Silent World 62

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TAUCHEN // LIFESTYLE // EMOTIONEN

PREMIUM-PARTNER DER SILENT WORLD:

NAHZIELE

FOTOGRAFIE

HINTERGRUND

COSTA BRAVA MALTA & GOZO

PORTFOLIO MANUELA KIRSCHNER

75 JAHRE BAUER 33 JAHRE PRODIVERS

FERNREISEN

UMWELT

INTERVIEW

SOCORRO RAPA NUI

RIFF-FÜHRER ROTES MEER

BLACK MERMAID FOUNDATION

Silent World 62 | Ausgabe 3/2021 | D 5,80 Euro | A 5,80 Euro | CH 10 SFR | Benelux/E/I 6,50 Euro


W E LT W E I T E “L I V E A B O A R D S ” • F L U S S K R E U Z FA H R T E N • “ W I L D L I F E S A FA R I S ”

Wir gehen HÖHER und Tiefer

Bahamas geöffnet

Galapagos geöffnet

Red Sea, Egypt geöffnet

Belize geöffnet

Guadalupe, Mexico geöffnet

Roatán, Honduras geöffnet

Cayman Islands

Hawaiʼi geöffnet

Cocos Island, Costa Rica geöffnet Cuba

Indonesia Maldives geöffnet Oman

Socorro, Mexico geöffnet Sri Lanka (Safari Lodges) geöffnet

Neu Sudan geöffnet

Dominican Republic

Palau geöffnet

Thailand

Egypt (River Cruises) geöffnet

Philippines

Turks & Caicos geöffnet


und

darüber hinaus.

Über das Gewöhnliche hinauszugehen, ist seit 1984 Aufgabe eines jeden professionellen Aggressor Adventures® Mitarbeiters. Von den Berggipfeln Sri Lankas bis hin zu den Tiefen der sieben Weltmeere, versprechen wir, Ihre Expedition sicher und sensationell zu machen! Unsere weltweiten exotischen Tauch-, Safari- undFlusskreuzfahrt-Ziele sind OFFEN. Kommen Sie zu uns und erleben Siedas Abenteuer Ihres Lebens. Wayne Brown, Vorsitzender und CEO von Aggressor Adventures®

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4 | EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER C

orona und kein Ende? Wie oft haben wir das gehört: impfen, testen, Maskenpflicht. Ist heute bei Schulanfängern wahrscheinlich bekannter als das ABC und auch bei Tauchern zu einem der wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Urlaubsziels geworden. Wir waren kürzlich fünf Wochen lang an der Costa Brava und auf Malta, um zu sehen, wie die Tauchbasen mit der Situation umgehen und wie es die Tauchgäste finden. Kurz zusammengefasst: Wir waren beeindruckt. Mit erfolgreichen Konzepten – wie Hygiene, Masken, Ausrüstungsteile desinfizieren, auf Booten die Zahl der Taucher reduzieren – haben die sieben von uns besuchten Tauchbasen ihren Gästen wunderbare Tauchgänge ermöglicht. Von vielen ihrer ­Tauchbasenkollegen

konnten sie Gleiches berichten. Und die Taucher: Aufgeregte Corona-Diskussionen gab es nirgendwo, dafür genoss man ausgiebig den schönsten Sport der Welt. Zur gleichen Zeit haben sich Bekannte von uns, die unabhängig voneinander einen Urlaub auf Korfu gebucht hatten, ganz unterschiedlich entschieden: Die einen haben wegen steigender Inzidenz ihre Reise abgesagt, die anderen sind hingeflogen und nach einem schönen Urlaub gesund wieder nach Hause gekommen. Ich finde: Alle haben es richtig gemacht, sie sind ihrem Gefühl gefolgt! Etwas mehr Toleranz für persönliche Entscheidungen täte auch in diesen Corona-Zeiten oft gut. In diesem Sinne: Machen Sie es gut und bleiben Sie gesund.

Dr. Matthias Bergbauer | Chefredakteur

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FOTO // SCOTT JOHNSON

6 | INHALT

FOTOGRAFIE

UMWELT

08 Portfolio Manuela Kirschner

58 Kampf gegen Geisternetze

AUSBILDUNG 18 Specialty-Kurs Dive Against Debris

REISE 20 Malta und Gozo Wracks, Höhlen, Kultur

Walhai-Begegnung bei der Tour mit der Socorro-Aggressor.

Healthy Seas und Hyundai

TAUCHPLÄTZE 64 Basisporträt Tauchbasis Schwerelos 66 Basisporträt Tauchbasis Südstrand

32 Rapa Nui Im Land der Moai

INTERVIEW

68 Spanien, Costa Brava Fünf Tauchziele

82 Zandile Ndhlovu – Black Mermaid Foundation

AUSRÜSTUNG 47 Erster Eindruck Aqua Lung Maske Sphera X 80 Erster Eindruck Scubapro TEK-Linie

HINTERGRUND

BÜCHERMEER 86 Neues Rotmeer Bestimmungsbuch

STANDARDS 04 Editorial 42 News & Szene

48 Firmenporträt 33 Jahre Prodivers Malediven

95 Kolumne

52 Firmenporträt 75 Jahre BAUER KOMPRESSOREN

96 Shopfinder PADI-Tauchbasen 98 Impressum

COVERSHOT // MANUELA KIRSCHNER

88 Socorro, Mexiko Tauchsafari


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8 | FOTOGRAFIE PORTFOLIO

Klares blaues Wasser und rote Weichkorallen sind ­typisch für das Rote Meer. Die Tischkoralle spannt sich schützend wie ein Schirm über die Weichkorallen.


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MANUELA KIRSCHNER UND DAS ROTE MEER

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anuela Kirschner lebt in Berlin, taucht seit gut 30 Jahren, war längere Zeit als Tauch-­Instructor tätig, fokussierte sich dann aber bald auf Unterwasserfotografie und das Schreiben von Tauchbüchern. Sie fotografierte vor allem im Mittelmeer und Roten Meer, aber auch in heimischen Seen, in der Ostsee und seit vielen Jahren auch in zahlreichen Revieren des Indopazifiks, der Karibik und des Atlantiks. Vielleicht könnte man sagen, dass ihr das Mittelmeer und ganz bestimmt das Rote Meer besonders am Herzen liegen. Beide betrachtet sie als ihre „Lieblingsmeere“. Im Roten Meer hat sie längere Zeit gearbeitet und allein dort sicher über tausend Tauchgänge genossen. Für ihre zahlreichen Reiseberichte und Reportagen hat sie über 20 Jahre lang für Dutzende

Magazine und Zeitungen geschrieben und vor allem fotografiert. Besonders leidenschaftlich begleitet sie Naturschutzreportagen fotografisch, auch im Silent-World-Magazin. Etwa über die erfolgreichen Schutzmaßnahmen für Manatees in Florida, Engelhaie auf den ­Kanaren, Mantarochen auf den Malediven, Projekte zum Schutz von Meeresschildkröten und vieles mehr wie etwa die Rettung verschiedener, akut vom Aussterben bedrohter Fische.

diese andere Welt nahezubringen. Ganz im Sinne von Meeres- und Artenschutz, dass man nicht nur schützt, was man kennt. Daher ist es ihr jedes Tier wert, es abzulichten – auch die unscheinbarste, kleine graue Grundel. Selbst wenn dafür der ganze Tauchgang draufgeht. Vom Buckelwal bis zum millimeterkleinen Critter geht es ihr bei ihrer Fotografie um eine spannende und authentische Naturdokumentation.

Unter Wasser gilt ihre professionelle Leidenschaft ganz der Natur- und Tierfotografie: Meerestiere in ihrer natürlichen Umgebung abzulichten, ihre Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Lebensräume fotografisch zu erfassen, um mit Bildern und leicht verständlichen, informativen Texten den Menschen

Dies zeigt sich auch in ihrem aktuellen Bestimmungsbuch, dem Riffführer Rotes Meer von Kosmos, das sie zusammen mit ihrem Mann, Dr. Matthias Bergbauer, herausgebracht hat. Sie hat für dieses Portfolio ausschließlich Bilder aus dem Roten Meer ausgewählt, als eine Liebeserklärung an dieses wunderbare Tauchrevier.

Im Roten Meer sind Jayakars Seepferdchen eher seltener anzutreffen. Manche Tiere muss man geduldig suchen. Mit Glück sind sie im Seegras in flachen Buchten zu finden.


10 | FOTOGRAFIE PORTFOLIO


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Eigentlich sind Feuerkorallen nicht das Lieblingsmotiv von Unterwasserfotografen. Aber diese Fächerformation der gelben Feuerkoralle und der purpurfarbenen Weichkorallen zusammen mit den Sonnen­ strahlen am späten Nachmittag geben diesem Motiv etwas Dramatisches.


12 | FOTOGRAFIE PORTFOLIO

Ein Korallenturm aus verschiedenen Arten von Steinkorallen. Solche Riffstrukturen sind charakteristisch für die Saumriffe der Küste Ägyptens.

Die Grüne Schildkröte hat einen hartnäckigen Begleiter, einen großen Gestreiften Schiffshalter.


Eine besonders große Gelb­ maulmuräne zeigt ihre farb­ intensive Maulinnenseite.


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In der Strömung biegen sich farben­prächtige ­Weich­korallen an der Steilwand der Brother Islands.


PORTFOLIO FOTOGRAFIE | 15 Auge in Auge mit ­einem Weißflecken-­ Kugelfisch, der sich im richtigen Moment zur Kamera dreht.

Der Dugong gehört zu den ­Gabel­schwanzseekühen und ist das einzige pflanzenfressende Säugetier, das ausschließlich im Meer lebt.


16 | FOTOGRAFIE PORTFOLIO Zwei Rote Kraken bei der Paarung. Ihre Stimmung können sie blitz­ schnell sowohl im Farbwechsel als auch im Verändern der Ober­ flächenstruktur ausdrücken.

Der Weißspitzen-Hochseehai, auch einfach nur Longimanus genannt, wird häufig von Pilotfischen begleitet.


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Gelbflossenbarbe eingebettet zwischen zwei Arabischen ­Putzerlippfischen.

Ein Baskenmützen-Zackenbarsch kann außergewöhnlich farbvariabel sein. Dieser hier hat eine besonders schöne rot-weiße Färbung.

Informationen Mehr zu der Fotografin unter www.facebook.com/manuela.kirschner.5473


18 | AUSBILDUNG

Spezialkurs DIVE AGAINST DEBRIS

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er PADI-Spezialkurs Dive Against Debris ® (Tauchen gegen den Müll) ist einer von fünf PADI-AWARE-­ Kursen, die auf Naturschutz ausgerichtet sind und umweltorientiertes ­Denken sowie nachhaltiges Handeln fördern.

Dieser Kurs ist ab zwölf Jahren und kann schon mit einem PADI ­( Junior) Open Water Diver Brevet absolviert werden. Es ist also direkt nach der Grundausbildung möglich, sich aktiv bei der Müllentsorgung und der richtigen Meldung der Funde zu engagieren. Man kann sich diesen Spezialkurs auch als Abenteuertauchgang für das Advanced Open Water Diver Brevet anrechnen lassen.

Im theoretischen Teil des Kurses Dive Against Debris lernt man über die verschiedenen Arten, Ursachen und Schäden von Müll und Fremdkörpern im Meer und erfährt, wie Taucher aktiv helfen können. Ein Dive Against Debris umfasst zwei wichtige Teile: das Entfernen von Müll und das Melden. Das Entfernen von Fremdkörpern im Wasser verbessert den Unterwasserlebensraum und rettet Lebewesen, die sich in Müllresten verfangen oder diese als ­Nahrungsmittel ansehen. Dies wird bei einem Tauchgang im Freiwasser geübt. Das Melden der gesammelten Fundstücke hilft dabei, das Ausmaß der globalen Meeresmüllkrise aufzudecken. Ohne die Datenerhebung können Wissenschaftler

und Naturschützer nicht für Veränderungen eintreten und somit politische Veränderungen erzielen. Wie der gesammelte Müll fotografiert, dokumentiert und in die größte bürgerwissenschaftliche Unterwasserdatenbank eingetragen wird, ist auch Teil des Kursinhalts. 1.893.022 Müllteile wurden bis jetzt von umweltbewussten Tauchern und PADI-­ Torchbearers gesammelt. Dies ist ein bedeutender Erfolg. Das Ziel ist es nun, den Meeresmüll bis 2030 in ausgewählten Ländern um 50 Prozent zu reduzieren. Dazu bedarf es der Hilfe aller Taucher, sich für die Unterwasserwelt stark zu machen und jeden Tauchplatz sauberer zu verlassen, als vorgefunden.

Informationen unter www.padi.com/de/kurse/dive-againstdebris-tauchen-gegen-den-muell


ADVERTORIAL | 19

TURKEY OFF THE GRID ENDLICH WIEDER UNBESCHWERT ABENTEUER ERLEBEN

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nzählige Felstürme und bizarre Kamine aus Basalt ragen in den Himmel und bilden mitten in Anatolien eine der wohl spektakulärsten Landschaften der Welt. Auf einer Wanderung können die an Zuckerguss erinnernden Hänge erkundet werden. Doch ihr Geheimnis liegt verborgen unter der Gesteinsschicht. In mühevoller Handarbeit wurden im Laufe der Jahrhunderte Klöster und Felskathedralen in das Gestein geschlagen, Labyrinthe aus Höhlenwohnungen erschaffen. Wer sich traut, kann beim Cave Discovery in K ­ appadokien ganze unterirdische Städte entdecken, die sich in mehreren Stockwerken von den Spitzen der Felsformationen hinab in die Tiefe schrauben. Bei einer Heißluftballonfahrt können Mutige die bunte Mondlandschaft von oben genießen. Die Türkei gehört zu den beliebtesten orientalischen Reisezielen und punktet neben Action-Abenteuern, Outdoorsport in den Bergen und buntem Treiben in historischen Altstädten auch mit weniger bekannten Facetten. „Turkey off the Grid“ kann nirgends so wie in Anatolien erlebt werden. Beim City-Detox im Land des Sonnenaufgangs steht die heilsame Wirkung der Natur im Vordergrund. Waldbaden ist eine Art der Gesundheitsvorsorge mit langer Tradition, die Pflanzenwirkstoffe senken das Stresslevel und ­stärken das

I­ mmunsystem. Im bewussten Umgang mit der Natur k ­ önnen darüber hinaus die Kräfte der Wildkräuter erlernt oder fernab der Zivilisation mysteriöse Geisterstädte entdeckt werden, die sich die Natur Stück für Stück zurückerobert. Also worauf warten? Es ist wieder Zeit, auszufliegen und neue Abenteuer zu erleben. Gerade in Zeiten wie diesen ist es für viele Reisende wichtig, nonstop und vor allem sorgenfrei zu fliegen. Mit SunExpress, einem Gemeinschaftsunternehmen der Lufthansa und Turkish Airlines, ist dies möglich und das Gepäck sogar schon inklusive. Wenn am Ende doch noch etwas dazwischenkommen sollte, kann einfach umgebucht werden!

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20 | REISE MALTA UND GOZO

Malta & Gozo TEXT // MATTHIAS BERGBAUER FOTOS // MANUELA KIRSCHNER

Wrack „P31“.


21 Tauchplatz Blue Hole.

Tauchplatz Blue Hole.

Hauptstadt Valletta.

Tauchrevier mit reichlich Wracks, Höhlen und Kultur.


22 | REISE MALTA UND GOZO

er kleine Inselstaat im südlichen Mittelmeer ist seit Langem bekannt als hervorragendes Tauchziel. Sehr klares Wasser mit entsprechend spektakulären Sichtweiten freut nicht nur Fotografen. Im Sommer kommen dazu tropisch anmutende Wassertemperaturen und bis in den Herbst hinein dürfen Taucher mit deutlich wärmeren Temperaturen rechnen als in den meisten anderen Tauchrevieren des Mittelmeers. Attraktive Unterwasserlandschaften mit vielen Grotten, Höhlen und Durchbrüchen, die eigene, typische Lebensgemeinschaften haben, sind eine der beiden Unterwassersensationen. Dazu gehören zum Beispiel massige Bärenkrebse, Wollkrabben, filigrane Garnelen, seltene Schnecken und öfter auch die attraktive, aber scheue Höhlengrundel. Besonders in den Eingangsbereichen ist es meist farbenfroh, mit roten Schwämmen, orangen Moostierchen, gelben Krusten­ anemonen und weiteren auf festem Grund sitzenden Tiergemeinschaften. Selbst Sandflächen sind hier meist keine Wüsten, sondern Heimat interessanter Fische. So lassen sich hier regelmäßig interessante Fische entdecken wie Flughähne, Eidechsenfische, Kleines und Großes Petermännchen, Seezungen und an manchen Plätzen auch See­pferdchen. Die zahlreichen großen Felsformationen dagegen sind Heimat verschiedener Zackenbarsche und Brassen, Papageifische, Muränen und verschiedenen, teils farbenprächtigen Lippfischen. Mit etwas Glück sieht man auch Kraken, Sepien,

­Barrakudas und die aus dem Roten Meer eingewanderten Flötenfische. Zudem begegneten uns im Freiwasser öfter Stachelmakrelen, seltener auch große Bernsteinmakrelen. Mit dieser Tierwelt kann sich Malta absolut sehen lassen, auch wenn es im Mittelmeer einige Ziele gibt, die etwa mit bunterem Bewuchs oder mehr Fisch aufwarten können. Doch die Mischung macht’s. Und Malta punktet vor allem mit einer weiteren Kategorie an Unterwassersensationen: Wracks. Die bewegte Geschichte der Insel hat auch unter Wasser ihre Spuren hinterlassen. In den beiden Weltkriegen wurde Malta seine strategisch herausragende Position wiederholte Male zum Verhängnis. Vor allem im Zweiten Weltkrieg gehörte Malta zu den am häufigsten bombardierten Zielen. Die Angriffe galten aber in der Regel nicht der Insel direkt, sondern dem, was davor lag: Schiffen, die Nachschub nach Nordafrika brachten. Viele von ihnen wurden zum Opfer feindlicher Bombenangriffe und sind heute Ziel von Sporttauchern. Längst nicht alle Wracks liegen auf für Sporttaucher verträglichen Tiefen. Eine ganze Reihe sind daher Tech-Tauchern vorbehalten. Doch es finden sich vor den Küsten Maltas, Gozos und ­Cominos genügend Wracks unterschiedlicher Schiffstypen bis maximal 40 Meter Tiefe, also im Sporttaucherbereich, dass ein üblicher Tauchurlaub nicht reicht, um alle zu erkunden. Nicht alle sind dem Krieg oder den Unbilden des Wetters zum Opfer gefallen. Viele wurden absichtlich in die Tiefe gebracht, und zwar ganz explizit deshalb, um Tauchern neue Attraktionen zu bieten. Eine kleine Auswahl attraktiver Wracks folgt.


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1  | Kurzschnäuziges Seepferdchen. 2 | Meerpfau. 3 | Flughahn.

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4 | Weißgepunktete Warzenschnecke. 5 | Zwei Stachelmakrelen. 6 | Gewöhnlicher Eidechsenfisch.

