Sport 2000 Magazin Frühjahr/Sommer 2015

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trends action life fun

SPORT 2OOO Magazin

RUNNING

Laufabenteuer Stadt.

BIKE

Fine-Tuning auf zwei R채dern.

FITNESS

Mehr Leistung durch gezieltes Muskeltraining.

ABENTEUER

SPORT 2000 begleitet ein Expeditionsteam in die Antarktis. 1/2015 | M채rz 2015


I N H A LT

04

Die Stadt im Lauffieber.

ISOLIERJACKEN

13

DACHSTEIN TRAUMPROJEKT

14

GORE-TEX® SURROUND™

16

KLETTERSTEIGSETS

20

VIA FERRATA

24

PIC UP

26

OUTDOOR-APPS

28

SÜDPOLEXPEDITION

Der Frühling ist für viele Sportler die Zeit der guten Vorsätze. Selbige sind meist leicht gefasst, aber schwer zu halten. Doch gerade Menschen, die dem Outdoor-Erlebnis zugetan sind, erfahren durch die aufblühende Natur alljährlich eine zusätzliche Motivation, um sich selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. Wem diese Anreize aber immer noch zu gering sind, dem kann mit dieser Ausgabe von more sports über den inneren Schweinehund hinweggeholfen werden.

Dachsteinbesteigung und Tandem-Flug mit Hannes Arch gewinnen.

Tatsache ist nämlich, dass dieses Magazin wieder Infotainment auf höchstem Niveau verspricht, das unter anderem direkt in den Klettersteig führt. Dort widmen wir uns den Sets, die den Aufstieg sicher machen und werfen einen kurzen Blick zurück in die Geschichte der Viae Ferrate. Wer auf zwei Rädern in die Berge will, wird sich von unserem Artikel über das Goldene Mittelmaß, sprich 27,5-ZollRäder, angesprochen fühlen. Und sich nach der Lektüre des Artikels über Bike-Rucksäcke auch gleich den passenden Stauraum umhängen. Mit einem ausführlichen Bericht über Laufschuhe bzw. Citytrail kommen dieses Mal auch wieder all jene auf ihre Rechnung, die sich weitgehend im horziontalen Gelände fortbewegen wollen. Was Sie sonst noch auf den kommenden Seiten erwartet, wollen wir Ihnen an dieser Stelle ganz bewusst vorenthalten. Umso größer wird beim Durchblättern die Überraschung sein.

Schuhe, die auch durch die Sohle atmen. Die Eigenheiten von Bandfalldämpfern, Lastarmen und Karabinern.

16

Entstehung und Entwicklung.

Navigation mittels Handy Dr. Christoph Höbenreich auf den Spuren von Roald Amundsen und Ernest Shackleton.

BIKERUCKSÄCKE

36

BIKE-ERGOMETRIE

40

LACROSSE

42

MUSCLE MAINTENANCE

44

KOMPRESSION

50

04

Unverzichtbares Kleidungsstück für alle Outdoorfans.

32

48

SEHR GEEHRTE KUNDEN, LIEBE SPORTFREUNDE!

CITYTRAIL

10

46

EDITORIAL

Wie immer wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!

28

Ihr SPORT 2000 Team

Praktische Begleiter für alle, die gerne schnell unterwegs sind. Die richtigen Größenverhältnisse. Das Mittelding zwischen Eishockey, Fuß- und Basketball.

thank you running

Mit Dir genieße ich die wohlige Ruhe bei meinem täglichen Lauf – der dank des Adrenaline GTS 15 und seiner perfekten Kombination aus Komfort und Support noch ein Stück geschmeidiger wird. Die ultimative BioMoGo DNA-Mittelsohle passt sich jedem individuellen Schritt adaptiv an und sorgt für einen starken und schnellen Lauf, Kilometer für ruhigen Kilometer.

32

Das Programm für gut „gepflegte“ Muskulatur Die poitiven Auswirkungen auf Durchblutung und Regeneration.

Erfahre mehr unter brooksrunning.de

JAHRESZEITENGEMÄSSE ERNÄHRUNG Top-Nahrungsmittel für den Sommer

42

ACHILLESSEHNE

Beratung. Service. Leidenschaft.

Beschwerden, Therapien und Vorsorge.

5 Adren ne G TS 1 ali

KLETTERREGELN Risikovermeidung.

Das passt!

Immer top-informiert mit dem SPORT 2000-Newsletter! Anmeldung unter: www.sport2000.at/newsletter facebook.com/SPORT2000AT

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44

©2015 Brooks Sports, Inc.

Titelfoto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

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Die Stadt im Lauffieber.

ISOLIERJACKEN

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DACHSTEIN TRAUMPROJEKT

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GORE-TEX® SURROUND™

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KLETTERSTEIGSETS

20

VIA FERRATA

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PIC UP

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OUTDOOR-APPS

28

SÜDPOLEXPEDITION

Der Frühling ist für viele Sportler die Zeit der guten Vorsätze. Selbige sind meist leicht gefasst, aber schwer zu halten. Doch gerade Menschen, die dem Outdoor-Erlebnis zugetan sind, erfahren durch die aufblühende Natur alljährlich eine zusätzliche Motivation, um sich selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. Wem diese Anreize aber immer noch zu gering sind, dem kann mit dieser Ausgabe von more sports über den inneren Schweinehund hinweggeholfen werden.

Dachsteinbesteigung und Tandem-Flug mit Hannes Arch gewinnen.

Tatsache ist nämlich, dass dieses Magazin wieder Infotainment auf höchstem Niveau verspricht, das unter anderem direkt in den Klettersteig führt. Dort widmen wir uns den Sets, die den Aufstieg sicher machen und werfen einen kurzen Blick zurück in die Geschichte der Viae Ferrate. Wer auf zwei Rädern in die Berge will, wird sich von unserem Artikel über das Goldene Mittelmaß, sprich 27,5-ZollRäder, angesprochen fühlen. Und sich nach der Lektüre des Artikels über Bike-Rucksäcke auch gleich den passenden Stauraum umhängen. Mit einem ausführlichen Bericht über Laufschuhe bzw. Citytrail kommen dieses Mal auch wieder all jene auf ihre Rechnung, die sich weitgehend im horziontalen Gelände fortbewegen wollen. Was Sie sonst noch auf den kommenden Seiten erwartet, wollen wir Ihnen an dieser Stelle ganz bewusst vorenthalten. Umso größer wird beim Durchblättern die Überraschung sein.

Schuhe, die auch durch die Sohle atmen. Die Eigenheiten von Bandfalldämpfern, Lastarmen und Karabinern.

16

Entstehung und Entwicklung.

Navigation mittels Handy Dr. Christoph Höbenreich auf den Spuren von Roald Amundsen und Ernest Shackleton.

BIKERUCKSÄCKE

36

BIKE-ERGOMETRIE

40

LACROSSE

42

MUSCLE MAINTENANCE

44

KOMPRESSION

50

04

Unverzichtbares Kleidungsstück für alle Outdoorfans.

32

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SEHR GEEHRTE KUNDEN, LIEBE SPORTFREUNDE!

CITYTRAIL

10

46

EDITORIAL

Wie immer wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!

28

Ihr SPORT 2000 Team

Praktische Begleiter für alle, die gerne schnell unterwegs sind. Die richtigen Größenverhältnisse. Das Mittelding zwischen Eishockey, Fuß- und Basketball.

thank you running

Mit Dir genieße ich die wohlige Ruhe bei meinem täglichen Lauf – der dank des Adrenaline GTS 15 und seiner perfekten Kombination aus Komfort und Support noch ein Stück geschmeidiger wird. Die ultimative BioMoGo DNA-Mittelsohle passt sich jedem individuellen Schritt adaptiv an und sorgt für einen starken und schnellen Lauf, Kilometer für ruhigen Kilometer.

32

Das Programm für gut „gepflegte“ Muskulatur Die poitiven Auswirkungen auf Durchblutung und Regeneration.

Erfahre mehr unter brooksrunning.de

JAHRESZEITENGEMÄSSE ERNÄHRUNG Top-Nahrungsmittel für den Sommer

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ACHILLESSEHNE

Beratung. Service. Leidenschaft.

Beschwerden, Therapien und Vorsorge.

5 Adren ne G TS 1 ali

KLETTERREGELN Risikovermeidung.

Das passt!

Immer top-informiert mit dem SPORT 2000-Newsletter! Anmeldung unter: www.sport2000.at/newsletter facebook.com/SPORT2000AT

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©2015 Brooks Sports, Inc.

Titelfoto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

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RUNNING

RUNNING

RUNNING FINDET STADT

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Foto: Salomon

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RUNNING

RUNNING

RUNNING FINDET STADT

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Foto: Salomon

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RUNNING

RUNNING

LAUFEN IST DER BREITENSPORT SCHLECHTHIN. DESHALB GIBT ES DARIN GENÜGEND PLATZ FÜR MEHR ALS NUR EINEN TREND GLEICHZEITIG. WENNGLEICH MAN SCHON EINES GANZ KLAR FESTHALTEN MUSS: CITYTRAIL IST EINER DER AKTUELL SPANNENDSTEN. Trend zu mehr Abwechslung Frei nach Niki Lauda könnte man sagen: Es gibt schönere Dinge als monoton im Kreis zu laufen! Der Läufer von heute erkennt den Wert von Abwechslung für Körper und Geist. Zum Beispiel auf unterschiedlichem Untergrund, auf verschieden langen Strecken und mit wechselndem Tempo. Folgerichtig hält der Trailrunning-Boom nicht nur an, sondern verstärkt sich weiter. Allerdings mit dem zusätzlichen Aspekt, dass man sich nicht mehr auf Berg und Tal beschränken lässt. Vielmehr gilt es, auch in der Stadt läuferisch aktiv zu sein. Dies umso mehr, als auch zwischen Häuserschluchten und in Parks jede Menge Abwechslung zu finden ist. Womit wir beim letzten großen Trend angelangt wären: Citytrail-Running. Trends sind bekanntlich nicht gleich Trends, was selbstverständlich auch für den Laufsport gilt. So etwa entstehen immer wieder kurzfristige Hypes, die als eine große Welle über die Laufcommunity hinwegbranden. Und dann gibt es solche, die sich nachhaltig etablieren. Ein Blick in die Szene zeigt, dass es heute einige große Entwicklungen nach dem Motto „Gekommen um länger zu bleiben“ gibt.

Trend zu mehr Komfort Die neue Leichtigkeit des Laufens manifestiert sich weiterhin in Form von leichtem Schuhwerk. Wenngleich der Faktor Komfort stärker an Bedeutung gewinnt. Tatsächlich haben sich die radikalen Ansätze im Natural-Running-Bereich ohne Dämpfung und Fersenerhöhung in letzter Zeit merkbar relativiert. Man will zwar den Untergrund weiterhin spüren, aber nicht auf allzu viel Komfort verzichten. Komfort erweist sich auch als wichtiger Aspekt, wenn die sportliche Weiblichkeit in die Laufschuhe schlüpft. Das tut sie immer öfter und achtet dabei verstärkt auf einen perfekten Mix aus Funktionalität, Authentizität und innovativem Design. Eine wachsende Zahl vor allem junger Frauen entdeckt das Laufen als wichtigen Teil eines gesunden, ausbalancierten und modernen Lebensstils. Was zur Folge hat, dass die Farbe und Haptik des Obermaterials durchaus mitentscheidende Kaufparameter sind.

6

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more  sports

Trend zur Stadt Der Gedanke des Citytrail-Runnings ist es, den TrailrunningSpirit vom Land in die Stadt zu holen. Denn auch in der Stadt kann Laufen jederzeit zu einem abwechslungsreichen Abenteuer werden. Allerorts warten versteckte Ecken und noch unbekannte Wege, fern der üblichen Laufrouten. Damit emanzipiert sich das Laufen in der Stadt auch vom Laufen auf alpinen Pfaden. Unter den Sohlen knirscht der Kies, welliges Kopfsteinpflaster massiert die Sohlen und eine schmale Treppe in lauschiger Altstadt fordert die Oberschenkel. Oder anders formuliert: Für den Läufer bedeutet Citytrail die Grenzen der Stadt zu durchbrechen und eigene Pfade durch den Großstadtdschungel zu finden. Wer dafür etwas Unterstützung wünscht, lädt sich einfach das spezielle Citytrail-App herunter, das derzeit in mehr als 90 Städten auf der ganzen Welt funktioniert. Darunter neben Wien und Salzburg auch London, Barcelona oder

Foto: Salomon

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RUNNING

RUNNING

LAUFEN IST DER BREITENSPORT SCHLECHTHIN. DESHALB GIBT ES DARIN GENÜGEND PLATZ FÜR MEHR ALS NUR EINEN TREND GLEICHZEITIG. WENNGLEICH MAN SCHON EINES GANZ KLAR FESTHALTEN MUSS: CITYTRAIL IST EINER DER AKTUELL SPANNENDSTEN. Trend zu mehr Abwechslung Frei nach Niki Lauda könnte man sagen: Es gibt schönere Dinge als monoton im Kreis zu laufen! Der Läufer von heute erkennt den Wert von Abwechslung für Körper und Geist. Zum Beispiel auf unterschiedlichem Untergrund, auf verschieden langen Strecken und mit wechselndem Tempo. Folgerichtig hält der Trailrunning-Boom nicht nur an, sondern verstärkt sich weiter. Allerdings mit dem zusätzlichen Aspekt, dass man sich nicht mehr auf Berg und Tal beschränken lässt. Vielmehr gilt es, auch in der Stadt läuferisch aktiv zu sein. Dies umso mehr, als auch zwischen Häuserschluchten und in Parks jede Menge Abwechslung zu finden ist. Womit wir beim letzten großen Trend angelangt wären: Citytrail-Running. Trends sind bekanntlich nicht gleich Trends, was selbstverständlich auch für den Laufsport gilt. So etwa entstehen immer wieder kurzfristige Hypes, die als eine große Welle über die Laufcommunity hinwegbranden. Und dann gibt es solche, die sich nachhaltig etablieren. Ein Blick in die Szene zeigt, dass es heute einige große Entwicklungen nach dem Motto „Gekommen um länger zu bleiben“ gibt.

Trend zu mehr Komfort Die neue Leichtigkeit des Laufens manifestiert sich weiterhin in Form von leichtem Schuhwerk. Wenngleich der Faktor Komfort stärker an Bedeutung gewinnt. Tatsächlich haben sich die radikalen Ansätze im Natural-Running-Bereich ohne Dämpfung und Fersenerhöhung in letzter Zeit merkbar relativiert. Man will zwar den Untergrund weiterhin spüren, aber nicht auf allzu viel Komfort verzichten. Komfort erweist sich auch als wichtiger Aspekt, wenn die sportliche Weiblichkeit in die Laufschuhe schlüpft. Das tut sie immer öfter und achtet dabei verstärkt auf einen perfekten Mix aus Funktionalität, Authentizität und innovativem Design. Eine wachsende Zahl vor allem junger Frauen entdeckt das Laufen als wichtigen Teil eines gesunden, ausbalancierten und modernen Lebensstils. Was zur Folge hat, dass die Farbe und Haptik des Obermaterials durchaus mitentscheidende Kaufparameter sind.

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Trend zur Stadt Der Gedanke des Citytrail-Runnings ist es, den TrailrunningSpirit vom Land in die Stadt zu holen. Denn auch in der Stadt kann Laufen jederzeit zu einem abwechslungsreichen Abenteuer werden. Allerorts warten versteckte Ecken und noch unbekannte Wege, fern der üblichen Laufrouten. Damit emanzipiert sich das Laufen in der Stadt auch vom Laufen auf alpinen Pfaden. Unter den Sohlen knirscht der Kies, welliges Kopfsteinpflaster massiert die Sohlen und eine schmale Treppe in lauschiger Altstadt fordert die Oberschenkel. Oder anders formuliert: Für den Läufer bedeutet Citytrail die Grenzen der Stadt zu durchbrechen und eigene Pfade durch den Großstadtdschungel zu finden. Wer dafür etwas Unterstützung wünscht, lädt sich einfach das spezielle Citytrail-App herunter, das derzeit in mehr als 90 Städten auf der ganzen Welt funktioniert. Darunter neben Wien und Salzburg auch London, Barcelona oder

Foto: Salomon

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LANGLAUF

RUNNING

Noch ein Wort zu den Mittelfußläufern. Denn auch für diesen Laufstil gibt es spezielle Citytrail-Modelle. Diese von vielen geübten Läufern angewandte Technik gilt als gelenkschonend und kraftsparend. Zudem kann der Abstoss schnell und dynamisch erfolgen. Denn es geht keine Energie durch zu große Dämpfung und das Aufsetzen über die Ferse verloren.

ENTDECKE DIE CITYTRAIL™ APP

New York. Ein weiterer Beweis für die Nachhaltigkeit der Citytrail-Begeisterung ist auch die Tatsache, dass sich in vielen Städten entsprechende Laufveranstaltungen etabliert haben. Wer hier den richtigen Schuh an den Füßen hat, befindet sich eindeutig im Vorteil.

