ALLEGRA Informations- und Veranstaltungsmagazin Engiadina Bassa, Val Müstair, Samnaun Nr. 6 | 27. März 2020 - 1. Mai 2020
Als Projektleiter den Livigno-Tunnel sanieren
Seite 20
Als Botschafter in Madagaskar leben
Seite 34
Als Bäcker auch Alphorn spielen
Seite 52
Der Bergsommer auf Motta Naluns Tauchen Sie ein in blĂźhende Wiesenfelder. Und atmen Sie durch. Tarife & Ă–ffnungszeiten: bergbahnen-scuol.ch/sommer
Inhalt Editorial
In der Kürze liegt die Würze
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Sbrinzlas
Das Golf der Ramoscher Waldhaus Vulpera: Geheimnisse eines Grandhotels Absacker und Frühstück in der Barlaina Überwintern – 31 grossartige Strategien Alzheimer Beratungsstelle Engiadina Scuol Val S-charl Mot Salatsch Schönheitskur für den Livigno-Tunnel
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Ils neologissems ed il san inclet Chasper Sarott, Botscha er Madagaskar
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Capuns da nona Der Mann mit dem Hut Aloisia Steiner wünscht sich …
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Fundstück Natur Aktuell sast amo Lö chod Thema Pagina Rumantscha Interview Lieblingsrezept Portrait 3 Wünsche Preisrätsel
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Service Impressum Die Region auf einen Blick Notfallnummern
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Titelbild: Nach gut 50 Jahren Betrieb braucht der Tunnel zwischen La Drossa und Livigno eine Sanierung, auf dass er noch viele Jahre Automobilisten aufnehmen kann. (Bild: zur Verfügung EKW)
Thema: Diesen Frühling beginnen die Engadiner Kra werke mit der Sanierung des Tunnels Munt la Schera zwischen La Drossa am Ofenpass und dem Stausee von Livigno. Ernstha e Störungen für den Verkehr treten aber erst ab September auf. → Seite 20
Interview: Chasper Sarott stammt aus Sent und arbeitet als Schweizer Botscha er in Madagaskar. Zuvor war er in Polen, Libanon und Kasachstan. Dem ALLEGRA verrät er, was den Reiz seines Berufes ausmacht. → Seite 50
Natur: Drei Herzschläge in der Minute, Frostschutzmittel im Zellsa – oder doch lieber ab in den warmen Süden? Im Laufe der Evolution haben Tiere und Pflanzen eine Vielzahl an einzigartigen Strategien zum Überwintern entwickelt. 31 davon zeigt im Sommer 2020 die neue Sonderausstellung im Nationalparkzentrum in Zernez. → Seite 10
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Kunsttherapie – eine Einladung zum freien Spiel Um Körper, Seele und Geist wieder in Einklang zu bringen, gibt es viele Therapiemöglichkeiten im Gesundheitszentrum Unterengadin (CSEB). Im Ospidal in Scuol werden Komplementärmedizinische Therapien angeboten, darunter die Kunsttherapie. Schon der Universalgelehrte Leonardo da Vinci pflegte zu sagen: «Alles Leben ist Bewegung. Bewegung ist Leben». Nach einer schwereren Erkrankung im Leben reicht es nicht immer aus, körperlich wieder in Bewegung zu kommen. Menschen, die in der Rehabilitation sind, haben oft durch Erkrankungen einschneidende Veränderung in ihrem Leben erfahren und müssen sich auf die neue gesundheitliche Situation einstellen. Dadurch sind sie aufgefordert ihr Leben neu zu überdenken und zu gestalten. Eine seelische oder geistige Bewegung kann dabei unterstützen, wieder in den Alltag zurückzufinden. Impulse dazu kann die Kunsttherapie liefern. EINE AKTIVIERUNG FINDET STATT «Zuerst braucht es erst einmal den Mut um überhaupt anzufangen», sagt die Kunsttherapeutin Brigitte Janikowski. Gemeinsam mit Karin Butz bietet sie am Ospidal in Scuol Kunsttherapie an. Bei dieser Therapieform geht es darum, neue Perspektiven einzunehmen. Viele Patienten nehmen zum ersten mal Farben oder Ton in die Hand, ohne schon zu wissen, was es mit ihnen machen wird und was sie damit machen sollen. «Nach einer langen Zeit der Passivität wieder in ein Tun und selbstständiges Arbeiten zu kommen, dazu braucht es das eigene Interesse und die eigene Initiative. Eine Akti-
vierung findet statt», erklärt Janikowski. Zum Angebot der Kunsttherapie am Ospidal gehört das Malen, Plastizieren und Zeichnen. «Jedes Medium hat seine Wirkung und Qualität», meint die Kunsttherapeutin. Jedes Material bringe ein anderes Erleben und Erlebnis. MALEN, PLASTIZIEREN, ZEICHNEN Im Malen steht die Begegnung mit den Farben und deren Stimmungen im Vordergrund. Es geht um das Auflösen und Konzentrieren, um das Abgrenzen und Vermischen von Farben. Das Malen kann lösend und auch harmonisierend wirken. Im Plastizieren begegnet der Mensch dem Ton, der direkt aus der Erde gewonnen ist und damit ein natürlicher Teil des Bodens ist. In der Beschäftigung mit Ton erlebt man Widerstand und arbeitet an der Form. Es ist physisch anstrengender, es kann auch angenehm ermüden und regt die Form- und Gestaltungskräfte an. Im Zeichnen gibt es die anregend dynamischen und harmonisierenden Übungen des Formenzeichnens, oder auch das zeichnerische Arbeiten, in dem der Blick auf die Aussenwelt gerichtet wird. Letzteres erfordert ein sorgfältiges Beobachten. «Durch die verschiedenen Medien kann es zu einer Erweiterung der eigenen Wahrnehmung kommen. Man schaut anders in die Welt,
nimmt Farben und Formen neu wahr», erklärt Janikowski. EIN KREATIVES TUN Im künstlerischen Arbeiten können einerseits die eigenen inneren Bilder und Gefühle gestaltet und zum Ausdruck gebracht werden. Andererseits kann auch durch ein Abbilden der äusseren realen Dinge – z. B. Landschaft – ein neuer Bezug zur Umgebung geschaffen werden. Eigene Bedürfnisse und Impulse erkennen und zum Ausdruck bringen, sich selbst begegnen und Selbsterkenntnisse gewinnen – das sind die Ziele der Kunsttherapie. Es können aber auch neue Fähigkeiten entdeckt und eine positive Selbsterfahrung erlangt werden. «Die Kunsttherapie verstehe ich als eine Einladung zum freien Spiel mit Farben und Formen, um in ein freudiges und kreatives Tun zu kommen», meint die Kunsttherapeutin. Es sei ein Übungsfeld, um sich auf Neues einzulassen. «Wer das Neue entstehen lassen kann, offen lauschend, der kann im spielerischen und neugierigen Ausprobieren Vertrauen in sein schöpferisches Tun erlangen und sich selbst wieder als gestaltend erleben», sagt Janikowski. Ihre Ferienvertretung Karin Butz, Dipl. Kunstherapeutin apk, arbeitet prozessorientiert. Bei Butz steht die Begleitung von Entwicklungsprozessen im Vordergrund.
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IMPRES SUM Das «Allegra» ist das offizielle Informations- und Veranstaltungsmagazin für die Region Engadin Samnaun Val Müstair. Herausgeber Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG (TESSVM) im Au rag der Region Engiadina Bassa/ Val Müstair. Verlag Gammeter Media AG Scuol / St. Moritz Redaktion Jürg Wirth, Annelise Albertin c/o Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG, 7550 Scuol, Tel. 081 861 88 40 Fax 081 861 88 01, allegra@engadin.com Inserate Gammeter Media AG Via Surpunt 54, 7500 St. Moritz Tel. 081 837 90 00 @-Center Scuol, Tel. 081 861 60 60 werbemarkt@gammetermedia.ch Satz und Druck Gammeter Media AG Via Surpunt 54, 7500 St. Moritz Tel. 081 837 90 90 satz@gammetermedia.ch Allegra-Abonnement Pro Saison: Fr. 45.00 (Schweiz), im Jahr: Fr. 90.00 Ausland zuzüglich Portokosten, Tel. 081 837 90 80 Veranstaltungskalender Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG 7550 Scuol, Tel. 081 861 88 00 chalender@engadin.com Meldeformular für Veranstaltungen: engadin.com/Allegra Kommende Ausgaben Erscheinungsdaten: Sommer Nr. 1 1. Mai Sommer Nr. 2 5. Juni Sommer Nr. 3 3. Juli Sommer Nr. 4 31. Juli Sommer Nr. 5 28. August
Redaktionsschluss: 31. März 5. Mai 9. Juni 7. Juli 4. August
Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial sowie fehlerha e Informationen übernehmen weder Redaktion noch Verlag die Ha ung.
