Jugend an der Wien Magazin #11

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Jugend an der Wien # 11


Inhalt

Warum Shakespeare? 4 Isabella Kuëss Die ShakespeareVerfasserschaftsfrage Frank Günther

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Die Leiden des jungen Faust – ein Rückblick Faust in Zahlen

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Singend durch die Unterwelt

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Jahresprogramm 2017/2018

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Jugend an der Wien wird unterstützt von: Barbara & Martin Schlaff Pat & Marcus Meier

IMPRESSUM: Theater an der Wien – Intendant DI Roland Geyer Medieninhaber und Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. – Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer Redaktion: Florian C. Reithner Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Sylvia Hödl, Catherine Leiter (in Karenz), Axel E. Schneider, Sabine Seisenbacher, Philipp Wagner, Ksenija Zadravec Produktion: Tina Reithofer | Grafik: Constanze Necˇas Herstellung: TriSys DI Hans A. Gruber KG | Redaktionsschluss: 18. September 2017 Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

BILDNACHWEIS: Probenfotos © Herwig Prammer Portraits S17: ©Klara Howorka, ©Lena Bischoffshausen, Archiv


Editorial

Liebe Leserinnen und Leser! Eine aufregende Saison liegt hinter uns, eine ebenso aufregende Spielzeit wirft ihre Schatten voraus. „Jugend an der Wien“ hat sich immer als lebendiges Projekt verstanden, offen für Entwicklung, begierig auf Einflüsse, frei in der Gestaltung, aber kompromisslos in der Professionalität und Ernsthaftigkeit der Umsetzung. Angelehnt an die zentralen Fragestellungen von Goethes Faust entstand unter der Leitung von Regisseur Daniel Pfluger und Dirigent Raphael Schluesselberg in monatelanger Detailarbeit ein Musiktheaterstück, das in seiner ungestümen Direktheit die BesucherInnen der zwei ausverkauften Vorstellungen verblüfft und begeistert hat. Eine Neuerung gegenüber der vergangenen Jahre war die Einteilung der mitwirkenden Jugendlichen in eine Intensiv- sowie eine Ensemblegruppe. Ebenso neu war die Zusammenarbeit mit dem Oberstufen-Symphonieorchester des Musikgymnasiums Wien, die dieser ambitionierten Produktion noch weitere wichtige Impulse mitgegeben hat. Die aktuelle Saison von „Jugend an der Wien“ steht im Zeichen eines ganz großen Meisters der Literatur- und Theatergeschichte: William Shakespeare. „Shakespeare – ein Jugendtraum“ widmet sich dem vielfältigen Schaffen des Meisters und, vor allem, den unzähligen Vertonungen, die von Musik der Renaissance bis in unsere Tage reichen. Informationen über das Projekt und die Anmeldung finden Sie auf Seite 21. Viel Freude mit dem Jugendmagazin wünscht Ihnen Florian C. Reithner


Ein Gastbeitrag von Isabella Kuëss *

Warum Shakespeare? EIN PLÄDOYER FÜR DIE BÜHNE Im Jahr 2016 stellte Konrad Paul Liessmann im Zuge seiner vielbeachteten Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele die Frage, ob Musik und das Schöne noch einen Platz in einer Welt hätten, die derart von Gewalt, Krieg und Katastrophen zerrüttet ist wie die unsere. Kann und darf Kunst überhaupt noch ein Füllhorn der Harmonie und Schönheit sein? Oder ist es nicht vielmehr die Pflicht der Kunst, mit den Zungen der Wahrheit und der Erinnyen die politischen und sozialen Ungerechtigkeiten und Nöte anzuprangern und zu geißeln, welche uns diese bewegten Zeiten bereiten? Seine Conclusio ist ein wundervolles, sprechendes Plädoyer für die Kunst. Jugend an der Wien widmet sich in der Saison 2017/18 dem Genie William Shakespeares und der durch ihn inspirierten Musik. Wir blicken suchend in das Œuvre eines der größten Dichter der Geschichte auf der Suche nach Antworten – diese scheinen aktuell wie nie. Kunst ist vielseitig – ein mehrköpfiges Monster, wenn man so will. Kunst wird stets das sein, was sie für ihre Konsumenten sein kann und darf. Ob man in einem Gemälde die Farbstimmungen betrachten will oder beispielsweise eine politische Aussage sucht und findet, ist gleichermaßen „richtig“ und sagt mehr über dessen Betrachter als über dessen Schöpfer. Ob wir in Shakespeares Monologen der Schönheit der Sprache folgen wollen, oder eine aufwühlende Anklage gegen Heuchelei und Machtmissbrauch suchen: Wir werden in den meisten seiner Werke beides finden. Und wie oft kehren wir nach einiger Zeit zu einem Text zurück, nur um ein scheinbar neues Werk in Händen zu halten? Wir kennen das Phänomen aus der Musik: Sobald wir die Augen schließen, nimmt sie uns mit auf eine Reise, doch ist es selten zwei Mal dieselbe. Wir entdecken neue Nuancen und Stimmungen. Es ist unmöglich, zweimal dasselbe Buch zu lesen oder das gleiche Konzert zu hören, ohne dass sich unsere Wahrnehmung in der Zwischenzeit verändert hat. Die Rezeption eines Kunstwerkes ist stets auch eine Momentaufnahme – eine Reflexion unseres Selbst, unserer Persönlichkeit und unserer Entwicklung und Erfahrungen zum Zeitpunkt der Betrachtung. Wahrhaft große Kunst ist komplex und einfach zugleich und bietet uns stets neue Flächen zur Reflexion. Es ist an uns, den Mut zu finden, unserem Spiegelbild ins Auge zu blicken und durch es in ein Werk einzutauchen, um Neues über uns und die Welt herauszufinden. Shakespeare ist ein Mythos und zieht das Publikum in seinen Bann wie nur wenige andere Autoren. Warum? Es gibt darauf wohl so viele Antworten, wie es Menschen gibt. Eines ist jedoch gewiss: Benedict Cumberbatch als Hamlet, Helen Mirren als weiblicher Prospero und jeglicher Shakespeare, den Tom Hiddleston auf eine Bühne brachte, waren im vergangenen Jahr nahezu augenblicklich ausverkauft. Doch es ist nicht nur die Anziehungskraft berühmter und attraktiver Darstellerinnen und Darsteller, die Menschen begeistert. Es ist Shakespeare selbst. Er ist einer der großen Erzähler, schreibt fesselnde, packende, faszinierende Geschichten, die in ihrer Aktualität und Lebensnähe in 400 Jahren nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt haben. Vorstellungen im Globe Theatre, dem rekonstruierten Theater, welches Shakespeares Bühnenheimat war, sind äußerst beliebt, nur mit Glück ergattert man ein Ticket. 4