SALOMON X-SCREAM 3D

CITYTRAIL.SALOMONRUNNING.COM

Schuhe für die City Wie schon gesagt: Wer Citytrails erkundet, wird jeden Untergrund finden: Asphalt, Kopfsteinpflaster, Schotter. Der ideale Schuh muss deshalb so flexibel und vielfältig sein wie die Wege, auf denen er zum Einsatz kommt. Idealerweise erlaubt seine entsprechend flexible Sohle eine runde, weiche Abrollbewegung, die durch ein spezielles Dämpfungssystem unterstützt wird. Speziell deshalb, weil es nicht nur den Aufprall auf hartem Untergrund oder beim Bergablaufen abfedert, sondern zugleich einen kraftvollen Abdruck ermöglicht. Darüber hat die Bauweise dem Fuß rundherum eine maximale Stabilität zu bieten. Warum? – Weil der Läufer dies Eigenschaften des Schuhes besonders bei schnellen Richtungswechseln benötigt. Detto bei sich änderndem Untergrund sowie rasanten Bergab-Passagen. Naheliegend ist deshalb auch die Anforderung, wonach die Konstruktion den Mittelfuß quasi wie eine Socke umschließen sollte, damit maximaler Halt gewährleistet ist. In diesem Sinne muss auch das Schnürsystem arbeiten. In Sachen Sohle existieren spezielle Cityrunning-3D-Profile für besten Grip auch bei Regen und rutschigem Terrain. §

SALOMON

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Foto:

Foto: Salomon

SALOMON

X-SCREAM 3D

SENSE MANTRA 3

Citytrailschuh mit Sensifit™ Passform für mehr Agilität auf wechselnden Untergründen, Quicklace™ Schnürung, dämpfende EVA-Zwischensohle, non marking Contagrip® Außensohle

Citytrailschuh mit Natural MotionKonzept für ein natürliches Abrollverhalten, Sensifit™ Passform, Quicklace™ Schnürung, dämpfende EVA-Zwischensohle, non marking Contagrip® Außensohle

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LANGLAUF

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Noch ein Wort zu den Mittelfußläufern. Denn auch für diesen Laufstil gibt es spezielle Citytrail-Modelle. Diese von vielen geübten Läufern angewandte Technik gilt als gelenkschonend und kraftsparend. Zudem kann der Abstoss schnell und dynamisch erfolgen. Denn es geht keine Energie durch zu große Dämpfung und das Aufsetzen über die Ferse verloren.

ENTDECKE DIE CITYTRAIL™ APP

New York. Ein weiterer Beweis für die Nachhaltigkeit der Citytrail-Begeisterung ist auch die Tatsache, dass sich in vielen Städten entsprechende Laufveranstaltungen etabliert haben. Wer hier den richtigen Schuh an den Füßen hat, befindet sich eindeutig im Vorteil.

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CITYTRAIL.SALOMONRUNNING.COM

Schuhe für die City Wie schon gesagt: Wer Citytrails erkundet, wird jeden Untergrund finden: Asphalt, Kopfsteinpflaster, Schotter. Der ideale Schuh muss deshalb so flexibel und vielfältig sein wie die Wege, auf denen er zum Einsatz kommt. Idealerweise erlaubt seine entsprechend flexible Sohle eine runde, weiche Abrollbewegung, die durch ein spezielles Dämpfungssystem unterstützt wird. Speziell deshalb, weil es nicht nur den Aufprall auf hartem Untergrund oder beim Bergablaufen abfedert, sondern zugleich einen kraftvollen Abdruck ermöglicht. Darüber hat die Bauweise dem Fuß rundherum eine maximale Stabilität zu bieten. Warum? – Weil der Läufer dies Eigenschaften des Schuhes besonders bei schnellen Richtungswechseln benötigt. Detto bei sich änderndem Untergrund sowie rasanten Bergab-Passagen. Naheliegend ist deshalb auch die Anforderung, wonach die Konstruktion den Mittelfuß quasi wie eine Socke umschließen sollte, damit maximaler Halt gewährleistet ist. In diesem Sinne muss auch das Schnürsystem arbeiten. In Sachen Sohle existieren spezielle Cityrunning-3D-Profile für besten Grip auch bei Regen und rutschigem Terrain. §

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SENSE MANTRA 3

Citytrailschuh mit Sensifit™ Passform für mehr Agilität auf wechselnden Untergründen, Quicklace™ Schnürung, dämpfende EVA-Zwischensohle, non marking Contagrip® Außensohle

Citytrailschuh mit Natural MotionKonzept für ein natürliches Abrollverhalten, Sensifit™ Passform, Quicklace™ Schnürung, dämpfende EVA-Zwischensohle, non marking Contagrip® Außensohle

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TEXTIL

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ISOLIERJACKEN HABEN IMMER SAISON! NICHT IN JEDER HINSICHT IST DIE ALTE ZEIT IMMER AUCH DIE GUTE. AM BEISPIEL ISOLIERJACKEN LÄSST SICH NÄMLICH GANZ KLAR HERAUSARBEITEN, DASS DIE GEGENWART DURCHAUS ANGENEHMERE SEITEN HAT.

Man kann natürlich traurig sein, dass die gute alte Strickjacke aus Naturfasern heute nicht mehr das Nonplusultra in Sachen Wärmerückhaltevermögen darstellt. Andererseits macht es wenig Sinn, sich aus Sentimentalität dem Neuen und Besseren zu verwehren. Gemeint ist die Kunstfaser, verarbeitet zu hochmodernen und hochfunktionalen Isolierjacken. Tatsächlich können diese Newcomer mehr als der traditionelle Oldtimer namens Strickjacke. Sogar viel mehr! Isolierjacken sind nämlich nicht nur wärmer, sondern widerstehen auch Feuchtigkeit besser. Und sie sind meist auch leichter und platzsparender, was sich im Rucksack durchaus vorteilhaft bemerkbar macht. Aus diesen und anderen Gründen sind Isolierjacken für viele schon ein unverzichtbares Kleidungsstück, das immer Saison hat. Auch deshalb, weil es Wanderer im sommerlichen Frühtau zu Berge genauso wärmt wie winterfeste Outdoorfans, die es als Isolierschicht unter der Lagen-Jacke tragen. Oder als Außenbzw. Mittelschicht.

Jacke ist nicht gleich Jacke Bei aller Euphorie über so viele Vorteile sollte man sich dennoch vergegenwärtigen, dass es sehr unterschiedliche Jacken gibt. Das Spektrum ist von bemerkenswerter Breite und reicht von vollisolierenden Jacken bis zu Modellen, bei denen die Kunstfaserfüllung nur wenige Bereiche umfasst. Aber das sind bei weitem nicht die einzigen Differenzierungsmerkmale. So etwa kann sich der Konsument für eine völlig winddichte Jacke

VAUDE SIMONY Hybrid-Isolationsjacke mit 40g PrimaLoft ® Gold wattiertem Rumpf, wasserabweisend, schnelltrocknend

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Foto: Vaude

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TEXTIL

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ISOLIERJACKEN HABEN IMMER SAISON! NICHT IN JEDER HINSICHT IST DIE ALTE ZEIT IMMER AUCH DIE GUTE. AM BEISPIEL ISOLIERJACKEN LÄSST SICH NÄMLICH GANZ KLAR HERAUSARBEITEN, DASS DIE GEGENWART DURCHAUS ANGENEHMERE SEITEN HAT.

Man kann natürlich traurig sein, dass die gute alte Strickjacke aus Naturfasern heute nicht mehr das Nonplusultra in Sachen Wärmerückhaltevermögen darstellt. Andererseits macht es wenig Sinn, sich aus Sentimentalität dem Neuen und Besseren zu verwehren. Gemeint ist die Kunstfaser, verarbeitet zu hochmodernen und hochfunktionalen Isolierjacken. Tatsächlich können diese Newcomer mehr als der traditionelle Oldtimer namens Strickjacke. Sogar viel mehr! Isolierjacken sind nämlich nicht nur wärmer, sondern widerstehen auch Feuchtigkeit besser. Und sie sind meist auch leichter und platzsparender, was sich im Rucksack durchaus vorteilhaft bemerkbar macht. Aus diesen und anderen Gründen sind Isolierjacken für viele schon ein unverzichtbares Kleidungsstück, das immer Saison hat. Auch deshalb, weil es Wanderer im sommerlichen Frühtau zu Berge genauso wärmt wie winterfeste Outdoorfans, die es als Isolierschicht unter der Lagen-Jacke tragen. Oder als Außenbzw. Mittelschicht.

Jacke ist nicht gleich Jacke Bei aller Euphorie über so viele Vorteile sollte man sich dennoch vergegenwärtigen, dass es sehr unterschiedliche Jacken gibt. Das Spektrum ist von bemerkenswerter Breite und reicht von vollisolierenden Jacken bis zu Modellen, bei denen die Kunstfaserfüllung nur wenige Bereiche umfasst. Aber das sind bei weitem nicht die einzigen Differenzierungsmerkmale. So etwa kann sich der Konsument für eine völlig winddichte Jacke

VAUDE SIMONY Hybrid-Isolationsjacke mit 40g PrimaLoft ® Gold wattiertem Rumpf, wasserabweisend, schnelltrocknend

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Foto: Vaude

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TEXTIL

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HIKE & FLY MIT HANNES ARCH GEWINNEN

ORTOVOX LAVARELLA Isolationsweste mit Swisswool Light Tec 60g Füllung, Stretcheinsätze am Rücken aus Merino Naturetec Light, windund wasserabweisend

Guter Schnitt

entscheiden. Oder dafür, einen zusätzlichen Windschutz im Gepäck mitzuführen. Ähnliches gilt für die Kapuze. Zu allem Überfluss spielen bei der Jackenauswahl auch noch die persönlichen Neigungen zur Transpiration und zum Auskühlen eine wichtige Rolle. Alles in allem sind das also gute Gründe, um in Sachen Isolierjacken noch einen weiteren Schritt in die Tiefe zu gehen.

Isolation auch bei Feuchtigkeit Wie Isolierung bei einem Kleidungsstück funktioniert, ist leicht erklärt. Das jeweilige Material hindert die Luft mehr oder weniger gut daran, sich zu bewegen. Das reduziert den Austausch von kalter Luft außen und warmer Luft in Körpernähe. Selbiges gelingt natürlich dann besonders gut, wenn das Kleidungsstück entsprechend dick ist, wenngleich das nur die halbe Wahrheit ist. Denn es geht auch darum, wie gut die Fasern die Luftmoleküle festhalten können. Wie man weiß, können das Daunen ganz hervorragend. Das große Aber lautet: Werden sie feucht, reduziert das die Isolierleistung ganz gewaltig. Außerdem trocknen sie schlecht. Darum die Kunstfaser! Polyester zum Beispiel isoliert auch im feuchten Zustand. Ebenso Kunstdaunen wie etwa das allseits bekannte und beliebte PrimaLoft®. Allerdings sind auch damit noch nicht alle isolationsrelevanten Aspekte besprochen. Darüber hinaus spielen nämlich auch Schnitt, Passform, Abschlüsse und die Größe des isolierten Bereiches eine wichtige Rolle.

12 | more  sports

Wie bereits angesprochen, unterscheiden sich vor allem dünne Isolierjacken aufgrund der Positionierung der wärmegedämmten Zonen. Bei manchen isolieren die Kunstfasern das gesamte Kleidungsstück. In andere Modelle sind zum Beispiel mehr oder weniger große Stretch-Bereiche eingearbeitet. Sie sind entweder mit einem Fleece isoliert, oder gar nicht. Wobei man darauf achten sollte, dass Jacken ohne Stretch-Einsätze die notwendige Größe haben. Sprich großzügiger Schnitt für ausreichende Beweglichkeit. Umgekehrt dürfen Jacken mit Stretch durchaus körpernah geschnitten sein. Aber aufpassen: In weit geschnittenen Modellen hat viel Luft zwischen Körper und Stoff Platz, die erst einmal erwärmt werden muss. Außerdem besteht das Risiko, dass Wärme durch die Bewegung entfleucht. Andererseits bedeutet engerer Schnitt auch weniger isolierte Zonen. Damit bei den Jacken die Wärme möglichst drinnen bleibt, bedarf es guter Abschlüsse.

Guter Abschluss Die Notwendigkeit für gute Abschlüsse besteht bekanntlich am Kragen, an den Ärmeln und Hüften. Gut wäre ein möglichst enger Kragen. An den Ärmeln sind Bündchen oder elastische Gamaschen von Vorteil, die auf der Haut abschließen. Eine Alternative wären Elastikbereiche, die sich bis zu den Fingeransätzen nach vorne ziehen lassen, idealerweise mit Daumenlöchern. An den Hüften hat der gute alte Kordelzug immer noch seine Daseinsberechtigung, am besten mit getrennter Regulierung hinten und vorne. Kapuzen sind insofern absolut sinnvoll, als am Kopf die meiste Körperwärme verloren geht. Die Kriterien hier lauten: gute Trimmbarkeit und perfekte Passform. §

Foto: Ortovox / Hansi Heckmair

Was würde es für Sie persönlich bedeuten, wenn Sie mit Hannes Arch einen spektakulären Tandemflug über die Berge verwirklichen dürften? Ihre Abenteuerlust ist gefragt! Bewerben Sie sich jetzt für das Dachstein Traumprojekt powered by SPORT 2000 und gewinnen Sie ein Bergabenteuer der Extraklasse. Gemeinsam mit Hannes Arch erklimmen Sie den spektakulären Startplatz „Dirndln“, der als die höchste Abflugmöglichkeit am Dachstein gilt und genießen ein traumhaftes Panorama der umliegenden Bergwelt. Anschließend kommt Adrenalin ins Spiel: Bei einem Tandem-Flug mit dem Dachstein-Ambassador wartet bestimmt der eine oder andere Kick auf Sie. Denn kaum jemand hat mehr Zeit in der Luft verbracht als Hannes Arch. Der staatlich geprüfte

Foto: Dachstein / Andy Kocher, Elke Santin

Bergführer ist auch ein bekannter Kunstflieger und begeisterter Paraglider. SPORT 2000 und Dachstein freuen sich auf Ihre Bewerbung.

Jetzt am Gewinnspiel teilnehmen http://www.dachsteinschuhe.com/news/90-jahre Teilnahmeschluss ist der 29. Mai 2015. Nach einem Online-Voting stehen die Top 3 Favoriten der unterschiedlichsten Projekte fest. Anschließend findet vom 1.-26. Juni 2015 ein Voting durch die Dachstein-Jury statt. Der für die Gewinner verpflichtende Workshop findet vom 3. Juli (abends) bis 4. Juli 2015 bei SPORT 2000 ETZ in Kitzbühel statt.

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HIKE & FLY MIT HANNES ARCH GEWINNEN

ORTOVOX LAVARELLA Isolationsweste mit Swisswool Light Tec 60g Füllung, Stretcheinsätze am Rücken aus Merino Naturetec Light, windund wasserabweisend

Guter Schnitt

entscheiden. Oder dafür, einen zusätzlichen Windschutz im Gepäck mitzuführen. Ähnliches gilt für die Kapuze. Zu allem Überfluss spielen bei der Jackenauswahl auch noch die persönlichen Neigungen zur Transpiration und zum Auskühlen eine wichtige Rolle. Alles in allem sind das also gute Gründe, um in Sachen Isolierjacken noch einen weiteren Schritt in die Tiefe zu gehen.

Isolation auch bei Feuchtigkeit Wie Isolierung bei einem Kleidungsstück funktioniert, ist leicht erklärt. Das jeweilige Material hindert die Luft mehr oder weniger gut daran, sich zu bewegen. Das reduziert den Austausch von kalter Luft außen und warmer Luft in Körpernähe. Selbiges gelingt natürlich dann besonders gut, wenn das Kleidungsstück entsprechend dick ist, wenngleich das nur die halbe Wahrheit ist. Denn es geht auch darum, wie gut die Fasern die Luftmoleküle festhalten können. Wie man weiß, können das Daunen ganz hervorragend. Das große Aber lautet: Werden sie feucht, reduziert das die Isolierleistung ganz gewaltig. Außerdem trocknen sie schlecht. Darum die Kunstfaser! Polyester zum Beispiel isoliert auch im feuchten Zustand. Ebenso Kunstdaunen wie etwa das allseits bekannte und beliebte PrimaLoft®. Allerdings sind auch damit noch nicht alle isolationsrelevanten Aspekte besprochen. Darüber hinaus spielen nämlich auch Schnitt, Passform, Abschlüsse und die Größe des isolierten Bereiches eine wichtige Rolle.

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Wie bereits angesprochen, unterscheiden sich vor allem dünne Isolierjacken aufgrund der Positionierung der wärmegedämmten Zonen. Bei manchen isolieren die Kunstfasern das gesamte Kleidungsstück. In andere Modelle sind zum Beispiel mehr oder weniger große Stretch-Bereiche eingearbeitet. Sie sind entweder mit einem Fleece isoliert, oder gar nicht. Wobei man darauf achten sollte, dass Jacken ohne Stretch-Einsätze die notwendige Größe haben. Sprich großzügiger Schnitt für ausreichende Beweglichkeit. Umgekehrt dürfen Jacken mit Stretch durchaus körpernah geschnitten sein. Aber aufpassen: In weit geschnittenen Modellen hat viel Luft zwischen Körper und Stoff Platz, die erst einmal erwärmt werden muss. Außerdem besteht das Risiko, dass Wärme durch die Bewegung entfleucht. Andererseits bedeutet engerer Schnitt auch weniger isolierte Zonen. Damit bei den Jacken die Wärme möglichst drinnen bleibt, bedarf es guter Abschlüsse.

