weitere Schülergruppe aus dem Fachbereich Medien wurde damit be-

Schweres Gerät: Um das Rooftop final zu platzieren, wurde eigens ein Kranwagen beordert.

traut, den Event zu filmen, Interviews zu führen und das Material später im Schnitt selbstständig aufzubereiten. „Allein wenn man das Leuchten in den Augen der Kids gesehen hat, war der Kite Ride ein voller Erfolg,“ resümiert van Seumeren die Kooperation mit der Highschool. Dass aber nicht nur die Schüler großes Interesse an dieser Art von Veranstaltung hatten, zeigte der erste Eventtag mit einem großen HangtimeContest für jedermann. Insgesamt gingen knapp 40 Fahrer an den Start und schraubten sich bei starkem, ablandigem Wind wenige Meter vor der Zuschauermenge in schwindelerregende Höhen. Glamour verlieh diesem Wettbewerb auch die Rekordweltmeisterin Kristin Boese, die sich mit ihrem

Rick Jensen, geladener Teilnehmer Pro-Contest „Als Ruben mir im Frühjahr in Kapstadt von seinen Plänen auf Bonaire erzählte, begannen wir sofort, ein paar Obstacles zu skizzieren, und es entstand kurzerhand ein kleiner Park im CAD-Modell. Ich traute meinen Augen kaum, als ich auf Bonaire dann die fertigen Obstacles sah. Sie entsprachen genau unseren Vorstellungen und wurden von den Locals absolut professionell umgesetzt. Genau wie der gesamte Event. Die Leidenschaft für das Kitesurfen ergriff jeden auf der Insel, sodass wir eine unglaubliche Woche hatten, die Tag und Nacht vom eventeigenen DJ-Duo musikalisch untermalt wurde. Zwei Wochen zuvor war ich beim Triple-S in Cape Hatteras und muss sagen, dass Bonaire mich sehr beeindruckt hat. Sicher kann der Kite Ride noch nicht in allen Aspekten mithalten, aber das Potenzial ist riesig und nach dieser Generalprobe bin ich sehr gespannt auf nächstes Jahr.“

Ausgabe 4 / 2013

Freund Sky Solbach zufällig auf der Insel aufhielt. Mit einem fast schon überpowerten Zwölfer-Kite konnte die gebürtige Potsdamerin die als Punktrichter fungierenden Profis vollends begeistern und sicherte sich den ersten Platz. Auch der dritte Platz bei den Frauen ging mit Inka van Heusden Lübcke an eine Deutsche. Die aus Celle stammende Kiterin lebt bereits seit sechs Jahren auf Bonaire und war schlichtweg begeistert vom grandiosen Zuspruch für den Kite Ride: „Wir haben hier zwar jeden Tag ein paar Kiter auf dem Wasser, aber was in dieser Woche an Land und auf dem Wasser los ist, ist absolut einzigartig.“ Bei den Männern holte der ebenfalls auf Bonaire lebende Jeroen Roevros den Sieg.



74

Nachdem sich alle Beteiligten am ersten Tag so richtig eingeschossen hatten, wurde am Dienstag die erste Freestyleshow gestartet. Neben sechs bereits im Vorfeld vergebenen Wildcards, von denen unter anderem eine an den Norddeutschen Tobias Hölter ging, wurde an diesem Tag der Kampf um die letzte noch verbleibende Wildcard für den Hauptwettkampf eröffnet. Als einzige Frau startete hier Renske Herder, die auf Bonaire wohnt und den Jungs auf dem Wasser in nichts nachstand. Mit einem sauber ausgeführten S-Bend und einem extrem kraftvollen Handlepass

Inka van Heusden Lübcke vom Reiseveranstalter Karibiksport wurde Zweite beim Hangtime-Contest der Frauen „Der Enthusiasmus, mit dem sich die Kite-Pros vom ersten bis zum letzten Tag aufs türkisfarbene Wasser gestürzt haben, um dicht am Ufer eine ultimative Show zu bieten, war unschlagbar. Besonders gut gefallen hat mir, dass viele unserer Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv mitmachen konnten, wie zum Beispiel beim Hangtime-Contest, beim „Ride with the Pros“ und dem Charity-Downwinder nach Klein-Bonaire. Der Wettbewerb der Pros und Wildcard-Gewinner auf den Rampen und Kickern war natürlich das Highlight schlechthin – nicht nur, weil alles dicht vor unseren Nasen stattgefunden hat, sondern auch, weil die Kiter sich gegenseitig über Mikrofon und Lautsprecher präsentiert haben. So war jeder wirklich hautnah dabei und nicht nur entfernter Zuschauer.“

brachte sie die Zuschauermenge zum Kochen. Am Ende zeigte aber der erst 16-jährige Holländer Jop Heemskerk

zugeteilt und schulte diese über fünf Stunden mit einer exklusiven Freestyletrainingseinheit.

im Finale die beste Performance und sicherte sich die letzte

Am Ende staunten die Zuschauer nicht schlecht über die erreichten Fortschritte. Bei der ab-

Wildcard für den Pro-Contest.

schließenden Präsentationssession zeigten beispielsweise die Schüler von Rick Jensen als absolute Freestyleeinsteiger lupenreine Unhooked Backrolls. Dieser Erfolg musste natürlich ge-

Der dritte Tage stand unter dem Motto „Ride with the Pros“.

feiert werden. Für die täglich stattfindenden Abendveranstaltungen hatten die Veranstalter

Zahlreiche Kiter freuten sich schon seit Wochen auf diese

eigens DJs aus Holland einfliegen lassen und etliche Livebands sowie eine BMX-Freestyleshow

Veranstaltung, schließlich ermöglichte sie ihnen die unmit-

und viele weitere Programmpunkte sorgten für ausgelassene Stimmung im Nachtleben der

telbare Nähe zu ihren Idolen. Jeder Profi bekam drei Schüler

sonst eher ruhigen Hauptstadt Kralendijk.

Über 100 Kiter, Windsurfer und Segler starteten beim großen Charity-Downwinder.

Billy Parker zeigte mit Abstand die beste Performance auf dem Rooftop und gewann diese Kategorie.

Maciek Lewandowski konnte es kaum fassen, dass er am Ende die Trophäe für Slider/Kicker in den Händen hielt.

Begehrte Unterschriften: Billy Parker, Jake Kelsick, Aaron Hadlow und Ruben Lenten bei der Autogrammstunde

Ausgabe 4 / 2013


75 Probelauf: Alle Fahrer mussten ran, um den großen Holzkicker ins Wasser zu tragen und richtig zu platzieren. Noch bevor er richtig abgesetzt war, testete Rick Jensen die Ausrichtung unter den gespannten Blicken seiner Mitstreiter.

Tatkräftiges Team: Die Schüler der Highschool bastelten und malten über zehn Wochen an den Obstacles für den Kite Ride. Leicht verkatert, aber hoch motiviert brachten die Teilnehmer des Hauptwettkampfes Donnerstag und Freitag dann die Meute an Land zum Toben. Wenige Meter vom Strand entfernt wurden die beiden Kicker, die Flatbar und das Rooftop bearbeitet. Passend zur lockeren und familiären Atmosphäre des Events bewerteten die Fahrer ihre Leistungen gegenseitig und feuerten einander zu absoluten Höchstleistungen an. Besonders Billy Parker erntete große Zustimmung für seine waghalsigen Slides über das Rooftop, bei denen er kontinuierlich an die äußersten Grenzen ging. Aber auch die Freestyleshow des fünffachen Weltmeisters Aaron Hadlow hatte grenzenlose Begeisterung bei den Zuschauern zur Folge. Trotz dieser großen Namen schlugen sich selbst die deutschen Vertreter im internationalen Feld hervorragend. Rick Jensen, der kurz zuvor die Wakestyle-/Freestylewertung beim renommierten Triple-S gewinnen konnte, machte seinem Namen alle Ehre. Er führte seinen Signature-Move Mobe 5 Seatbelt mehrfach in absoluter Perfektion vor und zeigte den Mitbewerbern auch auf

Tobi Hölter, Wildcard-Gewinner „Die Obstacles waren teils sehr anspruchsvoll zu befahren, insbesondere das 28 Meter lange Rooftop, für dessen Auffahrt eine Differenz von 40 bis 80 Zentimetern übersprungen werden musste. Umso genialer war es, dass nach wenigen Versuchen alle Fahrer eine spektakuläre Show auf dem Rooftop zeigten. Für jedes der Obstacles wurde am Ende ein Sieger gekürt. Unglücklicherweise musste die Flatbar aus der Siegerehrung genommen werden, da sie bereits beim ersten Jam kaputtging, und genau dort konnte ich einige meiner besten Moves zeigen, um die Jury zu beeindrucken. Ich möchte rückblickend nochmals allen danken, die mich bei der Wildcard-Vergabe mit Likes und Shares auf FB unterstützt haben, und auch meinem Arzt und Kumpel Markus H., der mich in nur drei Wochen fit gemacht hat für diese beeindruckende Veranstaltung.”

den Obstacles, was astreine „German Quality“ ist. Tobi Hölter, der mit einem angerissenen

Ausgabe 4 / 2013


76

Überraschungsnewcomer: Der Local Christian Zweers gewann die Best-SessionWertung mit schlagenden Argumenten.

Eventgelände am Atlantis Beach Kreuzband ins Rennen ging, musste sich beim Freestyle zwar etwas zurückhalten, ließ auf den Obstacles aber keine Zweifel daran aufkommen, dass er ein verdammt harter Knochen ist. Besonders auf der Flatbar konnte er die anderen Fahrer überzeugen und hätte diese Disziplin im Feld der Wildcard-Fahrer auch gewonnen, wäre das lange Holzmonstrum nicht während des Wettkampfes zu Bruch gegangen. Durch diese unvorhersehbaren Umstände konnte es aus Fairnessgründen leider keine Wertung für die Flatbar geben. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgte am letzten Tag im Spice Beachclub, wo die ausgelassene Abschlussparty gefeiert wurde. Zuvor stand jedoch noch der große Charity-Downwinder auf dem Programm, an dem sich über 100 Windsurfer, Kiter und Segler beteiligten. Vom Eventgelände am Atlantis Beach ging es begleitet von Delfinen 14 Kilometer die Küste entlang, vorbei an den großen Salzsalinen bis zur vorgelagerten Insel Klein-Bonaire. Von dort wurden sämtliche Teilnehmer dann mit Booten zum gegenüberliegenden Spice Beach geshuttelt, wo die Eventwoche bei Livemusik und Cocktails ausklingen konnte.

Knapp 40 Fahrer meldeten sich für den Hangtime-Contest.

„Veranstaltungen wie der Kite Ride Bonaire heben den Sport auf eine vollkommen neue Ebene, fernab von klassischen Wettkämpfen. Der Spaß steht im Vordergrund und Kitesurfen kann gezielt als Besuchermagnet eingesetzt werden. Auf Bonaire konnte man sehen, dass dieses Konzept voll aufgeht. Seit diesem Event ist auf der Insel echtes Kitefieber ausgebrochen und Bonaire gewinnt als Kitesurfdestination weltweite Bekanntheit“, resümiert Ruben Lenten die Veranstaltung. Er ist bereits jetzt dabei, ähnliche Events auf die Beine zu stellen, und sieht enormes Potenzial, das Ansehen des Sports auf diese Weise zu steigern. Aber auch auf Bonaire sind sich alle einig, dass der erste Kite Ride sicher nicht der letzte gewesen sein wird. Die Veranstalter haben mit der Gemeinde und den Sponsoren einen Dreijahresvertrag abgeschlossen und nach diesem erfolgreichen Start soll der Kite Ride auf jeden Fall auch im kommenden Jahr wieder auf Bonaire stattfinden. Womöglich kann er in naher Zukunft ja sogar ähnlich große Bedeutung wie der Triple-S erlangen. Die Pläne dafür werden auf jeden Fall schon jetzt geschmiedet. Rick Jensen wurde bereits vom Veranstalter angefragt, um für das kommende Jahr einen noch größeren und noch besseren Obstaclepark zu entwerfen.

Ausgabe 4 / 2013

fs

ERGEBNISSE Von links: Freestyle/Wakestyle Pro Aaron Hadlow (UK) | Slider Pro Billy Parker (US) | Kicker Pro Sam Light (UK) | Kicker/Slider Wildcard Maciek Lewandowski (PL) | Freestyle/Wakestyle Wildcard Steven Akkersdijk (NL) | Best Session Wildcard Christian Zweers (Bonaire)


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78 | KITELIFE interview

SCOOP Rocker

Solbach Er ist verantwortlich für die Entwicklung der Wave- und Raceboards von North Kiteboarding und bezeichnet sich selbst als Techniknerd und Tüftler. In Kitelife gibt Sky Solbach exklusive Einblicke in seine Arbeit und stellt eine revolutionäre Platte vor, die den Augen der Öffentlichkeit bisher verborgen blieb.

I

Ausgabe 4 / 2013

n den vergangenen Jahren erlangte die

plätze ab. Nach seinem Sponsorwechsel von

Entwicklung von Racematerial im Kitesur-

Naish zu North rutschte der blonde Hüne an der

fen einen vollkommen neuen und hohen

Seite von Jaime Herraiz und Ken Winner schnell

Stellenwert. Fast jeder Hersteller hat einen

in die Entwicklungsabteilung, laut eigener

speziellen Kite oder ein Board für diese Diszi-

Aussage eher zufällig. Innerhalb kürzester Zeit

plin im Produktrepertoire. North Kiteboarding

entdeckte er seine Materialvernarrtheit, die er

verwendet seit nunmehr sechs Jahren ebenfalls

aus Überzeugung selbst ausleben würde, wenn

viel Energie darauf, das bestmögliche Raceequip-

er nicht Teil eines Entwicklungsteams wäre. Diese

ment auf den Markt zu bringen. Jedes einzelne

neue Passion führte auch zu einer Verlagerung

Modell aus der Boardschmiede hat internatio-

seiner sportlichen Ambitionen. Begeisterte er

nale Topergebnisse eingefahren. Maßgeblichen

mit seinem katzenartigen Stil anfangs noch die

Anteil an diesen Erfolgen hat Sky Solbach, der

Zuschauer im Freestyle, widmete er sich in der

seit 2004 Mitglied im Team von North Kiteboar-

Folge verstärkt dem Kitesurfen in der Welle und

ding ist und damit zu den echten Urgesteinen

dem Racekiten. In beiden Bereichen gehört er

der Mannschaft gehört. Der heute 30-Jährige

zu den Pionieren, hat entscheidende Impulse

verbrachte einen Großteil seiner Kindheit auf der

zur Materialentwicklung gegeben und war im

kleinen Karibikinsel Bonaire und kam so schon

vergangenen Jahr verständlicherweise maßlos

sehr früh in Kontakt mit Wassersport. Obwohl er

enttäuscht, als die Teilnahme der Racekiter an

erstmals 2002 auf einem Kiteboard stand, star-

der Olympiade 2016 nach einem nervenaufrei-

tete er bereits im Jahr 2003 auf der PKRA-Tour

benden Bewerbungsverfahren schlussendlich

im Freestyle und räumte sofort einige Podiums­

doch gekippt wurde.

Text & Fotos reemedia


79

Ausgabe 4 / 2013


80 Das optimale Racekonzept: starke Aufbiegung an der Nose, planer Mittelteil und leichte Aufbiegung am Tail

Im Mai 2012 ging die Neuigkeit um die

Trotzdem ist das Thema Racekiten, auch im

oder Kites zu testen. Häufig stehe ich aber auch

Welt, dass die Kitesurfer 2016 erstmals

Hinblick auf Olympia, damit ja nicht vom

den ganzen Tag in meiner Werkstatt, umge-

bei Olympia starten werden. Am 10.

Tisch. Als Boardentwickler bei North Kite-

ben von Dreck und Staub, und shape Boards.

November des gleichen Jahres kippte die

boarding bist du intensiv mit dem Testen

Speziell die Entwicklung von Raceboards ist in

ISAF diese Entscheidung dann doch noch

und der Optimierung des Racematerials

den vergangenen fünf Jahren zu einer meiner

zugunsten der Windsurfer. Wie hat sich

beschäftigt. Wie sieht dein Arbeitsalltag

größten Leidenschaften geworden.

das für dich als leidenschaftlichen Racer

aus? Ich bin Teamrider bei North Kiteboarding,

angefühlt? Die eigentlich als fest angesehe-

entwerfe die Surfboards und die Raceboards,

Du warst ja bereits 2007 erfolgreich an der

ne Entscheidung vom Mai im November doch

bin aber auch als Testfahrer an der Entwicklung

Raceboardentwicklung beteiligt. Wie seid

noch zu widerrufen, hat etliche Leute ziemlich

einiger Kitemodelle beteiligt. Deshalb gibt es

ihr vorgegangen, um das North-Raceboard

überrascht, um nicht zu sagen geschockt.

eigentlich keinen klassischen Tagesablauf, da je-

über die Jahre kontinuierlich zu verbessern?

Wahrscheinlich alle, bis auf die Menschen, die

des Produkt andere Aktivitäten von meiner Seite

Gemeinsam mit Ken Winner (Kite- und Board-

das Geld und die Macht besitzen, um solche

erfordert. Wenn ich nicht auf Reisen bin oder an

entwickler bei North Kiteboarding, Anm. d. Red.)

