Stagione #2 November/Dezember 2019

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DAS OPERNHAUS

in Kooperation mit

Theater an der Wien Magazin November | Dezember 2019


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INHALT

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser! 5 Oper im November La Vestale von Gaspare Spontini 6

La Vestale-Regisseur Johannes Erath im Gespräch

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Premiere in der Kammeroper Händels späte Oper Giustino

11 Oper im Dezember Halka von Stanisław Moniuszko 14 Kabarett in der Hölle Der brennende Diwan 16 Buchpräsentation Beethoven in Wien 17 Oper konzertant Mozarts La finta giardiniera 18 Oper konzertant Hasses Semele 19 Oper konzertant Händels Rodrigo 20 Junges Ensemble Special Kálmán gegen Léhar 21

Neue Studienleitung & Freunde der Kammeroper

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Maiflash 2020 Opernworkshop für alle

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Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

Zu Mittagsblau ist diese Saison übertitelt und mit Dvořáks Rusalka sind wir gleich zur ersten Premiere in medias res gegangen. Markante Frauenfiguren aus den verschiedenen europäischen Operntraditionen bilden einen Zentralaspekt in dieser Spielzeit. Nach Rusalka aus dem slawischen Sprachraum folgt nun Gaspare Spontinis Vestalin Julia. Der gebürtige Italiener war zu seinen Lebzeiten einer der berühmtesten Komponisten Europas. Das kleine markische Dorf Maiolati, aus dem er stammte, trägt nun den offiziellen Namen Maiolati Spontini. Trotzdem werden seine Opern heute kaum gespielt, allein La Vestale bildet eine Ausnahme. Obwohl die Geschichte der unglücklich verliebten Priesterin Julia gerne (wegen der Paraderolle für Sopranistinnen) in der italienischen Fassung aufgeführt wird, haben sich Dirigent Bertrand de Billy und Regisseur Johannes Erath bewusst für die französische Originalfassung aus 1807 entschieden – nicht nur um dieser unterschätzten Oper besser gerecht zu werden, sondern sie unterstreichen damit auch Spontinis Übersiedlung nach Paris (1803-1820) samt musikalischer Umorientierung, die ihn zu einem wichtigen Proponenten der französischen Tragédie lyrique werden ließ. Mit Elza van den Heever (Julia) und Michael Spyres (Licinius) stehen 2 Weltstars auf der Theater an der Wien Bühne. Während für die Vestalin eine glückliche Zukunft möglich scheint, erleidet das Bauernmädchen Halka in Stanisław Moniuszkos gleichnamiger tragischer Oper sein Verderben. Moniuszko gilt als Schöpfer der polnischen Nationaloper: Er traf 1858 zu Zeiten der polnischen Teilungen den Nerv der bedrängten Polen, machte ihr Leiden an den herrschenden Mächten am Schicksal der verführten, verratenen und verlassenen Halka emotional erregend zum moralischen Pamphlet, errang einen triumphalen Erfolg und gab damit der bedrängten und ständig fremdbeherrschten polnischen Bevölkerung eine theatrale Stimme. Dennoch ist diese Oper außerhalb Polens eine große Rarität. In Kooperation mit der Polnischen Nationaloper (Teatr Wielki Warschau) präsentieren wir (zuerst in Wien, danach in Warschau) Moniuszkos Halka auf höchstem künstlerischen Niveau: Łukasz Borowicz, Experte für polnische Musik weit über Chopin hinaus, übernimmt die musikalische Leitung, und Mariusz Treliński, künstlerischer Leiter der polnischen Nationaloper und bekannter Filmemacher, wird inszenieren; das Bühnenbild stammt von dem mehrfach in Polen preisgekrönten Designer Boris Kudlicka – in den Hauptrollen singen Corinne Winters, Piotr Beczala, und Tomasz Koniecny. Ich wünsche mir, dass wir mit diesen nächsten zwei neuen Opernpremieren die inzwischen weltweit hohe künstlerische Reputation des Theater an der Wien noch weiter steigern können. Kommen Sie und genießen Sie mit uns anregende Opernstunden. Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

SEHEN Sie, WARUM UNS Kultur wichtig ist ?

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“ 1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung wird über mehrere Abende oder Wochen hintereinander angesetzt, es kommen nur frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.

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PREMIERE IM NOVEMBER

Einmal lieben — und dann sterben Dramaturg Olaf A. Schmitt über Gaspare Spontinis La Vestale Julia ist bereit, das ihr auferlegte Gesetz zu brechen: „Nur für einen Augenblick soll die wohltuende Wirkung seiner Gegenwart diesen Ort verzaubern“, singt die junge Frau im Bewusstsein, dass den Ort, den sie in der Nacht bewachen muss, außer dem höchsten Priester kein Mann betreten darf. Doch ihren geliebten Licinius lässt die Vestalin in den Tempel und verletzt damit das „heiligste Gesetz“, wie ihr der Pontifex Maximus vorwirft. „Kann ein einzelnes Gesetz die Natur überwinden?“, wagt Julia dem Wächter des Götterkults entgegenzusetzen. Die ihr drohende Strafe kennt sie, bereits zwei Vestalinnen vor ihr wurden lebendig eingemauert. Doch Julia folgt ihrer Liebe und damit der Natur des Menschen. Für die Großvestalin hingegen ist die Liebe „ein barbarisches Ungeheuer“ und „die heimtückische Feindin der Vesta“. Den Tempel dieser römischen Göttin hüten die Vestalinnen, sie bewachen die unaufhörlich brennende Flamme und haben ein Keuschheitsgelübde geleistet. Dieser Frauenkult unterstand einem Mann, dem Pontifex Maximus, seine zentralen Regeln der Keuschheit und des ewigen Lichts gehen wahrscheinlich auf den sagenhaften zweiten König Roms, Numa Pompilius, zurück. Eine der erfolgreichsten Opern des 19. Jahrhunderts erzählt von der mutigen Liebe der Vestalin Julia und des römischen Generals Licinius, der in den Krieg gezogen ist, um Julias Vater zu beeindrucken, der ihn anders als ihre Mutter, nicht seine Tochter heiraten lassen wollte. Doch nach Jahren des Krieges muss Licinius feststellen, dass Julia der Weisung ihres Vaters gefolgt ist, als Vestalin zu leben. Die Oper La Vestale bescherte dem aus Italien stammenden Komponisten Gaspare Spontini 1807 im napoleonischen Paris den bis dahin größten Erfolg. In den folgenden Jahren eroberte das Werk die Bühnen unter anderem in Brüssel, Wien, Berlin und London. In Neapel, wo Spontini ausgebildet wurde und seinen ersten Kapellmeisterposten innehatte, wurde die Oper 1811 zum ersten Mal gespielt. In dieser italienischen Fassung ist das Werk vor allem durch Maria Callas’ Interpretation bekannt, die 1954 in Luchino Viscontis Inszenierung auftrat. Eine besondere Herausforderung für die Sopranistin ist die virtuose Partie der Julia, deren Szene im Tempel den gesamten zweiten Akt bestimmt. Groß dimensionierte Szenen zeugen von Spontinis dramatischem Gespür, das sich auch in harmonischen Kontrasten äußert. Auch

mit sich überlagernden Chorstimmen, instrumentalen Effekten und opulenten Ballettmusiken prägte Spontini eine Form des Musiktheaters, das für nachfolgende Komponisten wie Giacomo Meyerbeer, Richard Wagner und Hector Berlioz beispielhaft wurde. Wie Ludwig van Beethoven die symphonische Musik nachhaltig beeinflusste, tat Spontini dies in der Oper. Beethoven wiederum, dessen einzige Oper in ihrer ersten Version 1805 im Theater an der Wien uraufgeführt wurde, zeigte sich von der Wiener La Vestale-Vorstellung sehr beeindruckt: „Spontini habe viel Gutes, den Theatereffekt und musikalischen Kriegslärm versteht er prächtig.“

LA VESTALE Tragédie lyrique in drei Akten (1807) MUSIK VON GASPARE SPONTINI LIBRETTO VON VICTOR-JOSEPH ÉTIENNE DE JOUY In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Bertrand de Billy

Inszenierung

Johannes Erath

Bühne

Katrin Connan

Kostüm

Jorge Jara

Licht

Bernd Purkrabek

Video

Bibi Abel

Dramaturgie

Olaf A. Schmitt

Julia, eine junge Vestalin Elza van den Heever Licinius

Michael Spyres

Cinna

Sébastien Guèze

Hohepriester

Franz-Josef Selig

Oberste Vestalin

Claudia Mahnke

Anführer der Wahrsager Dumitru Mădărăsan ´ Ein Konsul Ivan Zinoviev Wiener Symphoniker Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Samstag, 16. November 2019, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 18. / 20. / 23. / 25. / 27. November 2019, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 10. November 2019, 11.00 Uhr

