Windsurfing Journal Ausgabe 12

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TEST

• 120-l-Freerideboards • 7.0-qm-Freeridesegel

Travel

• Icaraizinho – Jericoacoaras kleiner Bruder.

Jung springt WELTSENSATION! Flo fer den OCEAN als erster Windsur er!!! Exklusive WeltJUMP auf dem Wass l! Windsurfing Journa premiere in diesem

Das groSSe INTERVIEW-SPECIAL • • • •

Finnen-Guru Wolfgang Lessacher Profi-Windsurfer Flo Jung World-Cup-Sylt-Chef Mat thias Neumann Hot-Sails-Maui-Importeur Torben Sonntag

Windsurfing Journal 12 | Ausgabe 02-2010 Juni/Juli| Deutschland 4,80 € A 4,80 € | CH 11,- SFR | Benelux 5,80 € | E/I 7,50 €






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| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

© Covershot Bjoern Gottschall Fahrer Flo Jung

AUSBLICK 98

SHOPEMPFEHLUNGEN 95

FREERIDESEGELTEST 88

FREERIDEBOARDTEST 83

FREERIDETEST 80

INTERVIEW F. JUNG 68

INTERVIEW T. SONNTAG 58

INTERVIEW M. NEUMANN 52

INTERVIEW W. LESSACHER 42

vor 20 jahren 40

LESERSHOTS 38

LESERBRIEFE 36

ÖSTERREICHNEWS 34

NEWS 30

EVENT OCEAN JUMP 28

ADVERTORIAL LIMNOS 26

TRAVEL BRAZIL 10

EDITORIAL 08

INHALT 06

inhalt inhalt



editorial

Interview-Special

F

ür die zweite Ausgabe 2010 haben wir uns einen

Ocean Jump erfundenen Move gleichen Namens („Ocean

Schwerpunkt ausgesucht, der nach Meinung vieler

Jump“: ein Frontloop, switch stand im Kreuzhang) auf dem

unserer Leser eine besondere Stärke des Windsurfing

Wasser gesprungen ist.

Journals ist: die Interviews. Dabei haben wir nur bedingt Einfluss auf die Qualität eines solchen Artikels, vielmehr hängt

Matthias Neumann ist als Geschäftsführer der ACT Agency

es vom jeweiligen Gesprächspartner ab, inwieweit er bereit

Hamburg nicht erst seit gestern der hauptverantwortliche Orga-

ist, seine ehrliche Meinung kundzutun und etwas von sei-

nisator des größten Funsportspektakels der Welt: dem Colgate

nen privaten Gedanken preiszugeben. Für uns besteht die

Windsurf World Cup Sylt. Auch wenn er sich häufiger „poli-

Schwierigkeit darin, interessante Charaktere zu finden und

tisch korrekt“ geäußert hat, ist sein Interview besonders inte-

natürlich die richtigen Fragen zu stellen.

ressant, wenn du es verstehst, zwischen den Zeilen zu lesen …

Wir glauben, dass es uns mit den vier Gesprächspartnern die-

Und als Letztes haben wir mit Torben Sonntag, Deutschlandim-

ser Ausgabe gelungen ist, lesenswerte Artikel für dich zu ver-

porteur von Hot Sails Maui, einen Interviewpartner, der sich

fassen. Wobei Artikel fast der falsche Ausdruck ist – Gesprächsprotokolle trifft es besser. Denn genau das macht unsere Interviews womöglich

mit seinen deutlichen

Uns gefällt es, wenn jemand den Arsch in der Hose hat, für

persönlicher, authentischer und inte-

kontroverse Standpunkte sein

ressanter: Wir stellen keine vorfor-

Gesicht in den Wind zu halten.

mulierten und zusammenhangslosen

Wor­ten und Meinungen über unsere Landesgrenzen hinaus einen streitbaren Namen gemacht hat. Uns gefällt es, wenn jemand den Arsch in der

Fragen, wir führen mit dem Gegenüber ein Gespräch, dessen

Hose hat, für kontroverse Standpunkte sein Gesicht in den

Verlauf nicht geplant ist, sondern das sich erst mit fortschrei-

Wind zu halten. Man muss mit ihm nicht (immer) einer Mei-

tender Dauer entwickelt.

nung sein, doch man kann ihm zumindest drei Dinge nicht absprechen: Rückgrat, Mut, fern jeder Anonymität für seine

Beispielsweise haben wir mit Wolfgang Lessacher, dem Fin-

Meinungen einzustehen, und Gradlinigkeit. Fähnchen in den

nenguru mit der 50-Knoten-Finne, über sehr private Dinge

Wind haltende „Experten“ gibt es in der Branche schon genug.

gesprochen, die wir vorher überhaupt nicht auf dem Zettel hatten. Das Gespräch entwickelte sich einfach unverhofft in

Wir hoffen, mit dieser Auswahl deinen Geschmack ge-

diese Richtung und wir hörten ihm sehr interessiert zu. Und

troffen zu haben, und freuen uns über Feedback aller

so gewährt dir der Eigenbrötler – in diesem Zusammenhang

Art! Deshalb schreib uns gern deine Sicht der Dinge an

nicht negativ zu interpretieren, er bezeichnet sich selbst als

info@windsurfing-journal.de!

einen –sehr persönliche Einblicke in sein Leben. Auf einen windigen Sommer! Mit Flo Jung hatten wir einen Windsurfer als Gesprächspartner, der vom stereotypen World-Cup-Profi deutlich abweicht. Seine Projekte sind häufig anders und erregen dadurch auch

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viel mehr Aufmerksamkeit, sodass er aus der Masse deutlich

PS: Hast du es bemerkt? Auch die zweite Ausgabe des

hervorsticht. Und natürlich verdient er besondere Erwähnung,

Windsurfing Journals ist pünktlich erschienen! Ist das nicht

da er als erster Windsurfer überhaupt den beim Kieler Woche

der Hammer?

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Vor zwei Jahren machten sich zehn World-Cup-Profis und sechs ausgewählte internationale Windsurfjournalisten auf zur ClubVentos Beach Search Tour, um an der Nordküste Brasiliens einen neuen Windsurfspot zu finden (siehe Windsurfing Journal 02-2008!). Hunderte Küstenkilometer später hatte die Truppe dann Erfolg: Icaraizinho war die Entdeckung der Reise – ein neues, unberührtes Stück vom Paradies. ClubVentos-Jeri-Chef Fabio Nobre zögerte keine Minute. Er entschloss sich sofort, hier ein neues Center aufzubauen. Ich hatte damals das groSSe Glück, einer der Teilnehmer zu sein. Und als ich im Herbst 2009 erneut eine Einladungsmail von Fabio bekam, zögerte ich natürlich keine Sekunde. Einige Augenaufschläge später war ich dann endlich wieder vor Ort: Icaraizinho revisited!

Text Alexander Lehmann © Fotos Richard Ström & Gary „Lord Lolo” Crossley

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© Foto Gary Crossley


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Fahrer Ian Mouro © Foto Richard Ström

N

ikolaus 2009. Mit vielen gleichgesinnten Winterflüchtlingen sitze ich in Lissabon am Flughafen und warte auf den Start der TAP-Maschine Richtung Fortaleza in Brasilien. Dank drei sensationeller Schlaftabletten der Marke Tavor ist das Nächste, woran ich

mich erinnern kann, die Ansprache der sympathischen Stewardess mit der Bitte, meine Rückenlehne wieder gerade zu stellen. „Sensationell“, denke ich mir. Mein Mund fühlt sich an wie die Wüs­ te Gobi, aber dass ich mal acht Stunden Schlaf am Stück hatte, ist auch schon einige Jahre her. In Fortaleza angekommen bemerke ich, dass sowohl Gary „Lord Lolo“ Crossley, Managing Editor von Boards UK, als auch Arnaud Dechamps, Cheftester vom PlanchMag, mit in meiner Maschine waren. Unser Wiedersehen wird auf der vierstündigen Fahrt Richtung angemessen mit der einen oder anderen original brasilianischen Hülsenfrucht gefeiert.

Es ist immer wieder der Hammer, mit welcher Konstanz der Wind vor dem Mittag wie die heiSSe Luft eines Föns eingeschaltet wird und man sich keine Sorgen darüber machen muss, womöglich nicht aufs Wasser zu kommen.

Unser erster Weg führt uns nicht nach Icaraizinho, sondern zu dem Ort, wo sich das „Dream-Team“ vor sechs Jahren zum ersten Mal traf: Jericoacoara. Der Fahrer bringt uns zur stylishsten Unterkunft im Ort – der Pousada Jeriba. Direkt an der Wasserkante gelegen ist diese Pousada das Hilton des ehemaligen Fischerdorfes. Mein Zimmerkollege hat das Bier schon kaltgestellt. Mart „der Bieber“ Kuperij von Motion windsurf magazine aus Holland und ich sind über unser Wiedersehen bei 30 Grad und Sonnenschein so froh, dass unsere Zimmernachbarn uns morgens um fünf durch zartes Klopfen an der Wand bitten, uns nicht ganz so doll zu freuen. Gelingt uns aber nicht.

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© Foto Gary Crossley



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Fahrer Andre Paskowski © Foto Gary Crossley

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Der erste Tag steht unter dem Motto „Akklimatisierung“. Wir beginnen den Tag mit einem

ber machen muss, womöglich nicht aufs Wasser zu kom-

leckeren Frühstück im offenen Restaurant der Pousada Jeriba direkt oberhalb des Strandes.

men. Einen Tipp können wir dir allerdings geben: Sorge

Falls du dich schon gefragt haben solltest, wieso Gary Crossley „Lord Lolo“ heißt: Das ist

vor deinem Brasilienurlaub auf alle Fälle für ausreichend

seinem roten Ferrari-Acer-Laptop geschuldet, den er stolz beim Frühstück präsentiert und

Hornhaut in deinen Handflächen! Ob durchs Hantelstem-

der an Hässlichkeit kaum zu überbieten ist. Der Weg von Ferrari über Lolo Ferrari bis hin zu

men oder andere Tätigkeiten, auf die ich hier nicht ein-

Lord Lolo ist dann ein logischer. Zu unserer Truppe gesellt sich in diesem Jahr noch Stuart von

gehen möchte. Aber eines ist sicher: Wenn man als Bü-

Windsurfing US, nachdem sich sein Kollege, unser ehemaliges Dream-Team-Mitglied Josh,

rohengst nach Wochen zum ersten Mal wieder in Jeri die

einer Brustoperation unterziehen musste. Ein Kilo frische Ananas, Papaya und Mango spä-

Wellen abreitet, kann man gar nicht so schnell gucken,

ter geht es mit einer drei Zentimeter dicken Schicht Sonnencreme endlich zum ersten Mal

wie das warme, salzige Wasser einem die Hände auf-

aufs Wasser. Es ist immer wieder der Hammer, mit welcher Konstanz der Wind vor dem

weicht. Im schlimmsten Fall hast du bereits nach deinem

Mittag wie die heiße Luft eines Föns eingeschaltet wird und man sich keine Sorgen darü-

ersten Windsurftag offene Blasen. Die sehen nicht nur

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blöd aus, sondern tun auch noch verdammt weh. Das Kli-

Am nächsten Morgen ziehe ich zum ersten Mal seit meiner Ankunft in Brasilien wieder

ma sorgt dafür, dass die Wunden nicht trocknen und du

feste Schuhe an. Es geht auf Quads zu einer großen Lagune für eine Flachwassersession.

wirklich lange gut davon hast. Und dann helfen nur noch

Mit dabei: der kanadische Freestylepro Phil Soltysiak sowie Andre Paskowski. Phil erzählt

Handschuhe. Solltest du also keine Hände wie ein Maurer

uns, dass er im vergangenen Jahr genau diese Quad-Tour schon einmal gemacht hat, doch

haben, empfehlen wir dir von Beginn an Handschuhe zu

ungefähr auf der Hälfte der Strecke von dem Tourführer vom Bike gezogen wurde und zu

tragen. Auch wenn das ein wenig gay aussieht, verlängert

Fuß nach Jeri zurücklaufen musste. Dem Guide hatte nicht gefallen, dass er immer seine

es einfach mal deinen Spaß auf dem Wasser um Tage.

eigenen Wege aufmachte und ihm nicht folgte. Also halten wir uns anfangs noch an die Aufforderung, gemeinsam in einem Konvoi zu fahren. Wir benehmen uns auch mehr oder

Nach einem „harten“ Arbeitstag als Windsurfjournalist treffen

weniger vorbildlich, bis Fabio uns plötzlich rechts überholt. Für uns das willkommene Si-

wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant Casa

gnal, mit der Formation zu brechen und richtig Gas zu geben! Links und rechts kreisen

da Dela in der Main Street wieder. ClubVentos-Chef Fabio

wir in den Dünen, die Quads fahren bis zu 80 Stundenkilometer schnell, voller Wahn-

gibt das Programm der kommenden Tage bekannt: Windsur-

sinn! Der Motorradfahrer, der als Letzter dafür sorgen sollte, uns zusammenzuhalten, gibt

fen in Jeri und auf Lagunen, Quad Racing, Partys, die Fußball-

verzweifelt auf und irrt planlos durch die Gegend. Plötzlich kommt uns ein Jeep entge-

Revanche wegen der Schmach von

gen und man kann schon von

vor zwei Jahren gegen eine brasilia-

Wir fahren durch kleine, abgeschiedene

nische Nationalauswahl und natürlich

Dörfer, wo die Zeit stehen geblieben scheint.

sichter im Wagen alles ande-

das eigentliche Reiseziel: Icaraizinho.

Viele Kids freuen sich, wenn sie uns High

re als fröhlich wirken. Es sind

In Jeri selbst scheint sich seit meinem

Fives geben können oder wir ihnen zuwinken.

Weitem sehen, dass die Ge-

Naturranger, die sich um den Schutz der Dünenlandschaften kümmern, und so bekommt

letzten Besuch 2008 nicht allzu viel geändert zu haben. Auch wenn mir erzählt wurde, dass es im

unser Guide den Einlauf des Jahrhunderts. Mit einer allerletzten Verwarnung im Gepäck

November noch recht voll auf dem Wasser war, können wir

dürfen wir unsere Reise fortsetzen und müssen nicht per pedes zurück Richtung Jeri.

uns Anfang Dezember über mangelnden Platz nicht beschweren. Das liegt sicherlich auch daran, dass vor der großen Düne

Nach eineinhalb Stunden Fahrt kommen wir an der Lagune inmitten der Wüste an. Sie wirkt

in der Bucht bei Hochwasser eine Lagune entsteht, wo alle

wie ein grüner Klecks, irgendwo im Nirgendwo. Mit lauwarmem Wind geht’s auf Freeride-

fanatischen Freestyler fahren, um die neuesten Moves zu ler-

material ins Wasser. Sogar Lord Lolo versucht sein Glück, nachdem er über zwei Jahre lang

nen. Der „Main Break“ direkt vor dem ClubVentos ist relativ

mit einer kaputten Schulter außer Gefecht gesetzt war. Doch unser kleiner Kamikaze-Pilot

entspannt zu windsurfen. Bei Niedrigwasser ist die Bucht 300

kennt nur eine Richtung: Downwind! Mit Fullspeed jagt er los und wir sind froh, ihn bei

Meter upwind auf alle Fälle eine Empfehlung. Dort brechen

seiner Ankunft am Ufer in Lee noch in Ameisengröße wahrzunehmen. Nach einer halben

die Wellen zwar chaotischer, aber deutlich höher. Die sandigen

Stunde merken wir: Da stimmt was nicht … Lord Lolo kommt einfach nicht mehr zurück. Also

Straßen des Dorfes sind noch genau wie früher, obwohl Fabio

muss jemand los, um ihn zu retten … Auf dem Motorrad unseres Aufpassers mache ich mich

erzählte, dass in der Regenzeit das halbe Dorf ins Meer gespült

daher an der Wasserkante entlang auf dem Weg, unsere kleine britische First Lady einzusam-

wurde. Einige Restaurants waren nur noch über Leitern zu errei-

meln. Lord Lolo ist begeisterter Motorradfahrer (normalerweise im Beiwagen), also tauschen

chen, so niedrig war der Boden der Straßen abgesackt. Hunder-

wir einfach unser Equipment und kommen relativ zeitgleich am Ursprungsort wieder an. Das

te Lkws mit Sand waren die Lösung, Jeri seinen ursprünglichen

war es leider mit Lord Lolos Windsurfaction in Brasilien für dieses Jahr. Seine Schulter ist wie-

und natürlichen Charakter zurückzugeben. Es hat funktioniert.

der kaputt und er konzentriert sich für den Rest unsers Aufenthalts auf Tresensport.

Pumperatzen Mart & Alexander © Foto Gary Crossley

© Foto Gary Crossley

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Während Lord Lolos Ausflug uns gut eine Stunde in ihrem Bann hält, ist Fabios Filmteam zwischenzeitlich damit beschäftigt, Mart und seine „Frau“ Arrianne Aukes für einen neuen Promotionclip abzufilmen. Laut Fabio sind die beiden das ideale europäische Paar, obwohl Arrianne nach einem Monat Jeri mittlerweile ein breiteres Kreuz als Mart hat. Dass sie Fabio überzeugen konnte, bei diesem Film mitzuwirken, ist sicherlich auch auf die 25 Caipirinhas vom Vorabend zurückzuführen. Ob die beiden sich über den Dreh hinaus noch in den Dünen amüsierten, ist nicht exakt überliefert … Der Tag vergeht wie im Fluge. Nachmittags zurück in Jeri geht es erneut aufs Wasser, ehe wir uns frisch geduscht im ClubVentos zu Happy Hour und Surfkino wiedertreffen. Am Abend sind wir zu Gast im Tamarindo, ein Res­ taurant im Zentrum von Jeri. Es hat seinen Namen dank des großen gleichnamigen Baums im Garten. Das Tamarindo ist eine echte Empfehlung. Es ist meiner Meinung nach das beste Restaurant in Jeri. Das liegt nicht nur am herzlichen Ambiente, sondern vor allem an seiner vielseitigen

„Ich bin der festen Überzeugung, dass eine langsame und konstante Entwicklung der Schlüssel zur Nachhaltigkeit ist. Es gibt weltweit unzählige

und extrem leckeren Küche. Ob Fisch, Fleisch oder Pizza. Es schmeckt wirklich alles außerordentlich gut. Das einzige Problem: Man isst zu viel, denn man kann das gute Essen einfach nicht stehen lassen. Zum Glück ist Arnaud

Beispiele für Reiseziele, die sich schnell zu Touris­

bei unserer Gruppe dabei und so wandert jeder Teller am

tenattraktionen entwickelt haben, doch dann

Ende vor seine Nase. Gerade heute ist es jedoch nicht

irgendwann eingebrochen sind."

Fabio Nobre

unwichtig, sich eine gute Grundlage zu schaffen. Denn es ist Dienstag und das bedeutet: Pousada Mauricio Party! Mauricio ist Italiener, mittlerweile jedoch als Local einzustufen. Er hat mitten im Zentrum von Jeri eine Pousada, die mit der Zeit zu einem zentralen Treffpunkt für viele Windsurfer geworden ist. Die Party, die normalerweise jeden zweiten Dienstag stattfindet, ist mittlerweile ein fester Programmpunkt in Jeri. Dort treffen sich in entspannter Atmosphäre alle Wassersportler des Ortes, um sich an einem der lokalen Getränkewagen bis zum Morgengrauen diverse alkoholische Getränke wie Caipirinhas, Caipiroskas, Capetas und andere teuflische Mixturen in den Körper zu schrauben. Die Party ist eine super Gelegenheit, um mit Menschen unterschiedlichster Herkunft ins Gespräch zu kommen. Da wir am nächsten Tag schon um sechs Uhr morgens mit einer Buggy-Karawane Richtung Ica abfahren sollen, machen sich die meisten meiner Kollegen intelligenterweise schon um ein Uhr nachts Richtung Horizontale auf. Nur Mart und ich bleiben noch auf das eine oder andere Getränk. Immerhin fallen wir dann um halb sechs in unsere Betten. Als eine halbe Stunde später der Wecker klingelt, drückt Mart noch einmal dezent auf den Snooze-Button.

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© Foto Richard Ström



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© Foto Gary Crossley © Foto Richard Ström

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© Foto Richard Ström

© Foto Richard Ström


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Um 06:15 Uhr ist es dann Fabio, der uns endgültig aus dem Schlaf reißt. Wir packen mehr oder weniger geordnet unsere sieben Sachen und werden mit dem einen oder anderen vorwurfsvollen Blick der Mitfahrer an der Buggy-Karawane willkommen geheißen. Trotz hartem Sitz und lautem Motorengeräusch schafft es mein Körper, sich noch eine weitere Stunde Schlaf zu holen. Ich wache gegen 07:30 Uhr mit einem brasilianischen Boycat im Schädel und dem Vorsatz, nie wieder in meinem Leben Alkohol zu trinken, auf. Nach zwei Stunden Fahrt halten wir an einer Art Schildkröten-Kindergarten inmitten der Dünenlandschaft. Hier werden verletzte Schildkröten liebevoll wieder aufgepäppelt und versorgt. Durch die Mangroven geht es dann weiter Richtung Icaraizinho. Wir fahren durch kleine,

abgeschiedene Dörfer, wo die Zeit stehen geblieben scheint. Viele Kids freuen sich, wenn sie uns High Fives geben können oder wir ihnen zuwinken. Wir passieren auf abenteuerlichen Flößen Buggy für Buggy mit Muskelkraft diverse Flüsse, ehe wir das letzte Stück dann wieder am endlos scheinenden Strandsand entlang auf Ica zufahren. Die kleine Gemeinde von Icaraizinho wurde vor etwa hundert Jahren gegründet. Bevor wir sie vor zwei Jahren „entdeckten“, gab es hier so gut wie überhaupt keinen Tourismus. Die lokale Gemeinschaft lebte von der Fischerei und Kokospalmen. Icaraizinho hat die höchste Dichte von Kokospalmen der ganzen Ceará-Küste. Sie bilden einen schöner Kontrast zu den üblichen Dünenlandschaften. Das Dorf hat sich weder in den vergangen zwei noch in den Jahrzehnten davor großartig verändert. Der Tagesablauf der Einheimischen ist immer noch traditionell, auf eine eher entspannte Art und Weise. Der innerdörfliche Transport wird per Ochs und Wagen organisiert.

Fahrer Philip Soltysiak © Foto Richard Ström | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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Fahrer Philip Soltysiak Š Foto Richard StrÜm


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Die Fischer sind noch auf ihren kleinen Nussschalen mit bunten Segeln auf dem Wasser.

dafür gesorgt, dass die touristischen Änderungen nur noch

Es ist lustig zu sehen, dass ihre Segel oft von Firmen aus der Region gesponsert werden.

sehr langsam vonstattengehen konnten. Dadurch haben die Einheimischen die Möglichkeit bekommen, ihre Rolle

Die deutlichste Änderung in Ica bemerkt man aber unausweichlich, wenn man aus dem Nor-

oder vielleicht sogar ihre Bestimmung in Jeri zu finden. Sie

den kommend auf das Dörfchen zufährt. Am Ende der Bucht wurde ein riesiger Windpark

hatten die Chance, auf der Welle der Entwicklung mitzu-

aufgebaut. Die Windmühlen befinden sich in Lee von der Surfstation und beeinträchtigen

surfen. Sie wurden nicht einfach weggespült, wie es an so

den Spot damit überhaupt nicht. Es ist vielmehr absolut crazy zu sehen, wie hier, mitten

vielen anderen Destinationen weltweit passiert. Das lang-

in der Wüste am Rande eines kleinen Fischerdörfchens, so eine Hightech-Anlage aufgebaut

same Tempo hat meiner Meinung nach also sehr positive

werden konnte. Man muss sich an den Anblick schon ein bisschen gewöhnen. Allerdings ist

Auswirkungen auf Jericoacoara und nun auch auf Ica: Die

© Foto Gary Crossley

© Foto Gary Crossley

diese Form der Energiegewinnung alternativlos. Und ich gehöre nicht zu den Experten, die

Erhaltung des ursprünglichen Charakters, der Kultur, Ar-

zwar gegen Atom- und Kohlekraft wettern, auf der anderen Seite aber auch keine Wind-

chitektur, sozialen Organisationen und der Ausbildung der

kraftanlagen in ihrer Nachbarschaft haben wollen. Der Bau dieser Anlage ist auf alle Fälle

Menschen vor Ort sollte als eine Fallstudie zur Entwicklung

ein Indiz für die Windsicherheit des Spots.

des Tourismus weltweit Anerkennung finden. Natürlich könnte ich sofort ein Mega-Center an Stand von Ica bau-

Die ClubVentos Area hat sich glücklicherweise erstaunlich wenig verändert. Der Charme der

en. Mit Hotelbetten in Massen, Restaurants und Shopping

kleinen Appartementhäuser mit dem Pool und dem Restaurant im Zentrum der Anlage ist

Malls. Doch käme so eine Maßnahme auch wirklich den

bestehen geblieben. Hinzugekommen ist das Materialhäuschen, das liebevoll um Kokospal-

Menschen vor Ort zugute? Ich denke nicht. Also setzen

men herumgebaut wurde, sodass der eine oder andere Stamm direkt zwischen den Boards

wir hier lieber auf langsames, kontinuierliches Wachstum,

und Riggs steht. Auch das Örtchen selbst hat zum Glück nichts von seinem ursprünglichen

bei dem wir möglichst viele Menschen mitnehmen und

Charme verloren. Fabio Nobre übt einen wichtigen Einfluss auf die wirtschaftlichen Aktivi-

begeistern. Unser ultimatives Ziel für Ica ist, so wie in Jeri

täten vor Ort aus und hat da eine ganz eigene Philosophie: „Ich bin der festen Überzeugung,

eine Oase zu gründen, wo nicht nur Windsurfer, sondern

dass eine langsame und konstante Entwicklung der Schlüssel zur Nachhaltigkeit ist. Es gibt

auch ihre Partner den Tag genießen können. Qualität statt

weltweit unzählige Beispiele für Reiseziele, die sich schnell zu Touristenattraktionen entwi-

Quantität, es muss exklusiv sein: schöne Wohnungen, viel

ckelt haben, doch dann irgendwann eingebrochen sind. Jeder Verantwortliche muss sich täg-

Platz und eine gemütliche Atmosphäre.“

lich die Frage stellen, ob sein Tun oder Lassen dafür sorgt, dass die Situation der ursprünglichen Bevölkerung besser geworden ist. Wir haben mit der Entwicklung in Jeri bewiesen,

Auch der Spot ist nach wie vor fantastisch. Die Bucht von Ica-

wie man sich zu einer beliebten Urlaubsregion mausern kann, ohne dabei die Einheimischen

raizinho wird von einem schützenden Riff umgeben, das flache

auf der Strecke zu lassen. Beispielsweise haben im Jahr 1984 erlassene Baubeschränkungen

Wasser im Inneren ist perfekt für Freestyler und Anfänger.

Kurzerhand beschlieSSen wir Journalisten in Zusammenarbeit mit ClubVentos Chef Fabio, aus der Brasilianischen Meisterschaft eine Wohltätigkeitsveranstaltung zu machen. Es soll keine Preise für die Gewinner, sondern für die Menschen geben, durch deren Land wir täglich fahren.

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Zwischen Mittel- und Hochwasser generiert das Riff gelegentlich schöne kleine Wellen zum

hätte stattfinden sollen, wurde in letzter Minute zu-

Springen und Wellenreiten. Wenn eine schöne Welle läuft, macht die flache Strecke es auf

rückgezogen. Es gibt also plötzlich kein Preisgeld mehr

der Inside perfekt zum Springen. Der Wind ist so zuverlässig wie in Jeri, nonstop von Juli bis

zu gewinnen, für das nicht wenige Fahrer einen teilwei-

Januar, mit dem einzigen Unterschied, dass in der Regel in Icaraizinho Segel mit einem halb-

se weiten Weg auf sich genommen haben. Kurzerhand

en Quadratmeter mehr gefahren werden. Das bedeutet, dass für die meisten Windsurfer ein

beschließen wir Journalisten in Zusammenarbeit mit

5.3er-Segel perfekt ist. Für Anfänger ist die Form der Bucht ideal: Selbst wenn man die Höhe

ClubVentos Chef Fabio, aus der Brasilianischen Meis­

nicht halten kann, wird man downwind immer in der Bucht wieder angespült.

terschaft eine Wohltätigkeitsveranstaltung zu machen. Es soll keine Preise für die Gewinner, sondern für die

Die Tage in Ica vergehen wie im Flug, obwohl oder weil man nie gehetzt wird, es nie eilig

Menschen geben, durch deren Land wir täglich fahren.

hat und einfach so in den Tag hineinleben kann. Das entspannte Gefühl, nichts zu verpas-

Unser Plan sieht vor, für jede Eintragung in die Teilneh-

sen, wenn man nicht in den Ort geht, ist insbesondere in den Abendstunden mehr als er-

merliste zehn Fußbälle zu kaufen und diese dann auf

holsam. Gerade dann, wenn man in Jeri nicht selten die Nacht zum Tag gemacht hat. Früh-

unserem Weg zurück nach Jeri in den kleinen Örtchen

stück, Windsurfen, Mittagessen, Windsurfen, Hängematte, Abendessen, kühles Bierchen.

an die Kids zu verteilen. Wir haben die fröhlichen Ge-

Die Fragen, warum man sich den nordeuropäischen Arbeitswahnsinn eigentlich antut, wer-

sichter der kleinen Jungen und Mädchen in den Mangro-

den nach solchen Tagen nicht leiser im Kopf.

ven von der Herfahrt noch im Kopf und so entschließen wir uns, ihnen ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk

Am dritten Tag steuern wir auf das Großereignis zu, auf das die Menschheit gewartet hat:

zu machen. Auch wenn viele Windsurfer nicht glück-

die Revanche. Nachdem wir vor zwei Jahren mit unserer Weltauswahl im Fußball unglück-

lich über den Umstand sind, dass sie nun kein Preisgeld

lich gegen das brasilianische Team verloren haben, schworen wir Rache – und nun ist der

mehr gewinnen können, tragen sich letztendlich knapp

Moment gekommen. Nach dem obligatorischen Teamfoto geht’s los. Obwohl wir gar nicht

30 Windsurfer in die Starterliste ein. Fabio hat nun also

schlecht spielen, steht es zur Halbzeit 0:3. Irgendwas läuft da schief … Die flexiblen Ca-

bis zu unserer Rückfahrt nach Jeri 48 Stunden Zeit, um

poeira-Männer sind immer einen Tick schneller als wir Wohlstandsbäuchleinträger und so

300 Fußbälle zu organisieren, die von den Windsurfma-

beginnt die zweite Halbzeit, wie die erste endete: 0:4. Doch plötzlich wendet sich das Blatt.

gazinen und ClubVentos finanziert werden.

Nach dem 1:4 bricht die Selbstsicherheit der Brasilianer zusammen wie die griechischen Staatsfinanzen. 2:4 – 3:4 – 4:4 – Abpfiff – Verlängerung. Die Brasilianer sind drauf und

Nach einem sensationellen Abendessen an unserem letzten

dran, sich gegenseitig durch den Fleischwolf zu drehen, ehe sie mit einem Tor in Führung

Tag im Restaurant Hibisco, einen Steinwurf vom ClubVentos

gegen. Doch ihre Extase ist nur von kurzer Dauer. Wir gleichen aus und gehen eine Mi-

entfernt, verabschieden wir uns am nächsten Morgen von

nute vor Ende der Partie sogar in Führung, wäre da nicht der Schiedsrichter gewesen, der

Icaraizinho und fahren vollgepackt mit knapp 300 Bällen auf

offensichtlich mit 75 Prozent der brasilianischen Mannschaft verwandt ist. Und so endet der

den Autodächern zurück durch die Mangroven nach Jeri.

Skandal in einem Elfmeterschießen, in dem wir erschöpft untergehen. Brasilien siegt erneut

Um den einheimischen Kids deutlich zu machen, dass es

und im Nachhinein sind wir froh, ihnen anständig Paroli geboten zu haben und nun nicht

sich um eine besondere Aktion handelt und sie nun nicht

von den teilnehmenden Köchen durchs Abendessen vergiftet zu werden.

täglich mit Geschenken von Touristen rechnen können, tragen alle Windsurfprofis und Journalisten Weihnachtsmann-

Um uns etwas von der lokalen Umgebung zu zeigen, hat Fabio am nächsten Tag eine Kanu-

mützen und ihr offizielles ClubVentos-Beach­soccer-Trikot.

fahrt durch die Mangroven organisiert. Nach einer kurzen Fahrt im Buggy erreichen wir die

Bei 35 Grad im Schatten Weihnachtsgeschenke zu vertei-

Wasserstelle. Lord Lolos Schulter ist immer noch out of order und so nehme ich die kleine

len, ist eine ganz eigene Erfahrung. Wir schenken jedem

britische Senfnudel unter meine Fittiche. Zur Halbzeit unseres Ausflugs legen wir eine Pause

Kind am Straßenrand einen Ball und lassen gleiche meh-

in einer sehr kleinen und abgeschiedenen Gemeinde ein, wo wir zum Frühstücken mit loka-

rere Exemplare in den einzelnen Schulen an der Strecke.

len Früchten wie Mango, Guave und Banane eingeladen werden. Es schlägt uns eine warme

Es ist im Grunde überflüssig zu erwähnen, mit welchem

Herzlichkeit entgegen und es ist schön zu sehen, dass diese Leute auf einem kleinen Stück

Strahlen die Kids uns danken, als wir ihnen einen Ball

Land inmitten von Mangroven zwar nur einige Kokospalmen, aber eben auch ein großes

überreichen. Nachdem uns das Land sieben Tage voller

Lächeln besitzen. Fabio erklärt uns, dass eine Kokospalme im Durchschnitt eine Kokosnuss

sensationeller Aktivitäten, Wind und Wellen beschert hat,

pro Tag abwirft und dass für diese im Schnitt circa 28 Cent gezahlt werden. Je mehr Palmen

ist es ein gutes Gefühl, den Menschen vor Ort zumindest

also auf deinem Land stehen, umso reicher bist du.

ansatzweise etwas zurückgeben zu können. Und wenn in einem Jahrzehnt die brasilianische Nationalmannschaft nur

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Nachmittags zurück im Club sorgen die Freestyler für Aufregung. Das Sponsoring der Bra-

noch aus Spielern aus der Region Jeri und Ica besteht,

silianischen Freestyle-Meisterschaft in Icaraizinho, die extra während unseres Aufenthalts

dann weißt du ja, woran es liegt.

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© Foto Gary Crossley

Infokasten – So kommst du an die beiden Traumspots! Der „Place to be“ in Jericoacoara und Icaraizinho:

einen Hubschrauber oder einen 4x4-Truck. Ab 889 Euro für Hin-

ClubVentos – www.clubventos.com. Insbesondere der ClubVentos

und Rückflug inklusive aller Steuern bist du dabei. Mehr Informati-

in Jeri ist vielleicht die sensationellste Windsurfstation der Welt.

onen bekommst du auf www.flytap.com.