Guter Abschluss Die Notwendigkeit für gute Abschlüsse besteht bekanntlich am Kragen, an den Ärmeln und Hüften. Gut wäre ein möglichst enger Kragen. An den Ärmeln sind Bündchen oder elastische Gamaschen von Vorteil, die auf der Haut abschließen. Eine Alternative wären Elastikbereiche, die sich bis zu den Fingeransätzen nach vorne ziehen lassen, idealerweise mit Daumenlöchern. An den Hüften hat der gute alte Kordelzug immer noch seine Daseinsberechtigung, am besten mit getrennter Regulierung hinten und vorne. Kapuzen sind insofern absolut sinnvoll, als am Kopf die meiste Körperwärme verloren geht. Die Kriterien hier lauten: gute Trimmbarkeit und perfekte Passform. §

Foto: Ortovox / Hansi Heckmair

Was würde es für Sie persönlich bedeuten, wenn Sie mit Hannes Arch einen spektakulären Tandemflug über die Berge verwirklichen dürften? Ihre Abenteuerlust ist gefragt! Bewerben Sie sich jetzt für das Dachstein Traumprojekt powered by SPORT 2000 und gewinnen Sie ein Bergabenteuer der Extraklasse. Gemeinsam mit Hannes Arch erklimmen Sie den spektakulären Startplatz „Dirndln“, der als die höchste Abflugmöglichkeit am Dachstein gilt und genießen ein traumhaftes Panorama der umliegenden Bergwelt. Anschließend kommt Adrenalin ins Spiel: Bei einem Tandem-Flug mit dem Dachstein-Ambassador wartet bestimmt der eine oder andere Kick auf Sie. Denn kaum jemand hat mehr Zeit in der Luft verbracht als Hannes Arch. Der staatlich geprüfte

Foto: Dachstein / Andy Kocher, Elke Santin

Bergführer ist auch ein bekannter Kunstflieger und begeisterter Paraglider. SPORT 2000 und Dachstein freuen sich auf Ihre Bewerbung.

Jetzt am Gewinnspiel teilnehmen http://www.dachsteinschuhe.com/news/90-jahre Teilnahmeschluss ist der 29. Mai 2015. Nach einem Online-Voting stehen die Top 3 Favoriten der unterschiedlichsten Projekte fest. Anschließend findet vom 1.-26. Juni 2015 ein Voting durch die Dachstein-Jury statt. Der für die Gewinner verpflichtende Workshop findet vom 3. Juli (abends) bis 4. Juli 2015 bei SPORT 2000 ETZ in Kitzbühel statt.

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OUTDOOR

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© 2013 – 2015 W. L. Gore & Associates GmbH. GORE-TEX, GUARANTEED TO KEEP YOU DRY, SURROUND, GORE und Bildzeichen sind Marken von W. L. Gore & Associates. Direktbesohlungsverfahren mit N-INJECTECH®

W E LT PREMIERE

JETZT ATMEN IHRE FÜSSE AUF! FRISCHE LUFT GILT ALS EINES DER HAUPTARGUMENTE FÜRS WANDERN. DANK DER NEUEN SURROUND™-

WANDERSCHUHE FÜR REGEN UND SONNE

FEEL GOOD

Zusätzlicher Tipp: Schlüpft man in einen Schuh mit GORE-TEX® SURROUND™-Technologie, trägt man am besten Funktionssocken aus Mischgewebe, zum Beispiel mit Merinowolle. Auf diese Weise erhöht man den Tragekomfort noch zusätzlich. Denn Socken dieser Art transportieren Feuchtigkeit besser ab. Soll heißen, sie leiten Schweiß nach außen zu den Membranen weiter. Ganz im Gegensatz zu Socken aus Baumwolle, die ihn einfach aufsaugen.

TECHNOLOGIE VON GORE-TEX® KOMMEN NUN AUCH DIE FÜSSE IN DIESEN GENUSS. BEI JEDEM SCHRITT UND JEDEM WETTER.

Der Sinn des Wanderns besteht ja nicht unbedingt darin, ans Ziel zu kommen. Vielmehr geht es darum, unterwegs zu sein. Das kann man auf unterschiedliche Weise. Schnell oder langsam, allein oder mit Kameraden, weniger gut oder sehr gut ausgerüstet. Letzteres ist immer auch eine Frage der persönlichen Bereitschaft, mit der Zeit zu gehen. Tut man das, begegnen der Wandersfrau und dem Wandersmann immer wieder neue Entwicklungen, die direkt aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der diversen Hersteller kommen. Sie machen das Wandern noch sicherer, komfortabler, angenehmer, ... Der jüngste Coup im Bereich Schuhe ist GORE-TEX® mit der neuen SURROUND™-Technologie gelungen.

MEINDL X-SO 70 MID GTX Multifunktionsschuh mit Air Active® Waffel-EVA Fußbett, innovative Sohlenkonstruktion mit seitlicher Belüftung, dämpfende Meindl Magic Active Sohle

Wasserdicht und atumungsaktiv Nach Bekunden von GORE-TEX® handelt es sich bei SURROUND™ um die weltweit erste Technologie für rundum atmungsaktive und gleichzeitig dauerhaft wasserdichte Schuhe. Das ist insofern bemerkenswert, als Atmungsaktivität und Wasserdichtheit bislang in einem natürlichen Widerspruch zueinander standen. Doch wie es scheint, dürfte diese Quadratur des Kreises im Schuhbereich nunmehr zu hundert Prozent gelungen sein. Und zwar, indem Schuhe mit speziellen GORE-TEX®-Laminaten gefertigt werden, die in den Schaft integriert sind und den Fuß komplett umschließen. Von oben bis unten. Wasserdicht, wie traditionellerweise alle GORETEX®-Produkte sind. Aber jetzt eben auch durch und durch atmungsaktiv. Keine schlechte Innovation angesichts der Tatsache, dass sich zirka ein Drittel der Schweißdrüsen an der Unterseite des Fußes befinden. Genau hier aber lag bislang eine der Schwachstellen in Sachen Klimakomfort bei konventionellen Wanderschuhen.

MEINDL X-SO 30 GTX Multifunktionsschuh mit atmungsaktivem MeshGewebe, dämpfendes Air Active® Waffel-EVA Fußbett, Meindl Magic Active Sohle

Feuchtigkeit ade

Der erste rundum atmungsaktive und wasserdichte Wanderschuh. GORE-TEX® SURROUND™ Wanderschuhe GORE-TEX Laminat ®

Dauerhaft wasserdicht

Offenzelliger Spacer Seitliche Belüftung

Hoch atmungsaktiv

• Sind die idealen Begleiter für Outdoor-Aktivitäten bei mittleren bis höheren Temperaturen. • Sie sind rundum dauerhaft wasserdicht und hoch atmungsaktiv. • Feuchtigkeit und Wärme können jetzt auch zusätzlich nach unten durch das GORE-TEX ® Laminat in einen offenzelligen „Spacer“ entweichen und von dort seitlich aus dem Schuh hinaus. • Diese einzigartige Konstruktion mit seitlicher Belüftung sorgt für rundum angenehm trockenere Füße. • Garantiert!

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Foto:

Konventionelle Wanderschuhe umschließen normalerweise die Unterseite des Fußes auf eher atmungsinaktive Weise. Jetzt wird der Fußschweiß durch die patentierte offene Konstruktion der GORE-TEX® SURROUND™ Technologie schneller vom Fuß wegtransportiert. Realisiert wird dieses Konzept über eine Art „Socke“ aus eben dieser SURROUND™-Membran, die in den Schuh eingenäht ist. Die überschüssige Feuchtigkeit und die Wärme können nach unten in einen offenzelligen „Spacer“ über die Zwischensohle entweichen und werden von dort seitlich aus dem Schuh hinausbefördert. Mit der Hinzunahme der Sohle vergrößert sich nunmehr der atmungsaktive Bereich am Fuß enorm. Das Ergebnis sind deutlich trockenere Füße und ein insgesamt angenehmeres Fußklima. In der Praxis erweisen sich Schuhe mit dieser Technologie als perfekte Wahl für mittlere bis höhere Temperaturen. Sie bieten den bestmöglichen Klimakomfort und zuverlässigen Schutz vor Wasser. Zum Beispiel im Regen oder wenn man wandernd Matsch, Pfützen und nasses Gras durchquert. Zur Erinnerung: Die Vorteile trockener Füße liegen in einem höheren Wohlbefinden und in der geringeren Gefahr von Blasen und Scheuerstellen geplagt zu werden. Wer jetzt meint, diese Vorteile sind nicht nur fürs Wandern eine gute Sache, der hat absolut recht. Auch GORE-TEX® hatte diesen Geistesblitz und die neue SURROUND™Produkttechnologie für urbane Walker adaptiert. §

MAMMUT COMFORT HIGH GTX SURROUND™ Wanderschuh mit atmungsaktiver Hybrid-Shell, Aktiv-Dämpfungskeil für erhöhte Stützung und zusätzliche Energie-Rückgewinnung, Rolling Concept, gripex Sonar-Außensohle für ein natürliches Abrollverhalten

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© 2013 – 2015 W. L. Gore & Associates GmbH. GORE-TEX, GUARANTEED TO KEEP YOU DRY, SURROUND, GORE und Bildzeichen sind Marken von W. L. Gore & Associates. Direktbesohlungsverfahren mit N-INJECTECH®

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JETZT ATMEN IHRE FÜSSE AUF! FRISCHE LUFT GILT ALS EINES DER HAUPTARGUMENTE FÜRS WANDERN. DANK DER NEUEN SURROUND™-

WANDERSCHUHE FÜR REGEN UND SONNE

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Zusätzlicher Tipp: Schlüpft man in einen Schuh mit GORE-TEX® SURROUND™-Technologie, trägt man am besten Funktionssocken aus Mischgewebe, zum Beispiel mit Merinowolle. Auf diese Weise erhöht man den Tragekomfort noch zusätzlich. Denn Socken dieser Art transportieren Feuchtigkeit besser ab. Soll heißen, sie leiten Schweiß nach außen zu den Membranen weiter. Ganz im Gegensatz zu Socken aus Baumwolle, die ihn einfach aufsaugen.

TECHNOLOGIE VON GORE-TEX® KOMMEN NUN AUCH DIE FÜSSE IN DIESEN GENUSS. BEI JEDEM SCHRITT UND JEDEM WETTER.

Der Sinn des Wanderns besteht ja nicht unbedingt darin, ans Ziel zu kommen. Vielmehr geht es darum, unterwegs zu sein. Das kann man auf unterschiedliche Weise. Schnell oder langsam, allein oder mit Kameraden, weniger gut oder sehr gut ausgerüstet. Letzteres ist immer auch eine Frage der persönlichen Bereitschaft, mit der Zeit zu gehen. Tut man das, begegnen der Wandersfrau und dem Wandersmann immer wieder neue Entwicklungen, die direkt aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der diversen Hersteller kommen. Sie machen das Wandern noch sicherer, komfortabler, angenehmer, ... Der jüngste Coup im Bereich Schuhe ist GORE-TEX® mit der neuen SURROUND™-Technologie gelungen.

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Hoch atmungsaktiv

• Sind die idealen Begleiter für Outdoor-Aktivitäten bei mittleren bis höheren Temperaturen. • Sie sind rundum dauerhaft wasserdicht und hoch atmungsaktiv. • Feuchtigkeit und Wärme können jetzt auch zusätzlich nach unten durch das GORE-TEX ® Laminat in einen offenzelligen „Spacer“ entweichen und von dort seitlich aus dem Schuh hinaus. • Diese einzigartige Konstruktion mit seitlicher Belüftung sorgt für rundum angenehm trockenere Füße. • Garantiert!

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Konventionelle Wanderschuhe umschließen normalerweise die Unterseite des Fußes auf eher atmungsinaktive Weise. Jetzt wird der Fußschweiß durch die patentierte offene Konstruktion der GORE-TEX® SURROUND™ Technologie schneller vom Fuß wegtransportiert. Realisiert wird dieses Konzept über eine Art „Socke“ aus eben dieser SURROUND™-Membran, die in den Schuh eingenäht ist. Die überschüssige Feuchtigkeit und die Wärme können nach unten in einen offenzelligen „Spacer“ über die Zwischensohle entweichen und werden von dort seitlich aus dem Schuh hinausbefördert. Mit der Hinzunahme der Sohle vergrößert sich nunmehr der atmungsaktive Bereich am Fuß enorm. Das Ergebnis sind deutlich trockenere Füße und ein insgesamt angenehmeres Fußklima. In der Praxis erweisen sich Schuhe mit dieser Technologie als perfekte Wahl für mittlere bis höhere Temperaturen. Sie bieten den bestmöglichen Klimakomfort und zuverlässigen Schutz vor Wasser. Zum Beispiel im Regen oder wenn man wandernd Matsch, Pfützen und nasses Gras durchquert. Zur Erinnerung: Die Vorteile trockener Füße liegen in einem höheren Wohlbefinden und in der geringeren Gefahr von Blasen und Scheuerstellen geplagt zu werden. Wer jetzt meint, diese Vorteile sind nicht nur fürs Wandern eine gute Sache, der hat absolut recht. Auch GORE-TEX® hatte diesen Geistesblitz und die neue SURROUND™Produkttechnologie für urbane Walker adaptiert. §

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KLETTERSTEIGSETS SIND IM NOTFALL DER LEBENSRETTENDE LINK ZWISCHEN KLETTERGURT UND STAHLSEIL AUF KLETTERSTEIGROUTEN UND IM HOCHSEILGARTEN. DESHALB LOHNT ES SICH DURCHAUS, SICH MIT DIESEM THEMA ETWAS INTENSIVER ZU BESCHÄFTIGEN.

FÜR DEN FALL DER FÄLLE 16 | more  sports

Foto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

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KLETTERSTEIGSETS SIND IM NOTFALL DER LEBENSRETTENDE LINK ZWISCHEN KLETTERGURT UND STAHLSEIL AUF KLETTERSTEIGROUTEN UND IM HOCHSEILGARTEN. DESHALB LOHNT ES SICH DURCHAUS, SICH MIT DIESEM THEMA ETWAS INTENSIVER ZU BESCHÄFTIGEN.

FÜR DEN FALL DER FÄLLE 16 | more  sports

Foto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

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Klettersteigsets sind wie Versicherungen. Einerseits sollte man sie unbedingt haben. Andererseits hofft jeder, sie niemals wirklich in Anspruch nehmen zu müssen. Denn es ist wahrlich kein Vergnügen, sich bei einem Sturz von einem Klettersteigset quasi auffangen zu lassen. Seine Aufgabe liegt nämlich darin, „nur“ das Schlimmste zu verhindern, nicht aber mögliche Verletzungen. Die passieren beim gebremsten, aber immer noch sehr unangenehmen Sturz, ganz schnell. Unangenehm ist so ein Fall vor allem deshalb, weil das Set den Bergsteiger dabei nahe an der Wand hält. Sprich rasante Rutschphase vorbei an Felsnasen, Stiften, Drähten usw. bis der Fangstoßdämpfer dem Rutschen ein Ende macht. Vor Verletzungen schützt man sich nur dann relativ sicher, wenn man nur solche Klettersteige in Angriff nimmt, die man mit seinen klettertechnischen Fähigkeiten bewältigen kann.

Bandfalldämpfer statt Reibungsbremse

ACHTUNG FLIEGENGEWICHTE!

PETZL

CAMP

SCORPIO EASHOOK

VORTEX REWIND

Klettersteigset mit Stretch-Verbindung verhindert überflüssiges Durchhängen, zusätzliche Rastschlaufe, Easy Hook-Karabiner, 3 Jahre Garantie

Klettersteigset mit neuem Rewind-Falldämpfer, Gurt 22mm, elastische Y-Arme, Hercules-Karabiner

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Foto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

Die meisten Klettersteigsets sind für ein Gewicht von 50 kg bis 100 kg ausgelegt. Manche auch bis 120 kg. Wobei hier das Körpergewicht samt Ausrüstung gemeint ist. Das zu beachten liegt durchaus im Interesse der eigenen Gesundheit. Denn der Bandfalldämpfer kann bei einem Sturz nur dann ausgelöst werden, wenn man mindestens 50 Kilo wiegt. Bringt man weniger auf die Waage, wird der Sturz nicht dynamisch abgefangen und der Fangstoß ist weit größer als die vorgeschriebenen und gerade noch akzeptablen 6kN. Stürze dieser Art enden im schlimmsten Fall letal. Prinzipiell kann Ähnliches passieren, wenn man zu schwer ist. Und zwar deshalb, weil dann der Bandfalldämpfer die Sturzenergie nicht genug absorbiert, was ebenfalls einen statischen Sturz zur Folge hat.

Mit dem gerade erwähnten Fangstoßdämpfer haben wir auch schon eines der beiden Herzstücke angesprochen, aus denen ein Klettersteigset besteht. Stück Nummer zwei sind die Lastarme, die mit Karabinern in das Stahlseil des Klettersteiges eingehängt werden. Die Aufgabe des Fangstoßdämpfers ist es, den Fall zu bremsen. Wobei diesen Job in modernen Sets ein Bandfalldämpfer übernimmt. Die Alternative sind Reibungsbremsen. Bei diesen besteht allerdings die Gefahr, dass das Bremsseil durch fortgeschrittenes Altern an Flexibilität einbüßt. Dadurch kann der Fangstoß für einen Menschen zu heftig werden oder das Material sogar reißen. Wie der Name schon sagt, besteht der Bandfalldämpfer aus vernähtem Bandmaterial. Beim Sturz reißt es auf und verlängert so den Bremsweg und dämpft den Fall. Die Aufreißlänge markiert den Bremsweg, der nach aktueller Norm 120 Zentimeter beträgt. Tatsächlich bedeutet das dennoch eine extreme und deshalb unangenehme Verzögerung. Es fühlt sich an, als würde man im Moment des Stopps bis zu 600 Kilogramm wiegen. Mehr darf nicht sein. Zum einen wegen der Bruchwerte von Klettersteigkarabinern bei Biegebelastung. Zum anderen aufgrund der ansonsten zu hohen Verzögerung, die der menschliche Körper nicht mehr verletzungsfrei überstehen würde.

