Windsurfing Journal Ausgabe 03

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TEST

* SHORTBOARDS: VIER NEUE TWINSER-BOARDS! * LONGBOARDS: SERENITY VS. KONA ONE

EVENT OCEAN JUMP 2008

DIE BESTEN BILDER UND WELTPREMIERE

EINES NEUEN MOVES!

STORY

WINDSURFEN UNTER EINER

AUTOBAHNBRUCKE.

Windsurfi Windsurfi ng ng Journal Journal 03 02 | Ausgabe | Ausgabe 03-2008 02-2008 | Juli/August | Mai/Juni Deutschland 4,80 € | A 4,80 € | CH 11,- SFR | Benelux 5,80 € | E/I 7,50 €




inhalt

© Covershot Marco Knopp Fahrer Alexander Lehmann

EDITORIAL 08 BLICKFANG 12 NEWS 24 ÖSTERREICHNEWS 32 ION FOTOAWARD 34 LESERBRIEFE 36 PWA GRAND SLAM 38 AUGENBLICK 44 MEIN VERRÜCKTESTER SURFTAG 46 LESERSHOTS 48 KURZ & SCHMERZLOS 50 VOR 20 JAHREN 52 HOME SWEET HOME 54 LOCAL HERO 70 OCEAN JUMP 2008 74 WORTWECHSEL 90 TWINSER TEST 98 LONGBOARDING IST NOT A CRIME 107 SHOPEMPFEHLUNGEN 112 AUSBLICK 114

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Fahrer Björn Dunkerbeck © Foto Jerome Houyvet


editorial

SCHLAGZEILEN UND IHRE WIRKUNG Seit Monaten jagt in der Presse ein Schreckenszenario

mache und sinkender Wirtschaftskraft Gedanken gemacht?

das andere. Abkühlende Konjunktur, steigende Energiepreise,

Ich befürchte schon, nur die großen Verlage interessiert das

schwindende Kaufkraft, drohende Bankenpleiten, Rezession,

dank ihrer Konzentration auf kurzfristige Gewinnmaximie-

Stagflation. Jeden Tag muss ich diese Schlagzeilen auf den

rung einen Scheißdreck.

Titelseiten lesen. Eine schlechte Nachricht jagt die nächste.

editorial

Oft ist es doch so: je seriöser das Magazin, desto dramaAls Magazinmacher kann ich die Kollegen im Grunde

tischer die Lage. Probiere es einfach mal aus! Check in die-

schon verstehen. Mit negativen Überschriften verkauft man

sem Moment www.spiegel.de und zähle mal die positiven

mehr Zeitungen als mit positiven. Titel wie „Ist die Rente

und die negativen Überschriften! Deshalb schaue ich jeden

noch sicher?“, „Die Konjunktur bricht zusammen, morgen

Morgen auf www.bild.de. Die Seite ist zwar auch gestopft

sind wir alle arbeitslos“ oder „Die Erde explodiert am

mit Negativmeldungen, nur nimmt man die irgendwie nicht

Pfingstsonntag um 13:12 Uhr!“ sind einfach viel interes-

mehr ganz so ernst. Man kann sich dort wenigstens sicher

santer zu lesen als Storys wie „Scheiß die Wand an, geht

sein, dass die Welt trotz gleich lautender Meldung noch

uns das gut!“ oder „Wir haben alle genug zu essen“.

nicht von einer außerirdischen Lebensform des Planeten Hula-Hula bedroht wird und sich getrost um die wichtigen

Ich frage mich immer häufiger, warum das so ist.

Meldungen des Tages kümmern: Sienna Miller badet oben

Warum sind wir alle ganz offensichtlich nur noch durch

ohne am Strand von Rimini und Nino de Angelo will trotz

negative Schlagzeilen zu erreichen? Warum akzeptieren wir

schwerer Krankheit noch einmal einen Nummer-1-Hit lan-

den Umstand bedingungslos, uns von anderen Menschen

den. Das sind doch mal gute Nachrichten!

zu Nervenbündeln machen zu lassen? Oder anders: Warum fallen wir alle darauf rein und warum spielen wir in diesem

Solltest du dich schon geistig ausgeklinkt haben und

großen Schwarzmalereikomik die Hauptrollen?

einen Bezug zum Windsurfen vermissen, dann kannst du jetzt wieder den Standby-Modus verlassen und dein Gehirn

Dass es sich die Amerikaner nach der 9/11-Tragödie

einschalten. Meine Botschaft lautet: Lass dich nicht anste-

gefallen lassen, sich von ihrer politischen Führung in einen

cken! Uns geht es immer noch gut. Und das wird auch

permanenten Panikzustand versetzen zu lassen, damit

noch lange Zeit so bleiben. Solange wir nicht drei Tage für

weiterhin hohe Rüstungsausgaben geduldet werden und die

einen Eimer Wasser an einem vertrockneten Brunnen an-

Waffenindustrie vor Lachen nicht in den Schlaf kommt, ist

stehen oder Müllberge nach Nahrung durchsuchen müssen,

das eine. Dass sich nun aber die restliche Welt von dieser

droht uns noch nicht das Ende der Welt.

ängstlichen Grundstimmung anstecken lässt, das andere. Auch für die Windsurfindustrie ist die allgemeine Wir lassen uns regelrecht verseuchen, konsternieren,

Kaufzurückhaltung ein echtes Problem. Und das zieht sich

konterkarieren. Alles ist schlecht. Morgen verhungern wir.

durch alle Bereiche. Marken droht die Insolvenz, Magazine

Oder ist nicht schon bald Pfingstsonntag? Das Dramatische

verschwinden, Shops schließen. Es gibt sicherlich auch

an diesen Schlagzeilen ist, dass sie ihre Wirkung nicht ver-

noch andere Faktoren, warum Windsurfen nicht gerade eine

fehlen, die Menschen ängstlich und zurückhaltend reagieren

boomende Sportart ist. Einen erheblichen Teil trägt jedoch

und sich die Konsequenz aus diesem Verhalten prompt

auch die miese Grundstimmung hierzulande bei. Mit den

wieder in den Schlagzeilen der Presse zeigt: „Abflauende

„anderen Faktoren“ beschäftigen wir uns in den kommen-

Binnenkonjunktur bedroht den Arbeitsmarkt“, „Sparquote

den Ausgaben. Dieses Editorial soll dazu beitragen, dass

hoch wie nie“, „Dem Mittelstand als Rückrad der deutschen

wir uns Gedanken darüber machen, ob es uns wirklich so

Wirtschaft geht die Luft aus“. Ein Teufelskreis.

schlecht geht, wie die Presse jeden Tag behauptet. Und wenn schon um uns herum alles zusammenbricht, warum

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Hat sich eigentlich irgendwann irgendjemand über den

sollten wir dann nicht zumindest auf dem neusten Wind-

kausalen Zusammenhang zwischen negativer Stimmungs-

surfequipment dem Weltuntergang entgegensurfen?

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blickfang best shots 2009

blickfang best shots 2009

SIMMER MISSION X 2009

FANATIC ALLWAVE 2009

Das Mission X ist die Full-X-Ply-Variante des Mission-Wavesegels

Never change a winning team – das hat sich wohl Fanatic bei seinem

aus der Simmer-Linie. Die Designer verzichten bei der Materialwahl

AllWave gedacht und lässt den Shape für die Saison 2009 unverändert.

komplett auf Monofilm. Bis auf das kleine PVC-Fenster ist im Segel

Shaper Sebastian Wenzel hat das Board, im Gegensatz zu den anderen

ausschließlich X-Ply verbaut worden. Es hat gegenüber den anderen

Waveboards aus der Palette, mit einer kürzeren und breiteren Outline

beiden Wavesegellinien von Simmer (Icon – World-Wide-Wavesegel,

versehen, um das Fahrgefühl noch kompakter zu gestalten. Die Fana-

Iron – Powerwave) den Druckpunkt am höchsten positioniert und

tic-Waverange hat es 2009 in sich! Mit den Erfolgsmodellen NewWave

fühlt sich deutlich weicher an. Die Brüder Malte und Klaus Simmer

und FreeWave, einem neuen NewWave-Twinser und dem AllWave

setzen das Segel am häufigsten in typischen Ho’okipa-Bedingungen

hat das Brand vier unterschiedliche Waveboards im Programm! Dazu

ein. Es wird empfohlen, das Segel auf einem RDM-Mast zu fahren.

kommt, dass es die Boards auch noch in der leichteren Team Edition

Folgende Größen stehen zur Auswahl: 2.7, 3.0, 3.3, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5,

zu kaufen gibt, lediglich der NewWave-Twin wird ausschließlich in der

4.7, 5.0, 5.3, 5.6 und 6.1 Quadratmeter. www.simmerstyle.com,

qualitativ hochwertigeren Bauweise zu kaufen sein. Den AllWave gibt es

info@tt-project.com, 040-55763510

in 72, 82 und 92 Liter. www.fanatic.de, info@boards-and-more.de, 089-66655-241

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Fahrer Jonas Ceballos © Foto Darrell arrell Wong

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blickfang best shots 2009

local2009 hero blickfang best shots

NORTH SAILS NATURAL 2009 Das Natural ist und bleibt das Crossoversegel ohne Camber in der „North Sails“-Palette. Es ist das vielseitigste Segel im Programm und wurde für 2009 von Grund auf neu entwickelt. Für die Designer ist es wichtig, dass der Windsurfer größtmöglichen Spaß auf dem Wasser hat, ohne sich stundenlang mit dem Feintuning des Segels beschäftigen zu müssen. So hat das Natural eine sehr große natürliche Windrange, funktioniert auf vielen unterschiedlichen Einstellungen und ist alles andere als trimmsensibel. Um die Charakteristik optimal den unterschiedlichen Windbedingungen anzupassen, liegt der Fokus bis 6.6 Quadratmeter auf Handling und Druckpunktstabilität (Freemove), weshalb nur fünf Latten verbaut werden. Ab 7.0 Quadratmeter liegt der Fokus auf sehr guten Angleiteigenschaften (Freeride), wobei Chefentwickler Kai Hopf einfache Riggführung und leichtes Handling nicht vernachlässigt hat. Das Natural ist in folgenden Größen zu haben: 4.5, 5.0, 5.4, 5.8, 6.2, 6.6, 7.0, 7.5 und 8.1 Quadratmeter. www.north-windsurf.com, info@north-sails.org, 089-666550

Fahrerin Emma Johansson © Foto Benjamin Thouard

MISTRAL STYLE 2009 Den Style wird es auch 2009 in zwei unterschiedlichen Bauweisen geben. Zum einen ist eine günstigere Variante zu haben, die in Composite-Sandwichtechnologie hergestellt wird. Die teurere und leichtere RD-Version wird in Carbon-Kevlar-Custom-Sandwichbauweise gefertigt. Nach den sensationellen Testergebnissen der 2008er-Boards bleibt das Style das Wave-Freestyle-Board in der Mistral-Palette. Seine Vielseitigkeit soll es besonders interessant machen. Shaper Mark Nelson hat bei der Entwicklung des Style den Shape der Wave RD mit dem der Freemoveboards Syncro RD gekreuzt. Herausgekommen ist ein Board, das in vielen unterschiedlichen Bedingungen eine Menge Spaß bereiten soll. Es ist in den Größen 85, 95 und 105 Liter erhältlich. www.mistral.com, patricia.meyer@mistral.com, 089-66655-282

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Fahrer Nik Baker © Foto Jerome Houyvet

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blickfang best shots 2009

blickfang best shots 2009

GAASTRA ECHO 2009

NAISH FORCE 2009

Der Erfolg hat immer recht. Dementsprechend kann und darf man

Die Produkt- und Actionshots 2009 vom Naish Equipment trafen

wohl nichts gegen das Gaastra Echo sagen, schließlich ist Marcilio

so kurzfristig vor Redaktionsschluss bei uns ein, dass wir keine Zeit

Browne durch dieses Tuch amtierender PWA-Freestyle-Worldcham-

mehr hatten, noch genauere Informationen zum Material der kom-

pion. Auch bei dem 2009er-Modell stehen leichtes Gewicht und per-

menden Saison zu erfragen. Beim Blick auf die Segelrange 2009

fektes Handling im Fokus. Für die absoluten Cracks wird es darüber

fällt jedoch auf, dass Naish wieder mehr auf die guten, altbekannten

hinaus die Größen 4.8 und 5.2 Quadratmeter in einer Limited Edition

Farbkombinationen setzt, die man seit Jahrzehnten mit der Windsur-

zu haben sein (siehe Foto). Diese beiden Segel haben dann nur vier

flegende und seinem Brand verbindet. Sein persönliches Lieblingsse-

anstatt fünf Latten, um das Gewicht zusätzlich zu minimieren. Folgende

gel, das Force, ist nach wie vor das Hardcore-Wavesegel in der Pa-

Größen wird es geben: 4.8, 5.2, 5.6, 6.0, 6.4, 6.9 und 7.4 Quadratmeter.

lette und besteht zu 100 Prozent aus X-Ply. Nähere Infos bekommst

www.gaastra.com, info@gaastra.de, 02234-933400

du in Kürze auf www.naishsails.com, info@powertrading.de, 0431-319770

TABOU FREESTYLE 2009 Nichts für Langweiler! Wie gewohnt sticht Tabou auch in der kommenden Saison durch auffallende Grafiken aus der Masse heraus. Der Freestyler wechselt je nach Größe auch seine Farbe. Von Orange (80 Liter),

NAISH WAVE 2009

Rot (90 Liter) über Grün (100 Liter) sind alle Farben am Start, die auf dem Wasser ordentlich knallen. Neu in der Range ist die 107-Liter-Va-

„Wave“ sagt wohl alles aus. Die radikalsten Boards der Naish Pa-

riante in Schwarz, damit auch die schweren Kollegen Spaß am Freesty-

lette sollen aber nicht nur Robby himself begeistern, auch wenn er

len haben. Die Double-Deck-Technologie wird auch 2009 dafür sorgen,

auf zahlreichen Bildern des Photoshootings 2009 zu sehen ist und

dass du mit mehr Komfort und höherer Steifigkeit des Boards rechnen

ganz offensichtlich Spaß am Windsurfen hat. Wir finden vor allem

darfst. www.tabou-boards.net, info@gaastra.de, 02234-933400

das Design sehr gelungen und konsequenter Weise zieht sich die Graphik mit lediglich unterschiedlichen Farben durch die gesamte Board Palette. Wir sind schon gespannt, ob es auch uns möglich sein wird, mit dem Wave fünf Meter hohen Spray in der Luft zu verteilen. Es wird in den Größen 62, 72, 80 und 85 Liter zu haben sein. In Kürze mehr auf www.naishsails.com, info@powertrading.de, 0431-319770

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Fahrer Thomas Traversa © Foto Darrell Wong

Fahrer Robby Naish © Foto Naishsails.com

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blickfang best shots 2009

blickfang best shots 2009

JP FREESTYLE WAVE 2009 Die Freestyle Waves vereinen auch für die kommende Saison bewährte Qualitäten: Die kompetenten Allrounder bieten auf Flachwasser einen knackigen, lebendigen Ride. Sie sind extrem einfach zu fahren und vereinen frühes Gleiten und hohen Speed zu exzellenten Sprungeigenschaften. Die neue Scoop-Rocker-Linie, die gerundete Outline zwischen den Fußschlaufen und das schlankere Heck verleihen den Boards ein looses Fahrgefühl und verbessern die Carvingeigenschaften. Das rückt diese Boardlinie nun noch näher an richtige Waveboards: Es sind die wavigsten JP Freestyle-Waveboards aller Zeiten. Boards, die alles abdecken: Freeride, Bump & Jump, Freestyle und Welle. Größen: 77, 84, 92, 101 und 107 Liter. www.jp-australia.com, info@pryde-group.de, 089-6650490

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Fahrer Baptiste Gossein © Foto Thorsten Indra

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blickfang best shots 2009

blickfang best shots 2009

SEVERNE BLADE 2009

STARBOARD EVIL TWIN 2009

Eines unser Lieblingswavesegel aus dem Windsurfing Jahrbuch wurde

Das Twinserwaveboard von Starboard wird es vorerst nur in zwei Größen

für die neue Saison insbesondere innerhalb der Range besser aufeinan-

geben: in 74 und in 80 Liter. In diesem Mag findest du den Test der

der abgestimmt. Severnes Ziel war es, ein einheitlicheres Segelrange-

größeren Variante. www.star-board.com, info@apm-marketing.de,

gefühl zu kreieren, sodass man bei jeder Größe das exakt gleiche Ge-

089-89511177

fühl und die gleiche Performance hat. Hinsichtlich der Bauweise setzt man wieder auf einen unzerstörbaren Materialmix: Die neue, komplette Verarbeitung von X-Ply, inklusive Spectra-Foot-Panel und einem KSOptic-X-Ply-Fenster garantieren hohe Langlebigkeit. Scott McKerchers Lieblingssegel soll genauso vielseitig hinsichtlich seines Einsatzgebietes sein wie er selbst. www.severnesails.com, info@apm-marketing.de, 089-89511177

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Fahrer Scott McKercher © Foto John Carter

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NEWS DES MONATS MODERNER ZEHNKAMPF

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Der legendäre ION Photo Award wird dieses Jahr zum ersten Mal in Kiel gastieren (mehr Infos Seite 34). Und so hat sich

++ + S W E N S + + + NEW

NEWS

Fred Niedner von der Stehsegelrevue ein neues Format für den

EZZY 2009

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Nach einer langen Erfolgsgeschichte schickt Ezzy das Wave SE 2009 in Rente. Doch der Nachfolger steht schon

bereit: Wave Panther! Auch diese Linie soll als Wavesegel an allen unterschiedlichen Spots der Erde gut funktionieren. Hin-

Homespot des legendären Events (Gardasee in Italien) überlegt.

sichtlich des Segelschnitts gibt es jedoch eine deutliche Verän-

Vom 27. bis 30. August 2008 wird zum ersten Mal der ION MAN ausgetragen. Bei diesem modernen Zehnkampf treten zehn Teams

derung. Die Gabellängen wurden reduziert und im Fußbereich

mit je vier Personen in diesen Disziplinen gegeneinander an: GPS

weniger Profil eingearbeitet. Dadurch soll sich das Segel leich-

Speedsurfing, Freestyle Super Session, Stand Up Paddle, Speedy

ter und gleichzeitig ruhiger als das 2008er Wave SE anfühlen.

Jump Session, Poker, Table Soccer, GoKard Race, Night Perfor-

Größen: 2.9, 3.3, 3.5, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.2, 5.5, 5.8,

mance, Longest Golf Drive und Bike Uphill Race. Im Rahmen der

6.0, 6.3, 6.9 qm. Das zweite neue Wavesegel in der Palette

Abschlussparty am Samstagabend, den 30.08.08 in der Villa Cian

wird das Freewave. Nicht so aufwendig verarbeitet und mit

in Torbole, wird das Gesamtergebnis bekannt gegeben. Bei die-

flacherem Profil versehen soll es auch für den Freestyleeinsatz

sem Event darf natürlich auch das Windsurfing Journal nicht feh-

geeignet sein. Größen: 3.7, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.2, 5.8, 6.3 qm.

len! Unser Team ist bereits registriert. Willst du auch dabei sein? Dann klick auf www.stehsegelrevue.com! Mehr zu den coolen

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ION Wetsuits erfährst du hier: www.ion-essentials.com

Da die Ezzy-Segel mehr Schothornspannung benötigen als viele andere Segel auf dem Markt, gibt es auf www.ezzy.com gute Rigging-Videos. www.theyareback.de, info@theyareback.de, 040-38628880.

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GO FOR GOLD!

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REISEBEGLEITER GESUCHT?

Der BIC Techno 293 OD und das Rigg BIC One Design

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wurden vom Weltsegelverband ISAF als offizielles Equip-

ment für die Windsurf-Wettbewerbe bei den Olympischen Ju-

rade für Windsurfer unersetzlich. Und damit meinen wir

gendspielen 2010 in Singapur ausgewählt. Die Olympischen

nicht die Taschen für die Schlüpfer, sondern für die wichtigen

Jugendspiele sind eine neue Veranstaltung, die alle vier Jahre

Reisebegleiter: die Boards und Segel! Auf www.gunsails.de

zwischen den eigentlichen Olympischen Spielen stattfinden

findest du eine große Anzahl unterschiedlicher Modelle. Wie

wird. In der Kategorie Segeln wird in zwei Klassen gestartet

zum Beispiel die Sessionbag, eine praktische Tasche für dein

– im Windsurfen und im Dinghysegeln. Dabei sind in jeder

komplettes Rigg. Es passen bis zu vier Segel in die Tasche, die

Klasse jeweils 50 Startplätze für weibliche und männliche Teil-

du bequem auf den beiden im stabilen Kunststoffboden ange-

nehmer aus aller Welt in der Altersklasse 15 bis 16 Jahre ver-

brachten Cross Wheels auf dem Weg zum Flieger hinter dir

fügbar. Das aktuelle Wachstum der Klasse Techno 293 OD und

herziehen kannst (Preis: 135 Euro). Genauso wie die Doppel-

die Empfehlung der Arbeitsgruppe „Olympische Jugend Spiele“

boardbag. Auch sie hat die beiden fetten Rollen am Heck und

gaben den Ausschlag für die einstimmige Wahl des BIC Techno

schützt deine Boards durch wasserfestes, 600er-Ripstop-Materi-

293 OD durch die ISAF. Die Qualifikation für die Wettbewerbe

al (Preis: 159 Euro). Diese und weitere Modelle findest du hier:

bei den Olympischen Jugend Spielen wird aus sechs kontinen-

www.gunsails.de, service@gunsails.de, 06893-80110.

talen Qualifikationsläufen und einer Weltmeisterschaft bestehen. Weitere Informationen auf www.sailing.org/news. Vertrieb: www.choppywater.de, info@choppywater.de, 0431-9719898.

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ZWILLING AM START

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Erst hieß es nein, nun heißt es doch: Als eine der letzten großen Marken präsentiert Fanatic sein Twinser-Waveboard

für die kommende Saison. Aber wenn schon, denn schon, dachten sich Shaper Sebastian Wenzel und sein Team. Es sollte unter keinen Umständen ein Schnellschuss werden und so hat man sich bei der umfangreichen Entwicklungsarbeit richtig Zeit gelassen. In drei Größen (72, 78 und 84 Liter) wird das zu 100 Prozent von ihren Pro-Ridern entwickelte und für fast alle erdenklichen Wavebedingungen weltweit gemachte NewWave Twin zu haben sein. „Mehr als nur ein Marketing-Hype mit begrenztem Einsatzbereich“, verspricht der Produktmanager Craig Gertenbach. Leider konnten wir uns noch nicht selbst ein Bild von dem edlen Teil machen, da Fanatic uns nicht rechtzeitig zum Test ein Board zur Verfügung stellen konnte. Für die nächste Ausgabe werden wir dir unseren Fahrbericht nachreichen! Der Fanatic NewWave Twin ist nur in limitierter Auflage und ausschließlich als exklusive Team Edition in Carbon-Kevlar-Bauweise erhältlich. www.fanatic.de, info@boards-and-more.de, 089-66655242.

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Ferienzeit gleich Reisezeit. Und gute Reisetaschen sind ge-

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news

WINTERTRAUM

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Auch wenn wir erst einmal dem Summerfeeling verfallen sind, darf man nicht aus den Augen verlieren, wo man

den Winter über Sonne tankt. Die Surf & Action Company hat einige neue Highlights im Programm. Der vollständige Winterkatalog erscheint zum 1. August, aber bereits jetzt sind alle Ziele für den Winter (November 2008 bis April 2009) buchbar.

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Das hat seine Vorteile: Noch ist die Auswahl groß und wer zu Weihnachten/Neujahr oder Ostern verreisen will, sollte tatsächlich jetzt schon zuschlagen. Die Flüge sind schnell weg. Zwei Highlights unter den Reisezielen sind Icaraizinho, Jeris brandneuer Schwesternspot (großer Bericht in der letzten Ausgabe!), und Boavista. Die Nachbarinsel von Sal ist ab November mit TUIfly aus München, Frankfurt, Düsseldorf und Hannover direkt anfliegbar. Dort findest du nicht nur einen neuen Spot und eine neue Station, sondern auch noch ein neues 4-Sterne-RIU-Hotel. www.surf-action.com, info@surf-action.com, 089-6281670.

SCHWARZES GOLD

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Nach dem großen Erfolg des auffälligen, schwarzen Flappers, dem Exocet Warp Formula, bringt das französische

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Label nun sieben neue Slalomboards in der aufwendigen Vollcarbonbauweise in die Shops. Angefangen beim kleinen Speedboard Warp 50 reicht die Range bis zum größten Vertreter, dem Slalombrett Warp S 85. Nur sensationelle 4,8 Kilogramm soll das kleinste Board der „Warp Pro“-Modelle auf die Waage bringen. Dazu Patrice Belbeoch: „Wir haben ausführliche Test mit unseren Teamfahrern gemacht und daraus eine komplett

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neue Bauweise und Shapes entwickelt. Sie werden sicher für viel Aufsehen am Strand und auf dem Wasser sorgen!“ Durch

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den neuen Shape und den Gewichtsvorteil sollen die Boards noch früher angleiten und einen extrem schnellen Topspeed erreichen. Bei den Warp S ist zusätzlich die Position des Finnenkastens und der Mastspur optimiert worden. Größen (Breite in Zentimeter/Volumen in Liter): 50/68, 56/82, 61/94, 66/105, 71/118, 76/120, 85/145. www.exocet-original.com oder www.liquid-sports.de, info@liquid-sports.de, 0441-7779264.

