Kitelife 25

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Portr ät

Amboss, Slider, Schmiedehammer: Wenn Rick Jensen zu kreativer Höchstform aufläuft, fliegen die Funken.

R atgeber

Stauluftprinzip oder Doppelhubpumpe: Bei der Wahl des richtigen Kitesystems scheiden sich die Geister.

Reiselust

Die einsamsten Spots Indonesiens: Auf Entdeckungstour rund um die Kleinen Sunda-Inseln.

Materialcheck Nischenprodukte mit neuem Horizont: Die modernen Freestyler sind vielseitiger als ihr Ruf.

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Kitelife 25 | Ausgabe 06-2011 | Deutschland 3,00 d | A 3,00 d | CH 9,00 SFR | Benelux 3,00 d | E/I 4,00 d | www.kitelife.de

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[Editorial]

An Wind war das Jahr 2011 in Deutschland nicht arm. Neben sonnigen Frühlingstagen mit hohen Windgeschwindigkeiten und einem goldenen Herbst, der teils über Wochen hinweg für kitebare Bedingungen sorgte, war sogar der Sommer weit von einer Flautenperiode entfernt. Diese Bilanz lässt aufs nächste Jahr hoffen und erleichtert das Ertragen der kommenden Wintermonate.

Illustration Matthias Falk

Betrachtet man in der letzten Zeit hingegen das Verhalten der im Internet surfenden Kiter, könnte man den Eindruck bekommen, als hätte ganzjährig Flaute geherrscht. In gängigen deutschen Kiteforen tritt zunehmend eine Generation der Miese­peter in Erscheinung, die sich gegenseitig darin messen, schlechte Stimmung zu verbreiten und Dinge kaputtzureden – wobei die Hintergründe vielfältiger Natur sind. Beim Verfolgen des einen oder anderen Threads bekommt man mittlerweile den Eindruck, als handele es sich eher um eine Diskussion zum Euro-Rettungsschirm als um eine Freizeitsportart, die Spaß bringen soll, so heftig wird teilweise verbal aufeinander eingeschlagen. Immer wieder stelle ich mir deshalb zuletzt die Frage: Warum sind die Surfer der Bits und Bytes so negativ eingestellt und warum steht das Gegeneinander immer häufiger über dem Miteinander? Diese Form der Kommunikation erstickt ernst gemeinte Fragen, Kreativität und Ideen nicht selten bereits im Keim. Denn wer möchte sich schon gern von einer anonymen Masse von Trockensurfern steinigen lassen?

An den Stränden dieser Welt funktioniert das Miteinander unter Kitern doch hervorragend, warum tut man sich also in der virtuellen Welt so schwer damit? Gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Winter ist es an der Zeit, auf den Pfad zurückzugelangen, der ursprünglich Sinn dieser Veranstaltungen war. Nämlich den Austausch von Erfahrungen, Wissensteilung und natürlich auch Streitgespräche – die dann aber oberhalb der Gürtellinie geführt werden sollten. Wenn sich alle Aktiven auf diesen Grundgedanken besinnen, wird das Verfolgen von Diskussionen bei einer warmen Tasse Tee auch wieder ein echter Genuss werden und die Zeit des Wartens auf die nächste Kitesession versüßen. Einer immer wieder kontrovers geführten Diskussion an Stränden und in Foren haben auch wir uns in diesem Heft gewidmet. Genauer gesagt der Frage nach der Entscheidung für das individuell passende Kitesystem. Ob Anfänger oder Fortgeschrittener, die meisten Kiter haben sich schon mal gefragt, ob nun der Tube- oder der Softkite die bessere Wahl ist. Wir stellen die beiden Systeme ab Seite 16 gegenüber und zeigen die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie die unterschiedlichen Funktionsweisen. Außerdem haben wir uns mit Rick Jensen, einem echten Unikat der internationalen Kiteszene, getroffen. Kitesurfen ist für ihn mehr als ein Sport, mehr als eine Passion oder eine Herausforderung. Seine Motivation, außergewöhnliche Projekte am Kite, an der Winch oder an der Wakeboardanlage umzusetzen, ist schier unermesslich und hat uns einen ordentlichen Batzen grandioser Bilder beschert. Über seinen Antrieb und darüber, dass sein Einsatz an der Flex, der Bar oder dem Schmiedehammer nicht immer nur in ausgelassenem Spaß, sondern auch gern mal im Krankenhaus endet, berichtet der Kieler ab Seite 30. Passend zur Vorweihnachtszeit haben wir mit dem Erscheinen dieses Magazins ein großes Jubiläum zu feiern. Denn du hältst die bereits 25. Ausgabe der Kitelife in den Händen. Die nach wie vor enge und fruchtbare Beziehung zwischen dem Sprachrohr der deutschen Kiteszene und dem Terra Oceanis Verlag nehmen wir zum Anlass, um nach Heften statt nach Jahren gerechnet Silberhochzeit zu feiern. An dieser Festlichkeit wollen wir natürlich alle Leser teilhaben lassen und schenken deshalb mit vollen Händen. Ab Seite 60 findest du eine Verlosung mit Preisen im Wert von über 15.000 Euro. In diesem Sinne wünschen wir frohe und harmonische Feiertage sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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Foto © Lukas Prudky Fahrer Jan Schiegnitz

Ratgeber

Material......................................... Fahrschule..................................... Wind und Wetter............................ Gewusst wie....................................

Pumpen oder nicht Pumpen: Das ist die Frage....................................................16 Reibungslose Richtungswechsel.........................................................................40 Früherkennung und Entstehung von Gewittern................................................76 Origami für des Kiters besten Freund................................................................80

Materialcheck

Kites................................................ Freestylespezialisten mit neuer Vielseitigkeit.............................................45 Boards............................................. Drei sportliche Schnitten für echte Könner....................................................56 Top 5................................................. Die fünf besten Winteranzüge für Kiter............................................................66

Kitelife

Blickfang........................................ News................................................. Porträt........................................... Fotocontest................................... Gewinnspiel.................................... Ein Bild und seine Geschichte...... Reiselust........................................

Impressionen von den schönsten Kitemomenten...............................................10 Messen, Must-haves und Medaillen......................................................................24/72 Rick Jensen über die Faszination groSSer Spielzeuge3��������������������������������������30 Kür der besten Kitebilder 2011............................................................................29 Preise im Wert von über 15.000 Euro....................................................................60 Wie Jesus über das Wasser lief............................................................................74 Steile Wellen, steife Brise: Die grünen Wände von Timor................................90

Event

Schlacht von Trafalgar............... Moderner Seekampf im Süden Spaniens...............................................................86

Standards

Editorial............................................................................................................................................................................06 Abonnement.......................................................................................................................................................................44 Shopfinder.........................................................................................................................................................................68 Lesershots.........................................................................................................................................................................88 Ausblick & Impressum......................................................................................................................................................98 8 Ausgabe 6 / 2011

TITELBILD FOTO © Ramon Schoenemaker Postproduktion Thomas Lison



[kitelife] blickfang

Sebastian Witzleben ist den meisten Kitern eher unter dem Namen Buzzy bekannt. Und wer ihn nicht kennt, hat wahrscheinlich zumindest schon mal einen seiner brachialen Kiteloops gesehen. Sein Rezept für solch extreme Flugeinlagen: „Man nehme viel Wind, glattes Wasser, etwas Sonnenschein, einen Kite, ein Brett und einen Satz dicke Eier. Das Ganze gut durchrühren und dann einfach heftig an einer Barseite ziehen.“ Schmerzbefreit sollte man in jedem Fall sein, um dieses Manöver nachzustellen. Denn wer mit Warp-Geschwindigkeit einschlägt, kann sich danach problemlos die Augenlider am Haaransatz festtackern lassen.

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[kitelife] blickfang

Foto © Dzevad Durgut Fahrer Sebastian „Buzzy“ Witzleben Spot Orth auf Fehmarn Ausgabe 6 / 2 0 1 1 1 1


[kitelife] blickfang

Foto © Jody MacDonald Fahrer Cameron Dietrich Spot Pazifik 1 2 Ausgabe 6 / 2011

Cameron Dietrich ist ein Globetrotter und steht niemals still. Ein Blick auf seine Twitter-Seite reicht aus, um zu wissen, dass es sich um einen Süchtigen handelt, süchtig nach dem Ritt auf dem Ozean. Es finden sich Einträge von Hawaii, aus Portugal, Peru, von Mauritius und Tahiti, nur wenige Wochen im Jahr verbringt der in Puerto Rico geborene Wavekiter in seinem Haus in der Dominikanischen Republik. Dass er stets auf der Suche ist, verwundert aber nicht wirklich. Denn wer eine solche Welle, wie hier zu sehen, einmal geritten ist und danach nicht ständig versucht, dieses Erlebnis erneut zu haben, der hat entweder keine Leidenschaft oder keinen Mumm. Cameron hat beides und deshalb für die dauerhafte Suche nach Wellen auch kurzerhand sein Medizinstudium geschmissen.



[kitelife] blickfang

Der Rendsburger Mario Rodwald fährt 2011 die wohl stärkste World-CupSaison seines Lebens. Beim vorletzten Tourstopp des Jahres in Brasilien war er allerdings mit schwierigen Bedingungen konfrontiert. Die teils sehr starke Strömung in der Flussmündung von Barra do Cunhaú vermasselte ihm seinen Auftritt in der Single Elimination. Um seinen achten Platz in der Rangliste jedoch behaupten zu können, nutzte er den nächsten freien Morgen für eine ausgiebige Trainingssession, bei der dieses Foto entstanden ist. Tricks wie der hier gezeigte Slim Chance gelangen ihm in der Double Elimination dann bedeutend besser, was letztlich den neunten Platz in Brasilien sicherte. Allerdings sind ihm vier weitere Fahrer im Gesamtklassement auf den Fersen, weshalb der letzte Tourstopp in Neukaledonien noch mal zur Zitterpartie werden könnte.

Foto © Toby Bromwich Fahrer Mario Rodwald Spot Barra do CunhaÚ 1 4 Ausgabe 6 / 2011



[Ratgeber] Material

Softkite oder Tubekite? Vor dieser Wahl steht jeder Kiter mindestens einmal in seinem Leben. Wir zeigen, wie sich die Systeme unterscheiden, was sie auszeichnet und in welchem Einsatzbereich sie ihre Stärken und Schwächen haben.

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olling Stones oder Beatles, Ski oder Snowboard, Mac oder PC? Im Verlauf unseres Lebens werden wir immer wieder mit Entweder-oder-Entscheidungen konfrontiert und legen uns mit ihnen auch häufig auf lange Sicht fest. Wer sich einmal für eine Sache entschieden hat, findet in der Regel zahlreiche Argumente, diese zu verteidigen, auch wenn es sich mehr als offensichtlich um eine Frage der individuellen Vorlieben handelt. Kein Stück anders verhält es sich auch im Kitesport. Denn allein schon bei der Frage nach dem passenden Material scheiden sich schnell die Geister. Ungeachtet der Markenpräferenzen steht ganz am Anfang die alles entscheidende Frage der Systemwahl. Softkite oder Tubekite, entweder oder? Handelt es sich dabei ebenfalls um eine Frage der individuellen Vorlieben oder ist das eine System tatsächlich besser als das andere? Zunächst handelt es sich bei Tube- und Softkites um zwei Systeme, die mit gewissen Einschränkungen beide auf Wasser und an Land funktionieren. Damit sind aber auch schon die wichtigsten Gemeinsamkeiten genannt. Denn trotz gleicher Einsatzmöglichkeiten unterscheiden sie sich grundlegend in der Art des Aufbaus, der Bedienung und mitunter auch den Flugeigenschaften. Schon beim Aufbau wird klar, dass im Grunde sogar nur wenige Parallelen existieren und damit ist nicht nur die Notwendigkeit einer Pumpe gemeint. Softkites erinnern optisch stark an Gleitschirme, was nicht weiter verwunderlich ist. Gleitschirme und Softkites funktionieren nach einem sehr ähnlichen Prinzip. Beide bestehen aus einem Ober- und einem Untersegel, die durch einzelne Zellen miteinander verbunden sind. Durch einströmende Luft erhält der Schirm seine Form, die meist durch Waageleinen unterstützt wird. Die Kategorie der Softkites lässt sich in Open-Cell- und Closed-CellVarianten­untergliedern. Der offensichtlichste Unterschied liegt in der Konstruktionsform der Anströmkante. Diese ist bei Open-Cell-Kites über die gesamte Breite offen, während Closed-Cell-Kites nur wenige Lufteinlässe haben, die mit einem Ventil in Form eines Schlauches aus Kitetuch versehen sind. Open-Cell-Softkites sind ausschließlich für den Einsatz an Land und auf

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[Ratgeber] material

Ein Speed III hat 39 Kammern und über 100 Waageleinen. Ein Meisterwerk der aerodynamischen Entwicklung und des Feintrimms.

Schnee ausgelegt. Durch die offenen Kammern würden sie bei einer Wasserlandung umgehend mit Wasser volllaufen und damit nicht wiederstartfähig sein. Bei einem Closed-Cell-Kite besteht diese Problematik hingegen nicht. Durch die Ventile bleibt der Schirm auch bei einem Aufprall auf der Wasseroberfläche startfähig, da die Luft im Schirm verbleibt. Theoretisch kann er zwar volllaufen, doch passiert dies in der Praxis nur selten, da moderne Schirme Lenzöffnungen besitzen und so konstruiert sind, dass sie kaum Wasser schlucken. Wer nun vermutet, dass es beim Landeinsatz keinen Unterschied macht, ob man einen offenen oder geschlossenen Softkite benutzt, der irrt. Denn die Ventile ermöglichen auch eine bessere Stabilität des Profils bei geringerem Anstellwinkel,­ sprich beim Depowern. Deshalb bieten die modernen geschlossenen Kites schlicht und einfach mehr Depower als die offenen. Als Wermutstropfen bringen

sie jedoch auch ein höheres Gewicht auf die Waage, da die geschlossene Struktur bei Einschlägen auf den Boden oder das Wasser mehr Verstärkungen, also mehr Material, verlangt, weil die Luft nicht so ohne Weiteres aus dem Kite entweichen kann. Dieses sogenannte Stauluftprinzip führt zu einigen Vorteilen gegenüber einem Tubekite. Da sich bei einem Softkite die Luft selbstständig zwischen dem Unter- und Obersegel anstaut und der Schirm sozusagen durch den Wind befüllt wird, benötigt man keine Pumpe, um dem Schirm sein Profil zu geben. Das spart nicht nur Zeit, die auf dem Wasser genutzt werden kann, sondern auch Kraft und Nerven, insbesondere an Leichtwindtagen, wenn hohe Quadratmeterzahlen gefordert sind. Ein Softkite wird also einfach nur ausgelegt und mit der Anströmkante voraus in den Wind gehalten, um ihn vorzufüllen. Dann kann es nach dem Überprüfen der Leinen bereits aufs Wasser gehen. Der Aufbaukomfort und die Aufbaugeschwindigkeit sind bei einem Softkite nicht zu schlagen und Softkitepiloten dadurch immer schneller auf dem Wasser. Die Bauweise ist darüber hinaus leichter als bei einem Tubekite und trumpft zusätzlich durch ein geringeres Packmaß auf. Das niedrige Gewicht und die durch die geringe Wölbung hohe projizierte Fläche sind auch entscheidende Gründe dafür, dass der König der Softkites, der Flysurfer Speed3 in 21 Quadratmetern, auch gleichzeitig der König der Leichtwindkites ist. Die große verwendete Tuchmenge und die aufwendige Verarbeitung spiegeln sich allerdings auch im Preis wider. So sind geschlossene Softkites in der Regel immer etwas teurer als Tubekites gleicher Größe.

An Land werden Softkites häufig vorgezogen, da sie durch die Flexibilität weniger anfällig gegen Eiskristalle oder andere Fremdkörper sind, die das Tuch bei einem Aufprall beschädigen können. Foto © Ramon Schoenemaker

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[Ratgeber] material

Tubekite

Softkite

Die Anströmkante eines Tubekites besteht aus einem dicken Luftschlauch, der sogenannten Fronttube. Durch die Wölbung der Fronttube entsteht die runde Form des Flügels. So kann auf der Oberseite ein Unterdruck entstehen, der die Anströmung und den Flug des Kites erst möglich macht.

Durch die Lufteinlassventile eines Softkites strömt die Luft hinein, die sich zwischen Ober- und Untersegel anstaut. Diese Stauluft sorgt dafür, dass sich ein Profil ähnlich dem eines Flügels formt. Diese Lufteinlassventile schließen sich, wenn der Kite auf einen harten Widerstand trifft, sodass bei einem Absturz kein Wasser eintreten kann.

Das Luftauslassventil eines Softkites wird beim Abbau geöffnet. So kann die angestaute Luft zwischen Ober- und Untersegel entweichen. Außer beim Abbau bleibt dieses Ventil immer geschlossen. Bei besonders harten Aufschlägen auf dem Wasser oder Land kann sich dieses Ventil allerdings öffnen, was den Kite in einer solchen Extremsituation vor Beschädigungen schützen soll.

Die Struts sind fest mit der Fronttube vernäht und sorgen dafür, dass das Tuch in der gesamten Tiefe unter Spannung steht und eine optimale Flügelform entstehen kann. Sie werden hart aufgepumpt, damit sie ein starres Skelett bilden können.

Die Kammern zwischen Ober- und Untersegel werden durch mehrere Verstärkungen miteinander verbunden, damit sie beim Aufprall nicht platzen können. Diese Verstärkungen sind aus einem extra elastischen Material gearbeitet.

Die sogenannten Jet Flaps werden bereits seit mehreren Jahren bei Flysurfer verwendet. Sie sorgen dafür, dass es durch den Strömungsabriss an der Hinterkante, ähnlich wie bei einem Flugzeugflügel, zu geringeren Verwirbelungen kommt.

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[Ratgeber] material Die breitflächige Verteilung des Zuges über die Waage verringert außerdem den Stressfaktor für das Tuchmaterial, weshalb die Lebenserwartung eines Softkites wesentlich höher ist als die eines Tubekites.

Viele Strippen, viele Möglichkeiten: Wer das System des Kitetrimms bei einem Softkite verstanden hat, kann auf zahlreiche Variationsmöglichkeiten zurückgreifen.

Die projizierte Fläche eines Softkites ist sehr viel größer als die eines Tubekites, was zur Folge hat, dass ein Softkite bei einer Größe von zehn Quadratmetern genauso zieht wie ein Tubekite in zwölf Quadratmetern. Ein Softkite bietet somit also mehr effiziente Fläche im Wind. Daraus resultieren unter anderem die hervorragenden Leichtwindeigenschaften.

Anders als bei einem Tubekite wird die Kraft bei den Softkites (mit Ausnahme der mittlerweile nur noch selten geflogenen ARC-Kites von Peter Lynn) über ein komplexes Waageleinensystem auf die Bar weitergegeben. Die Flugleinen gehen durch ein Rollensystem, den sogenannten Mixer, auf einige kleine Leinen über, die in der Regel in vier (manchmal auch nur drei) Ebenen angeordnet sind (von vorn nach hinten: A, B, C, Bremse). Diese zahlreichen Strippen haben den einen oder anderen schon zu Unrecht abgeschreckt. Denn wer als Softkite­ pilot einige simple Grundregeln beim Abbau beachtet, hat seltener Leinensalat zu bekämpfen als ein Tubekitepilot, der jedes Mal seine Bar vom Schirm abknüpft (siehe hierzu auch Abbau eines Softkites auf Seite 81).

Durch die nicht vorhandene starre Struktur überlebt ein Softkite auch schon mal die eine oder andere Baumlandung unbeschadet. Es hat eben seine Gründe, warum Softkites an Land meist bevorzugt werden.Bei der Auswahl sieht sich der Softkitefan gegenüber dem Tubekitelager einem deutlich geringeren Angebot gegenüber. Denn neben Marktführer Flysurfer gibt es kaum Alternativen für den Wasserseinsatz. Einer der Gründe dafür dürften die äußerst komplizierte Entwicklung und die teure Produktion eines Softkites sein. Ein Speed3 hat zum Beispiel 39 Kammern und über 100 Waageleinen, bei denen bereits ein halber Zentimeter mehr oder weniger Länge über geniales Flugverhalten oder absolute Baustelle entscheidet. Ein Meisterwerk der aerodynamischen Entwicklung und des Feintrimms. Tube- oder Inflateable-Kites erhalten ihre Struktur durch das Aufpumpen der großen Fronttube, welche die Anströmkante darstellt, und der längs dazu verlaufenden Querstruts. Auch wenn Kritiker in der Fronttube einen großen aerodynamischen Nachteil sehen, bietet diese Konstruktionsform zweifellos die einfache Möglichkeit, das Hauptsegel faltenfrei zu spannen, ohne eine aufwendige Waage einsetzen zu müssen. Darüber hinaus ermöglicht die steife Struktur einen Rahmen, der in der Regel auch bei heftigen Luftverwirbelungen stabil steht. Besonders wichtig wird diese starre Struktur beim Drehverhalten des Kites. Durch einen Lenkimpuls entsteht auf der Außenseite des Schirms immer ein ansteigender Auftrieb, der den Kite grundsätzlich in einen weiten Radius zieht.

Bei Minusgraden zeigen Softkites viele Vorteile. Vor eingefrorenen Ventilen, die schon so manche Snowkitesession erschwert haben, muss man bei einem Softkite auf jeden Fall keine Angst haben. Foto © Ramon Schoenemaker

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[Ratgeber] material Dank des steifen Profils kann ein Tubekite jedoch entgegen der angedachten Flugbahn in einen viel engeren Radius gezwungen werden, da er im Gegen­ satz zu einem Softkite auf der Obersegelseite im Turn bis zu einem Strömungsabriss getrieben werden kann, ohne dass das Tip einklappt. Insbesondere aus diesem Grund sind Tubekites pauschal die am schnellsten und engsten drehenden Schirme. Wobei der Blick auf das einzelne Modell in dieser Hinsicht entscheidend ist, da in Ausnahmen auch Tubekites existieren, die nur äußerst weite Radien vollziehen. Ihr ganz entscheidender Vorteil und gleichzeitig auch ein Alleinstellungsmerkmal ist ihr Flugverhalten bei Freestylemanövern. Besonders von professionellen Fahrern werden sie fast ausschließlich im Wettkampf eingesetzt und das nicht ohne Grund. Auf der einen Seite ist es das Drehverhalten, was hierbei so geschätzt wird, auf der anderen Seite der besonders bei C-Kites intensiv ausgeprägte Zugkraftabbau bei Landungen von ausgehakten Manövern. Zahlreiche Fahrer schwören auch auf die höhere Reaktivität der Tubekites, die ein agileres Flugverhalten vermittelt. Wenn es um ausgehakte Manöver geht, sind es also nach wie vor zweifellos die aufgepumpten Kites, die die beste Leistung bieten. Und auch beim Einsatz in der Welle, zumindest beim modernen Stil des Wave­ kitens, bei dem der Kite viel, schnell und in engen Freestyle-Ass Cesar Portas zeigt einen anspruchsvollen KGB. Er gehört seit einigen Jahren zu den Top-10Kitern weltweit. Seinen Erfolg verdankt er auch den Leistungen seiner Tubekites, die insbesondere in der Disziplin Freestyle die Nase vorn haben. Foto © Jo Ciastula

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Radien bewegt wird, hat dieses Konzept die Nase vorn. Ein weiterer Vorteil eines Tubekites, der zum Glück jedoch in den seltensten Fällen zum Tragen kommt, wird in Notsituationen entscheidend. Denn durch die Luft in den Struts lässt sich der Tubekite, sofern keine Ventile aufgegangen sind oder Schäden an den Struts entstehen, als Rettungsinsel nutzen, was manchem Kiter schon das Leben gerettet hat. Die prinzipiellen Vor- und Nachteile der beiden Systeme zählen jedoch nichts, ohne das jeweilige Modell im Detail zu betrachten. Denn sowohl Soft- als auch Tubekites können früh oder spät losgehen, gut oder schlecht springen und einfach oder schwierig aus dem Wasser starten.

Tubekites sind im Freestyle für die meisten Kiter nach wie vor das MaSS aller Dinge. Bei der Nennung der Unterscheidungen handelt es sich also zunächst nur um pauschale Merkmale, die je nach Einsatzgebiet des jeweiligen Kites variieren können. Gerade bei den Tubekites gibt es einen schier unüberschaubaren Markt, der nahezu alle Facetten des Kitesurfens abdeckt. Entsprechend unterschiedlich können demnach die Ausprägungen der einzelnen Flugeigenschaften sein. Dagegen haben es Softkite­piloten fast schon einfach. Denn wer mit

seinem Schirm auch aufs Wasser gehen möchte, wird sich primär mit der Palette der aktuellen FlysurferModelle beschäftigen. Für Freerider existieren in beiden Lagern gute Schirme, wobei sich die Softkites bei gleicher Größe in der Regel durch ein besseres Low End und eine stärkere Hangtime auszeichnen. In den Bereichen Freestyle und modernes Wavekiten punktet hingegen die starre Struktur der Tubekites. Wer seinen Kite auch auf Schnee oder zum Landboarden einsetzen möchte, kommt mit einem Softkite besser auf seine Kosten. Durch den flexibleren Aufbau kann der Softkite harte Einschläge auf festem Untergrund deutlich besser kompensieren als ein Tubekite. Zudem haben Tubekiter bei Minusgraden auch gern mit eingefrorenen Ventilen und Feuchtigkeit in den Struts zu kämpfen.Ob nun der Tube- oder der Softkite die bessere Wahl ist, bleibt am Ende also ganz klar eine Frage des Geschmacks. Beide Systeme bieten ihre spezifischen Vor- und Nachteile, die abhängig vom angestrebten Nutzungsverhalten abgewogen werden müssen. Entgegen der Frage Mac oder PC handelt es sich beim großen Systemkonflikt der Kitemodelle jedoch um eine weniger eingleisige Entscheidung, denn Kompatibilitätsprobleme mit dem Board muss derjenige mit Sicherheit nicht befürchten, der seine Kiterange aus beiden Lagern zusammenstellt. mw


[Ratgeber] material

Pro Softkite Wertstabilität Leichtwind Landeinsatz Packmaß Langlebigkeit

Pro Tubekite Mehr Auswahl Meist günstigerer Preis (besonders gebraucht) Freestyle Als Rettungsinsel geeignet Direkteres Drehverhalten Foto © Frits Houwaart Foto © Mark Richardson

Während auf dem oberen Bild die Königsdisziplin der Softkites zelebriert und die enorme Hangtime für einen Board-off ausgenutzt wird, zeigt Lasse Schneppenheim auf dem unteren Bild den explodierenden Pop seines Slingshot RPM, um einen Front Blind Mobe zu springen.

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[kitelife] News Bunte Farben gegen graue Tage Konkave Leichtwindlösung Dass auf den goldenen Herbst hoffentlich ein weißer

Ein Twintip mit solch gigantischen Ausmaßen

Winter folgt, können wir nicht versprechen. Dass aber auf

gab es noch nie bei Carved. Stolze 161 x 50

die erfolgreiche Sommerkollektion von Schwerelosigkite

Zentimeter misst das Predator. Und dieses

turnusgemäß die Winterkollektion folgt, hat bei uns in

Board überrascht nicht nur durch seine schiere

der Redaktion keinen überrascht. Herzstück der aktuellen

Größe. Die Leichtwindsensation von Carved soll

Kollektion des Kultlabels sind die Hoodies, wie gewohnt

das Kiten an der Gleitgrenze durch einfachste

innen flauschig-warm und mit extrahohem Kragen gegen

Bedienbarkeit für jeden erlebbar machen. Die

Wind und Wetter. Neue Designs und aktuelle Farben

Unibody-Verbundbauweise verleiht dem Board ein

trotzen der dunklen Jahreszeit. Komplettiert wird die

absolut geringes Gewicht. Kombiniert mit einer

Kollektion der kreativen Jungs durch Beanies, Bommels

durchgehenden Konkave im Unterwasserschiff

und Schals sowie natürlich jeder Menge Accessoires

und einer konkaven Outline soll die Gleitgrenze

aus gebrauchten Kites. Alles, was man im Winter braucht,

extrem nach unten geschraubt werden. Die

findest du ab sofort online unter www.schwerelosigkite.de

Verwendung einer durchgehend scharfen Kante

oder im gut sortierten Surfshop eurer Wahl.

gewährleistet maximale Kontrolle auch bei auffrischendem Wind. Das schwarze Prachtstück mit technischem Design ist ab sofort für 1.299 Euro erhältlich. Weitere Infos unter: www.carved.de

Weniger Reibung, mehr Sicherheit

Kurz nach der Vorstellung der zwei neuen Kitelinien TS und GP kommen auch die neuen Barsysteme von Best auf den Markt. Die Bar Redline Performance V2 ist mit einem neuen Auslösemechanismus und einem überarbeiteten Swivel unterhalb der Bar ausgestattet. Außerdem zählen ein doppelt geführter Depower-Tampen mit integriertem Stopper Ball und extraweiche Barenden aus EVA-Kunststoff zu den Neuerungen. Für die Baröse wird ab sofort ein austauschbares Plastikteil aus Delrin verwendet, das die Lebensdauer des Tampens deutlich erhöhen soll. Die Redline Performance V2 ist in den Breiten 47, 52 und 57 Zentimeter mit einer Leinenlänge von 20 Metern erhältlich. Im Lieferumfang befinden sich auch noch drei Meter lange Verlängerungsleinen. Die GP-Bar ist hingegen mit fünf Leinen ausgestattet und richtet sich mit größerem Chickenloop, verstärktem Depower-Tampen und extrastarker Safety-Leash gezielt an die Freestyler unter den Best-Piloten. Sie wird regulär mit 23 Meter Leinenlänge ausgeliefert und ist in den Breiten 47 und 52 Zentimeter erhältlich. Weitere Infos unter: www.bestkiteboarding.com

Flysurfer mit Silber in Europa Redline Performance V2

GP

Zum letzten Tourstopp der Europameisterschaft im Kitesurfen in Saint-Gilles-Croix-de-Vie reisten alle Teilnehmer mit energischem Willen an, noch einige Plätze in der Gesamtrangliste gutzumachen. Äußerst erfolgreich gelang dies der Flysurfer-Pilotin Christine

Geld-zurück-Windgarantie im Kiteclub Seahorse Bay mit KiteWorldWide

Bönniger aus Kiel. Nachdem sich die 24-Jährige auch unter die Top 5 im Freestyle vorkämpfen konnte, beendete sie ihre glänzende Saison mit dem Vizemeistertitel im Kiterace. In dieser Disziplin aus dem Flysurfer-Team ebenfalls vertreten war Gunnar Biniasch, der seine Saison mit dem neunten Platz bei den Herren abschloss.

