jedesmalanders - 16. Ausgabe, 05.2020

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jedesmalanders 16. Ausgabe, 5.2020

UNSER ENSEMBLE

IM PORTRAIT


UNSERE NEUEN ENSEMBLEMITGLIEDER AB DER SPIELZEIT 2020/21

Insu Hwang

Anton Kuzenok

Penny Sofroniadou

Der aus Seoul stammende Bariton absolvierte von 2002 bis 2006 ein Gesangsstudium an der Yonsei-Universität seiner Heimatstadt (Bachelorabschluss) und ergänzte dieses von 2011 bis 2013 an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Prof. Donald Litaker, wo er 2013 seinen Master im Fach Gesang mit Auszeichnung ablegte. Anschließend besuchte er die Hochschule für Musik Detmold, wo er bei Prof. Caroline Thomas und Susan Anthony sein Diplom für das Opernstudio sowie sein Konzertklassenexamen machte. Von 2016 bis 2018 gehörte er zum Ensemble des Landestheaters Detmold, wo er u.a. als Scarpia in Tosca, Peter der Erste in Zar und Zimmermann, Guglielmo in Cosí fan tutte, Peter Besenbinder in Hänsel und Gretel, Fritz Kothner in Die Meistersinger von Nürnberg und Rigoletto zu erleben war. Mit letzterer Partie gastierte er 2019/20 am Theater Pforzheim. Der seit 2019 freischaffend tätige Insu Hwang ist Preis­ träger zahlreicher internationaler Gesangswettbewerbe: in Seoul 1. Preis im Vision Voice Wettbewerb 2009, 1. Preis im La Bella Wettbewerb 2009, 2. Preis im Joongang Wettbewerb 2010; 3. Preis und Mozart-Sonderpreis beim Internationalen Veronica Dunne Gesangswettbewerb Dublin 2013, 2. Preis beim Internationalen Gut Immling Gesangswettbewerb 2014, 2. Preis beim Lauritz Melchior Wagnerwettbewerb Aalborg 2017, 2. Preis beim Wagnerstimmen Wettbewerb Karlsruhe 2018. 2015 wurde er zum BBC Cardiff Singer of the World für Korea nominiert und war Finalist beim Wagnerstimmen Wettbewerb in Karlsruhe. Zudem war er 2011 DAAD-Preis-Stipendiat und Finalist beim Königin Elizabeth-Wettbewerb in Brüssel. Im Konzertbereich wirkte der Gesangssolist u. a. in Händels Messias, Rossinis Petite Messe Solennelle und Rombergs Das Lied von der Glocke.

Der junge russische Tenor begann sein Musikstudium an der Hochschule für Kunst in Orenburg (2007 bis 2011 bei Zitta Gladkova) und setzte es von 2011 bis 2016 bei Viktor Demidov mit Abschluss am Staatlichen Konservatorium Saratow 2016 fort. Als Solist sang er an den Staatlichen Opern- und Ballett­ theatern in Saratow (2012 bis 2016) und in Samara (2016 bis 2018) u.  a. Lenski in Eugen Onegin, Lykov in Die Zarenbraut, Vladimir Igorevitch in Fürst Igor, Der Schäbige in Lady Macbeth von Mzensk, Remendado in Carmen, Zar Berendey in Schneewittchen, Tamino in Die Zauberflöte, Herzog in Rigoletto, Basilio und Don Curzio in Le nozze di Figaro, Indischer Gast in Sadko, Prinz in Die Liebe zu den drei Orangen, Alfredo in La Traviata. Von 2018 bis 2020 gehörte Anton Kuzenok als Mitglied zum Internationalen Opernstudio der Oper Köln. Dort war er u. a. zu erleben als 2. Nazarener in Salome, als 1. Gefangener in Fidelio, als Fischer in Die Nachtigall, als Leutnant in La scuola de’ gelosi, als Don Luigino in Il viaggio a Reims, als Pedrillo in Die Entführung aus dem Serail, als Pang in Turandot, als Remendado in Carmen sowie in den Produktionen Comedian Harmonists und Hoffmanns Erzählungen für Kinder. Der Tenor ist mehrfacher Preisträger: Internationaler Wettbewerb New Opera World (Moskau, 2015), IV. Internationaler Wettbewerb Le Grand Prix de L‘Opéra (Bukarest, 2016), Internationale Wettbewerbe „Hoffnungen, Talente, Meister“ in Dobrich (1. Preis, 2010), „Talente ohne Grenzen“ in St. ­Petersburg (1. Preis, 2014), Festival Wettbewerb der Jungen lyrischen Tenöre nach I. Kozlovsky in Moskau (2. Preis, 2014), 29ème Concours International „Nuits Lyriques de Marmande“ (Sonderpreis, 2017) und Internationaler Gesangswettbewerb in ‘s-Hertogenbosch (Arleen Auger Allround-Preis und Spezial­Pressepreis, 2017) u. a. Der Gesangssolist gastierte bei mehreren Festivals und ist auch im Konzertbereich tätig (Mozarts Requiem, Orffs Carmina burana u. a.).