STAGIONE #2 | 5


DER REGISSEUR IM GESPRÄCH

Die Liebe ist ein barbarisches Monster Johannes Erath inszeniert Gaspare Spontinis La Vestale Uraufgeführt in Paris war La Vestale 1807 ein großer Erfolg. Warum wird die Oper heute selten gespielt? Wir können uns schlussendlich nur auf Hypothesen berufen. Ich denke aber, dass einer der Hauptgründe die historische Verankerung sein dürfte. Die Geschichte von La Vestale ist eigentlich schnell erzählt und sie dürfte während späterer Epochen weniger Impetus gehabt haben als andere Geschichten. Wenn wir La Vestale etwa mit Cherubinis Médée vergleichen, dann scheint die Medea-Geschichte auf den ersten Blick ungleich heftiger und archaischer. Wie beurteilen Sie Spontinis Musik? La Vestale enthält unfassbar gute Passagen. Aber Opern, die in Zeiten des künstlerischen Umbruchs entstanden sind, lassen sich aus der Retrospektive schwerer klassifizieren. (Warum auch immer wir die Tendenz haben, in Schubladen zu denken). La Vestale weist schon eindeutig in Richtung Grand opéra, ist aber von der Gattung her noch nicht ganz dort. Die Opern von Gluck haben ähnliche Brüche. Auch er hat den Schritt in eine neue Richtung gewagt und seine Reformopern stehen im Repertoire in der zweiten Reihe, weil sich seine Ideen dann erst während der Wiener Klassik vollendet haben. Was reizt Sie an einer Oper aus einer „Zeit des künstlerischen Umbruchs“, wie Sie es genannt haben? Ich persönlich finde genau diese Phasen der Entwicklung spannend. An Opern wie La Vestale lässt sich erkennen, wie ein Künstler zwischen den Zeiten kämpft und versucht, sich freizuschwimmen. Spontini hat, auch wenn wir es heute fast nicht mehr erkennen können, Mut bewiesen. Ich bin überzeugt, dass er bewusst mit Formen gespielt hat. Die Arie der Obersten Vestalin „L’amour est un monstre barbare“ zum Beispiel folgt dem traditionellen Aufbau einer Arie, die Oberste Vestalin stellt aber auch inhaltlich die Vertreterin einer alten Ordnung dar. Nach dem Abflauen der Französischen Revolution wurde Napoleon 1804 zum Kaiser von Frankreich gekrönt. La Vestale spielt im antiken Rom, dem Imperium, aus dem die Kaisertradition stammt. Inwieweit war dieses Sujet für Paris 1807 wichtig und wie sehen Sie es heute für Ihre Inszenierung?

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Eine meiner ersten Überlegungen war, dass La Vestale in einem ersten, zweiten oder sogar dritten Reich angesiedelt werden kann. Ich möchte ganz bewusst mit diesen verschiedenen Epochen und Zeitebenen spielen. Die Insignien dieser Reiche sind dieselben geblieben. Von den Fasces, den Rutenbündeln als Amtssymbol im Römischen Reich, leitet sich auch der Begriff Faschismus ab. Die Homogenisierung der Gesellschaft verbreitete sich dann auch unter Napoleon, der sich nach antikem Vorbild zum Kaiser selbst krönte. Fast zwangsläufig kam es in diesen drei Epochen dann zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Ich möchte diese Überlegungen nicht plakativ zur Schau stellen, aber ich werde mit den Insignien dieser Reiche spielen. Wo spielt für Sie die Oper? La Vestale spielt in einem Überwachungsstaat, der absoluten Gehorsam voraussetzt. Begonnen hat alles mit einem versuchten Missbrauch. Der römische Mythos der Vesta ist mit der griechischen Göttin Hestia vergleichbar, die eine der zwölf olympischen Gottheiten und die Schwester des Zeus war. Priapos versuchte, sie zu vergewaltigen. Deswegen verweigerte sie sich und daraus ist dieser Kult der Keuschheit entstanden. Für mich stellt sich dann die Frage: Wo fängt Missbrauch an? Antike Götter werden heute gerne als reine Legendenfiguren, als historisches Sagenpersonal behandelt, waren aber als Gottheiten ident mit heutigen religiösen Vorstellungen. Wie behandeln Sie diesen religiösen Hintergrund? Ich hatte noch Griechisch in der Schule und bin mit dieser Vorstellungswelt aufgewachsen. Ich sehe darin die Wiege unserer europäischen Kultur. Wir dürfen nicht vergessen, dass die antiken Götter nach unserem Abbild geschaffen sind und in ihren Gefühlen wie Menschen funktionieren. Diese Götter haben zwar übernatürliche Kräfte, die wir nicht haben, aber sie funktionieren wie Menschen. In der Vergangenheit mag dieser Götterwelt ein größerer Respekt entgegengebracht worden sein, den wir in der Aufklärung abgelegt haben. Wir sind heute aber vielleicht schon so aufgeklärt, dass wir uns wieder nach Verzauberung sehnen und glauben wollen. Wenn Menschen sich aber an Strohhalmen festzuklammern versuchen, laufen sie leichter Gefahr, manipuliert zu werden.


Die Vestalinnen hüten das ewige Feuer. Welche Bedeutung hat dieses Feuer? Das ewige Feuer der Vestalinnen hat sich im Olympischen Feuer bis heute erhalten, lange wurden bei den Olympischen Spielen auch noch Lorbeerkränze verliehen. Dieses Feuer, ähnlich auch dem Ewigen Licht der katholischen Kirche, ist aber darüber hinaus natürlich ein Symbol, dass das innere Feuer nicht erlöschen darf. Dabei steht der Ritus im Mittelpunkt. Einerseits wird dadurch Gemeinschaft erzeugt, es ist aber andererseits auch eine Form der Manipulation. Johannes Erath

Inwieweit wird die Vestalin Julia manipuliert? Um ein Feuer zu entzünden, muss es natürlich zuvor auch ausgegangen sein. Dieser Zyklus interessiert mich. Sobald in La Vestale eine Emotion zugelassen wird, geht sofort das Feuer aus. Es ist absurd, dass Julia Priesterin eines weiblichen Kults ist, dem aber trotzdem ein Mann vorsteht. Mein Wunsch ist, dass das Publikum an wesentlichen Stellen zumindest erkennen kann, dass uns die Rolle des Pontifex Maximus auch heute bekannt sein dürfte. Die Mechanismen der Macht ähneln einander und sollten uns bekannt vorkommen. Ich glaube, dass Julia im weitesten Sinn infiziert ist von dieser indoktrinierten Angst vor dem Männlichen, ganz besonders im emotionalen Sinn. Julia kämpft aber auch, auf ihre Art ist sie eine Rebellin. Sie sehnt sich danach, einmal das Gefühl der Zweisamkeit zu erleben. Welche Rolle spielt der Hohepriester, der Pontifex Maximus für Sie? Der entscheidende Punkt ist, dass in diesem Stück die Gnade der Vergebung nicht exisiert. Die Vestalinnen wissen, dass bereits zwei ihrer Vorgängerinnen lebendig begraben worden sind. Der Hohepriester scheut nicht davor zurück, Exempel zu statuieren. Die Brutalität dieses Stücks liegt darin, dass diese Opfer gebracht werden, um alle anderen auf Linie zu halten. Das gibt es heute auch noch. Menschen werden hingerichtet, um andere einzuschüchtern. Das ist eine Form der emotionalen Erpressung. Wenn sich die Machthaber ihres Systems sicher wären, würden sie nicht unentwegt mit Strafen drohen. Solche Mechanismen findet man auch in Familien…

Julias große Liebe Licinius musste in den Krieg ziehen, um ihr standesgemäß ebenbürtig zu werden. Als er zurückkehrt, ist sie Priesterin. Ist das eine weitere Form der Manipulation? Das erzeugt natürlich eine Form des Komplexes in Licinius. Zuerst ist er nicht gut genug für Julia, und als er gut genug ist, wird sie als Priesterin zur Keuschheit gezwungen. Licinius ist nicht in den Krieg gezogen, um als Sieger zurückzukehren. Das macht ihn für mich so menschlich. Sein Ziel ist nicht der rote Teppich, der ihm in Rom ausgerollt wird. Der Triumphzug interessiert ihn nicht. Es ging ihm nur um den ebenbürtigen Status, um Julia lieben und kriegen zu können. Aber dann war er fünf Jahre im Krieg. Er kehrt nicht als heldenhafter, sondern als traumatisierter Soldat zurück. Er hat Dinge gesehen, die er mit Menschen, die über diese Erlebnisse nicht verfügen, nicht teilen kann. Am Ende können Julia und Licinius dennoch zusammen kommen. Kann ihre Beziehung mit dieser Vorgeschichte überhaupt funktionieren? Das Leid, das wir kennen, ist oft einfacher zu ertragen, als plötzlich aus einer Struktur ausgeworfen zu werden. Das Neue, das uns vielleicht besser bekäme, kann eine überwältigende Angst erzeugen. Freiheit kann auch unglaublich anstrengend sein. Über die Jahre der Distanz hat sich womöglich das Wunschbild des Geliebten vielleicht sogar verselbständigt? Im Laufe des Stückes hat darüberhinaus jeder den anderen einmal verleugnet, beziehungsweise zu Unrecht beschuldigt. Wie könnte eine glückliche Beziehung nach dieser Vorgeschichte aussehen?