HERR DOKTOR!

PAT LOVE CULT

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Dich macht deine Wave-Performance krank? Dann haben wir hier genau das Richtige für dich: Die interna-

Das Trapez Cult ist im Gegensatz zum Gator eine günstigere Variante von PAT LOVE. Es verfügt über Thermo-Moulding und hat ein ergonomisches Rückenteil, das zu einer be-

tionale Windsurfing Klinik in El Médano/ Teneriffa im Sep-

sten Abstützung und Bewegungsfreiheit führt. Auch der gepolsterte Trapezhaken mit Schnell-

tember 2008! Die PWA-Stars Dany Bruch, John Skye und

verschluss kann sich sehen lassen. Der integrierte, innen liegende Power Stretch Belt sorgt für

Nayra Alonso werden dich persönlich zwischen dem 15. und

optimale Körperanpassung. Das Cult ist in den Farben schwarz, weiß und grün in den Grö-

21. September auf Herz und Nieren untersuchen! Alle drei

ßen XS, S, M, L und XL erhältlich. Der Preis ist heiß: Für 149 Euro wechselt es den Besitzer.

Fahrer sind auf dem Wasser nicht nur echte Granaten, son-

www.intenics.de, info@intenics.de, 08152-988779.

dern darüber hinaus auch noch gute Lehrer und können dir so einfach und unkompliziert die schwierigsten Manöver erklären und zur Not auch noch jederzeit vormachen. Wenn du also endlich den Frontloop lernen oder gerne genauso lässig

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DRIVE 60

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Amex hat einen neuen Mast am Start, der insbesondere aufgrund seines Preis-Leistungsverhältnisses erwähnenswert ist. Der SDM Mast (Standart Durchmesser) hat einen Carbo-

und geschmeidig wie die Großen Bottom Turns ins Wasser

nanteil von 60 Prozent. Es ist damit ein gutes Crossoverprodukt, das für alle Disziplinen einsetzbar

zirkeln möchtest, dann melde dich jetzt an! Für 899 Euro bist

ist. Insbesondere die Freerider werden den Preis zu schätzen wissen. Ab 279 Euro ist der Drive 60

Du dabei. Mehr Infos gibt’s hier: www.otc-windsurf.com,

bei dem Fachhändler deiner Wahl in den Längen 370, 400, 430, 460 und 490 Zentimeter erhältlich.

info@otc-windsurf.com, +34 922 179 401 oder +44 121 288 9965.

www.amex-masts.com, info@intenics.de, 08152-988779.

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news

ON THE ROAD AGAIN!

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Seit drei Jahren werden fünf hoch motivierte Nachwuchstalente im Windsurfen durch ein Nachwuchsprojekt

gefördert, welches ein klares Ziel verfolgt: Jugendliche sollen weg vom Fernseher und dem Bierkasten, ihre Freizeit bewusst

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gestalten und erhalten deshalb die Möglichkeit, kostenlos neue Windsurfmanöver zu erlernen. Hinter KeikiSurfer, was aus dem Hawaiianischen mit Nachwuchs übersetzt wird, stehen Julia Burkamp (25) und Sebastian Ronneberger (24). Gemeinsam mit den KeikiSurfer-Teamfahrern gehen sie 2008 wieder auf VDWSKeikiSurfer-Roadshow. Bei vier Events können interessierte Kids das Windsurfen erlernen oder neue Moves einstudieren. Dabei agieren die fünf KeikiSurfer-Teamrider als Mentoren und geben wertvolle Tipps. Zum Jahr 2009 wird das Team neu zusammengestellt, deshalb suchen die KeikiSurfer auf ihrer Roadshow nach neuen Nachwuchshoffnungen. Die Tourdaten 2008: 16.

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August Hindeloopen/Niederlande, www.oksurf.de; 13. September Heidkate/Kiel, www.surfcenter-kiel.de. Ausführliche Infos: www.keikisurfer.com.

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MÜLLBERG ADE

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Hast du schon einmal darauf geachtet, worin ein Windsurfboard so alles eingepackt ist, wenn es das Werk

verlässt? Wenn wir mehrere Boards gleichzeitig zum Testen ins Büro geschickt bekommen, hilft nach der Entpackungsorgie oft nur noch die Fahrt zur Mülldeponie. Naish hat sich nun diesem Problem angenommen und ein neues Verpackungssystem für die meisten ihrer Windsurfboards und SUPs entwickelt. Sie können zwar nicht verhindern, dass das Board weiterhin mit aufwendigen Materialien beim Transport geschützt sein muss, allerdings nimmt Naish davon Abstand, das Material nach einmaliger Benutzung zu entsorgen. Sie bieten nun Boardbags an, die der Kunde nach dem Kauf auch als tägliche Schutzhülle weiterhin verwenden kann. Dieses System nennen die Hawaiianer ECO PACKING SYSTEM. Sie reduzieren den Anteil

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des wegzuwerfenden Verpackungsmülls damit um 80 Prozent!

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Uns so ganz nebenbei bekommen die Kunden auch noch eine Boardbag dazu! Das nennen wir mal eine Win-Win-Situation für die Umwelt und uns Windsurfer. www.naishsails.com

KONA GOLD CUP

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Longboarding ist out? Von wegen! Du brauchst nur unseren Test in dieser Ausgabe zu lesen! Passend

ONLINETREFF Internetforen sind Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite treiben dort unzählige User

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im Schutz der Anonymität ihr Unwesen, in dem sie unbegrenzten Schwachsinn veröffentlichen

zum „Kona One“-Fahrbericht diese News: Vom 14. bis 17.

und ihre Lebensaufgabe scheinbar darin besteht, andere User zu bepöbeln. Ohne Freunde und echte

August startet der Kona Gold Cup am Lübecker Yachtclub in

Hobbys sehen sie in ihrem Dasein keinen anderen Sinn. Internetforen können aber auch ein Segen sein.

Travemünde. Diese Einheitsklasse gibt es zwar erst seit zwei

Nämlich dann, wenn man um qualifizierten Austausch von Informationen bemüht ist und sich gegensei-

Jahren. Mit weltweit fast 700 Teilnehmern aus 16 Nationen

tig geholfen wird. Der Betreiber vom Internetforum www.surf-forum.com, Thorsten Niehaus, gibt sich

kann man jedoch bereits einen beachtlichen Erfolg feiern! Es

redlich Mühe, dass seine Plattform zur zweiten hier genannten Kategorie gehört. Er ist selber fast immer

gibt dieses Jahr auch in Deutschland schon acht Tourstopps

mit an den Diskussionen beteiligt und dank seiner Nähe zur Industrie, findet man nicht selten schon

auf Seen und an der Küste! Neben den nationalen Serien,

eher Informationen über neue Produkte oder Teamfahrerwechsel online, als es der Industrie lieb ist.

hat sich der internationale Oberbau, der Kona Gold Cup, etabliert. Er findet einmal im Jahr in einem ausgewählten Land statt und kürt den besten Kona-Fahrer des Jahres. Wer mehr über die Klasse oder die Events wissen will, kann sich hier in-

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RED BULL COLA

15

Wer mittlerweile von Gummibärchen träumt, seine Mutter Thomas Gottschalk nennt und Wodka nicht mehr pur trinken kann, der wird in Kürze erlöst: Red Bull Cola kommt auf den

formieren: www.kona-windsurfing.de, www.liquid-sports.de

Markt! Und uns schmeckt das Zeug! Es ist nicht etwa Cola mit Red Bull, sondern eine eigene Cola-

info@liquid-sports.de, 0441-7779264.

Kreation mit dem üblichen Dampf. www.redbull.de

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |


news

GARDASEE.DE MIT WINDVORHERSAGEN

16

Das dürfte vor allem unsere süddeutschen Kollegen freuen: Heinz Stickl, Ex-Europa- und Weltmeister im Segeln & Wind-

surfen erstellt ab sofort täglich Windprognosen für den Gardasee. Unter www.gardasee.de/wetter/wind.html berichtet Heinz von seinem Sportcamp in Malcesine aus zweimal täglich über die aktuelle Windsituation und gibt Prognosen für die nächsten Stunden ab. Wie lange hält der Vento, wann setzt die Ora ein? Diesen Fragen wird

17

16

Heinz Stickel, der vor 32 Jahren am Gardasee die erste Windsurfschule in Italien gegründet hat, jeweils morgens zwischen acht und neun Uhr, sowie mittags zwischen 12 und 13 Uhr auf den Grund gehen.

TWIST ON

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18

Stremlined stellt ein neues Topprodukt vor: Die Twist on base. Seit 27 Jahren immer wieder im Detail wei-

terentwickelt sind Streamlined-Mastfüße eine feste Größe bei jenen Windsurfern, die ohne ein stabiles und haltbares Mastfußsystem nicht aufs Wasser gehen. Der neue Mastfuß ist in Europin- und US-Double-Push-Pin-Ausführung erhältlich. Teamrider wie Josh Angulo, aber auch viele weitere WorldcupFahrer schwören auf diesen Mastfuß und die anderen Stre-

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amlined-Produkte. Preis: ab 79 Euro. www.streamlined.us, streamlined@intenics.de, 08152-988779.

DOPPELTER SEEGRASKILLER

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Was gibt es Nervigeres als Seegras an der Finne? Daniel Kübelböck am Mikrofon! Richtig! Dagegen haben

auch wir leider noch kein Patentrezept gefunden. HiFly hat sich jetzt dem ersten hier genannten Problem angenommen und ab Mitte August eine eigene Seegrasfinnenlinie am Start. Entwickelt für die Twinserboards aus der eigenen Range, sollen die Teile aber auch einzeln in Single-Fin-Boards funktionieren.

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Sie sind deutlich kürzer, verfügen jedoch über eine breitere Base. Die Outline der Finnen weist nicht nur Seegras ab, sie soll auch die Drehfreudigkeit der Boards unterstützen. Die aus hochwertigem G10 produzierten Seegraskiller wird es in drei Größen geben: 17, 20 und 23 Zentimeter. Die Segelrange gibt HiFly wie folgt an: Für Twinserboard (139 Euro das Paar): 17 cm = 4.5 bis 7.5 qm, 20 cm = 5.5 bis 8.5 qm, 23 cm = 6.5

20

bis 9.5 qm. Für Single-Fin-Boards gilt (79 Euro): 17 cm = 3.5 bis 4.5 qm, 20 cm = 4.0 bis 5.3 qm, 23 cm = 4.5 bis 6.0 qm. www.hifly.de, m.behrens@hifly.de, 07135-103124.

DU BIST DER SUPERSTAR!

MUNDAKA

19

20

Zumindest mit der „GoPro HELMET Hero“-Kamera, der kleinsten Aktionsport-Kamera der Welt! Die Ka-

Die brandneuen Mundaka-Shortys gibt’s sowohl für Frauen als auch für Männer. Bei fünf unterschiedlichen Farbkombinationen hast du die Qual der Wahl. Die Shortys sind aus drei Mil-

mera mit viel Zubehör zur Montage an verschiedenen Sport-

limeter dickem Neopren und verfügen über einen hochelastischen Doppelkragen mit Klett. Durch die

helmen macht brillante Drei-Megapixel-Bilder und verfügt über

Doppelärmelkonstruktion mit stufenlos verstellbarem Klettsystem passt sich das Bündchen allen unter-

eine Videoaufnahmefunktion mit einer Laufzeit von bis zu 54

schiedlichen Armdicken an. Im Seiten-, Rücken-, Brust- und Armbereich hat der Shorty extra eingenäh-

Minuten. Bis zu einer Tauchtiefe von 30 Metern kannst du

te Dehnungszonen für absolute Bewegungsfreiheit. Den Anzug gibt’s für ab 89,95 Euro im Fachhandel.

einwandfreie Aufnahmen oder Videoclips, natürlich mit Ton,

www.camaro.at, sales@camaro.at, +43 6232-42010.

gestalten. Damit dürfte zumindest die Kamera auch deinen Jaws-Ausflug heil überstehen … Der interne 16-MB-Speicher ist durch SD Card auf zwei Gigabyte erweiterbar. Für nur 179 Euro bekommst du zur Kamera noch das Unterwassergehäuse,

30

DEINE MEINUNG

21

Über 500 Testberichte sind mittlerweile auf www.windsurfing-test.de zu finden. Alle Produkte sind auch tatsächlich von den Windsurfing Journal Testern unter die Lupe genommen worden

zwei Schnellverschlussplatten für die Helmmontage, ein Stirn-

und so stammen alle Berichte aus erster und vor allem fundierter Hand. Nun wollen wir auch deine

band, USB- und AV-Kabel sowie zwei AAA-Batterien dazu!

Meinung! Du hast die Möglichkeit, dein Material selber zu bewerten und eine Kritik dazu zu schrei-

Dann kann es ja losgehen! Vertrieb: www.tt-project.com,

ben. Alle Userbewertungen gehen dann in ein Balkendiagramm ein und sind mit den Redaktionser-

info@tt-project.com, 040-55763510.

gebnissen vergleichbar. www.windsurfing-test.de

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |


REICH: N IN ÖSTER UNSER MAN ENAUER

österreichnews

GRAF + ++ + + UEL + MAN ++ + + + +

NEWS

+ + + EVENTS + + +

ÖSTERREICH

SURF SERVICE GRAZ SEASON OPENING BALATON Wie angekündigt, fand vom 9. bis 13. Mai die vom Surf Service Graz (www.surfshop.at) organisierte Saisoneröffnung am

1

2

3

Plattensee statt. Der See zeigte sich heuer von seiner besten Seite und bescherte den 90 Teilnehmern der traditionellen und (bis auf den Surf Worldcup) wahrscheinlich größten österreichischen Windsurf-Veranstaltung super Windbedingungen. Neben Windsurfkursen, die regen Anklang fanden, konnte Material von Fanatic, Mistral, North, F2, NP, JP und

2

+ + + PEOPLE + + +

1

Naish getestet werden.

Fahrer Max Matissek © Foto Michael Kalensky

4

5

6

7

8

9

Fahrer Lorenz Forstenlechner © Foto Stefanie Hofmann

+ + + TOM´S TIPPS + + +

01–03 Freitag der 13. Kaum war der PWA Worldcup 2008 am Neusiedlersee Geschichte, setzte eine nie da gewesene Periode ohne Wind im Osten Österreichs ein. Über einen Monat konnte nicht gewindsurft werden, bis für Freitag, den 13. Juni, endlich wieder 15 Knoten vorhergesagt wurden. Jeder, der irgendwie die Möglichkeit hatte,

3

Tom Hartmann´s Inside Mauritius. Obwohl wir die Insel schon im Windsurfing Journal Fahrer Tom Hartmann © Foto Michel Kalensky

Nummer 1 kurz beleuchtet haben, baten wir den österreichischen Windsurfcrack und Mauritiuskenner Tom Hartmann, uns noch einmal seine persönlichen Tipps zu geben:

pilgerte an den See, um von sechs bis acht, anstatt der angesagten vier Beaufort begrüßt zu werden. Am Abend baute Michael Kalensky (www.msky.at) noch die Blitzanlage auf, um während des Sonnenuntergangs den genialen Surftag bildlich festzuhalten. War auch

1. LE MORNE Der wahrscheinlich kompletteste Kombispot, den ich kenne. Vom Anfänger

gut so, denn seither bewegt sich wieder kaum ein Blatt in den Strandbädern des Sees.

über Freestyle- und Wellenaufsteiger bis zum Wavecrack hat hier jeder seine Ecke zum Spielen.

2. ONE EYE Das berühmt-berüchtigte Aushängeschild der mauritianischen Surfspots. Eine der 04 Berni Seidl weiß wo der WIND weht. In den letzten zwei Monaten hatten Winsur-

besten Wellen der Welt, perfekt clean und hohl, sideoffshore Wind, aber auch sehr anspruchs-

fer aus Salzburg und Oberösterreich die besten Chancen gute Bedingungen vorzufinden.

voll, denn sie bricht sehr schnell und kraftvoll und bei Flut ist das darunter liegende Riff gerade

Ob Warm- oder Kaltfront, Föhn oder Frühwind, für alle erdenklichen Windphänomene

einmal knietief … For Experts only!

gibt es einen See auf dem gewindsurft werden kann. Um zur richtigen Zeit am richtigen

3. LE BRABANT Der Berg im äußersten Südwesten von Mauritius auf der Le Morne Halb-

Spot zu sein, gibt Berni Seidl vom Salzburger Boardshop (www.boardshop.at), der die

insel. Er ist eines der meist gezeigten Postkartenmotive und bietet einen einmaligen Ausblick auf

Spots wie seine Westentasche kennt, TÄGLICH im Forum unter www.boardshop.at/forum im Surf-/ Kitebereich seine Prognosen ab. Außerdem findet man im Community-Bereich der Website einen Spotguide über die Seen

4

den Hauptspot. Das ist den zweistündigen Aufstieg definitiv wert. Berni Seildl © Foto Manuel Grafenauer

4. TAMARIN BAY Bester Wellenreitspot der Insel! Funktioniert meist, wenn ein großer Swell aus westlicher Richtung anrollt. In Blackrocks bricht ein Right- und am Mainbreak ein Lefthander auf ein sehr seichtes Riff.

5. MAMA´S SNACK BUDE Eine Männerportion Fried Noodles mit Shrimps für umgerechnet zwei Euro, dazu die 0,66l Flasche Phoenix Bier und danach noch Crepe mit Nutella und Cocos lassen jedes Surferherz nach einem langen Tag auf dem Wasser höher schlagen. Mama´s befindet sich in La Gaulette neben dem Supermarkt, aber Vorsicht: Sitzplätze sind beschränkt und man muss durchaus mit längeren Wartezeiten rechnen.

6. DOMAIN ANNE Wer sich kulinarisch mal was Gutes tun will, sollte diesem Restaurant in mit seinem einzigartigen Ambiente einen Besuch abstatten. Die Speisekarte führt hauptsächlich Fisch- und Fleischgerichte zu günstigen Preisen.

7. PORT LOUIS Wer die Hauptstadt der Insel besuchen will, muss den alltäglichen Verkehrsstau in und um die City auf sich nehmen, kann aber an der Waterfront oder am Markt durch unzählige Geschäfte bummeln oder im Hippodrom sein Geld auf Pferde verwetten.

8. GRAND BAY Der größte Touristenort befindet sich im Norden der Insel. Wer nachmittags Shoppen, sich abends mit spezieller Küche verwöhnen und danach bis in die frühen Morgenstunden rocken will, der ist hier genau richtig. Grand Bay bietet die größte Auswahl an Shops, Restaurants, Bars und Clubs auf der Insel.

9. SUNSET Um die Freundin ruhig zu stellen bietet die Westküste der Insel fast täglich atemberaubende Sonnenuntergänge in malerischer Kulisse. So kommt auch die Romantik nach dem Windsurfen nicht zu kurz …

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+ + + ALLES

ALTE SOLLEN WIR LIEBEN.

ABER FÜR DAS

NEUE EIGENTLICH SOLLEN WIR LEBEN. + + + Theodor Fontane (1819 bis 1898)

ALT

I O N P H O T O AWA R D K I E L

NEU

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Endlich! Nach drei sensationellen ION Photo Awards am Gardasee haben wir es endlich

Auf der fetten Premieren-Party am Samstagabend, den 20. Sep-

geschafft, den Kultevent aus dem tiefen Süden in den hohen Norden zu holen!

tember 2008, im Luna Club Kiel werden dann alle Teams und sonstige Beteiligte, Freunde, Hunde, Fans und natürlich die Jury zusammentreffen

Vom 17. bis 20. September haben nun zum ersten Mal die norddeutschen Wassersportfreaks

und sich gemeinsam alle Beiträge anschauen, die von den Teams vor

die Möglichkeit, Teil dieses Events der Extraklasses zu werden. Das Thema rund um den ION

versammelter Mannschaft präsentiert werden müssen. Die Jury entschei-

Photo Award ist noch streng geheim und wird erst bekannt gegeben, wenn sich alle Beteiligten

det dann, wer als Sieger aus dem ION Photo Award hervorgehen soll.

beim Skippersmeeting in Kiel treffen, um zusammen den Ablauf des Events zu besprechen. Danach steigt eine fette Party für alle, die gern bis in die frühen Nur so viel: Fünf Teams aus jeweils vier Kitesurfern werden gegen fünf Teams mit jeweils vier

Morgenstunden feiern. Garantiert wird eine super Stimmung, denn

Windsurfern gegeneinander antreten. Vor dem Eventstart werden alle Beteiligten am Mittwocha-

unser Stamm-DJ Moisi wird den Luna Club rocken. Und nicht verges-

bend zu Bratwurst und Bier in die Redaktion des Terra Oceanis Verlags eingeladen. Dabei wer-

sen: Cheeese, denn die Kamera ist immer und überall dabei!

den dann das Thema und die genauen Spielregeln bekannt gegeben. Wenn du also ein Windsurfer oder ein Kiter bist und ein schlagAm Donnerstag, Freitag und Samstag können dann die Teams weltweit ausschwirren, um das

kräftiges Team auf die Beine stellen kannst, dann registriere dein Team

Thema in eine möglichst wilde Story zu verpacken und fotografisch zu dokumentieren. Wichtig

hier: info@windsurfing-journal.de. Mit ein wenig Glück sind du und

dabei ist es, dass Wind und Wellen zwar schön sind, aber nicht zwangsläufig zur besten Story

deine drei Kumpels dabei!

führen müssen! Die Wetterunabhängigkeit setzt den Teams also keine Grenzen und lässt auf alle Fälle Raum für innovative Ideen!

Mehr Infos in Kürze auf www.windsurfing-journal.de Pixelio.de | © Foto Hans Peter Dehn

© Foto Jonas Thiel

WINDSURFING JOURNAL

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E F E I R B R SE

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LE

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Redaktion: Auf alle Fälle! Einfach eine Mail an info@terraoceanisverlag.de senden! Für 4,80 Euro zuzüglich Porto können alle unsere WJ-Titel nachbestellt werden!