Die Gegend um Hurghada in Ägypten bietet, entgegen allgemeiner Meinung, auch im europäischen Winter wirklich vernünftige Bedingungen für einen Kiteurlaub. Klar sollte man nicht mit einer hundertprozentigen Windausbeute rechnen, aber besser als der Ruf ist es auf jeden Fall. Um dies zu unterstreichen, gibt es im Kiteclub Seahorse Bay (zwischen Hurghada und El Gouna) ab sofort für die Monate Dezember bis Februar eine Geld-zurück-Windgarantie! Bei allen KiteWorldWide-Reisepaketen für Anfänger, Aufsteiger und Fortgeschrittene inklusive Unterkunft, Kurs, Verleih und tollem Rahmenprogramm gibt es für jeden Tag, den du aufgrund von Windmangel nicht aufs Wasser gekommen bist, 25 Euro pro Tag zurück. Und das nicht in Form von irgendwelchen Gutscheinen, sondern cash direkt vor Ort! Hinzu kommt brandneues Kitematerial von F-One (Bandit 4 & 5, Volt) und eine tolle persönliche Atmosphäre im Kiteclub sowie das Siegel „limitierte Plätze“ für mehr Platz auf dem Wasser. Weitere Infos unter: www.kiteworldwide.com

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Sprengkraft in neuem Gewand Als einer der erfolgreichsten Freestyler hat der C4 von Ozone 2011 zahlreiche neue Fans gefunden. An der nunmehr dritten Generation des kraftvollen Kites wurde deshalb auch nur Feintuning vorgenommen, um die so beliebten Flugeigenschaften beizubehalten. Geblieben sind die Einstellmöglichkeiten für die Bereiche Freestyle/Wakestyle und Freeride sowie das innovative Schlauchbootventil. Geändert wurde hingegen das Profil, um dem C4 ein noch besseres Lowend zu verpassen. Bei den kleinen Größen hat Ozone den Bremshebel eingelegt und sie etwas langsamer gemacht. Auf diese Weise wird das Flugverhalten vorhersehbarer und der Fahrer wird nicht überfordert. Bei den großen Modellen wurde hingegen aufs Gaspedal getreten. Mit gesteigerter Agilität sollen sie den Nervenkitzel auf dem Wasser steigern und besonders die Ansprüche der sportlichen Fahrer noch besser bedienen. Zusätzliche Stabilität im Profil wird durch einen leicht erhöhten Durchmesser der Fronttube erreicht und bei den Designs zeigt sich der 2012er-C4 vielseitiger als zuvor. Mit verspielteren Grafiken und drei unterschiedlichen Grundfarben ist für jeden Geschmack das richtige Modell dabei. Einen komplett eigenen Weg geht Ozone ab sofort auch bei der Festlegung der Modellzyklen. Durch die eigene Produktionsstätte kann die Nachfrage des Marktes besser bedient werden, ohne dass in großen Mengen Auslauf produziert wird. Laut eigener Aussage will man sich deshalb zukünftig auch nicht mehr vom Markt drängen lassen, Nachfolgemodelle zu veröffentlichen. Sondern nur noch dann einen Nachfolger präsentieren, wenn die Testphasen wirklich abgeschlossen sind und der Endverbraucher einen echten Mehrwert erhält. Weitere Infos unter: www.ozonekites.de

Surf-Mutant mit vielen Gesichtern

Mit dem SRF von Underground tritt eine neue Boardgeneration auf das internationale Kiteparkett. Als Mischung aus Surf-Directional und Twintip soll es die besten Eigenschaften von Wake-, Surf- und Twintip-Boards vereinen und so eine vollkommen neue Erfahrung in der Welle, aber auch auf Flachwasser ermöglichen. Das optimale Board für alle, die sich noch nicht für ein klassisches Waveboard entscheiden wollen oder einfach mit einem einzigen Untersatz ihre Vielseitigkeit bewahren möchten. Das SRF kommt in den Maßen 140 x 40 und 148 x 43 Zentimeter in die Läden. Das Crypt vom australischen Hersteller Underground ist im Gegensatz zum SRF ein echter Spezialist und zielt kompromisslos auf Freestyler ab. Trotzdem spricht ihm der Hersteller eine gute Eignung zum Freeriden zu. Dafür zeigt sich das extrem leichte 3D-Design aus hochwertigem Karbongewebe verantwortlich und verleiht dem Board gleichzeitig noch eine äußerst edle Optik. Der innovative Technologieträger mit Paulowniaholzkern wird 2012 in den Größen 129 x 39, 132 x 40 und 135 x 42 Zentimeter mit jeweils drei Stance-Optionen erhältlich sein.

Crypt

SRF


[kitelife] news

Winterkiten leicht gemacht

Wenn der Duft von Bratäpfeln und Punsch durch die Straßen weht, dann versteht auch jeder Extremsportler, dass die Winterzeit begonnen hat. Auf dem Wasser sieht man nur noch vereinzelt Hartgesottene, die den Naturgewalten trotzen und sich heroisch gegen die Kälte stemmen. Wer lieber im heimischen, warmen Wohnzimmer seinen Lieblingssport ausüben will, der sollte das neue Spiel „Motion Sports Adrenaline“ von Ubisoft mal genauer unter die Lupe nehmen. Neben attraktiven Sportarten wie Wingsuit Flying oder Mountainbiking steht nämlich auch Kiten auf dem Programm. Dank der Kinect-Steuerung bei der Xbox oder den Move-Controllern bei der Playstation wirst du auf jeden Fall ins Schwitzen kommen, während du den digitalen Kite über das Wasser jagst. Reaktionsvermögen und körperliche Fitness werden durch dieses Spiel

Adrenalinpark von Adrenalina

zweifellos geschult und gesteigert. Für alle, die im Winter nicht auf der faulen Haut sitzen wollen, verlosen wir gemeinsam mit Ubisoft drei „Motion Sports Adrenaline“-Spiele. Um an der Verlosung teilzunehmen,

Am Reschenpass stellt der Kiteclub Adrenalina diesen Winter wieder einen Funpark für

schick einfach eine Mail an:

Snowkiter auf. Adrenalin-Junkies und alle, die sich mit Snowboard und Kite mal auf Kicker

info@kitelife.de mit dem

und Box ausprobieren möchten, sollten sich das nicht entgehen lassen. Aber auch weniger

Betreff „Die etwas andere

parkbegeisterte Mitreisende kommen auf ihren Kosten. Auf über zehn Quadratkilometer Flä-

Kitesession“. Besser kann man

che können sich Snowkiter in einer atemberaubenden Kulisse austoben. Kurse vor Ort gibt

die kalte, kitelose Zeit nicht

es von Dezember bis März bei der Snowkiteschule Proboarder von Michael Stanglmeier.

überbrücken.

Wer vom 20. bis 22. Januar 2012 vor Ort ist, bekommt sogar die Möglichkeit, die SnowkiteEM live zu verfolgen. Weitere Infos unter: www.kiteboarding-reschen.eu

Windsurfen und Kiten in Bayern

Wassersport steht auch im Süden Deutschlands hoch im Kurs. Deshalb gibt es auf Bayerns größter Reiseund Freizeitmesse f.re.e (22. bis 26. Februar 2012) eine eigene Halle für Aktivitäten auf, im und unter Wasser. Schwerpunkte der über 10.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche sind Wind- und Kitesurfen, Wakeboarden, Wellenreiten sowie der neue Trend Stand Up Paddling. Besucher haben außerdem die Möglichkeit, selbst auf das Brett zu steigen und Equipment zu testen. Wer lieber chillt, ist bei der Beachworld richtig aufgehoben. Dort sorgen Strandliegen und die Bootsbar mit exotischen Drinks für eine entspannte Atmosphäre. Alles rund um das Thema Wassersport auf Bayerns größter Reise- und Freizeitmesse gibt es auf www.free-muenchen.de.

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Grüne Welle, grüner Daumen

Liquid Force bringt eine komplett neue Waveboard-Kollektion auf den Markt und setzt dabei auf umweltverträgliche Werkstoffe. Das 5'9 C.J. LTD (749 Euro) ist ein Projekt von Corran Addison und Liquid-Force-Designer Julien Fillion. Als Resultat aus der gemeinsamen Arbeit ist ein High-Performance-Board entstanden, das die beim Boardshapen entstehenden negativen Einflüsse auf die Natur minimiert. Die Verwendung eines recycelten B-XP3-Kerns verringert die naturschädigenden Materialen im Entwicklungsprozess eines Surfboards. Ein weiterer Vorteil des B-XP3-Kerns ist die Wasserfestigkeit. Bei einer eventuellen Beschädigung des Boards zieht der Kern kein Wasser. Der ausgeprägte Rocker soll das Quad Fin mit Diamond-Tail sehr drehfreudig machen und trotzdem leichtes Höhelaufen ermöglichen. Das 5´7er-FCD (699 Euro) wurde hingegen von der Shaper-Legende Fletcher Chouinard entworfen. Ein niedriger Rocker und eine tiefe Konkave im Tail sorgen für ein looses Fahrverhalten und machen das Board zu einem Wave-Allrounder. Das 5´10er-LF (699 Euro) ist mit einem Thruster-Fin-Set-up ausgestattet und besitzt ein MiniMoon-Tail. In der Mitte und am Tail bewusst breit gehalten, geht es in eine lange Nose über. Der flache Rocker sorgt für mächtig Vortrieb, sodass auch schon die kleinsten Wellen gerippt werden können. Als viertes Board präsentiert Liquid Force das 5´10er-LF

6´0er-LF (699 Euro). Mit einem Quad-Fin-Set-up und einem Swallow-Tail versehen, erinnert die

5´7er-FCD

Outline stark an moderne Fish-Shapes. Mit dem meisten Volumen aller Liquid-Force-Surfboards ausgestattet, besitzt es die beste Gleitfähigkeit und kann bei harten Turns in der Welle aber auch bei Leichtwind punkten. Alle 2012er-Surfboards kommen mit Finnen, Pads, Straps und einem Day-Surfboardbag. Wobei die Montage von Pads und Schlaufen natürlich wahlweise erfolgt. Weitere Infos unter: www.liquidforcekites.de

Das Zahnkranz-Logo kommt zurück Nach fast fünf Jahren ohne Slingshot-Klamotten bringt Slingshot Deutschland jetzt wieder 5´9er-C.J.LTD

6´0er-LF

eine neue Linie mit T-Shirts und Pullovern auf den Markt. So kann sich jeder Fan oder Liebhaber von hochwertigen Stoffen ab sofort wieder mit dem Logo der innovativen Marke schmücken. Mit einem Baumwollanteil von 70 Prozent zu 30 Prozent Polyester bleiben die Pullover im Winter superwarm und bieten eine schöne Passform sowie hohen Tragekomfort. Weitere Infos unter: www.slingshotkiteboarding.de

Tidenvorhersage am Handgelenk

Die Tidenvorhersage für 150 vorprogrammierte Spots am Handgelenk zu tragen, ist schon ein Highlight. Aber auch bereits von der Freestyle Tide 3.0 bekannt. Die neue Tide 4.0 bietet jetzt zusätzlich noch die Informationen über den Zeitpunkt von Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Außerdem ist sie mit einem extragroßen Display ausgestattet, um die Infos auch gut lesbar zu machen. Sie ist wasserdicht und bietet alle Möglichkeiten der Sportzeitmessung in einem robusten 50-Millimeter-Gehäuse. In Weiß, Schwarz und Schwarz/Grün ist sie für je 100 Euro sowohl mit Positiv- als auch mit Negativdisplay unter www.freestyleworld.de oder im gut sortierten Fachhandel erhältlich.


[kitelife] news

Düsseldorf wird Deutschlands Surf-Hauptstadt

Für alle Kitesurfer oder diejenigen, die es werden wollen, ist die weltgrößte Wassersportmesse, die boot Düsseldorf, ein echtes Muss. Vom 22. bis 30. Januar 2012 präsentieren sich wieder die Top-Hersteller mit neuen Produkten, einer großen Auswahl an Boards, Kites und Zubehör sowie fundierter Beratung. In dieser Woche wird Düsseldorf zur SurfHauptstadt Deutschlands. In der Beach World in Halle 1 wird Ausprobieren groß geschrieben: Die 1.000 Quadratmeter große Indoor-Wasserfläche ist mit einer Seilbahn ausgestattet – so haben Kiter die Möglichkeit, ohne Schirm neue Manöver zu üben. Wassersportprofis vom VDWS stehen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Für Neoprenanzüge und Umkleidemöglichkeiten ist ebenfalls gesorgt. Wer dann noch nicht genug hat, kann im Simulatorpark zum Höhenflug ansetzen. Der Kite-Simulator des VDWS vermittelt Anfängern und Fortgeschrittenen das richtige Sprunggefühl. Die Beach World ist jedes Jahr auch ein Treffpunkt für die Stars der Szene. Sie begleiten verschiedene Programmpunkte und stehen gern für Fragen und Trainingstipps zur Verfügung. Für die Wassertrendsport-Community heißt das aber auch, zusammen mit ihren Idolen die sommerliche Strandatmosphäre zu genießen und gemeinsam feiern zu können. Wer sich ein Board oder eine komplette neue Ausrüstung zulegen möchte, hat dazu in Halle 2 die Gelegenheit. Dort gibt es Angebote für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Durch die große Zahl an Fachhändlern und Herstellern bietet die boot Düsseldorf umfassende Beratung und eine riesige Auswahl. Vertraute Gewässer haben gewiss ihren Reiz. Für alle, die eine neue Herausforderung suchen und die das Fernweh packt, bietet die boot Düsseldorf einen Überblick über die schönsten Spots rund um den Globus. Du kannst dich nicht nur gezielt beraten lassen, sondern auch die günstigsten Angebote finden und sie natürlich gleich vor Ort buchen. Die Messe hat täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Es werden 1.550 Aussteller aus mehr als 50 Nationen in 17 Messehallen auf rund 220.000 Quadratmetern vertreten sein. Außerdem gibt es insgesamt 14 Erlebniswelten rund um das Thema Wassersport. Weitere Infos unter: www.boot.de

Kitesurferin für Shooting in Südafrika gesucht! Du kitest schon dein Leben lang? Hast Lust auf Sonne und Meer? Im Februar 2012 Zeit für ein

Das Kitesurfmotiv ist eines von mindestens neun unterschiedlichen Bildern diverser Sportarten

Abenteuer in Südafrika und Spaß daran, das neue Gesicht der Werbekampagne der boot Düssel-

und wird weltweit in Print- und Onlinemedien eingesetzt, sowie in Deutschland zusätzlich in der

dorf zu werden? Dann bewirb dich jetzt! Die boot Düsseldorf sucht eine erfahrene Kitesurferin

Außenwerbung verwendet. Unterkunft und Flug für das Shooting übernimmt die Messe und zahlt

im Alter zwischen 20 und 30 Jahren für die neue Werbekampagne. Du bist genau die Richtige,

ein zusätzliches Honorar von 500 Euro. Das Kitematerial muss selbst mitgebracht werden. Für

wenn du auch bei hoher Brandung in Sunset Beach unfallfrei die Wellen abreitest, ohne weiche

deine Bewerbung werden mehrere Porträtfotos benötigt, auf denen man auch deine Augen gut

Knie zu bekommen, und die Leidenschaft für den Kitesport deine Augen zum Strahlen bringt.

sehen können soll, sowie ein Actionvideo oder ein aussagekräftiges Actionfoto.

Das Shooting findet vom 06.02.2012 bis zum 15.02.2012 in Kapstadt/Südafrika statt. Die

Bewerbungen können bis zum 15.12.2012 an folgende Adresse gesendet werden:

Kampagne wird für die Jahre 2013 bis 2015 produziert.

info@hoeppner-kommunikation.de

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[kitelife] Fotocontest

Kitelife Fotowettbewerb 2011 Bereits im letzten Jahr haben wir zu einem Fotowettbewerb aufgerufen, der auf umwerfende Resonanz gestoßen ist. Deshalb haben wir den Fotowettbewerb zu einer festen Instanz gemacht und 2011 erneut aufgerufen, die besten Kitebilder einzusenden. Auf unserer Facebook-Seite http://facebook.com/kitelifemag konnten dann Kiter auf der ganzen Welt die Fotos über den „Gefällt mir“-Button bewerten und so aus über 70 Bildern das schönste bestimmen. Mit unserer letzten Ausgabe im Jahr 2011 wollen wir nun die drei Bilder mit den meisten Stimmen auch in gedruckter Form präsentieren. Gewonnen hat das Bild von den Fahrern Tim Kummerfeld vor dem von Lasse Schneppenheim und Fotografin Fabia Stuhlmann. Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern.

2. Platz |Foto © Laura Weber fahrer Lasse Schneppenheim 1. Platz | Foto © Marvin Heimke fahrer Tim Kummerfeld Auch im kommenden Jahr wird es wieder einen Fotowettbewerb auf unserer Facebook-Seite geben. Also schau vorbei oder werde am besten direkt ein Freund der Kitelife, damit du 2012 ebenfalls im Rennen um den Jahressieg mitmischen kannst.

3. Platz | foto © Fabia Stuhlmann

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[kitelife] Porträt

Immer ein heißes Eisen im Feuer: Um ausgefallenen Spaß auf dem Wasser zu haben, bedient sich Rick gelegentlich auch des Schmiedehammers. Foto © Lars Franzen

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[Kitelife] Porträt

Rick der baumeister Ein Ausnahmetalent, ein Querdenker, ein kompromissloser Verfechter von festen Bindungen und ein Genie, wenn es darum geht, monströse Spielzeuge zu entwickeln. Rick Jensen ist mehr als ein Profikiter. Für ihn bedeutet Kiten auch schweißtreibende Arbeit am Schmiedehammer oder an der Flex. Wir haben den Wahlkieler getroffen und herausgefunden, woher seine Bastelleidenschaft rührt.

R

ick Jensen ist 23 Jahre alt und regelmäßiger Gast in den Notaufnahmen diverser Krankenhäuser. Aber nicht etwa aufgrund hypochondrischer Züge, sondern vielmehr wegen seiner intensiven, gern auch extremen Beziehung zu gleitenden Boards jeder Art. Und die kann hingegen schon als pathologisch bezeichnet werden. Er lebt den Kitesport mit einer Hingebung wie nur wenige andere Kitesurfer auf diesem Planeten. Aber eben nicht nur den Kitesport. Seine Freizeit verbringt er auf dem Wasser oder in staubigen Werkstätten, um überdimensionale Wasserspielzeuge oder mechanische Zuggeräte für die horizontale Beschleunigung zu entwickeln. In seinem Kopf entstehen am laufenden Band verrückte Ideen, die die meisten Menschen schon im Anfangsprozess als vollkommen unrealistisch abtun würden. Diese Genese läuft mit einer Geschwindigkeit ab, die unsereins – wenn überhaupt – auf der Autobahn erreicht. Doch das eigentlich Besondere daran ist, dass er die meisten davon auch tatsächlich in die Realität umsetzt.

Schon nach wenigen Minuten unseres Gesprächs ist mir klar, dass Rick ein echter Visionär sein muss oder eben einfach nur total verrückt. Sein Leben dreht sich nicht um den Wassersport, sein Leben ist Wassersport, und zwar in all seinen Facetten. Das Leuchten in seinen Augen wirkt teuflisch, wenn er über extreme Kite- oder Wakesessions spricht. Grenzenloser Ideenreichtum sprudelt aus ihm heraus wie die Kohlensäure aus einer gerade geöffneten Wasserflasche, wenn er über Projekte wie den zuletzt gebauten mobilen Slider berichtet. In seiner Vorstellung gibt es keine Grenzen, nichts, was unmöglich scheint. Als er während unseres Interviews sein – natürlich selbst gebautes – Didgeridoo hervorkramt und ihm im Stile der Aborigines wummernde Brummgeräusche entlockt, kann mich schon nichts mehr überraschen. Ein Dialog zwischen Kaminfeuer und Flens in einer kleinen Kieler Altbauwohnung, die mir für einige Stunden wie die perfekte Brutstätte für Action, Adrenalin und grenzenlosen Spaß erscheint.

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[kitelife] Porträt

Winch extrem: Im Rahmen einer Party in Kiel haben Rick und seine Kumpels ein Becken aufgebaut, um sich mit der Winch auf einem Wakeboard ziehen zu lassen. Einen Film von Andi Jansen zu dieser WinchPartysession gibt es unter dem Namen „German Quality“ auf www.rickjensen.de.

Im Schritttempo rolle ich über das Kopfsteinpflaster im Fachhochschulviertel irgendwo am Ostufer von Kiel. Die Dunkelheit bricht gerade herein. Auf den Straßen herrscht Totenstille. Nur die Frau des Hausmeisters, die, wie ich erst später erfahre, wohl gar keine Frau ist, kommt mir mit ihren zwei HandtaschenHunden entgegen. Vor dem Eckhaus, in dessen Erdgeschoss sich ein StudentenCafé befindet, parke ich und blicke nach oben. Ricks Fenster ist direkt auf die Hochschule gerichtet. „Nur eine Minute bis in den Seminarraum“, erzählt er mir später. „Streber“, schießt es mir durch den Kopf, wohl wissend, dass der Student des Maschinenbauwesens das komplette Gegenteil eines Strebers im klassischen Sinne ist.

Höhenflug am Heimatspot: Die Wakeboardanlage in Pinneberg nutzt Rick als Entwicklungslabor für neue Tricks.

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Surrend öffnet sich die Haustür. Die Wohnungstür im ersten Stock steht bereits offen und der Blondschopf begrüßt mich mit einem breiten Grinsen. „Herein­ spaziert.“ Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, denn aus der Wohnung schlägt mir angenehm warme Luft entgegen und die Außentemperatur lässt eher Erinnerungen an meine letzte Snowkitesession aufkommen. Während ich meine Hände reibend in den Flur trete und dann einer Führung durch die Dreizimmerwohnung folge, bin ich irgendwie etwas enttäuscht. Aufgeräumt wirkt sie, sogar sehr aufgeräumt. Kein Anzeichen von kreativem Durcheinander, Chaos-WG oder Männerwirtschaft. Mit den Bildern seiner Videos im Kopf hatte ich so ziemlich mit allem gerechnet, aber damit nicht. Keine versandeten Neos, die wild in der Wohnung herumfliegen, keine gestapelten Boards und auch keine Überreste von ausgeflippten Party-Exzessen. Alles hängt in Reih und Glied und folgt einem scheinbar penibel durchdachten Plan. „Willst du auch einen Tee?“ Mit dieser Frage bricht mein Wunschbild eines total durchgeknallten Extremsportlers vollends in sich zusammen. „Äh, ja, Kräutertee, wenn möglich“, entgegne ich perplex. Während ich Rick in der Küche hantieren höre, betrachte ich mir sein Zimmer etwas genauer und da finde ich sie: An der Wand direkt neben dem Schreibtisch hängend und fürsorglich gerahmt, na klar. Bilder von


[Kitelife] Porträt

Lars Franzen, die Rick bei einem dynamischen Nosepress auf dem mobilen Slider zeigen. Mit einer dampfenden Kanne in der Hand tritt Rick wieder ins Zimmer: „Hammer, oder? Die sind wirklich saugut geworden. So gut, dass Quiksilver sie direkt für eine Anzeigenkampagne benutzt hat.“ Und er hat recht, die Bilder sind wirklich der Hammer.

„Häufig musst du einfach auch schnell weg sein, zum Beispiel wenn die Bullen kommen.“ Der mobile Slider war seine neueste Idee. Stolz zeigt er mir die Bilder, auf denen die Alu-Leitern verschweißt werden. Keine ganz neuen Eindrücke für mich. Denn bereits im vorletzten Jahr hat Rick ein A-Frame gebaut. Dass jetzt ein neuer Slider her musste, ist für ihn eine logische Konsequenz: „Das A-Frame war so groß und schwer, dass der Auf- und Abbau immer ewig gedauert hat. Häufig musst du schnell weg sein, wenn die Bullen kommen. Deshalb hab ich mit dem mobilen Slider ein Obstacle gebaut, das superleicht und sehr schnell aufgebaut ist.“ Die Magie, solch große Obstacles zu basteln, hat ihn aber nicht erst seit dem A-Frame erfasst. Schon zu Schulzeiten zeichnete sich eine Entwicklung ab, die heutige Ausmaße hätte erahnen lassen können. Im Rahmen eines Projektkurses mit dem Thema Physik kamen Rick und seine Kumpels Tobi und Konstantin auf die Idee, eine Steinschleuder zu bauen. Dass es sich dabei nicht um handgroße Steine handeln sollte, ist klar. Nachdem das Modell aus Zahnstochern stand und bereits Angelgewichte durch das Zimmer geschossen werden konnten, wurde der nächste Baumarkt aufgesucht, um eine Holzspende für das „Schulprojekt“ zu erbitten, erfolgreich versteht sich. Allerdings hatte man so viel Bereitschaft zur Hilfe gar nicht erwartet. Die Menge Holz, die von den drei Jungs schlussendlich abtransportiert wurde, hätte auch für ein schwedisches Einfamilienhaus gereicht. Dementsprechend wurde aus der Steinschleuder ein Tribok mit sechs Meter Höhe, wie man sie aus dem Film „Der Herr der Ringe“ kennt.

Spaß kostet: Sportlicher Stillstand ist für Rick nichts Ungewohntes.

Spinalanästhesie bitte: Um sich selbst während der OP zu filmen, verzichtet Rick auch auf eine Vollnarkose.

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[kitelife] Porträt

Mit einer Tonne Gegengewicht blieb es dann natürlich auch nicht bei Steinen. „Als wir den Tribok fertiggestellt hatten, konnten wir Bowlingkugeln bis zu zweihundert Meter weit über die Wiese hinter der Schule schießen. Da haben dann nicht nur unsere, sondern auch die Augen unseres Physiklehrers vor Begeisterung geleuchtet.“ Die Aufnahme eines Maschinenbau-Studiums kann also schon fast als Berufung für den gebürtigen Pinneberger verstanden werden. Denn mit neuem technischen Know-how ausgestattet, wurde mit Beginn des Studiums auch direkt das nächste Projekt angegangen: eine Motorwinch. Dabei handelt es sich um eine Seilwinde, die durch einen Motor angetrieben wird. Ungefähr 300 Meter Seil werden abgerollt und von der Winch wieder eingezogen. Eine mobile Wakeboardanlage sozusagen, die es ermöglicht, die eigens entworfenen Obstacles auch zu bearbeiten, wenn kein Wind ist. Und noch viel besser: „Mit der Winch kann man einfach überall Action haben. Ob in der Kieler Förde, kleinen Bächen oder auch in einem Freibad.

Niemals ohne Stiefel: Vor einigen Jahren wanderten die letzten Schlaufen in den Müll. Seitdem geht Rick konsequent nur noch mit festen Bindungen aufs Wasser, egal ob Freestyle oder Slider. Foto © Lars Franzen

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[kitelife] Porträt

Sprung ins Ungewisse: Beim Sprung über das Autowrack war der Landepunkt erst in letzter Sekunde zu sehen. Ein Kick für starke Nerven.

Zuletzt haben wir selbst im Rahmen einer Party hier in Kiel ein langes Wasserbecken mit Strohballen und Teichplanen aufgebaut und uns mit der Winch über ein altes Auto rausgeschossen. Ein Riesenspaß“, erzählt Rick, während er seine Teetasse gegen ein Flens tauscht.

„Aus meinen Verletzungen habe ich viel gelernt.“

Das erste aller großen Spielzeuge: ein sechs Meter hoher Tribok als Physikprojekt. Frodo und Co. lassen grüßen.

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Die Winch hat er ebenfalls allein entworfen und gebaut. Doch die eigene Wohnung kommt für solche Vorhaben natürlich nicht in Betracht. Ein glücklicher Zufall hat ihm die Auslebung seiner Fantasie ermöglicht: „Kumpels von mir haben Werkstätten hier in Kiel und in Schuby­. Sie schrauben selbst gern und haben sogar an der Horex von Werner mitgebastelt. Sie erlauben mir, die Werkstatt zu nutzen und haben mir viele Sachen beigebracht. In der Werkstatt in Schuby sind auch die Schmiedebilder für diesen Artikel entstanden.“ Der Ritt über die Obstacles und der Hang zu extremen Tricks sind aber nicht immer nur glimpflich abgelaufen. Als stille Zeugen der teils ausufernden Risikobereitschaft entdecke ich in der Ecke des Zimmers zwei Krücken, die bis vor wenigen Tagen noch im Einsatz waren. Ein gebrochenes Schienbein, ein Loch in der rechten Arschbacke, aufgeplatzte Gelenkkapseln in der rechten Hand, ein verdrehter Samenleiter, ein Bänderabriss im rechten Fuß, ein Kreuzbandriss und zuletzt ein gebrochenes Wadenbein. So liest sich die Liste der Blessuren der vergangenen Jahre. „Als Dauerpatient in der Notaufnahme würde ich mich nicht bezeichnen. So ein- bis maximal zweimal im Jahr läuft allerdings etwas schief. Gerade der Kreuzbandriss hat mich wirklich fast ein Jahr gekostet, bis ich wieder richtig Gas geben konnte“, berichtet Rick nachdenklich. In diesem Moment wirkt er trotz seiner erst 23 Lebensjahre unglaublich erwachsen auf mich.


[Kitelife] Porträt

Kein Event für Angsthasen: Mittlerweile eine feste Veranstaltung in Ricks Jahreskalender, der mobilcomdebitel Ocean Jump in Kiel. Foto © Lars Franzen

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[kitelife] Porträt

Die neueste Errungenschaft: Slider Marke Leichtbau, da klappt‘s auch mit den Gesetzeshütern. Foto © Lars Franzen

Schweißarbeit ist Schweißarbeit: hier bei der Konstruktion des neuen Leichtbau-Sliders.