Abstimmungen im Hintergrund zu beeinflussen

Wettkämpfen teilnehme, halte ich mich in Aus-

habe ich angefangen, erste Boards zu entwer-

und Ergebnisse zu diktieren. Es war natürlich

tralien oder auf Maui auf. Da verbringe ich mei-

fen. Dabei hatten wir auch viel Unterstützung

doppelt dramatisch für mich, erst die Träume

nen Tag dann entweder vor dem Computer und

durch Dirk Hanel und weitere Teamfahrer, die als

der Windsurfer platzen zu sehen und danach

entwerfe Boarddesigns oder eben am Strand,

Tester ständige Rückmeldungen an uns liefer-

dann die der Kitesurfer.

um neue Raceboards, Racefinnen, Surfboards

ten. Es entstanden teilweise ziemlich verrückte Ideen, wodurch der gesamte Lernprozess und die Möglichkeit, mit so vielen unterschiedlichen Boardtypen zu experimentieren, einfach

One Foot off: 30,5 Zentimeter vom Tail entfernt besitzt das Raceboard von North eine typische boxige Rail. Die Kanten sind dick und zum Unterwasserschiff hin nur geringfügig nach innen gezogen. Dadurch ist der Auftrieb größer, die Am-Wind-Eigenschaften, insbesondere bei weniger Wind und/ oder auf hartem Kreuzkurs hervorragend.

extrem spannend waren. Als beispielsweise vier Finnen als Standard galten, waren Ken und ich der Meinung, dass drei Finnen deutlich besser funktionieren könnten. Also probierten wir es aus. Meist ziemlich erfolglos. Am Ende sind aber genau diese Versuche die Grundlage für unsere heutigen Erkenntnisse und die letzten Modelle. Ähnlich verhielt es sich mit der Breite der Boards. Je breiter wir sie machten, desto besser schienen Two Foot off: 61 Zentimeter vom Tail entfernt hat das Board ebenfalls eine volle Rail, die aber zum Unterwasserschiff hin stärker nach innen gezogen ist, eine sogenannte Tucked" under-edge". Dieses Shapemerkmal soll Halsen unterstützen, indem es die Tendenz zum Verschneiden des Boards minimiert.

Ausgabe 4 / 2013

sie zu funktionieren. Schon 2009 haben wir ein 80 Zentimeter breites Board entworfen, was die meisten zu der Zeit noch für völlig verrückt hielten, aber es funktionierte hervorragend.


81 Ressourcenschonende Innovation: Diese verstellbare Platte hat Sky Solbach selbst entwickelt. Sie ermöglicht die Simulation unterschiedlich starker Rocker im Tailbereich mit nur einem einzigen Prototyp.

Kannst du uns die Shapemerkmale des aktuellen Boards etwas näherbringen und auch ihren Einfluss auf das Fahrverhalten erläutern? Zunächst ist es elementar, die optimale Balance für die Outline zu finden, nur so kann das Board später stabil seine Fahrtrichtung halten, ohne auszubrechen. Die Positionierung der maximalen Breite und die Intensität der Aufbiegung des Tails sind weitere Faktoren, die hohen Einfluss auf die Kontrollierbarkeit haben. All diese Faktoren in eine harmonische Beziehung zueinander zu bringen, stellt sozusagen die Herausforderung dar. Die Scoop Rocker Line, also die Aufbiegung in der Nose und im Tail, beeinflusst ebenfalls den Fahrkomfort und die Handhabung. Im vergangenen Jahr haben wir viel mit unterschiedlichen Tail-Aufbiegungen experimentiert und dabei festgestellt, das ein gewisses Maß an Tail Rocker die Kontrolle und das Drehverhalten steigert. Dazu trägt auch die verjüngte Form des Boards hinter der hinteren Fußposition bei, die sich besonders in Halsen als vorteilhaft erweist. Für den Unterboden gibt es unglaublich viele Herangehensweisen. Bei den bisher in Produktion gegangenen Boards ist der größte Teil der Gleitfläche komplett plan gehalten. Trotzdem haben wir auch mit dem sogenannten V-Bottom und konvexen Unterböden experimentiert, um so einen Rail Rocker zu erzeugen.


82

Racen ist seine Passion: Nicht nur als Theoretiker und Tüftler ist Sky Solbach dem Racekiten verfallen, er nimmt auch selbst kontinuierlich an Rennen und Meisterschaften teil.

Die Box Rules für KitesurfRaceboards bei nationalen und internationalen Wettkämpfen:

Wie viele Prototypen testet ihr in einem Jahr, bis das finale Serienprodukt steht? In diesem Jahr haben wir insgesamt zehn Prototypen gebaut. Entscheidend dafür war aber auch, dass wir Möglichkeiten gefunden haben, wie wir die Prototypen modifizieren können, um das Maximum an

Um in der sogenannten Production Class starten zu dürfen, muss jedes Race­ board bei der IKA registriert werden und die Vorgaben (Box Rules) erfüllen. Dafür darf es nicht von bestimmten Maßen abweichen (70 Zentimeter Breite und 190 Zentimeter Länge) und muss in Serienproduktion (alle Boards sind also nahezu identisch) mit mindestens 30 Stück pro Modell hergestellt werden.

Effizienz aus jedem Board herauszuholen. Du hast eigens eine Platte entwickelt, die unter dem Board

Gibt es denn trotz der Box Rules der IKA (siehe Infokasten) noch

montiert wird, um damit unterschiedliche Rocker zu simulieren.

ausreichend Möglichkeiten zur Entwicklung in den kommenden

Ja, das unspektakulär wirkende Teil ist wirklich Gold wert. Die verstellbare

Jahren? Ich denke schon, dass wir in den kommenden Jahren trotz Box

Platte wird auf den ersten 30 Zentimetern im Tail angebracht und ermög-

Rules Fortschritte und Verfeinerungen bei der Entwicklung von Race-

licht es uns, unterschiedliche Tail Rocker mit nur einem einzigen Prototyp

boards sehen werden. Eigentlich ist es gar nicht so schlecht, da sich jeder

auszuprobieren.

an den gleichen Parametern orientieren und versuchen muss, innerhalb dieser Vorgaben das bestmögliche Board zu bauen. Selbst wenn wir

Siehst du dich eher als Boarddesigner oder als Shaper? Die meiste

irgendwann an die Grenzen stoßen, wird es spannend zu sehen, ob die

Arbeit erfolgt für mich am Computer, daher würde ich eher Designer sagen.

Box Rules dann womöglich erweitert werden, um fortlaufenden Fort-

Trotzdem stellt der handwerkliche Aspekt auch einen großen Teil dar. Ich

schritt zu ermöglichen.

verbringe viel Zeit in der Werkstatt und shape etliche Details mit der Hand. Wie werden die Raceboards in fünf Jahren aussehen? Eine gute Frage. Wenn ich die Antwort schon jetzt wüsste, hätte ich in den nächsten Jahren auf jeden Fall nur noch wenig zu tun.

Das North-Raceboard besitzt keine Konkaven, Konvexen oder Channels. Sky Solbach setzt auf einen planen Unterboden. Ausgabe 4 / 2013

Heckform des North-Raceboards mit Schlaufen



84 | kitelife news

Flautenalarm Die leidliche Kombination aus Sommerflaute und Lan-

Und so funktioniert flautenalarm.de: In einer sich täglich aktualisierenden

geweile hat ab sofort ein Ende. Denn die neue Online-

Landkarte werden die bundesweit vorhergesagten Flautengebiete angezeigt.

Community flautenalarm.de bietet Kite- und Windsurfern

Damit keine schlechte Laune bei den betroffenen Wassersportlern aufkommt,

eine neue Plattform für volle Action trotz Windstille: Mit

sind die Mitglieder der Community aufgefordert, sich untereinander Aktionen

Eventtipps in ganz Deutschland, News aus der Szene

vorzuschlagen, die einen Ausflug aufs Wasser zwar nicht ersetzen, aber min-

und attraktiven Gewinnspielen. Volkswagen unterstützt

destens genauso viel Spaß machen. Mit dabei sind Stars der Szene, die eigene

das Projekt mit Verlosungen von Wochenenden im Cabrio und vielen weiteren Aktionen.

D

ie Luft steht drückend über dem Strand, kein einziges Blatt bewegt

Vorschläge online stellen und der Redaktion regelmäßig Highlighttipps – Beiträge von Usern, Events, Gewinnspiele oder Fundstücke auf YouTube – geben, die anschließend gesondert hervorgehoben werden. So bekommt die gesamte Community mit, was gerade angesagt ist.

sich im Wind und die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel. Was dem Badeurlauber das Herz aufgehen lässt, sorgt bei Windsportlern

für ausufernden Verdruss. Eine Sportart zu betreiben, die abhängig ist von Wind- und Wasserbedingungen, kann gelegentlich einfach deprimierend sein. Da freut man sich die ganze Woche über aufs Wochenende, um endlich in den Neo springen zu können und bei 20 Knoten auf dem Wasser ordentlich Alarm zu machen – und dann das: Ein Blick auf die Windvorhersage lässt nichts Gutes vermuten. Absolute Flaute. Was jetzt? Alle Verabredungen absagen, schmollend auf der Couch rumhängen und sich langweilen? In dieser Situation ist die optimale Alternative gefragt. Die Lösung: Laptop, Smartphone oder Tablet greifen und auf flautenalarm.de gehen! Diese Plattform kehrt die gewohnte Suchaktion nach großen Windfeldern, die auf die Küste treffen, einfach um und zeigt stattdessen genau die Reviere an, in denen am jeweiligen Tag auf keinen Fall mit Wind zu rechnen ist. Mehr Spaß bei Flaute

Dabei sein lohnt sich. Community-Mitglieder können beispielsweise Wochen-

zu haben, ist hier das erklärte Ziel. Dazu sind die User gefragt: Auf der Website

enden im Cabrio oder Earthship-Longboards gewinnen. Die aktivsten „Flau-

können sich von Flauten geplagte Wassersportler über actionreiche Alternati-

tenhasser“ des Sommers haben außerdem die Chance auf einen Sonderpreis:

ven informieren, sich miteinander vernetzen, Bilder und Videos hochladen und

ein Wochenendtrip nach Sylt zum Windsurf World Cup (27. September bis

zusätzlich grandiose Preise gewinnen.

06. Oktober 2013), natürlich in einem Cabrio von Volkswagen.

Ausgabe 4 / 2013


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86

Das Paradies im Indischen Ozean Die Reiseprofis von kitereisen.com haben seit einigen Jahren das Paradies gesucht und es nun mit Sansibar auch gefunden. Die Insel liegt im Indischen Ozean, gehört zu Tansania und bietet alles, was ein echtes Paradies ausmacht: schneeweiße, feine Sandstrände, kristallklares, warmes Wasser, Palmen, nette Menschen, Windsicherheit und eine hervorragende Kiteinfrastruktur. Nachdem das Team die ganze Insel bereiste, konnten zwei Spots ausfindig gemacht werden, die besonders positiv herausragten. Beide befinden sich an der Ostküste Sansibars: Paje etwa in der Mitte der Insel, mit riesigem Stehbereich und einer Welle am Außenriff, und Matemwe im Norden, mit großer Flachwasserlagune und ebenfalls einer Welle am Außenriff. Wer dieses Paradies selbst erleben möchte, kann sich von den Profis telefonisch beraten lassen und alle Infos einholen, die für einen gelungenen Kiteurlaub nötig sind. Natürlich werden auch Komplett­ angebote mit Flug und Unterkunft bereitgehalten. Infos zum Kitereiseziel Sansibar bekommst du unter +49 89 6281670, info@kitereisen.com oder www.kitereisen.com.

Hasengeburtstag Fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass Lou Wainman und Franz Olry Wainman Hawaii als Kitemarke etabliert haben. Zur Feier dieses Jubiläums präsentieren die Hawaiianer nun eine limitierte Kiteedition, die auf den Rabbits der zweiten Generation basiert. Sämtliche Modelle dieser Speziallinie heben sich durch besondere Designs ab. Die primär in Weiß gehaltene Bar der Geburtstagsedition ist genau wie die aufwendig gearbeiteten Kitebags ein echter Blickfang. Und wer sich auch abseits des Wassers an dieser Geburtstagsparty beteiligen möchte, kann aus einer ebenfalls speziell entworfenen Modekollektion das passende T-Shirt zum Kite erstehen. Erhältlich sind die Jubiläums-Rabbits in den Größen

Strictly hooked

5, 6.25, 7.5, 9, 10.5, 12 und 14.5

Nach anderthalb Jahren hat Toby Bräuer, der unangefochtene Airstyle-

www.wainmanhawaii.com

Quadratmeter. Weitere Infos unter

Guru, endlich sein großes Videoprojekt auf den Mark gebracht. Unter dem Titel „Airstyle – strictly hooked tricks“ sind auf der DVD unglaubliche 666 Tricks zu finden, natürlich alle eingehakt! Für die Produktion dieser einzigartigen Videosammlung wurde an den schönsten Stränden

Gaastra stockt Team auf

weltweit gefilmt, unter anderem in Brasilien, Ägypten und auf den Phi-

Gunnar Biniasch ist Kiter der ersten Stunde und arbeitet schon fast zehn

lippinen. Tobys Motivation: Kitesurfer zu neuen Tricks zu inspirieren, für

Jahre in der Wassersportindustrie. Zudem bringt er elf Jahre Wettkampf­

schnellere Erfolgserlebnisse zu sorgen und Verletzungen durch optimale

erfahrung in verschiedenen Disziplinen des Kitesports mit. Der ehemalige

Anleitungen zu verhindern. Seine Erklärungsvideos zeigen, wie man das

Flysurfer-Team-Manager wird zukünftig bei Gaastra in den Bereichen

Projekt Airstyle perfekt umsetzen kann, egal auf welchem Könnensstand

R&D, Marketing, Kommunikation und Team-Management aktiv sein.

man sich befindet. Selbst Tipps und Tricks für richtiges Stürzen sind

Nebenbei ist er aber auch

enthalten. In 17 Tricksektionen, die sich beispielsweise One Foots, Jesus

immer noch heiß auf Wett-

Walks, Slides oder Board-offs nennen, findet man Erklärungs- und

kämpfe und konzentriert

Actionsequenzen sowie jede Menge Tricks in fünf Schwierigkeitsgrade

sich dieses Jahr stark auf

unterteilt. Der produzierte Inhalt füllt bereits zwei DVDs mit insgesamt

die neue Disziplin Slalom,

über 300 Minuten Spielzeit. Alternativ ist „Airstyle – s­ trictly hooked

was er mit einem neunten

tricks“ mittlerweile auch als Blu-Ray erhältlich. Weitere Infos und Bestel-

Platz in St. Peter-Ording

lungen unter www.airstyle.tv

zuletzt unterstrich.

Ausgabe 4 / 2013


87

Weltmeisterliches Wellentrio

Kitelife-Kalender 2014

JN präsentiert zur Sommersaison 2013 die dritte Serie von Waveboards,

Die Sommersaison ist in vollem Gange, trotzdem denken wir bereits über

entwickelt und getestet vom mehrfachen französischen Wave-Champion

das nächste Jahr nach. Ab Oktober wird der legendäre und exklusive

Guillaume Mariani. Mit dem Ziel, extrem langlebige Boards aus einer

Kitelife-Kalender für das Jahr 2014 erhältlich sein, prall gefüllt mit den

Kombination der besten Materialien zu konstruieren, sind die Boards aus

spektakulärsten Kitebildern. Der optimale Wandschmuck im DIN-A2-For-

einem defensiven EPS-Kern mit drei Millimeter verstärktem Woodstringer

mat, der gleichzeitig das perfekte Weihnachtsgeschenk für deine Liebsten

und in besonders beanspruchten Bereichen aus PFC-Schaum und einer

ist. Schnellentschlossene zahlen weniger:

Karbonkante gearbeitet. Die Oberfläche und das Deck sind mit Glasfa-

Wer bis zum 01. Oktober 2013 direkt über

ser- und Bambusgelegen unter Vakuum laminiert. Das JN Opium S ist

die Homepage www.kitelife.de oder über

das sportliche Board der Serie. Ein rundes Pintail und die gerade Outline

info@kitelife.de einen Kalender bestellt,

ermöglichen Kontrolle und Grip in den rauesten Bedingungen. Die tiefe

bekommt von uns die Versand- und Ver-

Konkave beginnt unter dem vorderen Fuß und endet in einer Doppel-

packungskosten geschenkt. Der Kalender

konkave unter dem hinteren Fuß, was frühes Angleiten garantiert. Das

kostet bei Bestellung bis 01. Oktober 2013

Opium L ist der wendigste Vertreter der Serie. Der Shape bietet mehr

nur sagenhafte 19,90 Euro. Also schlag

Volumen und Breite als beim Opium S, mit derselben Rockerlinie und

bereits jetzt zu und sicher dir dieses Must-

einer identischen Unterbodenkonstruktion. Durch das Diamondtail ist es

have zum Vorteilspreis. Lieferung nur so

jedoch leistungsfähiger und richtet sich an Kiter, die in jeglichen Bedin-

lange der Vorrat reicht.

2014

gungen ein aggressives Board wünschen. Das Nammu ist auf leichten bis mittleren Wind ausgelegt. Seine großzügigen Abmessungen empfehlen es für ausgelassene Strapless-Sessions und durch die flache Rockerlinie fallen die Angleit- sowie die Höhelaufeigenschaften schlichtweg hervorragend aus. Weitere Infos zu den JN-Surfboards gibt es unter www.jn-kites.com.