Shakespeares Geschichten verdanken ihre Sogwirkung nicht dem ehrwürdigen Pathos und der Schwere des literarischen Kanons, sondern ihrer Lebendigkeit und Gegenwärtigkeit. Shakespeares Genius liegt nicht in den hochfliegenden und oft sehr luftleeren Sphären des geistigen Äthers, in welche nur Intellektuellen das Vordringen gestattet scheint – im Gegenteil. Viele seiner großen, berühmten Monologe flossen zwar aus seiner Feder, erhielten jedoch erst auf der Bühne den letzten Schliff durch ihre Darsteller. Als Schauspieler wusste Shakespeare, dass die Veränderungen auf der Bühne und die Feuertaufe durch das Publikum notwendig waren, um ein Stück zu perfektionieren. Der Mann hinter dem Mythos war Bühnentier mit Leib und Seele. Er verließ Familie, Hof und Kinder, um in London sein Glück am Theater zu machen. Das Leben eines Schauspielers war kein allzu glamouröses. Mühsal und Überlebenskampf waren ebenso Teil des Theaterlebens wie Kreativität, Teamwork in der Truppe, politische Intrigen und die Anerkennung und Würdigung durch die damalige englische Königin Elisabeth I. Ihre Leidenschaft für das Theater ermöglichte das kulturelle Aufblühen Englands und das intellektuelle Klima, in welchem Shakespeare seine Stücke schreiben konnte. Kennt man Shakespeares Leben, beginnt man ihn in seinen Dramen wiederzufinden. Rohe Wortspiele und Doppeldeutigkeiten blitzen selbst in den ernstesten Szenen durch, der Autor und der Schauspieler gemeinsam finden stets das perfekte Timing, ein Publikum zum Lachen oder zum Weinen zu bringen, und es ist eine Lebensnähe und Dringlichkeit hinter den Texten zu spüren, die ihnen bis heute solche Relevanz verleihen. Neben den Königen und Hexen, neben den heroischen und verwerflichen Charakteren, die manchmal überlebensgroß scheinen wollen, ist Shakespeares Bühne besiedelt von Menschen aus dem Volk: Totengräber, Hofnarren, einfache Soldaten, Mägde und Boten, sie alle werden zu Spiegeln des einfachen 6


Volkes und sprechen aus, was oftmals nur von der Vox Populi gesagt werden konnte. Und weder Männer, Frauen, Könige oder Bettler entgehen ihrem Spott und Witz. Shakespeare schrieb, obgleich gebildet, nicht aus dem Elfenbeinturm des Intellektuellen, er kannte das Leben, weil er es lebte und tagtäglich "um sein Leben" spielte. Kein Wunder, dass er einem seiner besten Narren in Wie es euch gefällt Folgendes in den Mund legte:

“all the world's a stage and all the men and women merely players. They have their exits and their entrances, And one man in his time plays many parts..."

Doch Shakespeare schreibt nicht nur Geschichten, deren Charaktere aus dem Leben gegriffen sind. Wahnsinnige Könige, wohin das Auge blickt, wahrsagende Hexen, deren selbsterfüllende Prophezeiungen unzählige Menschen ins Verderben stürzen, erbitterte Feinde, deren kreativer Blutrünstigkeit keine Grenzen gesetzt sind, aber auch Liebesverwicklungen aller Art. Ein sprichwörtliches Schakespeare-Ende ist jenes, bei dem die Anzahl der Toten die der Überlebenden deutlich übersteigt. Shakespeares Charaktere beschäftigen seit über 400 Jahren die Literaturwissenschaft ebenso wie begeisterte Leserinnen und Leser aufgrund ihrer teilweise mysteriösen Hintergründe und den daraus entstehenden Möglichkeiten der Interpretation. Jede Verschwörungstheorie liest sich wie ein Tatsachenbericht neben mancher Theorie, die seriöse Wissenschaftler über die Charaktere Shakespeares geschrieben haben. Die Figur des Hamlet ist ein besonderer Favorit: So schwankt nicht nur Hamlets Alter zwischen 18-33 Jahren, Bücher über seine Beziehung zu Ophelia und Horatio füllen kilometerweise Bibliotheksregale, und nicht zuletzt die Theorie, er sei eigentlich eine Frau in Verkleidung, ist durchaus bestechend. Es ist die überschäumende Interpretationsvielfalt, die Hamlet so faszinierend macht, und es kommt daher 7


nicht von ungefähr, dass neben den zahlreichen und hochkarätigen Schauspielern auch immer wieder grandiose Schauspielerinnen die Rolle des Hamlet verkörpern. Doch nicht nur seine Werke, auch Shakespeares Leben gab Anlass zu zahlreichen, mittlerweile widerlegten Verschwörungstheorien über seine Existenz und Autorschaft. Doch es wäre nicht Shakespeare, wenn Bühne und Realität einander nicht einmal mehr den Spiegel vorhielten... Shakespeares Sprache destilliert die möglichen menschliche Erfahrungen, schärft sie wie ein gutes Schwert, spitzt sie zu und zielt damit direkt auf unsere Emotionen. Wo seine Worte treffen, bringen sie verborgene Saiten zum Klingen, die so zutiefst Teil der menschlichen Erfahrung sind, dass sie im LeserInnen bzw. HörerInnen widerhallen. Sie wurzeln wie Unkraut, wachsen mit dem Träger und erblühen, oft unerkannt, in SchriftstellerInnen, SchauspielerInnen, LeserInnen ebenso wie in KinobesucherInnen. Shakespeare kann man nicht entkommen, denn die Welt liebt Shakespeare und die emotionale Hochschaubahn, auf die wir uns mit ihm begeben können. Wer hat nicht König der Löwen gesehen und geliebt – Disneys verniedlichte Version von Hamlet? Wer hat nicht zumindest von Romeo und Julia gehört?

...for all the world's a stage...

Shakespeares Sprache lebt von Rhythmus und Melodie, und es wohnt ihr eine eigene Musikalität inne. Wenn Shakespeare uns zu Tränen rührt, unsere tiefsten Emotionen anpackt und auswringt, in uns Trauer, Verzweiflung, Lust und Spaß weckt, dann ist etwas Wundervolles, nahezu Magisches geschehen. Etwas lief richtig. Wir haben durch die Komplexität und das Alter der Sprache hindurch geblickt, uns auf den Rhythmus und die hinter allem stehende Humanität eingelassen und konnten in das Werk eintauchen. Gute SchauspielerInnen und ihre Interpretationen können uns dabei helfen, jedoch ist eine der besten Führerinnen durch die Welt und Sprache Shakespeares definitiv die Musik. Doch ist sie dabei weit mehr als eine Erfüllungsgehilfin! Musik ist die Mutter der Sprache und damit des Theaters. Sie ist von jeher Teil des Erzählens, seien es Homerische Epen oder Märchen am Lagerfeuer. Musik war ein integraler Teil des Elisabethanischen Theaters und zieht sich durch Shakespeares Werke wie ein roter Faden. Er selbst erkundete in Vorstellungen alle Möglichkeiten der Musik in ihren theatralischen Nutzungsmöglichkeiten seiner Zeit und benutzte Lieder und Gesänge, um die Emotionalität bzw. Stimmung eines Moments sichtbar zu machen. Die Lieder und Melodien, die uns überliefert sind, sind nicht nur ein außerordentlich vielschichtiges Abbild eines Charakters und seiner emotionalen Welt, sie brachten auch die Musik der Straße, die das Publikum kannte und hörte, auf die Bühne. Damit kreierte er einen Spiegel, in welchem sich sein damaliges Publikum wiederfinden konnte. Die Tradition der Schauspielmusik setzte sich fort und inspirierte zahlreiche Komponisten, sich mit Shakespeares Œuvre auseinanderzusetzen. Das taten Shakespeares Zeitgenossen wie Thomas Morley und ein wenig später Henry Purcell mit seiner Fairy Queen, dann Felix Mendelssohn mit seiner berühmten Schauspielmusik zum Sommernachtstraum, Benjamin Britten mit seiner ebenso berühmten Vertonung des gleichen Sujets, es gibt zahlreiche Liedvertonungen, Opern von Giuseppe Verdi, Ambroise Thomas, Charles Gounod und Vincenzo Bellini, bis hin zu modernen zeitgenössischen Kompositionen – Musik ist eine stetige Begleiterin von Shakespeares Werken.