Nach jedem Fall austauschen Ganz wichtig: Bandfalldämpfer sind wie das ganze Klettersteigset sogenannte Einmalsysteme und müssen nach jedem Sturz unbedingt ausgetauscht werden. Was macht man aber, wenn der Sturz gar kein richtiger Sturz gewesen ist, sondern nur ein mehr oder weniger kleiner Ausrutscher? Natürlich kann man

danach nicht so tun, als wäre nichts passiert. Im Interesse der eigenen Sicherheit empfiehlt es sich auf alle Fälle, das Bremsband zu kontrollieren. Zu diesem Zweck öffnet man einfach das Falldämpfer-Täschchen und schaut nach. Es gibt verschiedene aussagekräftige Indikatoren, welche die Kontrolle erleichtern. Zum Beispiel verschiedene Farben von Naht und Band. Oder zwei rote Markierungen, die aus dem Täschchen gezogen werden, wenn eine Beschädigung eintritt. Doch nun zum bereits erwähnten Herzstück Nummer zwei eines Klettersteigsets: die Lastarme.

Lastarme mit Schlauchband Lastarme haben es nicht leicht. Denn ihre Daseinsberechtigung besteht darin, zwei ziemlich konträre Eigenschaften aufzuweisen: einerseits möglichst lang zu sein, zwecks notwendiger Bewegungsfreiheit. Andererseits möglichst kurz zu sein, damit sie beim Klettern nicht im Weg sind. Diese auf den ersten Blick schier unlösbare Diskrepanz löst das sogenannte Schlauchband zur Zufriedenheit aller auf. Im Schlauchband befindet sich nämlich ein Gummi, der das Band verkürzt. Wie lang nun so ein Lastband idealerweise sein soll, hängt ein bisschen von der Länge der Arme ab . Dabei gilt: Je länger die Arme, desto länger kann das Lastband sein. Wobei man gleich dazusagen muss, dass eine eigenmächtige Verkürzung des Bandes – zum Beispiel durch Verknoten - ein absolutes No-Go ist. Und zwar deshalb, weil sich danach das Material beim Sturz völlig anders verhält, womit Risiken und Nebenwirkungen eklatant ins Negative tendieren. Guter Tipp: Schon im Shop empfiehlt es sich zu checken, wie schwer oder leicht sich der Gummi in den Schlauchbändern ausdehnen lässt. Darüber hinaus sollte man sich beraten lassen, inwieweit eine Rastschlaufe oder ein Drehgelenk Sinn macht. Erstere dient zum Einhängen, wenn Verschnaufen oder Fotografieren angesagt ist. Zweiteres verhindert das Verdrehen der Lastarme. Bleibt am Ende noch etwas Platz für einige Worte zu den Karabinern.

Der Haken an der Sache Die Karabiner müssen zum einen klarerweise so robust sein, dass sie beim Sturz nicht brechen. Zum anderen sollten sie benutzerfreundlich zu bedienen sein. Schließlich müssen sie an jeder Einhängung des Stahlseils beim Umhängen geöffnet werden. Wenn sie dann im Stahlseil laufen, dürfen sie sich natürlich nicht aus Versehen öffnen. Diese Sicherheit bieten so gut wie alle aktuellen und hochwertigen Klettersteigkarabiner, die sich mit Handballendruck öffnen lassen, sonst aber zuverlässig geschlossen bleiben. Die Karabiner werden meist in die Lastarme eingenäht, was im Vergleich zur Verknotung als sicherere Variante gilt. §

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ES IST VOLLENDET,

DAS GROSSE WERK!

MIT DIESEN WORTEN BEGINNT NICHT NUR DER BRIEF, MIT DEM DER BERGOFFIZIER DR. J. A. GEBHARD DER KAISERLICHEN HOHEIT ERZHERZOG JOHANN IM JAHR 1804 DIE ERSTEIGUNG DER ORTELESSPITZE IN TIROL KUNDTAT. VIELMEHR LASSEN SICH DIESE WORTE AUCH ALS BEGINN DER KLETTERSTEIG-GESCHICHTE INTERPRETIEREN.

Warum dies tatsächlich der Beginn der Klettersteiggeschichte sein könnte, erschließt sich im nächsten Satz des besagten Schriftstückes. Er lautet: „Und wolle man diese für minder kühne und ungeübtere Steiger zugänglich machen, so müssten an allen diesen Wänden .... eiserne Stifte mit Ringen befestigt und in dieselbe Seile eingehängt werden. (aus: Werner, Kürschner, Huttenlocher, Hemmleb, Klettersteigatlas Alpen, S. 8). Es sollte noch bis ins Jahr 1843 dauern, bis diese erste Vision eines Klettersteiges Wirklichkeit wurde. Allerdings nicht in Tirol, das heute jenes Bundesland mit der höchsten Klettersteigdichte in Österreich ist. Sondern am Dachstein, im oberösterreichisch-steirischen Grenzgebiet. Dort beauftragte der Professor, Alpinforscher und „Dachsteinprofessor“ Friedrich Simony den Bau des ersten „touristischen“ Klettersteiges. Aber erst, nachdem er im Rahmen einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion in österreichischen Adelskreisen insgesamt 260 Gulden dafür gesammelt hatte.

Alte Routen technisch saniert „Touristisch“ war dieser erste Klettersteig deshalb, weil er ausschließlich dem persönlichen Gaudium diente. Ganz im Gegensatz zu den Klettersteigen etwa, die während des ersten Weltkrieges in die Felsen der Berge zwischen Österreich und Italien geschlagen wurden. Sie dienten während des mörderischen Gebirgskrieges militärischen Versorgungszwecken. Die italienische Bezeichnung Via Ferrata geht auf diese Zeit zurück. Natürlich entsprachen die damaligen eisernen Wege keineswegs den heute anerkannten Normen, wie sie das Kuratorium für alpine Sicherheit für den Bau empfiehlt. Viele der damaligen Routen existieren zwar noch immer, der Großteil davon präsentiert sich jedoch völlig saniert ohne wackelige Trittbügel und rostige Seile. Dafür aber mit jener abenteuerlichen Atmosphäre, die aus dem Wissen um ihre damalige Bedeutung resultiert. Und aus dem Ankenden an jene Menschen, die mit schlechterer Ausrüstung und jede Menge Ballast teils unter Beschuss diese Routen meistern mussten.

Alpiner Massentourismus Nach dieser unerfreulichen Epoche zeichnet die Klettersteig-Entwicklung in Europa ein uneinheitliches Bild, was sich auch an den Schwierigkeitsskalen festmachen lässt. Neben der Hüsler-Skala, entwickelt vom schweizerischen Klettersteigpapst Eugen Hüsler, existieren zum Beispiel noch die Schall-Skala (Österreich) sowie eine italienisch-französische Version. Im Zuge der Entwicklung des alpinen Massentourismus’ nahm auch die Anziehungskraft der Klettersteige zu. Zunächst gab es einen Boom in Frankreich, wo besonders spektakuläre und zum Teil artistische Routen gebaut wurden. Beispielsweise der „Via delle Bocchette“ bei Madonna di Campiglio, der zwischen 1932 und 1972 entstand und die gesamte

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Foto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

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ES IST VOLLENDET,

DAS GROSSE WERK!

MIT DIESEN WORTEN BEGINNT NICHT NUR DER BRIEF, MIT DEM DER BERGOFFIZIER DR. J. A. GEBHARD DER KAISERLICHEN HOHEIT ERZHERZOG JOHANN IM JAHR 1804 DIE ERSTEIGUNG DER ORTELESSPITZE IN TIROL KUNDTAT. VIELMEHR LASSEN SICH DIESE WORTE AUCH ALS BEGINN DER KLETTERSTEIG-GESCHICHTE INTERPRETIEREN.

Warum dies tatsächlich der Beginn der Klettersteiggeschichte sein könnte, erschließt sich im nächsten Satz des besagten Schriftstückes. Er lautet: „Und wolle man diese für minder kühne und ungeübtere Steiger zugänglich machen, so müssten an allen diesen Wänden .... eiserne Stifte mit Ringen befestigt und in dieselbe Seile eingehängt werden. (aus: Werner, Kürschner, Huttenlocher, Hemmleb, Klettersteigatlas Alpen, S. 8). Es sollte noch bis ins Jahr 1843 dauern, bis diese erste Vision eines Klettersteiges Wirklichkeit wurde. Allerdings nicht in Tirol, das heute jenes Bundesland mit der höchsten Klettersteigdichte in Österreich ist. Sondern am Dachstein, im oberösterreichisch-steirischen Grenzgebiet. Dort beauftragte der Professor, Alpinforscher und „Dachsteinprofessor“ Friedrich Simony den Bau des ersten „touristischen“ Klettersteiges. Aber erst, nachdem er im Rahmen einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion in österreichischen Adelskreisen insgesamt 260 Gulden dafür gesammelt hatte.

Alte Routen technisch saniert „Touristisch“ war dieser erste Klettersteig deshalb, weil er ausschließlich dem persönlichen Gaudium diente. Ganz im Gegensatz zu den Klettersteigen etwa, die während des ersten Weltkrieges in die Felsen der Berge zwischen Österreich und Italien geschlagen wurden. Sie dienten während des mörderischen Gebirgskrieges militärischen Versorgungszwecken. Die italienische Bezeichnung Via Ferrata geht auf diese Zeit zurück. Natürlich entsprachen die damaligen eisernen Wege keineswegs den heute anerkannten Normen, wie sie das Kuratorium für alpine Sicherheit für den Bau empfiehlt. Viele der damaligen Routen existieren zwar noch immer, der Großteil davon präsentiert sich jedoch völlig saniert ohne wackelige Trittbügel und rostige Seile. Dafür aber mit jener abenteuerlichen Atmosphäre, die aus dem Wissen um ihre damalige Bedeutung resultiert. Und aus dem Ankenden an jene Menschen, die mit schlechterer Ausrüstung und jede Menge Ballast teils unter Beschuss diese Routen meistern mussten.

Alpiner Massentourismus Nach dieser unerfreulichen Epoche zeichnet die Klettersteig-Entwicklung in Europa ein uneinheitliches Bild, was sich auch an den Schwierigkeitsskalen festmachen lässt. Neben der Hüsler-Skala, entwickelt vom schweizerischen Klettersteigpapst Eugen Hüsler, existieren zum Beispiel noch die Schall-Skala (Österreich) sowie eine italienisch-französische Version. Im Zuge der Entwicklung des alpinen Massentourismus’ nahm auch die Anziehungskraft der Klettersteige zu. Zunächst gab es einen Boom in Frankreich, wo besonders spektakuläre und zum Teil artistische Routen gebaut wurden. Beispielsweise der „Via delle Bocchette“ bei Madonna di Campiglio, der zwischen 1932 und 1972 entstand und die gesamte

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Foto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

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Brenta-Gruppe durchzieht. Auch in Tirol wurden zu dieser Zeit viele Klettersteige errichtet. Heute zeigt sich ein doppelter Trend. Einerseits zu Superlativen, nach dem Motto: immer höher, immer schwieriger und immer ausgesetzter. Andererseits lässt sich aber auch eine gegenteilige Entwicklung feststellen. Denn Tourismusregionen wollen auch Gäste ohne große alpinistische Erfahrung gewinnen. Zum Beispiel Familien, bei denen der Genuss und das Bergerlebnis im Vordergrund stehen.

Klettersteige in Diskussion Wenn man sich die geschichtliche Entwicklung des Klettersteigbaues ansieht, dann muss man auch jene Diskussionen erwähnen, die es unter Alpinisten von Beginn an gab. Sie gingen in Richtung Entweihung der Berge, Übererschließung und saubere Bergnatur. Dem entgegnete Reinhold Messner im Jahr 1979 mit folgendem legendären Sager: „Ich bin so vielen glücklichen Menschen auf ihnen (Anm. den Klettersteigen) begegnet, dass ich dafür sein muss (...) und auch ich glaube (...), dass dem gesicherten Klettersteig als verfeinerter Spielform des Gehens die Zukunft gehört.“ Der Mann sollte Recht behalten. Denn heute wird die Sinnhaftigkeit und Attraktivität von Klettersteigen kaum noch in Frage gestellt. Einzig ökologische Aspekte und Übererschließung werden weiterhin kontrovers diskutiert.

Packen Sie’s an und ein. Schöffel Everywear. Alle Wetter – unser breites Everywear-Sortiment geht mit Ihnen durch Regen und Wind und ist auch bei Sonne sehr anziehend. Das Schöffel ZipIn!-Konzept eröffnet dazu zahlreiche Jackenkombinationen nach Maß. Einfach Ventloftjacke, -weste oder Fleece in die elastische Allwetter-Außenjacke mit dem grünen Reißverschluss einzippen, und schon sind Sie perfekt gerüstet: winddicht, wasserdicht, warm.

Viele Klettersteigtypen Tatsächlich gibt es heute so viele Klettersteiggeher wie nie zuvor. Und entsprechend groß sind auch die Vielfalt und das Angebot an Steiganlagen. Es existieren verschiedene Typen, die sich einerseits durch die Art der Anforderung bzw. der Umgebung und andererseits durch die Art der Absicherung unterscheiden. So etwa sind Alpinklettersteige meist leichte bis mittelschwere Steige in (hoch-)alpiner Umgebung. Sie enthalten oftmals auch Passagen ohne Sicherung und dienen der Erschließung des Gipfels. Sportklettersteige wiederum sind klettertechnisch anspruchsvoll und haben sportlichen Charakter. Anders die Fun-Klettersteige. Bei ihnen geht es durch den Einbau von Seilrutschen, Kletternetzen und Brücken um den sogenannten „Kick“, weniger um das Bergerlebnis. Letzteres bieten alpine Sportklettersteige, wenn auch mit hohen Schwierigkeitsgraden. Sie sind nur mit viel Kraft und Erfahrung zu bewältigen. Dann haben wir noch den ostalpinen Typ mit straff gespanntem Drahtseil, wo die Karabiner laufend am Seil mitgeführt werden. Und den französischen Typ mit lockerem Seil. Der Vorteil: keine Querbelastung am Karabiner. Last but not least gibt es zwei-seilige Steige, mit lockerem und straffem Seil. Aber egal auf welchem Typ man unterwegs ist, eine Tatsache verbindet den gesamten Klettersport: Die Sicherheit steht mehr denn je im Vordergrund! Deshalb zum Abschluss einige Tipps für sicheres Klettersteiggehen. §

Damen Outdoorjacke

VELVET |

TIPPS FÜR SICHERES KLETTERSTEIGGEHEN

Damen Fleecejacke

Damen Steppweste

Damen Steppjacke

MORENA |

NANCY |

OLIVIANE |

• Bei der Tour-Auswahl nicht nur Schönheit und Spaßfaktor, sondern auch Schwierigkeitsgrad und Länge beachten. Die richtige Einschätzung ist das Um und Auf.

• Nur hochwertige Ausrüstung verwenden. Schuhe, Helm, Gurt und Klettersteigset gehören sorgfältig ausgewählt und auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt.

• Sich anhand guten Führermaterials schon im Vorfeld informieren ob und wo Notausstiege vorhanden sind.

• Genügend Flüssigkeit und Energieriegel einpacken. Ebenso eine leichte Jacke, Handy und Erste-Hilfe-Paket.

• Wettervorhersage beachten! Bei Schlechtwettereinbruch oder gar Gewitter im Klettersteig zu sein, ist unbedingt zu vermeiden.

• Ab dem Einstieg wird bedingungslos gesichert, auch wenn die ersten Passagen leicht aussehen.

• Kein Alleingang! Im Notfall ist man zu zweit um ein Vielfaches besser dran.

Auch erhältlich als: Schöffel ZipIn! Herrenmodelle - identisch wie Damenmodelle: Herren Outdoorjacke STERLING Schöffel ZipIn! fähig: Herren Fleecejacke BILLINGS | Herren Steppweste RICK | Herren Steppjacke WILL 22 | more  sports

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Brenta-Gruppe durchzieht. Auch in Tirol wurden zu dieser Zeit viele Klettersteige errichtet. Heute zeigt sich ein doppelter Trend. Einerseits zu Superlativen, nach dem Motto: immer höher, immer schwieriger und immer ausgesetzter. Andererseits lässt sich aber auch eine gegenteilige Entwicklung feststellen. Denn Tourismusregionen wollen auch Gäste ohne große alpinistische Erfahrung gewinnen. Zum Beispiel Familien, bei denen der Genuss und das Bergerlebnis im Vordergrund stehen.

Klettersteige in Diskussion Wenn man sich die geschichtliche Entwicklung des Klettersteigbaues ansieht, dann muss man auch jene Diskussionen erwähnen, die es unter Alpinisten von Beginn an gab. Sie gingen in Richtung Entweihung der Berge, Übererschließung und saubere Bergnatur. Dem entgegnete Reinhold Messner im Jahr 1979 mit folgendem legendären Sager: „Ich bin so vielen glücklichen Menschen auf ihnen (Anm. den Klettersteigen) begegnet, dass ich dafür sein muss (...) und auch ich glaube (...), dass dem gesicherten Klettersteig als verfeinerter Spielform des Gehens die Zukunft gehört.“ Der Mann sollte Recht behalten. Denn heute wird die Sinnhaftigkeit und Attraktivität von Klettersteigen kaum noch in Frage gestellt. Einzig ökologische Aspekte und Übererschließung werden weiterhin kontrovers diskutiert.