Ironisch, rockig, sexy Iron Fist ist ein unkonventionelles Streetwear-Label aus San Diego. Gegründet im Jahr 2002, wollen die Köpfe hinter der Marke auch heute noch Opium Large

durch Mode auffallen, die keinesfalls von jedem verstanden, getragen oder gar geliebt werden muss. Die ehrlichen, impulsiven und außergewöhnlichen Prints und Designs finden sich auch in der neuen „Iron Fist Athletic“Linie wider. Hier wird nicht nur coole Mode im lässigen Design entworfen, inspiriert von Street Art und dem Lebensstil der Straße, sondern auch funktionale Mode, die den Athleten in jedem Menschen weckt. Es geht um das Training, um den Kampf gegen sich selbst. Nichts verkörpert diese Haltung so gut wie der Slogan der Marke: Blood, Sweat and Blood. Iron Fist

Nammu

Athletic bietet funktionale Stoffe, die jeden Sport mitmachen, Feuchtigkeit aufnehmen und gleichzeitig atmungsaktiv sind. Mit dem besonderen Blood Sweat Blood Tee haben alle gleich deinen Trainingsvorsprung deutlich im Blick. Denn durch die Ausstattung des innovativen Baumwollstoffes mit der Water Reactive Technology verfärbt sich das T-Shirt, je nachdem wie sehr du schwitzt. Aber auch im Streetwear-Bereich hat Iron Fist einiges zu bieten, wie das Sommerkleid Kutna Jersey Dress, welches über und über mit pinken Totenköpfen bedruckt ist. Wir verlosen zwei T-Shirts und zwei Kleider von Iron Fist. Schreib uns einfach bis zum 06. September 2013 eine

Opium Small

Mail mit dem Betreff „Iron Fist“ an info@kitelife.de und teil uns deine Größe und deine Anschrift mit. Mit etwas Losglück gehört dann schon bald eines der heißen Teile dir. Weitere Infos unter www.ironfistclothing.com und www.ironfistathletic.com


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Brasilianisches Tripel Die Kombination verschiedener Spots ist für Kitereisen nach Brasilien gefragt wie nie zuvor. Im Gegensatz zur Kitesafari Brasilien, wo das Kiten mit bis zu sechs Stunden täglich im Vordergrund steht, ruft das Team von KiteWorldWide jetzt die Relax Tour Brazil” ins Leben. Sie fin“ det im Nordwesten des Bundesstaates Ceara statt, wo der Wind so gut wie nie pausiert und man den Zwölfer getrost zu Hause lassen kann. Drei verschiedene traumhafte Orte, die wohl schönsten Pousadas der Gegend, freie Kite-Zeiteinteilung, Downwinder und Transfer natürlich inklusive. In Prea entspannen die Gäste in der Rancho do Peixe, in Jeri feiern und chillen sie in der Vila Kalango und den krönenden Abschluss setzt die KiteWorldWide-Pousada Tatajuba mit ihrem riesigen Flachwasserspot direkt vor der Tür. Da im Konzept dieser Tour die Privatsphäre und die Entspannung im Mittelpunkt stehen, sind außer bei den organisierten Downwind- oder Kitetrips keine Guides vorgesehen. Natürlich gibt es aber Spoteinweisungen und der Storage- und Kiteservice ist inklusive. Die Tour kann ab zwei Personen durchgängig gebucht werden (außer über Neujahr), hat also keine festen Termine. Weitere Infos unter +49 40 209345090 oder www.kiteworldwide.com

High-End-Pelle für Mädels mit Stil Du willst auch auf dem Wasser nicht auf einen exklusiven und unwiderstehlichen Style verzichten? Dann ist der spezielle Mädelsanzug von ION die optimale Wahl. Als stilvoll umgestaltete kleine Schwester des Strike Select setzt dieser Anzug oberste Maßstäbe im Segment der Neoprenpellen für Kiterinnen. Maximaler Tragekomfort und hochwertigste Verarbeitungsdetails wie vollständig versiegelte und abgeklebte Nähte gehören zu den gewohnten Standards beim Trininty. Neu ist in dieser Saison die Ausstattung mit dem im letzten Jahr von ION vorgestellten SanitizedFeature: eine zertifizierte antibakterielle Behandlung mit der bioziden Substanz Zinkpyrithion. Hierdurch können der unangenehme Geruch von regelmäßig getragenem Neopren sowie Pilz-, Algen- und Schimmelbefall wirksam verhindert werden. Der Trinity ist ab sofort in den Stärken 5.5, 4.5 und 3.5 als Overknee-Version für 329 Euro erhältlich. Wer einen weniger aufwendigen und günstigeren Anzug sucht, findet im fünf Linien und 24 Modelle umfassenden Sortiment von ION auch auf jeden Fall die passende Alternative. Weitere Infos unter www.ion-products.com

Glückliche Gewinnerin In Kitelife Ausgabe 33 haben wir zu einem Kreativwettbewerb aufgerufen. Es galt, das Slingshot-Logo oder den -Schriftzug künstlerisch in Szene zu setzen. Mit ihrer Wandmalerei, die wir in Ausgabe 34 gezeigt haben, hat Laura Eberhardt die Jury am stärksten beeindruckt und darf sich nun über das einzige in Deutschland erhältliche Slingshot Asylum Ltd. mit speziellem Design von Alex Fox freuen. Wir bedanken uns für die zahlreichen ausgefallenen, verrückten und skurrilen Einsendungen!

Ausgabe 4 / 2013


Nobile setzt auf teilbare Boards Splitboards sind momentan in aller Munde. In Anbetracht der kontinuierlich steigenden Preise für die Mitnahme von Sportgepäck auf Flügen kaum verwunderlich. Während zahlreiche Hersteller noch experimentieren, hat die innovative Boardschmiede Nobile bereits für September die Auslieferung angekündigt. Aber nicht nur für ein Board und auch nicht nur auf dem Twintip-Sektor. Mit dem NHP wird es das Flaggschiff der Boardpalette in Kürze als Splitboard-Version geben, in normaler Glasbauweise, aber außerdem in einer extra leichten Karbonversion, die laut Nobile nur 2,4 Kilogramm auf die Waage bringen soll. Nach einer Testphase von einem Jahr behaupten die Entwickler mit Überzeugung, dass die Haltbarkeit und die Fahreigenschaften identisch mit den normalen Boardmodellen sind. Absolut einzigartig ist, dass Nobile dieses Konzept auch auf das Waveboard Infinity übertragen hat. Gerade bei diesem Boardtyp könnte die Idee der Teilung aufgrund der besonders hohen Abmessungen eine Revolution bedeuten. Es wird ebenfalls in der Standard- und in Karbonbauweise erhältlich sein. Weitere Infos unter www.nobilekiteboarding.com


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Mobile Vernetzung für Windhungrige Text Brian Wheeler

Windvorhersagen sind für Kitesurfer ein elementarer Service, auf den sie nicht verzichten können. Zumindest für jene, die nicht direkt am Strand wohnen. Enttäuschungen bei fälschlichen oder zu optimistischen Prognosen bleiben trotz ausgeklügelter Wettermodelle nicht aus. Mit der neuen Wetter-App Weendy sollen diese Reinfälle ab sofort der Vergangenheit angehören.

D

ie Kenntnisse eines Locals kombiniert mit dem Liveerlebnis von

Ihr habt für eure Idee tatkräftige Unterstützung auf finanzieller Sei-

Personen vor Ort und klassischen Windvorhersagemodellen

te und auch schon etliche Erwähnungen in namhaften Presseorga-

ergeben die bestmögliche Prognose zu den Bedingungen am

nen bekommen. Wie kam es dazu? Weendy ist für uns als Langzeitprojekt

anvisierten Kitespot. Bisher musste man sich aber an starren

angedacht und nicht, um möglichst schnell möglichst viel zu verdienen und es

Wettermodellen und den daraus resultierenden Vorhersagen orientieren,

dann zu verkaufen. Deshalb sind wir auch nach Silicon Valley gezogen. Unsere

was nicht selten in niederschlagendem Frust endete. Damit soll jetzt Schluss

Vision besteht darin, Wassersportlern eine neue Form des Zugangs zu Wetter-

sein. Die mobile Social App Weendy trägt Echtzeitbilder, Videos und Berich-

daten zu ermöglichen. Das kam bei den Investoren, mit denen wir gesprochen

te von Wassersportlern an den Stränden auf der ganzen Welt zusammen.

haben, sehr gut an. Sie sind total begeistert von dem, was wir machen, und wir

Diese Synergie ermöglicht es, selbst lokale Gegebenheiten wie Thermik in die

sind einfach glücklich, dass sie uns dabei unterstützen. So hat das Projekt schnell

Vorhersagen zu integrieren, oder gibt Aufschluss darüber, ob der Lieblingsspot

Wellen geschlagen und es gab nach kurzer Zeit Artikel auf techcrunch.com,

am entsprechenden Tag womöglich schon vollkommen überlaufen ist. Um

venturebeat.com und im The Wall Street Journal.

mehr über die Hintergründe dieser App zu erfahren, haben wir uns mit den Weendy-Schöpfern Katerina Stroponiati und Yiannis Varelas auf dem Event

Woher kam die Idee für Weendy? Als wir in Griechenland waren, haben

MaiTai Utah Snowkiting in Utah unterhalten.

wir viele Stunden damit verschwendet, zu den falschen Spots zu fahren. Hauptsächlich wegen schlechter Vorhersagen. Da kam die Idee, dass uns ein

Wie unterscheidet sich Weendy von traditionellen Diensten, die

lokaler Kiter, ein Rettungsschwimmer oder ein Fischer diese Umstände mit

Informationen zu Wind und Wellen bereitstellen? Weendy basiert auf

seinem Wissen hätte ersparen können. Es gab aber keine Möglichkeit, sich mit

der Vernetzung von Wassersportlern. Menschen erheben also die Wetterdaten

den Leuten in Verbindung zu setzen, die die Bedingungen mit ihren eigenen

und nicht irgendwelche mathematischen Modelle. Kiter wie du und ich teilen

Augen bereits sehen konnten. So entstand das Projekt, uns über Weendy mit

die Wetterbedingungen an ihrem Ort mit dem Rest der Nutzer, was zu einer

all diesen Leuten, insbesondere den Wassersportlern, zu vernetzen.

viel höheren Genauigkeit führt, als wir sie bisher kannten. Im Grunde kombinieren wir die Berichte der Leute vor Ort mit traditionellen Vorhersagemodel-

Es gibt auch einen Social-Network-Aspekt bei Weendy. Was steckt

len, wodurch wir sehr aussagekräftige Daten erhalten.

dahinter? Die meisten Menschen wollen ja nicht allein kiten, surfen oder segeln. Daher bietet Weendy auch die Möglichkeit, neue Leute in einer bestimmten Gegend kennenzulernen, die die gleiche Passion teilen, und neue Orte zu entdecken. In Mexiko haben wir auf diesem Weg geniale Strände gefunden, weil Surfer ihre lokalen Spots gepostet haben. Wo kann man die App erhalten? Weendy ist kostenlos in Apples App Store und in Google Play (für Android-Geräte) erhältlich. Um die Community schnell wachsen zu lassen, haben wir auch eine Aktion ins Leben gerufen, bei der jeder Nutzer, der zehn Freunde wirbt, ein hochwertiges Lycra von uns geschenkt bekommt. Infos dazu gibt es unter www.weendy.com. Was sind eure Erwartungen für die Zukunft? Sollte eine große Nachfrage von Nutzern entstehen, werden wir in den nächsten Monaten weitere Sportarten hinzufügen. Skifahrer, Snowboarder oder Paraglider schreiben uns

Übersichtlichkeit und Funktionalität: Weendy bietet Wassersportlern nicht nur eine genauere mobile Windvorhersage, sondern erleichtert auch die Suche nach dem besten Spot abhängig von den Windbedingungen.

Ausgabe 4 / 2013

immer wieder E-Mails und fragen, ob man das Prinzip nicht auf ihre Sportart ausweiten könnte. Zunächst wird es aber ein Update der bestehenden Version geben, das etliche zusätzliche Features enthält.



Alexander Lehmann, Veranstalter und Ex-Weltmeister, eröffnet mit einem One Hand Backloop eine der drei Nightshows des mobilcom-debitel Ocean Jumps 2013. Längst sind sie kein Geheimtipp mehr: Tausende Zuschauer verfolgen jährlich die sensationellen Sprünge bei Dunkelheit mit Laser-,­ Nebel und Pyroeffekten. Foto//Jonas Petong

92 | event ocean jump

mobilcom-debitel

Ocean Jump WM 2013 „Wie kommt man auf so eine verrückte Idee?“ ist alljährlich die meistgestellte Frage der Besucher der Kieler Woche, die zum ersten Mal vor der 100 Qua­ dratmeter großen Rampe am Germania­

D

hafen stehen. Bereits zum achten Mal stürzten sich Windskater und Biker das steile Ungetüm herunter, um sich über eine vier Meter hohe Sprungschanze in die 14 Grad kalte Ostsee zu katapultie­

ren. Dabei galt es, während der Flug­ phase möglichst ausgefallene Tricks und Loopings zu machen, um sich dann am Ende als Weltmeister im Ocean Jump bezeichnen zu können.

ie Geschichte dieser spektakulären Schau reicht bis ins Jahr

Waldmann konnte diesen Sonderevent mit einem noch nie dagewesenen

2006 zurück: Damals hatte man im Kieler Terra Oceanis

Triple Ponch für sich entscheiden. Der krönende Abschluss des diesjährigen

Verlag (unter anderem Printtitel wie Trip, RAUS!, Kitelife) eine

mobilcom-debitel Ocean Jumps bildet wie im letzten Jahr die große After-

visionäre Idee, die Verlagschef Alexander Lehmann so erklärt:

Show-Party im MAX (31. August 2013, 22 Uhr). Hier wird der Eventmovie

„Wir wollten Wassersport zur Kieler Woche direkt in die Kieler Innenstadt

uraufgeführt und von allen Fahrern sicherlich ausgiebig gefeiert. Dass sie

bringen und dabei zwei Extremsportarten zusammenführen. In Anleh-

das besonders gut können, haben sie schon während der Kieler Woche im

nung an unsere Printtitel Windsurfing Jahrbuch und Pedaliéro – Magazin

FREE-Magazin-Partyclub HILLS in der Bergstraße unter Beweis gestellt.

für Geländeradsport sollten Sportler beider Lager ihr Können in einem gemeinsamen Wettstreit zeigen. Dass daraus mittlerweile einer der größten

Im nächsten Jahr soll die Rampe wieder ein Stück höher und steiler wer-

Funsportevents der Welt geworden ist, hätten wir anfangs selbst nicht für

den, sodass sich die Besucher der Kieler Woche auf noch höhere Sprünge

möglich gehalten.“ Motiviert von der Idee, den Besuchern der Kieler Woche

freuen können. Und auch 2014 wird sich sicherlich wieder der eine oder

neben den diversen Verköstigungsständen in der Innenstadt eine atem-

andere fragen: „Wie kommt man auf so eine verrückte Idee?“

beraubende Attraktion zu bieten, nahm die Geschichte des Ocean Jumps ihren Lauf. Durch die weltweite Einmaligkeit der Aktion und den seit 2009 zu gewinnenden Weltmeistertitel wurde schnell die nationale und sogar auch internationale Presse auf den Event aufmerksam. Diverse TV-Beiträge, Radioshows und Printartikel später ermöglichten dann immer namhaftere Sponsoren die Entwicklung eines Funsportevents, der auf dem Globus seinesgleichen sucht. Als Weltmeister darf sich 2013 bis zur nächsten Kieler Woche der Flensburger Ausnahmebiker Marcel Profittlich bezeichnen. Mit über zehn Meter hohen Double Front- und Double Backflips ließ er nicht nur die bikende Konkurrenz, sondern auch die Windskater hinter sich. Bei den Damen hatten dann jedoch die Biker das Nachsehen. Hier konnte die holländische Profiwindsurferin Amanda Beenen ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Und auch am zweiten Wochenende, beim Best Trick Contest, hatten die Windsurfer die Nase vorn: Das Kieler Bewegungsgenie Ansgar Ausgabe 4 / 2013

1 3

2 4

1|Härtester Windskater im Feld: Ansgar Waldmann, Dritter bei der Weltmeisterschaft und Sieger des Best Trick Contest . Foto Jonas Petong 2|Der neue Weltmeister in Aktion beim No Hand Double Backflip: Marcel Profittlich. Foto Lars Wehrmann 3| Der frischgebackene Weltmeister Marci Profittlich begießt seinen Titel. Foto Lars Wehrmann 4| Ansgar ist noch Single … (AnsgarWaldmann@gmx.de) Foto Blunki



94 | event triple-s

Surf Slicks Sliders

Er gilt in der Szene als prestigetr채chtigster Wettkampf des Jahres. Die innovativsten Kiter der Welt treffen zusammen, um gemeinsam alles daran zu setzen, den Kitesport weiter nach vorn zu bringen. Der Triple-S ist sozusagen die Gegeninitiative zu Stillstand. F체r zahlreiche Teilnehmer des Invitational Event wiegt ein Sieg in einer der drei Disziplinen schwerer als ein Weltmeistertitel auf der PKRATour. So kam auch dieses Jahr im Juni in Cape Hatteras wieder alles zusammen, was Rang und Namen hat. Besonders erfreulich: Erstmals in der Geschichte des Triple-S landete mit Rick Jensen ein deutscher Kiter auf einem Podiumsplatz.