Auflage 11'000 pro Ausgabe
In der Kürze liegt die Würze Liebe Leserinnen und Leser, Sie haben es vermutlich sofort bemerkt: das April-Allegra ist ungewohnt dünn ausgefallen. Grund dafür ist die aktuell ausserordentliche Lage im Zusammenhang mit der Verbreitung des Coronavirus. Die von Bund und Kanton verordneten Massnahmen führen dazu, dass das öffentliche Leben zu grössten Teilen stillsteht. Das wiederum hat zur Folge, dass zahlreiche Veranstaltungen nicht stattfinden können und Freizeiteinrichtungen geschlossen sind. Was bleibt, ist die Zeit, die es nun anders zu nutzen gilt. Deshalb beinhaltet das Allegra auch in dieser Ausgabe interessante Geschichten und Artikel zu unserer Region und wir hoffen, Ihnen damit eine gewohnt spannende Lektüre bieten zu können. Nicht enthalten sind aus bekannten Gründen die Veranstaltungshinweise und Agenda. Auch wenn das Wort «Krise» gerade in aller Munde ist, so gibt es doch immer auch noch Positives im Leben. Im Hinblick auf die nächste Ausgabe laden wir Sie auf diesem Wege ein, uns Fotos von Dingen zu schicken, die Sie in dieser speziellen Zeit erfreuen: zum Beispiel die ersten Blumen, die im Garten spriessen, eine Postkarte von lieben Bekannten, ein selbstgebackener Sonntagszopf etc. Eine Auswahl dieser «Lichtblicke» werden wir in der Mai-Ausgabe des Allegra publizieren. Ihre Bilder mit kurzer Beschreibung senden Sie bitte an content@engadin.com. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen alles Gute und natürlich beste Gesundheit. Amiaivels salüds Martina Stadler, Tourismusdirektorin Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair
Martina Stadler
Die Kirche in Samnaun Compatsch ist dem Dorfpatron St. Jakobus gewidmet. (Bild Andrea Badrutt)
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Das Golf der Ramoscher Auch die Ramoscher spielen Golf, allerdings nicht das ganze Jahr und nach eigenen Regeln. Dies beginnt schon beim Namen, denn ihr Golf heisst «Mazlas». Der Schläger ist aus Holz und an dessen Ende ist ein rund 20 Zentimeter grosses Schlagstück aus Lärche befestigt. Gespielt wird mit Golfbällen, die sie in die Lu werfen und dann mit dem Schläger zu treffen versuchen. Die Idee des Spiels ist es, einen Parcours, bestehend aus fünf Zielen zu absolvieren, also wieder ähnlich wie beim Golf. Das Ziel ist jeweils ein Loch innerhalb eines Kreises aus Sägemehl. Das Spielfeld sind die Wiesen unterhalb Ramosch und die Gesamtdistanz einer Runde beträgt etwa 2,5 bis 3 Kilometer. Gewonnen hat auch hier, wieder wie beim Golf, wer am wenigsten Schläge für die ganze Runde gebraucht hat. Mitmachen können alle, Frauen, Kinder und natürlich auch die Männer, sagt Mario Oswald, Ur-Ramoscher und profunder Kenner des Spiels. Das Spiel findet jeweils irgendwann zwischen April und Anfang Mai statt. Wenn das Gras zu hoch ist, ginge das nicht mehr, weil man sonst die Bälle nicht mehr findet, sagt Oswald. Weitere Informationen, auch zur Teilnahme, gibt’s direkt bei Mario Oswald, Telefon 079 706 25 76.
Waldhaus Vulpera: Geheimnisse eines Grandhotels Wer sich mit dem Wirken der Hoteliersfamilie Pinösch und den durch die Waldhaus Vulpera AG geschaffenen Hotelpalästen beschä igt, merkt bald, dass in diesen Hotelhallen und insbesondere im Grandhotel Waldhaus Vulpera Geschichte geschrieben und viel Berichtenswertes erlebt wurde. Der 1896-97 durch den Architekten Nikolaus Hartmann (dem Älteren) im Stil der Neorenaissance und im Bündner Heimatstil erbaute „wahre Prunkpalast“ galt als das „zweifellos beste Werk“ dieses berühmten Bündner Architekten. Jochen Ziegelmann hat über zehn Jahre diese Geschichten aufgespürt und aufgeschrieben. „Waldhaus Vulpera: Geheimnisse eines Grandhotels“ erscheint genau 125 Jahre nachdem die laut Schweizer Hotel Revue „Weltruf genießende“ Hotelgesellscha Waldhaus Vulpera im Jahre 1895 gegründet wurde. Die Waldhaus Vulpera AG galt lange Zeit als eines der größten Hotelunternehmen der Schweiz und war Anfang des 20. Jahrhunderts mit 650 Betten das größte Hotelunternehmen des Kantons Graubünden. Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt ISBN: 9783750425699 www.waldhaus-vulpera.org www.bod.de/buchshop/
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Eine Elsa Matratze sorgt für einen gesunden, erholsamen Schlaf.
Wie ein Traum! Kommen Sie zu uns in die Drogerie probeliegen! Den ganzen Monat April 2020 haben wir für Sie gebettet und Sie erhalten 10% auf alle Elsa Produkte. Gerne können Sie auch Ihre eigene kostenlose Testmatratze für zu Hause bestellen. Wir beraten Sie gerne rund ums Thema Schlafen. Rheuma ist die Volkskrankheit Nr. 1 in der Schweiz – jeder fünfte Einwohner leidet daran. Bei den Betroffenen sind die Schmerzen oft gross und an eine erholsame Nachtruhe ist kaum zu denken. Der Schlaf ist jedoch sehr wichtig zur Erholung von Körper, Geist und Seele, um die Geschehnisse des Tages verarbeiten zu können und wieder voller Kräfte in den neuen Tag zu starten. Schlafstörungen wegen Schmerzen müssen nicht sein. Der Rheumatologe Christian Brunner empfiehlt seinen Patienten Kissen und Matratzen aus hochwertigem, atmungsaktiven Schaumstoff der Firma elsa Schweiz AG. „Die Produkte stützen die Wirbelsäule und passen sich an die Gelenke an“, so Brunner, „dadurch werden Druckstellen vermieden.“ Dies sei für Menschen mit rheumatischen Beschwerden optimal. Der Schlaf werde erholsamer und das Allgemeinbefinden seiner Patienten langfristig besser. Elsa-Matratzen sind ab 1’490 Franken in der
Drogaria Mosca erhältlich. Ausserdem können sie für 30 Tage kostenlos und unverbindlich zu Hause getestet werden. Auch die Kissen können Sie kostenlos eine Woche zu Hause testen. Lassen Sie sich beraten. Ursachen für Schlafstörungen sind vielfältig: Stress, Angst, Nervosität, Reizüberflutung, Hektik und depressive Verstimmungen sind ebenfalls Gründe, die sich negativ auf den Schlaf auswirken. Weitere Störquellen sind Schichtarbeit, Jetlag bei Reisen, Erkrankungen mit Fieber und Schmerzen, Lärm und Lichteinwirkungen, zu üppiges Essen vor allem am Abend, grosse körperliche Anstrengungen vor dem Schlafengehen. Alkohol stört den Tiefschlaf, Rauchen hat eine leichte Weckwirkung. Die Störung der Schlafqualität kann auch mit Nebenwirkungen von Medikamenten in Verbindung stehen.