Hallo zusammen, zunächst einmal danke für ein geiles und vor allem mit Liebe erstelltes Magazin. Endlich sind die Berichte nicht mehr so oberflächlich …! Kai aus Aseleben

Hey Alexander, ich wollte euch zu eurer ersten Ausgabe

+ + + LESERBRIEF DES MONATS + + +

gratulieren! Hab sie vor zwei Wochen in Frankfurt am AirIhr h Ih habt bt wirklich i kli h R Respekt kt verdient! di t! G Gar nicht i ht mall so sehr h

port entdeckt, als ich gerade aufm Weg nach El Yaque war

Moin WJ! Kaum war eure neue Ausgabe draußen, da saß

dann auch von der Polizei beendet, die uns ganz nach Art

wegen des Magazins, denn ich stelle mir es nicht schwierig

– schön, mal was Frisches und eher Unkonventionelles in

ich schon gespannt davor und habe Seite um Seite versch-

„Die Polizei, dein Freund und Helfer“ aus „Schutz vor uns

vor, es einfach besser zu machen als alle anderen. Respekt

der Szene zu sehen. Ich denke, in meiner Altersgruppe (19)

lungen – bis zur Rubrik „Augenblick“. Das Foto hat mich

selbst“ aus dem Wasser befahl (da Windsurfen auf dem See

habe ich am meisten davor, in welcher Geschwindigkeit ihr

wächst die Zahl der Windsurfer momentan eher wieder, was

sofort an unsere kleine, aber feine Surfsession auf dem Aa-

eigentlich nicht ausdrücklich verboten ist). Bevor wir aber

den Markt aufgerüttelt habt! Auf einmal entdecken alle uns

ich für eure Leserzahl auch hoffe! Absoluter Hammer war

chener Weiher mitten in Köln erinnert. Die Idee entstand an

aus dem Wasser mussten, hatten die netten Herren in Grün

Otto-Normal-Windsurfer wieder! Ob online, wo man auf Sei-

übrigens das Layout, man hätte echt jede Seite einzeln raus-

einem lauen Sommerabend, den man, wie so oft in Köln, an

auch schon ein paar Fotos für ihre Kollegen geschossen, die

ten wie Daily Dose nun wirklich nach langer Zeit mal wieder

nehmen und alle nebeneinander an die Zimmerwand hängen

genau diesem See beim Grillen verlebt: „Eigentlich müssten

wohl zur Erklärung für den Einsatz benötigt wurden, der

Daily News bekommt, oder auch bei eurem Mitbewerber, der

können! Sehr, sehr geil! Leo

wir mal auf dem Aachener windsurfen gehen!“ Als dann ei-

lautete: „Ein Streifenwagen zum Aachener Weiher; vier Per-

nach eurem Design nun auch andere Ideen kopiert. Dazu

nige Zeit später Kyrill über Deutschland wütete, flammte die

sonen betreiben dort GROBEN UNFUG!“ Ob es wirklich gro-

kann man nur sagen: Respekt! Johan aus Regensburg

Idee, die schon wieder fast vergessen war, erneut auf. Als

ber Unfug war, lassen wir dahingestellt. Wer will, kann sich

Hallo Alexander, herzliche Gratulation zur Erstausgabe des

sich der Weg nach Holland wegen umgestürzter Bäume, ge-

sein eigenes Bild in einem kleinen Video machen! Gruß aus

Windsurfing Journal! Das Konzept ist glaubwürdig bezogen auf

sperrter Autobahnen und Land unter für uns erübrigt hatte,

Kölle, schöne Tage auf dem Wasser und macht weiter so mit

unseren Sport und stimmt einfach! Hoffentlich könnt ihr das

stand fest, dass heute der Tag sein wird, an dem der Aa-

eurem Mag … Euer Constantin Kroll

Niveau in Bezug auf Berichterstattung, Tests und Aufmachung

chener seine „Jungfräulichkeit“ verlieren wird. Schnell haben

halten! Ich wünsche euch viel Erfolg! Thomas aus Dießen

Tolles Magazin, tolle DVD. Ihr seid die Erlösung. Christian

Thomas (mein Mitbewohner) und ich noch zwei Jungs Be-

Redaktion.: Hi Constantin! Sensationelle Bilder und vie-

Erst dachte ich, ihr habt die Leserbriefe selbst geschrieben.

scheid gesagt und ein Treffen am Weiher abgemacht. Bretter

len Dank für den netten Brief. Euer Video haben wir auf

Nachdem ich die zweite (meine erste) Ausgabe durch hatte,

und Segel ab in den Bus und los. Und der Aachener Weiher

www.windsurfing-journal.de hochgeladen, weil es uns umge-

kann ich mich den allgemeinen Meinungen nur kommentar-

Nachdem ich in Ausgabe 1 schon von eurer Lesershots-Ak-

zeigte sich wohl von seiner besten Seite … Manche Böe hau-

hauen hat … Im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir haben

los anschließen. Patrick

tion erfahren habe, dachte ich mir, ein Foto schicken lohnt

te uns buchstäblich um oder riss uns nach kurzem Windloch

uns fast totgelacht! Sensationeller Höhepunkt des Videos ist,

eh nicht, weil da nur wieder die „hippesten“ und krassesten

brutal aus dem Wasser. Großer Sport sieht wohl anders aus,

wie das Häschen von den Kollegen in Grün aus dem Wasser

Leute und Moves eine Chance haben. Das Foto von Chris-

aber immerhin waren wir die ersten Windsurfer auf dem Aa-

geholt wird! Macht IHR weiter so und schickt uns bitte in

Eure Internetseite mit allen Tests ist der beste Service, der

toph in Ausgabe 2 hat mir dann aber Mut gemacht, dass

chener. Nach einer knappen Stunde wurde unsere Session

Zukunft immer wieder Bilder und Videos von euren „Trips“!

mir je von einer Windsurffirma geboten wurde! Großes Lob!

ich als Ein-/Aufsteiger eventuell doch mal mein (bis jetzt)

Sebastian

einziges Foto von mir senden sollte. Zusätzlich hat mir die Veröffentlichung auch gezeigt, dass es euch anscheinend um alle Surfer geht und nicht nur um die Überflieger. Das macht

Ihr solltet mal mehr für/über Anfänger schreiben! Denn die

Spaß auf mehr ... Weiter so! Gruß, Simon aus Hamburg

sind die Zukunft des Sports! Markus Hallo ihr vom Windsurfing Journal, ich finde, ihr macht eure

36

Endlich … Die jahrzehntelang andauernde Alleinherrschaft

Sache richtig gut und seid selbst auch immer in der Szene

von eurem Mitbewerber ist gebrochen. Endlich ein neues

dabei! Super fand ich in der letzten Ausgabe den Frühgleit-

Windsurf-Magazin und dann noch aus Kiel. Große Klasse.

segel-Test auf der Ostsee bei kalten Temperaturen und lau-

Gibt es für mich die Chance, die erste Ausgabe nachzu-

sigem Wetter. Das zeigt, wie sehr euch der Sport am Herzen

bestellen? Herzliche Grüße und Hang Loose wünscht euch

liegt. Macht weiter euer Ding und bringt lieber unregelmä-

Joe aus Reinbek

ßig was Vernünftiges als monatliche Scheiße! Jonas B

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |


THE 2008 GRAN CANARIA PWA GRAND SLAM

event PWA

Würde jeder Windsurfevent der Welt so ein Wetterglück wie

SLALOM 42 MAN

der diesjährige Grand Slam auf Gran Canaria haben, wäre Wind-

Die Slalomrennen waren spannend wie nie, wenn man mal von dem Kampf um den ersten Platz absieht. Da gab es nämlich keinen. Antoine Albeau ist zurzeit in dieser Disziplin unschlagbar. Das muss man einfach ganz nüchtern so hinnehmen. Ob das gut für so eine harte Wettbewerbsdisziplin ist, sei dahingestellt. Aber wenn ein Fahrer acht von neun Rennen dominiert, kann man sich getrost um die Plätze zwei und drei kümmern. Und da ging es verhältnismäßig spannend zu. Mit Kevin Pritchard, Björn Dunkerbeck, Ross Williams und Cyril Moussilmani kämpften vier Fahrer um den Platz des ersten Verlierers. Und selbst Peter Volwater hatte noch Chancen, steigerte er sich in den ersten sechs Wettfahrten auf dann zuletzt zwei zweite Plätze. Es lag wohl an der Routine und Gelassenheit eines Kevin Pritchards, dass er mit insgesamt besseren Platzierungen auf Platz zwei landete und Björn Dunkerbeck auf den dritten Platz verwies. Ross Williams wurde Vierter und kann immerhin von sich behaupten, als Einziger neben der Maschine Antoine Albeau ein Rennen gewonnen zu haben.

surfen womöglich nicht so eine kleine Randsportart und auch überregionale Sponsoren würden sich für das Spektakel interessieren. Denn eines ist mal sicher: Dieser World Cup war mit neun Tagen Sturm in Folge wirklich ein Spektakel, auch wenn am Ende nur bekannte Gesichter ganz oben auf dem Treppchen standen.

90.000 Euro sollten in vier Disziplinen unter die Leute gebracht werden. Bei den Herren kämpften 39 Teilnehmer um die Slalomkrone. 48 gingen in der Disziplin Wave an den Start, bei den Frauen immerhin 15 und elf in der Disziplin Women‘s Freestyle. Wind und Wellen waren wirklich einmalig. Mit bis zu 50 Knoten (wir reden hier von 90 km/h beziehungsweise zehn Beaufort!) fegten die Böen über Pozo hinweg und sorgten dafür, dass nicht selten eine Drei vor dem Komma der Quadratmeterangaben der Segel, die auf dem Wasser unterwegs waren, stand.

1

Text Jonas Wagner © Foto PWA/John Carter

event PWA

2

1.

Antoine Albeau macht dicke Backen, kämpft sich aber auch in diesem Heat noch an dem hier führenden Finian Maynard vorbei. Da kann auch Cyril Moussilmani (oben) und Micah Buzianis (hinten) nichts dran ändern.

2. 3. 4.

Kevin Pritchard landete auf einem guten zweiten Platz.

5.

Gewann als einziger Fahrer neben Antoine Albeau eine

So sehen Sieger aus: Antoine bei einer seiner Zieleinfahrten. Björn Dunkerbeck gab an seinem Homespot alles, kam aber über einen dritten Platz nicht hinaus.

3

4

5

01.

Antoine Albeau; F-192; Neil Pryde, Starboard

06.

Peter Volwater; H-24; North Sails

02.

Kevin Pritchard; US-3; Gaastra, Starboard

07.

Josh Angulo; CV-1; MauiSails

03.

Björn Dunkerbeck; SUI-11; North Sails, T1

08.

Finian Maynard; KV-11; Neil Pryde, RRD

04.

Ross Williams; GBR-83; Gaastra, Tabou

09.

Steve Allen; AUS-0; Gaastra, Tabou

05.

Cyril Moussilmani; F-71; North Sails, Fanatic

10.

Micah Buzianis; USA-34; Neil Pryde, JP

Slalom-Elimination: Ross Williams.

38

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

39


event PWA

local hero

WAVE MAN

1

Im Gegensatz zur Disziplin Slalom ging es bei den Herren in der Welle etwas spannender zu. Auch wenn Victor Fernandez zum dritten Mal in Folge in Pozo gewinnen konnte, musste er immer hellwach sein und konnte nicht wie sein Slalomkollege Antoine Albeau scheinbar im Halbschlaf übers Wasser gleiten. Victor verlor nicht einen einzigen Heat und war auf den Wellen und in der Luft einfach unschlagbar. Es gab zumindest ein Paar neue Namen in den Top 10. Allen voran Daniel Bruch, der es endlich aufs Podest geschafft hat. „Das wurde aber auch Zeit“, wird mancher seiner Fans gedacht haben. Dass er ein 1-A-Windsurfer ist, stand schon seit längerem außer Frage. Nur hatte er das bislang bei Wettkämpfen nicht unter Beweis stellen können. Nach der Single Elimination noch Zweiter, verwies ihn Ricardo Campello nach der Double auf den dritten Platz. Ricardo ist uns aus der Freestylewelt ja kein Unbekannter, trotzdem überraschte uns seine starke Vorstellung auf dem Wasser oder besser: in der Luft! Ob ihn die von seinen Sponsoren Neil Pryde und JP in Aussicht gestellten 10.000 Euro Extraprämie für einen Triple-Frontloop zusätzlich motivierten, darf man bezweifeln. In Fahrerkreisen munkelt man, dass ihn diese Aktion eher genervt hat. Nichtsdestotrotz sind wir uns sicher: Ricardo wird den Sprung eines Tages schaffen, waren seine Doppelten auch bei diesem Event wieder die höchsten und krassesten. Allerdings wird er wohl nicht der Erste sein. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll der französische Altmeister Robert Teritehau den Sprung schon vor Jahren versucht beziehungsweise geschafft haben. Allerdings wurde er noch nie während eines PWA-Events gesprungen. Zuzutrauen wäre Ricardo der Triple auf alle Fälle. Aber weg vom Marketing, zurück zum Event: Kauli Seadis vierter Platz ist nicht schlecht, zeigt, dass er auf der Welle sensationell unterwegs ist, der Luftraum aber nicht von ihm beherrscht wird. Nik Bakers fünfter Platz ist keine Überraschung, ist der Engländer doch seit Jahren in den Top 5 zu finden. Julien Taboulet wurde verdient Sechster und beeindruckte mit wirklich krassen Table-Top-Double-Frontloops. Klaas Voget wurde sehr guter Siebter und schmiss unter anderem Marcilio Browne aus dem Wettbewerb. Der unter spanischer Flagge startende Deutsche Philip Köster machte ebenfalls auf sich aufmerksam, gewann einige Heats gegen große Namen und wurde letztlich Neunter. Die Fachwelt ist sich sicher: Dem 14-jährigen Megatalent kann eine große Zukunft bevorstehen.

2

3

4

01.

Victor Fernandez Lopez; E-42; Simmer Style, Fanatic

07.

Klaas Voget; G-4; Neil Pryde, Fanatic

1.

02.

Ricardo Campello; V-111; Neil Pryde, JP

07.

Jonas Ceballos; E-40; Fanatic, Simmer Style, MFC

03.

Daniel Bruch; E-181; F2, Gaastra

09.

2. 3.

Vidar Jensen; N-44; North Sails, Drops

5 Der König von Pozo: Überflieger Victor Fernandez hatte eindeutig die Lufthoheit.

40

04.

Kauli Seadi; BRA-253; Neil Pryde, JP

09.

Philip Köster; E-44; Neil Pryde, F2

05.

Nik Baker; K-66; North Sails, Mistral

09.

Josh Angulo; CV-1; Maui Sails; Angulo Boards

06.

Julien Taboulet; F-100; Naish Sails; F2

09.

Marcilio “Brawzinho“ Browne; BRA-105 Mistral, Gaastra

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

Klaas Voget landete auf einem guten siebten Platz. Ricardo Campello mutiert vom Freestyleexperten immer mehr zum Sprungspezialisten.

4.

Überraschte mit einer starken Performance und war

5.

Der Kanarenexperte war in seinem Element. Daniel

der absolute Favoritenschreck: Philip Köster. Bruch holte Bronze.

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

41


event PWA

1. 2. 3.

So gut wie unschlagbar an ihrem Homespot in der Disziplin Wave: Daida Moreno. Iballa war Daida dicht auf den Fersen, dieses Mal reichte es allerdings nicht zum Sieg. Wie so oft Dritte: Karin Jaggi aus der Schweiz.

2

1

WAVE WOMAN Immerhin 15 Frauen kämpften um die Krone im Waveriding. Na ja, wenn man ehrlich ist, waren es 13, die um Platz drei kämpften. Solange die Moreno Twins an ihrem Homespot antreten, wird wohl so schnell kein anderer Name auf Platz eins oder zwei zu lesen sein. Erstaunlich, dass die beiden seit zwei Jahren keinen Brettsponsor mehr finden, obwohl gerade dieses Jahr ihr Name Programm wäre … In Fachkreisen munkelt man, dass insbesondere mit Daida bei Vertragsverhandlungen nicht gut Kirschenessen ist.

3 01.

Daida Ruano Moreno; E-64; North Sails

02.

Iballa Ruano Moreno; E-63; North Sails

03.

Karin Jaggi; Z-14; North Sails, F2

04.

Silvia Alba Orozco; E-67

05.

Nayra Alonso; E-4; Severne Sails; Fanatic

2

1

3

FREESTYLE WOMAN Für elf Damen ging es beim Freestyle um die Krone der Disziplin. Seitdem Sarah-Quita bei der Tour dabei ist, hat sich Daidas Laune zwar nicht gebessert, aber mittlerweile dürfte sie sich daran gewöhnt haben, zumindest in dieser Disziplin eine echte Mitbewerberin zu haben, die darüber hinaus nicht Moreno heißt. Sarah-Quita gewann hoch verdient nicht nur die Single, sondern auch noch die Double Elimination. Richtig spannend war der Kampf um Platz drei zwischen der Japanerin Junko Nagoshi und der Schweizerin Laure Treboux. Beide wurden je einmal Dritte und Vierte, sodass ein Stechen über die Bronzemedaille entscheiden musste. Junko setzte auf Nummer sicher, lieferte einen fehlerfreien Heat und verwies damit Laure auf den vierten Platz.

01.

Sarah-Quita Offringa; ARU-91; Neil Pryde, Starboard

02.

Daida Ruano Moreno; E-64; North Sails

03.

Junko Nagoshi; J-11; Simmer Style

04.

Laure Treboux; SUI-4; North Sails, Fanatic

05.

Iballa Ruano Moreno; E-63; North Sails

1. 2. 3.

Sarah-Quita Offringa ist zurzeit die beste Freestyle-Dame der Welt. Laure Treboux musste nach der Double Elimination noch einmal in einem Stechen gegen… … Junko Nagoshi antreten. Diesen Heat konnte die Japanerin für sich entscheiden und landete damit auf dem dritten Platz.

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augenblick

augenblick

schwerer EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE

brocken Text Jonas Wagner und Swen Sworowski

UNGEFÄHR EINMAL DIE WOCHE ERREICHT UNS IN DER REDAKTION EIN FRAGEBOGEN FÜR EINE DIPLOMODER HAUSARBEIT MIT DER BITTE UM WEITERLEITUNG, VERÖFFENTLICHUNG ODER UNTERSTÜTZUNG. NOCH NIE IST UNS JEDOCH ETWAS WIE DIE FOTOS DES MEISTERSTÜCKS VON SWEN SWOROWSKI IN DIE HÄNDE GEFALLEN, DIE UNS HANS SCHROER VON 100% SURF AUS RECKLINGHAUSEN IM JANUAR NETTERWEISE IN DIE HÄNDE DRÜCKTE. FÜR DAS WINDSURFING JOURNAL ERKLÄRT DIR DER FRISCHGEBACKENE MEISTER PERSÖNLICH, WIE ES ZU DEM WINDSURFBOARD AUS BETON KAM!

Swen Sworowski: Für mich war von Anfang an klar, dass sich das Meisterstück zu meiner Prüfung irgendwie um das Thema Windsurfen drehen musste. Also entwickelte ich die Idee eines Windsurfboards aus Beton. Um eine möglichst naturgetreue Grundform erreichen zu können, fertigte ich zuerst einmal ein maßstabsgetreues Muster aus dem Werkstoff Styropor. Fertig geschliffen beschichtete ich anschließend die obere Hälfte des Surfbretts mit Glasfaserspachtel. Somit war es mir möglich, eine Negativ-GFK-Schalung herzustellen. Ich schliff die vorab gespachtelte GFK-Oberfläche auf die gewünschten Maße und arbeitete in der Längsachse eine stabile Aluminiumschiene ein. Folglich arbeitete ich ein ca. 60 Zentimeter langes und 75 Millimeter starkes Edelstahlrohr so am oberen Endstück ein, dass ein Rahmen der Maße 30 x 60 Zentimeter angeschweißt werden konnte, um

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das Windsurfbrett in einer exponierten Stellung (in der Längsachse zehn und in der Querachse sieben Grad) zu präsentieren. Nach der Füllung der Form und der anschließenden Aushärtung des Betons, konnte ich den Rohling aus der GFK-Schale entnehmen. Ich schliff die Oberfläche meines Meisterstückes und polierte sie auf Hochglanz. Um die Wirkung des Surfbretts zu intensivieren, befindet sich an dem hinteren Ende des Boards eine aus Flowstone hergestellte 3,5 Millimeter starke Finne und ich montierte zudem Fußschlaufen auf das Deck. Fertig war das Windsurfboard aus Beton! Nur zu Wasser gelassen habe ich es noch nicht … Wer mehr über Design-Stücke aus Beton erfahren möchte, kann sich auf der Internetseite von Swens neuem Arbeitgeber näher informieren: www.betonkultur.com

TECHNISCHE DATEN WINDSURFBRETT

TECHNISCHE DATEN SOCKEL

Länge: 233 cm Breite: 59 cm Gewicht: 240 kg Material: Flowstone Superweiß (Dyckerhoff) Gesteinskörnung: Granit Azul 0,6 - 5,0 mm Oberflächenbearbeitung: Polierschliff

Maß: 50 x 50 x 50 cm Gewicht: 300 kg Material: Flowstone Superweiß (Dyckerhoff) Gesteinskörnung: Silbergrau 0,6 - 11,0 mm Oberflächenbearbeitung: Gestockt

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mein verrücktester windsurftag

mein verrücktester windsurftag

INSPIRIERT DURCH DIE VIELEN EINSENDUNGEN FÜR UNSERE RUBRIK „LESERFOTOS“ HAT UNS GEORG VITT AUS KÖLN AUF EINE NEUE IDEE GEBRACHT: ZUKÜNFTIG WERDEN WIR IN DER RUBRIK „MEIN VERRÜCKTESTER WINDSURFTAG“ KLEINE STORYS ABDRUCKEN, DIE DICH (UND DEINE FREUNDE) ZEIGEN, WIE DU AN AUSGEFALLEN SPOTS, ZU AUSGEFALLENEN TAGES- ODER JAHRESZEITEN ODER NUR BEI AUSGEFALLENEN BEDINGUNGEN WINDSURFEN GEGANGEN BIST! DAMIT HABEN WIR NOCH EINE KATEGORIE MEHR IM WINDSURFING JOURNAL, BEI DER WIR DICH ZUM MITMACHEN ANIMIEREN WOLLEN! HAST DU ALSO ETWAS VERRÜCKTES ERLEBT UND WURDE ES IN BILDERN FESTGEHALTEN? DANN SCHICK UNS DIE BESTEN DREI BIS FÜNF FOTOS SAMT KLEINER STORY AN INFO@WINDSURFING-JOURNAL.DE MIT DEM BETREFF „MEIN VERRÜCKTESTER WINDSURFTAG“! MITMACHEN LOHNT SICH! DENN WENN DU ES MIT DEINER STORY INS MAGAZIN GESCHAFFT HAST, WINKT DIR ALS AUTOR EIN LEBENSLANGES FREIABO VOM WINDSURFING JOURNAL! GEORG WITT, ALS MITINITIATOR DIESER IDEE, MACHT DEN ANFANG:

MEIN VERRÜCKTESTER WINDSURFTAG! Text & © Fotos Georg Vitt

Am Spot angekommen galt es als Erstes herauszufinden, wie wir überhaupt ans Wasser herankommen. Wir konnten einen Campingplatz ausmachen und haben den Besitzer gefragt, ob wir von dort aus starten dürften. Er meinte, wir könnten die „Boote“ hier zu Wasser lassen. Der Spot schien geeignet, da das Ufer durch Buhnen geschützt war, sodass man in Ruhe starten konnte. Der Wind war sehr böig und schon der Wasserstart war eine echte Herausforderung. Die ersten Versuche waren dann ganz vorsichtig und wir wurden immer sicherer. Das Lustigste war, dass man beim Dümpeln aufpassen musste, nicht zu viel Höhe zu gewinnen, da der Fluss an der Stelle eine Biegung macht und man in die Windabdeckung getrieben werden würde.

Mein verrücktester Windsurftag war auf dem Rhein bei Köln bei gut sechs bis sieben Windstärken. Was ist daran verrückt? Also erst einmal: Als Kölner nur gut zehn Minuten bis zum Spot zu fahren, ist schon etwas verrückt! Zweitens: River-Surfen ist nicht ganz ungefährlich, und vor allem bei dem Schiffverkehr auf dem Rhein! Drittens: Der Reiz, raumschots zu heizen und dabei keine Höhe zu verlieren! Wie kam es dazu: Als Windsurfer bin ich jetzt schon seit mehr als 20 Jahren an vielen Spots der Welt gesurft. Aber als Kölner so direkt vor der Haustür zu windsurfen, davon habe ich schon immer geträumt. Ich hörte schon vor Jahren von einer Szene, die bei Bingen auf dem Rhein unterwegs ist. Und auch in der Nähe von Bonn sind mal Windsurfer auf dem Rhein gesichtet worden.

Beim Starten war auch immer auf den Schiffsverkehr zu achten. So flussabwärts sind die Kähne doch verdammt schnell. Wir sind dann einige Male hin- und hergefahren und zur Pause kam Marc mit einem Kölsch, dem lecker Kölner Bier. Danach konnten wir noch super eine halbe Stunde bei relativ konstantem Wind eine Fotosession hinlegen. Nach einiger Zeit wurden dann die Arme lang, da wir aufgrund der Gefährlichkeit (bloß nicht reinfallen und wenn doch, dann Wasserstart in einer Zehntelsekunde hinlegen) doch sehr angespannt gewindsurft sind.

Dann wurde für ein Wochenende Sturm angesagt und ich hatte keine Zeit, das gesamte Wochenende nach Holland zu fahren. Kurz entschlossen habe ich Freitag meinen Freund Armin angerufen und gefragt, ob wir es mal mit dem Rheinsurfen wagen sollten. Die Vorhersage kündigte Wind aus Südwest an. Jetzt galt es, eine Stelle zu finden, bei der wir gegen die Strömung windsurfen können. Ein geeigneter Spot schien bei Dormagen zu sein und so haben wir uns für Samstagnachmittag dort verabredet. Auf dem Weg zum Rhein haben wir noch Freund Marc angerufen, der dachte, dass wir nach Holland fahren. Als ich ihm sagte, dass wir in fünf Minuten am Spot sind, konnte er sich ein lautes Lachen nicht verkneifen, hat aber nicht schlecht gestaunt, als wir erzählten, was unser Ziel ist.

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Alles in allem hat es aber super geklappt und wir konnten uns ein Grinsen am Abend nicht verkneifen. Aloha Georg

Fahrer Marc Stähle

P.S.: Es ist wirklich gefährlich, auf dem Rhein zu windsurfen, und ich glaube, wir belassen es bei diesem einen Mal.


lesershots

seinem Vater Frank am Gardasee in Torbole.

02. Freestyler Manuel Klövekorn, aufgenommen von Julius Bartels in El Yaque. 03. Am Sunset in Südafrika: Felix Küchenberg, geschossen von Hans Tjraks 04. Oh nein! Das geht ins Auge! Benjamin Hauser braucht gleich viel Luft! Leo Bruskowski war als Fotograf in San Pere, Pescador dabei. 05. Mädels traut Euch! Kati kann es ja auch! Aufgenommen von einem Freund auf dem Burgener Binnensee. 06. Unknown Rider fotografiert von Jan Schmoele in Maasflakte in Holland auf der Innenseite vor der Sandbank. 07. Eben noch Fotograf, nun selber in Action: Leo Bruskowski, dieses Mal Benjamin Hauser am Drücker. 08. Sein aller erstes Windsurfbild und schon eine Veröffentlichung! Nachwuchsstar Simon Steffen, aufgenommen von Simon Spitzhorn auf Föhr. 09. Sundowner-Session auf den Kapverden von Stefan Galuschka, festgehalten von Anne Günther. 10. Frauenpower! Heike Dunker und Claudia Oellrich, aufgenommen von Volker Dunker am Topago Pigeon Point. 11. Mauiurlauber Nico Hoffmann loopt in Specks. Mit dabei war Alexandra Hoffmann als Fotografin. 12. Ein Windsurfkollege aus Dänemark: Kenneth Morgenstjerne, Foto von Bo Permin, Spot Vordingborg. 13. Freestyle-Ass Daniel Bawol, verewigt von seinem Bruder Alex am Gardasee. 14. Boddenstyler Tobias Schwarz stören auch Kleinigkeiten wie gefrohrenes Wasser nicht! Jan Schwarz war in Born am Auslöser. 15. Eiskalt erwischt: Marius Hendrich, Fotograf Johannes Reiser, geschossen am Weststrand auf Norderney

STOHSRESEL + + +

01. 13 Jahre jung und in der Nachwuchsklasse Bic Techno 293 unterwegs: Florian Albrecht, aufgenommen von

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Sende einfach eine Mail an info@windsurfing-journal.de und benenne die Bilddatei nach folgendem Muster: Fahrername_Fotografenname_Spot.jpg (Beispiel: UschiGlas_KarlLagerfeld_Gardasee.jpg)! Allen hier gezeigten Fahrern schenken wir nun als Dankeschön ein Jahresabo vom Windsurfing Journal im Wert von 24,50 Euro!