If music be the food of love, play on!

Musik kann Symbol des Göttlichen und der Harmonie sein und im nächsten Moment trunkene Rebellion anstacheln; sie vermag Herz und Seele zu heilen und im nächsten Moment in Kriegen den Takt zu schlagen; sie ist Ausdruck höchster Lust und tiefsten Leides und wohl neben der Sprache der menschlichste Ausdruck von Emotion. Sie fasziniert und verstört, weckt unser Gefühl für Schönes und rüttelt auf 8


und ist daher der perfekte Filter, um Shakespeare kennen und lieben zu lernen. Nicht nur sind beide ein Ausdruck des menschlichen Strebens und kreativer Schöpferkraft, die Musik ist eine universelle Sprache, die imstande ist, die Sprachbarrieren Shakespeares zu überwinden und jedem Hörer die Möglichkeit gibt, sich darin wiederzufinden und seine eigene Geschichte darin zu lesen. Egal, ob trillernde Elfen in Felix Mendelssohn-Bartholdys Sommernachtstraum, die kecken und undurchdringlichen Lieder der Narren, das verliebte Jubeln einer Julia oder die verwirrten Lieder einer Ophelia, sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind Ausdruck des zutiefst Menschlichen. Gleichzeitig sind sie dramaturgische Meisterwerke, darauf angelegt, uns zu berühren und uns etwas zu erzählen, das wir ohne die kongeniale Verschmelzung von Text und Musik vielleicht nie so erleben könnten. Wenn Musik und Shakespeare auf der Bühne eines Theaters aufeinander treffen, erfüllen sie, was Kunst stets erfüllt: Sie nimmt das Publikum auf eine sehr persönliche Reise in die eigene Welt mit und erweitert sie mit etwas Glück ein wenig. Welche Antworten wir finden, welches Spiegelbild uns auch begegnet, wir begegnen uns auf der Bühne stets selbst.

...all the world's a stage, and all the men and women merely players.

* Isabella Kuëss ist Opern- und Konzertsängerin, lebt und arbeitet in Wien.

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Frank Günther

Die ShakespeareVerfasserschaftsfrage ODER SCHÖNE GRÜSSE VON DAN BROWN

Was haben 9/11, Lady Di, die NASA, Obama, die US Air Force, Kondensstreifen, John F. Kennedy, AIDS, die Juden, die 1-Dollar-Note und Shakespeare gemein? Ganz einfach: Sie sind allesamt Gegenstand von Verschwörungstheorien. Zehn Fragen an die Leser: Glauben Sie auch, dass Mozart von Salieri oder sonstwem vergiftet wurde? Ja  Nein  dass 9/11 ein „Inside-Job“ war, bei dem die CIA/der Mossad die New Yorker Türme gesprengt hat, wie die amerikanischen „Truther“ und laut Umfrage auch etwa 1/5 der deutschen Bevölkerung felsenfest glauben? Ja  Nein  dass Lady Di einem tückischen MI6-Mordanschlag auf direkten Befehl des Buckingham-Palastes erlegen ist? Ja  Nein  dass Obama kein gebürtiger Amerikaner aus Honolulu, sondern ein heimlicher Muslim ist, wie die „Birther“ glauben? Ja  Nein  dass die amerikanischen Mondlandungen allesamt Fakes waren, die in Hollywood-Studios getürkt wurden? Ja  Nein  dass die US Air Force den Absturz des Roswell-UFOs und die Leichenfunde Außerirdischer in Area 51 vertuscht? Ja  Nein  dass die Kondensstreifen von Flugzeugen zugesetzte Chemikalien enthalten, die eine Bevölkerungsreduktion durch Senkung der Zeugungsfähigkeit bewirken sollen? Ja  Nein  dass John F. Kennedy von CIA-Agenten und dem militärisch-industriellen Komplex ermordet wurde? Ja  Nein  dass der Aidserreger HIV in CIA-Labors entwickelt wurde, um in den USA ethnische Gruppen wie Afroamerikaner oder Minderheiten wie Homosexuelle auszurotten? Ja  Nein  dass die „Protokolle der Weisen von Zion“ das Streben des Weltjudentums nach Weltherrschaft beweisen? Ja  Nein  dass die Pyramide auf der amerikanischen Ein-Dollar-Note die Macht der Illuminaten in der Weltherrschaft symbolisiert? Ja  Nein 