Die entspannte Location in 1a-Lage mit tollem Ambiente bietet alles, was das Windsurferherz begehrt. Der Standort vom ClubVen-

Wo du buchen solltest:

tos in Ica hätte ebenfalls nicht besser sein können. Inmitten von

Sowohl die Surf & Action Company als auch sun+fun Sportreisen

Palmen liegt das Center in erster Reihe direkt am Spot. Außerdem

haben die beiden Destinationen im Programm: Buche entweder bei

bietet das Revier viel mehr Platz und so ist es nicht nur an Land,

der Surf & Action Company, Grünwalder Weg 28g, 82041 Ober-

sondern vor allem auch auf dem Wasser mehr als entspannt.

haching, www.surf-action.com, info@surf-action.com, 089 6281670 oder bei sun+fun Sportreisen, Franz-Joseph-Str 43, 80801 München,

Wer dich fliegt:

www.sportreisen.com, info@sportreisen.de, 089 208076111.

Wir empfehlen dir die Airline TAP Portugal. Sie wurde am 14. März 1945 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Lissabon/Portu-

Was wir dir empfehlen:

gal, was gleichzeitig als Drehkreuz für die Flüge in alle Welt dient.

Buche die BEACH COMBO! Seitdem Ende 2007 aus der „ClubVen-

Insgesamt fliegen 56 Airbusflugzeuge jährlich rund neun Millionen

tos Beach Search Tour“ Icaraizinho als neuer Traumspot herauskam,

Passagiere um den Globus. Ab Lissabon fliegt die TAP acht Ziele

wurde vor Ort kontinuierlich die Station ausgebaut. Icaraizinho ist

in Brasilien nonstop an und das mehr als 60-mal die Woche (Belo

ein ruhiges, entspanntes und niedliches Fischerdörfchen, wie man es

Horizonte: fünfmal wöchentlich, Brasília: siebenmal wöchentlich,

sich als Europäer vorstellt. Spätestens um 18 Uhr werden hier die

Fortaleza: siebenmal wöchentlich, Natal: fünfmal wöchentlich, Re-

nicht vorhandenen Bordsteine hochgeklappt und Hund und Katze

cife: siebenmal wöchentlich, Rio de Janeiro: zwölfmal wöchentlich,

sagen sich Gute Nacht! Damit bietet Icaraizinho ein hervorragendes

Salvador: siebenmal wöchentlich, Sao Paulo: zwölfmal wöchent-

Kontrastprogramm zu Jeri, wo man eigentlich jeden Abend Party ma-

lich). Vergangenes Jahr wurde TAP mit dem World Travel Award

chen kann. Mit einem halbtäglichen Beach-Buggy-Trip entlang der

als „weltweit führende Airline nach Südamerika 2009“ ausgezeich-

Küste erlebt man die Weite der Strände hautnah und nutzt so die

net. Täglich gehen mehr als 180 Flüge an 62 Ziele in über 30 Län-

Fahrt zwischen beiden Orten eher als Adventure- denn als reinen

der. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Portugal (Festland, Inseln),

Reisetrip. Als kleinen Zwischenstopp empfehlen wir dir einen Besuch

Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Afrika. Zweimal täglich ge-

der Sea Turtle Conservation Base von der Umweltschutzorganisation

hen Flieger zwischen Hamburg oder München und Lissabon, von/

TAMAR im Örtchen Almofala, direkt am Strand. Das Beste ist: Wenn

nach Frankfurt sogar dreimal. Der Zielflughafen für Jericoacoara

du dich beim ClubVentos in Jeri oder Ica einbuchst, kannst du jeder-

und Icaraizinho ist Fortaleza. Von dort aus nimmt man entweder

zeit zwischen beiden Standorten hin- und herswitchen.

| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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advertorial

Limnos Surf Club keros Griechenland ist schon immer eines der besten Reiseziele für

Es wird immer schwieriger, einen Spot zu finden, der noch unberührt ist. Ein solcher Spot ist Ke-

Windsurf-Urlaube gewesen. In den 70er- und 80er-Jahren

ros Beach auf der Insel Limnos, der seit mehr als 15 Jahren ein gut gehütetes Geheimnis ist. Das

reis­ten Leute nach Griechenland, weil es traditionell, preiswert

„Geheimnis“ wurde 2007 gelüftet, als Rick und Giannis, zwei lokale Windsurfer, ihre neue Station

sowie unverfälscht war und schon immer eine großartige Kü-

„Surf Club Keros” direkt am Strand von Keros öffneten. „Keros Beach wird nie durch den Mas-

che zu bieten hatte. Innerhalb des letzten Jahrzehnts wurden,

sentourismus zerstört werden, weil es zu einem geschützten Ökosystem gehört und niemand am

zumindest an vielen beliebten Windsurfdestinationen, Mar-

Strand bauen darf. Sogar unsere gesamte Station ist auf Rädern und am Ende jeder Saison ziehen

kenzeichen wie der alte Mann mit dem Esel, der frische grie-

wir sie vom Strand runter“, sagt Giannis zu den Besonderheiten des Spots.

chische Salat und die ruhigen und makellosen Strände durch große Hotels, vorbereitetes Essen und höhere Preise ersetzt.

Limnos gehört zu den nordöstlichen Ägäischen Inseln. Gemäß der griechischen Mythologie ist Limnos die Insel von Hephästus, dem Gott des Feuers – was man auf die vulkanischen Felsformationen der Insel beziehen kann. Limnos wurde auch „Anemoessa“ genannt: „Insel des Windes“ – weil sie geografisch dort liegt, wo der Meltemi-Wind beginnt. Inmitten seiner vulkanischen Felsenformationen hat Limnos große landwirtschaftliche Gebiete, infolgedessen ist die Insel schon um Ostern herum völlig grün und wandelt sich während der Sommerzeit ins Goldene. Wenn man noch die traditionellen Steinhäuser und Windmühlen, die gelegentlich anzutreffende Oma mit Esel und die mehr als 100 atemberaubenden Strände der Insel hinzufügt, ergibt sich die einzigartige Mischungen von Limnos gefälliger und ausgereifter Landschaft. Die Insel ist für nur 17.000 Einwohner relativ groß. Daher kannst du durchaus völlig allein am Strand sein oder eine Stunde lang eine Schotterstraße entlangfahren, ohne jemanden zu treffen. Wenn du nach Frieden und Ruhe suchst, etwas erforschen möchtest und den unverfälschten traditionellen griechischen Lebensstil miterleben willst, dann ist Limnos das perfekte Reiseziel!

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Geschichte Auf der Insel gibt es viele historische Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Die wahrscheinlich bedeutendste ist die vorgeschichtliche Siedlung von Poliochni. Diese prähistorische Stadt wurde vor 5000 Jahre gegründet wurde und soll die Wiege der Demokratie sein. Der Wind Limnos ist kein Starkwind-Reiseziel. Wenn du auf dein 4.0er-Segel bestehst, dann versuchst du es wahrscheinlich besser auf Karpathos oder Kreta. Der Meltemi bläst hier für gewöhnlich mit vier bis sechs, an manchen Tagen mit sieben Windstärken.

Windsurfen Das normalerweise am besten geeignete Material ist die Kombination aus 4.7- bis 5.7-Quadratmeter-Segeln und 85- bis 95-Liter-Boards. Ein absolutes Freeride-Paradies, ideal für durchschnittlich gute Windsurfer und auch für Familienurlaube. Die gemäßigten Windbedingungen und der sandige, seichte Strand machen Keros zum perfekten Ort, um erste Wasserstarts und Jibes zu erlernen oder einfach im türkisen Wasser zu freeriden. Der flache Bereich auf der Nordseite des Strands ist für Freestyle und Slalom super geeignet, und wenn du Wellen magst, ist die Südseite an windigen Tagen durchaus empfehlenswert. Keros Beach ist auch einer der besten Orte in Europa, um das Kitesurfen zu lernen – nur für den Fall, dass du schon immer mal mit dem Gedanken gespielt hast. Anreise und Unterkunft Es gibt einen modernen kleinen Flughafen auf Limnos (LXS), der von Athen und Thessaloniki (SKG) aus angeflogen wird. Außerdem gibt es auch Fährverbindungen mit beiden Städten. Wenn du planst, mit dem Auto zu fahren: Die Straße zwischen dem Igoumenitsa-Hafen und Thessaloniki oder Kavala wurde in den letzten Jahren ausgebaut, es ist mittlerweile eine dreispurige Schnellstraße, die keine Gebühren kostet. Auf der Website des Surf Club Keros gibt es viele Informationen rund um Keros und die Jungs und Mädels helfen dir gern bei der Unterbringung und hinsichtlich einer Autoanmietung. Klick doch einfach mal rein: www.surfclubkeros.gr


event

Vodafone Ocean Jump Weltmeisterschaft 2010 Text Jonas Wagner

Der Vodafone Ocean Jump zur Kieler Woche feiert in die-

nach drei Stunden Dauerpumpen gemerkt, dass man nicht seine Luftpumpe vom Dreirad nutzen

sem Jahr bereits seinen fünften Geburtstag! Von Jahr zu Jahr

kann. Muss man dazu noch was sagen? Im Grunde war der Weltmeisterschaftskampf ein reines

konnten sich bislang die Aktiven unglaublich steigern und

Windsurfduell zwischen Flo Jung und mir. Aber so als kleine Randattraktion sind die Biker ja auch

so rechnen wir auch 2010 wieder mit einigen Sensationen,

ganz nett dabei zu haben!“ Harte Töne vom Chef, doch nach dem letzten Jahr nicht ganz unbe-

wenn sich die Biker vom Liegefahrradfahrer-Magazin Peda-

gründet. „Wir haben dieses Mal extra wasserfeste Pampers am Start! Ich habe gehört, Pedaliéro-

liéro mit dem Windsurf-Team vom einmaligen Windsurfing

Chefredakteur Ange Sawitzki trägt die vorsichtshalber schon heute!“

Journal duellieren. Und spätestens zu den Nightshows bleibt dann wieder kein Auge (und keine Kehle) trocken. Das größte

Hinsichtlich der Rampenkonstruktion soll es in diesem Jahr noch krasser werden. Dazu der Event-

Funsportspektakel Deutschlands, das direkt im Zentrum einer

chef Tim Jacobsen: „Wir werden extra für die Windskater oben auf der Rampe einen zusätzlich

Landeshauptstadt ausgetragen wird, darfst du dir auf keinen

Roll-in bauen, der noch einmal einen Meter über das eigentliche Plateau hinausgeht. Wahlweise

Fall entgehen lassen! Also streich dir die Termine rot in deinem

kann dann also mit noch mehr Speed über den eineinhalb Meter hohen Kicker gesprungen wer-

Kalender an und sei dabei!

den. Der Höhenunterschied von der Wasserkante bis zum höchsten Anfahrtspunkt vergrößert sich auf unglaubliche neun Meter. Die Oberkante des Absprungkickers wird auch in diesem Jahr

Nachdem aus dem Ocean Jump 2009 zum ersten Mal offiziell

wieder knapp fünf Meter über dem Meeresspiegel liegen. Diese extremen Dimensionen sind in

eine Weltmeisterschaft wurde, geht es in diesem Jahr für die

der Funsportwelt bis heute unerreicht.“

Windsurfer darum, ihren Titel zu verteidigen und die Damen mit den rasierten Beinen erneut auf die hinteren Plätze zu ver-

Man munkelt, dass sich die Organisatoren in diesem Jahr sowohl für die Fahrer als auch für die

weisen. Sanktioniert durch den Weltverband OCWC (Ocean

Zuschauer wieder das eine oder andere Schmankerl ausgedacht haben. Neben tollen Antrittsprä-

Jump World Council) rechnet der Generalsekretär Klaus Hin-

mien für die Fahrer werden sicherlich auch die Promotionaktionen der Hauptsponsoren vor Ort für

terzarten wieder mit einem harten, aber fairen Wettkampf:

tumultähnliche Zustände sorgen!

„Im letzten Jahr haben die Fahrer wirklich alles gegeben und man muss einfach festhalten, dass es das Windsurfing Jour-

Neu sind in diesem Jahr auch die beiden Aftershowpartys, jeweils an beiden Samstagen des

nal geschafft hat, die weit besseren Profis zum Event einzu-

Events. In der Eggerstedtstraße, zur Kieler Woche auch besser bekannt als „Center Court“, geht

laden. Die Sawitzki-Bros vom Pedaliéro Mountainbike Mag

es ab 24:00 Uhr im „Club ohne Namen“ (rechts von der ehemaligen Sportsbar) so richtig zur

haben sich in diesem Jahr hoffentlich etwas mehr Mühe ge-

Sache. In exklusivem Rahmen mit begrenztem Einlass kannst du dort mit den Aktiven und den

geben, auch wenn es nicht leicht sein dürfte, die Windsurfer

VIPs der Szene den Tag standesgemäß zu DJ Moisis Musik vom Plattenteller (aka „der Windsurf-

zu schlagen. Sie sind einfach viel unerschrockener, mutiger

Kugelblitz“) ausklingeln lassen.

und schöner als Fahrradfahrer, das muss ich auch als offizielles Mitglied des Weltverbandes einfach mal so anerken-

Und lieber Leute aufgepasst! Wenn du den Bikern ebenfalls in den Hintern treten möchtest: Wir

nen. Vielleicht kann ja dieser Event ein wenig dazu beitragen,

verlosen zwei Wildcards zu diesem einmaligen Spektakel! Wenn du also als Windsurfer bei dem

dass Windsurfen in der öffentlichen, breiten Wahrnehmung

Event dabei sein möchtest, schicke uns eine kurze Bewerbung mit Bildern und/oder Videos an

wieder als das angesehen wird, was es ist: die Mutter, der Va-

info@windsurfing-journal.de!

ter und der Schwippschwager aller Funsportarten und dazu sicherlich noch bis heute unerreicht der coolste!“ Programm

In der Tat war das Fahrerfeld der Biker im letzten Jahr inhomogen, um das mal vorsichtig auszudrücken. Lässt man die Buchstabenkombinationen „in“ und „gen“ aus dem Fremdwort raus, trifft die Beschreibung noch besser zu. Nur Marcel Profittlich war in der Lage, den Windsurfern Paroli zu bieten, und landete mit einer Bronzemedaille auf dem dritten Platz. Der amtierende Weltmeister aus dem Windsurflager, Alexander Lehmann, ist trotzdem siegesgewiss: „Nach dem letzten Jahr fällt es mir schwer, die Biker ernst zu nehmen. Zugegeben, auch im Redaktionsalltag im Verlagsoffice sind die Kollegen eher eine soziale Randgruppe, mit der keiner was zu tun haben möchte. Neulich wollte einer von den Experten kiten gehen, was schon allein nicht kommentierungswürdig ist, hat dann aber

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| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

Freitag, 18.06.2010, ab 17:00 Uhr Freies Training für alle Fahrer Samstag, 19.06.2010, 15:00 bis 19:00 Uhr Qualifikationsläufe zur Weltmeisterschaft Samstag, 19.06.2010, 22:00 bis 24:00 Uhr Bekanntgabe der Top-20-Fahrer fürs Finale. Im Anschluss: Die ultimative Nightshow mit Feuerwerk, Flammen und Co. Samstag, 19.06.2010, ab 24:00 Uhr Aftershowparty mit allen Fahrern und VIPs in der Eggerstedtstraße im „Club ohne Namen“ (neben der ehemaligen Sportsbar). Sonntag, 20.06.2010, 15:00 bis 19:00 Uhr Weltmeisterschaft der Top-20-Fahrer Sonntag, 20.06.2010, 22:00 bis 24:00 Uhr Siegerehrung und die ultimative Nightshow mit Feuerwerk,Flammen und Co. Samstag, 26.06.2010, 15:00 bis 19:00 Uhr Best Trick Contest Samstag, 26.06.2010, 22:00 bis 24:00 Uhr Siegerehrung Best Trick Contest und die ultimative Abschluss-Nightshow des Vodafone Ocean Jumps 2010 mit jeder Menge Überraschungen! Samstag, 26.06.2010, ab 24:00 Uhr Aftershowparty mit allen Fahrern und VIPs in der Eggerstedtstraß im „Club ohne Namen“ (neben der ehemaligen Sportsbar).



news+news+news

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Exocet Cruiser

schlimme Mittelohrentzündungen wie die unserer Lek-

che Moves ermöglichen. Durch die Hybrid-Technologie

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Der neue Exocet Cruiser wurde für den Freizeit- und Ein-

torin drohen und man dann den ganzen Tag mit einer

trocknet die Shorts unglaublich schnell und man kann

steigerbereich entwickelt. Alle Modelle des Cruiser haben

Pudelmütze im Büro sitzen muss. Spartan Wetsuits – die

ohne Umziehen direkt vom Wasser aus weiterspazieren.

ein weiches, familienfreundliches EVA-Deck. Das Board gibt

Marke, der unter anderem Fahrer wie Josh Angulo und

Mehr Infos: +49 89 66 65 50, info@ion-essentials.com,

es in fünf Größen von 100 bis 220 Liter. Die Cruiser M (175

Anders Bringdal ihre Astralkörper anvertrauen – hat

www.ion-essentials.com

Liter) und L (205 Liter) verfügen über ein Klappschwert und

dafür genau das Richtige im Angebot. Im Programm

sollen dadurch auch zum Schulen geeignet sein. Der etwas

befinden sich neben Fünf-Finger-Handschuhen und

kleinere Cruiser KIDS (118 Liter) ist als Kinderbrett konzi-

halb offenen Fäustlingen auch Hoods mit Lycra-Nacken

piert. Er soll kompakt, gut manövrierbar und einfach zu sur-

und Hauben, die mit einem Schirm ausgestattet sind

fen sein. Der Cruiser Match (220 Liter) kombiniert die Eigen-

und dadurch besonders guten Schutz bieten sollen.

schaften von Schulungsbrettern und modernen Longboards.

Mehr Infos: +49 40 50 69 85 12, info@ezzysails.de,

Der Match soll stabil im Wasser liegen, schnell angleiten und

www.spartanwetsuits.com

sich dank der runden Rails leicht halsen lassen. Ein echtes Allround-Brett also. Alle Cruiser-Modelle sind in der stabilen ASA-Bauweise gefertigt. Sie kosten zwischen 899 und 1.099 Euro. Mehr Infos: +49 4349 91 57 63, info@liquid-sports.de, www.exocet-original.com

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Select Easy Rider

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Die Freeridefinne Easy Rider von Select soll Windsurf­ aufsteigern das Fahren erleichtern. Erhält die Finne zu

viel Druck auf den hintern Fuß, soll der Fahrer nicht gleich mit radikalen Spinouts bestraft werden, sondern schnell wieder seine Spur finden. Die Finne soll ebenfalls schnell angleiten und die leicht gebogene Outline für gute Manö-

ION Hybrid Technology Boardshorts

vereigenschaften sorgen. Hergestellt wird die Easy Rider wie

„(K)night Rider“

auch alle anderen Select-Finnen durch Auflegen einzelner

3

Wer kennt ihn nicht? Michael Knight und sein

Kohle-Lagen auf einen Kern, die unter einem Druck von

Hightech-Auto K.I.T.T. Ion präsentiert jetzt die

drei Tonnen miteinander verbunden werden. Diese weltweit

neuste Erfindung der „Foundation für Recht und Ver-

einzigartige Fertigungsweise ermöglichen es, den Flex der

Spartan Wetsuits Zubehör

fassung“. Die Hybrid-Boardshorts ist eine komplette

Finnen individuell einzustellen, und soll für hohe Festigkeit

2

Einzelne Tage sind zwar schon durchaus sommer-

Neuentwicklung. Sie ist im Baggystyle („Arsch-zwischen-

sorgen. Die Finne ist in den Größen 40, 42, 44, 46, 48, 50

lich, jedoch lassen die wirklich warmen Zeiten noch

den-Knien-Schnitt“) designt und das Material sieht aus

und 52 Zentimeter mit den Systemen Power-Box, Tuttle-Box,

etwas auf sich warten. Vor allem der eisige Wind auf

wie das einer normalen, robusten Shorts. Gleichzei-

Deep-Tuttle-Box und Trimm-Box erhältlich. Die Preise liegen

dem Wasser hat es in sich. Wir empfehlen jedem, sich

tig soll sie sich aber auch perfekt für Action auf dem

zwischen 105 und 115 Euro. Mehr Infos: +49 4349 91 57

auf dem Wasser ausreichend zu schützen, da ansonsten

Wasser eignen und durch ihren weiten Schnitt sämtli-

63, info@liquid-sports.de, www.exocet-original.com

| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |



news

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9 und vieles mehr. Er ist in der Stärke 4.5/3.5 Millimeter für 400 Euro zu haben. Mehr Infos: +49-8152-988 779, oneill@intenics.de, www.oneill.com.

10 Stehsegelrevue T-Shirts

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Provokant und stylish – das sind die Shirts von Stehsegelrevue.com. Die Jungs haben 2010 wieder neue

Shirts im Angebot: Das „Windsklaven“-Shirt für alle, die sich

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gern Fesseln anlegen lassen, das „Wind bläst umsonst“-Shirt

Amex Boom

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das „Sturmwarnung“-Shirt für alle, die ihre Freunde schon am

mit Robustheit und Komfort. Je nach Modell hat

Tag vor dem Sturm drauf aufmerksam machen wollen. Das

Tecno Limits präsentiert seinen neuen RDM-Mast mit

sie einen Verstellbereich von 40 bis 60 Zentimeter. Sie

„Kiter haben kurze Finnen“-Shirt spricht uns aus der Seele! Alle

55 Prozent Carbon. Der Mast soll trotz seines geringen

besteht aus einem 100 Prozent Monocoque-Prepeg-

Shirts sind jetzt im Onlineshop der Kollegen erhältlich. Mehr

Carbon-Anteils relativ leicht sein und zu den unterschied-

Carbonrohr und ist dadurch bei geringem Gewicht

Infos: Tel.: +49 89 69 38 15 68, info@stehsegelrevue.com,

lichsten Segeln passen. Dies wurde an Segeln verschiedener

sehr steif. Gelochter Grip auf der Innenseite der Hol-

www.stehsegelrevue.com

Hersteller getestet. Wer also nicht ganz so viel Geld ausge-

me sorgt für besseren Komfort. Dank des axial drehba-

ben, aber dennoch auf Qualität nicht verzichten möchte, hat

ren Frontstücks kann man die Gabel spielend auf jede

mit dem ESlim eine echte Alternative. Die Preise beginnen

gewünschte Höhe anpassen. Das Double-Pull-Pin-Ver-

bei 199 Euro für einen 370-Zentimeter-Mast. Ebenfalls neu

stellsystem hat eine Längenbeschriftung zur einfachen

ist die Gabel Tecno Limits Myto Revolution Mono. Sie ist

Handhabung. Für 529 Euro kann das Teil dir gehören!

Tecno Limits ESlim und Myto

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jetzt aus einem Stück gefertigt und leichter als ihr Vorgän-

Mehr Infos: +49-8152-988 779, amex@intenics.de,

ger. Das „Twister“-Kopfstück, das Endstück und der Verstell-

www.intenics.de

allen Tecno-Limits-Händlern erhältlich. Mehr Infos: +49 431 15501, info@tecnolimits.de, www.tecnolimits.de

Gaastra IQ

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Das Gaastra IQ ist das neue Signature-Segel von Thomas Traversa, dem verrückten Franzosen, der

in der Welle für seinen No-Fear-Fahrstil bekannt ist. Das Segel ist eine komplette Neuentwicklung und in der GaastraSegelrange

mechanismus blieben unverändert. Beide Produkte sind bei

als

superleichtes

Wavesegel

positioniert.

Gaastra betont, dass man mit dem IQ immer eine Größe

Tushingham Lightning

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kleiner fahren kann als mit anderen Wavesegeln. In den

Das Lightning ist Tushinghams Slalomsegel, mit dem

Größen 3.6 bis 5.0 Quadratmeter hat das Segel lediglich

auch Nicht-World-Cup-Fahrer so richtig Gas geben kön-

vier Latten, und bis zur Größe 4.7 lässt sich das Segel

nen. Da es lediglich zwei Camber hat, soll es sehr benutzer-

mit einem 370-Zentimeter-Mast fahren. Das Segel soll

Der Windfreak ist ähnlich aufgebaut wie der er-

freundlich und nicht so hart und ruppig sein wie ein reines

ein unglaubliches Handling haben und jedem die wahn-

folgreiche Wellenreitanzug Psychofreak aus dem

Racesegel. Auch in Halsen soll es kontrollierbarer sein. Die

sinnig vertweakten Moves von Thomas Traversa ermögli-

Hause O’Neill, verfügt aber über einen größeren Glatt-

Segelrange reicht von 5.3 bis 9.4 Quadratmeter. Die beiden

chen. Jetzt liegt es also nur noch an deiner Performance

hautbereich auf der Brust und an den Beinen und ist so-

kleineren Größen sind für Bedingungen mit hartem, rauen

und nicht mehr an der deines Segels! Das IQ ist in zehn

mit ideal für Windsurfer. Hinsichtlich der Features lässt

Kabbelwasser konzipiert. Alle Segel sollen sich durch eine

verschiedenen Größen von 3.6 bis 6.6 Quadratmeter er-

er keine Wünsche offen: Er hat eine XDS Air Firewall,

unglaublich große Trimmrange auszeichnen und dadurch vor

hältlich. Die Preise liegen zwischen 549 und 679 Euro.

Krypto-Kniepads, das patentierte ZEN-ZIP-Reisverschluss-

allem in böigen Bedingungen punkten. Mehr Infos: Tel.: +31

Mehr Infos: Tel.: +49 2234 93 34 00, info@gaastra.com,

System, nahtfreie Bewegungszonen, eine Schlüsseltasche

50 3110845, info@fox-sports.nl, www.tushingham.com

www.gaastra.com

6O’Neill Windfreak

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für die, die ihre Vorlieben auf der Brust vor sich her tragen,

Die Amex Carbon 100 vereint maximale Steifigkeit

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12 North Sails X.Over Air

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Das X.Over Air ist ein All-in-one-Trapez aus dem Hause North Sails. Es ist für die Windsurfer geschaffen, die zum einen gern

mit großen Lappen zum Heizen aufs Wasser gehen, anderenfalls aber auch Lust auf eine gepflegte Wavesession haben. Grundsätzlich ist das X.Over Air baugleich mit dem Wavetrapez Cross. Der Unterschied ist jedoch, dass das X.Over Air sich im Handumdrehen für den Raceeinsatz umwandeln lässt. Dafür muss nur das optionale Sitzteil montiert werden und schon kann man mit tiefer Sitzposition so richtig Gas geben. Durch den Contour-Airbag passt sich das Trapez sowohl an einen Waschbrettals auch einen Waschbärbauch an. Durch die „Comfort.Cutouts“ und zwei 3D-modellierte „Side.Patches“ ist das Trapez an den wichtigen Stellen weich und geschmeidig, gleichzeitig wird ein Hochrutschen unterbunden. Mehr Infos: Tel.: +49 89 66 65 50, office@boards-and-more.com, www.north-windsurf.com

Surf & Action Company

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Die Surf & Action Company hat eine neue Homepage. Auf dieser sind alle Bewertungen der Kunden zu den Surfstationen hin-

terlegt und man erhält einen Eindruck von seinem Reiseziel. Unterstützt werden die Bewertungen darüber hinaus durch Videos der einzelnen Spots. Ebenfalls gibt es eine Blog-Funktion für Reviertipps. Tagesaktuelle Angebote für die verschiedensten Ziele und Preisklassen runden den Service ab. Dabei wird viel Wert auf Windsicherheit gelegt und es werden keine Flauten-Schnäppchen angeboten. Für alle, die nicht so genau wissen, wo sie hinfahren sollen, gibt es den Revierfinder. Bei dieser Funktion müssen lediglich das Fahrkönnen und die Reisezeit eingeben werden und der Revierfinder empfiehlt einem die besten Spots. Wer bei seiner nächsten Reiseplanung noch nicht ganz sicher ist, sollte also einen Blick auf die Seite werfen. Mehr Infos: +49 89 62 81 67 23, info@surf-action.com, www.surf-action.de


österreichnews

unser mann

in österreic

h:

fenauer manuel gra

PWA Surfworldcup

Podersdorf 30. April – 3. Mai 2010

Text Manuel Grafenauer © Fotos PWA/John Carter

„Es ist Surfworldcup und alle gehen hin!“ – trifft es wohl auch in

Klarerweise liegt dieses Problem auch in der Schnelllebigkeit der Disziplin. Ständig tauchen

diesem Jahr wieder am besten. Der verschlafene Ort Podersdorf

neue, junge Talente auf, die noch nicht einmal einen Führerschein haben. Es ist schön zu se-

am Neusiedler See, der erst vor ein paar Wochen aus dem Win-

hen, dass vor allem EFPT-Racedirektor Tom Hartmann den „Neuen“ an Beispielen wie Raimondo

terschlaf erwacht ist, war nicht wiederzuerkennen. Allein am

Gasperini und Andy Chambers immer wieder erklärt, worauf es als angehender Windsurfprofi

ersten Wochenende pilgerten fast 50.000 an den Strand eines

neben der sportlichen Seite ankommt.

der wenigen Steppenseen Europas, darunter auch 46 PWAFreestyler, die sich um 30.000 Euro Preisgeld matchen wollten.

Nach Tagen des Wartens wurden die feucht-fröhlichen Windopfer auf den genialen World-CupPartys am letzten Eventtag doch noch belohnt. Das Skippersmeeting um 5:00 Uhr früh hätte

Trotz der Flaute der ersten Tage gelang es dem Veranstalter

keine Minute später beginnen dürfen, pünktlich nach dem Finale der Single-Elimination verab-

dank einer guten Mischung aus Massenveranstaltung und

schiedeten sich die 15 Knoten auch schon wieder. Viele Europäer surften in die Top10, doch Taty

Surfopening, bei dem ein Großteil der Branche und der ös-

Frans war auch von Steven van Broeckhoven nicht aufzuhalten. Platz drei ging an Gollito, Platz

terreichischen Surfshops vertreten war, für jeden Besucher

vier sicherte sich Kiri Thode.

etwas anbieten zu können. Die Saison verspricht spannend zu werden, viele neue Moves und viele junge Gesichter machen Waren vor wenigen Jahren an windlosen Tagen für die Fahrer

einen Weltmeister-Tipp schwierig ... Wobei es da einen sehr entspannten Belgier gibt, der am

während eines Events eher Biertrinken und Sonnenbaden an-

liebesten „FULL POWER“ sagt, vor dem sich alle fürchten ...

gesagt, gab es dieses Mal für die Freestyler jede Menge zu tun. Jet-Ski und Motorboot sei Dank zeigten einige der Fahrer vor Tausenden Begeisterten, was Freestyle-Windsurfen ist. Bei null Wind wurde über die Schanze geloopt, im Flachwasser zeigten einige Fahrer, allen voran Steven van Broeckhoven, die neuesten Tricks. Außerdem waren nahezu alle Windsurfmarken am Strand mit eigenen Zelten vertreten, um neue Produkte vorzustellen, Videos zu zeigen und die Fahrer zu präsentieren. Schade nur, dass viele der Windsurfprofis lieber in der Riders Lounge vor dem Rechner sitzend auf Seiten wie Facebook und YouPorn oder mit Skypen ihre Zeit totschlugen, als sich der breiten Masse zu präsentieren. 80 Prozent der Fahrer waren während der sechs Tage weitestgehend unsichtbar. Dem gegenüber machen Routiniers wie Andre Paskowski, Tonky und Taty oder Nicolas Akgazcian – aber auch einige junge Fahrer, die langsam anfangen, zu verstehen, dass nur aktive Medienarbeit und Präsenz am Strand sie zu professionellen Windsurfern werden lässt – einen richtig guten Job.

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| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |


österreichnews

Gaining Grounds – ways of moving on Im letzten Windsurfing Journal haben wir euch ja das DVD-Projekt „Gaining Grounds“ unseres Österreich-Redakteurs Manuel Grafenauer vorgestellt. In den letzten Wochen hat sich viel getan und die Jungs stecken mitten in den Dreharbeiten der ersten beiden Parts. Hinter so einem Film in DVD-Qualität und -Länge steckt aber viel mehr Arbeit, als das reine Drücken des „Record“-Knopfs an der Kamera. Suchen nach passender Musik, Koordination von einzelnen Parts, Buchungen von Flügen und Hotelzimmern, Auswahl des nötigen Kameraequipments und das Warten auf die richtigen Windbedingungen machen ein solches Projekt schnell zu einem Fulltime-Job. Damit die Kosten der Produktion einigermaßen gedeckt werden können, braucht man Sponsoren. Das Konzept von „Gaining Grounds“ scheint zu gefallen, denn nun sind neben Fanatic, North Sails, Naish, ION, Hangloose.at und U4 auch RRD, windsurftravel.net und der österreichische Fernsehsender ATV mit an Bord. Speziell Letzterer wird dazu beitragen, den Film im großen­ Stil zu promoten, und den Produzenten dank einer großen Auswahl an Filmequipment neue Perspektiven eröffnen. Nähere Infos unter www.gaininggrounds.com Moving and moving on ...