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kunz & schmerzlos

kunz & schmerzlos

KONGERIGET DANMARK Text Alexander Lehmann

Größe 2.220.093 qkm (Dänemark 43.094 qkm, Färöer: 1.399 qkm, Grönland: 2.175.600 qkm, davon ca. 85% unter Inlandeis; zum Vergleich Deutschland: 357.050 qkm). Bevölkerung Kopenhagen (1,832 Millionen Einwohner mit anliegenden Gemeinden), Färöer: Torshavn (ca. 19.000), Grönland: Nuuk/ Godthaab (ca. 15.000). Ingesamt leben in Dänemark 5,4 Millionen Menschen (Färöer: knapp 50.000, Grönland: knapp 57.000). Währung 1 Euro = 7,464 Dänische Kronen (Stand Juni 2008). Durch eine Volksabstimmung wurde 2000 der Beitritt zur Währungsunion abgelehnt. Die dänische Krone ist allerdings in einem engen Wechselkursverhältnis an den Euro gebunden. Geographie Dänemark liegt im Norden Europas und grenzt auf 68 Kilometern an die nördliche Grenze Deutschlands. Es besteht aus Jütland und über 400 Inseln (u.a. Seeland, Fünen, Lolland, Falster und Bornholm), sowie den selbstverwaltenden Reichsteilen Färöer und Grönland. Dänemark hat unglaubliche 7.314 Küstenkilometer. Der höchste Punkt des Landes ist zwar kein Kuhfladen, aber mit 173 Metern über dem Meeresspiegel ist Alpinenski kein Thema. Staatsform Konstitutionelle Monarchie mit parlamentarisch-demokratischem Regierungssystem. Staatsoberhaupt ist ihre Majestät Königin Margrethe II (seit 1972); Regierungschef: Der Königlich Dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen (seit Ende 2001).

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Queen Magrethe © Foto SørenPeo Pedersen

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Meerjungfrau © Foto Denny Richter

Pro-Kopf Bruttonationaleinkommen 40.503 Euro; zum Vergleich Deutschland: 28.211 Euro (beide Zahlen aus 2006). Verkehr I Seit dem 01.05.2004 darf man auf dänischen Autobahnen nicht schneller als 130 km/h fahren. Wie in Deutschland liegt die Promillegrenze bei 0,5 Promille. Wer diese Grenzen überschreitet, muss mit sehr teuren Strafen rechnen. Nach der Eröffnung der festen Verbindungen über den Großen Belt und den Öresund besteht starkes dänisches und auch schwedisches Interesse an einer Brücke über den Fehmarn Belt, deren Bau im Juni 2007 zwischen Deutschland und Dänemark politisch vereinbart wurde. Nicht alle Fehmaraner sind über diese Entscheidung glücklich …

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Waffen Generell darf man in der Öffentlichkeit keine Messer tragen. Und auch der Besitz von Tränengasspray ist verboten! Dänische Unternehmen in Deutschland Dänische Unternehmen beschäftigen in Deutschland mehr als 25.000 Mitarbeiter. Besonders bekannt sind Firmen wie Netto, Dänisches Bettenlager, Rockwool, Velux, Carlsberg oder Danfoss.

Verkehr II 1966 wurde das Pornographie-Verbot aufgehoben. Drei Jahre später war Dänemark weltweit das erste Land, dass Pornographie auf Bildern legalisierte. Dem entsprechend kann man sich heutzutage in vielen Geschäften, vor allem aber an Tankstellen, über diverse „Dänische Western“ freuen …

Ökologisch Knapp 20 Prozent seines Elektrizitätsverbrauchs deckt Dänemark mit den vielen Windkraftanlagen, die man überall im Land sieht. 1992 wurde als erstes EU-Land eine CO2-Steuer eingeführt. Unsere Windsurfnote Note 1+ – Kaum ein anderes Land bietet so sensationelle Möglichkeiten wie Dänemark. Und es muss nicht immer Klitmöller oder Hanstholm sein! An der gesamten West- und Ostküste hat Dänemark so zahlreiche Windsurfspots, dass man selber tagelang auf Entdeckungsreise gehen kann. Uneingeschränkt zu empfehlendes Reiseland.

Haustiere Seit 2004 gelten auch in Dänemark neue Einreiseregelungen für bestimmte Haustiere. Hiernach müssen für Hunde, Katzen und Frettchen ein Europäischer Heimtierausweis vorgelegt werden. Dieser muss aktuelle Informationen über die erfolgten Impfungen aufzeigen. Das Tier muss eine Identifikationstätowierung oder einen Mikrochip zur Identifizierung haben. Mindestens drei Wochen vor der Einreise müssen die kleinen Schieter eine Tollwutimpfung bekommen haben. Auf die Färöer Inseln darf man nur dann sein Haustier mitnehmen, wenn man dorthin auswandert.

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Die Fischfabrik in Hanstholm ist gleichzeitig Namensgeber für einen der besten Wavespots Europas.

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Mehr Infos: Wirklich alle möglichen Infos über das Land findest du auf der offiziellen Seite www.denmark.dk.

Königin Margarethe II. von Dänemark ist beim Volk sehr beliebt. Der dänische Busenstar Brigitte Nielsen schaffte es als erste Dänin auf das Cover vom Playboy und lässt sich zurzeit gerade in einer RTL-Doku-Serie runderneuern.

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Das Wahrzeichen von Koppenhagen: Die Kleine Meerjungfrau, geschaffen vom Kopenhagener Bildhauer Edvard Eriksen (1876–1959). Die Idee zu ihr stammt aus dem gleichnamigen Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. Mit nur 125 Zentimetern Höhe gilt diese Skulptur als eines der kleinsten Wahrzeichen der Erde.

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© Foto Jonas Thiel

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vor 20 Jahren

vor 20 Jahren

Sommer 1988

Part I

•Nichtschwimmer Andi Laufer hat im Sommer 1988 zwar eine sensationelle Vokuhila-Matte, leider fehlt ihm allerdings das Seepferdchen-Schwimmabzeichen und so trägt er zu den Regatten immer Schwimmflügel … Okay, das stimmt so nicht. Vielmehr fordern die Veranstalter des Nitro-Cups auf einmal kurz vor dem Regattastart Auftriebskörper, wie man sie am Gardasee tragen muss, und so zeigt sich die 17-jährige Nachwuchshoffnung einfallsreich.

•Schaumtraum Eines der spektakulärsten Segel der Saison ist das Five Star Speedcup. Ausgestattet mit einem dicken Schaumkörper in der Masttasche soll es so einen optimalen Strömungsverlauf ermöglichen und den Piloten zu neuen Geschwindigkeitsrekorden führen. Je nach Größe (erhältlich in 3.8, 4.3, 5.1 und 6.0 Quadratmeter) stützen sechs bis zehn leichte Latten, ebenfalls aus Schaum hergestellt, das Profil. Dieses Wunder der Technik hat allerdings auch seinen Preis: Es kostet zwischen 1.120 und 1.280 DM.

•Heiße Luft M.A.B.L. ist der durchaus kreative Name (und gleichzeitig die Abkürzung) für Mastprotektor und Boardlifter. Diese Schläuche kann man gefaltet und luftleer um seinen Mastfuß als Schutz binden. Sollte der Wind dann mal mitten auf dem Meer oder See plötzlich stark nachlassen, ist ordentlich blasen angesagt. Mit 60 Liter Luft gefüllt und um die Rails des Boards geschnallt, soll es so verhindern, dass man mit seinem Sinker nicht mehr nach Hause kommt. Ein Verkaufshit wird M.A.B.L. allerdings nicht.

•Rückruf HiFly ruft durch teure Anzeigen Tausende Mastfüße zurück. Zum einen ist der Gewindebolzen bei manchen Modellen nicht lang genug und somit kann sich die Mutter schnell ganz von der Schraube drehen, was auf dem Wasser eine ärgerliche Konsequenz zur Folge hätte: Man bekommt Rigg und Board nicht mehr zusammen. Zum anderen ist der Plastikbecher aus minderwertigem Kunststoff, sodass er leicht zerbrechen kann.

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Andi

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Laufe

•Werbung des Monats

S p li tt e r

Windsurfen ist in! Viele große Firmen entdecken den Sport als Werbe- und vor allem auch positiven Imageträger für sich und verwenden immer häufiger Motive mit Windsurfern. So auch die Postbank, die auf doppelseitigen Anzeigen für ihr Sparbuch wirbt. LTU ist nicht nur Sponsor des Euro Funboard Cups, sondern gibt auch bei Anzeigen mit dem Windsurfen ordentlich Gas.

Einer der führenden Boardhersteller 1988 ist BIC aus Frankreich. Mit einem Kampfpreis von nur 998 DM für das komplett ausgestattete Board „Calypso“ (Brett & Segel!) will BIC sich weitere Marktanteile sichern. Weltweit wollen die Franzosen in diesem Jahr allein 75.000 Boards unter die Windsurfer bringen.

•Ausgesurft

Das Magazin „surfen“ veröffentlicht Lesertipps und prämiert alle abgedruckten Einsendungen mit 100 DM. Der Tipp des Jahres wird sogar mit 1.000 DM prämiert.

Die Gesellschafter, die hinter der erfolgreichen Windsurfbrettmarke Klepper stecken, haben den Geldhahn zugedreht. Nach zwei problematischen Jahren, in denen die ansonsten guten und beliebten Boards immer wieder Qualitätsdefizite aufwiesen, ziehen die Eigentümer damit einen Schlussstrich unter die Millionenverluste aus 1986 und 1987. Fair und kulant wurden die Bretter von Klepper immer anstandslos ausgetauscht, in der Branche munkelt man, dass jedes vierte Brett zurückkam. Wie es mit der Traditionsmarke weitergeht, weiß noch keiner. Interessenten gibt es zwar, allerdings stellen die Garantieansprüche der Kunden ein großes Problem dar.

•Autor Jürgen Hönscheid veröffentlicht zusammen mit Stefan Zotschew das Buch „Brandungssurfen“. Nachdem Deutschlands Bester in der Welle seine aktive Regattakarriere 1986 beendete, widmet er sich 1988 vielen ganz unterschiedlichen Projekten. Er schreibt nicht nur Bücher, sondern entwickelt und shapt Boards und ist Materialtestertester für das Surf-Magazin.

Um sich offiziell „Surflehrer“ nennen zu dürfen, muss man beim VDWS eine zweijährige Ausbildung für 1.500 DM absolvieren. Als Schulleiter kann man dann später bis zu 3.500 DM monatlich verdienen.

Titus Dittmann veranstaltet in Münster im Juli einen dreitägigen Skateboard-Worldcup mit den Disziplinen Parallelslalom, Halfpipe, Streetstyle und Freestyle. Deutschland hat eine positive Außenhandelsbilanz, auch bei Boards: Laut der Fachmesse ispo wurden 1987 Windsurfboards im Wert von rund 75 Millionen exportiert und im Gegenzug nur für rund 35 Millionen importiert. Der holländische Segelmacher de Vries hört mit der Windsurfsegelproduktion auf und widmet sich ganz den Yachtsegeln. Pascal Maka gewinnt die Speedweek in Sotavento auf Fuerteventura mit 68,78 km/h. Bei den Damen hat Britt Dunkerbeck mit 63,46 km/h die Nase vorn. Happy Surf, bislang immer mit Klepperboards ausgestattet, hat nach deren Pleite einen neuen Partner gefunden: F2. Robby Naish gewinnt den Worldcup am Gorge River (Slalom) vor Patrice Belbeoch. In San Francisco (Kursrennen) hat Anders Bringdal die Nase vorn, gefolgt von Björn Dunkerbeck. In der Gesamtrangliste liegt nach diesen beiden Rennen Bringal vor Dunkerbeck und Phil McGain (bester Deutscher: Björn Schrader auf Platz 13), bei den Damen liegt Nathalie Le Lievre vor Britt Dunkerbeck und Natalie Siebel. BMW steigt in den Windsurfsport ein und stellt den drei Euro-Funcup-Piloten Oliver Immel, Reimer Kästner und Dirk Muschenich einen 3er-Touring zur Verfügung. K2 kommt mit sechs Neoprenlinien nach Deutschland.

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Text Manuel Grafenauer © Fotos Stefan Csáky | www.csaky.at

HORRENDE ROHÖLPREISE UND HOHE INFLATION TREIBEN ÖSTERREICHS FREESTYLEELITE AUF DER SUCHE NACH WIND UNTER EINE BRÜCKE MITTEN IN WIEN. EIN BERICHT VON EINEM DER SELTSAMSTEN UND SCHATTIGSTEN SURFSPOTS DER WELT.

Fahrer Alexander Seyss

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home sweet home

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.17 Uhr. Seit einer halben Stunde versuche ich erfolglos, die eloquenten Aufforderungen meines Hundes zum frühmorgendlichen Spaziergang zu ignorieren. Schlussendlich gebe ich mich, wie jeden Tag, geschlagen. Schlaftrunken setzte ich mich im Bett auf und blicke aus dem Fenster. Während ich einen Mann dabei beobachte, wie er seinen Fiat Punto mit hektischen Lenkbewegungen in eine der wenigen, viel zu engen Parklücken zwängt, bleibt mein Blick an den vier großen Birken hängen. Ganz leicht bewegen sich die Wipfel der Bäume, die in den letzten zwei Jahren zu meinen verlässlichen Windindikatoren geworden sind, hin und her. Es weht nicht mehr als eine sanfte Brise aus südlichen Richtungen.

Fahrer Tom Föda

10.33 Uhr. Mein Handy klingelt. Eine SMS von Tom: „Dere Hawi! ORF sagt mäßig bis lebhaft an, heute wird es genial, hole dich gleich ab!“ Ein zufriedenes Lächeln huscht über mein Gesicht. „Ich wusste ja, dass ich mich auf meine Birken verlassen kann!“, denke ich mir, schnappe mein 5.3er-Segel und mein 100-Liter-Board und verlasse die Wohnung fluchtartig. Kurze Zeit später sitze ich neben meinem Teamkollegen Tom Föda in seinem T4. Von der Wohnung im 22. Bezirk sind es nur knapp zehn Minuten Fahrt bis ans Ziel. Am Parkplatz angekommen erinnern die vielen Glassplitter zerbrochener Windschutzscheiben daran, dass wir uns nicht am sichersten Autoabstellplatz Wiens befinden. Nur mehr das kleine Waldstück durchqueren, dann dem Weg Richtung Wasser folgen und schon stehen wir vor ihr: „THE BRIDGE“ - die Brigittenauer Brücke.

Fahrer Tom Föda

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STARTET MAN IN WIENS ZENTRUM, IST MAN 20 MINU TEN SPÄTE R AM UFER ANGEKOMMEN.

IST WOHL DER WELT WEIT EINZIGE WINDSURFSPOT MIT UBA

HN ANSCHLUSS.

Der Spot liegt genau unter dieser Autobahnbrücke, am Entlastungsgerinne der Donau. Das etwa 150 Meter breite, stehende Gewässer entstand erst um 1980, als zur Hochwasserregulierung die 21 Kilometer lange Donauinsel künstlich angelegt wurde. Die Donauinsel ist das beliebteste Naherholungsgebiet der Wiener Bevölkerung sowie Naturreservat für seltene Tierarten. Die 1982 errichtete Brigittenauer Brücke verbindet die beiden Wiener Bezirke Brigittenau und Floridsdorf. Neben den Fahrbahnen für Autos bilden Geh- und Radwege ideale Zubringer zur Donauinsel. Die Brücke liegt in einem Bereich, in dem sich die Donau kilometerlang ohne größere Biegungen durch die Stadt zieht. So gelangt der Wind bei südöstlicher Richtung, ohne von Häusern oder Uferböschungen abgedeckt zu werden, direkt an den Spot. Das Surfen erst möglich macht aber ein besonderer, architektonischer Umstand. Während die meisten Donaubrücken recht kurze Stützweiten (Abstand von Pfeiler zu Pfeiler) haben, verankern gerade einmal zwei Betonwände THE BRIDGE im Wasser. Der fast 100 Meter breite Zwischenraum macht Windsurfen möglich. Wir schlendern zum Wasser, um die Bedingungen besser einschätzen zu können, und sehen einen Angler in Luv, der alle Hände voll zu tun hat, seinen Hut zu retten, der sich mithilfe einer Drei-Beaufort-Böe selbstständig gemacht hat. Kurz darauf passiert, was den Cityspot so einzigartig macht. Der Windstoß erreicht die Brückenpfeiler und wird, den Schaumkronen nach zu urteilen, auf gute fünf Windstärken beschleunigt. Kurz hinter der Brücke ist der Spuk wieder vorbei. Wir haben genug gesehen und riggen voller Vorfreude unsere Segel auf. „Heut wird´s geil!“, schallt es hinter uns, und als wir uns umdrehen, sehen wir Hias Höller und Chris Sammer vollbepackt auf uns zu kommen. Chris ist wegen der guten Windvorhersage am Vorabend extra 200 Kilometer aus der Steiermark angereist, um den Tag nicht zu verpassen. Übernachtet hat er in der Wohnung von Hias, mitten in der Stadt, unweit vom weltberühmten Stephansdom. Es bietet sich geradezu an, aus diesem Stadtteil mit der U-Bahn zum Surfen zu fahren. Die Fahrt mit der U1 vom Stephansplatz bis zur Station Donauinsel dauert gerade mal sechs Minuten, danach sind es, Boardbag mit Rollen vorausgesetzt, noch etwa 15 Minuten Fußmarsch, sodass man schon gut aufgewärmt am Strand ankommt.

Fahrer Matthias Höller, Manuel Grafenauer

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Fahrer Matthias Höller, Chris Sammer

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Fahrer Matthias Höller, Manuel Grafenauer

Nach einer kurzen Begrüßung schnallen wir uns die Trapeze um und machen uns an das recht mühsame Hinausdümpeln ins Dunkle unter die Brücke. Teilweise bis zu den Knien unter Wasser gibt es kaum Vortrieb, aber je näher wir der 5.000 Tonnen Stahlkonstruktion kommen, desto mehr Druck gibt es in den Tüchern.

Fahrer Manuel Grafenauer

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Die Windrichtung passt perfekt, und solange man im Schatten bleibt, ist man zumeist im Gleiten. Das Höhehalten jedoch ist ein Kriterium, das schon so manchen Brigde-Neuling zur Verzweiflung gebracht hat. Der gut surfbare Bereich ist nämlich neben den kurzen 100 Metern Länge nur 30 Meter breit. Surft man zu weit unter der Brücke hervor in die Sonne, hat man meist noch genug Druck zum Absprung, landet aber nicht selten ein paar Meter weiter an einer Stelle, an der das Wasser nicht mal kräuselt. Seit der Spot im Zuge des Donauinselfestes 2005 durch Zufall von Hias Höller und Dani Bikich entdeckt wurde, haben sich schon einige gute Surfer an der Bridge versucht, welche mit den Bedingungen dermaßen überfordert waren, dass sie nicht wiederkamen. Der böige Wind auf dieser extrem kleinen Fläche erfordert eine sehr aktive Fahrweise, oft ist das Trapez minutenlang überflüssig. Beidseitiges Backfahren sowie Wenden und Slamjibes sind die Mindestanforderung, um wirklich Spaß zu haben, sollte man konstant auf beide Seiten Sprungmanöver draufhaben. Aufgrund dieser Anforderungen, die „THE BRIDGE“ an das Fahrkönnen stellt, verflog die anfängliche Angst der Locals recht schnell, dass unzählige Surfer die Brücke als Ausweichspot zum bei Südostwind unsicheren Neusiedlersee nutzen würden, wenn der Spot nicht geheim bliebe.


Mittlerweile ist es Mittag und die Session in vollem Gange. Spocks, Grubbies, Flaka-Kombinationen und Willy Skippers sind genauso machbar wie sämtliche geslideten Switch-Moves. Bei wirklich starken Böen, die bis zu drei Minuten andauern, gibt es dank einiger kleiner Windwellen auch die Möglichkeit, Powermanöver wie Shaka, Ponch oder Burner zu versuchen. Durch die geringe Breite startet von jedem Pfeiler immer nur ein Surfer, die anderen warten, bis die Bahn wieder frei ist. Kommt die Böe, muss man auf den Fahrer, der an der gegenüberliegenden Wand startet, aufpassen, da dieser genau wie man selbst mit Raumwind losgleitet. Nur ein paar Sekunden dauert es, bis man knapp aneinander vorbeisurft, sich etwa 20 Meter vor der Wand aus dem Trapez aushängt, mit Full Speed auf die Betonwand zudonnert und Augenblicke später abspringt. Moves werden zumeist nur in der Nähe der Pfeiler zelebriert, da der Wind an dieser Stelle am konstantesten bläst. Ist er stark genug, surfen die meisten knapp neben der Wand unter der Brücke hervor, um nicht in Gefahr zu geraten mit voller Wucht den Pfeiler zu küssen. Kommt man aber nur gerade so ins

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Gleiten, bleibt einem nichts anderes übrig, als an den windigsten Stellen direkt unter der Brücke abzuheben und zu hoffen, dass man nach dem Manöver schnell genug vor der Stütze zum Stehen kommt. Ist die Böe durchgezogen, heißt es Höhe dümpeln, um rechtzeitig für den nächsten Windstoß eine gute Position zu ergattern. Ab vier Surfern am Wasser kommt eine Stimmung auf, die eher aus einem Skatepark als vom Windsurfen bekannt ist. Gelandete Manöver werden genauso bejubelt wie spektakuläre Abgänge. Es wird geschrien, gescherzt, über Frauen, Surftrips und Fußball debattiert, am Schothorn gezogen und versucht, seine unvorsichtigen Freunde mit allen erdenklichen Mitteln vom Brett ins kühle Nass zu stoßen.

, DEN SCHAUMKRONEN NACH ZU URTEILEN, AUF DER WINDSTOSS ERREICHT DIE BRÜCKENPFEILER UND WIRD GUTE FÜNF WINDSTÄRKEN BESCHLEUNIGT. KURZ HINTER DER BRÜCKE IST DER SPUK WIEDER VORBEI.

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Fahrer Robert Schönwetter

Fahrer Chris Sammer

Fahrer Matthias Höller

Fahrer Chris Sammer

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Hias erzählt mir, dass er endlich die Bedeutung der großen, auf die Wand gesprayten Buchstaben herausgefunden hat. „BUSKONE“ (www.cmod.at) ist der Name eines bekannten österreichischen Streetart-Künstlers. Sein Markenzeichen ist die CMOD City Modification. Überall in Wien verteilt er seine Schriftzüge, Aufkleber und Installationen. Wie er es angestellt hat, die Buchstaben in so regelmäßigen Abständen und einer perfekt geraden Linie an den Pfeiler zu malen, weiß niemand so genau. Um 14 Uhr sind schon sieben Surfer am Wasser, allmählich wird es mir zu voll und das Anstellen wie am Skilift zu mühsam, sodass ich eine Pause einlege. Ich kaufe mir bei dem griechischen Restaurant, welches sich am Ufer angesiedelt hat, eine Portion Chicken-Suvlaki und lege mich in die Sonne, die mich nach der Session im Schatten der Brücke wieder aufwärmt. Seppi ist genauso auf eine Stunde Surfen vorbeigekommen wie Alex Seyss, der direkt von der Uni zum Strand gefahren ist. Auch Robert Schönwetter, Besitzer des Hangloose Surfshops und begeisterter Brückensurfer, gibt sich die Ehre und schaut in seiner Mittagspause vorbei.

Fahrer Alexander Seyss

Fahrer Manuel Grafenauer, Tom Föda, Matthias Höller

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Beachtlich, wie er seine Willy Skippers so setzt, dass sein Brett einen knappen Meter vor Heckbruch an der Wand stehen bleibt. „Alles eine Frage des Gefühls!“ meint der Bridge-Veteran und grinst. Mensch und Material kommen aber nicht immer rechtzeitig zum Stehen, wie die folgende Stunde beweisen sollte. Kurz nachdem Tom die Nose seines Bretts am Pfeiler zerstört, weil er beim Absprung verkantet hat, stößt Peter seinen Mast unabsichtlich so unsanft auf Alex‘ Gabelbaum, dass dieser rückwärts Richtung Wand katapultiert wird. Hias und Chris kommen daraufhin auch vom Wasser, um den anderen ein bisschen mehr Platz zu machen, da es bei mehr als einem halben Dutzend Surfer auf der kleinen Fläche ziemlich chaotisch zugeht.

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Fahrer Francesco Orsi

Fahrer Manuel Grafenauer

Fahrer Daniel Bikich

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NUR DER AUSSERGEWÖHNLICH GROSSE STÜTZENABSTAND MACHT WINDSURFEN UNTER

ERST MÖGLICH.

Am späten Nachmittag beginnen die Böen immer seltener zu werden und so entscheidet sich auch der Rest, müde aber glücklich an Land zurückzusurfen. Dort treffen wir Francesco Orsi und Dani Bikich an, die erst nach ihren langen Arbeitstagen gekommen sind. Hektisch sind beide mit dem Materialaufbau beschäftigt. Francesco ist der einzige Racer unter der Brücke. Verliert der Italiener beim Segeltrimm seines 9.0ers noch wertvolle Minuten gegen Dani,

Fahrer Daniel Bikich

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ZUM STEHEN ZU KOMMEN.