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Wenn Sie auch nur ein einziges Mal „Ja“ angekreuzt haben, sind Sie hier richtig. Willkommen im Club! Sie sind ansteckungsgefährdet! Sie sind ein potenzieller Anhänger der Shakespeare-Verschwörungstheorie und damit mehrheitsfähig! Denn dass unser Shakespeare seine Werke selber geschrieben hat, dass der Autor der Werke „der Handwerkersohn aus Stratford-upon-Avon gewesen sei, daran glaubt längst keiner mehr“, erklärte u. a. apodiktisch eine führende deutsche Kultursendung anlässlich Roland Emmerichs Anonymous-Filmspektakel, das den 17. Earl of Oxford zum wahren Autor erkor. Recht hatte der Redakteur: Schließlich ging es ja darum, ein bürgerliches Kulturdenkmal zu stürzen, was ja an sich schon eh ziemlich cool ist und auch wenig Aufwand erfordert – Shakespeare kann sich ja nicht wehren. Machen wir uns nichts vor: Die allermeisten Menschen interessieren sich längst nicht mehr für Shakespeares Werke – wie Hamlet ausgeht, weiß man inzwischen; wie ein Spiel der Champions-League endet, ist spannender. Das Einzige, was an unserm Shakespeare noch brennend interessiert, ist das große Mysterium, der gigantische historische Literatur-Boulevardzeitungs-Krimi, das größte literarische MegaRätsel aller Zeiten nächst Dan Browns Illuminaten: Wer schrieb Shakespeares Werke wirklich? Darüber müssen wir reden, wenn wir heute über unsern Shakespeare reden. Whodunnit? Diese dramatische Frage wurde als Problem 250 Jahre nach Shakespeares Tod, in der Mitte des 19. Jahrhunderts, nicht entdeckt, sondern frei erfunden. Zuvor war kein Mensch jemals auf die Idee gekommen, dass Shakespeare nicht Shakespeare gewesen sein könnte. Inzwischen gehört diese Frage so untrennbar zum Begriff „Shakespeare“ wie die Rückseite eines Papierblatts zu seiner Vorderseite. Unauflöslich und unausrottbar. „Shakespeare, ja schön, aber wir wissen ja gar nicht, wer er wirklich war“, heißt es seither stereotyp, sowie die Rede auf Shakespeare kommt. Die Erfindung dieser Frage und dieses Problems hat zu einer weltweiten Bewusstseinsveränderung (oder Bewusstseinseintrübung) über „Shakespeare“ geführt. Die biographische Neugier, von banalen Fakten unbefriedigt, erdachte sich damals ein fiktives biographisches Problem, an dem sie sich immer weiter neu entzünden kann. Shakespeare, das ist seitdem immer zugleich Nicht-Shakespeare. Die erste Shakespeare-Detektivin war die US-amerikanische Pfarrerstochter Delia Bacon, eine ebenso elektrisierende wie missionarische Vortragsrednerin über kulturell-philosophische Themen, die sich als geistige Nachfahrin ihres Namensvetters verstand, des elisabethanischen Philosophen und Staatsmannes 11


Sir Francis Bacon (1561-1626). Sie veröffentlichte 1856 einen Artikel: William Shakespeare and his Plays: an Inquiry Concerning Them. Darin wurde Shakespeare zur Unperson erklärt, der kaum als Schreiber getaugt habe; die weltgestaltenden Stücke stammten nach ihrer zur absoluten Gewissheit geronnenen Erkenntnis von Sir Francis Bacon. Ein weiteres langes Werk von ihr, The Philosophy of the Plays of Shakespeare Unfolded, 1857, wurde von der Kritik verrissen. Sie verbrachte – erschöpft und verzweifelt – ihr Lebensende in geistiger Umnachtung. Aber die Verfasserschafts-Frage war geboren und war seither prinzipiell in der Welt. Da blieb sie. Sie würde von nun an immer weiter und weiter neue Verfasser zeugen, bis auf den heutigen Tag, alle paar Jahre einen neuen. Seit Delia Bacon wurden an die 80 verschiedene Kandidaten für die Urheberschaft an Shakespeares Werken mit zur absoluten Gewissheit geronnenen Erkenntnis ausgeguckt – von Sir Francis Bacon über Daniel Defoe zu Cervantes zu Sir Francis Drake zu Christopher Marlowe zu Sir Thomas More zu Sir Walter Raleigh zu König Jakob I. zu Maria Stuart zum Earl of Essex zu John Donne... Wobei es für die jeweiligen Anhänger keine Rolle spielt, ob der jeweilige Kandidat zu früh oder zu spät gelebt hatte, um die Werke verfasst haben zu können, wie zum Beispiel Daniel Defoe, der erst 1660 geboren worden ist, 44 Jahre nach Shakespeares Tod, oder wie Sir Thomas More, der schon 1535 geköpft wurde, 29 Jahre vor Shakespeares Geburt. Oder der 17. Earl of Oxford, der schon 1604 tot war, bevor Shakespeares Spätwerk entstand. Aber das sind Lappalien für den, der die zur absoluten Gewissheit geronnene Erkenntnis besitzt. Alle Theorien zu den jeweiligen Kandidaten stützen sich auf dieselbe Grundüberzeugung sowie auf die beiden „anti-stratfordianischen“ Axiome oder Prämissen: Grundüberzeugung: Jedes literarische Werk ist immer zwangsläufig autobiographische Selbstdarstellung und Konfession des Autors. Prämisse l: Shakespeare war ein dumpfer Bauerntölpel aus einem hinterwäldlerischen Drecksnest, der kaum seinen Namen schreiben konnte. Prämisse II: Die genialen Shakespeare-Werke beruhen auf einer ungeheuerlichen, alles Menschenmaß übersteigenden aristokratischen Bildung. Konklusion: Ein ungebildeter Bauerntölpel kann keine hochgebildeten Werke schreiben. Folglich kann Shakespeare aus Stratford nicht der Autor der „shakespeareschen“ Werke gewesen sein. Folglich war es ein anderer. Punkt. Wer? Die scheinbare Diskrepanz zwischen Shakespeares trivialer Bürgerbiographie und seinen Werken wird rhetorisch verschärft. Wider alle Evidenz wird Shakespeare diffamierend zum Dorfdeppen reduziert und im Gegenzug das Geniewerk ins Übermenschliche überhöht, in einer hypertrophen romantischen Vorstellung von geistesaristokratischem Künstlertum, die man ahistorisch den Werken anklebt. Der stereotype Grundgedanke, auf den sich das „Verfasserschaftsrätsel“ stützt, läuft auf reines dumpfes Bauchgefühl hinaus: „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein ungebildeter, analphabetischer Lümmel vom Land die genialsten Menschheitsdichtungen der Weltliteratur hervorgebracht hat.“ Der Halbgott Shakespeare ist nicht mit dem ländlichen Handschuhmacherssohn in Einklang zu bringen. Der wesentlich selbstgebastelte Widerspruch lädt ein zu ausufernden Mystifizierungen. Beide Prämissen sind jedoch falsch – folglich auch die Schlussfolgerung: Weder war Shakespeare ein analphabetischer Blödel – immerhin konnte er Latein und etwas Griechisch –, auch war Stratford kein hinterwäldlerisches Kuhdorf, noch zeigen die Werke die beschworene übermenschliche Bildung: Eine normale Grammar-School-Ausbildung der Zeit war vollkommen ausreichend für die Bildungshöhe der Werke. Aber mit diesen beiden falschen Behauptungen aus dem Bauch, die pseudo-rational verabsolutiert werden, beginnt das Ex-negativo-Spiel: Shakespeare kann es und DARF es auf keinen Fall gewesen sein; darin sind sich alle Verfechter der verschiedenen Kandidaten einig. Punkt. Also stellt sich zwingend die pseudo-vernünftige Frage: Wer war es denn dann? Da der geheimnisvolle Betreffende an nichts zu erkennen ist und nichts am Werk auf einen anderen Autor als Shakespeare verweist, muss man seine geschickte Maskerade und Tarnung detektivisch aufdecken. Man muss ihn erst suchen. Oder erfinden. 12