Neuer Surfshop in Kärnten Kärntens erster und einziger Windsurf-, Kite- und Trendsportshop öffnet seine

„Fanatic/North Sails“-Testcenter und Fahrtechnikseminare am Neusiedler See

Türen! Direkt am Wörthersee hat sich Thomas Buchacher den Traum vom eige-

Ab Anfang Juni wird es bei der Surfschule Peisser an Nordstrand in Po-

nen Surfshop, den Herman Gschwendtner managen wird, erfüllt. Auf 140 Qua-

dersdorf ein „Fanatic/North Sails“-Testcenter geben. Viele aktuelle Boards

dratmeter finden Surfer und Kiter neuestes Equipment von Fanatic, F2, Simmer,

und Segel können dort ausprobiert werden. Außerdem werden die öster-

Challenger, Starboard, F-One, Core, North Kite sowie Beach- und Streetwear

reichischen Teamfahrer um Chris Sammer, Max Matissek und Hias Höller

von Maloja, F2, Haiopaii, Rusty, Element, Ion, Tinana und Mystic. Vom 2. bis 3.

an mehreren Juniwochenenden auf Stand-by-Basis Loop-, Freestyle- und

Juli wird das Wind and Waves Surf Festival im Bad Stich in Krumpendorf über

Halsenseminare anbieten. Nähere Infos und Anmeldung zu einer der

die Bühne gehen. Mehr Infos: www.wind-and-waves.eu, Store: Hauptstraße

Schulungen unter chrissammer@gmx.net oder auf der Facebook-Seite

131, 9201 Krumpendorf am Wörthersee, info@wind-and-waves.eu

„Fanatic Austria“.


leserbriefe

Liebes „Windsurfing Journal“-Team, ihr kriegt es immer wie-

Hallo Windsurfing Journal! Eure Artikel sind ja wirklich interes-

der hin, ein superinteressantes, ehrliches und gut ausseh-

sant, aber mir fehlen noch interessante Spotberichte. Da hätte

endes Magazin zu veröffentlichen! Ein großes Lob dafür!

ich gleich eine tolle Idee für euch: Könntet ihr nicht einmal einen

Und daher möchte ich natürlich auch mittels dieser Mail

Spotbericht über den Titisee machen? Jan aus Titisee-Neustadt

versuchen, das Jahresabo zu gewinnen und das WSJ so weiterhin zu genießen. Auf dem Foto bin ich bei meinen da-

Anm. d. Red.: Ist Titisee wirklich ein Gewässer oder dein Hobby?

maligen ersten Windsurfing-Versuchen abgebildet, und das am Topspot Gardasee. Ich würde mich über eine Veröffentli-

Anm. d. Red.: Mitte Februar kursierte im Internet das Gerücht,

chung des Fotos natürlich riesig freuen! Macht auf jeden Fall

dass der Northshore auf Fuerteventura für alle Funsportler ge-

weiter so! Grüße aus Braunschweig, Euer Magnus

schlossen werden soll. Wer wenn nicht Local Jürgen Hönscheid sollte genauer wissen, ob da was dran ist oder nicht, und so

Anm. d. Red.: Obwohl es sich fast so anhört: Auch diesen

schrieben wir ihm Ende März eine Mail und fragten nach. Seine

Leserbrief haben wir tatsächlich bekommen und uns nicht

Antwort, und was er sonst noch anzumerken hatte, wollen wir

selbst geschrieben. Vielen Dank, Magnus! Unser Dank an

dir nicht vorenthalten:

dich: Leserfoto Nr. 1 und ein Jahresabo vom WJ. Hallo WJ-Team, hallo Alexander! Keine Sorge: Das mit dem Hola Alexander und Team, nun habe ich ab der Erstausga-

Funsportverbot am Northshore war eine Ente. Vielleicht ha-

be alle Windsurfing Journals gelesen. Viele bemerkenswert

ben das ein paar Engländer irgendwie missverstanden. Laut

offene Berichterstattungen zum Thema Windsurfen (als Tä-

des Raumordnungsplans „PIOF“ des Cabildos Fuerteventu-

tigkeit) und Hardware (also Material, Vertriebe, Hersteller).

ra (in dem eigentlich alles geordnet werden soll) sollen ver-

Dazu interessante Interviews mit Windsurfern und Ehema-

schiedene Zonen am Northshore zu Nationalparks werden.

ligen. Ich habe seit eurer Erstausgabe kein anderes Magazin

Anfang März war ich auf einem Meeting, auf dem uns Insel-

mehr gelesen. Das spricht wohl für sich! Besonders interes-

präsident Mario Cabrera (er selbst hat gerade mit SUP-Surfing

sant für uns Norddeutsche: Tests in unseren Revieren unter

angefangen) das Ganze erklärt hat. Es gibt keine Surfsport-

unseren Bedingungen! Was nutzt mir ein Supergleitboard

Einschränkungen, auch nicht in Nationalparks. Im Gegen-

für Glattwasser, wenn an meinem Spot nur Kabbelwasser

teil, Fuerteventura soll ja als Wassersportparadies beworben

vorhanden ist und ohne Seegrasfinne fast nie etwas geht?

werden. Zu diesem Thema, Fuerte als Wassersportparadies,

Super Idee auch: „Das weltweit größte Windsurfmagazin“

waren meine Tocher Janni und ich auch Mitte April in der ZDF-

(Ausgabe 05-2009). Etwas Kritik, die aufrichtige Macher si-

Frühlingsshow, wo wir SUP und Wellenreiten vorstellen konn-

cher verschmerzen: 20 Seiten Werbung sollten wirklich die

ten. Rene Egli war als Experte fürs Windsurfen und Kitesurfen dabei. Gedreht wurde im Hotel

Obergrenze des Erträglichen darstellen! Viel Erfolg weiter-

Rio Calma an der Costa Calma mit einem Riesenaufwand. Ich hoffe, dass wir den Funsportteil

hin und einen tollen Umsatz für 2010! Surfer aufs Wasser.

ganz gut vertreten konnten. Du weißt ja: Mit Auftritten wie diesen tue ich mich eher ein wenig

Ralf Meyert aus der Hansestadt Rostock.

schwer. Janni hat auch ganz schön dicke Backen gemacht, als wir in der Kantine plötzlich mit der ganzen „Prominenz“ vor dem Buffet standen. Das ZDF-Team war aber wirklich sehr gut und

Anm. d. Red.: Dem haben wir nichts hinzuzufügen und dru-

sympathisch. Es waren auch Surfsportler unter ihnen mit guten Fachkenntnissen hinsichtlich der

cken als Dankeschön gleich mehrere von deinen Bildern ab,

Unterschiede von SUP, Wellenreiten, Windsurfen und Kitesurfen. Und noch kurz ein Kommen-

Ralf! Dir viel Wind und alles Gute!

tar zu deinem Editorial im letzten Windsurfing Journal: Du hast mir aus der Seele gesprochen. Was die Politiker da so treiben … Da müsste es doch eigentlich mehr Revolte geben. Viele sind

Betreff: Abo und anderes; Nachricht: Traurig, traurig ... erst

ja eher mit Facebook etc. beschäftigt und so manch einer wird ganz schön eingelullt. Politikver-

den Mund voll nehmen (... tagesaktuell ... wir sind besser als

drossenheit macht sich breit und es interessiert viele oft mehr, wer der nächste Gewinner ir-

der Rest ... etc.) und dann? Nichts. Die Homepage nicht ge-

gendeiner Castingshow ist. Wer als Jungpolitiker in das ganze System hineinwächst, ist oft auch

pflegt. Die Tests nicht aktualisiert. Und das Mag kommt nur

nicht besser als das traurige Vorbild. Und gute Quereinsteiger laufen nach kurzer Zeit gegen die

unregelmäßig. Im Vorwort hat A.L. nichts Besseres zu tun, als

Wand dieser ganzen Witzfiguren, die Deutschland repräsentieren sollen und alle Skandale auf

uns zu erklären, dass ein „Jahresabo“ nicht zwingend in einem

ihren Hintern aussitzen. Hinsichtlich deiner Kritik an den Quads bin ich mir nicht ganz sicher.

Jahr erscheinen muss. Hallo? Dann schaut mal in euer eige-

Meine Tochter Sonni war Ende März in Australien und konnte beobachten, dass die Hälfte der

nes Impressum... Dort ist die Rede von „6 Ausgaben im Jahr“.

Wellenreiter vier Finnen unterm Brett hat. Das ist wahrscheinlich aber so nicht aufs Windsur-

Meine Konsequenz steht jedenfalls fest. Ich werde mein Abo

fen übertragbar und schon gar nicht fürs Flachwasser. In der Welle hat das vielleicht durchaus

kündigen und weiter die surf lesen. Die sind wenigstens ver-

eine Berechtigung, aber nicht für jeden und auch nicht für alle Bedingungen. Gerade vorgestern

lässlich. Jens Kempny aus Brunswick.

am Glass Beach war der beste Windsurfer einer mit einem zehn Jahre alten, traditionellen 250Zentimeter-Singlefinboard. Kein anderer hat so hohe Aerials rausgehauen. Es ist eben alles eine

Anm. d. Red.: Na immerhin!

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Stil- und Geschmacksfrage. Viele Grüße von Fuerteventura, Jürgen.



lesershots

1

2

3

dubistder 4

8

1. Der mit den Schwänen surft… Magnus Raab auf dem Garda­

see, aufgenommen von Ute Schierloh. 2. … nicht nur ein guter Windsurfer (siehe Bild; aufgenommen

von Philipp Meyert), sondern auch noch ein absoluter Magazinkenner ist (siehe Leserbriefe!). Und daher hat er es als erster Fotograf überhaupt geschafft … 3. Mein letzter Wille, ein Sohn mit Brille! Das Foto hat Ralf

Meyert geschossen, der … 4.-5. Diese beiden Bilder zeigen Dieter Malke 1982 auf dem Fe-

ringasee in München/ Unterföhring (am Auslöser saß Christine Malke). Er schrieb uns: „Hallo Windsurfing-Redaktion! Es wäre schön, wenn man auch einmal von anderen Windsurfern noch die alten Fotos sehen könnte. 1982 war die Zeit der Tricksurfer: Kante vorwärts, Kante rückwärts, Headdipp, Bodydipp, Fahren ohne Schwert mit einer riesen Wasserfontäne aus dem Schwertkasten. Es war einfach eine geile Zeit! Und wir waren dabei!!!“ Vielen Dank für die sensationellen Bilder, Dieter! Wir zeigen sie extra etwas größer, damit uns noch mehr Windsurfer ihre ganz alten Bilder schicken! Über zahlreiche Einsendungen würden wir uns freuen! 6. Auch Dieter Keil hat uns einen netten Leserbrief geschickt

uns so hat es sein Bild, das ihn im Januar beim Sturmtief

5

Franz auf der Mosel (Oberfell bei Koblenz) zeigt, natürlich in die Lesergallery geschafft. 7. … noch zwei weitere Bilder in die Lesergallery zu bekom-

men. Hier sieht man seinen Kollegen Tobias Steinhagen auf 8. dem Boiensdorfer Werder und auf dem kommenden Bild…

… ist Familienmitglied Philipp im Sonnenuntergang am gleichen Spot zu bewundern. 7

6

Wolltest du auch schon immer mal gerne in einem Windsurfmagazin auftauchen? Dann sende einfach eine Mail mit einem Windsurf-Foto von dir an info@windsurfing-journal.de und benenne die Bilddatei nach folgendem Muster: Fahrername_Fotografenname_Spot.jpg (Beispiel: ReinerHorst_MoniTor_Gardasee.jpg)! Als Dankeschön erhält jedes veröffentlichte Bild ein Jahresabo (6 Ausgaben im Wert von 24,50). Wenn du dich also irgendwann im Magazin auf einem Foto wiederfindest, sende einfach eine Mail (erneut an info@windsurfing-journal.de) mit deiner Adresse und ab der dann kommenden Ausgabe erhältst du sechs Mal das Windsurfing Journal kostenlos.

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vor 20 jahren

Frühsommer 1990 Indoor-World-Cup In Paris findet der erste Indoor-Slalom-World-Cup statt. Im ausverkauften „Palais Omnisport“ wird vor 12.000 Zuschauern um zwei Tonnen geheizt und über eine Sprungschanze geloopt. Das 70 x 30 Meter große Becken wird von 20 in Deutschland gefertigten und 25.000 Mark teuren Windmaschinen belüftet, die für sechs Beaufort sorgten. Unter anderem treten Robby Naish, Björn Dunkerbeck, Erik Thime, Robert Teriitehau, Rush Randle, Mike Eskimo und Cesare Cantagalli an. Den Gesamtsieg sichert sich der Franzose Erik Thieme vor Naish und Teriitehau. Bester Deutscher wird Ralf Bachschuster auf Platz zehn.

Interessante Paarung North Sails hat einen neuen Mast in seinem Programm. Das Besondere ist, dass Mastoberteil und Mastunterteil nicht aus dem gleichen Material gefertigt sind. Das Unter­­ teil besteht aus Aluminium, das Oberteil hingegen aus Carbon. Mit dieser unüblichen Kombination soll der Fahrer vor allem oberhalb des Gabelbaums eine große Gewichtserleichterung haben. Das Carbon-Oberteil gibt es für 199 Mark in 200 und 220 Zentimeter.

Speedrekord Pascal Maka hat auf dem Speedkanal von Les Saintes Maries de la Mer einen neuen Speed-Weltrekord aufgestellt. Er schafft es während des Orkantiefs Vivian, das mit neun Beaufort über den Kanal fegt, den alten Rekord von 74,97 Stundenkilometer auf unglaubliche 79,47 Stundenkilometer zu verbessern. Maka ist erst seit circa vier Wochen Mitglied im A.R.T.-Speed-Team und benutzt bei seinem Rekord ein 4.5 Quadratmeter großes ART-Prototypsegel von Monty Spindler.

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vor 20 jahren

S p li t t e r World Cup Barbados Bei dem World Cup auf Barbados sind zu wenig Damen für eine offizielle Wertung am Start. Deshalb fahren die deutschen Damen Natalie Siebel und Jutta Müller kurzerhand bei den Herren mit. Natalie Siebel zeigt im Waveriding ihr ganzes Können und wirft zuerst ihren Teamkameraden Ralf Bachschuster aus dem Rennen. Direkt darauf zieht Axel Ohm den Kürzeren und muss sich Siebel geschlagen geben. Somit landet sie am Ende auf Platz vier. Einen Rang vor ihr ist ihr Freund Bernd Flessner, der sich mit einem starken Slalomauftritt den Gesamtsieg sichert.

Plattes Design

Der Besitzer der Segelmarke Gaastra, Hutchison, will die Marke verkaufen. Natalie Siebel wechselt von Gaastra zu Easy Rider. Jutta Müller hingegen steigt bei den Hannoveranern aus und geht zu F2-Sails. Die französische Boardmarke Tiga ist erneut in finanziellen Schwierigkeiten. Da die ehemalige Miss Tiga, Jenna de Rosnay, auf ihrer Gehaltsforderung von 150.000 Mark besteht, muss Tiga abermals kämpfen. F2 und Neil Pryde haben ein gemeinsames Kaufangebot abgegeben. Robby Naish entkommt beim Snowboardfahren in St. Moritz nur knapp dem Tod. Er wird von einer Lawine bis zum Hals im Schnee begraben und von Helfern gerettet.

„1200 Quadratzentimeter, die die Surfwelt verändern!“ So wirbt HiFly für seinen neuen planen UnterwasserschiffShape beim Wave 260 und Slalom 290. Der sogenannte Facet-Bottom ist ein planer Bereich im vorderen Teil des Unterwasserschiffs, welcher Verwirbelungen verhindern und für viel Auftrieb sorgen soll. Daher gleite das Board schneller an und es werde auch deutlich schneller. Entworfen hat das Design der Shaper Brian Hinde. Der Shape wird durch das äußerst robuste HTS-Polypropylen der Außenhaut unterstützt, welches stoßunempfindlich und das perfekte Material für ein Windsurfboard sein soll.

Björn Dunkerbeck belegt beim ersten World Cup der Saison in Almanarre den ersten Platz overall. Auf Platz zwei und drei folgen Robby Naish und Phil McGain. Bester Deutscher wird Ralf Bachschuster auf Platz 15. Bei den Damen gewinnt Britt Dunkerbeck, Jutta Müller wird mit Platz vier beste Deutsche.

Filmstar Robby Naish

Der Direktversender Gun Sails hat jetzt auch ein Race-Bike im Angebot, für nur 1.095 Euro ist die Rennmaschine zu haben.

Robby Naish spielt in dem Willy-Bogner-Film „Feuer, Eis und Dynamit“ mit den größten Sportstars der Welt. Mit dabei sind unter anderem Steffi Graf, Dennis Conner und Niki Lauda. Der bekannteste Darsteller des Films ist jedoch Roger Moore. Es geht in dem Film um den Kampf um ein 135-Millionen-Dollar-Erbe, das nur der erhält, der sich gegen die harte Konkurrenz durchsetzt.

Robby Naish reist zusammen mit seiner neuen Freundin Kate Lipp nach Paris zum Indoor-Word-Cup. Die beiden sind seit Ende letzten Jahres ein Paar..

Christian Herles ist neuer Geschäftsführer der PBA (Professional Boardsailors Association).

Björn Dunkerbeck soll laut Insiderinformationen mittlerweile rund 500.000 Mark im Jahr mit seinen Sponsorenverträgen verdienen.

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interview wolfgang lessacher

Text Wolfgang Lessacher und Alexander Lehmann

Interview Wolfgang Lessacher

Er bezeichnet sich selbst als Eigenbrötler und ist unumstritten ein Querdenker: Finnenguru Wolfgang Lessacher, 1941 in Berlin geboren. Bereits 1968 kommt er das erste Mal mit dem Thema Windsurfen in Berührung. Im Laufe der Jahre entwickelt er Hunderte neuer Finnenmodelle und hat dank des 50-Knoten-Laufs von Thomas Döblin Ende 2009 mit seiner „Rake 30“-Finne die Bestätigung, die er so lange vermisste. Selten war die schriftliche Aufbereitung eines Interviews so schwierig. Und selten sind wir in Themen und in Zeitabschnitten so hin und her gesprungen. Doch selten war ein Interview auch so gut, so persönlich und so ehrlich.

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interview wolfgang lessacher

W

olfgang, meine erste Frage ist gleich et-

Horizont ohnehin übersteigen würde. Ob es nun die Medien sind oder auch Bretthersteller. Die

was pikant und bitte sei mir nicht böse.

sind mir mittlerweile einfach nur noch egal. Ich habe für so viele Leute Finnen gebaut und ihre

Es ist immer extrem interessant, deinen

Wirkungsweise erklärt. Ich habe keine Lust mehr auf doofe Kommentare und Schlaumeiereien.

Ausführungen zuzuhören, und dein Schreibstil ist legendär. Doch nun der Knackpunkt: Ist dir bewusst,

Das kann ich gut verstehen. Meistens passt so eine Einstellung allerdings dem Le-

dass dich im Grunde kaum ein Mensch versteht und

bensabschnittspartner nicht … Wem sagst du das. Meine Freundin regt sich öfter darüber

es superschwierig ist, dir bei deinen Ausführungen

auf, dass viele mit mir ein Problem haben. Dabei will ich mich mit den meisten gar nicht un-

zu folgen? Ja, das ist mir bewusst.

terhalten, tue es aber anstandshalber. Nenn es Desinteresse oder mangelndes Vertrauen. Es kommt eben immer sehr stark auf meinen Gesprächspartner an.

Mit dieser Antwort habe ich nicht gerechnet. Weißt du denn, woran es liegt, dass deine Erzählungen manchmal

Kannst du denn vielleicht versuchen zu erklären, wieso Wolfgang Lessacher so ist, wie

so ein wenig wirr erscheinen? Nein, das weiß ich nicht.

er ist? Versuchen kann ich es ja mal. Dafür muss ich sehr weit in meinem Leben zurückgehen, bis in meine Kindheit. Du musst wissen, dass ich bis kurz vor meiner Hochzeit keine Geburtsur-

Es ist teilweise einfach unheimlich schwierig, dich zu

kunde von mir besessen habe. Es hieß, alle Familiendokumente seien bei einem Bombenangriff

verstehen und deinen Argumenten logisch zu folgen.

auf Berlin zerstört worden. Als ich dann heiraten wollte, brauchte ich natürlich ein Dokument.

Man hat den Eindruck, dass in deinem Kopf einfach

Meine Frau war 20, schwanger, durfte offiziell nicht selbst entscheiden – erst ab 21 Jahren war

so viele unterschiedliche Ideen umherschwirren, dass

man volljährig. Ihr Vater setzte sich als Oberstadtdirektor von Oberhausen, meinem späteren

dir bei deinen Erzählungen immer schon wieder neue

Wohnort, zum Glück

Sachen einfallen und du diese dann auch sofort mit-

dafür ein, dass ich

teilen möchtest, dabei aber grundsätzlich den roten

auf unbürokratischem

so vielen Idioten zu tun gehabt, dass ich

Faden verlierst. Jemand, der nicht zu 1.000 Prozent

Weg eine Geburtsur­

in deinem Thema drin ist … kann mir nicht folgen. Das

kunde erhielt. Das war

es jetzt einfach leid bin, mich ständig

Problem ist mir bewusst. Deshalb habe ich mich im Laufe

das erste Mal, dass

der Jahre auch immer weiter abgekapselt. Ich bin vielleicht

ich Inhaber eines sol­

und auf Leute mit meinen Ideen zuzu-

ein etwas schwieriger Mensch. Manche würden das eventu-

chen Dokuments war.

gehen, deren Tragweite ihren Horizont

ell auch chaotisch oder im schlimmsten Fall idiotisch nennen.

Als nun vor drei Jahren

Wobei ich den Begriff „Fachidiot“ gar nicht als Beleidigung

meine Mutter starb,

ohnehin übersteigen würde."

verstehen würde. Ich habe mich einfach seit 30 Jahren ei-

tauchte plötzlich unser Familienstammbuch wieder auf. Es war gar nicht im Krieg verloren ge-

nem sehr speziellen Thema gewidmet: dem Finnenbau. Ich

gangen, es wurde einfach nur zurückgehalten. Und das aus einem guten Grund. Fünf Jahre vor

habe alles ausprobiert, was man ausprobieren kann.

meiner Geburt hatte ich einen Bruder, von dem nie irgendjemand etwas wusste. 1936 geboren,

Ich habe in den letzten 30 Jahren mit

wieder von Neuem zu rechtfertigen

nach drei Monaten an Kinderlähmung verstorben. Das war natürlich ein sehr harter SchicksalsDu bezeichnest dich selbst als Eigenbrötler. Laut rei-

schlag für meine Eltern. Vor allem zu meiner Mutter hatte ich ein Leben lang ein eher unter-

ner Definition sind das Menschen, die sich von der

kühltes Verhältnis. Mein Vater war einer der ersten Skiartisten der Welt – ich durfte nie Ski fah-

Gemeinschaft bewusst absondern. Deshalb trifft die Be-

ren. Er war Turmspringer, 1936 bei der Olympiade in Berlin dabei, ich durfte nicht einmal aufs

zeichnung so gut auf mich zu!

Trampolin. Ich durfte nichts. Ich fühlte mich ungeliebt, eigentlich mein gesamtes Leben lang. Das hat mich sehr belastet und sicherlich auch geprägt. Jahrzehnte später habe ich dann erst

Liegt dir nichts an anderen Menschen? Ach, weißt

die Wahrheit erfahren. Die zweite Frau meines Vaters war die Einzige, die von dem Tod meines

du, ich bin jetzt in einem Alter, da kann ich mir den Luxus

Bruders wusste und die das Verhalten meiner Eltern erklären konnte. Sie hat mir erzählt, dass

leisten zu sagen: Ich möchte mit vielen Menschen einfach

meine Eltern aus der Angst heraus, mich auch zu verlieren, so gehandelt haben. Meine Mutter

nichts mehr zu tun haben.

hatte Angst, mich näher an sie ranzulassen. Sie hätte es sonst nicht verkraftet, wäre auch mir etwas zugestoßen. Mein Vater hat mich immer in Watte gepackt und mir mehr oder weniger

Meinst du damit konkrete Personen oder liegt dir so

alles Gefährliche verboten. Es war also nicht so wie von mir vermutet, dass meine Eltern mich

ganz im Allgemeinen nichts mehr an den Menschen? In

nicht lieben. Sondern sie waren einfach nur durch den Tod meines Bruders so stark geprägt,

erster Linie richtet sich mein Ausspruch gegen die Menschen

dass sie ihre Gefühle nicht zeigen konnten und mich zu sehr beschützen wollten. Und nun

rund um die Windsurfbranche, jedoch nicht gegen Windsur-

musst du im hohen Alter damit anfangen, deine Eltern zu lieben, zu denen du aber niemals ein

fer im Allgemeinen. Ich habe in den letzten 30 Jahren mit so

enges Verhältnis hattest. Ich kann mich jetzt nur noch an ihr Grab stellen und mich entschul-

vielen Idioten zu tun gehabt, dass ich es jetzt einfach leid

digen, dass ich ihr Verhalten jahrzehntelang falsch gedeutet habe. Und diese Lebensgeschichte

bin, mich ständig wieder von Neuem zu rechtfertigen und auf

hat natürlich einen maßgeblichen Einfluss auf mein Verhalten heute. Vielleicht verstehst du nun

Leute mit meinen Ideen zuzugehen, deren Tragweite ihren

besser, warum ich so ein Eigenbrötler bin.

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interview wolfgang lessacher

In der Tat. Und es ist

und fünf Meter nach rechts. Wie eben beschrieben, weiß

schwer, nun wieder

ich heute, wieso sie mich nicht weiter weg ließen. Sirene –

einen Übergang zu unse-

Luftschutzkeller – Bordstein. Das war mein Leben. Wir sind

­­rem eigentlichem Thema

dann nach dem Krieg vor den Russen nach Österreich ge-

zu finden: den Finnen.

flüchtet, mit einem der letzten Rosinenbomber sind wir aus-

Nein, das ist gar nicht schwer. Denn auch hier gibt es einen wunden Punkt: Heute verdienen ande-

geflogen worden. Mutter, Vater und meine Schwester. Wir

re eine Menge Geld mit meinen Finnen, ich bekomme vielleicht zwei oder drei Euro pro verkaufte

sind bei meinen Großeltern in Österreich unterkommen,

Finnen. Das Gute ist allerdings, dass ich mir von diesen Serienfinnen welche zu Einkaufskonditi-

mein Vater war Österreicher. Wir hatten es dort wirklich

onen bestellen und sie dann als Basis für weitere Verfeinerungen und Prototypen nutzen kann.

nicht schlecht, doch als Berliner Jung kam ich mit der Spra-

Wenn einer mit meiner Finne zwei Se- kunden lang 100 Stundenkilometer maximalen Speed fährt, höre ich auf."

che der Einheimischen natürlich überhaupt nicht zurecht. Du bezahlst für deine eigenen Finnen Händlerpreise? Nicht die Herstellungskosten?

Ich wurde ein Jahr von der Schule befreit und musste aus-

Das ist ja süß, dann verdienen die Vertriebe ja auch an dir Geld! Tja, so ist das. Aber

schließlich den Kärntner Dialekt lernen. Ich war damals also

ich habe über 50 Jahre Arbeit hinter mir. Das alles selbst zu organisieren, meine Finnen produ-

schon immer der Piefke, der aus dem großen Reich kam.

zieren zu lassen und zu vertreiben,

Auch wenn viele Menschen da unten noch Nazis waren,

dazu hätte ich keine Lust mehr.

wollte man mit Deutschen nichts zu tun haben.

Laborwerte sind selten mit Realitätswerten vergleichbar."

Warum machst du dir überhaupt

Aber du warst beziehungsweise bist doch halber Ös-

noch so viel Arbeit mit deinen Finnen? Aus Spaß an der Freude! Und weil ich alle Wind-

terreicher. Ich war und bin Österreicher. Ich habe keinen

surfer davon überzeugen möchte, wie schön es sein kann, wenn man nie einen Spinout hat.

deutschen Pass.

Das Thema Speed ist jetzt im Grunde nur eine Begleiterscheinung. Aber es ist schön, wenn du in Südfrankreich oder Holland am Strand stehst und die Leute ankommen und sagen: „Da ist

Willst du auch keinen haben? Nein. Was habe ich da-

der Finnenmann!“

von? Ich war in Österreich beim Militär, bin in Berlin geboren – macht mich ein deutscher Reisepass glücklicher?

Anerkennung ist dir also schon wichtig? Ja, klar. Nicht, dass ich wüsste! Wie ging deine Jugend dann Und im Umkehrschluss bist du dann auch traurig oder sogar sauer, wenn einer mit

weiter? Schule, Schlosserlehre mit 14, dann Abitur, Ma-

deinen Finnen nicht zurechtkommt? Das kommt sehr selten vor. Du bist einer der wenigen …

schinenbaustudium, allerdings nur für drei Jahre, dann wurde ich eingezogen …

Ich war ja nicht unzufrieden! Ich bin am falschen Spot, bei falschen Bedingungen mit der falschen Segelgröße die womöglich richtige Finne gefahren. Dass deine Rake

Sie haben dich aus dem Studium einfach eingezogen?

30 funktioniert, steht wohl nach Thomas Döblins 50-Knoten-Lauf nicht mehr zur Dis-

Ja, aber daran hatte ich selbst schuld. Ich wollte unbedingt

kussion. Wenn einer mit meiner Finne zwei Sekunden lang 100 Stundenkilometer maximalen

zur Luftwaffe, Pilot werden. Dann hatte ich aber Pech. Bei

Speed fährt, höre ich auf mit der Entwicklung und widme mich etwas anderem.

meinem ersten Flug mit dem Fluglehrer bin ich runtergefallen.

Kann es sein, dass du Kritik etwas zu persönlich nimmst? Das war mal mein Problem.

Wie?! Du bist runtergefallen?! Abgestürzt? Ja, so kann

Mittlerweile ist mir das schnurzpiepegal, ob ein Hersteller mit meinen Finnen zurechtkommt

man das auch sagen. Der hatte vergessen, Sprit aufzutan-

oder nicht. Schau mal, ich habe bereits für diverse Hersteller Finnen gebaut. Angefangen hat

ken. Aus knapp 100 Meter sind wir dann halt runtergefal-

alles mit Eberhard von Osterhausen bei Gun Sails, zu dem ich einen sehr guten Kontakt hatte.

len. Mit einem tschechischen Sport- und Kunstflugzeug vom

Er produzierte und verkaufte meine Finnen. Allerdings hat er einmal in einem Artikel den Mike

Typ „Zlin“. Dabei habe ich mir das Schlüsselbein gebrochen

Pucher sehr schlecht gemacht und das hat mir nicht gefallen. Zugegeben: Mike war ein net-

und es hat mir einige Zähne komplett mit Wurzeln raus-

tes Arschloch, aber ein brillanter Entwickler. Er hat immer bei allen etwas geschnorrt, hat aber

geschlagen. Daraufhin war ich leider fluguntauglich. Nach

trotzdem sehr viel geleistet. Die beiden hatten wohl Stress und so kam es dann dazu, dass

dem Militär habe ich in der Nähe von Kufstein als Schlosser

Eberhard über Mike schlecht gesprochen hat. Da habe ich ihn angerufen und ihm gesagt, dass

gearbeitet, das hat mir aber nicht gepasst und so bin ich

ich nicht mehr möchte, dass er meine Finnen produziert. Damit war das Thema gegessen.

zurück nach Hause, wo ich dann bei meinen Eltern meine spätere Frau kennengelernt habe.

Das ist ja nun schon einige Jährchen her. Dann warst du also schon immer etwas

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spezieller, oder? Das kann man so sagen. Ich bin ein klassisches Kriegskind, 1941 in Ber-

Wieso hast du bei deinen Eltern deine spätere Frau

lin geboren habe ich meine Kindheit im Luftschutzkeller verbracht. Meine Eltern erlaubten mir,

kennengelernt??? Meine Eltern hatten eine Frühstückspen-

auf dem Bordstein mit meinem kleinen Modellauto zu spielen. Maximal fünf Meter nach links

sion in Millstatt am See. Wir hatten immer so ungefähr 35

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01. Das zweite Board von rechts war Wolfgangs erster Eigenbau. Bereits Ende 1979 baute er für seinen Sohn Martin ein Brett mit nur zwei Meter Länge. 02. Wolfgangs Shape waren immer recht ungewöhnlich… 03. Wolfgang Lessacher 1967: „Ich hatte früher tiefschwarze Haare, wie ein Italiener. Mit meinen Kaminarbeiten, hauptsächlich Hauben aus Zinn, Kuper und Emaille, wurde ich in ganz Deutschland rumgereicht.“ 04. Wolfgang schmeißt sich 1986 ordentlich in die Kurve.

Hausgäste und eine davon wurde dann zu meiner Frau. Ein 15-jähriges, bildhübsches Mädchen. Ich war damals 20 Jahre alt und habe als Schlosser gearbeitet. Mit 25 Jahren bin ich dann zu ihr nach Deutschland gezogen. Und die fünf Jahre dazwischen? Haben wir uns einmal im Jahr in ihrem Urlaub gesehen. Ansonsten haben wir telefoniert, aber das war nicht besonders toll. Kurz vor unserer

1

Silberhochzeit hat sie mich dann verlassen und wir haben uns scheiden lassen. Ich war ihr zu kompliziert. Aber meine beiden Söhne sind mir geblieben. Als was hast du gearbeitet, als du nach Deutschland gekommen bist? Wir sind nach Oberhausen gezogen. Mir wurde damals von der Kunstakademie in Düsseldorf eine große Ehre zuteil. Es wurde extra für mich eine neue Berufsbezeichnung erfunden, damit ich einen Betrieb eröffnen kann: Metallbildhauer. Ich habe dann in meiner Werkstatt hauptsächlich Kupfertreiberarbeiten gemacht. Zum Beispiel Kirchentüren und Kaminhauben, unter anderen für Konrad Adenauer. Du hast den Kamin für Konrad Adenauer gebaut?!

2

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05. Finnenformen. 06. Wolfgang wollte auch auf Speed-Guns nicht mit den Hacken im Wasser stehen,

Dann war das doch sicherlich ein sehr einträgliches

also baute er für den hinteren Fuß eine Verbreiterung. Allerdings war diese zu plan

Geschäft! Ja, ich habe zu der Zeit sehr gut verdient. Aber

und so konnte der keinen Druck auf die Kante geben. Eine von seinen wenigen

es war auch wirklich stressig. Und nach knapp 25 Jahren,

07. 1993 entwickelt Wolfgang zum ersten Mal Speedfinnen mit dem Wechselspiel

kurz nach meiner Scheidung, wurde mir das dann alles zu

der Konkaven.

Fehlkonstruktionen. Die Löcher im Deck sollten die Vibrationen „weglenken“ (1987).

viel. Allein einen Betrieb zu leiten, die Buchführung, ach nee, da habe ich dann lieber damit aufgehört. Ich bin dann noch in eine andere Firma eingetreten und habe mehr oder weniger als Festangestellter für die Luxushäuser der Chefs Metallgestaltungen gemacht. Alles andere, was das Windsurfen betraf, wie Boardbau oder Finnenentwicklung, habe ich immer nur in meiner Freizeit gemacht. Wann hast du denn eigentlich mit dem Windsurfen angefangen? Am 01. August 1970. Das weißt du aber noch sehr genau! Ich habe darüber

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Buch geführt. Ich fuhr jedes Jahr mit meiner Familie zu meinen Eltern nach Österreich und habe da über die Jahre ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Segellehrer vor Ort entwickelt. Außerdem habe ich mir in seiner Wassersportschule immer ein wenig Geld nebenbei als Segellehrer verdient. Gleichzeitig war ich Wasserskiläufer. Und im Sommer 1968 sagte mein Freund zu mir: „Ich war im Winter in den USA! Ich muss dir einen Film zeigen! Da steht jemand auf einem Brett, hält ein Segel in der Hand und bewegt sich vorwärts!“ Der Name des Windsurfers war, wie wir später herausfanden, Jim Drake. Der war uns damals natürlich völlig fremd.