Die griechische Sopranistin studierte an der Universität Makedonien in Thessaloniki, der Hochschule für Musik Würzburg sowie an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Sie ergänzte ihre Ausbildung durch den Besuch mehrerer Meisterkurse, u. a. bei Jeannette Pilou, Marlis Petersen, Cheryl Studer, Bo Skovhus und George Petrou. Nach ihrem Debüt 2016 in der Rolle der Concepcion in L’heure espagnole in einer Produktion der Musikhochschule Köln am Theater Aachen wurde sie in der Spielzeit 2016/17 Stipendiatin der Theaterinitiative Aachen. Dort sang sie Eurydice in Orphée et Eurydice, Suor Genovieffa in Suor Angelica, Nella in Gianni Schicchi und Anne Frank in Grigori Frids Monooper für Sopran und Kammerorchester Das Tagebuch der Anne Frank. In 2016/17 gastierte sie auch an der Oper Bonn als 2. Nichte in Brittens Peter Grimes und Rumpelwichte in Ronja Räubertochter. Von 2017 bis 2019 war Penny Sofroniadou Mitglied im Opernstudio Niederrhein am Theater Krefeld-Mönchengladbach, wo sie u. a. als Amor und Eurydike in Orpheus und Eurydike, Lauretta in Gianni Schicchi, Pamina und 1. Dame in Die Zauberflöte, Xenia in Boris Godunow, Constance in Dialogues des Carmélites und junge Frau in Der goldene Drache von Peter Eötvös auf der Bühne zu erleben war. In der Spielzeit 2019/20 gehörte sie als Mitglied zum neu gegründeten Opernstudio NRW und debütierte an der Oper Dortmund als Kate Pinkerton in Madama Butterfly, am Aalto-Musiktheater Essen als Modistin in Der Rosenkavalier und am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen als Angelica in Hayds Orlando Paladino. Ein weiteres Engagement führte sie an die Deutsche Oper am Rhein, wo sie als Mascha/Prilepa in Pique Dame auftrat. Die Sopranistin wurde mehrfach ausgezeichnet: u. a. Orchesterpreis des WDR-Funkhausorchesters beim Internatio­ nalen Musikwettbewerb Köln 2017 und Gemeinsamer Preis der Deutschen Oper Berlin, Staatsoper Berlin und Komischen Oper Berlin beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin 2018. Ferner war sie Semifinalistin beim Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb in Lettland 2018. Als Konzertsolistin wirkte Penny Sofroniadou u. a. mit Klangkörpern wie dem Staatlichen Orchester Thessaloniki, dem WDR-Rundfunkorchester und den Niederrheinischen Sinfonikern.