PSSSSSSST! ODER GANZ UNTER UNS… Also gut, ganz unter uns, im Vertrauen: Natürlich habe ich herausgefunden, wer Shakespeare wirklich war. Natürlich wurden die Stücke nicht von diesem Dorftrottel aus dem Kuhdorf Stratford geschrieben. Die Wahrheit ist: Sie wurden in Wirklichkeit von Königin Elisabeth verfasst! – Aber!!! Es ist das eisern gehütete, nur wenigen Menschen bekannte englische Nationalgeheimnis: Königin Elisabeth war nicht Königin Elisabeth! Sie war jemand ganz anderer! Das kam so: Elisabeths erzkatholische ältere Halbschwester Maria war Königin geworden, Bloody Mary genannt, der Brutalität wegen, mit der sie gegen Protestanten vorging. Ihre Heirat stand bevor: Sie wollte den Sohn Kaiser Karls V. heiraten, den verwitweten Katholiken Philipp II. von Spanien – England würde halb unter spanischer Fremdherrschaft stehen! Aufstände überall im Land brachen aus. Eine protestantische Verschwörung unter Sir Thomay Wyatt gegen Mary wurde im Jahr 1554 aufgedeckt; Mary glaubte, dass Elisabeth daran beteiligt war, und ließ diese nach London bringen. „Es war eine Stadt des Grauens und der Verzweiflung, von deren Toren herab die Köpfe und Glieder von Verrätern unheilvoll warnten; zwanzig Galgen erinnerten noch an eine kürzlich stattgefundene Schlächterei.“ So der berühmte Historiker John E. Neale. Mary ließ Elisabeth verhaften und in den Tower bringen: „Am nächsten Tag, es war Palmsonntag, glitt gegen zehn Uhr morgens, als alle mit den Palmwedeln in der Kirche waren, von Whitehall eine Bark stromabwärts und landete Elisabeth an der Verrätertreppe.“ Aber das Gericht fand nicht genügend Beweise gegen Elisabeth. Die Verräter um Wyatt wurden hingerichtet, aber gegen Elisabeth war nichts auszurichten. Das Volk solidarisierte sich mit ihr, die die nächste Anwärterin auf die Thronfolge war, falls die „spanische“ Mary kinderlos stürbe. Kaiser Karl V. aber hielt es „für unbedingt erforderlich, die Welt von der jungen Frau zu befreien, deren Existenz schon eine Herausforderung gegen Marias Politik und eine Ermunterung zu Aufständen war.“ Und nun geschah etwas, was die offizielle Geschichtsschreibung Englands bis auf den heutigen Tag verschweigt: Als am 2. April 1554 das Parlament zusammentrat und Flugblätter auftauchten, die gegen die Spanier und für Lady Elisabeth polemisierten, ließ Mary in Panik ihre Halbschwester von einem gekauften 13


Mörder im Tower heimlich ermorden! Die Leiche wurde verscharrt. Marys Vertrauter Simon Renard, der spanische Gesandte, hatte einen Jack Ripperly gedungen, der nach der Tat spurlos verschwand. Es könnte sein, dass die Männerleiche, die tags darauf in der Themse treibend nahe der London Bridge aufgefunden wurde, dieser Jack Ripperly war. Bald stellte sich heraus, dass die Idee der Ermordung Elisabeths nicht sehr gut gewesen war – das Volk empörte sich mehr und mehr und verlangte, die geliebte Elisabeth zu sehen. Nun war guter Rat teuer: Elisabeth war tot, das Volk wollte sie sehen, das Land stand vor einem Bürgerkrieg. In dieser Notlage kam Marys Vertrauter Simon Renard auf die rettende Idee: Elisabeth wurde freigelassen und allem Volk gezeigt: „Am Sonnabend, dem 19. Mai 1554, erreichte Elisabeth nach zweimonatiger Gefangenschaft im Tower auf dem Flußweg Richmond, wo haltgemacht wurde. Die Londoner glaubten, sie sei wieder frei, und freuten sich sehr ... In Aston eilten vier Männer in die Kirche und läuteten die Glocken. In Wheatly und Stanton St. lohn waren alle Bewohner auf der Straße und riefen ‚Gott schütze Euer Gnaden!‘“ (John. E. Neale) So die offizielle, akademische Geschichtsschreibung. Aber Elisabeth war doch tot! Wie war das möglich? Und hier kommt die Wahrheit: Simon Renards geniale Idee war gewesen, einen der jungen Schauspieleleven, die an den öffentlichen Londoner Theatern die Frauenrollen spielten, als Elisabeth zu verkleiden! Dieser Junge, der zufällig William Shakespeare hieß, wurde dem englischen Volk in Kostüm und Maske als Elisabeth vorgeführt! In Hatfield wurde diese „Elisabeth“ vier Jahre lang unter schwerster Bewachung gehalten (sie!) und nur gelegentlich der Öffentlichkeit gezeigt, in der Hoffnung, dass Mary doch noch schwanger würde und einen Thronerben in die Welt setzte – aber das misslang. Kurz bevor Mary am 17. November 1558 morgens um sieben Uhr starb, wurde sie von ihren Staatsräten, die das Geheimnis „Elisabeths“ nicht kannten, gezwungen, „Elisabeth Tudor“ zu ihrer Nachfolgerin zu ernennen. So wurde der unbekannte junge Schauspieler William Shakespeare die Königin von England! Und jetzt ergibt sich alles andere schlagend wie von selbst! Alle Teile des Puzzles ergeben plötzlich ein Bild! Zum Beispiel: Woher wusste Shakespeare so viel über die höfischen Sitten und Gebräuche? Na, weil er selbst die Königin war! Ein tragischer Konflikt – als Königin, in der Traumrolle, im Goldenen Käfig auf ewig gefangen zu sein. Beweise? Jede Menge: Warum hat Elisabeth 300 Perücken hinterlassen? Na, warum wohl!? Weil sie als Mann immer kahler wurde. Warum hat sie, je älter sie wurde, die Schminke immer dicker aufgetragen? Na, um ihren Bartschatten zu verdecken. Warum inszenierte sie sich als unnahbare „jungfräuliche“ Königin, als Gloriana, als Mondgöttin, als abstrakte katholisch-protestantisch keusche Marien-Ikone in monströsen, künstlichen, verhüllenden Garderoben? Na, um zur abstrakten Kunstfigur zu werden, der man den Mann unterm Kostüm nicht ansah. Wie „Mary“, die Chansonsängerin, heute. Warum war „sie“ so wahnsinnig eifersüchtig, wenn eine ihrer Hofdamen ein Techtelmechtel mit einem dieser wölfischen Earls hatte? Na, weil er als Königin selber nicht an die Weiber rankam! Dieser arme Kerl war verurteilt, den Rest seines Lebens eine historische Persönlichkeit zu sein, er war gefangen in der Rolle als Frau! Was ist nachvollziehbarer, als dass er sich dramatisch-seelisch aus dem inneren Gender-Konflikt befreite, indem er diese Stücke schrieb? In seiner Lebensrolle als Königin, die er ja aus Staatsräson nie mehr ablegen konnte, hat Shakespeare in seiner Einsamkeit am Hof, in seiner sexuellen Verzweiflung all diese eskapistischen Werke geschrieben, in denen transsexuell verkleidete Menschen aus den Zwängen des Hoflebens in arkadische Ardenner Wälder fliehen! Warum gibt’s denn da all diese androgynen Geschlechtertausch-Figuren, all diese Rosalindens und Violas? Weil der Junge schreibend sein existenzielles Lebensproblem aufarbeiten musste! Der einsame Kerl wollte sich aus seinem Hofstaat rausschreiben und sich in andere Wehen begeben. Warum spielte „Shakespeares“ Truppe so oft am Hof, vor der „Königin“? Na, der Autor Elizaspear wollte seine Stücke sehen – sie konnte ja schlecht ins Bordellviertel nach Southwark fahren, sie musste das Theater an den Hof holen, wenn sie ihre eigenen Premieren erleben wollte – all diese Stücke, die der analphabetische, zufällig namensgleiche Strohmann Shakespeare aus Stratford am Globe Theatre offiziell als die seinen ausgab. Warum wurde ihr Günstling Lord Essex hingerichtet? Weil der mit seinen paar Hanseln ein bißchen Revolution auf der Straße gemacht hatte? Im Traum doch nicht! Der wahre Grund war, dass er einmal unangemeldet in das Boudoir der Königin kam und sie ohne Perücke gesehen hatte! Essex wusste plötzlich 14


