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Wer kommt?

Wer kommt?

Sie halten das neue Spielzeitheft des Theaters Magdeburg in den Händen. Es informiert über alle Produktionen und lädt ein, das Theater und seine Vorstellungen neu zu entdecken.

Mit der kommenden Spielzeit stehen am Theater große Veränderungen ins Haus. Der Intendanzwechsel bietet neue Chancen und Möglichkeiten, das Theater Magdeburg als kulturelles Zentrum unserer Stadt weiterzuentwickeln. Ich freue mich sehr, dass mit Julien Chavaz ein erfahrener Musiktheaterregisseur und ambitionierter Theatermacher für die Generalintendanz gewonnen wurde. Er hat sich mit Anna Skryleva als Generalmusikdirektorin, mit Clemens Leander, Bastian Lomsché und Clara Weyde als neue Schauspieldirektion sowie mit Jörg Mannes als neuen Ballettdirektor ein Team aus erfahrenen Theaterschaffenden an die Seite geholt. Gemeinsam werden sie für ihr Publikum anregende, horizonterweiternde und unterhaltende Theatererlebnisse schaffen.

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Zu Beginn der neuen Spielzeit wird das Amt des Oberbürgermeisters bereits neu besetzt sein, was jedoch nicht bedeutet, dass nun auch meine regelmäßigen Besuche im Theater Magdeburg enden. Ich freue mich auch als Privatperson sowohl auf Bewährtes wie das Domplatz OpenAir und die Sinfoniekonzerte als auch auf spannende neue Eindrücke wie die Eröffnungspremieren Das Leben ein Traum im Schauspielhaus, Der goldene Hahn im Opernhaus und die Aufführungen der neu zusammengestellten Ballettkompanie.

Dem Intendanten Julien Chavaz und dem gesamten Team des Theaters Magdeburg wünsche ich einen erfolgreichen Neustart in die Spielzeit 22/23 und viele neugierige und entdeckungsfreudige Zuschauerinnen und Zuschauer.

Ihr

Dr. Lutz Trümper Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg

„Most advanced, yet acceptable“ – „Neuartig und doch akzeptabel“ – so formulierte der legendäre Industriedesigner Raymond Loewy sein Prinzip eines modernen Designs, das Neues wagt, Aufmerksamkeit erregt und doch ganz praktisch im Leben verankert ist.

Mit Julien Chavaz startet das Theater Magdeburg in solch eine neue Ära. Gemeinsam wollen wir Akzente setzen und moderne und zukunftsorientierte Entwicklungen anregen. Damit wollen wir Sie, liebe Theaterbesucher:innen, spartenübergreifend überraschen, ohne dass Sie auf Vertrautes verzichten müssen. Mit neuen Formaten und Strukturen verstärkt das Theater Magdeburg seine überregionale Strahlkraft und bleibt doch fest in der Stadt verankert.

Einen ersten Blick in diese Zukunft ermöglicht Ihnen dieses Spielzeitheft in neuem Layout. In ihm präsentiert sich ein breitgefächertes Programm, das die Neugier der gesamten Stadtbevölkerung wecken soll und offen für alle Altersgruppen ist. Denn das Theater ist ein Ort der sozialen Begegnung. Zugleich begleitet es uns nicht nur bei den zahlreichen Umbrüchen in unserer Gesellschaft, sondern ist selbst ein aktiver Teil dieser Transformationen. So wird es z.B. im Schauspielhaus bei Nessun Dorma eine Verbindung von Kunst mit der Interaktion zwischen menschlichen und mechanischen Kolleg:innen geben. Die internationalen Ensembles vor allem in den Sparten Musiktheater und Ballett verknüpfen die unterschiedlichsten Welten miteinander und spiegeln eine lebendige

und für alle offene Gesellschaft, für die das Theater Magdeburg steht. Neues wird auch durch das Composer in Residence-Programm geschaffen, in dessen Zentrum in dieser Spielzeit der irische Komponist Gerald Barry steht und von dem wir unter anderem die Oper Alice’s Adventures Under Ground als deutschsprachige Erstaufführung sehen werden.

Ich wünsche Julien Chavaz und seinem Team gutes Gelingen für die neue Intendanz und Sie, liebe Besucherinnen und Besucher, möchte ich einladen, diese neue Ära mit Freude und Neugier zu begleiten. Ich wünsche uns viele spannende Momente, die anregen – vielleicht auch aufregen – und uns immer wieder aufs Neue ins Theater Magdeburg einladen.

Ihre

Regina-Dolores Stieler-Hinz Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport

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Ein Heft voller Theaterträume, das Papier noch warm, die Tinte noch nicht ganz trocken. Die Träume erwachen zum Leben, sie beginnen zu tanzen, wenn sich die Türen der Theater wieder öffnen.

Theater ist ein Fest. Wir haben ein paar Flaschen kaltgestellt. Es wird Musik und Poesie geben und viel Platz auf der Tanzfläche. Wir freuen uns auf Sie.

In einer Zeit, in der wir alles messen, quantifizieren und optimieren wollen, ist Theater eine Chance. Eine Chance, sich zu verlieren. Sich zu verlieren, um sich besser wiederzufinden. Eine Chance, die Zeit zu vergessen, um die Welt besser zu verstehen. Die Welt besser zu verstehen und besser in ihr zu leben.

Wir stellen keine Autos her. Wir stellen keine Halbleiter her. Aber das, was wir herstellen, ist genauso systemrelevant. Wir stellen Emotionen her. Und die müssen geteilt werden.

Theater ist ein sich ständig veränderndes Projekt, ein Projekt, das Fragen stellt, das in Frage stellt. Alles verändert sich. Nichts ändert sich. Alles bleibt neu.

Unsere Welt steht verzweifelt vor Krisen, die sich scheinbar willkürlich vor uns auftürmen. Theater hilft uns zu sehen, es hilft uns Erfahrungen zu teilen. Liegt es an der Inflation, dass die weltweiten Vorräte an Träumen wie Schnee in der Sonne zu schmelzen scheinen?

Danke, liebes Publikum. Danke für Ihre Neugier und Ihre Fragen. Danke, dass Sie dem Theater vertrauen, Ihre Vorstellungen zu

erschüttern und Ihre Leidenschaften anzuregen. Ihre Neugier ist der Spiegel unserer Kühnheit. Wenn wir Theater machen, dann aus dem Wunsch heraus, etwas mit Ihnen zu teilen.

Theater ist eine Form des Rausches, eine elegante Art, sich vorsätzlich zu verlieren, Theater ist der Zukunftstraum unserer kollektiven Emotionen.

Theater ist wichtig.

Julien Chavaz

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