Hier einige Tipps gegen Schlafstörungen: • Ist es in Ihrem Schlafzimmer nicht zu warm oder zu kalt? Fühlen Sie sich in Ihrem Bett geborgen? • Verzichten Sie auf ein Mittagsschläfchen wenn sie unter Ein- oder Durchschlafstörungen leiden – Sie schlafen so in der Nacht länger. • Machen Sie keinen zu intensiven Sport kurz vor dem Zubettgehen. • Verzichten sie am Abend auf Kaffee, Schwarztee und Alkohol. Alkohol ist zwar ein Einschlafhelfer, beeinträchtigt jedoch die Tiefe und die Qualität des Schlafs. • Schlafen Sie bei offenem Fenster. • Lassen Sie die Tagesaktivität ausklingen und schalten Sie vor dem Zubettgehen eine Ruhepause ein. So schlafen Sie wieder tief: Pflanzliche Beruhigungsmittel eignen sich optimal zur Entspannung und Schlafförderung. Häufig können so nicht nur akute sondern auch chronische Schlafstörungen behoben werden. Und im Gegensatz zu chemischen Schlafmitteln bleibt die Schlafqualität unbeeinflusst. Diese nebenwirkungsfreien Arzneimittel machen nicht abhängig und helfen auch bei unruhigem Gedankenfluss, allgemeiner Unruhe, Gereiztheit und bei Verspannung. Lassen Sie sich in der Drogerie beraten und testen Sie gratis eine Matratze – die Auswahl ist gross. Isabella Mosca dipl. Drogistin HF
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Absacker und Frühstück in der Barlaina Jürg Wirth//Man muss sich konzentrieren, will man die Barlaina mit zugehörigem Bed & Breakfast in Sta. Maria finden. Konzentrieren muss man sich darauf, dass man vor dem Engpass links abbiegt und sich nicht durch den Engpass zwängen will. Biegt man aber links ab, steht man kurz danach in einer anderen Welt, einer aus Holz und etwas Metall. Einer Welt, in der die beiden Gastgeber Janine Hofer und Daniel Andri für ein warmes Willkommen sorgen. Sie führen das Chasa Jaro, zu welchem die Barlaina auch gehört, nun bereits seit sechs Jahren. Janine Hofer ist aus Basel gekommen, Daniel Andri hatte es nicht so weit – er ist aus dem Val Müstair. Die Barlaina existiert seit dem 14. Juni 2018, ist morgens der Frühstücksraum für die Haus-
gäste und wird am Abend zu einer Bar und einem Restaurant für die Öffentlichkeit. Speziell ist die gelungene Mischung aus warmem Holzinterieur und dem nackten Steinboden, welcher dem ganzen Raum das Rustikale, aber auch Gemütliche eines Stalles verleiht. In der Barlaina gibt’s auch etwas zu essen, so zum Beispiel Capuns, Lasagne, Hörnliauflauf, diverse Suppen oder Salate. In der Holzhütte im Garten gibt’s im Winter Raclette und Fondue. Und zu den wärmeren Ja h r e s z e i te n lässt es sich angenehm im Aussenbereich mit Garten verweilen und ausruhen. Es lohnt sich also, sich vor dem Engpass zu konzentrieren und links abzubiegen. www.chasa-jaro.ch
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Natur
Dass Schlafen durchaus auch kompliziert sein kann, zeigt das Winterschlafverhalten der Murmeltiere. (Foto: ©Schweizerischer Nationalpark/Hans Lozza)
Überwintern – 31 grossartige Strategien Stefan Triebs//Drei Herzschläge in der Minute, Frostschutzmittel im Zellsa – oder doch lieber ab in den warmen Süden? Im Laufe der Evolution haben Tiere und Pflanzen eine Vielzahl an einzigartigen Strategien entwickelt. 31 davon zeigt im Sommer 2020 die neue Sonderausstellung im Nationalparkzentrum in Zernez. Der Winter ist für die Tier- und Pflanzenwelt unserer Breiten die grosse Herausforderung. Über Monate können Kälte und Wind zum Er-
frieren führen, der Schnee behindert die Fortbewegung, Nahrung ist kaum zu finden, das Wasser gefroren und für Wurzeln nicht verfügbar. Pflanzen
und Tiere müssen also zuzeiten der sommerlichen Fülle möglichst viel Energie speichern und mit dieser im Winter äusserst sparsam umgehen.
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Ohne die isolierende Schneedecke würden die Alpenrosen im Winter erfrieren. (Foto: ©Schweizerischer Nationalpark/Hans Lozza)
Dabei gibt es fast unzählige Möglichkeiten, sich vom Herbst in den nächsten Frühling zu hangeln. Von Schneehasen und Murmeltieren … Die neue Sonderausstellung stellt 31 grossartige Strategien vor, wie Pflanzen, Tiere und Pilze den Winter erfolgreich überstehen. Da ist zum Beispiel der Schneehase, der in seinem weissen Winterfell nicht
nur perfekt getarnt, sondern auch wohlig gewärmt wird: Anstelle der Farbstoffe lagern die Haare nämlich isolierende Lu ein. Zusätzlich kann er mit seinen breiten Hinterpfoten perfekt über den Schnee hoppeln, ohne einzusinken. Damit gehört er zu den Erfindern der Schneeschuhe. Oder die Murmeltiere, die als Familienclan überwintern: In der Mitte schlafen die jüngsten Tiere, eng an ihre Verwandten gekuschelt. Die Körper-
temperatur der Murmeltiere sinkt während des Winterschlafs aber bis nahe an den Gefrierpunkt ab. Rund alle zwei Wochen wachen alle Mitglieder des Familienclans gleichzeitig auf und wärmen ihre Körper vorübergehend wieder auf Normaltemperatur auf. … oder von Alpenrosen und Fichten Alpenrosen sind im Winter auf eine isolierende Schneedecke angewiesen
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Natur
Nicht einfach zu entdecken, wie schon sein Name Lepus timidus verrät – der Schneehase. (Foto: ©Schweizerischer Nationalpark/Curdin Eichholzer)
sind: Alles, was über den Schnee hinaus in die eisige Lu ragt, friert ab. An der Wuchshöhe der Alpenrose kann man deshalb im Sommer die ungefähre winterliche Schneehöhe ablesen. Die Lärche lässt im Spätherbst die Nadeln fallen. Somit stellt sie auch die Photosynthese ein. Im Gegensatz dazu behält die Fichte ihre Nadeln auch im Winter. Im Herbst lagert sie Zucker und andere Stoffe als Frost-
schutzmittel ein. So kann sie locker Temperaturen bis -40°C aushalten. Allerdings laufen Photosynthese und Atmung, wenn auch sehr reduziert, weiter. Bei milden Wintern mit viel Sonnenschein, aber dennoch gefrorenem Boden verliert die Fichte allerdings zu viel Wasser, das nicht ersetzt werden kann. Dann kommt es zur sogenannten Frosttrocknis, die sich durch vertrocknete, braune Zweige manifestiert.
Viel Interaktives Die neue Sonderausstellung «Überwintern» ist als schneeweisse Winterlandscha konzipiert, in der 31 grossartigen Wintergeschichten präsentiert werden – respektive zum Teil gut unter der dicken Schneedecke versteckt sind und darauf warten, von den Besuchenden entdeckt zu werden. Die Ausstellung wurde vom Natur-Museum Luzern konzipiert und realisiert und zeichnet sich durch
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Dank der schlanken Wuchsform der Fichte in den Bergen kann der Schnee gut abrutschen. (Foto: ©Schweizerischer Nationalpark/Hans Lozza)
ihre überzeugende Gestaltung und den hohen Grad an Interaktivität aus. Eine eigens für die Sonderausstellung produzierte Broschüre vermittelt zusätzliche Hintergrundinfos zu den 31 Überwinterungsstrategien. Sie ist im Shop des Nationalparkzentrums erhältlich.
SONDERAUSSTELLUNG «ÜBERWINTERN – 31 GROSSARTIGE STRATEGIEN» Ausstellungsbeginn und Datum der Vernissage werden auf der Website des Nationalparkzentrums bekannt gegeben: www.nationalparkzentrum.ch Öffnungszeiten ab 21. Mai bis 25. Oktober 2020, 8.30 bis 18.00 Uhr Übrige Zeiten: www.nationalparkzentrum.ch
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Aktuell
Alzheimer Beratungsstelle Engiadina Scuol Die Alzheimer Beratungsstelle Engadin ist die Anlaufstelle für sämtliche Fragen rund um Demenzerkrankungen. Wenn Menschen beginnen, Dinge zu vergessen, wenn sie der Alltag überfordert, wenn Orientierungsschwierigkeiten au reten, dann könnte Demenz die Ursache dafür sein. Der Hausarzt ist in einem solchen Fall die erste Ansprechperson für Betroffene. Doch wie geht man mit der Diagnose Demenz um? Wer hil in welcher Situation? Und wie reagiert man als Angehörige? Antworten zu solchen Fragen hat Flurina Auer. Sie ist die Leiterin der Alzheimer Beratungsstelle Engiadina. «Meine Aufgabe ist es, Beratungen anzubieten, Wissen zu vermitteln, Entlastungsangebote und Verständnis zu wecken», sagt sie. Eine kontinuierliche Begleitung von Anfang an bietet Entlastung und Sicherheit für Demenz-
betroffene und deren Angehörige. Durch die zahlreichen Angebote bildet sich ein Netz, das trägt und Stabilität in dieser anspruchsvollen Zeit bietet. Demenz ist immer noch ein Tabu Flurina Auer berät Betroffene und Angehörige zu allen Lebensfragen, vom ersten Verdacht bis hin zu Hilfsangeboten. Sie informiert über Institutionen und Entlastungsangebote, sie vermittelt Kontakte und Wissen, und sie übernimmt auch die Vernetzung im Tal. So gibt es Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige und ein «Café Zeitlos», in dem Betroffene und Angehörige sich austauschen können. «Solche Angebote verstärken
das tragende Netz und bringen gute Abwechslung in den Alltag», meint die Beraterin. Auch bietet sie Bildungsangebote für pflegende Angehörige und Pflegefachpersonen an. Vorträge und Weiterbildungstagungen zu verschiedenen Themen rund um Demenz. Veranstaltungen in einem gemütlichen und sinnlichen Sinn wie zum Beispiel Aufgeweckte Kunstgeschichten: Im Museum mit Menschen und Demenz, das Café Zeitlos in Samedan. Dazu gibt es weitere Angebote für die Gemeinden mit Infoveranstaltungen, Vorträgen und Schulungen zu «Demenz in meiner Nachbarscha ». Die Beratungsstelle ist zudem eine Schaltstelle. Die Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen, mit Hausärzten
Aktuell
Flurina Auer ist zuständig für die Alzeheimer-Beratungsstelle im Engadin.