VERTRAUTE GESICHTER

Angela Davis

Kenneth Mattice

Tillmann Schnieders

Ich bin seit dieser Spielzeit Sopranistin im Ensemble des Theaters Hagen. Hagen war mir nicht fremd, weil ich im Süden von Dortmund aufgewachsen bin. Meine Schule war in Herdecke und in Hagen hatte ich meine Gemeinde, in der Kirche am Widey. Die Gegend kenne ich also sehr gut und sie ist mir vertraut. Als wir wieder hierher gezogen sind, habe ich gemerkt, wir sehr mir diese ruhrpöttische Art vertraut ist und dass ich dieses Direkte und Herzliche sehr mag. In dieser Spielzeit habe ich vier Produktionen am Theater Hagen gesungen, mit Rusalka in der Spielzeit zuvor sind es fünf. Zuletzt habe ich die Rolle der Eurydike in der GluckOper Orpheus und Eurydike verkörpert: Das war für mich eine besondere Produktion, obwohl ich eine verhältnismäßig kleine Rolle hatte. Es war eine sehr intime Stimmung im ganzen Team spürbar und ich finde, das Ergebnis ist ein kleines Juwel geworden, etwas Zartes und gleichzeitig Tiefgründiges. Ein großer Kontrast dazu war die Operette Der Graf von Luxemburg. Ich habe zuvor erst einmal in einer halbszenischen Aufführung Operette gespielt. Bei der Arbeit an Der Graf von Luxemburg habe ich gemerkt, dass mir dieses Genre großen Spaß macht und ich habe richtig Lust bekommen, mich in die großen Frauenrollen der Operette zu vertiefen. Operette ist für mich nicht nur Unterhaltung: Es gibt Momente, die ehrliche Gefühle ansprechen und wenn es gelingt, diese authentisch auf die Bühne zu bringen, dann ist dieses Genre sehr vielschichtig und nicht oberflächlich. Das Theater fehlt mir gerade sehr. Ich bin mit Leib und Seele Sängerin und Künstlerin und ich merke, wie sehr ich den Austausch mit dem Publikum brauche. Meine Kollegen, das Musikmachen, das Schauspielen – das alles fehlt mir. Ich kann es kaum erwarten, dass wir wieder Theater- und Musikmachen dürfen. Als Künstler hat man den Wunsch, sich auszudrücken und das Publikum zum Lachen, zum Nachdenken und zum Weinen zu bringen.

Seit der Spielzeit 2014/15 bin ich als Bariton fest am Theater Hagen. Die Rolle, die ich hier bisher am liebsten gesungen habe, war die Titelpartie in Tschaikowskys Eugen Onegin. Diese einerseits böse, andererseits liebenswerte Figur zu singen und zu spielen war ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Musikalisch und szenisch hat mir diese Produktion sehr gut gefallen. Gerne würde ich diese Rolle nochmal auf Russisch singen, am liebsten mit meiner Frau Emily in der Rolle der Tatjana – das wäre wie ein Lottogewinn. Das Theater Hagen und meine Kollegen sind für mich meine Familie in Deutschland. Am Theater zu sein ist nicht nur meine Arbeit, sondern mein Leben. Es ist auch der Grund, weshalb ich von den USA nach Deutschland und nach Hagen gekommen bin. Hier kann ich meiner Leidenschaft für das Musiktheater nachgehen. Ohne meine Arbeit am Theater hätte ich Hagen und die vielen tollen und netten Menschen, die hier wohnen, nie kennengelernt. An Hagen mag ich, dass man schnell in der Natur ist, ich fahre gerne Fahrrad und gehe in den Wäldern spazieren. In der Zeit, in der wir am Theater nicht proben und spielen konnten, habe ich neben den Vorstellungen vor Publikum am meisten den Arbeitsprozess am Theater vermisst. Die Proben mit meinen Kollegen fehlen mir sehr: Wir haben im Theater untereinander beim Probieren eine besondere Offenheit und Nähe. Wir sind aufeinander angewiesen, denn jeder bringt seine Ideen und Gefühle bei den Proben ein und wir inspirieren uns dabei gegenseitig.

Eine Katze hat neun Leben, sagt man, ein Bühnendarsteller hat noch viele mehr. Ich war in Hagen bisher unter anderem Märchenprinz, Kalif von Bagdad und Lebkuchenmann, transsylvanisches Lustobjekt, rebellischer Apostel und römisches Muttersöhnchen, Berliner StartUp-Unternehmer, Chansonier, Aschenbrödel und Rinnsteinprinzessin, Affenkönig, Moderator, Entertainer, ich habe mit Handpuppen über Arbeitslosigkeit und Sex gesprochen und und und. In diesen Tagen hätten wir Premiere mit dem Musical Anatevka gefeiert, da wäre das Leben als jüdischer Schneider hinzugekommen. Was ich in dieser Corona-Zeit vermisse? Alles das!