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08. 1994 entwickelte Wolfgang die Hinkelstein-Prototypen für Lechner. Das Besondere: Sie waren hohl! Siehe das Ventil an der Nose. „Hohlboards sind immer schneller als Bretter mit Styroporkern! Das liegt an den geringeren Vibrationen. Leg mal ein hohles Board aufs Wasser und schlag rauf! Das schwingt nur ein Mal, Ende. Ein gefülltes Board vibriert bis zu zehn Mal nach.“ 09. Dieses Modell sollte sich 1980 den Groundeffekt zunutze machen. Dahinter steckt die Idee, dass Luft direkt über dem Wasser sehr dicht ist und so für besonders guten Auftrieb sorgt. Das Konzept konnte sich allerdings nicht durchsetzen. „Das war eine meiner wenigen Erfindungen, die überhaupt nicht funktioniert hat und vor allem für Badende nicht ungefährlich war.“

Erst ein Jahrzehnt später wussten wir ihn einzustufen. Wir bauten uns kurzerhand so einen Stehsegler. Was wir allerdings nicht wussten, war, dass das Brett in dem Video eine Finne hatte! Die sahen wir ja nicht! Wir haben uns aus Styropor ein Board geraspelt, nicht laminiert, einfach so. Wir

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haben dann eine Dachlatte da reingesteckt und ein Segel von einem Flying Junior an die Latte genagelt. Einen Gabelbaum haben wir uns aus Alurohren selbst gebogen. Ein Paddel diente als Schwert, fertig war unser erster Stehsegler. Und er fuhr. Würdest du sagen, du warst der erste Windsurfer in Deutschland? Vielleicht in Österreich. Aber „der Erste“ war im Grunde ja jeder. Mir ist das egal, wie wo wer zum

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ersten Mal auf einem Brett stand. Wir haben das auf jeden Fall im Sommer 1968 ausprobiert! Aber du sagtest doch, du hättest 1970 angefangen? Naja, wir waren 1968 noch nicht ganz so zufrieden mit unserem Windsurfer … Das kann ich mir vorstellen! Also haben wir die Idee erst einmal wieder auf Eis gelegt. Ich war dann 1969 wie jedes Jahr auf der Bootsausstellung und habe dort Unterlagen der Patentanmeldung von Holly Schweizer in die Hände bekommen. Da sah ich zum ersten Mal, dass das Board eine Finne

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hat! Ich habe dann meinen Freund angerufen und ihm davon berichtet. Er steckte eine Finne in unser Styroporbrett und siehe da: Es fuhr auf einmal geradeaus! Mein Freund hatte schließlich die Idee, sich Bretter bei Klepper in Rosenheim bauen zu lassen. Die waren damals im Segelbootbau vorn mit dabei und wurden durch ihr Faltboot weltberühmt. Er hatte Kontakt zu Klepper und war dort über Jahre Kunde. Wir sind da hingefahren, haben denen das Konzept präsentiert

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und sie wollten uns vier Bretter bauen. Ein Techniker war bei dem Gespräch dabei und völlig begeistert. Er fragte uns, wie der Sport den heißen würde. Aber wir hatten keine Ahnung. Den Ausdruck Windsurfen gab es damals noch nicht. Bist du dir sicher? 100 Prozent! Noch heute sagen die Amis „sailing by board“. Der Begriff Windsurfen kam erst

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viel später. Und wer hat denn den Begriff Windsurfen erfunden? Die Holländer! Was für Holländer? Die Holländer waren damals ganz vorn mit dabei. Erinnerst du dich noch an die Marke „Ten Cate“? Das war eigentlich ein Segeltuchhersteller. Und sie

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10. „Der Junge hatte noch die Pampers am Arsch, da musste er schon windsurfen“. Der junge, holländische Speedwindsurfer Dirk

Höhe laufen und auf der anderen Seite radikal in die Kurve geht.

Doppenberg, noch heute einer der schnellsten Windsurfer auf dem Wasser, mit seinem Vater und einem eigenwilligen Eigenbau von

14. Wolfgangs Hauptdesign waren Streifen und so wurden seine Boards „Streifen-

Wolfgang. Durch das Loch im vorderen Bereich sollte der Windwiderstand bei der Fahrt reduziert werden. Nur das Angleiten war

hörnchen“ genannt. Dieses Bild entstand 1983 bei einem privaten Testwochenende

etwas schwierig, das Brett hatte nur etwas mehr als 50 Liter Volumen.

am Spot Strandhorst in Holland. Verkauft hat er seine Boards nie. Er hat sie inner-

11. Wolfgangs Werkbank heute mit Blick aufs Wohnzimmer.

halb der Familie und unter Freunden verschenkt.

12. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Auszug aus Wolfgangs Finnensortiment 1995.

15. Die leichtesten Bretter der Welt! Wolfgang war „das Eichhörnchen im Bohren“. Er

13. 1988 baute Wolfgang ein Board mit unterschiedlichen Rumpflängen je nach Fahrtrichtung. Die linke Seite war drei Meter, die

bohrte den Kern auf und laminierte die Löcher dann über. Auf diese Weise konnte er 40

rechte Seite nur 2,70 Meter lang. In Kombination mit den Konkaven im Unterwasserschiff sollte das Board auf der einen Seite super

Prozent des Styropors einsparen. Diese Bretter wogen schon 1986 um die fünf Kilogramm. 16. Quad-Fin-Boards hat Wolfgang bereits Ende 1979 im Programm…

haben das erste Serienbrett mit der Lizenz von Holly Schweizer nach Europa gebracht. Und auf

17. Familie Lessacher am Strand von Zandvoort. 18. Finnenform offen.

eines der Modelle schrieben sie dann „Windsurfer“. Klepper hat euch also vier Bretter gebaut. Genau! Drei für meinen Freund und eines für mich. Und aus diesen vier Brettern ist dann kurze Zeit später das erste Serienbrett von Klepper geworden. Der Klepper Swift. Klepper sagte damals „Swiften“ und nicht Windsurfen! Der Anfangsbuchstabe von Swift ist dann ins Segel gewandert. Das war 1969/1970. Das S von Klepper stand für Swift? Genau! Krass, das wusste ich nicht! Ich habe mich immer gefragt, in welchem Zusammenhang das S mit Klepper stand! Swiften eben, weil es den Begriff Windsurfen noch nicht gab. Aber es war kein Erfolg und Klepper stellte die Produktion wieder ein. Erst Mitte/Ende der 70er-Jahre, als Ostermann mit dem Windglider rauskam, nahm Klepper die Produktion wieder auf und benannte dann ja auch alle Boards mit einem S. S1, S2, S3, später dann zum Beispiel S107, S208. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht? Ich habe mir selbst Bretter gebaut! Und zwar immer sehr außergewöhnliche.

So viel wird einfach als wahr in den

Schon damals stand ich mit mei-

Raum gestellt, dabei kann es letzt-

nen Ideen oft etwas abseits. Jahre

endlich kein Mensch beweisen."

später erwiesen sich dann aber viele Dinge als richtig und wurden von anderen Windsurfern, aber

auch Herstellern übernommen. Ich habe zum Beispiel schon 1979 Boards mit vier Finnen gebaut … Du hast dir sogar mal ein Board mit Plexiglasheck gebaut, um die Anströmung der Finne genauer zu beobachten! Stimmt. Das muss so 1985 gewesen sein. Das war mehr oder weniger das erste Flextail-Windsurfboard auf dem Markt. Doch darum ging es mir nicht. Ich wollte einfach nur beobachten, wie sich die Wasserströmung um die Finne herum bei unterschiedlichem Druck und verschiedenen Geschwindigkeiten verhält. Und was hast du dabei herausgefunden? Dass ein Spinout etwas vollkommen anderes ist, als es damals von allem „Fachleuten“ erzählt wurde. Und was ist das genau? Ein Strömungsabriss! In Form einer Rotation um die Finne. Aber wurde das nicht auch damals von Fachmagazinen in Strömungskanälen festgestellt? War dieser Versuchsaufbau nicht besser? Laborwerte sind selten mit Realitätswerten vergleichbar. Das Problem bei einem Strömungskanal ist, dass dabei ein fester Gegenstand, die Finne, ins Wasser gehalten wird. Wenn wir aber mit einem Windsurfboard durchs Wasser fahren, ist der Druck auf die Finne ein ganz anderer! Wir fahren ja nicht gerade durchs Wasser, sondern seitlich! Das kannst du in einem Labor nicht simulieren. Dafür musst du schon aufs Brett steigen. Und so kam es zu meinem Plexiglasheck. Hätte man die Finne nicht einfach in dem Strömungskanal schräg stellen können? Und wer drückt dann auf die Finne und schiebt sie seitlich durchs Wasser? Deshalb mag ich keine Gegenfragen! Dabei sieht man immer schlecht aus! Man hätte das mit einer Gummizughalterung für die Finne und einem Seitenruder vor der Finne eventuell simulieren können.

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interview wolfgang lessacher

19

19. Wolfgangs Sohn Martin war ständig als Tester von Wolfgangs Ideen auf

21. Bevor Fivestar mit seinem Schaumstoffsegel rauskam, hatte Wolfgang schon 1982 ein

dem Wasser.

ähnliches System entwickelt, um eine bessere Anströmung des Riggs zu erreichen. Aller-

20. Nein, dies ist kein Miniatur-Tankschiff! Dieses Board war als Rettungsbrett ge-

dings schob er dafür kein Schaumstoff über den Mast, sondern Aluminiumteile, die ihm

dacht. Wenn Martin mit seinem Zweimeterbrett aufgrund von Windmangel nicht

regelmäßig bei Stürzen das Brett zerstörten…

mehr starten konnte, rettete ihn Wolfgang mit diesem Ungeheuer und es konnten

22. Finnenproduktion à la Wolfgang Lessacher.

beide gemeinsam wieder an Land fahren.

23. Wolfgang 1988.

Aber die Abdrift des Segeldrucks ist nicht so ohne Weite-

Die Materialwahl bei Finnen ist ja auch ein heißes The-

res darstellbar. Am Ende des Tages ist nichts so realistisch

ma. Was, würdest du sagen, ist besser: Carbon oder

wie der Versuch unter echten Bedingungen. Ich habe in

G10? In der Regel sind G10-Finnen langsamer. Aber es

Südfrankreich am Kanal schon vor Jahrzehnten beobachtet,

kommt auf den Aufbau der Carbonfinne an. In meinen Fin-

dass die Windsurfer im Grunde alle schief durchs Wasser

nen sind zum Beispiel die einzigen Matten, die ich verbaue,

fahren. Die Brettnase zeigt gar nicht zum Ziel, sondern ge-

die Decklagen ganz außen, die man dann ja auch sieht. Im

nau genommen immer einen Tick in den Wind, weil wir halt

Inneren der Finne verbaue ich eine Konstruktion, die es der

seitlich abdriften. Um das Optimum aus einer Board-Finnen-

Finne ermöglicht, sich unheimlich schnell wieder auf ihre Ur-

Kombination herauszuholen, müsste man also eigentlich die

sprungsposition zurückzustellen. Ich verarbeite schnürsenkel-

Finne schief ins Board einbauen beziehungsweise die Finne

dicke Fäden von oben nach unten. Dicht aneinander. Wie

etwas seitlich auf den Schaft setzen.

Stahlträger sozusagen. Und das ganz weit außen auf beiden Seiten. Die halten die Finne steif. Dazwischen lege ich, im

20

Hast du das mal ausprobiert? Ja selbstverständlich! Das

mittleren Bereich von drei bis vier Millimeter, keine senk-

hat auch super funktioniert! Allerdings nur in eine Richtung.

rechten Fäden, sonst hätte man ja einen Klotz an Trägern,

Wenn du dann auch noch die Finnen asymmetrisch baust,

der wieder viel zu langsam reagiert. In der Mitte mache ich

hast du das Optimum erreicht. Ich habe das alles auspro-

die Fäden quer rein und so leisten sie nichts hinsichtlich des

biert und hatte so rechte und linke Finnen. Allerdings ist

Flex. Es gibt ja auch noch Leute, die dann die inneren Fäden

Massenkompatibilität etwas anderes.

schräg stellen wollen, damit die Finne einen Twist bekommt, aber das ist in meinen Augen alles Käse. Das Wichtigste ist,

Unlogisch hört sich das nicht an! Warum macht das

dass sie sich schnell wieder zurückstellt. Und das tun meine

denn heute eigentlich keiner? Bei Weltrekordversu-

Carbonfinnen. G10-Finnen sind da langsamer. Es ist ja nur

chen wird doch ohnehin immer nur in einer Richtung

ein Block. Guck mal in die GPS-Rangliste! Die vorderen Plät-

gefahren! Weil das keiner weiß.

ze sind alle mit Carbonfinnen gefahren worden. Ich habe in meinem Leben schon Hunderte Carbon- und Hunderte G10-

Wie, das weiß keiner?! Entschuldige bitte meine Aus-

Finnen gebaut. Ich bin mir da sicher.

drucksweise, aber das sind einfach alles Fachidioten.

21

Kann es nicht sein, dass sich dieser Effekt des seitlichen

Meine Grasfinnen sind überall

Wegdriftens auf starken Raumschotkursen abmildert und

auf der Welt eine sichere Bank."

damit der Effekt einer schief eingesetzten Finne kontraproduktiv oder vernachlässigbar wäre? Mag sein. Wie viele Finnen hast du überhaupt schon gebaut? Die Antwort akzeptiere ich nicht! Das musst du

Ich würde sagen an die 10.000 Stück.

doch wissen! Ach, weißt du, es wird so viel behauptet.

22

So viel wird einfach als wahr in den Raum gestellt, dabei

In Handarbeit? Wie lange brauchst du denn für eine

kann es letztendlich kein Mensch beweisen. Nach deiner

Finne?! Das sage ich nicht … Na gut. Vielleicht so um die

Theorie dürfte dann ja auch kein Spinout auftreten, wenn

vier Stunden.

auf Raumkursen der seitliche Druck auf die Finne so ge-

23

ring wäre. Die Wahrheit ist einfach, dass es letztendlich

Dann hast du fast fünf Jahre lang 24 Stunden am Tag

keiner mit 100-prozentiger Gewissheit sagen kann. Ich

Finnen gebaut! Das darf man keiner Frau erzählen … Aber

auch nicht. Wenn ich mal 60 Stundenkilometer gefahren

jede einzelne Finne hat sich gelohnt. Ohne anzugeben: Ich

bin, habe ich mich richtig gefreut. Allerdings weiß ich

könnte Wände mit den Dankesschreiben tapezieren. Es sind

auch, dass ich meine Theorien, die ich dabei aufgestellt

wirklich Hunderte. Ich habe mal gewettet, dass ich ohne

habe, womöglich nicht verallgemeinern kann. Denn was

Geld Urlaub in Leucate in Frankreich machen kann. Ich

mit einer Finne bei 90 oder 100 Stundenkilometer pas-

muss halt nur ein paar Finnen mitnehmen. Wir sind dann

siert, werde ich sicherlich niemals selbst testen können.

losgefahren und mein Wettpartner musste eingestehen,

Du könntest das vielleicht herausfinden, für mich ist der

dass ich recht habe. Meine Grasfinnen sind überall auf der

Zug da abgefahren.

Welt eine sichere Bank.



interview matthias neumann

Interview

© Foto Kenny Text Matthias Neumann und Alexander Lehmann

Matthias Neumann ist Geschäftsführer und CEO von der ACT AGENCY GmbH. Die Marketingagentur gehört zu den führenden Sportvermarktern in Deutschland und ist unter anderem der langjährige Veranstalter des Colgate World Cup Sylt. Die ACT AGENCY GmbH ist in vielen Sportarten aktiv, beispielsweise beim FuSSball (DFB, Nationalmannschaft, FIFA-Projekte), Möbel Kraft Marathon Hamburg, Palmolive Kitesurf World Cup St. Peter-Ording und Jever SUP World Cup Hamburg. Wir haben mit Matthias über die derzeitige Zusammenarbeit mit der PWA (Professional Windsurfers Association), die Zukunft des Colgate Windsurf World Cup Sylt und die Probleme in der Vermarktung des Windsurfens gesprochen.

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© Foto Kenny


interview matthias neumann

M

atthias, ich habe gehört, der Colgate Windsurf World Cup Sylt stünde dieses Jahr zur Diskussion. Der Colgate Windsurf World Cup Sylt? Der stand nie zur Diskussion! Wer sagt denn so etwas?

Nennen wir es eine freie Interpretation meinerseits aufgrund von Unstimmigkeiten, hervorgerufen durch die Ankündigung der PWA, eine Woche vor Sylt in Dänemark einen Low-Budget-World-Cup anzusetzen. Dann formuliere ich das mal anders: Die ACT AGENCY und deine Person, ihr seid unglücklich über die Art und Weise, wie dem World Cup Sylt ein Event so dicht vor die Nase gesetzt wurde. Sagen wir es mal so, die ganze Sache ist vielleicht etwas unglücklich gelaufen. Aber man muss ganz klar sagen, dass wir mit dem Colgate Windsurf World Cup Sylt, als dem mit Abstand größtem Windsurfevent der Welt, schon ein gewisses Selbstbewusstsein haben können und es daher zurzeit auch keine Konkurrenz im Windsurfen gibt. Mit der PWA arbeiten wir seit Jahren vertrauensvoll und professionell zusammen. Beim Klitmøller-Event hat es aber leider an der Kommunikation gehapert, was natürlich zu Diskussionen geführt hat. Klitmøller war in der Vergangenheit häufiger Austragungsort kleinerer Events, insbesondere auch als Vorbereitung vieler Aktiven für die speziellen Bedingungen auf Sylt, jedoch bisher ohne World-Cup-Status. Jimmy Diaz, Chairman der PWA, hat aber sehr professionell reagiert und mir zugesichert, dass wir das nächste Mal bei etwaigen Terminkonflikten frühzeitiger eingebunden werden. Dann gibt es auch keinerlei Probleme mehr. Was ist denn das Problem an dem Dänemark-Event? Der Colgate World Cup Sylt hat es geschafft, zu den Top-Sportevents in Deutschland, über alle Sportarten gesehen, zu werden. So eine Entwicklung ist aber nur möglich, wenn die Interessen vieler Beteiligter gewahrt werden. Nehmen

Sinkende Sponsorengelder

wir beispielsweise den Aspekt der

führen zwangsläufig zu

Saisonverlängerung und des Allein-

sinkenden Preisgeldern."

stellungsmerkmals für die Insel Sylt. Da könnte es schon ein Problem sein, wenn man direkt vor das Saisonhighlight einen Event in der gleichen Sportart, nur wenige Hundert Kilometer entfernt, sozusagen vor die Nase gesetzt bekommt. Aber wie gesagt: Wenn das nur einmal passiert, und da glaube ich der Zusage der PWA, wird da nächstes Jahr keiner mehr darüber sprechen. Wichtig ist nur, dass der Colgate Windsurf World Cup Sylt seine Alleinstellungsmerkmale behält, und das bedeutet eine zeitliche Entzerrung zu einem andern Nordsee-World-Cup in der Nähe, denn die mediale Aufmerksamkeit einer Randsportart wie Windsurfen ist leider nicht wie im Fußball multiplizierbar. Was sagen denn die anderen Sponsoren zu dieser Situation? Im Moment sind alle Partner noch entspannt. Wir haben aber die Pflicht, die Sponsoren über alle Eventualitäten unserer Projekte ständig zu unterrichten. Es ist ja nicht so, dass wir einer Marke wie Colgate platt irgendwelche Webemittel wie Segelsticker oder Banden „verkaufen“, sondern wir beraten sie, welche Kommunikationsmaßnahmen am meisten Erfolg versprechen. Hier heißt das konkret: Nehmen wir an, in Klitmøller sind die Mega-Bedingungen und die Fotos und TV-Bilder gehen über alle Sender, dann könnten wir mit den Bildern von Sylt ein Problem haben, wenn Klitmøller unmittelbar vorher stattfindet. Dann müssen wir unsere Sponsoren davon unterrichten. Wenn das passieren würde, muss man sich ernsthaft Gedanken machen. Das haben wir aber mit der PWA besprochen, die das meines Erachtens auch eingesehen hat. Die Unterstützung der Sponsoren steht natürlich im Verhältnis zur Berichterstattung über den Event. Wir sind also abhängig von dem Coverage in reichweitenstarken Medien wie TV oder Tageszeitungen. Und so besteht die Gefahr, dass sich der Sport selbst kannibalisiert. Denn eines ist sicher: Sinkende Sponsorengelder führen zwangsläufig zu sinkenden Preisgeldern. Mir geht es also nicht um den Event in Dänemark im Allgemeinen. Ich werde mich grundsätzlich immer dafür einsetzen, dass es mehr Events auf der Tour gibt! Das ist sehr wichtig für den Sport. Allerdings ist es im Interesse aller Beteiligten, dass die World-Cup-Termine sinnvoll und durchdacht aufeinander abstimmt sind.

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interview matthias neumann

Ihr organisiert ja auch den PKRA Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording. Wenn du die-

Würdest du sagen, dass die vermeintliche Eindimen-

se beiden Veranstaltungen miteinander vergleichst, zu was für einem Ergebnis kommst

sionalität in den Denkstrukturen der PWA auch dar-

du? Das sind meine beiden Lieblingsprojekte, die wir machen. Jeder der Events hat seinen eige-

an liegt, dass nur Windsurfer im Member Board sind?

nen Charakter. Für die Sportarten generell muss man aber feststellen, dass sich die PKRA, also das

Auf keinen Fall. Ich könnte jetzt anfangen, dir eine Litanei

Pendant zur PWA im Kitesurfen, im Moment rasant weiterentwickelt und die PWA World Tour sta-

von Ex-World-Cup-Professionals aufzulisten, die heute ent-

gniert. Dafür kann aber die PWA allein nichts. Kitesurfen ist eben im Moment ein Mega-Trend, so

weder im Top-Management sind oder aber als sehr erfolgrei-

wie es Windsurfen Ende der 80er-Jahre war. Doch hinsichtlich deiner Sorge, der Colgate Windsurf

che Unternehmer arbeiten. Allen voran Robby Naish: Es gibt

World Cup auf Sylt könnte auf der Kippe stehen, kann ich dich zu 100 Prozent beruhigen. Jeder

keinen Profisportler auf der ganzen Welt, der während sei-

kann zu dem Event seine eigene Meinung haben. Fakt ist aber, dass diese Veranstaltung ein Er-

ner aktiven Zeit eine derartige Kult- und Qualitätsmarke aus

folgsmodell ist, das seinesgleichen sucht. Es ist wahrscheinlich der Event mit dem größten Hebel im

seiner Person gemacht hat. Das Potenzial ist auf jeden Fall

Tourismusmarketing in Deutschland. Deshalb suchen wir da auch demonstrativ den Schulterschluss

vorhanden. Ich denke, es gib nur eine Strategie: Alle Steak-

mit dem Veranstalter, dem Insel Sylt Tourismus Service und seinem Chef Peter Douven. Wir haben

holder im Windsurfen müssen mehr miteinander sprechen,

gemeinsam mit den Sponsoren und natürlich auch mit der PWA einen Event entwickelt, der in der

und zwar mit gegenseitigem Respekt und auch mal ohne

Windsurf- und wahrscheinlich auch Funsportwelt im Allgemeinen einzigartig ist. Deshalb steht die-

Eigeninteresse, wenn es um das Große und Ganze geht.

ser World Cup für mich außer Frage. Aber wir dürfen nicht Entwicklungen abwarten, die von au-

Wenn wir die Sportart generell wieder zum Wachstum brin-

ßen negativ auf den Event einwirken. Wir werden gemeinsam vorher analysieren, in welche Rich-

gen, profitieren alle. Die PWA und ihre Tour ist aus meiner

tung sich der Event weiterentwickeln kann und muss. Ohne jetzt hochgestochen herumzureden,

Sicht ein ganz wichtiger Indikator für den gesamten Sport,

muss man klar sagen: Die beiden wichtigsten strategischen Dinge für das Überleben eines solchen

dessen müssen sich insbesondere alle Hersteller bewusst

Events sind die Akzeptanz beim Publi-

sein, was auch ohne großes Geld geht. Das fängt beim Flag-

kum sowie den Massenmedien, die Be-

gezeigen in der Boxengasse vom Windsurfing Journal beim

tonung liegt hier auf Massenmedien, und

größten Windsurf-Event der Welt an.

Alle Steakholder im Windsurfen müssen mehr miteinander sprechen, und zwar

die wirtschaftliche, langfristige Stabilität. Viele Hersteller ruhen sich auf dem Argument aus, Die Situation im Windsurfsport und

dass von den 200.000 Besuchern womöglich nur ein

damit auch die der PWA ist natür-

Bruchteil tatsächlich Interesse am Windsurfsport hat.

und auch mal ohne Eigen-

lich zurzeit nicht gerade einfach.

Das ist ja Quatsch. Das kann ich mit der Marktforschung, die

interesse, wenn es um das

Da greift man vielleicht eher nach

wir jährlich vor Ort machen, eindeutig widerlegen. Wir haben

jedem Strohhalm. Du hast recht. Die

sogar ein nachvollziehbares Gegenbeispiel: Als wir vor rund

Situation der PWA ist zurzeit sicher nicht

zehn Jahren so richtig auf die Sparbremse treten mussten,

einfach. Zeiten ohne Wachstum können

haben wir nur die Disziplin Wave ausgerichtet. Vom Rah-

aber auch heilsam und stärkend sein. Wichtig ist, dass die PWA alles tut, um ihre Stammevents

menprogramm vor Ort war alles wie immer, wenn nicht sogar

zu erhalten und zu manifestieren. Weiterhin sind Konzepte für kleinere Events wichtig, um in

noch etwas größer. Dann hatten wir neun Tage lang keinen

der Breite zu wachsen und Nachwuchs zu fördern. Außerdem wäre es eine gute Idee, die größ-

Wind und du kannst dir nicht vorstellen, was da los war! Die

ten Organisierer mit in die grundlegenden Entscheidungsprozesse des PWA Board einzubezie-

Zuschauer haben uns im übertragenen Sinne verprügelt. Es

hen. Wir stehen an der Front und müssen die Budgets für die Events akquirieren. Ich stünde

hagelte schlechte Kritiken. Die Leute fanden den Event ohne

bereit, wenn man mich fragt. Ich kann mir vorstellen, dass mein Kollege Rene Egli, Veranstalter

Windsurfen nicht mehr sexy. Und erinnere dich doch mal

des Fuerte-Events, auch so denkt. Die PWA sollte versuchen, durch Bündelung der Kontakte

bitte an den World Cup 2008! Gratulation noch einmal an

aller im Windsurfsport Tätigen und Zusammenführung hier ein Maximum an Know-how und

dich und an Leon, dass ihr beide im Stockdunklen in unserer

Kontakten zu fördern, nur dann wird der Windsurfsport langfristig den Stellenwert erhalten, den

Nightsession als Einzige auf dem Wasser ward! Da standen

wir uns alle wünschen.

10.000 Leute im strömenden Regen am Strand und haben

mit gegenseitigem Respekt

GroSSe und Ganze geht."

sich das angeguckt! Da soll mir einer sagen, die Menschen

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Klingt logisch. Mal etwas ketzerisch gefragt: Warum macht ihr dann nicht einfach einen

haben kein Interesse am Windsurfen. Eines ist mal sicher:

World Cup ohne die PWA? Das ist theoretisch und praktisch keine Alternative. Ich bin heilfroh,

Der Colgate Windsurf World Cup auf Sylt funktioniert nur

dass es die PWA gibt. Wenn eine Sportart keinen „Governing Body“ hat, herrscht Anarchie. Das

wegen des Themas Windsurfen. Als reines Oktoberfest auf

wäre für die Vermarktung tödlich, weil man den Sponsoren keine Exklusivitäten zusichern kann.

Deutschlands nördlichster Insel wäre der Event nach kurzer

Da sind wir wieder bei den Alleinstellungsmerkmalen für unsere Partner und die kann nur eine

Zeit gestorben. Hier liegt aus unserer Sicht ein riesiges Poten-

PWA garantieren. Was wir dann aus unserem Recht machen, nämlich eine Eventmarke aufzubau-

zial, das noch genutzt werden kann. Viele Hersteller nutzen

en, das ist unser Job. Gerade für die deutschen Medien ist eine derartige Verankerung in einem

das schon, es ist aber noch eine Menge Musik drin. Wir ste-

offiziellen Sportverband sehr wichtig, ohne diese ist eine sportliche Berichterstattung nicht denkbar.

hen bereit, wenn es hier weitere Ideen aus der Industrie gibt.

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interview matthias neumann

Denken wir noch größer: Warum ist es deiner Mei-

Rückblickend betrachtet: Was war die schwierigste Zeit für den Cup auf Sylt? Ende

nung nach so schwierig, wieder einen Tour-Sponsor

der 90er-Jahre waren harte Zeiten. Der Sport ging rapide bergab und wir haben jahrelang unser

zu finden, der komplett die Serie unterstützt? Wir ha-

eigenes Geld investieren müssen, um den Cup am Leben zu halten. Ich habe mich aber immer

ben in den letzten Jahren auf diesem Feld einiges versucht

dafür eingesetzt, den Event trotzdem zu organisieren. Das sind unsere Wurzeln und ich bin der

und auch gemeinsam mit der PWA bei großen, internationa-

Meinung, dazu müssen wir stehen. Der Erfolg hat uns recht gegeben. Der Colgate Windsurf

len Brands präsentiert. Zwei Probleme sind ausschlaggebend

World Cup auf Sylt steht seit einigen Jahren wieder wirtschaftlich auf stabilen Beinen. Dazu hat

dafür, dass wir nicht erfolgreich waren: Erstens – die Tour-

maßgeblich unsere Strategie beigetragen, den Event neben großen Sponsoren auch Partnern aus

stopps sind zu inhomogen. Soll heißen, das Qualitätsgefälle

dem TV und Verlagswesen anzubieten. Durch dieses Zusammenspiel haben wir schon vor dem

zwischen den einzelnen Events ist einfach zu groß. Zweitens

Event eine prognostizierbare Reichweite, was für alle Sponsoren selbstverständlich eine entschei-

– als Hauptsponsor der Tour kommt nur ein internationaler

dende Rolle spielt. Und letztendlich ist auch die Zusammenarbeit mit dem Windsurfing Journal

Partner in Betracht. Allerdings ist die Tour von einer weltweit

für uns sehr wichtig, da es dem Event die Erdung und Authentizität zum Sport garantiert.

flächendeckenden Eventlandkarte weit entfernt. Man muss einfach die großen Industrienationen zumindest teilweise abdecken, um hier eine gewisse Anzahl an Zielmärkten erreichen zu können. Hier ist es wahrscheinlich beim Kitesurfen zurzeit einfacher, und daran muss man arbeiten. Woran liegt das? Kitesurfen gilt zurzeit einfach als angesagter. Viele erfolgreiche Manager im Alter zwischen 30 und 45 Jahren sind selbst begeisterte Kiter und identifizieren sich daher mit diesem Sport. Wenn die dann auch noch Entscheidungsträger über Werbebudgets sind, dürfte deren Präferenz klar sein. Zum Glück hat der Colgate Windsurf World Cup Sylt damit kein Problem. Der Event gilt als Urgestein, das sich trotzdem kontinuierlich weiterentwickelt und immer up to date ist. Wir versuchen immer, an allen Stellschrauben neu zu drehen und Jung und Alt gleichermaßen anzusprechen. Diese Vorgehensweise müssen alle Windsurfevents beachten, um sich nicht nur gegenüber dem Kiten zu behaupten, sondern auch gegenüber anderen Sportarten.

© Foto PWA John Carter

Nenn mal die drei Hauptmerkmale, wieso gerade

Ich habe nun gerade erfahren, dass ihr in der Vergangenheit schon Geld mitbringen

euer Event auf Sylt so erfolgreich ist! Als Erstes ein-

musstet, um den Event durchzuführen. Auf der anderen Seite lobt ihr mehr als dop-

mal ist es der Sport selbst. Ich stehe dazu: Es gibt keinen

pelt so viel Preisgeld aus wie andere Veranstaltungen. Wieso tut ihr das? Aus Respekt

telegeneren und fotogeneren Sport als Windsurfen in der

vor dem Sport und weil es die Vermarktungssituation hergibt. Als ehemaliger World-Cup-Fahrer

Welle. Das ist einfach das Größte. Das hat man ja auch

schlägt mein Herz vielleicht noch etwas mehr auf der Seite der Aktiven und ich weiß, was es

im letzten Jahr gesehen. Du hast super Bilder, verbunden

heißt, als World-Cup-Profi mit dem gesamten Material durch die Welt zu fliegen.

mit einem positiven Image. Außerdem ist natürlich Sylt die imageträchtigste Tourismusregion Deutschlands und

Wie hoch ist das Gesamtbudget, das ihr zur Durchführung des Colgate Windsurf

der Sport passt auf die Insel wie die Faust aufs Auge. Da-

World Cup auf Sylt benötigt? Rund eine Million Euro.

raus resultiert dann einfach der hohe Publikumszuspruch. Dazu kommt das enorme Medienecho. Der Colgate Wind­

Respekt. Die muss man erst einmal auftreiben. Genauso ist das. Am wichtigsten sind pro-

surf World Cup Sylt gehört zu den großen Sportevents

gnostizierbare, mediale Reichweiten für unsere Markenpartner, das ist neben dem Auftritt vor

und das kommt nicht von ungefähr. So schaffte der

Ort natürlich der wichtigste Grund für deren Investition. Unser Ziel ist es, immer der größte

Colgate World Cup Sylt 2009 eine Mediareichweite von

Windsurfevent der Welt zu bleiben, und das heißt auch, dass wir das höchste Preisgeld anbie-

305 Millionen allein in Deutschland. Das Zusammenspiel

ten müssen. Ich würde mir aber für dieses Jahr einen nicht so großen Abstand zum zweitgröß-

dieser Faktoren ist keine Selbstverständlichkeit und das

ten Event wünschen. Um das Vorjahresniveau zu halten, kämpfen wir gerade um einen weiteren

kommt auch nicht automatisch kontinuierlich Jahr für Jahr

Sponsor, da zum Beispiel unser Automobilpartner aufgrund der wirtschaftlichen Situation nur

und darum muss stetig daran gearbeitet werden.

noch ein eher kleines Kooperationspaket eingehen kann.

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interview matthias neumann

Das bedeutet: Im Zweifel werden Disziplinen wegfallen. Das könnte im schlimmsten Fall

Wir hatten kürzlich einen Artikel, in dem sich manche

passieren. Da werden wir uns mit der PWA besprechen müssen. Hier wahre ich den Schulter-

professionelle Windsurferin darüber beschwert hat,

schluss, so etwas gemeinsam mit ihnen zu diskutieren. Aber wie gesagt, wir kämpfen und unse-

dass der Event-Sport der PWA mehr und mehr zur

re Sponsorenakquise arbeitet auf Hochtouren.

Männerdomäne wird. Mag auch daran liegen, dass nur Männer entscheiden und sie zahlenmäßig auch unter

Dann prognostiziere ich einfach mal, dass darunter die Damen leiden und sie im

den Aktiven deutlich überwiegen. Für Sylt ist das Pro-

Zweifel auf Sylt nicht antreten werden. Auch auf den anderen Tourstopps werden

blem ein ganz klassisches: Hätten wir eine sehr gute deut-

sie durch die PWA ja nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst, geschweige denn

sche Windsurferin, die es schaffen könnte, aufs Podium zu

gleichbehandelt. Gutes Thema! Wir haben ja schon 2009 heftig darüber nachgedacht, ob wir

fahren, wäre das auch medientechnisch interessant und es

die Frauen an den Start schicken oder nicht. Und ich habe mit Jimmy Diaz darüber gesprochen,

wäre leichter, Sponsorengelder zu organisieren. Da ist halt das Steffi-Graf-Phänomen aus dem Tennis auf jede andere Sportart übertragbar. Als sie und Boris Becker ihre Karriere beendeten, ging Tennis durch schwindendes Medieninteresse in Deutschland den Bach runter.

Hätten wir eine sehr gute deutsche Windsurferin, die es schaffen könnte, aufs Podium zu fahren, wäre das auch medientechnisch interessant und es wäre leichter, Sponsorengelder zu organisieren."