Bescheid! Die Folgen waren klar: Er musste umgehend hingerichtet werden, das transvestitische Staatsgeheimnis Englands wäre sonst sofort aufgeflogen. Und warum – und hier wird das Thema „ShakespeareAutorschaft“ hochbrisant politisch – warum hat „Elisabeth“ eigentlich niemals geheiratet? Keinen dieser um sie rumscharwenzelnden europäischen Fürsten und Prinzen, die supranationale Machtallianzen schmieden wollten? Na? Sie KONNTE einfach nicht, weil sie doch ein Kerl war! Die legendären Thronfolgeprobleme der kinderlosen Königin, die ihre gesamte Regierungszeit überschattet haben, erklären sich plötzlich wie von selbst! Es ist das bestgehütete aller englischen Staatsgeheimnisse! Niemand weiß davon! Nur der Vatikan ist eingeweiht! Elisabeth war Shakespeare! Shakespeare war Elisabeth! Englands hochgerühmte Königin Shakebeth-Elizaspeare war ein androgyner Transvestit aus einem Londoner Schmierentheater! Shakespeare war die Queen als Drag-Queen! Die englische Monarchie, das Königshaus, die Erbfolge bis auf den heutigen Tag ist bestimmt von einem historischen drag act! Wenn das je herauskäme – es ist nicht auszudenken! Die gesamte europäische Geschichte seit 1558 müsste umgeschrieben werden! Und deswegen – pssssssst! Kein Wort davon an die Öffentlichkeit. 15


Die Leiden des jungen Faust ein Ruckblick FAUST IN ZAHLEN

100 Minuten 31 Jugendliche auf der Buhne 34 Mitwirkende im Chor 67 Mitwirkende im Orchester 70 Kostume 9

Komponisten


Statements von Jugendlichen

Ich hatte meine ersten Gesangstunden durch das Jugendprojekt — ich konnte seitdem meine Stimmte stark verbessern und einige meiner Ängste abbauen. Das Projekt ist offen und kostenlos, die Aufnahme basiert mehr auf Interesse und Begeisterung als auf Talent, und die Atmosphäre ist freundlich, versichernd und aufbauend. Für mich ist es das wichtigste, dass einem während der gemeinsamen Arbeit vermittelt wird, dass Kunst für alle ist, und dass wirklich jede und jeder Musik machen kann, egal wie wenig praktische Erfahrung man damit gemacht hat. Klara Howorka

Besonders beeindruckend fand ich das hohe Maß an Professionalität, das wir Jugendlichen in der Produktion erleben durften. Wohl nirgendwo anders wird jungen Talenten so kompromisslos auf Augenhöhe begegnet. Jede und jeder einzelne von uns wurde ernst genommen, und hatte die Möglichkeit, sich im künstlerischen Prozess Gehör zu verschaffen. Fabiola Eröd

I am an Erasmus student from Dublin, Ireland and I came to Vienna to find music in the place that is known as the music capital of the world. Jugend an der Wien has given me one of the most incredible musical experiences that I have ever had! Along with building stage confidence and enriching my love of singing, Jugend an der Wien has given me amazing memories and life-long friends. With top class education from a superb and inspiring team, I can undoubtedly say that Jugend an der Wien is pure excellence in youth performing arts. Emma Kielty


Singend durch die Unterwelt WIR BEFREIEN EURYDIKE AM THEATER AN DER WIEN Musiktheater für Kinder – in der Spielzeit 2016/17 widmete sich das Theater an der Wien den jüngsten ZuschauerInnen mit einer eigenen Produktion: Wir befreien Eurydike nach einer Idee von Catherine Leiter feierte im Februar 2016 Premiere, Karten für die Vorstellungen waren in kürzester Zeit ausverkauft. Die einstündige Opernreise führt vom Zuschauerraum über das Pausenfoyer und die Unterbühne schließlich auf die große Bühne. Wichtig ist den Beteiligten dabei besonders, Kinder als Publikum ernst zu nehmen. „Das muss alles Hand und Fuß haben, sonst wird es als unglaubwürdig und schlecht empfunden“ meint Orpheus Philippe Spiegel, der sich schon bei den Salzburger Festspielen oder im Rahmen seiner Diplomarbeit mit Kindertheater beschäftigt hat. „Kinder haben sehr genaue Augen und Ohren und eine bestechende Logik; diese Art Qualitätsmanagement spornt an, ordentliche Geschichten auf die Bühne zu stellen“. Und die Geschichte hat es in sich: Ausgerechnet auf der Hochzeitsfeier wird Eurydike ihrem Bräutigam Orpheus entrissen und vom undurchsichtigen Caronte in die Unterwelt verschleppt. Regisseurin Anna Bernreitner ist überzeugt, dass ein düsterer Stoff und Kinderoper kein Widerspruch sind: „Orpheus trauert um Eurydike, aber diese Trauer schafft die Basis für den ungeheuren Mut, den