Richard van Gemert Ich bin seit der Spielzeit 1998/99 im Ensemble des Theaters Hagen – direkt von der Hochschule wurde ich an dieses Haus engagiert. Darüber bin ich sehr dankbar und empfinde das als ein großes Glück. Für mich ist jede Rolle, die ich singe und spiele – egal ob groß oder klein – immer wieder spannend. Im Grunde ist jede Rolle auf ihre Weise interessant. Bei den kleineren oder mitt­leren Partien unterstützt man oft die Hauptrollen, man stellt sich dabei in den Dienst der Sache. Und wenn ich größere Partien singe, wie zuletzt den Peter Iwanow in Zar und Zimmermann oder Armand in Der Graf von Luxemburg, dann liegt es an mir, das Publikum an die Hand zu nehmen: Man spürt wie die Zuschauerinnen und Zuschauer, wenn sie gemerkt haben, dass man beispielsweise eine lustige Rolle spielt, einen beobachten und darauf warten, dass sie wieder lachen können – das macht mir auf der Bühne viel Freude. Oder wenn ich Charaktertenor-Rollen singe, wie zum Beispiel in Tschick die Rolle von Horst Fricke, einem verrückten Alten, kann das auch großen Spaß machen – man ist dann manchmal auf der Bühne vollkommen versunken in der Rolle. Das fehlt mir auch sehr in dieser Zeit. Ich habe angefangen, mir auf Youtube Videos anzusehen, die mit Oper zu tun haben – Inszenierungen, einzelne Musikausschnitte, Interviews oder Meisterklassen. Das Theater Hagen ist im Laufe der Jahre mein Zuhause geworden, genauso wie die Stadt. Ich mag die Menschen und wie hier miteinander umgegangen wird. Ich schätze auch den Humor der Leute. Hier im Theater kennt man sich gut, man ist offen miteinander und spricht auch viel über Persönliches – man kann sagen, dass das Theater eine Art Familie ist.

Cristina Piccardi Als Gast habe ich zum ersten Mal 2015 eine Rolle im Theater Hagen gesungen: Das war die Königin der Nacht in Die Zauberflöte. Seit der Spielzeit 2016/17 bin ich hier fest im Ensemble. Die Arbeit am Theater gefällt mir vor allem des­ wegen, weil ich mit meinen Kollegen gemeinsam etwas ent­ wickeln kann – Musik und Szene. Das ist ein schönes Miteinander, bei dem wir oft auch viel Spaß haben, was ich sehr genieße. Eine Rolle, an die ich mich besonders gerne erinnere, ist Lucia di Lammermoor: Ich liebe die Musik dieser Oper und die Rolle passt sehr gut zu meiner Stimme, die ich damit auch weiterentwickeln konnte. Lucia ist eine tragische Figur, an die ich mich ganz hingegeben habe. Ich liebe das Theater hier sehr und es bereitet mir viel Freude. Bevor ich nach Deutschland kam, habe ich erst in meinem Heimatland Brasilien und zehn Jahre in den USA gearbeitet und ich spüre, wie anders es ist, hier Theater zu machen: Die Musik, die wir aufführen, hat meistens hier ihre Wurzeln und ist in der Gesellschaft verankert. Sie erreicht die Zuschauerinnen und Zuschauer stärker. In den nächsten Wochen erwarte ich mein zweites Kind, deswegen bin ich in der letzten Zeit im Theater schon etwas kürzer getreten. Ich vermisse gerade meine Kollegen und auch, mit ihnen ein Stück zum Leben zu bringen – gemeinsam mit der Regie, dem Dirigenten und dem Orchester. Wir alle lieben Musik, wir wollen unser Bestes geben und das auf der Bühne zeigen.