Die zweite Disziplin, die auf Sylt den Sparzwängen zum Opfer fallen könnte, wäre dann sicherlich der Freestyle der Herren … Das sind natürlich Spekulationen für eine Eventualität, aber man muss auf alle Situationen vorbereitet sein. Beim Freestyle habe ich zwei Seelen in meiner Brust. Als Vermarkter muss ich knallhart sagen, dass im Rampenlicht von Sylt eindeutig die Disziplin Wave­riding steht. Und dann braucht man noch die Sla-

© Foto Kenny

lomdisziplin, um auch bei wenig Wind eine Alternative auf dem Wasser zu haben. Genauso spiegelt sich das auch in der Berichterstattung der großen Medien wider. Freestyle ist dort schwieriger zu platzieren – beziehungsweise differenzieren die großen Massenmedien nicht. Hier geht es um spektakuläre Bilder und möglichst hohe Sprünge. Das haben wir analysiert. Wir machen Freestyle trotzdem, weil

© Foto PWA John Carter

© Foto Kenny

es die Innovationsplattform im Windsurfen ist und vor allem die jungen Windsurfer anspricht. Und das ist natürlich

56

dass man ein Gesamtkonzept zum Thema Frauenwindsurfen entwickeln muss. Es ist genauso,

auch sehr wichtig, da man den Nachwuchs im Auge ha-

wie du sagst: Weltweit werden die Damen immer weiter zurückgestellt – auch bei dem neuen

ben muss. Nur medientechnisch ist es eben nicht so be-

Event in Dänemark gehen sie nicht an den Start, obwohl dieses Thema für die PWA politisch

deutend. Das ist eine echte Quadratur des Kreises. Gene-

sehr wichtig ist. Ich fände es persönlich sehr schade, wenn auch auf Sylt die Frauen hinten run-

rell arbeiten wir wie jedes Jahr daran, alle Disziplinen auf

terfallen, denn ich habe mich immer für die Damen eingesetzt. Ich stehe dazu, dass das ein

Sylt zeigen zu können. Der Colgate Windsurf World Cup

wichtiger Bestandteil einer Veranstaltung ist. Ich habe hohen Respekt vor ihren Leistungen, aber

war immer der Saisonhöhepunkt aller Windsurfer und das

im Moment sehe ich kein tragfähiges Gesamtkonzept. Du etwa?

sollte er meiner Meinung nach auch bleiben.

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interview torben sonntag

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Foto Lars Wehrmann


interview torben sonntag

Bevor ein Interview seinen Weg ins Windsurfing Journal findet, senden wir den Betroffenen den fertigen Text noch einmal zur Freigabe zu. Das ist nicht unbedingt üblich, doch finden wir es fair, den Partnern noch einmal die Möglichkeit zu geben, ihr Gesagtes zu reflektieren. Aus eigener Erfahrung weiSS ich, dass man sich mitunter schon mal in Rage reden kann und dann doch einiges womöglich hinterher bereut … Umso mehr ist ein Interview mit Torben Sonntag, "hot Sails Maui"Deutschlandimporteur, für jeden Redakteur eine Bereicherung. Und das liegt nicht an dem Umstand, dass er sein Herz auf der Zunge trägt. Vielmehr freut man sich über die Tatsache, dass jedes einzelne gesagte Wort auch tatsächlich den Weg ins Magazin findet – ohne Korrekturen, ohne Veränderungen. Torben leistet sich als einer der wenigen in der Windsurfbranche den Luxus, das zu sagen, was er denkt. Auf Anzeigen zeigt er seinen Mitbewerbern schon mal für ihre Testhörigkeit den Mittelfinger und im Gegensatz zu manchen seiner Kollegen steckte sein Kopf noch nie im Allerwertesten eines Windsurfmagazin-Chefredakteurs. Viel SpaSS mit den kommenden Seiten.

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interview torben sonntag

I

ch habe im Internet auf einem Hot-Sails-Werbe-

dass man theoretisch viele Segelhersteller abmahnen

banner bei Stehsegelrevue.com gesehen, dass der

könnte, da sie keine realistischen Markt-, sondern

Chefredakteur vom surf-magazin mit den Worten

Mondpreise auf ihre Produkte schreiben, die im Shop

zitiert wird, in diesem Magazin würde die Aufklärung

niemals erreicht werden und damit wettbewerbswid-

deiner neuen Vertriebs­strategie erklärt werden. Wir

rig sind. Ich hatte nicht erst nach diesem Interview den Ein-

freuen uns über diese Form der Werbung sehr und

druck, dass Jörg Müller einer der wenigen in der Branche ist,

möchten uns dafür bedanken. Ein Dankeschön auch

der seinen Kopf zum Denken nutzt. Er hat vollkommen recht.

erst mal von meiner Seite aus.

Denn bei meiner kleinen Marktanalyse ist herausgekommen, dass mir die Segel zu Einzelpreisen zwischen 400 und 450

Aber was hat das bitte zu bedeuten? Welche neue

Euro angeboten wurden. Weit entfernt von den 590 bis

Strategie? Hast du keine Lust mehr, Hot Sails Maui

630 Euro, die den offiziellen Preis darstellen. Da habe ich

zu importieren? Doch, mehr als jemals zuvor.

mich natürlich gefragt, wie ich ein vergleichbares „Hot Sails

Jeder weiSS doch im Grunde, dass die 650 Euro, die auf manchem Segel stehen, nur Schall und Rauch sind."

© Foto Frank Molter

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| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

© Foto Frank Molter

Na, das ist jetzt eine Antwort, die musste ja so kom-

Maui“-Segel für 500 Euro verkaufen soll, wenn ein eben-

men … Natürlich! Hört sich doch auch super an! Aber im

falls qualitativ hochwertiges Produkt einer wesentlich größe-

Ernst: Nach einem bescheidenen Jahr 2009 musste sich bei

ren Marke für 100 Euro weniger zu bekommen ist. Und so

mir etwas ändern. Ich habe mir das letzte halbe Jahr über

musste ich mir die Frage stellen, wie ich auf der einen Seite

die Branche den Kopf zerbrochen und versucht, einen Weg

meine Preise dem Markt anpassen und auf der anderen Sei-

aus dem jetzigen Schlamassel zu finden. Angefangen hat-

te trotzdem noch Geld damit verdienen kann. Denn es ist

te alles damit, dass ich mir anonym bei zehn Surfshops in

ja kein Geheimnis, dass die Margen in der Windsurfbranche

Deutschland Angebote über drei Segel eines großen Herstel-

schon heute klein sind, und würde ich mich einfach nur dem

lers eingeholt habe, um mal einen realistischen Marktwert zu

Wettbewerb anpassen, würde ich nichts mehr an einem Se-

ermitteln. Jeder weiß doch im Grunde, dass die 650 Euro,

gel verdienen, keinen Service oder Beratung bieten können

die auf manchem Segel stehen, nur Schall und Rauch sind.

und eher heute als morgen vom Markt verschwinden.

Bei diesem Thema erinnere ich mich immer wieder

Ihr könntet euch ja mal dem einen oder anderen gro-

gern an das Interview mit Jörg Müller von Gun Sails

ßem Brand anschließen und die Qualität reduzieren.

aus unserem Jahrbuch 2009. Er meinte sinngemäß,

Das ist nicht der Weg von Hot Sails Maui. Ich habe mit Jeff


interview torben sonntag

© Foto hotsailsmaui.com

Henderson, dem Inhaber der Marke, erstmals im Herbst

Denn seien wir doch mal ehrlich: Viele Hersteller ändern doch schon heute von Jahr zu Jahr

2009 über die Problematik gesprochen und er sieht den

nichts mehr an ihren Produkten, sondern bestenfalls das Design ein wenig und gaukeln den

Handlungsbedarf genauso wie ich. Wenn man mal ehrlich ist,

Kunden damit vor, sie hätten was tolles Neues im Programm.

subventionieren alle Windsurfer, die sich kurz nach Erscheinen Windsurfprodukte zu höheren Preisen kaufen, die Aus-

Gaukeln das wirklich die Hersteller vor? Ich kenne Marken, die gehen damit ganz

lauf-Schnäppchenjäger mit. Denn ich muss meine Preise so

offensiv um und schreiben auch deutlich, wenn sich nur das Design verändert hat.

kalkulieren, dass ich im Durchschnitt über das gesamte Jahr

Das sagen sie vielleicht. Irgendwo in ihren Prospekten. Aber der Otto-Normal-Windsurfer, der

– den regulären und den Auslaufverkauf also zusammenge-

keine Lust aufs stundenlange Stöbern im Internet hat, und das ist die Mehrheit, geht in den

rechnet – genügend Deckungsbeitrag erwirtschafte, um alle

Shop und denkt, dass da ein neues Produkt steht. Für mich grenzt das an Betrug. Stell dir

meine Kosten decken zu können. Ich habe diese Problematik

vor, du hast einen BMW 530d. In dem Moment, wo der Nachfolger auf den Markt kommt,

dann einmal weitergesponnen und bin zu dem Ergebnis ge-

fällt der Wert deines Autos. Und stell dir vor, du bist ein Typ, der immer das Neuste haben

kommen, dass ich, wenn ich keinen Auslauf mehr habe, die

will, fährst zu deinem BMW-Händler und da steht exakt dein Auto. Allerdings nicht in Weiß,

Segel eigentlich von Anfang an günstiger verkaufen könnte.

sondern in Rot. Ansonsten ist alles identisch.

Und wie willst du den Auslauf am Ende der Saison

Warum sollte ich mir dann ein neues Auto kaufen? Musst du ja nicht. Aber ist es nicht

umgehen? Weniger ordern? Nein! Den Produktzyklus

Betrug, dass dein jetziges Auto einfach mal 30 Prozent weniger wert ist, obwohl sich nichts

ändern! Und das ist die sensationelle Auflösung der Stra-

geändert hat? Siehst du das nicht so?

tegie, für die Andreas Erbe von der surf so nett geworben hat: Hot Sails Maui verabschiedet sich von den Jahreszy­

Ich bin mir nicht sicher. Schließlich sind wir alle mündige Windsurfer und können

klen. Es wird zukünftig keine Baureihen 2009, 2010, 2011

selbst entscheiden, ob wir etwas Neues kaufen oder nicht. Es stimmt natürlich, dass

geben. Am Beispiel unseres Wavesegels Fire: Wir starten

mein „altes Board“ sofort weniger wert ist als das „neue“, was womöglich nur eine

mit dem Fire 2.0 und es wird erst dann ein neues Segel

andere Farbe hat. Das wäre im Grunde ja auch dann kein Pro­blem, wenn diese Regelung

auf den Markt gebracht, wenn es auch wirklich eine Ver-

nicht die ganze Auslaufproblematik verursachen würde, bei der am Ende des Tages alle in die

besserung gibt. Und dann wird das Segel Fire 3.0 heißen.

Röhre gucken, bis auf den Hersteller selbst. Also reduzieren wir die Preise und hören damit auf, dass der normale, ehrliche und gute Kunde die Auslaufpreise der Sparfüchse subventio-

Und wie lange soll so ein Zyklus dauern? Na so lan-

niert. Unsere Segel werden in Zukunft keine Jahreszahlen mehr haben. Weder auf den Segel-

ge, wie es eben dauert, ein besseres Produkt herzustellen!

säcken noch in den Produktkatalogen.

© Foto Lars Wehrmann

© Foto Lars Wehrmann

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interview torben sonntag

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interview torben sonntag

Š Foto Lars Wehrmann | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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interview torben sonntag

© Foto Lars Wehrmann

War das deine Idee? Auch. Ich habe mit Jeff letztes Jahr auf Hawaii dieses Konzept bespro-

durch Preissenkungen mehr verkaufen. Und im Moment

chen und dann gemeinsam mit ihm ausgearbeitet. Wir waren uns sofort einig, dass das ein

sieht es auch so aus, als würde es funktionieren.

guter Weg sein könnte, auch wenn die Motivationen aus total unterschiedlichen Richtungen stammen. Jeff meinte, er könne ohnehin nicht jedes Jahr alle seine Segel neu entwickeln, ge-

Wie viele Segel hast du bislang nach deiner Redu-

schweige denn verbessern. Mir ging es um die Preis- und Lagerhaltungsproblematik.

zierungsaktion ins europäische Ausland verkauft? Eins! Ach nee, warte mal, die Schweiz gehört ja gar nicht

Ich frage mich sowieso, wie ein Brand es schaffen möchte, innerhalb eines Jahres

zur Europäischen Union! Also keins! Ich habe natürlich

100 Segel neu zu entwickeln. Theoretisch müsste man ja für jede einzelne Größe

meinen Kollegen in den anderen Ländern versucht zu er-

Prototypen bauen und diese dann gegeneinander testen. Es sei denn, man macht

klären, warum ich diesen Weg für richtig halte. Da man in

einfach Hoch- oder Runterskalierungen. Genau das ist ja der Punkt. Deshalb sind wir uns

Deutschland aktuelle Segel von den „Marktführern“ für 450

auch einig, dass Jahreszyklen Unsinn sind. Und aus diesem Grunde rücken wir davon ab. Wir

Euro kaufen kann, wäre es idiotisch zu glauben, man kön-

diskutieren gerade noch die Möglichkeit, zukünftig alle Segel wie das Superfreak als Custom-

ne mit einer weit unbekannteren und kleineren Marke 50

Segel mit freier Farbwahl anzubieten, neben den drei oder vier Standardvarianten. Dann kann

Euro mehr für ein Segel verlangen. Ich war nie ein Freund

jeder Kunde selbst entscheiden, ob er sofort ein Segel haben möchte oder aufgrund der In-

von Rabatten, denn es ist immer denjenigen gegenüber

dividualisierung lieber drei Monate wartet. Im Gegensatz zu vielen anderen Importeuren sehe

unfair, die nicht so dreist sind. Ich schreibe ein Preis aus

ich ja nun genau, wie das Kundenverhalten ist, und interessiere mich nicht nur dafür, die

und der gilt. Deshalb waren meine Preise nie Mondpreise,

Shops mit meinem Material auf Teufel komm raus und nach dem Motto „nach mir die Sinn-

sondern realistische. Wir müssen uns den Gegebenheiten

flut“ vollzustopfen. Wenn neues Material im Spätsommer erscheint, wollen sich das zwar viele

anpassen und überlegen, wie wir mit geringeren Preisen

anschauen, aber wirklich kaufen tun dann nur die wenigsten. April und Mai sind die stärksten

weiterhin am Markt bestehen können. Da ist unsere neue

Monate. Im Juni kaufen dann schon wieder weit weniger Kunden beziehungsweise bezahlen

Strategie eine gute Lösung. Und solange meine ausländi-

niemals den vollen Preis, da ja zwei Monate später dann wieder neues Material erscheint. Du

schen Kollegen nur rumheulen, aber selbst keine Lösungs-

musst dir mal vorstellen, dass du dir ein Segel zum vollen Preis kaufst und genau nur zwei

ansätze erarbeiten, geht mir deren Gejammer auf Deutsch

Monate das Gefühl haben darfst, ein aktuelles Modell zu fahren. Was für ein Schwachsinn ist

gesagt am Arsch vorbei. Außerdem: Wo ist das Problem?

das? Wir machen das nicht mehr mit.

Mein holländischer Kollege verkauft doch auch liebend gern Segel an die deutschen Windsurfer, die zu Tausenden

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Was sagen deine europäischen Kollegen zu der Idee? Sie heulen rum. Das ist mir

im Jahr über die Grenze fahren, um dort zu windsurfen!

persönlich aber egal. Ich habe natürlich kurz nach meiner Preissenkungsaktion Ende März

Warum soll ich dann keine Segel nach Holland verschi-

eine Mail von Jeff bekommen, dass sich die anderen Importeure bei ihm beschwert hätten.

cken? Ich weiß auch, dass er und andere Importeure in der

Die Aktion selbst war aber mit Jeff abgesprochen und natürlich erhoffen wir uns, dass wir

Vergangenheit auf Anfragen aus Deutschland meine Preise

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interview torben sonntag

unterboten und Segel hierher verschickt haben. Da habe

wir uns mal etwas überlegen müssen, wie wir von den ein-

ich mich auch nie darüber aufgeregt. Man munkelt, die Eu-

zelnen Produkten mehr verkaufen können. Zumal das Image

ropäische Union wäre genau aus dem Grund des grenzen-

von Airush hierzulande ungefähr dem der Nivea-Segel ent-

losen Warenverkehrs gegründet worden. Wer damit nicht

spricht. Anstatt auf meine Probleme einzugehen, hat er mir

klarkommt, sollte aufhören.

geraten, mehr Snowkites zu kaufen, denn das wäre ein ganz toller Markt. In Deutschland … Wo das Land, mal abgese-

Ich verstehe deine Sichtweise, aber wie sieht Jeff

hen von diesem Winter und den Bergen in Süddeutschland,

das, wenn ihm womöglich mehrere Importeure weg-

seit 20 Jahren nie länger als eine Woche Schnee im Jahr

brechen? Es ist nicht passiert. Dazu kann ich also nichts

sieht. Das Ende vom Lied wäre, ich hätte 100 Snowkites

sagen. Abgesehen davon bin ich gemeinsam mit meinem

auf Lager, er hätte viel Geld verdient und ich wäre pleite.

französischen Kollegen sein wichtigster Importeur in Europa. Es ist für ihn auch nicht ganz uninteressant, wenn ich in Zu-

Magst du Svein Rasmussen nicht? Doch! Persönlich

kunft deutlich mehr Segel verkaufe. Einen positiven Effekt

habe ich überhaupt kein Problem mit ihm. Ich bin ja auch

merke ich schon jetzt: Ich habe deutlich mehr Neukunden

jahrelang seine Boards gefahren. Das ist allerdings auch

unter den Bestellern. Bisher hatte ich damit immer ein Pro-

so ein gutes Beispiel. Zähl doch mal die Boardrange von

blem. Denn im Shop konnte man sich meine Segel ja nie

Starboard! Da kommst du auf weit über 100 Bretter! Erklär

anschauen. Ich habe mich auch deshalb für den Onlineweg

mal einem Außenstehenden den Windsurfsport anhang

entschieden, da ich keine Chance sah, in den Einzelhandel

dieser Range! Das ist doch absoluter Käse. Der ehemalige

reinzukommen. Ein Großteil der Shops hat mittlerweile ei-

Starboard-Vertreter aus Norddeutschland hat mir das ein-

nen der großen Vertriebe als Hausbank und darf deshalb

mal so erklärt: Geh mal in einen Shop mit zwei Brettern

gar keine anderen Produkte mehr aufnehmen als die seines

und präsentiere die! Dann werden die Shops bestmöglich

„Partners“. Selbst wenn die Qualität von Hot Sails eindeu-

beide ordern. Geh in den gleichen Shops mit 30 Boards,

tig höher ist, käme also nie ein Shopbesitzer auf die Idee

dann wird er mindestens acht ordern, um seinen Kunden

Wenn man mal

zu sagen: „Schmeiß deine Frischhaltefolie aus Hong Kong

immerhin einen kleinen Auszug aus der Modellpalette prä-

weg und kauf dir lieber ein anständiges Hot-Sails-Segel.“

sentieren zu können. Als Marke verkaufst du also mehr,

ehrlich ist, sub-

wälzt aber die Probleme komplett auf deine Importeure ab,

ventionieren alle

Darf ich das so schreiben? Von mir aus?! Ist doch nicht

die zum Bestellzeitpunkt nicht wissen, welche Boards nun

Windsurfer, die sich

gelogen. Auch wenn das aus meinem Mund keiner hören

tatsächlich gut sind und welche vor allem der Kunde gern

oder glauben mag: Jeff Henderson ist tatsächlich anders

hätte. In der Regel machen sich die Importeure dann das

kurz nach Erschei-

gegenüber den Endkonsumenten, den reinen Windsurfern

Lager zu voll. Und genauso geht es den Shops dann doch

also, eingestellt als viele seiner Marken-Kollegen, die lieber

auch! Sie müssen sich ebenfalls mindestens acht Bretter

dukte zu höheren

segeln gehen oder sich mit Fahrrädern die Taschen noch

kaufen, damit das im Shop einigermaßen gut rüberkommt.

voller machen wollen. Sonst wäre Hot Sails ganz anders auf-

Der Importeur wälzt demzufolge seine Probleme zumindest

Preisen kaufen, die

gestellt und die Qualität weitaus niedriger. Ich habe ja auch

zum Teil auf den Shop ab. Lachender Dritter ist immer die

eine Zeit lang Airush-Kites importiert und da am eigenen

Marke, die ohne Lager und Risiko wirtschaften kann.

nen Windsurfpro-

Auslauf-Schnäppchenjäger mit."

Leib gespürt, wie Markeninhaber auch drauf sein können. Denn für den Produzenten ist es doch eigentlich sensatio-

Svein hat mir mal gesagt, für unterschiedliche Märk-

nell, wenn ständig neue Produkte auf den Markt kommen.

te auf der Welt müsse man unterschiedliche Produk-

Je mehr, desto besser. Jeder Importeur muss davon ja mal

te anbieten. Dann sollte er nicht jedem Importeur alles

mindestens eins in fast jeder Größe und Farbe kaufen. Das

anbieten. Abgesehen davon kann mir das kein Mensch

heißt also, die Marke wird sofort Hunderte Produkte ab-

erzählen. Am Ende des Tages fährt jedes Board auf der

setzen, nur damit sich alle weltweit ihre Sachen anschau-

gesamten Welt gleich gut oder gleich schlecht. Und die

en können. Dann ordern die Importeure, die Marke lässt

Bedürfnisse der Windsurfer sind doch in Wahrheit auch

produzieren und liefert aus. Was dann mit den Produkten

nicht unterschiedlich, sondern deckungsgleich. Aber darum

passiert, ist denen doch scheißegal! Ein Lager legen die sich

geht es den Marken nicht. Die bekommen immer ihre Koh-

nicht zu! Dafür ist schließlich jeder Importeur verantwortlich.

le, während Importeure und Shops noch Segel und Bret-

Das nennt man Risikoabwälzung! Ich habe zum Inhaber von

ter von 2007 rumliegen haben. Ich habe den Eindruck, auf

Airush, dem nebenbei ja auch noch eine Segel- und eine

Nachhaltigkeit setzen nur die wenigsten. Und in der Regel

Brettmarke gehört, bei mehreren Telefonaten gesagt, dass

keiner der Marktführer.

© Foto Lars Wehrmann


interview torben sonntag

Du bietest seit Kurzem auch ein Leasing für Kinderriggs an. Genau. Ich möchte möglichst vielen Kids ermöglichen, mit wirklich guten Riggs Spaß auf dem Wasser zu haben. Viele Eltern schrecken vor der Anschaffung zurück, da ihr Kind womöglich eine Saison später schon wieder einen halben Quadratmeter mehr braucht. Deshalb kann man nun Kinderriggs für eine Saison zu einem fairen Kurs leasen und sie dann einfach wieder zurückgeben. Apropos Kinder. Wie alt sind denn eigentlich die Kinder, die deine EigennamenMasten zusammenlaminieren? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ich war noch nie in der Fabrik, geschweige denn in Taiwan. Ich gehe aber mal schwer davon aus, dass da keine Kinder arbeiten. Meine Ansprechpartnerin ist jedenfalls 22 Jahre alt. Und lass mich raten: Sie sieht gut aus! (lacht) Genau! Im Grunde kann man sagen, dass die Mastproduktion für mich eine Art Sozialprojekt ist: Würde ich dort nichts produzieren lassen, müsste sich das junge Mädchen womöglich prostituieren. Sensationelle Antwort … So habe ich die ganze Problematik in diesen Ländern noch nie gesehen. Im Ernst: Ich hab die Dritte-Welt-Problematik im Studium gehabt und das lässt sich jetzt nicht mit zwei Sätzen erklären. Aber jeder, der jetzt aufschreit, sollte sich überlegen, wo Dritte-Welt-Länder heute stünden, würden die Industrienationen dort nicht produzieren. Und vor allem, ob er selbst bereit ist 2.500 Euro für einen in Deutschland produzierten Mast zu zahlen. Naja, abgesehen von dem Sozialprojekt möchte ich meinen Hot-Sails-Kunden günstigere Masten anbieten, die ebenfalls gut in den Segeln funktionieren. Also das Mastthema ist ja ein ganz sensibles! Da hast du bestimmt jahrelang an der perfekten Biegekurve herumexperimentiert. Nicht nur ich. Auch Nobelpreisträger, NASAExperten und andere intelligente Menschen. Gut, vielleicht nicht ganz. Ich habe es einfach genauso gemacht wie alle anderen Hersteller. Ich bin in eine Fabrik gegangen, habe mir Muster schicken lassen, habe ein wenig verglichen und dann den meiner Meinung nach besten Mast als Serienprodukt bestellt. Im Allgemeinen wird viel zu viel Wind um dieses Thema gemacht. Und je unwichtiger und schlechter die Windsurfer, umso mehr reden sie darüber. Da sollte man mal die Kirche im Dorf lassen. Denn am Ende aller Bemühungen steht die Produktion. Und was in unserer Branche für Schwankungen auftreten, muss ich dir ja wohl nicht sagen. Das Fass braucht man gar nicht aufzumachen. Meiner Meinung nach entwickelt keine Marke ihre Masten bis ins letzte Detail. Bei den vorhandenen Margen und Abverkaufsmengen zu glauben, man könne Zehntausende Euros allein in die Mastentwicklung stecken, ist einfach nur dämlich. Abschließend noch eine Frage: Was machst du, wenn die neue Strategie für Hot Sails nicht aufgeht? Aufhören!

Bei den vorhandenen Margen und Abverkaufsmengen zu glauben, man könne Zehntausende Euros allein in die Mastentwicklung stecken, ist einfach nur dämlich."

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© Foto Lars Wehrmann


interview torben sonntag

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interview flo jung

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interview flo jung

Interview

Text Flo Jung und Alexander Lehmann

Florian Jung schafft es als Free-Windsurfer immer wieder, durch spektakuläre Aktionen und Trips Coverage in reichenweiten starken Medien zu bekommen und erreicht dadurch ein weit gröSSeres Publikum als andere deutsche Windsurfer. Wir sprachen mit dem Saarbrücker über seinen Boardsponsor RRD, die Entwicklung des Windsurfens und seine soziale Ader.

© Foto Eric Aeder

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interview flo jung

„Ich kann mit frischen Ergebnissen nach einem Jahr einen hoffentlich noch besseren Vertrag aushandeln. Wenn man glaubt, man könne sichnicht mehr steigern, sollte man sich eher länger laufende Verträge sichern.“

© Foto Ralf Bachschuster

D

raußen liegt noch Schnee und du bist braun gebrannt … So muss ein ech-

weiter steigern. Und so kann ich mit frischen Ergebnissen

ter Windsurfer aussehen! Ich komme gerade aus Südafrika zurück, da hatten wir

nach einem Jahr einen hoffentlich noch besseren Vertrag aus-

ganz gutes Wetter. Wenig Wind, aber super Wellen.

handeln. Wenn man glaubt, man könne sich nicht mehr steigern, sollte man sich eher länger laufende Verträge sichern.

Sieht man! Urlaub, Training, Fotos? Weshalb warst du dort? Von allem ein bisschen. Wir hatten ein Fotoshooting mit meinem Boardsponsor RRD und haben gleichzeitig noch die

Das ist gut! So habe ich das noch nicht gesehen.

neuen Quad-Boards getestet.

Generell ist die Situation in der Windsurfbranche aber gerade echt verrückt. Nachdem HiFly die Produktion gestoppt

Wie sieht die Zusammenarbeit mit deinem Boardsponsor aus? Man munkelt, nach

hatte, musste ich mich nach einem neuen Boardsponsor

deinem Wechsel von HiFly zu RRD hattest du einige Schwierigkeiten … Das stimmt,

umschauen. In der jetzigen Situation ist es so gut wie un-

wobei das auch dadurch bedingt war, dass ich mit HiFly eine ziemlich enge Zusammenarbeit

möglich, gute Verträge zu bekommen. Was dir die meisten

hatte und bei RRD wieder von null anfangen musste. Wir haben dort ein großes Team und

anbieten, ist ein besserer Witz. Die Brands erwarten 1.000

auch die Kommunikation war am Anfang etwas zäh. Zudem macht RRD neben Windsurfboards

Prozent Output, bei null Input. Ich habe beispielsweise

auch Segel, Kites, Kiteboards, Wellenreiter, Yachten und besitzt ein Kleiderlabel. So können ei-

2009 insgesamt um die 120 Seiten Coverage in Magazinen

nige Abläufe etwas länger dauern. In diesem Winter hatte ich die Gelegenheit, Roberto (Ricci)

gehabt. Da steckt echter Aufwand dahinter, den ich natür-

näher kennenzulernen. Wir haben zusammen neue Produkte getestet und ich konnte mit ihm

lich nicht auf Dauer selbst tragen kann.

über alles sprechen. Es ist wirklich beachtlich zu sehen, was er alles so auf die Beine stellt. Jetzt sehe ich viele Umstände aus einer anderen Sicht. Sein Angebot für die zukünftige Zusam-

Nur was sollen die Firmen machen, wenn in Deutsch-

menarbeit war sehr fair und nun fühle ich mich hier gut aufgehoben.

land, dem größten Windsurfmarkt der Welt, keine 10.000 Boards pro Jahr mehr verkauft werden? Wollen und Kön-

Wie lange geht nun dein Vertrag? Ein Jahr!

nen liegen da wahrscheinlich einfach zu weit auseinander. Du hast recht! Das ist ein generelles Problem, das die gesam-

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Oha, da musst du Ende dieses Jahres schon wieder neu verhandeln! Das ist doch super!

te Windsurfbranche hat. Irgendwie bekommen wir es nicht

Ich habe noch Luft nach oben und kann mich hinsichtlich meiner Veröffentlichungen sicher noch

hin, den Sport so attraktiv für Außenstehende zu machen,

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interview flo jung

dass wirklich neue Windsurfer dazukommen. Wenn man sich beispielsweise das Thema Wellen-

mit den richtigen Mitteln. Wenn ich mir mein persönliches

reiten genauer anschaut, versteht es diese Branche einfach besser, den Sport als cool, hipp und

Engagement anschaue, funktioniert das in dieser Form nur,

angesagt zu promoten. Da haben wir Windsurfer noch jede Menge Nachholbedarf, obwohl die

weil ich eine Agentur hinter mir habe, die das FIAT Free-

beiden Sportarten gar nicht so weit auseinanderliegen. Beim Windsurfen wurde vielleicht der

style Team betreut. Die bekommen ohne Ende Anfragen für

Fehler gemacht, dass es hinsichtlich der Außenwirkung immer in erster Linie um Produkte und

Windsurfmotive und -storys. Das sagt mir, dass ein generelles

Tests geht, anstatt den Lifestyle hinter der Sportart in den Vordergrund zu stellen.

Interesse vorhanden ist. Und meine Veröffentlichungen in reichenweiten starken Titeln wie „Mens Health“ oder der „Bild“

Amen! Ich habe das Gefühl, dass die Branche zu sehr damit beschäftigt ist, die noch verbliebe-

sprechen für sich. Durch meinen Alaskatrip, wo ich vor einer

nen Windsurfer auf Teufel komm raus bei der Stange halten zu wollen und ihnen Geld aus der

Gletscherkante windsurfen war, habe ich so viel Feedback be-

Tasche zu locken, anstatt sich mal darüber Gedanken zu machen, wie man den Sport für neue

kommen, dass ich eindeutig sagen kann, dass Windsurfen das

Sportler attraktiv machen könnte. Das ist einfach kurzfristig und die Quittung für dieses Verhal-

Interesse großer Medien wecken kann. Und ich war erstaunt,

ten bekommen wir von Jahr zu Jahr durch sinkende Abverkaufszahlen aufs Neue präsentiert.

wie wenig mancher Redakteur über unseren Sport wusste.

Das hätte von mir sein können. Ein weiteres Problem ist, dass Windsurfen viel zu wenig in den Massenmedien auftaucht. Ich habe mit Windsurfen begonnen, weil ich die Übertragungen der Indoor-Events auf Eurosport so sensationell fand. Mein erster Gedanke damals war: Was für ein geiler Sport! Dieses Potenzial, auch im TV regelmäßig präsent zu sein, hat Windsurfen

es nicht hin, den Sport

heute einfach nicht mehr.

so attraktiv für AuSSen-

Wer säße denn deiner Meinung nach an der richtigen Adresse, um Veränderungen herbeizuführen? Nenn es naiv, aber wie wäre es, wenn alle Firmen mal zumindest hinsichtlich der Außenwirkung und der Nachwuchsförderung zusammenarbeiten würden?! Es wurden ja schon Versuche in diese Richtung gestartet, nur offensichtlich weder mit den richtigen Leuten noch

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„Irgendwie bekommen wir

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Foto R. Sprick

stehende zu machen, dass wirklich neue Windsurfer dazukommen.“



interview flo jung

© Foto Ralf Bachschuster

Viele hatten noch das Bild eines Stehseglers auf einem Bag-

ist und welches langsamer. Wenn du dich mal weltweit umschaust, erkennst du schnell, dass es

gersee im Kopf. Das Windsurfen auch in der Welle statt-

Magazine gibt, die eher den Lifestyle präsentieren und sich so offen für neue Sportler zeigen,

finden, man springen und andere Tricks machen kann, war

und solche, die versuchen ihre Leserschaft zu binden. Das ist nicht sehr zukunftsorientiert. Auf

vielen gar nicht bewusst. Da müsste man mal ansetzen.

der anderen Seite hat die kaufkräftige ältere Zielgruppe natürlich andere Interessen und es ist

Und da geht kein Weg am Fernsehen vorbei. Es gibt da ja

nicht immer einfach, diesen Spagat hinzubekommen. Trotzdem müsste man versuchen, Wind-

auch eine Handvoll Firmen, die versuchen, etwas in diese

surfen etwas dynamischer und trendbewusster zu präsentieren.