Packen Sie’s an und ein. Schöffel Everywear. Alle Wetter – unser breites Everywear-Sortiment geht mit Ihnen durch Regen und Wind und ist auch bei Sonne sehr anziehend. Das Schöffel ZipIn!-Konzept eröffnet dazu zahlreiche Jackenkombinationen nach Maß. Einfach Ventloftjacke, -weste oder Fleece in die elastische Allwetter-Außenjacke mit dem grünen Reißverschluss einzippen, und schon sind Sie perfekt gerüstet: winddicht, wasserdicht, warm.

Viele Klettersteigtypen Tatsächlich gibt es heute so viele Klettersteiggeher wie nie zuvor. Und entsprechend groß sind auch die Vielfalt und das Angebot an Steiganlagen. Es existieren verschiedene Typen, die sich einerseits durch die Art der Anforderung bzw. der Umgebung und andererseits durch die Art der Absicherung unterscheiden. So etwa sind Alpinklettersteige meist leichte bis mittelschwere Steige in (hoch-)alpiner Umgebung. Sie enthalten oftmals auch Passagen ohne Sicherung und dienen der Erschließung des Gipfels. Sportklettersteige wiederum sind klettertechnisch anspruchsvoll und haben sportlichen Charakter. Anders die Fun-Klettersteige. Bei ihnen geht es durch den Einbau von Seilrutschen, Kletternetzen und Brücken um den sogenannten „Kick“, weniger um das Bergerlebnis. Letzteres bieten alpine Sportklettersteige, wenn auch mit hohen Schwierigkeitsgraden. Sie sind nur mit viel Kraft und Erfahrung zu bewältigen. Dann haben wir noch den ostalpinen Typ mit straff gespanntem Drahtseil, wo die Karabiner laufend am Seil mitgeführt werden. Und den französischen Typ mit lockerem Seil. Der Vorteil: keine Querbelastung am Karabiner. Last but not least gibt es zwei-seilige Steige, mit lockerem und straffem Seil. Aber egal auf welchem Typ man unterwegs ist, eine Tatsache verbindet den gesamten Klettersport: Die Sicherheit steht mehr denn je im Vordergrund! Deshalb zum Abschluss einige Tipps für sicheres Klettersteiggehen. §

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TIPPS FÜR SICHERES KLETTERSTEIGGEHEN

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Damen Steppweste

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MORENA |

NANCY |

OLIVIANE |

• Bei der Tour-Auswahl nicht nur Schönheit und Spaßfaktor, sondern auch Schwierigkeitsgrad und Länge beachten. Die richtige Einschätzung ist das Um und Auf.

• Nur hochwertige Ausrüstung verwenden. Schuhe, Helm, Gurt und Klettersteigset gehören sorgfältig ausgewählt und auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt.

• Sich anhand guten Führermaterials schon im Vorfeld informieren ob und wo Notausstiege vorhanden sind.

• Genügend Flüssigkeit und Energieriegel einpacken. Ebenso eine leichte Jacke, Handy und Erste-Hilfe-Paket.

• Wettervorhersage beachten! Bei Schlechtwettereinbruch oder gar Gewitter im Klettersteig zu sein, ist unbedingt zu vermeiden.

• Ab dem Einstieg wird bedingungslos gesichert, auch wenn die ersten Passagen leicht aussehen.

• Kein Alleingang! Im Notfall ist man zu zweit um ein Vielfaches besser dran.

Auch erhältlich als: Schöffel ZipIn! Herrenmodelle - identisch wie Damenmodelle: Herren Outdoorjacke STERLING Schöffel ZipIn! fähig: Herren Fleecejacke BILLINGS | Herren Steppweste RICK | Herren Steppjacke WILL 22 | more  sports

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Foto: Scott Sports

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OUTDOOR

APP IN DIE BERGE! IM ALPIM ALPINEN BEREICH GELTEN KARTEN UND KOMPASS IMMER NOCH ALS UNERSETZBAR. ABER AUCH HIER ERWEIST SICH DAS SMARTPHONE MIT ENTSPRECHENDER OUTDOOR-APP ALS EIN KAMERAD, DEN MAN GERNE MITNIMMT. SEIT EINIGER ZEIT AUCH ANSTELLE EINES HOCHSPEZIALISIERTEN GPS-GERÄTES.

Warum am Berg die gute alte Navigation mit Papier und Magnetnadel nach wie vor quasi unersetzbar ist, lässt sich schnell erklären. Elektronische Navigationssysteme arbeiten mit Strom, benötigen also Akku und Ladegerät plus Stromquelle. Letztere lässt sich im alpinen Bereich eher selten finden. Darüber hinaus benötigen viele Apps am Smartphone eine breitbandige Internetverbindung, um alle Vorzüge ausspielen zu können. Und auch die gibt’s in luftiger Bergeshöh’ eher selten bis gar nicht. Wenn also Navigation mit Apps, dann unbedingt mit solchen, bei denen man Routen vorher online berechnen und abspeichern kann, um sie dann offline abzurufen. Von diesen Apps gibt es mittlerweile jede Menge. Was auch der Grund ist, warum das Smartphone am Berg den Outdoor-GPS-Geräten immer mehr Konkurrenz macht. Aber wir wollen hier gar nicht auf die Vor- und Nachteile des Smartphones näher eingehen, sondern uns auf zwei Tourenportale konzentrieren.

Das größte Tourenportal Österreichs Mit mehr als 4.000 geprüften und ausführlich beschriebenen Touren machen die Naturfreunde auf www.tourenportal.at freiluftorientierten

Outdoor-Fans beinahe jeder Disziplin auf ein umfangreiches All-in-Angebot, das laufend erweitert wird. Sowohl Wanderer und Mountainbiker wie auch Nordic Walker, Schneeschuhwanderer, Langläufer, ... kommen mit dieser Kombination aus Portal und App auf ihre Rechnung. Sogar barrierefreie Touren sind kostenlos abrufbar. Und zwar wie alle anderen Touren auch mit hochaufgelösten Luftaufnahmen, detaillierten Karten und natürlich mit GPS-Daten. Zusätzlich zu den genauen Tourenverläufen, ausführlichen Wegbeschreibungen mit Schwierigkeitsgraden, Höhenmeterangaben, Anzeige aller Hütten und Schutzhäusern (inkl. Öffnungszeiten und Telefonnummer) in ganz Österreich findet man auf dem Tourenportal auch eine verlässliche 3-Tages-Bergwettervorschau. Sie enthält Temperatur- und Windangaben, Niederschlagswahrscheinlichkeiten und vieles mehr. Über Fotos des Ausgangspunktes, markante Wegstellen und Webcams kann man schon von zuhause aus die Umgebung der Tour begutachten.

Button für den Notfall Man muss kein erfahrener Bergfex sein, um nachvollziehen zu können, dass beim Wandern, Mountainbiken, Skitourengehen usw. immer gewisse Risiken mit dabei sind. Sollte aus dem Risiko einmal ein konkreter Notfall werden, kann die Outdoor-App der Naturfreunde per SOS-Notfall-Button ebenfalls (lebens-)rettende Hilfe leisten. Dies umso mehr, als in solchen Situationen der Schock tief sitzt und den Kopf blockieren kann. Und zwar so, dass selbst Notfallnummern nicht mehr abrufbar sind. Schon das leichte Berühren des Notfall-Buttons genügt, um die

112 zu wählen und die am Display angeführten Standort-Koordinaten durchzugeben. Womit klar ist, dass die Naturfreunde mit diesem App ein umfangreiches Paket geschnürt haben, das weit über Touren hinausgeht. Touren, die im Übrigen alle von Alpin- und Skitoureninstruktoren erfasst und getestet werden. Letzter Hinweis: Das Downloaden der Daten ist wie bereits erwähnt gratis. Die App für iPhone steht im App-Store und die Android-Version im Android-Market jeweils unter der Kategorie „Reisen“ um 0,89 € zum Runterladen bereit.

Alpenverein zum Mitnehmen Im Sinne des in Österreich nicht ganz unwichtigen politischen Ausgleiches, aber auch zur weiteren Information, wollen wir an dieser Stelle auch noch die Touren-App des Alpenvereins kurz erwähnen. Die Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol haben das Touren-Portal alpenvereinaktiv.com gemeinschaftlich aufgebaut. Dazu gibt es eine App, die für Android und iOS verfügbar ist. Die Anwendung ermöglicht die Navigation im Gebirge per GPS, das Absetzen von Notrufen, das Speichern von Wanderrouten sowie das Abrufen von Wetterinfos. Das Portal wird von der AlpenvereinCommunity aktuell gehalten, wenngleich jeder mitmachen kann. Eine einfache Registrierung genügt. Natürlich funktioniert auch diese App im Offline-Modus und das Kartenmaterial kann ausgedruckt werden. Ähnlich wie die Naturfreunde verfolgt auch der Alpenverein das Ziel, möglichst viele Bedürfnisse damit abzudecken. Ganz kleiner Unterschied: Die App des Alpenvereins ist kostenlos. §

„RUNTASTISCHES“ APP FÜR LÄUFER UND BIKER Wer eher im Tal auf zwei Beinen oder Rädern aktiv sein will, dem sei die Runtastic-Tracking-Software ans Herz gelegt, die extra für diese beiden Zielgruppen entwickelt wurde. Wenngleich sie auch für andere Sportarten durchaus von Nutzen sein kann, wo Wegstrecken zurückgelegt werden. Die Daten werden nach der Trainingseinheit mit einem Server synchronisiert und ausgewertet. Über die Geodaten hinaus lassen sich zudem Herzfrequenz, Kalorienverbrauch oder Wetterdaten mitloggen. Diese kostenlose App spielt auch auf der Klaviatur des Social Networking, sodass die Daten auch anderen Menschen zugänglich gemacht werden können. Die Soft ware steht im Google Playstore zum Download bereit.

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Foto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

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APP IN DIE BERGE! IM ALPIM ALPINEN BEREICH GELTEN KARTEN UND KOMPASS IMMER NOCH ALS UNERSETZBAR. ABER AUCH HIER ERWEIST SICH DAS SMARTPHONE MIT ENTSPRECHENDER OUTDOOR-APP ALS EIN KAMERAD, DEN MAN GERNE MITNIMMT. SEIT EINIGER ZEIT AUCH ANSTELLE EINES HOCHSPEZIALISIERTEN GPS-GERÄTES.

Warum am Berg die gute alte Navigation mit Papier und Magnetnadel nach wie vor quasi unersetzbar ist, lässt sich schnell erklären. Elektronische Navigationssysteme arbeiten mit Strom, benötigen also Akku und Ladegerät plus Stromquelle. Letztere lässt sich im alpinen Bereich eher selten finden. Darüber hinaus benötigen viele Apps am Smartphone eine breitbandige Internetverbindung, um alle Vorzüge ausspielen zu können. Und auch die gibt’s in luftiger Bergeshöh’ eher selten bis gar nicht. Wenn also Navigation mit Apps, dann unbedingt mit solchen, bei denen man Routen vorher online berechnen und abspeichern kann, um sie dann offline abzurufen. Von diesen Apps gibt es mittlerweile jede Menge. Was auch der Grund ist, warum das Smartphone am Berg den Outdoor-GPS-Geräten immer mehr Konkurrenz macht. Aber wir wollen hier gar nicht auf die Vor- und Nachteile des Smartphones näher eingehen, sondern uns auf zwei Tourenportale konzentrieren.

Das größte Tourenportal Österreichs Mit mehr als 4.000 geprüften und ausführlich beschriebenen Touren machen die Naturfreunde auf www.tourenportal.at freiluftorientierten

Outdoor-Fans beinahe jeder Disziplin auf ein umfangreiches All-in-Angebot, das laufend erweitert wird. Sowohl Wanderer und Mountainbiker wie auch Nordic Walker, Schneeschuhwanderer, Langläufer, ... kommen mit dieser Kombination aus Portal und App auf ihre Rechnung. Sogar barrierefreie Touren sind kostenlos abrufbar. Und zwar wie alle anderen Touren auch mit hochaufgelösten Luftaufnahmen, detaillierten Karten und natürlich mit GPS-Daten. Zusätzlich zu den genauen Tourenverläufen, ausführlichen Wegbeschreibungen mit Schwierigkeitsgraden, Höhenmeterangaben, Anzeige aller Hütten und Schutzhäusern (inkl. Öffnungszeiten und Telefonnummer) in ganz Österreich findet man auf dem Tourenportal auch eine verlässliche 3-Tages-Bergwettervorschau. Sie enthält Temperatur- und Windangaben, Niederschlagswahrscheinlichkeiten und vieles mehr. Über Fotos des Ausgangspunktes, markante Wegstellen und Webcams kann man schon von zuhause aus die Umgebung der Tour begutachten.

Button für den Notfall Man muss kein erfahrener Bergfex sein, um nachvollziehen zu können, dass beim Wandern, Mountainbiken, Skitourengehen usw. immer gewisse Risiken mit dabei sind. Sollte aus dem Risiko einmal ein konkreter Notfall werden, kann die Outdoor-App der Naturfreunde per SOS-Notfall-Button ebenfalls (lebens-)rettende Hilfe leisten. Dies umso mehr, als in solchen Situationen der Schock tief sitzt und den Kopf blockieren kann. Und zwar so, dass selbst Notfallnummern nicht mehr abrufbar sind. Schon das leichte Berühren des Notfall-Buttons genügt, um die

112 zu wählen und die am Display angeführten Standort-Koordinaten durchzugeben. Womit klar ist, dass die Naturfreunde mit diesem App ein umfangreiches Paket geschnürt haben, das weit über Touren hinausgeht. Touren, die im Übrigen alle von Alpin- und Skitoureninstruktoren erfasst und getestet werden. Letzter Hinweis: Das Downloaden der Daten ist wie bereits erwähnt gratis. Die App für iPhone steht im App-Store und die Android-Version im Android-Market jeweils unter der Kategorie „Reisen“ um 0,89 € zum Runterladen bereit.

Alpenverein zum Mitnehmen Im Sinne des in Österreich nicht ganz unwichtigen politischen Ausgleiches, aber auch zur weiteren Information, wollen wir an dieser Stelle auch noch die Touren-App des Alpenvereins kurz erwähnen. Die Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol haben das Touren-Portal alpenvereinaktiv.com gemeinschaftlich aufgebaut. Dazu gibt es eine App, die für Android und iOS verfügbar ist. Die Anwendung ermöglicht die Navigation im Gebirge per GPS, das Absetzen von Notrufen, das Speichern von Wanderrouten sowie das Abrufen von Wetterinfos. Das Portal wird von der AlpenvereinCommunity aktuell gehalten, wenngleich jeder mitmachen kann. Eine einfache Registrierung genügt. Natürlich funktioniert auch diese App im Offline-Modus und das Kartenmaterial kann ausgedruckt werden. Ähnlich wie die Naturfreunde verfolgt auch der Alpenverein das Ziel, möglichst viele Bedürfnisse damit abzudecken. Ganz kleiner Unterschied: Die App des Alpenvereins ist kostenlos. §

„RUNTASTISCHES“ APP FÜR LÄUFER UND BIKER Wer eher im Tal auf zwei Beinen oder Rädern aktiv sein will, dem sei die Runtastic-Tracking-Software ans Herz gelegt, die extra für diese beiden Zielgruppen entwickelt wurde. Wenngleich sie auch für andere Sportarten durchaus von Nutzen sein kann, wo Wegstrecken zurückgelegt werden. Die Daten werden nach der Trainingseinheit mit einem Server synchronisiert und ausgewertet. Über die Geodaten hinaus lassen sich zudem Herzfrequenz, Kalorienverbrauch oder Wetterdaten mitloggen. Diese kostenlose App spielt auch auf der Klaviatur des Social Networking, sodass die Daten auch anderen Menschen zugänglich gemacht werden können. Die Soft ware steht im Google Playstore zum Download bereit.

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Foto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

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ADVENTURE

ADVENTURE

MIT SKI ZUM SÜDPOL 90 GRAD SÜD

Antarktika, der südlichste, kälteste und trockenste Kontinent, ist eine Welt der Superlative. Abgelegen, unzugänglich und lebensfeindlich wie keine andere Wüste, wurde das antarktische Polarplateau seit Beginn des 20. Jahrhundert zum Ziel wagemutiger Abenteurer. Mit der Entdeckungsgeschichte Antarktikas sind die Namen großer Polarpioniere wie Roald Amundsen und Ernest Shackleton untrennbar verbunden. Auch heute noch stellt eine Ski-Expedition auf dem letzten Breitengrad zum Südpol hohe Anforderungen an die Teilnehmer. Der Tiroler Christoph Höbenreich begleitete ein internationales Skiteam zum südlichsten Punkt der Erde. 1911 starteten der Norweger Roald Amundsen und der Brite Robert Falcon Scott ihren berühmten Wettlauf um die Eroberung des Südpols. Von der Küste des Ross-Eisschelfs und bis zum Pol hatten sie eine Distanz von 1.300 Kilometern und die gleiche Strecke wieder retour zurückzulegen. Sie stießen seinerzeit in völlig unbekanntes Terrain vor und brachen noch mit der Ungewissheit auf, jemals wiederzukehren. Die Berichte dieses Wettlaufs mit all seinen Entbehrungen und Opfern lassen uns eisige Schauer über den Rücken laufen: Während Amundsen als Sieger hervorging, starben Scott und seine gesamte Mannschaft auf dem Rückweg an Hunger, Entkräftung und Kälte. Heute, im Zeitalter von Satellitenbildern, gibt es kein unentdecktes Land mehr. Auch die Antarktis ist mehr oder weniger „bekannt“. Dennoch besitzt der geographische Südpol nach wie vor eine magische Anziehungskraft für Abenteurer und ambitionierte Polarskiläufer. Er liegt im Inneren des Kontinents auf rund 2.700 Meter Höhe, wo auf 90 Grad südlicher Breite alle Meridiane der Erde zusammenlaufen und sich die Erde um ihre Achse dreht. In unmittelbarer Nähe des Pols betreiben die USA die legendäre Amundsen-Scott-Forschungsstation. Dieser geographisch wie historisch so bedeutsame Punkt war das Ziel unserer sechsköpfigen Polarski-Expedition im Januar 2015. So konnten auch wir einen Hauch davon verspüren, was die Pioniere und Entdecker einst erlebt und mitgemacht haben müssen. Auch wenn sich beim Blick auf unsere perfekte Polarkleidung, sturmstabilen Zelte, energiereiche Expeditionsnahrung, modernsten Satellitennavigations- und Kommunikationsgeräte sowie die Möglichkeit einer Notfall-Evakuierung per Flugzeug jeder Vergleich verbietet, so ist die südpolare Wildnis heute noch genauso gefährlich und lebensfeindlich wie vor hundert Jahren. Und auch genauso schön. Unsere Reise beginnt in Punta Arenas, dem Tor zur Antarktis am südlichen Ende Chiles. Von dort aus fliegen wir kurz nach Neujahr mit einer speziell für Landungen und Starts auf Eispisten gebauten Iljuschin IL-76 über 3.000 Kilometer weit nach Süden zur amerikanischen Polarbasis Union Glacier in den Ellsworth Mountains. Eine halbe Stunde vor der Landung senkt der Pilot die Innentemperatur und fordert uns auf, in die Polarkleidung zu schlüpfen. Gespannt verfolgen wir den Anflug auf die mehrere Kilometer lange, blanke Eispiste über einen Bildschirm. Die auf- und absteigende Horizontlinie und die immer wieder aufheulenden Triebwerke vermitteln uns einen Eindruck davon, wie der Pilot die Windböen geschickt austariert und den Koloss dann sanft wie eine Schneeflocke landet, behutsam abbremst, ohne ins Schleudern zu kommen, und schließlich zum Stillstand bringt.