STAGIONE #2 | 7


PREMIERE IN DER KAMMEROPER

Vom Bauern zum Kaiser zum Dirigenten Markellos Chryssicos leitet Händels späte Oper Giustino Der sagenhafte Aufstieg des armen Justinus Mitte des sechsten Jahrhunderts zum oströmischen Kaiser basiert auf einer Anekdote des byzantinischen Geschichtsschreibers Prokop und ist historisch belegt. Der aus bäuerlichen Verhältnissen stammende Justinus war Soldat in Byzanz, stieg zum Befehlshaber der Palastwache auf und nutzte nach dem Tod des Kaisers eine höfische Intrige, um sich selbst krönen zu lassen. Der literarisch versierte venezianische Anwalt Nicolò Beregan hat diesen Stoff Ende des 17. Jahrhunderts sehr frei zu einem Opernlibretto voller Liebe, Gefahr und Verwirrung, Götter und Ungeheuer geformt und eines der beliebtesten Sujets der Barockoper erschaffen, in dem Justinus den regierenden Kaiser nicht stürzt, seiner Verdienste wegen aber zum Mitregenten ernannt wird. Händel dürfte während seines Rom-Aufenthalts 1729 Vivaldis Giustino-Fassung kennengelernt haben und ließ für die Spielzeit 1737 das Libretto für das königliche Theater am Covent Garden bearbeiten. Das Interesse an der italienischen Oper hatte zu diesem Zeitpunkt in London merklich nachgelassen und der Giustino-Stoff schien Händel geeignet zu sein, noch einmal einen Publikumserfolg zu erzielen. Er hatte diesen Erfolg bitter notwendig. Seit dem Zusammenbruch der zweiten Opernakademie gemeinsam mit dem Impresario Johann Jacob Heidegger 1734 betrieb Händel seine Produktionen auf eigene Kosten und in Konkurrenz zur Adelsoper. Für zwei Unternehmen war der Markt in London aber zu klein geworden und beide Opernbetriebe mussten 1737 schließen. Giustino blieb Händels vorletzte Oper für das Theater am Covent Garden. Er sollte insgesamt nur noch fünf Opern schreiben, seine weiteren großen Erfolge feierte Händel mit englischsprachigen Oratorien. Händels Gespür für die Bühne Der griechische Dirigent und Cembalist Markellos Chryssicos gab sein Debüt in der Kammeroper 2017 mit Nicola Porporas Arianna in Nasso. Im Vorjahr übernahm er die musikalische Leitung des Opernpasticcios Die Zauberinsel, zusammengestellt nach The Tempest von William Shakespeare mit der Musik von Henry Purcell. In dieser Saison leitet der Barockexperte Chryssicos zum dritten Mal eine szenische Inszenierung in der Kammeroper, wendet sich zum ersten Mal Händel

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zu und präsentiert seinen Zugang zu dessen selten gespieltem Dramma per musica Giustino. Markellos Chryssicos möchte Händel nicht auf seine Tätigkeit als Komponist reduzieren, sondern dessen gesamte Persönlichkeit und künstlerische Entwicklung in Betracht ziehen. „Ich finde es schwierig, Händel rein aus musikalischen Gründen zu schätzen. Alcina zum Beispiel ist eine ebenso erstaunlich reife, späte Oper Händels, genauso wie es Serse auf ganz andere Weise ist. Serse war wie Giustino aber auch kein Erfolg. Giustino entstand zwischen diesen beiden Opern, sämtliche technischen Merkmale sollten daher nicht für sich, sondern in einem viel größeren Kontext bewertet werden, der Händels Leben und Kompositionen über einen Zeitraum von zehn Jahren umfasst. Auf alle Fälle denke ich nicht, dass wir ein Ringen um Neuheiten erkennen können. Wir sind mit den gängigen musikalischen Entlehnungen, dem selben Talent und dem Gespür für die Bühne konfrontiert. Ich würde sagen, Giustino ist eine klassische und gelungene Händel-Oper.“ Händel hat im erwähnten Bestreben, das Londoner Publikum erneut für die italienische Oper zu gewinnen, Giustino groß besetzt. Mit zwei Blockflöten, Bassflöte, zwei Oboen, Fagott, zwei Hörnern, zwei Trompeten, Streichern und Continuo setzt die Oper ein großes Orchester für eine Barockoper voraus. Da sowohl das Ensemble als auch die Musiker Händel vertraut waren, konnte er spezifisch für deren Fähigkeiten komponieren. Chryssicos erkennt darin Parallelen zu seiner eigenen Tätigkeit. „Ich hatte bereits das Vergnügen, zwei Produktionen in der Kammeroper dirigieren zu dürfen. Giustino ist meine dritte Produktion in drei aufeinanderfolgenden Jahren. Ich kann daher sagen, dass ich dieses Haus gut kennengelernt habe. Die Kammeroper verfügt natürlich über völlig andere Rahmenbedingungen als sie Händel am Covent Garden vorgefunden hat. Größe, Akustik, Budget und Publikum sind so unterschiedlich, dass sich die Aufführungen an die Bedürfnisse und Besonderheiten dieses Veranstaltungsortes anpassen müssen. Sich an vorhandene Gegebenheiten anzupassen hat auch Händel sein Leben lang getan, daher bin ich glücklich, auf diese Art und Weise kreativ werden zu dürfen.“ Als stets theatral denkender Komponist hat sich Händel intensiv mit dem Thema der Eröffnungsszene


Markellos Markellos Chryssicos Chryssicos

beschäftigt, der ersten Szene seiner Opern viel Aufmerksamkeit gewidmet und sich selten an starre Gattungskonventionen gehalten. Händel lässt Giustino nach der Ouvertüre mit einem Rezitativ gefolgt von einem Chor beginnen. Das sei tatsächlich kein üblicher Beginn von der Stange, meint Markellos Chryssicos, und dennoch sei es nicht ungewöhnlich. „Händels Alessandro, zehn Jahre vor Giustino komponiert, beginnt bereits mit einer Sinfonia gefolgt von einem ersten kurzen Rezitativ. Diese Sinfonia erweitert sich dann zu einem Accompagnato, das sich zu einem kurzen Secco-Rezitativ reduziert. Darauf lässt Händel dann eine große dreiteilige Sinfonia folgen.“ Die Aufmerksamkeit des Publikums ließ sich für Händel offensichtlich besser mit seiner Musik als mit trockenen Rezitativen einfangen, vielmehr ein Großteil des englischen Publikums dem italienischen Text nicht folgen konnte. Ein unbekannter Dichter bearbeitete für London das Libretto und kürzte zwar die Handlung, übernahm aber sämtliche Aspekte, die dem Bühnenpraktiker Händel Anlass für sein kompositorisches Können boten. Gleich zu Beginn rettet der Bauer Giustino eine junge Frau vor einem Bären. In Byzanz stellt sich heraus, dass Giustino Leocasta, die Schwester von Kaiser Anastasio gerettet hat, die sich prompt in ihren Retter verliebt. Aber

auch der Kaiser steckt in Schwierigkeiten, seine Gattin Arianna wurde vom tyrannischen Widersacher Vitaliano entführt und auf einer einsamen Insel ausgesetzt. Giustino rettet die Kaiserin nicht nur von der Insel, sondern auch vor einem Meeresungeheuer. Der Bärenkampf werde bei Händel zwar nur durch eine kleine achttaktige Sinfonia von ziemlich harmloser Natur dargestellt, meint Markellos Chryssicos, das sei aber eine wesentlich umfangreichere Behandlung als die Komponisten vor Händel gewählt hatten. Vivaldi, der das Libretto 1724 für Rom vertonte, habe sich auf ein reines Rezitativ beschränkt, „obwohl er über einen lebenden Bären auf der Bühne verfügt haben soll“. Die Geschichte vom armen Bauern, der von Fortuna aufgefordert in die Welt aufbricht, um sein Glück zu finden, regt zu vielen Deutungen an. „Ich glaube, dass eine Bedeutung immer dann gefunden werden kann, wenn sich jemand dafür entscheidet, danach zu suchen“, meint Markellos Chryssicos. „Nur waren Händel und seine Zeitgenossen natürlich weniger an der genauen Darstellung historischer Vorgänge interessiert, als es Künstler später waren, etwa Beethoven oder Schiller. Im Endeffekt aber möchte ich es wirklich dem Publikum überlassen, ein künstlerisches Erlebnis in einen breiteren, philosophischen Kontext einzubetten.“

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Ein Moment der Oper bewegt den Dirigenten Chryssicos selbst besonders und er gibt dieser Szene seine eigene Bedeutung: „Zu Beginn, wenn alle im Chor die Hochzeit von Kaiser Anastasio und Arianna feiern, schreitet plötzlich der Armeegeneral Amanzio ein. Er beschuldigt den Kaiser wegen dieses sanften und verliebten Verhaltens, während sich die Truppen seines Widersachers Vitaliano Byzanz nähern. Der Kaiser springt sofort auf und ruft ,In den Krieg!‘. Dieser Moment kann uns gut daran erinnern, wie leicht Macht manipuliert werden kann. Ich halte das für eine gute Lektion für Kaiser und Dirigenten gleichermaßen.“

GIUSTINO Opera seria (1737) MUSIK VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL LIBRETTO BASIEREND AUF EINER VORLAGE VON NICOLÒ BEREGAN UND PIETRO PARIATI In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Markellos Chryssicos

Inszenierung & Choreografie James Darrah Ausstattung

Adam Rigg

Licht

Franz Tscheck

Giustino

Riccardo Angelo Strano

Arianna

Jenna Siladie

Anastasio

Rafał Tomkiewicz

Leocasta

Tatiana Kuryatnikova

Vitaliano

Johannes Bamberger

Amanzio

Kristján Jóhannesson

Polidarte

Dumitru Mădărăsan  ´ Ilona Revolskaya

Fortuna Bach Consort Wien

Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper

PREMIERE Mittwoch, 4. Dezember 2019, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 7. / 9. / 11. / 14. / 18. / 21. / 28. Dezember 2019, 19.00 Uhr 2. / 4. Jänner 2020, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 1. Dezember 2019, 13.00 Uhr | Hölle