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95

Text Colleen Carroll Fotos Toby Bromwich

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A

cht Jahre ist es mittlerweile her, dass sich Kiter mit einer

Wer keine Einladungsmail vom Organisationskomitee bekommt, hat

gemeinsamen Gesinnung erstmals zu einer locker organi-

die Möglichkeit, eine von vier Wildcards über eine Videobewer-

sierten Jamsession mit dem Titel Triple-S trafen. Kollektiver Fortschritt stand schon damals im Vordergrund, ohne

bung zu gewinnen, die das Ticket in die erlauchte Runde und eine finanzielle Unterstützung für die Anreise bedeutet. 2013 brachte

Preisgeld, ohne feste Heats und ohne Punktrichter. Damals wie heute

aber noch weitere Neuerungen für den Triple-S. Durch die enorme

starteten die Fahrer in den Disziplinen Welle (Surf), Freestyle/Wakestyle

Anzahl an Bewerbungen motiviert, richtete der Veranstalter in den

(Slicks) und Obstacles (Sliders). Als Austragungsort für dieses Spektakel

Tagen vor dem Hauptwettkampf die sogenannten Triple-S Open aus,

hat sich seit vielen Jahren die Wassersportschule REAL Watersports in Cape Hatteras auf den Outer Banks etabliert. Neben überdimensio-

an denen 24 Kiter teilnahmen, um eine zusätzlich zur Verfügung gestellte Wildcard zu ergattern. Mit insgesamt 62 Teilnehmern aus 14 Ländern wurde es der

nalen Flachwassergebieten gibt es hier auch satte Brandung, was optimale

größte Wettkampf seit

Voraussetzungen für die vielseitigen

Bestehen des Events.

Disziplinen schafft. Je nach WindStillstand verhindern

und Swellbedingungen wird täglich entschieden, ob die Wettkämpfe auf

bedeutet ebenfalls, be-

der offenen See oder auf dem

stehende Strukturen zu überdenken und gegebe-

Pamlico Sound stattfinden.

nenfalls zu ändern. Um Mittlerweile gilt der Triple-S als der

aus sportlicher Sicht für

ultimative Nährboden für Fortschritt

diese Veranstaltung

und Innovation im Kitesurfen. Auf

Fortschritt zu generie-

keiner anderen Veranstaltung der

ren, hat der Ausrichter

Welt kommen so viele kreative Köpfe

in diesem Jahr Punkt-

zusammen, um neue Tricks und

richter eingesetzt, was

Styles in den drei wohl wichtigsten

den Wettkampfcharakter

Disziplinen unseres Sports zu entwi-

fördern sollte. Damit die

ckeln, ohne Zwang und in absolut

Bewertung so fair wie

lockerer Atmosphäre. Schon dabei

möglich stattfinden konnte, war in der Disziplin

sein ist eine echte Auszeichnung,

Silders immer nur ein

ein Sieg in einer der drei Disziplinen kommt einem Ritterschlag gleich.

Fahrer allein im Park

Wer beim Triple-S auf dem Podium

unterwegs, was auch

landet, erntet größte Anerkennung

auf die Disziplin Slicks

und hat die Gewissheit, zu den

übertragen wurde. Lediglich vier Tricks durften

innovativsten und besten Kitern der

beim Freestyle/Wakestyle

Welt zu gehören.

gezeigt werden, wodurch die Fahrer unter

Nachdem im vergangenen Jahr erst-

enormem Druck standen.

malig feste Heats eingeführt wurden und ein Preisgeld von 10.000 Dollar zur Verfügung stand, war klar, dass der diesjährige Event nochmals alles

Brian Smith mit einem Grab über den Dakine-Kicker im spiegelglatten Goofy-Pool

In der Welle starteten Gruppen mit vier bis sechs Personen für eine Heatdauer von 15 Minu-

bisher Bekannte übertreffen würde. Dank des Titelsponsors Venyu standen in diesem Jahr gleich 25.000

ten. So unterschied sich der diesjährige Triple-S gravierend von allen

Dollar Preisgeld zur Verfügung und das mediale Aufsehen sowie die

Events aus den Vorjahren. Und wie es nach fundamentalen Eingriffen

Anzahl der Zuschauer konnten verdoppelt werden. Auch wenn ein saftiges Preisgeld sicher einen hohen Anreiz schafft, ist es für die Fahrer eher eine Frage der Ehre, beim Triple-S dabei sein zu dürfen. Denn bei diesem elitären Treffen kann sich nicht einfach jeder anmel-

immer der Fall ist, entstanden natürlich neue Fragen und Ansichten zum Eventformat. Um zu erfahren, wie die Athleten die Änderungen wahrgenommen haben, sprachen wir mit ihnen über das neue Regelwerk, die Punktwertung, das legendäre Triple-S-Nachtleben, das Level

den, wie es auf dem World Cup der Fall ist. Als Invitational Event

des Fortschritts auf den Obstacles und natürlich darüber, was sich

ausgelegt, dürfen nur Fahrer starten, die auch eingeladen wurden.

hinter den Kulissen abspielte.

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Jeden Abend kurz vor Sonnenuntergang wurden die Slider f端r eine Winch-Session in den Bootshafen von REAL Watersports gezogen.

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98 „REAL Slider Park“Favorit Billy Parker mit einem Tail Press über das Ollie-on-Rail von Liquid Force

Neues Punktesystem Das im Vergleich zu den vergangenen Jahren vollkommen überarbei-

2

tete Wettkampfformat hat dem Triple-S ein neues Gesicht gegeben. Während die Fahrer sich bisher gegenseitig bewertet haben, nehmen nun Punktrichter eine Beurteilung vor. Jeder gezeigte Trick wird nach festen Vorgaben benotet und die Fahrer haben nur wenige Versuche, um ihre besten Manöver zu zeigen.

1

1|Bester Ausblick: Beim Triple-S sitzen die Zuschauer tatsächlich in der ersten Reihe. 2|Mit einem Switch Tantrum über den Kicker gehörte Claire Lutz zu den echten Exoten im Feld der Frauen.

Was sind deine Eindrücke vom neuen Eventformat, hat es den Triple-S entscheidend verändert? „Ich finde, das neue System passt hervorragend. Es setzt uns Fahrer verglichen mit einem klassischen Jamformat unter höheren Druck,

Sind Innovationen und Fortschritt trotz veränderter Rah-

jederzeit das Maximum zu geben. Nur auf diese Weise ist es möglich,

menbedingungen auch in diesem Jahr sichtbar gewesen?

dass am Ende auch der Kiter oben auf dem Podium steht, der wirk-

„Als das Sliderfinale vorbei war, gab es eine freie Session auf dem

lich die beste Show gezeigt hat.“ Alex Fox, Rookie of the Year

Wasser, bei der die Fahrer die heftigsten Tricks rausgehauen haben, wovon kein einziger im Finale zu sehen war. Wenn man die Freihei-

„Eine Überarbeitung des Punktesystems war auf jeden Fall nötig. In

ten durch Punktrichter und eine limitierte Trickanzahl beschneidet, ist

der Vergangenheit haben die Fahrer sich gegenseitig bewertet, was

natürlich auch nicht so viel Fortschritt zu verzeichnen.“ Sensi Graves,

funktionierte, weil das Feld noch recht überschaubar und die Leistungs-

dritter Platz Sliders und overall

unterschiede gravierend waren. Durch die insgesamt gesteigerte Qualität der gezeigten Leistungen und ein größeres Feld an Fahrern ist es für

„Etliche Fahrer haben sich dieses Jahr etwas zurückgehalten, weil

die Aktiven nahezu unmöglich geworden, wirklich alles mitzubekommen.

niemand stürzen und dadurch Punkte verlieren wollte. Die Neue-

Die neue Lösung mit den Punktrichtern führt dazu, dass die Resultate

rungen sind sicher effektiv bei der Bewertung der Tricks, der Fort-

auch wirklich den gezeigten Leistungen entsprechen.“ Andre Phillip

schritt bleibt aber ein bisschen auf der Strecke.“ Sam Medysky

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3

99

3|So kennt man ihn: Rick Jensen in Partylaune auf der After-Show-Party 4|Bikini-Wahnsinn auf der Charity-Modenschau, bei der die Fahrerinnen als Models fungierten 5|Bei der abschließenden Preisverleihung brach der Saal vor Menschen fast auseinander. 6| Größtes Obstacle beim Triple-S, der John Wayne Cancer Foundation Slider

Nightlife/Partys 4

Die Partys auf dem kleinen Landstreifen, der den Pamlico Sound vom Atlantik trennt, sind während des Triple-S ebenso legendär wie die Action auf dem Wasser. Sieben Tage Kitesurfen auf Weltniveau, sieben Nächte Party und sieben Bands: Der Triple-S garantiert in jeder Hinsicht Superlative. Was zeichnet die Triple-S-Partys aus? „Oh mein Gott, Triple-S-Partys sind superwild und durchgeknallt. Nächtliche Ausflüge mit gestohlenen Golfcarts oder eine Kitesession im Whirlpool, jedes Jahr wird es noch verrückter.“ Claire Lutz,

5

zweiter Platz Sliders „Nachdem die Briten bereits im letzten Jahr eine fette Party geschmissen haben, war dieses Jahr natürlich Vorerfahrung vorhanden. Die Triple-S-After-Show-Party kann man sich vorstellen wie in einem Kinofilm: Ein riesiges amerikanisches Haus mit Pool und keinerlei Beschränkungen für den kompletten Wahnsinn. In dieser Hinsicht liefert der Triple-S immer mit absoluter Garantie.“ Tom Court

6

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100

S wie Surf Die größte Aufmerksamkeit während des Events gilt natürlich den Disziplinen Slicks und Sliders. So ist es für alle Beteiligten und die Zuschauer eine willkommene Abwechslung, wenn die Obstacles am Anleger bleiben und der Pamlico Sound während der absolu-

7|Kris Kinn und Paula Rosales nehmen einen Tag Auszeit und beobachten das Treiben beim Surf-Contest. 8|Brandon Scheid mit einem eingefrorenen Nose Press 9|Äußerst begehrt: Die Autogrammstunde dauerte Stunden, da Hunderte Groupies an den Tresen strömten. 10|Teddy Lyons begeisterte die Judges mit seinen aggressiven Strapless-Manövern und landete schließlich auf Platz drei.

ten Hochsaison wie leer gefegt ist. Wenn die Boots an Land Zeit zum Trocknen haben und die Kiter

9

stattdessen auf ein Board ohne Schlaufen umsteigen, ist am Strand die Hölle los. Gab es verglichen mit 2012 in diesem Jahr markante Unterschiede in der Disziplin Surf zu sehen? „Einen entscheidenden Unterschied konnte man zwischen den Fahrern mit Straps und denen ohne Straps feststellen. Ich persönlich schaue eigentlich lieber den Fahrern zu, die einen ganz klassischen Surfstyle zeigen und weniger mit Schirmunterstützung fahren. Aber die Strapless-Freestyler haben in diesem Jahr wirklich eine beeindruckende Show abgeliefert.“ Brandon Scheid, Best Session „Es gab einige Kiter, die in der Welle extreme Newschoolelemente wie Airs und Turns gezeigt haben, was mich ziemlich beeindruckt hat. Mark Miedama

8

hat mit seinen Backhand-Manövern und StraplessNewschooltricks auf jeden Fall herausgestochen und eindeutig neue Maßstäbe gesetzt.“ Matt Elsasser

7 10

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Die Schmerzfreien Große Momente, heftige Einschläge und Tricks am

„Eric Rienstra konnte bei einer Windgeschwindigkeit von über 40 Knoten mit

Rande des Machbaren: Auch wenn die Änderungen

einem Siebener-Kite kaum Höhen halten, feuerte aber trotzdem einen Megaloop

am Regelwerk den einen oder anderen dazu bewegt

mit einer Late Frontroll in den Himmel, als wolle er sich umbringen. Faszinierend

haben, etwas Geschwindigkeit auf dem Wasser rauszu-

war außerdem, dass er den Trick mit seiner gewohnt lässigen Art total cool

nehmen, galt das natürlich nicht für alle Fahrer.

gestanden hat.“ Craig Cunningham

Was war für dich das Verrückteste auf dem diesjährigen Triple-S? Alles auf eine Karte: Im Slicks-Finale zeigte Rick Jensen diesen Mobe 5 Seatbelt, woraufhin die Zuschauer vor Begeisterung nicht mehr zu halten waren.

„Als Billy Parker nach einem heftigen KGB so hart eingeschlagen ist, dass er Blut gespuckt hat, dachte ich, er würde seinen Heat abbrechen. Stattdessen nahm er sich eine Minute Verschnaufpause und zeigte im direkten Anschluss einen so radikalen Kiteloop S-Mobe, wie ich ihn selten gesehen habe. Das war schon extrem durchgeknallt.” Rick Jensen, zweiter Platz Slicks

Hopp oder Top – wir haben bei den Fahrern nachgefragt Findest du das neue Format für die Disziplin Slicks besser als das alte? Ja.

83 %

Nein. Hast du dich bei den Partys wegen der 25.000 Dollar Preisgeld zurückgehalten?

17 %

Ja, ich wollte auf jeden Fall was von der Kohle mitnehmen. 7%

Auf keinen Fall, party on. 64 %

Ich habe auch so gefeiert wie ein Rockstar, aber erst nachdem die Wertung in meinen Disziplinen durch war. 29 %

War es eine gute Idee, die Triple-S Open einzuführen?

verlassen hat. Wer es nicht zu allen sieben Partys schaffte, hat eindeutig was verpasst.

„Als Alex Fox sein von Bier getränktes T-Shirt mitten in die Partymeute warf und den Rest des Abends in der Bluse irgendeines Mädels weiter Gas gegeben hat.“ 100 %

Ist die Punktrichterlösung besser als eine gegenseitige Bewertung der Fahrer?

Nein.

Die Action endet beim Triple-S noch lange nicht, wenn der letzte Fahrer das Wasser

Was war dein lustigster Moment abseits des eigentlichen Events?

Ja.

Ja.

Hinter den Kulissen

Sensi Graves, dritter Platz Sliders und overall „Das gesammelte Geld aus der Sensi Bikini Fashion Show mit den Leuten von der Stiftung zu zählen. Ein Moment wie nach einem Lottogewinn. Ich habe noch nie so viel Geld auf einem Haufen gesehen.“ Brandon Scheid, Best Session

92 %

„Auf einer der Partys stand plötzlich Andre Phillip völlig aufgeregt vor mir und zog 8%

mich ins Badezimmer. Ich war total überrumpelt und hatte keine Ahnung, was er von mir wollte. Dann zog er mit leuchtenden Augen den Duschvorhang zur Seite

(befragt wurden 28 Fahrer)

und die Wanne war bis zum Anschlag gefüllt mit kaltem Bier. Ich wusste sofort, was in diesem Moment zu tun war.“ Claire Lutz, zweiter Platz Sliders

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102

Fünf Fakten zum Triple-S, die man kennen sollte, aber nicht behalten muss:

Ergebnisse Triple-S 2013 Surf

Von 2002 bis 2011 hat REAL Watersports mehr als 20 Slider gebaut, die alle dem Hurrikan Irene zum Opfer gefallen sind und für

Männer Frauen

den Triple-S 2012 komplett neu errichtet wurden.

1. Jason Slezak (USA)

1. Colleen Carroll (USA)

2. Mark Miedama (USA)

2. Dominique Granger (Kanada)

Alle neuen Slider im Park von REAL Watersports sind vollständig

3. Teddy Lyons (USA)

3. Kris Kinn (USA)

aus Kunststoff gefertigt. Es gibt keine Schrauben, kein Holz und

kein Aluminium.

Slicks

Die John-Wayne-Krebsstiftung ist seit 2006 Sponsor des

Männer Frauen

REAL Slider Park und sponsert momentan das größte Rail im

1. Aaron Hadlow (UK)

Park mit einer Gesamtlänge von 25 Metern.

2. Rick Jensen (Deutschland) 2. Victoria Soloveykina (Russland)

1. Colleen Carroll (USA)

3. Ewan Jaspan (Australien) Um eine Genehmigung für den REAL Slider Park zu bekommen,

musste REAL einen Umwelttechniker beauftragen, der den Grund des

Sliders

3. Kris Kinn (USA)

Pamlico Sound auf einer Gesamtfläche von mehr als einem Quadratkilometer regelmäßig untersucht und eventuelle Einflüsse auf die

Männer Frauen

Umwelt festhält.

1. Sam Light (UK)

1. Colleen Carroll (USA)

2. Alex Fox (USA)

2. Claire Lutz (USA)

3. Eric Rienstra (USA)

3. Sensi Graves (USA)

Das offizielle Maskottchen des REAL Slider Park ist die Seekuh.

Overall Männer Frauen 1. Sam Light (UK)

1. Colleen Carroll (USA)

2. Alex Fox (USA)

2. Kris Kinn (USA)

3. Eric Rienstra (USA)

3. Sensi Graves (USA)

Best Session: Brandon Scheid (USA) Auf allen Boards ein Virtuose: Davey Blair im Skatepark von Jason Slezak

Slickstyle Attitude: Billy Parker (USA) Rookie of the Year: Alex Fox (USA)

Sunset-Session auf dem 25 Meter langen John Wayne A-Frame

Termin Triple-S Invitational/Triple-S Open 2014, 31. Mai bis 06. Juni Weitere Infos gibt es unter www.realwatersports.com. Weitere Videos und Fotos zum Triple-S 2013 gibt es unter www.realwatersports.com/triple-s-invitational/2013.

