Jugend an der Wien - Magazin #8

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DAS NEUE OPERNHAUS

Jugend an der Wien # 8 Ein Unternehmen der Wien Holding


Inhalt

Editorial 3 „Viel Freiheit und eigene Ideen“ Catherine Leiter im Gespräch

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Jugend macht Oper... an der Wien! 11 Hinter den Kulissen: Musiktheater = Singen

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Schule an der Wien 2014/15 13 Übersicht Schulprojekte 2014/15 14

Ein herzliches Danke dem Verein Freunde Theater an der Wien für die Unterstützung.

IMPRESSUM: Theater an der Wien – Intendant DI Roland Geyer Medieninhaber und Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. – Generaldirektor Mag. Thomas Drozda Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 ksenija.zadravec@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant DI Roland Geyer Redaktion: Catherine Leiter, Ksenija Zadravec Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Sylvia Hödl, Franziska Korun, Sabine Seisenbacher Das Interview mit Catherine Leiter führte Ksenija Zadravec für dieses Heft; den Text Hinter den Kulissen: Musiktheater = Singen schrieb Marietheres Granser für dieses Heft. Produktion: Tina Reithofer | Grafik: Nadine Dellitsch Herstellung: Walla Druck, 1050 Wien | Redaktionsschluss: 30. Juli 2014 Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

BILDNACHWEIS: Umschlag sowie Szenen- & Probenfotos auf S. 2, 3, 10, 12, 14, 15 aus der Produktion MESSIAH © Laurent Ziegler | Weitere Szenenfotos: S. 5 JugendFreischütz © unbenannt, S. 6/7 Rodelinda & The Voice of Hoffmann © Rolf Bock, S. 7 Béatrice et Bénédict © Laurent Ziegler, S. 9 Catherine Leiter während eines Workshops zu Béatrice et Bénédict © Jeff Mangione Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.


Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Jugend an der Wien geht weiter! Weiter in die Saison 2014/15 im Theater an der Wien und in der Kammeroper, weiter mit der sechsten Jugendoper, weiter mit zahlreichen Schulworkshops und Probenbesuchen, weiter mit dem achten Jugend an der Wien-Magazin. Jugend an der Wien entwickelt sich! Die Anfänge von Jugend an der Wien hatten eindeutig Projektcharakter, denn es konnte keiner ahnen wie ansprechend es auf Jugendliche, Schulklassen und LehrerInnen wirken würde. Hauptsächlich unter Catherine Leiters Regie wurde Jugend an der Wien sukzessive erweitert, die Angebote wurden ausgebaut und diverse Kontakte in die Wiener Kulturszene aufgebaut. (Lesen Sie dazu ab Seite 4 ein umfangreiches Interview mit Catherine Leiter.) Neben den Schulprojekten hat sich auch die jährliche Jugendoper etabliert und geht mit dem JugendFigaro im April 2015 in die sechste Runde. All dies spricht dafür, sich von dem anfänglichen Projektcharakter zu lösen, denn Jugend an der Wien hat sich zu einem fixen Bestandteil unseres Opernbetriebes entwickelt. Schüler in den Bühnen- oder Generalproben gehören mittlerweile zu fast jeder Produktion, und auch die Schulvorstellungen in der Kammeroper erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Jugend an der Wien fängt an! Mit Saisonbeginn steht Jugend an der Wien ebenfalls in den Startlöchern, ab Mitte September beginnen die vielfältigen – musikalischen wie szenischen – Workshops sowie Gespräche rund um die Opern und unser Haus. Intensive Beschäftigung verspricht die im Oktober beginnende Arbeit an der Jugendoper Figaro (Informationen über Anmeldung und Ablauf finden Sie auf Seite 11): Probentermine, das Leading Team und die Vorstellungen sind schon festgelegt, gesucht werden noch interessierte Jugendliche, die Bühne und Orchester, eigentlich die gesamte Produktion, mit Leben füllen.