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Foto: Foto & Text: Dr. Christoph Höbenreich

Antarktika! Endlich sind wir auf dem großen Eiskontinent. Glasklare, eiskalte Luft, blauer Himmel und eine weite, weiße Unendlichkeit. Mit Raupenfahrzeugen werden wir in die nur wenige Kilometer entfernte Polarbasis Union Glacier transportiert. Hier wollen wir zwei Tage bleiben und die letzten Vorbereitungen für unsere Skireise zum südlichsten Punkt der Erde treffen. Doch nach über 20 Jahren in den Polargebieten weiß ich, dass man in der Arktis und Antarktis keine exakten Zeitpläne schmieden sollte. Und so überrascht es mich auch nicht sonderlich, als uns der Stationskommandant informiert, dass wir nicht wie geplant am kommenden Tag ausfliegen können, sondern vorerst noch einen Tag warten müssen. Nach dem letzten Satellitenbild liegt in unserem Zielgebiet eine tiefe Wolkenbank, die keine Landung erlaubt. Für die Außenlandungen im freien Gelände müssen beste Sicht- und Kontrastverhältnisse herrschen, um das Risiko einer harten Landung auf unebener Schneeoberfläche oder gar einer Beschädigung des Landefahrwerks zu vermeiden. Wir nützen den gewonnenen Tag für weitere Vorbereitungen und eine Trainingsskitour mit Pulkaschlitten. Schon am darauffolgenden Morgen bekommen wir ein OK für den Flug zu unserem Startpunkt. Wir räumen unser Lager, packen die Schlitten und genießen noch ein letztes Frühstück in der Basis. Im Funk-Zelt vereinbare ich einen Kommunikationsplan. Jeden Tag exakt zur gleichen Zeit werde ich mich melden, unsere Position und unseren „Status“ mitteilen müssen. Aus Sicherheitsgründen. Dann fliegen wir in einer kanadischen Twin Otter über die spektakulären Gipfel der Ellsworth Mountains zu dem über 1.000 Kilometer entfernt liegenden Startpunkt unserer Ski-Expedition auf dem antarktischen Südpolarplateau. Stundenlang sehen wir nichts als weiße Ebene unter uns. Nur einmal setzen wir auf halbem Weg in der Nähe der Thiel-Mountains kurz auf, um in einem vorab eingerichteten Treibstoff-Depot die Tanks des Skiflugzeuges zu befüllen. Nach dem knapp halbstündigen Stopp mitten im Eis geht es noch ein paar Stunden weiter bis auf 89 Grad südlicher Breite, von wo wir dann den letzten Breitengrad mit Skiern aus eigener Kraft zurücklegen wollen. Der Pilot dreht einige Runden, um eine geeignete Landefläche ausfindig zu machen. Die Twin Otter ist der „Jeep“ unter den Flugzeugen: Stark, wendig, stabil und mit Schwimmern für Gewässer, mit Ballonreifen für unbefestigtes Tundragelände oder – wie bei uns – mit Skiern für Schneeflächen sehr flexibel einsetzbar. Wir sehen die Schneefläche und den Schatten unseres Flugzeuges unter uns immer näher kommen. Eine kurze Bodenberührung und kurz darauf die definitive Landung im Nirgendwo, erstaunlich sanft und ohne harte Schläge. Die Motoren heulen auf und bringen die Twin Otter auf 89 Grad südliche Breite und 40 Grad westliche Länge in 2.750 Meter Seehöhe zum Stillstand. Bis zum Südpol auf 90 Grad südlicher Breite sind es noch exakt 111 Kilometer Luftlinie. Wir steigen über die Leiter und setzen unsere dicken Polarschuhe in den weichen Pulverschnee. Klirrende Kälte schlägt uns entgegen. Rasch wird die Maschine entladen, dann erhebt sie sich wieder in die Luft, dreht nach Norden ab und verschwindet. Es ist himmlisch. Millionen kleinster Eispartikel schweben in der Luft und glitzern

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MIT SKI ZUM SÜDPOL 90 GRAD SÜD

Antarktika, der südlichste, kälteste und trockenste Kontinent, ist eine Welt der Superlative. Abgelegen, unzugänglich und lebensfeindlich wie keine andere Wüste, wurde das antarktische Polarplateau seit Beginn des 20. Jahrhundert zum Ziel wagemutiger Abenteurer. Mit der Entdeckungsgeschichte Antarktikas sind die Namen großer Polarpioniere wie Roald Amundsen und Ernest Shackleton untrennbar verbunden. Auch heute noch stellt eine Ski-Expedition auf dem letzten Breitengrad zum Südpol hohe Anforderungen an die Teilnehmer. Der Tiroler Christoph Höbenreich begleitete ein internationales Skiteam zum südlichsten Punkt der Erde. 1911 starteten der Norweger Roald Amundsen und der Brite Robert Falcon Scott ihren berühmten Wettlauf um die Eroberung des Südpols. Von der Küste des Ross-Eisschelfs und bis zum Pol hatten sie eine Distanz von 1.300 Kilometern und die gleiche Strecke wieder retour zurückzulegen. Sie stießen seinerzeit in völlig unbekanntes Terrain vor und brachen noch mit der Ungewissheit auf, jemals wiederzukehren. Die Berichte dieses Wettlaufs mit all seinen Entbehrungen und Opfern lassen uns eisige Schauer über den Rücken laufen: Während Amundsen als Sieger hervorging, starben Scott und seine gesamte Mannschaft auf dem Rückweg an Hunger, Entkräftung und Kälte. Heute, im Zeitalter von Satellitenbildern, gibt es kein unentdecktes Land mehr. Auch die Antarktis ist mehr oder weniger „bekannt“. Dennoch besitzt der geographische Südpol nach wie vor eine magische Anziehungskraft für Abenteurer und ambitionierte Polarskiläufer. Er liegt im Inneren des Kontinents auf rund 2.700 Meter Höhe, wo auf 90 Grad südlicher Breite alle Meridiane der Erde zusammenlaufen und sich die Erde um ihre Achse dreht. In unmittelbarer Nähe des Pols betreiben die USA die legendäre Amundsen-Scott-Forschungsstation. Dieser geographisch wie historisch so bedeutsame Punkt war das Ziel unserer sechsköpfigen Polarski-Expedition im Januar 2015. So konnten auch wir einen Hauch davon verspüren, was die Pioniere und Entdecker einst erlebt und mitgemacht haben müssen. Auch wenn sich beim Blick auf unsere perfekte Polarkleidung, sturmstabilen Zelte, energiereiche Expeditionsnahrung, modernsten Satellitennavigations- und Kommunikationsgeräte sowie die Möglichkeit einer Notfall-Evakuierung per Flugzeug jeder Vergleich verbietet, so ist die südpolare Wildnis heute noch genauso gefährlich und lebensfeindlich wie vor hundert Jahren. Und auch genauso schön. Unsere Reise beginnt in Punta Arenas, dem Tor zur Antarktis am südlichen Ende Chiles. Von dort aus fliegen wir kurz nach Neujahr mit einer speziell für Landungen und Starts auf Eispisten gebauten Iljuschin IL-76 über 3.000 Kilometer weit nach Süden zur amerikanischen Polarbasis Union Glacier in den Ellsworth Mountains. Eine halbe Stunde vor der Landung senkt der Pilot die Innentemperatur und fordert uns auf, in die Polarkleidung zu schlüpfen. Gespannt verfolgen wir den Anflug auf die mehrere Kilometer lange, blanke Eispiste über einen Bildschirm. Die auf- und absteigende Horizontlinie und die immer wieder aufheulenden Triebwerke vermitteln uns einen Eindruck davon, wie der Pilot die Windböen geschickt austariert und den Koloss dann sanft wie eine Schneeflocke landet, behutsam abbremst, ohne ins Schleudern zu kommen, und schließlich zum Stillstand bringt.

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Foto: Foto & Text: Dr. Christoph Höbenreich

Antarktika! Endlich sind wir auf dem großen Eiskontinent. Glasklare, eiskalte Luft, blauer Himmel und eine weite, weiße Unendlichkeit. Mit Raupenfahrzeugen werden wir in die nur wenige Kilometer entfernte Polarbasis Union Glacier transportiert. Hier wollen wir zwei Tage bleiben und die letzten Vorbereitungen für unsere Skireise zum südlichsten Punkt der Erde treffen. Doch nach über 20 Jahren in den Polargebieten weiß ich, dass man in der Arktis und Antarktis keine exakten Zeitpläne schmieden sollte. Und so überrascht es mich auch nicht sonderlich, als uns der Stationskommandant informiert, dass wir nicht wie geplant am kommenden Tag ausfliegen können, sondern vorerst noch einen Tag warten müssen. Nach dem letzten Satellitenbild liegt in unserem Zielgebiet eine tiefe Wolkenbank, die keine Landung erlaubt. Für die Außenlandungen im freien Gelände müssen beste Sicht- und Kontrastverhältnisse herrschen, um das Risiko einer harten Landung auf unebener Schneeoberfläche oder gar einer Beschädigung des Landefahrwerks zu vermeiden. Wir nützen den gewonnenen Tag für weitere Vorbereitungen und eine Trainingsskitour mit Pulkaschlitten. Schon am darauffolgenden Morgen bekommen wir ein OK für den Flug zu unserem Startpunkt. Wir räumen unser Lager, packen die Schlitten und genießen noch ein letztes Frühstück in der Basis. Im Funk-Zelt vereinbare ich einen Kommunikationsplan. Jeden Tag exakt zur gleichen Zeit werde ich mich melden, unsere Position und unseren „Status“ mitteilen müssen. Aus Sicherheitsgründen. Dann fliegen wir in einer kanadischen Twin Otter über die spektakulären Gipfel der Ellsworth Mountains zu dem über 1.000 Kilometer entfernt liegenden Startpunkt unserer Ski-Expedition auf dem antarktischen Südpolarplateau. Stundenlang sehen wir nichts als weiße Ebene unter uns. Nur einmal setzen wir auf halbem Weg in der Nähe der Thiel-Mountains kurz auf, um in einem vorab eingerichteten Treibstoff-Depot die Tanks des Skiflugzeuges zu befüllen. Nach dem knapp halbstündigen Stopp mitten im Eis geht es noch ein paar Stunden weiter bis auf 89 Grad südlicher Breite, von wo wir dann den letzten Breitengrad mit Skiern aus eigener Kraft zurücklegen wollen. Der Pilot dreht einige Runden, um eine geeignete Landefläche ausfindig zu machen. Die Twin Otter ist der „Jeep“ unter den Flugzeugen: Stark, wendig, stabil und mit Schwimmern für Gewässer, mit Ballonreifen für unbefestigtes Tundragelände oder – wie bei uns – mit Skiern für Schneeflächen sehr flexibel einsetzbar. Wir sehen die Schneefläche und den Schatten unseres Flugzeuges unter uns immer näher kommen. Eine kurze Bodenberührung und kurz darauf die definitive Landung im Nirgendwo, erstaunlich sanft und ohne harte Schläge. Die Motoren heulen auf und bringen die Twin Otter auf 89 Grad südliche Breite und 40 Grad westliche Länge in 2.750 Meter Seehöhe zum Stillstand. Bis zum Südpol auf 90 Grad südlicher Breite sind es noch exakt 111 Kilometer Luftlinie. Wir steigen über die Leiter und setzen unsere dicken Polarschuhe in den weichen Pulverschnee. Klirrende Kälte schlägt uns entgegen. Rasch wird die Maschine entladen, dann erhebt sie sich wieder in die Luft, dreht nach Norden ab und verschwindet. Es ist himmlisch. Millionen kleinster Eispartikel schweben in der Luft und glitzern

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ADVENTURE

im Sonnenschein. Kaum Wind und absolute Stille. Keine Spuren im Schnee. Kein Zeichen von Menschen. Nicht einmal ein Kondensstreifen am Himmel. Wir stehen mitten in der größten Eiswüste und Schneefläche der Erde. Rund um uns nichts als Weiß, Weiß, Weiß. So ausgesetzt und weit weg von allem kann man sich wohl nirgendwo sonst auf der Erdoberfläche unseres Planeten fühlen. Jetzt sind wir wirklich „da draußen“. Um uns in den ersten und entscheidenden Tagen der Akklimatisationsphase nicht zu überfordern, richten wir gleich hier am Landepunkt unser erstes Lager ein. So weit im Süden wirkt die Höhe auf unsere Körper wie 3.500 Meter in den tiefwinterlichen Alpen. Unsere Atemund Pulsfrequenz ist erhöht. Damit der Zeltaufbau auch bei den klirrenden Temperaturen von minus 30 Grad Celsius schnell und sicher erfolgen kann, habe ich alle Zeltstangen zuvor präpariert und das Polarzelt entsprechend vorbereitet, damit es blitzschnell aufzurollen und mit wenigen Handgriffen aufzustellen ist. Minutenlang Alustangen auszulegen und zusammenzustecken wäre viel zu umständlich und in einem Sturm zu gefährlich. Nach einer genau festgelegten Methode bauen wir die Zelte von nun an jeden Tag auf. Schnell werden alle Handgriffe zur Routine und jeder weiß bei der Lagerarbeit genau, was er zu tun hat. Ich nutze in unserem ersten Lager die Gelegenheit, alle Navigationsinstrumente in Ruhe zu justieren, die genaue Ortszeit entsprechend unserem Längengrad zu berechnen und die Deklination zu ermitteln, also den Winkel zwischen der magnetischen und der geographischen Südrichtung, welcher insbesondere bei der Navigation mit dem Kompass berücksichtigt werden muss. Mit jedem Längengrad werde ich die Deklination in den kommenden Tagen neu berechnen, um nicht etwa am Südpol vorbeizulaufen. Mit dieser im Vergleich zur modernen Satellitennavigation geradezu archaisch anmutenden Methode lässt sich auch während des Marschierens mit einem kurzen Blick genau navigieren. Zur Absicherung des Ergebnisses – vor allem aber aus Spaß an der Navigation – kontrolliere ich die Werte dann und wann auch mit Hilfe der Sonne und der Uhrzeit. Besonders spannend ist es im Whiteout, wenn bei diffusem Licht, trotz vergleichsweise guter Sicht, alle Kontraste verschwinden, sodass man jede Orientierung verliert. Ich lasse mich jedoch nicht durch Instinkte beirren und folge dem Kompass, der uns exakt auf unseren Kurs Süd hält. Skireisen auf dem letzten Breitengrad zum Südpol werden oft unterschätzt, ist doch in der Ebene weder mit Absturz- oder Lawinengefahr noch mit gefräßigen Landraubtieren zu rechnen wie in der Arktis. Hier lauern dafür subtilere Gefahren. Beispielsweise bedeutet die völlige Abgeschiedenheit und die eingeschränkte Möglichkeit einer Rettung nach einem Unfall für manch einen eine unerwartet starke psychische Belastung. Auch die enorme Kälte von unter minus 30 Grad Celsius,

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die durch den Wind noch verschärft wird, birgt natürlich Gefahren: Bei einem Windchill von minus 45 Grad Celsius gefühlter Temperatur gefriert freiliegende Haut binnen weniger Minuten. Von vielen wird zudem die Höhe, auf der man sich befindet, unterschätzt, die durch die Ausdünnung der Atmosphäre am südlichen Ende der Erde noch deutlich höher wirkt. Immer wieder übernehmen sich Südpolläufer gerade in der sensiblen Startphase, die eigentlich der Akklimatisation dienen sollte. Die größte Gefahr in der extrem trockenen Welt der inneren Antarktis ist jedoch – und das ist vielen nicht bewusst – die Feuergefahr. Wird in Zelten mit Benzinkochern unsachgemäß hantiert oder ergibt sich eine Fehlfunktion, kann mit den leicht entflammbaren Kunststoffmaterialen schnell eine im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährliche Situation entstehen. Und Löschwasser ist in der Eiswüste keines vorhanden. Am ersten Tag lassen wir es gemütlich angehen, schlafen uns aus und marschieren gerade einmal drei Stunden mit unseren Schlitten. Im Schnitt müssen wir jedoch pro Tag knapp 14 Kilometer zurücklegen, um wie geplant in acht Tagen den Südpol zu erreichen. Das klingt nicht viel, bedeutet aber dennoch ein ordentliches Maß an Disziplin und Ausdauer. Damit jeder seine Kräfte gut einteilen kann, gehen wir täglich sechs bis sieben Etappen zu jeweils exakt 60 Minuten, gefolgt von einer fünf- bis zehnminütigen Pause, um die Kleidung zu richten, etwas zu essen oder ein paar Schluck heißen Tee zu trinken. Länger zu stoppen, würde uns in der eiskalten Luft sofort auskühlen. Nur mittags ziehen wir die dicken Polardaunenjacken über und machen eine etwas längere Rast, um uns zu stärken. Allein für den Widerstand gegen die Kälte benötigt der Körper viel Energie und Nahrung. Deshalb heißt unsere Devise beim Kalorien zählen eher: Je mehr, desto besser. Am Morgen bereiten wir uns im Zelt Müsli mit Milch zu und trinken gezuckerten Tee. Im Verlauf des Tages gibt es dann energiereiche Nüsse, Trockenfrüchte und Mandelschokolade. Am Abend wird schließlich kulinarisch richtig aufgetischt: Suppe, Chips und gesalzene Erdnüsse, Salami und Speck als Vorspeise, eine warme Hauptmahlzeit, die aus gefriergetrockneter Expeditionsnahrung mit geschmolzenem Schnee gekocht wird und heiße Schokolade sowie ein Schluck Birnenschnaps als Nachspeise. Am zeitraubendsten ist das tägliche Erhitzen des Wassers. Da der Schnee extrem trocken ist, muss man sehr große Mengen schmelzen, um ein paar Liter Flüssigkeit zu erhalten. Dabei ist Vorsicht geboten: Da die Luft und der Schnee so trocken sind, verdunstet er im Topf, noch bevor er schmilzt. Um zu verhindern, dass der trockene Topf mit Schnee anbrennt, füllen wir vorher immer etwas Wasser aus der Thermosflasche ein. Solche kleinen Tricks, die kalorienreiche Nahrung, unsere warme und winddichte Polarkleidung, die Wärme erzeugende Aktivität und die gemütliche Lagerausrüstung machen uns das Leben in der Antarktis nicht nur erträglich, sondern tatsächlich sogar relativ angenehm.