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104 | Kitelife ein bild und seine geschichte

Auf gleicher

Wellenlänge

D

ie Erscheinung des neuen Kite and

zwei und drei Meter, was grundsätzlich noch

groß wird. Und dann ist es auch meist gleich

Windsurfing Guide Europe war

kein Grund ist, nervös zu werden, aber mit jedem

hardcore. Natürlich bringt die schönste Welle

ein willkommener Anlass für ein

Tag nahm die vorhergesagte Wave Period weiter

für einen Kiter aber nichts, wenn kein Wind

Gespräch mit dem Herausgeber Udo Hölker,

zu (Wave Period = Wellenlänge, gemessen in

kommt. Obwohl die Zeit der großen Swells auf

dem Mann hinter diesem Mammutwerk. Mit

Sekunden, die zwischen den anrollenden Wellen-

den Kanaren nicht die beste Statistik bietet, kam

ihm zu sprechen, ist irgendwie immer ergiebig

kämmen vergehen, Anm. d. Red.). Erst waren es

an diesem Tag eigentlich alles zusammen und

und inspirierend, nicht nur, wenn es um ein so

14, dann 15 und was schließlich ankam, lag so

ich konnte mit einem Neuner aufs Wasser. Bei

außergewöhnliches Projekt wie das ultimative

zwischen 16 und 17 Sekunden.“ Dann folgte mal

solchen Bedingungen ist ausreichend starker

Spot-Nachschlagewerk für Kiter und Windsurfer

eben eine Zusammenfassung der Grundlagen

Wind extrem wichtig. So große Wellen haben

geht. Einer, der vor zehn Jahren seinen etablier­

zum Thema große Wellen: „Hier oben an den

einen enormen Ground-Speed und wenn du

ten Job kündigte, um die Welt zu bereisen und

knapp unter der Wasseroberfläche liegenden

nicht genug Wind hast, kommt dein Kite kaum

sein Leben der Spotsuche zu widmen, hat ei-

Riffen ist die Wellenlänge ja weitaus entscheiden-

oder im schlechtesten Fall gar nicht mehr mit. Ein

gentlich immer etwas zu erzählen, und das sollte

der als die Swellhöhe. Ab zehn Sekunden spricht

Zehn-Sekunden-Swell wandert mit 56 km/h über

auch dieses Mal so sein. Da er eigentlich die

man von Ground-Swell, ab zwölf hast du Quality-

das Meer. Ein 20-Sekunden-Swell bringt es sogar

Hälfte des Jahres unterwegs ist, verabredeten wir

Swell und jenseits der 14 beginnt sozusagen

auf unfassbare 112 km/h. Natürlich werden

uns auf Skype, häufig die einzige Möglichkeit,

die Champions League. Das schaffen nur weit

die Wellen in Küstennähe etwas gestaucht und

Kontakt zu halten. Dieses Mal erreichte ich ihn an

gereiste Wellen und die Sets werden dabei immer

laufen am Break daher ein wenig langsamer als

der Nordküste von Fuerteventura, und nachdem

sauberer. Vor allem aber wächst mit zunehmen-

auf der offenen See, aber die Geschwindigkeit

wir ausgiebig über den neuen Guide geplaudert

der Wellenlänge die Wellenhöhe überproportio-

großer Wellen ist dennoch enorm. Addiere dann

hatten, fragte ich nach den momentanen Kite-

nal. Besonders an Reefbreaks vervielfacht sich die

noch die Geschwindigkeit deiner Schussfahrt auf

bedingungen auf Fuerte. Das Bild, welches nach

Wassermenge, die von dem Hindernis als Welle

diesen Brechern dazu, dann weißt du, warum

wenigen Sekunden Datentransfer auf meinem

hochgeschleudert wird.“

man genug Druck im Schirm braucht.“

schürte zugleich den Wunsch, den Kanaren

Ich glaubte ihm das mit der Wellenhöhe aber

Neugierig fragte ich nach, wie er den Einstieg an

unbedingt mal wieder einen Besuch abzustatten.

auch ohne jegliche theoretische Ausführung. Da-

diesem Ort mit Kite überhaupt gemeistert hatte.

Auch und vielleicht gerade weil ich solche Bedin-

für genügte mir ein weiterer Blick auf das Foto.

„Also erst mal hätte ich es beinahe gar nicht

gungen dort noch nie erlebt habe. Aber genau

„Dass Swell kommen würde, war also klar, auch

rechtzeitig ans Wasser geschafft. Wir mussten an

das macht unter anderem die Faszination eines

die Richtung stimmte für die Nordküste Fuertes,

dem Tag erst noch die letzte Version des neuen

Gesprächs mit Udo Hölker aus: Selbst wenn man

klassisch aus Nordwest. Wie viel ankommt und

Guide für die Druckerei hochladen, weshalb ich

glaubt, nach etlichen Besuchen auf einer Insel

wie gut er dann tatsächlich wird, kann man aber

erst um 14 Uhr an der Küste war. Mittags war

wie Fuerteventura alles zu kennen und zu wissen,

eigentlich immer erst am betreffenden Tag selbst

aber bereits Niedrigwasser und der Spot wird mit

wo man bei welchen Bedingungen am besten

sehen, und was letztendlich daraus wird, hängt

einsetzender Flut immer schwieriger, denn die

aufs Wasser geht, hat er als absoluter Spot-

ja auch erheblich vom jeweiligen Spot ab. Es ist

Wellen brechen bei höherem Wasserstand näher

profi immer noch ein Ass im Ärmel. Gespannt

ein bisschen wie Weihnachten. Jeder weiß, dass

an den Felsen. Wenn man dann nicht rechtzei-

folgte ich seiner Erzählung über diesen Spot, der

es Geschenke gibt, ob sie einem dann aber auch

tig aussteigt, ist es vorbei. Hinzu kommt noch,

keineswegs täglich solche Wellen produziert.

gefallen, weiß man erst, wenn man die Schleife

dass die Wellen bei hohem Wasserstand nicht

geöffnet hat. Ich entschied mich für Puertito,

nur über einem Riff brechen, sondern über vier

Desktop erschien, machte mich sprachlos und

Wie immer im Frühling ist der Wind auf den

“ Kanaren nicht so verlässlich, aber zwischendurch

das ist ein Riff vor dem alten Hafen von Cotillo.

nebeneinanderliegenden Riffen. Wenn man dann

kommen ganz nette Wellen rein. Das hier war

Eigentlich kein richtiger Spot, sondern eher ein

eine Welle einer mittleren Sektion (wie die auf

letzten Dienstag.“ Er sagte es fast beiläufig, so als

Outer Reef vor der Lavaküste, ohne geeigneten

dem Bild) abreitet und die nächste bricht (vom

wäre es ein ganz normaler Dienstag auf Fuerte

Platz zum Starten des Kites. Der Spot funktioniert

Ufer aus gesehen) weiter links, wird es mitunter

gewesen. „Ich habe den Swell schon ein paar

auch nur an einer Handvoll Tagen im Jahr, denn

kritisch.“ Ich fragte mich in diesem Moment

Tage vorher kommen sehen. Irgendwas zwischen

die Welle bricht erst sauber, wenn sie richtig

ernsthaft, ob wir eigentlich den gleichen Sport

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105

ausüben. „Vor Ort baute ich schnell mein Zeug

nicht immer die größten Wellen sein. Die Gier

auf und Nicole (seine Frau, Anm. d. Red.) startete

nach Superlativen ist eine Seuche unserer Zeit

meinen Kite. Worauf ich vor lauter Begeisterung

und führt letztlich zu einer völlig übertriebenen

für die Wellen gar nicht geachtet hatte: Ich war

Erwartungshaltung, bei Athleten und Betrach-

vollkommen allein. Kein Mensch auf dem Wasser

tern. Schau dir nur an, wie inflationär beispiels-

und auch an Land weit und breit kein Surfma-

weise Wellenhöhen beim Tow-in besprochen

terial in Sicht. Hatte ich irgendetwas übersehen

werden. Mal abgesehen davon, dass das ein ganz

oder überhört? Wenn sich so etwas erst auf dem

anderer Sport ist. Da surft einer eine 20-Meter-

Wasser herausstellt, kann das blöd enden. Am

Welle und die Leute fragen: Liegt der Weltrekord

Ende lief aber alles bestens. Für ihre Größe waren

nicht bei 30 Metern? Das ist aus meiner Sicht

die Wellen sogar recht clean, nur gegen Ende der

Ausdruck einer verkehrten, von kommerziellen

Session, mit zunehmendem Backwash nahe der

Events gehypten Wahrnehmung. Da kannst du

Uferfelsen, wurden sie immer kabbeliger. Und

auch gleich eine Karte für die X-Games kaufen

bei solchen Faces bedeutet kabbelig schnell mal

oder im Fernsehen konsumieren, wie einer aus

Diese zu erkennen und das Glück zu schätzen, so

einen halben Meter hohe Bumps auf einem Face.

39.000 Metern Höhe aus einer Kapsel springt,

etwas überhaupt erleben zu können, ist wichtiger

Das war dann auch der Zeitpunkt, um aufzu-

und dir anschließend eine Dose Gummibär-

als die Größe einer Welle.“ Ein ebenso beeindru-

hören, aber insgesamt ein genialer Tag!“ Seine

chenwasser reinschütten, in der Hoffnung, dich

ckendes wie sympathisches Fazit. Aber irgendwie

Begeisterung sprudelte förmlich aus der Leitung,

dann besser zu fühlen. Das hat mit Leidenschaft

beschlich mich am Ende unseres Gesprächs auch

umso mehr erstaunte mich sein Resümee am

für das Meer nichts zu tun. Jeder Tag auf dem

die Vermutung, dass das so auch nur jemand

Ende unseres Gesprächs: „Es müssen aber gar

Wasser hat seine ganz speziellen Momente.

sagen kann, der es oft genug erlebt hat.

Udo Hölker

fs

Ausgabe 4 / 2013




108 | Lesershots Bei unseren Lesershots bist du der Star! Schick deine besten Bilder per E-Mail an info@kitel​ife.de und mit etwas Glück und guten Fotos bist du in einer der nächsten Ausgaben dabei. Es gibt nur vier kleine Bedingungen: 1. Du musst die Rechte an dem Bild besitzen und es für eine einmalige Verwendung kostenlos zur Verfügung stellen. 2. Benenn deine Bilder nach dem Schema „Fotograf_Fahrer­_Spot“ (also z.B. Mira Bellenbaum_Sergej Fährlich_Tarifa.jpg), damit wir auch wissen, wer diesen heldenhaften Moment geknipst hat.

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3. Denk bitte außerdem daran, dass wir eine hohe Qualität brauchen, damit du im Heft auch gut aussiehst. Das Bild sollte mindestens von einer 2-Megapixel-Kamera aufgenommen worden, scharf und nicht verkleinert sein. 4. Wenn du dich in der nächsten oder einer anderen Ausgabe wiederfindest, schreib uns noch einmal eine Mail, denn ... ... für jede veröffentlichte Einsendung gibt es fünf Ausgaben Kitelife for free. Und wenn du schon ein Abo hast, verlängern wir es dir gratis.

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01 Foto Finn von Appen Spot Dolphin Beach/Südafrika 02 Foto Finn von Appen Fahrer Manuela Jungo Spot Big Bay/Südafrika 03 Foto Daniela Stade Fahrer Knud Keller Spot Broager/Dänemark 04 Foto Jo Kuenburg Fahrer GoPro Spot Neusiedlersee/Deutschland 05 Foto Andreas Haffke Fahrer Nils Haffke Spot Safaga/Ägypten

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Anzeigen


110 | ratgeber fahrtechnik

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Die ersten Meter auf dem Directional Die Geradeausfahrt auf einem Directional erfordert von einem erfahrenen Kitesurfer beim Umstieg von einem Twintip nur eine geringe Transferleistung. Der Richtungswechsel bedarf hingegen einer vollkommen neuen Technik, da früher oder später auch ein Fußwechsel notwendig ist. Nachdem wir in Ausgabe 33 die Halse in die SwitchPosition erläutert haben, folgen nun mit der Gleitwende und der Rotationswende die anspruchs- und zweifellos stilvolleren Richtungswechsel. dert. Die große Kunst bei einer

S

Wende liegt darin, den Kite so zu owohl bei der Gleitwende als auch bei

erschwerende Faktoren gibt als an einem Bran-

steuern, dass er im Moment des Fußwechsels

der Rotationswende werden Board und

dungsspot. Beim Einleiten der Wende sollte die

im Zenit und der Bug des Boards im Wind

Körper um 180 Grad gedreht. Lediglich

Oberkörperstellung möglichst neutral sein, also

steht. Diese Synchronisierung von Board und

die Rotationsrichtung ist bei diesen Manövern

Hüft- und Schulterachse parallel zur Brettlängs-

Kite ist die größte technische Herausforderung.

unterschiedlich. Das Ziel der Wende besteht

achse stehen. Zudem erleichtert es den Fuß-

Um sie zu vereinfachen, sollte die schnelle Wen-

grundsätzlich darin, eine Fahrtrichtungsände-

wechsel, wenn der vordere Fuß nicht nach vorn

de (Basiswende) zunächst mit einem auf elf be-

rung ohne großen Höhenverlust vorzunehmen.

ausgedreht und der hintere Fuß in leichtem

ziehungsweise 13 Uhr geflogenen Kite erfolgen.

Neben der engen, langsamen Halse ist das die

Duck Stance (Außendrehung) positioniert wird

So fällt die Flugstrecke auf die Position im Zenit

wichtigste Technik, um die zuvor gewonnene

(siehe auch Kitelife Ausgabe 32). Zum Zeitpunkt

sehr kurz aus und die Synchronisierung von

Höhe auch tatsächlich zum Abreiten der Welle

des Fußwechsels muss dann ausreichend Kite-

Kite und Board erheblich leichter. Bei der an-

nutzen zu können oder bei sehr leichtem Wind

zug nach oben bereitstehen, damit der Fahrer

spruchsvolleren Gleitwende fliegt man den Kite

nicht unnötig weit nach Lee abzufallen. Wie

bei deutlich reduzierter Fahrgeschwindigkeit

im Moment des Fußwechsels durch den Zenit in

die meisten Basismanöver auf dem Directional

nicht absäuft. Daher empfiehlt es sich, bei den

die Windfensterhälfte der neuen Fahrtrichtung.

erlernt man eine Wende auf dem Surfboard am

ersten Versuchen einen eher größeren Kite zu

So produziert der Kite bereits ausreichend Zug,

leichtesten auf flachem Wasser, da es weniger

nutzen, als es die Windstärke eigentlich erfor-

während man die Fußposition wechselt.

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Gleitwende Bild 1

Bild 6 und 7

Thomas hat seinen Kurs bereits verlassen und luvt beherzt an. Der Kite

Der vordere Fuß zieht nun das Board weiter durch den Wind und der

wird dabei langsam in Richtung Zenit geflogen. Die Duck-Stance-Position

Kontakt der Füße zum Board bleibt erhalten.

der Füße erleichtert es, die Schulter- und Hüftachse parallel zur Brettlängsachse zu halten.

Bild 8 bis 10 Moment des Fußwechsels: Der linke Fuß wird auf die Position gebracht,

Bild 2 und 3

wo vorher der rechte stand. Dieser wird hingegen aufs „neue“ Heck

Die Belastung wird immer stärker auf den hinteren Fuß verlagert und das

gesetzt. Der Körperschwerpunkt befindet sich im nahezu vollkommen

Board weiter in den Wind gedreht. Der vordere Fuß sollte nicht mehr

aufgerichteten Zustand fast vollständig über dem Board.

nach vorn ausgedreht sein. Bild 11 bis 14 Bild 4

Zur Geschwindigkeitsaufnahme wird der Kite nun stärker eingelenkt und

Das Board steht schon vor dem Fußwechsel mit dem Bug voll im Wind.

das Board mit den Füßen weiter auf einen leichten Raumwindkurs gedrückt.

Bild 5 Der Kite passiert bereits in der frühen Phase des Fußwechsels den Zenit. Der Blick wird über die Schulter in die neue Fahrtrichtung gelenkt und der Kite parallel dazu durch Zug an der linken Barseite stärker voraus gelenkt.

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Einer der häufigsten Fehler ist die unveränderte

der Zug des Kites zu hoch aus, wird der Fahrer

Wenn der Kite also schon überpowert ist, sollte

Körperposition im Wendenverlauf. Da im Prozess

vom Board gezogen, ist er zu niedrig, fällt er

der Fahrer ihn nur langsam in den Zenit fliegen

des Anluvens der Zug des Kites immer weniger

nach hinten ins Wasser oder säuft mit dem

und auch den Kantendruck des Boards nur

wird, ist es zwingend notwendig, eine aufrechte

Board ab. Die Zugentwicklung des Kites im

dosiert steigern. Leichtes Herunterziehen der

Standposition einzunehmen, damit man im Mo-

Moment des Fußwechsels lässt sich grundle-

Bar wird dann ausreichen, um im Moment des

ment des Fußwechsels nahezu gerade auf dem

gend über drei Merkmale regulieren:

Fußwechsels den optimalen Zug nach oben zu erzeugen. Im unterpowerten Zustand muss der

Board steht. Missachtet man diese Regel, landet man unweigerlich mit dem Hintern im Wasser.

1. Die Geschwindigkeit des Kites = je schneller,

Kite mit einer höheren Geschwindigkeit in den

desto mehr Zug steht zur Verfügung.