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MALTA UND GOZO REISE | 25

„Cominoland“ (Bild 1) Die ehemalige Touristenfähre, für Fahrten um Comino eingesetzt, wurde im August 2006 für Taucher und als künstliches Riff versenkt. Das 39 Meter lange Schiff liegt nah bei der „MV Karwela“ aufrecht auf Sandgrund in maximal 40 Meter Tiefe und reicht hoch bis auf 32 Meter. Auf den zwei Decks gibt es viel zu sehen und man kann in Fahrgastbereiche, Brücke und Maschinenräume tauchen. Das Wrack liegt nur etwa 80 Meter vom Landeinstieg entfernt und man kann langsam an einer Felswand auftauchen – bis zu einem Felsplateau in fünf Meter Tiefe. Auf der Sandfläche beim Wrack sind oft Knurrhähne und teils auch Rochen zu sehen. „P 29“ (Bild 2) Das etwa 52 Meter lange Schiff diente in den 1960er-Jahren als Minensucher ­( „Boltenhagen“) der Kondor-Klasse in der DDR, später dann ab Mitte der 1990er-Jahre bis 2004 als maltesisches Küstenpatrouillenboot „Cirkewwa“. Das wie ihr Schwesterschiff „P 31“ rund sieben Meter breite Wrack ist in Topzustand und liegt in 14 bis 38 Meter (Mastspitze) Tiefe. „Imperial Eagle“ (Bild 3) Das 1938 in England gebaute Passagierschiff (Fähre) „New Royal Lady“ liegt in 30 bis 40 Meter Tiefe. Im Juli 1999 wurde es als Attraktion für Taucher versenkt. Es liegt aufrecht auf Sandgrund, das Deck in etwa 25 Meter Tiefe. Nur ein kurzes Stück entfernt (vom Bug aus etwa 30 Meter) befindet sich eine zum Himmel hochschauende Christusstatue, ebenfalls ein berühmter Tauchspot. „P 31“ (Bild 4) Die „P 31“ („Pasewalk“) wurde wie ihr Schwesterschiff „P 29“ in der DDR als Minensucher eingesetzt. Ab Mitte der 90er-Jahre wurde es bis 2004 ebenfalls von der maltesischen Marine als Patrouillenboot eingesetzt. 2009

wurde es als Attraktion für Taucher versenkt. Aufrecht in nur maximal 20 Meter Tiefe auf Sandgrund liegend, ist es auch für weniger erfahrene Taucher ideal. „Um El Faroud“ (Bild 5) Der 110 Meter lange lybische Öltanker lässt sich gut vom Ufer aus in weniger als zehn Minuten tauchend erreichen. Das Wrack liegt aufrecht auf Sandgrund, mit der schön bewachsenen Schraube als tiefste Stelle in 35 Meter Tiefe. Abgesehen von der Schraube sind die meisten interessanten Bereiche oberhalb von 27 Metern. Das imposante Schiff wurde im September 1998 im Süden Maltas für Taucher versenkt. Dreieinhalb Jahre zuvor lag es im Trockendeck vom Hafen von Valletta, wo es bei Arbeiten an dem Schiff zu einer tragischen Explosion kam, bei der neun Werft­ arbeiter starben. Bei einem Sturm im Jahr 2004 kam es zu einer etwa fünf Meter weiten Bruchstelle im Rumpf. Die Wassertiefe auf Höhe der Brücke beträgt etwa 15 Meter und auf dem Deck rund 25 Meter. Am Wrack lassen sich auch Innenräume betauchen. „Rozi“ (Bild 6) Nur etwa 100 Meter entfernt von „P 29“ liegt der englische Schlepper „Rozi“ aufrecht in 36 Meter Tiefe auf hellem Sandgrund. Das fotogene Wrack wurde 1992 als Attraktion für Gäste eines Touristen-U-Boots versenkt. Meist ist es von zahlreichen Fischen umschwärmt, darunter Mönchsfische, verschiedene Brassen, öfter auch Stachelmakrelen, Bernsteinmakrelen und Barrakudas. „MV Karwela“ (Bild 7 und 8) Die 48 Meter lange Passagierfähre wurde 1957 in der Meyer Werft im emsländischen ­Papenburg gebaut. Tiefe rund 40 Meter, die oberen Deckbereiche liegen zwischen 31 und 36 Meter. Das meistfotografierte Motiv ist eine breite Treppe mitten im Schiff.


26 | REISE MALTA UND GOZO

Höhlentauchplätze Viele Tauchplätze in den zahlreichen Fels­a realen bieten die Gelegenheit, auch Höhlen zu erkunden. Eine kleine Auswahl beliebter Höhlen: Inland Sea (Bild 1 und 2) Hier hat man eine kleine, eingeschlossene Bucht, die über einen natürlichen, 80 Meter langen Tunnel mit dem Meer verbunden ist. Über die gesamte Tunnelstrecke wäre das Auftauchen möglich, aber auf keinen Fall ratsam, denn durch den Tunnel fahren auch kleine Boote. Anfangs ist er nur etwa sechs Meter tief, geht dann rasch auf 15 Meter und erreicht ab der halben Strecke 25 Meter Tiefe. Über ihre ganze Strecke bieten die steilen Tunnelwände immer wieder etwas Interessantes zu entdecken, besonders im Kleintierbereich. Mit Glück findet man einen Heringskönig am Ausgang des Tunnels. Coral Cave (Bild 3 und 6) Eine weitere, relativ leicht zu betauchende, große Höhle mit einem weiten Eingang, der von 17 Meter bis zum Grund auf 28 Meter Tiefe reicht und dort über 30 Meter breit ist. Die Höhle hat einen schönen Bewuchs, man entdeckt einige Krebstiere, Kardinalfische und Fahnenbarsche und mit etwas Glück einen großen Bärenkrebs. Billinghurst Cave (Bild 4) In die Kategorie „Für erfahrene Taucher“ gehört diese Höhle. Sie ist riesig, sehr breit und über 60 Meter lang. Der Eingang liegt in einer Tiefe von etwa zehn Metern. Sie ist sogar so groß, dass man von der einen Höhlenseite nicht zur anderen schauen kann. In der Höhle trifft man auf Wollkrabben, verschiedene Kaurischnecken und Scherengarnelen, manchmal auch Leopardenschnecken. Comino Caves (Bild 5) Im Norden der kleinen Insel Comino liegt dieser Tauchplatz, an dem sich gleich mehrere Höhlen in geringer Tiefe zwischen 10 bis 15

Meter – auch für Tauchanfänger – befinden. Auch kann man in einer der Höhlen in einer Luftkammer auftauchen. Der wohl berühmteste Ausblick ins blaue Wasser bildet die sogenannte Z-Cave, die aussieht, als hätte Zorro sich hier verewigt. Es ist fast immer eine Schule von Meerbrassen und Goldstriemen hier anzutreffen. Dieser Tauchplatz kann nur vom Boot aus betaucht werden. Aħrax Höhle mit Inlandsee (Bild 7) Der Aħrax Point befindet sich am nördlichsten Punkt von Malta. Die Höhle liegt in nur etwa zehn Meter Tiefe und hat einen geräumigen Eingang, ist also einfach zu betauchen und auch für Beginner geeignet. Der Höhlentunnel führt in einen Inlandsee, der sich aus dem eingestürzten Höhlendach gebildet hat. Durch diese kreisrunde Öffnung bilden die einfallenden Sonnenstrahlen ein wunderschönes Lichtspiel. Der Bewuchs besteht aus roten krustigen Algen, die wie roter Salat aussehen und einen schönen Farbkontrast bilden. Cathedral Cave (Bild 8) Die Cave befindet sich gleich neben einer beeindruckenden Schlucht, dem Ghasri Valley. Der Eingang zu dieser attraktiven Höhle befindet sich in nur fünf Meter Tiefe. In der Höhle gibt es eine 15 Meter hohe Felskuppel, in der man auftauchen kann. Zudem hat die Höhle einen kleinen, etwa zwei Meter hoher Spalt, durch den Licht und Frischluft hineinkommt. Auf dem Höhlenboden liegen verstreut große Felsbrocken. Blue Hole (Bild 9) Die Höhle selbst rangiert in dem Schwierigkeitsgrad „Standard“, wie auch die oben aufgeführten Höhlen. Jedoch ist der Fußweg zum Einstieg kein Spaziergang. Der felsige, steinige und teils glitschige Pfad bedarf einer gewissen Umsicht und Konzentration. Einmal abgetaucht, ist die Erkundung leicht: in 15 Meter Tiefe und mit Blick auf einen großen Felsbogen. Nur das Azure Window, zu dem man früher von hier aus noch tauchen konnte, gibt es seit seinem Einsturz nicht mehr.


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28 | REISE MALTA UND GOZO

1 | Nicht ganz einfach: der Einstieg über eine steile Leiter wzum Tauchplatz Cathedral Cave. 2 | Das kleine Filmdorf Popeye Village, benannt nach dem Comic-Helden Popeye, liegt in der Anchor Bay. Es begeistert Filmfans und besonders Kinder. 3 | Window Wied il-Mielah ist, nachdem das Azure Window 2017 einstürzte, heute der einzige Felsbogen auf Gozo.

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4 | Der nördlichste Punkt Maltas ist Cirkewwa. Hier starten die Fähren nach Gozo und Tauchgänge zu den Wracks „P 29“ und Schlepper „Rozi“. 5 + 6 | Die schönen bunten Erker und kleinen Gassen sind typisch für Valletta.

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Tauchreisen & Tauchsafaris vom Spezialisten

Geschichte und Kultur Malta ist wirklich nicht sehr groß. Der kleinste Mitgliedsstaat der Europäischen Union kommt mit einer Fläche aus, auf die auch geradeso München draufpassen würde. Und doch gibt es auf den drei Inseln, die den maltesischen Staat bilden, unendlich viel zu erleben und zu entdecken. Das liegt in erster Linie daran, dass sich hier Orient und Okzident treffen und sich in einer einzigartigen Weise vermischt haben. So regieren auf diesem felsigen Archipel die Gegensätze. Die maltesische Sprache leitet sich aus dem Arabischen ab, wird aber mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Gerade mal 90 Kilometer trennen Malta von Italien, doch die britische Prägung ist unübersehbar. So wird in Malta zum Beispiel links gefahren. Und die kleinen roten Telefonzellen könnten auch am Trafalgar Square stehen. Das alles ist Ausdruck einer bewegten Geschichte. Die Lage Maltas zwischen Sizilien und der nordafrikanischen Küste machte die Insel Jahrtausende zu einem Zankapfel. Schon Karthager und Römer hatten ein Auge auf die Inselgruppe geworfen. Später wurde sie zum Zufluchtsort für den Ritterorden mit dem stolzen Namen „Souveräner Ritter- und ­Hospitalorden vom Heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta“. Heute kennt man ihn besser unter dem Namen Malteserorden. Doch auch er verschwand wieder von der Insel, wie so viele, die über Malta geherrscht haben,

seien es Araber, Franzosen oder Briten. Seit 1964 ist Malta unabhängig, eine Republik, Teil der EU und des britischen ­Commonwealth. Das alles hat natürlich Spuren hinterlassen. Auf Schritt und Tritt begegnet man auf der Insel ihrer vielfältigen Geschichte. Besonders deutlich wird das in Valletta, der kleinsten europäischen Hauptstadt. Sie steckt so voller kultureller Schätze, dass sich die UNESCO nicht entscheiden konnte, welche nun in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen werden sollten. Die Lösung war dann einfach: 1980 wurde die ganze Stadt zum Weltkulturerbe erklärt. Tauchbetrieb auf Malta und Gozo Die Infrastruktur fürs Tauchen ist auf Malta und Gozo ausgezeichnet. Auf Malta selbst können Gäste aus 40 Tauchbasen wählen. Viele davon sind deutschsprachig oder gar unter deutscher Leitung. Auch auf der benachbarten, viel kleineren Insel Gozo gibt es keinen Mangel an Anlaufstellen. 17 Diving Center stehen Tauchtouristen zur Verfügung. Selbst auf dem winzigen Comino findet sich noch eine Tauchstation. Insgesamt können rund 80 Tauchplätze um Malta, Gozo und Comino betaucht werden. Vieles geht von Land, wozu die Tauchbasen meist Kleinbusse oder Geländewagen einsetzen, womit die Tauchplätze relativ schnell erreicht sind. Zudem werden natürlich auch Bootstouren von allen Basen angeboten.

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30 | XXX REISEXXX MALTA UND GOZO

Unser Tipp für Malta:

Unser Tipp für Gozo:

Tauchbasis Octopus Garden

Tauchbasis Atlantis

Das Octopus Garden Diving Center auf Malta liegt direkt in der ­ St. Paul’s Bay, im Gillieru Harbour Hotel mit einem eigenen Kai. Die deutsche Basis mit achtköpfigem Team, geführt von Jürgen Hinsen und Marcel Klink ist ein SSI-Diamond und Instructor Training Center. Geboten werden mindestens zwei Tauchgänge täglich, bei entsprechender Nachfrage zusätzlich ein Nachmittags- oder ein Nachttauchgang. Die Ausfahrten finden überwiegend mit Booten statt, die man direkt an der Basis besteigt. Häufig geht es auch per basiseigenem Kleinbus zum Tauchen. Nitrox ist für entsprechend zertifizierte Taucher kostenfrei. Neuwertige Leihausrüstungen stehen in ausreichender Menge zur Verfügung. Zudem gibt es einen Basisshop und kostenfreies Wi-Fi. Baden in der Bucht ist mit einem Ein- und Ausstieg direkt an der Basis möglich und wird auch von Familien gern genutzt. Beliebt ist auch ein Außenbereich mit Tischen, Stühlen und großem Sonnenschirm für geselliges Miteinander nach dem Tauchen.

Das Atlantis Diving Centre auf Gozo liegt in Marsalforn, im Norden der Insel, und wird von den beiden Eignern Brian und Stephania Azzopardi geleitet. Seit 1995 betreibt das Ehepaar das PADI 5-Star-IDC-Diving-Center, die Gäste werden in fünf Sprachen betreut. Das Ausbildungsangebot geht von Einsteiger- bis zu Instructor-Kursen sowie technischem Tauchen, Nitrox und Trimix bis 300-Bar-Füllung. Meistens geht es mit den basiseigenen Jeeps zu den Landtauchplätzen. Nach dem Tauchgang geht es zurück zur Tauchbasis und am Nachmittag zum nächsten Tauchspot. Auch Bootausfahrten mit zwei Tauchgängen stehen auf dem Programm, je nach Nachfrage auch mehrmals wöchentlich. Meistens steht Comino auf dem Programm, aber auch Tauchplätze vor Malta werden angefahren.

Informationen und Buchung unter­ www.octopus-garden.net

Unterkunft Das Gillieru Harbour Hotel liegt direkt am Meer in St. Paul’s Bay und nur fünf Fußminuten von den Geschäften, Restaurants und Bars von Bugibba entfernt. Direkt beim Hotel gibt es einen Felsstrand, der zum Baden einlädt. Wer lieber am Pool liegt: Eine Außenpoolanlage mit Liegestühlen und Sonnenschirmen steht den Gästen auf der Dachterrasse des Hotels zur Verfügung. Das Viersternehotel (Landeskategorie) hat 74 klimatisierte Zimmer auf fünf Etagen, einige der Zimmer bieten einen sensationellen Blick auf den Fischerhafen von St. Paul’s Bay. Das Haus bietet als buchbare Verpflegungsleistungen Übernachtung inklusive Frühstück, Halbpension und Vollpension an. Das Restaurant im Gillieru ist auf Fisch spezialisiert und serviert sowohl lokale Spezialitäten als auch internationale Küche. Wer mit dem eigenen Fahrzeug anreist, kann es auf dem Parkplatz des Hauses abstellen. Die Tauchbasis Oktopus Garden befindet sich direkt im Hotel. Wer die Umgebung per Rad entdecken möchte, dem steht im Hotel ein Fahrradverleih (gegen Gebühr) zur Verfügung.

Informationen unter www.gillieru.com

Unterkunft Atlantis Diving Centre bietet eine vielfältige Auswahl an Unterkünften. Schräg gegenüber des Tauchcenters liegt die neu erbaute, aus zwölf Doppelzimmern bestehende Atlantis Lodge. Nur 30 Meter vom Atlantis Diving Centre entfernt befindet sich das Atlantis-Holiday-Suites-Gebäude mit zwölf Appartements, die jeweils aus drei Schlafzimmern, zwei Bädern und einem großen Wohnbereich bestehen. Auch Ferienwohnungen mit Pool, gozitanische Farmhäuser oder Wohnungen mit Seeblick stehen zur Auswahl. Mietwagen können günstig beim Tauchcenter angemietet werden. Flughafentransfers vom internationalen Flughafen auf Malta bis nach Gozo zur Atlantis Unterkunft können organisiert werden.

Informationen und Buchung unter www.atlantisgozo.com


K U R E D U · K O M A N D O O · L I LY B E A C H · H U R AWA L H I · K U DA D O O · I N N A H U R A

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Sehnsucht nach Meer? - Tauche ab mit PRODIVERS MALDIVES im Lhaviyani Atoll & Süd Ari Atoll

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Beliebtes 4* Resort mit vorgelagerter Seegraswiese. Perfekt für Taucher und Schnorchler. Schildkröten sind garantiert!

Klein, aber fein! Die kleine Barfußinsel ist perfekt für Ruhesuchende ohne zu viel Schnickschnack.

Luxuriöse 5* Insel zum Verwöhnen. Hurawahli hat alles zu bieten - an Land und Unterwasser. Highlight: Das „5.8“ Unterwasserrestaurant.

www.prodivers.com

Das großräumig angelegte Resort kann sich sehen lassen. Schmuckstück der Insel ist natürlich die neue Tauchbasis.

PRIVATSPHÄRE wird hier groß geschrieben. Die kleine Privatinsel lässt keine Wünsche offen.

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Luxusurlaub mit der Familie? Das geht! Lily Beach geht auf alle Bedürfnisse ein und ist so vielfältig wie das Süd Ari Atoll selbst.

facebook.com/ProdiversMaldives

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32 | REISE

RAPA NUI

TEXT // ANDREAS RETTENBERG BILDER // WERNER THIELE

DIE BAUMLOSE HEIMAT DER MOAI


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34 | REISE Mit etwas Glück trifft man auch heute noch auf traditionell tätowierte und bemalte Insulaner.

A

Auf einer einzigartigen viereinhalbwöchigen Reise quer durch Peru, Bolivien und Chile bis zur Osterinsel folgte Fotograf und Expeditionsleiter Werner Thiele einem Ruf aus seiner Kindheit und verwirklichte seinen Mitreisenden und sich selbst einen Reisetraum. Die Southern Cross Expedition führte die erfahrenen Abenteurer durch halb Südamerika, von den „hohen“ Tiefen des Titicacasees bis hinunter zu den glasklaren Riffen von Rapa Nui. Letztere konnten bis heute nur wenige Taucher erleben – doch die nächste Expedition ist schon geplant. Santiago de Chile, das pulsierende Herz des Landes, die Hauptstadt, welche eher an eine Großstadt in Südeuropa als an eine südamerikanische Metropole erinnert, war Ausgangspunkt für das Tauchabenteuer Rapa Nui. Dem Flair der Stadt kann man sich nicht entziehen. Die Fünf-Millionen-Metropole mit ihren kolonialen Gebäuden und durchweg europäischem Ambiente nimmt einen, wenn man direkt aus Europa kommt, für einen eintägigen Wimpernschlag gefangen, bevor der Flug in Richtung Osterinsel startet.


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Die weithin sichtbaren Moai sind auf Rapa Nui allerorts zu finden. Selten einzeln, meist in ganzen Ensembles.

Knapp sechs Stunden nach dem Start in Santiago setzt die Maschine in Rapa Nuis einziger Siedlung Hanga Roa auf der überdimensionierten und als Notlandepiste der ­Spaceshuttle-Missionen gebauten Piste auf. Das luxuriöse Hanga Roa Eco Resort liegt nur fünf Fahrminuten entfernt und erinnert mit seinen grün bewachsenen Bungalows ein wenig an ein Hobbit-Dorf. Die sehr einfache Tauchbasis Atariki Rapa Nui ist in Gehweite, nur fünf Fußminuten weiter, zu finden. Hierher verirren sich nur wenige

­ aucher und man darf nicht auf eine luxuriT öse Tauchbasis eingestellt sein. Freundlichkeit und eine sehr persönliche Betreuung sind hier das Kernprodukt, die Tauchboote sind einfache B ­ ancas, mehr braucht es auch nicht – angesichts der Tatsache, dass die am weitesten entfernten Tauchplätze maximal zehn Fahrminuten beanspruchen. Der Bootskapitän selbst sieht aus, als ob er direkt aus einem P ­ olynesien-Werbespot entsprungen wäre, T ­ ätowierungen und seltsame Amulette schmücken seinen sonnengebräunten Körper.

Oft lassen sich gerade bei kulturellen Anlässen fantastische Fotos machen.


36 | REISE

Stolz und gern lässt er die Taucher, die er an die besten Spots im Schatten der Insel fährt, mit sonorer Stimme wissen, dass er als junger Mann Statist bei Kevin Costner war, welcher hier seinen Abenteuer-Historienfilm „Rapa Nui“ drehte. Der Film war ein Fiasko, die Aufnahmen der Insel und Menschen aber ein Traum und das Video gilt als ein Muss für jeden Reisenden, der hierherkommen möchte.