Viel Freude mit dem Magazin, Ihre Ksenija Zadravec


"Viel Freiheit und eigene Ideen“ CATHERINE LEITER IM GESPRÄCH MIT KSENIJA ZADRAVEC ANFÄNGE Das mittlerweile große und umfangreiche Projekt Jugend an der Wien startete vor sieben Jahren. Wie sah die dahinterliegende Idee aus, beziehungsweise inwieweit entspricht das heutige Resultat der anfänglichen Idee? Die Idee war, jungen Menschen Musiktheater als Kunstform näher zu bringen – in den letzten Jahren hat sich die Umsetzung weiterentwickelt, und ich selbst habe durch Erfahrung viel dazugelernt. Die anfänglichen Gespräche und Probenbesuche wurden durch zusätzliche Angebote wie etwa musikalische und szenische Workshops erweitert, und im Laufe der Jahre wurde ein stabiles Netzwerk in der Wiener Kulturszene aufgebaut. Der größte Erfolg ist vermutlich die Jugendoper, die einmal im Jahr von Jugendlichen für Jugendliche auf der großen Bühne des Theater an der Wien aufgeführt wird, aber auch die Schulprojekte haben an Intensität und Vielfalt gewonnen. Kannst du kurz umreißen, wie die Anfänge von Jugend an der Wien aussahen, und welche Unterstützung du seitens des Theater an der Wien bekommen hast? Die Anfänge sind gleich zu Beginn der Ära des Neuen Opernhauses im Jahr 2006/2007 zu verorten – hauptsächlich im Presse- und Intendanzbüro des Theater an der Wien. Pressesprecherin Sabine Seisenbacher und Intendant Roland Geyer – der von der Jeunesse kam, selbst Lehrer ist und noch immer einmal wöchentlich in einer HTL in Wien unterrichtet – lag es von Anfang an am Herzen, junge Leute für die Oper und für modernes Musiktheater, wie es im Theater an der Wien umgesetzt wird, zu begeistern. Aus der engen Kooperation mit dem Wiener Stadtschulrat entstanden mit der Zeit immer eigenständigere Projekte, bis schließlich 2008 eine volle Stelle für Musiktheatervermittlung und Jugend an der Wien eingerichtet wurde. Es gibt also einerseits Schulprojekte zu fast allen laufenden szenischen Produktionen des Theater an der Wien und den Produktionen des Theater an der Wien in der Kammeroper und andererseits gibt es auch die Jugendoper, die einmal im Jahr auf der großen Bühne des Theater an der Wien aufgeführt wird. Wann fiel der Entschluss, sich an eine Jugendoper zu wagen? Schließlich brauchst du ein umfangreiches Team dazu. Die Jugendoper war vermutlich das gewagteste und ist mittlerweile das erfolgreichste Projekt von Jugend an der Wien. Begonnen hat alles mit einer Projektwoche Ende Juni 2009 zu Gioachino Rossinis Oper Il turco in Italia. Vier Klassen aus unterschiedlichen Schulen verbrachten eine Woche im Theater und durften ihre Ergebnisse vor dem eisernen Vorhang auf der TAW-Bühne präsentieren – zu diesem Zeitpunkt war auch die Schauspielerin und Regisseurin Beate Göbel zum ersten Mal als Workshopleiterin mit von der Partie, und mit ihr gemeinsam entstand die Idee, im darauffolgenden Jahr ein größeres Projekt dieser Art zu realisieren. Das Wichtigste war von Anfang an eine hohe Beteiligung der Jugendlichen. Wir wollten kein abgeschlossenes, vorformuliertes Stück mit ihnen einstudieren und proben, sondern selbiges gemeinsam mit der Gruppe entwickeln, sodass es die mitwirkenden Jugendlichen gewissermaßen selber erschaffen, und es damit auf sie zugeschnitten ist. Im Mittelpunkt dieser Arbeit standen dabei immer die ersten Improvisations-Wochenenden, an denen sich die TeilnehmerInnen szenisch und musikalisch frei zur Oper einbrachten. Es wurden den Jugendlichen strukturierte Anleitungen und ein grober Rahmen für die Improvisationen gegeben, innerhalb derer viel Freiheit und eigene Ideen Platz fanden. Auf diese Weise entstand – und entsteht auch Jahr für Jahr wieder – eine Produktion, mit der sich die Jugendlichen bis zum Schluss identifizieren können. Die Motivation und Freude aller Beteiligten spürt man auch im Endergebnis: auf der Bühne, im Orchester und im Zuschauerraum. Musikalisch hat sich das Projekt in den letzten Jahren zunehmend weiterentwickelt, so dass ein großer Schwerpunkt auf Gesang, vor allem auf den Chor gelegt wurde. Alle Mitwirkenden auf der Bühne singen, egal ob sie vorher schon Stimmbildung hatten oder nur zu Hause unter der Dusche gesungen haben. Seit zwei Jahren ermöglichen wir den Jugendlichen im Rahmen der Jugendoper auch begleitende Einzelstimmbildung, alle erhalten in ihrer musikalischen Entwicklung individuelle Betreuung. 4