Zenit geflogen und durch Heranziehen der Bar zum Körper hin angepowert werden. Der Kan-

Grundsätzlich gilt: Je schneller man einen Kite fliegt, desto mehr Zug kann er erzeugen. Für

2. Die Position der Bar (anpowern/depowern)

teneinsatz sollte dann energisch erfolgen, um

die Betrachtung des Fuß-/Richtungswechsels

= je stärker angepowert, desto mehr

im Moment des Fußwechsels ausreichend Zug

bei der Wende ist das von großer Bedeutung,

Zug steht zur Verfügung.

nach oben zu haben.

denn idealerweise ist der Zug des Kites im Moment des Fußwechsels (Kite steht im Zenit)

3. Der Kanteneinsatz des Boards = je kraftvoller,

nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig. Fällt

desto mehr Zug steht zur Verfügung.

Rotationswende Bild 1 bis 6

Bild 9 und 10

Thomas luvt das Board konsequent an und richtet seinen Körper im Kur-

Der Kite steht im Zenit und der Fußwechsel findet „fliegend“ statt,

venverlauf immer weiter auf. Der Kite wird dabei vorsichtig in Richtung

während der Körper aufgerichtet ist. Thomas sucht dabei so schnell wie

Zenit gesteuert.

möglich wieder Kontakt mit dem vorderen Fuß, um das Board besser kontrollieren zu können.

Bild 7 Der Körper ist ein wenig vorausgedreht und das Board steht bereits

Bild 11 bis 14

jetzt im Wind.

Durch eine sehr enge Rotation des Oberkörpers um die Depowerleine herum wird ein rückseitiges Stürzen vermieden.

Bild 8 Der letzte Moment vor dem Fußwechsel: Thomas dreht das Board durch

Bild 15 bis 18

Kantenbelastung so weit wie möglich durch den Wind.

Nun wird der Kite aus dem Zenit in die Windfensterhälfte der neuen Fahrtrichtung geflogen und das Board weiter Richtung Raumwindkurs gedrückt, bis es auf der Kante beschleunigt.

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Thomas Beckmann Er gehörte zu den ersten Kitesurfern in

schaftler nach wie vor eine tagtägliche

Deutschland und gründete zur Jahrtausend-

Rolle. Seit vier Jahren verbringt Thomas

wende seine erste Kitesurfschule, damals in

seine Winter auf der Insel Sal, der Heimat

Holland. Heute sind unter dem Dach des Kite-

der weltbesten Strapless-Kiter, und hat sich

boarding Club (www.kiteboarding-club.com)

so einen absoluten Expertenstatus für das

Stationen rund um den Globus hinzugekom-

Fahren auf dem Directional erarbeitet. Als

men, aber die Beschäftigung mit der Didaktik

ausgewiesener Fachmann erläutert er die

und dem optimalen Erlernen des Kitesurfens

ersten Steps auf dem Surfboard bis hin zu

spielen für den diplomierten Sportwissen-

Manövern für Fortgeschrittene.

Qualität muss nicht teuer sein! Ausgabe 4 / 2013 Su-2 Distribution | www.su-2.eu | +49 1786166630 | info@kiteandmore.de


114 | event red bull coast 2 coast

Das härteste Kiterennen der Welt

Brennende Oberschenkel, eiserner Wille und knallhart geführte Duelle auf dem Wasser: Anfang September kommt es zwischen der Ostseeinsel Fehmarn und Dänemark zum längsten und härtesten Kitesurfrennen aller Zeiten. Mitmachen kann jeder, bis ins Ziel schaffen es aber nur die Besten.

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E

s ist nicht nur eine wahnsinnige Herausfor-

kräftige Wasserströmungen und Wellengang, dazu wer-

derung, es wird ein wahrer Kraftakt. Am 07.

den den Kitern Wassertemperaturen unter 15 Grad und

September 2013 findet mit dem Red Bull

starke Windböen alles abverlangen. Begleitboote sorgen

Coast 2 Coast eines der spektakulärsten Rennen in der

auf der Strecke für ausreichend Sicherheit, sodass sich

Geschichte des Kitesports in Deutschland statt. Von der

sowohl Amateure als auch Profis dem nervenaufreiben-

Nordküste Fehmarns aus gilt es für über 200 Kiter, die

den Unterfangen stellen können. Jeder, der das Lang-

Strecke bis zur dänischen Südküste bei Lalandia und zu-

streckenrennen erfolgreich absolviert, wird am Ende ein

rück zu meistern. Bei Wind und Wellengang geht es aber

Sieger sein, doch nur der Schnellste kann den Hauptge-

nicht nur darum, die Distanz von insgesamt 40 Kilome-

winn mit nach Hause nehmen: einen Kitesurftrip nach

tern zu bewältigen, sondern auch darum, alle weiteren

Hawaii inklusive Meet and Greet mit Robby Naish.

Teilnehmer abzuhängen. Diese Herausforderung ist an Härte kaum zu übertreffen, denn das Rennen muss an

Die Teilnahme am Red Bull Coast 2 Coast ist kosten-

einem Stück, also ohne Pause gefahren werden.

los, allerdings sind die Startplätze begrenzt. Wenn du deinen inneren Schweinehund bei diesem epochalen

Teilnehmen kann jeder Kitesurfer, der sich diesen Kraft-

Event herausfordern möchtest, kannst du dich auf

akt zutraut, doch nur wer die perfekte Kombination aus

www.redbull.de/coast2coast anmelden. Dort findest

Equipment, Technik und Durchhaltevermögen mit an

du auch alle Informationen zum Ablauf des Events sowie

den Start bringt, kann beim Red Bull Coast 2 Coast als

das Regelwerk. Um nicht vollkommen unvorbereitet in die-

Sieger aus dem Wasser kommen. Während des Rennens

sen Kitemarathon zu starten, haben wir auf den folgenden

sind die Teilnehmer der rauen Ostsee bedingungslos

Seiten deinen Trainingsplan für den Red Bull Coast 2 Coast

ausgesetzt. Gerade der Fehmarnbelt ist bekannt für

zusammengestellt. Möge der Beste gewinnen!

Das Rennen Alle Teilnehmer auf dem Wasser starten gleichzeitig über eine imaginäre Linie zwischen zwei Bojen, die vor dem Startschuss nicht überfahren werden darf. Vom Niobe-Strand auf Fehmarn wird anschließend eine 20 Kilometer lange Stecke bis zu einer Wendeboje gefahren, die sich ungefähr 100 Meter vor der Küste von Rødbyhavn (Lalandia, Dänemark) befindet. Jeder Teilnehmer muss die Wendeboje umfahren und anschließend dieselbe Strecke wieder zurück zum Startpunkt meistern. Die Zieleinfahrt bildet erneut die imaginäre Linie zwischen zwei Bojen. Wer die Ziellinie als Erster mit seinem Board überquert hat, gewinnt das Rennen. Die zu kitende Strecke wird von mehreren Bei- und Rettungsbooten begleitet.

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Fotos Lars Wehrmann

Mach dich fit für das härteste Rennen der Welt

Trainingsplan

Übersäuerte Muskeln, zitternde Knie und keuchender Atem – vollkommen normale Nebenerscheinungen beim härtesten Kitesurfrennen der Welt, mit denen du umgehen können musst. Damit dein Auftritt beim Red Bull Coast 2 Coast nicht zu einem Desaster wird und du von einem „Sammelschiff“ an Land gebracht wirst, haben wir dir einen Trainingsplan zusammengestellt, der dich perfekt auf diese Challenge vorbereitet. Gemeinsam mit dem Standortmanager des Fitnessclubs KMTV, erfahrenem Fitnesstrainer und „Schleifer“ Patrick Mielke, der normalerweise die Jungs vom Handballverein THW Kiel auf Vordermann bringt, zeigen wir dir einige Übungen, die den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage im Wettkampf ausmachen.

Allgemeine Angaben zum Training: Der Trainingsplan sollte zwei- bis dreimal pro Woche umgesetzt werden. Bei Übungen mit Gewicht muss das Gewicht so gewählt werden, dass eine moderate Belastung entsteht und die Übungen sauber und in vollem Umfang ausgeführt werden können. Neben den Kräftigungsübungen sollten mehrfach Laufeinheiten von mindestens 20 Minuten in die Vorbereitung eingebaut werden, um die Kondition und die allgemeine Fitness zu trainieren.

Übung 1 Beidbeiniger Schlingen-Unterarmstütz (drei Sätze à 15 Wiederholungen) Ausgangsposition: Unterarmstütz vorlings, wobei die

Unterarme bei gerader Wirbelsäule mindestens schulterbreit voneinander entfernt sind. Die Beine werden leicht geöffnet, Hüft- und Kniegelenk gestreckt und der Blick zum Boden gerichtet. Bewegungsablauf: Nachdem die Ausgangsposition eingenommen ist, wird Spannung aufgebaut und der Schultergürtel stabilisiert. Der gesamte Rumpf wird jetzt in Richtung Fußsohle horizontal verschoben, wobei das Becken, der Oberkörper und Kopf eine Linie bilden sollen. Nach kurzem Halten wird der Rumpf wieder in die Ausgangsposition verschoben. Übung 2 Beidarmiges Rudern im SchlingenStand (drei Sätze à 20 Wiederholungen) Ausgangsposition: Die Beine werden in Verlängerung des

Oberkörpers gestreckt und das Becken aufgerichtet. Die Arme werden mit den Händen in den einzelnen Schlaufen ebenfalls gestreckt. Als Variable mit etwas geringerer Belastung können die Ellenbogen leicht gebeugt werden. Bewegungsablauf: Die Ausgangsposition einnehmen und Spannung aufbauen. Die Schulterblätter werden in Richtung Wirbelsäule zusammengezogen und das Brustbein nach vorn verschoben. Der Rumpf soll schräg in Richtung Decke gezogen werden. Variationsmöglichkeit: Ausführung mit seitlich aufgeklappten Ellenbogen. Achtung: Schwung- oder Pendelbewegungen des Oberkörpers vermeiden.

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Übung 3 Beidarmiges Rudern an Maschine (drei Sätze à 30 Wiederholungen) Ausgangsposition: Die Beine werden mit leicht angewinkel-

ten Kniegelenken hüftbreit positioniert und die Füße parallel gestellt. Der Oberkörper bleibt aufrecht, die Arme lang mit leicht gebeugten Ellenbogen. Bewegungsablauf: Die Ausgangsposition wird eingenommen und der Körper stabilisiert. Der Blick ist nach vorn gerichtet, die Arme dicht am Körper geführt und die Hände werden in Richtung Bauch gezogen. Übung 4 Beidarmiges Latziehen (vor dem Kopf) an Maschine (drei Sätze à 25 Wiederholungen) Ausgangsposition: Ober- und Unterschenkel bilden einen

90-Grad-Winkel, wobei die Oberschenkel unter den Polstern des Zugturms eingeklemmt werden. Streck deinen Oberkörper und bilde im unteren Rücken ein leichtes Hohlkreuz. Die Brust wird nach vorn gedrückt, sodass der obere Rücken ein wenig nach hinten fällt. Bewegungsablauf: Anfangsposition einnehmen und die Latzugstange senkrecht am Kinn vorbei nach unten ziehen. Die Ellenbogen müssen seitlich am Körper geführt und in der Endposition circa 90 Grad gebeugt werden. Danach wieder zurück in die Ausgangsposition. Übung 5 Wadenheben mit der Langhantel (drei Sätze à 20 Wiederholungen) Ausgangsposition: Die Langhantel auf der Schulter gleich-

mäßig positionieren und das Standbein gestreckt auf den Stepper stellen. Das andere Bein bleibt leicht angewinkelt ohne Bodenkontakt. Die Position des Oberkörpers ist aufrecht und der Blick nach vorn gerichtet. Bewegungsablauf: Der Fuß wird gestreckt, die Ferse dabei angehoben und wieder gesenkt. Die Bewegung soll geradlinig in Richtung Decke verlaufen, also kein Kippen des Oberkörpers nach vorn oder hinten. Neben der aufzubringenden Kraft zum Heben des Gewichts muss auch das Gleichgewicht gehalten werden, was zusätzlich die koordinativen Fähigkeiten schult. Übung 6 Beidarmiger Frontstütz im SchlingenKniestand (drei Sätze à 20 Wiederholungen) Ausgangsposition: Die Arme werden gestreckt beziehungs-

weise minimal gebeugt nach vorn unten in Richtung Boden geführt. Die Hände in die vorgesehenen Schlaufen legen (ohne Bodenkontakt) und den Oberkörper ein wenig vorneigen. Die Hüftgelenke bleiben, wenn möglich, gestreckt und der Blick wird nach vorn unten gerichtet. Bewegungsablauf: Ausgangsposition einnehmen und Spannung aufbauen. Die Arme werden nach vorn geführt, gleichzeitig der Oberkörper und das Becken in Richtung Boden abgesenkt. Danach folgt die Rückführung der Bewegung in die Ausgangsposition. Dabei beachten, dass keine Ausweichbewegungen im Lenden- und Brustwirbelsäulenbereich stattfinden.

Ausgabe 4 / 2013


KITEMANIA TOUR 2013 tour 2013 - jetzt alle 2013er termine und reiseziele DU bist der Star der Kite Mania Tour Wir unternehmen zusammen eine KITEREISE der besonderen Art Eine Reise in die BESTEN KITESPOTS der Welt Wir reisen nur zu den SICHERSTEN WINDZEITEN Dein MATERIALPOOL mit dem feinsten Equipment begleitet Dich DEIN ERFOLG durch professionelles Training ist garantiert In KLEINEN GRUPPEN betreuen wir Dich eine Woche lang täglich Deine Trainer vom TEAM WATERWORLD sind immer dabei Achtung: Ab September gibt es die 2014er Kite Mania Tour TERMINE

Deutschland Island Hopping/Juni13

Dänemark

Holland Zeeland/September 13

Bork Havn/Juni 13 Kite & SUP/Juni 13

Weekend Büsum/September 13

Italien Multisport Sardinien/Oktober 13

Ägypten Soma Bay/April 13 Hashesh Island/Mai 13 El Gouna/Mai 13 Breakers/Mai 13 Kite & Dive Breakers/Mai 13 Abu Soma /Juli 13 El Gouna/Juli 13 Kite & Dive Breakers/August 13 Kite & Golf Breakers/August 13

Brasilien

Hashesh Island/August 13

Galinhos/November 13

Breakers/September 13

Cumbuco/November 13

El Gouna/September 13

Safari Cumbuco-Guajiru/November 13 Ilha do Guajiru/November 13

Marokko Dakhla/März 13

www.kitemaniatour.com

Soma Bay/Oktober 13 Hamata/November 13 Marsa Alam/Dezember 13


Kite Mania Breakers Zu Gast im „7 Bft. Kitehouse“

Eine Woche Training vom Feinsten in den Gestaden des Club Robinson. Speziell an dem Standort Soma Bay in der Nähe der ägyptischen Hafenstadt Safaga, finden wir Kiter im Frühjahr und im Herbst beste Trainingsbedingungen vor. Wir schlagen „unsere Zelte“ wieder in der Kitestation „7 Bft. Kitehouse“ in der Soma Bay auf.Alles was das Kiteherz begehren könnte, wird hier angeboten. Abgesehen von einem Snack, Lunch oder Abendessen, das man hier einnehmen kann, bietet die stationseigene Bar eine optimale Chillout Atmosphäre für die „Stunden danach“. Das Revier vor der Tür des Kitecenters ist uns seit der Saison 2008 wohl bekannt. Der Strand ist weitestgehend frei von Corallen und Muscheln und somit feinsandig. Der Wind kommt hier sideoffshore auf den Strand und es gibt weit und breit keine Abdeckung. Abgesehen von den stationseigenen Sicherungsbooten, befindet sich in Lee ein sicherer Ausstiegsplatz. Warmes Wasser und konstanter Wind machen die Angelegenheit zu einer vollkommenen Sache.

Termine 2013 29.08. - 05.09.

Hashesh Island / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

05.09. - 19.09.

Breakers / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

06.09. - 13.09.

Zeeland / Holland

Kite Mania Tour

ab Level 3

19.09. - 03.10.

El Gouna / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

20.09. - 22.09.

Weekend Büsum / Deutschland

Kite Mania Tour

alle Level

03.10. - 17.10.

Soma Bay / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

26.10. - 09.11.

Multisport / Sardinien

Multisport Event

ab Level 3

01.11. - 08.11.

Galinhos / Brasilien

Kite Mania Tour

alle Level

08.11. - 15.11.

Cumbuco / Brasilien

Kite Mania Tour

alle Level

15.11. - 22.11.

Safari Cumbuco-Guajiru / Brasilien

Kite Mania Tour

ab Level 3

22.11. - 29.11.

Ilha do Guajiru / Brasilien

Kite Mania Tour

alle Level

26.11 - 10.12.

Marsa Alam / Südäygpten

Kite Mania Tour

alle Level

10.12. - 17.12.