Auch über Wasser sind auf Rapa Nui für den aufmerksamen Beobachter endemische Arten zu finden wie dieser Diuca-Fink (Diuca diuca). Oben Glasklar sind die Tauchgründe auf Rapa Nui. Der helle Meeresboden unterhalb des Pfeilers Motu Kao Kao liegt auf 60 Metern.

Unten Die Insulaner von Rapa Nui sind ein stolzes Volk, welches sich noch heute gern traditionell gekleidet präsentiert.

Beim ersten Blick unter Wasser fallen vor allem drei Dinge auf: erstens das glasklare Wasser mit einer Sicht von gut und gern mehr als 60 Metern sowie zweitens Steinkorallenbestände, wie sie schöner nicht sein könnten: haushoch, flächendeckend und ohne jeden Makel. Nichts ist gebleicht, kein Zweigchen abgebrochen. Man ist versucht, sich zu erinnern, wann man das letzte Mal solch „unkaputte“ Riffe gesehen haben könnte – und kann im Gedankenprotokoll traurigerweise selten einen derartigen Eintrag finden. Die Riffe sind in einem atemberaubend gesunden Zustand. Weichkorallen fehlen und unverständlicherweise sind die makellosen Riffe auch von verhältnismäßig wenigen Fischen besiedelt. Wo das Wasser glasklar ist, fehlen eben die Nährstoffe. Und wo es nichts zum Fressen gibt, sind eben auch Fische seltener als in anderen


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­ egionen. Man kann diesen Umstand denR noch gelassen hinnehmen, denn jene Tiere die da sind, sind dafür fast ausnahmslos endemisch, was die Fotografen freut. Die Unterwasserlandschaften machen alles wett, Weitwinkelfotografen kommen hier voll auf ihre Kosten. An der Steilwand der Felsnadel Motu Kao Kao abzutauchen, vermittelt den Eindruck, der Meeresboden müsse nur 20 Meter tiefer liegen. Erst bei 54 Metern schlägt man dann im Sand auf, riesige Langusten begrüßen die Besucher aus der Welt jenseits der Wasserlinie. Weit oben schwimmen Meeresvögel an der Wasseroberfläche. Das Wasser ist glasklar wie Gin Tonic. Weithin sichtbar erhebt sich der Krater des erloschenen Vulkans Rano Raraku. An seinen Hängen wurden die Moai einst aus dem Tuffstein herausgearbeitet. Das weite Land ist baumlos, die Bäume wurden für den Transport der tonnenschweren Moai vor Jahrhunderten abgeholzt.

Rapa Nui bietet dem Taucher viele noch nie gesehene Motive der chilenischen Gewässer.

Die Krater der erloschen Vulkane sind heute geschützte Sumpfgebiete.

Zu den schönsten Moais von Rapa Nui gehört die Gruppe am Strand von Ahu Tongariki.


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Die wenigen Fische auf Rapa Nui begeistern mit leuchtenden Farben.

Der seltene Lippfisch Pseudolabrus semifasciatus ist die wahrscheinlich farbenfroheste endemische Art von Rapa Nui und bei Unterwasserfotografen heiß begehrt.

Das oft meterhohe Korallenwachstum auf Rapa Nui ist gigantisch und makellos.

Rapa Nui, die Osterinsel, ist in Summe gesehen viel zu schön, viel zu vielfältig, als dass man hier nur des Tauchens wegen herkommen würde – im Gegenteil: Nach Rapa Nui kommt man wegen Rapa Nui. Zusätzlich kann man tauchen. Speziell früh am Morgen und spätnachmittags lohnt es sich, die streng unter Schutz stehende Insel und ihre vielen archäologischen Stätten mit einem der kleinen Mietautos zu erkunden. Gerade einmal 24 Kilometer lang ist Rapa Nui mit einem eigentlich nur aus zwei Hauptstraßen bestehenden Straßennetz bestückt, wobei eine Route an der Küste und die andere durch das Inselinnere führt. Man kann sich nur sehr schwer verfahren. Die weltberühmten Moai, riesige und aus dem Vulkanstein herausgeschlagene Statuen, sind zu Hunderten über die Insel verteilt und wurden seit der Entdeckung der Insel 1722 durch den Niederländer Jakob ­Roggeveen zum Markenzeichen der Osterinsel.


REISE | 39

Oben An vielen Stellen sind die Riffe der Osterinsel von fotogenen kleinen Höhlen und Gängen durchzogen. Mitte links Auch der Falterfisch Chaetodon litus ist auf der Osterinsel endemisch beheimatet. Mitte rechts Tauchboote auf Rapa Nui sind meist nur kleine Bangas der Fischer. Unten Selbst unter Wasser ist ein riesiger Moai zu finden, wenn auch als moderne Nachbildung und bereits üppig bewachsener Teil des Riffs.


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Wer die berühmteste aller Gruppen, die 15 Statuen von Ahu Tongariki, im perfekten Licht bestaunen will, muss früh aufstehen: Wenn die Sonne frühmorgens über das Meer steigt und zwischen den Moai hindurchleuchtet. Die Fahrt von Hanga Roa bis Ahu Tongariki dauert rund 30 bis 40 Minuten, eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang sollte man dort sein. Der Anblick, wenn die Statuen in goldenes Morgenlicht gehüllt werden, ist atemberaubend. Nicht minder beeindruckend ist auch ein Ausflug nach Rano Raraku, jenem Vulkan, an dessen Flanken die großen und bis zu 21 Meter hohen Steinmänner in monate- oder oft


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Das vielleicht herausragendste Merkmal der Tauchgründe von Rapa Nui sind neben dem glasklaren Wasser die makellosen Steinkorallengärten. Kein Korallenzweig ist abgebrochen und El Niño hat diesen Fleck der Erde noch nicht erreicht.

Für iPhone® 7 und höher jahrelanger Arbeit mühsam von Hand und mit primitivsten Mitteln aus dem Vulkantuff herausgehauen wurden. Viele der Statuen zerbrachen anschließend beim Transport und liegen heute in der kargen Landschaft herum. Die Bäume der Insel fielen der großen Kultur fast gänzlich zum Opfer, um als Rollen für den inselweiten Transport der Moai zu dienen. Warum die Einwohner von Rapa Nui schlagartig mit der Produktion aufgehört haben, weiß niemand wirklich. Hunderte unvollendete Moai stecken und liegen jedenfalls noch heute in den Hängen des Rano Raraku. Vielleicht ist der wahre Grund für das Ende der Moai-Herstellung und den Niedergang dieser faszinierenden polynesischen Kultur ja aber auch ein ganz banaler: Wahrscheinlich gingen den Insulanern einfach nur die Bäume aus.

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42 | NEWS & SZENE

NEUE SAFARISCHIFFE

E

s ist ja nicht so, dass Tauchreisever­ anstalter nur im Büro sitzen, Kundengespräche führen und Buchungen ins System eingeben. Vielmehr gehören zu ihrem Handwerk regelmäßige Auslandsreisen, um sich vor Ort einen Eindruck von der Qualität der Tauchbasen, Hotels und Schiffe zu verschaffen. So auch Achim Goldmann, Inhaber des Tauchreiseveranstalters Aqua Active Agency. Im August dieses Jahres war er für zwei Wochen auf Besichtigungstour in Ägypten, Schwerpunkt Safarischiffe. Auf seiner Checkliste: altbekannte Schiffe zu inspizieren, besonderer Fokus lag aber auf neuen Schiffen. Schließlich waren es zwei, die ihn überzeugten. Die „Blue Storm“ hat ihre Bewährungsprobe bereits bestanden, ist seit gut sechs Wochen erfolgreich im Einsatz. Mit einer Länge von 40 Metern und acht Meter Breite bietet das Stahlschiff Platz für bis zu 24 Gäste. Das Ambiente: europäischer Stil, klare Linien ohne viel Schnickschnack. Gut durchdacht angelegte Einheiten im Bereich des Tauchdecks und der sehr geräumigen Plattform bieten den Tauchern genügend Raum für ihre Ausrüstung. Für die Fotografen sind Ablagen mit Ladestationen vorhanden. Ein gut organisierter Servicebereich im Salon und auf den Decks, mit Wasserspendern und Kühlschränken für Getränke, gewährleistet, dass sich jeder Gast an jedem Ort des Schiffs mit Wasser, Kaltgetränken, Tee oder Kaffee versorgen kann. Um Plastikmüll zu vermeiden, bekommt jeder Gast beim Start jeder Safari seine eigene Flasche zum Nachfüllen. Das zweite Schiff, die „Golden

Dolphin IV“, liegt noch in der Werft und soll Anfang Oktober ihre Jungfernfahrt absolvieren. Das 46 Meter lange und elf Meter breite Schiff bietet Platz auf vier Decks. Das Schiff verfügt über zwei Salons, einer davon grenzt direkt an das Tauchdeck. Die Kabinen sind so gut wie fertiggestellt und punkten mit ihrer Größe und einem modernen Ambiente, zwei Sonnendecks und einem geräumigen Schattendeck, das mit wenigen Handgriffen zu einem attraktiven Außenrestaurant umfunktioniert werden kann. In dem zum Tauchdeck angrenzenden Salon soll es eine Kamerastation geben, die auch für professionelle Fotografen der Taucherszene keine Wünsche offenlässt. Viele weitere Punkte dürften eine „Golden Dolphin IV“-Safari zu einer Kombination aus einem Hauch von Luxus, tollem Service und hohem Erlebnisfaktor machen.

Informationen unter www.aquaactive.de


JULIANA’S HOTEL FOTO // JULIANA’S HOTEL SABA

EIN KLEINOD FÜR STILBEWUSSTE TAUCHER UND ­(VIELLEICHT ANGEHENDE) KÜNSTLER AUF SABA.

S

aba gehört zu den „Inseln über dem Winde“, also zum nördlichen Teil der Kleinen Antillen. Im Gegensatz zu den „Inseln unter dem Winde“, die deutlich südlicher liegen und wo der Passat, aus dem Osten kommend, stetig bläst. Sie ist nur rund 13 Quadratkilometer klein, in der Gegend nennt man sie liebevoll „unspoiled Queen“, die unberührte Königin. „Märcheninsel“ ist noch so ein Synonym für Saba, vor allem von jenen, die diese unschönen Begleitumstände vergleichbarer Tauchregionen in der Karibik und der Welt aus ihren Urlauben kennen. Saba passt besser in unsere Zeit als Orte, die Menschenmassen bedienen können: kein Urlaubstrubel, kein Fernsehwerbung-weißer, karibischer Sandstrand und kein lärmendes Nachtleben. Dafür mit dem höchsten Berg der Niederlande, denn Saba hält den Status einer besonderen Gemeinde dieses europäischen Königreichs. Der erloschene Vulkan ist entweder 877 oder 887 Meter hoch, je nachdem, wen der 1.400 freundlichen Einwohner man fragt. Hier lebt es sich gelassener als andern­ orts, das tropisch-feuchte Klima sorgt für üppige Vegetation und Blütenträume aus Oleander und Hibiskus: eine Märcheninsel im Nirgendwo des Atlantischen Ozeans eben. Es gibt noch einen zweiten Berg, der steht nicht auf, sondern vor Saba in rund 30 Meter Tiefe. Pinnacles ist der Name des

Korallengebirges, gut geschützt seit mehr als 30 Jahren im Saba National Marinepark. Typische Riffhaie und große Fischschwärme, überbordende Korallenstöcke und Schwämme findet man hier und überall im Umfeld. Anfänger und Könner kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. In Windwardside, dem vielleicht 400 Menschen starken Hauptdorf der Insel, steht Juliana’s Hotel, nur wenige Minuten zu Fuß von Sabas besten Restaurants, Shops, Museen und malerischen Wanderwegen entfernt. 18 einzigartige Unterkünfte stehen den Gästen zur Verfügung. Im nur wenige Schritte entfernten Restaurant und Bar Tropics Café serviert man täglich Frühstück und auch mittags und zum Dinner kann man an sechs Tagen die Woche essen und trinken. Und dann gibt es auf dem Gelände des Juliana’s Hotel noch das Atelier The Studio – ein fester Bestandteil von Sabas Kunstszene. Hier können die Gäste im Rahmen von Workshops und Privatstunden die Techniken verschiedener Künstler erlernen und selbst kreativ werden. Wer weiß, vielleicht bildet ein kleines eigenes Gemälde das unter Wasser Erlebte eindrücklicher ab als ein Foto? Finden Sie es heraus! Im Juliana’s Hotel. Auf Saba. Preisbeispiel: Flug, 14 Nächte mit Frühstück, 10 Tauchgänge, Transfers – pro Person ab 2.995 Euro

Informationen unter www.as-tauchreisen.de, info@as-tauchreisen.de


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EINE REISE, ZWEI ERLEBNISSE

W FOTO // WERNER THIELE

aterworld-Kombinationsreisen sind etwas Besonderes und immer wieder erfrischend Neues: Im Frühjahr 2023 führt die Kombinationsreise Malediven & Sri Lanka des österreichischen Tauchreisespezialisten an die schönsten und legendärsten Tauchplätze der Inselrepubliken. Wem Tauchen allein also zu wenig ist

oder wer mit einem nicht-tauchenden Reiseoder Lebenspartner mehr erleben möchte und auch Wert auf kulturelle Höhepunkte oder Nationalparks mit seltenen Tieren legt, findet auf dieser Natur- und Tauchkombinationsreise genau das Richtige. Für diese spezielle Reisekombination wurden zwei Ziele im Indischen Ozean gewählt, die

unterschiedlicher nicht sein könnten, trotz ihrer geografischen Nähe. Da sind einerseits die Malediven, ein tropisches Paradies aus Insel-Atollen inmitten eines azurblauen Ozeans, deren höchste Erhebung die vielen hier wachsenden Palmen sind. Die Gewässer sind erfüllt von Leben. Bunte Riffe, Fischschwärme, Haie, Mantas und Wracks wollen entdeckt werden. Und da ist andererseits Sri Lanka – eine der größten Inseln der Welt: gebirgig, reich an Boden- und Kulturschätzen sowie Geschichte, übersäht mit Nationalparks, in denen wilde Leoparden, Elefanten oder auch Kragenbären zu finden sind. Die Malediven und Sri Lanka sind definitiv zwei Reiseperlen, die es zu erleben gilt. Warum also nicht gleich idealerweise zusammen?

Informationen unter www.waterworld.at

TAUCHEN AUF DER ÜBERHOLSPUR

T

auchen mit einem Scooter ist fast wie durch den Weltraum fliegen. Die ­Malediven sind bekannt für einige der besten Kanal- und Thila-Tauchgänge. Wer während des nächsten Tauchurlaubs nach neuen Abenteuern sucht, dem hat Euro-Divers genau das richtige anzubieten: Scooter-Tauchen im Buddy-Team! Ein Scooter eröffnet neue Wege, einen T ­ auchplatz zu erkunden. Plätze, an die T ­ aucher unter normalen Umständen nicht innerhalb eines Tauchgangs kommen, sind mit dem Scooter mühelos zu erreichen. Und wenn es gerade so richtig schön ist, kann man einfach anhalten und das Geschehen auf sich wirken lassen. Während man mit dem Scooter spielend durchs Wasser ­g leitet, spart man Luft und hat damit mehr Zeit, die Unterwasserwelt zu genießen. Eines der Highlights beim Scooter-­ Tauchen sind Tauchgänge in den Kanälen der Malediven, wo, von der Strömung angelockt, häufig Großfische wie Graue Riffhaie, Adlerrochen und Barrakudas zu beobachten sind.

Informationen Scooter-Verleih und -Kurse werden auf den Euro-Divers Basen Club Med Kani, Kurumba, Meeru, LUX und Vilamendhoo angeboten. www.euro-divers.com


NEWS & SZENE | 45

SUDANS UND ÄGYPTENS TIEFER SÜDEN

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oyal Evolution Liveaboard schließt sich Aggressor Adventures an. Im diesem Zug erweitert Aggressor ­Adventures seine Flotte hochwertiger Tauchsafarischiffe im Roten Meer um die „Red Sea RE Aggressor“ (ehemals „M/S Royal Evolution“). Die „Red Sea RE ­A ggressor“ beherbergt bis zu 24 Gäste und bietet beste Tauchsafari-Annehmlichkeiten im südlichen Roten Meer. Mit dieser Erweiterung verfügt Aggressor nun über drei Tauchyachten, die in Ägypten und jetzt auch im Sudan operieren. Das 38-jährige Reiseunternehmen bietet zudem auch Nil-­Flusskreuzfahrten von Luxor nach Assuan an. Ab Januar 2022 wird die „Red Sea RE ­A ggressor“ drei einzigartige Routen in den Sudan, den tiefen Südsudan und den tiefen Süden Ägyptens anbieten. Alle Sudan-­ Routen sowie die Deep-South-Egypt-Route starten in Port Ghalib, Ägypten und kehren dorthin zurück. Auf diesen Routen sind neben den typischen Rotmeer-Riffen mit farbenprächtigen Weichkorallen besonders die Großfische als Höhepunkte zu nennen. Tauchgänge mit Schulen von Hammerhaien, Fuchshaien, Grauen Riffhaien, Seidenhaien und Walhaien sind hier möglich. Die Deep-South-Egypt-Routen dauern acht Tage und beginnen mit dem Tauchen bei St. John’s und Dangerous Reefs. Zwei Tage werden bei Zabargad und Rocky Islands verbracht, wo schnelle Strömungen Mantas, Delfine und Silberspitzenhaie anlocken. Die Woche beginnt mit Stopps bei Fury Shoal und Dolphin House. Vierzehntägige Sudan-Routen haben Check-out-Tauchgänge am Fury Shoal, bevor es nach Süden zum „Umbria“-Wrack und zum Sanganeb-Plateau geht. Sha’ab Rumi ist die Heimat von Jacques Cousteaus Unterwasserstation Conshelf II und bietet fantastische Begegnungen mit Hammerhaien, Grauen Riffhaien und Seidenhaien. Die vierzehntägigen Deep-South-SudanReisen sind wirklich einzigartige Tauch­ abenteuer. Die „Red Sea RE Aggressor“ fährt von Port Ghalib aus zu den abgelegenen Sawakin-Inseln, darunter Masamarit, Loka und Dahrat Abid. Diese unberührten

Gewässer und größtenteils unentdeckten Tauchplätze bieten atemberaubende Hai­ tauchgänge mit riesigen Hammerhaischulen, Walhaien, Grau- und Seidenhaien. Der Rückweg in den Norden ist ebenso lohnend mit Tauchgängen am Sha’ab Rumi, Abington Reef, Pfeiffer Reef und St. John’s Reef. Wer danach noch Zeit hat und es etwas beschaulicher angehen lassen will, kann eine entspannende Flusskreuzfahrt auf der „Nile Queen“ oder eine Erkundung von Kairo oder Luxor zu seiner Reiseroute hinzufügen. Aggressor-Reisebüros können auch ein Landprogramm speziell auf die Wünsche und Bedürfnisse jedes Gasts zuschneiden, komplett mit privaten Transfers, Unterkünften und privaten Führungen.

Informationen unter www.aggressor.com


46 | NEWS & SZENE

„NATURKICK TAGE“ MIT MANTA DIVING

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Informationen Das komplette Programm kann hier angefordert werden: stefan@mantadiving.com. Weitere Informationen unter www.mantadiving.com

ie Tauchbasis Manta Diving Madeira bietet vom 15.11. bis 19.11.2021 ein attraktives Abenteuer an: Naturkick über und unter Wasser mit Manta Diving. Neben tollen Tauchgebieten im klaren Blau des Atlantiks bietet Madeira über Wasser herrliche und vielfältige Landschaften – ideal für ganz verschiedene Outdooraktivitäten. Madeira bietet grandiose Natur mit klarer Bergluft, einem wie verwunschen anmutenden Urlorbeerwald, grandiose Aussichten auf einem alten Fischerweg hoch über dem Meer und bezaubernde Gassen in der Inselhauptstadt Funchal. Vom Golfstrom verwöhnt, beheimaten die Gewässer um Madeira neben der atlantischen Fauna auch Vertreter tropischer Zonen. Regelmäßig zu sehen sind Stachelmakrelen, verschiedene Lippfische, Brassen, Barrakudas, Zackenbarsche, Papagei-, Trompeten- und Kugelfische, Röhrenaale und vieles mehr. So stehen auf dem Naturkick-­ Programm zum Beispiel am Vormittag ein Hausrifftauchgang und am Nachmittag eine Wanderung auf einem alten Fischerweg.