JUGENDOPERN Heute ist die jährliche Jugendoper besonders erfolgreich. Zum letzten Projekt, Georg Friedrich Händels Oratorium MESSIAH, meldeten sich 50 Jugendliche an, und in den zwei Vorstellungen waren insgesamt knapp 1500 Besucher. Wie hast du über die Jahre das Projekt beworben, sodass es derart populär werden konnte? Hauptsächlich ist die Jugendoper über Mundpropaganda und die Begeisterung der Jugendlichen bekannt geworden, über Freunde von Freunden von Freunden... Aber auch das mediale Interesse und das Interesse der LehrerInnen, die Schulvorstellung mit ihrer Klasse zu besuchen, hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Dennoch ist das Projekt vielen Menschen unbekannt, und noch immer staunen Interessierte, dass es so etwas gibt und sie es noch nicht kannten, aber der Bekanntheitsgrad wächst. Mit der letzten Produktion MESSIAH ist die fünfte Jugendoper aufgeführt worden. Wir haben also in der Saison 2013/14 ein kleines Jubiläum gefeiert – lass uns aus diesem Anlass ein bisschen zurückblicken: Wie hast du mit dem JugendFreischütz, der auf Basis der romantischen Oper Der Freischütz (1821) von Carl Maria von Weber entstand, in der Saison 2009/10 begonnen? Bei diesem ersten Projekt haben wir mit einer kleinen Truppe angefangen – ein kleines Ensemble im Orchestergraben und 22 Jugendliche auf der Bühne. An Gesang auf der Bühne haben wir uns noch nicht herangewagt, es gab allerdings bereits einige Sprechchöre und eine kleine gesungene Solostelle. In der Rollenentwicklung hatte es sich damals ergeben, dass alle ProtagonistInnen dreimal vorkamen – dreimal Max, dreimal Kaspar, dreimal Agathe, dreimal der Eremit. Dadurch hat sich eine schöne Geschichte um die Versagensängste des jungen Max ergeben mit einem moralisch vorbildhaften Ende: Vertraue dir selbst! Das war es, was diese Gruppe damals beschäftigt hat.

JugendFreischütz

Die nächste Produktion war Rodelinda, der das gleichnamige Dramma per musica von Georg Friedrich Händel aus dem Jahr 1725 zugrunde lag. Wie war der Sprung von der sogenannten Deutschen Nationaloper Der Freischütz zu einer barocken und ernsten Oper? Das Konzept wurde nach dem JugendFreischütz ausgedehnt, und wir starteten bereits im Herbst mit den Proben, dadurch hatten wir mehr Zeit. Der musikalische Leiter Johannes Mertl begann damals, mit den Jugendlichen auf der Bühne zu singen und schrieb die eingängigsten barocken Melodien für die Jugendlichen um. Die Geschichte zusammengehalten hat der sogenannte TratschChor, der in einer Improvisation im Vorfeld entstanden war. Die volkstümliche Melodie des Chores wurde von trachtenartiger Kleidung ergänzt.

JugendFreischütz


In der darauffolgenden Saison 2011/12 war die Basis der Jugendoper Jaques Offenbachs Les contes d’Hoffmann (1881). Daraus wurde die Jugendoper The Voice of Hoffmann – wie konnte diese phantastische Oper mit und durch Jugendliche auf die Bühne gelangen? Für Hoffmann hat sich in den Improvisationen eine spannende Rahmenhandlung entwickelt: eine Casting-Show, in der für jeden der drei mittleren Hoffmann-Akte (Olympia, Antonia und Giulietta) Charaktere gecastet und dadurch die Akte miteinander verbunden wurden. Die Signation dafür haben die Jugendlichen selbst gemixt. Eine musikalische Basis wurde durch Ausschnitte aus einigen originalen Nummern Jacques Offenbachs geschaffen, allerdings ging The Voice of Hoffmann auch sehr in Richtung Crossover/Jazz. Rodelinda