AUF 100 X 30 METERN, HAT MAN DAS GEFÜHL SICH IN EINEM SKATEPARK ZU BEFINDEN UND IST NUR DARAUF BEDACHT RECHTZEITIG VOR DEN BETONWÄNDEN

home sweet home

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der ein 5.3er-Wavesegel aufgezogen hat, gleitet er dafür wenig später fast vom Strand weg. Unter der Brücke ziemlich überpowert, gelingt es ihm, mit seinem Slalommaterial auch neben der Düse einige „Langschläge“ zu fahren. Animiert von den „Bodydrag, Bodydrag!“-Rufen vom Strand lässt er wenig später trotz 44er-Finne seine Füße erfolgreich nachschleifen.

noch in seine Manöver pumpen. Auch Franz nimmt Speed auf, um mit einer Laydown Jibe um einige Schwimmer zu halsen, als seine Finne an einem dahintreibenden „Hundekotsackerl“ hängen bleibt und er sich mit einem Vorwärtssalto vom Brett verabschiedet. Der „Crash des Tages“ wird vom Ufer aus mit grölendem Beifall belohnt!

Das traumhafte Wetter und der nachlassende Wind locken immer mehr Menschen auf die Donauinsel. Neben den vielen Spaziergängern, die am Ufer anhalten und fasziniert die Manöver beobachten, schippern unzählige Tretund Elektroboote auf dem Wasser dahin. Einige Hobbykapitäne suchen im Schatten der Brücke Abkühlung und schauen sich die Action aus nächster Nähe an. Kaum mehr ein Blatt bewegt sich, dennoch kann sich Dani dank der Düse immer

Langsam schläft der Wind völlig ein und auch die beiden Feierabendsurfer haben vom Böensuchen genug. Chris hat ein paar kühle Biere besorgt, mit denen wir auf den genialen Surftag anstoßen. Bei den letzten Sonnenstrahlen riggen wir das Material ab, bevor ich mich mit Tom auf den Nachhauseweg mache, um genauso wie der Rest der BRIDGE-Locals bis zur nächsten Session in der Anonymität der Großstadt zu verschwinden.

Fahrer Manuel Grafenauer

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local hero

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HANNES FLASCHENTRÄGER

© Foto Johannes Reiser

© Foto Roger Protzen

SEKUNDE IST AUFS AUFS LEBENSIST WINDSURFEN

„JEDE MEINES Text Jonas Wagner

AUSGELEGT!“

HANNES FLASCHENTRÄGER IST 20 JAHRE JUNG, WÄCHST IN GLICHING, EINEM VORORT VON MÜNCHEN, AUF UND MACHT SEINE ERSTEN WINDSURFVERSUCHE AUF DEM HEIMISCHEN PILSENSEE. NACH FÜNF TAGEN THEORIE UND RUMDÜMPELN BEI MAXIMAL EINEM BEAUFORT IN DEN BÖEN IST ER NICHT GERADE FASZINIERT VON DER SPORTART UND GEHT LIEBER WIEDER SKATEBOARDEN. ZWEI JAHRE SPÄTER, WÄHREND EINES FAMILIENURLAUBS AM IDROSEE, RINGT ER SICH AUS LANGEWEILE ZU EINEM ZWEITEN WINDSURFKURS DURCH UND IST NACH EINER WOCHE DAS ERSTE MAL IM GLEITEN. DAS IST VOR FAST GENAU FÜNF JAHREN UND GLEICHZEITIG DER LETZTE URLAUB, DEN ER NICHT ZU 100 PROZENT AUFS WINDSURFEN AUSGELEGT.

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local hero

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ein erstes, eigenes Windsurfboard ist ein 99-Liter-Mistral Score, mit dem er den Wörth-, Ammer- und Walchensee unsicher macht. Er führt Protokoll über jede einzelne Session und kommt auf bis zu 100 Windsurftage im Jahr, darunter einige richtig Gute. Als gut gilt damals übrigens eine Session, bei der man öfter als 20 Mal im Gleiten ist … Um mal richtig Gas zu geben beschließt Hannes in der 11. Klasse für einen siebenmonatigen Schüleraustausch nach Kapstadt zu düsen. „In dem Parklands College hatte ich die geilste Zeit meines bisherigen Lebens! Vormittags Schulbank drücken, nachmittags am Sunset oder in Melkbos Wellen rippen. Hier lernte ich auch auf dem Wasser die Deutschlandimporteure von Ezzy Sails kennen, die mir bis heute als treuer Segelsponsor erhalten geblieben sind.“ Die Wiederumstellung auf die bayrischen Windsurfbedingungen ist grausam. Sie lässt sich aber durch wochenlange Aufenthalte auf den Kanaren gut überbrücken. „Lieber sechs Wochen low budget, als zwei Wochen 5-Sterne- Hotel!“ In Pozo und Vargas schläft Hannes 2005 mit einem Kumpel sechs Wochen lang im Boardbag zwischen den Steinen, im Jahr darauf fünf Wochen auf Fuerteventura am Strand. Nach diesem Trip folgt eine fast einjährige Windsurfpause. In den Ferien wird gelernt statt gewindsurft, nebenbei an der Facharbeit geschrieben und im Sommer 2007 hat Hannes endlich sein Abitur in der Tasche. Nach kurzen Trips nach Dänemark und Sylt geht es für Hannes dann leider windsurftechnisch erst einmal bergab. Vom Verletzungspech verfolgt startet er eine Serie von Unglücken, die auf Sylt ihren Anfang nimmt. Er reißt sich einen Fingernagel raus, die Wunde entzündet sich - zwei Wochen Windsurfpause! Kurz danach macht Hannes am Brouwersdamm die Bekanntschaft mit einer japanischen Kampfauster. Der Cut muss mit sieben Stichen an der Fußsohle genäht werden und will aufgrund der ständigen Belastung einfach nicht verheilen – drei Monate Pause. Im Januar 2008 geht es dann voller Tatendrang zum Zivildienst nach Norderney, wo er auf Anhieb von sensationellen Windsurfbedingungen begrüßt wird. Ein Wintersturm nach dem anderen zieht über die Nordsee hinweg und am Januskopf laufen Mast hohe Wellen, angetrieben und zerzaust von orkanartigen Winden.

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HANNES FLASCHENTRÄGER

© Foto Johannes Reiser

© Foto Sebastian Schöffel

Am 26. Januar 2008 ist wieder so ein Big Day. Zusammen mit seinen Zivikollegen stürzt sich Hannes in die vier Grad kalte Nordsee. Am Ufer stehen ein Fotograf und ein Kameramann, also gibt er Vollgas. Nach einem unglaublich hohem Frontloop zerschellt Hannes auf dem Wasser – drei Röntgenbilder später steht die Diagnose fest: Kein Bänderriss, kein Bruch, angeblich nur eine kleine Prellung. Er arbeitet weiter und lässt zig Nachuntersuchungen aus. Da es einfach nicht besser wird, schlägt er drei Monate später seinem Arzt eine Kernspinntomagraphie vor. Diagnose: Bänderriss! Mit Aircast-Schiene und Einlagen gegen die Fersenprellung geht es dann zum Glück wieder rasch aufwärts und Ende Mai steht Hannes das Erste Mal wieder auf dem Brett. Seine Pechsträne ist seitdem beendet und er wird kontinuierlich besser. Er ist sich noch nicht ganz sicher was nach dem Zivildienst kommt, aber irgendwie soll, nein muss es sicher mit dem Windsurfen in Verbindung stehen: „Am liebsten würde ich hier oben auf Norderney noch ein paar Jährchen verlängern. Die Windsurfbedingungen sind einfach der Hammer, von perfektem Flachwasser über Bump and Jump, bis hin zu pornösen Sideshorebedingungen ist hier einfach alles möglich!“

© Foto Sebastian Schöffel

© Foto Sebastian Schöffel


ocean jump 2008

ocean jump 2008

Text Tim Jacobsen

ZEHNTAUSENDE ZUSCHAUER, PERFEKTE BEDINGUNGEN FÜR DIE FAHRER, ATEMBERAUBENDE PYROSHOWS UND VÖLLIG NEUE WINDSURFMOVES MACHTEN DEN KIELER WOCHE OCEAN JUMP 2008 ZU EINEM DER GRÖSSTEN UND BESTEN FUNSPORTVERANSTALTUNGEN EUROPAS. UND ENDLICH KONNTEN DIE WINDSKATER DEN POTT NACH HAUSE HOLEN. WIE ES ZU DEM GRANDIOSEN SIEG DES WINDSURFING JOURNALS ÜBER DAS MOUNTAINBIKEMAG PEDALIÉRO KAM, LIEST DU NUR HIER, EXKLUSIV IM WINDSURFING JOURNAL.

Fahrer Alexander Lehmann © Foto Lars Wehrmann

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Fahrer Marcel Profitlich © Foto Marco Knopp

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annst du dich eventuell noch an unsere Ankündigungen des dritten Kieler Woche Ocean Jumps erinnern? Wie geschrieben wurde, dass alles noch höher, schneller und noch besser werden sollte? Die Wahrheit ist: Wir haben nicht gelogen und Wort gehalten! Diesem Ergebnis gingen allerdings wochenlange Planungen, Hunderte Zeichnungen und eine organisatorische Meisterleistung voraus.

Drei volle Tage nahmen allein die Aufbauarbeiten für die Rampe in Anspruch. Sie hatte dieses Jahr eine Fläche von über 100 Quadratmetern, sollte im Vergleich zum Vorjahr sowohl fließender als auch schneller sein und ganz wichtig: Rutschfestigkeit stand im Mittelpunkt aller Überlegungen. Dazu hatten wir extra den Boots-Antislipbelag-Experten Manfred Schreiber, Geschäftsführer von Europas Marktführer CTM aus Schleswig, zurate gezogen. Das einmalige Epoxid-Harz-Verbundgemisch sollte aufgetragen auf den Deckplatten der Rampe einen erheblichen Einfluss auf den späteren Eventverlauf haben … Am Freitag, den 20. Juni, gegen 17 Uhr war es dann endlich soweit. Mit einem heftigen Applaus und Getöse aller Beteiligten waren die Aufbauarbeiten endlich beendet. Fünf Tonnen Holz und mehr als 10.000 Schrauben von Holzland Greve aus Neumünster wurden mithilfe von mehr als 15 Helfern verarbeitet beziehungsweise versenkt. Viele Zuschauer nahmen bereits am frühen Nachmittag am arenaartigen Germaniahafen in Kiel Platz, um sich den Ameisenhaufen anzuschauen und die Entstehung der größten Rampe Deutschlands live mitzuerleben. Und dann ging es los: Das einzige Funsportevent, das mitten im Zentrum einer Landeshauptstadt stattfindet, konnte beginnen. Die Regler wurden von unserem Stamm-DJ Moisi hochgezogen, das Funkmikro mit neuen Batterien versehen, die Stimmen geölt und das Event dann mit einem fetten „Kiiiieeeeelll, seid ihr daaaa???“ eröffnet. Gänsehaut machte sich bei allen Akteuren und Zuschauern breit, denn die Eröffnung des Kieler Woche Ocean Jumps war mit dieser Story und der Kulisse am Museumshafen wirklich filmreif. Chefanimateur, und -redakteur des Mountainbikemagazins Pedaliéro, Ange Sawitzki heizte dem Publikum ordentlich ein. Das Bandmitglied von „Lecker Fischbrät“, Kiels kultigster Band, hatte nichts verlernt.

Fahrer Mart Kuperij © Foto Marco Knopp

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ocean jump 2008

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Fahrer Marcel Profitlich © Foto Marco Knopp

Fahrer Matthis Hansen © Foto Marco Knopp

Fahrer Jan Weisner © Foto Marco Knopp

In der „Red Bull Judge Lounge“ wurden zu Beginn des Events alle Fahrer auf die Gefahren und Abläufe der Veranstaltung hingewiesen. Jeder hatte bestimmte Sicherheitsmaßnahmen und Anforderungen zu berücksichtigen, um das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Der für die Teilnahme wichtige Haftungsausschluss wurde bei dem jüngsten Fahrer des Feldes, Philip Lamb, sogar noch schnell von seinen Eltern unterschrieben. Der Ablauf an diesem Wochenende war folgender: Freitag freies Training, um die Rampe kennenzulernen und sich einzuspringen. Samstag und Sonntag sollten die Tage der Wahrheit sein, wer gewinnt dieses Jahr die Krone des Kieler Woche Ocean Jumps? Harte Windsurfer oder die kleinen Asphaltlutscher, die sich nicht nur während der Tour de France einen Scheuermann holen? Der Ocean Jump und der damit verbundene Battle zweier Sportarten und Magazine hatte begonnen. Windskater vs. Biker, Windsurfing Journal vs. Pedaliéro.

Fahrer Friedel Blaasch © Foto Lars Wehrmann

Chefredakteur Alexander Lehmann „himself“ ließ es sich nicht nehmen, die Rampe als Erster zu testen. Niemals zuvor auf der Welt wurde eine Rampe dieser Art mit einem Windskater befahren. Die Anspannung war seinem Gesicht deutlich anzusehen. Aber das Einzige, was in dieser Situation zählt, sind Mut (oder einfach nur durchgeknallte Synapsen) und purer Ehrgeiz.

Ein Tunnelblick tat sich in seinem Gesicht auf – ganz kurz – nur so, als wäre er gerade aufgewacht. Adrenalin pur floss durch die Adern und ließ seinen Atem kurzzeitig stocken. Aufkommender, frontaler Wind machte die ganze Geschichte für die Windskater noch schwieriger. Egal, los, nur heil herunter, nein auch cool mit einem fetten Move. Okay, ab geht es. Jetzt oder nie ... Die erste Fahrt endete in einem Sturz vor dem Kicker. Der Drop-in von der steilen Sektion zum Flat war noch leicht semioptimal. Also wieder Akkuschrauber raus, Platten hoch, kräftig unterfüttern, Platten wieder rauf, fertig! Der zweite Versuch klappte! Und der Event wurde mit einem sauber gesprungenen One-handed-Ponch eröffnet. Binnen weniger Sekunden verdoppelte sich die Anzahl der Besucher am Germaniahafen. Friethjof Blaasch, Ansgar Waldmann, Gereon Gollan, Henrik und Leon Jamaer, Tom Kuprat, Felix und Tilo Eber versuchten für die Windskater ihr Glück. Viele probierten es erst einmal ohne Segel, um die Rampe besser kennenzulernen. Leider hatten wir bereits dabei erste Verluste zu verzeichnen. Der Wildcardgewinner des ersten Kieler Woche Ocean Jumps, der sehr gute Windsurfer und vor allem Skater Tom Kuprat, war sicherlich einer der motiviertesten Fahrer, konnte er doch 2007 aufgrund eines Bänderrisses nicht am OJ teilnehmen. Leider landete er nach dem zweiten Sprung unglücklich auf seinem Ohr und das Trommelfell war Schweizer Käse. Ähnlich erging es Nachwuchshoffnung Felix. Ähnlich wie bei Tom war ganz klar sein klasse Potenzial auf dem Skateboard zu erkennen. Nur leider war seine Landung ebenfalls nicht ohne Loch im Trommelfell zu beenden. So musste er leider auf die 100 Euro, die ihm unser Chefredakteur noch für einen kompletten Nacktsprung in der Nightshow versprochen hatte, verzichten. Aber hey, Felix: Ich bin mir sicher, das Angebot steht auch 2009!

Fahrer Gereon Gollan © Foto Jonas Thiel

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Fahrer Friedel Blaasch © Foto Lars Wehrmann

Die anderen Jungs lernten aus diesen beiden traurigen Unfällen und trugen ab sofort nur noch Helme mit Ohrschutz und/oder Stöpsel im Gehörgang. Von der Performance her, kein Vergleich zum Vorjahr: Alle Fahrer zirkelten One-handed-Ponchs, Frontloops und Air Dieters in die Luft. Die Windskater hatten einen wahren Run am Freitagabend und gaben einen kleinen Vorgeschmack auf das, was sie sich für das Wochenende vorgenommen hatten, um die begehrte Krone des Ocean Jumps endlich nach zwei erfolglosen Jahren in das Windsurfinglager zu holen. Aber noch mussten sie sich eine Nacht gedulden …

Fahrer Tilo Eber © Foto Jonas Thiel

Samstag war es dann so weit: Biker und Windskater reichten sich ehrenvoll die Hände. Eine Starterliste aus insgesamt 21 Fahrern wurde vorgelesen, damit sich die jeweiligen Fahrer immer schon für ihren Auftritt bereithalten konnten. „Hells Bells“ dröhnte es aus der Anlage und dem Volvo-Sugga-Eventfahrzeug von Red Bull, den Song hatte Plattendreher „MOISI“ aka DJ Sucht aus Hamburg zum Einlauf der beinharten Artisten gewählt. Auch ein internationaler Fahrer war unter den Windskatern dabei: Mart Kuperij vom Windsurfmagazin Motion aus Holland war mit von der Partie und sollte während des Wettkampfverlaufes noch eine große Rolle spielen. Dem smarten Käsekopf lagen die Fans (vor allem weiblicher Natur) reihenweise zu Füßen. Die Arena am Platz des Geschehens war bis auf wenige Zentimeter völlig ausgebucht. Jeder wollte mitfiebern, seinen eigenen Helden in das Hafenbecken fliegen sehen und die Daumen drücken. Johannes Schafenstein vom Team Emerald und media4motion hatte sogar eigens seinen Fanclub aus seiner Heimatstadt mitgebracht, die schon allein Lärm für 100 Zuschauer machten. Jeder Fahrer musste innerhalb des Wettkampftages drei gewertete Sprünge (vier Sprünge und einen Streicher) fahren, und möglichst geringe Punktzahlen von der Jury bekommen. Die Jury bewertete nach dem Schulnotensystem, wobei dann naturgemäß eine Sechs nicht allzu gut war, aber auch nie gezeigt werden musste. Ein blitzsauberer Air Dieter wurde von Friethjof Blaasch mit einer fast perfekten Landung gesprungen. Die Noten pendelten sich zwischen zwei und drei ein, was bedeutete, dass nach oben hin noch jede Menge Luft war. Die Juroren wollten also mehr sehen für ihr Geld. Die Biker konterten mit Backflips oder Tailwhips der besonderen Art. Immer wieder wurden Dreien und Vieren auf den Anzeigetafeln dem Publikum gezeigt. Es musste also mehr her. Die Windskater und die Biker stachelten sich gegenseitig auf und die Tricks wurden immer waghalsiger. Letztendlich schaffte es neben Tilo Eber und Alexander Lehmann auch der holländische Star Mart Kuperij ins Finale. Er hatte es geschafft, sich mit seinem allerletzten Trick, einem übers Top gedrehten, krass hohen und perfekt blitzsauber gelandeten Ponch, für die Finalläufe zu qualifizieren.

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Mit nur einem Punkt Vorsprung verwies er Friethjof Blaasch auf den undankbaren vierten Platz bei den Windskatern, was wirklich schade war, denn auch der hatte eine tolle Performance gezeigt, aber keinen seiner Sprünge so furztrocken gelandet. Angefeuert von Tausenden Zuschauern, die wie angewurzelt stehen blieben, sollten nun die Raketen gezündet werden. Das Finale konnte beginnen. Die besten drei Biker standen den besten drei Windskatern gegenüber. Einer dieser sechs Fahrer sollte die Krone des Kieler Woche Ocean Jumps mit nach Hause nehmen. Ein Feuerwerk an Akrobatik wurde dem ungläubig staunendem Publikum präsentiert. Alexander eröffnete das Finale mit einem vorher nie gezeigten und sauber doppelt rotierten Frontloop. Bestnoten von der Jury, die dieses Mal geheim ihre Noten notierten, ohne Ergebnistafeln hochzuhalten. Das Bewertungssystem wurde zur weiteren Verfeinerung und besseren Diversifizierung von Schulnoten auf ein Einsbis-zehn-Punkte-System verändert. Der bittere Kampf um die Platzierungen war bis zum Ende erdenklich knapp. Tilo Eber wagte viel, hatte aber Pech beim Absprung und unser holländischer Freund hatte wohl schon die Siegesfeier im Kopf. Oder vielleicht seine zunehmend alkoholisierten und völlig enthemmten weiblichen Fans? Wir wissen es nicht … Schließlich stand der beste Biker aus dem dreiköpfigen Feld, Marcel Profitlich, als BMXer vor seinem letzten Sprung und übernahm das Mikro: „Vorletztes Jahr bin ich Zweiter geworden, letztes Jahr habe ich den Ocean Jump gewonnen. Nun ist es auch mal Zeit, dass die Windskater gewinnen. Ich muss wirklich sagen, die haben so viele Hammertricks dieses Jahr hier gezeigt, die hätten es wirklich verdient. Und außerdem heult dann Alexander nicht mehr rum.“ Er verabschiedetet sich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und der Ankündigung: „Ich probiere jetzt mal einen Trick, den ich noch nie gesprungen bin und wenn er klappt, dann werde ich hier die Krone holen: Double Backflip Tailwhip!“ Das war eine Kampfansage. Leider (oder zum Glück) verkackte der Beinrasierer die letzte Rotation samt Landung. Der Wettkampf war vorbei. Es war bereits nach 20 Uhr und die Fahrer waren allesamt ganz schön fertig. Während die Jury nun die Zeit bis zur Nachtshow nutzte, das Ergebnis des Kieler Woche Ocean Jumps zu errechnen, stärkten sich die Fahrer mit leckerem Kuchen, Bagels, belegten Brötchen und leckeren Frikadellen aus dem Hause Kooperativa (z.B. in der Hansastraße in Kiel zu finden). Außerdem hatten die Jungs von Stadionanimation. de nun alle Hände voll zu tun, um die Nachtshow mit ihren Pyro-, Feuer-, Nebel- und Lichteinlagen vorzubereiten. Der Soundpark von ihnen lief bereits den ganzen Tag und war mal wieder das Nonplusultra auf der Kieler Woche.

Fahrer Johannes Sartory © Foto Lars Wehrmann

Die VIP-Lounge auf dem fetten GIANT-Truck wurde nochmal poliert und für den Showevent am Abend auf Hochglanz gebracht. Giant war das ganze Wochenende auf dem Ocean Jump vertreten und gab allen Besuchern die Möglichkeit, sich moderne Bikes mal genauer anzuschauen und Probe zu fahren. Die Organisatoren hatten auch dieses Jahr wieder für die Nachtsession ein paar kleine Überraschungen parat und hielten bis zum Schluss dicht. Zuschauer und Freunde fieberten der „Geisterstunde“ des Kieler Woche Ocean Jumps entgegen, immer wieder angeheizt vom Moderator Ange Sawitzki. Der Germaniahafen fing bereits um 21 Uhr an, sich zu füllen. Die ersten Zuschauer reservierten die besten Plätze, bis es dann um 22 Uhr ertönte: Goong ... Goong ... Goong ... wieder erschallte „Hells Bells“ aus den Boxen und jedem im Umkreis von 800 Kilometern war klar, die Stunde hatte geschlagen: Ein professioneller Co-Kommentator wurde auf die Rampe gebeten und es war kein Geringerer als der zwölffache Deutsche Meister Bernd Flessner, der keine Kosten und Mühen gescheut hatte, um diesen Event live mitzuerleben. „Bitte begrüßen Sie mit einem tobenden Applaus: Bernd Flessner“, hallte es aus den Boxen. Ausnahmezustand auf der Kieler Woche. Kein Plätzchen war am Germaniahafen mehr frei. Schiffe legten sich in sogenannten Paketen aneinander, um die Atmosphäre zu erleben und die waghalsigen Manöver zu verfolgen. „Ich habe in meiner Laufbahn als Windsurfer so etwas noch nie gesehen“, so Flessner. „Das ist ja wirklich der sensationellste Event hier auf der Kieler Woche und die Stimmung ist wirklich der Hammer. Normalerweise windsurft man draußen mit vielleicht ein paar Zuschauern auf Booten, aber hier bejubeln dich Zehntausende und sind hautnah dabei, wenn du einen Sprung ansetzt. Das ist wirklich einmalig!“ Doch damit nicht genug: Das wohl bekannteste Handball-Maskottchen der Welt wurde zusätzlich eingeladen, um die Stimmung der Zuschauer so richtig auf den Höhepunkt zu treiben. “Hein Daddel“ vom erfolgreichsten Handballverein der Welt, dem THW Kiel, stürmte die Rampe entlang und ließ die Zuschauer toben. Knicklichter, gesponsert von dem Technikspezialisten X4-Tech, wurden verteilt und verwandelten den Germaniahafen in eine leuchtende Arena. Die Luft war bis zum Zerreißen gespannt. Nach der Siegerehrung sollte es losgehen. Die besten sechs Fahrer versammelten sich nun auf der Rampe, um ihre Trophäen entgegenzunehmen. Doch was war das? Wer kam da mit den Pokalen im Arm auf das Podest gestürmt in seinem gewohnten, leicht mutigen Outfit?

