PROJEKT: BIODIVERSITÄT Ein PROGRAMMSCHWERPUNKT ZUM „INTERNATIONALEN JAHR DER BIODIVERSITÄT“ der HörfunkWissenschaftsredaktion Unsere Welt weist einen großen Reichtum an Tieren, Pflanzen und Lebensräumen auf. Zahlreiche Arten sind aber akut in ihrem Bestand gefährdet, viele sind bereits für immer von der Erde verschwunden. Die Folgen des menschlichen Handelns sind die Hauptursache des Artensterbens. Rücksichtslose Ressourcennutzung, Überdüngung in der Landwirtschaft, Abholzung tropischer Regenwälder, Flächenverluste durch Siedlungstätigkeit und wachsende Mobilität bedrohen und vernichten natürliche Lebensräume. Die UNO hat 2010 zum „Internationalen Jahr der Biodiversität“ erklärt. Mit diesem Begriff wird die Vielfalt in der gesamten
Natur
bezeichnet.
Sie
umfasst
nicht
nur
die
verschiedenen
Arten
von
Tieren,
Pflanzen
und
Mikroorganismen, sondern auch deren Lebensräume und die „innere Vielfalt“ ihrer Erbanlagen. Die Bedeutung der biologischen Vielfalt liegt nicht nur im Potenzial der Tiere und Pflanzen, das in Zukunft noch erschlossen werden könnte. Biodiversität ist ein Wert für sich, Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung und darüber hinaus eine Chance für den Menschen, sich im ganzheitlichen Zusammenhang der Natur neu zu erleben und zu begreifen. „Wir sollten jedes kleinste Stückchen der Artenvielfalt erhalten, während wir lernen damit umzugehen und zu verstehen, was es für die Menschheit bedeutet.“ Anknüpfend an dieses Zitat des Biologen Edward O. Wilson gestaltete die Ö1 Wissenschaftsredaktion unter der Leitung von Dr. Martin Bernhofer 2010 einen ganzjährigen Programmschwerpunkt zum Internationalen Jahr der Biodiversität: Eine Jahresserie in „Wissen Aktuell", zahlreiche
"Dimensionen"-, "Radiokolleg"- und "Vom Leben der Natur"-Ausgaben. Dokumentiert wurden die Sendungen auf oe1,ORF:at. science.ORF:at brachte ein „Special“ zur Biodiversität. Details des Schwerpunktes Den Auftakt des Biodiversität-Schwerpunktes machte "Vom Leben der Natur" mit dem Titel "Von Amsel bis Zilpzalp über das Erkennen von Vogelstimmen". Weitere Themen dieser Ö1-Reihe waren: "Eine bunte Sammlung alter Kulturpflanzen - das Sortenarchiv der 'Arche Noah'", "Ein edler Jäger - der Sakerfalke", "Die Inventarisierung der Landschaft - die Methode der 'Biotopkartierung'", "Eine Gefahr für die Vielfalt - gebietsfremde Pflanzen", "Mit der Lupe durch den Wald - das Erkennen von Strukturen und Formen" und "Ein Einwanderer auf leisen Pfoten - der Luchs". "Wissen Aktuell" brachte eine Jahresserie über aktuelle Aspekte der biologischen Vielfalt. Was bringt das natürliche Gleichgewicht ins Wanken? Welche Tiere und Pflanzen kennen wir bald nur mehr aus Schaukästen oder Büchern? Wie gelingen Erhaltungsprojekte? "Arche Noah reloaded: Rettung für bedrohte Arten" war der Titel eines "Radiokollegs" im März. Weltweit stehen rund 17.000 Arten auf der roten Liste: Jede vierte Säugetierart ist vom Aussterben bedroht. Jede dritte Amphibienart, jede achte Vogelart und gar 70 Prozent der Pflanzenarten sind weltweit gefährdet. Die Wissenschaft kämpft gegen die Uhr: zahlreiche Arten wie die Fischotter werden nachgezüchtet, andere wie der Habichtskauz wieder angesiedelt. Wie erfolgreich sind die Artenschutzprojekte? Weitere "Radiokolleg"-Inhalte waren: "Zwitschern, Summen, Zirpen. Tiere
in unseren Gärten", "Nationalparks in Österreich. Im Spannungsfeld zwischen Schützen und Nützen"
und
"Meeresforschung: Volkszählung unter Wasser". Biodiversität war auch Thema von zehn Ausgaben der Ö1-Reihe "Dimensionen": "Wiederaufforstung unter Wasser Korallenriffe und ihre Restaurierung", "Das Recht auf Vielfalt oder Wer schützt die Biodiversität wirklich?", "Drei Millionen, hundert Millionen. Vom Mikroskop zum genetischen Strichcode", "City Slickers - die Großstadtbewohner: Artenreichtum in der Stadt", "Perlen am Grünen Band", "Illegale Pestizide und biologische Vielfalt in Brasilien", "Der Ganges: Heiliger Fluss und Lebensader für 400 Millionen Menschen", "Bangladesch: Das schwierige Verhältnis von Mensch und Natur", "Der atlantische Regenwald Brasiliens: ein Hotspot biologischer Vielfalt" und "Artenvielfalt im Museum - die unentdeckten Schätze musealer Sammlungen".