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James Darrah


PREMIERE IM DEZEMBER

Im Knotenpunkt polnischer Musikkultur Mit Halka schuf Stanisław Moniuszko die berühmteste polnische Oper, zu deren szenischer Uraufführung es beinahe niemals gekommen wäre Die erste Aufführung von Moniuszkos Halka am Neujahrstag 1858 im Warschauer Operntheater wurde überwältigend aufgenommen. Der Komponist schrieb an seine Familie nach Wilna: „Ein vollkommener Erfolg.“ Die heutige Bedeutung des Komponisten Moniuszko in seinem Heimatland Polen und im übrigen Ausland könnte nicht unterschiedlicher sein. In Polen gilt er seit dieser Premiere seiner ersten Oper als Nationalkomponist und als Begründer der polnischen Oper. Außerhalb Polens gilt er Opernfreunden, falls sein Name überhaupt bekannt ist, als Geheimtipp. Der Historiker und Musikwissenschafter Rüdiger Ritter hat mit Der Tröster der Nation die erste deutschsprachige Biographie über Stanisław Moniuszko vorgelegt, die er auch im Theater an der Wien präsentieren wird. Moniuszko entstammte einer Familie polnischer Landadeliger und verbrachte sein Leben im Überschneidungsgebiet der polnischen, litauischen und weißrussischen Kultur, das Teil oder Protektorat des russischen Kaiserreiches war. Er wurde 1819, zwei Jahre nach dem Wiener Kongress, auf dem das weitere Schicksal Polens entschieden worden war, nahe Minsk, der heutigen Hauptstadt Weißrusslands, geboren. Als Musiker wirkte Moniuszko zunächst in Wilna, der heutigen Hauptstadt Litauens, und wurde schließlich in Warschau zum Chefdirigenten der Nationaloper im Teatr Wielki ernannt. Wechsel zwischen Hoffnung und Enttäuschung Nach seinem Studium in Berlin hatte sich Moniuszko in Wilna niedergelassen, wo er anfänglich als Organist tätig war. Die Jahre in Wilna, schreibt Rüdiger Ritter, „stellten für Moniuszko eine Zeit des mehrfachen Wechsels zwischen Hoffnungen auf Anerkennung einerseits und Enttäuschungen seiner Erwartungen andererseits dar. Auf der Suche nach einer Stellung, die ihn sowohl als Komponist befriedigte als auch ihm und seiner Familie ein gesichertes Auskommen ermöglichte, pendelte Moniuszko in diesen Jahren zwischen Wilna, Petersburg und Warschau hin und her, immer im Bestreben, mögliche Chancen auszunutzen, die sich ihm darboten. Weder im Osten noch im Westen jedoch gelang es ihm, mehr als Achtungserfolge oder verbale Anerkennung zu erzielen, so dass er sich wieder auf Wilna zurückgeworfen sah.“

Auf einer Reise nach Warschau lernte Moniuszko 1846 den revolutionären Dichter Włodzimierz Wolski kennen, der das Libretto zu Halka verfassen sollte. Im Mittelpunkt von Wolskis Geschichte steht der Gegensatz zwischen adeliger und bäuerlicher Lebenswelt. Im selben Jahr war in Galizien, dem österreichischen Teilgebiet Polens, ein Aufstand der Landbevölkerung ausgebrochen, der sich aber nicht gegen die Habsburger Herrschaft, sondern gegen die polnischen Landadeligen gerichtet hatte. Rüdiger Ritter sieht darin ein wichtiges Thema für den Komponisten: „Moniuszkos Grundthema, nämlich die Kritik am Gebaren des Adels und am Konzept der Adelsnation, war hier unversehens zu einem aktuellen Thema geworden.“ Moniuszko und Wolski erzählen die tragische Liebesgeschichte zwischen dem Gutsherrn Janusz und seiner Leibeigenen Halka. Der wohlhabende Janusz soll Zofia, die Tochter des Gutsbesitzers Stolnik, heiraten. Der traurige Gesang eines Mädchens stört die Feierlichkeiten. Janusz erkennt die Stimme sofort, sie gehört dem Bauernmädchen Halka, seiner heimlichen Geliebten, die ein Kind von ihm erwartet und die er ohne Erklärung verlassen hat. Halka hofft noch immer, Janusz werde sie heiraten, während der junge Adelige sie erneut belügt, um Zofia heiraten zu können. Moniuszko vertonte Wolskis Libretto trotz seiner übrigen Verpflichtungen rasch und hoffte auf eine baldige Aufführung in der Warschauer Oper. Dort hatte sich aber intellektueller Widerstand gegen das Sujet gebildet. Nach den Unruhen in Galizien war eine Oper, in der die einfache Landbevölkerung positiv dargestellt wird, in konservativen Kreisen unerwünscht und Halka wurde nicht aufgeführt. Für den konservativen Dichter Karol Baliński war die Oper „unlogisch“ und „schädlich“. „Unlogisch sei es“, zitiert Rüdiger Ritter aus einem Brief des Dichters, der sich vom Demokraten zum Reaktionär gewandelt hatte, „Mitglieder der einfachen Landbevölkerung auf die Bühne zu stellen, die ja nicht lesen und schreiben könnten, und schädlich sei das Thema, da es Zwietracht zwischen den gesellschaftlichen Schichten säe, wo doch Einigkeit und Harmonie gefordert seien“. In Wilna, das außerhalb des Königreichs Polen lag, war immerhin eine konzertante Aufführung möglich, die am

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Corinne Winters singt die Titelrolle der Halka

Neujahrstag 1848 im privaten Kreis stattfand und wohlwollend, aber ohne große weitere Wirkung aufgenommen wurde. Moniuszkos Hoffnungen auf seinen künstlerischen Durchbruch hatten sich zerschlagen und das Thema Oper war für ihn beendet. Ein Jahrzehnt später erlebte Warschau eine kurzzeitige politische Liberalisierung nach dem Regierungsantritt von Alexander II. als Kaiser von Russland. Über diese spannende Phase des Warschauer Kulturlebens schreibt Rüdiger Ritter: „Die Ankündigung kultureller Liberalisierungen hatte zu einer Art Burgfrieden innerhalb polnisch-nationaler Kreise geführt: Um polnische Kulturerzeugnisse sichtbarer zu machen, war die Bereitschaft gestiegen, auch Werke zu protegieren, mit denen sich nicht alle Angehörigen der polnischen Intelligenz einverstanden erklärten – man war also bereit, den Dissens über Halka zurückzustellen, wenn dadurch erreicht werden konnte, dass eine weitere Oper eines polnischen Komponisten in Warschau aufgeführt werden konnte. Von wem die Idee zur Wiedererneuerung der Halka letztlich ausging, ist nicht bekannt – sicher ist nur, dass es nicht Moniuszko war.“ Dennoch machte sich der Komponist unverzüglich an die Arbeit, nahm Veränderungen und Bearbeitungen vor und verlängerte die ursprünglich zweiaktige Oper auf vier Akte. Die Premiere war ein durchschlagender Erfolg. Moniuszkos Schwager berichtete nach Wilna von einem riesigen Bravo nach der Ouvertüre und von außergewöhnlichem Enthusiasmus: „Insgesamt sage ich Euch, dass es eine äußerst angenehme Überraschung sowohl für das Publikum als auch für alle anderen war. Heute ist die zweite Vorstellung, die sicher noch besser gehen wird. An der Kasse herrscht riesiger Andrang, man kann keine Karten mehr bekommen.“ Der Erfolg förderte Moniuszkos Karriere. Er erhielt eine Anstellung als Chefdirigent an der Warschauer Oper

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HALKA Oper in vier Akten (1858) MUSIK VON STANISŁAW MONIUSZKO LIBRETTO VON WŁODZIMIERZ WOLSKI In polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Łukasz Borowicz

Inszenierung

Mariusz Treliński

Bühne

Boris Kudlička

Kostüm

Dorota Roqueplo

Haar- & Make up-Design

Łukasz Pycior

Licht

Marc Heinz

Video

Bartek Macias

Choreografie

Tomasz Wygoda

Dramaturgie

Piotr Gruszczyński

Jontek

Piotr Beczała

Halka, ein Bauernmädchen Corinne Winters Stolnik

Alexey Tikhomirov

Zofia, seine Tochter

Natalia Kawałek

Janusz, ihr Verlobter

Tomasz Konieczny

Dziemba, Haushofmeister Lukas Jakobski ORF Radio-Symphonieorchester Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien in Koproduktion mit dem Teatr Wielki Warschau

PREMIERE Sonntag, 15. Dezember 2019, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 17. / 19. / 22. / 29. / 31. Dezember 2019, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 1. Dezember 2019, 11.00 Uhr


mit dem Auftrag, polnische Opern aufzuführen. „Das sollten in der Folge“, schreibt Rüdiger Ritter, „fast ausschließlich seine eigenen sein. Damit hatte Moniuszko die besten Arbeitsbedingungen erreicht, die sich ein polnischer Komponist dieser Zeit nur wünschen konnte.“ Der Komponist aus der Provinz, der seine Opernträume schon begraben hatte, sollte weitere sechs polnische Opern schreiben, die alle in Warschau uraufgeführt wurden. Stanisław Moniuszko verstarb am 4. Juni 1872 und wurde auf dem Powa̧zki-Friedhof in Warschau feierlich beerdigt. Moniuszkos Halka und ihr Erfolg in Warschau zu Beginn des Jahres 1858 stellen für Rüdiger Ritter nicht nur den entscheidenden Umbruch in der Biographie des Komponisten dar: „Bei diesem Werk handelte es sich auch um einen Knotenpunkt der polnischen Musikkultur des 19. Jahrhunderts, wie erst aus dem Rückblick deutlich wird. In Halka bündelten sich Ideen, Konzepte und Erwartungen, die seit Ausgang des 19. Jahrhunderts von polnischen Musikern, Intellektuellen und Publizisten an die Gattung Oper gestellt wurden. Sie fasste wesentliche gesellschaftliche Fragen ihrer Zeit zusammen und präsentierte eine Behandlung dieser Fragen anhand tagespolitischer Ereignisse.“