Rodelinda

Die nächste Jugendoper Béatrice et Bénédict basierte auf Hector Berlioz’ gleichnamiger Romantischer Komödie, die 1862 uraufgeführt wurde. Berlioz wiederum orientierte sich an keinem geringeren als William Shakespeare und dessen Komödie Much Ado About Nothing. Vor welche Herausforderungen stellte diese Geschichte über Liebe die Jugendlichen? Die Schwierigkeit in dieser Geschichte war, dass eigentlich nicht viel passiert und im Grunde genommen wenige Personen vorkommen, welche die Handlung beeinflussen. Wir haben in unserem Stück das Ganze umgedreht: Béatrice und Bénédict kamen als Figuren auf der Bühne gar nicht vor, und alles drehte sich um deren Hochzeitsgesellschaft und die emotionalen Zustände dieser Personen. Darin ergaben sich die vielfältigsten Varianten von Liebesgeschichten und menschlichen Zuständen. Eine Besonderheit waren die Kostüme von Axel E. Scheider, welche an Shakespeare anknüpften und gleichzeitig an eine royale englische Hochzeit erinnerten: Verspielte Details und aufwändige Renaissance-Krägen charakterisierten die skurrile Hochzeitsgesellschaft. Musikalisch legte Raphael Schluesselberg viel Wert auf das Original, die Chöre und kurzen Solonummern lehnten sich an Berlioz an und wurden für die Jugendlichen arrangiert. In der Saison 2013/14 stand abermals ein Stück von Georg Friedrich Händel Pate für die Jugendoper: das Oratorium Messiah (1742). Als besondere Herausforderung bei diesem Oratorium gelten die umfangreichen Chorstellen. Wie gestaltete sich die Arbeit an MESSIAH, hattest du einen Chor zur Verfügung? Bei MESSIAH legten wir von Anfang an einen besonderen Schwerpunkt auf den Chor, sowohl szenisch als auch musikalisch. Es gab eine Gruppe von 30 Jugendlichen, deren musikalisches Niveau sehr hoch war, und mit denen von Anfang an sehr viel und sehr intensiv als Chor geprobt wurde. Das war eine große

The Voice of Hoffmann


Herausforderung, die von der Gruppe sehr gut gemeistert wurde, sodass fünf Chorstücke aus Messiah auf der Bühne in Originalfassung gesungen werden konnten. Da das Oratorium im eigentlichen Sinn keine Handlung hat, war auch in unserer Version kein stringent-chronologischer Ablauf vorhanden. Es ging mehr um die Auseinandersetzung mit menschlichen Themen wie Angst, Liebe, Verlust, Tod und um den Umgang damit. Der große Bogen war die so genannte Reinigung: Wie entwickelt man sich in einer Gruppe gemeinsam weiter, und wie geht man mit Schicksalsschlägen um? Wie an den Produktionen abzulesen ist, stammen die Stücke nicht nur zeitlich aus unterschiedlichen Epochen der Musikgeschichte, sondern sind auch inhaltlich sehr heterogen. Kannst du aus deiner Erfahrung heraus sagen, ob Jugendlichen eher heitere oder eher ernste Themen liegen? Das ist schwierig zu sagen – meistens ist es so, dass heitere Themen im ersten Moment für Jugendliche ansprechender wirken, es aber im zweiten Moment leichter ist, sich mit Ernsthaftem auseinander zu setzen. Jugendliche denken sehr viel nach und sind auf der Suche nach ihren eigenen Sichtweisen. Die Bereitschaft, sich in der Gruppe mit ernsten Themen auseinander zu setzen, ist sehr groß. Die Rahmenbedingungen müssen dementsprechend gestaltet werden, und somit versuchen wir, für die Teilnehmenden eine klare Struktur und trotzdem viel Freiraum zu schaffen, so dass sich jede/r ernst genommen fühlt und sich vollständig einbringen kann. Humor und Heiteres dürfen aber auch in der Bearbeitung von ernsten Themen nie fehlen, sonst wird es zu düster. Auf der Bühne „lustig“ zu sein, ist allerdings eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt.

The Voice of Hoffmann

Béatrice et Bénédict

SCHULPROJEKTE Zu den über die Saison laufenden Schulprojekten: Schulklassen haben die Möglichkeit, sich für szenische Produktionen im Theater an der Wien und in der Kammeroper anzumelden. Was genau kommt auf diese Klassen zu, beziehungsweise was können diese Klassen rund um die Oper, die betreffende Opernproduktion und einen Probenbesuch erleben? In erster Linie bekommen die SchülerInnen die Möglichkeit, sich mit der Materie der jeweiligen Oper zu beschäftigen und vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Viele haben sich in ihrem Leben noch nie mit Oper befasst beziehungsweise waren noch nie im Theater oder in der Oper; dann geht es darum, einen Besuch zu ermöglichen und einen ersten Berührungspunkt zu schaffen. Aufgrund von Führungen durch das Theater, Diskussionen über 7 Béatrice et Bénédict