Die Kopf-ausschalten-hauptsache-Spaß-Parolen gehören scheinbar der Vergangenheit an. „Meist dauert es ein paar Tage, bis man nach einer Verletzung realisiert, dass dieser Zwischenfall womöglich mehrere Monate Reha, Operationen und vor allem ein Kiteverbot mit sich bringt. Daraus habe ich auf jeden Fall gelernt. Heute gehe ich mit viel mehr Bedacht an alles ran und versuche, das Risiko besser abzuschätzen und zu minimieren.“

„Eigentlich bin ich ja Windsurfer.“ Komplett auf durchgeknallte Aktionen zu verzichten, steht aber selbstverständlich nicht zur Debatte. Und das Portfolio von Rick hat auch noch deutlich mehr zu bieten als Kitesurfen, Wakeboarden oder Winchen. Paddel­ ausflüge mit dem SUP gehören genauso dazu wie Stürze von sechs Meter hohen Sprungschanzen in die Kieler Förde. Bereits im zarten Alter von sechs Jahren stand Rick erstmals auf einem Windsurfboard und verfolgte diese Sportart auch intensiv, bis zu Beginn des aktuellen Jahrtausends der Kitesport in sein Leben trat. Heute nimmt er das Windsurfsegel nur noch sehr selten in die Hand. Allerdings gibt es jedes Jahr eine Veranstaltung, die genau seinen Geschmack bedient und für die er ein Windsurfsegel auf ein Skatelongboard montiert. „Als ich gehört habe, dass ein paar Jungs zur Kieler Woche beim Ocean Jump von einer sechs Meter hohen Rampe mit einem Windsurfsegel auf einem Skatelongboard runterfahren, war für mich ganz klar, da muss ich dabei sein.“ Ohne wirklich zu wissen, wie es abläuft, stand Rick dann auch tatsächlich irgendwann auf dieser Sprungschanze und stürzte sich unter Beobachtung Tausender Zuschauer hinunter. „Wenn die anderen es machen, kann es ja nicht so gefährlich sein, dachte ich mir. Ich hab mir dann einfach Tipps geben lassen, an welcher Seite des Segels ich wie ziehen muss. Und scheinbar sah es gut aus, denn unter tosendem Applaus hörte ich den Moderator über die Boxen brüllen: Rick Jensen mit einer Cheese Roll. Ich hatte noch nie von diesem Trick gehört, aber es kam gut an. Lediglich das blaue Ei vom letzten Ocean Jump war einige Tage ein echt schmerzhaftes Andenken.“ Während Rick sich sein zweites Flens öffnet und mit dem Album „Black Sunday“ von Cypress Hill einen echten Hip-HopKlassiker auflegt, weiß ich insgeheim, dass er nie ein Angebot ausschlagen würde, bei dem es um irgendwas Extremes oder Durchgeknalltes geht. Neugierig nach seinen nächsten Bastelprojekten befragt, kommt nur kurz und knapp: „Da kann ich doch jetzt noch nicht drüber sprechen. Aber sei dir sicher, es sind schon diverse in Planung.“ Und da ist es wieder, dieses teuflische Leuchten in seinen Augen. fs 3 8 Ausgabe 6 / 2011

Prachtstück vom Prachtkerl: Die selbst gebaute Motorwinch steht neben dem Wakeboard eigentlich immer im Kofferraum für spontane Sessions. Nur für Wartungsarbeiten kommt sie in die Werkstatt.



[Ratgeber] Fahrschule

Richtungswechsel mit Stil Sobald du auf dem Kiteboard in beide Richtungen sicher fahren kannst, gilt es im nächsten Schritt, die Änderung der Fahrtrichtung zu erlernen, ohne dabei mit dem Hintern im Wasser zu landen und abzusaufen. Dafür stehen verschiedene Varianten zur Auswahl. Denn von der einfachen Halse über anspruchsvolle Sprungvarianten mit Mehrfachrotationen oder gar Kombinationen mit Kiteloops sind der Kreativität beim Richtungswechsel keine Grenzen gesetzt. Um dir den Einstieg in die vielfältige Welt der Richtungswechsel so einfach wie möglich zu gestalten, stellen wir die grundlegenden Formen von der Straßenbahnhalse bis zur Toeside-Halse vor.

Straßenbahnhalse Die einfachste Form des gefahrenen Richtungswechsels ist die Straßenbahnhalse, bei der du kurz auf dem Wasser anhältst, den Schirm schnell wieder in die andere Richtung lenkst und mit nur kurzer Unterbrechung wieder Fahrt aufnimmst. Wie der Ablauf genau aussehen muss, erklären wir dir im Detail.

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Fehleranalyse Ein häufig auftretender Fehler bei der Straßenbahnhalse ist der zu schnell in die neue Fahrtrichtung gelenkte Schirm. Er resultiert meist daraus, dass du leicht aus dem Wasser gehoben wirst. Richte deinen Kite daher so stark in Richtung Luv, bis du fast stehen bleibst und lenk erst dann den Kite in die neue Fahrtrichtung.

Du fällst beim Richtungswechsel nach vorn ins Wasser. Tritt diese Situation ein, wird nicht ausreichend Druck auf die Boardkante gesetzt oder der Kite wird zu energisch in die neue Fahrtrichtung gesteuert und baut dadurch explosiv viel Zug auf.

Du fällst beim Richtungswechsel nach hinten ins Wasser. In diesem Fall lenkst du den Kite nicht energisch genug vom Zenit in die neue Fahrtrichtung und erhältst dadurch zu wenig Zug.


[Ratgeber] Fahrschule

Positioniere den Schirm, nachdem er Zug aufgebaut hat, so am Windfensterrand, dass du sofort wieder einen leichten Kurs in Richtung Luv aufnehmen kannst.

Lenk den Schirm jetzt schnell und energisch in die neue Fahrtrichtung. Beuge deine Knie dabei leicht und belaste deinen hinteren FuĂ&#x; etwas stärker als den vorderen.

Währenddessen luvst du mit dem Board stark an, sodass du an Geschwindigkeit verlierst und fast stehen bleibst. Der Schirm sollte, kurz bevor du den Stillstand erreichst, im Zenit angekommen sein.

Fahre mit normaler Geschwindigkeit an und lenk den Schirm langsam nach oben in den Zenit.

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[Ratgeber] Fahrschule Luve nach einem viertel Kreis weiter an, bis du deinen neuen Kurs eingenommen hast.

Hast du bereits einen viertel Kreis gefahren, kannst du dich extrem nach hinten lehnen und immer stärker anluven, bis du deinen neuen Kurs erreicht hast. Je intensiver du die Kante dabei gegen das Wasser drückst, desto größer werden die Spraywand und der Stylefaktor.

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Schau über deine hintere Schulter und belaste deinen hinteren Fuß stärker. Versuch, deine Zehen regelrecht ins Pad zu krallen und damit die Zehenkante deines Boards ins Wasser zu drücken. Diese Halse ist leichter, wenn du dich weit nach vorn lehnst, um somit mehr Gewicht auf die Zehenkante zu bekommen.

Wichtig! Erst den Schirm einlenken und dann die Halse fahren. Richte deinen Körper bewusst auf und reduziere den Druck auf die Zehenkante des Boards. Wenn der Schirm gedreht hat und du die Zehenkante nicht zu stark belastest, wird er dich automatisch in den Turn ziehen.

Steuere den Kite mit einer energischen Lenkbewegung in die neue Fahrtrichtung.


[Ratgeber] Fahrschule Lenk deinen Schirm bestimmt über den Zenit in die neue Fahrtrichtung.

Fahre mit ausreichender Geschwindigkeit an und stell kurz vor dem Einleiten des Richtungswechsels dein Board plan.

Halse into Toeside Der Unterschied bei der Halse into Toeside ist, dass du von der Fersenkante auf die Zehenkante wechselst und dabei deine Fahrtrichtung änderst. Auch für dieses Manöver solltest du aber schon einige Meter sicher auf der Zehenkante des Boards fahren können. Die Schirmsteuerung ist identisch mit der der Toeside-Halse. Je schneller und tiefer du den Schirm in die neue Richtung lenkst, desto aggressiver wird deine Halse aussehen und desto mehr Spray wird entstehen. Fehleranalyse Es fällt dir schwer, das Board von der Fersen- auf die Zehenkante zu lenken. Stell das Board zunächst plan und beuge dich weit nach vorn, sodass dein Gewicht auf die Zehenkante drückt. Belaste deinen hinteren Fuß verstärkt und der Kite wird dich fast automatisch in den Turn und somit auf die Zehenkante ziehen. Du hast Probleme, den Zug des Kites während der Halse aufrechtzuerhalten. Dann folgst du dem Schirm zu lange auf Raumwindkurs und nimmst ihm dadurch den Zug. Versuch, schneller von der Fersenkante auf die Zehenkante zu kommen. Du verlierst am Kurvenausgang an Fahrt und bleibst stehen. In diesem Fall wird der Kite zu weit an den Windfensterrand gelenkt. Versuch, ihn nach der Halse durch Sinuskurven zu beschleunigen und weiter hinten im Windfenster zu halten.

Fliege deinen Kite zunächst etwas höher als 45 Grad. Später, wenn du die Toeside-Halse beherrscht, kannst du den Schirm tiefer fliegen, um mehr Geschwindigkeit mit in den Richtungswechsel zu nehmen.

Dreh dein Board für die Halse von der Fersenauf die Zehenkante. Blicke über deine hintere Schulter, um sicherzugehen, dass du niemanden mit deinem Manöver behinderst. Deine Fahrtgeschwindigkeit und die Kantenkontrolle sind entscheidend für den Stylefaktor und den Radius deiner Halse.

Toeside-Halse Für die Toeside-Halse solltest du bereits einige Meter sicher auf der Zehenkante des Boards fahren können. Dann sind es nur noch wenige Kleinigkeiten, die du beachten musst, um einen harmonischen Richtungswechsel ohne Fahrtunterbrechung auf das Wasser zu zaubern. Diese Halse aus der Fahrt auf der Zehenkante heraus (auch als Switch bezeichnet) wird auch Switch-Halse genannt. Zahlreichen Kitern fällt es sogar leichter, mit einer Halse wieder auf die Fersenkante zu kommen, als das Board von der Zehenkante plan auf dem Wasser zurückzudrehen. Und die Toeside-Halse ist nicht nur eine schöne Variante, um die Fahrtrichtung zu wechseln. Sie kommt bei zunehmendem Fahrkönnen auch beim Kiten in der Welle häufig zum Einsatz. Fehleranalyse Du bleibst während der Halse stehen und fällst ins Wasser. Entweder du fährst dem Schirm bei der Halse zu lange auf Raumwindkurs hinterher und verlierst dadurch die Leinenspannung. Oder du kantest mit dem Board zu schnell wieder an und treibst den Kite damit zu intensiv an den Windfensterrand, sodass er nicht mehr ausreichend Zug entwickeln kann.

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[Materialcheck]

Freestyle-Asse Exorbitant viel Kraft, eine absolut direkte Rückmeldung an der Bar und minimale Komfortaspekte: Freestylekites sind Ausnahmeerscheinungen und sprechen meist nur eine kleine Zielgruppe an. Von fortgeschrittenen Kitern glorifiziert, von Komfort liebenden Freeridern als Produkte einer vergangenen Epoche empfunden, scheiden sich an klassischen Freestylekites die Geister. Doch die modern interpretierten Vertreter dieser Spezies sind häufig vielseitiger als weitläufig vermutet.

Eine tiefe Wölbung der Kappe, breite Tips und ein tiefer Stand im Windfenster: Das sind die Merkmale eines klassischen C-Kites, die ihn gleichzeitig zu einem Puristen machen. Doch während die Entwicklung moderner Kitesysteme in den vergangenen Jahren Bows, Deltas und diverse Hybridformen hervorgebracht hat, ist auch diese typische Kiteform aus den Anfangsjahren nie wirklich verschwunden. Bezogen auf die enorme Steigerung des Komforts beim Kitesurfen ist die klassische C-Form zwar nicht mehr konkurrenzfähig, für zahlreiche Kiter aber trotzdem nach wie vor das Nonplusultra. Gemeint sind damit die Newschool- und Wakestylekiter, die für die charakteristischen Flugeigenschaften der C-Kites gern auch Abstriche in anderen Bereichen hinnehmen. Obwohl diese Zielgruppe­ relativ klein ist, wurde die Weiterentwicklung der C-Kites bei zahlreichen Herstellern weiterhin forciert. So besitzen die modernen Kites dieser Kategorie meist leicht abgerundete Tips. Auf diese Weise können die Frontleinen höher auf der Fronttube angebracht werden, was wiederum die Depowerleistung und somit den Einsatzbereich und den Komfort etwas erhöht. Wir haben für diese Ausgabe vier C-Kites einem Materialcheck unterzogen und sind darauf gestoßen, dass

Das hohe C Vor acht Jahren noch waren es die klassischen C-Kites, die den Kitemarkt dominierten. Ihr Name rührt von der Form dieser frühen Kitekons­ truktion, also der tiefen C-ähnlichen Wölbung der Kappe. Während moderne Kitesysteme den Sport besonders in den Bereichen Komfort und Handhabung revolutioniert haben, stehen die Flugeigenschaften der C-Kites bei Profikitern noch immer hoch im Kurs. Einen kleineren Windbereich, einen meist viel aufwendigeren

auch in diesem Segment wieder eine breit gefächerte Ausrichtung bei den Einsatzbereichen stattfindet. Mit dem North Vegas haben wir den erfahrensten Vertreter auf den Prüfstand geholt. Er hat sämtliche Veränderungen des Kitemarktes überlebt und deckt durch seine große Vielseitigkeit heute mehr als nur eine Nische ab. Der Nirvana von Liquid Force hat dagegen eine markant puristischere Ausrichtung. Ausschließlich auf Newschooler und Wakestyler spezialisiert, kommen bei diesem Kite Adrenalinjunkies voll auf ihre Kosten. An Purismus allerdings kaum zu übertreffen, präsentiert sich der schwarze Korsar von Advance als absoluter Spezialist. Er hat nur ein Ziel und das lautet: maximale Leistung für fortgeschrittene Wakestyler. Als vierten Kite in diesem Bunde haben wir den TS von Best herangezogen, der laut Hersteller in der Größe zehn Quadratmeter für Newschool und Wave ausgerichtet sein soll. Überraschend fiel das Ergebnis auf dem Wasser aus, das dem TS deutlich mehr Potenzial bescheinigt als das Marketing von Best. Außerhalb der Freestylegruppe haben wir dem neuen Ozone Reo auf den Zahn gefühlt sowie den Freestyleboards Carved Imperator IV Special Edition, Nobile NHP und Underground Crypt. fs

Wasserstart sowie den geringeren Komfort nehmen sie gern in Kauf. Denn der tiefe Stand im Windfenster liefert ihnen die nötige Kraft und Explosivität für ihre Tricks, erschwert zugleich aber auch das Höhelaufen. Außerdem zeichnen sich die C-Kites für sportlich ambitionierte Kiter durch ein direktes Bargefühl, einen optimalen Zugkraftabbau zur Landung von ausgehakten Tricks und ein rundes, gleichmäßiges Drehverhalten aus. Ausgabe 6 / 2 0 1 1 4 5


[Materialcheck] kites

Liquid Force Nirvana 11.0

D

as Erwecken eines häufig schon tot geglaubten Konzepts hat sich Liquid Force für die Saison 2012 auf die Fahnen geschrieben. Mit einer kompletten Neuauflage des C-Kites HiFi Comp wollen die Kalifornier progressive Freestylekiter spezifischer und besser bedienen als je zuvor. Angelehnt an die Lehre des Buddhismus hört der Neue auf den Namen Nirvana. Und dass die Entwickler rund um den Designer Julien Fillion ein ausgeschlafenes Team sind, beweisen sie mit einer großen Zahl von Neuerungen. So baut der Nirvana wieder auf ein Strutgerüst mit fünf Querstruts und nicht wie sein Vorgänger auf vier, was eine zusätzliche Stabilisierung der Kappe bringt. Außerdem wurde an der Vielseitigkeit des Kites gearbeitet. Der Nirvana bietet diverse Varianten der Anbringung für die Front- und Steuerleinen, was das Flugverhalten beeinflusst und eine stärkere Ausrichtung auf individuelle Bedürfnisse ermöglicht. Wer jetzt allerdings einen Spagat zwischen Freestyle und Freeride vermutet, sollte sich von diesem Gedanken schnell verabschieden. Denn durch den enormen Erfolg des sportiven Freeriders Envy wurde der Nirvana noch stärker auf Newschool und Wakestyle getrimmt als der HiFi Comp. Der Windbereich fällt verglichen mit dem des Vorgängers leicht reduziert aus, ganz C-Kite eben. Bei Leichtwind muss der Nirvana deshalb intensiv bewegt werden, was ein gutes Gefühl für den Kite erfordert. Im oberen Windbereich kann

Starres Tip Auf der Innenseite der Tips befindet sich eine Tasche, in die eine lange Segellatte eingeführt wird. So kann die Stabilität des Tips auch bei extremsten Manövern gewährleistet werden. Die Latte besteht aus zwei Teilen und muss beim Aufbau selbst eingesteckt werden.

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er hingegen sehr lange und unproblematisch geflogen werden. Die für diese Kitegruppe einzigartig ausgeprägte Depower lässt den Nirvana fast vollständig ausflattern. Am Himmel überzeugt der Kite durch enorme Stabilität. Wie angenagelt steht er im Windfenster und lässt sich auch von Böen nicht aus der Ruhe bringen. Dafür sorgt das neue Strutgerüst, aber auch die mit einer zusätzlichen Latte ausgestatteten Tips. Der Stand im Windfenster ist wakestyletypisch etwas tiefer, weshalb für effektives Höhelaufen die Boardkante zum Einsatz kommen muss. Ein enormer Fortschritt wurde beim Barfeeling erreicht. Zeigte sich der Vorgänger eher wacklig an der Bar, ist beim Nirvana alles schön definiert und der Druckpunkt bombenfest. Die mittleren Steuerkräfte und die geringen bis mittleren Haltekräfte sind so komfortabel, dass man gelegentlich schon fast erschrickt, wie viel Leistung der Kite bereithält. Wird der Kite im Wakestyle-Set-up geflogen (innen liegende Anknüpfpunkte), zeigt er sich direkt, aber setzt Steuerbefehle mit eher gemächlichen Bewegungen um. Perfekt geeignet für Handlepass-Manöver, bei denen der Kite auch durch Lenkfehler irritiert seinen Stand halten soll. Leistung steht im ausgehakten Zustand eine satte Portion zur Verfügung. Dabei wird die möglichst getreue Orientierung am klassischen C-Kite-Fluggefühl forciert. Der Kite öffnet nach explosivem Kraftaufbau leicht, was eine Zugreduzierung zur Landung ermöglicht.

Extrem variabel Der Nirvana von Liquid Force hält drei Anknüpfpunkte für die Steuerleinen und drei für die Frontleinen bereit. So findet jeder Fahrer, ob Wakestyler oder Freestyler, das für ihn passende Set-up.

Im Freeride-Setting gewinnt der Nirvana zwar leicht an Agilität, lässt aber trotzdem keine Vermutungen aufkommen, dass er hier Kompromisse bei seiner Ausrichtung eingehen wollte. Die mittleren Flugradien sorgen für massive Horizontalbeschleunigung im Kiteloop und sind nichts für Sprungnovizen. Ein schlüssiges Gesamtkonzept, das fortgeschrittene Freestyler zweifellos begeistern wird, denn der Nirvana vereint klassische Freestyle-Spezifikationen mit modernem Depower-Komfort und sogar einem Wasserstart über den Zug an einer Steuerleine (ab mittlerem Windbereich). Für Hangtime-Fans empfiehlt sich ganz klar die Orientierung zu Havoc oder Envy, denn diesen Bereich bedient der Nirvana zwar ausreichend, wird bei Oldschool-Manövern aber keine Freudenschreie auslösen. Fazit: Liquid Force bringt mit dem Nirvana einen konsequenten Freestyler. Wer einen optimalen Kite für Newschool und Wakestyle sucht, aber trotzdem nicht auf ein Mindestmaß an Komfort verzichten möchte, sollte diesen Kite in die engere Auswahl nehmen. Verglichen mit seinem Vorgänger büßt der Nirvana zwar etwas Vielseitigkeit ein, legt dafür aber doppelt bei den zielgruppenspezifischen Anforderungen nach. Freestyler kommen jetzt außerdem in den Genuss zahlreicher Flugmodi. Ein gelungenes Erwachen eines echten C-Kites, der in seiner Sparte zu den besten auf dem Markt gehört.

Gegen harte Einschläge gewappnet Bei der Verarbeitung setzt Liquid Force auf maximale Widerstandsfähigkeit. Alle Querstruts sind mit drei zusätzlichen Gurtbändern abgenäht. So steckt der Nirvana auch Bruchlandungen mit Höchstgeschwindigkeit problemlos weg.


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Vom Hersteller angegebener Windbereich

GröSSen 5, 7, 9, 11, 13, 15 m2 One-Pump ja System C-Kite Bar Fünfleiner Preis 1.499 Euro (mit Bar) Infos www.liquidforcekite.de

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North Vegas 10.0

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in Urgestein des Kitesurfens im Wandel der Zeit: Diese Zeile beschreibt die Geschichte des North Vegas absolut treffend. Denn im Gegensatz zu den weiteren Freestylern in diesem Materialcheck hat er sie miterlebt, die Hochphase der C-Kites, in der die charakteris­ tische C-Form das Maß aller Dinge war. Eine tiefe Wölbung mit lang gezogenen Ohren und extrem breiten Tips, wie sie den Vegas 2003 in seinem ersten Jahr prägte, gehört heute der Vergangenheit an. Denn mit dem Wandel des Kitemarktes hat sich auch der Vegas extrem verändert. Bereits seit einigen Jahren besitzt er stark abgerundete Tips, die es den Designern erlauben, die Anknüpfpunkte für die Frontleinen höher auf der Fronttube anzubringen. Als Resultat besitzt der Vegas eine Depower, von der man 2003 nur zu träumen vermochte. Dass es trotz aller Vorreiterschaft bis zum 2012erModell gedauert hat, bis er ein One-Pump-System spendiert bekam, fällt im Hinblick auf die bahnbrechenden Neuerungen im Flugverhalten etwas aus der Reihe. Vielseitigkeit ist eigentlich keine Eigenschaft, die zwangsläufig von einem C-Kite erwartet wird. Doch der Vegas geht auch in diesen Belangen seinen eigenen Weg. So kann sich der Kiter nach dem Aufpumpen des Kites zwischen zwei unterschiedlichen Flugmodi entscheiden: Freeride und Newschool. Wer maximale Reaktivität und möglichst viel Depower wünscht, bringt die Front- und Steuerleinen auf den jeweils äußeren Anknüpfpunkten an. Wer für Newschool und Wakestyletricks einen unsensibleren Kite

Haltbarkeit auf hohem Niveau North setzt beim Kitetuch seit vergangener Saison auf das extrem robuste Technoforce-D2Material. Für 2012 ist auch der Vegas mit diesem edlen Zwirn ausgestattet.

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und mehr Pop bevorzugt, wählt die beiden inneren. Erstaunlich fällt im direkten Vergleich mit den Konkurrenten die extreme Agilität des neuen Vegas auf, die im Vergleich zum Vorjahr gesteigert wurde und sogar im Newschoolmodus noch deutlich vor der Konkurrenz liegt. Er zeigt dabei nicht nur eine absolut direkte Umsetzung von Lenkbefehlen, sondern fliegt mit einer hohen Fluggeschwindigkeit auch engste Turns, ohne dabei Strömungsabrisse zu verzeichnen. Dieser Zugewinn im sportlichen Segment steht einer etwas reduzierten Leistung im unteren Windbereich gegenüber. Trotz großer Beweglichkeit muss der Fahrer schon mächtig sinussen, um dann ins Gleiten zu kommen. Wird der Vegas aber erst mal richtig angeströmt, wandert er für einen Kite dieser Kategorie enorm weit an den Windfensterrand, was die Freeride-Eignung unterstützt und ihn erneut von der direkten Konkurrenz unterscheidet. Geht es dann um die Kontrolle im obersten Windbereich, zeigen sich die C-Gene wieder deutlicher. Zwar öffnet der Vegas beim Wegschieben der Bar kurz das Profil, schnellt dann aber vor an den Windfensterrand, um dort wieder angeströmt zu werden. Komplettes Ausflattern wird hier nicht erreicht, weshalb der gekonnte Einsatz der Boardkante gefragt ist. Der spielerische und leicht zu handhabende Charakter des Vegas wird durch geringe Barkräfte unterstrichen, die durchweg für das Gefühl absoluter Leichtigkeit sorgen. In der Paradedisziplin der C-Kites kann sich der Vegas erneut gut in Szene setzen. Auf den

Starres Profil Die Abströmkante beim neuen Vegas ist großflächig aus dem extrasteifen Material Dacron gefertigt. Eine große Segellatte im Tip und zwei kleinere an der Abströmkante sorgen für zusätzliche Formstabilität.

mittleren Punkten angeknüpft, positioniert er sich beim Aushaken tiefer im Windfenster und liefert ordentlichen Zug zum Absprung. Auch der Zugabbau für eine leichtere Landung erfolgt mit uneingeschränkter Befriedigung des Fahrers. Im Gegensatz zur Konkurrenz ist er aber noch deutlich sensibler, weshalb Lenkfehler beim Übergeben der Bar hinter dem Rücken auch schon mal bestraft werden können. Die optimalen Leistungen für Freestylemanöver stellt der Kite erst ab dem mittleren Windbereich zur Verfügung. Vorher mangelt es ihm an Zugkraft. Sprünge mit eingehaktem Kite erfolgen ebenfalls schön definiert, da sich der Moment des Absprungs sehr gut finden lässt. Weder beim Lift noch bei der Hangtime dürfen in dieser Kategorie jedoch Meisterleistungen erwartet werden. Fazit: Der Vegas wird 2012 der wahrscheinlich vielseitigste C-Kite auf dem Markt sein und beeindruckt mit einer genialen Agilität. Für den modernen Wavestyle in kleineren Wellen ist er daher optimal geeignet, auch wenn die Steuerbarkeit in gedepowertem Zustand nicht mehr vorhanden ist. Freerider können dem multiplen Charakter ebenfalls eine ganze Menge abgewinnen und werden zu keinem Moment überfordert. Reine Cruiser und Oldschool-Piloten sollten sich aber eher dem Rebel oder dem Evo zuwenden. Wer gern ausgehakte Manöver fährt, aber trotzdem einen vielseitigen Kite sucht, der auch in der Welle begeistert und im Freeridebereich ebenfalls nicht abgeschlagen ist, dem können wir den Vegas nur wärmstens empfehlen.

Zwei verschiedene Flugmodi erlauben die Anpassung des Flugverhaltens an die individuellen Vorlieben. Wer mehr Depower und schnelle Kitereaktionen wünscht, wählt die jeweils äußeren Anknüpfpunkte. Wer hingegen einen weniger reaktiven Kite für Wakestylemanöver bevorzugt, knüpft den Vegas auf den jeweils inneren Punkten an.


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Vom Hersteller angegebener Windbereich

GröSSen 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14 m2 One-Pump ja System C-Kite Bar Fünfleiner Preis 1.638 Euro (mit Bar) Infos www.northkiteboarding.com

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Best TS 10.0

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ür außergewöhnliche Konzepte und Ideen ist der amerikanische Kitehersteller Best seit vielen Jahren bekannt. Angefangen mit dem Direktvertrieb der Produkte in den Anfangsjahren der Firma über die einzigartig günstige Preisgestaltung bis hin zu den teils barbusigen Best-Girls, die das Image der Marke mit dem Fliegenfisch untermauern. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Taboo einmal mehr eine komplett neue Herangehensweise an die Kite-Entwicklung präsentiert. Als Symbiose aus den Modellen Waroo und Nemesis entstanden, vereinte er innerhalb einer Kiterange drei verschiedene, jeweils für sich stehende Konzepte. Während die kleinen Modelle speziell für die Welle ausgelegt sind, wurden die mittleren Größen auf die Bereiche Newschool/Wave getrimmt und die großen Kites für den Leichtwindsektor verfeinert. An dieser Ausrichtung hat sich auch für 2012 nichts geändert. Allerdings heißt der Nachfolger des Taboo jetzt TS und wurde intensiv überarbeitet. Optisch sticht sofort die verringerte Anzahl der Querstruts von sechs auf fünf ins Auge, was dem Kite im Mittelteil mehr Stabilität verleihen soll. Genau in diesem Punkt wurde auch bei der Verarbeitung zugelegt. Mehrfach abgenähte Übergänge von den Querstruts zur Fronttube und zusätzliche Verstärkungen in den potenziellen Stresszonen sind das Rezept für maximale Widerstandsfähigkeit und eine lange Haltbarkeit.

Vortrieb aufbauen, dass er gestellt geflogen werden kann. Nach oben hinaus ist hingegen eine leichte Reduzierung des Komforts spürbar. Voll gedepowert flattert der TS lediglich im vorderen Bereich hinter der Fronttube aus und behält dadurch immer etwas Strömung. Wer erst so spät wie möglich auf die nächstkleinere Größe wechseln will, muss beim TS die Boardkante zum Ausbremsen effektiv einsetzen können.

Verglichen zum Vorgänger marschiert der TS schon etwas früher los. Im unteren Windbereich muss er zwar leicht beschleunigt werden, kann aber bereits nach wenigen Sinuskurven so viel

Untypisch für einen Kite dieser Kategorie und Form ist der absolut einfache und schnelle Wasserstart über den Zug an einer Steuerleine, der gerade in Wellenrevieren von Vorteil ist.

Fazit: Gut durchdacht und mit breiterem Leistungsspektrum als der Vorgänger versehen, kann der TS von Best begeistern. Gegenüber dem Taboo ist er noch sportlicher geworden, was sich in schnellerem Ansprechverhalten bei Steuerimpulsen und einer gesteigerten Sprungleistung zeigt. Innerhalb der Best-Range ist er der am besten geeignete Kite für die Welle, überzeugt aber auch in den Bereichen Freestyle und Freeride. Verglichen mit den drei Konkurrenten in diesem Test deckt er am intensivsten auch den Bereich Oldschool mit ab und lässt sich absolut einfach springen. Die ausgeprägte Explosivität, besonders im oberen Windbereich, empfiehlt den Kite nicht unbedingt für Einsteiger. Aufsteiger und Fortgeschrittene,­ die einen Kite für vielfältige Bedingungen suchen, sind mit diesem kernigen C-Mischling sehr gut beraten. Ihnen bietet er eine knackige Kombination der Einsatzbereiche Freeride, Freestyle und Wave.