Anne Schröder Ich bin in der dritten Spielzeit am Theater Hagen, beziehungsweise am Lutz Hagen als Schauspielerin und Dramaturgin engagiert. Außerdem leite ich den Lutz Kinderclub. Mein Hauptarbeitsfeld liegt im Bereich Theater für junges Publikum, das heißt, in erster Linie spiele ich in und betreue die Produk­ tionen des Lutz, aber auch das Märchen zur Weihnachtszeit im Großen Haus. Die Arbeit am Märchen ist immer besonders aufregend; das ist die intensivste Zeit des Jahres und man merkt der Stadt förmlich die Vorfreude auf die Premiere an. Es geht geschäftig und zugleich feierlich zu. Und dann kommt der Tag der ersten Schulaufführung, wenn 800 Kinder das Theater stürmen und gemeinsam dieses besondere Erlebnis genießen – grandios! Wer es dagegen etwas intimer mag, der ist bei uns im Lutz gut aufgehoben. Ich persönlich genieße die Nähe zum Publikum in unserer kleinen Spielstätte mit 150 Zuschauerplätzen sehr. Ich liebe es, in die strahlenden Gesichter der Kinder zu schauen, während ich spiele oder auch mal kurz zu unter­ brechen, wenn ein Kind mir während der Vorstellung ganz dringend etwas erzählen muss, das ihm oder ihr während des Schauens eingefallen ist. Da findet ganz viel wunderbarer und ehrlicher Austausch statt, ich erlebe echte Begeisterung und ernsthaftes Interesse. Deshalb sind Kinder für mich das beste Publikum der Welt – sie reagieren unmittelbar und authentisch auf das, was man ihnen auf der Bühne präsentiert. Genau das fehlt mir momentan am meisten: der Kontakt zu unserem Publikum! Deshalb freue ich mich darüber, bald wieder spielen zu dürfen – natürlich nur, wenn es gesundheitlich verantwortbar ist! Derweil stecke ich meine Spielenergie in unsere online-Beiträge für das Couch Theater und freue mich, wenn wir anregende Rückmeldungen dazu über unsere Webseite erhalten.


Unsere EnsembleMitglieder in verschiedenen Produktionen

couchtheater Im Rahmen unseres Online-Programms unter dem Titel Couch-Theater möchten wir Sie nochmal auf folgende Formate/ Sendungen hinweisen:

HAGENS POLITISCHER SALON ALS KULTUR-WISSENSCHAFTLICHES QUARTETT Wie wirkt die Corona-Pandemie auf Kunst, Kultur und Wissenschaft? Gibt die gegenwärtige Situation nicht auch neue Impulse? Schreit die kollektiv erzwungene Vereinzelung vor dem Bildschirm nicht nach Thematisierung in der Kunst? Ist die gegenwärtige soziale Alltagspraxis als Allegorie ausdeutbar? Epidemien hat es in der Menschheitsgeschichte immer schon gegeben – was ist heute anders? Eine Institution wie die FernUniversität Hagen scheint prädestiniert als Antwortmodell in Pandemie-Zeiten, während Museen, Theater, Opern- und Ballettensembles gegenwärtig manch einem beweisen könnten, dass sie überflüssig, weil nicht „systemrelevant“ sind. Vermissen Menschen es zurzeit, Kulturveranstaltungen aktiv besuchen zu können? Was sind die konkreten Angebote der FernUniversität Hagen, der Museen und des Theaters Hagen für die kommenden Wochen? Im gebotenen Sicherheitsabstand auf der Bühne des Großen Hauses im Theater Hagen erörtert ein Quartett aus der Runde des Politischen Salons Hagen diese Themen: Prof. Dr. Ada Pellert (Rektorin der FernUniversität), Dr. Tayfun Belgin (Direktor des Osthaus Museums und Kulturamtsleiter der Stadt Hagen), Andreas Meyer-Lauber (Vorsitzender des WDR-Rundfunkrats), Francis Hüsers (Intendant des Theaters Hagen).

Angela Davis und Cristina Piccardi in Orpheus und Eurydike

Richard van Gemert in Zar und Zimmermann

Samstag, 23. Mai 2020, 19.30 Uhr www.theaterhagen.de (7 Tage online)

KAMMERMUSIK IM EMIL SCHUMACHER MUSEUM

Konzert und Ausstellungsbesuch

Der intime Rahmen eines Kammerkonzerts gibt die Möglichkeit, auch in dieser Zeit Werke der klassischen Musik aufführen zu können. Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Hagen präsentieren Stücke für Solo-Instrumente, deren Aufführung vor der Kulisse der aktuellen Ausstellung des Emil Schumacher Museums – Der Reiz des Materials – aufgezeichnet wird. Im Fokus steht in diesem Konzert die Oboe, welche der koreanische Komponist Isang Yun mit Piri ein Werk zueignete, in dem er europäische und fernöstliche Musiktraditionen zu verbinden suchte. Selten begegnet einem das Schlagwerk in der Kammermusik – die Komponisten Eugene Novotny und Wolfram Winkler widmen sich in ihren Stücken den Möglichkeiten, welche die verschiedenen Schlaginstrumente bieten. Und schließlich treten Oboe und Percussion in einer Komposition von Dimitri Terzakis auch zusammen – erwarten Sie also neue und unbekannte Klänge und Farben! Samstag, 30. Mai 2020, 19.30 Uhr www.theaterhagen.de (7 Tage online)