die verschiedenen Berufsgruppen hinter und auf der Bühne, KünstlerInnengesprächen und aktiven Workshops wird ein Ausgangspunkt geschaffen, wodurch das Geschehen auf der Bühne dann differenzierter wahrgenommen werden kann. Bei einem Probenbesuch lernen die Klassen die Schwierigkeiten im Vorfeld kennen: Das, was auf der Bühne nachher so leicht aussieht, wird ja in viel Arbeit einstudiert – das ist manchmal nicht im Bewusstsein vorhanden. Der Vorstellungs- oder Generalprobenbesuch kann durch die vorangegangene Auseinandersetzung mit der Oper ganz anders wahrgenommen werden. Welche Art von Oper – oder müsste man fragen: welche Art von Inhalt – interessiert die Jugendlichen am meisten? Jugendliche bevorzugen tendenziell oft eher klassische Stücke in einer klaren Übersetzung. An der Reaktion von SchülerInnen kann man aber vor allem auch erkennen, ob die Umsetzung auf hohem Niveau packend gestaltet wurde – von sehr gut gemachten Opernproduktionen sind die meisten selbst positiv überrascht und es gefällt ihnen, egal ob modern oder klassisch. Eher langwierige oder holprige Stellen erkennt man am Lärmpegel der Jugendlichen. Nun sind Opern oftmals nicht die erste Wahl, wenn es um Freizeitbeschäftigung von Jugendlichen geht. Welches Feedback bekommen die besuchten szenischen Produktionen von den Jugendlichen und welches Feedback bekommst du zu dem dazugehörigen Rahmenprogramm? Sehr unterschiedlich. Jugendliche und Schulklassen sind das gnadenloseste und ehrlichste Publikum – wenn etwas nicht gut gemacht oder gestaltet ist, steigen sie sofort aus und man merkt auf der Stelle, dass es ihnen nicht gefällt – egal ob das jetzt ein Workshop, eine Führung oder eine Aufführung ist. Oft sind sie aber selbst überrascht, dass ihnen Oper tatsächlich gefällt.

ZUKUNFTSAUSBLICK In der gerade anlaufenden Saison 2014/15 steht als Jugendoper die musikalische Komödie Le nozze di Figaro (1784) von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Programm. Was ist denn schon rund um die Organisation der nächsten Jugendoper passiert? In diesem Jahr haben wir die Termine und den Probenplan für die Jugendoper besonders früh (schon im Juni 2014) fixiert, damit alle Jugendlichen sich bei der Anmeldung wirklich schon überlegen können, ob der zeitliche Aufwand für sie in Frage kommt. Zudem reist Beate Göbel für alle szenischen Proben aus Frankfurt an, das muss im Vorfeld effektiv geplant werden. Es wird eine möglichst vollständige Anwesenheit angestrebt, da wir mit allen TeilnehmerInnen gemeinsam ihre Rollen entwickeln. Die Endphase (März/April 2015) wird besonders intensiv, um das erarbeitete Stück für die große Bühne vorzubereiten. Über inhaltliche Möglichkeiten hat sich das Leading Team bereits im Frühjahr Gedanken gemacht, Genaueres kann aber erst mit dem Kennenlernen der Jugendlichen Anfang Oktober besprochen werden. Für allerlei szenische und dramaturgische Vorbereitungen lesen wir einerseits das Libretto wie auch einschlägige Sekundärliteratur; die musikalische Vorbereitung besteht darin, eine Vorauswahl zu treffen, was für die Jugendlichen singbar ist, welche Chorstücke arrangiert oder hinzugefügt werden – letztlich kann sich aber auch alles ändern, denn die Teilnehmenden und ihre Möglichkeiten stehen im Zentrum. Auch an anderen Opernhäusern gibt es mittlerweile verstärkt Musiktheatervermittlung oder -pädagogik. Weißt du, ob oder vielleicht wie viele vergleichbare Projekte wie die Jugendoper es gibt? Es gibt im deutschsprachigen Raum mittlerweile sehr viele und sehr gute Musiktheatervermittlungsprojekte – keines ist aber direkt mit unserer Jugendoper vergleichbar. Das Besondere ist, dass unsere Jugendlichen alle auf der Bühne singen und spielen – und zwar nicht nur als Chor im Hintergrund oder 8


begleitend, sondern als Hauptcharaktere. Die Stücke und Rollen entwickeln wir mit den Jugendlichen gemeinsam, und es gibt keine expliziten Hauptrollen – jede und jeder steht für einen kleineren oder größeren Moment im Mittelpunkt, und die Gruppe trägt das Stück gemeinsam, alle sind beteiligt und verantwortlich. Was sind deine Wünsche für Jugend an der Wien? Wie soll sich das Projekt weiterentwickeln? Ich freue mich, wenn es in den nächsten Jahren in diese Richtung weitergeht und die Begeisterung für unser Jugendangebot und unsere Jugendproduktionen anhält, beziehungsweise noch weiter um sich greift. 9


Man darf nie vergessen, dass man der Jugend nur das in

die Seele legen darf, von dem .. man wunscht, dass es immer darin bleibe.