Den Wechsel zwischen verschiedenen Flugmodi hat Best für den TS nicht vorgesehen. Über die zwei Anknüpfpunkte für die Steuerleinen können jedoch die Barkräfte und die Drehgeschwindigkeit variiert werden.

One-Pump inklusive Über Schläuche sind die Querstruts mit der Fronttube verbunden. Damit die Luft bei einer Beschädigung des Systems nicht komplett entweicht, befinden sich Plastikklemmen unter den Neoprenüberzügen auf den Schläuchen.

Im Tipbereich wurde beim TS großflächig das steife Material Dacron verarbeitet, was mehr Strömungsstabilität gewährleistet als Spinnakertuch. Das weiße Feld auf der Innenseite des Tips ist zum Eintragen der Eigentümerdaten vorgesehen, falls sich der TS mal selbstständig macht.

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In Hinblick auf die Komfortsteigerung wurde das Barfeeling besser definiert. Der Druckpunkt ist konstanter und leichter spürbar als beim Taboo. An den mittleren Barkräften wurde im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert. Sie vermitteln stets eine gute Spürbarkeit für den Stand des Kites im Windfenster. Steuerbefehle nimmt der TS unmittelbar an und setzt sie zügig um. Dabei dreht er in mittleren Radien und sollte auch nicht in engste Radien gezwungen werden. Denn dabei sind leichte Strömungsabrisse zu verzeichnen, die ein flüssiges Durchfliegen von Turns unterbinden. Wer für Newschoolmanöver­ einen unsensibleren Kite wünscht, kann die Steuerleinen am vorderen Punkt am Tip anbringen, was die Reaktivität des Kites senkt und die Barkräfte leicht erhöht. Für den Einsatz in der Welle und zum Freeriden empfiehlt sich die Anbringung an den jeweils äußeren Punkten, wodurch maximale Agilität erreicht wird.

Typisch für einen C-Hybridkite sind hingegen die Kraftspitzen bei ausgehakten Sprüngen. Der TS bewegt sich sofort nach hinten ins Windfenster und stellt dann explosiv sehr viel Power zur Verfügung. Der Kraftabbau ist ebenfalls gut ausgeprägt, jedoch nicht so stark wie bei klassischer ausgelegten Modellen wie dem Nirvana. Seine Explosivität kommt aber auch bei eingehakten Sprüngen zum Tragen. Schon im mittleren Windbereich zeigt der TS einen kraftvollen Lift sowie eine ansehnliche Hangtime. Hier kommen die Gene des Best Nemesis zum Einsatz, die ebenfalls unter der Kappe des TS schlummern.


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Vom Hersteller angegebener Windbereich

GröSSen 4, 5.5, 7, 8, 9, 10, 12, 14, 15, 17 m2 One-Pump ja System C-Hybrid-Kite Bar Vierleiner Preis 1.378 Euro (mit Bar) Infos www.bestkiteboarding.com

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Advance Korsar 11.0

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reibeuter sind bekannt für ihre gnadenlose Konsequenz. Nicht ohne Grund zeigt die klassische Piratenflagge einen Totenkopf und zwei gekreuzte Knochen. Der Korsar von Advance trägt ebenfalls einen Totenkopf als Emblem, ein optischer Vorgeschmack auf seine Charakterzüge. In Casanova-Manier hält dieser eine Rose zwischen den Zähnen, was allerdings nicht auf eine romantische oder gar zahme Ader schließen lassen soll. Denn der Korsar beansprucht zielgerichtet und gnadenlos den Wakestylebereich für sich.

Boardkante erfordern, um den Zug in effektive Höhe gegen den Wind umzusetzen. Klassisch C-Kite, ist nach oben hinaus aber auch ziemlich schnell Ende mit dem Korsar. Nur wer wirklich Herr seiner Boardkante ist, wird den Freibeuter auch im obersten Windbereich noch beherrschen können. Denn die Depower fällt eher dürftig aus, was zu extrem ruppigen Reaktionen bei böigem Wind führen kann. Da die fünfte Leine durch eine Kammklemme seitlich des Adjusters läuft, können erfahrene Kiter die Depower über das Justieren der fünften Leine etwas erweitern.

Nachdem Advance mit dem Kaiman über Jahre hinweg einen äußerst erfolgreichen Freerider­ etabliert hat, ist nun mit dem Korsar das puristische Pendant dazu präsentiert worden. Drei Struts für ein möglichst geringes Gewicht, viel Dacron für maximale Robustheit und eine geringe Aspect Ratio zeichnen diesen Kite aus. Er verfolgt einzig und allein ein Ziel, und zwar maximale Leistung für Wakestylekiter und alle, die es noch werden wollen. Dabei fällt die Ausrichtung so extrem konsequent aus, dass sich Freerider gern vom Totenkopf und der schwarzen Hauptfarbe abschrecken lassen dürfen. Denn für sie hat der Korsar wirklich nicht viel zu bieten. Im unteren Windbereich kann er früh gestellt geflogen werden, wofür sich der tiefe Stand im Windfenster verantwortlich zeigt. Gleichzeitig sorgt der tiefe Stand aber auch für enorme Querkräfte, die viel Erfahrung beim Einsatz der

Aber der Komfort stand eben auch nicht im Mittelpunkt des Interesses der Designer. Es ging ausschließlich darum, eine Sprungmaschine für fortgeschrittene Kiter zu entwerfen. Und das ist ohne Einschränkungen gelungen. Schon ab dem unteren Windbereich steht immer ausreichend Kraft zur Verfügung, um sich gebührend abzuschießen. Dabei kommt der Punkt zum Tragen, den das Entwicklungsteam ganz oben auf der Agenda stehen hatte, nämlich die Stabilität während des Sprungs. Völlig unbeirrt steht der Korsar bei ausgehakten Tricks tief im Windfenster, wodurch es nahezu unmöglich ist, ihn zu verlenken. Eine weitere Besonderheit ist die Umlenkung der Steuerleine am Tip, wodurch sich das untere Tip im Loop leicht nach innen zieht und den oberen Teil des Kites stärker öffnet. Als Resultat dieses Verhaltens kommt der Fahrer in den Genuss fast schon brachialer Kiteloops. An die sollte man sich entsprechend gemächlich

Fazit: Der wohl am konsequentesten ausgelegte Wakestylekite der Saison 2012. Hier gibt es keine Kompromisse in keiner Hinsicht. Wer sich den Korsar zulegt, sollte genau wissen, worauf er sich einlässt: unbändige Kraft für ausgehakte Sprünge, geringe Sensibilität für einen extrem stabilen Stand während komplizierter Tricks und Warp-Geschwindigkeit bei Kiteloops. Definitiv kein Kite für Ein- und Aufsteiger, hingegen ein Geschenk des Himmels für fortgeschrittene Freestyler, die wirklich nur eine Passion verfolgen.

Eingezogene Ohren Die Steuerleinen gehen am Tip mit einer Umlenkrolle auf die Waage der Frontleinen über. Bei extremen Lenkeinschlägen wird so das Tip stark nach innen gezogen und die gegenüberliegende Seite des Kites öffnet weit. Als Resultat erhält der Fahrer massiven Zug in Kiteloops.

Lasche für Notfälle Auf der Innenseite der Tips befinden sich sogenannte Rescue-Handles. In Notsituationen auf dem Wasser kann der Kite als Segel genutzt werden, um sich an Land ziehen zu lassen. Um beide Griffe zu erreichen, muss zunächst etwas Luft aus der Fronttube gelassen werden.

Ventile in Hülle und Fülle Um das Entlüften des Kites so komfortabel wie möglich zu gestalten, befinden sich auf den mittleren Querstruts zusätzliche Auslassventile. So muss die Luft nicht durch die Schläuche des One-Pump-Systems gedrückt werden.

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herantasten oder einen Bremsfallschirm auf dem Rücken tragen. Und sollten die Einschläge dann doch mal zum Absturz des Kites führen, zeigt der Korsar seinen unbändigen Drang, wieder loszulegen. Untypisch für diese Kiteklasse lässt er sich nämlich über den Zug an einer Steuerleine ganz einfach und schnell wieder aus dem Wasser starten. Für eingehakte Sprünge steht ab dem mittleren Windbereich ein ansehnlicher Lift zur Verfügung. Die Hangtime liegt im Mittelfeld. Die Statik des Kites ist auf die Nutzung mit vier Leinen ausgelegt. So kann jeder Kiter selbst entscheiden, ob er den Korsar mit vier oder fünf Leinen fliegen möchte. Ausgeliefert wird er im Fünf-Leinen-Set-up. Der Umbau kann aber mit wenigen Handgriffen bewerkstelligt werden. Passend zur puristischen Auslegung des Kites fällt auch die Range aus. Denn der Korsar ist lediglich in den Größen sieben, neun und elf Quadratmeter erhältlich.


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Kitedaten

Vom Hersteller angegebener Windbereich

GröSSen 7, 9, 11 m2 One-Pump ja System C-Kite Bar Fünfleiner Preis 1.535 Euro (mit Bar) Infos www.kiteplanet.de

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Ozone Reo 6+10

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n den letzten beiden Jahren hat fast jeder Hersteller versucht, einen Kite zu bauen, der in nahezu allen Einsatzgebieten maximale Performance liefert, einen echten Allrounder also. Den komplett entgegengesetzten Weg schlägt Ozone mit dem Newcomer Reo ein. Denn bei seiner Entwicklung ging es ausschließlich darum, einen Kite zu entwickeln, der optimal für den Einsatz in der Welle ausgelegt ist. Komplett eingleisig muss es deshalb aber auch nicht werden. Um den verschiedenen Vorlieben der Kiter bestmöglich gerecht zu werden, hat Ozone dem Reo deshalb unterschiedliche Trimmmöglichkeiten spendiert, die schnell und einfach nutzbar sind. Über die Veränderung der Anknüpfpunkte an den Tips können die Reaktion des Kites auf Steuerbefehle sowie die Barkräfte variiert werden. An einen Kite, der vorrangig in der Welle zum Einsatz kommen soll, werden besonders in den Bereichen Stabilität und Agilität hohe Anforderungen gestellt. Die Stabilität allein ist aber noch nicht ausreichend, um den Ritt in der Welle mit möglichst drucklosem Kite genießen zu können. Dafür spielt auch die Kapazität der Depower eine große Rolle, die beim Reo wirklich gut ausfällt. Beim Auspacken fällt zunächst die gute Verarbeitung des Reo auf. Nicht nur die Vernähung der einzelnen Tuchbahnen ist sehr ordentlich ausgeführt, auch die großzügige Ausstattung mit

Verstärkungen am Tip sorgen für lange Haltbarkeit, damit der Kite bei vielen Abstürzen in der Welle noch halten wird.

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zusätzlichen Verstärkungen in den potenziellen Stresszonen verleiht dem Newcomer bei Ozone einen hochwertigen Eindruck. Kleine Applikationen wie die mit Klett befestigte Neoprenkappe über dem Einlassventil runden das Gesamtbild ab. Durch das große Schlauchbootventil ist es ein Leichtes, die Schläuche des Reo zügig und mit geringem Kraftaufwand mit Luft zu befüllen. Allerdings wird ein Pumpenaufsatz mit Gewinde benötigt, der nicht im Lieferumfang des Kites enthalten, sondern nur auf der eigens von Ozone erhältlichen Pumpe verbaut ist. Am Himmel zeigt sich der Reo schön agil, was auch enge Turns problemlos erlaubt. Hervor sticht außerdem die ausgedehnte Windrange. Bereits bei wenig Wind liegt die Strömung optimal am Kite an und führt zu effektivem Vortrieb. Die Depowereigenschaften sind stark ausgeprägt, wobei wir das für Freerider eher negativ bewertete On-/Off-Verhalten an der Bar beim Einsatz in der Welle als sehr angenehm empfunden haben. Mit nur geringem Weg auf dem Bartampen lässt sich der Kite komplett drucklos stellen und ist mit einer ebenso kleinen Bewegung in die entgegengesetzte Richtung sofort wieder mit Zug zur Stelle.

geht. Der Reo neigt auch in diesen Situationen weder zum Frontstall noch zum Backstall und bleibt neutral am Himmel stehen. Selbst voll gedepowert reagiert er auf Lenkimpulse, was den Reo in allen Lagen zu einem agilen Sportgerät macht und den ohnehin großen Komfort unterstreicht. Der etwas tiefere Stand im Windfenster zeigt sich für die frühe Anströmung verantwortlich, reduziert aber auch den Komfort beim Höhelaufen. In Kombination mit einem früh gleitenden Waveboard kann dieser für Cruiser eher nachteilige Effekt aber leicht ausbalanciert werden. Der Reo ist eben ein konsequenter Wavekite, was auch bei den Sprungleistungen auffällt. Zwar reicht die Leistung, um problemlos eine Welle zu überspringen, für wirklich hohe und lange Flugphasen sollte man sich dann aber eher dem Catalyst oder dem C4 zuwenden.

Ebenso wichtig wie die Depower ist die Stabilität des Kites am Himmel, da beim Abreiten einer Welle die Leinenspannung gelegentlich verloren

Fazit: Ozone verfolgt mit dem Reo konsequent ein Ziel und das ist maximaler Fahrspaß für Wavekiter. Und genau diesen Kitern, nämlich den wellenbegeisterten, können wir den Kite empfehlen, da er in kleinen wie in großen Wogen mit ausgesprochen hoher Stabilität und großer Depower überzeugen kann. Zusammen mit den sehr engen Drehradien, der selbst in gedepowertem Zustand guten Agilität und dem absolut einfachen Wasserstart über eine Steuer­leine kann der Reo in der Kategorie Wavekite deutlich punkten.

Das groSSe Lufteinlassventil sorgt dafür, dass in kurzer Zeit sehr viel Luft in den Reo gepumpt werden kann. Leider benötigt man einen eigenen Aufsatz an der Pumpe.

Unterschiedliche Einstellungen ermöglichen, den Reo optimal auf deine Fahrwünsche einzustellen. Dabei nehmen die Barkräfte ab, je weiter du zum Tip hin anknüpfst.


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Windbereich in Knoten

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Vom Hersteller angegebener Windbereich

GröSSen 4, 6, 8, 10, 12 m2 One-Pump ja System Hybrid Bar 4-Leiner Preis 1.319 Euro (mit Bar) Infos www.ozonekites.de

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Nobile NHP 134

Infos www.nobilekiteboarding.com

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Preis 699 Euro

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Fazit: Sportlicher als im Vorjahr spricht das NHP jetzt eher fortgeschrittene Kiter an, die ein viel ausgewogeneres Board als im Vorjahr erhalten. Wer ein Freestyleboard mit agilem Charakter sucht und auch gern mal Turns in Wellen zirkelt, der sollte sich das NHP auf die Wunschliste für Weihnachten schreiben.

GröSSe 134 x 42 cm

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ereits seit vielen Jahren gehört das NHP fest in die Range von Nobile und war stets die sportlichere Alternative zum Freerider T5. In der vergangenen Saison hat Nobile die Range der Freerider mit dem 2HD erweitert, was eine stärkere Spezialisierung des NHP ermöglichte. Für 2012 wartet es mit einer Konstruktion auf höchster Qualitätsstufe und einem neuen Montagesystem für die Finnen und die Pads auf. Wer kein Freund von Schraubenziehern ist, kann das NHP jetzt komplett ohne Werkzeug montieren. Die Schrauben­ besitzen am Ende eine Kunststoffplatte, die zum Eindrehen dient und dann zur Sicherung der Schraube einfach umgeklappt wird. Wer hingegen die Montage mit Schraubenzieher bevorzugt, kann auch weiterhin die konventionelle Montage wählen. Ebenfalls neu ist das Pad-Schlaufen-System, das sich nicht nur durch optimale Dämpfung, sondern auch durch beste Verstellbarkeit und eine absolut leichte Montage auszeichnet. Für die kommende Saison zeigt das NHP eine konsequentere Ausrichtung auf den Freestylebereich. Mit intensiverem Rockerverlauf als im Vorjahr wurde das Board looser gestaltet, was sich bei Landungen bemerkbar macht. Sie können durch die neue Bodenkurve sehr leicht korrigiert werden. Außerdem wird so die Laufruhe des Boards deutlich gesteigert. Sogar in heftigstem Kabbelwasser zeigt sich das NHP schön beherrschbar und glänzt mit hohem Fahrkomfort. Dieses Verhalten wird durch den neuen vibrationsdämpfenden Kern unterstützt, der dem Board zwar Raum für Flex und Vibration gibt, sie dem Fahrer jedoch nicht in Form von unruhigem Fahrverhalten weiterreicht. Trotz der hohen Aufbiegung des Rumpfes gleitet das NHP verhältnismäßig gut an, was auf die komplexe Unterbodenkonstruktion zurückzuführen ist. Dort befinden sich parallel angeordnete Konkaven und Konvexen, die zusätzlichen Auftrieb erzeugen. Verglichen mit einem klassischen Freerider benötigt das NHP aber mehr Kitezug, um ins Gleiten zu kommen. Nach einer eher gemächlichen Beschleunigung erreicht das Board eine hohe Endgeschwindigkeit. Auf der Kante läuft das NHP mit maximaler Kontrolle. So sind auch engste Turns möglich, bei denen das Board in den kontrollierten Drift übergeht. Wer gern mit dem Twintip in der Welle fährt, wird mit dem NHP eine Menge Spaß haben. Wobei die Finnen sowohl in der Welle als auch für versierte Wakestyler etwas weniger Führung haben dürften. Absprünge lassen sich spielend leicht finden. Ob eingehakt oder ausgehakt, die Kante lässt sich sehr lange halten. Und durch die effektiven Rückstellkräfte des Rumpfes sind explosivste Absprünge mit viel Energie möglich.

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Montage ohne Schraubenzieher Mit der Hand werden die Finnen am Board verschraubt, die Plastikclips dann einfach umgelegt. Alternativ ist aber auch die konventionelle Montage möglich.

Das neue Pad von Nobile bietet jetzt eine viel größere Bandbreite an verschiedenen Einstellwinkeln. Die Montage ist absolut simpel und das Pad sehr komfortabel.


[Materialcheck] boards

slingshot Mayhem 136

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lingshot erweitert die Boardpalette um ein weiteres Freestyle-/Wakestylemodell und markiert damit einen klaren Trend für die Saison 2012. Der Newcomer Mayhem­ soll besonders durch herausragende Rückstellkräfte hervorstechen und mit optimalem Pop die Wünsche der Unhooked-Fraktion befriedigen. Wir haben das neue Mayhem genauer unter die Lupe genommen und zeigen, ob es sich tatsächlich um ein Board für eine kleine ausgewählte Zielgruppe handelt oder ob auch ambitionierte Freerider mit ihm Spaß haben können.

GröSSe 136 x 42 cm Preis 619 Euro Infos www.slingshotkites.de

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Boardansichten

Die Outline läuft, wie man es von klassischen Wakeboards gewohnt ist, zu den Tips hin schmaler aus. Da an der Wakeboardanlage immer ein konstanter Zug vorhanden ist, müssen Wakestyleboards nicht unbedingt durch gute Angleiteigenschaften glänzen, sondern können beim Shape komplett auf Performance ausgelegt werden. Der beim Mayhem, ganz Wakeboard eben, stark ausgeprägte Rocker schmälert die Angleitleistung etwas, verleiht im Gegenzug aber hohen Fahrkomfort, ein looses Boardgefühl und verhindert, dass das Board einspitzelt. Ebenso fallen die Landungen dadurch deutlich weicher aus. Um die geringere Gleitleistung auszugleichen, werden Boards dieser Klasse immer eher eine Nummer größer gewählt.

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Vier tiefe Channels sorgen für optimale Führung, um maximale Leinenspannung und Pop erzeugen zu können.

Das Fastrack-System sorgt für eine millimetergenaue Anpassung des Stances. Die neue Pad-Schlaufen-Kombination ist sehr weich und griffig.

Slingshot verwendet auch beim neuen Mayhem das sogenannte Fastrack-System. Es gibt also keine klassischen Inserts, sondern Schienen, in denen man die Pad-SchlaufenKombination oder auch feste Bindungen befestigen kann. Durch dieses Schienensystem kannst du dir deinen Stance (Abstand zwischen den Fußpads) bequem und sekundenschnell auf den Millimeter genau einstellen. Ein ausgeklügeltes System, das aus unserer Sicht auf allen Kiteboards Anwendung finden sollte. Auf der Unterseite des Mayhem finden sich tiefe Channels, die für ausgiebigen Griff sorgen und damit die Arbeit der Finnen unterstützen. Auf dem Wasser bestätigt sich die Auslegung des sportiven Neulings von Slingshot ausnahmslos. Es handelt sich um ein sehr sportliches Board, das gern mit viel Schirmzug und aggressiv gefahren werden will. Die ausgeprägten Rückstellkräfte des Rumpfes sorgen für einen sehr guten Pop, der verhältnismäßig leicht abzurufen ist. Neu ist auch die Kantenkonstruktion aus Hartgummi, die eine Beschädigung ausschließen und zusätzlichen Schutz für den Kern bieten soll. Fazit: Das Mayhem richtet sich in erster Linie an Wake- und Freestyler. Sie bekommen ein sehr ausgewogenes und leistungs­ orientiertes Board, das für radikale Manöver hohen Komfort bietet. Freerider werden die Laufruhe und die grundlegend einfache Kontrollierbarkeit des Mayhem schätzen. Die Abstriche beim Angleiten und Höhelaufen sowie das benötigte Fahrkönnen, um das tatsächliche Maximum aus dem Board herauskitzeln zu können, machen das Mayhem für Freerider aber eher uninteressant.

Ausgabe 6 / 2 0 1 1 5 7


[Materialcheck] boards

Carved Imperator IV Special Edition 132

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Könnensstufe o

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Boardansichten

ide

Fazit: Das Imperator IV ist in der Special Edition ein perfekter Allrounder und verbindet maximale Sportlichkeit mit einer neuen Dimension von Komfort. Auf diese Weise ist das Board jetzt auch für Fahrer unterer Könnensstufen absolut leicht zu beherrschen, ohne die Attraktivität für fortgeschrittene Freestyler einzubüßen. Wer sich eher als Freerider sieht und mehr Führung wünscht, sollte die neuen 1,9er-Razor-Finnen wählen. Wer hingegen ein looses Fahrgefühl wünscht, ist mit den 1,7ern bestens bedient.

Einsatzbereiche

er

Wer auf die Wurzeln der Firma Carved anspielend ein konsequentes Freestyleboard mit puristischer Auslegung beim Fahrkomfort erwartet, ist auf dem Holzweg. Die neue Generation des Imperator ist komfortabler als jeder Vorgänger und trotzdem extrem sportlich. Der absolut harmonisch abgestimmte Flex lässt in Kabbelwasser keinerlei Unruhe aufkommen. Gesteigert wird der Komfort durch die neue Pad-Schlaufen-Kombination, die jetzt deutlich einfacher zu verstellen ist. So fühlen sich auch kleine Füße richtig wohl. Beim Angleiten wirkt die im Mittelteil flach gehaltene Bodenkurve als Beschleunigungsgarant. Das Board läuft absolut frei und zeigt dabei eine mittlere Beschleunigung. Einmal in Fahrt, erfolgt der Übergang auf die Kante extrem rund. Auf eine Rundung setzt der deutsche Boardhersteller auch bei der Gestaltung der Kante im Mittelteil. Sie verleiht dem Board ein looses Fahrverhalten, während die durchgezogene Konkave gleichzeitig leichte Kontrollierbarkeit gewährleistet. Zu den Tips hin läuft die Kante dann schmal und scharfkantig aus. Diese Art der Kantenkonstruktion ist auf dem gesamten Markt einzigartig und unterstützt die genialen Sprung­ eigenschaften des Imperator. Beeindruckend ist, dass sich das Board für Absprünge maximal aufladen lässt und satte Absprünge garantiert. Gleichzeitig bekommen aber auch Oldschooler ein Absprungverhalten geboten, wie es so definiert und effektiv nur wenige andere Kiteboards realisieren. Der Schlüssel zu dieser neuen Vielseitigkeit und der gleichzeitig gesteigerten Kontrollierbarkeit sind die neuen Razor-Finnen. Sie verleihen dem Board durchweg gute Führung. Trotzdem lässt es sich durch den an den Tips ansteigenden Rocker immer noch leicht switchen und fühlt sich sehr agil an.

GröSSe 132 x 41 cm Preis 1.099 Euro Infos www.carved.de

le

chwarz, dynamisch und im Sonnenlicht schimmernd wie das Fell eines schwarzen Hengstes. Das Imperator IV gehört optisch zu den edelsten Boards am Markt, aber auch zu den teuersten. Auf technischer Seite handelt es sich hier allerdings auch um die absolute Spitzenklasse der innovativen Boardkonstruktionen. Mit einem VollkarbonRumpf ausgestattet, basiert das Imperator IV in der Special Edition auf der gleichen Bauweise wie die Customboards von Carved und ist in fünf Größen erhältlich.

ty

S

Nach vielen Jahren gibt es jetzt eine neue Pad-SchlaufenKombination von Carved. Besser verstellbar, komfortabler und viel einfacher zu montieren, hat uns das System absolut überzeugt.

Razor ist der Name der neuen strömungsoptimierten Finne von Carved. Sie ist in den Maßen 1,9 und 1,7 Zoll erhältlich, wodurch der Fahrer die Führung des Boards variieren kann.



[kitelife] gewinnspiel Wir feiern 25 Ausgaben Kitelife und außerdem steht Weihnachten vor der Tür. Mit unserem großen Gewinnspiel wollen wir uns bei allen Lesern, Fans und Liebhabern der Kitelife für ihre Treue bedanken. Mit Preisen im Wert von über 15.000 Euro ist für jeden Geschmack etwas dabei. Vom Trapez über den MP3-Player bis hin zu Boards oder Kites. Jeder kann mitmachen. Als Teilnahmebedingung muss lediglich die diesem Heft beigelegte Umfrage ausgefüllt und an uns gesandt werden. Wer den Fax- oder Postweg scheut, kann den Bogen ebenfalls auf unserer Homepage www.kitelife.de ausfüllen und abschicken. Jeder Teilnehmer gewinnt und mit etwas Glück ergatterst du vielleicht sogar einen der Hauptpreise. Möge Fortuna auf deiner Seite sein.