Für die polnische Aufführungspraxis blieb Halka ununterbrochen von eminenter Bedeutung. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden in den Städten des erneut entstandenen Polens sämtliche Opernhäuser mit Halka wiedereröffnet. Zu billig, kurz und bündig sei es aber, schließt Rüdiger Ritter, zu behaupten, dass Moniuszkos Werke nur in polnischer Umgebung begreifbar seien. „Zu offensichtlich sind dafür die zahlreichen Bezüge von Moniuszkos Werk zu anderen europäischen Ländern, die zeigen, wie sehr und selbstverständlich dieses Werk in die europäische Kultur eingebettet ist. Es auf den nationalen Aspekt zu reduzieren, würde Werk und Komponist bei weitem nicht gerecht werden. Heutzutage ist es möglich, die Brille der nationalstaatlichen Betrachtungsweise abzusetzen und das Neben- und Miteinander zu betrachten – und zu erkennen, wie die Fixierung auf nationale Kulturen für einen Künstler wie Moniuszko zugleich Quelle künstlerischer Inspiration wie auch Beschränkung seines Schaffens war. So ungewöhnlich diese Interpretation insbesondere in Polen sein mag, so ermöglicht jedoch gerade eine solche Betrachtungsweise, die schöne und verständliche Musik Moniuszkos noch auf weiteren, bisher kaum beschrittenen Perspektiven als schön zu empfinden und zu verstehen.“

BUCHPRÄSENTATION RÜDIGER RITTER: DER TRÖSTER DER NATION – STANISŁAW MONIUSZKO UND SEINE MUSIK Stanislaw Moniuszko gilt in Polen als Nationalkomponist, seine Werke werden außerhalb Polens jedoch kaum gespielt und seinen Namen kennen nur Spezialisten. 2019 jährte sich am 5. Mai sein Geburtstag zum 200. Mal – zu diesem Anlass erschien die erste deutschsprachige Biografie des Komponisten, um ihn endlich einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vorbereitend zu unserer Aufführungsserie von Halka wird dieses Buch von seinem Autor Rüdiger Ritter im Theater an der Wien in Zusammenarbeit mit dem polnischen Institut Wien präsentiert. Die Moderation besorgt Oliver Loew, der Direktor des Deutschen Poleninstituts.

Rüdiger Ritter: Der Tröster der Nation Stanisław Moniuszko und seine Musik Freitag, 6. Dezember 2019, 18.00 Uhr Theater an der Wien – Hölle Eintritt frei Zählkarten an der Tageskassa Theater an der Wien

STAGIONE #2 | 13


KABARETT IN DER HÖLLE

Essen, trinken, lieben Georg Wacks und sein Ensemble präsentieren ihr elftes Kabarettprogramm Der brennende Diwan Im Herbst 1906 eröffneten die Volksschauspieler Sigmund und Leopold Natzler das Cabaret „Die Hölle“ im Souterrain des Theater an der Wien mit dem Walzer Mephistos Höllenrufe von Johann Strauss. In der Hölle traten Fritz Grünbaum, Karl Farkas, Hans Moser, Hugo Wiener oder Mela Mars auf, Franz Lehár und der junge Robert Stolz schrieben einaktige Varietéoperetten. 1938 erlebten die Künstler der Hölle ihre Hölle, sie wurden beraubt, vertrieben und ermordet. Fritz Grünbaum und Fritz Beda-Löhner waren die bekanntesten Opfer. Hugo Wiener und Karl Farkas konnten rechtzeitig entkommen. Georg Wacks und das seit Anfang an unveränderte Ensemble präsentieren seit 2010 in der Hölle aktuelle Kabarettprogramme im Sinne der historischen Aufführungspraxis. Die Stückauswahl deckt erneut ein breites, nicht immer zusammenhängendes Themenfeld ab, die

Texte schwanken zwischen höchstem und zweifelhaftem Niveau. Ein Gedicht von Fritz Grünbaum aus der Zeit der Hölle gibt Einblick in das poetische Schaffen der Autoren. Das „morgenländische Jubiläumsprogramm“, begleitet von der von Marie-Theres Arnbom kuratierten Ausstellung Zwischen Halbmond und Sichel, beruft sich auf die alte assyrische Inschrift „Du aber, Fremdling, iss, trinke, liebe; was sonst der Mensch hat, ist nicht der Rede wert“. Die Ausstattung von Stefan Fleischhacker und Elena Schreiber folgt dem orientalischen Thema nicht und steht im Zeichen von 100 Jahre Bauhaus. Christoph Wagner-Trenkwitz hat sich als Originaldarsteller von Cats im Keller verirrt und Martin Thoma widersetzt sich dem Kopftuchverbot. Das Ensemble Albero Verde begleitet wie gewohnt den Abend musikalisch und erinnert gemeinsam mit Elena Schreiber an die Mondlandung vor 50 Jahren.

DER BRENNENDE DIWAN Kabarett in der Hölle Konzeption & Inszenierung Ausstattung Licht

Georg Wacks Stefan Fleischhacker & Elena Schreiber Franz Tscheck

Mit

Elena Schreiber Stefan Fleischhacker Martin Thoma Georg Wacks Christoph Wagner-Trenkwitz

Ensemble „Albero Verde“ Violine Cello Klarinette Klavier

Barbara Klebel-Vock Rainer Ullreich Ruth Ferlic Reinhold Brunner Christina Renghofer

Ausstellung

Marie-Theres Arnbom

PREMIERE Mittwoch, 6. November 2019, 20.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 8. / 9. / 10. / 11. / 12. / 29. / 30. November 2019, 2. / 3. Dezember 2019, 20.00 Uhr

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Sonntag komm’ ich zu dir! Text: Fritz Grünbaum, Musik: Robert Stolz Rosa heißt meine Liebe, die in Prosa nie ich beschriebe; Rosa ist mein Freudenborn, ist hinten und vorn wohlgebor’n. Nie wollt’ Shimmy sie tanzen, sondern sie wollt’ Landluft und Pflanzen; d’rum schrieb ich ihr kurzerhand posterestant’: „Komm aufs Land!“ Sonntag komm’ ich zu dir, früh schon um halb neun, Sonntag wandern dann wir in den jungen Frühling hinein! Sonntag das ist die Zeit, wo die Herzen blüh’n, und die Erde ihr Kleid schmückt mit dem schönsten Grün. Rosa ging auch in Gnaden mit mir, froh sah ich ihre Waden; hätt’ am liebsten mich verlobt, im Wald gleich geprobt, wie man tobt! Schad’ nur, dass Rosas Tante immer g’rad nur neben uns rannte; „Rosa“ sprach ich d’rum, „wozu brauchst denn du diese Kuh?“

Sonntag komm’ ich zu dir, früh schon um halb neun, Sonntag wandern dann wir in den Frühling, aber allein! Sonntag das ist die Zeit, wo die Herzen blüh’n, ohne Tante, zu zweit woll’n wir ins junge Grün. Richtig kam die charmante Rosa tüchtig ganz ohne Tante nächsten Sonntag in den Wald; die ganze Gestalt kannt’ ich bald! Fein war’s drinnen im Grünen, doch gemein war’s, als wir von hinnen mussten aus dem grünen Moos Fassungslos sagt’ ich bloß: Sonntag komm’ ich zu dir, früh schon um halb neun, Sonntag wandern dann wir in den jungen Frühling hinein! Sonntag das ist die Zeit, wo uns freut das Grün. Du bist’s hintern am Kleid, ich bin es auf den Knien.