FRANÇOIS DE SALIGNAC DE LA MOTHE-FÉNELON (1651-1715)


Jugend macht Oper... an der Wien! JUGENDOPER AUF BASIS VON WOLFGANG AMADEUS MOZARTS LE NOZZE DI FIGARO IM APRIL 2015 Premiere: 19. April 2015, 17 Uhr Schulaufführung: 20. April 2015, 12 Uhr Zeitrahmen für Mitwirkende: Oktober 2014 bis April 2015 Im Rahmen der Jugendoper gibt es für Jugendliche einmal im Jahr die Möglichkeit, selbst auf der Bühne zu stehen und im Orchestergraben zu musizieren. Das Projekt erstreckt sich von Oktober 2014 bis April 2015 und findet unabhängig vom Schulunterricht statt; die Jugendlichen nehmen als DarstellerInnen auf der Bühne des Theater an der Wien oder als InstrumentalistInnen im Orchestergraben an der Jugendoper teil. Sie sind nahezu an allen Produktionsprozessen beteiligt und in alle Bereiche eingebunden. Eine Handlung und die dazugehörigen Rollen für die Jugendversion der vorgegebenen Oper werden im Laufe der Workshop-Phase gemeinsam entwickelt. Ein Schwerpunkt liegt auf Gesang, die Musik der Oper wird adaptiert und für die Jugendlichen in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten arrangiert. Im Laufe der Arbeitsphase erhalten die TeilnehmerInnen Schauspiel- und Gesangstraining als Vorbereitung für die Aufführung. Nach dem JugendFreischütz 2009/10, Rodelinda 2010/11, The Voice of Hoffmann 2011/12, Béatrice et Bénédict 2012/13 und MESSIAH 2013/14 feiert die diesjährige Jugendoper die sechste Premiere am 19. April 2015: Le nozze di Figaro. Catherine Leiter Konzept & Inszenierung Beate Göbel Schauspieltraining & Inszenierung Raphael Schluesselberg Musikalische Leitung Generose Sehr Stimmbildung Axel E. Schneider Kostüme Ksenija Zadravec Dramaturgie & Organisation Florian Reithner Musikalische Assistenz Barbara Emilia Dauer Regieassistenz Anmeldung für Mitwirkende: jugendanderwien@theater-wien.at Karten Jugendoper: philipp.wagner@theater-wien.at | Karten: € 10,– / ermäßigt € 5,– Telefon Jugend an der Wien: +43/664/88628130 PROBENPLAN JUGEND-FIGARO 2014/15 * 5. Oktober 2014: Erstes Zusammentreffen aller Beteiligten zum Kennenlernen, Fragen stellen und selbige beantworten. ab Oktober 2014: wöchentliche Chorproben; Stimmbildung nach Absprache. SZENISCHE PROBENEINHEITEN (einschließlich des letztgenannten Tages) 6. bis 8. Dezember 2014 24. / 25. Jänner 2015 30. Jänner bis 1. Februar 2015 27. Februar bis 1. März 2015 13. bis 15. März 2015 27. März bis 1. April 2015 10. / 11. April 2015

BÜHNENPROBEN 12. bis 19. April 2015, täglich VORSTELLUNGEN 19. April 2015, Premiere, 17 Uhr 20. April 2015, Schulvorstellung, 12 Uhr

* Alle Termine mit Vorbehalt, Änderungen möglich; detaillierte Uhrzeiten werden zeitnah bekanntgegeben. 11


Hinter den Kulissen: Musiktheater = Singen EIN ERFAHRUNGSBERICHT VON MARIETHERES GRANSER Das Besondere an der Jugendoper von Jugend an der Wien ist, dass alle InteressierteN von 14 bis 21 Jahren, die sich anmelden, daran teilnehmen dürfen. Das Team wird oft gefragt: „Muss ich da singen können?“ Nein, musikalische Vorbildung ist keine Voraussetzung, es findet kein Casting statt, um diese zu überprüfen. Die musikalischen Erfahrungen der Jugendlichen reichen deshalb von „ich singe manchmal unter der Dusche“ bis hin zu langjähriger Teilnahme an Chor- und Musicalprojekten. Einige können Noten lesen, andere nicht. Zu Beginn des Projekts macht sich das Leading Team ein Bild von den musikalischen Fähigkeiten der Jugendlichen, um ihr künstlerisches Niveau besser einschätzen zu können und sie in Stimmgruppen einzuteilen. Einige haben Lieder vorbereitet, andere, die wenige Erfahrung haben, singen Töne nach. Bei Letzteren löst oft schon der Gedanke daran Panik aus („Was, wenn ich den Ton nicht treffe?“), worauf Erleichterung folgt: „Das war ja nicht schlimm!“ Wer Musiktheater macht, der muss auch singen: Alle TeilnehmerInnen singen in den Chorstücken mit, einige übernehmen sogar kleinere solistische Aufgaben. Gesangspädagogin Generose Sehr fördert die Jugendlichen in individuellen Stimmbildungseinheiten. In den wöchentlich stattfindenden Chorproben mit dem musikalischen Leiter Raphael Schluesselberg liegt der Fokus darauf, die Jugendlichen als Chor zusammenwachsen zu lassen. Zu Beginn des Probenprozesses stellen sie sich in den Stimmgruppen auf, so können die Stärkeren die Schwächeren unterstützen; später wird diese Aufstellung gelöst. Den Jugendlichen wird schnell klar: Man hört im Chor jedeN EinzelneN, selbst auf der großen Bühne des Theater an der Wien kann man sich nicht verstecken. Arien und Chorstücke des Projekts werden auf Handy oder iPod geladen, sodass die Jugendlichen auch zu Hause weiter üben können. Innerhalb der Gruppe entsteht Schritt für Schritt ein ganz neues Zusammengehörigkeitsgefühl, aus Individuen wird ein Ensemble. Zu den schönsten Erfahrungen gehört es, wenn Jugendliche, die zu Beginn gezweifelt haben, überhaupt singen zu können, immer sicherer werden. Sie erkennen allmählich, dass Singen sehr befreiend sein kann und nicht mit Angst oder Anspannung verbunden sein muss und entdecken somit das Genre Musiktheater für sich. Viele unserer ehemaligen TeilnehmerInnen besuchen weiterhin Vorstellungen im Theater an der Wien – die Liebe zur Oper ist ihnen geblieben. 12