und Partnern in der Region ermöglicht eine durchgehende Betreuung der an Demenz Erkrankten und deren Angehörigen. Ein Leben in Würde Demenz betrifft vor allem die Bevölkerungsgruppe über 70 Jahre. Da die Menschen immer älter werden, tritt die Krankheit vermehrt auf. «Das Wichtigste ist, dass die Betroffenen weiterhin ein sinnvolles Leben in Würde führen können», meint Flurina Auer. Zentral sei auch, die Angehörigen in ihrer Hilflosigkeit zu unterstützen und zu stärken.
Monatliche Veranstaltungen im Engadin: «Cafe Zeitlos» Treffpunkt für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Immer am letzten Montag im Monat in der Cafeteria im Altersund Pflegeheim Promulins in Samedan. Gesprächsgruppe: Austausch für Pflegende /Angehörige von Demenz betroffenen Menschen. Am ersten Montag im Monat in Samedan auf der Beratungsstelle der Pro Senectute und am letzten Dienstag im Monat in Sent in der Chasa Misoch. Bitte um Anmeldung.
Kurse für pflegende Angehörige: «Gut leben mit Demenz» für Angehörige und Betreuende von Personen mit Demenz an fünf Nachmittagen. Informationen erhalten Sie bei der Alzheimer Beratungsstelle Engiadina. Termine nach telefonische Vereinbarung und Infos unter 079 193 00 71 oder per e-mail flurina.auer@alz.ch. www.alz.ch/gr
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26 Meter hoch war der Lawinenkegel im Lawinenwinter 1991 im Val S-charl.
Val S-charl Jürg Wirth//Im Val S-charl liegt o mals viel Schnee, aber so viel wie nach dem Lawinenwinter 1991 dür e es noch nie gehabt haben. Curdin Stupan, der damalige Werkhofleiter der Gemeinde Scuol und Zuständiger für die Räumung, erinnert sich. Normalerweise haben wir die Strasse ins Val S-charl bis zum 1. Mai geräumt gehabt, doch im Jahre 1991 war daran nicht zu denken. Grosse
Schneemengen und vor allem der immense Lawinenniedergang beim Muntrot stellten uns vor riesige Herausforderungen.
Das erste Mal machte ich mich mit Skiern auf ins Tal, um eine Ahnung von der bevorstehenden Arbeit zu bekommen. Bereits da hab ich gesehen,
Mit Schneefräsen und Baggern rückten die Arbeiter den Schneemassen zu Leibe.
Schliesslich wurde die Strasse geöffnet, trotz der Schneenase.
dass dies nicht einfach werden wird. Irgendwann im Frühling, wann genau das war, kann ich nicht mehr sagen, habe ich mich zusammen mit Alfred Westreicher, dem damaligen Gruppenchef, welcher der Gemeinde Scuol über 40 Jahre lang treu war, aufgemacht ins Val S-charl. Die Wiesen waren schon überall grün, alleine der Lawinen-
fräsen, durch den dann die Fahrzeuge durchfahren konnten. Wir begannen also mit Fräsen und Räumen und hatten dann plötzlich das Gefühl, dass wir zu weit vom Berg weg arbeiteten und am Schluss mit unserem Einschnitt in die Clemgia kamen. Also begannen wir nochmals von oben, dieses Mal etwas näher am Fels. Irgendwann wurde
kegel beim Muntrot war immer noch gewaltig. Rund 26 Meter Schnee lagen dort auf der Strasse. Wir waren unterwegs mit einem Pneulader und der Schneeschleuder der Gemeinde Scuol. Wir studierten die Situation und kamen zum Schluss, dass es nichts anderes gab, als von oben nach unten einen Schlitz in den Lawinenkegel zu
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Curdin Stupan leitete damals die Räumung des Lawinenkegels im Val S-charl.
dann der Schnitt zu tief und mit dem Pneulader war kein Durchkommen mehr. So fragten wir die Firma Laurent um einen Pneulader an. Der war am Flüela im Einsatz und verfügte über eine Schneefräse. Die Arbeiten schritten gut voran und bald einmal
waren wir auf dem Grund angelangt, auf der Strasse zum Glück und nicht in der Clemgia. Problem Schneenase Doch ein Problem blieb. Zuoberst stand eine grosse Nase aus Schnee
hervor, welche über den Schlitz ragte und uns Angst machte, weil sie auf die Strasse abzustürzen drohte. Die Nase musste weg, beschlossen wir, aber wie? Mit dem Pneulader gings nicht. Weil Peider Sem eben einen Sprengkurs absolviert hatte, fragten wir ihn. Er kam, sah, sprengte, doch die Nase blieb. Als Nächster versuchte Walter Erni von den Bergbahnen sein Glück. Er sprengte ebenfalls und packte mehr Sprengstoff rein als Sem, weil er wusste, dass es im Schnee anders war, als beispielsweise bei einem Haus. Es gab einen «Riesen-Chlapf», doch wieder passierte nichts. Wir suchten Rat bei Reto Vitalini, dem damaligen Gemeinderat, der fürs Bauamt zuständig war. Er wiederum suchte Rat bei Ruodi Christen, dem «Lawinenbaron» vom Flüela. Dieser riet uns, die Nase abzuschneiden. Wir besorgten Stahlseile von der Motta, befestigten an jedem Ende Maschinen, begannen zu ziehen und versuchten zu schneiden. Wieder ohne Erfolg. Die Nase war nicht runterzukriegen. Schlussendlich öffneten wir die Strasse dann trotzdem Mitte Mai und behielten die Nase genau im Auge. Wir warteten, bis sie geschmolzen war. Mehr als 14 Tage waren wir auf dem Lawinenkegel und mit der Nase zugange.
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Hans Kleinstein ist ein echter Samnauner, der sein ganzes Leben im Tal verbracht hat. Er ist leidenschaftlicher Skifahrer und interessiert sich für Medizin und Technik. Ihm wurde schnell klar, dass er einmal im Rettungsteam der Bergbahnen arbeiten möchte. Seit 2006 ist er Pisten- und Rettungschef der Bergbahnen Samnaun. Aussicht vom Mot Salatsch.
Mot Salatsch In der Winter- und Sommersaison bin ich gerne in Mot Salatsch unterwegs. Meiner Familie gehört dort eine einfache Berghütte. Wir bewirtscha eten an diesem Ort in meiner Kindheit Bergwiesen, die auch heute noch nur zu Fuss erreichbar sind. Die mittlerweile an andere Bauern verpachteten Wiesen werden im Sommer einmal gemäht. Das Heu wird in Tücher verpackt und mithilfe einer einfachen Seilbahn ins Tal
befördert. Am 1. August feiere ich mit meiner Familie den Nationalfeiertag und wir zünden an diesem besonderen Ort ein Feuer an. Dies ist für meine Familie immer ein spezielles Erlebnis. Auch meine Frau konnte ich von der Schönheit dieses Platzes überzeugen. Da ich im Winter als Pisten- und Rettungschef hohe Verantwortung trage, brauche ich manchmal einen Rückzugsort. Mein Lieblingsplatz ist nur zu Fuss erreich-
bar. Oben angekommen bietet sich ein wundervoller Ausblick über das ganze Samnauntal, den Piz Ot, Piz Munschuns, Muttler und die Piz-Mundin-Gruppe. Hier kann ich die Seele baumeln lassen, alle Sorgen vergessen und Energie für meine anspruchsvolle Arbeit tanken. Ich bin sehr glücklich, in Samnaun geboren und aufgewachsen zu sein. Nirgends auf der Welt ist es schöner als hier.