Kenneth Mattice in Der Graf von Luxemburg

Cristina Piccardi in Frau Luna HOFKONZERT

Mitschnitt eines Geheimkonzerts der Salonlöwen Die Salonlöwen setzen sich zusammen aus klassisch ausgebildeten Musikern des Hagener Stadttheaters und des Philharmonischen Orchesters Hagen. Sie gründeten sich in dem Bestreben, der Salonmusik wieder zu jenem Rang zu verhelfen, den sie über Jahrzehnte selbstverständlich und unangefochten innehatte. Unbändige Musizierlust, Stilsicherheit und professionelle Spielkunst vereinen sich zu einem beglückenden Klangerlebnis und bescheren den Zuhörer*innen unvergessliche Momente – in diesem Fall den Bewohner*innen eines Senior*innenzentrums, vor dessen Fenster die Gruppe ein geheimes Konzert geben durfte. Sonntag, 31. Mai 2020, 11.00 Uhr www.theaterhagen.de (dauerhaft online)

Tillmann Schnieders in Von Babelsberg nach Hollywood

THEATERKASSE UND SERVICE Bis vorerst einschließlich 29. Mai 2020 finden keine Vorstellungen, ­Veranstaltungen und Konzerte statt. Sollten Sie Karten für eine der ausgefallenen Vorstellungen haben, können Sie diese selbstverständlich umtauschen oder zurückgeben. Dies muss nicht vor dem Zeitpunkt der eigentlich zu besuchenden Vorstellung geschehen. Bitte schreiben Sie unserer Theaterkasse eine Mail oder rufen Sie uns an. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die Bearbeitung dieser Emails einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Da es sich um ein hohes Aufkommen handelt, sehen Sie bitte von Nachfragen zum Stand der Bearbeitung ab. Sollten Sie Ihre Karten über eine externe Vorverkaufsstelle oder auf eventim.de­ gekauft haben, wenden Sie sich bitte an die Ausgabe­stelle Ihres Tickets. Wir haben leider keine Möglichkeit, diese Karten zu ­erstatten.

Anne Schröder in In 80 Tagen um die Welt

Die Theaterkasse bleibt vorerst für den Kundenkontakt geschlossen. Sie erreichen uns aber telefonisch zu unseren gewohnten ­Servicezeiten: Dienstag-Freitag: 10.00-19.00 Uhr Samstag: 10.00-15.00 Uhr Sonntag/Montag/Feiertage: geschlossen Kontakt: Tel. 02331 / 207-3218 (bis 16.00 Uhr) Tel. 02331 / 207-3222 (ab 16.00 Uhr und samstags) theaterkasse@stadt-hagen.de Tagesaktuelle Informationen entnehmen Sie bitte unserer Webseite.

Spielplan unter www.theaterhagen.de Impressum: 16. Ausgabe, 5.2020 Herausgeber: Theater Hagen gGmbH · Elberfelder Straße 65 · 58095 Hagen Tel. 02331 / 207-3210 Intendant: Francis Hüsers Redaktion: Ina Wragge Gestaltung: Yuliana Falkenberg Texte: Fabian Oliver Bell, Rebecca Graitl, Francis Hüsers, Yala Pierenkemper, Ina Wragge Szenenfotos: Klaus Lefebvre, Inka Vogel Portaitfotos: Jörg Siemers (Insu Hwang), Paul Leclaire (Anton Kuzenok), Markus Hoffmann (Penny Sofroniadou), Andreas Kinski (Angela Davis), Simone Reukauf (Richard van Gemert), Klaus Lefebvre (Kenneth Mattice), Jessica Schwind (Cristina Piccardi), hobby-foto (Tillmann Schnieders), Lisa Drewes (Anne Schröder) Verlag und Druck: WAZ- Druckzentrum Bathey; Auflage: 54.000

Die nächste Ausgabe von „theaterhagen – jedesmalanders“ finden Sie als Beilage der Tageszeitung vom 30. Mai 2020.


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