30 JAHRE ORCA DIVE CLUBS DAS WOLLEN WIR MIT EUCH FEIERN.

W

enn ihr vom 25.11. bis 02.12.2021 in unseren ORCA Dive Clubs in Ägypten und Mauritius abtaucht, erhaltet ihr 50 Prozent Nachlass auf alle Tauchpakete und Tauchkurse. Habt ihr Fotos, auf denen klar zu erkennen ist, dass ihr bei ORCA wart, dann schickt uns diese Fotos und ihr könnt tolle Preise gewinnen. Einsendeschluss ist der 24.11.2021. In Ägypten und auf Mauritius wollen wir am 30.11.2021 mit euch anstoßen, auf der Beachparty in den ORCA Dive Clubs.

Informationen unter www.orca-diveclubs.com, info@orca-diveclubs.com www.waterworld.at


AUSRÜSTUNG | 47

Maske Sphera X

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ie in Italien entworfene und hergestellte Freitauchmaske Sphera X sieht nicht nur stylish aus, sie kommt auch mit einem extrem geringen Volumen daher und ist bequem zu tragen. Echte Vorteile, die helfen, die eigene Leistung noch mal zu verbessern. Dazu hat sie ein breites Sichtfeld und ein geringes Gewicht. Die einzigartige, verzerrungsfreie Konstruktion des Maskenglases sorgt für ein 180-Grad-Sichtfeld und bietet dem Träger ein Panoramablickfeld und kompletten Durchblick. Die Maske hat ein neuartiges Silikon für die Dichtlippe, eine neue Geometrie, einen leichten

Rahmen und einfach einstellbare Mikroschnallen. Das innovativ geformte Maskenband passt sich dem Kopf des Tauchers besser an und bietet mehr Komfort und einen sichereren Sitz. Geliefert wird die Sphera X in einem robustem EVA-Etui mit Reißverschluss – nicht nur, um das ­Maskenglas zu schützen, sondern auch, um Plastikmüll zu vermeiden. UVP: 60 Euro

Informationen unter www.aqualung.de


48 | FIRMENPORTRÄT

Jetty 1989.

Staffan Hansson, Eigner der ProdiversTauchbasen. Jetty von Kuredu 2021. Hier starten die Tauchboote.

DIE

PRODIVERS SEIT 33 JAHREN AUF DEN MALEDIVEN TEXT // MATTHIAS BERGBAUER


49 Auf allen Prodivers-­ Tauchbasen stehen ­Unterwasser-Scooter zum Ausleihen zur Verfügung.

A

ngefangen hat Staffan H ­ ansson mit dem Tauchen 1982, damals noch als UNO-Soldat (Blauhelme) auf Zypern. Später, 1984, haben dann Kollegen von ihm Tauchbasen aufgemacht, der eine in Eilat, Israel, der andere auf den Malediven. Damals wusste Staffan gar nicht, wo die Malediven überhaupt sind. Damit war er nicht allein, hatte doch von diesem exotischen Inselstaat zu dieser Zeit in Europa kaum jemand auch nur gehört. Zumindest für Staffan änderte sich das aber schnell. Kurz entschlossen flog er bald darauf auf die Malediven und arbeitete dort eine Zeit lang auf verschiedenen Inseln als Tauchlehrer. Später traf er Lars Petre, einen weiteren Kollegen, der wie er selbst etwas Neues machen wollte: eine Tauchbasis auf den Malediven! Zwei Jahre später, ab 1988, wurde aus dem Plan langsam Wirklichkeit. Zu der Zeit gab es bereits ein paar wenige Tauchbasen, die sich auf Nord-Malé-, Süd-Malé- und Ari-Atoll konzentrierten. Die beiden dagegen suchten sich das im Norden liegende Lhaviyani-Atoll aus und dort die nördlichste Touristeninsel: Kuredu. Lars war zuständig für das Resort, Staffan für die Tauchbasis. Wie sehr das auf den Malediven noch Pionierzeiten waren, lässt sich schon an wenigen Fakten erahnen: Von der Hauptstadt Malé flogen dorthin keine Flieger und auch keine Hubschrauber. Nur mit kleinen Booten, die von Nord-Malé neun Stunden bis Kuredu brauchten, kam man hier hin. Und der Vertrag mit dem einheimischen

Inselchef passte auf einen handgroßen Zettel. Pionierzeiten eben. Sofort machte man sich an die dringlichsten Aufgaben. Transferboote wurden gekauft, standen aber erst mal auf einem großen Schiff in Schottland. Eine komplette Tauchbasis-Ausrüstung wurde angeschafft, stand aber immer noch in Schweden, als Anfang Dezember der Tauchbetrieb auf Kuredu losging. Man lernte, zu improvisieren. Mit nur einem Monat Verspätung landete die ersehnte Basis-Ausstattung dann wohlbehalten auf Kuredu. Es kam also keine Langeweile auf bei dem Projekt „Malediven-Tauchbasis“. Und ihr leidenschaftliches Engagement trug Früchte: So hatten sie 1990 den Mut, die Insel auch im Sommer aufzulassen. Vorher war es auf den Malediven üblich, ab April wegen der Regenzeit für einige Monate zuzumachen.

Prodivers arbeiten eng zusammen mit der Meeresschutzorganisation Manta Trust.

Im meeresbiologischen Zentrum Kuredu können sich auch Taucher in die Beobachtungen der Schildkrötenpopulation einbeziehen lassen.


50 | FIRMENPORTRÄT So hatten sie 1990 gleich 20 Gäste von Mai bis Oktober. 1991 waren es schon 50 und 1992 über 100 Taucher, die in diesen Sommermonaten kamen. Und auch in den folgenden Jahren wurden es stetig mehr. Parallel dazu wurden ihre Boote von Mal zu Mal schneller, größer und auch komfortabler. Mehr und mehr Taucher schätzten die große Insel, die Atmosphäre und die wunderbaren Tauchreviere. Das bedeutete auch: Eine personelle Verstärkung der Tauchbasis musste her. So kam Ray van Eeden 1994 in das Team – ein echter Glücksfall, wie sich zeigen sollte. Nach sechs Jahren wurde Ray Basisleiter und seit 2003 ist er bei den Prodivers der Regionalmanager aller neu hinzugekommenen Tauchbasen. Damit war das Führungsteam der Prodivers (Lars, Staffan, Ray) komplett und bis heute sind sie mit großer Leidenschaft dabei. Seitdem sind die Prodivers deutlich gewachsen, auf eine sehr nachhaltige, umsichtige Art und Weise. Nach und nach kamen sorgfältig ausgewählte Inseln hinzu. Auf Kuredu als ungewöhnlich große Insel kamen das Sangu Resort und das O-Resort hinzu. Im Ari-Atoll kam Vakarufalhi und seit 2014 das Lily Beach zu den Prodivers hinzu. Im Lhaviyani-Atoll kamen Komandoo, noch in Sichtweite von Kuredu gelegen, sowie in diesem Atoll verstreut die Inseln Innahura, Hurawalhi und Kudadoo hinzu. Und in Planung sind aktuell zwei neue Prodivers-Inseln im Lhaviyani-­ Atoll, Mabbinhura – sie sind über eine kleine Brücke miteinander verbunden. Die Prodivers gehörten zu den ersten, die auf den Malediven das heute sehr nachgefragte Kanal-Crossing angeboten haben. Das geht bei ihnen im Lhaviyani-Atoll auch deshalb besonders gut, weil es so schmale Kanäle hat und weil die Prodivers das schon früh auch mit Unterwasser-Scootern anboten. Damals: So sah der Equipment­ raum aus.

Heute: Tauchbasisgebäude der Prodivers auf Kuredu.

Zu den Pionieren zählen sie auch, was das Nitrox-Tauchen auf den Malediven betrifft. Von Anfang an haben sie nie einen Zuschlag für Nitrox-Füllungen verlangt und so das Tauchen auf den Malediven sicherer gemacht. Das fing bei ihnen schon Ende der 1990er-Jahre an und schon im ersten Jahr machten sie über 900 Nitrox-Brevetierungen. Auch mit ­Rebreather-Tauchen und -Ausbildung haben sie seit 20 Jahren Erfahrung. Sidemount-­ Tauchen gehört bei ihnen ebenfalls dazu. Zudem sind sie für die ganzen Malediven die Agentur für Atemkalk, für Tauchbasen ebenso wie für Safarischiffe. Seit 2002 haben sie auf ihrer Stamminsel Kuredu für die gesamten Malediven eine ständig einsatzbereite Vier-­ Personen-Dekokammer mit Vorkammer, mitsamt europäischem Dekoarzt. Angeschlossen ist auch eine kleine ­A llgemeinklinik.

Staffan Hansson 1992 nach einem Tauchgang.

Heute: Ein geräumiger Ausrüstungsraum steht den Gästen zur Verfügung.


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Tauchbasis­ rezeption 1992.

Die Pressluftflaschen aller Prodivers-Basen haben eine sehr angenehme Besonderheit. Sie haben einen Abtrieb, sogar wenn sie leer sind. Damit spart man sich deutlich Bleigewichte auf dem Gurt beziehungsweise im Jacket. Solche Flaschen sind zwar teurer im Einkauf und die Prodivers haben auf ihren Basen immerhin über 800 solcher Zehn- und Zwölf-Liter-Flaschen – aber auch das verstehen sie unter Kundenservice. Nur beim Kindertauchen kommen andere, leichte Flaschen, wahlweise mit fünf, sieben oder neun Litern, zum Einsatz.

die ­Prodivers schon sehr früh mit Forschern zusammen, die Daten zu der außergewöhnlichen Population Grüner Meeresschildkröten im Lhaviyani-Atoll sammeln. Und im November 2017 wurde in Zusammenarbeit mit ­Prodivers und dem Olive Ridley Project auf Kuredu ein meeresbiologisches Zentrum eröffnet. Dort untersucht und identifiziert man einzelne Schildkröten und beobachtet Veränderungen ihrer Population im Atoll. Das Zentrum ist auch ein Anlaufpunkt für alle interessierten Gäste der Insel und dient zudem als Erste-HilfeStation für verletzte Schildkröten.

Damals: Staffan Hansson (links) 1992 Sand schaufelnd beim Bau des Tauchbasisgebäudes.

Beim Kindertauchen kommen diese liebevoll bemalten Flaschen zum Einsatz.

Die Prodivers sind engagiert im Meeres- und Artenschutz. Sie arbeiten eng mit der Meeresschutzorganisation Manta Trust zusammen. Bei dem Malediven Manta Ray Project handelt es sich um eines der am längsten laufenden Mantarochen-Forschungs- und Schutzprogramme der Welt. Auch arbeiteten

Heute: Ray van Eeden mit den EvolutionRebreathern.

Ray van Eeden bedient die Dekokammer auf Kuredu 2021.

Informationen Moderne Tauchbasis­ rezeption 2021.

Die Prodivers-Basis auf Kuredu ist ein Fünf-StarPADI-IDC-Center. Weitere Informationen zu den Basen und Inseln unter www.prodivers.com


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Jahre auf Erfolgskurs

BAUER feiert Jubiläum.


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1950: Hans Bauer war ein begnadeter Konstrukteur.

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ompromisslose Sicherheit und reinste Atemluft für Bediener und Anwender zu schaffen, ist das tragende Motiv hinter allen Produkten, die BAUER als führender Kompressorhersteller im Atemluftbereich entwickelt hat. Das Anlagenprogramm deckt die gesamte Bandbreite vom kleinen tragbaren Kompressor bis hin zum großen stationären Verdichtersystem ab. Dass BAUER seine Wurzeln im Industriebereich hat und hier in seiner gesamten Unternehmensgeschichte erfolgreich zahlreiche Großprojekte verwirklicht hat, dürfte für viele Taucher eine Überraschung sein: BAUER-Anlagen steuern beispielsweise die Turbinen im Assuan-­ Staudamm. Auf der Arabischen Halbinsel wurde zudem die größte Erdgastankstelle als Teil eines Gesamtprojekts zur umweltfreundlichen Fahrzeugbetankung errichtet und auf dem größten Arbeitsschiff der Welt liefern Anlagen von BAUER die notwendige Steuerluft für das Bewegen kompletter Bohrplattformen. D I E AN FÄN G E Die Erfolgsstory beginnt 1946, ein Jahr nach Ende des zweiten Weltkriegs. Der Ingenieur Hans Bauer gründet nach seinem Studium in München und Tätigkeiten bei renommierten Maschinenbaufirmen sein eigenes Unternehmen. Das Konstruieren war ihm in die Wiege gelegt. Bereits 1888 hatte sein Großvater eine Schmiede gegründet und sich erfolgreich auf den Bau von Landmaschinen ­spezialisiert.

­ eltmarktführer bei Atemluftkompressoren W macht. Ein Geschäftsmann kontaktiert B ­ AUER mit einer Anfrage nach 1.000 tragbaren Tauchkompressoren für den amerikanischen Markt. BAUER KOMPRESSOREN besitzt zum damaligen Zeitpunkt noch keinerlei Erfahrung mit Hochdruckverdichtern. Der Kompressor muss also von Grund auf neu konstruiert werden. Hans Bauer wiederum startet mit drei ­M itarbeitern in seinem eigenen Haus, einer historischen Gründerzeitvilla in der Wolfratshauser Straße in München. In den drei westlichen Besatzungszonen kommt 1948 nach Einführung der D-Mark die Wirtschaft langsam wieder in Schwung. Das erste Produkt ist ein einstufiger Kompressor, der als Anbau an einen Traktor zum Reifenfüllen dient. Der neue Universal 1, eine Niederdruck-Kesselanlage, die 100 Liter pro Minute bei 7,5 bar liefert, wird zum Verkaufsschlager. Die Nachfrage kommt zunächst vor allem aus dem Ausland. 1950 erhält BAUER einen Exportauftrag aus Portugal über 150 Maschinen, der erste Großauftrag des noch jungen Unternehmens. E I N S T I E G I N D E N TA U C H M A R K T 1954 nimmt die Unternehmensgeschichte eine neue Wendung, die BAUER zum

1956: Werksneubau in der Wolfratshauser Straße in München.

Ende 1956 betritt dann der UTILUS (Unseren Tauchern Immer Luft Und Sicherheit) als Urvater aller modernen Tauchsportkompressoren die Bühne und erobert in kürzester Zeit die Tauchwelt. Das Konzept eines tragbaren Tauchsportkompressors mit integriertem Atemluftfilter stellt zur Zeit seiner Einführung eine revolutionäre Neuerung dar. Er trägt wesentlich dazu bei, dass sich Tauchen ab den späten 50ern zum Trendsport entwickelt. Mit seiner Lieferleistung von 100 Litern pro Minute wird er gern in Tauchclubs eingesetzt, die sich reihenweise neu bilden, als das Tauchen im Privatbereich immer mehr an Popularität gewinnt. Mit seinen kompakten Abmessungen und Benzinantrieb kommt er bei Taucheinsätzen in der ganzen Welt zum Einsatz, wie beispielsweise auf dem Expeditionsschiff ­„Xarifa“ des Meeresforschers und Tauchpioniers Hans Hass oder der berühmten „Calypso“ von ­Jacques Cousteau.


54 | FIRMENPORTRÄT

Keine zwei Jahre später präsentiert BAUER 1958 eine weitere Produktikone: Der legendäre K14 verfügt über eine zusätzliche vierte Verdichterstufe. Die x-förmige Anordnung der Zylinder verhilft dem neuen Flaggschiff von Bauer durch den idealen Masseausgleich auch zu einer bis dahin nicht gekannten Laufruhe. Die robuste Lagerung sorgt für besondere Langlebigkeit und ebnet den Einstieg in den Industriebereich. BAU E R WÄCH S T I N T E R N AT I O N A L Frühzeitig erkennt BAUER die Bedeutung einer internationalen Firmenpräsenz und setzt konsequent auf weltweite Expansion. Bereits 1964 liegt der Exportanteil bei stolzen 80 Prozent. 1971 übernimmt Bauer den Kompressorhersteller POSEIDON in Österreich, der später zur ersten Auslandstochter wird. Ein ganz neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte schlägt Bauer 1976 mit der Gründung von BAUER COMPRESSORS im US-amerikanischen Norfolk auf. Damit gelingt es, den weltweit wichtigsten Markt zu erobern. Zeitgleich wird in dreijähriger Bauzeit in der Drygalski-Allee in München ein hochmoderner Fertigungsstandort errichtet. Mit seinen großen Produktionskapazitäten und damals modernster CNC-Bearbeitung legt er den Grundstein für

1957: Erste Exportaufträge nach Portugal.

globales ­Wachstum. Bei der Internationalisierung geht es weiter Schlag auf Schlag: Zwischen 1985 und 1995 werden in Japan, Frankreich und Italien Töchter gegründet. Bis 2013 folgen sieben weitere Tochterfirmen in Ägypten, Indien, China, Australien und Russland sowie Spanien und Südkorea.

1956: Der Urvater aller BAUERTauch­kompressoren mit Elekroantrieb: UTILUS.

D E R AT E M L U F T B E R E I C H A L S I N N O V AT I O N S T R E I B E R Im Bereich Atemluft sorgt eine Reihe von Neuentwicklungen für einen technologischen Sprung nach vorn: Der Slogan auf einem damaligen BAUER-Werbeposter verspricht „Reinste Bergluft unter Wasser“: Auf die einzigartige, patentierte F ­ ilterüberwachung

SECURUS im Jahr 1981 folgt 1984 das ­Luftmessgerät AERO TEST, das die Möglichkeit bietet, alle relevanten Schadstoffgrenzwerte in der geltenden Atemluftnorm zu messen. Mit dem VERTICUS erblickt im Jahr 1987 ein komplett neu gedachtes Anlagenkonzept die Welt, bei dem Block und Antrieb platzsparend übereinander angeordnet sind. Es setzt auf dem Markt und in der BAUER-Produkthistorie einen neuen Meilenstein. Im Jahr 1996 präsentiert Bauer zum 50-jährigen Bestehen den JUNIOR in vier trendigen Farbvarianten. Mit seiner Lieferleistung von 100 Litern pro Minute bei einem Gewicht von knapp über 40 Kilo und einem äußerst a­ ttraktiven Preis erobert er den Markt aus dem Stand. Er wird zum erfolgreichsten tragbaren Modell der Tauchbranche und ist heute, ein Vierteljahrhundert nach seinem ersten Erscheinen, mit mehr als 150.000 verkauften Exemplaren ein Synonym für den tragbaren und leichten Alltagskompressor. 2020 macht die PROFI-LINE einen weiteren Entwicklungssprung: Ein fundamentales Reengineering der Zylinderanströmung beschert der neuen Anlagenreihe nicht nur ein herausragendes neues Design, sondern verbessert die Kühlung so effektiv, dass sich dadurch die Nutzungsdauer der Filterpatronen bei gleicher Liefermenge um etwa ein Viertel verlängert.

1958: Ein LD1-Baustellenkompressor im Einsatz beim Wiederaufbau von München.


55 1960er: Hans Bauer trifft Jacques Cousteau auf der „Calypso“. 1960er: Mobiler PURUSAtemluftkompressor am Tropenstrand.

1980er: CAPITANO der ersten Generation.

Nach der Jahr­ tausend­wende setzt sich die Entwicklung von BAUER mit großem Tempo fort.

1967: KA 15 B-VW auf einer Barakuda-Tauchbasis.

1969: Taucherin bei CalanquesMarseille mit UTILUS 2B.

Ganz früher: Montage von K14-Blöcken im Werk Wolfratshauser Straße.


56 | FIRMENPORTRÄT

1980er: Taucherin mit UTILUS 10.