I M PR E S S U M: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Nadine Dellitsch | Einführung La Vestale: Olaf A. Schmitt Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Gabriela Hauk, Sylvia Hödl, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner-Nguyen, Ksenija Zadravec Marketing & Produktion: Patrick Jahoda | Redaktionsschluss: 16. Oktober 2019 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

B I LDNAC HWE I S:

Cover: Nadine Dellitsch, unter Verwendung von Wilde Triebe von Leopold Kogler / beyond // S. 6 Johannes Erath © Peter M. Mayr // S. 9 Markellos Chryssicos © Agentur Parnassus // S. 10 James Darrah © Simona Kessler S. 12 Corinne Winters © Fay Fox // S. 13 Stanisław Moniuszko © unbezeichnet // S. 14/15 Ensemble von Der brennende Diwan © Herwig Prammer // S. 17 William Christie © Oscar Ortega // S. 18 Claudio Osele © Katharina Kovacic S. 19 Vivica Genaux © Ribalta Luce Studio // S. 20 Junges Ensemble Theater an der Wien © Peter M. Mayr // S. 21 Elizabete Šı̄rante © Peter M. Mayr / Szenenfoto aus Candide © Herwig Prammer // S. 22 Osterflash 2019 © Herwig Prammer


BUCHPRÄSENTATION

Beethoven in Wien Der Fotograf und Autor Andreas J. Hirsch hat sich auf Beethovens Spuren in Wien begeben. Am 7. November wird der Bildband „Von den Weltpremieren im Theater an der Wien bis zu den Spaziergängen in Heiligenstadt“ präsentiert Ludwig van Beethoven (1770–1827) zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten Komponisten aller Zeiten. Mehr als 35 Jahre lang lebte und komponierte er in Wien. An das Theater an der Wien wurde Ludwig van Beethoven 1803 als „composer in residence“ geholt. Hier wurde 1805 seine 3. Sinfonie, die Eroica, erstmals öffentlich aufgeführt. Uraufführungen weiterer Schlüsselwerke sollten folgen, so auch jene seiner einzigen Oper Leonore, dem späteren Fidelio, ebenfalls im Jahr 1805. Das Theater an der Wien blieb für Beethoven lange Jahre ein wesentlicher Fixpunkt. Ausgehend vom Theater an der Wien folgt der Autor und Fotograf Andreas J. Hirsch den Spuren des Komponisten und erforscht die Magie der Beethoven-Orte in Wien von der Innenstadt bis nach Heiligenstadt. Das Buch, ein Projekt der Vereinigten Bühnen Wien, versteht sich als Versuch einer Annäherung an Beethoven mit fotografischen Mitteln, es soll ein visueller Begleiter zur Begegnung mit Beethovens Musik sein. Die bildliche Spurensuche durch das Wien aus Beethovens Zeit wird mit Zitaten und Gedanken von renommierten Künstlern, Autoren und Intendanten wie Rudolf Buchbinder, Jan Caeyers, Sir John Eliot Gardiner, Roland Geyer, Stefan Herheim, Daniel Hope, William Kinderman und Christian Thielemann ergänzt. Andreas J. Hirsch ist künstlerischer Fotograf, Autor und Kurator. Zu seinen Büchern zählen Werke über Pablo Picasso, Tina Modotti, Friedensreich Hundertwasser und HR Giger sowie Creating the Future – A Brief History of Ars Electronica 1979–2019. Als Kurator des Kunst Haus Wien von 2009 bis 2014 gestaltete er u. a. Ausstellungen über Linda McCartney und Henri CartierBresson. Andreas J. Hirsch: Beethoven in Wien Vereinigte Bühnen Wien / Edition Lammerhuber Baden, 2019, 216 Seiten, ISBN 978-3-903101-50-0 Erhältlich ist das Buch ab dem 11. November 2019 in allen Buchhandlungen in Österreich, Deutschland und in der Schweiz. Online: edition.lammerhuber.at und auf Amazon Preis: ¤ 29,90

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DANKSAGUNG 159 Spenderinnen und Spender und die angeführten Sponsoren haben durch ihren Beitrag wesentlich zur Realisierung des VBW-Projekts „Beethoven in Wien“ beigetragen. Sie unterstützen mit diesem Werk das Beethoven-Jubiläum 2020 im Theater an der Wien und damit werden weitere ausgewählte Orte auf den Spuren des großen Komponisten in ein besonderes Licht gerückt. Vielen Dank für diese Unterstützung!


OPER KONZERTANT

Im Garten der Stimmen William Christie leitet Mozarts La finta giardiniera Als Dirigent und Gründer des Ensembles Les Arts Florissants hat William Christie die historisch informierte Aufführungspraxis entscheidend mitgeprägt. Seine zweite große Leidenschaft gilt dem Garten und ist außerhalb Frankreichs weniger bekannt, obwohl sie im Namen seines Ensembles mitschwingt. Seit drei Jahrzehnten restauriert und revitalisiert William Christie ein Anwesen aus dem späten 16. Jahrhundert in der kleinen, westfranzösischen Gemeinde Thiré. Der nach historischen französischen und italienischen Vorbildern gestaltete Garten wurde 2006 in die Supplémentaire des Monuments Historiques Frankreichs aufgenommen und ist öffentlich zugänglich. Seit 2012 findet dort das Festival Dans les Jardins de William Christie statt. Le Jardin des Voix, Garten der Stimmen, nennt Christie passenderweise auch sein Programm zur Förderung des sängerischen Nachwuchses, dessen Akademie in Thiré stattfindet. Zum vierzigjährigen Jubiläum von Les Arts Florissants haben William Christie und die jungen Sängerinnen und Sänger der neunten Ausgabe dieses Stimmengartens zum ersten Mal eine ganze Oper erarbeitet und sich für Mozarts thematisch passende La finta giardiniera entschieden. Nach der Einarbeitung und der Premiere in Thiré präsentiert William Christie gemeinsam mit Les Arts Florissants diese künstlerische Ernte auch im Theater an der Wien. Die Hauptrolle einer als Gärtnerin verkleideten Marchesa übernimmt die junge italienische Sopranistin Mariasole Mainini.

Der 18-jährige Mozart hat die turbulente Komödie rund um die „falsche Gärtnerin“ Sandrina für den Münchner Karneval geschrieben. Sein dramatisches Talent blieb seinen Zeitgenossen nicht verborgen, der Dichter Schubart prophezeite blumig: „Wenn Mozart nicht eine im Gewächshaus getriebene Pflanze ist, so muss er einer der größten Komponisten werden, die jemals gelebt haben.“ Welchen Gefallen Mozart, der sein gesamtes Leben in Städten oder auf Reisen verbracht hat, selbst an Gärten empfunden haben mag, ist nicht überliefert. In seinen Briefen finden sich keine Naturschilderungen. Nur einmal schildert er einen Ausflug in den Wienerwald und lobt eine künstlich angelegte Grotte „als wenn sie so von Natur wäre“.

LA FINTA GIARDINIERA Dramma giocoso in drei Akten (1775) Musik von Wolfgang Amadeus Mozart Libretto von Giuseppe Petrosellini Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung Don Anchise Sandrina Contino Belfiore Arminda Cavaliere Ramiro Serpetta Roberto (Nardo)

William Christie Rory Carver Mariasole Mainini Moritz Kallenberg Deborah Cachet Théo Imart Lauren Lodge Campbell Sreten Manojlovic

Les Arts Florissants Dienstag, 19. November 2019, 19.00 Uhr

William Christie

STAGIONE #2 | 17


OPER KONZERTANT

Unsterblich wie Hasse Claudio Osele leitet die von ihm editierte Serenata Semele von Johann Adolf Hasse Der aus Hamburg stammende Johann Adolf Hasse war als ein auf die Opera seria spezialisierter Komponist in den letzten Tagen des Absolutismus eine europaweite Berühmtheit. Kaum ein Komponist hatte zu Lebzeiten mehr Erfolg und noch der junge Mozart wollte „unsterblich wie Händel und Hasse werden“. Hasse war mit Metastasio, dem berühmtesten Librettisten des Barock, und dem Kastraten Farinelli befreundet, mit der Sängerin Faustina Bordoni verheiratet und galt als Lieblingskomponist von Erzherzogin Maria Theresia. Kaum ein anderer Komponist aber wurde nach seinem Tod dauerhafter vergessen als Hasse.

SEMELE Serenata in zwei Teilen (1726) Musik von Johann Adolf Hasse Libretto von Francesco Ricciardi Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung Semele Giunone Giove

Claudio Osele Arianna Vendittelli Roberta Invernizzi Sonia Prina

Le Musiche Nove Dienstag, 26. November 2019, 19.00 Uhr

Claudio Osele

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Mit 23 Jahren reiste Hasse nach Neapel, dem Zentrum der Oper, um bei Nicola Porpora und Alessandro Scarlatti Komposition zu studieren. Drei Jahre später überraschte Hasse 1725 mit seinem ersten Werk für das Musiktheater, der Serenata Marc’Antonio e Cleopatra, das neapolitanische Publikum. Ein Jahr später ließ Hasse mit einer weiteren Serenata, La Semele, o sia La richiesta fatale, einen weiteren Beitrag zu dieser kammeropernhaften Gattung mit wenigen Partien und klein besetztem Orchester folgen. Wer dem jungen Hasse den Semele-Auftrag erteilt hat, ist unbekannt, doch in den folgenden Jahrzehnten prägten die Werke Hasses den europäischen Opernbetrieb, allein 33 Libretti von Pietro Metastasio hat Hasse vertont. Bei all diesen Erfolgen galt die frühe Serenata Semele als verschollen, bis im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien eine Kopie der Partitur wiederentdeckt wurde. Der italienische Dirigent und Musikwissenschafter Claudio Osele hat nach dieser Ausgabe Hasses Semele editiert und bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2018 zum ersten Mal nach drei Jahrhunderten wieder zur Aufführung gebracht. Osele, der sich neben seiner Tätigkeit als Dirigent besonders als Wiederentdecker von spätbarocken und frühklassischen Werken einen Namen gemacht hat, leitet zum ersten Mal im Theater an der Wien das von ihm 2001 gegründete Orchester Le Musiche Nove, die Titelrolle übernimmt die junge Römerin Arianna Vendittelli.