Fahrer Ansgar Waldmann © Foto Marco Knopp

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Richtig, es war der Auszubildende des Terra Oceanis Verlages, Andreas Jansen, der in goldenen Strumpfhosen und topaktueller Trainingsjacke den Kasper spielte. Entertainment vom Feinsten wurde den Zuschauern geboten, als er sich mit Bauchklatschern, Arschbomben und anderen witzigen Stunts auf Inlinern später mit dem höchstmöglichen Speed die Rampe herunterstürzte. Siegerehrung. Nun war der Ernst des Lebens da. Sichtlich angespannt folgten die sechs besten Fahrer des Tages meinen Ausführungen über das Reglement und die Bewertungsschemen. Das Ende ist bekannt: Mit nur einem Punkt setzte sich dieses Jahr mit Chefredakteur Alexander ein Windskater gegen die Liegefahrradfahrer durch. Marcel Profitlich landete hoch verdient auf dem zweiten Platz, gefolgt vom BMXer Sebastian Schlecht auf Platz drei. Mart wurde Vierter, Tilo Eber Fünfter. Nach kurzem Jubel der Windskaterfraktion sollte es dann endlich losgehen. Die Nightshow konnte beginnen. Und wieder boten sich die Fahrer einen erbitterten Kampf um den tosenden Applaus der Tausenden von Zuschauern. Frontflips, Backflips und „der geile Macker“ wurden auf den Bikes gezeigt, Frontloops einfach und doppelt, Backloops, Pushloops, Crazy Pete und One-handed-Ponch von den Windskatern. Die Show nahm ihren Lauf und endete punktgenau zur „Geisterstunde“ der Kieler Woche. Ein sensationeller Veranstaltungstag ging zu Ende und das eine oder andere Bier floss danach die Kehlen der Aktiven hinunter. Leider war am Sonntag die Wetterlage nicht so, wie es sich die Veranstalter gewünscht hätten. Nur nachmittags ließ Petrus ein vierstündiges Showspringen zu. Die Zuschauer wollten sich damit nicht zufriedengeben, sie wollten mehr. Kurzerhand entschlossen wir, die Rampe abgesperrt und gut eingepackt stehen und am zweiten Wochenende am Samstag noch einmal die Korken knallen zu lassen, um den „Best Trick Contest“ des Kieler Woche Ocean Jumps auszutragen. Und so war es dann auch. Biker und Windskater trafen sich am zweiten Samstag der Kieler Woche an der Rampe wieder, um sich erneut in die Lüfte zu schwingen und coole Moves zu zeigen. An diesem Wochenende waren die Preise für die Gewinner wieder sensationell. Wie auch am vorangegangenen Wochenende ging es um einen DVBT-Fernseher, eine Hifi-Stereoanlage und einen MP3-Player, alle drei Preise gestiftet von der Marke X4Tech. Aufgrund des Reglements durfte der Gewinner vom Vorwochenende des Kieler Woche Ocean Jumps 2008, Alexander Lehmann, nicht mit in die Wertung des „Best Trick“ aufgenommen werden, damit auch andere Fahrer sich beweisen konnten. Doch eines war klar, was die Windskater an diesem Tag zeigten, ließ die Biker erstarren und jeden erkennen, weshalb sie dieses Jahr auf die unteren Ränge verwiesen wurden. Kein anderer als Leon Jamaer sprang einen One-handed-Ponch into Backloop, stand diesen perfekt und war somit mehr als verdienter Gewinner des „Best Trick Contest“ 2008!

Fahrer Alexander Lehmann & Mattis Hansen © Foto Marco Knopp

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Einmal mehr hatte jedoch ein Fahrer alle Blicke der Veranstaltung auf sich gezogen. Der „Vater des Ocean Jumps“ oder auch „Big Diddi“, wie er von den Moderatoren Ange und Mitch Sawitzki immer wieder genannt wurde, fuhr seinen eigenen „Best Trick Contest“, wie gesagt außerhalb der Wertung. Aber man kann nur eines sagen: Ein Air Dieter oder Tabeltop into Frontloop wurde von ihm nur zum Einfahren missbraucht. Oben auf der Rampe entschied er sich kurzerhand, einen neuen, selbst kreierten Sprung in acht Meter Höhe zu zeigen. Switch-stand im Kreuzhang die Rampe herunterzufahren, ist das eine (was eigentlich schon krank genug ist), dann allerdings Bridge into Frontloop noch eine Drehung zu schaffen und diese dann so was von sauber zu stehen, ließ die Zuschauer und Aktiven wie kleine Kinder durch die Gegend hüpfen, als wenn Deutschland Europameister geworden wäre. Umarmungen und Jubel einander völlig unbekannter Personen, die nebeneinanderstanden, waren ebenso normal, wie der überforderte Moderator, der gar nicht wusste, wie er diesen Jump betiteln sollte; geschweige denn, was es eigentlich war. Es wurde eine Weltneuheit während des spektakulärsten Events der Kieler Woche präsentiert und mehr als zehntausend Zuschauer waren bei der Uraufführung dabei. Wieder auf der Startrampe angekommen, musste Alexander seinem Baby nur noch einen Namen geben. Derjenige, der es schafft, einen neuen Sprung zu stehen, der hat das Recht, ihm einen Namen zu geben, der dann für alle Fahrer international gilt. Einen Namen, der es in sich hatte und diesen Tag für alle Zuschauer unvergesslich machen sollte. „Ocean Jump“! Richtig warm gelaufen ging die Show dann noch weiter. Zum ersten Mal überhaupt schaffte Alexander es, während der Fahrt (die Rampe herunter) das Segel zu schiften, clew-first abzuspringen und einen Clew-first-Ponch sauber zu stehen. Und weil es so schön war, gleich noch einmal, jedoch sprang er dieses Mal nach dem Schiften dann „nur“ einen Clew-firstDoublefrontloop ...

Fahrer Friedel Blaasch © Foto Lars Wehrmann

ONE HANDED PONCH INTO BACKLOOP

Fahrer Leon Jamaer © Fotos Lars Wehrmann

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Fahrer Alexander Lehmann © Fotoserie Lars Wehrmann

Der tolle zweite Samstag der Kieler Woche wurde erneut mit einem fetten Showspringen am Abend beendet. Das Publikum ließ sich nochmal verzaubern und brachte eine Wahnsinnsstimmung in die Eventarena. Laola-Wellen und Fangesänge wurden angestimmt und ließen alle in eine Art Glückstaumel verfallen. Die Fahrer zeigten noch mal ihr Bestes, um den Kieler Woche Ocean Jump zum besten Funsportevent des Jahres werden zu lassen.

OCEAN JUMP

Das war es. Dieser Ocean Jump geht in die Geschichte ein. Ein besonderer Dank gilt vor allem denjenigen, die es geschafft haben, diesen Event auf die Beine zu stellen. Ohne unsere Sponsoren wäre ein Event in dieser Form nicht möglich gewesen, deshalb möchten wir uns ganz herzlich bei folgenden Partnern bedanken: Vielen Dank Giant für eure Unterstützung, den tollen Showtruck samt VIP-Terrasse und natürlich den Siegerpreis, das tolle Fahrrad. Vielen Dank Holzland Greve aus Neumünster für das gesamte Baumaterial, das zwei 7,5Tonner komplett gefüllt hat. Vielen Dank an Manfred Schreiber von CTM aus Schleswig. Ohne euren Spezialbelag auf der Rampe, der auch auf Americas-Cup-Yachten zu finden ist, hätten wir Windskater nicht gewinnen können! Das sah nicht nur gut aus, sondern hat auch noch genau das gehalten, was ihr versprochen habt. Vielen Dank X4-Tech für eure Spendierhosen, auch im Namen der Fahrer, danke für die tollen Sachpreise und die sensationellen Knicklichter, die zur Nachtshow monsterbeliebt waren. Vielen Dank an Sven-Ole von der Kooperativa. Deine Bagels, der Kuchen, aber vor allem die sensationellen Frikadellen waren der Hammer! Dank dir musste kein Fahrer hungern. Danke an Red Bull mit dem genialen Volvo-Sugga-Musikwagen, der Judge Lounge und der Unterstützung mit Getränken. Bitte schickt noch mal eine Palette von euer neuen Red Bull Cola ins Büro! Der Chef geht megasteil auf das Zeug! Vielen Dank an die Stadionanimation.de-Crew für den Soundpark und die Nightshow. Eure Unterstützung und das Engagement vor Ort waren wirklich wieder einmalig. Danke an Hertz, insbesondere Boris Jaschik, für die LKWs. Dank an das neue Klamottenlabel „Fädd“ aus Kiel, das jetzt schon voll fett ist! Danke Shisha für die „Abfangsessel“ und eure Unterstützung vor Ort. Danke an das THW-Kiel-Maskottchen Hein Daddel, Cheffilmer und Rampenspezialist Andi Jansen, Co-Moderator Bernd Flessner, DJ Moisi für die (wie immer) sensationellen Beats und natürlich dem Mi-Ma-Merschinger für all seine Dienste im Auftrag des Terra Oceanis Verlags. Abschließend dann noch unser herzliches Dankeschön an die Stadt Kiel, insbesondere an Herrn Melzer vom Seehafenamt, für die Genehmigungen. Und ein besonderes Dankeschön an Ahmad R. Zirakbash, in Kiel besser bekannt als Someshwar.

© Foto Lars Wehrmann

Fahrer Alexander Lehmann © Fotos Lars Wehrmann

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© Foto Lars Wehrmann

Der Terra Oceanis Verlag bedankt sich im Namen vom Windsurfing Journal und Pedaliéro Mountainbikemagazin bei den Partnern des Kieler Woche Ocen Jump 2008.

© Foto Marco Knopp

v.l.n.r. Johannes Scharfenstein, Basti Schlecht, Eventorganisator Tim Jacobsen, Marcel Profitlich, Co-Moderator Bernd Flessner, Alexander Lehmann, Tilo Eber, Mart Kähskopf Kuperij, vorne liegend, zeig er, was er hat: Andiiee Dadfuck Jaaansen.

Ohne euch alle wäre dieser Event nicht annähernd das geworden, was er war. Vielen Dank – und ich freue mich auf das nächste Jahr! (Anmerkung der Redaktion: Tim Jacobsen hat nicht nur diesen Text verfasst, sondern war als hauptverantwortlicher Chefplaner, Aufbauleiter, Headjudge und Sponsorenbetreuer gleichzeitig Vater und Mutter des Erfolges dieses sensationellen Events. Der reibungslose Ablauf mit allem, was vor und nach so einem Event dazugehört, ist ihm zu verdanken! Vielen Dank, Tim! Chef sagt, du bist seit diesem Kieler Woche Ocean Jump auf Lebenszeit unkündbar!)

© Foto Lars Wehrmann

RANKING 1. PLATZ

CHEF (WINDSKATER)

2. PLATZ

MARCEL PROFITLICH (WINDSKATER)

3. PLATZ

BASTI SCHLECHT (BIKER)

4. PLATZ

MART KUPERIJ (WINDSKATER)

5. PLATZ

TILO EBER (WINDSKATER)

6. PLATZ

JOHANNES SCHARFENSTEIN (BIKER)

© Foto Marco Knopp

Moderatoren Ange Sawitzki & Bernd Flessner

© Foto Jonas Thiel

www.terraoceanisverlag.de 88

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |


wortwechsel

local hero

VICKY SANCHEZ HAT GLÜCK. SIE IST NICHT NUR EINE EXZELLENTE WINDSURFERIN, SONDERN DARÜBER HINAUS AUCH NOCH VON MUTTER NATUR GESEGNET. BLONDE LANGE HAARE, EIN DURCHTRAINIERTER KÖRPER UND EIN SÜSSES GESICHT. DU FINDEST DAS SEXISTISCH? VON WEGEN: VICKY WEISS UM IHRE VORZÜGE UND NUTZT DIESE HINSICHTLICH IHRER EIGENEN VERMARKTUNG SEHR CLEVER. IN EINER

Text Jonas Wagner

MÄNNERDOMINIERTEN SPORTART HAT ES DAS „ZARTE“ GESCHLECHT NICHT IMMER LEICHT, GENAUSO BERÜCKSICHTIGT ZU WERDEN WIE DIE MÄNNLICHEN KOLLEGEN. UND WAS SPRICHT DAGEGEN, IN EINEM BIKINI WINDSURFEN ZU GEHEN? WIR HABEN REIN GAR NICHTS DARAN AUSZUSETZEN UND STELLEN DIR DESHALB DAS AUSNAHMETALENT GENAUER VOR.

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| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

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wortwechsel

I

m September 2004 fasst die junge Spanierin einen folgenschweren Entschluss: Für die letzten beiden Jahre ihres Universitätsstudiums der Meeresbiologie wird sie auf die Kanarischen Inseln umsiedeln. Sie landet mit der Fähre auf Teneriffa und macht sich gleich auf die Suche nach einem gemütlichen Örtchen, in dem sie die nächsten 24 Monate ihr neues Zuhause haben soll. Schließlich passiert Vicky das Ortsschild von El Médano, nicht ahnend, dass sie in der Windsurfhauptstadt der Insel gelandet ist. Als sie zu Fuß die Hauptstraße hinunter geht, fällt ihr sofort der starke Wind auf. Der Geruch von Salzwasser und Strand macht sich in ihrer Nase breit. Sie folgt intuitiv diesen Eindrücken, bis sie schließlich an der Hafenmauer des Fischerdorfes landet. Dort hat Vicky den ersten Kontakt mit einem der zahlreichen Windsurfer der Insel. Sie entdeckt bunte Segel, die masthohen Wellen an der „Harbour Wall“ abreiten, und ist sofort vollkommen hin und weg: „Ich war so was von überwältigt! Die Jungs hatten in scheinbar unkontrollierbaren Bedingungen die Ruhe weg und surften die riesigen Wellen mit einer Sicherheit ab, wie ich es noch nie vorher gesehen hatte.“ Ihr Entschluss ist gefasst: Koste es, was es wolle, das muss sie auch können!

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| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |


wortwechsel

wortwechsel

„WINDSURFING ODER SEX? BEIDES! UND AM BESTEN BEIDES AM GLEICHEN TAG!“ © Foto Julian Schlosser

Wind und Wellen sind Vicky nicht gänzlich unbekannt. Im Alter von elf Jahren beginnt sie mit dem Katamaransegeln und fühlt sich seitdem auf dem Wasser sehr wohl, fast schon heimisch. Mit 16 ist Vicky jedes Wochenende auf dem Wasser. Vormittags als Segellehrerin, nachmittags, bei zunehmenden Winden, dann allein. Von Tag zu Tag wird sie besser. Die Bedingungen werden immer rauer, der Wind kann nicht stark genug sein, Vicky hat immer mehr Spaß. Einer inneren Eingebung folgend mietet sich Vicky also ein kleines Häuschen in El Médano. Wohl wissend, dass die letzten beiden Studienjahre wohl nicht nur vom reinen Lernen geprägt sein werden. Vielmehr rückt das Windsurfen in ihren Lebensmittelpunkt. Nichtsdestotrotz muss man Vickys Zielstrebigkeit und Konsequenz bewundern. Denn sie zieht ihr Studium knallhart durch und vernachlässigt es zu keiner Zeit. Morgens um 6:30 Uhr steht sie auf dem Windsurfboard, eine Stunde später geht es dann in die 70 Kilometer entfernte Universität. Um 18:00 Uhr geht es dann wieder 70 Kilometer zurück und sofort rauf aufs Board, bis die Sonne untergeht. Das ist oftmals leider nicht mehr als eine halbe oder dreiviertel Stunde … Freiwillig 140 Kilometer jeden Tag zurückzulegen, nur um insgesamt eineinhalb Stunden auf dem Wasser zu sein, spricht Bände. „Jede einzelne Minute war es wert. Keine Frage!“ Leider verzeichnen die Kanaren in den Wintern 2004 und 2005 die schlechtesten Windbedingungen seit Aufzeichnung der Daten. Und wer kennt das nicht: Wind ist meistens dann, wenn man überhaupt keine Chance hat, aufs Wasser zu kom-

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men. Zufälligerweise wird jede Examensarbeit von Vicky vom Wind begleitet … Trotzdem ist sie bereits zwei Jahre nach ihrer Ankunft genau an dem Spot in den Wellen unterwegs, der sie zum Windsurfen gebracht hat: die „Harbour Wall“. Im April 2006 ist Vicky sehr viel am Surfen. Leider mehr im Internet als auf dem Wasser, den ganzen Monat über ist an keinem einzigen Wochenende Wind! Doch wie es der Zufall will, wird Vicky so auf das erste Girls-Trainingscamp der Moreno-Twins aufmerksam. Sofort meldet sie sich an und kann es gar nicht glauben, als Daida, ihr großes Idol und Vorbild, ihr in einer Mail die Teilnahme bestätigt. Ein Traum wird war. Zusammen mit 38 anderen Mädels verbringt Vicky am Strand von El Médano die, wie sie selbst sagt, beste Woche ihres bisherigen Lebens. Sie lernt in einer Woche so viele neue Moves wie sonst in einem halben Jahr. Plötzlich klappen die Vulcanos und auch der erste Frontloop lässt sich, durch die lauten Anfeuerungsrufe der beiden Morenos im Nacken, nicht verhindern.

Als Höhepunkt der Woche schenken Iballa und Daida Vicky zum Abschluss noch ein nagelneues Waveboard. Vollkommen elektrisiert von den Eindrücken dieser Woche entschließt sich Vicky, ihr Glück als professionelle Windsurferin zu versuchen. Aus reinem Spaß wurde Leidenschaft und nun packte sie der Ergeiz. Egal, welche Mühen oder Kosten ihr neues Ziel verursachen würde. Ihr Vorhaben ist nun wie in Stein gemeißelt und nichts würde sie mehr davon abbringen können. Es sind nur noch zwei Monate bis zu ihrem Examen und dann endlich wird sie frei sein. Am 01. Juni 2006 wird Vicky offiziell staatlich anerkannte Meeresbiologin. Nun muss nur noch schnell Geld verdient werden, um dem Traum, eine professionelle Windsurferin zu werden, näher zu kommen. Sie geht zurück aufs Festland und arbeitet in der gleichen Segelschule, in der sie schon sechs Sommer lang unzähligen Menschen Unterricht erteilt hat. Ihre Schicht ist hart: 12 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, drei volle Monate lang. Mehr geht nicht. Als diese Zeit endlich vorbei ist, startet Vicky in ein neues Leben.

Zwei Jahre lang reist Vicky rund um den Planeten. Sie sieht die besten Spots in Brasilien, in der Karibik, auf den Kanarischen Inseln und in Griechenland. Durchschnittlich fünf bis sieben Stunden verbringt die kleine Spanierin jeden Tag auf dem Wasser und wird zu einer der besten Windsurferinnen der Welt. Sie entwickelt schnell ihren eigenen Style und fängt an, mit den Medien zusammenzuarbeiten. Die ersten Magazine werden auf Vicky aufmerksam und weltweites Coverage lässt nicht lange auf sich warten. Heute lebt Vicky hauptsächlich an der Costa Blanca in Spanien, wo sie mit ihrem Freund Tato Brunet (E-540) eine Windsurfschule betreibt. Das Center ist in einer niedlichen, kleinen Bucht gelegen und ermöglicht es ihr, Windsurfen als ihr Hobby mit einem Beruf zu verbinden. „Das Beste daran ist, dass ich meine Trips, meine Trainingssessions, die Wettkämpfe und Fotoshootings miteinander verbinden kann und immer das tue, worauf ich am meisten Lust habe: Windsurfen!“ Vicky hat es sich zum Ziel gemacht, durch ihre Veröffentlichungen und ihr Engagement noch mehr Frauen zum Windsurfen zu motivieren. Ihr Traum wäre es, dass die PWA irgendwann einmal genauso viele Tourstopps für die Damen- wie für die Herrenwelt organisiert. „Das gelingt jedoch nur, wenn das Teilnehmerinnenfeld weiter wächst. Deshalb freue ich mich auch so sehr über jede neue Schülerin in unserer Schule!“ Wir haben Vicky als eine aufgeschlossene, sehr sympathische junge Dame kennengelernt, die genau weiß, was sie will. Spricht man sie auf ihr Aussehen und ihre Bikini-Fotos an,

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wortwechsel

wortwechsel

© Foto Julian Schlosser

merkt man schnell ihre Selbstsicherheit: „Ich benutze keinen Bikini, um mehr Coverage in Magazinen zu bekommen. Ich benutze ihn, weil er viel angenehmer zu tragen ist! Boardshorts laufen grundsätzlich voll Wasser, machen mich schwerer und sorgen dafür, dass ich später ins Gleiten komme.“ Hört sich für uns logisch an und hat so ganz nebenbei auch noch einen ansehnlichen Nebeneffekt, um den Vicky natürlich weiß. Aber zu einer selbstbewussten Persönlichkeit gehört halt auch, dass man kein Problem mit seiner Sexualität hat und Männern nicht gleich Chauvinismus oder Sexismus vorwirft, wenn ihnen solche Bilder gefallen. Und so antwortet Vicky auf unsere Frage „Windsurfing oder Sex?“ fast schon vorhersehbar: „Beides! Und am besten beides am gleichen Tag! Das ist doch so oder so die perfekte Kombination aus Action, Vergnügen und Entspannung!“ Dem haben wir nichts mehr hinzuzufügen.

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© Foto Julian Schlosser

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twinser test

twinser test

TEST

TWINSER

Text Alexander Lehmann © Fotos Jonas Thiel

TAG 0 Es ist Sonntagabend, 22. Juni 2008, 22:00 Uhr. Ich sitze am Steuer meines Wagens und brettere mit Tempo 200 über die Autobahn. Mein Kollege Mart Kuperij vom holländischen Windsurfmagazin Motion ist genauso im Tiefschlaf wie unser Fotograf Jonas Thiel und Kameramann Andi Jansen. Tester Michi Trapp und Torben Sonntag sind uns eine Stunde voraus, ihr Auto vollgepackt mit den neusten Twinser-Waveboards. Unser Ziel: Hanstholm in Dänemark. Für Montag und Dienstag werden um die 30 Knoten Wind und drei bis vier Meter Welle vorhergesagt. Ich bin ungeduldig, nicht müde und voller Vorfreude. Doch die Fahrt ist monoton. Es ist wenig los, wir kommen super voran. Dänemark ist nicht gerade abwechslungsreich und zum ersten Mal fahre ich diese Strecke nun auch nicht gerade. Nach zwei Stunden habe ich alle Sender durch, gute CDs sind leider in meiner Karre Mangelware und so denke ich bereits jetzt schon über die unterschiedlichen Shapes unserer Testkandidaten nach. Was wird besser funktionieren? Der eher Fish-ähnliche Shape von Mistral oder die Mischung aus Evo und Acid von Starboard, hat vielleicht HiFly durch seine längste Twinser-Erfahrung die Nase vorn oder haben JP dank Kauli Seadi nun mit ihrem Twinserboard den goldenen Wurf gelandet?! Plötzlich schießt mir ein ganz anderer Gedanke durch den Kopf: Was bilden wir uns eigentlich ein? Was bilden wir Magazin-Fuzzys uns eigentlich ein, über unterschiedliche Shapephilosophien zu urteilen und zu richten?! Welcher Tester auf diesem Planeten kann von sich behaupten, dass er genauso viele Boards aus Styropor-Kernen geschliffen hat wie ein Mark Nelson von Mistral oder ein Klaus Jocham von HiFly?! Und trotzdem nehmen wir Schreibtischtäter für uns in Anspruch, schlauer zu sein als die Shaper. Gerade bei Waveboards und insbesondere bei den Twinserwaveboards ist das doch eigentlich eine Frechheit. Auch wenn man das Gefühl nicht los wird, dass jede Firma mal wieder einem Trend hinterherhechelt, den irgendjemand aus der Taufe gehoben hat, kann und muss man doch davon ausgehen, dass sich die Shaper etwas bei ihren doch sehr unterschiedlichen Formen gedacht haben. Und gerade weil die Boards so unterschiedlich sind, ist ein Vergleich nach reinen Noten eigentlich totaler Schwachsinn. Ich merke, dass ich anfange, mich selbst unsympathisch zu finden. Und auch wenn ich weiß, dass ich mit

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diesem Gefühl nicht der Einzige in unserer Branche bin, bekomme ich den Bogen zur gewohnt grundsoliden Selbsteinschätzung wieder dadurch hin, dass ich mir fest vornehme, es mit unserem Twinsertest einfach besser zu machen. Ich bin heiß auf die Boards, liebe das Windsurfen, bin so oft es geht selbst auf dem Wasser, was soll da also noch schief gehen? Ich will keiner von den normalen Magazintestern sein, die in der Regel nicht nur schlecht windsurfen, sondern auch noch schlecht testen, dafür sich selbst aber unwiderstehlich und allwissend finden. Ich fange in Gedanken an, mich pauschal mit allen Shapern zu verbünden und würde am liebsten nun einen Rundumschlag gegen alle Magazintests starten. Beispiele beispielsloser Blödheit sind mir zur Genüge bekannt. Dass ein und derselbe Shape von einem zum anderen Jahr auf einmal um Welten besser oder sogar schlechter abschneidet, ist grundsätzlich ja noch durch faule Ausreden in Folgeausgaben zu kaschieren. Als ich aber im letzten Sommer sah, wie ein englisches Magazin bei allen Waveboards den Mastfuß auf exakt 130 Zentimeter vor das Heck geschraubt hat, um die Boards so „besser“ vergleichen zu können, musste ich mich schon wundern, dass Shaper nicht zu Massenmördern werden. Denn eventuell gibt es ja ein Zusammenspiel bei den Positionen der Mastschiene, der Fußschlaufen-Plugs und des Finnenkastens. Ach und hoppla: Sogar Unterwasserschiffe von Boards sind ja nicht alle gleich … Wie dem auch sei. Ich nehme mir fest vor, dass gerade bei unserem Vergleich mehr denn je eine Charakterisierung im Vordergrund stehen muss und die einzelnen Noten nur nettes Beiwerk sein dürfen. Natürlich können wir feststellen, welches Board am besten angleitet, welches schneller ist und welches am einfachsten zu kontrollieren bleibt. Das kann so gut wie jeder, der seit mehr als 25 Jahren Windsurfen als Lebensmittelpunkt begreift. Die Bewertungen der normalen Windsurfer für einzelnes Material sind deshalb so schwierig, weil ihnen in der Regel der Vergleich fehlt. Und so kommt es, dass manche unserer Ergebnisse auch schon mal mit Unverständnis aufgenommen werden. Jedoch fällen wir unsere Noten im Vergleich verschiedener Boards untereinander und dabei kann man in der Regel schon feststellen, ob das Board A nun schneller ist als das Board B. Und wir versuchen, die bestmögliche Position der Schlaufen, Finnen und Mastfüße herauszufinden, ohne alles auf 130 Zentimeter zu stellen. Und das ist die Legitimation für unseren Test. Zwei Stunden und 49 Minuten später kommen wir endlich auf unserem Campingplatz in Klitmöller an. Endlich ist gut. Mit dieser Zeit habe ich meinen persönlichen Rekord unterboten … Die letzte Stunde verflog glücklicherweise durch meine Überlegungen wie im Flug. Die kleine Hütte, die wir zu sechst belegen, ist bereits von Michi und Torben angeheizt, das Bier ist kalt und ich bin müde. Morgen wird ein langer Tag. Für heute bleiben die Shaper die Shaper und die Magazin-Tester die Bierliebhaber.