SO KOMMT MAN HIN: Von Samnaun-Laret führt der Wanderweg zum Pflanzenpfad bis nach Tschischanader. Nach ca. 30 Minuten biegt man rechts ab und folgt einem Steig Richtung Mot Salatsch.
Koordinaten: 2823822/1205290 Scannen und Karte anzeigen
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Thema
SchĂśnheitskur fĂźr den Livigno-Tunnel
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Thema
Der Bau des Tunnels Munt la Schera zwischen La Drossa und Livigno datiert von 1962. (Alle Bilder: Engadiner Kraftwerke)
Jürg Wirth//Diesen Frühling beginnen die Engadiner Kra werke mit der Sanierung des Tunnels Munt la Schera zwischen La Drossa am Ofenpass und dem Stausee von Livigno. Beeinträchtigungen für den Verkehr treten aber erst ab September auf. Eigentlich hat der Tunnel Munt la Schera eine steile Karriere hingelegt. Gebaut wurde der 3,4 Kilometer lange Durchgang zwischen La Drossa
am Ofenpass und Punt dal Gall am Stausee bei Livigno als Transportweg für den Kra werkbau. Um 1962 sprengten die Mineure das Loch aus
dem Berg und bereiteten so die Logistik für den Bau vor. Mittlerweile ist aus dem Transportloch eine beliebte Verkehrsroute zum Zollfreiort Livigno geworden. Die Engadiner Kra werke (EKW) als Betreiberin des Tunnels zählen rund 350'000 jährliche Fahrten von Personenwagen oder auch Motorrädern durch den Tunnel. Gut 80'000 gehen dabei aufs Konto der Livignaschi und der Zernezer selber.
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Gebaut wurde der Tunnel als Materialstollen für den Bau der Livigno-Staumauer.
Der Zahn der Zeit und die hohen Frequenzen hatten also lange Zeit, um am Tunnel und dessen Infrastruktur zu nagen. Eine kleinere Sanierung in den 70er-Jahren brachte eine kleine Verbesserung, doch nun ist es definitiv Zeit für einen grösseren Eingriff. Dies, erklärt Michael Spechtenhauser von den EKW. Der Bauingenieur ist Projektleiter der Tunnelsanierung, die im besten Falle bis 2021 dauert, im schlechteren noch etwas länger. Allerdings, so fügt
Das abgebaute Material transportierten kleine Bähnchen aus dem Loch.
er an, sei der Tunnel grundsätzlich in einem guten Zustand, es handle sich nicht um eine Gesamtsanierung, sondern eben um gezielte Eingriffe auf Teilabschnitten. Dies um die Sicherheit zu erhöhen und zu gewährleisten. Mit einer Ausnahme allerdings. Die gesamte Beleuchtung wird neu durch LED-Lampen ersetzt, die Videoüberwachung ebenfalls im ganzen Tunnel neu installiert und die Steuerung der Lü ung angepasst. Auch einen neuen
Kabelrohrblock auf rund 500 Metern ziehen sie ein, ohne ihn dann aber zu füllen. Bis 2030 müsse der Kabelrohrblock durchgängig auf der gesamten Tunnellänge errichtet werden, sagt Spechtenhauser, jetzt böte sich die Gelegenheit, eine Teilstrecke vorgängig zu errichten. Keine Felsen mehr Ein wenig wird der Tunnel durch seine Sanierung an Romantik ver-
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lieren, denn jetzt gibt es immer wieder Stellen, an denen offener Fels zum Vorschein tritt. Höhlenromantik inklusive, das ginge nachher nicht mehr, sagt Spechtenhauser, denn so romantisch sei das gar nicht, sondern eher gefährlich. Deshalb sichern sie den offenen Felsen mit Spritzbeton gesichert, dies auf einer Länge von 630 Metern. «Wenn man ja schon am Sanieren ist, könnte man da nicht auch gleich den Tunnel etwas vergrössern, um die Kapazität zu erhöhen, Herr Spechtenhauser?» «Wir haben derartige Über-
legungen in einer frühen Projektphase gemacht. Eine Vergrösserung wäre mit immensen Kosten und mit einer deutlich längeren Bauzeit verbunden, weshalb wir darauf verzichten. Bei den nun geplanten Arbeiten geht es wirklich nur um eine Sanierung und nicht um eine Vergrösserung. Doch es gibt Stellen, die tatsächlich zu schmal sind, diese werden verbreitert, sodass der ganze Tunnel ein Lichtraumprofil von 2,55 Meter Breite aufweist und eine Höhe von 3,60 Meter. Auf 135 Metern gilte es, das Lichtraumprofil wieder herzustellen. Das ist vor allem dort, wo die
Wände und der Fels verkratzt sind. Wie das so ist in einem Tunnel, ist das Bergwasser allgegenwärtig, aber überhaupt nicht beliebt im Tunnel, weshalb dieses heute mit einer PVC abgeleitet wird. Das bleibt auch nach der Sanierung so, allerdings leitet dann eine neue Folie das Wasser ab.» Winterstollen aufgefrischt Der Winterstollen fast am Ende des Tunnels, also knapp vor der Ausfahrt am Stausee, erfährt ebenfalls eine Auffrischung. Der Stollen zweigt knapp 200 Meter vor der Ausfahrt nach rechts ab
Thema 25
und bildet den wintersicheren Zugang zur Staumauer. Dies für den Fall, dass ein Rutsch oder eine Lawine die Strasse entlang des Stausees verschütten würde. So weit, so gut und interessant, doch bei einer Tunnelsanierung im Allgemeinen und beim Munt la Schera im Speziellen interessieren vor allem zwei Dinge: Wie viel kostet die Sanierung und noch wichtiger, wann und wie lässt sich der Tunnel noch passieren. Die EKW budgetieren den Aufwand mit 16,9 Millionen Franken. Die Sperrungen respektive Behinderungen fallen angesichts des-
sen, dass der Tunnel nur einspurig ist, weniger gravierend aus als befürchtet. Unmittelbar nach dem Baubeginn vom 6. April 2020, der erst primär die Baustelleneinrichtung umfasst, passiert noch gar nichts. Ab dem 1. Juni bis zum 31. August bleibt der Tunnel nachts gesperrt, und zwischen dem 1. September und dem 30. November erfordern die Bauarbeiten eine vollständige Sperrung des Tunnels. Zumindest in dieser Zeit der kompletten Sperrung wird der Tunnel dann wieder zu dem, was er schon mal war, einer Baustellenzufahrt ohne Verkehr.
DURCHFAHRTSZEITEN TUNNEL 1. Baujahr Nachtsperre 1.6.2020 bis 31.8.2020 Totalsperre 1.9.2020 bis 30.11.2020 2. Baujahr Nachtsperre 1.6.2021 bis 31.8.2021 Totalsperre 1.9.2021 bis 6.12.2021
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Die Gemeinde Valsot Ramosch, Vnà, Tschlin, Strada, Martina
Die Gemeinde Valsot besteht aus elf Fraktionen und liegt am untersten Ende des Unterengadins. Valsot ist auch Grenzgemeinde und weist gemeinsame Grenzen mit Italien und Österreich auf. Die besagten elf Fraktionen heissen Chaflur/Chasura, Martina, Ramosch, Raschvelle, San Niclà, Sclamischot/S-chadatsch, Seraplana, Strada, Tschlin, Vinadi und Vnà. Während Tschlin auf einer Terrasse auf rund 1500 Metern über Meer liegt, sind Ramosch und Martina im Talgrund situiert und mit 1200 Metern über Meer quasi die tiefstgelegenen Gemeinden des Engadins. Tatsächlich wachsen in der Gegend auch fast schon mediterrane Früchte wie Trauben oder Aprikosen. Typisch für Ramosch sind die Häuser im italienischen Stil mit praktisch
flachen Dächern. Gebaut wurden diese nach dem Brand von 1880, dem praktisch das gesamte Dorf zum Opfer fiel. Ebenso prägend für den Ort wie die Häuser, ist die Terrassenlandscha , die sich hinter Ramosch erstreckt. Tschlin liegt auf der Sonnenterrasse und zuvorderst grüsst munter die rote Mehrzweckhalle. Weiter gibt’s im Dorf Tschlin aber auch eine Käserei, gar zwei Brauereien, Ziegen- und Schafbauern und eben das Label «Bun Tschlin», unter dem all die Betriebe der Region zusammengefasst sind. Und genau, ein Kino gibt’s auch noch in Tschlin. Speziell bei all den Fraktionen ist sicherlich Vinadi, das aus nicht viel mehr als einem Wirtshaus besteht. Für Gäste und Einheimische gibt’s auf jeder Höhenstufe etwas zu entdecken. Ganz unten, am Inn, zum
Beispiel die frisch renaturierte Aue Panas-ch bei Ramosch oder weiter flussabwärts diejenige bei Strada. An den Hängen beeindruckt die einzigartige Terrassenlandscha mit den intakten Hecken und der dichten Flora und Fauna. Nicht zu vergessen die Pra Grond bei Tschlin und natürlich die diversen Gipfel von denen der Arinas wohl der Bekannteste ist.