OPER KONZERTANT

Rodrigos größter Sieg Thibault Noally und sein Ensemble Les Accents stellen Händels erste italienische Oper vor Der junge französische Geiger und Dirigent Thibault Noally wurde 1982 geboren, im selben Jahr gründete Marc Minkowski sein Ensemble Les Musiciens du Louvre. Noally studierte Violine an der Royal Academy of Music in London und trat 2006 zum ersten Mal als Konzertmeister in Minkowskis Orchester auf. Beim Festival International d’Opéra Baroque in Beaune im Burgund stellte Noally 2014 dann sein eigenes Ensemble Les Accents vor, dessen Schwerpunkt neben dem barocken Violinenrepertoire auf der italienischen und französischen Barockoper liegt. Ohne die italienischen Opern Händels ist das Repertoire eines neu gegründeten Ensembles der historischen Aufführungspraxis kaum vorstellbar, und Thibault Noally und Les Accents beginnen ihre Auseinandersetzung mit Händel ganz am Anfang mit dessen zweiter erhaltener und erster in Italien entstandener Oper Rodrigo. Nach drei Jahren als Musiker und Komponist in der Hamburger Oper am Gänsemarkt brach der 21-jährige Händel auf eigene Kosten zu einer Studienreise nach Italien auf, die vier Jahre dauern sollte. Die wahrscheinlich im Auftrag der Fürstenfamilie Medici für Florenz 1707 entstandene Opera seria in drei Akten heißt eigentlich Vincer se stesso è la maggior vittoria, „Sich selbst zu besiegen, ist der größte Sieg“, basiert auf einem Libretto von Francesco Silvani und wird heute unter dem leichter merkbaren Titel Rodrigo aufgeführt.

Historischer Hintergrund ist das Ende des westgotischen Reichs unter König Roderich in Spanien zu Beginn des 8. Jahrhunderts, das Libretto fokussiert aber auf die persönlichen Verstrickungen der königlichen Familie. Händels großer Erfolg mit den Aufführungen von Agrippina in Venedig 1709 hat das Interesse an seiner ersten italienischen Oper lange überschattet. Erst ab den 1970er Jahren wurde Rodrigo wiederentdeckt, neu zusammengestellt und in Innsbruck 1984 erstmals wieder aufgeführt. In der Titelrolle kehrt Vivica Genaux an die Wienzeile zurück, im Jänner wird die aus Alaska stammende Mezzosopranistin in einer weiteren konzertanten Aufführung dann auch die Titelrolle von Hasses Irene übernehmen.

RODRIGO Oper in drei Akten (1707) Musik von Georg Friedrich Händel Libretto nach Francesco Silvani Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung Rodrigo Esilena Florinda Giuliano Evanco Fernando

Thibault Noally Vivica Genaux Emőke Baráth Julia Lezhneva Emiliano Gonzalez Toro Dylyara Idrisova Anthea Pichanick

Orchestre Les Accents Freitag, 20. Dezember 2019, 19.00 Uhr

Vivica Genaux

STAGIONE #2 | 19


JET SPECIALS

Operettenderby Kálmán gegen Léhar in einer szenischen Einrichtung von Anna Katharina Bernreitner

Die Goldene Ära der Wiener Operette erlebte ihren Höhepunkt am 5. April 1874 mit der Uraufführung von Johann Strauss’ Die Fledermaus im Theater an der Wien. Mit der Uraufführung von Franz Léhars Die lustige Witwe am 30. Dezember 1905 begann die Silberne Ära der Wiener Operette ebenfalls im Theater an der Wien. Die Anfeindungen der Operette als seichte Unterhaltung aber sind so alt wie die Gattung selbst. Sie wurde als leichte Muse abgetan, während die Operettenautoren tatsächlich rasch und sarkastisch auf zeitpolitische Strömungen reagierten. Franz Lehár und Emmerich Kálmán hatten beide ungarische Wurzeln und erlebten ihre größten Erfolge in ihrer Wahlheimat Wien. Die Donaumetropole war um die

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Jahrhundertwende eine der größten Städte der Welt, vielsprachig und multikulturell. Die Theaterleidenschaft der Bevölkerung eröffnete beiden Komponisten neue Möglichkeiten, aber die Konkurrenz war groß. Die lustige Witwe bezeichnete Léhar selbst als Experiment, zu dem die Direktion des Theater an der Wien kein Vertrauen habe. Der Erfolg der Premiere aber war groß und Léhar schrieb in Folge nahezu 30 Bühnenwerke. Er wollte die Operette wieder als Kunstgattung etablieren, die mehr zu bieten hat als unterhaltsame Zerstreuung. Gustav Mahler war von Der lustigen Witwe so begeistert, dass er vergeblich versuchte, den zentralen Walzer nachzuspielen. Er soll danach beim Musikverlag Doblinger heimlich einen Blick in die Partitur geworfen haben. Der jüngere Emmerich Kálmán stellte sich mit seiner ersten deutschsprachigen Operette Ein Herbstmanöver am 22. Januar 1909 im Theater an der Wien in Wien vor und erlebte mit Die Csárdásfürstin und Gräfin Mariza seine größten Erfolge. 1938 endete die Silberne Operettenära nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland. Der Jude Kálmán floh über Zürich und Paris in die Vereinigten Staaten. Franz Léhar wurde vorgeworfen, dass er „sich ausnahmslos jüdischer Textbuchverfasser bei seinen Operetten bedient“ habe. Unter diesen Autoren befand sich auch Fritz Grünbaum, mit dem Franz Léhar die Kinderoperette Peter und Paul reisen ins Schlaraffenland verfasste, die im Kabarett Die Hölle im Souterrain des Theater an der Wien aufgeführt wurde, wo auch heute wieder Kabarettvorstellungen stattfinden. Anna Katharina Bernreitner, die das erfolgreiche, interaktive Musiktheater für Kinder Papagena jagt die Fledermaus im Theater an der Wien inszeniert hat, wird im zweiten JET Special dieser Saison Arien, Duette, Ensembles und Szenen aus Operetten von Emmerich Kálmán und Franz Lehár szenisch einrichten.

KÁLMÁN GEGEN LEHÁR Arien, Duette, Ensembles und Szenen aus Operetten von Emmerich Kálmán und Franz Lehár Szenische Einrichtung: Anna Katharina Bernreitner Mit: Ilona Revolskaya, Jenna Siladie, Johannes Bamberger, Botond Ódor Montag, 30. Dezember 2019, 19.00 Uhr | Kammeroper


JUNGES ENSEMBLE

Neue Studienleiterin Elizabete Šı̄rante begleitet die Entwicklung des Jungen Ensembles Elizabete Šı̄rante stammt aus Riga, Lettland, begann ihr Musikstudium im Alter von sieben Jahren an der Jurmala School of Music und studierte Klavier, Dirigieren und Vokalbegleitung in ihrer Heimatstadt. Ihren Master-Abschluss in Klavier erwarb sie an der SibeliusAkademie in Helsinki. Ab 2006 war sie als Korrepetitorin an der Lettischen Nationaloper in Riga tätig, bevor sie 2010 nach Valencia, Spanien, zog wo sie als Coach am Opernhaus Palau de Les Artes Reina Sofia arbeitete und in der Folge eine viel gefragte Liedbegleiterin wurde. Darüber hinaus begann sie 2011 an der Music Academy of Valencia mit jungen Sängerinnen und Sängern zu arbeiten. Elizabete Šı̄rante absolvierte Meisterklassen mit renommierten Künstlern wie Julius Drake, Helmut Deutsch und Elly Ameling. Sie arbeitete mit den Dirigenten Andris Nelsons, Zubin Mehta und Cornelius Meister und coachte international anerkannte Sängerinnen wie Elı̄na Garanča und Asmik Grigorian. In der Kammeroper wird Elizabete Šı̄rante mit den Mitgliedern des Jungen Ensembles sowie den Gastsängern gemeinsam die jeweiligen Rollen einstudieren, die Proben begleiten und intensiv an der künstlerischen Weiterentwicklung der jungen Talente arbeiten.

GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER KAMMEROPER Präsident: Oswald Schellmann Vizepräsident: Mag. Thomas Angermair Schriftführer: Mag. Siegfried Menz Werden Sie Teil unseres Kammeropernuniversums! Mit Ihrer Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Freunde der Kammeroper unterstützen Sie unser talentiertes und handverlesenes Junges Ensemble und die Opernproduktionen in der Kammeroper. Zudem bieten sich Ihnen – je nach Art der Mitgliedschaft – weitere exklusive Vorteile, wie beispielsweise freier Eintritt zu den Konzerten und Einführungsmatineen, Zusendung von Informationsmaterial und auch die Einladung zum Kammeroper Klassik Club auf der summerstage ist Ihnen sicher!

Für Ihre Anmeldung kontaktieren Sie den Freundeskreis der Kammeroper: Oswald Schellmann | oswald.schellmann@chello.at

STAGIONE #2 | 21


ALLE AN DER WIEN

Maiflash 2020 Machen Sie mit beim Opernworkshop!