Orpheus aufbringt, die Reise in die Unterwelt zu wagen. Außerdem“, so Bernreitner weiter „hilft die Trauer ihm, das Vorgegebene nicht zu akzeptieren sondern zu hinterfragen und sich ins Ungewisse zu wagen.“ Die Kinder empfänden Sympathie und Mitleid mit Orpheus und wären daher umso motivierter, ihm helfen zu können. Theresa Dittmar als Amor gleichsam Liebesgöttin und Zeremonienmeisterin, sieht auch im natürlichen Umgang mit Kindern einen Schlüssel zum Erfolg dieser Produktion: „Umso natürlicher, umso besser, sonst finden die Kinder dich seltsam und nervig.“ Auch die Einbindung des jungen Publikums hält Dittmar, von Kindesbeinen an auf der Bühne, für ein Schlüsselelement: „Nicht jedes Kind kann als Statist oder im Chor Bühnenluft schnuppern – aber durch solche Produktionen können sie sozusagen einmal spielerisch und ohne Leistungsdruck durchs Schlüsselloch schauen.“ Musikalisch kann Wir befreien Eurydike auch aus dem Vollen schöpfen, haben sich doch über die Jahrhunderte zahllose Komponisten am OrpheusMythos abgearbeitet. Für Regisseurin Bernreitner steht bei all der Auswahl immer die Spannungskurve im Mittelpunkt: „Braucht man jetzt was erzählendes, was heiteres, was dramatisches und welcher Komponist würde sich gerade am besten eignen?“ Und so erklingt Musik von Claudio Monteverdi, Christoph Willibald Gluck, Joseph Haydn, Arrigo Boito und natürlich Jacques Offenbach, gespielt von einem siebenköpfigen Ensemble und gesungen von den vier SolistInnen sowie vom Chor der „Neuen Wiener Stimmen“, und wirkt trotz der Unterschiede wie aus einem Guss. Chor und Orchester folgen dem Geschehen durch das ganze Haus, sind einmal Hochzeitskapelle, einmal Furien, dann wieder schnappatmende Fans und tragen so ganz wesentlich zur Atmosphäre der Produktion bei. Bei der Vielfalt der Schauplätze ist es natürlich schwer, sich für eine Lieblingslocation zu entscheiden. Anna Bernreitner versucht es trotzdem: „Die Unterbühne als Unterwelt ist natürlich perfekt!“


Jahresprogramm 2017 / 2018 JUGEND AN DER WIEN Die Kunst erfordert, heute mehr denn je, das Eintauchen in eine andere Welt, eine Welt, in der es um Genauigkeit, Aufmerksamkeit, Konzentration, Hingabe, Anstrengung und Selbstvergessenheit geht, um Haltungen also, die quer stehen zu jener Mischung aus Bequemlichkeit und Egomanie, zu der wir sonst angehalten sind. Konrad Paul Liessmann Seit der Wiedereröffnung des Theater an der Wien als neues Opernhaus 2006 etablierten sich die Musiktheatervermittlung und das Jugendprogramm als bedeutende und konstante Teile des Hauses und wurden in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut. Wir wollen Kindern und jungen Menschen Möglichkeiten und Räume bieten, ihre Wahrnehmung zu schulen, selbst aktiv etwas zu schaffen, sich einzubringen, nachzudenken und ihre Perspektive zu erweitern. Das alles kann Musiktheater. Die Vermittlungsschiene JUGEND AN DER WIEN gliedert sich in drei große Bereiche: Jugend macht Oper: Jährliches partizipatives Projekt, 14 - 24 Jahre Schule an der Wien: Vermittlungsangebot für Schulen, 14 + Kinder an der Wien: Musikalische Auf-Führung, 6 - 10 Jahre ANMELDUNG & KONTAKT: Mag.a Catherine Leiter, MA (2017/18 in Karenz) Florian Reithner jugendanderwien@theater-wien.at Tel.: +43 664 886 281 30 Facebook: Jugend an der Wien Instagram: jugendanderwien

JUGEND MACHT OPER SHAKESPEARE, EIN JUGENDTRAUM Musiktheater von und für junge Menschen zwischen 14 - 24 Jahren Jugend an der Wien gibt jungen Menschen die einzigartige Möglichkeit, selbst Teil einer professionellen Opernproduktion zu sein, auf der Bühne zu stehen und im Orchestergraben zu musizieren. Einmal jährlich wird ein musiktheatralisches Stück von jungen Teilnehmenden gemeinsam mit Profis entwickelt und gestaltet, geprobt und im Frühjahr zweimal auf der Bühne im Theater an der Wien aufgeführt. In diesem Jahr dreht sich alles um Shakespeare: Im Bühnenbild von Benjamin Brittens Oper A Midsummer Night’s Dream führen die Mitwirkenden ihr Stück auf, das auf musikalischen Shakespeare-Bearbeitungen von Henry Purcell, Hector Berlioz, Felix Mendelssohn Bartholdy, Benjamin Britten und anderen basiert. Teilnehmen können alle jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren: entweder im Chor, der auch szenisch auf der Bühne mitwirkt, oder in der Intensivgruppe, die im Herbst unter den interessierten Teilnehmenden gecastet wird. Diese zeitlich intensiv geforderte Gruppe setzt sich aus schauspielerisch, tänzerisch und/oder gesanglich besonders talentierten Mitwirkenden zusammen. Regelmäßige Chorproben, szenische Wochenenden, Stimmbildung und Schauspieltraining sind Teil des Projekts. 20


Musikalische Leitung Regie Ausstattung Konzept Stimmbildung Produktionsleitung & Musikalische Assistenz

Raphael Schluesselberg Daniel Pfluger Axel E. Schneider Catherine Leiter Generose Gruber-Sehr Florian C. Reithner

Oberstufenorchester des Musikgymnasiums Wien Kosten für Mitwirkende: ¤ 10,Kartenpreis: ¤ 10,- und ¤ 5,- (ermäßigt für Schulklassen) Kartenbestellung: info@theater-wien.at PREMIERE: 29. APRIL 2018, 18.00 UHR Aufführung: 30. April 2018, 11.00 Uhr ANMELDUNG FÜR MITWIRKENDE: jugendanderwien@theater-wien.at Infonachmittag: Freitag, 6. Oktober 2017, 16.00 Uhr Chorsaal Theater an der Wien (Bühneneingang Lehargasse 5) Casting: 14. & 15. Oktober 2017

SCHULE AN DER WIEN SCHULPROGRAMM 2017/18 Projekte für Schulklassen der Oberstufe Das Angebot für Schulen umfasst Unterrichtsmaterial zu den jeweiligen Opern, Einführungen, Opernworkshops, KünstlerInnengespräche, Generalprobenbesuche, Nachbesprechungen und Führungen durch das Theater an der Wien. Die Workshops befassen sich thematisch sowohl mit der Struktur und Arbeitsweise eines Opernhauses, der Entstehung einer Opernproduktion im Allgemeinen und der zu vorbereitenden im Besonderen. Das Niveau passt sich dem Vorwissen der SchülerInnen an, die theoretischen Inhalte werden durch aktive musikalische und/oder szenische Sequenzen aufgelockert: Das kann entweder ein gemeinsam gesungenes Stück aus der Oper sein, das Nachstellen einer kurzen Szene oder eine kleine musikalische oder szenische Übung. Die KünstlerInnengespräche haben das Ziel, Mitwirkende einer Opernproduktion genauer und persönlich kennenzulernen und sich ein Bild der Berufe zu machen: RegisseurInnen, DirigentInnen, SängerInnen, DramaturgInnen, OrchestermusikerInnen und andere. Die Generalprobenbesuche ermöglichen den SchülerInnen, eine Opernproduktion in einer Aufführung zu erleben – und zwar noch vor der Premiere. In den Nachbesprechungen wird Gesehenes reflektiert und diskutiert. Führungen durch das Theater an der Wien (siehe Seite 83) bieten den SchülerInnen einen Blick hinter die Kulissen und in die verschiedenen Arbeitsbereiche des Opernhauses. Schulklassen melden sich für die gewünschten Projekte an, das Rahmenprogramm wird auf jede Klasse individuell zugeschnitten. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die angebotenen Projekte im Theater an der Wien und in der Kammeroper sowie die Zeiträume und Termine. Anmeldung: jugendanderwien@theater-wien.at Tel.: +43 664 886 281 30 21