TAG 1 Der neue Superforcast von Windfinder sollte recht behalten. Mittags bläst es bereits sportlich, sodass wir Männer 4.7 fahren können. Mart baut 4.2 auf … Die Wellen sind noch nicht so hoch wie versprochen, sollen aber noch in die Bucht von Hanstholm reindrehen. Ich steige als Erstes auf das JP-Board, das Design gefällt mir. Und die Fahreigenschaften auch. Um es anders auszudrücken: Ich bin begeistert. Ich wäre ein Lügner, wenn ich behaupten würde, dass mich der „neue“ Trend nicht ein wenig gelangweilt hätte. Jahrelang haben sich alle Firmen über HiFlys Twinserkonzept lustig gemacht und nun haben alle ein Board mit zwei Finnen im Programm. Und zu Recht. Das Twinserboard funktioniert sensationell und ich habe Spaß wie schon lange nicht mehr. Bis zu meinem ersten Pushloop fällt mir kein Nachteil auf. Dann allerdings merke ich,

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twinser test

twinser test

Tester Alexander Lehmann

dass die Finnen bei der Landung mit hohen Querkräften nicht ganz so gut zurecht kommen, wie eine Single-Finne. Aber schon bei der nächsten Landung habe ich mich daran gewöhnt, ich gebe einfach nicht mehr so viel Druck aufs Heck und das Problem ist behoben. Ansonsten ist das Fahrgefühl wirklich sensationell. Das Twinserboard liegt viel looser am Fuß, auf der Welle ist es viel einfacher, vertikal wieder gegen das Wellenface zu fahren, trotz wie üblich starker Strömung laufe ich auf einmal Höhe wie Sau und auch bei der Endgeschwindigkeit merke ich keinen Nachteil. Ich fahre zum Strand zurück und treffe meine Testkollegen. Schon von Weiten sehe ich, dass ganz offensichtlich alle gerade eine Menge Spaß hatten, denn in jedem Gesicht ist ein fettes Grinsen zu sehen. Michi hatte mit dem Starboard genauso viel Spaß wie Torben mit dem Mistral und Mart mit dem HiFly. Wir tauschen die Boards dann mehrfach untereinander aus und stellen tatsächlich deutliche Unterschiede auf dem Wasser fest. Aber um es vorwegzunehmen: Es gibt in diesem Test kein schlechtes Board, es gibt nur Boards, die zu dem einen Fahrertypen besser passen, als zu einem anderen. Es ist mittlerweile 17:00 Uhr. Wir sind alle schon ziemlich fertig.

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Tester Mart Kuperij

Tester Michi Trapp

Tester Torben Sonntag

Der Wind hat noch weiter zugelegt, sodass nun auch wir zu 4.2ern greifen. Mart baut auf 3.7 um, der bekannte dänische Windsurfer Mads Björna baut in weiser Voraussicht 3.3 auf. Wir treffen auch Klaas Voget, der uns erzählt, dass heute eigentlich nicht die richtigen Bedingungen für Twinserboards sind und er deshalb lieber ein Single-Fin-Board fährt. So kann allerdings auch nur einer reden, der 300 Tage im Jahr an den weltbesten Spots unterwegs ist. Hanstholm zeigt sich heute von seiner typischsten Seite und es kann bestimmt auch sein, dass die Twinserboards in cleanen Wellen noch besser funktionieren. Für uns Tester sind sie schon heute die erste Wahl und das ist auch gut so. Denn hätten die Boards heute nicht funktioniert, hätten die Kollegen sich ein Deutschlandvertrieb sparen können.

TAG 2 Mann, sind wir fertig. Zum Glück ist heute nur Wind für das 5.3er und er lässt ziemlich schnell noch weiter nach. Perfekte Bedingungen, um die Gleiteigenschaften der Boards unter die Lupe zu nehmen. Und auch dabei wieder allgemeine Ratlosigkeit. Denn die Boards gleiten durch die Bank gut an und vor allem auch durch, laufen wie schon beschrieben einfach supergenial Höhe und sind auf der Welle gerade für uns Nordeuropäer eine echte Hilfestellung. Plötzlich schaffen wir auch in schlechten Bedingungen spielend die Bottom Turns und die Cutbacks. Die Bedingungen werden immer schlechter und wir haben nach wie vor Spaß. Gegen frühen Nachmittag ist dann endgültig Schluss. Der Wind ist eingeschlafen, die Wellen waren schon länger nicht mehr existent. Dafür haben wir nach wie vor ein Grinsen auf dem Gesicht. Wir machen uns mit der Erkenntnis wieder auf den Heimweg, dass die Twinserboards wirklich alle eine Menge Spaß machen und dass wir sie dir wärmstens und ruhigen Gewissens empfehlen können.

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twinser test

twinser test

Madd Wave 76

76 l

33 cm

56 cm

DER ERSTE EINDRUCK

DER ERSTE EINDRUCK

Madd Wave 83

83 l

236 cm

58,5 cm

Den Madd Wave sind wir für das Windsurfing Jahrbuch 2007 zum

Das JP Twinser Wave 84 Pro ist das größte Board aus der Range. Die

ersten Mal gefahren, für die Saison 2008/2009 ist der Shape unver-

beiden kleineren Geschwister haben 76 und 68 Liter. Die Boards sind

ändert geblieben. Die kleinere Variante des Boards hat 76 Liter. Damit

in zwei unterschiedlichen Bauweisen lieferbar: In einer „Full Wood

sieht man den deutschen Teamfahrer Flo Jung in den unterschied-

Sandwich“-Version (günstiger, schwerer) und in der von uns gete-

lichsten Bedingungen richtig Gas geben. Shaper Klaus Jocham hat

steten, leichteren und teureren Pro Edition. Mit Kauli Seadi hat man

im Unterwasserschiff vom Bug in Richtung Heck eine Monokonkave,

im JP-Team den Mann neu, dem nachgesagt wird, durch seinen radi-

die in eine Doppelkonkave und dann in ein V übergeht, verbaut. Die

kalen und einmaligen Style auf der Welle den Trend der Twinserboards

Pads sind bequem und die Schlaufen (made by DaKine) gefallen uns

wieder eingeleitet zu haben. Er war bereits vor zwei Jahren als einer

sehr gut. Als einziges Board in dieser Testgruppe hat das Madd Wave

der Ersten beim Worldcup wieder auf diese Boards umgestiegen und

zwei Powerboxen. Und auch die Finnen unterscheiden sich deutlich

viele seiner Kollegen sind ihm dann nach und nach gefolgt. Die Erfah-

von denen der Mitbewerber. Sie sind relativ gerade, fast freerideartig,

rungen, die der brasilianische, zweifache PWA-Wavechampion in den

sehr dünn und mit 18 Zentimeter die längsten im Test. Dazu stehen

vergangenen Monaten gesammelt hat, sollen nun in die Entwicklung

die beiden Finnen noch so weit auseinander wie bei keinem anderen

dieser Baureihe eingeflossen sein. Werner Gnigler ist verantwortlich

Board der Gruppe.

für den Shape, der auf den ersten Blick harmonisch und vertraut er-

Twinser Wave 68

68 l

230 cm 53 cm

Twinser Wave 76

76 l

232 cm 55 cm

Twinser Wave 84

84 l

234 cm 57 cm

scheint. Man könnte fast meinen, man habe ein normales Waveboard

HIFLY MADD WAVE 83 BOARDVERTRIEB

HiFly Sports GmbH Tel.: + 49 (0)7135 103 169 www.hifly.de info@hifly.de

FAHREIGENSCHAFTEN

der australischen Marke vor sich. Das Unterwasserschiff ist vielseitig.

War das Madd Wave in unserem Jahrbuchtest 2007 und 2008 noch

Der Shape geht an der Nose mit einem flachen Bereich los, dann in

der Exot unter den Waveboards, muss es sich nun ebenfalls mit

eine Monokonkave über, diese wird zu einer Doppelkonkave, aus der

Twinserboards messen. Dementsprechend fällt in diesem Vergleich

dann zwischen den Schlaufen ein leichtes V herausguckt, um am Ende

nicht nur das Boardgefühl, sondern auch die Benotung des Brettes an-

in ein V auszulaufen. Alles klar?! Die Pad-Schlaufen-Kombi ist wie im-

BOARDVERTRIEB

ders aus, als du es noch aus dem Jahrbuch in Erinnerung hast. Wäh-

mer bei JP einfach super. Die Finnen sind CNC-foiled G10-Finnen und

rend wir im Vergleich zu den Single-Fin-Wavboards im Jahrbuchtest

sieben Inch lang.

Pryde Group GmbH Tel.: + 49 (0)89 66 50 49 0 www.jp-australia.com info@pryde-group.de

vor allem die Wellenabreiteigenschaften hervorhoben, ist das Madd Wave im Vergleich zu den anderen Twinserboards nun vor allem auch

FAHREIGENSCHAFTEN

für einen Bump-and-Jump-Einsatz hervorzuheben. Denn es hat von

An das JP-Board muss man sich überhaupt nicht gewöhnen. Ganz im

allen hier getesteten Boards die rundesten Fahreigenschaften. Der

Gegenteil: Man steigt drauf, fährt los und fühlt sich sofort wohl. Es

Shape fühlt sich sofort sehr vertraut an, im Vergleich zu den anderen

bietet sehr ausgewogene Fahreigenschaften mit gutem Gleit- und Ge-

Boards muss man sich nicht erst an ihn gewöhnen, sondern kommt

schwindigkeitspotenzial. Es ist sehr einfach zu kontrollieren und wird

sofort damit zurecht. Das liegt zwar auch daran, dass uns das Board

damit gerade auch Twinsereinsteigern sein Potenzial zugänglich ma-

nun zum dritten Mal in einem Test unter die Füße kommt, aber viel-

chen. Beim Dümpeln liegt es erstaunlich stabil im Wasser und bietet,

mehr führen wir das auf die klassische Outline und Volumenverteilung

den Mastfuß in der mittleren Position fahrend, sicherlich mit das beste

des Brettes zurück. Von allen hier getesteten Boards fühlt es sich am

Angleitverhalten der Gruppe, was vor allem den schwereren Fahrern

größten an und wir sind uns sicher, dass es mehr als 83 Liter Volumen

zugutekommt. Hinsichtlich der Endgeschwindigkeit sind wir uns sicher,

hat. Es hat sehr gute Gleiteigenschaften und ist auf Raumkurs (wohl

dass es mindestens ebenso schnell wie ein Single-Fin-Board ist, aller-

auch dank seiner freerideorientierten Finnen) das schnellste Board.

dings läuft es um Welten besser Höhe, sodass man nach seinen Turns

JP TWINSER WAVE 84 PRO

auf der Welle wieder schnell an seinen Ausgangspunkt zurückkommt.

MANÖVEREIGENSCHAFTEN

Während der normalen Gleitfahrt fühlt sich das Board sehr schön

Das abgeschrägte Heck macht deutlich, dass das Madd Wave auch für

loose an, ohne dass man jemals das Gefühl hat, dass es wegrutschen

den Freestyleeinsatz geeignet sein soll. Und tatsächlich lässt der Sha-

könnte. Man hätte ja eigentlich erwarten dürfen, dass Kaulis Spielzeug

pe sehr guten Fahrern dafür Raum. Damit steht es in dieser Gruppe

ein Spezialistenboard ist, jedoch wurden wir vom genauen Gegenteil

allein und ist ein echter Allrounder. Auf der Welle ist es nicht ganz so

überrascht.

radikal wie seine Mitbewerber. Lassen diese sich wirklich eng in den

Bezeichnung

Angleiten Geschwindigkeit

Madd Wave 83

Bauweise

Carbon Kevlar Double Sandwich

Länge

236 cm

Top End Control

Breite Manöver

Volumen

Enge Turns

Gewicht ohne Schlaufen & Finne

TWINSER TEST

Weite Turns Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe

Anfänger

Fortge.

Experte

Pro

58,5 cm 83 l 6.280 g

MANÖVEREIGENSCHAFTEN

nie so loose an wie die anderen Boards. Man muss aber beachten,

Das Board turnt superharmonisch, verliert nie die Führung und ermög-

dass in diesem Zusammenhang „weitere Turns“ immer noch deutlich

licht es dem Fahrer, mit gleich bleibendem Speed durch die Kurve

radikaler zu fahren sind, als es mit einem Single-Fin-Board möglich

zu kommen. Der Halsenradius ist nicht ganz so variabel wie bei dem

wäre! Insgesamt hinterlässt das Madd Wave einen sehr runden Ein-

besten Board der Gruppe und um in wirklich extrem enge Turns zu

druck und ist durch den Umstand, dass es alles mitmacht, der beste

fahren, benötigt das Board viel Druck auf dem vorderen Fuß, damit

Allrounder der Gruppe.

es mit gleich bleibender Geschwindigkeit wieder Richtung Wellenface

Twinser Wave 84

Bauweise

Carbon Kevlar

Länge

234 cm

Breite

57 cm

FAZIT

Volumen

84 l

schaften sehr zu schätzen wissen, da das Board einen niemals über-

Gewicht ohne Schlaufen & Finne

6.297 g

fordert.

Relation (Gramm je Liter)

75 g/l

Offizielles Gewicht (ohne S.& F.)

6.100 g

Angleiten Geschwindigkeit Top End Control Manöver Enge Turns Weite Turns

Relation (Gramm je Liter)

75,70 g/l

In dem Vergleich zu Twinserkollegen zeigt sich, dass das Madd Wave

Offizielles Gewicht (ohne S.& F.)

6.300 g

nicht nur für den Welleneinsatz, sondern vor allem auch für den

Finnenlänge (Material; System)

18 (PB)

Bump-and-Jump-Einsatz bestens geeignet ist. Dank seiner „großen“

FAZIT

Finnenlänge (Material; System)

17,75 (US)

Finnengewicht inkl. Schrauben

460 g

Finnen birgt es ein sehr hohes Gleit- und Geschwindigkeitspotenzial.

Ein harmonisches Twinserwaveboard mit sehr ausgewogenen Fahrei-

Finnengewicht inkl. Schrauben

349 g

genschaften und leicht zugänglichem Potenzial.

Schlaufengewicht inkl. Schrauben

161 g

Könnensstufe

Empfohlene Segelgrößen

4.5 bis 6.2 qm

Fahrergewicht

Leicht

Mittel

Schwer

Preis

1.699,- Euro

Einsatzbereich

Offshore

Sideshore

Onshore

Schlaufengewicht inkl. Schrauben

161 g

Leicht

Mittel

Schwer

Empfohlene Segelgrößen

3.4 bis 6.4 qm

PRO

CONTRA

Einsatzbereich

Offshore

Sideshore

Onshore

Preis

999,- Euro

Ohne lange Eingewöhnungszeit hat man mit dem Allrounder in unterschiedlichsten Bedingungen sehr viel Spaß.

Auf der Welle nicht so radikal wie seine Mitbewerber.

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Board-Ergebnisse

Bezeichnung

fährt. Nicht ganz so versierte Wavepiloten werden die Manövereigen-

Fahrergewicht

102

BOARDANGABEN

PRO

CONTRA

Draufstellen – wohlfühlen.

Nichts zu kritisieren.

TWINSER TEST

BOARDANGABEN

Board-Ergebnisse

Turn drehen, mag das Madd Wave eher weitere Turns und fühlt sich

Benutzerfreundlichkeit

Eignung Anfänger

Fortge.

Experte

Pro

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twinser test

twinser test

Twinzer 76

76 l

223 cm

56 cm

DER ERSTE EINDRUCK

DER ERSTE EINDRUCK

Twinzer 84

84 l

225 cm

59 cm

Das Mistral Twinzer 84 ist das mittlere Board aus der Twinserpalette des

Starboard hat dieses Jahr zwei unterschiedliche Twinsergrößen im

Twinzer 92

92 l

231 cm

63 cm

Brands. Zwei weitere Größen (76 und 92 Liter) umfasst die Range. Als

Programm. Die von uns gefahrene 80-Liter-Variante und eine um

eine der ersten Marken (mal von HiFly abgesehen) setzte Mistral wie-

sechs Liter kleinere 74er. Beide Boards werden in zwei Bauweisen

der auf die Entwicklung dieser Boards und präsentierte bereits im Mai

angeboten: in Wood und in Wood Carbon. Letztere hatten wir hier

2008 erste Serienboards. Shaper Mark Nelson entwickelte für viele Pros

im Test. Laut Starboard haben sich die Shaper an dem erfolgreichen

auch anderer Marken bereits 2007 Waveboardshapes mit zwei Finnen.

Evo orientiert und so sollen die Evil Twin ebenfalls für viele unter-

Das 84er hat im Gegensatz zu seinen Mitstreitern einen auffälligen Sha-

schiedliche Bedingungen geeignet sein. Egal ob in kleinen, kraftlosen

pe. Es ist das kürzeste Board im Test und die breiteste Stelle liegt weit

oder in sauberen, hohen Wellen, das Evil Twin soll dem Piloten das

vorn. Die Rails sind in der Bugpartie sehr dick, im Heckbereich dafür

Gefühl geben, auch als Nicht-Profi radikal rippen zu können. Das

eher dünn. So erinnert das Board auf den ersten Blick an einen Fish-

Board erinnert beim ersten Hinschauen tatsächlich an den Evo, wirkt

Shape, den man aus der Wellenreitszene kennt. Das Unterwasserschiff

lediglich etwas gestreckter und nicht ganz so pummelig. Das Heck

ist durch ein starkes V gekennzeichnet. Zur Mitte des Boards wird es

hat ein niedliches Swallow-Tail. Das Unterwasserschiff hat im vorde-

durch eine Doppelkonkave unterstützt, die zwischen den Schlaufen am

ren Bereich eine ausgeprägte Monokonkave, die bis zu den vorderen

ausgeprägtesten ist und zum Heck hin wieder in ein reines V ausläuft.

Schlaufen in eine Doppelkonkave übergeht. Dann kommt noch ein

Durch diesen Shape hat das Board einen relativ langen, flachen Bereich

V dazu, während sich die Doppelkonkave abschwächt, bis dann am

im Unterwasserschiff, was laut Shaper Mark Nelson sehr gute Angleit-

Heck nur noch ein V zu finden ist. Das Board hat gute Pads, einfach

mit sehr guten Carvingeigenschaften kombinieren soll. Wie gewohnt ist

verstellbare Schlaufen, bei denen allerdings schon mal ein Gurtband

das Setup qualitativ hochwertig: Gute Schlaufen und Pads, die allerdings

abreißt, und wird mit zwei Sieben-Inch-Finnen geliefert, die aufgrund

fast ein wenig dünn sind und dadurch ein direktes Boardgefühl vermit-

ihrer Flächenverteilung am deutlichsten nach Finnen aus dem reinen

teln. Die guten CNC-foiled G10-Finnen sind 16,5 cm lang.

Wellenreitbereich aussehen.

BOARDVERTRIEB

FAHREIGENSCHAFTEN

APM Marketing GmbH + 49 (0)89 895 111 77 www.star-board.com info@apm-marketing.de

MISTRAL TWINZER 84 RD BOARDVERTRIEB

Boards and more GmbH Tel.: + 49 (0)89 666 55 0 www.mistral.com info@mistral.com

FAHREIGENSCHAFTEN Das Mistral-Board ist anders, und zwar wirklich anders als alle seine Mitbewerber. Gleich nach dem Beachstart merkt man, dass der Shape eine Eingewöhnungsphase benötigt. Trotz eines voluminösen Bugs muss man sich gerade als schwerer Fahrer optimal positionieren, damit die Nase beim Dümpeln nicht eintaucht. Sehr lang ist der vordere Bereich des Boards wirklich nicht und so ist das Board etwas sensibler zu handhaben. Erstaunlicherweise hat das Brett dann aber mit Druck im Segel keinen Nachteil bei den Angleiteigenschaften zu verzeichnen. Hier scheint sich der Shape mit langer, wenig durchgerockerter Gleitfläche auszuzahlen und das Board springt erstaunlich gut an. Wie alle Twinserboards läuft es viel besser Höhe als ein Single-Fin-Board und macht in Gleitfahrt durch sein looses Fahrgefühl unheimlich Spaß. Kurzen, harten Chop kann man einfach überhüpfen, die Finnen greifen bei kleineren Jumps sofort wieder und geben dem Brett die nötige Führung. Da es nicht um den Geschwindigkeitsrekord bei den Twinserboards geht, ist

Das Evil Twin ist mit 80 Liter Volumen deutlich das kleinste Board in

Evil Twin 74

74 l

230 cm

55,5 cm

Evil Twin 80

80 l

232,5 cm

58 cm

STARBOARD EVIL TWIN 80

diesem Test. Und es fühlt sich auch tatsächlich etwas kleiner als seine Mitbewerber an, steht aber seinen Kollegen in Sachen Gleitperformance trotzdem in nichts nach. Kennt man den Evo, ist der erste Eindruck auf dem Wasser gleich ein sehr vertrauter. Denn auch der Evo hat, trotz seiner kurzen und breiten Ausmaße, hervorragende Gleiteigenschaften und carvt spielerisch durch die Wellen. Dabei steht der Evil Twin mit ihm auf einem Level. Während der normalen Gleitfahrt zieht das Board wie alle Twinser sehr gut Höhe und man hat hinsichtlich der Stabilität des Hecks fast den Eindruck, man stünde auf einem Single-Fin-Board. Wie auch das Mistral Twinzer ist das Evil Twin keine Hochgeschwindigkeitsgranate, jedoch sollen das die Twinserboards auch gar nicht sein. Auch beim Starboard waren wir davon beeindruckt, überhaupt keine Nachteile gegenüber „normalen“ Waveboards in Kauf nehmen zu müssen.

es im Grunde nebensächlich zu erwähnen, dass das Board nicht das schnellste in der Testgruppe ist. Dafür ist der Shape des Boards auch

MANÖVEREIGENSCHAFTEN

einfach zu speziell und zu kompromisslos auf Wellen ausgerichtet.

„Evil“ heißt wörtlich übersetzt nicht nur böse, sondern auch schlecht und übel. Zum Glück kann man dieses Bezeichnungen hinsichtlich der

MANÖVEREIGENSCHAFTEN

Manövereigenschaften überhaupt nicht mit dem Board in Verbindung

Welle tatsächlich wie das purste Doppelfinnenboard anfühlt. Der kurze Shape mit voluminösen Kanten im vorderen Bereich ermöglicht enorm

BOARDANGABEN

Board-Ergebnisse

Bezeichnung

Angleiten Geschwindigkeit

enge, harte Bottom Turns, das Board hält den Speed dabei sehr gut. Twinser RD 84

Bauweise

Carbon-Kevlar Custom Sandwich

Länge

225 cm

Top End Control

Breite Manöver

TWINSER TEST

Weite Turns Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe

Anfänger

Fortge.

Experte

Pro

lediglich bei kurzen steilen Wellen muss der Pilot aufpassen, dass die

sich das Board wie sein Bruder Evo sehr variabel. Ob über den vorderen oder hinteren Fuß gefahren, das Evil Twin macht alles mit. Es fühlt sich dabei nicht ganz so bissig an wie mancher Mitbewerber, ermög-

84 l

Gewicht ohne Schlaufen & Finne

5.912 g

zeug, das einen dazu animiert, eine Welle nach der anderen abzureiten.

Relation (Gramm je Liter)

70,40 g/l

Offizielles Gewicht (ohne S.& F.)

6.100 g

FAZIT

Finnenlänge (Material; System)

16,5 (US)

Kompromissloses Twinserwaveboard zum Einsatz in Wellen jeder Grö-

Finnengewicht inkl. Schrauben

347 g

ße, dank der guten Gleiteigenschaften mit hohem Spaßpotenzial.

Schlaufengewicht inkl. Schrauben

157 g

BOARDANGABEN

Board-Ergebnisse

Bezeichnung

Evil Twin 80 l

licht aber auch nicht so versierten Windsurfern, mit tollen Turns die

Bauweise

Wood Carbon

Wellen zu rippen.