1

1. Core-Kites Riot XR (5 Quadratmeter) Der Core Riot XR lässt Freeriderherzen höherschlagen. Die Kombination aus modernen Delta-Elementen mit der Beherrschbarkeit eines Bows und trotzdem noch prägnantem C-Kite-Feeling sorgt für ein einzigartiges Flugverhalten, das seinesgleichen sucht. Mit geringen Barkräften ausgestattet, lässt sich der Kite leicht kontrollieren und überzeugt mit Gutmütigkeit und Komfort. Die Vielsei-

100x

tigkeit des Riot XR wird durch dreifach variable Halte- und Steuerkräfte unterstrichen. Mit diesem XRide-Konzept kommt wirklich jeder auf seine Kosten. www.corekites.com

3 2. Underground SRF-Board (140 x 40 Zentimeter)

3. North Kiteboarding 100 x True

Lass deiner Kreativität freien Lauf, das Warten auf ein Newschool-Twintip-

Es handelt sich um eine wahre Geschichte, ohne viel Schwafelei, einfach direkt auf

Board hat jetzt ein Ende. Eine bahnbrechende neue Boardgeneration erblickt

den Punkt gebracht. Die Geschichte einer Firma zusammengefasst in einem Buch, in

das Licht der Welt. Das neue Underground SRF vereint die besten Eigenschaf-

dem aber auch die Geschichte der Sportart Kitesurfen unabhängig von Markenbin-

ten von Wake-, Surf- und Twintip-Boards: die etwas andere Wellenritterfahrung

dung erzählt wird. Ein einzigartiges Zeugnis der Geschichte unseres Sports. Einen

für dich. Das SRF ist der Schlüssel zum Heiligen Gral des Kitesurfens, ob auf

Produktkatalog oder Werbung wirst du nicht finden. Stattdessen aber umso mehr

Flachwasser oder in der Welle. www.undergoundkiteboards.com

schöne Bilder, spannende Geschichten und Interviews. www.northkites.com

4

4. Flysurfer Kite Viron (2,5 Quadratmeter) Der Viron ist ein neues Konzept der Marke Flysurfer. Die Vision der Entwickler bestand darin, einen Kite zu bauen, der unvergleichbar sicher und einfach zu bedienen ist und dem Benutzer alle Vorteile eines Depowerkites bieten soll. Ein Kite für jedermann sozusagen. Sein Einsatzbereich ist dementsprechend breit und erstreckt sich vom Spaß beim Cruisen mit einem Kitelandboard oder Buggy über Schulung und Training auf Land, Schnee und Wasser bis hin zu Snow- und

2

Wavekitesessions im Starkwindbereich. Außerdem kommen Kids bei den ersten Übungsstunden mit dem 2,5er-Viron in den Genuss eines voll funktionstüchtigen Depowerkites. www.flysurfer.com

6 0 Au s ga b e 6 / 2011


[kitelife] gewinnspiel

6. Schwarz Mobile Freizeit GmbH

2x

vier tage Wohnmobilmiete Flexibel reisen, ob allein oder zu zweit: Das sind

6

die variablen Möglichkeiten, die den OfflineUrlaub mit dem Motorcaravan immer beliebter und interessanter werden lassen. Wer benötigt schon ein Fünf-Sterne-Hotel, wenn er die Möglichkeit hat, in einem luxuriös ausgestatteten

3x

Wohnmobil direkt am Meer zu schlafen? Mit den Fahrzeugen der Firma Schwarz sind höchster Komfort und absolute Freiheit auf jeden Fall garantiert. www.schwarz-mobile-freizeit.de

5 5. Ubisoft 3 x „Driver San Francisco“-Paket, 2 x „Assassin´s Creed Revelations“-Paket

7. Dakine Pyro-Rasta-Trapez, Fusion-Timber-

Colt Sievers wäre blass angesichts der Action bei „Driver San

Sitztrapez, Tempset-Girls-Sitztrapez und

Francisco“. In diesem adrenalingeladenen Spiel geht es nicht nur

2 x Rucksack

um ein normales Rennen, sondern um knallharte Copgeschichten,

Diese schönen Accessoires könnten bald auch

die mittels 100 lizensierter Autos geschickt gelöst werden müssen.

deinen Körper zieren. Mit den Trapezen von Dakine

Wir verlosen dreimal das „Driver San Francisco“-Sorglospaket

bist du in Sachen Beweglichkeit und einfaches

inklusive Spiel, Schlüsselanhänger und Shirt, wobei sich ein

Handling bestens bedient. Wer am Ende der Saison

7

glücklicher Gewinner sogar über die Driver SF Collector´s Edition (inklusive hochwertiger Autominiatur) freuen kann.

einen Physiotherapeuten für seine Rückenschmerzen benötigt, sollte sich den Hüftgurt oder das Sitztrapez sichern, denn Tragekomfort wird bei

15

Renaissancezeit gleich gute Zeit? In Assassin´s Creed Revelations

Dakine groß geschrieben. Um Badehandtuch,

ist Meisterassassine Ezio Auditore da Firenze in Konstantinopel

Trapez oder auch dicke Winterklamotten zum Spot

dabei, mysteriöse Geheimnisse der Assassinen-Bruderschaft zu

transportieren zu können, bietet der Rucksack von

lösen und die Templer ein für alle Mal zu besiegen. Parkourähnlich

Dakine ausreichend Platz. Selbst für einen Laptop

werden Fassaden, Gebäude und Türme erklommen, um möglichst

ist ein separates Fach enthalten.

unerkannt zu bleiben. Parkourähnlich werden Fassaden, Gebäude

www.dakine-shop.de

und Türme erklommen, um möglichst unerkannt zu bleiben. Doch ist es immer möglich, unerkannt zu bleiben? Finde es heraus, indem du bei uns eins der zwei „Assassin´s Creed“-Pakete abgreifst. Vielleicht fällt das Losglück auf dich und du gewinnst auch die Sonderedition „Assassin´s Creed Revelations Animus Edition“ mit aufwendigen Zusatzgeschenken wie zum Beispiel einer Enzyklopädie, einem animierten Kurzfilm oder dem Soundtrack der

8

Assassin´s-Creed-Reihe. www.ubi.com 8. Naketano 1 x Pulli black, 1 x Dark Blue Mantel, 1 x Pulli grey melange Die Leitidee bei Naketano besteht darin, Klamotten zu entwerfen, die in deinem Kleiderschrank als Lieblingsstücke in der ersten Reihe landen. Der Pulli für die Herren, mit integrierter Gesichtsmaske, trägt den klangvollen Namen „Fucker“. Der schicke Mantel „Albertina“ für die Damenwelt ist darauf ausgelegt, dich auch bei widrigsten Bedingungen warm zu halten. Ein echter Hingucker mit den Schwerpunkten Style und Funktion ist der Hoodie „Darth Sea“, der die Trilogie vervollständigt.www.naketano.com

9

9. Nobile WoodSkim (130 x 49,5 Zentimeter) Das WoodSkim von Nobile ist das perfekte Spielzeug für kleine Wellen. Dabei garantiert das Leichtgewicht ultimativen Fahrspaß und macht im Flachwasser sogar dem Wakeskate ordentlich Konkurrenz. Die sogenannte Pre-Stress-Technologie sorgt dafür, dass sich Board und Fahrer auch bei höherer Geschwindigkeit ruhig durch das Wasser bewegen. Skateaffine Kiter und alle, die sich an Wellen und Tricks probieren möchten, gleiten mit dem WoodSkim genau richtig durch kleine oder große Wogen. www.nobilekiteboarding.com Au s g a b e 6 / 2 0 1 1 6 1


[kitelife] gewinnspiel

10

12

10. fatboy Sitzsack, Original Limited Edition in Charcoal Am Strand mit einem kühlen Bier oder gemütlich zu Hause vor der Glotze: Kein Hocker und kein Sessel bietet so viel Gemütlichkeit

12. VW Beetle VW Up 2 x Geschenkpaket

wie der original fatboy. Er passt sich einfach in jeder Situation

Mit den VW-Accessoire-Paketen machen nicht nur Fans des neu aufgelegten Käfers eine gute Figur. Paket eins besteht aus einem USB-

dem individuellen Sitzverhalten an. Wer mit Muskelkater nach einer

Hub-Adapter mit integriertem Kartenlesegerät, zwei USB-Sticks in trendiger Beetleform und einem dazu passenden Schlüsselanhänger aus

langen Kitesession nach Hause kommt oder mit strapaziertem

Edelstahl und Leder. Abgerundet wird dieses Set durch ein Beetle-T-Shirt und die klassischen Muschelkopfhörer mit verstellbaren Bügeln

Rücken eine besondere Sitzposition sucht, findet mit dem fatboy

und Klappfunktion. Mit dem passenden Paket zum neuen Kleinwagen Up stellst du Style unter Beweis. Eine moderne weiße Umhängetasche,

den optimalen Begleiter für Momente der absoluten Entspannung.

nutzbar für Laptop und iPhone, die eine zusätzliche Schutzhülle beinhaltet, gehört ebenso dazu wie ein Schlüsselanhänger und eine

www.fatboy.com

Thermoflasche mit Neoprenüberzug. www.beetle.com 14. Oxbow Travelbag und Cabin Trolley Das Travelbag Wheelie von Oxbow ist der perfekte Begleiter für kurze und auch längere Reisen. Mit 70 Liter Volumen, zwei Packfächern und Teleskopgriff lässt es sich bequem ziehen und ist auch voll

11

bepackt kein Laster für strapazierte Schultern. Der Cabin Trolley ist etwas handlicher, steht dem größeren Pendant sonst aber in keiner Hinsicht nach. Er bietet ein gepolstertes Laptopfach und ausreichend Stauraum für den Wochenendtrip. www.oxboworld.com

14

11. O’Neill 1 x Fleecejacke Damen (M),

13. Panasonic Lumix FT3 Fotocamera

1 x Fleecejacke Herren (L)

Für Fotos unter Wasser, beim Kiten, Klettern, Skifahren, Camping oder Radfahren

Trotze dem Winter und mummel dich ein in eine warme Fleece-

ist dieses Modell ein treuer Begleiter, selbst Full-HD-Videoaufnahmen sind kein

jacke von O’Neill. Diese modischen Jacken beweisen, dass ein

Problem. Die FT3 ist wasserdicht bis zu zwölf Meter Tiefe, staubgeschützt, fallsicher

Fleece mehr als nur Sportbekleidung sein kann. Das Hyperfleece

bis zu zwei Meter Höhe und man kann sie bei Temperaturen bis zu minus zehn Grad

für den Mann oder die Fleecejacke mit Teddyfutter für die Frau.

mitnehmen – genau das Richtige für uns Outdoorsportler. Darüber hinaus verfügt die

Das modische Flanellmuster und der Kurzmantel eignen sich für

Kamera über GPS, Kompass, Barometer, Höhenmesser und Tiefenindikator. Die Lumix

alle, die neben Funktion auf Style und angesagte Trends setzen.

FT3 ist die perfekte Kamera, mit der du auf jeden Fall im Rampenlicht stehen wirst.

www.oneill.com

www.panasonic.de

6 2 Au s ga b e 6 / 2011


[kitelife] gewinnspiel 15. Dove 5 x Men+Care-Paket Graue Maus? Nicht mit dieser Männerpflege! Männer bevorzugen

17. Rip Curl Dawn Patrol Neo back zip Men

schlichte Eleganz und einfache, aber wirkungsvolle Pflege. Das Paket

(3/2 size M)

enthält ein großes, flauschig weiches Duschtuch in edlem Grau, das jedem Mann schmeichelt. Ebenfalls an Bord: Die Dove Men+Care Pflegedusche Clean Comfort. Sie erfrischt und bekämpft zugleich effektiv

5x

15

Dieser Neopren ist nicht irgendeine weitere Gummipelle, sondern stammt aus der „Rip Curl Windserie“ und ist damit bestens geeignet für Kitesurfer.

die Austrocknung der Haut nach dem Duschen. Ihre hochwirksame

Spezielle Details wie das äußerst flexible Material für

Formel mit der Micromoisture™-Technologie hat einen besonders

die Extraportion Bewegungsfreiheit oder das beson-

hohen Gehalt an Feuchtigkeitsspendern, die beim Aufschäumen auf

ders schnell trocknende Innenfutter machen diesen

der Haut aktiviert werden. Nach der Dusche sorgt das Dove Men+Care

17

Clean Comfort Deo-Spray mit effektiven Anti-Transpirant-Wirkstoffen

Neoprenanzug zu einer zweiten Haut. Die nahtlose Verarbeitung verhindert Scheuerstellen und die ab-

und der innovativen ¼-Pflegecreme-Technologie für milde Pflege und

nehmbaren Klettverschlüsse­an den Handgelenken den

zuverlässigen 48-Stunden-Deoschutz.

Einschuss von Wasser. Für den nächsten Sommer oder

den Winterurlaub in der Sonne bestens ausgestattet

16. Dove 5 x Pflege-Set mit Duschradio

5x

16

Das ist ein Gute-Laune-Morgen! Morgens noch müde? Dann hilft Musik! Mit dem Dove-Dusch-Radio startet der Tag voller Energie, denn

mit dem Dawn Patrol von Rip Curl. www.ripcurl.com

es kann direkt an der Duschkabine platziert werden. Das weiße Radio in modernem Design ist spritzwassergeschützt und funktioniert ohne

18. Liquid Force 1 x Comp Harness und 1 x Luxury Harness 2011

störende Kabel. Und die integrierte Scanfunktion kann sogar die Lieb-

Das Comp Harness verspricht mit extraweicher EVA-Polsterung höchsten

lingssender der ganzen Familie speichern. Die passende Pflege zum

Tragekomfort und sagt Druckstellen den Kampf an. Durch den einzigarti-

Start in den Tag ist ebenfalls dabei: Die Dove VisibleCare Dusch-Creme

gen Trapezhaken, der sich um die eigene Achse dreht, werden Rotatio-

„Sichtbar Geschmeidig“ fühlt sich durch die geschmeidige Konsistenz

nen zum Hochgenuss und verdrehte Leinen gehören der Vergangenheit

bereits beim Auftragen luxuriös und reichhaltig an. Der richtige Start

an. Das Luxury-Trapez besticht durch extrem leichte Verstellbarkeit und

in einen perfekten Tag!

eine breite Rückenunterstützung. Wie der Name schon vermuten lässt,

19

19. XSories Aqua Note MP3-Player

kommen Luxus liebende Kiter mit diesem Hüftgurt voll auf ihre Kosten.

Dieses Headset mit eingebautem MP3-Player kann mehr als

www.liquidforcekites.de

nur gut aussehen. Speziell für die Nutzung bei sportlicher Aktivität entwickelt, sollen nicht nur Trockensportler in den

18

Genuss von optimalem Sound kommen. Auch Wassersportler sind mit dem Aqua-Note-Player auf einer guten Frequenz. Der Player selbst ist im Kopfhörer inte­griert, sodass kein zusätzliches Gerät mehr getragen werden muss und Kabelgewirr der Vergangenheit angehört. www.xsories.com 20. Nivea 10 x Nivea Repair &

10x

Care Body Lotion und Handbalsam Deine Hände ziert Hornhaut vom festen Griff an der Bar? Die ersten Wintersessions haben deine Haut spröde und brüchig ge-

20

21. Labello 66 x SOS Lip Repair

66x

21

Salz auf den Lippen, den Wind im Gesicht und die Sonne streichelt das Gemüt: So sieht der perfekte Kitetag aus. Gleichzeitig bedeutet eine Session unter diesen Bedingungen aber auch immer eine Extremsituation­

macht? Dann hat Nivea jetzt etwas für dich.

für die Lippen: Den Elementen ausgesetzt, werden sie schnell trocken

Der Bodyguard für wechselhafte Innen- und

und spröde. Der SOS Lip Repair von Labello ist deshalb genau das

Außentemperaturen heißt Nivea Repair &

Richtige für einen langen Tag auf dem Board: Mit Dexpanthenol beseitigt

Care Body Lotion und für die geschundenen

er sofort Spannungsgefühle und unangenehmes Brennen. Rissige Lippen

Kiterhände bietet der Repair & Care Hand-

und Mundwinkel werden mit dem SOS Lip Repair umgehend wieder weich

balsam eine optimale Feuchtigkeitszufuhr.

und geschmeidig. www.labello.de

www.nivea.de

23 22. Bleed 1 x Leef-Hoodie und 1 x Weed-Zip-Hoodie

4x2

Die „blutende“ Umwelt steht sinnbildlich dafür, was die Menschheit seit Jahrzehnten mit unserer Natur macht. Die

23. Beach & Boat 2012 4 x 2 Freikarten, Messe Leipzig

Marke Bleed schwimmt gegen diesen Strom. Nachhaltig-

Diese Messe kann deutlich mehr als nur die Besuchermassen­durch die Gänge

keit und fairer Handel stehen neben ausgefallenen Prints

schleusen. Hier stehen anschauliches Programm, Mitmachen, Staunen und

und innovativen Schnitten auf der Agenda. Damit trifft

neue Erfahrungen im Rampenlicht. Im Bereich der Beach & Boat Fun können

Bleed absolut den Nerv der Zeit und spricht Surfer, Kiter,

sich Kiter austauschen, über neues Material informieren oder getarnt als

Mountainbiker sowie Snowboarder gleichermaßen an.

Wakeboarder in einem 550 Quadratmeter großen Pool austoben.

www.bleed-clothing.com

22

www.beach-and-boat.de Au s g a b e 6 / 2 0 1 1 6 3


[kitelife] gewinnspiel 25. Jumpin Fullsuit-Overall Ob Groß ob Klein, jeder passt da rein. Der Strampler für Erwachsene lässt jedermann die Vorzüge von kindlicher Geborgenheit erleben. Bei freier Beweglichkeit, ohne

25

störende Druckstellen und Quetschungen der Körperteile ist der Einteiler Jacke wie Hose. Das Must-have für jeden Kiter, denn was die Kids tragen können, können wir

24

schon lange. www.jumpinshop.com

24.Ozone Rucksack V24-Citybag, Ozone Wetpack

26

Mit 24 Liter Stauraum bietet dieser Rucksack einen kleinen Kleiderschrank

26. Tramontana Grafixx 1 x Kite-Branding

für die Frau und für den Mann ersetzt er die Travelbag beim Reisen. Mit

Individualisten aufgepasst: Mit diesem Preis von Tramontana Grafixx wirst du

herausnehmbarer, gepolsterter Laptoptasche wird verhindert, dass die

garantiert aus der Masse herausstechen. Lass dir deinen Kite nach deinen

mobile Datenbank in Mitleidenschaft gezogen wird. Mit dem Wetpack lassen

Vorlieben branden und mach ihn dadurch absolut unverwechselbar. Ob Wer-

sich Kiteklamotten und Neopren trocken im Rucksack verstauen. Ausgebreitet

bung oder zeitloses Individualdesign: Mit eigenen Motiven, Logos oder Farb-

dient es auch als perfekte Unterlage zum Umziehen bei kaltem oder drecki-

tönen gestaltest du deinen Kite zu einem echten Highlight. Das selbstklebende

gem Untergrund. www.famousfrank.com

Ripstop-Gewebe wurde speziell für die Beschriftung von Kites entwickelt und verspricht absolute Langlebigkeit. www.tramontana24.com 28. Heinke-Mützen 10 x Kitelife-Mütze Einen Satz heiße Ohren gibt es mit den farbenfrohen Heinke-Mützen vom

29

gleichnamigen Hersteller aus Scharbeutz. Egal ob Schneelandschaft, Strand oder Großstadtdschungel: Die kuschelig-warmen Kopfbedeckungen sind immer

27

10x

die idealen Begleiter. www.heinke-store.com

28 29. Cool Shoe FlipFlops Jamaica in den GröSSen 41/43/45 Der Flipflop mit dem extrabreiten bequemen Fußbett in bester Verarbeitung und modernem Design. Die EVA-Sohle ist elastisch, rutsch- und reißfest und nimmt kein Wasser auf. Der perfekte

27. Rockon 10 x Boys-T-Shirt Mexico Trip und

Schuh für den Strand, denn durch die breite Sohle sinkt man nicht im Sand ein. Das spart Kraft

5 x Girls-T-Shirt Mountain Trip

und erhöht die Leistungsfähigkeit auf dem Wasser. Dass die Flipper extrem gut aussehen und

Die Rockon-Shops aus dem Westen rocken wirklich. Als Waschsalon in Köln

natürlich auch im Alltagsgebrauch höchsten Laufkomfort bieten, muss nur für die erwähnt

getarnt, bietet der Shop nicht nur Kleidung, Hardware und eine gute Atmosphäre. Während die Wäsche in einer der zwanzig Maschinen schleudert, kann

10x

werden, die noch nie in den Genuss gekommen sind. www.cool-shoe.com

man gemütlich shoppen gehen und das in wirklich ausgefallenem Ambiente. Damit auch im Winter die gute Laune erhalten bleibt, steuert Rockon Shirts der besonderen Art bei, garantiert waschmaschinenfest. www.rockon.de

31. Reef Tradition Mid black/black/white in 43, Pellows-Hoodie in L Reef steht für zwei innovative Brüder und eine Sandale, Reef steht für lässige Surfbekleidung in Perfektion. Die Produktpalette­umfasst mittlerweile aber viel mehr als nur bequeme Sandalen und Flipflops. Auch Skateschuhe, Boardshorts, T-Shirts, Hoodies und vieles mehr gehören zum Sortiment der Wassersportmarke, mit der man puren Sommer assoziiert. Wer nicht mit Flipflops und T-Shirt durch den Winter laufen möchte, ist mit den Reef-Tradition-Tretern und dem warmen Hoodie gewappnet für die ersten

30

Schneeflocken. www.reef.com 30. Soöruz 4 x T-Shirt

31

Soöruz vereint die Gemeinsamkeiten von Kitesurfen, Wakeboarden, Skaten, Snowboarden und Wellenreiten, zieht daraus seine Inspiration und lässt diese dann in die Kollektion einfließen. Die französische Boardsport-Firma bietet so für alle Kiter coole und lässige Klamotten, von ausgeflippt bis gediegen. An den Stränden der Welt weitläufig bekannt und heiß begehrt sind vor allem die auffälligen T-Shirts mit dem elliptischen Logo. Davon stehen vier zur Auswahl. www.soöruz.com

32. EFX Armband Silikon 3 x BVB-Edition, 3 x Sport Dolphin Project, 3 x Sport Save the Sea EFX ist weltweit einer der größten Produzenten der neuartigen Hologramm-Technologie, die unser natürliches Energiefeld in geordnete Bahnen bringt. Die breite EFX-Produktpalette erstreckt sich von Armbändern aus Silikon oder Neopren über Hals- und Fußketten, Einlegesohlen und Hologramm-Aufkleber bis hin zu Anhängern für Tierhalsbänder. Du übst seit

32

Wochen auf dem Wasser den gleichen Trick und landest immer wieder auf der Nase? Dann sicher dir ein Band von EFX und bring dein Energiefeld ins Gleichgewicht. www.efxgermany.de

6 4 Au s ga b e 6 / 2011


[kitelife] gewinnspiel 34

33. Surfshop Rheinhausen

33

34. Forvert 2 x Rucksack Louis

1 x NeilPryde-T-Shirt (XL)

Louis könnte schon bald dein neuer bester Freund sein,

Wer bei diesem Blau nicht sofort Lust

der sich ganz in Schwarz gehalten perfekt mit jeder Art

bekommt, aufs Wasser zu gehen, dem ist

von Oberteil kombinieren lässt. Forvert hat sich bei der

nicht mehr zu helfen. Dieses schöne T-

Entwicklung nicht mit optischen Details aufgehalten, son-

Shirt von NeilPryde­powered by Surfshop

dern einen robusten, modernen Rucksack mit gepolsterten

Rheinhausen könnte bald auch deinen

Schultergurten und einer Skateboardhalterung entworfen.

Astralkörper schmücken. Also nicht

Die seitlich angebrachten Taschen sind genau so dimensio-

unter dem warmen Wollpulli verstecken,

niert, dass eine Dose Bier darin Platz findet. Und für alle,

sondern Sommerfeeling versprühen.

die größeren Durst haben, ist in den drei Innenfächern

www.surf-sport.de

ausreichend Stauraum vorhanden. www.forvert.com

36 35. Schwerelosigkite Tasche GroSSer Bruder

35

36. Single-Malt-Whisky 1 x Cardhu, 1 x The Singleton of Dufftown

Unverwechselbar wechselbar, so wie das Wetter in Hamburg. Die

Mit dieser erlesenen Mischung kommt jeder auf seine Kosten. Der erstklassige Cardhu ist ein Statement des

handgefertigte Tasche „Großer Bruder“ vom Kultlabel Schwere-

guten Geschmacks für Individualisten, die das Edle schätzen und gern ihre Freunde verwöhnen. Der pure

losigkite sticht aus der Masse heraus. Sie wird zum Großteil aus

Genuss dieses Whiskys kreiert eine unvergessliche Atmosphäre, weshalb er sich nach einer guten Session

recycelten alten Kites gefertigt. Möglich macht das die enge Zu-

auf dem Wasser hervorragend am Strand bei einem Lagerfeuer genießen lässt. Wie beim Kiten ändern sich

sammenarbeit mit großen Kiteherstellern wie North, Best, Flysurfer

auf dem Weg vom Einsteiger bis zum Fortgeschrittenen die Geschmäcker. Ein Whisky für all jene, denen

und Core. Der Deckel ist austauschbar. Je nach Laune kannst du

torfige Single Malts zu kräftig und andere Whiskys zu flüchtig sind. The Singleton of Dufftown hört sich zwar

deinem Begleiter also ein neues Outfit verpassen. Mal schrill für

gruselig an, verspricht im Geschmack aber das absolute Gegenteil. www.malts.com; www.edelmann.com

deinen Kiez, mal leger für die Kanzlei. www.schwerelosigkite.de

38

37

37. Etnies Schuhe Jameson 2 Eco und

38. Kitemafia T-Shirt, Kapuzen-

T-Shirt Etnies Forrest For Us

Sweatshirt,Poncho und Basecap

„Kaufe einen Schuh und pflanze einen Baum.“ Mit diesem

Von mafiösen Strukturen weit entfernt,

Projekt und der neuen Eco-Kollektion engagiert sich Etnies für

aber mit dem Gefühl, einer großen Familie anzugehören, erleben Kiteschüler

die Verarbeitung von recycelbaren Produkten und der Schonung

ihren Kurs bei der Kitemafia am Ostseestrand. Diese Schule punktet aber nicht

ökologischer Ressourcen. Hier bekommst du einen Vorge-

nur mit qualitativ hochwertigen Kitekursen, sondern zählt auch Unterricht im

schmack, wie es sich anfühlt, alte Fahrradreifen, Gummihand-

Katamaran-Segeln, Windsurfen und SUP zu ihrem Angebot. Die Fangemeinde

schuhe oder Plastikflaschen zu tragen. Die Schuhe verfügen

ist so groß, dass bereits eine eigene Modelinie ins Leben gerufen wurde. Mit

sogar über ein spezielles antimikrobakterielles Innenleben

dem Motto „Den Wind im Visier“ verdeutlicht die Kitemafia ihre Passion, auch

– Stinkefüße waren gestern. www.etnies.com

in Form von Aufdrucken auf den Klamotten. www.kitemafia.de

40. gloryfy eyewear 2 x Sonnenbrille G3

40

39. Dr. Bronner 4 x Geschenkpaket – Seife, Lotion,

Die optimale Sportbrille für außergewöhnliche Bedingungen,

Balsam, Lippenpflege

in denen das menschliche Auge Extremsituationen ausgesetzt

Die Seife mit Herz! So überzeugt der Hersteller Dr. Bronner

ist. Speziell auf die Bedürfnisse von Kitern ausgelegt, bietet die G3 nicht nur bruchsichere Gläser, sondern auch bestmöglichen

schon seit vielen Jahren seine Kundschaft. Das Familienunternehmen baut auf fünf Grundsätze, das sogenannte „Dr.

41

Schutz gegen die schädliche UV-Strahlung, die auf dem Wasser noch um ein Vielfaches höher ist. www.gloryfy.com

Bronner‘s All in one“-Prinzip: Bio, Fair Trade, überragende Leistung und Qualität, unwiderlegbare Authentizität und 100 Prozent Einzigartigkeit auf dem deutschen Markt. Für die Leser der Kitelife hat es sich die Firma nicht nehmen lassen, ein buntes Paket zusammenzustellen. Enthalten ist

42. Almost Normal Mütze, Schal und Kette von Ibi & friends Shop

eine antiseptisch wirkende Teebaumöl-Seife, die gut gegen

„Voll normal“ ist die Zusammenstellung dieser meeresblauen Mütze mit

kleine Schnittwunden und Ausschläge hilft. Dazu gibt es

passendem Schal und modischer Beduinenkette bestimmt nicht. Das Label

eine angenehm duftende Lavendel-Kokosnuss-Lotion, den

Almost Normal steht entgegen des Namens für ausgefallene Mode und

Patchouli-Limetten-Balsam und einen würzigen Orange-Ing-

Accessoires. Genauso fällt des-

wer-Lippenbalsam. Bei so vielen exotischen Gerüchen kommen

halb auch die Kombination von

direkt Urlaubsgefühle auf. www.drbronner.com

winterlicher Mütze und Schal

39

41. Fädd Hoodie presented by GlobalXteam

mit sommerlicher Kette aus, die

Fädd ist modischer Farbenrausch gepaart mit Mundart

individuelle Stilsicherheit bei

zwischen Gosse und Hafenkante. Genau diese Art von

frostigen Temperaturen mit-

explosivem Mode­avantgardismus verkörpert auch der

bringt. www.ibiandfriends.com

Hoodie, der nichts für graue Mäuse ist. Zur Verfügung gestellt wird dieses Prachtstück der Schneiderkunst von GlobalXteam. www.fäddshop.de

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[Ratgeber] Top 5

Winteranzüge Text Mathias Wichmann

Es ist mittlerweile bitterkalt geworden und der Winter hält gnadenlos Einzug in unseren Breitengraden. Für einige tapfere Kiter in Deutschland, Österreich und der Schweiz allerdings noch lange kein Grund, die diesjährige Kitesaison bereits zu beenden. An manch überfüllten Spots werden besonders die kälteren Monate und der damit verbundene Platz auf dem Wasser besonders geschätzt. Solange sich das Wasser noch in liquidem Zustand präsentiert, werden die Kites weiterhin ausgepackt, sobald der Wind aus der richtigen Richtung weht. Und frieren muss heute eigentlich niemand mehr, auch nicht bei einer vorweihnachtlichen Session. Frei nach dem Motto „Es gibt kein

schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“ ist heute eigentlich für jede Wetterlaune, sei sie noch so extrem, die richtige Bekleidung auf dem Neoprenund Trockenanzugmarkt zu finden. Zahlreiche Kiter stellen sich spätestens im Oktober die Frage, welcher Neoprenanzug für die kalten Wintertage am besten geeignet ist, um dem liebsten Hobby nachzugehen, ohne wegen Unterkühlung bereits nach wenigen Minuten wieder abbrechen zu müssen. Dank einer rasanten Entwicklung der Neoprenmaterialien, die besonders im Bereich der Trockenanzüge stark spürbar ist, kann die Kälte immer länger draußen gehalten werden. Und die Kitesaison wird so jedes Jahr um einige Tage länger.

Trotz immer besser werdender Anzüge wollen wir darauf hinweisen, dass Kitesurfen bei sehr geringen Temperaturen immer auch ein erhöhtes Risiko mit sich bringt. Insbesondere lange Bodydrag-Einlagen oder zahlreiche Stürze können dazu führen, dass es zu Unterkühlungen und Erschöpfung kommt. Daher raten wir nur erfahrenen Kitern, auch im Winter aufs Wasser zu gehen und dabei stets höchste Aufmerksamkeit bei der Beurteilung der Bedingungen walten zu lassen. Neben warmen Schuhen, einer Haube und Handschuhen stellt der Anzug den Hauptbestandteil der Winterausrüstung dar. Es gibt mittlerweile verschiedene Varianten der Winteranzüge, die zwischen Plastikanzügen, wie man sie aus dem Paddel- oder Segelbereich kennt, bis hin zu dicken Neoprenanzügen mit Manschetten variieren. Die Manschetten sorgen dafür, dass kein Wasser in den Anzug dringen kann, und schützen somit vor Unterkühlung. Bei beiden Varianten ist die regelmäßig Pflege der Manschetten von großer Bedeutung. Denn um ihre Funktion zu erhalten, sollten sie gefettet werden, sodass sie ihre Elastizität behalten und nicht reißen.

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[Ratgeber] Top 5 Der Fuse von ION Essentials gehört zu den Neoprenanzügen mit Manschetten und zeichnet sich durch seinen extrem angenehmen Tragekomfort aus. Im Gegensatz zu konventionellen Neoprenanzügen kann durch die Manschetten kein Wasser in den Anzug eindringen. Zudem ist der Fuse mit einer Kapuze ausgestattet, die wahlweise auch abgenommen werden kann. Zahlreiche Taschen zum Verstauen von Handys, Geld oder Schlüsseln sind ebenso vorhanden wie ein Reißverschluss für das kleine Geschäft. Es ist der einzige weit sitzende Neopren-Trockenanzug auf dem Markt. So hat man mit dem ION Fuse von Haus aus eine wärmende Isolationsschicht, sollte man in einer Extremsituation mal länger im kalten Wasser schwimmen. Fuse

Der Infinity X-Zip2 von XCEL gehört in die Kategorie Trockenneoprenanzug. Es handelt sich nicht um einen kompletten Trockenanzug, es tritt also in sehr geringem Maße Feuchtigkeit ein. Der Infinity X-Zip2 hält aber trotzdem so warm, dass auch im Winter lange Sessions möglich sind. Die doppelt verklebten Blindstichnähte und der schräg aufgesetzte Frontreißverschluss sollen verhindern, dass Wasser in den Anzug eindringen kann. Für zusätzliche Wärme und Gemütlichkeit sorgt das Innenfutter aus Thermobamboo. Diese Fasern werden aus recycelten Plastikflaschen gefertigt.