Die Sonne kreist innerhalb eines Tages einmal um den Horizont. Bei 24 Stunden Tageslicht gibt es keinen Mangel an Zeit und man läuft nicht Gefahr, von der Dunkelheit überrascht zu werden. Doch gerade in der traumhaften Mitternachtssonne muss man aufpassen, dass man erstens genug schläft und zweitens im Zeitplan bleibt und nicht trödelt. Mit unseren Polarskiern und den kleinen Pulkaschlitten ziehen wir Kilometer für Kilometer, Stunde für Stunde, Tag für Tag durch die Einsamkeit. Beladen mit Proviant, Ausrüstung und Brennstoff wiegen die Plastikschlitten beim Start 45 bis 50 Kilo, verlieren jedoch durch den Verzehr der Lebensmittel täglich etwas an Gewicht. Die Landschaft, durch die wir laufen, ist im Großen monoton, die Schneeoberfläche im Detail aber sehr vielfältig. Stürmische Winde haben Muster und Formen gefräst und lassen die Oberfläche wie ein erstarrtes Meer aus Eiswellen erscheinen. Dieses „Eismeer“ ist faszinierend, aber nicht gerade angenehm zu begehen. Der eiskalte Schnee ist rau wie Schmirgelpapier. Und immer wieder bleiben die Schlitten an kleinen Eiskanten hängen oder ruckeln und zerren an unseren Zuggurten. Da das Eis um uns herum relativ wenig Abwechslung bietet, hat während des Gehens jeder Zeit für sich, kann die Gedanken fliegen lassen. Kein Handy, kein Fernseher, keine Nachrichten. Allein das Hier und Jetzt zählt. In der reizarmen Welt lenkt nichts den Blick ab. Nicht einmal der Himmel ist durch Kondensstreifen gestört. Es gibt auch keine Gerüche. Wir hören nur das Säuseln des Windes und das Knirschen unserer Skier. Ist es nicht allzu anstrengend, erhält das Gehen geradezu einen meditativen Charakter. Ab und zu gönnen wir uns einige Stunden Musik aus dem MP3 Player. Es sind herrliche Tage mitten im Südpolarsommer. Plötzlich reißt mich der Anblick mehrerer Punkte am Horizont aus den Tagträumen. Mit dem Fernglas erspähe ich die Gebäude und Türme der Südpolstation. Durch die klare Luft ist die große Station zwar schon von Weitem erkennbar, aber noch ist der Südpol für uns über zwei Tagesreisen weit entfernt. Wenige Stunden später wird die Station sogar vorerst wieder aus unserem Blickfeld verschwunden sein. Nach über einer Woche Leben auf dem Eis erreichen wir schließlich die amerikanische Forschungsbasis Amundsen-Scott. Meine Gefühle sind zwiespältig: In die Freude über das Erreichen unseres Zieles mischt sich nicht nur Wehmut über das Ende unserer Skireise. Irgendwie wirkt die Station auf mich auch wie ein Fremdkörper, der die Harmonie des Eises stört. Beim Anblick der Gebäude und herumstehenden Fahrzeuge verliere ich das Gefühl, in der Wildnis zu sein, und fühle mich mit einem Schlag zurück in die Zivilisation versetzt. Es ist eine unrealistische, romantische Traumvorstellung, aber hier sollte eigentlich nur Amundsens windzerzaustes Zelt als Denkmal menschlichen Pionier- und Abenteuergeistes stehen, schießt es mir durch den Kopf. Dass wir wieder in die Zivilisation eintauchen, signalisieren uns aber nicht nur die Gebäude, sondern auch die Tatsache, dass wir uns bei

Foto & Text: Dr. Christoph Höbenreich

unserer Ankunft sofort an eine strikte Anweisung der US-Stationsverwaltung halten müssen: Wir dürfen uns nur aus einer bestimmten Richtung nähern. Da hier geschäftiger Fahr- und Flugzeugverkehr herrscht, dient das zwar auch unserer eigenen Sicherheit, vor allem aber müssen wir als Skiläufer uns ebenso wie motorisierte Fahrzeuge von den sensiblen Messinstrumenten im „sauberen Luft-Sektor“ fernhalten. Die dort durchgeführten Klima- und Atmosphärenexperimente könnten sonst gestört werden. Im Zentrum des weitläufigen Stationsbereiches steht die große Nadel mit dem Südpol-Marker. 90 Grad Süd. Wir sind am Ziel. Es ist ein tolles Gefühl, hier zu stehen. Man glaubt beinahe, die Erde quietschen zu hören, die sich hier um ihre Achse dreht. In jede Richtung blicken wir nach Norden. Wie spät ist es eigentlich? Das hängt davon ab, in welche Himmelsrichtung wir schauen, denn am Südpol laufen mit den Längengraden auch alle Zeitzonen der Erde zusammen. In der Praxis ticken die Uhren hier aber nach Neuseeland-Zeit, da die Südpolstation die gleiche Zeit verwendet wie die US-Basis McMurdo am Rossmeer. Da wir aber aus Richtung Südamerika kommen, erleben wir beim Betreten der Station einen Zeitsprung von 16 Stunden. Am Südpol verschwimmen Raum und Zeit auf seltsame Weise. Am ersten Januar jeden Jahres wird der Südpol-Marker auf den Zentimeter genau neu vermessen und dann um rund zehn Meter versetzt. Das geschieht jedoch nicht, weil der Südpol wandert. Vielmehr bewegt sich das Gletschereis an dieser Stelle mitsamt der AmundsenScott Station im Laufe eines Jahres um rund zehn Meter in Richtung des Wedell-Meeres. Alles ist – wie so oft im Leben – eine Frage des Standpunktes. Nicht weit entfernt vom Südpol-Marker steht der sogenannte „zeremonielle Pol“ mit der legendären Metallkugel und den Fahnen der zwölf Signatarstaaten des Antarktisvertrages. Zu unserer großen Überraschung und Freude dürfen wir dann die Station betreten und bekommen von einem Mitarbeiter sogar eine Führung. Wir können eigentlich kaum begreifen, an was für einem einzigartigen Ort wir hier sind. Wer die ebenso faszinierende wie unwirtliche und lebensfeindliche Welt der inneren Antarktis selbst und aus eigener Kraft erlebt hat, kehrt nicht nur mit gestärkten Muskeln, ein paar Kilo leichter und etwas schlafbedürftig nach Hause zurück, sondern vor allem um eine ganz besondere Erfahrung reicher.

Zum Autor: Der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer, Polarführer und promovierte Geograph Dr. Christoph Höbenreich verbrachte bislang auf 19 Polarexpeditionen über eineinhalb Jahre im Eis der Arktis und Antarktis. Er leitete die US-Polarbasis Vinson Base Camp, unternahm Skiexpeditionen zum Nord- und Südpol und durchquerte den Archipel Franz Josef Land, die Insel Südgeorgien und Queen Maud Land mit Skiern sowie Grönland mit Hundeschlitten. §

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ADVENTURE

im Sonnenschein. Kaum Wind und absolute Stille. Keine Spuren im Schnee. Kein Zeichen von Menschen. Nicht einmal ein Kondensstreifen am Himmel. Wir stehen mitten in der größten Eiswüste und Schneefläche der Erde. Rund um uns nichts als Weiß, Weiß, Weiß. So ausgesetzt und weit weg von allem kann man sich wohl nirgendwo sonst auf der Erdoberfläche unseres Planeten fühlen. Jetzt sind wir wirklich „da draußen“. Um uns in den ersten und entscheidenden Tagen der Akklimatisationsphase nicht zu überfordern, richten wir gleich hier am Landepunkt unser erstes Lager ein. So weit im Süden wirkt die Höhe auf unsere Körper wie 3.500 Meter in den tiefwinterlichen Alpen. Unsere Atemund Pulsfrequenz ist erhöht. Damit der Zeltaufbau auch bei den klirrenden Temperaturen von minus 30 Grad Celsius schnell und sicher erfolgen kann, habe ich alle Zeltstangen zuvor präpariert und das Polarzelt entsprechend vorbereitet, damit es blitzschnell aufzurollen und mit wenigen Handgriffen aufzustellen ist. Minutenlang Alustangen auszulegen und zusammenzustecken wäre viel zu umständlich und in einem Sturm zu gefährlich. Nach einer genau festgelegten Methode bauen wir die Zelte von nun an jeden Tag auf. Schnell werden alle Handgriffe zur Routine und jeder weiß bei der Lagerarbeit genau, was er zu tun hat. Ich nutze in unserem ersten Lager die Gelegenheit, alle Navigationsinstrumente in Ruhe zu justieren, die genaue Ortszeit entsprechend unserem Längengrad zu berechnen und die Deklination zu ermitteln, also den Winkel zwischen der magnetischen und der geographischen Südrichtung, welcher insbesondere bei der Navigation mit dem Kompass berücksichtigt werden muss. Mit jedem Längengrad werde ich die Deklination in den kommenden Tagen neu berechnen, um nicht etwa am Südpol vorbeizulaufen. Mit dieser im Vergleich zur modernen Satellitennavigation geradezu archaisch anmutenden Methode lässt sich auch während des Marschierens mit einem kurzen Blick genau navigieren. Zur Absicherung des Ergebnisses – vor allem aber aus Spaß an der Navigation – kontrolliere ich die Werte dann und wann auch mit Hilfe der Sonne und der Uhrzeit. Besonders spannend ist es im Whiteout, wenn bei diffusem Licht, trotz vergleichsweise guter Sicht, alle Kontraste verschwinden, sodass man jede Orientierung verliert. Ich lasse mich jedoch nicht durch Instinkte beirren und folge dem Kompass, der uns exakt auf unseren Kurs Süd hält. Skireisen auf dem letzten Breitengrad zum Südpol werden oft unterschätzt, ist doch in der Ebene weder mit Absturz- oder Lawinengefahr noch mit gefräßigen Landraubtieren zu rechnen wie in der Arktis. Hier lauern dafür subtilere Gefahren. Beispielsweise bedeutet die völlige Abgeschiedenheit und die eingeschränkte Möglichkeit einer Rettung nach einem Unfall für manch einen eine unerwartet starke psychische Belastung. Auch die enorme Kälte von unter minus 30 Grad Celsius,

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ADVENTURE

die durch den Wind noch verschärft wird, birgt natürlich Gefahren: Bei einem Windchill von minus 45 Grad Celsius gefühlter Temperatur gefriert freiliegende Haut binnen weniger Minuten. Von vielen wird zudem die Höhe, auf der man sich befindet, unterschätzt, die durch die Ausdünnung der Atmosphäre am südlichen Ende der Erde noch deutlich höher wirkt. Immer wieder übernehmen sich Südpolläufer gerade in der sensiblen Startphase, die eigentlich der Akklimatisation dienen sollte. Die größte Gefahr in der extrem trockenen Welt der inneren Antarktis ist jedoch – und das ist vielen nicht bewusst – die Feuergefahr. Wird in Zelten mit Benzinkochern unsachgemäß hantiert oder ergibt sich eine Fehlfunktion, kann mit den leicht entflammbaren Kunststoffmaterialen schnell eine im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährliche Situation entstehen. Und Löschwasser ist in der Eiswüste keines vorhanden. Am ersten Tag lassen wir es gemütlich angehen, schlafen uns aus und marschieren gerade einmal drei Stunden mit unseren Schlitten. Im Schnitt müssen wir jedoch pro Tag knapp 14 Kilometer zurücklegen, um wie geplant in acht Tagen den Südpol zu erreichen. Das klingt nicht viel, bedeutet aber dennoch ein ordentliches Maß an Disziplin und Ausdauer. Damit jeder seine Kräfte gut einteilen kann, gehen wir täglich sechs bis sieben Etappen zu jeweils exakt 60 Minuten, gefolgt von einer fünf- bis zehnminütigen Pause, um die Kleidung zu richten, etwas zu essen oder ein paar Schluck heißen Tee zu trinken. Länger zu stoppen, würde uns in der eiskalten Luft sofort auskühlen. Nur mittags ziehen wir die dicken Polardaunenjacken über und machen eine etwas längere Rast, um uns zu stärken. Allein für den Widerstand gegen die Kälte benötigt der Körper viel Energie und Nahrung. Deshalb heißt unsere Devise beim Kalorien zählen eher: Je mehr, desto besser. Am Morgen bereiten wir uns im Zelt Müsli mit Milch zu und trinken gezuckerten Tee. Im Verlauf des Tages gibt es dann energiereiche Nüsse, Trockenfrüchte und Mandelschokolade. Am Abend wird schließlich kulinarisch richtig aufgetischt: Suppe, Chips und gesalzene Erdnüsse, Salami und Speck als Vorspeise, eine warme Hauptmahlzeit, die aus gefriergetrockneter Expeditionsnahrung mit geschmolzenem Schnee gekocht wird und heiße Schokolade sowie ein Schluck Birnenschnaps als Nachspeise. Am zeitraubendsten ist das tägliche Erhitzen des Wassers. Da der Schnee extrem trocken ist, muss man sehr große Mengen schmelzen, um ein paar Liter Flüssigkeit zu erhalten. Dabei ist Vorsicht geboten: Da die Luft und der Schnee so trocken sind, verdunstet er im Topf, noch bevor er schmilzt. Um zu verhindern, dass der trockene Topf mit Schnee anbrennt, füllen wir vorher immer etwas Wasser aus der Thermosflasche ein. Solche kleinen Tricks, die kalorienreiche Nahrung, unsere warme und winddichte Polarkleidung, die Wärme erzeugende Aktivität und die gemütliche Lagerausrüstung machen uns das Leben in der Antarktis nicht nur erträglich, sondern tatsächlich sogar relativ angenehm.