R A S A N T E R S TA R T I N S NÄCHSTE MILLENNIUM Nach der Jahrtausendwende setzt sich die Entwicklung von BAUER mit großem Tempo fort: Als Antwort auf den stets wachsenden Liefermengenbedarf entwickelt BAUER ­A nfang der 2000er-Jahre die PROFI-LINE II, die sich durch eine Kombination von hoher Leistung und vergleichsweise geringem Gewicht auszeichnet. Die neuen Modelle setzen die Erfolgsgeschichte von CAPITANO und MARINER fort, die sich über die Jahrzehnte zum Goldstandard in Tauchzentren entwickelt haben.

2006: Das erweiterte UNICCOMP-Werk aus der Vogelperspektive.

1996: JUNIOR I-Jubiläumsedition.

Bereits 2000 zeichnet sich ab, dass weiteres Wachstum nur mit einem massiven Ausbau der Fertigungskapazitäten möglich ist. Unter dem Namen UCC (UNIversal Compressors and COMPonents) firmierend, startet 2001 in ­Geretsried südlich von München die Block- und Komponentenfertigung. 2006 verdoppelt sich die Fertigungskapazität durch den Bau einer zweiten Produktionshalle auf 12.000 Quadratmetern. Als letzter in München verbliebener Teil wird 2014 auch die Anlagenmontage in ein hochmodernes neues Werk verlegt, das baulich direkt an UCC angegliedert ist. Der neue Standort bietet eine hocheffiziente P ­ roduktionsumgebung

für die zeitgleich eingeführte neue VERTICUS-­ Generation in völlig neuem Design. Mit modernster Technologie ausgestattet, wie einer Smartphone-Anbindung über B-APP und lückenloser Atemluftüberwachung durch ­B-DETECTION PLUS, setzt sie erneut Maßstäbe. 2020 stellt Corona die globale Lebenswelt auf den Kopf. BAUER nimmt die Krise als Chance und entwickelt mit dem patentierten Virenfilter B-VIRUS FREE ein komplett neues Produkt, das in der Lage ist, 99,9 Prozent der Coronaviren, Bakterien und spezielle Pilze aus der Ansaugluft zu beseitigen.


57 1980er: Anzeigenmotiv „Reinste Bergluft unter Wasser“.

Die Mannschaft der Polarstern-Expedition im Jahr 2000 mit dem BAUER-MARINER-320Kompressor.

Heute: Blockmontage bei UNICCOMP.

B-CLOUD übertragen, die damit über Smartphone oder Rechner des Kunden abrufbar sind. Lückenloses ­Condition M ­ onitoring erlaubt die Kontrolle wichtiger Daten wie Temperatur, Betriebsdruck, Öldruck, Filterpatronensättigung oder Gasmesswerte. Diese lassen sich jetzt unabhängig vom Standort der Anlage j­ederzeit und weltweit in nahezu Echtzeit abrufen. Wartungsmeldungen wie ein anstehender Filterpatronenwechsel oder Störmeldungen wie Öldruckabfall werden frühzeitig als Klartextmeldung angezeigt. Zusätzlich lassen sich Gasmessdaten in der CLOUD v ­ erlustsicher archivieren.

2016: Das neue hochmoderne Anlagenwerk in Geretsried.

1946 – 2021

ZUKUNFTSTECHNOLOGIE FÜR HÖCHSTE SICHERHEIT Im aktuellen Jubiläumsjahr 2021 baut BAUER mit dem Start von B-CLOUD seine Technologieführerschaft weiter aus. Für Kunden von BAUER stellt die neu geschaffene Cloud-­ Plattform einen Quantensprung dar, was den Komfort und die Sicherheit beim Anlagenbetrieb betrifft: Alle stationären Anlagen und Gasmess-Systeme, die mit der neuesten Steuerungsgeneration ausgestattet sind, können ihre Betriebsdaten sicher verschlüsselt in die

In der nächsten Entwicklungsstufe wird ­P redictive M ­ aintenance die Anlagen immer auf einem perfekten Wartungsstand halten. Mit entsprechender Sensorik ausgestattet, melden diese dann selbständig rechtzeitig den anstehenden Austausch bei bestimmten Verschleißteilen und ermöglichen so durch rechtzeitig eingeleitete Wartungsarbeiten einen weitgehend unterbrechungsfreien Betrieb.

Informationen unter www.bauer-kompressoren.de


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WENN DER GROSSE MIT DEM KLEINEN FISCH DAS BECKEN RETTEN WILL Im April 2021 haben die Meeresschutzorganisation Healthy Seas und der Autobauer Hyundai eine Kooperation gestartet, die nicht nur unsere Meere sauberer, sondern auch Autos grüner machen soll. Und so soll es funktionieren. FOTOS // COR KUYVENHOVEN/GHOST DIVING TEXT // MARCO KNOPP


60 | UMWELT

Wenn sich ein großes, global agierendes Unternehmen mit einem Umweltprojekt zusammentut, dann ploppt bei den meisten Menschen sofort ein Wort auf. Die einen denken „nice“, bei den anderen ziehen sich die Augenbrauen zusammen und es erscheint „greenwashing“. Professor Wikipedia versteht unter Greenwashing folgendes: eine kritische Bezeichnung für PR-Methoden, die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt. „Wir sind mit diesem Begriff sehr vertraut“, sagt Veronika Mikos und lacht. Die 38-jährige Ungarin ist so etwas wie das Gesicht von Healthy Seas. Sich selbst bezeichnet sie nicht gern als „Founder“ der Organisation. Aber sie ist seit Stunde eins dabei. „Wir haben Hyundai sehr schnell klar gemacht, dass wir keine Instanz sind, von der man sich das Logo für die Visitenkarte kaufen kann. Wer Partner von Healthy Seas sein möchte, muss den Willen haben, aktiv dabei zu helfen, die Meere sauber zu bekommen.“ Was das angeht, wissen Veronika und ihre Mitstreiter genau, wovon sie reden. Healthy Seas wurde 2013 gegründet, um das Phänomen des Ghost Fishings zu bekämpfen, das für den unnötigen Tod von vielen Meerestieren verantwortlich ist. Hierbei stellen verloren gegangene Fischernetze, die herrenlos im Meer treiben oder zu Boden sinken, eine tödliche Gefahr für alles, was im Wasser schwimmt, dar. Nach Angaben von Greenpeace landen jährlich bis zu 25.000 Fischernetze allein in europäischen Meeren. Mit weltweit über 250 freiwilligen Tauchern und durch die Zusammenarbeit mit Partnern und Interessengruppen des F ­ ischereisektors finden Aufräumarbeiten an vielen Orten der Welt statt. „Diese Netze aus dem Wasser zu holen, ist eine wichtige und großartige Sache. Aber das war uns nicht genug“, erklärt ­Veronika ernst. „Wir wollten aus diesem

Waste to wear. Hier werden die Geister­ netze zu neuem Leben erweckt.

­ ohstoff etwas Neues schaffen. Der ganzen R Aktion einen noch höheren Sinn verleihen. Also haben wir uns umgeschaut, was und wer uns da mit Ideen und Know-how helfen kann.“ So ist eine enge Partnerschaft mit der Firma Aquafil aus Italien entstanden. Ein echter Profi im Herstellen von Nylon-6-Fasern und Polymeren. „Als wir Aquafil von diesen Netzen erzählt haben, waren sie sofort Feuer und Flamme.“ Wenn Leute mit derselben Leidenschaft die Köpfe zusammenstecken, kommt meistens etwas Gutes dabei raus. So war es auch hier. Aquafil fand einen Weg, um aus den Fischernetzen, die aus Nylon bestehen, durch chemische Prozesse neue Nylon6-Fasern herzustellen. Diese Faser wird mittlerweile für Teppiche und Bekleidung weltweit verarbeitet und vertrieben. „Und genau das war unser Ziel“, erzählt V ­ eronika stolz. „Wir wollten diesen alten Netzen einen neuen Sinn geben, eine neue Wertschöpfungskette schaffen. Auch um dadurch vielleicht das Bewusstsein für die Sensibilität unserer Meere zu wecken oder zu schärfen.“

Aber bei Teppichen und Kleidung hört es nicht auf. Die Netze, die nicht aus N ­ ylonfasern gemacht sind und leider nicht zu neuen Fasern verarbeitet werden können, werden trotzdem nicht einfach vernichtet. Diese Netze kommen unter anderem zu einem kleinen Unternehmen namens B ­ racenet aus Hamburg. Dieses stellt seit 2015 aus Geisternetzen in Handarbeit Armbänder, Hundeleinen, Keychains und andere Unikate her. Man merkt also schnell, dass Healthy Seas und die Partnerorganisationen einer ganz klaren Leidenschaft folgen: der Liebe zur Umwelt und den Tieren. Bei Hyundai wird das nicht zwingend die treibende Kraft gewesen sein, als Chung Ju-yung das Unternehmen 1967 in Südkorea gründete. „Diesen Gedankengang kann ich niemandem übel nehmen“, sagt Florian ­Büngener. Der Leiter für PR und Kommunikation bei Hyundai Motors Europe hebt lächelnd den Zeigefinger. „Aber nur weil man ein großes Unternehmen ist, heißt das nicht im Umkehrschluss auch, dass man kein Gewissen oder Verantwortungsgefühl hat. Genau aus diesem Grund haben wir uns eine Organisation wie Healthy Seas für eine Kooperation ausgesucht. Wenn wir nur einen Scheck verschicken und uns


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profilieren wollten, hätten wir das leichter haben können. Wir haben einen Partner gesucht, mit dem wir gemeinsam aktiv etwas bewirken können. Dem wir nicht einfach nur finanziell und logistisch helfen, sondern mit dem wir auch neue Produkte und Rohstoffe in unsere Fahrzeuge bekommen. Wir wollen Teil dieser Wertschöpfungskette sein.“ Dass Hyundai bei dieser Partnerschaft nicht nur mit leeren Worthülsen schießt, zeigt das neueste Mitglied aus dem Produktportfolio des Fahrzeugriesen. Der E-angetriebene I­ ONIQ5 wird mit Fußmatten aus Nylon-6-­Fasern ausgestattet, die aus Geisternetzen gewonnen wurden. „Wenn man bedenkt, dass diese Kooperation seit noch nicht einmal einem halben Jahr Bestand hat, ist das irrwitzig schnell gegangen mit den Fußmatten“, freut sich Florian. „Wir sind aber erst am Anfang. Unsere Ingenieure und Designer denken bereits auf weiteren Einsatzfeldern herum. Theoretisch ist dieser Verbund auch in Dashboards, Lenkrädern und Sitzen denkbar. Aktuell arbeiten wir gerade daran, wie man dieses neu gewonnene Material in der Frontschürze verarbeiten kann.“ Also fahren wir quasi bald alle in alten Fischernetzen durch die ­Straßen unserer Städte? Florian lacht. „Wer weiß. Allerdings bedarf so etwas doch einer gewissen Zeit an Konzeption, Planung und auch getestet werden muss natürlich alles auf Herz und Nieren. Wir wollen am Ende weiterhin die bestmögliche Qualität für unsere Kunden

bieten. Aber wir befinden uns auf einem sehr, sehr guten und spannenden Weg und aktuell laufen wir diesen gemeinsam mit Healthy Seas anstatt ihn zu spazieren.“ In einer guten Partnerschaft muss jeder mal den Müll runterbringen. Daher profitiert natürlich auch hier nicht nur einer vom anderen. „Unser Ziel ist es nicht nur, durch Mitarbeiter und die Einbindung der neuen Materialien in unsere Produkte zu helfen. Wir planen daraus auch eine klare geschäftliche Partnerschaft zu machen. Also auch in Zukunft und regelmäßig diese Rohstoffe in unserem gesamten Portfolio zu verarbeiten und nicht nur für kleine Serien und Prestigeprojekte. Wir möchten Healthy Seas und den entsprechenden Partnern neue geschäftliche Möglichkeiten aufzeigen und anbieten.“ Davon ist auch V­­eronika überzeugt und zugleich begeistert. „Dass Hyundai es ernst meint, haben wir schnell gemerkt, als das Unternehmen uns seine Visionen und Möglichkeiten aufgezeigt hat. Hier existieren natürlich ganz andere Netzwerke und Mittel. Die Möglichkeit, umweltfreundlich zu transportieren, hat uns natürlich direkt hellhörig gemacht. Ein ganz großes Ziel und ein echter Traum von Healthy Seas wäre es, wenn wir die ­gesammelten Netze mit Trucks CO2-neutral vom Strand zu den Fabriken und zur Weiterverarbeitung transportieren könnten. Und auch wenn es noch Zukunftsmusik ist, vielleicht eines Tages mit ebenso sauberen Booten rausfahren, um die Netze zu bergen. Das ist

unser Wunsch für die Zukunft des Projekts“, schwärmt Veronika. Florian nickt zustimmend und erklärt weiter. „Zwar ist Hyundai auch im Schiffsbau aktiv und auch nicht in kleinem Maße, aber was emissionsfreie Fischerboote oder ähnliches angeht, möchte ich lieber keine Prognose abgeben. Was allerdings die sauberen Trucks angeht, so kann ich stolz erzählen, dass es diese Zukunft bereits heute mit Hyundai gibt. In der Schweiz sind wir mit unserem Projekt Zero-Emmission-Mobility bereits soweit, dass diese CO2-neutralen Trucks dort im Einsatz sind.“ Apropos Partner: Wie kommen die Netze überhaupt wieder an Land, um in diesen neuen Kreislauf einzutauchen? Ein Mann, der dazu viel zu erzählen hat, ist Raúl Alvarez. Der freundlich lächelnde Andalusier ist Chef der Tauchergruppe Spanien. Diese umfasst rund zehn freiwillige Taucher, die versuchen, die Küste und die Gewässer Spaniens sauber zu bekommen. Seit der Gründung von Ghost Diving und Healthy Seas ist der 43-Jährige bereits mit viel Elan dabei. Die Leidenschaft für Tiere begleitet ihn allerdings schon länger als die Tauchermaske. „Seit ich denken kann, habe ich eine tiefe Beziehung zu Tieren. Als sehr kleiner Junge bin ich mal über eine Stunde zu spät zur Schule gekommen, weil ich eine verletzte Taube auf dem Weg dorthin gefunden habe. Ich habe sie natürlich eingepackt. Als ich in den Unterricht kam, sagte der Lehrer: ‚Bring das Tier raus und setz dich hin.‘

Upcycling in freier Wildbahn. Der neue IONIQ5 mit den aus Geisternetzen hergestellten Fußmatten.

FOTOS // HYUNDAI GRAFIK // BRACENET


62 | UMWELT

Leider funktioniert das nicht bei jedem Tier, das Raúl in Not findet. „Der größte Teil der Tiere, die wir unter Wasser in den Netzen entdecken, ist leider schon verendet. Bei einem privaten Tauchgang bin ich kürzlich von einem Netz überrascht worden. Ich habe es nur ­gesehen, weil etwa 15 Meter unter der Wasseroberfläche ein Kormoran in dem Netz hing. Das war sehr emotional und traurig, wenn man diesen stolzen und großen Vogel so sterben sieht. Hier zeigt sich auch ein weiteres großes Problem des Ghost Fishings“, Raúls Stimme

Im Einsatz für die Unter­ wasserwelt – Taucher Raúl Alvarez.

Kämpft für ein neues Bewusstsein und die Meere – Veronika Mikos.

ist jetzt eindringlicher geworden. „Wenn sich ein kleiner Fisch in einem Netz verfängt, lockt er andere Raubtiere an, die eine leichte Beute wittern. Wenn diese sich dann ebenfalls verheddern, kommen noch weitere Raubtiere und immer so weiter. Bis selbst Wasservögel wie der Kormoran denken, da unter der Wasserober­fläche gibt es etwas zu holen.“ Aber auch wenn die Netze nicht als unsichtbare und todbringende Vorhänge durch das Wasser gleiten, sondern in der Regel auf den

Auf großer Fahrt für die Zukunft – Hyundai-PR-Leiter Florian Büngener.

Grund sinken, sind sie für die Unterwasserwelt extrem gefährlich. Legt sich solch ein Netz beispielsweise über ein Riff, lagern sich sehr schnell Muscheln, Algen und ähnliches auf ihm ab. Auf diese Weise entsteht in sehr kurzer Zeit ein dicker und undurchlässiger Teppich aus dem Netz. Er erstickt das Riff darunter und lässt es als leblose Wüste zurück. Nicht nur für Natur und Tierwelt, sondern auch für Taucher sind diese Geisternetze aber eine extrem große Gefahr. „Es kann schnell passieren, dass man von einem Netz umzingelt wird.“ Raúl lehnt sich nach vorn und spricht mit ernster Miene weiter: „Das bekommt man aber sehr häufig nicht mit. Man darf nicht vergessen, der Sinn eines Netzes besteht darin, unter Wasser unsichtbar zu sein. Das sind dann wirklich gefährliche Situationen. Daher gehen wir immer zu dritt ins Wasser, wenn Geisternetze geborgen werden müssen. Zwei arbeiten am Netz, einer beobachtet.“ Raúl lehnt sich wieder zurück und sein Gesicht entspannt sich. „Unsere Arbeit als Ghost Diver ist sehr wichtig. Aber eben auch sehr gefährlich. Die Tatsache, dass alle Taucher freiwillig dabei sind, macht ihren Einsatz noch wertvoller und verdient höchsten Respekt“. Man könnte sich natürlich auch ein ungefährlicheres Hobby suchen. Raúl lacht und zeigt auf das Meer hinaus. „Das ist kein Hobby. Das ist eine Passion. Pure Leidenschaft und Liebe. Ich könnte mir nichts vorstellen, das mich in meiner Freizeit mehr erfüllen würden.“ Bleibt ihm nur zu wünschen, dass er immer wieder gesund an die Wasseroberfläche kommt, und Healthy Seas und Hyundai, dass ihre neue Kooperation die ersten nachhaltigen Schritte markiert, auf einem langen gemeinsamen Weg zu sauberen Weltmeeren.

Eins von vielen. Pro Jahr gehen allein in europäischen Gewässern bis zu 25.000 Netze verloren oder werden versenkt.

FOTOS // VERONIKA MKOS/HEALTHY SEAS PORTRAITS // MARCO KNOPP

Ich habe gesagt: ‚Nein, das Tier braucht Hilfe.‘ Da meinte er: ‚Es ist doch nur eine Taube.‘ Ich bin dann wütend mit der Taube nach Hause gegangen und habe sie gepflegt.“ „Das kommt mir bekannt vor“, lacht Veronika. „Ich habe immer kleine Katzen und andere Tiere mit nach Hause gebracht. Meine Mutter war irgendwann nicht mehr so begeistert, aber das war tief in mir drin und ließ sich auch nicht verbieten oder austreiben.“ Raúl grinst. „Ganz genau. Das ist etwas, das ich in mir fühle, seit ich denken kann. Einem Tier zu helfen ist etwas, das mich befriedigt und emotional bewegt.“


WIR ENGAGIEREN UNS FÜR MENSCH UND NATUR Mach mit PADI.COM/DE/ERHALTUNG Hilf uns die Meere zu schützen und werde ein PADI Torchbearer.