Infinity

Der Force von Mystic reiht sich in die Rubrik der Nylon-Trockenanzüge ein. Auch hier musst du eine Fleecekombi unter den Anzug ziehen. Der Reißverschluss für den Einstieg befindet sich auf der Rückseite des Anzuges. Um einen perfekten Sitz in jeder Situation zu gewährleisten, bietet dieser Winteroverall eingenähte Hosenträger. Der Force hält pudelwarm und dank des atmungsaktiven Materials sammelt sich kein Kondenswasser im Anzug.

Der Ice von Dryfashion ist ein klassischer Segelanzug aus robustem Nylon. Er besitzt an Armen, Beinen und am Hals Manschetten, die verhindern, dass Wasser in den Anzug eindringen kann. Unter diesem Anzug wird in der Regel ein Fleeceoverall getragen, der die notwendige Wärme gewährleistet. Die Firma Dryfashion ermöglicht, sich den Anzug je nach Gusto zusammenzustellen. So ist er zum Beispiel mit einem Pinkelzipper oder passenden Füßlingen erhältlich.

FORCE

Vostok

Der atmungsaktive Trockenanzug Vostok von Underwave besticht durch herausragenden Tragekomfort und sehr gute Isolation gegen Kälte. Der Einstieg über den Frontzipper ist extrem einfach, da du den Anzug selbst öffnen und schließen kannst. Die auf der Innenseite vernähten Hosenträger garantieren den rutschfreien Sitz des Vostok. Für das Plus an Haltbarkeit wird im Knie- und Gesäßbereich mit extra starkem Polyester gearbeitet, damit es auch bei extremer Belastung oder Bodenkontakt nicht zu Löchern im Anzug kommt.

ICE

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DEUTSCHLAND 1.

Mountain Surfing Dorfstraße 95 09600 Weißenborn/Erzgebirge 03731 1662375 mail@mountainsurfing.de

2.

Surf Shop Berlin Wöhlertstraße 1 10115 Berlin 030 2834798 kontakt@surfshop-berlin.de

3.

Flitzer Brückenstr. 1 10179 Berlin 030 53015047 info@flitzer-berlin.de

4.

Koki Nohona Berlin Gierkezeile 21 10585 Berlin-Charlottenburg 030 31102544 aloha@koki-nohona.de

5.

Palm Beach East Schneewittchenstraße 44 12555 Berlin 030 6571984 surfshop@surfshop-koepenick.de

6.

Wasserstart Mueggelseedamm 196 12587 Berlin 030 6571984 dirk@wasserstart.com

7.

8.

9.

19.

Windgeister Fehmarn Am Hafen 2 23769 Orth/Fehmarn 04372 1806 info@windgeister.de

37.

Surfshop Charchulla Bremen Ostertorsteinweg 48 28203 Bremen 0421 323350 info@surfshop-charchulla.de

55.

Element Sports Kolbermoorerstraße 83026 Rosenheim 16 08031 9413690 info@element-sports.de

20.

Windsport Fehmarn Osterstraße 45-47 23769 Burg/Fehmarn 04371 87792 info@windsport.de

38.

Ibi & Friends Shop Voßstr. 43 30161 Hannover 0511 94051442 office@ibiandfriends-shop.de

56.

Chiemsee-Kings Rimstinger Straße 9a 83254 Breitbrunn 08054 909505 info@chiemsee-kings.com

57.

Windsurfing Chiemsee – Sport Meyer Hauptstraße 12 83339 Chieming 08664 444 info@windsurfing-chiemsee.com

58.

Maximum Surf August-Borsig-Straße 7 78467 Konstanz 07531 369 8500 thomas@maximum-surf.de

59.

Surfshop Laupheim Zeppelinstraße 39 88471 Laupheim 07392 5555 info@surfshop-laupheim.de

60.

Funsport Müller In der Gibitzen 15 90530 Wendelstein 09129 6586 info@funsport-mueller.de

61.

Frontside Zink Viatisstraße 104 90480 Nürnberg 0911 407991 info@frontside-zink.de

62.

Surf Center Altmühlsee Ansbacher Straße 99 91710 Gunzenhausen 09831 1240 info@surfcenter-altmuehlsee.de

63.

Sport Roth Wackersdorfer Straße 10 92421 Schwandorf 09431 8029100 sport.roth@yahoo.de

64.

Adrenalin Bischof-von-Henle-Straße 2 93051 Regensburg 0941 26262 adrenalin-regensburg@t-online.de

21.

Koki Nohona Gierkezeile 21 10585 Berlin 030 31102544 aloha@koki-nohona.de Surf & Sail Grahl Unter den Linden 1 14542 Werder/Havel 03327 43295 shop@surfundsail.de

22.

Windsurfing Fehmarn Am Hafen 2 23769 Orth/Fehmarn 04372 1052 info@windsurfing-fehmarn.de

23.

Windfactory Am Hafen 1 23769 Orth/Fehmarn 04372 806880 info@wind-factory.de

24.

Surf-Center Wismar Alter Holzhafen 3 23966 Wismar 03841 213229 surfcenter-wismar@t-online.de

25.

Secret Spot Kehdenstraße 2-10 24103 Kiel 0431 2407777 info@secretspot.de

26.

Surf Line Kiel Alte Lübecker Chaussee 26 24113 Kiel 0431 641606 anfrage@surflinekiel.de

27.

Soulsurf Shop Warnowufer 57 18057 Rostock 0176 966 08 327 kontakt@soulsurfshop.de

Surfer's Paradise Fehmarn Strandcamping Wallnau 23769 Fehmarn 05036 988119 contact@surfers-p.de

Surfpirates Kiel Sophienblatt 64a 24114 Kiel 0431 63061 kiel@surfpirates.de

39.

40.

41.

42.

mywind.de Pastor Tomfohrde Str. 10 30900 Wedemark 5130 925900 kontakt@mywind.de Surfer’s Paradise Ladenstr. 19 Einfahrt Badestr. 31535 Neustadt Ot. Mardorf 05036 988119 contact@surfers-p.de Slider Boardshop Franzikaner-Gasse 10 33098 Paderborn 05251 104292 slider@paderborn.com Kiteverleih.de Am Kuckesberg 50 42781 Haan 02129 565451 info@kiteverleih.de

43.

100% Surf Hohenzollernstraße 15 45659 Recklinghausen 02361 24818 info@100-surf.de

44.

Surf-Sport-Rheinhausen Friedrich-Ebert-Straße 70-74 47226 Duisburg 02065 52037 info@surf-sport.de

45.

W & O Surfshop Münster Janningsweg 41 48159 Münster 0251 260458 info@surftechnik.de

46.

Icecream Windsurfing Rothgerberbach 2 50676 Köln 0221 746171 info@icecreamwindsurfing.de

28.

Surf Depot Kiel Volbehrstraße 43 24119 Kiel-Kronshagen 0431-61722 derthomas@online.de

Proboarding Rügen Dörpstrat 35 18586 Ostseebad Thiessow 038308 85916 haiko@proboarding.de

29.

Surf Shop Kiel Klausdorfer Weg 167 24148 Kiel 0431 25934900 info@surfshop-kiel.de

47.

Windsurfing Siegerland Breite Straße 11 57076 Siegen 0271 41842 info@windsurfing-siegerland.de

12.

BoardCenter Werderstraße 74 19055 Schwerin 0385 5557954 info@boarcenter.com

30.

Tatort-Hawaii Am Strand 1 24235 Stein/Kiel 04343 439133 joerg@tatort-hawaii.de

48.

Windsurfing Rhein Main Heerstraße 76 60488 Frankfurt 069 761010 info@windsurf.de

13.

Windsurfing Hamburg Oortkatenufer 12 21037 Hamburg 040 7372043 info@windsurfing-hamburg.de

31.

Surf Pirates Schleswiger Straße 1 24941 Flensburg 0461 12425 info@surfpirates.de

49.

Surfshop am Kinzigsee Bootsanleger 63505 Langenselbod 06184 4487 surfshop.kinzigsee@gmx.de

32.

BaliFlair.com Badallee 31 25826 St. Peter-Ording 04863 9589452 info@baliflair.com

50.

10.

Supreme Surf Ulmenstraße 1 18057 Rostock 0381 3835624 kontakt@supremesurf.de

11.

14.

Surfer's Paradise Papenreye 22 (unten, in der Tiefgarage) 22453 Hamburg 040 587071 contact@surfers-p.de

pi-watersports Biebricher Allee 30 65187 Wiesbaden 0611 5324382 info@pi-watersports.com

15.

KITETIKI Surf und Kite Hamburg Frohmestr. 75 22459 Hamburg 040 552 888 85 team@kitetiki.com

33.

Surfshop Sylt Wilhelmstraße 5 25980 Westerland/Sylt 04651 7734 info@surfshop-sylt.de

51.

Windsurf Silbersee Adalbert-Stifter-Straße 15 A 69234 Dielheim 06222 3079900 info@windsurf-silbersee.de

16.

Boardrider Fleischhauer Straße 46 23552 Lübeck 0451 5058950 info@boardrider-shop.de

34.

WSM. Funsport Ammergaustraße 10 26125 Oldenburg 0441 5601132 info@wsmfunsport.de

52.

Surf & Sportshop Schumacher Neckarstraße 4 72622 Nürtingen 07022 54246 info@surfshop-schumacher.de

17.

Surf Center Lübeck Sankt-Jürgen-Straße 64 23564 Lübeck 0451 796482 info@surf-center.de

35.

The Surf Company Steinstraße 15 26388 Wilhelmshaven 04421 993388 info@surfcompany.de

53.

Surf Keppler Kelterstraße 101 75179 Pforzheim 07231 101818 surfkeppler@aol.com

18.

Surfshop Fehmarn Hauptstraße 44 23769 Landkirchen/Fehmarn 04371 5888 info@surfshopfehmarn.de

36.

Funsport Leer Heisfelder Straße 205 26789 Leer 0491 2545 info@funsport-leer.de

54.

Surftools Olympiastraße 1 82319 Starnberg 0176 32982300 info@surftools.de

ÖSTERREICH 1.

Hangloose Favoritenstraße 28 A-01040 Wien +43 16067988 hangloose@hangloose.at

2.

Scubaboard Stockhofstraße 9 A A-04020 Linz +43 732665689 office@scubaboard.at

3.

Seidl Boardshop Gnigler Straße 35 A-05020 Salzburg +43 662871258 office@boardshop.at

4.

5.

Surfshop Upside Down Seeufergasse 30 A-07141 Podersdorf am See +43 217721320 office@upsidedown.at

6.

Move Surfstore An der Promenade A-07141 Podersdorf am See +43 217721536 office@move-surfstore.at

7.

Surf Service Graz Plüddemanngasse 25 A-08010 Graz +43 316482762 office@surfshop.at

8. Kiteboarding

6 8 Au s ga b e 6 / 2011

Windsurfing

Surfing & Stand Up Paddling

Tirolsail Rossmeier Fürstenweg 153 A-06020 Innsbruck +43 512277877 info@tirolsail.com

Wind and Waves Hauptstraße 131 A-9201 Krumpendorf, +43 6504058989 info@wind-and-waves.eu


27. 26.

65.

25.

33.

28. 29. 30. 19.

31.

18. 20. 21. 22. 23.

32.

11. 9. 10. 16. 17.

36.

24.

13. 14. 15.

35. 34.

2.

12.

3.

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37. 40. 39. 38.

8.

41. 45.

44.

43. 42.

46.

47. 1. 49. 48. 50.

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51.

ten Surfshop und hol sie dir! Auf dieser Karte findest du eine Übersicht aller Surfshops in Deutschland, die sich freuen, Teil der „Support your local Surfshop”-Kampagne zu sein! Natürlich bekommst du die Kitelife auch an jedem Bahnhofs- und Flughafenkiosk, es sei denn, der Bahnhof oder der Terminal ist eine bessere Milchkanne …

60.

53.

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64. 3. 61. 62.

2.

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1.

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[kitelife] news Liquid Force bekommt Zuwachs Neu in der Liquid-Force-Kiteboarding-Familie aufgenommen wurden Sünne Elbel und Nils Wesch. Sünne wurde 2009 deutsche Meisterin im Freestyle und man könnte fast sagen, dass die verlorene Tochter wieder heimkehrt, denn sie ist früher bereits für Liquid Force Kiteboarding gefahren. Nils,

Ein Stück vom Paradies für alle

der dreifacher deutscher Meister im Freestyle der Junioren ist und als große Nachwuchshoffnung gilt, wird genau wie Sünne in der kommenden Saison

Barra Nova, ein kleines ruhiges brasilianisches Fischerdorf, circa 70

mit den Kites und den Boards von Liquid Force an

Kilometer südlich von Fortaleza gelegen, steht für endlose Sandstrände,

den Start, auf Video- und Fotojagd gehen.

Sonne, jede Menge Wind, Caipirinhas und freundliche Menschen. Der Spot liegt an einer Flussmündung und bietet alles, was das Kiterherz höherschlagen lässt. Denn das Wechselspiel der Strömung und der Gezeiten im Fluss und im Meer sorgt immer wieder für neue Lagunen.

Tausendsassa mit Rückenwind

Wer also dem Alltag entfliehen möchte und einen schönen, nicht überlaufenen Spot sucht, ist in Barra Nova genau richtig. Buchbar ist

Der North Evo ist seit vielen Jahren ein Vorzei-

dieses Stück vom Paradies exklusiv bei www.kitereisen.com oder unter

gemodell für die Leistungsfähigkeit, den hohen

+49 89 6281670.

Komfort und die Vielseitigkeit der Deltakites. Auch 2012 hat er innerhalb der North-Range den brei-

Core-Freestyle-Camp

testen Einsatzbereich und damit auch die größte Zielgruppe. Ein Crossover-Kite, der das Beste aus

Der deutschen Kitemarke Core liegt die Nachwuchsförderung besonders

vielen Welten verbindet. Er eignet sich aufgrund

am Herzen. Um Talente gezielt zu fördern, findet nun vom 2. bis 9. April

seiner Schnelligkeit und großen Depower gut

2012 das erste Core-Freestyle-Camp statt. Für die Premiere hat man mit

für die Welle, steht bombenfest an einer Stelle,

dem „7BFT KiteHouse“ in der Soma Bay einen Spot der Extraklasse ge-

sobald man ausgehakte Manöver springt, und

wählt. Das ägyptische Flachwasser- und Windparadies bietet die perfekten

kann gleichermaßen mit vier als auch mit fünf

Trainingsbedingungen für einen Event dieser Art. Von ausgefallenen

Leinen geflogen werden. Für fortgeschrittene

Board-off-Manövern bis zum ausgehakten Killer-Kiteloop – Style-Ass Chris-

Fahrer radikal genug, begeistert er Aufsteiger mit

tian „BB“ Passenegg

seiner leichten Handhabung und ermöglicht so

und Kiteloop-König

das schnelle Erlernen neuer Tricks. Ob Wakestyle,

Thomas „Beany“

hohe Sprünge, Cruisen oder Wavekiten, dieser

Burblies werden dein

Kite wird 2012 erneut Maßstäbe setzen und ist ab

Fahrkönnen auf eine

sofort im Handel erhältlich. Weitere Infos unter:

neue Stufe heben.

www.northkites.com

Und wenn deine elterliche Begleitung ein paar Schulungseinheiten mitmachen möchte, ist das

Goldgurt mit intelligenter Passform

natürlich auch kein

Das Kite-Trapez Apex von ION gibt es ab sofort auch in einer speziellen „Gold Edition“. Dieses Hüfttrapez ist auf der Innenseite mit einem neuartigen Schaum, dem sogenannten Memory Foam, ausgestattet. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich dabei um eine clevere Lösung, um das Trapez bestmöglich an die Körperform des Fahrers anzupassen. Das Design des Trapezes bleibt wie in den Jahren zuvor sehr technisch orientiert. Es verfügt über eine spezielle Konstruktion zur Unterstützung der Wirbelsäule sowie Gurtschnallen aus Metall, die das Anpassen der Größe sehr komfortabel gestalten. Ein komplett neuer Vertreter in der ION-Trapez-Palette ist das Vertex. Auf der Innenseite mit Neopren ausgekleidet, soll das Hüfttrapez maximale Bewegungsfreiheit ermöglichen, gleichzeitig aber den unteren Rückenbereich intensiv stabilisieren. Als besonderes Highlight wird es das Vertex auch in Knallgrün, als Pro Model

Problem. Generell kann von zwölf bis 88 Jahren jeder teilnehmen, einzige Voraussetzung ist, dass du sicher Höhelaufen kannst. Das neueste Coreund Carved-Material wird für den Zeitraum des Events komplett gestellt. Die Unterbringung erfolgt im Tauch- und Surfhotel „The Breakers“ zu super Konditionen. Auch der Transfer vom Flughafen zum Hotel wird von Core organisiert. Du musst lediglich den Flug selbst buchen, dann steht einer Woche purem Kitevergnügen nichts mehr im Wege. Bei Interesse bitte unter folgender Adresse melden: info@corekites.com.

signiert von ION-Teamfahrer Sky Solbach, geben. Weitere Infos unter: www.ion-products.com

Apex 7 2 Au s ga b e 6 / 2011

Vertex Pro Model

Vertex


[kitelife] news „Beach & Boat“-Messe 2012

Flexible Bambuspelle

Das Leipziger Messegelände lädt im Februar wieder zur großen Wassererlebniswelt

2012 bringt Xcel einen komplett überarbeiteten X-Flex2-Neoprenanzug auf den Markt. Er soll die Lücke

ein. Vom 16. bis 19. Februar 2012 können Besucher auf der Beach & Boat die Welt

zwischen dem Einsteigermodell SLX und dem Infiniti schließen. Im Oberkörperbereich hat man auf das

rund um Motor- und Segelboote, Kanufahren, Tauchen oder Surfen erleben. Rund

besonders komfortable und dehnbare Ultrastretch-Neopren zurückgegriffen. Im Brust- und Rückenbe-

150 Aussteller und ein umfangreiches Rahmenprogramm informieren zu Produkten,

reich ist die Innenseite zusätzlich mit hochwertigem Bamboo-Material ausgestattet. Diese Fasern sind

Freizeitmöglichkeiten und aktuellen Trends im Wassersportsegment. Das diesjährige

aus recycelten Plastikflaschen hergestellt, in die dann verbrannte Bambuskohlen eingepresst werden. Da

Schwerpunktthema Wasser-

Kohle ein schlechter Leiter ist, kommt der Träger in den Genuss einer einmaligen Isolierung zur Wär-

tourismus präsentiert die

mespeicherung. Ein Plus für den Komfort und die Umwelt. Der X-Flex2 verfügt in der Version als Offset-

Vielfalt der Freizeitangebote

Backzip zusätzlich über ein Water Block Shield.

und Erholungsmöglichkeiten

Erhältlich ist der Anzug für Männer, Frauen und

rund ums Wasser. Action

Kinder in den Stärken 3/2, 4/3 und 5/4/3 mit

pur wird mit dem „Wake the

Offset-Backzip und für Männer zusätzlich mit

Pool“-Wettkampf und einem

dem praktischen X-Zip. Die Preise liegen für

SUP-Wettbewerb ebenfalls

Kinder bei 130 bis 150 Euro und für Frauen

erlebbar sein. Weitere Infos

und Männer zwischen 190 und 220 Euro.

unter: www.beach-and-boat.de

Weitere Infos unter: www.xcelwetsuits.com

Weltmeisterliche Kite-Wave-Camps Das dritte Jahr in Folge bietet euch KiteWorldWide neben den Klassikern für Anfänger, Aufsteiger und Fortgeschrittene auch Kleingruppen-Eventreisen zu bestimmten Terminen an. Von Januar bis April 2012 steht ein ganz besonderes Highlight auf den Kapverden auf dem

X-Zip

Plan: Wave-Intensiv-Camps mit persönlicher Betreuung und Training durch Mitu Monteiro, den Wavekite-Weltmeister, der mit Videos wie „Manera” oder ganz aktuell „Antandroy”

Hilfe für Theo Fusban

Offset-Backzip

Theo Fusban, ein 17-jähriger deutscher Kiter, befand sich in den Sommerferien zu einem Schüleraustausch in Hood

von F-One berühmt wurde. Bei den Camps bist du täglich mehrere Stunden mit Mitu auf dem Wasser.

River. Am 12. August 2011 verunglückte Theo beim Kiten im Columbia River schwer.

Er zeigt dir die Secret Spots seiner Insel und

Er brach sich mehrere Halswirbel und ist seitdem gelähmt. Mittlerweile befindet

gibt Tipps und Tricks, damit du auch die größten

sich Theo zur weiteren Behandlung in Deutschland im Unfallklinikum Murnau. Sein

Wellen meisterst. Abgerundet wird dieser Trip

Gesundheitszustand hat sich inzwischen stabilisiert, vor allem kann er nun wieder

durch gemeinsame Barbecue- und Beachparty-

selbständig atmen. Für die weitere Behandlung sind zahlreiche Reha-Behandlungen

Abende. Sieben Übernachtungen in neu errichteten

sowie kostenintensive Hilfsmittel notwendig. Privatpersonen und Unternehmen, die

Appartements, fünf Tage Betreuung durch Mitu,

Theo und seine Familie mit Spenden unterstützen wollen und als Nachweis eine

Spot-Guiding, Waveboard-Miete und Flughafen-

Spendenquittung benötigen, haben die Möglichkeit, dies über den Silke Gorldt Surfing

transfer werden für 690 Euro angeboten. Die dop-

e. V. (SGS) zu tun. Folgendes Konto steht hierfür bereit:

pelte Portion (zwei aufeinanderfolgende Termine) für 1.290 Euro. Hinzu kommt der zu tagesaktuellen

Spendenkonto: Silke Gorldt Surfing e. V. Kto.-Nr.: 660 3210 795 BLZ: 100 500 00

Preisen gebuchte Flug (ab 350 Euro). Termine 2012: 09.01.–13.01., 16.01.–20.01.,

Überweisungszweck: „Spende für Theo Fusban“ Für eine Spendenquittung bitte eine

06.02.–10.02., 13.02.–17.02., 05.03.–09.03., 12.03.–16.03., 16.04.–20.04. und

E-Mail an info@silkegorldtsurfing.de senden und die detaillierte Adresse für die

23.04.–27.04. Weitere Infos und Buchung unter: www.kiteworldwide.com

Spendenquittung angeben.

Fliegender Fisch mit neuem Hauptquartier Best Kiteboarding hat sein neues europäisches Büro in einem der besten Kitesurf- und Wellenreitreviere Europas bezogen. Das Research-andDevelopment-Team um Peter Stiewe und die Marketing-Abteilung sitzen seit diesem Jahr in Guincho, an der Westküste Portugals. Weitere Infos bei Facebook unter: www.facebook.com/bestkiteboardinguincho


[INSIDER] KITENOOBS [Kitelife] ein bild und seine geschichte

Der Überlieferung nach können Meere geteilt, Menschen zu göttlichen Wesen und Seen aufrechten Ganges beschritten werden. Mythos oder Realität? Maciek Kozierski betätigt sich als Mythbuster der Neuzeit und erteilt Bibel-Kritikern eine Lektion.

N

ein, es handelt sich nicht um eine Fotomontage. Und ja, es ist tatsächlich der See von Genezareth, auch als Galiläisches Meer bekannt, im Norden Israels. Der junge Mann, der hier biblische Pfade beschreitet, oder besser gesagt besprintet, ist allerdings nicht Jesus und auch kein direkter Nachkomme des Wanderpredigers. Wobei Letzteres ja nie so ganz auszuschließen ist. Es handelt sich um den Polen Maciek Kozierski, der durch einen einfachen, aber ebenso genialen Plan mit allen Zweifeln an der Geschichte der Bibel aufräumt. Zumindest mit denen, die sich mit der Überlieferung befassen, dass Jesus über das Wasser gelaufen sei. Denn genau an dieser Behauptung scheiden sich die Geister, und zwar nicht nur unter Religions­ kritikern. Wissenschaftler beschäftigen sich seit jeher mit diesem Mysterium und kamen vor wenigen Jahren zu einer überraschenden Erkenntnis. Ein Team von Ozeanografen der Staatsuniversität in Tallahassee fand heraus, dass es vor rund 2000 Jahren am See von Genezareth zu einer äußerst seltenen Zusammenkunft von ungewöhnlichen Strömungsverhältnissen und Wetterphänomenen gekommen sein soll. Diese könnten dazu geführt haben, dass sich auf dem eigentlich in warme Gefilde gebetteten See vereinzelt Eisschollen bildeten. Hätte Jesus also auf einer solchen Eisscholle gestanden, könnten Betrachter den Eindruck erlangt haben, er wäre tatsächlich über das Wasser gelaufen. Diese These würde auch erklären, warum Petrus beim Versuch, ebenfalls über das Wasser zu schreiten, fast ertrunken wäre. Denn Jesus reichte ihm zwar die helfende Hand, als er kurz vor dem Ertrinken war, teilte ihm vorher aber nicht mit, dass diese Fertigkeit lediglich mit der Hilfe einer Eisscholle zu erlangen ist. Ob nun die Erklärung der amerikanischen Meeresforscher ausreicht, um hitzige Gemüter abzukühlen und die kontroverse Diskussion dieses Themas zu beenden, ist fraglich. Sicher ist hingegen die Tatsache, dass es keiner Forscher und auch keiner biblischen Überlieferung bedarf, um die Aktion von Kozierski zu ergründen. Gemeinsam mit Fotografen von Red Bull machte er sich auf den Weg nach Israel, fest entschlossen, den Jesus Walk in einer Neuauflage nachzustellen. Foto © Predrag Vuckovic/Red Bull Content Pool

Ganz ohne Eisschollen und natürlich auch ohne faule Tricks. Mithilfe eines handelsüblichen Kites und auf einem Wakeskate stehend, beschleunigte er auf Maximalgeschwindigkeit, schmiss dann Kite und Board von sich und rannte einige Schritte über das Galiläische Meer. Wer sich jetzt motiviert fühlt, diese Aktion ebenfalls umzusetzen, sei gewarnt. Denn Kozierski vertraute bei diesem Shooting keineswegs auf die Stärke seines Glaubens, sondern auf ein Rettungsboot, das stets zur Stelle war und ihn aus dem Wasser fischte. Sonst wäre es ihm wohl ergangen wie dem guten Petrus. Und wer weiß, ob im Ernstfall dann eine helfende Hand da gewesen wäre. fs

7 4 Au [ Ksi tga e lbief e6] /Aus 2011 gabe 2 / 2011


[kitelife] ein bild [INSIDER] und seine geschichte KITENOOBS

FOTO © Jörg Mitter/Red Bull Content Pool

[K i t e l i f e ] Au s g a b e 26 / 2 0 1 1 7 5


[Ratgeber] Wind und wetter

Energetisches Feuerwerk Text Sabine Schmidt

Wenn sich dunkle Wolkentürme aufbauen und Blitze über den Himmel zucken, sollten Kiter schnellstmöglich vom Wasser verschwinden. Wir zeigen, wie Gewitter entstehen und wie man sie rechtzeitig erkennt.

Foto CC BY-SA 3.0/Catalin.Fatu

er vergangene Sommer beeindruckte nicht nur mit seinen Negativschlagzeilen in Sachen ergiebiger Regen. Er geht auch als einer der windreichsten der letzten Jahre in die Statistiken ein. Aber nicht nur herbstliche Kühle, viel Nass von oben und fehlende Sonne machten den Kitern trotz erfreulicher Windausbeute das Leben schwer. Mitunter waren die Fronten mit einer für Wassersportler sehr unangenehmen Wettererscheinung bestückt. Blitz und Donner, dunkle bis schwarze Wolkentürme und Böen jenseits der kitebaren Obergrenze beendeten die eine oder andere Session vorzeitig. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitz getroffen zu werden, ist statistisch sehr gering. Auch die Wahrscheinlichkeit, an Nord- und Ostsee von einem Gewitter überrascht zu werden, ist nicht sehr hoch. Denn im langjährigen Mittel entladen sich weniger als 20 Gewitter über den deutschen Küstengewässern. Wenn sie sich dann aber entladen, sind die begleitenden Wettererscheinungen durchaus als verhängnisvoll einzustufen. Dabei sind nicht nur die elektrischen Entladungen extrem gefährlich für die Gesundheit. Begleitende Starkwindgebiete und Winddreher können Ursache für dramatische Verschlechterungen der Bedingungen sein. Gewitter sind bei uns grundsätzlich im Sommer stärker vertreten als im Winter. Die gewitteraktivsten Monate an den deutschen Küsten sind Juli, August und September. Dabei werden an der Ostsee mehr Gewitter registriert und beobachtet als an der Nordsee. Das sommerliche Gewittermaximum ist 7 6 Au s ga b e 6 / 2011

bereits ein starkes Indiz dafür, dass zur Entstehung von Gewittern intensive Wärme eine große Rolle spielt. Der feuchte, von labilen Luftmassen geprägte und trotz des schlechten Wetters recht warme Sommer 2011 begünstigte die Entstehung zahlreicher Gewittern. Immer wieder mussten die Strände fluchtartig geräumt, das Wasser in Panik verlassen und Schutz vor Sturzregen gesucht werden, weil dunkle Wolkenwalzen vom Horizont heranrasten.

Gewitter – Mysterium und Faszination Das faszinierendste Untersuchungsobjekt der Wetterexperten ist das Gewitter. Nur wenige Dinge sind so schwer zu prognostizieren wie diese Naturgewalt. Das Szenario ist hinlänglich bekannt. Die Luft ist drückend heiß. Am Horizont ballen sich die Wolkentürme auf. Immer mehr und schneller verdunkelt sich der Himmel. Der Wind schläft ein. Die Natur verstummt, um einen kurzen Moment später mit aller Gewalt und Lautstärke über uns hereinzubrechen. Dann dreht der Wind in rasanten Böen auf. Der Himmel wird von Blitzen erhellt. Krachender Donner begleitet das gespenstische Schauspiel. Irgendwann setzt prasselnder Regen ein. Manchmal bedeckt innerhalb weniger Minuten sogar eine Schicht aus dicken Hagelkörnern den Erdboden. Ein ganz normales Wärmegewitter – ausgelöst durch warme und labil geschichtete Luft sowie hohe Feuchtigkeit in der Luft.