DIE GEMEINDE IN KÜRZE → Eigene Produktepalette «Bun Tschlin» → Terrassenlandscha und Burgruine Tschanüff in Ramosch → Vnà und das Val Sinestra → «Il giardin da l’En» - der Garten des Inn bei Martina und Strada → Museum Stamparia Strada
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Ils neologissems ed il san inclet. Insè füssa simpel: Per rumantsch as stuvessa pudair dir tuot e discuorrer sur da tuot. Avant vaiva la Lia Rumantscha edi cudaschins cun pleds nouvs ed üsats. O eir be quaderns, blaus, tematics cun lasura la clav rumantscha e laint tuot ils pleds chi’s dovraiva illa domena correspundenta. Cudaschins pel sport, cudaschets pella tecnica, las professiuns ed uschè inavant. Intant es quai ün pa different.
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Hozindi nu daja plü da quels cudaschins blaus nouvs. Ed eu am dumond eir, schi fess grond effet da squitschar tals, o scha l’effet füss dafatta negativ. Perquai cha quels cudeschs d’eiran gnüts edits, sco eir per exaimpel las missivas per votumaziuns chantunalas, be in duos idioms. Nempe in vallader e sursilvan – e be in quels. Tuot nu d’eira meglder plü bod, okè pro quist exaimpel per nus illa regiun bain, ma per tschels main. Sinceramaing am dumonda, chi chi cumpress amo quels cudaschins. Dafatta la scoula tendescha a prodots digitals. Sco magister faiva quai eir. Esa perquai chi nu’s venda bod na plü dicziunaris? Oramai cha Google translatescha (o vallader tradüa) tuot. E quai cha quels da la Val Silicon nu san – e quai es per nos marchain relativamaing bler – san il dicziunari sülla pagina-web da l’UdG o, cun ün pa fantasia idiomatica, il pledari grond, da Cuoira. E lura vaina il radio chi’s repeta d’incuntin e derasa uschè ils neologissems.
Ed i vegnan nanpro pleds nouvs a tanfun, dafatta per robas veglias, perquai chi s’ha invlidà ils pleds oriunds. Quai chi d’eira üna jà ün simpel monitur, ha uossa quatter noms, be in rumantsch. Tecnicamaing minchün ün pa different da tschel, e tuottüna circa il listess, sainza buns ögliers. Insomma nouvas tecnologias cun funcziuns nouvas e pussibiltats illimitadas. Apparatins ed apparatets chi fan robas incrediblas – e cha pac temp avant chi’s derasan nu’s savaiva gnanca chi’s douvra lura. Cler cha mincha trabiccal ha nom oter e mincha funcziun dal prossem mobel es degna da gnir nomnada different. Mincha patent es finalmaing patentà! E tuot merita üna traducziun, schi nu svanischa be svelt avuonda dal marchà. Propcha? Interessant dvainta cur cha quists s-cherps crajan eir amo dad incleger quai cha nus dschain. Tadlar taidlna sà. Na per rumantsch dschais vus? Crajer ed esser es sco – stat be cul buonder …
Die neuen Wörter und der Hausverstand Eigentlich tönt es banal: Auch in Romanisch sollte man über alles sprechen können. Nur fehlt vielen Sprecherinnen und –ern dazu das nötige Vokabular, weil es sich stetig weiterentwickelt. Nun ja, im Deutschen, respektive Denglischen, gelingt das mit den Neuschöpfungen so viel besser auch nicht. Früher wurde einiges in Druckerschwärze investiert, um dem beizukommen, heute verbrauchen die Server des WWW permanent etwas Strom für die Darbietung der Onlinenachschlagewerke, auch der romanischen. Allerdings konsultiert man auch die Dinger erst, wenn man schön oder treffend schreiben will. Und eigentlich möchten wir mit den Geräten ja nur noch sprechen. Geht nicht in Romanisch??? Stay tuned. Linard Martinelli, promotur regiunal da la Lia Rumantscha in Engiadina Bassa
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Interview
Chasper Sarott stammt aus Sent und vertritt gegenwärtig die Schweiz als Botschafter in Madagaskar.
Chasper Sarott, Botschafter Madagaskar Jürg Wirth//Chasper Sarott stammt aus Sent und arbeitet als Schweizer Botscha er in Madagaskar. Zuvor war er in Polen, Libanon und in Kasachstan. ALLEGRA verrät er, was den Reiz seines Berufes ausmacht. Sie sind momentan in Madagaskar Botscha er der Schweiz, was machen Sie da? Eigentlich ganz viele Dinge. Denn ich bin der offizielle Vertreter der Schweiz in Madagaskar, und dies in sämtlichen Bereichen.
Welches sind die wichtigsten Arbeiten? Unsere Botscha stellt Schengen-Visa aus und betreut die Schweizer Gemeinscha vor Ort. Wichtig sind auch die Projekte in den Bereichen Menschenrechte und Entwicklungs-
Interview
hilfe, umso mehr, als die Schweiz seit 2017 kein eigenes bilaterales Programm zur Entwicklungszusammenarbeit auf Madagaskar mehr hat. Jetzt unterstütze ich die rund 60 Schweizer Organisationen, die nun in diesen Bereichen auf Madagaskar tätig sind. Und die Arbeit gefällt Ihnen? Ja sehr, sie macht mir grosse Freude und ist sehr spannend. Ich hatte beim Stellenantritt auch schon etwas Vorwissen, da ich in Bern mal in der Afrika-Abteilung unter anderem für Madagaskar gearbeitet habe. Sind Sie mehr im Büro oder draussen? Das ist schwierig zu sagen. Aber auf jeden Fall achte ich darauf, dass ich nicht nur im Büro bin, sondern auch ins Feld komme. Denn wenn ich zu viel in Antananarivo bleiben würde, drohte die Gefahr, dass ich mich in der Hauptstadt- und der Expats-Blase bewege. Allerdings ist das Reisen im Land durchaus herausfordernd, da die Infrastruktur nicht so gut ist. Aber auch in der Freizeit achte ich darauf, dass ich ins Land komme. Wie wird man denn eigentlich Botscha er in Madagaskar? Ich habe mich auf die Stelle beworben und schlussendlich hat mich der Bundesrat zum Botscha er von Madagaskar ernannt.
Also quasi Weihen von höchster Stelle, gab es denn auch einen offiziellen Amtsantritt? Ja, und ob. Die offizielle Amtseinführung fand im vergangenen November im Präsidentenpalast in der Hauptstadt Antananarivo statt. Speziell war dabei auch der Präsident des Landes mit Engadiner Vornamen. Heisst er Flurin oder Jon? Nein, aber Andry und Rajoelina mit Nachnamen. Als ehemaliger Discjockey liebt er auch heute noch den grossen Au ritt. Sie sind jetzt bereits gut vier Monate in Madagaskar, wie erleben Sie das Land? Madagaskar gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und kommt seit der Unabhängigkeit vor 60 Jahren kaum vom Fleck, obwohl es eines der reichsten Länder ist, was Bodenschätze angeht und auch hinsichtlich Flora und Fauna. Wie sind Sie überhaupt dazu gekommen, Botscha er zu werden? Ich bin Engadiner und als Engadiner ist man bereits Botscha er, wenn man länger ins Unterland geht. Bei mir war das der Fall, als ich in Zürich Rechtswissenscha en studierte. Ich stand durchaus für meine Heimat ein, versuchte die anderen von der Schönheit und der Einzigartigkeit
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Interview
dieser Gegend zu überzeugen. Im Gespräch, aber selbstverständlich auch mit Engadiner Spezialitäten. Das hat dann schon gereicht für die Berufswahl? Noch nicht ganz. Doch während des Studiums absolvierte ich ein Auslandsjahr in Berlin, da wurde ich automatisch zum Botscha er für die Schweiz, wenn auch nur zum inoffiziellen. Nach dem Studium bewarb ich mich blind für ein Praktikum in der Schweizer Botscha in Wien und wurde prompt angenommen. Dort hat es mir den Ärmel reingenommen und ich wusste, dass ich Diplomat und später vielleicht dann sogar mal Botscha er werden wollte. Das war dann aber noch ein weiter Weg? Ja, sehr. Ich meldete mich für die Prüfung an, zusammen mit 191 anderen Kandidaten. Weil mich aber der Oscar Knapp, ebenfalls ein Engadiner und Botscha er ermunterte, an der Prüfung teilzunehmen, weil er mich als Botschafter, gesehen hat, war ich guten Mutes. Zu Recht. Genau. Ich bestand die Prüfungen tatsächlich und wurde ins Diplomatische Korps aufgenommen.