© PADI 2021


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Jahre Schwerelos


TAUCHBASISPORTRÄT | 65

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auchen ist mehr als ein H ­ obby – Tauchen ist Leidenschaft, ist Herausforderung und Entspannung zugleich. Bei der Tauchbasis Schwerelos in Ingolstadt stehen aber nicht nur Spaß und Leidenschaft, sondern auch Professionalität im Vordergrund. Nicht umsonst ist die 1991 eröffnete Tauchbasis mittlerweile PADI 5 Star Instructor Development Center und feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Der Besitzer Helmut Braun und sein Team stecken einen mit ihrer Begeisterung für die Unterwasserwelt regelrecht an. Sie betreuen nicht nur Tauchanfänger bis hin zu Profis, sondern bilden auch Tauchlehrer und Menschen mit Einschränkungen aus. Als T ­ ­auchbasis

im Herzen Ingolstadts ist die Tauchbasis ­Schwerelos sehr aktiv im Süden Deutschlands. Mit einem eigenen Tauchteam zum Netzwerken und einem Stammtisch schaffen sie viele Möglichkeiten für Taucher, sich untereinander auszutauschen. Doch auch auf spannenden Tauchreisen, bei Gruppenausflügen sowie bei Tauchgängen an lokalen Seen lassen sich Taucherbande knüpfen. Und Tauchmöglichkeiten gibt es in der Region reichlich. Seen wie beispielsweise der Echinger Weiher und der ­Friedberger See, aber auch tiefere Seen wie der Murner, Starnberger und Walchensee liegen in guter Reichweite. Die Bewohner der lokalen Seen sind vielfältig und zählen große Zander, Graskarpfen, Flussbarsche sowie eine enorme

Anzahl an Hechten zu den ihren. Nachttauchgänge werden aufgrund der Unterwassertopografie sowie der guten Sichtweiten zum grandiosen Erlebnis. Gern sammeln sich zwischen Tausendblatt und Laichkraut viele junge Dreikantmuscheln und Nacktschnecken. Um die kleinen Unterwasserfreunde zu schützen, ist Umweltbewusstsein ein wichtiger Punkt für die Tauchbasis ­Schwerelos und findet bei Ausbildungen und Events stets Beachtung. Mit eigenem Tauchshop, Ausrüstungsverleih, Füllstation und Reiseangebot ist die Tauchbasis in Ingolstadt bestens gerüstet für die nächsten 30 Jahre. Ihr Netzwerk aus leidenschaftlichen Tauchern freut sich auf noch mehr Schwerelosigkeit mit Tauchbasis Schwerelos.

Informationen unter www.tauchbasis-schwerelos.de


66 | TAUCHBASISPORTRÄT

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FOTOS // DR. MARTIN SCZYRBA

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ie Tauchschule Tauchen Südstrand auf Fehmarn bereichert nun schon seit sechs Jahren das Tauchgeschehen an der westlichen Ostseeküste und hat in diesen Jahren für viel Tauchernachwuchs gesorgt. Das Steckenpferd der PADI-5Star-Basis ist das Schnuppertauchen und die Beginner-Ausbildung zum Open W ­ ater Diver. Besonders für die lockere und lustige Atmosphäre wird das Team sehr geschätzt. Kindern und auch erwachsenen Anfängern wird mit viel Spaß und kompetentem Umgang die Freude am Tauchen vermittelt. Der basiseigene, beheizte Pool und das nur gut 30 Meter von dort entfernte Hausriff bieten dafür völlig sichere und zudem traumhafte Bedingungen mit oft bis zu zehn Meter Sichtweite. Bereits ab etwa einem Meter Tiefe geht es mit der Seegraswiese los. Im Blasentang und den mehrfarbigen Algen finden sich nicht nur jede Menge Strandkrabben, sondern auch Garnelen, Grundeln, kleine Plattfische, Aalmuttern, bunte Seesterne und grüne Seenadeln, die den Seegrashalmen zum Verwechseln ähnlich sehen. Die geringe Wassertiefe von vier Metern und das Lichtspiel von Wasseroberfläche bis auf den Grund sorgen für ein perfektes erstes Taucherlebnis. Aber auch Profitaucher und Naturfreunde dürfen sich vor der Tür von Tauchen Südstrand auf einen ausgedehnten und tiefenentspannten Entdeckungstrip freuen.

Informationen unter www.tauchen-suedstrand.de

Um Fehmarn herum locken aber noch wesentlich mehr sehenswerte Tauchplätze wie die Ostküste vor Staberhuk und Katharinenhof, die an idyllischen Naturstränden mit zahlreichen großen, bewachsenen Findlingen aufwartet. Die Westküste ist geprägt von den Mergelbänken, kleinen Lehmgräben und dem sogenannten Ostseestöpsel, einem aus dem Wasser ragenden, versunkenen Festmacherturm, um den herum sich viele junge Fischschwärme tummeln. Der Lieblingsspot der Basis ist das Wrack „Docktor“, das mit dem schnellen Schlauchboot in nur zehn Minuten Fahrt erreicht wird. Mit einer Länge von 100 Meter in einer Tiefe von sechs bis 15 Meter ist dieser Tauchplatz für Anfänger ein absolutes Highlight im Logbuch, aber auch ein Schmankerl für die Kenner. So fühlen sich nicht nur absolute Tauchanfänger, sondern auch erfahrene Taucher in der topausgestatteten Basis wohl, die viele Annehmlichkeiten bietet. ­Matthias Bauch und sein Team haben sich mit viel Energie, Kreativität und Begeisterung in kurzer Zeit zu einer sehr beliebten Anlaufstelle an der Ostsee entwickelt – für Taucher und solche, die es werden wollen.


68 | REISE

COSTA BRAVA TEXT // MATTHIAS BERGBAUER FOTOS // MANUELA KIRSCHNER

WILDE KÜSTE

Prächtiger Bewuchs mit farbwechselnden Gorgonien.


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FOTO // ARTUR FRIEDRERICH SELBACH

Nicht überall ist der Braune Zackenbarsch so zutraulich wie hier an den Illes Medes.

FOTO // SERVICIOS EDITORIALS GEORAMA

Cadaqués ist eines der schönsten Städtchen an der Costa Brava.

Blick auf das Cap de Creus.


70 | REISE Die Bucht von L’Estartit.

A

An der Costa Brava zeigt sich das Mittelmeer von einer seiner besten Seiten. Stark gegliederte Felsenküsten, schroffe Felsformationen, Steilhänge, senkrechte Drop-offs, zahlreiche Höhlen, Grotten und Überhänge zeichnen die Küste. Dazu kommt meist ein für das Mittelmeer großer Artenreichtum und stellenweise prächtiger Bewuchs, etwa mit farbwechselnden Gorgonien. Auch rote Edelkorallen sind hier noch zu entdecken. Kraken, Conger, Zackenbarsche und Muränen sind besonders in geschützten Gebieten nicht selten. Mannigfaltig sind dazu die heimlichen Highlights des Mittelmeers, die unzähligen Kleinode wie Nacktschnecken, Plattwürmer, Garnelen und Krebse, Seepferdchen, Schleimfische, Lippfische und vieles mehr – die Costa Brava hat alles. Außer durchgehend klares Wasser. Die Sichtweiten sind gebietsweise nicht immer so gut, wie man es vielleicht von einigen anderen Mittelmeerzielen kennt. Doch zum einen hat die Costa Brava auch Tauchreviere mit sehr guten Sichtweiten und zum anderen hat nährstoffreiches Wasser auch sein Gutes, als Lebensgrundlage für eine artenreiche Tierwelt.

Wilde Küste Über Wasser gehen die Verlockungen weiter: eine facettenreiche Küste und malerische Ortschaften mit mediterraner Lebensart. Schroffe Felsklippen wechseln sich mit schönen Buchten und weiten Sandstränden ab, beschauliche Fischerorte und malerische Altstadtkerne mit betriebsamen Feriensiedlungen. Spaniens Nord­ osten hat viele Gesichter. Und ist vielleicht gerade deshalb so beliebt. Die Costa Brava, der Name bedeutet „Wilde Küste“, erstreckt sich von der spanisch-französischen Grenze bis etwas südlich der Ortschaft Blanes. Luftlinie macht dies eine Länge von nur etwa 180 Kilometern: Per Auto ist es über die mäandernde Küstenstraße mit streckenweise wunderbarem Panoramablick ein Vielfaches. Cadaqués Das malerische Städtchen weit im Norden der Küste ist eine echte Perle der Region. Der alte Ortskern mit seinen schmalen Gassen, steilen Gängen und stillen Winkeln besitzt ursprünglichen Charme. Ebenso malerisch ist die halbkreisförmige Hafenbucht. Das ist der Ort, der Dalí inspirierte. Dalí war von der Wildheit der Costa Brava Das Wrack „Boreas“ liegt nah bei Palamós.


71 Seltener Anblick: eine im Freien schwimmende MittelmeerMuräne.

begeistert, insbesondere von den Felsformationen, die in vielen seiner Kunstwerke zu sehen sind. Nach den Tauchgängen kann man Dalí-Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besuchen, wie sein Sommerhaus in Portlligat bei Cadaqués oder das Dalí-­Theatermuseum in Figueres. Die große Vielfalt der Fauna und Flora um das Cap de Creus und sein unvergleichlicher Fischreichtum haben dazu beigetragen, dass es 1998 zum maritim-terrestrischen Naturpark erklärt wurde. Cala Jóncols Die Bucht Cala Jóncols liegt inmitten eines Naturschutzparks und hat sich mit nur einem einzigen kleinen Hotel ihre ursprüngliche Schönheit bewahrt. Es liegt zehn Kilometer außerhalb von Roses und die Bucht ist nur über einen sechs Kilometer langen unbefestigten Weg zu erreichen. In der Bucht von Jóncols gibt es nur das gleichnamige Hotel und auch nur eine Tauchbasis: die der Euro-Divers, die unter deutschsprachiger Leitung von Jan Boelen steht. Die Tauchplätze hier gehören zum Feinsten. Cap Norfeu, Punta Prima, La Caverna oder Cap ­Trencat – um nur einige Highlights zu nennen. Steilwände und Felsblöcke sind bedeckt mit gelben Krustenanemonen und Gorgonien, unter

Überhängen gibt es Edelkorallen schon ab moderater Tiefe, außerdem mehrere Höhlen und reichlich Fisch, darunter kapitale Gabeldorsche und Conger. Fast schon Kultstatus haben die zahlreichen Nacktschnecken von Jóncols.

Hotel Cala Jóncols Das Hotel Cala Jóncols liegt in der gleichnamigen Bucht der Halbinsel Cap de Creus. Von Roses, dem Hauptort der Region, ist es zehn Kilometer entfernt. Das Hotel verfügt über 45 Zimmer und bietet mit dem Hauptrestaurant Vollpension mit Frühstück, Mittag- und Abendessen. Zu den Einrichtungen gehören zudem Strandbar, Spa, Sauna, Swimmingpool, Parkplatz und gleich bei der Rezeption ein ansprechender Aufenthaltsbereich mit Kaminzimmer und Bar. Zu den angebotenen Aktivitäten zählen auch Yoga, Fahrrad- und Kajakverleih, Stand-up-Paddling sowie Bootsausflüge. Weitere Informationen unter www.calajoncols.com


72 | REISE Roter Fahnenbarsch.

Felimare fontandraui.

Crimora papillata.

GorgonienEischnecke.

Okenia elegans.

Goldschwammschnecke.


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Roses Von Norden kommend ist mit Roses eine Touristenhochburg erreicht. Der lange, flach abfallende und feinsandige Strand ist ideal zum Baden und ausgesprochen familienfreundlich. In der Bucht gibt es zahlreiche Appartements und Hotelkomplexe. Entsprechend betriebsam wird es zur Hochsaison. Doch dafür bietet der Ort vielseitige touristische Infrastruktur. Vom nahegelegenen Aqua-Vergnügungspark, in dem vor allem Kinder auf ihre Kosten kommen, über zahlreiche Restaurants bis hin zu Bars, Discos und Nachtleben. Gleichermaßen ist Roses idealer Ausgangspunkt für Unterwasser-Highlights. Je nach Reichweite der Tauchboote erstrecken sich die Tauchreviere vom Cap de Creus im Norden bis zu den Medas-Inseln im Süden. Aber auch direkt vor Roses liegen Top-Tauchplätze wie zum Beispiel Punta ­Falconera, Cap Falcó oder Cap Norfeu.

L’Escala Am südlichen Ende der Bucht von Roses liegt das kleine Örtchen L’Escala. Es besteht aus einer kleinen Altstadt mit Einkaufsstraße und einer Strandpromenade. Hier gibt es weniger Massentourismus wie im nahe gelegenen L ­ loret de Mar, sondern eher Camper und Familienurlauber. Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich auf dem Gelände des Fünf-Sterne-­ Campingplatz La Ballena Alegre die Tauchbasis Scuba Alegre. Sie wird geleitet von dem Spanier Albert Rovira Mas. Mit ihren schnellen Tauchbooten, die im Hafen von L’Escala starten, werden Tauchplätze um das Cap de Creus, Costa Montgrí und auch die ­Medas-Inseln angefahren. Eine halbe Stunde mit dem Boot vom Hafen entfernt, liegt das Schiffswrack „Avvenire“, das wegen der Marmorladung, die es damals transportierte und die man heute noch im Inneren findet, „El Marmoler“ genannt wird. Das Schiff sank 1971 aufgrund eines Unwetters und liegt in einer Tiefe von 42 Meter. In der Nähe befindet sich auch die Höhle Cala Pedrosa, in der man rote Korallen und zahlreiche Langusten sehen kann.

Euro-Divers Die Euro-Divers-Basis Cala Jóncols steht unter deutschsprachiger Leitung von Jan Boelen. Sie verfügt über ein großzügiges Gelände der Hotelanlage, nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Täglich werden zwei Bootsausfahrten angeboten. Strandtauchgänge sind außer in den Monaten Juli und August jederzeit möglich. Neben täglichen Ausfahrten mit dem über 14 Meter großen Tauchboot „Mar Blawa“ sind bei entsprechender Nachfrage auch Fahrten mit einem Schnellboot zum etwas weiter entfernten Tauchplatz Marso Doro möglich. Nitrox gibt es ohne Aufpreis. In Roses, dem zehn Kilometer entfernt liegenden Hauptort der Region, haben die Euro-Divers eine zweite Tauchbasis. Informationen unter www.euro-divers.com


74 | REISE

Eine Schule Meerraben.

Figueres Unbedingt einen Ausflug wert ist das landeinwärts gelegene Figueres. Die Provinzhauptstadt, eher ein Städtchen, hat eine schöne Altstadt mit viel Flair. Hauptattraktion mit seinen bedeutenden Exponaten ist das Dalí-Museum, zu Recht eines der meistbesuchten Museen Spaniens mit einer großen Vielfalt faszinierender Exponate und einer originellen Kulisse.

FOTO // AGÉNCIA CATALANA DE TURISME

L’Estartit, Medas-Inseln Aus dem kleinen, aber traditionsreichen Fischerhafen L’Estartit ist mit dem touristischen

Dalí-Museum in Figueres.

Aufschwung der letzten Jahrzehnte längst ein beliebtes Ferienzentrum geworden. Ein sechs Kilometer langer, heller Sandstrand hat sicher das Seine dazu beigetragen, mehr noch aber die nur gut einen Kilometer vor der Küste liegenden Medas-Inseln. Deren Unterwasserwelt hat L’Estartit zu einem, wenn nicht dem Zentrum des Tauchsports, an der Costa Brava gemacht. Der Naturpark Illes Medes besteht aus sieben Felsinselchen und einigen aus dem Wasser ragenden Klippen. Die Landfläche ist seit 1983 Naturschutzgebiet, das umgebende Meeresgebiet seit 1990.

Scuba Alegre In der Nähe von L’Escala in Sant Pere Pescador befindet sich auf dem Gelände des Fünf-SterneCampingplatzes La Ballena Alegre auch die Tauchbasis Scuba Alegre. Sie wird geleitet von dem Spanier Albert Rovira Mas, von allen Urtus genannt. Mit drei schnellen Tauchbooten, die im Hafen von L’Escala liegen, werden die Tauchgebiete in der Roses-Bucht vom Cap de Creus, der Montgrí-Küste bis zu den Medas-Inseln angefahren. Mehrere Schulungsräume, ein Swimmingpool und eine Chillout-Ecke gehören zur Ausstattung. Parkplätze für Gäste, die nicht auf dem Campingplatz wohnen, stehen ausreichend zur Verfügung. Es gibt einen Raum zum Waschen, Aufbewahren und Trocknen der Tauchausrüstung. Heiße Duschen sowie Toiletten und Schließfächer können genutzt werden. Leihausrüstung ist zahlreich vorhanden. Informationen unter www.scubaalegre.com


75 Typisch Islas Medas: zutrauliche Zackenbarsche.

Gestreifte Dickkolbenschnecke.


76 | REISE

Gewöhnlicher Krake.

Nur gut einen Kilometer vor der Küste liegen die Medas-Inseln.

Die Sichtweiten unter Wasser sind bei den Inseln sehr gut und die Tauchplätze generell abwechslungsreich, mit schroffen Wänden und einer zerklüfteten Felslandschaft mit Canyons, Überhängen, teils gewaltigen Felsblöcken und eindrucksvollen Höhlen. Eine Attraktion für sich sind die zahlreichen Zackenbarsche. Selbst kapitale Exemplare von über einem Meter Länge sind hier zu sehen und das aus nächster Nähe. Die Tiere sind quasi handzahm, obwohl sie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr angefüttert werden dürfen. Sie wissen eben, dass ihnen zumindest hier von Menschen keine Gefahr droht, und haben sich an Taucher gewöhnt. L’Estartit bietet eine gute Auswahl an Unterkünften. Ein professionell geführtes Taucherhotel ist das Les Illes Hotel & Diving, die Tauchbasis steht unter der Leitung von Genis Dalmau. Es liegt direkt an der Hafenpromenade und zu den basiseigenen Tauchschiffen sind es nur fünf Minuten Fußweg. Und mit den schnellen Tauchboten sind die Medas-Inseln ebenfalls in nur wenigen Minuten erreicht.

Les Illes Hotel & Diving Die Tauchbasis Les Illes Diving befindet sich im Les Illes Hotel & Diving. Sie wird von dem Spanier Genis Dalmau geleitet. Neben Spanisch, Englisch und Französisch wird auch Deutsch gesprochen. Es gibt einen Raum zum Waschen, Aufbewahren und Trocknen der Tauchausrüstung. Zu den Räumlichkeiten gehören auch Duschen und Toiletten. Leihausrüstung ist zahlreich vorhanden. Das Taucherhotel ist günstig an der Hafenpromenade und mitten im Ort gelegen. Zu den Tauchschiffen im Hafen sind es nur fünf Minuten Fußmarsch. Die beiden Tauchschiffe sind für bis zu 35 Personen zugelassen und jeweils mit einem zusätzlichen Zodiac ausgestattet. Informationen unter www.hotellesilles.com


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Stollis Divebase Stollis Divebase hat eine über 50-jährige Tradition. Basiseigner sind heute Tom und Maria Pichlmaier. Stollis Divebase ist die einzige Tauchbasis in der Tamariu-Bucht und so hat man nicht nur das Hausriff für sich allein, sondern üblicherweise auch die Bootstauchplätze. Ein knappes Dutzend werden regelmäßig mit dem Tauchboot „Gabriela“ angefahren. Auch Kindertauchen (ab acht Jahren) steht auf dem Programm. Das Apartment Taucherwohnung direkt über der Basis ist bei vielen Tauchern als Unterkunft beliebt. Informationen unter www.stollis-divebase.eu

Europäische Langusten in einer Höhle.

Tamariu Das ehemalige Fischerdorf hat sich zu einem malerischen Bilderbuch-Küstenörtchen entwickelt. Es liegt in einer von bewaldeten Hügeln geschützten Bucht, hat einen feinen Sandstrand und eine kleine Flaniermeile, gesäumt von Restaurants mit mediterraner Küche, in denen man drinnen und draußen sitzen kann. Tamariu ist auch bei Spaniern ein äußerst beliebtes Ausflugs- und Kurzreiseziel, entsprechend voll ist es dann in der Hauptreisezeit. In bester Lage direkt am Wasser und an der Flaniermeile befindet sich die Tauchbasis „Stollis Divebase“. Sie steht unter deutschsprachiger Leitung von Tom und Maria Pichlmaier. Das Tauchrevier beginnt schon mit dem Hausriff direkt vor der Tür. Es ist vielfältig, sehr groß, mit nischenreichen Felsarealen, Sandgründen, Seegraswiesen und zum Buchtausgang hin Freiwasser – ein spannendes und abwechslungsreiches Revier für Makrofans, aber auch gut geeignet für die Anfängerausbildung. Allein die Kutterausfahrten zu den entfernteren Tauchgründen mit der „Gabriela“, einem charmanten, über 90 Jahre alten, top gepflegten Tauchboot, sind schon Urlaubserlebnis pur. Ein knappes Dutzend werden regelmäßig angefahren wie zum Beispiel Cala Nova, das Conger-Riff oder auch die etwas entfernteren Plätze von Los Ullastres in der Nähe von Calella.

Nicht einfach zu finden: Der Himmelsgucker vergräbt sich gern im Sand.


