Erneuerung der digitalen Hörfunkstudios von FM4 und Ö3
FM4, das vierte und jüngste Radioprogramm des Österreichischen Rundfunks, wurde 1994 von seinen ProgrammMacher/innen erdacht. Ziel war es, der in den 90ern zunehmend bedeutender werdenden alternativen Kultur und Lebensart junger Menschen sowie der wachsenden österreichischen Szene eine Heimat zu geben und so ein Seismograph der hiesigen Jugendkultur zu werden. FM4 ist nicht nur in seinen Radioprogrammen, sondern auch in seinem Web-Auftritt dem Risiko, Neues und Ungewohntes zu präsentieren, verpflichtet. Und es ist ein Glücksfall, dass sich Bildungs- und Kulturauftrag einer öffentlich-rechtlichen Anstalt mit einer aus den Szenen gespeisten Redaktion treffen. Diesen inhaltlichen Ansatz zu entsprechen, war auch das oberste Ziel bei der Erneuerung der noch aus dem Vorgängerprogramm Blue Danube Radio stammenden analogen technischen Broadcast-Infrastruktur. Die Erneuerung wurde in digitaler Technik nach den neuesten Erkenntnissen der Einrichtung und Ausgestaltung von Flächenradios vorgenommen und auf den Selbstfahrbetrieb durch die Moderator/innen hin optimiert. Die Programmierung erfolgt mit einem modernen IT basierten Sendeautomationssystem, die Redaktionen sind multimedial an das Sendegeschehen und an dem NewsCenter im Funkhaus Wien angebunden und können sofort auf aktuelle Ereignisse reagieren. Durch den verstärkten Einsatz von interaktiven Technologien konnte der Kontakt zu den Hörer/innen noch weiter gesteigert werden, wesentlich unterstützt durch die umfangreichen Möglichkeiten der eingesetzten Broadcasttechnik. Die verwendeten digitalen Technologien verbunden mit einem optimierten
Akustikausbau der Produktionsstudios bieten den FM4 Hörer/innen ein unverwechselbares, an den Musikstil und der Zielgruppe der Hörer/innen angepasstes brilliantes Klangbild.
Hitradio Ö3 Die im Ö3-Haus auf der Heiligenstädter Lände 27c im 19. Wiener Gemeindebezirk befindlichen Sendestudios und die zentralen Einrichtungen stammten aus dem Jahr 1996 und waren technologisch am Ende ihrer Lebenszeit. Die alte Anlage wurde 1996 noch in analoger Broadcast-Technik errichtet, für die zunehmend fehleranfällige Anlage waren keine Ersatzteile mehr erhältlich, der Support unverhältnismäßig teuer. Schon aus Gründen der Sendesicherheit war es also unumgänglich, hier zu investieren, denn Hitradio Ö3 übernimmt in der ORF-Radioflotte in den späten Abendstunden und in der Nacht die öffentlich rechtliche Aufgabe des Zivilschutzes, durch Berichterstattung und Warnung bei Katastrophen für ganz Österreich. Dem/-r Ö3-Redakteur/-in ist es in den Nachtstunden jederzeit möglich, gezielt sämtliche ORF-Regionalradios, die in dieser Zeit personell nicht besetzt sind und ihr Programm automatisiert ausspielen, zu unterbrechen und Zivilschutzmeldungen abzusetzen. Die Erneuerung der Ö3-Sendestudios wurde in moderner digitaler Broadcasttechnik nach den neuesten Erkenntnissen der Einrichtung und Ausgestaltung von Flächenradios umgesetzt, wobei besonders auch auf die Optimierung der Ausfallsicherheit Wert gelegt wurde. Die Sendungsprogrammierung und Abwicklung erfolgt mit IT-basierter Sendeautomationstechnik, die ein kostengünstiges Produzieren ermöglicht. Moderator/innen und Redaktionen sind multimedial an das NewsCenter im
Funkhaus Wien und auch an den Newsroom im ORF Zentrum angebunden und können somit sofort auf aktuelle Ereignisse reagieren. Selbstverständlich wird der Internetauftritt von Ö3 auch in diesen Redaktionen gestaltet. Dem Serviceanspruch von Ö3 folgend wurde die intensive Zusammenarbeit mit der ASFINAG zum Wohl und zur Sicherheit der österreichischen Kraftfahrer/innen auch durch die technologische Anbindung eines Ö3-Studios in der ASFINAGZentrale an die Sendestudios umgesetzt. Die neuen Sendestudios und das ebenfalls erneuerte Redaktionschiff wurden unter Berücksichtigung nachfolgender Ziele neu gestaltet: -
Bessere Bereitstellung von Informationen für die Moderator/innen und dadurch schnellere Reaktionszeiten auf Ereignisse (Infoscreens im Studio)
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Schnellere effizientere Verarbeitung von Informationen/Beiträgen (Aufnahme-/Schnitt und Zuspielmöglichkeiten auch auf den Plätzen für die Comoderator/innen)
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Erweiterte und günstigere Live-Programmeinstiegsmöglichkeiten über Skype (z.B.: Societyreporter/innen aus Hollywood/ Sportmoderator/innen aus Vancouver)
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Neue Studioanordnung fördert die Ansprechhaltung Richtung Hörer/innen (Moderator/innen und Comoderator/innen sprechen in eine Richtung wie im Fernsehen und nicht zueinander)
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Führungsfreundliches Studio (offene Architektur / gute Einsicht in die Arbeit der Moderator/innen)
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Durch ein ausgefeiltes Ergonomiekonzept werden die Arbeit der bei Ö3 immer im Selbstfahrer/innenbetrieb arbeitenden Moderator/innen erleichtert und Bedienfehler beim Abwickeln minimiert.
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Automatische Pegelaussteuerung von Aufnahmen und Zuspielungen.
All diese Maßnahmen werden noch durch ein auf die anzusprechende Hörer/innenschicht optimiertes Sounddesign ergänzt. Die neuen Anlagen sind seit Mitte 2009 im Vollbetrieb.