Dann war Diplomat immer Ihr Traumberuf? Irgendwann ist er es geworden, ja. Und bis heute gefällt mir die Arbeit ausgezeichnet. Welches waren die nächsten Stationen in Ihrer Laufbahn? Erst arbeitete ich in Kasachstan, dann drei Jahre in Bern und drei weitere im Libanon und am Schluss zwei Jahre in Polen. Wie anstrengend sind denn die häufigen Wechsel? Für mich eigentlich nicht so anstrengend. Meistens ist das für den Partner strenger, weil dieser sich immer wieder etwas Neues aufbauen muss, auch den Bekanntenkreis. Weshalb müssen Sie so häufig wechseln? Die Idee dieses Systems ist, dass man selbst und auch das System nicht zu träge werden. In drei oder vier Jahren hat man gut Zeit, um sich einzuarbeiten und ein gutes Beziehungsnetz zu knüpfen, das einem bei der Arbeit hil . Wäre man länger dort, würde das Beziehungsnetz vielleicht zu eng, die freundscha lichen Bande zu stark und der Blick von aussen nur noch
Interview
Madagaskar ist eine Insel westlich von Afrika. Wohl reich an Flora und Fauna und auch Bodenschätzen, hat aber trotzdem zu kämpfen.
verschwommen anstatt ganz klar. Und in Kasachstan organisierten Sie unter anderem Curlingturniere mit Schweizer Beteiligung? Genau. Ich bin leidenscha licher Curlingspieler, und als sich mir die Chance bot, in einer Eishalle in Almaty Curling zu spielen und ein Turnier zu organisieren, habe ich das sofort gemacht. Und wie war's? Es war super, es kamen viele Freunde vom Curling Club Scuol, und wir spielten gegen kasachische Curlingspieler. Selbstverständlich kam auch das Gesellscha liche nicht zu kurz. Kasachstan gilt jetzt nicht gerade als Hort der Demokratie, wie war das Arbeiten in einem solchen Land? Als Botscha er spricht man nicht über Länder, in denen man gearbeitet hat. Aber die Arbeitsbedingungen waren gut, mit einem jungen, gut ausgebildeten und motivierten Team.
Wie geht es den Menschen in Kasachstan? Als ich da war, erlebte das Land einen wirtscha lichen Aufschwung, es ging und geht der Bevölkerung jedes Jahr etwas besser, von daher sind die meisten wohl eher zufrieden.
praktisch täglich meinem Kontaktnetz, wo ich herkomme.
Und welches sind die grössten Unterschiede zu Madagaskar? Ich habe noch keinen madagassischen Winter erlebt, könnte mir aber vorstellen, dass dieser Vergleich wie Tag und Nacht ausfällt.
Wann kehren Sie das nächste Mal ins Engadin zurück? Im August. Und dieses Jahr findet sogar die Botscha erkonferenz im Engadin statt, in Pontresina.
Wie lange bleiben Sie denn in Madagaskar? Insgesamt voraussichtlich für vier Jahre.
Engadiner haben ja bekanntermassen immer und überall Heimweh, ausser im Engadin. Wie ist das bei Ihnen? Ich bin zum Glück nicht einer, der ständig Heimweh hat, aber ich bin unglaublich gerne zu Hause und zeige
ZUR PERSON Chasper Sarott kommt aus Sent. Er hat in Chur die Kantonsschule besucht, in Zürich und Berlin Rechtswissenscha en studiert und hat danach die Diplomatenlaufbahn eingeschlagen. Noch bis 2023 lebt er gemeinsam mit seiner Partnerin in Madagaskar, wo er die Schweiz als Botscha er vertritt.
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ZUTATEN
Gratinieren:
- 150 g Mehl
Capuns in Gratinform schichten. Bouillon mit Rahm aufkochen und über die Capuns giessen. Mit reichlich Reibkäse überstreuen. 10 – 15 Min. bei 180 Grad im vorgeheizten Ofen überbacken.
- 3 Elf. Milch
- 2 Eier - 1 Prise Salz - ½ Zwiebel - 40 g Speck, gewürfelt - 40 g Salami oder Landjäger, gewürfelt - Peterli/Schnittlauch, kleingeschnitten - 7 – 10 Krautstiele- oder Mangold/Capunsblätter - 2 dl Bouillon - 1 dl Rahm - Geriebener Käse
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Porträt
Der Mann mit dem Hut Annelise Albertin // Er ist sein Markenzeichen, sein Erkennungsmerkmal – der Hut. Und man kennt ihn im ganzen Tal und darüber hinaus auch noch. Mäni-boy ist sein Pseudonym, das er sich selbst gegeben hat. Und Mäni-boy ist aktiv, auch heute noch. Alles, was er in die Hände nimmt, wird gut… sehr gut. Meinrad Meier, das ist sein bürgerlicher Name, wanderte vor 54 Jahren als junger Bäcker aus dem luzernischen Emmen ins Val Müstair ein, um hier zu arbeiten. Und natürlich, wie es meistens so kommt, hat er sich bald schon in ein Jauer-Mädchen verliebt und sie auch flugs geheiratet, schliesslich musste er befürchten, es könnte sie ihm ein einheimischer Junggeselle wegschnappen. Drei Kinder, zwei Mädchen und ein Junge, haben aus dem Paar im Laufe der Jahre eine Familie gemacht. Mäni-boy, ein Mann der Tat, eröffnete zusammen mit seiner Ehefrau Verena 1973 in Sta. Maria seine eigene Bäckerei und stand tagtäglich frühmorgens beziehungsweise spätnachts in der Backstube. Damit liess er es aber nicht bewenden. Bald schon platzte das Geschä aus allen Nähten und 1980 stand ein grosser Umbau an. Das «Cafè Fuschina», noch heute beliebter Treffpunkt von Einheimischen und Gästen, wurde eröffnet. Dort gab und gibt es nicht nur die feinen Meier-beck-Spezialitäten zu geniessen, auch in den Sommerund Herbstmonaten, sieben Tage
die Woche, verwöhnen einheimische Gerichte aus Meier-becks-Küche die hungrigen Gäste. Meinrad Meier hat sich mit seinem Gebäck, seinen Torten und Broten einen Namen gemacht. Er hat expandiert, ausprobiert, getü elt, sich immer darauf konzentriert, biomässig und mit Zutaten aus dem Tal unterwegs zu sein – stets nach dem Motto: «Qualität ist kein Zufall». Die vielen Auszeichnungen bestätigen und belohnen seinen Ehrgeiz und die ungezählten Stunden Arbeit. So wurden diverse der Meier-beck-Erzeugnisse mit den Labels «Bio Suisse Knospe & Bio Knospe», «Slow Food Presidi», «Alpinavera», «Parc da natüra Biosfera Val Müstair», «Schweizer Urdinkel» und «Glutenfrei» ausgezeichnet und sind in weiten Teilen der Schweiz und auch über die Grenze hinaus auf dem Markt erhältlich. All das kann man selbstverständlich im Laden selbst einkaufen oder auch online auf der Website nach Hause bestellen. Mäni-boy sagt: «Ohne die Unterstützung meiner Frau Verena wäre es nie möglich gewesen, so weit zu kommen». Einmal mehr bestätigt sich die Aussage, dass hinter jedem
erfolgreichen Mann eine starke, tatkrä ige Ehefrau steht. Im Mai 2013 wurde aus Meier-beck die Meier-beck AG und Meinrad hat das Geschä an seine Tochter Luzia und ihren Lebensgefährten Marco übergeben. Sie beide führen das Geschä seither im Sinne ihrer Eltern erfolgreich weiter. Die Meier-beck AG ist Arbeitgeber, Ausbildner und Lieferant von vielen Köstlichkeiten. Musik ist mein Leben Meinrad hat geschu et. Er hat das Leben aber auch genossen und geniesst es noch immer. Nichts tun kann er nicht. Seine Leidenscha gehört der Musik, sie ist sein Ausgleich, sein Lebenselixier. Er gründete im Val Müstair die Musica Giuventüna ROM und leitete diese 30 Jahre lang. 2018 konnten aktive und ehemalige Musikanten ein grossartiges 40-jähriges Jubiläum feiern, welches – wie könnte es anders sein – von Meinrad organisiert wurde, ebenso wie die zeitgleich laufende Jubiläumsausstellung mit Dokumentationen der vergangenen 40 Jahre. Nebst seinem Engagement bei der Musica giuventü-
Porträt