78 | REISE

H2O Diving Center Das renommierte spanische Tauchzentrum und Tauchschule H2O Diving befindet sich direkt in der Port Marina von Palamós und wird von Mario Bofill, einem Diplom-Biologen und SSI-Ausbilder, geleitet. Das Tauchzentrum ist das ganze Jahr über geöffnet und bietet sowohl Boots- als auch Strandtauchgänge, Weiterbildungskurse und Schnuppertauchgänge an. Komplette Leihausrüstungen, auch Trockentauchanzüge, stehen in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Für Bootsausfahrten verfügt das Zentrum über ein eigenes Boot mit einer Kapazität für 30 Personen. Das geräumige Tauchboot liegt direkt im Port Marina, nur wenige Schritte vom Tauchzentrum entfernt. Die Flaschen und das Equipment müssen nicht geschleppt werden, ein Pick-up bringt alles direkt an den Kai, wo das Boot liegt. Nach den Tauchgängen kann die Ausrüstung vor dem Tauchzentrum gewaschen und aufgehängt werden. Umkleideräume mit Warmwasserduschen und Toiletten stehen für die Taucher zur Verfügung. Und direkt neben dem Tauchshop ist ein kleines Bistro, das auch leckere Kleinigkeiten für den Hunger nach dem Tauchen anbietet.

FOTO // INMEDIA SOLUTIONS S.L.

FOTO // ORIOL CLAVERA

Canyon mit farbwechselnden Gorgonien am Tauchplatz Ullastres I.

Informationen unter www.h2odivingcenter.com

Malerische Gassen in Pals.

Pals Eine einzigartige Sehenswürdigkeit und nicht weit von Tamariu entfernt ist das malerische Städtchen Pals. Der mittelalterliche Ortskern mit ockerfarbenen Häusern, Burg und Wehrmauern ist ein echtes Kleinod. Der Ort liegt im Landstrich Baix Empordà, steht unter Denkmalschutz und hat sich in den letzten Jahren zu einer touristischen Attraktion ersten Ranges entwickelt. Der nur für Fußgänger zugängliche Ortskern gäbe die perfekte Kulisse für einen Historienfilm ab.

Palamós Palamós liegt knapp 100 Kilometer von Barcelona und nur eine halbe Stunde Fahrzeit von Girona entfernt. Als zweitgrößter Fischereihafen Kataloniens, nach Roses, wird Palamós auch heute noch durch die Fischerei geprägt. Im Fischmarkt am Hafenkai wird der frisch angelandete Fang in einer Halle versteigert. Auf dem Hafengelände befindet sich auch ein Fischereimuseum.


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Zwei große Rote Einsiedlerkrebse.

Wrack „Boreas“.

Häuserkulisse in der Altstadt von Girona.

In der Port Marina von Palamós befindet sich das Tauchzentrum H2O Diving, das unter spanischer Leitung von Mario Bofill steht. Mit dem basiseigenen Tauchboot geht es zu den spektakulären Tauchplätzen Los Ullastres, die auch „Calella Riff“ genannt werden, da sie gerade einmal 1.500 Meter von Calellas Hafen entfernt sind. Hier erheben sich drei aus der Tiefe emporsteigende Felskegel auf sechs bis acht Meter unter der Wasseroberfläche. Sie zählen zu den Highlights der Region. Die imposantesten Plätze sind über und über mit roten und gelben Fächerkorallen bewachsen. Attraktiv und in nur fünf Minuten Fahrtzeit erreichbar ist das auf 32 Meter Tiefe liegende Wrack „Boreas“. Und wer nach dem Tauchen noch wandern möchte, der kann einen entspannten Spaziergang auf dem Camí de Ronda machen. Das ist ein langer Weg, der von Bucht zu Bucht und von Strand zu Strand entlang der gesamten Küste von Palamós führt. Girona Die Stadt Girona ist bekannt für ihre aus dem Mittelalter stammende Altstadt mit zahlreichen Bauwerken, darunter eine sehenswerte gotische Kathedrale. Verschiedene Plätze dienten als Kulisse für die Serie „Game of Thrones“ und sind heute nachgefragte Orte auf entsprechend spezialisierten Stadtführungen. Die Flanierallee im Stadtzentrum hat mehrere elegante Geschäfte und nette Cafés.

Landesinformationen zur Costa Brava unter Catalan Tourist Board www.katalonien-tourismus.de und www.catalunya.com


80 | AUSRÜSTUNG

Die neue S-TEK-Linie von Scubapro

S-TEK-PRO-System: die 13-Kilogramm-­Ausführung beinhaltet einen Einzelflaschenadapter. Auch als S-TEK PURE erhältlich. Die Backplates sind jeweils in Aluminium und Edelstahl verfügbar.

Informationen Die komplette S-TEK-Linie unter www.scubapro.eu/stek


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S-TEK Expedition Reels Das Reel, inklusive Edelstahl-Karabinerhaken, ist sehr robust und im ergonomischen Design. Die nicht verhakende Arretierschraube aus Edelstahl am gegenüberliegenden Ende des Griffs sorgt für eine bessere Ergonomie, während sich das Risiko einer verhakten Leine verringert. Der Rahmen ist aus eloxiertem Aluminium, die Trommel aus glasfaserverstärktem Spritzguss-Nylon, Achse und Schrauben aus Edelstahl. Eine integrierte Leinenklemme und ein entfernbarer Torben-Loc-Leinenanker bieten zwei Möglichkeiten, um das Leinenende zu sichern. Eine Leinenmessanzeige informiert jederzeit, wie viel Leine abgewickelt wurde. Zudem stehen zwei Leinenlängen zur Wahl: 100 oder 200 Meter.

S-TEK Donut Wings Das abgerundete Profil der Donut Wings ermöglicht eine kontrollierte und gleichmäßige Luftverteilung. Erhältlich sind die Donut Wings in drei Auftriebsgrößen: 13, 18 und 27 Kilogramm. Die Außenhülle ist aus 1000D Cordura und die Innenblase aus 500D Cordura. Sie bieten eine sehr hohe Abriebfestigkeit, haben ein umweltfreundliches, farbechtes ­Dope-Dyed-Gewebe und einen robusten YKK-Reißverschluss. Das runde Profil reduziert Lufteinschlüsse und ermöglicht eine kontrollierte und gleichmäßige Luftverteilung. Der neue, elliptisch geformte EPDM-­ Faltenschlauch ist äußerst widerstandsfähig und der Tek BPI, basierend auf einem K-Style-Layout, bietet eine extrem robuste und leichte Konstruktion für eine sensible Dosierung der Luft. Das weiche Mundstück des BPI kann zum Aufblasen des Wings komfortabel gedreht werden.

S-TEK-Harness-Backplate-Kombinationen Die neue S-TEK-Linie bietet bei den Harness-BackplateKombinationen eine PRO- und eine PURE-Ausführung. Die PRO-Version kombiniert Premium-Plus-Materialien mit moderner Technologie und vielen Funktionen sowie einer revolutionär geformten Backplate. Dieses für Zweckmäßigkeit und Komfort entworfene Harness besitzt einzeln einstellbare TEK-LOC-Schulterschnallen aus Edelstahl für eine anliegende Passform und ein leichtes An- und Ablegen. Schulterschnallen und D-Ringe können flexibel eingestellt werden. Die PURE-Version folgt dem DIR-Konzept (Doing It Right) für das Tauchen mit Wingsystem und Backplate im minimalistischen Design. Sie besitzt durchgängige Gewebegurte mit vielen Edelstahlkomponenten und zwei vorgebogenen D-Ringen an den Schultern, einem an der Hüfte und zwei am Schrittgurt. Die Backplates beider Versionen sind entweder aus korrosionsbeständigem Edelstahl oder leichtem Aluminium, haben eine organische Form mit abgerundeten Kanten und Vertiefungen für die Flügelmuttern. Beide Ausführungen besitzen neu angeordnete Durchführungen für einen natürlicheren Verlauf des Gurtmaterials, erhöhten Komfort und minimierten Gewebeabrieb.


FOTO // JACKI BRUNIQUEL

WIE SIE IN DER GEMEINDE UND IM NATURSCHUTZ ARBEITET.

THE BLACK MERMAID FOUNDATION

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Sodwana, Isimangaliso Wetland Park in KwaZulu Natal, Südafrika: Zandile auf der Suche nach Delfinen. TEXT // MAREN SCHOLTEN


INTERVIEW | 83

Z Zandile Ndhlovu aus Südafrika hat ihren Traum zum Beruf gemacht und wurde PADI Freediving ­Instructor­, die erste schwarze Instruktorin Südafrikas. Sie ist auch als Black Mermaid bekannt und hat die namensgleiche Organisation The Black Mermaid Foundation gegründet. Sie setzt sich sowohl für mehr Diversität und Inklusion in der Tauchbranche ein als auch für den Meeresschutz. Wir haben sie über ihre Liebe zum Meer und ihre Arbeit interviewt. Wann hast du mit dem Freitauchen angefangen und bist PADI-Mitglied und dann Instructor geworden? Ich habe Ende 2018 vom Freitauchen erfahren und meinen Kurs im Juni 2019 gemacht. Ich habe damals den einzigen PADI Freediving Instructor in Südafrika kennengelernt und meine Ausbildung im Januar 2020, kurz vor dem Lockdown, beendet. Meine persönliche Reise seitdem ist echt unglaublich!

FOTO // BRUCE BUTTERY

Gansbaai, Südafrika: Zandile, Fotoshooting bei Sonnenuntergang.

Windmill Strand, Kapstadt, Südafrika: Schnorcheltrip für Kinder von der Black Mermaid Foundation organisiert, Zandile mit zwei Kindern im Wasser.

Du kommst aus Johannesburg, einer Stadt im Landesinneren, die fast 2.000 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Woher kommt deine Faszination für das Meer? Ich hatte nie davon geträumt, dass das Meer ein Ort ist, an dem ich jemals sein könnte, bis ich 2012/13 beim Mountainbiken war. Ich erinnere mich, den Ozean auf eine ganz bestimmte Weise gesehen und wahrgenommen zu haben, und wusste sofort, dass ich ihn entdecken musste. 2016 war ich dann zum ersten Mal auf Bali schnorcheln und konnte unter die Meeresoberfläche schauen. Dieser Moment hat mein Leben verändert! Als Joburger wusste ich nicht, wie ich weitermachen sollte, und als Leute vom Tauchen sprachen, machte ich meinen PADI Discover Scuba Dive in Sodwana und liebte es. 2017 und 2018 machte ich meinen Open Water, Advanced Open Water und den Rest meiner Scuba-Brevetierungen in J­ ohannesburg, wo wir in Steinbrüchen tauchten. Zurzeit lebe ich in Kapstadt und bin verliebt in die ­Kelpwälder und das klare, kalte Wasser des Atlantik!


FOTO // JANIKA ALHEIT

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Die Black Mermaid Foundation arbeitet sowohl in der Gemeinde als auch im Naturschutz. Was machst du genau und warum ist es wichtig, beides zu verbinden? Ich denke, lokale Küstengemeinden müssen die Möglichkeit haben, den Ozean kennenzulernen. Dies ist aus zwei Gründen wichtig. Erstens ist der Ozean ein erstaunlicher Ort, den jeder mindestens einmal in seinem Leben erlebt haben muss. Südafrika hat eine harte Geschichte, in der es während der Apartheid Schwarzen und Farbigen nicht erlaubt war, an den Strand zu gehen. Daher ist dies noch nicht so üblich. Hier muss die Veränderung beginnen. Zweitens ist eine persönliche Verbindung zum Ozean notwendig, denn wenn Menschen etwas lieben und sich damit verbunden fühlen, werden sie es schützen. Um diese Lücke zu schließen, mache ich interaktive Meereserlebnisse, wie Schnorchelausflüge für K ­ inder zwischen zehn und 18 Jahren. Wenn wir eine vielfältige Vertretung im Wassersport und Umweltschutz anstreben, müssen wir auf schulischer Ebene anfangen. Wenn wir die Ängste der Kinder in Faszination umwandeln können, bauen sie hoffentlich diese Verbindung auf und erweitern ihre Träume. Wir machen auch Schulgespräche, damit wir Bewusstsein dafür schaffen, dass der Ozean ein Ort für alle ist. Durch Naturschutzaufklärung bei Jugendlichen ermutigen wir sie, selbst Meeresschützer zu werden. Die Organisation ist selbst finanziert, sodass wir leider nicht immer Kurse geben können. Wir suchen aktiv nach Spendern, die sich unserer Mission anschließen, den Ozean zugänglicher zu machen, insbesondere mit Blick auf das Jahrzehnt der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung und deren Ziele. Es ist eine unglaubliche Zeit, am Leben zu sein und diese Arbeit zu tun!

Wie sind die Reaktionen der lokalen Gemeinden, wenn du sie über den Ozean, die Probleme und den Schutz aufklärst? Denn viele Südafrikaner haben das Meer noch nie wirklich erlebt, selbst diejenigen nicht, die in der Nähe leben. Es gibt viele Gemeinden, die in der Nähe des Ozeans leben, ihn gesehen, aber noch nie persönliche Erfahrungen gemacht haben. Traditioneller Glaube, Spiritualität und viele andere Erklärungen werden uns von klein auf als Gründe genannt, warum wir nicht ins Meer gehören. Die Gemeinde, mit der ich in Langa, hier in Kapstadt, zusammenarbeite, ist so offen und dankbar für die Bemühungen. Aber es wird auch deutlich, dass es eine generelle Unzugänglichkeit zum Meer gibt, da oftmals Geld, Transportmittel, Zeit und Zugang zu dem Wissen darüber fehlen. Ich kann nur einen sicheren Ort zum Erkunden schaffen und hoffen, dass die Kinder bereit sind, das Meer weiter zu entdecken. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, zu sehen, wie sich der Schrecken in Freude verwandelt.

Oben links Strawberry Rocks, Cosy Bay Strand, Kapstadt, Südafrika: auf der Suche nach südafrikanischen Kap-Pelzrobben in klarem Wasser. Oben rechts Sodwana Bay, Isimangaliso Wetland Park in KwaZulu Natal, Südafrika: Erkundung der Gezeitenzone mit Kindern der lokalen Schule, organisiert durch NEWF und Adventure Mania mit Unterstützung der Black Mermaid Foundation. Unten rechts Strand Water’s Edge, Kapstadt, Südafrika: Tauchgang in den Kelpwäldern bei Sonnenaufgang.


FOTO // JEANDRE GERDING

INTERVIEW | 85 Der erste Ausruf der Kinder „Da ist ein Seestern!“ lässt mich schluchzen. Diese Momente sind für mich mehr als magisch und auf unvorstellbare Weise belohnend! Mir ist klar, dass es schwer ist, die Leute zu bitten, sich um den Ozean zu kümmern, wenn sie nicht wissen, wie sie Essen auf den Tisch bekommen. Daher ist der Zugang zum Meer schon eine Art Privileg. Wir können nur hoffen, dass mit der Zeit und mit Aufklärung eine Veränderung stattfinden kann. Du hast auch deine eigene Modelinie herausgebracht. Welche Zielgruppe spricht sie an? Ja, habe ich! Die Kleidung besteht aus zwei fiktiven Charakteren, die ich erstellt habe, Lwandle und Nkanyezi, eine Meerjungfrau und ein Meermann! Die Kleidung ist für alle, von Babygrößen bis XXL! Zu sehen, wie sich Kinderaugen weiten, wenn sie mich in meinem Oberteil sehen und mich anlächeln, ist, worum es für mich dabei geht.

Sodwana Bay, Isimangaliso Wetland Park in KwaZulu Natal, Südafrika: Fotoshooting am Morgen.

FOTO // JACKI BRUNIQUEL

Justins Tauchplatz, Kapstadt, Südafrika: Tauchen mit einer Qualle, Wassertemperatur nur 8,5 Grad, aber glasklar.

Bringst du nur Einheimischen das Freitauchen bei oder nehmen auch Touristen an deinen Kursen teil? Ich unterrichte jeden, der lernen will! Touristen sind herzlich willkommen! Ich unterrichte Freitauchen in KwaZulu-­ Natal, Kapstadt und Johannesburg, all diese Gegenden sind auf ihre ganz besondere Art schön. Es ist so toll, Menschen diese neue Erfahrung näherzubringen. Es hat mein Leben so sehr verändert, dass ich die normale Arbeitswelt aufgegeben habe. Der Ozean hat mein Herz gestohlen und es gibt keinen Moment, in dem ich es für selbstverständlich halte, hier zu sein und es so zu erleben, wie ich es tue!

Informationen unter www.www.blackmermaid.co.za www.padi.com/de/mermaid-education

WIR SIND LEIDENSCHAFT 2022 wird unser 25-jähriges Firmenbestandsjahr. Seit über 2 Jahrzehnten erfüllen wir Ihre Reiseträume mit Leidenschaft, Kreativität und Fachkenntnis. Papua Neu-Guinea, Rapa Nui, Saint Helena, Tasmanien, Socorro, Cocos oder auch Galapagos. Die Liste Ihrer Tauchträume kennt bei uns keine Grenzen. w w w. w a t e r w o r l d . a t


86 | BÜCHERMEER

RIFF-FÜHRER ROTES MEER DAS NEUE STANDARDWERK AUS DEM KOSMOS VERLAG. TEXT // BERND HUMBERG

M

it 972 exzellenten Fotos ist dieses handliche Rotmeer-­ Bestimmungsbuch reich bebildert. Zu jeder Art gibt es zudem kurze, informative Texte: zu ihrer Größe, markanten Merkmalen zur leichteren Bestimmung sowie zu ihrer Lebensweise, dem Lebensraum und ihrem Verbreitungsgebiet. Am Anfang fast jeder Tiergruppe, sowohl von Fischen als auch Wirbellosen, werden ­deren

Besonderheiten und Lebensweisen kurz besprochen. Damit ist dieses Bestimmungsbuch mit neuen Autoren und neuer Aufmachung wieder ein echter Kosmos-Klassiker. Der Großteil ist dem bemerkenswert reichhaltigen Fischkapitel gewidmet. Sehr hilfreich sind dabei die Fotos von Jungtieren einer Art, wenn sich diese mit ihrer Färbung deutlich von den erwachsenen

Fischen unterscheiden. Ebenso werden bei vielen Fischarten die Männchen und Weibchen einer Art gezeigt, wenn diese jeweils eigene Farbmuster haben, sodass sie leicht für unterschiedliche Arten gehalten werden könnten. Die Säugetiere sind mit dem kleinen Kapitel zu Dugong, Delfin und Kleinem Schwertwal vertreten und die Reptilien mit Meeresschildkröten. Das Kapitel der wirbellosen Tiere umfasst Quallen,


87 Platt- und Röhrenwürmer, Krebse, Gehäuseschnecken und Nacktschnecken, Krake, Sepia und Kalmar sowie die Stachelhäuter mit Feder-, Schlangen- und Seesternen, Seegurken und Seeigeln. Die Autoren Manuela Kirschner (Fotografin) und Dr. Matthias Bergbauer (Meeresbiologe) bereisen seit über 30 Jahren regelmäßig das Rote Meer und haben in dieser Zeit das Bildmaterial für dieses Buch zusammengetragen. Matthias Bergbauer hat auch längere Zeit an Forschungsprojekten und Exkursionen im Roten Meer teilgenommen. Fazit: ein umfassendes, hochwertiges Rotmeer-Bestimmungsbuch, ideal für Taucher, Schnorchler und Fotografen. Der perfekte Begleiter für Tauchreisen zum ­R oten Meer für alle, die wissen möchten, was sie unter Wasser gesehen haben.

Info Maße: 19,3 x 13,4 cm 1. Auflage 2021, Seiten 316 ISBN: 978-3-440-16933-9 Preis: 40 Euro Franck-Kosmos Verlag www.kosmos.de


88 | REISE

Am Roca Partida: hautnahe Begegnung mit einem Walhai.


FOTO FOTO // // SCOTT SCOTT JOHNSON JOHNSON

TEXT // MICHELE WESTMORLAND

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90 | REISE

F

ür jemanden, der nicht fließend Spanisch spricht, ist Isla ­Revillagigedo ein ziemlicher Zungenbrecher. Zum Glück ist dieser Archipel auch einfach als Socorro bekannt. Sie sehen wie Inseln aus, doch es sind ruhende Vulkane, die etwa 400 bis 600 Kilometer vor der Südspitze der Baja-Halbinsel, Mexiko aus dem Pazifik ragen. Die vier sehr unterschiedlichen Formationen San ­Benedicto, Socorro, Clarión und die kleine Roca Partida bilden zusammen ein ganz besonderes Revier für die großen Bewohner des Ozeans.