Raus aus dem Alltag – Rein ins Theater Wir entführen Sie vier Tage lang in den Kosmos der Oper – stehen Sie selbst auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Unter professioneller Anleitung haben Sie die Gelegenheit, magische Momente auf der Bühne hautnah zu erleben, die Perspektive zu wechseln und sich in verschiedenen Bühnenkünsten auszuprobieren. Programm Im Jahr 2020 dreht sich alles um Beethoven – der 4. Satz seiner 9. Symphonie steht auch im Mittelpunkt unseres Maiflash-Programms: FREUDE, SCHÖNER GÖTTERFUNKEN wird mit 150 Menschen durch das Theater an der Wien schallen! Darüber hinaus werden ausgewählte Stücke der Opernliteratur und große Chöre das Programm ergänzen. Die Teilnehmenden entscheiden sich schon im Vorfeld für einen Workshop (keine Vorkenntnisse notwendig) und verbringen die ersten drei Tage schwerpunktmäßig in ihren Gruppen. Alle studieren außerdem zwei Chöre ein, die zum Abschluss gemeinsam erklingen werden. Am vierten Tag, am Dienstag, den 19. Mai 2020, wird der große FLASH auf der Bühne geprobt, die kleinen szenischen und/oder musikalischen Einlagen der einzelnen Gruppen werden ineinander verwoben und am Nachmittag gemeinsam präsentiert. Alle Freund*innen, Familienmitglieder und Bekannte sind herzlich eingeladen, sich bei freiem Eintritt FLASHEN zu lassen und live mitzuerleben, was in drei Tagen im Theater an der Wien erarbeitet wurde. Das große Motto: Bühne macht Spaß!

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MAIFLASH-Workshops: 16. bis 19. Mai 2020, 10.00 bis 17.00 Uhr MAIFLASH-Flash: 19. Mai 2020 Gemeinsame Präsentation – freier Eintritt Kosten für Mitwirkende: ¤ 99,- | bis 18 Jahre: ¤ 39,Kontakt, Information und Anmeldung: maiflash@theater-wien.at Website: maiflash.theater-wien.at Anmeldeschluss: 31. Jänner 2020

MAIFLASH Workshops: Oper | Gesang | Schauspiel | Tanz | Backstage Chorleitung Chorleitung/Korrepetition Stimmbildung Oper Schauspiel Tanz Koordination Bühne 16. bis 19. Mai 2020

Roger Diáz Cajamarca Hannah Eisendle Christoph Huber Anna Sushon Generose Sehr Anna Katharina Bernreitner Beate Göbel Katharina Strohmayer Sarah Scherer


ENSEMBLE NOVEMBER / DEZEMBER LA VESTALE

Bertrand de Billy (Dirigent)

Johannes Erath (Inszenierung)

Elza van den Heever (Julia)

Michael Spyres (Licinius)

Sébastien Guèze (Cinna)

Franz-Josef Selig (Hohepriester)

Dumitru Claudia Mahnke (Oberste Vestalin) Mădărăsan ´ (Anführer der Wahrsager)

James Darrah (Inszenierung & Choreografie)

Riccardo Angelo Strano (Giustino)

Jenna Siladie (Arianna)

Rafał Tomkiewicz (Anastasio)

Tatiana Kuryatnikova (Leocasta)

Johannes Bamberger (Vitaliano)

Mariusz Treliński (Inszenierung)

Piotr Beczała (Jontek)

Corinne Winters (Halka)

Alexey Tikhomirov Natalia Kawałek (Zofia) (Stolnik)

Martin Thoma (Mitwirkender)

Christoph Wagner-Trenkwitz (Mitwirkender)

GIUSTINO

Markellos Chryssicos (Dirigent)

Kristján Jóhannesson (Amanzio)

HALKA

Łukasz Borowicz (Dirigent)

Tomasz Konieczny Lukas Jakobski (Dziemba) (Janusz)

DER BRENNENDE DIWAN

Georg Wacks (Konzeption & Regie /  Mitwirkender)

Stefan Fleischhacker (Ausstattung /  Mitwirkender)

Elena Schreiber (Ausstattung / Mitwirkende)

LA FINTA GIARDINIERA

William Christie (Dirigent)

Rory Carver (Don Anchise)

Mariasole Mainini Moritz Kallenberg Deborah Cachet (Sandrina) (Contino Belfiore) (Arminda)

Lauren Lodge Théo Imart (Cavaliere Ramiro) Campbell (Serpetta)

SEMELE

Claudio Osele (Dirigent)

Arianna Vendittelli Roberta Invernizzi Sonia Prina (Semele) (Giunone) (Giove)

RODRIGO

Thibault Noally (Dirigent)

Vivica Genaux (Rodrigo)

Emőke Baráth (Esilena)

Julia Lezhneva (Florinda)

Emiliano Gonzalez Toro (Giuliano)

Johannes Bamberger

Botond Ódor

KÁLMÁN GEGEN LEHÁR

Anna Katharina Bernreitner (Szenische Einrichtung)

Ilona Revolskaya

Jenna Siladie

Dylyara Idrisova (Evanco)

Anthea Pichanick (Fernando)

Sreten Manojlovic (Roberto (Nardo))

Ivan Zinoviev (Ein Konsul)

Dumitru Mădărăsan ´ (Polidarte)

Ilona Revolskaya (Fortuna)


6. NOVEMBER 2019 BIS 4. JÄNNER 2020 Der brennende Diwan

Kabarett in der Hölle Konzeption & Inszenierung: Georg Wacks | Ausstattung: Stefan Fleischhacker & Elena Schreiber | Licht: Franz Tscheck Mit: Elena Schreiber, Stefan Fleischhacker, Martin Thoma, Georg Wacks, Christoph Wagner-Trenkwitz | Ensemble „Albero Verde“ Premiere: Mittwoch, 6. November 2019, 20.00 Uhr | Aufführungen: 8. / 9. / 10. / 11. / 12. / 29. / 30. November 2019, 2./3. Dezember 2019, 20.00 Uhr Tickets: € 25

La Vestale

Tragédie lyrique in drei Akten von Gaspare Spontini (1807) Dirigent: Bertrand de Billy | Inszenierung: Johannes Erath | Mit: Elza van den Heever, Michael Spyres, Sébastien Guèze, Franz-Josef Selig, Claudia Mahnke, Dumitru Mădărăsan, Ivan Zinoviev | Wiener Symphoniker, Arnold Schoenberg Chor (Ltg.: Erwin Ortner) Premiere: Samstag, 16. November´ 2019, 19.00 Uhr | Aufführungen: 18. / 20. / 23. / 25. / 27. November 2019, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 10. November 2019, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

La finta giardiniera

Dramma giocoso in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1775) Dirigent: William Christie | Mit Rory Carver, Mariasole Mainini, Moritz Kallenberg, Deborah Cachet, Théo Imart, Lauren Lodge Campbell, Sreten Manojlovic | Les Arts Florissants | Dienstag, 19. November 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Nestroy-Verleihung

24. November 2019, 19.30 Uhr | Theater an der Wien

Semele

Serenata in zwei Teilen von Johann Adolf Hasse (1726) Dirigent: Claudio Osele | Mit: Arianna Vendittelli, Roberta Invernizzi, Sonia Prina | Le Musiche Nove Dienstag, 26. November 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Giustino

Opera seria von Georg Friedrich Händel (1737) Dirigent: Markellos Chryssicos | Inszenierung & Choreografie: James Darrah | Mit: Riccardo Angelo Strano, Jenna Siladie, Rafał Tomkiewicz, Tatiana Kuryatnikova Johannes Bamberger, Kristján Jóhannesson, Dumitru Mădărăsan, Ilona Revolskaya | Bach Consort Wien ´ Premiere: Mittwoch, 4. Dezember 2019, 19.00 Uhr | Aufführungen: 7. / 9. / 11. / 14. / 18. / 21. / 28. Dezember 2019, 19.00 Uhr, 2. / 4. Jänner 2020, 19.00 Uhr Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 | Einführungsmatinee: Sonntag, 1. Dezember 2019, 13.00 Uhr, Hölle | Tickets: € 5 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Buchpräsentation – Rüdiger Ritter: Der Tröster der Nation

Rüdiger Ritter: Der Tröster der Nation – Stanisław Moniuszko und seine Musik Freitag, 6. Dezember 2019, 18.00 Uhr | Theater an der Wien – Hölle | Eintritt frei | Zählkarten an allen Theater an der Wien Verkaufsstellen

Halka

Oper in vier Akten von Stanisław Moniuszko (1858) Dirigent: Łukasz Borowicz | Inszenierung: Mariusz Treliński | Mit: Piotr Beczała, Corinne Winters, Alexey Tikhomirov, Natalia Kawałek, Tomasz Konieczny, Lukas Jakobski | ORF Radio-Symphonieorchester Wien | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) | Premiere: Sonntag, 15. Dezember 2019, 19.00 Uhr | Aufführungen: 17. / 19. / 22. / 29. / 31. Dezember 2019, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 1. Dezember 2019, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Rodrigo

Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel (1707) Dirigent: Thibault Noally | Mit: Vivica Genaux, Emőke Baráth, Julia Lezhneva, Emiliano Gonzalez Toro, Dylyara Idrisova, Anthea Pichanick Freitag, 20. Dezember 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Arien, Duette, Ensembles und Szenen aus Operetten von Emmerich Kálmán und Franz Lehár Szenische Einrichtung: Anna Katharina Bernreitner | Mit: Ilona Revolskaya, Jenna Siladie, Johannes Bamberger, Botond Ódor Montag, 30. Dezember 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 20 | 15 | 10 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

KARTEN

Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte) Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Kontakt: abonnement@theater-wien.at Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr Hauptsponsor

FÜHRUNGEN

20. & 25. November, 18. & 30. Dezember 2019 jeweils 16.00 Uhr Dauer: 1 Stunde | Preis: € 7/5 (ermäßigt) Schulklassen: € 3 | Kinder unter 6 Jahren frei Information: +43/1/58830 2015 oder fuehrungen@theater-wien.at Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

KlangBlatt 8/2019 | DVR 0518751

JET Special: Kálmán gegen Lehár


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