No Place Like Home - Einwanderungsland Österreich No Place Like Home - mit einem Programmschwerpunkt thematisiert Radio FM4 unterschiedliche Aspekte und Facetten des Zusammenlebens im Einwanderungsland Österreich, on air und online von Montag, 2. Februar bis Freitag, 5. Februar 2009. Erfahrungen im binationalen Beziehungsalltag, politische Partizipation von Menschen mit migrantischem Hintergrund, deren Medienpräsenz und Medienrepräsentation, die Frage der Konstruktion einer „österreichischen Identität", feministische Standpunkte in einer Migrationsdebatte oder die Bedeutung und Inszenierung von Herkunft für Musiker/innen mit migrantischem Hintergrund - ab 2.Februar ging Radio FM4 mit dem Themenschwerpunkt "No Place like home" pragmatischen Alltagserfahrungen ebenso wie aktuellen politischen Fragen rund um Migration und Integration in Österreich nach. Wie immer war auch dabei die Meinung der Hörer/innen gefragt - on air, wenn in Connected (15 -19.00) mit Studiogästen diskutiert wurde, und klarerweise auch auf FM4.ORF.at. FM4 freut sich übrigens auch über den Start der Online-Kooperation mit "biber": Autor/innen des transkulturellen Magazin aus Wien haben ab 2.Februar regelmäßig auf FM4.ORF.at Artikel veröffentlicht.
Das Programm im Detail Sonntag, 1.Februar FM4 Connected: Einwanderungsland Österreich 1, 34 Millionen Menschen weisen in Österreich einen Migrationshintergrund auf - das sind 17 % der gesamten Bevölkerung. Österreich rangiert damit im Spitzenfeld in der europäischen Union. Österreich ist zum Einwanderungsland geworden - nicht freiwillig und nicht selbstbestimmt, sondern durch die faktische Entwicklung, konstatiert Heinz Fassmann, Herausgeber des österreichischen Migrations- und Integrationsberichts der Akademie der Wissenschaften. Inwieweit wird die Tatsache, dass Österreich ein Einwanderungsland ist, in Politik und Gesellschaft akzeptiert, geleugnet oder bekämpft, und welche Folgen bringt das mit sich? Claus Pirschner sprach darüber mit Heinz Fassmann, der Migrationsexpertin Corinna Milborn und der Wirtschaftsforscherin Gudrun Biffl. Montag, 2. Februar- Samstag 7.Februar FM4 Morning Show Serie: Missunderstanding Slang unter Jugendlichen mit Migrationshintergrund bzw. Begriffe und Redewendungen aus dem Türkischen, Bosnischen, Serbischen, Bulgarischen oder Persischen - all das wird in Österreich gesprochen. Mit der Serie
"Missunderstanding" in der Morning Show erklären Redakteur/innen von Biber, dem Magazin von jungen Journalisten/innen mit Migrationsbackground, Begriffe wie Schwabo, Soli oder Todor. Montag, 2. Februar FM4 Connected: Medienrepräsentation von Migranten/-innen 1,34 Millionen in Österreich lebende Menschen haben einen Migrationshintergrund. Welche Bilder werden über sie in den Medien vermittelt? Wie werden sie repräsentiert? Inwieweit haben sie Zugang zu Medien als Journalist/innen? Irmgard Wutscher hat mit Fritz Hausjell, Professor am Institut für Publizistik der Universität Wien, über die vorherrschenden Bilder und mögliche Gegenstrategien gesprochen. Live im Studio diskutierten Redakteur/innen von Biber, dem Magazin von jungen Journalist/innen mit Migrationsbackground, und Dodo Roscic, die Leiterin der ORF-Entwicklungsabteilung Programm. OKTO Der Wiener Stadtfernsehsender OKTO ist der erste partizipative Fernsehkanal Österreichs. Durch die offene Struktur nehmen besonders viele Migrant/innen die Chance wahr, ihre eigenen Sendungen zu produzieren. Irmgard Wutscher hat mit Programmverantwortlichen und Sendungsmacher/innen über die Wichtigkeit von Sichtbarkeit und vom Produzieren eigener Bilder gesprochen.