Länge

232,5 cm

Breite

58 cm

FAZIT

Volumen

80 l

Wer den Evo mag und nun auf der Suche nach einem Board ist, das,

Gewicht ohne Schlaufen & Finne

6.160 g

ohne zu extrem zu sein, looser am Fuß liegt, ist mit dem Evil Twin be-

Relation (Gramm je Liter)

77,00 g/l

Offizielles Gewicht (ohne S.& F.)

6.100 g

Nase nach dem Turn nicht in der Welle hängen bleibt. Hat man sich erst einmal ein wenig an das Board gewöhnt, ist es ein sensationelles Spiel-

Volumen

Enge Turns

59 cm

Beim Cutback ist das Board sensationell an die Wellenlippe zu treten,

bringen und der Name klingt ja auch einfach gut. Auf der Welle zeigt

stens beraten. Es macht auf der Welle alle möglichen Turnradien mit und wartet darüber hinaus noch mit einer guten Gleitperformance auf.

Finnenlänge (Material; System)

16 (US)

Finnengewicht inkl. Schrauben

481 g

Angleiten Geschwindigkeit Top End Control Manöver Enge Turns Weite Turns Benutzerfreundlichkeit

Eignung Anfänger

Fortge.

Experte

Pro

Schlaufengewicht inkl. Schrauben

160 g

Könnensstufe

Fahrergewicht

Leicht

Mittel

Schwer

Empfohlene Segelgrößen

4,0 bis 5,7 qm

PRO

CONTRA

PRO

CONTRA

Empfohlene Segelgrößen

4.0 bis 6.0 qm

Fahrergewicht

Leicht

Mittel

Schwer

Einsatzbereich

Offshore

Sideshore

Onshore

Preis

1.599,- Euro

Pures Twinserfeeling für

Benötigt längere Ein-

Ebenso tolle Fahreigenschaften wie

Nicht ganz so bissig

Preis

tba

Einsatzbereich

Offshore

Sideshore

Onshore

sensationelle Wellenritte.

gewöhnungszeit.

der Evo, hängt dabei nur looser am Fuß.

wie andere Waveboards.

104

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

TWINSER TEST

Bei den Manövereigenschaften zeigt sich, dass sich der Twinzer auf der

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

105


longboard test

LONGBOARDING

A IS NOT

C RI M E Text Alexander Lehmann © Fotos Jonas Thiel

„Zu lang, zu schwer, zu unhandlich“. Drei Vorurteile, die man immer wieder vor den Latz geknallt bekommt, wenn man das Thema Windsurflongboards anspricht. Auf eine seltsame Art und Weise hat die Evolution des Windsurfsports dazu beigetragen, dass unseresgleichen offensichtlich mit einem Faultier geknobelt und das Gehirn gewonnen hat. Als Anfang der Siebzigerjahre die Windsurfboards noch echte Planken waren, die nicht nur lang, sondern tatsächlich auch höllisch schwer waren, störte sich trotzdem keiner an ihnen und Windsurfen war der sensationellste Funsport aller Zeiten. Es war todschick, mindestens ein Board auf dem Dach seines Autos umherzufahren, und so manches Board sah zu dieser Zeit in Wahrheit nie das Wasser. Mit der Funboardwelle wurden die Boards dann langsam immer kürzer und breiter, was hinsichtlich der Fahreigenschaften einer Evolution gleichkam. Longboards waren out, Gleiten war alles und auf einmal verlor das Windsurfen seine Massenkompatibilität. Mittlerweile haben sich mindestens 75 Prozent der damaligen Aktiven von dem Sport abgewendet. Da der Nachwuchs nicht in gleicher Geschwindigkeit die Bretter erobert, steckt Windsurfen in einer tiefen Krise und wird wohl auch nicht mehr aus dieser herauskommen. Oder vielleicht doch? Back for good, der Take-That-Klassiker scheint so manchem Hersteller in den Ohren geklingelt zu haben, denn mittlerweile gibt es wieder echte Longboards. Mit Kona, Mistral, RRD, Starboard, Tabou und Thommen haben mittlerweile einige namhafte Hersteller lange Planken im Sortiment. Kommt man mit diesen Boards an den Strand, muss man sich nicht selten kritische Blicke gefallen lassen und schaut in der Regel in fragende Gesichter. Viele verstehen diese Boards nicht und so werden sie falsch bewertet und die Benutzer belächelt. Noch. Noch lächelt vielleicht der eine oder andere. An meinem Homespot Heidkate hat sich das Blatt jedoch bereits gewendet. Wenn ich bei zwei Windstärken und strahlendem Sonnenschein richtig Spaß auf dem Wasser habe und andere Windsurfer am Strand Däumchen drehen, spricht mittlerweile eher der Neid aus ihren Augen.

Mit langen Brettern windsurfen zu gehen, ist alles andere als uncool. Ich habe es auch in den anderen „Windsurfing Journal“-Ausgaben bereits mehrfach geschrieben: Uncool sind in meinen Augen die Windsurfer, die am Strand abhängen, anstatt aufs Wasser zu gehen. Es ist egal, wie wenig Wind bläst und es ist auch egal, welches Brett man unter den Füßen hat. Hauptsache, man ist auf dem Wasser! Viele von uns haben doch noch ein altes Board in der Garage hängen. Es muss ja nicht unbedingt ein neues Board sein, auch wenn die hinsichtlich ihres Gewichts natürlich wesentlich angenehmer zu handhaben sind. Das Wichtigste ist in meinen Augen, dass wir wieder anfangen, auch aufs Wasser zu gehen, wenn nicht fünf Windstärken über das Wasser rauschen. Oldschool-Freestyle auf den langen Boards oder echte Verdränger zu fahren, ist richtig anspruchsvoll und macht superviel Spaß! Probier es einfach mal wieder aus und du wirst deine Anzahl der Tage auf dem Wasser verzehnfachen! Mit dem Kona One fing es bei uns in der Redaktion an. Vor drei Jahren schenkte mir Shaper Patrice Belbeoch so ein Teil und seitdem ist es sicherlich mit Abstand das meistbenutzte Board im Jahr. Ob zum Cruisen bei wenig Wind, zum Tricksen oder um seinen Freunden Windsurfen beizubringen: Der Kona ist ein Universaltalent. Ein Jahr später bekamen wir den Mahalo ins Büro geliefert, ein echtes Tandem und auch dieses Board wollten wir nicht mehr aus der Hand geben. Als nun noch vor einem halben Jahr der Serenity von uns zum ersten Mal zu Wasser gelassen wurde, war unser Leichtwindtrio komplett. Im Jahre 2008 sind der Kona und der Serenity mit Abstand meine meistgenutzten Boards. Nicht selten war ich vollkommen allein auf dem Wasser, hatte riesig viel Spaß und fasste so den Entschluss, die unterschiedlichen Systeme für dich genauer unter die Lupe zu nehmen und vor allem zu erklären, damit möglichst viele andere bald genauso viel Spaß haben werden wie ich. Und so war unser Longboardtest geboren. Hierbei geht es nun nicht darum, welches Board schneller, besser oder freakiger ist. Vielmehr möchte ich dir mit diesem „Test“ Alternativen zu einem faulen Wochenende am Strand aufzeigen! Für uns steht dabei im Vordergrund, dass wieder möglichst viele Windsurfer Spaß auf dem Wasser haben, auch wenn der Wind mal nicht so stark sein sollte. Ob du dich dann für eines der hier vorgestellten Boards entscheidest oder einfach deinen HiFly 343 von 1978 aus der Garage holst, ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal. Hauptsache, wir sehen uns das nächste Mal bei zwei bis drei Windstärken mit einem fetten Grinsen im Gesicht auf dem Wasser wieder! Und was den Kona und den Serenity angeht, können wir dir das Fazit schon hier sagen: Wenn du bei einer bis oberen drei Windstärken der Schnellste auf dem Wasser sein möchtest und ein technisch anspruchsvolles Board suchst, ist der Serenity deine erste Wahl. Möchtest du bei wenig Wind (ein bis drei Windstärken) einfach ein wenig Spaß haben, mit deinen Freunden oder Kindern windsurfen und oldschool-freestylen und bei zunehmendem Wind dann sogar auch noch richtigen Gleitspaß haben, dann ist der Kona One für dich genau richtig. Da die beiden Konzepte so unterschiedlich sind, habe ich einfach immer beide auf meinem Autodach!

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

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longboard test

longboard test

LONGBOARDING

A IS NOT

CRIME

APM Marketing GmbH + 49 (0)89 895 111 77 www.star-baord.com info@apm-marketing.de

SERENITY DER ERSTE EINDRUCK

FAHREIGENSCHAFTEN

„Stand-up-Paddleboard“, „Kajak“ oder „Minijolle“. Das höre ich regel-

Wer nun glaubt, mit dem Serenity einen Ausflugsdampfer unter den

auf dem Serenity einsetzen. Wie schon im Freeridesegeltest der

Ungelogen? Mein erster Gedanke war: Das ist

mäßig, wenn ich an meinem Spot auf dem Parkplatz vorfahre und den

Füßen zu haben, wird bereits nach dem ersten Meter eines Besseren

vergangenen Ausgabe beschrieben, eignet sich das Severne Glide

das beste Brett, was ich je gefahren bin! Das

Serenity auf dem Dach habe. Das zeigt mir auf erschreckende Art und

belehrt. Denn es ist alles andere als langweilig beziehungsweise

für den Serenity ideal. Richtig bauchig getrimmt bringt es den

Fahrgefühl ist wirklich so sensationell, dass

Weise, dass die meisten Windsurfer die guten alten Verdränger nicht

einfach, den Serenity zu fahren! Und genau das macht den Reiz des

Serenity immer an seine Leistungsgrenze. Du solltest nicht den

es einfach nur Spaß bringt, bei wenig Wind

mehr zu erkennen wissen! Zugegeben, der Serenity hat auch für einen

Brettes aus! Egal wie leicht der Wind ist, das Board schneidet mit

Fehler machen, ein modernes, flaches Freeracesegel auf dem Brett

wieder auf dem Wasser zu sein. Es ist nicht so

Verdränger einen extravaganten Shape. Er läuft im Bug und im Heck spitz

einem sensationellen Speed durchs Wasser, immer in Verdrängerfahrt

zu fahren. Selbst ein bauchiges Dreieckssegel von vor 20 Jahren

einfach zu fahren, wie es aussieht, und genau

zu, sodass es den meisten wahrscheinlich schon schwerfallen wird, vorn

wohl bemerkt! Es ist einfach nur ein supersensationelles Gefühl und

eignet sich dann besser.

das ist das Tolle an dem Board. Wenn du mal

und hinten zu unterscheiden. Auf dem Deck hat er eine lange Mastspur

macht höllisch Spaß, immer mehr aus der Planke zu holen. Man

und ein großes und sehr gutes, weil rutschfestes Deckpad und eine tiefe

wird regelrecht süchtig, die nächste Miniböe zu erhaschen, um

MANÖVEREIGENSCHAFTEN

Solltest du mich damit am Strand sehen, kannst

Einhöhlung, um an die Finnenschrauben zu kommen. Die tiefe Einkerbung

dem Serenity die Sporen zu geben. Auf Amwindkurs kann man sich

Wenn man die ersten Halsen oder Wenden mit dem Serenity fährt,

du mich jederzeit ansprechen.

lässt sich nach der Finnenmontage mit einer Platte verschließen, sodass die

unglaublich auf die Kante stellen, das Board kentert auf und eigentlich

schlackert man gehörig mit den Ohren. Beide Manöver sind nämlich

Deckoberfläche glatt und sauber aussieht. Der Griff hinter der Mastspur

sollte man diese Fahrtrichtung dann eher mit „gegen“ statt „am“ Wind

alles andere als leicht! Bei den Wenden muss man sich aufgrund der

POSITIV

ist genau mittig auf dem Board angebracht, sodass man es sehr gut daran

bezeichnen. Mir macht der Serenity am meisten Spaß, wenn man bei

„geringen“ Breite schon sehr beeilen, vorn um den Mast zu laufen,

Ein anspruchsvolles Board für wenig Wind mit

tragen kann, selbst, wenn man bereits das Segel auf den Mastfuß gesetzt

drei Windstärken längere Dünungswellen hinunterfährt und fast das

und sollte es tunlichst vermeiden, danebenzutreten. Eine Abkühlung

elektrisierendem Fahrgefühl! Wirklich einmalig.

hat und beides auf dem Kopf zum Wasser trägt. Erstaunlich ist dabei, wie

Gefühl bekommt, man käme in Gleitfahrt. Sowie das passiert, bremst

wäre sonst die Belohnung. Wenn man die Halse einleitet, muss man

leicht der Serenity ist. Man erwartet vom Optischen her etwas anderes,

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

die Möglichkeit hast, fahr es unbedingt Probe.

sich erst einmal daran gewöhnen, die windzugeneigte Kante des

Länge

455 cm

Breite

61 cm

NEGATIV

Volumen

256 l 12.820 g 50,1 g/l

aber er ist sehr einfach zu tragen und auch das zarte Geschlecht dürfte

steuert hart am Wind, um die nächste Dünungswelle zu erhaschen,

Boards zu belasten. Diese muss man gerade zur Einleitung beherzt

Man wird nun auch schon bei zwei Wind-

Gewicht (ohne Finnen)

damit keine Probleme haben. Die Finne ist relativ weit vorn platziert, so

die man dann raumschots wieder hinabheizt. Der Serenity ist also

drücken, damit die Nase aus dem Wind geht. Um mich nicht falsch zu

stärken nervös und will aufs Wasser! Dane-

Relation

spart sich der Serenity ein Schwert und das System ist später auf dem

ein Board, das hält, was es verspricht. Grenzenloser Spaß bei ein bis

verstehen: Beide Manöver (und alle anderen natürlich auch) sind zwar

ben ist sicherlich der Preis nicht gerade ein

Offizielles Gewicht (ohne Finne)

12.330 g 70 (TB) cm & 41 cm (TB)

Wasser allen Zweifeln erhaben. Es gibt serienmäßig zwei Finnen zum

drei Windstärken. Unglaublicher Speed, obwohl sich das Wasser

nicht einfach zu fahren, genau das macht aber das Besondere an dem

Schnäppchen und man muss am Strand sehr

Finnenlänge

Board dazu: Die lange Finne hat 70 Zentimeter, ist aus G10 und ein

überhaupt nicht kräuselt, ist der Lohn für ambitionierte Freizeitsurfer,

Board aus und so wird es nie langweilig. Es ist schon ein verdammt

vorsichtig mit dem Brett umgehen, da es

Gewicht der Finnen inkl. Schrauben

920 g & 510 g

echtes Monster. Für flacheres Wasser gibt es noch eine 40-Zentimeter-

die lieber auf dem Wasser sind, anstatt mit fetter Plauze am Strand

cooles Gefühl, wenn du es irgendwann schaffst, den Serenity durch

aufgrund der leichten Bau weise (mit dem

Schlaufengewicht inkl. Schrauben

-

Plastik Finne zum Board, die, wie wir später feststellen sollten, viel besser

rumzuhängen (damit habe ich insbesondere mich selbst gemeint …).

beherzten Druck, mit weit aus dem Wasser stehender Nase, fast auf

geringen Gewicht als positivem Begleiteffekt)

Empfohlene Segelgrößen

5.0 qm bis 10.0 qm

sehr empfindlich ist.

Preis

1.749,- Euro

funktioniert, als einen die billige Optik vermuten lässt.

108

einen jedoch kurze Zeit später die Heckform wieder aus und man

FAZIT

Man sollte jedoch dringend ein leichtes, vortriebsstarkes Segel

dem Bierdeckel in die neue Richtung zu drücken!

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

109


longboard test

FAZIT

POSITIV

Wenn man auf der Suche nach einer Eier legenden Wollmilchsau ist,

Kann alles.

geht kein Weg am Kona vorbei. Bei wenig Wind hat die ganze Familie

LONGBOARDING

A IS NOT

CRIME

Liquid Sports GmbH + 49 (0)431 69020978 www.kona-windsurfing.com info@liquid-sports.de

KONA ONE DER ERSTE EINDRUCK „Vielleicht lasse ich den Shape des Kona One die nächsten 20 Jahre

Bei wenig Wind lädt der Kona One förmlich zum Oldschool-Freestyle

genauso, wie er ist“, verriet uns Shaper Patrice Belbeoch in unserem

ein. Ob rückwärts auf der Kante, im Gabelbaum Achterliek voraus oder

Interview in der vergangenen Ausgabe. Damit dürfte man sich

mit seiner Partnerin auf den Schultern: Das Board macht alles spielerisch

sicher sein, zu jeder Jahreszeit das Brett in den kommenden Jahren

möglich und langweilig wird einem nicht. Durch das große Deckpad kann

zum gleichen Preis zu bekommen und muss nun nicht mehr auf den

man auch Kinder mitnehmen, ohne dass sie sich die Knie aufscheuern.

üblichen Auslauframsch warten. Der Kona One ist schon wirklich ein

Nimmt der Wind dann ein wenig zu, kommt das Board gerade mit

großes Brett! Es wirkt sehr wuchtig, ist aber unserer Meinung nach vom

Segeln, die sehr gute Angleiteigenschaften haben (Severne Glide,

Gewicht her immer noch akzeptabel und allein tragbar. Natürlich ist es

Gaastra Plasma), spielerisch ins Gleiten. Ist man nur kurze Freerideboards

unhandlicher als ein reines Freerideboard. Allerdings ist der Vergleich

gewohnt, ist das bei den ersten Malen schon ein einmaliges Erlebnis! Das

mit dieser Boardgruppe weder intelligent noch zulässig. Wenn man

Board wirkt natürlich relativ groß unter den Füßen und die Nase schwebt

Longboards nicht versteht, tut man genau das. Wir begreifen diese

noch lang vor einem über dem Wasser. Nichtsdestotrotz waren wir von

neue alte Form jedoch als etwas vollkommen anderes. Der Kona hat

den Fahreigenschaften angetan. Mit einer steiferen Finne versehen, ist

ein tolles Softdeck (gibt’s auch ohne, würden wir aber nicht empfehlen)

uns bei vier Windstärken kein Freerideboard davongefahren. Das Heck

und einen auffälligen Heckshape mit weit vorn liegendem Finnenkasten.

ist nun durch den Shape deutlich kürzer und so funktioniert der Shape

Man steht so direkt mit der hinteren Schlaufe über der Finne und kann

wirklich ausgesprochen gut. Nach einer kurzen Orientierungsphase

bei Fullspeed ordentlich Druck auf sie ausüben. Die Scoop-Rocker-Linie

waren uns alle Moves möglich, die man auch mit größeren Freerideboards

sieht modern aus, die Volumenverteilung ist gleichmäßig, das Schwert

so macht. Frontloops über kleine Wellen inklusive.

ist natürlich voll versenkbar und durch die dicke Gummilippe etwas schwer mit dem Fuß ausklappbar.

MANÖVEREIGENSCHAFTEN Auch bei den Manövereigenschaften zahlt sich der besondere Shape

110

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |

FAHREIGENSCHAFTEN

am Heck des Unterwasserschiffes aus. Der Kona dreht unglaublich eng

Der Kona One liegt stabil im Wasser und bietet so eine ideale Plattform

und macht eine Menge Spaß. Und wie entspannend es ist, sich nach

zum Lernen. Mit ausgeklapptem Schwert verbessert sich diese Eigenschaft

dem Halsenturn nicht beeilen zu müssen, um das Segel zu schifften, hat

noch einmal. Vielleicht sind Widestyleboards noch kippstabiler, allerdings

vor allem den schweren Testern sehr gut gefallen. Wenn man nicht im

ist der Kona One in Verdrängerfahrt deutlicher schneller. Die Nase liegt

Gleiten ist, kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Jede Form von

nicht flach auf dem Wasser, sondern guckt auch schon beim Dümpeln

Manöver ist mit dem Kona möglich. Die übliche Drehsensibilität durch

leicht aus dem Wasser heraus und ermöglicht so angenehmes Cruisen.

falsch platzierte Füße kann man auf dem Board vergessen.

Länge

350 cm

Breite

70 cm

Volumen

220 l

Gewicht (g; ohne Schlaufen, Finne)

15.920 g

Relation

72,4 g/l

longboard test

Offizielles Gewicht (ohne S.&F.)

15.500 g

Finnenlänge

46 cm (PB) + 65 cm Schwert

Spaß auf dem Brett und man kann seine Oldschool-Freestyleskills wieder

NEGATIV

Gewicht der Finne inkl. Schrauben

580 g

auffrischen. Die Gleiteigenschaften sind so gut, dass man bei mehr Wind

Das Board passt sicher nicht in dein Auto.

Schlaufengewicht inkl. Schrauben

162 g

richtig mit dem Board heizen kann, auch wenn das anfangs gerade für

Aber als Windsurfer muss man sich nicht

Empfohlene Segelgrößen

1.5 qm bis 9.0 qm

ungeübtere Piloten etwas gewöhnungsbedürftig sein wird.

schämen, also rauf damit aufs Dach!

Preis

1.249,- Euro



WINDSURFING JOURNAL - IMPRESSUM VERLEGER & HERAUSGEBER Alexander Lehmann

AUSBLICK

REDAKTIONSANSCHRIFT Windsurfing Journal | Barkauer Str. 121 | 24145 Kiel Fon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 86 info@windsurfing-journal.de

TEST NACHGEREICHT Der RRD WaveTwin und der Fanatic NewWave Twin treten an, um sich gegen die in dieser Ausgabe erprobten Twinserboards zu behaupten. Können sie mithalten oder fahren sie den Konkurrenten sogar davon? CLASSIC WAVE I Auch wenn die Twinser scheinbar gerade Aufwind haben: Die klassischen Single-Fin-Waveboards werden sie nicht so leicht verdrängen. Wir haben die ersten 2009er Boards bereits in der kommenden Ausgabe im Test. CLASSIC WAVE II Wir nehmen eine Auswahl von Wavesegeln der kommenden Saison für dich unter die Lupe.

TECHNIK ERLKÖNIG – JETZT ERST RECHT Nun aber! Bereits in der letzten Ausgabe haben wir dir die Erlkönigstory vom North Sails Ego versprochen. Aber dann wurde der Ocean Jump zum sensationellsten Funsportevent auf dem Planeten (mit einmaligen Bildern) und auch der PWA World Cup auf Gran Canaria hatte aufgrund der Hammer-Bedingungen unzählige Super-Shots am Start, die wir dir nicht vorenthalten wollten. Also mussten wir uns leider dazu entschließen, die Ego-Story um eine Ausgabe nach hinten zu verschieben. Aber das Warten wird sich lohnen! Denn dich erwartet obendrein ein Interview mit dem Segeldesigner Kai Hopf. Langweilig? Wäre es vielleicht in anderen Magazinen! Wer unseren Interviewstil kennt der weiß, dass wir unseren Gesprächspartnern gehörig auf den Zahn fühlen und sie nicht so einfach davon kommen lassen!

EVENT COLGATE WORLD CUP SYLT Vor 25 Jahren nahm das Spektakel seinen Anfang. Mittlerweile ist dieser Event mit fast 200.000 Besuchern Europas

CHEFREDAKTEUR Alexander Lehmann ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.de Fon +49 (0)431 64 73 173 | jan@outline-graphix.de GRAFISCHE UNTERSTÜTZUNG Maria Malmberg, Matthias Falk, Corinna Kränke, MITARBEITER DIESER AUSGABE Kirsa Stoltenburg, Manuel Grafenauer, Torben Sonntag, Michi Trapp, Jonas Wagner, Andi Jansen, Mart Kuperij, Jonas Thiel, Bony-Beatrice Lewandowski. CHEF VOM DIENST Tim Jacobsen FOTOGRAFEN Tom Körber, Lars Wehrmann, Hochzwei, Jonas Thiel, Darrell Wong, John Carter, Stefan Csáky, Sandra Schennach, Manuel Grafenauer, Flora Bikich, Julian Schlosser, Michael Kunkel, Lord Gary Grossley, Julia Schweiger,Jerome Houyvet, Charles Oreve, Erwan Crouan, Marco Knopp, Thorsten Indra, Sebastian Schöffel, Michel Kalensky, Georg Witt, Roger Protzen. SHOPANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen, tim@free-magazin.de DIGITAL IMAGING Imprint Digital Foto Kiel ERSCHEINUNGSWEISE Alle zwei Monate ABONNEMENTS Für jährlich 24,50 Euro auf www.windsurfing-journal.de DRUCK impress media GmbH, Mönchengladbach VERLAG Terra Oceanis Verlag | www.terraoceanisverlag.de

größtes Funsportereignis und der alljährliche Höhepunkt der PWA-Saison. Da darf natürlich auch das Windsurfing Journal nicht fehlen und so sind wir als exklusiver Medienpartner natürlich wieder hautnah mit dabei! In unserer ausführlichen Vorberichterstattung lassen wir die Profis zu Worte kommen und präsentieren dir die Teilnehmer der Windsurfing Journal Boxengasse 2008!

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GESCHÄFTSFÜHRER Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGEN Nordstern Media Eliane Lehmann e.lehmann@nordstern-media.de Fon +49 (0)431 71 97 888 www.nordstern-media.de Im Terra Oceanis Verlag erscheinen die Titel: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de), FreeMagazin (www.free-magazin.de), Kitelife (www.kitelife.de) und Silent World (www.silent-world.eu) Infos unter: www.terraoceanisverlag.de

Chefredakteur Alexander Lehmann den neuen Move „Ocean Jump“ präsentiert!

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114

| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2008 |



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