Lebenszyklen einer Gewitterzelle Wachstumsstadium Bildung kleinerer Cumuluswolken (Cumulus congestus). Aufwinde entstehen durch Freisetzung von Labilitätsenergie. Im oberen Teil der Wolke finden Vereisungen statt, der Eisschirm entsteht. Bezeichnung: Cumulonimbus oder auch Gewitterwolke. Bis dahin erfolgt noch kein Niederschlag, sehr selten bilden sich schwache Tornados. Reifestadium Auf- und Abwinde herrschen in der Wolke. Abwinde entstehen durch den Niederschlag in Form von Regen, Graupel und Hagel. Niederschlag erreicht den Erdboden, starke Böen treten auf, auch Tornados sind nicht unüblich. Blitz und Donner setzen ein. Zerfallsstadium Es herrscht nur noch Abwind und das Abregnen der Zelle beginnt. Die Wolke löst sich auf, einzig der Eisschirm kann länger bestehen bleiben.


[ratgeber] wind und wetter

Positiv und negativ geladene Tropfen trennen sich. Die Wolke lädt sich auf.

Die schweren Eiskristalle fallen als Hagel oder Regen zur Erde. Die Spannung entlädt sich als Blitz.

Die Sonne erhitzt die unteren Luftschichten

Luft steigt auf und kühlt sich ab. Es bilden sich Wolken.

So entsteht ein Sommergewitter.

Der Name sagt es bereits: Wärmegewitter entstehen in den heißen Monaten des Jahres. Im Winter reicht die Kraft der Sonne hingegen meist nicht aus, um eine Gewitterwolke entstehen zu lassen. Die Wissenschaft unterscheidet zwei Arten von Gewittern: Wärmegewitter und Frontgewitter. Die eingangs erwähnte Schwüle der Luft ist der typische Vorbote eines Wärmegewitters. Es entsteht, wenn feuchte, warme Luft durch die Sonne stark erwärmt wird und nach oben steigt. Beim Aufsteigen kühlt sich die feuchtwarme Luft ab. Die Feuchtigkeit kondensiert. Es bilden sich zunächst Wassertröpfchen, die am Himmel als Wolken sichtbar sind. Je mehr und schneller die Luft aufsteigt und je stärker sie sich abkühlt, umso höher ragen die Wolken in die Atmosphäre hinein und bauen sich auf. Diese riesigen Haufenwolken heißen im Fachjargon Cumulonimbus und erreichen gern 10.000 Meter Höhe. Cumulonimben sehen nicht nur bedrohlich aus. In ihrem Inneren spult sich auch ein Feuerwerk atmosphärischer Erscheinungen ab. So herrschen dort beispielsweise starke Winde.

Aufwindgebiete liegen immer nah an Abwindgebieten. Mittendrin reiben sich die Wassertropfen an den Luftmolekülen. Dadurch entsteht elektrische Spannung, die sich am Ende in Blitzen und dem nachfolgenden Donner entlädt. Die starken Aufwinde in einer Gewitterwolke verhindern zunächst, dass die Wassertropfen aus der Wolke in Richtung Erde fallen. Höher und höher werden sie getragen und gefrieren am Ende. Immer mehr Eis lagert sich an. Irgendwann sind die Eiskörner so schwer, dass sie von der Wolke nicht mehr gehalten werden können. Als große kalte Regentropfen, Graupel oder Hagel fallen sie dann zu Boden. Während Sommergewitter entstehen, sich entladen und danach wieder die Sonne über allem strahlt, treten Frontgewitter, wie der Name schon sagt, im Verlauf von Wetterfronten auf. Auch Frontgewitter entstehen durch das Aufsteigen von feuchtlabiler Luft in kältere Luftschichten. Anders als bei einem Wärmegewitter ist hier aber nicht die Sonneneinstrahlung maßgebend, sondern das Aufeinandertreffen warmer und kalter Luftmassen. An der Grenze zwischen beiden entstehen Hebungsprozesse, welche die feuchtwarme Luft zum Aufstieg in die hoch reichende Kaltluft zwingen, was zu rascher Abkühlung führt. Auch hier kondensiert die Luft, Wassertröpfchen bilden sich und vereisen mit zunehmender Höhe. Durch die Reibung entsteht elektrische Spannung, die sich in Blitz und Donner entlädt. Mit Durchzug einer solchen Front wird ein Wetterwechsel eingeleitet. Häufigste Begleiterscheinungen in der Peripherie von Frontgewittern sind Sturm und Hagel. Der Sturm ist die für Kiter so tückische Begleiterscheinung. Denn eigentlich lieben wir ja Kaltfronten mit ihrer klaren Luft sowie den angenehmen sechs Beaufort oder gar mehr. Nur wenn Gewitter eingelagert sind, dann wird es gefährlich.

Positive Ladung Negative Ladung Hagel

Eis Abwind

Aufwind

Regentropfen

Eisschirm

- 15 km

Leichter Niederschlag

Grafische Darstellung der Ereignisse in einem Gewitter.

- 10 km

Starkniederschlag (Hagel möglich)

Aufwindbereich (Warmluft rotierend)

Frühzeitige Gewittererkennung mindert das Risiko

Abwindbereich (Kaltluft) Böenkragen

- 5 km Niederschlagsstreifen Niederschlag

SW

Schematische Darstellung einer Gewitterwolke

7 8 Au s ga b e 6 / 2011

NO

Ein einfaches Wärmegewitter, das sich an einem windstillen Hochsommertag bildet und die Schwüle durch erfrischenden Regen kurzzeitig verjagt, ist leicht zu erkennen. Aus weißen Haufenwolken (Cumulus) wachsen dicke unwetter­schwere Geschwister. Wo vorher stahlblauer Himmel war, verdunkeln Wolkentürme die Sonne. Mit Einsetzen des Gewitters kommt kurzzeitig Wind auf, aber aufgrund der Bedrohlichkeit einer Gewitterwolke erkennt eigentlich jeder, dass Kiten aktuell unvernünftig wäre. Ein Frontgewitter auszumachen, ist dagegen schwieriger. Häufiges Merkmal ist die anthrazitfarbene bis blauschwarze Färbung der Wolkenunterseite. Ebenfalls an der Wolkenunterseite und an den Rändern können


[ratgeber] wind und wetter

Foto © brian Bojsen/www.bojsen.de

nach unten hängende Wolkenfetzen beziehungsweise dunkle Wolkenwalzen erkannt werden. In der Horizontalen werden die Cumulonimben von einem riesigen Eisschirm markiert. Wenn solche Wolken am Horizont auftauchen und in zunehmender Geschwindigkeit auf deinen Spot zusteuern, ist Vorsicht geboten. Bevor der erste elektrische Schlag in deine Bar knallt und mit tausend kleinen Nadelstichen für Schmerzen sorgt, solltest du das Wasser verlassen haben. Ein weiterer Gefahrenpunkt ist der Wind dieser Wolken. Gerade die Wolkenwalzen an der Unterseite eines Cumulonimbus bringen sehr starke Böen mit sich. Meteorologen bezeichnen diese Formationen auch als Böenwalzen. Es gibt kaum ein sicheres Erkennungsmerkmal dafür, wann genau ein Gewitter sich über uns entlädt. Sind die Wolken im Anmarsch, ist es ratsam, sich in Sicherheit zu begeben oder zumindest das Wasser zu verlassen. Kurz bevor es dann so richtig knallt, schläft der Wind noch mal ein. Oft ist dann Sinuskurvenfliegen angesagt. Auch ein Sprung in der Windrichtung ist nicht selten. Sollten sich diese Merkmale also

Sabine t Schmid

Sabine Schmidt ist 39 Jahre alt, technische Assistentin für Meteorologie und passionierte Kitesurferin. Seit Beginn dieses Jahres arbeitet sie für den Deutschen Wetterdienst auf der Wetterwarte auf Fehmarn und weiß immer als Erste, wann es sich lohnt, an die Wasserkante zu fahren. In der Rubrik „Wind und Wetter“ erklärt sie als Expertin die Regeln des Windes und besondere Wetterphänomene, mit denen Kiter in Kontakt kommen. Neben ihrer Leidenschaft für das Wetter führt sie unter dem Namen „Wellenklang“ einen Blog, der nicht nur das unterhaltsame Inselleben und ihre Leidenschaft für außergewöhnliche Kitetrips behandelt, sondern auch das Kitewetter für das kommende Wochenende. Zu finden ist der Blog unter www.wellenklang.wordpress.com.

einstellen, versuche, so schnell wie möglich wieder den Strand zu erreichen und deinen Kite zu landen. Denn das sich ankündende Wetterspektakel kann auf dem Wasser wirklich gefährlich werden. fs


[ratgeber] gewusst wie

in sack und tüten

Text und Fotos © mathias wichmann

tube-kite

W

ie man einen Kite richtig einpackt, gehört zum Effeff eines jeden Kiters. Dennoch kann man gelegentlich am Strand beobachten, dass es dort doch zu einigen Unachtsamkeiten kommt und der Kite falsch eingepackt wird. Bei den beiden Kitesystemen, Tubekite und Softkite, gibt es zudem Unterschiede bei der Vorgehensweise. Damit du den Überblick behältst, stellen wir hier beide Arten Schritt für Schritt vor. Drehe den Tubekite vorsichtig über das Tip um und öffne das Luftauslassventil.

Streiche die Luft sorgfältig aus allen Struts. Je genauer du bist, desto besser lässt sich der Kite zusammenlegen.

Dabei darauf achten, dass die Luft aus der Fronttube kommt.

8 0 Au s ga b e 6 / 2011

Öffne die Klemmen des One-Pump-Systems beziehungsweise die einzelnen Luftauslassventile der Struts, sofern der Kite kein One-Pump hat.

Rolle den Kite in Richtung Mitte. Schlage ein Tip um und achte dabei auf eventuell verbaute Segellatten.

Wenn du am Ende angekommen bist, schließe das Luftauslassventil wieder, sodass kein Sand in die Fronttube dringen kann.

Lege den Kite zusammen. Achte dabei wieder auf eventuelle Segellatten.


[ratgeber] gewusst wie

soft-kite

Bei einem Softkite fängst du bei der Bar an und legst die beiden Steuerleinen zusammen.

Öffne das Luftauslassverntil, damit die angestaute Luft aus dem Ober- und Untersegel entweichen kann.

Lege die Bar auf das Tip und rolle sie mit ein.

Flysurfer ist bekannt für ein kleines Packmaß.

Danach wickelst du alle Leinen in Achten auf die Bar. Die Achten verhindern, dass sich die Leinen in sich vertwisten.

Nimm das in Lee liegende Tip und lege es auf das andere Tip. Vorsicht! Bei viel Wind möglichst nahe am Boden bleiben.

Lege die Waageleinen zwischen den zusammengeklappten Kite.

Am Ende schließe das Luftauslassventil wieder, damit du es beim nächsten Mal nicht vergisst.

Wenn du bei den Umlenkrollen angekommen bist, mache einen halben Schlag.

Lege keinesfalls die Bar zwischen die Waageleinen, sondern halte die Bar entfernt von diesen.

Jetzt rolle den Kite bis zum Ende auf.

Und rein in den Sack. Mit ein bisschen Übung gar nicht so schwer.

Au s g a b e 6 / 2 0 1 1 8 1


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tour 2012 - termine und reiseziele

Deutschland

Bork Havn/Juni 12

tour 2012 - termine und reiseziele

Düsseldorf/Januar 12

Klittmöller/Juni12

Büsum/September 12

Limnos/Juni 12

Hamata/Februar 12 Abu Soma/März 12 Giftun Island/März 12 Breakers Soma Bay/April 12 El Gouna Island/Mai 12

Sao Miguele do Costoso/Oktober 12

Giftun Island/Mai 12

Galinhos/November 12

Südafrika

Downwind Safari/November 12 Ilha do Guajiru/November 12

Kapstadt/Februar 12 Dakhla/April 12 Dakhla/August 12

Giftun Island/Juli 12 El Gouna Island/Juli 12 Makadi Island/August 12 Breakers Soma Bay/August 12 Giftun Island/September 12 Abu Soma/Oktober 12 Hamata/Dezember 12

DU bist der Star der Kite Mania Tour. Wir unternehmen zusammen eine KITEREISE der besonderen Art. Eine Reise in die BESTEN KITESPOTS der Welt. Wir reisen nur zu den SICHERSTEN WINDZEITEN. Dein MATERIALPOOL mit dem feinsten Equipment begleitet Dich. DEIN ERFOLG durch professionelles Training ist garantiert. In KLEINEN GRUPPEN betreuen wir Dich eine Woche lang täglich. Deine Trainer vom TEAM WATERWORLD sind immer dabei.

Kitelife | Ausgabe 4 / 2007


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tour 2012 Kapstadt/ Langebaan/ Südafrika Austragungsort

Thema

Januar

21.01. - 29.01. boot Messe / Düsseldorf

Kite Mania Messestand alle Level

Februar

01.02. - 13.02. Langebaan & Kapstadt / Südafrika

Kite Mania Tour Aufsteiger + Wave / NEU

21.02. - 06.03. Hamata / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

März

08.03. - 22.03. Abu Soma / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

22.03. - 05.04. Giftun Island / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level / NEU

April

13.04. - 27.04. Dakhla / Marokko

Kite Mania Tour alle Level

26.04. - 03.05. Breakers Soma Bay / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

Mai

03.05. - 17.05. El Gouna Island / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

17.05. - 31.05. Giftun Island / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

Juni

09.06. - 16.06. Bork Havn / Dänemark

Kite Mania Tour alle Level

16.06. - 23.06 Klittmöller / Dänemark

Kite Mania Tour Aufsteiger + Wave / NEU

26.06. - 10.07. Limnos / Griechenland

Kite Mania Tour alle Level

Juli

05.07. - 19.07. Giftun Island / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

19.07. - 02.08. El Gouna Island / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

August

02.08. - 16.08. Makadi Island / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

17.08. - 31.08. Dakhla / Marokko

Kite Mania Tour alle Level

30.08. - 13.09. Breakers Soma Bay / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

September 13.09. - 04.10. Giftun Island / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

14.09. - 16.09. Büsum / Nordsee

Kite Mania Schnupperwochenende

Oktober

04.10. - 18.10. Abu Soma / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

29.10. - 04.11. Sao Miguel / Brasilien

Kite Mania Tour Aufsteiger + Wave

November

04.11. - 11.11.

Galinhos / Brasilien

Kite Mania Tour alle Level

12.11. - 19.11.

Downwind Safari / Brasilien

Kite Mania Tour Aufsteiger + Wave

19.11. - 26.11. Ilha do Guajiru / Brasilien

Kite Mania Tour alle Level

Dezember

04.12. - 18.12. Hamata / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

Die wahrscheinlich abwechslungsreichste Kite Mania die es je gab. Mit dem Mietwagen geht es direkt vom Flughafen Kapstadt nach Langebaan. Hier werdet Ihr in dem schönen Hotel Friday Island wohnen. In Langebaan werden 4 Tage lang alle Moves geschult die das Herz begehrt. Kiten Pur. Auch wenn Langebaan ein Synonym für Flachwasser ist, laufen hier bereits moderate Wellen in die Bucht, die den ersten Vorgeschmack auf die Reviere rund um Kapstadt verschafft und einen soften Einstieg in die Welle ermöglicht. Die Abende lasst Ihr in den gemütlichen Strandrestaurants von Langebaan ausklingen. Nach 4 Tage brechen wir mit den Mietwägen Richtung Kapstadt auf. Gewohnt wird am Bluebergstrand von Kapstadt in der gemütlichen Appartement Anlage Avalanche. Da der Wind und die Welle in Kapstadt jeden Tag etwas anders bläst/rollt und der Wind auch stündlich stärker wird, fahren wir je nach Wind und Welle zu den besten Spots. Natürlich wäre es schade wenn man nur das Wasser von Kapstadt sieht, deshalb werden wir an 2 Tagen von den insgesamt 10 Tagen unseres Kite Mania Aufenthaltes (8 Schulungstage), Sightseeing Touren anbieten. Auf dem Programm könnten stehen z.B. Waterfront, Tafelberg, die ältesten Weinkeltereien Südafrikas und eine abwechslungsreiche Safari zu den „Big Five“.

tour 2012 - termine und reiseziele

Termin

Kapstadt/ Langebaan/ Südafrika

Monat

Für ein interessantes Abendprogramm ist in Kapstadt so oder so gesorgt. Kite Mania Kapstadt / Langebaan / Südafrika Zielgruppe: Aufsteiger und Fortgeschrittene Termine: 01.02. - 13.02.2012 Leistung: Übernachtung (Frühstück) Komplettpaket: ab 1349,- Euro Pro Kiter Paket: ab 1249,- Euro

Reiseveranstalter: Experteninfo: oder bei:

Surf & Action Company Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.com

Hier unsere Tourstopps im Überblick: • 01.02.12 Hinflug • 02.02.12 Transfer mit Mietwagen Langebaan • 02.02.12 - 06.02.12 Unterkunft in Langebaan Friday Island • 06.02.12 Transfer mit Mietwagen Kapstadt •06.02.12 - 13.02.12 Unterkunft in Kapstadt Avalanche •13.02.12 Rückflug

Kitelife | Ausgabe 4 / 2007


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•Surf & Action Company, Spezialist Oliver Hilf, Tel +49-(0)89-628167-27, oliver@surf-action.com •TEAM waterworld, Spezialist Dirk Muschenich, Tel. +49-(0)179-2010743, info@TEAMwaterworld.de

Abu Soma

Hamata

Hamata In der Ruhe liegt die Kraft

Abu Soma - Kite De Luxe

Unser 4 Sterne Hotel Wadi Lahmi Azur Resort mit all inkl. Leistung, liegt 200 km vor Ägyptens südlicher Staatsgrenze. Hier ist es im Durchschnitt im Winter bis zu 8 Grad wärmer und im Sommer bis zu 5 Grad kälter als in Hurghada / Safaga. Das lässt auf gute Thermik schließen. Das Hotel ist wirklich angenehm und höchst komfortabel.

Ein Hotel, das allen Komfort und Platz dieser Welt bietet. Inzwischen ist man als Gast des „Interconti Abu Soma“ auch nicht mehr alleine im Hotel, sondern es hat sich eine große und internationale Wassersportler Gemeinschaft gefunden, die dieses Hotel zu schätzen weiß.

Auch wenn der Spot Hamata auf der Kitesurf Weltkarte noch recht neu ist, liegen inzwischen Windstatistiken von 4 Jahren vor, so dass wir davo ausgehen, dass der Wind in den Wintermonaten dort sehr gut und zuverlässig ist.

Ein Spot der nur von einer Wassersportstation, dem Surf und Kitecenter „Surf Motion“ von Peter Müller frequentiert wird und über eine große Sandbank, speziell nach Luv viel, viel Platz bietet. Auch wenn der Andrang in manchen Jahreszeiten groß ist, findet man hier immer „seinen eigenen Spielplatz“.

Unser Kitespot am “Kitesurf Village” befindet sich ca. 10 - 15 Minuten vom Hotel entfernt. Das Revier, obwohl erst vor 4 Jahren von TEAM waterworld Urgestein Klaus Schweighofer entdeckt, hat in Kiterkreisen bereits einen hohen Bekanntheits– und Beliebtheitsgrad erreicht. Eine große Lagune, Stehbereich soweit das Auge reicht, unverwirbelter Wind, der frei und gleichmäßig auf das Revier trifft und ein Stationspartner vor Ort, der sich vollkommen auf die Bedürfnisse von uns Kitern eingerichtet hat und ein Revier nur für Kiter. Neben den bereits genannten Aspekten, sorgt der feinsandige Untergrund dafür, dass es hier egal ob Du Einsteiger oder Aufsteiger im Kiten bist, innerhalb kürzester Zeit große Erfolgserlebnisse gibt.

Ein Revier in dem Du einen großen Stehbereich und damit eine sichere Übungsbucht, sandigen Untergrund und im eigentlichen Hauptrevier eine große und geschützte Bucht, ohne Wellen findest. In Lee befindet sich eine große Sandbank, die verhindert, dass man aus dem Revier abtreiben kann. Mal ganz abgesehen davon, dass Deine Trainer und das Team von Peter Müller auf Dich auffpassen ... . Selbst bei Ebbe, zu der die Sandbank schon mal trocken laufen kann, verliert das Revier durch seine geschützte Bucht nichts von seiner Sicherheit und seinem Reiz.

Weitere Informationen findest Du unter www.Kite-Village.com Der Transfer vom Flughafen Marsa Alam dauert ca. 2 Stunden. Anfangs zeigt sich noch das typische Wüstenbild, doch beginnen rund 30 km vor Lahami Bay für Ägypten sehr ungewöhnliche Mangrovenwälder. Auch sonst ist es hier um einiges grüner als in Hurghada. Viele der kleinen Naturdünen um die Lahami Bay sind – je nach Jahreszeit - braun/grün bewachsen.

Kite Mania Kapstadt / Langebaan / Südafrika Zielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene Termine: 21.02. - 28.02.2012 | 28.02. - 06.03.2012 04.12. - 11.12.2012 | 11.12. - 18.12.2012 Leistung: Übernachtung / All Inklusive Komplettpaket: ab 904,- Euro (Richtpr. d. Saison 2011) Pro Kiter Paket: ab 804,- Euro (Richtpr. d. Saison 2011)

Kite Mania Hotline Beratung, Tipps und Buchung der Kite Mania Tour +49 40/22817074 +49 179/2010743 info@KiteManiaTour.com Kitelife | Ausgabe 4 / 2007

Abu Soma

Reiseveranstalter: Surf & Action Company Experteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.com

Die Nebensächlichkeiten, wie den Umstand, dass im Abu Soma Spot sideshore Windbedingungen herrschen, der Wind extrem konstant ist, das Wasser glasklar und strahlend türkis und die Temperaturen von Luft und Wasser zu unserer Reisezeit das reine Vergnügen sind, wollen wir hier nicht besonders hervorheben ;-).

Kite Mania Abu Soma Zielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger und Semipros Termine: 08.03. - 15.03.2012 | 15.03. - 22.03.2012 04.10. - 11.10.2012 | 11.10. - 18.10.2012 Leistung: Übernachtung und Halbpension Komplettpaket: ab 1041,- Euro (Richtpr. d. Saison 2011) Pro Kiter Paket: ab 941,- Euro (Richtpr. d. Saison 2011)

Reiseveranstalter: Surf & Action Company Experteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.com


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Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour “Wir begleiten Dich individuell zu Deinem Ziel“

Checkpoint Kite Mania Leistungen •Materialpool Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt.

•Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. •Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. •Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. •Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und -videounterstützung unterrichtet. •Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins. Und das sind die Eventleiter der Kite Mania Tour 2011 aus dem TEAM waterworld (v.l.n.r.) Florian Krämer Christoph Bürger Kathrin Jugl Dominik Schlemmer Laura Lühnenschloss Moritz Landes Enno Oldigs Heiko Student

Für alle r: nehme nia-Teil a ts ir Kite M h Lycra S Mystic

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen immer im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.)*, 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht) , Kite Mania Sonnenbrille von JC, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tol-

len Urlaub noch mal richtig verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittene(r) Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm der Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubsund Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training unter professioneller Anleitung wurde aus dem Angebotspaket herausgenommen. *die Kite Mania Abu Soma inkl. Flug.

ein Mystic Lycra Shirt.

•Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS-Ausbilder) garantiert für höchste Trainingsperfomance.

Für 2012 gibt es neben dem KITELife Jahresabo für jeden Kite Mania Teilnehmer

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[Event] Schlacht von trafalgar

Schlachtfeld im Süden Spaniens: In der Bucht von Caños de Meca fand das Remake der historischen Seeschlacht statt.

Schlacht von Trafalgar Fotos © Alberto Lessmann/Red Bull Content Pool

Historische Büchsen, hölzerne Rumfässer und drei Nationen, die um die Herrschaft über Europa kämpfen. Im Süden Spaniens fand kürzlich das Remake einer Seeschlacht statt, die es in ähnlicher Konstellation bereits vor über 200 Jahren einmal gegeben hat. Im Jahre 1805, als Napoleon energisch versuchte, Europa zu unterwerfen, kam es nördlich der spanischen Stadt Tarifa, genauer am Kap Trafalgar, zu einer Seeschlacht, die weitreichende Folgen haben sollte. Gegen eine zahlenmäßig überlegene Flotte, bestehend aus französischen und spanischen Schiffen, behauptete sich damals der englische Admiral Nelson mit seinen Schiffen so 8 6 Au s ga b e 6 / 2011

beeindruckend, dass Napoleon seine Invasionspläne für Großbritannien kippen musste. Aber auch die strategischen Konsequenzen waren enorm. Denn durch den Sieg über Franzosen und Spanier stieg die englische Marine für etliche Jahrzehnte zur unangefochtenen Seemacht auf. Am Kap Trafalgar, vor der kleinen Stadt Caños de Meca, kam es mit der Veranstaltung „Batalla de Trafalgar“ jetzt zu einer

Neuauflage dieser Schlacht. Jedoch mit dem feinen Unterschied, dass es sich diesmal nicht um Bootssondern um Boardrümpfe handelte, die das Wasser durchschnitten, und statt Kanonenfeuer ein wahrhaftiges Trickfeuerwerk herrschte. Das spanische Team bestehend aus Alex Pastor, Patrick Blanc, Alvaro Onieva, Liam Whaley und Silvester Ruckdäschel wurde angeführt von der Weltmeisterin Gisela Pulido.


[Event] Schlacht von trafalgar

Wasserballett der anderen Art: Im letzten Wertungslauf waren alle 18 Fahrer gleichzeitig auf dem Wasser und zeigten außergewöhnliche Synchronmanöver.

Gute Miene zum bösen Spiel: Aaron Hadlow wollte sein Team, wie einst sein Landsmann Nelson, zum Sieg führen. Diese Mission scheiterte jedoch.

Der Geschichte ein Schnippchen geschlagen: Alex Pastor konnte seinem Team durch eine starke Leistung zahlreiche Punkte sichern.

An der Spitze der Franzosen stand Mallory de la Villemarque und befehligte als Teamkapitän Marie Switala, Forest Bakker, Victor Hays, Paul Serin und Thomas Paris. Als neuer General Nelson trat der Rekordweltmeister Aaron Hadlow mit seiner Crew bestehend aus Steph Bridge, Tom Court, Tom Bridge, Sam Light und James Boulding an, um die Seeherrschaft erneut zu beweisen. Im Gegensatz zu konventionellen Wettkampfformaten ging es am Kap von Trafalgar darum, auch als Mannschaft strategisches Geschick unter Beweis zu stellen, also den feindlichen Streitmächten den jeweils passenden Gegner anzubieten. Dafür hatte sich der Veranstalter ein einzigartiges Wettkampfformat ausgedacht. In der ersten Runde trat in sechs Heats jeweils ein Fahrer von jeder Nation an. Dann folgten drei Heats mit jeweils zwei Fahrern aus jeder Nation und zum krönenden Abschluss ein Heat mit allen 18 Fahrern auf dem Wasser. Die im vorangegangenen Heat unterlegene Nation musste stets zuerst die Fahrer für den folgenden Heat bekannt geben, woraufhin die beiden anderen Nationen, der vorangegangenen Platzierung folgend, ihre Fahrer festlegten. Dem spanischen Team gelang die Einteilung der Fahrer am besten. Die Lokalmatadore konnten vier der sechs ersten Läufe auf ihrem Konto verbuchen, während Spanier und

Drei Kapitäne, ein Ziel: Die Schlacht am Kap von Trafalgar wollte jeder für sich entscheiden. Von links: Mallory de la Villemarque, Gisela Pulido, Aaron Hadlow.

Engländer jeweils einen Sieg holen konnten. „Ich bin total stolz auf unser Abschneiden. In einem solchen Wettkampf als Team anzutreten und gemeinsam den Schlüssel zur besten Strategie zu finden, war ein vollkommen neues Erlebnis“, so Gisela Pulido nach den ersten Wertungsläufen. Auch im weiteren Verlauf der Veranstaltung bewies der einzige weibliche Kapitän Spürsinn für die richtige Besetzung der Heats. Mit überragender Dominanz holte das spanische Team sechs von insgesamt elf möglichen Punkten und verwies die Franzosen auf den zweiten Platz. Angeführt von Mallory de la Villemarque lieferten die im letzten Lauf noch ein echtes Schauspiel ab. „Wir sind alle in einer Reihe gestartet und haben parallel die gleichen Tricks gezeigt. Das hat schon fast an Wasserballett erinnert“, zeigte sich de la Villemarque über den zweiten Rang erfreut. Weniger zufrieden musste sich das Team Hadlow mit nur zwei Punkten aus der Schlacht zurückziehen. Dem Anspruch, den Spaniern und Franzosen eine erneute Niederlage am Kap von Trafalgar zuzufügen, konnte der fünffache Weltmeister im Freestyle nicht entsprechen. So erhalten die Spanier nach 200 Jahren ihre Seehoheit zurück und haben mit Gisela Pulido eine neue und ruhmreiche Feldherrin. fs Au s g a b e 6 / 2 0 1 1 8 7


[lesershots]

Bei unseren Lesershots bist du der Star! Schick deine besten Bilder per E-Mail an info@kitel​ife.de und mit etwas Glück und guten Fotos bist du in einer der nächsten Ausgaben dabei. Es gibt nur vier kleine Bedingungen: 1. Du musst die Rechte an dem Bild besitzen und es für eine einmalige Verwendung kostenlos zur Verfügung stellen. 2. Benenn deine Bilder nach dem Schema „Fahrer_Fotograf_Spot“ (also z.B. Mira Bellenbaum_Sergej Fährlich_Tarifa. jpg), damit wir auch wissen, wer diesen heldenhaften Moment geknipst hat. 8 8 Au s ga b e 6 / 2011

3. Denk bitte außerdem daran, dass wir eine hohe Qualität brauchen, damit du im Heft auch gut aussiehst. Das Bild sollte mindestens von einer 2-Megapixel-Kamera aufgenommen worden, scharf und nicht verkleinert sein.