Die rund 30-stündige Überfahrt zu drei der „Inseln“ macht bewusst, wie weit draußen man hier ist. Clarión ist von den anderen noch einmal so weit entfernt, dass sie nicht

auf den Tourplänen steht. San Benedicto, das erste Ziel, beeindruckt über Wasser mit fantastischen Fels- und Lavaformationen, Strukturen und Farben, die der Vulkan hervorgebracht hat. Unsere ersten beiden Tauchgänge des Nachmittags fanden am sogenannten Canyon statt. Schon nach wenigen Minuten war der erste Manta entdeckt. Kurz darauf folgten schnell Schwärme von Schnappern und zwei Silber- und Weißspitzenhaie. Beim zweiten Tauchgang waren Große Tümmler die Sensation. Sie heißen nicht nur so, sie sind auch beeindruckend groß. Eine Gruppe dieser Tiere kam ganz nah heran, um uns zu beobachten. Sie waren mit Kratzern und Zahnabdrücken übersät, die zeigen, dass sie mehr als nur freundliche, spaßige Kreaturen sind.


Ein Galapagos-Hai schaut neugierig vorbei.

Der ozeanische Riesenmanta, hier bei Roca Partida, erreicht eine Spannweite bis sieben Meter.

FOTOS // SCOTT JOHNSON JOHNSON

Wir bringen Euch entspannt und sicher zum Tauchen

Große Bogenstirn-Hammerhaie sind an einigen Plätzen nicht selten.

Ein Manta zeigt im Vorbeiflug seine weiße Bauchseite.

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Zu den jeweiligen Tauchplätzen geht es auch mit schnellen Beiboten.

Briefing in einem Teil des großen Salons.

Als Nächstes verlegte der Kapitän die „Socorro Aggressor“ um San Benedicto herum, um einen ganzen Tag lang am bekanntesten Tauchplatz der Gegend, The Boiler, zu liegen. Auf etwa 20 Meter Tiefe angekommen, war schon der erste Riesenmanta da. Der Platz ist eine wichtige Reinigungsstation für Mantas, die sich von einer Vielzahl von Fischen von Parasiten befreien lassen. Selbst die Remoras, die sich an die Mantas anheften, scheinen hier besonders groß zu sein. Das nächste Ziel war Roca Partida – ein monolithischer Fels, der sich einsam und nicht größer als ein Fußballfeld inmitten der Hochsee steil erhebt. Es gibt nicht nur reichlich Meeresleben rund um Roca Partida, der Fels ist auch ein Rast- und Nistplatz für Tölpel. Sie hockten auf dem Bug des Boots, griffen Drohnen an und kackten auf so ziemlich alles – vor allem auf die felsigen Hänge von Roca Partida, weshalb diese auch so schön weiß sind. Unter Wasser ist der Fels ein Anziehungspunkt für Großfisch. Auf den Felsvorsprüngen rund um die Struktur ruhten Gruppen von Weißspitzenhaien.

Große Delfine sind an manchen Tauchspots regelmäßig und aus der Nähe zu sehen.

FOTO // SCOTT JOHNSON

FOTOS // MICHELE WESTMORLAND

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FOTO // SCOTT JOHNSON

Guadalupe und Socorro

Unvergessliche Begegnung vor Guadalupe. Ein großer Weißer Hai, aus dem Käfig heraus fotografiert.

Die „Socorro Aggressor“ bietet regelmäßig in den Monaten von Juli bis Oktober Touren nach Guadalupe zum Käfigtauchen mit Weißen Haien an. Das Beste von den beiden Gebieten Guadalupe und Socorro bietet Aggressor nächstes Jahr auf einer besonderen Kombitour vom 4. bis 21. November 2022, die nur für Taucher angeboten wird: Guadalupe und Socorro, 17 Nächte an Bord der „Socorro Aggressor“. Wer sich für diese Abenteuertour entscheidet, dem wird Käfigtauchen mit Weißen Haien auf Guadalupe Island und Tauchen auf Socorro Island mit pazifischen Riesenmantas, Walhaien und Delfinen geboten. Der Reiseplan beinhaltet drei Tage Tauchen auf Guadalupe mit unbegrenzter Zeit nach dem Frühstück bis zum Sonnenuntergang zur Beobachtung der Weißen Haie. Während der Überfahrt Richtung Süden nach Socorro werden zudem Tauchgänge an der Insel Cedros und der Magdalena Bay angeboten. Nach einem kurzen Stopp in Los Cabos geht es dann weiter nach Socorro. Wie immer gilt auch bei dieser Tour: „Die Reiseroute ist abhängig von Wetter und Bedingungen und liegt im Ermessen des Kapitäns.“

FOTO // AGGRESSOR ADVENTURES

Vor oder nach dem Aufenthalt

FOTO // SCOTT JOHNSON

Käfigtauchen vor Guadalupe: Vorbereitung und Taucherin im Käfig mit umherkreuzenden Weißen Haien.

Sie sind nicht der Partytyp und große Strandresorts sollen es auch nicht sein? Bleiben Sie in der Nähe des Flughafens und der Jacht in San José del Cabo. Das ist ein charmantes Kulturzentrum, in dem Familien über den zentralen Platz schlendern und die Kathedrale besuchen können. Empfehlenswert: das Boutiquehotel Casa Natalia. Es ist tadellos gepflegt und schön dekoriert. Das Casa Natalia vermittelt seinen Gästen den vollen Geschmack des wahren Mexikos, einschließlich der Speisekarte in ihrem Restaurant Mi Cocina. Die Zimmer sind schön, aber der Service und die Freundlichkeit gegenüber den Gästen rangiert in der Fünfsternekategorie.


FOTO // SCOTT JOHNSON

94 | REISE

In den Felsspalten versteckten sich zahlreiche, riesige Muränen, Hummer, Seeigel und Kraken. Es gab Schwärme von Stachelmakrelen, Galapagoshaie und gelegentlich Hammerhaie, dazu Tigerhaie und einige der größten Thunfische, die man sich vorstellen kann. Bekannt ist der Fels dazu für Begegnungen mit den ozeanischen Riesenmantas. Im Januar oder Februar kann man mit Glück auch Buckelwale sehen, wenn sie durch das Gebiet ziehen. Der berümte Roca Partida.

FOTO // MICHELE WESTMORLAND

Ein Ausflug in die Region ist nie vollständig ohne einen Besuch auf Socorro Island. Dies ist der Standort für den Parkdienst und das Militär. Genehmigungen und Inspektionen waren schnell abgewickelt, sodass wir wieder ins Wasser gehen konnten. Delfine, Mantas und Haie schwammen umher, aber nicht nah genug, um ein Foto zu machen. Dann tauchte ein Hammerhai bei einer der anderen Tauchgruppen auf. An einem weiteren Platz jedoch wimmelte es nur so von farbenfrohen Wimpelfischen. Zurück an den Tauchplätzen The Boiler und The Canyon waren die Delfine gleich wieder da und auch Riesenmantas. Beim letzten Tauchgang im Canyon waren mindestens 20 Silberspitzenhaie da – und das in nur rund 25 Meter Wassertiefe.

Kleine Stärkung nach dem Tauchen.

FOTO // MICHELE WESTMORLAND

Schiffsdaten „Socorro Aggressor“-Jacht Länge: 41 Meter Breite: 8,25 Meter Passagiere: 26 Personal: 11 Oberes Loungedeck Cocktaildeck und Präsentations-/Bibliothekssalon Geräumiger Essbereich

Informationen unter www.aggressor.com


LUFTBLASEN KOLUMNE | 95

BIN ICH FROH, DASS ICH KEIN BERGSTEIGER BIN TEXT // PETER S. KASPAR

W

ir saßen in einer fröhlichen Runde endlich mal alle wieder an einem Tisch draußen vor der Kneipe und zwei von uns unterhielten sich übers Tauchen. Eine junge Frau mischte sich ein: „Aber Tauchen ist doch blöd. Taucher machen Korallen kaputt.“ Ähm - hm nö, also nicht alle zumindest, es kommt ja auch immer darauf an, wo man taucht, natürlich auch mit wem – und die Ausbildung ist ganz wichtig, aufpassen muss man auf jeden Fall, jeder muss achtgeben, bei einem guten Tauchguide … Die Taucher am Tisch begannen jedenfalls, sehr schnell und sehr hektisch durcheinander zu plappern. Keiner, aber wirklich auch kein einziger der drei Taucher am Tisch hatte jemals in seinem Leben auch nur eine Koralle berührt. Was erstaunlich ist, denn – mal schnell überschlagen – saßen da gut 2.000 Tauchgänge beieinander. Das Pro­blem war, dass die junge Frau offenbar nicht zu differenzieren wusste und die drei Taucher um sie herum deutlich mehr zu verdrängen wussten als nur Wasser. Dass sie vom Tauchen keine Ahnung hatte, gab sie immerhin unumwunden zu. Ich dagegen habe ein wenig Ahnung vom Tauchen, schließlich praktiziere ich die edelste und beste aller Sportarten seit 30 Jahren. Es ist ja nicht so wie beim Bergsteigen. Ich habe zwar noch nie ein Steigeisen oder einen Eispickel aus der Nähe gesehen und der letzte Gipfel, den ich erklommen habe, war der ­Teufelsberg im Westen ­Berlins,

der ­i mmerhin auf die stattliche Höhe von 120,1 Meter kommt, aber ich weiß doch Bescheid. Nehmen wir den Mount E ­ verest. Der ist nur 8.728 Meter höher als der ­Teufelsberg. Dort sind beim Versuch, ihn

sich doch nur mal die Massen der Bergsteiger anschauen, die sich jedes Jahr zu Beginn der Klettersaison im Basislager auf knapp 5.400 Metern zusammendrängen und dort Party machen. Würden Taucher so etwas tun? Und dann dieser Unfug, dass Bergsteiger reinen Sauerstoff brauchen, um auf den Gipfel zu kommen! Welchem Taucher würde es schon in den Sinn kommen, mit reinem Sauerstoff zu tauchen? Außerdem nehmen Taucher ihre Pressluftflaschen wieder mit zur Basis und lassen sie nicht einfach so im Riff rumliegen. Moralisch gesehen finde ich es einfach toll, wie man aus 30 Meter Tiefe auf Bergsteiger in 8.000 Meter Höhe voller Verachtung herunterschauen kann.

zu besteigen (oder wieder runterzukommen), bislang rund 300 Bergsteiger ums Leben gekommen – am Everest natürlich, nicht am Teufelsberg. Nicht, dass das etwa mit dem Blue Hole bei Dahab zu vergleichen wäre (aus dem es übrigens auch rund 300 Taucher nicht lebend zurück an die Oberfläche geschafft haben). Man muss

Aber kommen wir zurück zu der jungen Frau, die uns, offenbar von jeder Ahnung unbeleckt, über Gefahren aufklären wollte, die dem Meer durch Taucher drohen. Ich beschloss, sie einfach zu ignorieren, und erzählte meinen Mitstreitern von einem durchaus populären Riff, an dem sich stets an der gleichen Stelle Hunderte von Wimpelfischen tummelten. Allerdings war ich seit vielen Jahren nicht mehr dort gewesen. Die beiden schauten sich verwundert an. Vier oder fünf Wimpelfische hätten sie dort gesehen, mehr nicht. Ich schielte zu der jungen Frau, die sich längst einem anderen Sitznachbar zugewandt hatte. Vielleicht sind ja Taucher den Bergsteigern doch nicht ganz so überlegen, wie ich immer dachte.


96 | AUSBILDUNG

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Easy Diving Tauchsport Gmbh (1/2) Mainzerstr. 119 65189 Wiesbaden +49 611 713507 Airbubble Neben dem Mühlweg 10 65474 Bischofsheim +49 6144 33 68 270 Aquanaut Tauchbasis In der Au 40 65582 Diez +49 643283308 Planet Diving Provinzialstr. 252 66806 Ensdorf +49 681 9650042 Tauchservice Kliem Friedensstraße 12 67112 Mutterstadt +49 623 491 898 75 Dive Connection Moosbrunnenweg 3 67435 Neustadt Weinstraße +49 6321 38 69 10

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97

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Paga - Sport Rosenweg 3-7 94501 Aidenbach +49 160 800 9968

Dive-Squad Dorfgasse 23 2801 Katseldorf +43 664 305 2238

Ship-Shop Neue Bahnhofstr. 126 4132 Muttenz +41 61 4615186

Tauchschule Waterworld Dorfstraße 8 8307 Effretikon +41 52 2026161

Local Diving Gmbh Bruggetenstr. 6 8833 Samstagern +41 44 784 75 14

Tauchbasis Schwerelos Rathausplatz 1 85049 Ingolstadt +49 841 35189

Tauchsport Egginger Sandnerhofweg 4-6 94469 Deggendorf +49 170 5923051

Harry‘s Tauchshop Florianigasse 1 3133 Traismauer +43 6642045980

Dive-Store.Ch (1) Rheinstraße 22 4302 Augst / Bl +41 61 8115387

Deko-Stopp Frohwiesstr. 29 8330 Pfäffikon +41 79 7185268

Dive Experience Gmbh Moosmatt 25 8905 Arni +41 56 6337576

Abc-Divers Gmbh (1/2) Erfurter Straße 29 85386 Eching +49 8937000969

Aquakadabra Am Dürren Berg 7 97270 Kist +49 9306 8543

Tauchclub Thayatal - Austria Moritz-Schadek-Gasse 59 3830 Waidhofen / Thaya +43 664 34 51 403

Atlantis Attersee Seeleiten Str. 4 4866 Unterach am Attersee +43 664 5060316

Divecorner (2) Schaffhauserstraße 32 8400 Winterthur +41 52 7213969

Tauchschule Säuliamt Industriestraße 18 8910 Affoltern Am Albis +41 796858798

Turtlepoint Divers Lindenstraße 12 85416 Langenbach +49 170 774 3000

Tauchsportzentrum & Pension (2) Am Sundhäuser See Uthleber Weg 27 99734 Nordhausen +49 36 314 71272

Joe‘s Wassersportcenter Innsbrucker Bundesstraße 53 5020 Salzburg +43 662 890259

Aarau Dive Factory Badergässli 6 5000 Aarau +41 62 822 1745

Scuba Viva (1) Wartstraße 295 8408 Winterthur +41 52 222 2228

Sunshine Divers St. Jakobstr. 10 9000 St. Gallen +41 71 2453151

Tauchstation Wolfgangsee Markt 113 5360 St. Wolfgang +43 6506556566

Bike & Dive Industriestrasse 3 5644 Auw +41 76741 0055

Neutaucher Bachstr. 4 8566 Neuwilen +41 764949607

Into The Blue Diving Bischofszellerstraße 332 9212 Arnegg +41 071 385 0662

Tauchen In Tirol Eduard Bodemgasse 1 6020 Innsbruck +43 512 393484

Pro Dive Shop & School Gmbh Seestraße 29 6052 Hergiswil +41 41 631 09 35

Tauchsport Uster Ag Apothekerstraße 4 8610 Uster +41 44 9402677

Eat Sleep And Dive Rorschacherstraße 39 A 9400 Rorschach +41 71 3854610

Tauchsport Signer Gmbh Haupstraße 77 8716 Schmerikon +41 79 912 1412

Zingg- Dive Gmbh St. Gallerstr. 27 A 9402 Mörschwil +41 79 7550254

Dive Academy Gmbh Speerstr. 96 8805 Richterswil +41 447260600

Tauchfreunde Rheintal Nordstrasse 21A 9450 Altstatten +41 787 452 871

Tauchschule Bär: Underwater Explorer Club Schönenbergstraße 189 8820 Wädenswil +41 76 470 44 44

(1) = PADI Freediver Center

Dreams Of Diving Deine Tauchschule Am Bodensee Huiweiler 5 88048 Friedrichshafen +49 177 272 7199 Tauchen Lernen Am Bodensee Bodanstraße 67 88079 Kressbronn +49 172 7749065 Lion Divers Dorfstraße 14 88364 Wolfegg-Rötenbach +49 752 795 4796 Tauchschule Meersburg Von-Lassberg-Straße 1 88709 Meersburg +49 7532 9277 Blue Adventure Tauchschule Ulm Riedwiesenweg 10 89081 Ulm +49 176 23518998 Dive Team Bayreuth Albrecht-Dürer-Straße 42 90403 Nürnberg +49 921 721 780 Action And Dive Training-Center Frankenstraße 187 90461 Nürnberg +49 911 447070 Spiritdivers (1) Unterfürberger Straße 83 90768 Fürth +49 9117871597 The Dive Base St Martin - Str 29 92334 Berching +49 8460 3480014 Tauch Aktiv (2) Pfargasse 5 92521 Schwarzenfeld +49 160 97018243 Tauchsport Leeb-Lange Hochstraße 33 94032 Passau +49 170 538 9258

Österreich Tauchsport Lorenc Wiener Neustädter Strasse 37 490 Ebenfurth +43 2624 52755 Umex Erdbergstraße 50 1030 Wien +43 191 32083 Action Diving Austria Favoritenstr.48 1040 Wien +43 676 331 7021 Fundiver E.U. Grinzinger Straße 149 1190 Wien +43 13 70 9120

Laguna Lochau Lindauer Straße 42 6911 Lochau +49 8382 944690 H2o Diving Academy Untere Hauptstraße 46 7100 Neusiedl Am See +43 2167 41039 Alpenaquarium Grüblsee Grüblsee 1 8794 Vordernberg +43 664 218 1182

Dive-Company Jägerstraße 23 1200 Wien +43 1 3309335

Tauchbasis Wörthersee Saag 11 9212 Gemeinde Techelsberg am Wörther See +43 463 900 888

Tauchzentrum Wien Wolsteingasse 36 1210 Wien +43 1 2921480

Schweiz

Blue Ocean Diver Am Mühlwasser 1220 Wien +43 676 3473350 I Dive Flugfeldstraße 9 1220 Wien - Vienna +43 664 346 0556 Shark Academy (1) Jochen-Rindt-Strasse 21 1230 Wien +43 676 3480 860 Learntodive.At Aulissengasse 3/1 2232 Deutsch Wagram +43 664 804 741 554 Special Dive Tauchschule Haydnstrasse 44, Leopoldsdorf 2333 Wien +43 1 997 4167

TSK Bern (1/2) Könizstraße 157 3097 Liebefeld +41 31 3324575 Nemo Tauchsport Klg Stationsweg 7 3627 Heimberg +41 33 4370307 Scuba Diving School Gstaad Gstaadstr.29 3792 Gstaad +41 791311858 Scubaboard Stockhofstraße 9 4020 Linz +43 732 665689 non dubitare Schirmerstraße 15 4060 Leonding bei Linz +43 664 5006630

Tauchschule & Tauchshop Kantonsstraße 12 6207 Nottwil +41 79 6044046 Fare Moana Leidenbergstraße 6208 Oberkirch +41 79 717 88 53 Scubalino Tauchen Reisen Gmbh Kasernenstraße 95 7007 Chur +41 81 2531112 Scuba Viva (1) Sihlfeldstr. 10 8003 Zürich +41 44 4505500 TSK Zürich Stauffacherquai 54 8004 Zurich +41 442919494 Asvz-Tauchschule Sport Center Polyterrasse 8092 Zurich +41 446324203 Eddiving Dorfstraße 53 8105 Watt +41 44 555 90 46 Scuba-Frogs Zelgmatt 28 8132 Egg +41 79 656 55 99 Dieli-Diver (2) Gumpenwiesenstr. 7 8157 Dielsdorf +41 763261849 Dugong Dive Center Gmbh Nordstraße 116 8200 Schaffhausen +41 526203970

(2) = PADI TecRec Center


98 | IMPRESSUM

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DESCENT™ MK2i

DESCENT™ T1 TANKPOD*

DESCENT MK2 SERIE ™

* Separat erhältlich, für jede Tauchflasche erforderlich. Nur kompatibel mit Descent™ Mk2i.

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