Hamata / Südägypten

Kite Mania Tour

alle Level

Natürlich werden wir auch wieder unseren vollständigen Kite Mania Materialpool für Euch am Start haben. Das bedeutet im Klartext, dass alles Material, das wir für Euch anbieten werden, bereits 2014er Modelle sind und Ihr sozusagen gleich aus den Vollen schöpfen könnt. Ihr werdet feststellen, dass Ihr soviel Material pro Teilnehmer ansonsten nirgends geboten bekommt. Eure Trainer vom TEAM waterworld sind selbstverständlich die ganze Zeit für Euch da und betreuen Euch mit den besten Tipps und Tricks auf dem Wasser. Untergebracht sind wir im Wassersportler Hotel „The Breakers Diving & Surfing Lodge“. Hier genießen wir eine Halbpensionsleistung. Vom Hotel aus, werden wir täglich mit einem Shuttleservice zu unserem Kite Mania Standort, gebracht und natürlich dort auch wieder abgeholt. DETAILS Zielgruppe: Aufsteiger und Semipros Termine: 05.09. – 12.09.2013 // 12.09. – 19.09.2013 Leistung: inkl. Flug, Hotel und Halbpension Komplettpaket : ab 1317,- Euro Pro Kiter Paket: ab 1217,- Euro Experteninfo:

Kite Mania Hotline, Tel.: +49-179-2010743,

info@KiteManiaTour.com

oder bei:

Surf & Action Company, Oliver Hilf,

089-62816727, oliver@surf-action.com

www.kitemaniatour.com

NEU

NEU NEU NEU NEU


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Kite Mania Holland

Kite Mania Abu Soma

Holland

Abu Soma - Kite De Luxe

Nachdem sooo viel in Sachen Aufbau für den Osten getan worden ist, wollen wir uns 2013 mit voller Überzeugung unserem westlichen Nachbarn Holland zuwenden. Das es hier schier unendlich viele, sehr guter Spots gibt, ist sicherlich bekannt. Das die Auswahl bei den Kitespots schon ein bisschen enger ausfällt, liegt an den Kiteverboten, die es Vielerorts gibt. Aber an der Nordseeküste, im „Hoek van Holland“, unmittelbar am großzügigen und feinsandigen Strand von Vrouwenpolder, da geht die Post gleich in vielerlei Hinsicht ab ... .

Ein Hotel, das allen Komfort und Platz dieser Welt bietet. Inzwischen ist man als Gast des „Palm Royale“ auch nicht mehr alleine im Hotel, sondern es hat sich eine große und internationale Wassersportler Gemeinschaft gefunden, die dieses Hotel zu schätzen weiß.

Bei Vrouwenpolder ist der Strand breit, sauber, kinderfreundlich und sicher. Das Nordseewasser ist klar und es gibt jede Menge Platz. Hier stehen (was an deutschen Küsten undenkbar wäre) 15 Strandhäuser direkt auf dem Sandstrand und unmittelbar neben unserer Partner – Kitestation. Die Strandhäuser sind sehr komfortabel, funktional und optimal eingerichtet und haben mengen Weise Atmosphäre. Die Beachhouses verfügen über einen Wohnbereich mit TV & DVD, sowie Zentralheizung für kühle Abende. Für alle Kiter ganz wichtig – hier gibt es gratis W-LAN ;-))). Bei dem Revier handelt es sich um einen reinrassigen Offshore Spot, der aber speziell bei Flut den Charme hat, dass unmittelbar vor der Station und unseren Häusern eine Lagune entsteht, die brettflaches und knöchel- bis knietiefes Wasser bietet. Außerdem gibt es in der näheren Umgebung, je nach Windrichtung mehrere Ausweichmöglichkeiten. Je nachdem was man bevorzugt, flacheres Wasser oder höhere Welle. Wir bringen, wie gewohnt den vollständigen Kite Mania Materialpool an den Strand / Start. Der Pool wird im Herbst nur mit feinster Ware der 2014er Generation ausgestattet sein. Unsere Partnerstation bietet darüber hinaus, speziell für die schwachwindigen Tage eine unglaubliche Auswahl an sportlichen Unterhaltungsmöglichkeiten.

Ein Spot der nur von einer Wassersportstation, dem Surf und Kitecenter „Surf Motion“ von Peter Müller frequentiert wird und über eine große Sandbank, speziell nach Luv viel, viel Platz bietet. Auch wenn der Andrang in manchen Jahreszeiten groß ist, findet man hier immer „seinen eigenen Spielplatz“. Ein Revier in dem Du einen großen Stehbereich und damit eine sichere Übungsbucht, sandigen Untergrund und im eigentlichen Hauptrevier eine große und geschützte Bucht, ohne Wellen findest. In Lee befindet sich eine große Sandbank, die verhindert, dass man aus dem Revier abtreiben kann. Mal ganz abgesehen davon, dass Deine Trainer und das Team von Peter Müller auf Dich aufpassen ... . Selbst bei Ebbe, bei der die Sandbank schon mal trocken laufen kann, verliert das Revier durch seine geschützte Bucht nichts von seiner Sicherheit und seinem Reiz. Die Nebensächlichkeiten, wie den Umstand, dass im Abu Soma Spot sideshore Windbedingungen herrschen, der Wind extrem konstant ist, das Wasser glasklar und strahlend türkis und die Temperaturen von Luft und Wasser zu unserer Reisezeit das reine Vergnügen sind, wollen wir hier nicht besonders hervorheben ;-). Eure Trainer vom TEAM waterworld sind selbstverständlich die ganze Zeit für Euch da und betreuen Euch mit den besten Tipps und Tricks auf dem Wasser.

Mal abgesehen davon, dass in den Häusern natürlich meistens zusammen gekocht wird, ist das besondere Highlight unser wöchentlichen Grillfest, zu dem das TEAM waterword Euch einlädt. Hier gibt es dann neben den klassischen Grillspezialitäten, die Getränke (auch die alkoholischen) satt und inklusive.

www.kitemaniatour.com


TEAM WATERWORLD DETAILS KITE MANIA Holland Zielgruppe: Termine: Leistung: Komplettpaket: Experteninfo: Tel.: Mail:

für Einsteiger, Aufsteiger und Semipros 06.09. – 13.09.2013 Ferienhaus (Selbstverpflegung) 890,- Euro / Teilnehmer Kite Mania Hotline +49-179-2010743 info@KiteManiaTour.com

Details Kite Mania Abu Soma Zielgruppe: für Einsteiger, Aufsteiger und Semipros Termine: 03.10. – 10.10.2013 / 10.10. – 17.10.2013 Leistung: inkl. Flug, Übernachtung und Halbpension Komplettpaket: ab 1342,- Euro / Teilnehmer Pro Kiter Paket: ab 1242,- Euro / Teilnehmer Reiseveranstalter: Surf & Action Company Experteninfo: Kite Mania Hotline, Tel.: +49-179-2010743, info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, oliver@surf-action.com

• Materialpool Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. • Test Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen. • Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS-Ausbil der) garantiert für höchste Trainingsperfomance. • Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. • Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. • Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung im mer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. • Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und videounterstützung unterrichtet. • Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins.

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen immer im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.), 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht), Kite Mania Lycrashirt, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tollen Urlaub noch mal richtig verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittene(r) Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm der Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubs- und Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training unter professioneller Anleitung wurde aus dem Angebotspaket herausgenommen.

Stefan Freytag

Moritz Landes

Kathrin Jugl

Dominik Schlemmer

Enno Oldigs

Inga Wilser

Florian Krämer

Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour “Wir begleiten Dich individuell zu Deinem Ziel“

Christoph Bürger

www.kitemaniatour.com


122 | kitelife reiselust

Sri Lanka

Das unberührte Flachwasserparadies Kitehersteller wie North oder Core schwören seit Jahren auf die Insel südlich von Indien. Sri Lanka ist nicht nur ein optimaler Produktionsstandort, sondern bietet auch eine hervorragende Windstatis­ tik und nahezu unberührte, endlose Lagunen zum Testen der Prototypen. Unter Kitereisenden ist das ehemalige Ceylon hingegen noch fast unbekannt. Seit einigen Monaten hört man den Namen des Inselstaates aber immer häufiger als Geheimtipp in der Szene. Rieke Lautenschläger vom Orca-Kiteteam hat den neuen Hotspot bereist und ein wahres Flachwasserparadies vorgefunden.

Fotos Tom Court, Rieke Lautenschläger Text Rieke Lautenschläger

S

ri Lanka, ein Land, das ohne Über-

vor Ort schwärmte von Sri Lanka. So wollte

vier Stunden. Ein rasanter Fahrstil ist hier ganz

treibung einem Bilderbuch entsprun-

ich mir auch endlich selbst ein Bild machen.

normal und ich war froh, nicht selbst fahren

gen sein könnte, kommt endlich zur

Nach 14 Stunden Flug mit Qatar Airways und

zu müssen, weil ich auf diese Weise umso

Ruhe. Nach 30 Jahren Bürgerkrieg, der 2009

kurzem Zwischenstopp in Doha landete ich

besser die exotische Landschaft der Insel ge-

endete, und dem Tsunami, der 2004 dras­

bereits frühmorgens in Colombo, der Haupt-

nießen konnte. Mein erster Eindruck war, dass

tische Spuren der Zerstörung an den Küsten

stadt Sri Lankas. Der Fahrer vom Kalpitiya Kite

Sri Lanka eine Art Mini-Indien ist. Klar, mit

hinterließ, konnte sich die Insel mittlerweile

Resort wartete auch bereits vor dem Flughafen

weniger Menschen und geordneterem Verkehr,

erholen und wird immer mehr zu einem

auf mich und ich konnte es kaum erwarten,

aber genauso überwältigend und bunt. Meine

traumhaften Reiseziel. Anfang des Jahres

endlich die große Kitelagune in Augenschein

Vorfreude auf die kommenden Tage wuchs

bereiste ich die Philippinen, um die dortigen

zu nehmen. Durch den Berufsverkehr in der

mit jedem Kilometer. Am Kite Resort Kalpitiya

Spots zu erkunden, und jeder zweite Kiter

Stadt dauerte die Fahrt nach Kalpitiya knappe

wurde ich von den Mitarbeitern mit großer

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Gastfreundschaft in Empfang genommen.

Esel vorbeizog. Ein sieben Quadratmeter groß-

Freestylen auf spiegelglattem Wasser und

Sie zeigten mir das Grundstück mit dem De

er Kite reichte mir völlig aus für eine grandio-

in den Sommermonaten eine durchgehend

Silva’s Kitecenter und den Unterkünften. Der

se Session mit viel Platz, glattem Wasser und

hohe Windwahrscheinlichkeit. Anfänger

Blick auf die Lagune war verlockend und ver-

ordentlich Wind, der zeitweise aber auch gern

haben hier viel Raum für sich und werden

heißungsvoll zugleich, weshalb ich, ohne Zeit

etwas böiger bläst.

nicht von anderen Kitern gestört. Das teilweise stehtiefe Wasser erleichtert zudem die

für die Akklimatisierung zu verschwenden, sofort aufs Wasser ging. Um es gleich vorweg-

Die Kalpitiya-Lagune liegt nordwestlich von

ersten Versuche auf dem Board und garan-

zunehmen: Meine hohen Erwartungen wurden

Colombo, direkt am Indischen Ozean auf der

tiert schnelle Fortschritte. Der konstante Süd-

vollends erfüllt! Mit einem Motorboot fuhren

gleichnamigen Halbinsel. Sie wird durch eine

west-Monsunwind bläst von Mai bis Ende

wir an die gegenüberliegende Sandbank und

durchschnittlich 50 Meter breite Sanddüne

September zuverlässig wie ein Uhrwerk mit

pumpten die Kites auf, wobei uns neugierige

vom Meer getrennt. Die Kitebedingungen

18 bis 25 Knoten und wird oft noch durch

Einheimische zuschauten und eine kleine Herde

sind einzigartig. Viel Platz zum Üben und

Bayeffekte und lokale Thermik verstärkt.

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Sri Lanka hat mehr zu bieten als perfekte Kitespots und tropisch warme Temperaturen. 1

Auf der Ozeanseite gibt es sogar eine kleine Welle, die allerdings die ganze Küste entlang nicht sehr sauber bricht. Bei durchschnittlich 32 Grad Lufttemperatur und 2 1|Station von SriLankaKite im Süden der Kalpitiya-Lagune 2|Ausflug zum Dreamspot: Einmal pro Woche organisiert SriLankaKite den Trip zur abgelegenen Lagune. 3|Optimale Trainingsbedingungen: Tom Court gehört zu den häufig gesehenen Gästen an der Kalpitiya-Lagune und bereitete sich hier zuletzt auf den Triple-S vor.

27 Grad Wassertemperatur kann der Neoprenanzug getrost zu Hause gelassen werden. Sonnencreme darf hingegen in größeren Mengen im Gepäck enthalten sein. Die Kalpitiya-Lagune ist in vier Zonen eingeteilt, wodurch jede der ansässigen Kiteschulen ihren eigenen großzügigen Schulungsbereich hat. Als fortgeschrittener Kiter kann man sich aber natürlich frei auf der ganzen Lagune bewegen. In der näheren Umgebung (circa eine halbe Stunde Autofahrt) gibt es auch noch eine kleinere Lagune, die aber bereits mit zehn Kitern ausgelastet ist. Ein Tagesausflug zur sogenannten Small Lagoon lohnt sich dennoch. Unterkünfte gibt es an der Kalpitiya-Lagune drei zur Auswahl. Ganz im Süden das hochwertige Divyaa Lagoon Resort ohne

1. Dolphin View Eco Lodge/SriLankaKite 2. Kite Resort Kalpitiya/De Silva Kitecenter 3. Divyaa Lagoon Resort

Wind von Dezember bis Februar

Schulungsbereich SriLankaKite Schulungsbereich De Silva Kitecenter 3 Minuten Überfahrt zur Sandbank Welle/ Ozeanseite

Kalpitiya Lagoon

2

einfach, aber liebevoll im Einklang mit der Natur gebaut und ausgestattet wurden. Noch ein Stück weiter nördlich, genau an der Wasserkante, ist die Dolphin View Eco Lodge mit SriLankaKite zu finden. Hier kann man auch direkt vor dem Resort seinen bieten sie einen atemberaubend schönen Panoramablick über die Lagune. Gesellige Abende finden an der Bar des Resorts statt, welche auch die einzige im Umkreis von 50 Kilometern ist. Restaurants sind ebenfalls schwer zu finden, weshalb es sich

1

empfiehlt, die Unterkunft mit Halb- oder Vollpension zu buchen. An der Station von

15 Minuten mit dem Tuk Tuk nach Kalpitiya

SriLankaKite trifft sich tagsüber die hippe Kiterszene, was nicht zuletzt auf die sehr Kalpitiya

leicht böig

De Silva Kitecenter. Hier wohnt man in kleinen „Deluxe Cabanas“, die landestypisch

Kite starten. Die „Deluxe Chalets“ sind luftig, offen und modern gestaltet, außerdem

Flachwasser

Landstart möglich

eigenes Kitecenter und 300 Meter weiter nördlich das Kite Resort Kalpitiya mit dem

entspannte Atmosphäre zurückzuführen ist. Auch Alleinreisende finden hier schnell Anschluss. Zwischen den Sessions laden die Hängematten zum Relaxen ein oder man surft in der Mittagspause einfach im leistungsstarken Internet weiter. Ein besonderer

3 Wind von Mai bis September

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Leckerbissen bei SriLankaKite ist, dass man Prototypen der nächsten Generation von North Kiteboarding fliegen kann.


125 Fabio Ingrosso, der Stationsleiter, ist Testfahrer und

In der Bucht angelangt starteten wir einen 45-mi-

bekommt die Kites frisch aus der Fabrik in Colombo

nütigen Downwinder zum Dreamspot, wo wir spie-

als Erster geliefert. Nach der Mittagssession direkt

gelglattes Wasser vorfanden. Eine breite Sandbank

vor dem Resort nahm mich die Crew auf einen

trennt hier den Indischen Ozean von der Lagune

Ausflug nach Kalpitiya mit. Mit dem Tuk Tuk fegten

und der Wind ist etwas stärker als in Kalpitiya.

wir über die holprige Sandpiste, bis wir nach 15

Über eine Distanz von mehr als einem Kilometer

Minuten die Stadt erreichten. Kalpitiya erinnert trotz

herrschen optimale Bedingungen zum Freestylen

seiner 60.000 Einwohner eher an ein deutsches Dorf und ist touris­ tisch nahegehend unerschlossen. Hier spiegelt sich das einfache Leben auf Sri Lanka wider. Es gibt nur wenige kleine Geschäfte und der angesagteste Treffpunkt ist zweifellos die Apotheke. Der einzige Ort, an dem immer die Kli-

und Heizen. Für Anfänger, die

Bei durchschnittlich 32 Grad Lufttemperatur und 27 Grad Wassertemperatur kann der Neoprenanzug getrost zu Hause gelassen werden.

maanlage läuft, und so bekommt man hier nicht nur Medikamente,

noch keine Höhe laufen können, ist der Spot jedoch nicht geeignet, da der Wind offshore bläst. Diesen Ausflug sollte man sich bei einem Aufenthalt auf Sri Lanka auf keinen Fall entgehen lassen. Er wird jede Woche angeboten und kostet pro Person 70 Dollar. Unseren Ausflug begleitete Timothy Harris, Fotograf der KTA. Er hat

sondern auch frische Früchte, Shampoo oder Fleisch.

einen kurzen Film zusammengeschnitten, der die

Eben alles, was das Herz begehrt. Am dritten Tag

Qualitäten des Spots hervorragend verdeutlicht. Der

in Kalpitiya stand ein Ausflug mit SriLankaKite zum

Film ist auf www.kitelife.de zu finden.

sogenannten Dreamspot auf dem Programm. Mit drei Motorbooten fuhren wir zwei Stunden Richtung

Doch Sri Lanka hat mehr zu bieten als perfekte

Norden zur Portugal Bay. Die Strecke führte durch

Kitespots und tropisch warme Temperaturen. Wer

eine wunderschöne, unberührte Landschaft, vorbei

schon mal dort ist, sollte sich auch den zahl-

an etlichen kleinen Fischerdörfern.

reichen Sehenswürdigkeiten des Landes widmen. 3

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Sri Lanka Bevölkerung Sri Lanka 20 Millionen,

dauert die Fahrt drei bis vier Stunden. Die

in denen man auf Elefanten, Affen, Bären

Kalpitiya 60.000

Resorts in Kalpitiya organisieren den Transfer.

und eine besonders artenreiche Vogel-

In Kalpitiya bewegt man sich am besten mit

welt trifft. Obwohl der damalige Konflikt

Sprache Singhala, Tamil, Englisch

einem Tuk Tuk fort.

zwischen Tamilen und Singhalesen etwas

Währung Sri-Lanka-Rupie (LKR),

Wohnen & Essen Direkt an der Kalpitiya-Lagu-

ethnische Nation, in der unterschiedliche

1 Euro = circa 165 LKR

ne gibt es nur drei Unterkünfte, die geringe

Bevölkerungsgruppen friedlich und tolerant

anderes suggeriert, ist Sri Lanka eine multi­

Zimmerkapazitäten haben. Also besser lange

zusammenleben. Der Buddhismus ist die

Anreise Qatar Airways bietet tägliche Ver-

im Voraus buchen! Doppelzimmer beginnen

am weitesten verbreitete Religion, daneben

bindungen nach/von Colombo mit Abflug ab

ab 35 Euro pro Person und Nacht. Die lan-

existieren Hinduismus, Christentum, Islam

Frankfurt und München. Des Weiteren gibt es

destypische Küche besteht keinesfalls nur aus

und Cricket.

dreimal pro Woche Verbindungen ab Berlin.