na dirigierte er zehn Jahre die Musica Aurora Sta. Maria Valchava. Und 2019 erhielt er vom Kantonalen Musikverband die Ernennung zum 50-jährigen Ehrenveteran, eine Auszeichnung, die ihn sehr stolz macht. Er selbst spielt mehrere Instrumente wie Trompete, Bariton, Saxophon und Alphorn. Die Alphorngruppe «ils Infernals», was übersetzt sehr passend «die Verrückten» heisst, hat er vor zwei Jahren ins Leben gerufen und schwimmt auch mit dieser Formation auf der Erfolgswelle. Mit der Qualifikation im letzten Jahr für das Eidgenössische Jodlerfest, welches im Juni 2020 in Basel über die Bühne geht, stehen „ils Infernals“ am Anfang ihres Erfolgs. Dies verdanken sie der Initiative von Meinrad und seinem unbändigen Willen, in allem, was er anfasst, gut zu sein. Er motiviert seine Musikkameraden, organisiert Au ritte, macht Spendenaufrufe und sorgt für Spielernachwuchs. So hat sich Meinrad den jungen, sambischen Mitarbeiter bei Meier-beck geschnappt, ihm die Musiknoten und das Alphornspielen beigebracht und darf heute stolz sein, in seiner Alphorngruppe wahrscheinlich den einzigen schwarzen Alphornspieler dabei zu haben. Kreativität ist ein Muss «Als Bäcker und Geschä smann muss man kreativ sein, Ideen haben und diese umsetzen. Auch als Musiker muss man kreativ sein, man ist Künst-
ler». Seine künstlerische, kreative Ader lebt Mäni-boy neben der Musik auch mit Poesie aus. Gedichte, Verse, aber auch Glossen fliessen aus seiner Feder und entlocken manch einem Gast im «Cafè Fuschina» ein Schmunzeln. Meinrad Meier, im Val Müstair und in Luzern ist er kein Unbekannter, fällt auf - mit seinem «Outfit», etwas exotisch anmutend, und mit seinen Sprüchen, um die er nie verlegen ist. www.meierbeck.ch www.facebook.com/ ilsinfernals/
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Liebe Leserinnen und Leser Angesichts der aktuellen Lage und den damit einhergehenden Einschränkungen verzichten wir auf die Publikation einer Agenda in der gewohnten Form. Gerne machen wir Sie untenstehend auf unsere digitalen Informationskanäle aufmerksam. Wir sind bestrebt, diese Informationen so aktuell wie möglich zu halten. Verbindliche Angaben erhalten Sie bei den Veranstaltern direkt. Für das Unterengadin: scuol-zernez.com/events scuol-zernez.com/ferientipps (Sommer 2020) Für Samnaun: samnaun.ch/events samnaun.ch/ferientipps (Sommer 2020) Für Val Müstair: val-muestair.ch/events val-muestair.ch/ferientipps (Sommer 2020) Grazcha fich – vielen Dank für Ihr Verständnis.
Fotos von der Zeit bis zum 30. April gesucht Auch wenn das Wort «Krise» gerade in aller Munde ist, so gibt es doch immer auch noch Positives im Leben. Im Hinblick auf die nächste Ausgabe laden wir Sie auf diesem Wege ein, uns Fotos von Dingen zu schicken, die Sie in dieser speziellen Zeit erfreuen: zum Beispiel die ersten Blumen, die im Garten spriessen, eine Postkarte von lieben Bekannten, ein selbstgebackener Sonntagszopf etc. Eine Auswahl dieser «Lichtblicke» werden wir in der Mai-Ausgabe des Allegra publizieren. Ihre Bilder mit kurzer Beschreibung senden Sie bitte an content@engadin.com. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen trotz allem eine gute Zeit und vor allem gute Gesundheit!
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Die Fragen
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Wie nennen die Ramoscher ihr Golf? Der Tunnel «Munt la Schera» ist die Verbindung nach….? Bündner Spezialität Welches Tier trägt zur Tarnung im Winter ein weisses Fell?
5 Wie heisst das Haus, in welchem sich die Barlaina in Sta. Maria befindet? (zwei Wörter) 6 Ortscha in der Gemeinde Valsot 7 Name einer Alphorngruppe im Val Müstair (zwei Wörter)
✁ Bitte senden Sie Ihre Antwort bis zum 30. April 2020 an: Redaktion ALLEGRA, c/o Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG, 7550 Scuol, oder geben Sie diese bei der Gäste-Info Scuol ab. Viel Glück!
WETTBEWERBBESTIMMUNGEN
Lösungswort
Teilnahmeberechtigt sind alle Einheimischen und Gäste (Ausnahme: ALLEGRA-Mitarbeiter). Pro Haushalt wird nur eine Antwort verlost. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Gewinner des Preisrätsels erhalten einen 100-Franken Gutschein. Haupt- und Spezialpreise werden in der Zwischensaison aus allen Teilnehmenden verlost.
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Herzliche Gratulation Gewinner des ALLEGRA-Preisrätsels Nr. 4/Februar 2020: Andri Pfister, Eschenbach SG Auflösung des Preisrätsels im Allegra Nr. 5/März 2020: GIRELLA
MEDIZINISCHER NOTFALLDIENST
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Aloisia Steiner ist die Priorin des Klosters St. Johann in Müstair und wünscht sich, dass …
1 2 3
… die Liebe Gottes zu uns Menschen erkannt, angenommen und erwidert wird. … wir Menschen einander ernst nehmen, zueinander Sorge tragen, zuhören können, Gutes wünschen und tun und uns den Segen Gottes wünschen. … Frauen, die gerufen werden in unsere Gemeinscha zu kommen, den Mut haben, Ja zu sagen.
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NOTFALL-TELEFONNUMMERN Sanitätsnotruf Europäischer Notruf Polizei Feuerwehr Apoteca Engiadinaisa (Geschä szeiten) Apoteca Engiadinaisa (ausserhalb Geschä szeiten) Schweizerische Rettungsflugwacht Psychiatrische Dienste Graubünden Strassenzustand (www.strassen.gr.ch)
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Engadiner Murmeltiersalbe Wohltuend für Muskeln und Gelenke
Die wohltuende Wirkung des Murmeltierfettes bei Gelenkschmerzen gehört zum Erfahrungsschatz der Volksheilkunde und war seit Generationen ein beliebtes Hausmittel gegen Rheuma, Erkältungen oder Hauterkrankungen. Mumeltieröl wirkt entzündungshemmend und die zusätzlichen ätherischen Öle unterstützen die Durchblutung. Die Salbe hat eine ausgesprochen wohltuende Wirkung auf die Gelenke und pflegt strapazierte Haut (dermatologisch getestet). Zur Massage vor oder nach dem Sport, bei körperlicher Anstrengung oder Überlastung.
Apoteca & Drogaria Engiadinaisa SA CH-7550 Scuol | Tel 081 864 13 05 | Fax 081 864 83 40 | www.apoteca-scuol.ch | info@apoteca-scuol.ch Öffnungszeiten: Mo – Fr 8.00 – 12.30 Uhr und 13.30 – 18.30 Uhr Sa 8.00 – 12.30 Uhr und 13.30 – 17.00 Uhr
Insembel survendschain no quist! Las societats da commerzi e mansteranza Engiadina bassa e l‘uniun da mansteranza e gastro Val Müstair propuonan in quist greiv temp a nossa populaziun da na far cumpritas na necessarias sur internet our da la regiun. Resguardai subit cha la situaziun permetta a nossa mansteranza e nos commerzi. Fingià hoz stan a disposiziun diveras acziuns e sportas creativas sco p.ex. furnizun a chasa da mangiativas ed oter plü, take away, self-service per fluors eui. Grazcha fich.
Gemeinsam schaffen wir das! Der HGV Unterengadin und die UMG Val Müstair rufen die Bevölkerung auf, in dieser herausfordernden Zeit zusammen zu stehen: Bitte verzichten Sie darauf, unnötige Einkäufe übers Internet ausserhalb der Region zu tätigen sondern berücksichtigen Sie, sobald sich die Lage wieder entspannt, einheimische Handels- und Gewerbebetriebe. Achten Sie zudem auf deren Spezialaktionen – viele Betriebe sind kreativ und bieten neu beispielsweise Brot-Hauslieferdienste, Take away oder Blumen-Self-Service an.
Foto: Dexu
Vielen Dank!
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