Richtung zu bewegen. Beispielsweise unterstützt Roberto Ricci gerade verstärkt Videoprojekte, die dann in Italien im

Da zähle ich uns dann mal zur ersten Kategorie Magazine! Das kannst du halten, wie du

TV ausgestrahlt werden sollen. Dabei geht es weniger um

möchtest! Wichtig ist nur, dass wir in der Windsurfbranche verstehen, dass alle externen Partner

seine Produkte als um das Image des Windsurfens im Allge-

den Zustand einer Sportart auch anhand deren Special-Interest-Titel bewerten. Als ich vor Jahren

meinen. Natürlich versucht jeder in erster Linie seine eige-

meinen Sponsor Rip Curl verloren habe, da wurde mir klar gesagt, dass sie sich als Brand nicht

nen Boards oder Segel zu verkaufen, aber das widerspricht

im Windsurfsport sehen, so wie er derzeit präsentiert wird. Da fragt man sich doch ernsthaft, was

sich ja nicht. Man kann auf der anderen Seite auch versu-

da gerade schiefläuft! Man müsste versuchen, gemeinsam an diesem Imageproblem zu arbeiten.

chen, den Sport im Ganzen zu pushen. Und das eher durch

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emotionale Dinge statt durch technische Produkte. Wenn

Du bist ja nun auch eher ein Free-Windsurfer, der seine Sponsorenberechtigung

Brands schon Teamfahrer unterstützen, sollten sie meiner

aus spektakulären Storys zieht und weniger mit guten Ergebnissen punktet, bei-

Meinung nach diese viel mehr auch nach außen hin präsen-

spielsweise in der PWA. Ist das ein Problem für deine Sponsoren? Meiner Mei-

tieren und versuchen, von dem hoffentlich positiven Image

nung nach hat ein Teamfahrer, der sich ausschließlich auf den World Cup konzentriert und

des Fahrers zu profitieren. Das ist in meinen Augen sinnvol-

keine Hintergrundberichte oder andere Medienarbeit vorzeigen kann, heutzutage kaum noch

ler, als den neuen Quad auf eine Anzeigenseite zu drucken

eine Berechtigung. 2009 gab es in der PWA gerade mal noch drei Wave-Events. Da musst

und dann etwas drunter zu schreiben wie „aber wir haben

du schon mindestens in die Top 3 kommen, um überhaupt Aufmerksamkeit zu generie-

die besten Finnenschrauben“. Im Endeffekt sollte doch je-

ren. Ich fahre eigentlich gern Wettbewerbe mit und es wäre sicherlich auch nicht schlecht,

mand ein Windsurfmagazin aufschlagen und die Emotionen

wenn ich mich da verbessern würde. Allerdings ist es bei dem jetzigen Stand der PWA-Re-

spüren, die hinter dem Sport stecken, anstatt auf 30 Seiten

geln für alle Neueinsteiger unheimlich schwierig, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Spä-

in Tests zu lesen, welches Board nun einen Hauch schneller

testens in der zweiten Runde fährt jeder Neueinsteiger sofort gegen einen aus der Top 10.

| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |



interview flo jung

© Foto Brian Bojsen

Da musst du alles riskieren und in der Regel geht das

Du hattest ja schon kurz deinen Alaskatrip ange-

schief. Wie soll man da als Einsteiger bei der geringen An-

sprochen. Der hatte doch zum Ziel, auf den Klima-

„Natürlich versucht

zahl von Events Wettkampferfahrung sammeln, wenn man

wandel aufmerksam zu machen, oder? Ja, der Trip hat-

nach zehn Minuten schon wieder nach Hause fahren kann.

te einen ökologischen Hintergrund, zum Vergnügen bin ich

jeder in erster Linie

Ich habe in der Vergangenheit öfter die Disziplinen ge-

sicher nicht auf das eiskalte Wasser gegangen. Ich weiß,

wechselt und habe schon immer mehr mein eigenes Ding

dass ich als jemand, der viel mit dem Flugzeug unterwegs

oder Segel zu verkaufen,

gemacht. Deshalb bin ich alles andere als ein ausgewiese-

ist, um weltweit an die schönsten Spots zu kommen, wo-

aber das widerspricht

ner Wettkampfexperte. Gerade nach diesem Winter habe

möglich nicht das perfekte Aushängeschild für Klimaschutz

ich aber wieder etwas Feuer gefangen. Ich war viel mit an-

bin. Ich kann nur einfach nicht verhindern, viel im Flieger

sich ja nicht. Man

deren Profis auf dem Wasser und habe gemerkt, dass ich

zu sitzen. Auf der anderen Seite versuche ich aber, sehr

kann auf der anderen

eigentlich hinsichtlich der Performance ganz gut mithalten

bewusst mit den Ressourcen umzugehen und alles zu ver-

Seite auch versuchen,

kann, ich muss das nur auch in den entscheidenden acht

meiden, was konträr zum Umweltschutz läuft. Ich bin der

Minuten hinbekommen. Und so werde ich 2010 in der

Überzeugung, dass es positive Auswirkungen hätte, wenn

den Sport im Ganzen

PWA mein Bestes versuchen. Ich kann mir jedoch nicht

jeder Einzelne einfach etwas mehr auf sein Handeln ach-

vorstellen, nun nur noch von Wettkampf zu Wettkampf zu

ten würde. Ich will mich hier nun gar nicht als großer Um-

tingeln. Windsurfen hat für mich etwas mit Reisen zu tun

weltschützer aufspielen. Ich kann nur in meinem täglichen

– neue Länder entdecken, eigene Ideen entwickeln. Wenn

Leben mein Bestmögliches tun, um zum einen selbst bewusst mit der Natur umzugehen und

ich von Jahr zu Jahr immer die gleichen Eventgelände se-

zum anderen durch meine Projekte Dritte auf verschiedene Probleme aufmerksam zu machen.

hen sollte, würde ich verrückt werden.

Gerade wir als Windsurfer sollten uns schon aus egoistischem Eigeninteresse heraus mehr als

seine eigenen Boards

zu pushen.“

andere ums Weltklima kümmern. Und wenn man es nicht verhindern kann, viel zu reisen, sollWie siehst du dich im Vergleich zu den anderen

te man zumindest an den Spots, wo man ist, und auch in seinem täglichen Leben verstärkt auf

deutschen Fahrern? (lacht) Also bei Freestyle habe ich

eine korrekte Umgangsform mit unserer Natur achten.

einigen Nachholbedarf. Keine schlechte Antwort. Ich kann mich erinnern, dass es ja auch einige Kritiker zu

76

Dafür bist du mit 26 Jahren nun ja auch schon fast

deiner Reise gab. Da ging die Argumentation in diese Richtung. Das kann ich verste-

zu alt. Das vielleicht auch! Das eigentliche Problem ist aber,

hen. Gerade auch unter dem Aspekt, dass mit FIAT ein Automobilunternehmen den Trip unter-

dass ich mir mal den Mittelfußknochen gebrochen habe und

stützt hat, wo ja nun die Fahrzeughersteller auch nicht gerade als grüne Engel bekannt sind.

seitdem nicht mehr lange switch fahren kann. Und irgend-

Auf der anderen Seite muss man wissen, dass gerade FIAT sich sehr stark in diese Richtung

wann habe ich auch gemerkt, dass viele neue Manöver nur

bemüht und den niedrigsten Flottenverbrauch in Europa hat. Darüber hinaus experimentieren

noch auf die Knochen gehen und für mich nicht mehr so sty-

sie viel mit Wasserstoffantrieben. Klar mag der eine oder andere unter den Gesichtspunkten

lish und flüssig aussehen. Ich hatte außerdem das Glück, im-

Fliegen und Automobilunternehmen den Alaskatrip als zwiespältig empfunden haben. Auf der

mer viel in Wellen windsurfen zu können, deshalb liegt mein

anderen Seite hatte aber gerade dieser Trip eine riesige Resonanz und ich hatte Veröffentlichun-

Fokus klar auf Waveriding. Und da hoffe ich, 2010 bei den

gen in allen großen Medien Europas, sodass unheimlich viele Menschen zum einen aufs Wind-

Events mit meinen deutschen Kollegen mithalten zu können.

surfen und zum anderen auf die Probleme in den arktischen Regionen aufmerksam wurden.

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interview flo jung

Es haben sich diverse Umweltschutzorganisationen bei mir für die Aktion bedankt. Also kann

sondern auch etwas von dem jeweiligen Land wahrzu-

das nicht so falsch gewesen sein.

nehmen. Die Townships gehören nun einmal zu Südafrika wie das Oktoberfest zu München. Als ich die Chance be-

Kann man sagen, dass du ein sehr sozialer Mensch bist? (lacht) Nicht immer.

kam, mal persönlich ein Township zu besuchen, habe ich sie natürlich sofort genutzt.

In Südafrika hast du nun aber auch ein besonderes Projekt gestartet … Stimmt. Ich versuche dort momentan, ein Non-Profit-Projekt zu starten. Das steckt aber noch in den Kin-

Man munkelt ja, dass es nicht ganz ungefährlich ist, in

derschuhen. Ich habe gemeinsam mit meiner Freundin angefangen, Moncoeur-Bänder nach

ein Township zu gehen. Es ist ratsam, jemanden an der Sei-

Deutschland zu importieren. Das ist ein besonderer Schmuck: Kleine Armbänder, die von Frauen

te zu haben, der in dem Township akzeptiert ist und was zu

in Townships in Handarbeit hergestellt werden. Wir kaufen ihnen die Bänder ab, verkaufen sie

sagen hat. Doch ich hatte bei meinen Besuchen das Gefühl,

in Deutschland über die Internetseite www.moncoeur.de und der Erlös geht zu 100 Prozent in

dass manche Berichte über die Townships übertrieben negativ

das Township zurück. Beispielsweise werden davon Schulen und Kindergärten unterstützt. Wir

sind. Natürlich kommt es ganz darauf an, in welches du gehst.

sind da gerade noch im Anfangsstadium. Wir haben nun erst einmal die Rohstoffe gekauft, die

Aber letztendlich sind das alles Menschen, die einfach leben

Erstausstattung sozusagen, und die Frauen haben angefangen, Moncoeur-Bänder herzustellen.

wollen. Die Reaktionen auf meinen Besuch waren eher positiv. Ich war in dem Township Gugulethu in der Nähe des Kap-

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Warum machst du das? Das hat sich ehrlich gesagt einfach so ergeben. Das Hauptenga-

stadter Flughafens. Die Lebenssituation ist auf jeden Fall heftig.

gement ist da auf meine Freundin zurückzuführen. Ich hatte in Südafrika auf einer Party ei-

Aber die Einwohner versuchen, das Beste daraus zu machen.

nen Kollegen kennengelernt, der mich mit in ein Township genommen hat. Das Erlebnis hat

Und ich hatte das Gefühl, dass es eher ein Miteinander als

mich sehr beeindruckt und so kam in mir der Gedanke hoch, etwas für die Menschen vor

Gegeneinander ist. Das war sehr beeindruckend zu sehen.

Ort tun zu wollen. Ich versuche auf all meinen Reisen nicht nur Sonne, Meer und Wind,

Nachts sollte man aber wohl besser jedes Township meiden.

| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |


Jung springt WELTSENSATION! Flo fer den OCEAN als erster Windsur er!!! JUMP auf dem Wass

© Foto Bjoern Gottschall

So ein Townshipbesuch ist ja ein deutliches Kontrastprogramm zum heilen Strandleben … Ich kann nur jedem

„Ich versuche auf all meinen Reisen nicht

raten, sich auch mal die andere Seite von Südafrika anzuschau-

nur Sonne, Meer und Wind, sondern auch etwas

en, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Man kann daraus nur

von dem jeweiligen Land wahrzunehmen.“

lernen und ich habe auf alle Fälle ein besseres Verständnis für die Einwohner entwickelt und sehe deren Situation heute mit ganz anderen Augen. Deshalb unterstütze ich jetzt auch das Projekt moncoeur.de. Auch wenn es nur ein sehr kleiner Beitrag ist: Wenn alle Besucher des Landes einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Lage leisten, kann sich die Lebensqualität

Bedingungen switch im Kreuzhang auf einem Waveboard zu fahren, ist echt schon mal eine

der Menschen dort vielleicht ja doch ein wenig verbessern.

Sache für sich. Sowie du einen Spinout bekommst, was bei Kabbelwasser schneller passiert, als man gucken kann, fliegt man ab – und das sehr unsanft. Ich hatte das aber nach einigen

Was sind deine nächsten Projekte? Ich habe deinen

Versuchen ganz gut raus und habe mir nicht ganz so hohe Wellen zum Absprung ausgesucht.

Move auf dem Wasser gestanden! Nun muss ich ihn nur

Wenn man dann auf Raumkurs abspringt, muss man auch gar nicht so hoch sein, um in den

noch in einer Bildserie festhalten!

Frontloop reinzudrehen. Du musst dich sofort auf die Landung konzentrieren. Ich habe dazu die hintere Hand irgendwann losgelassen, weil ich den Druck nicht halten konnte, bin aber

Den Ocean Jump??? Genau!

switch gelandet. Es war auf alle Fälle ein irres Gefühl.

Sensationell!!! Wie war es denn? Nicht ganz einfach.

Herzlichen Glückwunsch. Damit bist du weltweit der erste Windsurfer, der den

Es war Wind für 4.0er-Segel, also richtig Dampf. Bei den

Move auf dem Wasser gesprungen ist!

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freeridetest

local hero

Freeride-Material

Text Alexander Lehmann © Fotos Lars Wehrmann

Für diese Ausgabe haben wir mit dem Test der 7.0-Quadratmeter-Segel und 125-LiterBoards eine Kategorie abgedeckt, die zu den erfolgreichsten der gesamten Branche zählt. Es ist die ultimative Freeridekombination, die einen breiten Einsatzbereich abdecken muss. In den vergangenen Jahren wurde in dieser Klasse immer stärker diversifiziert. Free­move – Freeride – Freerace – freerideorientierte Freeracer – freeraceorientierte Freemover: Hauptsache, am Ende des Tages steigt kein Mensch mehr durch. Vielleicht wollen die Hersteller damit verschleiern, dass sie nicht in der Lage sind, ein Board mit 125 Liter Volumen zu bauen, das vielen unterschiedlichen Anforderungen gerecht wird, vielleicht ist es aber auch ein Ergebnis der fortlaufenden Technisierung und Verkomplizierung unseres Sports, man weiß es nicht. Fakt ist, der Otto-Normal-Windsurfer interessiert sich für diesen zunehmenden Wahnsinn eher weniger, wird er doch dadurch eher verunsichert und abgeschreckt. Deshalb testen wir einfach einen bunten Mix von Boards und Segeln unterschiedlicher Hersteller und versuchen zu beschreiben, für welchen Typ, für welchen Einsatzbereich und für welche Anforderungen sie unserer Meinung nach am besten geeignet sind. Generell kann ich mit reinem Gewissen schreiben, dass du mit jedem hier veröffentlichten Produkt in dem von uns beschriebenen Einsatzbereich wirklich Spaß haben wirst. Wir haben im Vorfeld schon leicht selektiert und präsentieren dir hier nun ausschließlich Produkte, die definitiv funktionieren. Wie immer haben wir vielen die Testteilnahme angeboten.

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local hero

freeridetest

Einige konnten uns leider nicht beliefern (z.B. Mistral), andere wollten es nicht (z.B. Hot Sails). Getestet haben wir an mehreren Tagen auf der Ostsee bei unterschiedlichen Windbedingungen. Von Leicht- bis Starkwind hatten wir verschiedenste Windverhältnisse und konnten so das Material über einen breiten Einsatzbereich unter die Lupe nehmen. Und auch dem Ruf nach der Integration eines „normalen“ Windsurfers in das Testteam sind wir dieses Mal nachgekommen. Mein Vater, 73 Jahre jung, begeisterter Windsurfer seit 1976 und immer noch unheimlich fit, gab uns ebenfalls Feedback, das wir in unsere Texte haben einfließen lassen. Auch gegenüber den Herstellern argumentiere ich immer mit seinem Anforderungsprofil, wenn es um die Klassifizierung eines „guten“ Boards oder Segel geht. Denn er windsurft gern schnell, aber entspannt, möchte mit seinem Material früh angleiten, aber auch möglichst lange in den oberen Windbereich hinein Spaß haben, ohne umtrimmen zu müssen. Genauso wie es sich wahrscheinlich 90 Prozent aller anderen Windsurfer auch wünschen.

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freerideboardtest

Exocet Sting 124

F2 Vanta ge Vantage 126 – 126 l – 245 cm – 69 cm Vantage 136 – 136 l – 255 cm – 72 cm Vantage 146 – 146 l – 255 cm – 76 cm Vantage 156 – 156 l – 255 cm – 80 cm

Sting DT 114 – 114 l – 245 cm 68 cm Sting DT 124 – 124 l – 247 cm 73 cm Sting DT 134 – 134 l – 250 cm 78 cm Sting DT 148 – 148 l – 259 cm 85 cm

Am Strand Der Sting ist in der Exocet-Boardrange als schnelles Freeride-Slalomoabrd positioniert. Der Sting 124 ist das zweitkleinste der vier Boards umfassenden Reihe. Er ist in zwei Bauweisen erhältlich, in Wood sowie in Duratech (DT). Getestet haben wir die günstigere DT-Version. Der Sting ist aus der SCross-Linie hervorgegangen und erscheint mit komplett neuem Shape zur Saison 2010. Besonders auffällig sind das unglaublich flache Deck und die sehr parallele Outline. Sowohl im vorderen als auch im hinteren Bereich ist das Deck fast plan. Der Sting ist mit guten Pads mit weichen Heel-Cushions ausgestattet. Exocet nennt diese DDSA (Double Dentity Shock Absorber). Die Fußschlaufen sind allerdings gewöhnungsbedürftig. Ein- beziehungsweise Umstellungen lassen sich nur schwierig vornehmen und so stellen sie sich als wahre Fingernagelkiller heraus, Fluchanfälle sind garantiert. Einmal die richtige Position gefunden, funktionieren sie aber tadellos und sind sehr bequem. Das Board bietet zwei Fußschlaufen-Plug-Optionen zum Freeriden und hat dazu noch eine sehr weit innen liegende dritte Option für Kinder und Windsurfer, die erste Erfahrungen mit dem Schlaufenfahren machen wollen. In diesem Setup ist die hintere Schlaufe eine Single-Schlaufe. Das Unterwasserschiff beginnt an der Nose mit einer Monokonkave, die in eine leichte Doppelkonkave mit einem deutlichen V übergeht. Auf Höhe der vorderen Fußschlaufen existiert nur noch eine leichte Doppelkonkave mit einem kleinen V. Auf Höhe der hinteren Schlaufen wird das V wieder deutlicher. Die Doppelkonkave bleibt minimal ausgeprägt. Zum Heck laufen Doppelkonkave und V dann aus. Die Finne ist eine 44 Zentimeter lange Standard-GFK-Freeridefinne. Auf dem Wasser Das Board sieht nicht nur ganz anders aus als alle Mitbewerber, es fühlt sich auch ganz anders an. Es ist mit Abstand die stabilste Plattform im Wasser, sodass uns spätestens jetzt bewusst wird, dass die sehr weit innen liegenden Plugs zum Erlernen des Fußschlaufenfahrens wirklich sinnvoll sind. Denn mit dem Sting 124 werden sich sowohl Kinder als auch leichte Erwachsene spielend an diese Hürde herantrauen können. Hinzu kommt, dass sich der Sting wie ein 130-Liter-Board anfühlt und dem Piloten auch die gleiche Sicherheit gibt. Das Thema Angleiten ist keines für den Sting, denn er geht schnell und spielerisch über den kritischen Punkt hinweg und liegt dabei mehr als ruhig auf dem Wasser. Die Beschleunigung ist nicht so explosiv, wie es die vom Hersteller gewünschte Positionierung vermuten ließe. Denn der Sting explodiert nicht auf den Topspeed, sondern lässt es eher ruhig angehen und bietet damit auch Freerideaufsteigern genügend Zeit, sich den nötigen Halt in den Schlaufen zu sichern. In Gleitfahrt verlässt einen der Eindruck nicht, mit dem Sting einen sehr gutmütigen Partner unter den Füßen zu haben, der einen niemals unverhofft abschütteln würde. Trotzdem lässt sich der Sting auf einen hohen Topspeed bringen, irgendwann wird er lediglich von der etwas zu weichen Finne ausgebremst. Sportlich ambitionierte Windsurfer werden das Brett mit einer guten Finne zu deutlich höheren Speedwerten bringen können. In Manövern verzeiht das Board viele Fehler. Nach dem Segelschiften haben auch Anfänger genügend Zeit, sich auf die neue Fahrtrichtung einzustellen. Der Sting ist deutlich besser in weitere Radien zu fahren, enge Turns sind nicht sein Ding.

Fazit Der Sting 124 geht als stabilste Freerideplattform aus dem Test. Er eignet sich für Freerideeinsteiger und geübte Fahrer gleichermaßen, bietet er doch Sicherheit gepaart mit jeder Menge Potenzial.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise PVC & Duratech Länge 247 cm Breite 73 cm Volumen 124 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 9.640 g Relation (Gramm je Liter) 77,7 g/l Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 8.800 g Finnenlänge (Material; System) 43 cm (GFK.; PB) Empfohlene Segelgrößen 5.0 - 8.5 qm Preis: 1.199,- Euro

Am Strand Der Vantage von F2 verspricht ungetrübtes Freeridevergnügen und soll auf der einen Seite eine stabile Plattform sein, auf der anderen Seite aber auch ein freies Fahrgefühl bieten. Der Vantage 126 ist in der Standardbauweise und der leichteren Vantage-AirBauweise in vier Größen erhältlich (125, 136, 146 und 156 Liter). Im Test haben wir die Standardbauweise unter den Füßen gehabt. Zur Saison 2010 ist der Vantage mit einem neuen Shape am Start. Er hat eine eher parallele Outline mit breitem Heck und breiter Nase. Das Board hat Standardpads und Standardschlaufen. Die zwei Plugreihen sind sehr weit auseinander positioniert, sodass sich die Veränderung der Schlaufenposition deutlich auf dem Wasser bemerkbar macht. So können Freerideaufsteiger und Fortgeschrittene die für sie richtige Einstellung finden. Das Board hat ein deutliches Dome-Deck und Cutouts im Heck. Das Unterwasserschiff hat ab der Nose ein eindeutiges V mit Doppelkonkave. Die Doppelkonkave und das V sind auf Höhe der Mastschiene am deutlichsten und ab den vorderen Schlaufen läuft die Doppelkonkave komplett aus. Ab dort ist das Unterwasserschiff nur noch durch ein V geprägt. Zum Board gehört eine 38 Zentimeter lange GFK-Finne. Auf dem Wasser Der Hersteller verspricht keines Falls zu viel. Der Vantage liegt satt im Wasser und ist sehr kippstabil für ein Board dieser Größe. Damit gleicht er auch kleinere Fußfehler beim Angleiten aus und kommt schnell über die Schwelle hinweg. Er beschleunigt eher sanft als explosiv auf seinen Topspeed, sodass der nicht ganz so geübte Windsurfer es leicht hat, sich sicher in die Schlaufen zu stellen. Sehr positiv finden wir den deutlichen Abstand der beiden Plug­reihen für die Fußschlaufen, sodass sich beim Vantage auch wirklich ein Unterschied im Setup bemerkbar macht, wenn man die Position verändert. Bei vielen anderen Herstellern sind die Plugreihen so dicht beieinander und vor allem auch weit außen auf der Kante positioniert, dass der Freerideeinsteiger keine für ihn richtige Schlaufenposition wählen kann. Das ist beim F2-Board anders. Die innere Reihe eignet sich ideal für Windsurfer, die noch nicht ganz so sicher im Schlaufenfahren sind. Insgesamt eignet sich aber nicht nur deshalb der Vantage für eine sehr breite Zielgruppe. Denn auch die Fortgeschrittenen werden mit dem Brett Spaß haben, erreicht es doch eine gute Endgeschwindigkeit und bleibt dabei immer leicht zu kontrollieren. In Manövern ist das Verhalten des Brettes als gutmütig zu bezeichnen. Es reagiert eher vorsichtig auf Fußsteuerungsimpulse und bietet nach der Kurvenfahrt die Sicherheit, ungestört und ohne Reinfallen den Fußwechsel zu fortführen und schnell wieder auf den Topspeed zu kommen. Die Finne passt gut zum Brett und bietet jederzeit eine sichere Führung. Im absoluten Top-End-Bereich hatten wir das Gefühl, dass für den Vantage irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht ist und er dann nicht weiter beschleunigt. Für 90 Prozent aller Windsurfer wird aber der erreichbare Topspeed mehr als ausreichend sein.

Fazit Der F2 Vantage ist ein tolles Freerideboard, das sich dank seiner Gutmütigkeit vor allem auch für Freerideaufsteiger eignet, die sich von so manch anderem Board dieser Gruppe bislang immer leicht überfordert gefühlt haben. Mit dem Vantage werden sie schnell Fortschritte machen.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise Single-Shoot Wood-Composite Länge 245 cm Breite 69 cm Volumen 126 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 8.260 g Relation (Gramm je Liter) 65,5 g/l Offizielles Gewicht: (ohne S. & F.) 8.400 g Finnenlänge (Material; System) 38 cm (GFK.; PB) Empfohlene Segelgrößen 5.0 – 8.5 qm Preis 1099,- Euro | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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freerideboardtest

local hero

Fanatic Hawk 120 LTD

Fanatic Shar k 125 HRS

Fanatic Hawk 100 LTD – 100 l – 245 cm 62 cm Fanatic Hawk 110 LTD – 110 l – 245 cm 65 cm Fanatic Hawk 120 LTD – 120 l – 245 cm 68 cm Fanatic Hawk 135 LTD – 135 l – 249 cm 73 cm

Am Strand Der Hawk ist das performanceorientierte Freerideboard von Fanatic. Der Hawk 120 ist das zweitgrößte Board aus der vier Größen umfassenden Hawk-Reihe. Er ist in der Standardbauweise und in der leichteren LTDBauweise erhältlich. Letztere haben wir getestet. Die Rocker-Line wurde für die Saison 2010 überarbeitet, um die Overallperformance weiter zu verbessern. Erstmals gibt es in diesem Jahr auch eine 110-Liter-Version, welche die Lücke zwischen 100 und 120 Liter schließt. Auf den ersten Blick fällt die eher runde Outline auf. Der Hawk ist mit Standardpads und Standardschlaufen ausgestattet. Er bietet zwei unterschiedliche Plug-Optionen, wobei beide Reihen sehr weit außen liegen. Die hintere Schlaufe lässt sich auch als Singleschlaufe fahren. Das Unterwasserschiff hat im vorderen Bereich eine Doppelkonkave mit V. Kurz vor der Mastschiene wird das V sehr ausgeprägt, ab der Mastschiene läuft die Doppelkonkave in Richtung Heck aus und ist nur noch leicht vorhanden. Das V bleibt deutlich und wird Richtung Heck immer stärker. Das Board hat ein schmales Pintail mit viel Volumen. Die mitgelieferte Finne ist eine sehr gute G10-Freeridefinne mit 39 Zentimeter Länge. Auf dem Wasser Nachdem wir bei unserem Test für die letzte Ausgabe schon von der Performance des 100-Liter-Hawk überrascht waren, hatten wir uns dieses Mal schon geistig auf einiges eingestellt … Und wurden dennoch wieder überrascht. Auch der Hawk 120 LTD sticht so deutlich aus seiner Testgruppe hervor, dass er im Vergleich zu klassischen Freerideboards fast deplatziert wirkt. Mit den Schlaufen weit auf den Kanten hat man eher das Gefühl, auf einem Slalomboard als auf einem Freerideboard zu stehen. Leider hatten wir das Freeraceboard von Fanatic, den Ray, nicht für einen Vergleich am Start – der direkte Unterschied zwischen diesen beiden Boards hätte uns sehr interessiert. Shapetechnisch ist der Hawk etwas gestreckter (vier Zentimeter länger und zwei Zentimeter schmaler), von der Top-EndPerformance dürfte ein normaler Windsurfer keinen Unterschied herausfahren. Trotz gefühlt weniger als 120 Liter Volumen geht der Hawk sehr früh los und die Beschleunigung ist als explosiv zu beschreiben. Man kommt so schnell auf Touren, dass nicht ganz so geübte Windsurfer Probleme haben werden, rechtzeitig in die Schlaufen zu kommen. Beim Topspeed hat das Board scheinbar keine Grenze. Je mehr Wind man im Segel hat, umso schneller wird man. Das Board fliegt übers Wasser und man sollte alle seine sieben Sinne permanent auf Hochtouren laufen haben, um das Board bei seiner Lichtgeschwindigkeit kontrollieren zu können. Von klassischen Freeridesegeln fühlt sich der Hawk fast unterfordert. Denn während er noch schneller werden möchte, ist bei den meisten Testsegeln irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht. Positioniert man sich eher aufrecht, kann man auch entspannt mit dem Hawk dahingleiten, doch der Reiz, das Board immer schneller werden zu lassen, lässt einen nicht los. In Manövern muss man sich bei der Einleitung der Halse etwas stärker konzentrieren und man sollte beherzt die Leekante drücken. Dank der hervorragenden Gleiteigenschaften kommt man auch nach Fußfehlern durch die Halse, ohne dabei zu viel an Geschwindigkeit zu verlieren.

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Shark 100 – 100 l – 245 cm – 63 cm Shark 115 – 115 l – 247 cm – 66 cm Shark 125 – 125 l – 249 cm – 69 cm Shark 135 – 135 l – 245 cm – 73 cm Shark 150 – 150 l – 250 cm – 78 cm

Fazit Der Hawk ist eine explosive Rakete, dem gute Fahrer mit technischem Input eine slalomähnliche Performance entlocken können.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise Aramid Carbon Sandwich Light Länge 245 cm Breite 68 cm Volumen 120 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 6.460 g Relation (Gramm je Liter) 53,8 g/l Offizielles Gewicht (ohne S.& F.) 6.400 g Finnenlänge (Material; System) 39 cm (G10; PB) Empfohlene Segelgrößen 5.5 bis 8.5 qm Preis 1.649,- Euro

Am Strand Die Shark-Reihe bildet die klassische Freeridelinie von Fanatic. Die Eagle-Freerideboards sind für die Saison 2010 komplett in die Shark-Reihe integriert worden, um eine einfachere und kundenfreundlichere Modellpolitik im klassischen Freeridesegment vertreten zu können. Und so ist der hier getestete Shark shape- und baugleich mit dem entsprechenden Eagle-Modell aus 2009, das wir bereits Anfang 2009 im Test hatten. 2010 ist der Fanatic Shark 125 das mittlere aus der fünf Boards umfassenden Produktpalette. Er wird in zwei Bauweisen angeboten: die leichtere LTD-Version sowie die robustere HRSVersion. Wir haben im Test die robustere HRS-Version unter die Lupe genommen. Der Shape macht einen konventionellen Eindruck, mit einer eher runden Outline. Die Ausstattung beinhaltet solide Fußpads und die guten Standardschlaufen von Fanatic. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Verantwortlichen, dass sie sich von den unglaublich schlechten Schlaufen des VorjahresHRS-Modells getrennt haben! Das Board hat fast über die gesamte Länge ein Dome-Deck. Der Shark bietet zwei unterschiedliche Plug-Optionen, wobei man die hintere Schlaufe auch als Single-Schlaufe fahren kann. Das kommt vor allem Aufsteigern entgegen. Zum Unterwasserschiff: Der vordere Bereich des Shark ist plan und geht in ein V über. Das V wird Richtung Heck immer deutlicher. Ab Höhe der vorderen Schlaufen kommt eine ganz leichte Doppelkonkave dazu. Ab der Finne läuft es wieder in ein normales V aus. Die Finne ist eine Standard-GFK-Finne mit einer Länge von 42 Zentimeter und praktischem Schnellverschluss. Auf dem Wasser Auf den Shark 125 zu steigen, ist ein wenig wie nach Hause zu kommen. Wenn zu einem Board in der Gruppe der Ausdruck „Plug & Play“ – also draufsteigen, losfahren, wohlfühlen – passt, dann ist es dieses Brett. Das mag zum einen daran liegen, dass wir uns in den vergangenen Jahren einfach an das Brett gewöhnt haben. Doch zum anderen stand unser Gasttester noch nie auf diesem Shape, hatte aber auch sofort ein gutes Gefühl und erhob den Shark 125 zu seinem persönlichen Testsieger. Die Stärke des Shark ist definitiv die Vielseitigkeit und so ist es kein Wunder, dass er sowohl bei Aufsteigern als auch fortgeschrittenen Windsurfern gleichermaßen gut ankommt. Es gibt nicht viele Boards, die sowohl in der eher zurückhaltenden als auch in der angepowerten Fahrweise gleichermaßen viel Spaß bringen und vor allem nicht langweilig wirken. Die zwei Performancestufen lassen sich je nach Fahrkönnen aus dem Board locken und so ist der Shark auch ein idealer Begleiter für Pärchen mit unterschiedlicher Könnensstufe. Leistungsorientierteren Fahrern empfehlen wir, wie bei fast allen Boards dieser Gruppe, den Austausch der Finne hin zu einem etwas geraderen und vor allem steiferen Typ. In allen Bewertungskategorien ist der Shark ganz vorn mit dabei und lässt sich von seinen Mitbewerbern nicht abhängen. Besonders erwähnenswert finden wir auch die Vielseitigkeit in Manövern. Die ausgedünnten Kanten im Heck lassen viele Radien zu, selbst enge Turns gleitet der Shark gut durch und ermöglicht so eine individuelle Anpassung aufs eigene Fahrkönnen und aufs Revier.

Fazit Der Shark 125 ist vielleicht das typischste Freeridebrett der Gruppe. Er ist für Einsteiger ein verlässlicher Partner, Aufsteigern bietet sich eine super Plattform, um sich zu verbessern, und fortgeschrittene Windsurfer werden das Leistungspotenzial zu schätzen wissen.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise High Resistance Skin Länge 249 cm Breite 69 cm Volumen 125 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 8.700 g Relation (Gramm je Liter) 69,6 g/l Offizielles Gewicht (ohne S. & F.) 8.600 g Finnenlänge (Material; System) 42 cm (GFK; PB) Empfohlene Segelgrößen 5.5 – 8.0 qm Preis 1099,- Euro | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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local hero

freerideboardtest

JP X-Cite Ride 120 Pro Edition

Freewide 120 – 120 l – 249 cm – 69 cm Freewide 130 – 130 l – 253 cm – 73 cm Freewide 140 – 140 l – 254 cm – 77 cm Freewide 160 – 160 l – 267 cm – 79 cm

X-Cite Ride 100 – 100 l – 246 cm – 62,5 cm X-Cite Ride 110 – 110 l – 246 cm – 65 cm X-Cite Ride 120 – 120 l – 250 cm – 67,5 cm X-Cite Ride 130 – 130 l – 250 cm – 70 cm X-Cite Ride 145 – 145 l – 252 cm – 74 cm X-Cite Ride 160 – 160 l – 253 cm – 78 cm

Am Strand Der JP X-Cite Ride ist als ultimativer Freerider mit Allroundcharakter positioniert. Der Shape ist im Vergleich zum Vorjahresmodell unverändert. Das Board ist in zwei unterschiedlichen Bauweisen erhältlich: in der FWS-Version (Full Wood Sandwich) sowie in der leichteren Pro Edition (hier im Test). Die Outline wirkt im Vergleich zu manchem Mitbewerber der Gruppe eher gestreckt. Der X-Cite Ride bietet lobenswerterweise drei unterschiedliche Plug-Reihen an, sodass vom Aufsteiger bis zum Fortgeschrittenen wirklich alle Windsurfer die richtige Position für die Fußschlaufen finden können. Für die hinteren Fußschlaufen wird sogar eine Single-Option angeboten. Die Schlaufen selbst sind standardmäßig einfach zu verstellen und bieten in Kombination mit den weichen Pads und Heel-Cushions ein bequemes Zusammenspiel. Das Unterwasserschiff ist von einem leichten V geprägt, welches Richtung Heck immer deutlicher wird. Zudem ist das Unterwasserschiff mit JP-typischen Channels versehen. Zum Board wird eine gute, 38 Zentimeter lange G10-Finne mitgeliefert. Auf dem Wasser Im Vergleich zu manchem Mitbewerber fühlt sich der X-Cite Ride deutlich kleiner an und liegt auch nicht ganz so stabil im Wasser. Das liegt sicherlich auch an der Volumenverteilung, der X-Cite Ride läuft Richtung Heck eher dünn aus, während viele andere Boards auch noch weit hinten ein dickes Profil aufweisen. Trotzdem gleitet er als eines der ersten Boards an und beschleunigt schnell auf einen hohen Topspeed. Dank des geringen Eigengewichts liegt er unheimlich loose am Fuß. Man hat das Gefühl, auf einem sehr sportlichen Board zu stehen, das einen trotzdem nie überfordert und immer schnell auf den gewünschten Winkel einzustellen ist. Das sorgt für ein angenehmes Fahrgefühl, mit dem man sofort gut zurechtkommt, ohne sich erst großartig auf das Brett einstellen zu müssen. Die unterschiedlichen Plug-Reihen ermöglichen einer breiten Zielgruppe den Zugang zur Performance des X-Cite Ride. Zu den Manövereigenschaften: Kein Nachteil ohne Vorteil, die Volumenverteilung mit dem dünneren Heck und damit dünneren Kanten sorgt dafür, dass hinsichtlich der Variabilität kein anderes Board aus dieser Gruppe an den X-Cite Ride heranreicht. Hier hat die Pro Edition im Vergleich zu der von uns im Vorjahr getesteten FWS-Version mehr als deutlich die Nase vorn. Auch wenn das Board dafür nicht gebaut ist, würden wir den X-Cite Ride bei entsprechenden Bedingungen mit den Schlaufen auf der innersten Position gefahren sehr schweren Windsurfern durchaus als Leichtwind-Waveboard empfehlen. Er dreht Radien in allen Größen und macht auch hierbei einen supersportlichen Eindruck. So sportlich, dass nicht ganz so geübte Windsurfer sich langsam an die engeren Turns herantasten sollten, um nicht vom Board abgeschüttelt zu werden. Nach den Halsen muss man sich durch das dünnere Heck beim Segelschiften etwas beeilen und die Füße einen Tick weiter vorn platzieren, dann ist auch das Durchgleiten kein Problem.