IM THEATER AN DER WIEN SEPTEMBER WOLFGANG AMADEUS MOZART: T DIE ZAUBERFLÖTE AUSGEBUCH

APRIL BENJAMIN BRITTEN: A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM

Musikalische Leitung: René Jacobs | Regie: Torsten Fischer Akademie für Alte Musik Berlin | Arnold Schoenberg Chor

Musikalische Leitung: Antonello Manacorda Regie: Damiano Michieletto Wiener Symphoniker

Rahmenprogramm: 4. bis 15. September 2017 Generalprobe: 15. September 2017 | Alter: 14 + OKTOBER

ALBAN BERG: WOZZECK

Rahmenprogramm: 2. bis 13. April 2018 Generalprobe: 13. April 2018 | Alter: 14 + T

AUSGEBUCH

Musikalische Leitung: Leo Hussain | Regie: Robert Carsen Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor

Rahmenprogramm: 2. bis 13. Oktober 2017, mit MusikerInnen der Wiener Symphoniker Generalprobe: 13. Oktober 2017 | Alter: 15 + NOVEMBER / DEZEMBER RICHARD WAGNER: DIE RING-TRILOGIE Musikalische Leitung: Constantin Trinks | Regie: Tatjana Gürbaca RSO Wien | Arnold Schoenberg Chor

Rahmenprogramm: November 2017, mit MusikerInnen des ORF RadioSymphonieorchester Wien | Alter: 15 + HAGEN Generalprobe: 26. November 2017 SIEGFRIED Generalprobe: 27. November 2017 BRÜNNHILDE Generalprobe: 28. November 2017 JÄNNER GAETANO DONIZETTI: MARIA STUARDA Musikalische Leitung: Paolo Arrivabeni | Regie: Christof Loy RSO Wien | Arnold Schoenberg Chor

Rahmenprogramm: 8. bis 17. Jänner 2018 mit MusikerInnen des ORF Radio-Symphonieorchester Wien Generalprobe: 17. Jänner 2018 | Alter: 15 + MÄRZ GOTTFRIED VON EINEM: DER BESUCH DER ALTEN DAME

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APRIL SHAKESPEARE, EIN JUGENDTRAUM Musikalische Leitung: Raphael Schluesselberg Regie: Daniel Pfluger Oberstufenorchester Musikgymnasium Wien

Rahmenprogramm: 2. bis 30. April 2018 Schulvorstellung: 30. April 2018, 11.00 Uhr | Alter: 14 + Kartenpreis (Generalprobe) für SchülerInnen und Begleitpersonen: ¤ 5,Reservierung: jugendanderwien@theater-wien.at

IN DER KAMMEROPER FEBRUAR CLAUDE DEBUSSY: PELLÉAS ET MÉLISANDE Musikalische Leitung: Thomas Guggeis | Regie: Thomas Jonigk Wiener KammerOrchester

Rahmenprogramm: 29. Jänner bis 12. Februar 2018 Premiere: 12. Februar 2018 Vorstellungen: 17./ 22./ 26. Februar 2018, 2./ 4./ 7./ 9. März 2018, 19.00 Uhr | Alter: 14 + MAI WOLFGANG AMADEUS MOZART: COSÌ FAN TUTTE Musikalische Leitung: Stefan Vladar | Regie: Valentin Schwarz Wiener KammerOrchester

Musikalische Leitung: Michael Boder | Regie: Keith Warner RSO Wien | Arnold Schoenberg Chor

Rahmenprogramm: 2. bis 15. Mai 2018 Premiere: 15. Mai 2018 Vorstellungen: 17./ 19./ 23./ 25./ 27. Mai 2018, 6./ 8./ 10./ 12. Juni 2018, 19.00 Uhr | Alter: 14 +

Rahmenprogramm: 26. Februar bis 14. März 2018 mit MusikerInnen des ORF Radio-Symphonieorchester Wien Generalprobe: 14. März 2018 | Alter: 15 +

Kartenpreis (Vorstellungen) für SchülerInnen und Begleitpersonen: ¤ 10,Kartenbestellung: info@theater-wien.at


KINDER AN DER WIEN WIR BEFREIEN EURYDIKE! Eine musikalische Führung durch das Theater an der Wien Für Kinder von 6 -10 Jahren Seit der Saison 2016/17 bietet das Theater an der Wien auch eine Programmschiene für Kinder. Anstatt rezeptiv im Publikum zu sitzen, erleben die Kinder ein musikalisches Abenteuer im Theater an der Wien: Verschiedene Stationen führen in einer Auf- und Unterführung durch das Opernhaus. In einer spannenden Reise tauchen die Teilnehmenden in die Welt der Oper ein und versuchen in einem interaktiven Parcours Eurydike, die weibliche Hauptdarstellerin des Orpheus-Mythos, aus der Unterwelt zu befreien. Orpheus hilft natürlich und bezaubert mit seinem Gesang – gemeinsam mit Amor führt er die Kinder sängerisch und spielerisch durch das Haus, begleitet von einem Streichensemble und zwei BläserInnen. Der Chor Neue Wiener Stimmen feiert zu Beginn mit allen BesucherInnen das große Hochzeitsfest von Eurydike und Orpheus, in der Unterwelt auf der Unterbühne verkörpert er die Furien und zum Schluss gibt es einen großen Showdown auf der Bühne. Musikalische Leitung Idee & Konzept Regie & Konzept Arrangements Ausstattung

Viktor Mitrevski Catherine Leiter Anna Katharina Bernreitner Florian C. Reithner Hanna Rosa Oellinger & Manfred Rainer

Eurydike Orpheus Amor Charon

NN Philippe Spiegel Theresa Dittmar Ivan Zinoviev

CHOR NEUE WIENER STIMMEN (Ltg. Christoph Wigelbeyer & Jürgen Partaj) Termine: 24. Februar 2018, 11.00 / 14.00 / 17.00 Uhr, 26. Februar 2018, 14.30 / 17.00 Uhr, 24. März 2018, 11.00 / 14.00 Uhr, 25. März 2018, 11.00 / 14.00 / 17.00 Uhr Kartenpreise: Begleitperson ¤ 15,- und Kinder: ¤ 5,Kartenbestellung: info@theater-wien.at oder 01/58830-2903 Unterstützt von Barbara & Martin Schlaff, AKRIS, VARTA 23


Hauptsponsor Theater an der Wien


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