Reis und Curry, aber Vorsicht: spicy!! Windstatistik Von Mai bis Ende September

Die durchschnittliche Reisezeit beträgt circa zwölf Stunden. Qatar Airways gewährt die

Regenzeit Kalpitiya befindet sich in der

kann man in der Kalpitiya-Lagune täglich mit

kostenfreie Mitnahme von zusätzlich zehn

sogenannten Dry-Zone-Region Sri Lankas.

Südwestwind von 18 bis 25 Knoten rechnen,

Kilogramm Sportgepäck. Bei der Einreise mit

Die tatsächliche Regenzeit dauert von Mitte

der manchmal etwas böig ist. Im Winter

sechs Monate gültigem Reisepass erhält man

November bis Anfang Dezember, wobei es

bläst es in der Lagune genau entgegenge-

gegen eine Gebühr von 35 Dollar ein Tou-

nur stundenweise regnet. In der restlichen

setzt aus Nordost, sodass keine Turbulenzen

ristenvisum für 30 Tage. Onlinebeantragung

Jahreszeit kann es in dem sonst sehr tro-

vom Land entstehen und der Wind kon-

auch vorab möglich (30 Dollar).

ckenen und windigen Gebiet selten vereinzelt

stanter, aber schwächer ist. Ende Dezember,

zu Regenschauern kommen.

Januar und Februar kann man mit mode-

Mobilität vor Ort Von Colombo nach Kal-

ratem Wind bis an die 20-Knoten-Marke

pitiya sind es entlang der Küste knapp 160

Natur & Kultur Kalpitiya liegt im touristisch

rechnen. Zudem sind um diese Jahreszeit in

Kilometer. Wegen der schlechten Straßen-

wenig frequentierten Nordwesten. Von hier

der Kalpitiya-Region Delfin- und Walbeobach-

verhältnisse und des Verkehrs um Colombo

aus lassen sich viele Nationalparks erreichen,

tungen populär.

Windstärke über 4 Beaufort, Kalpitiya

Badetag: Im ehemaligen Ceylon können noch frei lebende Elefanten beobachtet werden.

jan

Feb

Mär

Apr

Mai

Jun

Jul

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez

Kein besserer Platz auf der Welt: Fabio Ingrosso hat seine neue Heimat in Kalpitiya gefunden.

Der Fischfang gehört zu den Haupteinnahmequellen der ländlichen Bevölkerung auf Sri Lanka.

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Mönche auf Wanderschaft: Der Buddhismus ist die am weitesten verbreitete Religion auf Sri Lanka.


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2

1 1|Die einzige Bar im Umkreis von 50 Kilometern wird abends zum Haupttreffpunkt der Nachtschwärmer. 2|Shuttle-Boot: Mehrfach täglich bringen die Kitestationen ihre Besucher an die gegenüberliegende Sandbank.

Charakteristisch für die Insel sind zum Beispiel die vielen Reis- und Teeplantagen, die buddhistischen Tempel und die Nationalparks mit Elefanten, Bären

Philipp Becker von North Kiteboarding über Sri Lanka:

und Leoparden. Außerdem ist Sri Lanka ein kulina-

„Sri Lanka bietet uns mit seinen vielfältigen Testbedingungen in direkter Nähe

risches Abenteuer mit einer fantasievollen, würzigen

zur Fabrik einen optimalen Produktionsstandort. Prototypen können direkt aus

und mitunter brennend scharfen Küche. So plante

der Produktion kommend sozusagen vor der Haustür getestet und verändert

auch ich eine kleine Rundreise, um etwas mehr von

und neue Protos gebaut werden, bis sie zu 100 Prozent passen. Ein weiterer

der Insel zu sehen. Das Produktteam unserer Mutter-

Grund, die Produktion aus China zu verlagern, sind die fairen und wesentlich

gesellschaft Explorer Fernreisen hat jahrelange Erfah-

besseren Arbeitsbedingungen auf Sri Lanka.

rung mit individuellen Reisebausteinen für Sri Lanka

Löhne, Arbeitszeiten und Alter der Arbeiter

und so bekam ich das perfekte Reiseprogramm auf

sind klar geregelt und eine Art Gewerkschaft

meine persönlichen Bedürfnisse hin zusammengestellt.

überwacht alles. 2013 hat Fabio Ingrosso, der Haupttester unseres Designers Ralf Grö-

Auf Sri Lanka ist es üblich, dass man sich nicht nur

sel, seine Kiteschule auf Sri Lanka eröffnet,

einen Mietwagen, sondern auch einen Fahrer/Guide

wodurch sich weitere Synergien für die

dazu mietet. So spart man Zeit, hat Unterstützung

Entwicklung ergeben. So können Materialien

bei der Kommunikation mit den Einheimischen und den persönlichen Reiseleiter sozusagen gleich mit dabei. Mr. Kamal, mein Fahrer für die nächsten drei

zum Beispiel im harten Schulungsbetrieb unter extremen klimatischen Bedingungen auf Herz und Nieren getestet und „missbraucht“

Tage, sprach sehr gut Deutsch und war ein lustiger

werden. Mit einer Produktion von jährlich

Wegbegleiter. Die Reiseroute und die Hotels wurden

knapp 27.000 Kites darf man sich in diesem

zwar vorgebucht, doch ich konnte flexibel entschei-

Punkt keine Fehler erlauben.“

den, was ich sehen wollte. Ausgabe 4 / 2013


128 1

2

3

Ich entschied mich für die Highlights Anuradhapura, Sigiriya, Kandy

Jahrhundert befinden. Die Anlage zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe

und Pinnawala. Leider verpasste ich knapp „Vesakh“, das Fest der

und ist berühmt für die Fresken der „Wolkenmädchen“. Wer die bar-

Lichter. Es soll an die Geburt, die Erleuchtung (Nirwana) und das

busigen Schönheiten waren und warum sie gemalt wurden, ist um-

vollkommene Erlöschen (Parinirvana) des Buddhas Siddhartha Gau-

stritten, ihr künstlerischer Wert jedoch nicht. In Sigiriya wartete dann

tama und damit seinen Austritt aus dem Kreislauf der Wiederge-

ein Mahut mit seinem 37 Jahre alten Elefant „Tikers“ auf mich. Ich

burt erinnern. Obwohl ich am eigentlichen Festakt nicht teilnehmen

erklomm den Rücken des Tieres und unternahm einen Ausritt entlang

konnte, war es sehr schön, das ganze Land mit den buddhistischen

eines Stausees mit Tausenden von Lotusblumen, bevor wir in einem

Flaggen und weißen Laternen geschmückt zu erleben. In Anuradha-

Gewürzgarten landeten, wo ich in die Welt und Geheimnisse der

pura, der ersten Hauptstadt Sri Lankas, besichtigte ich den ältesten

Gewürze Sri Lankas eingeweiht wurde.

Tempel der Insel. Die Stadt lag viele Jahre im Dschungel verborgen, mittlerweile können die freigelegten Festungen und Monumente aber

In Kandy, der Stadt des Zahntempels, lag mein nächstes Hotel, die

wieder bewundert werden. Danach fuhren wir zu einem 2.000 Jahre

Cinnamon Citadel, eingebettet in die üppig grüne Landschaft des

alten Ableger des heiligen Baumes, unter dem Buddha 16 Jahre me-

Hochlandes. Das luxuriöse Resort bietet nicht nur eine perfekte Lage,

ditiert hat. Auch Sigiriya gehört zu den Orten, die man unbedingt

um die Sehenswürdigkeiten der Umgebung zu erkunden, sondern

gesehen haben muss. Der „Löwenfels“ ist ein Monolith, auf dem

auch eine freundliche und gemütliche Atmosphäre mitten in der atem-

sich die Ruinen einer historischen Felsenfestung aus dem fünften

beraubenden Natur.

Ausgabe 4 / 2013


1|Im großzügigen Stehrevier an der Sandbank finden die Kurse der Kiteschulen statt. 2|Entschleunigt: Ein Tagesausflug auf dem Rücken eines Dickhäuters ist ein echtes Abenteuer und bietet vollkommen neue Perspektiven. 3|Anuradhapura: In der ersten Hauptstadt Sri Lankas steht der älteste Tempel der Insel. 4| Product Shooting 2012: Aufgrund der komfortablen Nähe zur Fabrik nutzt North die Kalpitiya-Lagune auch gern für die Produktion der neuen Katalogbilder.

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Viel Platz zum Üben und Freestylen auf spiegelglattem Wasser und in den Sommermonaten eine durchgehend hohe Windwahrscheinlichkeit.

Die komfortablen Zimmer des Hotels liegen wunderschön mit Blick auf einen großen

lichen Reiseerlebnis. Etliche Kitesessions bei perfekten

Stausee und auf den Balkonen tollten kleine Affen auf dem Geländer herum. Nach

Bedingungen, extrem freundliche Menschen, viele

dem Mittagessen besichtigte ich die Teeplantagen und machte eine Führung durch

neue Erlebnisse in einer anderen Kultur und Natur

eine der unzähligen Teefabriken, die während der Kolonialzeit von den Briten errich-

sowie bestes Wetter mit Sonne und durchgehend

tet wurden. Das Klima ist im Hochland deutlich angenehmer, aber manchmal eben

viel Wind! Mein Gefühl sagt mir, dass ich Sri Lanka

auch durchwachsen. So gaben mir der Nieselregen und der leichte Nebel schließlich

schon bald wieder besuchen werde.

Gelegenheit, den bekannten Ceylon-Tee am Kamin des alten englischen Grand Hotels zu genießen.

4

Am frühen Morgen ging es weiter nach Polonnaruwa, dessen archäologischer Park ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe ist und zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Sri Lankas zählt. Die weitläufige Anlage mit Stupas, Tempeln, Parks, versteckten Gärten und imposanten Buddhastatuen kann man auch per Fahrrad erkunden. Auf jeden Fall sollte man genug Zeit einplanen, um alles sehen zu können. Meine Reise endete in Colombo, wo ich mir noch eine Übernachtung im eleganten Hotel Cinnamon Lakeside im Herzen der Stadt gönnte. Shops und Unterhaltungsmöglichkeiten sind leicht zu erreichen und bieten die Chance, noch schnell ein paar Souvenirs zu erstehen. Die Restaurants und Bars in der direkten Umgebung zählen außerdem zu den beliebtesten Adressen der Stadt und halten eine erstklassige Küche für jeden Geschmack bereit. Ein perfekter Ausklang nach einem wirklich außergewöhn-

Reisebeispiel Sri Lanka/Kalpitiya 14 Tage | 2* Dolphin View Eco Lodge, Flug und Übernachtung/ Halbpension (Deluxe Chalet), Transfers, Sportgepäck, Materiallagerung ab 1.295 Euro 14 Tage | 2* Kalpitiya Kite Resort, Flug und Übernachtung/Halbpension (Deluxe Cabana), Transfers, Sportgepäck, Materiallagerung ab 1.349 Euro 14 Tage | 3* Divyaa Lagoon Resort, Flug und Übernachtung/Halbpension (Veranda Villa), Transfers, Sportgepäck, Materiallagerung ab 1.478 Euro Optionale Rundreise | Culture Tour drei Tage/zwei Nächte für 455 Euro, Adventure Tour XL vier Tage/drei Nächte für 499 Euro Preise pro Person bei zwei Personen im Doppelzimmer. Buchung und weitere Infos telefonisch unter +49 8031 18852000 und über www.orca-kite.de

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Ausblick & Impressum Diese und viele weitere spannende Themen erwarten dich in der Kitelife 36

HERAUSGEBER Tim Jacobsen CHEFREDAKTEUR Florian Spieth | flo@kitelife.de CHEFREDAKTEUR online Mathias Wichmann | mathias@kitelife.de REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 info@kitelife.de ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.de Fon +49 431 6473173 | info@outline-graphix.de Illustration und GRAFIK Matthias Falk | www.outline-graphix.de Grafische Unterstützung Tim Wesuls, Matti Haarbusch FOTOGRAFEN Mo Lelli, Toby Bromwich, S. Zimmermann, Vincent Bergeron, Quincy Dein, Marie Prüßmann, Sebastian Schöffel, Oliver Maier, Nils Blunk, Nadine Reimers, Christian Brill, Ydwer.com, Axel Reese, Jonas Petong, Brian Elkus, Lance Koudele, Nicole Hölker, Tom Court, Rieke Lautenschläger, Lukas Prudky Mitarbeiter dieser Ausgabe Brian Wheeler, Sarah Sadek, Harry Lubs, Tim Jacobsen, Axel Reese, Udo Hölker, Rieke Lautenschläger, Simon Schumacher, Vera Kannegießer, Kirsa Stoltenburg, Christian Sewening, Thomas Beckmann, Sabine Schmidt

Materialcheck Mit dem Beetle Kitesurf World Cup in Deutschland ist die Saison

2014 eröffnet, zumindest, was das Material angeht. Wir werden in der kommenden Ausgabe weitere Neuheiten präsentieren wie den Newcomer North Dice oder den JN Wild Thing. Außerdem widmen wir uns im Test dem Thema Splitboards: Was können die Steckbretter wirklich und bieten sie tatsächlich die Performance eines herkömmlichen Kiteboards? Im Vergleich treten das Fly Split von Flysurfer und das Nobile NHP Split in edler Karbonbauweise an.

ERSCHEINUNGSWEISE Sechsmal im Jahr ABONNEMENTS Für jährlich 19,90 Euro auf www.kitelife.de Für weitere Fragen abo@terraoceanisverlag.de VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG | www.terraoceanisverlag.de Geschäftsführer Alexander Lehmann

Hintergrund

Sie sind womöglich die buntesten Vögel des Kitesports, erinnern manch einen an ZZ Top und gehören zu den absoluten Urgesteinen der Szene. Wir haben die Brüder Peter und Poul Schiebel in Santa Cruz besucht und einen Blick in das Privat­ leben der Jungs hinter Caution Kites geworfen.

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen | t.jacobsen@terraoceanisverlag.de Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 Kleinanzeigen Simon Schumacher | ss@terraoceanisverlag.de Direkte Bestellmöglichkeit unter www.kitelife.de ISSN 2192-0184 Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

Reiselust

Der südlichste Zipfel Afrikas ist von Oktober bis März ein Eldorado für Kitesurfer. Wellen und starken Wind bietet Kapstadt in diesem Zeitraum mit einer beispiellosen Garantie. Liquid-Force-Teamfahrer Brandon Scheid hat der pulsierenden Metropole einen Besuch abgestattet und herausgefunden, dass die Stadt am Fuße des Tafelbergs viel mehr zu bieten hat als nur gute Kitebedingungen.

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Kitelife (www.kitelife.de) Windsurfing Journal (www.windsurfing-journal.de) Pedaliéro (www.pedaliero.de) Brett (www.brettmag.de) Free-Magazin (www.free-magazin.de) SUP-Journal (www.sup-journal.de) Silent World (www.silent-world.eu) RAUS! (www.rausmagazin.de) Trip (www.tripmagazin.de) INFOS UNTER WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE


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DER NEUE RANGE ROVER SPORT

VON 0 AUF GRENZENLOSE BEGEISTERUNG. Als dynamischster Land Rover aller Zeiten bietet der neue Range Rover Sport ein einzigartiges Fahrerlebnis. Ob auf oder abseits der Straße: Erleben Sie Fahren auf völlig neuem Niveau. landrover.de

Verbrauchs- und Emissionswerte Range Rover Sport: Kraftstoffverbrauch (l/100 km): außerorts 9,7 – 6,7, innerorts 18,3 – 8,3, kombiniert 12,8 – 7,3; CO2-Emission 298 – 194 g/km, CO2-Effizienzklasse: G, F, C. Alle Angaben wurden nach dem Messverfahren RL 80/1268/EWG ermittelt. Bitte fahren Sie verantwortungsbewusst: on- wie offroad.

QR-Code scannen und Film ansehen.


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