01 Fahrer Daniela Thum © Foto Nik Weber Spot Soma Bay

4. Wenn du dich in der nächsten oder einer anderen Ausgabe wiederfindest, schreib uns noch einmal eine Mail, denn ...

04 Fahrer Peer Cipriani © Foto Michel Cipriani Spot Broager/DK

... für jede veröffentlichte Einsendung gibt es fünf Ausgaben Kitelife for free. Und wenn du schon ein Abo hast, verlängern wir es dir gratis.

06 Fahrer Phillip Mall © Foto Kirsten Joergensen Spot Faroe/DK

02 Fahrer Maik Scholz © Foto Nicole Scholz Spot Ringkøbing Fjord 03 Fahrer Markus Jatzkowski © Foto Henning Edler Spot Husum

05 Fahrer Richard Petrich © Foto Jeremy Williams Spot Mirns

07 Fahrer Stefan Dujardin © Foto Giana Smu Spot Rügen



[kitelife] reiselust

Tunnelblick mal anders: Der Fotograf Benjamin Thouard befindet sich mit seiner Kamera genau an dem Punkt, den jeder Surfer zu erreichen versucht, n채mlich tief in der Tube.

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[kitelife] reiselust

Text Jeremie Eloy Fotos © Benjamin Thouard

Eine Reise zu den Wurzeln des Daseins und dabei stets auf der Suche nach der perfekten Welle. Die Faszination Indonesiens hat Jeremie Eloy und eine Handvoll seiner Freunde zu den schönsten Breaks derSunda-Inseln gelockt.

D

iese Reise hat unser Leben verändert. Anderthalb Monate abseits von Internetverbindungen, Telefonempfang und der Geschwindigkeit urbanen Lebens. Entschleunigung als gezielte Katharsis. Eine Besinnung auf die Grundelemente unseres Daseins, in unmittelbarer Harmonie mit der Natur und den Menschen, die uns umgeben. Alle Menschen, die sich zunächst für diese Reise um mich herum versammelten, verband eine entscheidende Gemeinsamkeit: die euphorische Motivation, ein außergewöhnliches Abenteuer erleben zu wollen. Und das war im Grunde genommen auch eigentlich schon alles, denn abgesehen von der geplanten Route wusste

niemand, was uns erwarten würde. Vor meinem geistigen Auge rechnete ich jedoch ganz fest mit abgelegenen Spots, grandiosen Wellen und völlig neuen Erfahrungen. Alles beginnt in Timor, der größten der Kleinen Sunda-Inseln, nördlich von Australien gelegen. Über 24 Jahre wurde dieses kleine Land von einem Unabhängigkeitskrieg gebeutelt, der erst 1999 endete. Seit 2002 ist der kleine Staat nun unabhängig und besitzt im wirtschaftlichen Sinne nicht viel. Aus ökologischer Sicht handelt es sich jedoch um eine Schatzkammer, zumindest für Wassersportler. Denn an den Küsten Timors brandet

nicht nur Swell im Überfluss, auch der Wind zeigt sich als häufiger Gast auf dem tropischen Eiland. Um den abgelegenen Inselstaat überhaupt zu erreichen, wartet allerdings auch direkt die erste Herausforderung auf uns. Nicht etwa in Form einer körperlichen Leistung, vielmehr als eine Mischung aus aufzubringendem Mut und in gewisser Weise auch risikobereiter Gleichgültigkeit. Denn die Fähre, mit der wir mehrere Stunden nach Timor übersetzen, gleicht eher einer schwimmenden Metallwanne. Die Geschichten über gesunkene Schiffe dieser Bootsklasse, wenn man sie denn so nennen möchte, lassen mir einen Schauer über den Rücken laufen, während ich das Vehikel besteige.

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Nachdem Kites, Surfboards, SUPs und WindsurfEquipment auf dem schmalen Deck verstaut sind, nehmen wir unsere Plätze im Bauch des Schiffes ein. Verwundert über die Leere im Bootsinneren, bin ich gerade dabei, mich nach hinten zu lehnen und meine zweifelnden Gedanken abzuschalten, als plötzlich die Tür auffliegt und eine nicht enden wollende Schlange von Menschen hereinströmt. Hätte es sich um einen Bus gehandelt, wäre dies der Moment gewesen, in dem sich die Reifen tief in den Radkästen vergraben. Trotz nur leicht zunehmender Schieflage des Kahns vergrabe ich hingegen umgehend die Vorstellung einer entspannten Reise im Sitzen und tausche den ungepolsterten Sitz gegen einen Stehplatz an Deck. Im Ernstfall wahrscheinlich ohnehin die sicherere Variante, wenn die Meute schlagartig das Boot verlassen müsste. Zwischen Hunderten Kartons und Käfigen mit mehr oder weniger lebendigen Tieren hindurch bahne ich mir den Weg ins Freie.

Vorbei an einem Polizisten, der offensichtlich damit beauftragt ist, die Überladung einigermaßen geordnet ablaufen zu lassen. Inmitten einer Gruppe Einheimischer ergreift eine dicke alte Frau mit festem Griff meinen Arm, schiebt mir einen Plastikstuhl unter den Hintern und grinst mich mit einem an Zähnen armen, aber durchaus sympathischen Lächeln an. Wie aus der Pistole geschossen startet sie einen zehnminütigen Monolog. Keine Gelegenheit, ihr währenddessen zu antworten oder ihr zu erklären, dass ich rein gar nichts verstehe. Das entgegne ich in der ersten Redepause mit einem ebenso breiten Grinsen, was zu ausgelassenem Gelächter um mich herum führt. Von einem Moment auf den nächsten bin ich die Attraktion an Deck und nachdem sich ein Übersetzer findet, muss ich ausführlich berichten, warum es mich in diese Ecke der Erde verschlagen hat. Während also mehrere Dutzend Einheimische gebannt an meinen Lippen hängen, wird die Szenerie zusehends in

Zierlich gebaut, anspruchslos, trittsicher: Das kleine Timor-Pony ist als Pack- und Reittier unter Indonesiern sehr beliebt. Maschinist im Lichtkegel: Um den Diesel morgens in Gang zu setzen, sind mehrere Anläufe und gutes Zureden nötig.

Der nicht vorhandene Flughafen, medizinische Unterversorgung und verbreitete Malariagefahr schrecken viele Menschen ab und verleihen Timor eine Exklusivität zwischen gesundheitlicher Gratwanderung und paradiesischem Ambiente. Paradiesisch aufgrund der Weltklassewellen, die man meist mit niemandem teilen muss, und natürlich wegen der einzigartigen Windgarantie in diesem Teil Asiens. Am Hauptspot läuft eine endlos lange Linke, mit schnellen und sehr hohlen Sektionen. Dazu bläst der Wind schräg ablandig und das von vormittags um elf bis spät in die Nacht hinein. Als wir unversehrt und voller Vorfreude die Füße wieder auf festen Boden setzen, macht sich jedoch Enttäuschung breit. Denn der Wind ist zwar da, jedoch zu ablandig, um kiten zu gehen. Also beziehen wir kurzerhand das kleine Surfcamp, das für die nächsten drei Wochen unser Zuhause werden soll. Die Unmengen an Material auf der Ladefläche unseres Pick-ups sichern uns die Bewunderung aller Anwesenden, während wir auf der Suche nach Matratzen und einem sich drehenden Ventilator sind. Wer Abgeschiedenheit sucht, muss in vielen Belangen Kompromisse eingehen. Das wird mir deutlich vor Augen geführt, als ich meine durchgelegene­ Matratze endlich unter dem einen Arm und ein Moskitonetz, das aufgrund der riesigen Löcher auch einen 9 2 Au s ga b e 6 / 2011

Rauchschwaden gehüllt. Etwa 90 Prozent der Anwesenden rauchen die typischen indonesischen Zigaretten, die mit Nelken versetzt werden. Die Bezeichnung „Kretek“ rührt, wie man mir erzählt, von den knackenden Geräuschen her, die entstehen, während sie abbrennen. Vermischt mit dem Geruch von Öl, Treibstoff und getrocknetem Fisch fühle ich mich schon mächtig weit entfernt von meinem eigentlichen Leben. Und das bin ich auch.

Exklusivität zwischen gesundheitlicher Gratwanderung und paradiesischem Ambiente … Timor, unser erstes Reiseziel, ist kein absolutes Neuland für Wassersportler. Surfer wissen schon lange von den außerordentlich guten Bedingungen dieser Insel und kommen trotz der aufwendigen und nicht minder gefährlichen Anreise bereits seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts dorthin.

Sonnenuntergang ist Ruhezeit: Mit dem Anbruch der Dämmerung kehrt absolute Stille über den Riffen ein.

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nel ins

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Off the Lip: Bertrand Fleury kennt die Wellen Indonesiens wie kaum ein anderer. Gemeinsam mit seiner Freundin Tuva Jansen bietet er Kitecamps f端r Fortgeschrittene an.

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Tunnel ns eben

Vogel nicht vom Durchflug abgehalten hätte, unter dem anderen halte. Als dann aber das für die gegebenen Umstände üppige und durchaus schmackhafte Abendessen auf dem Tisch steht, ist alles vergessen. Jeder Einzelne meiner Reisegruppe freut sich darauf, einige Stunden Schlaf zu finden. Um halb drei in der Nacht reißen mich laute Schreie aus dem Schlaf. Erschrocken und schlaftrunken schnelle ich hoch, zerreiße dabei das ohnehin reparaturwürdige Moskitonetz und schlage die Plane meines Zelts zur Seite. Von Angesicht zu Angesicht stehe ich einer Meute von etwa dreißig Locals gegenüber. Völlig durch den Wind reibe ich mir die Augen, um sicherzustellen, dass ich wirklich wach bin. Alle starren mich an und ich sie. Nach wenigen Sekunden bemerke ich aber, dass nicht meine Person, sondern lediglich mein Zelt im Mittelpunkt des Interesses steht. Denn die illustre Runde hat meine Außenplane auserkoren, um über einen Beamer ein Fußballspiel zu verfolgen. Und dafür hat sich scheinbar das gesamte Dorf eingefunden. An Schlaf ist ab da nicht mehr zu denken, weshalb ich mich mit einem Drink in der Hand und unter den Anfeuerungen der Zuschauer in die unwirkliche Szenerie integriere. Als dann endlich der Abpfiff erfolgt, stürzen die ersten Jungs mit Surfboards unter den Armen an den Strand. Ein Wettrennen der besonderen Art, das sich jeden Morgen wiederholt: Wer ist der Erste im Line-up? Ich empfinde es nicht als Nachteil, dieses Rennen nicht zu gewinnen. Denn gegen neun Uhr morgens kommen alle vom Wasser. So haben Carine, Manu und ich den Spot für uns allein. Die druckvolle grüne Wand ermöglicht schon mit wenigen Paddelzügen den Stand auf dem Board. Dann folgen schnelle und hohle Sektionen, bis die Beine am Ausgang der Welle schmerzen. Gegen elf fegen wie bestellt die ersten Böen über die Schaumkronen. Nach zwanzig Minuten, die wir für den Rückweg zum Camp benötigen, hat der Wind dann auch schon 25 Knoten erreicht.

Der schräg ablandige Wind fordert intensive Beinarbeit. Manu und Carine schnappen sich ihre Windsurfer und wir teilen den Kuchen geschwisterlich. Durch den schräg ablandigen Wind ist intensive Beinarbeit gefragt. Zwar können endlos viele Turns auf einer Welle gezogen werden, aber während das Wasser mich in die eine Richtung zieht, versucht der Wind, mich in die andere Richtung aus der Welle zu drücken. Am Abend bin ich deshalb auch völlig fertig. Nach einer weiteren Portion Hühnchen mit Reis kollabiere ich förmlich unter meinem Moskitonetz, bereit für das nächste Fußballspiel.

Einsame Wände vor Timor: Mit dem Boot erreicht Jeremie Eloy Breaks, die kaum ein Surfer je gesehen hat. 9 4 Au s ga b e 6 / 2011

Schon nach wenigen Tagen am Spot vor dem Camp entscheiden wir, unseren Horizont zu erweitern und die umliegenden Inseln zu erkunden. Anous, ein Mann fortgeschrittenen Alters, Fischer in der dritten Generation und nie ohne eine Kretek auf der Lippe anzutreffen, stellt uns sein Boot dafür zur Verfügung. Mit einer lässigen Geste befiehlt er seinem Assistenten, die Maschine zu starten. Drei Startversuche benötigt er, bis der Diesel keuchend und ächzend in Wallung kommt. Eine Rauchwolke steigt aus dem Boot auf. Flap, flap, flap, exakt wie das Geräusch eines Helikopters kommt die Maschine auf Touren und beschleunigt die Nussschale gemächlich. Anous wird in den Folgetagen wie ein Großvater für uns. Er ist begeistert von unserem Entdeckerdrang, der für ihn ebenfalls Grund ist, sein halbes Leben auf dem Meer zu verbringen. Wenn wir ihn etwas fragen, nimmt er stets genüsslich noch zwei, drei Züge von seiner Kretek, blickt uns aus den Augenwinkeln an und nickt dann zustimmend mit dem Kopf. Kommunikation bedarf eben nicht immer vieler Worte. Gemeinsam mit ihm verbringen wir die nächsten zwei Wochen, surfen jeden Tag und schlagen uns die Nächte mit Fußballspielen um die Ohren. Dann wird es Zeit für uns, aufzubrechen. Die nächste Etappe und gleichzeitig die wohl spannendste steht an.


[Kitelife] reiselust Im Morgengrauen taucht die erwartete Pinisi, ein typisches Segelboot auf Sulawesi, einer Insel ganz in der Nähe Timors, am Horizont auf. Mit diesem Boot stechen wir in See, um in den kommenden zwei Wochen unbewohnte Inseln und kaum erschlossene Spots zu erkunden. Die Crew der „Sirbad“ zeigt sich überschaubar und besteht aus Xavier, einem französischem Abenteurer, der dem Wind und den Wellen mit seinem Saxophon folgt. Er hat bereits fünf Schiffe dieser Art gebaut. Im traditionellen Stil wird dabei nicht ein einziger Metallnagel verwendet. Der 18 Meter lange Rumpf wird nur von Holzdübeln zusammengehalten. Eine echte Mammutaufgabe. Der einzige Verweis auf das 21. Jahrhundert an Bord ist das GPS-System. Yann, ein gelernter Zimmermann, gehört ebenfalls zur Besatzung und hat die „Sirbad“ gemeinsam mit Xavier gebaut. Und dann ist da noch Michel aus Neukaledonien. Ein wilder Typ, von der Sonne und der Seeluft gezeichnet, der auf dem Vorderdeck neben dem Anker schläft. Seine ruhige und besonnene Art versprüht eine unglaublich angenehme und entspannte Atmosphäre an Bord.

Jeder an Bord hat ein Lächeln auf dem Gesicht. Gegen frühen Abend hissen wir die Segel und reiten bei 20 Knoten Windgeschwindigkeit downwind über die Wogen davon. Ich lehne mich in der Sitzecke im Heck der „Sirbad“ zurück, schließe meine Augen, angenehm eingelullt von der Magie des Moments, und mein Körper schaukelt gemächlich von einer Seite zur anderen. An Schlaf ist für mich nicht zu denken. Die Aufregung pulsiert in mir. Da sind wir endlich, auf dem ultimativen Bootstrip, tief in der Wildnis Indonesiens, umgeben von jungfräulichen Spots und genialen Wellen. Die Freiheit, überall anhalten zu können, wann und wie

Open-Air-Wohnzimmer: Im Heck der „Sirbad“ spielt sich auf wenigen Quadratmetern der Alltag der Crew ab.

lange wir möchten, hält mich die halbe Nacht wach. Gedankenkino auf seine schönste Art. Langsam klettert die Sonne am nächsten Morgen den Horizont empor. Die ersten Sonnenstrahlen wärmen uns und der Wind schiebt uns an einer Insel vorbei, an deren Seite in einigen Hundert Metern Entfernung die Wellen brechen. Das Hauptsegel wird mit vereinter Kraft gehisst und die „Sirbad“ nimmt Fahrt auf. Ein Ritual, das sich jeden Tag wiederholt. Jeder an Bord hat ein Lächeln auf dem Gesicht. Die Flucht aus dem modernen Leben eröffnet uns Erfahrungen, die in hoch zivilisierten Gesellschaften höchstens noch im Urlaub gemacht werden. Spots, die womöglich noch nie zuvor jemand gesurft ist, sowie traumhafte Strände, unberührt und naturbelassen, empfangen uns Tag für Tag. Immer wenn wir in einer Bucht ankern, kommen direkt Einheimische an Bord, um sich auszutauschen und zahlreiche Zigaretten zu rauchen. Der Kontakt mit diesen Menschen ist jedes Mal etwas ganz Besonderes. Einerseits hat man das Gefühl, ihr Leben sei das unbeschwerteste, das man sich vorstellen kann. Auf der anderen Seite gibt es auch immer wieder Situationen, in denen man sie als grobe Hinterwäldler erlebt. So werfen sie zum Beispiel ihre Getränkedosen einfach arglos über Bord und sind dann höchst belustigt, wenn wir hinterherspringen, um sie aus dem Wasser zu fischen. Das Bewusstsein für den Schutz der Umwelt ist nahezu nicht existent. Obwohl sie den Ozean täglich als Speisekammer und Einnahmequelle nutzen, ist es vollkommen selbstverständlich, jeglichen Müll ins Wasser zu werfen. Da es immer windig ist, gilt zehn Minuten später sozusagen das Prinzip: aus den Augen, aus dem Sinn.

An unserem zweiten Tag an Bord der „Sirbad“ erreichen wir eine kleine wüstenähnliche Insel. Eine wunderbare Linke schält sich seitlich des Riffs mit einer Höhe von gut zwei Metern entlang. Kein Mensch außer uns ist weit und breit zu entdecken. Als wir gerade auf Höhe des Peaks vor Anker gehen, entdecke ich einen großen braunen Schatten im Wasser. Angst einflößend große Rückenflossen durchschneiden die türkisfarbene Wasseroberfläche. Haie? Keiner ist sich wirklich sicher. Doch es handelt sich um dermaßen riesige Meeresbewohner, dass die Aussicht auf eine gute Session dem Gedanken unterliegt, am Ende womöglich als Haifutter zu enden. Manu ist nach langem Überlegen und Beobachten anderer Meinung: „Scheiß drauf, ich geh da jetzt raus!“, schießt es zielstrebig aus ihm heraus, während er sich sein SUP schnappt. Wir blicken ihm skeptisch hinterher, als würde er den direkten Weg auf die Schlachtbank wählen. Schnell bekommt er eine Welle, die sehr gut aussieht. Seitlich des Boots steigt er nach einem phänomenalen Ritt ab und grinst siegessicher zu uns herüber. In diesem Moment gibt es auch für Ben und Jace kein Halten mehr. Wie Hunde, die man mit einem Knochen lockt, jagen sie los, um diesen Genuss ebenfalls zu erleben. Als Manu dann die zweite Welle bis zu uns herüber abreitet, halte ich den Anblick einfach nicht mehr aus und finde mich plötzlich neben den anderen im Line-up wieder. Während ich dann so auf meinem Board sitze, fühle ich mich immer noch unwohl. Zwar kann ich keine Schatten mehr unter mir ausmachen, ihre Präsenz ist aber irgendwie eingebrannt. Etwa 20 Minuten später, in denen ich mich wohl verhielt wie eine Katze, die gebadet werden soll, schreit Manu zu mir herüber: „Es sind Mantas, keine Haie!“ Und fast schon unwirklich tauchen genau in dieser Sekunde zwei von ihnen direkt neben mir auf.

Tunnel ins

Postkartenromantik: In türkisfarbenen Lagunen wie dieser dümpelt die Pinisi auf seiner Jungfernfahrt, während die Crew Welle schlitzt.

Das Meer als Speisekammer und Arbeitsplatz: Der überwiegende Teil der Einwohner Timors lebt vom und aus dem Ozean.

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[kitelife] Reiselust

Sie schwimmen um uns herum, berühren unsere Finnen und unsere Füße und der ganze Druck fällt von mir ab wie die Blätter am Ende des Sommers von den Bäumen. Der Surf gleicht ab sofort einem grenzenlosen Hochgefühl, bis der Wind langsam anzieht. Lediglich um das Material zu wechseln, kommen alle kurz zurück auf die „Sirbad“.

Erst die Möglichkeit, diese Erfahrung teilen zu können, macht sie so einzigartig. Nach zwei Stunden klettern alle völlig gestoked an Bord. Im Taumel der Gefühle lächeln wir uns gegenseitig zu. Mir wird klar, dass erst die Möglichkeit, diese Erfahrung teilen zu können, sie so einzigartig macht. Wenig später erreichen wir eine große Bucht, eingerahmt von weißen Klippen. Der Strand könnte ohne Probleme als Titelseite für eine Reisebroschüre dienen. Aber eben ohne jegliche Anzeichen von Zivilisation. Keine Sonnenschirme, keine Cocktailbars, keine Massage-Angebote oder Strandhändler, die irgendwelchen Nippes anpreisen. Lediglich Krabben und Krebse sorgen für etwas Bewegung in diesem Stillleben. Am nächsten Morgen steht für einen Teil der Mannschaft ein Landgang auf dem Plan. Die Speisekammer muss aufgefüllt werden. Gemeinsam mit Yann und Lou

Dicke Oberschenkel: Bei mehreren Hundert Meter langen Ritten in einer Welle und starkem ablandigen Wind ist physische Fitness oberste Prämisse.

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mache ich mich auf den Weg in das nächste Dorf, während Carine und Manu mit ihren SUPs die Wellen in der Bucht schlitzen. Kleine Holzhäuser säumen die Straßen. Die Gärten aus Sand scheinen karg und wenig fruchtbar. Kein Gras, keine Blätter, aber immer wieder eine Begrüßung, die von den Seiten zu uns herüberschallt. Interessiert und neugierig, aber auch unheimlich freundlich werden wir in Augenschein genommen. Auf dem Rückweg vom Supermarkt stoppt uns eine der Familien und lädt uns auf einen Kaffee in ihre kleine Hütte ein. Yann, der des Indonesischen mächtig ist, stillt ihre Neugierde mit Geschichten von unserer Reise, als wir wie selbstverständlich Betelnüsse angeboten bekommen. Ich habe zwar schon einige Male Menschen auf diesen Nüssen kauen sehen, sie aber noch nie selbst probiert. Fragend blicke ich zu Yann herüber, der mir beruhigend zunickt. Sofort bekomme ich zwei Nüsse, ein grünes Blatt und ein weißes Pulver gereicht. Die Nüsse und das Blatt müssen weichgekaut werden, ohne sich dabei zu übergeben, und dann wird das Pulver hinzugegeben. Sofort setzt enormer Speichelfluss ein. Ich habe echte Probleme, nicht alles mit meiner rot gefärbten Spucke vollzusauen, was unsere Gastgeber natürlich bemerken und mit hämischem Gelächter honorieren. Meine Zunge wird zunehmend taub und mein Kopf beginnt sich zu drehen. Lou schaut mich ungläubig an, während ich mit knallrotem Mund und ebenso roten Sabberflecken überall auf meinem weißen

T-Shirt wie ein Vollidiot aussehen muss. Yann macht sich ebenfalls lustig über mich. Er hat die absolute Kontrolle über diese Erfahrung und spuckt stilsicher in regelmäßigen Abständen einen roten Schwall auf den Boden. Die Einheimischen kauen diese Nuss eigentlich den ganzen Tag. Sie dämpft den Appetit, hebt das Wohlbefinden und soll Karies vorbeugen. In erster Linie färbt sie aber den gesamten Mund inklusive der Zähne rot. Optisch hat diese Gewohnheit für uns einen sehr eigenen Charme. In Indonesien hingegen werden die roten Zähne als schön empfunden und ein weißes Gebiss gilt eher als unattraktiv. Als ich meinen Körper wieder einigermaßen unter Kontrolle habe und der Wissensdurst der Familie gestillt ist, bedanken wir uns und ziehen von dannen.

Von Seekarten und GPS gelotst, steuern wir die besten Breaks an. Als wir die „Sirbad“ wieder erblicken, biegen sich die Palmen bereits im Wind. Die nachfolgende Session vor den weißen Klippen gehört für mich zu einer der schönsten auf der gesamten Reise. Die Welle läuft über eine Distanz von fast 800 Metern und die hellen Felswände bieten eine schier einmalige Kulisse. Deshalb bleiben wir auch noch einen weiteren Tag, bevor uns die Seekarten und das GPS zu den nächsten Breaks lotsen. Bucht für Bucht, Welle


[Kitelife] reiselust

für Welle erobern wir die Spots Indonesiens, niemals müde, einen noch schöneren Platz zu finden, an dem wir mit der „Sirbad“ ankern können. Doch wie alles im Leben muss auch diese Reise irgendwann enden. Viel zu schnell natürlich. An unserem letzten Tag laufen wir mit der „Sirbad“ in einen Hafen des Regionalparks von Komodo ein. Zurück in der Realität legen wir wie die perfekten Touristen an einem Steg an. Um uns herum Hunderte Menschen mit Kameras und Socken in Sandalen. Diese Situationsbeschreibung soll keinesfalls herablassend klingen, aber nachdem wir insgesamt fünf Wochen gelebt haben wie Robinson Crusoe, ist dieser Anblick ein fast schon schmerzhafter Weckruf der Realität. Wir verbringen den Nachmittag damit, die „Sirbad“ wieder abreisefertig zu machen, und gehen abends alle gemeinsam in eine Rastafari-Bar, wo Livemusik gespielt wird. Die erste Nacht an Land begleitet mich ein Gefühl von Wehmut. Ich vermisse die „Sirbad“, die ihre Jungfernfahrt so sicher bestanden hat. Trotz aller Abenteuer, die wir zusammen erlebt haben, kommt am nächsten Morgen auch der Moment des Abschieds von all meinen Reisebegleitern. Und obwohl wir uns mit Sicherheit alle wiedersehen werden, scheint es, als wüsste jeder, dass wir etwas zurücklassen. Etwas, das es so nicht noch einmal geben wird. Der Ausflug in die Wildnis Indonesiens hat unser aller Leben geprägt und uns gezeigt, dass weniger manchmal tatsächlich mehr ist. fs

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Australien

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[ausblick]

Ausblick & Impressum

VERLEGER Alexander Lehmann

Das haben wir in der nächsten Ausgabe ab dem 09. März 2012 für dich:

HERAUSGEBER Tim Jacobsen REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel Fon +49 431 996 99 77 | Fax +49 431 996 99 86 info@kitelife.de CHEFREDAKTEUR Florian Spieth | flo@kitelife.de Stellv. CHEFREDAKTEUR Mathias Wichmann | mathias@kitelife.de

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Szene Welcher Hersteller steht bei deutschen Kitern am höchsten im Kurs? Was darf ein Kiteboard kosten und welche Faktoren spielen bei der Auswahl des passenden Kites die größte Rolle? Wir haben nachgefragt. Die größte repräsentative Leserumfrage aller Zeiten? In der kommenden Kitelife präsentieren wir dir, wie die deutschen Kitesurfer die Preise auf dem Kitemarkt beurteilen, wie oft überhaupt neues Material angeschafft wird und welche Marken das sympathischste Auftreten haben.

ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.de Fon +49 431 64 73 173 | info@outline-graphix.de GRAFISCHE UNTERSTÜTZUNG Matthias Falk, Meiko Möller FOTOGRAFEN Benjamin Thouard, Dzevad Durgut, Jody MacDonald, Toby Bromwich, Ramon Schoenemaker, Lars Franzen, Axel Reese, Predrag Vuckovic, Jörg Mitter, Alberto Lessmann, Christiane Göbel, Mathias Wichmann, Florian Spieth Mitarbeiter dieser Ausgabe Kirsa Stoltenburg, Vera Kannegießer, Simon Schumacher, Christian Sewening, Sabine Schmidt, Jeremie Eloy, Malin de Souza, Stella Knorre ANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen, t.jacobsen@terraoceanisverlag.de Freisteller vom Dienst Mopet Menzel, Christoph Sturzrehm, Nils Sierck ERSCHEINUNGSWEISE Sechsmal im Jahr ABONNEMENTS Für jährlich 18 Euro auf www.kitelife.de Für weitere Fragen abo@terraoceanisverlag.de

Reiselust Wer sein Leben überwiegend an Bord eines Katamarans verbringt, der von einer Insel der Karibik zur nächsten fährt, oder abgeschiedene Spots in Indonesien ansteuert, hat wenig Lust auf das raue Wetter im äußersten Norden Europas, sollte man meinen. Für Gavin Mc Clurg, den Kapitän der „Discovery“, trifft das genaue Gegenteil zu. Monatelang hat er sich darauf gefreut, zum Ende der Saison die schroffen Felsformationen Schottlands zu umsegeln und rund um die Äußeren Hebriden dunkelblaue Wellen zu surfen. Mitgebracht hat er grandiose Bilder und eine Geschichte, die von wahrer Leidenschaft für die einzigartige Natur Schottlands zeugt.

DRUCK impress media GmbH, Mönchengladbach VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH | www.terraoceanisverlag.de Geschäftsführer Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen | t.jacobsen@terraoceanisverlag.de Fon +49 431 996 99 77 | Fax +49 431 996 99 86 Kleinanzeigen Simon Schumacher | ss@terraoceanisverlag.de Direkte Bestellmöglichkeit unter: www.kitelife.de ISSN 2192-0184 Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

Spotguide Spätestens Ende Februar sind sich deutsche Kitesurfer in einem Punkt zweifellos einig: Der Winter darf endlich vorbei sein und den Weg für eine neue Saison auf dem Wasser freigeben. Dass der März aber nicht selten noch eisige Temperaturen mitbringt, ist kein Geheimnis. Für alle, die dem Wetter ein Schnippchen schlagen wollen und den frühen Saisonstart garantiert erleben möchten, ist ein Flug auf die Kanaren das beste Rezept. Wir zeigen dir die schönsten Seiten der Sonneninsel Teneriffa, die im Frühjahr nicht nur für Wind, sondern auch für Wellen ein echtes Traumreiseziel ist. 9 8 Au s ga b e 6 / 2011

Kitelife (www.kitelife.de) Windsurfing Journal (www.windsurfing-journal.de) Pedaliéro (www.pedaliero.de) Brett (www.brettmag.de) Free-Magazin (www.free-magazin.de) SUP-Journal (www.sup-journal.de) Silent World (www.silent-world.eu) RAUS! (www.rausmagazin.de) INFOS UNTER: WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE




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