FM4 Homebase: Die Konstruktion von Österreich Die "österreichische Nation" musste nach dem Ende des zweiten Weltkriegs neu erfunden werden. Nach Monarchie, Erster Republik, Bürgerkrieg, Ständestaat und Nationalsozialismus war eine neue Identität gefragt. Doch so etwas muss erst einmal konstruiert werden. Die Staatsoper reparieren und kitschtriefende Heimatfilme drehen, das stand am Anfang dieser nationalen Identitätsbildung. Politik und Kultur ordneten sich dem Opfermythos unter und schufen neue Identifikationssymbole. Toni Sailer und Karl Schranz sorgten für den Rest. Wie konnte ein Staat entstehen, den die Leute bis zu seiner Erfindung eigentlich nie so wirklich wollten? Und was haben die Hunnen und Awaren damit zu tun? Roland Gratzer und Lukas Tagwerker wühlten sich durch vorzeitliche Science-Fiction-Filme, die Moskauer Deklaration und rot-weiß-rotem Stoff gewidmete Feiertage. Dienstag, 3. Februar FM4 Connected - Der Gries: ein Ort multiethnischen Zusammenlebens Im Grazer Kunsthaus finden regelmäßig Salsa-Abende statt, bei denen Grazer/innen tanzen lernen. Wenige Straßen weiter wird auch getanzt. Im Restaurant Delphin trifft sich die Grazer Latino-Community, kaum ein/e Österreicher/in verirrt sich hierher. Durch Graz zieht sich seit jeher eine soziale Trennlinie entlang der Mur und
trotz des größten Stadtentwicklungsprogrammes in der Grazer Stadtgeschichte (Urban I - Gries, ein Bezirk lebt auf) existiert diese Trennlinie mehr denn je. Gries gilt als "multikulturell", bleibt aber einfach der Arbeiter/in- und Einwanderungsbezirk im bürgerlichen Graz. Ein reportagehafter Streifzug von Anna Katharina Laggner. Realitäten, Probleme und Perspektiven in Stadtteilen mit einem großen Anteil migrantischer Bevölkerung diskutierte in FM4 Connected u.a. der Grazer Sozialpädagoge und Sozialhistoriker, Xenos-Obmann Joachim Hainzl. FM4 Homebase: Critical Whiteness Weiß-Sein als unmarkierte Norm? Lukas Tagwerker und Roland Gratzer über Critical Whiteness Studies. Mittwoch, 4.Februar FM4 Connected: Interkulturelle Beziehungen Vor drei Jahren haben sich binationale Paare zum Verein ,Ehe ohne Grenzen' zusammengeschlossen, um gegen das 2005 verschärfte Fremdenrecht bzw. gegen die Ungleichbehandlung binationaler im Vergleich zu einheimischen Paaren zu kämpfen (u.a. hoher Einkommensnachweis, verpflichtende Antragstellung im Ausland). ,Ehe ohne Grenzen'-Aktivist/innen resümierten darüber live im Studio.
FM4 Homebase: Multikulturalität und Feminismus Irmi Wutscher und Veronika Weidinger beschäftigten sich mit dem Themenkomplex Multikulturalität und Feminismus. Donnerstag, 5. Februar FM4 Reality Check: Die Kinder der Gastarbeiter Was wurde 45 Jahre später aus den Kindern und Enkeln der Gastarbeiter/innen, um die Österreich damals in der Türkei und Jugoslawien geworben hat? Ihre Eltern kamen als billige Arbeitskräfte nach Österreich - ist ihnen das gleiche Schicksal bestimmt oder können sie einen anderen Weg einschlagen? Österreicher/innen als Gastarbeiter/innen Zehntausende Österreicher/innen sind in den 1950er Jahren nach Kanada ausgewandert. Was ist aus ihnen und ihren Kindern geworden? Einer von ihnen, Frank Stronach, wurde reich und kam nach Österreich zurück. FM4 Reality Check, das englischsprachige Magazin auf FM4, hat weitere österreichische Gastarbeiter/innen und ihre Kinder ausfindig gemacht und nach ihren Lebensgeschichten befragt.
FM4 Homebase: Diversity Management Was ist Diversity Management? Inwieweit profitieren Unternehmen und deren Mitarbeiter von dem Versuch, kulturelle Unterschiede nicht zu nivellieren, sondern im Gegenteil als Vorteil zu nutzen? Freitag, 6.Februar FM4 Jugendzimmer: Einwanderungsland Österreich Junge Migrant/innen aus dem Lehrgang KomFlex der Volkshochschule Ottakring waren zu Gast im Studio. Der Qualifizierungslehrgang ist offen für Jugendliche die trotz Hauptschul-Abschluss keine Lehre beginnen bzw. keine weiterführende Schule besuchen können oder wollen. Im Jugendzimmer diskutierten die Gäste mit Claus Pirschner und den FM4-Hörer/innen über (Aus)bildungs- sowie Arbeitschancen und Hürden für Jugendliche mit Migrationshintergrund in Österreich.