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Naish Fr eewide 120

Fazit Der X-Cite Ride 120 Pro ist ein tolles Freeride­ board mit sportlichem Charakter und tollen Manövereigenschaften, das dank seiner Performance einer breiten Zielgruppe und ihren unterschiedlichsten Revieranforderungen eine Menge Spaß bereiten wird.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise PRO Carbon Kevlar Technology Länge 250 cm Breite 67,5 cm Volumen 120 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 6.860 g Relation (Gramm je Liter) 57,2 g/l Offizielles Gewicht (ohne S. & F.) 6.600 g Finnenlänge (Material; System) 38 cm (G10;PB) Empfohlene Segelgrößen 5.5 – 8.0 qm Preis 1.799,- Euro

Am Strand Der Naish Freewide ist bei Naish als Leichtwind-Freeride-Maschine für jedermann positioniert. Im Vergleich zum letzten Jahr geht er unverändert in die Saison. Der Freewide 120 hat eine konventionelle Freeride-Outline. Er hat ein großes Deckpad, auf dem man auch beim Dümpeln guten Halt findet. Dafür sorgt auch eine Erhöhung hinter der Mastschiene, an der man sich sehr gut mit den Zehen festkrallen kann, während es von der Verdränger- in die Gleitfahrt geht. Die Pads sind unter den Schlaufen sehr dick und angenehm weich. Die Schlaufen machen einen hochwertigen Eindruck, der Klettverschluss ist allerdings bei den ersten Benutzungen zu gut, man muss beim Verstellen auf seine Fingernägel achten. Das Board hat zwei Plug-Optionen, wobei die innere Plug-Option deutlich von der äußeren entfernt ist und somit einen spürbaren Unterschied bietet. Die hintere Schlaufe kann man auch als Single-Schlaufe fahren. Das Board hat Bevils im Deck, um es zu versteifen. Das Heck hat einen reduzierten Tail-Bereich. Zum Unterwasserschiff: Der Freewide ist im vorderen Bereich plan, geht dann in ein leichtes V über und zwischen Mastschiene und vorderen Fußschlaufen kommt eine Doppelkonkave mit V dazu. Das V wird zum Heck hin immer deutlicher. Das Board hat eine 36 Zentimeter lange GFK-StandardFinne und wird inklusive Boardbag geliefert. Auf dem Wasser Oh Wunder: Im Vergleich zum Vorjahresmodell haben sich die Fahreigenschaften nicht verändert und so ist auch unsere Bewertung identisch. Die Pads des Freewide sind ein echter Knüller. Auf keinem anderen Board steht man beim Dümpeln so weich und komfortabel. Auch der kleine Wulst hinter der Mastschiene (von Naish „Stop and Go Wedge“ genannt) bietet kurz vorm Angleiten bereits guten und sicheren Stand an Deck, man kann sich mit den Zehen gut abstützen. Der Freewide 120 fühlt sich kleiner an als ein Board dieser Größe, im Gegenzug dazu aber auch sehr spritzig und wendig. Er gleitet dennoch gut an und beschleunigt schnell auf eine hohe Endgeschwindigkeit. Mit einer steiferen Finne wären noch höhere Geschwindigkeiten möglich. Man spürt das Potenzial des Boards, jedoch lässt die Finne richtig viel Druck nicht zu. Für den normalen Freerideeinsatz reicht sie jedoch locker. Der Freewide ist leicht zu kontrollieren und auch im Grenzbereich für nicht ganz so geübte Piloten noch jederzeit manövrierbar. Er läuft sehr frei, fühlt sich kompakt, loose und aufregend an. Er ist ein tolles Freerideboard, das eine Menge Spaß macht und zum stundenlangen Heizen geeignet ist. Hinsichtlich der Manövereigenschaften müssen wir erneut auf die Finne eingehen, denn kein Nachteil ohne Vorteil. In Manövern passt sie sehr gut zum Board und ermöglicht erstaunlich enge Turns. Schon ohne großen Kantendruck geht der Freewide in wirklich enge Turns und ist auch dabei unheimlich sportlich und mit viel Spaß zu fahren. Auch hier fühlt er sich kleiner an, als er ist, und so muss man sich beim Schiften etwas beeilen, damit man nicht aus dem Gleiten kommt. Aufsteiger sollten den Radius einfach etwas weiter wählen, auch das ist ohne Probleme möglich.

Fazit Der Freewide 120 ist ein aufregend zu fahrendes, sportliches Freerideboard ohne Schwächen und mit tollen Manövereigenschaften. Insbesondere leichte und mittelschwere Windsurfer werden mit ihm eine Menge Spaß haben.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise Technora/Wood Reinforcements Glass Laminate Wood Glass Bottom Länge 249 cm Breite 69 cm Volumen 120 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 8.340 g Relation (Gramm je Liter) 69,5 g/l Offizielles Gewicht (ohne S. & F.) 8.100 g Finnenlänge (Material; System) 36 cm (GFK; PB) Empfohlene Segelgrößen 5.0 – 7.0 qm Preis 1.299,- Euro


freerideboardtest

local hero

Starboar d Car ve

Starboar d Futur a

Carve 121 – 121 l – 251 cm – 68 cm Carve 131 – 131 l – 251 cm – 71 cm Carve 141 – 141 l – 252 cm – 73 cm

Am Strand The Carve is back. Es gab nicht wenige Windsurfer, die nach der Zusammenlegung der Carve- und S-Type-Line 2008 unglücklich waren. Und so legt Starboard den Carve nun für die Saison 2010/11 in drei Größen und zwei Bauweisen neu auf. Er wird wie vor drei Jahren als der ultimative Freerider mit tollen Manövereigenschaften angekündigt. Die Palette erstreckt sich von der 121-Liter-Version, welche wir getestet haben, über die 131-Literbis hin zur 141-Liter-Version und ist sowohl in der Wood- als auch in der Tufskin-Bauweise erhältlich. Für unseren Test stand die Wood-Version auf dem Prüfstand. Das Board bietet Standard-Fußschlaufen und Standard-Fußpads, welche sich in drei unterschiedlich positionierte Plug-Reihen schrauben lassen. Besonders auffällig sind die Cutouts am Heck des Unterwasserschiffes und das ausgeprägte Dome-Deck im hinteren Bereich des Boards. Das V ist im Unterwasserschiff im hinteren Teil stärker ausgeprägt als im vorderen, am stärksten auf Höhe der vorderen Fußschlaufen, wobei es in Richtung Finnenkasten wieder ausläuft. Als einziger Hersteller im Test bedient sich Starboard dem TuttleBox-Finnensystem mit zwei Schrauben. Zum Board gibt es wie beim Futura eine 40 Zentimeter lange G10-Finne. Auf dem Wasser Ehrlich gesagt können wir uns nicht mehr an den Carve aus dem Jahr 2007 erinnern. Zu viele unterschiedliche Bretter haben wir seit unserem letzten Test dieses Boards unter den Füßen gehabt. Trotzdem fühlt man sich gleich wohl auf dem Carve und braucht überhaupt keine Eingewöhnungszeit. Er liegt stabil im Wasser und kommt schnell und einfach über die Gleitgrenze. Seine Beschleunigung ist konstant und gleichmäßig, ohne den Piloten zu überfordern. Und so hat man genügend Zeit, sich entspannt in die Schlaufen zu stellen, um einen sicheren Stand zu haben. In Gleitfahrt stellt sich das für Starboard typische Fahrgefühl ein. Das Board ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen und auch härtester Chop bringt den Carve nicht aus dem Konzept. Er gleitet seelenruhig dahin und ist damit sowohl für den Aufsteiger als auch für den fortgeschrittenen Windsurfer ein angenehmer Begleiter. Mit mehr Wind beschleunigt der Carve auch auf höhere Geschwindigkeiten, er bringt im Grunde immer das Potenzial, was der Fahrer ihm abverlangt. Im Vergleich zum Futura fängt der Carve aber nicht an „zu fliegen“, das bedeutet, er behält immer genügend Wasserkontakt, um ein gutes Handling und einfache Kontrolle zu ermöglichen, wird aber auf längeren Strecken vom Futura abgehängt. In Manövern zeigt sich der Carve ziemlich vielseitig, auch wenn ihm ein bestimmter, moderater Radius deutlich mehr zusagt als enge Turns mit hoher Kantenbelastung. In Halsen kann man also nicht viel verkehrt machen und dank der guten Gleiteigenschaften ist es auch nicht so geübten Windsurfern möglich, schnell durch Halsen durchzugleiten.

Futura 93 – 93 l – 237,5 cm – 61,5 cm Futura 101 – 101 l – 239,5 cm – 65,5 cm Futura 111 – 111 l – 240,0 cm – 68,0 cm Futura 122 – 122 l – 245,5 cm – 71,5 cm Futura 133 – 133 l – 248,5 cm – 76,5 cm Futura 141 – 141 l – 246,5 cm – 80,5 cm Futura 155 – 155 l – 249,5 cm – 85,0 cm

Fazit Der Carve ist wie sein Vorgänger aus 2007 als Freerideboard nicht zu kritisieren. Er kann genau das, was man von einem Board dieser Kategorie erwartet: Er bietet einfaches Handling bei toller Kontrolle und einer ansprechenden Performance über einen breiten Windbereich.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise Wood Länge 251 cm Breite 68 cm Volumen 121 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 7.400 g Relation (Gramm je Liter) 61,2 g/l Offizielles Gewicht (ohne S. & F.) 7.560 g Finnenlänge (Materail; System) 40 cm (G10; TU) Empfohlene Segelgrößen 5.0 – 8.0 qm Preis 1.599,- Euro

Am Strand Nach der Wiedereinführung des Carve als klassischem Freerider rückt der Futura nun mehr in die sportliche Ecke. Man könnte also sagen, dass Starboard damit wieder auf dem Stand von 2007 ist, als der Carve als Alleskönner und der S-Type (heute Futura) als Freerace­board beschrieben wurden. Doch gibt es den Futura heute in deutlich größerer Auswahl als den Carve. Die Linie erstreckt sich von 93 bis 155 Liter, wobei wir die mittlere Version mit 122 Liter getestet haben. Den Futura gibt es (erschreckenderweise „nur“) in vier unterschiedlichen Bauweisen. Im Test hatten wir die zweitleichteste Wood-Version. Außerdem sind noch die extrem leichte und teure Wood-Carbon-Version, die Technora- und die TufskinBauweise erhältlich. Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Heck mit Wingern schmaler gemacht. Im Heck hat der Futura wie der Carve­ Cutouts. Des Weiteren finden wir von den vorderen Fußschlaufen bis zum Heck ein deutliches Dome-Deck. Von der Nose bis zur Mastschiene erstreckt sich eine tiefe Deck-Konkave, welche den Mastfuß und damit den Schwerpunkt des Riggs tiefer setzt und darüber hinaus das „Close the Gap“-Fahren erleichtern soll. Zwei Plugreihen mit zwei Positionierungsmöglichkeiten innen und drei außen erlaubt die Montage der Standard-Fußschlaufen von Drake. Das Unterwasserschiff zeigt ein ausgeprägtes V mit leichter Doppelkonkave, diese läuft zwischen Mastspur und vorderen Fußschlaufen aus, das V bleibt bis zum Heck hin bestehen und läuft dort aus. Auch im Futura finden wir das Tuttle-BoxFinnensystem mit zwei Schrauben. Carve und Futura haben die gleiche Finne: eine 40 Zentimeter lange G10-Finne. Auf dem Wasser Der Futura ist im Vergleich zum Vorjahr sportlicher geworden und grenzt sich so deutlich zum Carve ab. Bis man über die Gleitschwelle gekommen ist, steht man auf dem Futura durch seine breitere Outline fast noch stabiler als auf dem Carve. Jedoch ist es mit der Gemütlichkeit vorbei, sobald das Board ins Rutschen kommt. Denn schon bei der Beschleunigung merkt man einen deutlichen Unterschied. Der Futura kommt viel schneller auf seinen Topspeed, bleibt aber im Vergleich zu anderen sportlichen Testkandidaten dabei sehr gut zu kontrollieren und macht es dem Fahrer nicht ganz so schwer, bis man mit den Füßen sicheren Halt in den Schlaufen hat. Auf hohem Speed angekommen liegt es beim Futura nur an der Performance des Fahrers, wie schnell man wird. Mit einem leistungsstarken Segel kombiniert, erreicht man slalomähnliche Geschwindigkeiten, hat dabei aber immer noch recht gute Kontrolle über das Brett. Der Futura läuft freier als der Carve und wird dementsprechend auch deutlich schneller. Wie Carve und Futura nun aufgestellt sind, erinnert es uns stark an die Zeiten des S-Type, und so macht die Differenzierung wirklich Sinn. Sportlichen Fahrern würden wir klar den Futura empfehlen, du wirst definitiv zu den schnellsten Windsurfern an deinem Strand gehören.

Fazit The Carve is back? Stimmt! Aber der S-Type auch. Nur dass der nun weiterhin Futura heißt. Der Futura ist ein klassisches Freeraceboard mit den Kontrollmöglichkeiten eines sportlichen Freerideboards – und so für fortgeschrittene und gute Windsurfer eine empfehlenswerte Wahl.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise Wood Länge 245,5 cm Breite 71,5 cm Volumen 122 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 7.220 g Relation (Gramm je Liter) 59,2 g/l Offizielles Gewicht (ohne S. & F.) 7.130 g Finnenlänge (Material; System) 40 cm (G10; TU) Empfohlene Segelgrößen 5.5 – 9.0 qm Preis 1.599,- Euro | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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local hero

Die

Ta bou Rocket 125

Geschichte

des

Windsurfens

Autobiografische Erinnerungen von Deutschlands Windsurfpionier Jürgen Hönscheid.

Rocket 95 – 95 l – 237 cm 58 cm Rocket 105 – 105 l – 242 cm 61 cm Rocket 115 – 115 l – 242 cm 66 cm Rocket 125 – 125 l – 245 cm 69 cm Rocket 135 – 135 l – 250 cm 72 cm Rocket 145 – 145 l – 245 cm 76 cm

Wellenreiter, Windsurfl egende, Weltenbummler – Jürgen Hönscheid verkörpert wie kein zweiter Deutscher die Zeit, in der Windsurfen noch unumstritten der Trendsport Nummer eins war. Im Alter von 12 Jahren fi ng er 1966 auf Sylt mit dem Wellenreiten an. Die Gesellschaft war im Umbruch. Die 68er-Generation löste sich von den Fesseln ihrer Eltern und ging in der Hippiekultur auf. Surfen war ein Synonym für Freiheit, Unabhängigkeit und Naturverbundenheit. Inmitten dieser Zeit erlebte der Autor seine turbulente Jugend. Mit 18

Am Strand Der Tabou Rocket ist als klassischer Freerider im TabouProgramm platziert. Der 125er ist das drittgrößte der sechs Boards umfassenden Boardrange. Die Rockets sind in drei unterschiedlichen Bauweisen erhältlich: Es gibt die günstige GT-Version, die besonders leichte LTD-Version sowie die Standardbauweise, welche wir in diesem Jahr getestet haben. Der Shape des Rocket 125 geht unverändert in die neue Saison, nachdem sein Shape in der vergangenen Saison verändert wurde. Im Vergleich zum Vorgänger wurde der flache Bereich im Unterwasserschiff verlängert, um die Gleiteigenschaften und die Kontrolle zu verbessern. Lediglich der Shape der 115er- und 135erModelle wurden von 2009 auf 2010 überarbeitet. Das Unterwasserschiff des 125er-Rocket beginnt an der Nose mit einer Doppelkonkave und einem V. Die deutlichste Stelle der Doppelkonkave liegt auf Höhe des Mastfußes. Auch das V wird zur Mitte hin am deutlichsten. Im hinteren Bereich läuft die Doppelkonkave aus und das Unterwasserschiff ist nur noch durch ein V geprägt. Auf ganzer Länge des Unterwasserschiffs endet die Doppelkonkave jedoch nicht direkt an der Kante, sondern fünf Zentimeter vorher. Das letzte Stück bis zur Kante ist dann plan. Die Ausstattung des Boards gefällt uns gut: Heel-ShockAbsorber sorgen für eine komfortable Fahrt, die Pads bieten auch zum Dümpeln einen angenehmen Halt und die darauf montierten Fußschlaufen funktionieren gut und sind bequem. Das Board hat eine innere und eine äußere Plugreihe. Es gehört eine 44 Zentimeter lange GFK-Finne mit einer Standard-Freeride-Outline dazu. Auf dem Wasser Bereits Mitte letzten Jahres hatten wir den 125er im Test, damals jedoch in der teuren und leichten LTD-Version. Doch auch die etwas günstigere Bauweise sorgte für ein stetiges Grinsen auf unseren Gesichtern beim Testen. Und ehrlich gesagt würden wir mal behaupten, dass ein echter Unterschied zwischen den beiden Brettern auf dem Wasser nur für die Prinzessin auf der Erbse spürbar sein dürfte. So steht unser Board seinem teureren Bruder in rein gar nichts nach. Der Rocket ist im Vergleich zu seinen Mitbewerbern einfach ein sehr schönes Freerideboard ohne Schwächen, das genau das macht, was ein Freeride­ board in dieser Klasse können muss: Es gleitet spielerisch an, beschleunigt gut, aber nicht explosiv und damit nicht überfordernd auf einen guten Topspeed und ist in allen Lagen einfach zu kontrollieren. Wie auch im letzten Jahr empfanden wir den Rocket als ein sehr vielseitiges Freerideboard. Es ist hinsichtlich der persönlichen Anforderungen variabel trimmbar. Man kann es sowohl angepowert über die Finne als auch entspannt im aufrechten Stand fahren, in beiden Situationen hat man das Gefühl, mit dem Rocket einen guten Begleiter unter den Füßen zu haben. Windsurfern, die das Brett hauptsächlich angepowert im Grenzbereich fahren wollen, empfehlen wir eine andere Finne. Für den herkömmlichen Einsatz ist sie vollkommen ausreichend. Man merkt jedoch, dass noch mehr im Brett steckt als die Finne zulässt. Fährt man mit dem Rocket in die Halse, hält es ruhig und leicht kontrollierbar die Spur und kommt mit einer guten Geschwindigkeit aus dem Turn heraus. Schwere Windsurfer können mit dem Board auch engere Radien fahren, doch am Ende des Tages mag der Rocket es lieber, mit nicht zu viel Druck auf der Kante einen schönen, eher weiteren Bogen zur Richtungsänderung zu fahren.

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| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

Fazit Der Rocket ist und bleibt als Freerideboard nicht zu kritisieren und überzeugt uns in allen Bereichen mit einer tollen, leicht zugänglichen Performance und gutem Handling.

Jahren entdeckte Jürgen Hönscheid das Windsurfen für sich und wurde zu einem der international erfolgreichsten Profis der 80er-Jahre. Jürgen Hönscheid ist auch heute noch durch und durch vom Surfsport geprägt. Er lebt den Spirit, der in der Branche oft nur noch als Marketinghülse herhalten muss.

Board-Ergebnisse Angleiten

Als einer der deutschen Waterman-Pioniere fängt Jürgen Hönscheid

Beschleunigung

den Zeitgeist von 50 Jahren Surf- und Windsurfgeschichte ein. Er hat

Geschwindigkeit

die Entwicklung der Funsportarten hautnah miterlebt und maßgeblich

Top End Control

beeinfl usst. Mit diesem Buch lässt der Autor den Leser durch unzählige

Manövereigenschaften

Geschichten und Anekdoten an seinen Erlebnissen teilhaben.

Benutzerfreundlichkeit

„Mein Arbeitgeber ist der Wind” – eine unvergleichliche, nie da gewe-

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro

sene Zeitreise durch die Geschichte zweier Funsportarten.

Schwer Freerace

Bauweise Glass/PVC Full Sandwich Länge 245 cm Breite 69 cm Volumen 125 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 7.880 g Relation (Gramm je Liter) 63 g/l Offizielles Gewicht (ohne S.& F.) 7.800 g Finnenlänge (Material; System) 44 cm (k.A.; PB) Empfohlene Segelgrößen 5.5 bis 8.0 qm Preis 1.299,- Euro

Direkte Bestellmöglichkeit unter: info@terraoceanisverlag.de | oder 0431-9969977


Ezzy Sails Fr eeri de 4 Technor a 7.0

freeridesegeltest

local hero

te Segeltop einen sehr gestreckten Eindruck, die Achterliekoutline hat eine deutliche Konkave.

Segelvertrieb Ezzy Sails Deutschland BS Sport GbR Tel.: +49 (0)40 50 69 85 12 info@ezzysails.de | www.ezzy.com

Der erste Eindruck Bereits in der vierten Auflage ist das FreerideSegel von Ezzy Sails erhältlich. Das Segel hat sieben Segellatten, wobei die untersten zwei dicht beieinander unterhalb des Gabelbaumes liegen. Die Latten sind alle im „Sandwich-System“ zwischen die einzelnen Segelpanels genäht. Die Lattenenden sind durch eine schmale Gummilippe auf der einen Seite und auf der anderen Seite durch Gurtband geschützt. Die vier Minibattens sind mit kleinen runden Latten gefüllt. Das Unterliek ist mit einer zwei Zentimeter breiten Gummilippe geschützt. Des Weiteren finden wir vier verschiedene Sorten X-Ply im Segel, im oberen Bereich ist das leichte Technora-X-Ply verarbeitet. Um die Achterlieköse herum ist das Segel stark verstärkt. Dort findet man auch die für Ezzy typischen

Aufriggen Spätestens seit dem Artikel im letzten Windsurfing Journal müsste nun eigentlich jeder Windsurfer wissen, wie leicht es ist, ein Ezzy-Segel richtig zu trimmen. Man muss sich eben nur an die Anhaltspunkte im Segel halten. Die Einstellung des Freeride 4 ist wirklich kinderleicht. Leichte Windsurfer sollten das Vorliek bis zur innersten Markierung im Segeltop durchziehen, mittelschwere Windsurfer bis zur mittleren, schwere Windsurfer bis zu der ersten. Die Gabelbaumlänge kann man dann einfach mithilfe der farbigen Fäden an der Ackterlieköse idiotensicher richtig wählen. Mehr ist zu einem Ezzy-Segel nicht zu sagen, das Aufriggen ist durch die vorbildlichen Hilfen absolut problemlos.

Trimmhilfen angebracht: Drei unterschiedlich lange, farblich auf die Trimmmarkierungen im Segeltop abgestimmte Fäden sorgen dafür, dass man beim Trimm nichts verkehrt machen kann. Die Vorliekbahn ist aus X-Ply. Zusätzlich ist sie durch eine Lage Dacron verstärkt. Ein kleines PVCFenster im Gabelbaumbereich zwischen zweiter und dritter Segellatte verbessert die Durchsicht. Der Mast wird durch einen Becher mit Variotop gehalten. Der gut gepolsterte Mastprotektor ist nur am oberen Ende mit dem Segel verbunden, ansonsten kann man ihn komplett abklappen und hat so freien Zugriff zur Trimmrolle. Die Dreifach-Trimmrolle lässt sich durch einen D-Ring austauschen. Ezzys Lattenspanner ist über der Trimmrolle in einer kleinen Tasche untergebracht. Die Segeloutline macht durch das weit ausgestell-

Fahreigenschaften Das Freeride 4 von Ezzy ist als klassisches Freeridesegel zu charakterisieren. Es funktioniert in allen Bereichen über einen sehr breiten Windbereich auf nur einer Einstellung sehr gut, ohne erkennbare Schwächen. Beim Dümpeln liegt es sehr leicht in der Hand. Es verhilft dem Brett schnell über die Gleitgrenze und beschleunigt schnell auf einen hohen Topspeed. Das weit ausgestellte Unterliek sorgt dafür, dass man die Lücke zwischen Board und Segel leicht schließen und so in einer angepowerten Position entspannt dahingleiten kann. Windlöcher machen dem Ezzy-Segel nichts aus, es gleitet problemlos durch. Auch in Manövern macht es durch das geringe Gewicht eine gute Figur. Dank der Segellattenkonfiguration (die Latten enden an der Masttasche) rotiert das Segel butterweich und angenehm. Durch den RD-Mast im Segel hat man das Gefühl, dass das Segel „atmet“ und sich so allen Situationen individuell anpasst. Das eher weiche Fahrgefühl macht sich vor allem auf unruhigem Untergrund positiv bemerkbar. Harter

Chop wird durch das Segel abgefedert und nicht wie bei harten und direkten Segeln unmittelbar an den Piloten weitergegeben. Positiv Ein klassisches Freeridesegel mit toller Gesamtperformance Negativ Nichts zu kritisieren.

Segel-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.5, 9.5 Vorliek 478-481 cm Gabel 197-205 cm Gewicht 4.680 g Relation 669 g/qm Latten 7 Preis 489,- Euro Empf. und verw. Testmast Ezzy Sails The Hookipa Mast 460 RDM | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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local hero

freeridesegeltest

Aufriggen Beim Gaastra Matrix kann man nichts verkehrt machen, wenn man sich an die angegebenen Maße hält. Für mittelschwere Windsurfer entsteht damit ein Trimm, mit dem er über einen großen Windbereich wirklich lange Spaß haben kann. Je nach Fahrergewicht ist das Matrix leicht einstellbar, da es Trimmveränderungen deutlich im Shape und am Loose Leech zu erkennen gibt. Ansonsten lässt sich das Segel leicht aufriggen. Lediglich dem Mastzapfen im Top sollte man etwas Beachtung schenken. Der sollte schon im Mast stecken, bevor man die Spannung an das Unterliek anlegt, damit dieser nicht daran vorbeirutscht.

Gaastr a Matrix 7.0

Segelvertrieb New Sports GmbH Tel.: +49 (0)2234 93 34 00 tim@gaastra.de | www.gaastra.de

Der erste Eindruck Das Matrix ist als camberloses Segel von Gaastra für jeden konzipiert, der nach einem ausgewogenen Freeridesegel sucht. Von 5.5 bis 8.5 gibt es in 0.5-Quadratmeter-Schritten sieben unterschiedliche Größen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es eine designtechnische Überarbeitung, aber ansonsten nur kleine Veränderungen, welche die Charakteristik des Segels nicht verändert haben sollen. So wurde zum Beispiel das Vorliek von 480 auf 479 Zentimeter geringfügig gekürzt. Das Segel besteht fast ausschließlich aus Monofilm. Lediglich im Unterliekbereich, an der Vorliekbahn und an der Achterliekkante kommt X-Ply zum Einsatz. Das Segel hat sechs Segellatten und zwei Minibattens, welche mit kleinen, sehr breiten Latten gefüllt sind. Die Latten sind von einer Seite

auf das Segel genäht und die Lattenenden von der einen Seite mit einem Gummipad, von der anderen durch den Lattenspanner geschützt. Bei den vier Latten über dem Gabelbaum kommen Tubelatten zum Einsatz. An der Unterliekkante wird zum Schutz eine dünne Gummilippe verwendet, die bis zur Achterlieköse reicht. Die Nähte im Unterliekbereich sind nicht sichtbar und gut geschützt, da das Dacron nach dem Vernähen umgeklappt wurde. Die anderen beiden Hauptnähte im Unterliekpanel sind durch Gummilippen vor dem Abscheuern geschützt. Die Dreifach-Trimmrolle ist recht gut zugänglich und durch einen eher dünnen Mastprotektor geschützt. Auf die Vorliekbahn aus X-Ply ist eine Dacronlage als zusätzlicher Verschleißschutz genäht. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten.

Gu n Sails F ut ur e 6.9

Segelvertrieb Gun Sails v. Osterhausen GmbH Tel.: +49 (0)6893 8 01 10 service@gunsails.de | www.gunsails.de

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| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

nötige Stabilität. Ebenfalls stabilitätsfördernd wirkt eine Dacronbahn, die in das dritte Panel geklebt ist. Die Unterliekkante ist durch eine Gummilippe bis hin zur ersten Latte geschützt. Auf der Tasche dieser Latte ist ebenfalls eine Gummilippe vernäht, damit das Segeltuch nicht durchscheuert, wenn man das Segel beim Wasserstart über das Brett zieht. Die Hauptnaht im Unterliekbereich ist umgeklappt und dadurch geschützt. Der Mastprotektor in angedeutetem Moto-X-Style verbirgt eine um 90 Grad gedrehte Dreifach-Trimmrolle. Diese ist durch einen Cutout etwas erhöht positioniert. Dadurch sitzt das Segel insgesamt tiefer und man kann einfacher die Lücke zwischen Segel und Board schließen. Der Mast endet in einer Gurtbandtasche. Auf die X-Ply-Vorliekbahn ist

Negativ Nichts.

Segel-Ergebnisse

Fahreigenschaften Als klassisches Freeridesegel ist am Matrix seit Jahren nichts auszusetzen. Und das ändert sich auch in diesem Jahr nicht. Es ist einfach für alle Windsurfer, die einen hervorragenden Kompromiss aus Leistung und Handling suchen, eine sehr gute Alternative. Es zeigt in keinem Bereich Schwächen und war für den normalen Freerideeinsatz eines der beliebtesten Segel im Testteam. Dank des leichten Gewichts liegt es beim Dümpeln gut in der Hand, kommt schnell in Fahrt und erreicht eine tolle Endgeschwindigkeit. Dabei liegt es zu jederzeit sehr ausbalanciert in der Hand, mit gleichmäßiger Druckverteilung. Auch in Manövern macht das Matrix eine gute Figur und ist spielend auf neue Situationen einzustellen. Beeindruckend ist auch die Windrange, die man mit dem Matrix auf nur einer Einstellung abdeckt. Es ist sowohl unten heraus als auch in den oberen Windbereich hinein ein angenehmer Begleiter. Das Segel eignet sich sowohl zum stundenlangen Dahingleiten wie auch zum einen oder anderen Matchrace mit deinen Kollegen. Und solltest du doch Letzter werden: Am Segel kann das nicht gelegen haben. Auch wenn du mal wieder klassische Freestylemanöver wie 360er oder Duck Jibes fahren möchtest, macht das Matrix problemlos alles mit.

Angleiten

drei Fingerbreit Dacron zum Schutz genäht. Im obersten Panel ist Gun Sails Trimmhilfe FRED (Fast Rigging Easy Doing) positioniert. Durch einen aufgeklebten Punkt unterhalb der obersten Latte wird genau angezeigt, bis wohin das Loose Leech reichen sollte.

ein angenehmes Handling. Auch in Manövern macht das Gun Sails eine sehr gute Figur und rotiert nach der Halse weich und angenehm. Als klassisches Freeridesegel in Kombination mit den in dieser Ausgabe getesteten Boards ist es eindeutig in der Topgruppe dabei, hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses unerreicht.

Aufriggen Mit einer empfohlenen Mastlänge von 465 Zentimeter hat das Future das kürzeste Vorliek im Test. Das liegt zum einen an dem kompakten Shape, zum anderen aber auch an dem Cutout, wodurch die Trimmrolle etwas oberhalb am Unterliek angebracht ist. Auf dieser Einstellung hat das Future ein sehr ausgeprägtes Loose Leech, das weit Richtung Masttasche ins Segel hineinragt. Bei der Gabellänge soll man sich nicht täuschen lassen. Erst kommen einem die 201 Zentimeter etwas zu kurz vor. Legt man dann aber Spannung ans Achterliek an, merkt man, dass es genau richtig ist. Ansonsten ist das Future sehr leicht aufzubauen und macht vollkommen faltenfrei einen sehr guten Eindruck.

Der erste Eindruck Das Future ist Gun Sails camberloses Free­ ridesegel. Es hat sechs Latten, davon sind drei Tubelatten. Sie sind, bis auf die zweite von unten, alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht. Die Lattenenden sind auf der einen Seite durch Gummipads, auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Es gibt insgesamt fünf Minibattens, die aus kleinen runden Latten bestehen. Das Segel ist fast ausschließlich aus Monofilm. In den kritischen Bereichen kommen insgesamt drei unterschiedliche Arten X-Ply zum Einsatz. Am Achterliek finden sich eine Öse und ein Cutout. Über dem Cutout endet im Vergleich zu den anderen Herstellern keine Latte, sondern eine Minibatten sorgt für die

Positiv Hervorragendes, klassisches Freeridesegel.­

Fahreigenschaften Das Future gehört bei unserem Test ebenfalls in die Gruppe der positiven Überraschungen. Und das liegt nicht daran, dass wir ein schlechtes Segel erwartet hätten. Vielmehr hat es uns so positiv überrascht, dass wir die Zeit mit ihm auf dem Wasser wirklich genossen haben und unsere Erwartungen deutlich übertroffen wurden. Wir hatten mit dem Segel jede Menge Spaß, es hat im Grunde keine Schwächen und ist über einen breiten Einsatzbereich auf nur einer Trimmeinstellung ein sehr guter Begleiter. Der Shape ist moderat vorgeformt, der Wind formt es noch deutlicher und beschleunigt das Future leicht und schnell über die Gleitschwelle auf einen guten Topspeed. Es liegt sehr kompakt in der Hand. Als Pilot kann man das Segel unverzüglich und kraftsparend auf neue Situationen einstellen. Es reagiert schnell und sorgt so für

Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht

Experte

Mittel

Freeride

Pro Schwer

Freerace

5.5, 6.0, 6.5,7.0, 7.5, 8.0, 8.5 Vorliek 479 cm Gabel 203 cm Gewicht 4.680 g Relation 669 g/qm Latten 6 Preis 559,- Euro Empf. und verw. Testmast Gaastra 75 (55) SDM

Positiv Ein rundes Gesamtpaket für grenzenlosen Spaß zum unschlagbaren Kurs. Negativ Als Freeridesegel nicht zu kritisieren.