Schule an der Wien 2014/15 Bereits seit 2008 bietet Jugend an der Wien ein vielfältiges Programm für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren an. Begleitend zum Spielplan des Theater an der Wien – und seit September 2012 auch zum Programm der Kammeroper als zweiter Spielstätte des Theater an der Wien – gibt es für Schulklassen die Möglichkeit Workshops zu besuchen. Diese bringen den SchülerInnen die Inhalte und Themen der Opern näher, indem sie sich mit historischen, sozialen und gesellschaftlichen Hintergründen der jeweiligen Oper beschäftigen. Aber auch szenisch und musikalisch können sich die Teilnehmenden innerhalb der Workshops ausprobieren. Zudem werden Fragen rund um den Opernbetrieb oftmals thematisiert: Wie entsteht eine Produktion? Wie arbeitet einE RegisseurIn? EinE DirigentIn? Was passiert im Opernhaus, wenn auf der Bühne nichts geschieht? Durch den persönlichen Kontakt zu KünstlerInnen und MitarbeiterInnen des Opernbetriebs werden Vorbehalte abgebaut und der Eintritt in eine oftmals neue Welt ermöglicht. Circa 6 000 Jugendliche kamen bisher bereits in den Genuss des Angebots, das sie auch in ihrer Freizeit nützen können. SCHULVORSTELLUNGEN IN DER KAMMEROPER (Detailliertes Programm auf Seite 15) In dieser Saison 2014/15 bietet das Theater an der Wien zu zwei Produktionen in der Kammeroper Schulvorstellungen an: im Herbst 2014 Tschaikowskis Eugen Onegin in einer verkürzten Fassung und Ende Juni 2015 eine zweiteilige Produktion mit Poulencs Les mamelles de Tirésias und Ravels L’heure espagnole (jeweils ca. 50 Minuten, dazwischen Pause). Beide Schulvorstellungen in der Kammeroper werden auf Wunsch durch ein umfangreiches Rahmenprogramm wie Einführungen, Workshops sowie Gespräche mit an den Produktionen beteiligten KünstlerInnen ergänzt. Kartenbestellung: philipp.wagner@theater-wien.at | Karten: € 7,– Anmeldung Rahmenprogramm: jugendanderwien@theater-wien.at | Preis: kostenlos SCHULPROJEKTE IM THEATER AN DER WIEN (Detailliertes Programm ab Seite 14) Im Theater an der Wien finden in der Saison 2014/15 begleitende Schulprojekte zu sieben Opernproduktionen statt. Klassen (ab ca. der siebten Schulstufe) können sich zu einer oder mehreren Opern ihrer Wahl anmelden, erhalten Material für den Unterricht, bearbeiten den Stoff fächerübergreifend in der Schule und werden von Jugend an der Wien durch ein flexibel gestaltetes Rahmenprogramm begleitet: Rund um die Produktionen finden Einführungen, Gespräche, Führungen, Workshops, Probenbesuche, Diskussionen und mehr statt. Anmeldung Rahmenprogramm: jugendanderwien@theater-wien.at | Preis: kostenlos Generalprobenbesuch: € 5,– Führungen: philipp.wagner@theater-wien.at | Preis pro Person: € 3,–

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.. Ubersicht Schulprojekte 2014/15* OKTOBER Christoph Willibald Gluck:

FEBRUAR Giovanni Paisiello:

IPHIGÉNIE EN AULIDE ET TAURIDE

IL BARBIERE DI SIVIGLIA OSSIA LA PRECAUZIONE INUTILE

Fassung: Torsten Fischer, 2014 Musikalische Leitung (ML): Leo Hussain Regie (R): Torsten Fischer Generalprobenbesuch**: 14. Oktober, 19 Uhr Karten: € 5,– | Rahmenprogramm: zw. 1. und 14. Oktober 2014 | Alter: 16+

ML: René Jacobs R: Moshe Leiser & Patrice Caurier
 Generalprobenbesuch**: 14. Februar, 19 Uhr Karten: € 5,– | Rahmenprogramm: zw. 10. und 14. Februar 2015 | Alter: 14+

NOVEMBER Georges Bizet:

MÄRZ HK Gruber:

LES PÊCHEURS DE PERLES

GESCHICHTEN AUS DEM WIENER WALD

ML: Jean-Christophe Spinosi | R: Lotte de Beer Generalprobenbesuch**: 14. November, 19 Uhr Karten: € 5,– | Rahmenprogramm (u.a. mit MusikerInnen des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien): zw. 3. und 14. November 2014
| Alter: 14+

ML: HK Gruber | R: Michael Sturminger Generalprobenbesuch**: 12. März, 19 Uhr Karten: € 5,– | Rahmenprogramm (u.a. mit MusikerInnen der Wiener Symphoniker): zw. 3. und 12. März 2015 | Alter: 14+

DEZEMBER Olga Neuwirth:

APRIL Wolfgang Amadeus Mozart:

AMERICAN LULU

LE NOZZE DI FIGARO

Gesamtkonzept und Neuinterpretation von Alban Bergs Oper Lulu von Olga Neuwirth (2006 -2011) ML: Johannes Kalitzke | R: Kirill Serebrennikov
 Generalprobenbesuch**: 6. Dezember, 19.30 Uhr Karten: € 5,– | Rahmenprogramm: zw. 24. November und 5. Dezember 2014 | Alter: 16+

ML: Marc Minkowski | R: Felix Breisach
 Generalprobenbesuch**: 9. April, 19 Uhr Karten: € 5,– | Rahmenprogramm: 8. und 9. April 2015 | Alter: 14+

* Nicht gekennzeichnete Projekte finden im Theater an der Wien statt, grau unterlegte in der Kammeroper. ** Termin und Uhrzeit mit Vorbehalt, Änderung oder Schließung der Probe möglich. BegleitlehrerInnen zahlen ebenfalls den ermäßigten Kartenpreis von € 5,– .

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APRIL

Jugendoper auf Basis von LE NOZZE DI FIGARO

SEPTEMBER / OKTOBER Peter Iljitsch Tschaikowski:

EUGEN ONEGIN

Von und für Jugendliche auf der Bühne des Theater an der Wien | ML: Raphael Schluesselberg R: Beate Göbel & Catherine Leiter Premiere: 19. April, 17 Uhr Schulvorstellung: 20. April, 12 Uhr Karten: € 10,– / ermäßigt € 5,– | Alter: 14+

ML: Peter Valentovic | R: Ted Huffmann Schulvorstellung in der Kammeroper: 6. Oktober 2014, 12 Uhr | Karten: € 7,– Rahmenprogramm: zw. 14. September und 6. Oktober 2014 Alter: 14+

MAI Darius Milhaud:

JUNI Maurice Ravel:

LA MÈRE COUPABLE

L’HEURE ESPAGNOLE

ML: Leo Hussain | R: Herbert Föttinger
 Generalprobenbesuch**: 6. Mai, 19 Uhr Karten: € 5,– | Rahmenprogramm (u.a. mit MusikerInnen des ORF Radio-Symphonieorchester Wien): zw. 28. April und 6. Mai 2015 Alter: 14+

Francis Poulenc:

LES MAMELLES DE TIRÉSIAS ML: Gelsomino Rocco | R: Philipp Krenn Schulvorstellung in der Kammeroper: 23. Juni 2015, 12 Uhr | Karten: € 7,– Rahmenprogramm: zw. 10. und 23. Juni 2015 Alter: 14+

Anmeldung Rahmenprogramm: jugendanderwien@theater-wien.at Karten Schulvorstellungen: philipp.wagner@theater-wien.at | Karten: € 7,– Telefon Jugend an der Wien (Ksenija Zadravec): +43/664/88628130 15


Hauptsponsor Theater an der Wien

Ein Unternehmen der Wien Holding


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