Segel-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

4.7, 5.5, 6.0, 6.9, 7.5, 8.1 Vorliek 465 cm Gabel 201 cm Gewicht 4.920 g Relation 713 g/qm Latten: 6 Preis: 339,- Euro Empf. und verw. Testmast Gun Sails Cross/Expert 460


freeridesegeltest

local hero

Zentimeter und Gabellänge 200 Zentimeter) liegt man beim All Terrain genau richtig. Schon beim Ausrollen fällt einem das leichte Gewicht des Segels auf. Es ist der leichteste Testkandidat und hinsichtlich des Schnittes deutlich auf den Freemovebereich ausgelegt. Alles in allem ist das All Terrain sehr problemlos aufzuriggen. Der Mast geht leicht in die Masttasche und die Trimmkräfte sind ebenfalls nicht sonderlich hoch.

Naish All Ter r ain 7.0

Segelvertrieb Powertrading GmbH Tel.: +49 (0)431 319770 info@powertrading.de | www.naishsails.com

Der erste Eindruck Das Naish All Terrain wird vom Hersteller als „früh angleitendes Freestyle-Wavesegel“ kategorisiert. Der Segelshape hat sich im Vergleich zum Vorjahresmodell nicht verändert, das Gewicht jedoch durch die Verwendung des Naish-eigenen X-Ply-Materials X-166 um krasse 30 Prozent reduziert. Das All Terrain hat fünf Segelatten, welche alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht sind, und drei Minibattens, gefüllt mit kleinen runden Latten. Es besteht ausschließlich aus X-Ply. Hierbei kommen vier verschiedene Sorten zum Einsatz. Im Segelfenster ist grobmaschiges X-Ply für eine bessere Durchsicht verarbeitet. Das Segel hat einen Achterliekring, welcher direkt auf der Achterliekkante sitzt. Dieser ist aus sehr leichtem und stabilem Titan gefertigt. Das Unterliek

ist durch eine dünne Gummilippe geschützt. Der Mastprotektor macht einen guten Eindruck und Naishs eigens entwickelte Dreifach-Trimmrolle ist um 90 Grad gedreht und sehr gut erreichbar. Die Lattenenden sind beidseitig mit kleinen Gummipads geschützt. Der Mast wird im Top durch einen VarioZapfen im Segel gehalten. Dort ist das Segel außerdem sehr gut verstärkt und das Tuchmaterial durch dicke Patches vor Abrieb geschützt. An der Vorliekbahn ist ein etwa fünf Zentimeter breiter Dacronstreifen auf das X-Ply genäht. Im Segeltop kommt das „X-166 Ultralight Scrim“-X-Ply von Naish zum Einsatz, welches das Segel in diesem Bereich besonders leicht machen soll. Aufriggen Mit den empfohlenen Angaben (Vorliek 473

Nor th Sails X- Ty pe 7.3

Segelvertrieb Boards and more GmbH Tel.: +49 (0)89 66 65 52 72 info@north-windsurf.com | www.north-windsurf.com

Der erste Eindruck Das X-Type ist das camberlose Performancesegel von North Sails und geht unverändert in die neue Saison. Das X-Type ist in sieben Größen zwischen 5.4 und 8.8 Quadratmeter erhältlich. In der von uns getesteten Größe hat das Segel sieben Segellatten (die beiden kleinsten Größen haben nur sechs Latten). Bis auf die Unterste sind alle Latten von der gleichen Seite auf das Segel genäht. Die Lattenenden werden auf der einen Seite konstruktionsbedingt durch die Lattenspanner und auf der anderen Seite von Gummipads geschützt. Die drei Minibattens bestehen aus drei sehr dünnen Latten. Die wichtigsten Nähte im Unterliek sowie die Latte, die den Gabelbaum kreuzt, werden durch Gummilippen vor dem Abscheuern geschützt. Der Mast wird durch ein Gurtband mit

Becher im Segel gehalten und der obere Bereich ist durch einen Gummirand geschützt. Das durch Monofilm bestimmte Segel verwendet X-Ply nur im Achterliek- und Unterliekbereich. Der Monofilm läuft bis zur Masttasche und vom Unterliek bis zur Latte über dem Gabelbaum ist zusätzlich ein dünnes Dacronpanel verarbeitet. Der Mastprotektor ist dünn gepolstert und die Dreifach-Trimmrolle ist gut erreichbar. Dank eines Cutouts am Achterliek ist die Gabellänge reduziert. Das North Sails ist absolut hochwertig verarbeitet und setzt auf eine lange Lebensdauer, wodurch das etwas höhere Gewicht zustande kommt. Aufriggen Das X-Type ist leicht aufzubauen, auch wenn man bei einem jungfräulichen Segel etwas mehr

Fahreigenschaft Kein anderer Testkandidat ist so deutlich auf den Freemovebereich ausgelegt wie das All Terrain. Im direkten und unmittelbaren Vergleich hat man beim All Terrain das Gefühl, man würde kein 7.0er, sondern maximal ein 6.4er in der Hand halten. Es fühlt sich unheimlich leicht an. Es kommt gut ins Gleiten und liegt dabei sehr ausbalanciert in der Hand. Der Druck wird gleichmäßig auf beide Hände verteilt. Mit dem All Terrain steht man in einer aufrechten und manöverorientierten Position auf dem Board. Es schreit förmlich nach dem nächsten Move und ist so auch für den LeichtwindFreestyleeinsatz unter den Testkandidaten die erste Wahl. Dank dieser Fahreigenschaften ist das All Terrain auch als Leichtwind-Powerwavesegel eine absolute Empfehlung. In Manövern stellt es sich ganz neutral und liegt, wir können uns da nur wiederholen, verdammt leicht in der Hand. Für den normalen Freerideeinsatz ist das All Terrain vor allem leichteren Windsurfern zu empfehlen, die nicht darauf aus sind, sich von einem Race ins nächste zu stürzen. Auch wenn es eine gute Endgeschwindigkeit erreicht, kann es systembedingt nicht vorn mitfahren – soll es ja aber auch gar nicht. Das All Terrain soll in Manövern Spaß machen und den Fahrer dazu animieren, neue Tricks zu versuchen und seine alten zu verbessern. Dafür ist es wie geschaffen und wird sicherlich schnell zu Lernerfolgen führen. Auf einer Einstellung hat das All Terrain einen großen Windeinsatzbereich, lediglich bei zunehmendem Wind sollte man an Vor- und Achterliek kräftig nachtrimmen.

Positiv Leichtestes Segel im Test mit bestem Handling und Spitzenposition im Freemovebereich. Negativ Wer ein Performance-Freeridesegel von Naish sucht, sollte das Sprint wählen.

Segel-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht

Experte

Mittel

Freeride

Pro Schwer

Freerace

4.0, 4.5, 5.0, 5.5, 6.0, 6.5, 7.0 Vorliek 473 cm Gabel 200 cm Gewicht 4.220 g Relation 602 g/qm Latten 5 Preis 699,- Euro Empf. und verw. Testmast FS 100 460

Kraft braucht, um den Mast in das Segel zu stecken. Die Vorprofiliertheit des Segels trägt dazu ihren Teil bei. Dank der MIN- und MAXAufkleber im Segeltop erkennt man leicht, wie weit man das Vorliek durchziehen muss, um den richtigen Trimm für sich zu finden. Wir empfehlen insbesondere leichten und mittelschweren Windsurfern auch bei weniger Wind das Segel so zu trimmen, dass sich das Loose Leech bis zum MAX-Punkt öffnet. Bei zunehmendem Wind schadet es dem Segel keinesfalls, über den MAX-Punkt hinauszugehen, denn das Profil im unteren Bereich ist nie ganz aus dem Segel zu trimmen. Die Angaben zur Gabellänge sind sinnvollerweise an der Mastaussparung angegeben, da sie sich je nach Höhenposition der Gabel um bis zu vier Zentimetern unterscheiden können.

des Fahrers ausgebremst. Dabei funktioniert es auf einer Einstellung über einen großen Windeinsatzbereich hinweg und verhindert so lästiges Nachtrimmen.

Fahreigenschaften Der direkte Vergleich zu den anderen Mit­ bewerbern macht den Anspruch des X-Type schon nach wenigen Schlägen deutlich: Es möchte das schnellste Segel auf dem Wasser sein und diesen Anspruch kann es auch erfüllen. Dass diese Performance etwas zulasten des Handlings geht, liegt in der Natur der Sache. Beim Dümpeln kann es seine Größe nicht ganz verhehlen, sowie man aber eingehakt in Gleitfahrt unterwegs ist, sorgt der ausbalancierte und tiefere Druckpunkt für ein angenehmes Fahrgefühl und hebt dieses kleine Manko auf. In Sachen Angleiten, Durchgleiten und Beschleunigung gehört das X-Type grundsätzlich zu den besten Segeln im Test. In allen Windbereich ist es das schnellste Segel im Test und treibt so manches Freerideboard an seine Grenzen. Es verlangt nach leistungsstarken Freeraceboards, um sein Potenzial voll auszuschöpfen. Beispielsweise mit dem Starboard Futura gefahren erreicht man Geschwindigkeiten von echtem Slalommaterial. Oben raus scheint das Segel hinsichtlich seiner Performance keine Grenzen zu haben und wird eher durch das Board oder das (Nicht-)Können

Beschleunigung

Positiv Performance-Granate mit Podiums­ garantie und riesiger Windrange. Negativ Die Top-End-Leistung bedingt leichte Abstriche beim Handling.

Segel-Ergebnisse Angleiten

Geschwindigkeit Top End Control Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

5.4, 6.0, 6.6, 7.3, 7.8, 8.2, 8.8 Vorliek 488 cm Gabel 206 cm Gewicht 5.400 g Relation 739 g/qm Latten 7 Preis 670 ,- Euro Empf. und verw. Tesmast North Sails Platinum 460 SDM | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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local hero

freeridesegeltest

460er-RD-Mast mitgeliefert, was Sinn macht. Wir haben das Segel auch mit einem SD-Mast aufgeriggt, allerdings brauchen die Latten dann zur Rotation durch die starke Profilierung des Segels deutlich mehr Druck. Das Vorliek ist mit einer Länge von 478 Zentimeter angegeben, was unserer Meinung nach etwas zu wenig ist. Man kann es ruhig um zwei Zentimeter mehr durchsetzen, trotzdem hat das Cross noch einen sehr tiefen Shape im unteren Bereich, nach oben hin läuft es dann aber in einem harmonischen Loose Leech aus. Leichte Fahrer sollten das Cross um drei Zentimeter mehr durchsetzen. Die Gabel sind wir auf 204 Zentimeter gefahren, auch hier empfehlen wir leichten Fahrern, mindestens einen Zentimeter mehr anzulegen. Das Segel steht absolut faltenfrei, die Tuchspannung erinnert an den Bezug einer Trommel. Beim neuen Design fällt auf, dass das farbliche X-Ply-Panel auf Gabelbaumhöhe recht weit in das Segel hineinragt, sodass die Sicht durch das Segel ein wenig eingeschränkt ist.

Saillof t Cr oss 7.0

Segelvertrieb Sailloft Hamburg Tel.: +49 (0)40 8 50 11 91 mail@sailloft.de | www.sailloft.de

Sever n e NC X 7.0

Positiv Im unteren und mittleren Windbereich eines der leistungsfähigsten Segel im Test. Negativ Erst im oberen Windbereich kommt das Cross an seine Grenzen.

Segel-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control

Der erste Eindruck Das Cross geht mit einem neuen Design in die Saison 2010. Im Topbereich wurde eine Segellatte gestrichen, um dort das Gewicht zu reduzieren. Das neue Design soll zudem eine bessere Allround-Trimmmöglichkeit bieten: Durch einen etwas bauchigeren Schnitt, etwas mehr Loose Leech und Gewichtsreduzierungen verspricht man sich einen noch breiteren Einsatzbereich sowie ebenfalls deutlich verbesserte Gleiteigenschaften. Das Segel hat sechs Segellatten und zwei aufgenähte Minibattens aus dickem Tuch. Es besteht fast überwiegend aus Monofilm und es kommen zwei unterschiedliche Sorten X-Ply zum Einsatz. Man findet das X-Ply vor allem im Vorliek, an der Achterliekkante, um die Achterlieköse herum sowie im unteren

Segelpanel. Die Segellattenenden sind auf der einen Seite durch Gummipads und auf der anderen Seite durch den Lattenspanner geschützt. Die Segellatten sind alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht. Es wurde eine Achterlieköse mit dem SBC (Short Boom Concept) von Sailloft verbaut. Die Dreifach-Trimmrolle ist gut zugänglich und der Mastprotektor im Moto-X-Style lang sowie gut gepolstert. Wie für Sailloft typisch macht das Cross einen sauber verarbeiteten Eindruck mit sinnvollen Verstärkungen in den kritischen Zonen. Aufriggen Schon beim Aufriggen fällt die starke Vorprofilierung des Cross auf und so muss man den Mast etwas beherzter ins Segel schieben. Sailloft hat uns einen

Segelvertrieb APM Marketing GmbH Tel.: +49 (0)89 89 51 11 70 team@apm-marketing.de | www.severnesails.com

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groß, dass man die Leistung des Segels nicht mehr aufs Board bekommt. Dann hilft auch kein Nachtrimmen, denn das Profil ist auch mit vier Zentimetern mehr Vorliektrimm nicht aus dem Segel zu bekommen.

Der erste Eindruck Das NCX ist in der Severne-Range als camberloses Freeracesegel platziert. Es soll dabei die Stabilität und Geschwindigkeit eines Cambersegels bieten. Neu für das Jahr 2010 ist ein Stabilisator-Panel, welches der Masttasche anliegt und für höchste Profilstabilität an der kritischen Anströmkante sorgen soll. Des Weiteren soll das so genannte S-Shaping in böigen Bedingungen den Druck von der Hinterhand nehmen und Positionshaltung erleichtern. Dadurch sowie durch das reduzierte Losse Leech im Topbereich verspricht sich Severne insgesamt eine Verbreiterung der Windrange für das Segel. Das Segel besteht hauptsächlich aus Monofilm. X-Ply kommt im Unter- und Achterliekbereich zum Einsatz. Das Segel hat sieben Latten und drei kleine runde Minibattens.

| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

Die Segellatten sind wechselseitig auf das Segel genäht und bis auf die unterste sind alle beidseitig durch Gummipads geschützt. Die zweite Lattentasche von unten ist beidseitig durch eine Gummilippe geschützt, da sie die Gabel kreuzt und so Scheuerstellen auftreten könnten. Die Unterliekkante ist ebenfalls durch eine Gummilippe geschützt, die bis zum Cutout reicht. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten. Der obere Masttaschenbereich ist durch einen Protektor gut geschützt. Zwischen der zweiten und der vierten Latten ist die Vorliekbahn eine Handbreit ausschließlich aus Dacron. Im Bereich darüber ist zwei Fingerbreit Dacron auf den Monofilm genäht. Am Achterliek ist ein deutlicher Cutout mit zwei Ösen. Das NCX ist das einzige Segel im Test, was am Unterliek eine Vierfach-Trimmrolle hat.

Fahreigenschaften Das Vorgängermodell war eines unserer Lieblingssegel in dieser Testkategorie und das hat sich auch mit dem neuen Modell nicht geändert, obwohl es einen merklich anderen Charakter bekommen hat. Hatte das Vorgängermodell seine Stärken vor allem auch im oberen Windbereich, liegen diese nun eher im unteren. Das Handling ist tatsächlich spürbar verbessert, sodass auch leichte Windsurfer das Cross gut fahren können. Der tiefe Shape im unteren Bereich beschleunigt das Cross schnell auf einen hohen Topspeed. Vor allem im mittleren Windbereich gehört es zu den leistungsstärksten Segeln im Test und fährt immer ganz vorn mit. Man hat nicht das Gefühl, dass das Cross eine Leistungsbarriere hat, und so beschleunigt es Brett und Piloten immer weiter. Dabei hat es auf nur einer Trimmeinstellung einen breiten Windeinsatzbereich, was einem lästiges Nachtrimmen am Strand erspart. Im oberen Windbereich wird der Druck dann so

Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht

Experte

Mittel

Freeride

Pro Schwer

Freerace

5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0 Vorliek 477 cm Gabel 205 cm Gewicht 4.840 g Relation 691 g/qm Latten 6 Preis 579,- Euro Empf. und verw. Testmast Sailloft 460 DRS 75% RDM

Diese ist um 90 Grad gedreht und gut zugänglich sowie durch den Mastprotektor (im Moto-X-Style) geschützt. Unterhalb der Gabelaussparung gibt es einen weiteren Protektor auf der Masttasche. Im vierten Segelpanel ist quer eine doppelt vernähte Dacronbahn angebracht. Diese soll dem Segel zusätzliche Stabilität schenken.

auch mit höherer Vor- und Achterliekspannung die Windrange des NCX oben raus nicht weiter vergrößerbar. Dafür machen aber Manöver mit dem NCX erstaunlich viel Spaß. Es liegt leicht in der Hand und lässt sich gut auf alle Richtungsänderungen ein, sodass auch leichtere Windsurfer mit dem Segel sehr gut zurecht kommen werden.

Aufriggen Die Herstellerangaben (472 Zentimeter Mastund 199 Zentimeter Gabellänge) bilden eine gute Grundlage für mittelschwere Windsurfer und ermöglichen den Einsatz über einen sehr breiten Windbereich. Leichteren Windsurfern und solchen, die bei mehr Wind mit ihrem 7.0er-NCX aufs Wasser gehen möchten, empfehlen wir auf jeden Fall, das Vorliek um bis zu zwei Zentimeter zusätzlich zu trimmen. Das Profil des Segels bleibt dabei im unteren Teil des Segels im Grunde unverändert. Selbst mit noch größerer Vorliekspannung bekommt man den Shape nicht aus dem Segel. Doch das Leech öffnet sich deutlich immer weiter und ermöglicht so das „Wegatmen“ von starken Böen noch besser.

Pro Große Windrange, schnelle Beschleuni­ gung, hoher Topspeed.

Fahreigenschaften Das NCX ist als sportliches Freeridesegel konzipiert, mit dem man auch auf Freeraceboards eine gute Figur machen soll. Diese Beschreibung des Herstellers ist durchaus zutreffend, insbesondere im unteren und mittleren Windbereich ist das NCX ein sehr leistungsstarkes Segel, das aus den gegebenen Windverhältnissen das Maximale an Speed herausholen kann. Es gleitet gut an und beschleunigt schnell auf einen sehr guten Topspeed. Das Profil steht dabei einwandfrei und ermöglicht es auch leichteren Windsurfern, sich voll und ganz aufs harmonische Zusammenspiel zwischen Brett und Segel zu konzentrieren. Die Druckverteilung ist gleichmäßig und der Pilot schießt in einer angepowerten Haltung über das Wasser. Erst wenn der Wind weiter zunimmt, kommt das NCX etwas an seine Grenzen. Trotz gut funktionierendem Loose Leech ist

Contra Ein wenig technischer Input ist vonnöten, um alles aus dem Segel herauszuholen.

Segel-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht

Experte

Mittel

Freeride

Pro Schwer

Freerace

5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0, 9.0 Vorliek 472 cm Gabel 199 cm Gewicht 4.780 g Relation 682 g/qm Latten 7 Preis 539,- Euro Empf. und verw. Testmast Red Line 460 | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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freeridesegeltest

local hero

ist mit 475 Zentimeter angegeben. Wir haben es auf 472 geriggt und hatten dann schon ein sehr ausgeprägtes Loose Leech, sodass wir leichten Windsurfern empfehlen würden, nicht mehr als 473 Zentimeter zu nehmen. Die Gabel ist hingegen mit 200 Zentimeter richtig angegeben und wir können dir diese Einstellung auch empfehlen. Im Ganzen macht das T4 einen sehr kompakten Eindruck und gehört mit rund 4,2 Kilogramm zu den leichtesten Segeln im Test.

Tush ingham T 4 7.0

Segelvertrieb Fox Sports Tel.: +31 (0)50 3 11 08 45 info@fox-sports.nl | www.tushingham.com

Der erste Eindruck Das T4 ist Tushinghams ultimatives Freeridesegel, aus dem T-Bird-Modell hervorgegangen und völlig neu konzipiert für die Saison 2010. Der Hersteller verspricht mehr Power im Angleiten sowie leichteres Handling im Vergleich zu seinem Vorgänger. Der Cutout an der Achterlieköse ist genauso neu wie das Latten-Setup. In diesem Jahr sind im 7.0er nur noch sechs Latten verbaut und nicht mehr, wie im Vorjahr, sieben. Das Gewicht konnte so weiter reduziert werden. Das T4 gibt es in sechs verschiedenen Größen in 0.5-Schritten von 6.0 bis 8.5 Quadratmeter. Zu den sechs Segellatten kommen noch drei Minibattens, die mit kleinen runden Latten gefüllt sind. An den kritischen Stellen kommen zwei Sorten X-Ply zum Einsatz. Im Achterliekbereich ist sogar das besonders robuste X-Ply mit Kevlarfaden

verarbeitet. Der mittlere Segelbereich wird stark durch Monofilm dominiert. Die Segellatten sind wechselseitig aufgebracht. Die Lattenenden sind durch beidseitige Gummipads, das Unterliek sowie die Hauptnaht durch Gummilippen geschützt. Der Mastprotektor ist relativ kurz und unter ihm verbirgt sich eine gut erreichbare und sehr große Öse anstelle einer Dreifach-Trimmrolle. Am Achterliek befinden sich zwei Ösen. Das T4 ist das einzige Segel im Test, bei dem die gesamte Vorliekbahn ausschließlich aus einer Handbreit Dacron gefertigt ist. Der Mast endet in einer Gurtbandtasche, der gesamte Bereich ist sehr gut verstärkt. Aufriggen Das T4 ist sehr einfach und bequem aufzuriggen. Der Mast gleitet problemlos ins Segel. Das Vorliek

So ist es nicht ganz leicht, den SD-Mast hineinzuschieben. Hat man den Mast ganz im Segel drin, sollte man darauf achten, dass der Zapfen auch wirklich im Masttop steckt. Dadurch kann man verhindern, dass der Mast beim Anlegen der Vorliekspannung an ihm vorbeirutscht. Mit der empfohlenen Mastlänge von 478 Zentimeter und Gabellänge von 200 Zentimeter hat ein normalgewichtiger Windsurfer im optimalen Windbereich den perfekten Trimm für das Segel eingestellt. Als leichterer Windsurfer oder bei zunehmendem Wind kann man jeweils so viel mehr Spannung anlegen, dass sich beide Werte um bis zu zwei Zentimeter erhöhen.

Vandal St itch 7.0

Segelvertrieb New Sports GmbH Tel.: +49 (0)2234 93 34 00 tim@gaastra.de | www.gaastra.de

Der erste Eindruck Das Stitch kommt im Vandal-typischen GraffitiStyle daher. Das Segel ist in der Saison 2010 erstmals in der Palette der jungen Marke vertreten. Charakterisiert wird es als Freeridetuch mit Freeracepotenzial. Es hat fast ausschließlich Monofilm verbaut, X-Ply kommt nur an den Stresszonen des Segels (Achterliekkante, Vorliekbahn, Unterliek) zum Einsatz. Das Segel hat sieben von einer Seite aufgenähte Segellatten und drei Minibattens, welche mit kleinen runden Latten gefüllt sind. Die unteren fünf Latten des Segels sind sogenannte Composite-Tube-Latten. Sie sind nicht nur sehr leicht, sondern sorgen auch für ein harmonisches und druckpunktstabiles Profil. Die Lattenenden sind, bis auf bei der untersten Latte, beidseitig durch Gummipads

Fahreigenschaften Das T4 war das Überraschungssegel in unserem Test. Denn ehrlich gesagt waren wir nach dem Aufriggen etwas skeptisch, machte es doch einen sehr gedrungenen Eindruck und weckte auch ansonsten durch sein eher konventionelles Äußeres nicht gerade unser Interesse. Auf dem Wasser kam dann aber ein großes Aha-Erlebnis. Das Segel ist wirklich sensationell. Es bietet einen hervorragenden Mix aus Handling und Performance und ist erstaunlicherweise vor allem weit in den oberen Windbereich hinein auf nur einer Einstellung zu fahren. Auch im unteren Windbereich konnte uns das T4 überzeugen. Es gehört zu den besten Gleitern mit dem besten und leichtesten Handling im gesamten Testfeld. Es ist für klassische Freerideboards wie geschaffen und wird so einer sehr breiten Käuferschicht jede Menge Freude bereiten. In Gleitfahrt ist es absolut ausgewogen, der Segeldruck verteilt sich gleichmäßig auf beide Hände und man hat nie das Gefühl, dass das T4 einen abschütteln oder überfordern möchte, selbst wenn der Wind mal plötzlich stark zunimmt. Hinsichtlich der Windrange auf nur einer Einstellung gehört das Segel zum Favoritenkreis der Gruppe, was uns bei der Segeloutline selbst wundert. Aber es ist tatsächlich so. Im absoluten TopspeedBereich fahren manch andere Segel der Gruppe dem T4 zwar davon, allerdings ist niemand so relaxt unterwegs wie der Pilot mit dem Tushingham T4.

geschützt. Der Mastprotektor ist relativ dünn, die Dreifach-Rolle gut erreichbar. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten. Auf die X-Ply-Vorliekbahn ist eine fünf Zentimeter breite Dacronbahn aufgenäht. Am Achterliek befindet sich eine Achterlieköse. Der Unterliekbereich sieht durch umgeklappte Segelbahnen, unter denen die Nähte geschützt verschwinden, sehr clean aus. Abschließend bleibt festzuhalten, dass das Stitch unter den Freeridesegeln mit dem gewagtesten Design deutlich heraussticht. Wir finden den Style gerade in Kombination mit dem braunen Hauptton und dem goldenen SpiegelMonofilm sehr stylish. Aufriggen Das Vandal Stitch hat eine recht enge Mast­tasche.

Fahreigenschaften Das Vandal Stitch fühlt sich auf dem Wasser wie ein Zwitter an. Auf der einen Seite hat es das Latten-Setup und das Profil eines Freerace-, auf der anderen Seite die Outline eines Freemovesegels. Doch der Spagat gelingt dem Stitch gut. Es liegt beim Dümpeln sehr leicht in der Hand. Die kurze Gabel vermittelt einem das Gefühl, ein manöverorientiertes Segel in Händen zu halten. Das Profil ist neutral und eher recht flach. Erst wenn Wind ins Segel drückt, entwickelt sich im unteren Bereich ein schöner Shape. Das Stitch gleitet gut an und beschleunigt schnell auf einen hohen Topspeed. Dank des Sieben-Latten-Gerüsts samt Tubelatten sitzt der Druckpunkt bombenfest und das Stitch ist weit bis in den oberen Windbereich hinein auf einer Einstellung gut zu kontrollieren. Ohnehin liegen hier die Stärken des Segels. Wenn man mit anderen Kandidaten schon wieder vom Wasser gehen muss, fängt das Stitch erst an, so richtig Spaß zu bringen. Man hat nicht das Gefühl, dass das Stitch nach oben raus ein Limit hat, und so dürfte es vor allem leichtere und mittelschwere Windsurfer ansprechen, die zwar auf der einen Seite ein performanceorientiertes Segel suchen, auf der anderen Seite aber nicht auf gutes Handling verzichten wollen.

Positiv Ein absolut gelungenes Freeridesegel mit einer sehr ausgewogenen Performance und tollem Handling. Negativ Nicht zu kritisieren.

Segel-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht

Experte

Mittel

Freeride

Pro Schwer

Freerace

6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0, 8.5 Vorliek 475 cm Gabel 198 cm Gewicht 4.240 g Relation 606 g/qm Latten 6 Preis 489,- Euro Empf. und verw. Testmast Tushingham FreeWave 460

Positiv In den oberen Windbereich hinein TopPerformance bei sehr gutem Handling. Negativ Im unteren Windbereich wünschen sich schwere Windsurfer etwas mehr Angleitpower.

Segel-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht

Experte

Mittel

Freeride

Pro Schwer

Freerace

5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0, 8.5 Vorliek 478 cm Gabel 200 cm Gewicht 4.880 g Relation 697 g/qm Latten 7 Preis 569,- Euro Empf. und verw. Testmast 460 Axis SDM | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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local hero

freeridesegeltest

Mastprotektor ist schön lang, aber nicht sonderlich dick. Die Trimmrolle ist durch einen Klettverschluss sehr gut erreichbar. Das X.O.-Segel hat auf den beiden unteren Latten (genau in der Mitte) beidseitig Gummipads, damit die Lattentaschen dort nicht durchscheuern, wenn das Segel aufgeriggt am Strand liegt.

X.O. S ails Ve ga 7.5

Segelvertrieb Liquid Sports GmbH Tel.: +49 (0)4349 91 57 63 info@liquid-sports.de | www.xosails.com

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Aufriggen Mit einer empfohlenen Mastlänge von 487 Zentimeter und einer empfohlenen Gabellänge von 220 hat das Vega deutlich größere Ausmaße, als seine nur 0.5 Quadratmeter kleineren Testkollegen. Für den leichten und mittleren Windbereich halten wir die Trimmempfehlung für korrekt. Windsurfer unter 80 Kilogramm sollten jedoch gleich das Vorliek um 1,5 und das Achterliek um einen Zentimeter mehr durchziehen. Ansonsten ist das Vega problemlos aufzuriggen. Der Mast gleitet leicht durch die Tasche, die erforderlichen Trimmkräfte sind moderat.

Der erste Eindruck Im Test hatten wir das 7.5 Vega LTD. Es ist das größte Segel in unserem Testfeld. Inter­­es­ santerweise gibt es das Vega in zwei Bauweisen. Eine Standardvariante in sieben Größen ab 5.5 Quadratmeter in jeweils 0.5-QuadratmeterSchritten und eine Limited-Bauweise in drei Größen (6.5, 7.5, 8.5 Quadratmeter). Zu unserem Test war nur die LTD-Bauweise verfügbar. Das Segel hat ein auffälliges Design mit Print auf der Masttasche und im unteren Bereich des Segels. Fünf Segellatten und zwei Minibattens, gefüllt mit dünnen, flachen Latten, bilden das Gerüst. Das gesamte Segel ist aus X-Ply gefertigt und es kommen vier unterschiedliche Sorten zum Einsatz. An der Achterliekkante und in der Vorliekbahn wird X-Ply mit Kevlarfäden verwendet. Die Vorliekbahn

| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

wird zudem durch eine Dacronlage verstärkt. Im Segeltop wird im X.O.-Segel Hightech-X-Ply verwendet, welches leichter als übliches X-Ply sein soll. Die Latten sind alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht, die Lattenenden sind dabei beidseitig durch Gummipads vor dem Abscheuern geschützt. Der Hersteller setzt auf sein „Shift Draft Locker System“, bei dem Kevlarbahnen von der Achterliekkante durch das Segel bis um die Masttasche herum verlaufen. Diese sollen das Profil in den großen Segelbahnflächen unterstützen. Es sind zwei Achterliekösen verbaut und im Segelpanel zwischen Achterlieköse und der Latte über dem Gabelbaum ist ein auffälliger Cutout. Das Unterliek wird durch eine dicke Gummilippe geschützt. Das Segel hat eine Dreifach-Trimmrolle, welche durch einen Cutout etwas höher sitzt. Der

Fahreigenschaften Das Vega liegt unheimlich leicht in der Hand und fühlt sich auf dem Wasser trotz größerer Ausmaße des Masts und der Gabel um mindestens 0.3 Quadratmeter kleiner an. Das Profil entwickelt sich, wenn Wind ins Segel drückt. Das Vega geht sehr früh los und beschleunigt sanft auf einen guten Topspeed. Dabei liegt es im passenden Windbereich sehr ausbalanciert in der Hand und ist sehr leicht und schnell auf den optimalen Winkel anzustellen. Das geringe Gewicht kommt dem Segel auch in Manövern zugute. So sind Richtungswechsel auch dann kein Problem, wenn man keine 20 Eier zum Frühstück hatte. Es rotiert sanft und leicht und überfordert auch ungeübte Piloten nicht. Nimmt der Wind zu, sollte man sowohl Vorliek als auch Achterliek noch einmal nachtrimmen. Allerdings ist es dem Fünf-LattenSetup geschuldet, dass man es oben raus nicht so lange fahren kann wie die besten Mitbewerber im Test. Der Druckpunkt wandert im überpowerten

Bereich recht schnell und erhöht den Druck auf die hintere Hand so stark, dass man in eine aufrechte Position wechseln und Druck aus dem Segel nehmen muss. Positiv Tolle Performance und sehr leichtes­­ Handling­ im unteren und mittleren Wind­ bereich. Negativ Im oberen Windbereich recht schnell einsetzende Druckpunktwanderung.

Segel-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Handling Wind Range

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0, 8.5 Vorliek 487 cm Gabel 220 cm Gewicht 4.520 g Relation 603 g/qm Latten 5 Preis 590,- Euro Empf. und verw. Testmast X.O Masts SX-100/490

| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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ausblick

ausblick >>> Windsurfing journal 13

Windsurfing Journal – IMPRESSUM BOSS

01 Monty Spindler im Porträt Wer erinnert sich nicht noch an das legendäre ART Rad Wing, das Must-have Ende der Achtziger?! Der verantwortliche Segeldesigner war damals Monty Spindler. Auch wenn es ART mittlerweile nicht mehr gibt, ist Monty der Branche zum Glück erhalten

Alexander Lehmann

REDAKTIONSANSCHRI F T Windsurfing Journal | Barkauer Str. 121 | 24145 Kiel Fon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 86 info@windsurfing-journal.de

geblieben. Heute entwickelt er seine eigenen Segel unter dem Namen The Loft Sails.

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Erfahre mehr über den sympathischen Segeldesigner in der kommenden Ausgabe.

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machen, und präsentieren dir in der kommenden Ausgabe alle wichtigen Neuigkei-

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ten, mit Schwerpunkt Wavematerial.

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Lars Wehrmann, Thorsten Indra, PWA, John Carter, Niels Patrick Geisselbrecht, Darrell Wong, Jeff Henderson, Claus Döpelhauer, Jerome Houyvet, Jonas Roosens, Manuel Grafenauer, Richard Strom, Lord Lolo Gary Crossley the First, Björn Gotschall, Kenny, Frank Möller, Brian Bojsen, Erik Aeder, R. Sprick, Ralf Bachschuster.

Schaffen es die Windsurfer, den Weltmeistertitel gegen die Biker zu verteidigen? Im kommenden Windsurfing Journal erfährst du exklusiv alles rund um den spektakulärsten Funsportevent Deutschlands.

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