Die Sonne kreist innerhalb eines Tages einmal um den Horizont. Bei 24 Stunden Tageslicht gibt es keinen Mangel an Zeit und man läuft nicht Gefahr, von der Dunkelheit überrascht zu werden. Doch gerade in der traumhaften Mitternachtssonne muss man aufpassen, dass man erstens genug schläft und zweitens im Zeitplan bleibt und nicht trödelt. Mit unseren Polarskiern und den kleinen Pulkaschlitten ziehen wir Kilometer für Kilometer, Stunde für Stunde, Tag für Tag durch die Einsamkeit. Beladen mit Proviant, Ausrüstung und Brennstoff wiegen die Plastikschlitten beim Start 45 bis 50 Kilo, verlieren jedoch durch den Verzehr der Lebensmittel täglich etwas an Gewicht. Die Landschaft, durch die wir laufen, ist im Großen monoton, die Schneeoberfläche im Detail aber sehr vielfältig. Stürmische Winde haben Muster und Formen gefräst und lassen die Oberfläche wie ein erstarrtes Meer aus Eiswellen erscheinen. Dieses „Eismeer“ ist faszinierend, aber nicht gerade angenehm zu begehen. Der eiskalte Schnee ist rau wie Schmirgelpapier. Und immer wieder bleiben die Schlitten an kleinen Eiskanten hängen oder ruckeln und zerren an unseren Zuggurten. Da das Eis um uns herum relativ wenig Abwechslung bietet, hat während des Gehens jeder Zeit für sich, kann die Gedanken fliegen lassen. Kein Handy, kein Fernseher, keine Nachrichten. Allein das Hier und Jetzt zählt. In der reizarmen Welt lenkt nichts den Blick ab. Nicht einmal der Himmel ist durch Kondensstreifen gestört. Es gibt auch keine Gerüche. Wir hören nur das Säuseln des Windes und das Knirschen unserer Skier. Ist es nicht allzu anstrengend, erhält das Gehen geradezu einen meditativen Charakter. Ab und zu gönnen wir uns einige Stunden Musik aus dem MP3 Player. Es sind herrliche Tage mitten im Südpolarsommer. Plötzlich reißt mich der Anblick mehrerer Punkte am Horizont aus den Tagträumen. Mit dem Fernglas erspähe ich die Gebäude und Türme der Südpolstation. Durch die klare Luft ist die große Station zwar schon von Weitem erkennbar, aber noch ist der Südpol für uns über zwei Tagesreisen weit entfernt. Wenige Stunden später wird die Station sogar vorerst wieder aus unserem Blickfeld verschwunden sein. Nach über einer Woche Leben auf dem Eis erreichen wir schließlich die amerikanische Forschungsbasis Amundsen-Scott. Meine Gefühle sind zwiespältig: In die Freude über das Erreichen unseres Zieles mischt sich nicht nur Wehmut über das Ende unserer Skireise. Irgendwie wirkt die Station auf mich auch wie ein Fremdkörper, der die Harmonie des Eises stört. Beim Anblick der Gebäude und herumstehenden Fahrzeuge verliere ich das Gefühl, in der Wildnis zu sein, und fühle mich mit einem Schlag zurück in die Zivilisation versetzt. Es ist eine unrealistische, romantische Traumvorstellung, aber hier sollte eigentlich nur Amundsens windzerzaustes Zelt als Denkmal menschlichen Pionier- und Abenteuergeistes stehen, schießt es mir durch den Kopf. Dass wir wieder in die Zivilisation eintauchen, signalisieren uns aber nicht nur die Gebäude, sondern auch die Tatsache, dass wir uns bei

Foto & Text: Dr. Christoph Höbenreich

unserer Ankunft sofort an eine strikte Anweisung der US-Stationsverwaltung halten müssen: Wir dürfen uns nur aus einer bestimmten Richtung nähern. Da hier geschäftiger Fahr- und Flugzeugverkehr herrscht, dient das zwar auch unserer eigenen Sicherheit, vor allem aber müssen wir als Skiläufer uns ebenso wie motorisierte Fahrzeuge von den sensiblen Messinstrumenten im „sauberen Luft-Sektor“ fernhalten. Die dort durchgeführten Klima- und Atmosphärenexperimente könnten sonst gestört werden. Im Zentrum des weitläufigen Stationsbereiches steht die große Nadel mit dem Südpol-Marker. 90 Grad Süd. Wir sind am Ziel. Es ist ein tolles Gefühl, hier zu stehen. Man glaubt beinahe, die Erde quietschen zu hören, die sich hier um ihre Achse dreht. In jede Richtung blicken wir nach Norden. Wie spät ist es eigentlich? Das hängt davon ab, in welche Himmelsrichtung wir schauen, denn am Südpol laufen mit den Längengraden auch alle Zeitzonen der Erde zusammen. In der Praxis ticken die Uhren hier aber nach Neuseeland-Zeit, da die Südpolstation die gleiche Zeit verwendet wie die US-Basis McMurdo am Rossmeer. Da wir aber aus Richtung Südamerika kommen, erleben wir beim Betreten der Station einen Zeitsprung von 16 Stunden. Am Südpol verschwimmen Raum und Zeit auf seltsame Weise. Am ersten Januar jeden Jahres wird der Südpol-Marker auf den Zentimeter genau neu vermessen und dann um rund zehn Meter versetzt. Das geschieht jedoch nicht, weil der Südpol wandert. Vielmehr bewegt sich das Gletschereis an dieser Stelle mitsamt der AmundsenScott Station im Laufe eines Jahres um rund zehn Meter in Richtung des Wedell-Meeres. Alles ist – wie so oft im Leben – eine Frage des Standpunktes. Nicht weit entfernt vom Südpol-Marker steht der sogenannte „zeremonielle Pol“ mit der legendären Metallkugel und den Fahnen der zwölf Signatarstaaten des Antarktisvertrages. Zu unserer großen Überraschung und Freude dürfen wir dann die Station betreten und bekommen von einem Mitarbeiter sogar eine Führung. Wir können eigentlich kaum begreifen, an was für einem einzigartigen Ort wir hier sind. Wer die ebenso faszinierende wie unwirtliche und lebensfeindliche Welt der inneren Antarktis selbst und aus eigener Kraft erlebt hat, kehrt nicht nur mit gestärkten Muskeln, ein paar Kilo leichter und etwas schlafbedürftig nach Hause zurück, sondern vor allem um eine ganz besondere Erfahrung reicher.

Zum Autor: Der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer, Polarführer und promovierte Geograph Dr. Christoph Höbenreich verbrachte bislang auf 19 Polarexpeditionen über eineinhalb Jahre im Eis der Arktis und Antarktis. Er leitete die US-Polarbasis Vinson Base Camp, unternahm Skiexpeditionen zum Nord- und Südpol und durchquerte den Archipel Franz Josef Land, die Insel Südgeorgien und Queen Maud Land mit Skiern sowie Grönland mit Hundeschlitten. §

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BIKE

BIKE

MIT SACK UND PACK AM BIKE AUF EINEM BIKE-RUCKSACK MUSS NICHT UNBEDINGT BIKE-RUCKSACK DRAUFSTEHEN, DAMIT ER SEINEN ZWECK OPTIMAL ERFÜLLT. ES GENÜGT, WENN ER IN ZWECKDIENLICHER WEISE DEM RADFAHRER EINIGE HERZENSWÜNSCHE ERFÜLLT.

Tatsächlich sind viele Rucksäcke, die sich für die zweiradbewegte Freizeitgestaltung eignen, so etwas wie funktionale Hybride. Soll heißen, dass sie auch bei manch anderer Sportart ihre Vorzüge ausspielen. Zum Beispiel beim Speedhiking oder Trail Running. Also überall dort, wo auch ein bisschen Geschwindigkeit im Spiel ist. Fragt sich, welche Voraussetzungen Rucksäcke dieser Art erfüllen müssen. Beginnen wir mit dem Offensichtlichen. Sprich mit der Größe, die beim Biken gar nicht so üppig bemessen sein sollte. Die gängigen Volumina bewegen sich in etwa zwischen 12 und 24 Liter. In unmittelbarem Zusammenhang damit steht klarerweise auch das Fassungsvermögen des Hauptfaches.

Voller Überblick Den Stauraum des Hauptfaches erschließt man sich je nach Modell auf unterschiedliche Weise. Meistens über den gängigen U-förmigen Reißverschluss, der das Fach zum Teil oder zur Gänze öffnet. Der Vorteil liegt im Überblick, den der so geöffnet Rucksack nun bietet. Der Nachteil: Das eine oder andere Gepäcksstück kann herausfallen. Die klassischen Rucksäcke mit Deckel zum Wegklappen minimieren diese Gefahr. Was hier aber verloren geht, ist die Übersichtlichkeit. Bei den Modellen mit Reißverschlüssen in U-Form und zwei Reißverschlussschiebern empfiehlt sich eine Sicherung gegen selbstständiges Öffnen. Ist man dann einmal im Herzen des Rucksackes drin, erfreuen den Biker zusätzliche kleine Taschen. Sie helfen, Ordnung zu halten. Ebenfalls keine Seltenheit im Zentralraum des Sackes sind Fächer für Trinkbeutel samt deren Aufhängung und ein Getränkefach zwischen Hauptfach und Rückenkonstruktion.

„Rechts- oder Linkstrinker“ Wir bleiben flüssig, wenden uns aber der Außenseite des Rucksackes zu. Bei vielen Modellen befindet sich nämlich genau dort der Platz fürs kühlende Getränk. Ausgenommen Modelle mit einem Trinkbeutel inklusive Trinkschlauch im Inneren. Die Schlauchausgänge befinden sich in der Regel im Nacken oder auf den Schultern. Sprich Wahlmöglichkeit je nachdem, ob man „Rechts- oder Linkstrinker“ ist. Unabhängig von diesen persönlichen Richtungsentscheidungen freut sich der Biker auch über Taschen im Außenbereich. Genauer gesagt an der Front des Rucksackes, an seinen beiden Seiten sowie am Hüftgurt. Netztaschen sind hier keine Seltenheit, eher schon das praktische Bodenfach. Vor allem jenes mit integrierter Werkzeugtasche, wie man es nur bei wenigen Modellen findet.

Helm im Netz Wenn schlaue Fahrradfahrer ihren Helm abnehmen, dann nur, nachdem sie aus dem Sattel gestiegen sind. Normalerweise lässt sich der Schutz dann an jedem Rucksack befestigen, wenngleich die Lösungen in ihrer Stilistik durchaus variieren. Echte Bike-Rucksäcke haben hier meist die Nase vorn. Mit der Frontflappe etwa lässt sich der Helm schnell und sicher arretieren. Viel öfter, weil üblicher, begegnet einem das Netz, das sich im Bodenfach oder in einer kleinen Tasche an der Außenseite versteckt. Fehlt das eine wie das andere, empfiehlt es sich, auf die ausreichende Größe vorhandener Schlaufen zwecks Helmbefestigung zu achten. Achtsamkeit ist auch in Sachen Sichtbarkeit ein guter Begleiter.

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Foto: Scott Sports

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BIKE

BIKE

MIT SACK UND PACK AM BIKE AUF EINEM BIKE-RUCKSACK MUSS NICHT UNBEDINGT BIKE-RUCKSACK DRAUFSTEHEN, DAMIT ER SEINEN ZWECK OPTIMAL ERFÜLLT. ES GENÜGT, WENN ER IN ZWECKDIENLICHER WEISE DEM RADFAHRER EINIGE HERZENSWÜNSCHE ERFÜLLT.

Tatsächlich sind viele Rucksäcke, die sich für die zweiradbewegte Freizeitgestaltung eignen, so etwas wie funktionale Hybride. Soll heißen, dass sie auch bei manch anderer Sportart ihre Vorzüge ausspielen. Zum Beispiel beim Speedhiking oder Trail Running. Also überall dort, wo auch ein bisschen Geschwindigkeit im Spiel ist. Fragt sich, welche Voraussetzungen Rucksäcke dieser Art erfüllen müssen. Beginnen wir mit dem Offensichtlichen. Sprich mit der Größe, die beim Biken gar nicht so üppig bemessen sein sollte. Die gängigen Volumina bewegen sich in etwa zwischen 12 und 24 Liter. In unmittelbarem Zusammenhang damit steht klarerweise auch das Fassungsvermögen des Hauptfaches.

Voller Überblick Den Stauraum des Hauptfaches erschließt man sich je nach Modell auf unterschiedliche Weise. Meistens über den gängigen U-förmigen Reißverschluss, der das Fach zum Teil oder zur Gänze öffnet. Der Vorteil liegt im Überblick, den der so geöffnet Rucksack nun bietet. Der Nachteil: Das eine oder andere Gepäcksstück kann herausfallen. Die klassischen Rucksäcke mit Deckel zum Wegklappen minimieren diese Gefahr. Was hier aber verloren geht, ist die Übersichtlichkeit. Bei den Modellen mit Reißverschlüssen in U-Form und zwei Reißverschlussschiebern empfiehlt sich eine Sicherung gegen selbstständiges Öffnen. Ist man dann einmal im Herzen des Rucksackes drin, erfreuen den Biker zusätzliche kleine Taschen. Sie helfen, Ordnung zu halten. Ebenfalls keine Seltenheit im Zentralraum des Sackes sind Fächer für Trinkbeutel samt deren Aufhängung und ein Getränkefach zwischen Hauptfach und Rückenkonstruktion.

„Rechts- oder Linkstrinker“ Wir bleiben flüssig, wenden uns aber der Außenseite des Rucksackes zu. Bei vielen Modellen befindet sich nämlich genau dort der Platz fürs kühlende Getränk. Ausgenommen Modelle mit einem Trinkbeutel inklusive Trinkschlauch im Inneren. Die Schlauchausgänge befinden sich in der Regel im Nacken oder auf den Schultern. Sprich Wahlmöglichkeit je nachdem, ob man „Rechts- oder Linkstrinker“ ist. Unabhängig von diesen persönlichen Richtungsentscheidungen freut sich der Biker auch über Taschen im Außenbereich. Genauer gesagt an der Front des Rucksackes, an seinen beiden Seiten sowie am Hüftgurt. Netztaschen sind hier keine Seltenheit, eher schon das praktische Bodenfach. Vor allem jenes mit integrierter Werkzeugtasche, wie man es nur bei wenigen Modellen findet.

Helm im Netz Wenn schlaue Fahrradfahrer ihren Helm abnehmen, dann nur, nachdem sie aus dem Sattel gestiegen sind. Normalerweise lässt sich der Schutz dann an jedem Rucksack befestigen, wenngleich die Lösungen in ihrer Stilistik durchaus variieren. Echte Bike-Rucksäcke haben hier meist die Nase vorn. Mit der Frontflappe etwa lässt sich der Helm schnell und sicher arretieren. Viel öfter, weil üblicher, begegnet einem das Netz, das sich im Bodenfach oder in einer kleinen Tasche an der Außenseite versteckt. Fehlt das eine wie das andere, empfiehlt es sich, auf die ausreichende Größe vorhandener Schlaufen zwecks Helmbefestigung zu achten. Achtsamkeit ist auch in Sachen Sichtbarkeit ein guter Begleiter.

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Foto: Scott Sports

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BIKE

BIKE

MyROON

1 ×11

GEARS Alles dicht

29 PRESTIGE RS1

Blinkende Rucksäcke sind heute keine Seltenheit mehr. Im Grund reichen aber auch Reflektoren. Wobei wenig überraschend hier die Devise gilt: Je mehr und je größer, desto besser. Anders beim Regenschutz. Hier kommt es auf exakte Passgenauigkeit an, die den Inhalt des Rucksackes vor H2O-Einflüssen schützen soll. Idealerweise findet man den Regenschutz in separaten, eventuell sogar löchrigen Fächern, damit das Regenwasser abfließen kann. Wichtiges Kriterium auch hier die Sichtbarkeit. Wer in Sachen Wasser keine Kompromisse eingehen will, kauft sich einen Rucksack, der per se dicht ist. Auch den gibt es nämlich. Wie angenehm sich ein Rucksack im Allgemeinen und ein Radrucksack im Besonderen tragen lassen, bestimmt ganz wesentlich das Tragesystem.

Mit oder ohne Hüftgurt Das Tragesystem besteht aus dem Rücken, den Schulterriemen, dem Hüft- sowie dem Brustgurt. Als wichtigstes Kriterium erweist sich das Zusammenspiel mit dem Körper, weshalb Probieren unbedingt nottut. Am besten gleich mit der eigenen Trinkflasche und dicker Jacke zum Probebepacken. Tragesysteme gibt es wie Sand am Meer, was ebenfalls für gründliches Probieren spricht. Bei den eher gering volumigen Bike-Rucksäcken etwa mutiert der Hüft- oft zum Bauchgurt. Er sitzt dadurch höher und erfüllt primär Stabilisierungszwecke. Manche Modelle verzichten überhaupt auf den Bauchgurt. Der Trick: Die Schultergurte beginnen unten an der Rucksackvorderseite. Das zieht das Gewicht des Sackes schräg nach oben. Hier tragen die Schultern das gesamte Gewicht, was bei Nutzlasten von bis zu ca. 4 kg kein Problem darstellen sollte. Absolute Sicherheit bei der Auswahl gibt es jedoch nur nach Rücksprache im Fachgeschäft. §

HIGH COLOR ADO FLASH Trinkrucksack mit Mesh-Schultergurten, Reflektorelemente, inkl. 2 l-Flüssigkeitsbehälter

DEUTER RACE EXP AIR Bike Rucksack mit Aircomfort Flexlite Rücken, Mesh-Träger und –Gurte, versenkbare Helmhalterung, Nasswäschefach, Trinksystem-kompatibel, Reflektorelemente, inkl. Regenhülle

DAS LEICHTESTE KTM HARDTAIL ALLER ZEITEN!

d e s i g n by g r o u p e- d e j o u r . d e

Die Erfolgsgeschichte der Myroon-Serie findet mit dem Myroon 29 Prestige 1x11 RS1 ihre Fortsetzung. Das Bike wurde für höchste Weltcup Ansprüche konzipiert. Die Shimano XTR 1x11 Kurbel ist der perfekte Hebel zwischen der Kraft des Athleten und der Steifigkeit des Bikes. Und für Komfort in brenzligen Situation sorgt eine Revolution im Federgabelbereich: Die neue Rock Shox RS1 Upside Down Gabel und das High-End KTM Performance Carbon schlucken nicht nur leichte Stöße, sondern auch grobe Schläge. In Kombination mit den neuesten KTM Technologien bringt das Myroon federleichte 8,8kg auf die Waage. Das leichteste Hardtail, das jemals das KTM-Werk verlassen hat. Race-ready in 27“ und 29“.

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Foto:

Foto: Suunto

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Blinkende Rucksäcke sind heute keine Seltenheit mehr. Im Grund reichen aber auch Reflektoren. Wobei wenig überraschend hier die Devise gilt: Je mehr und je größer, desto besser. Anders beim Regenschutz. Hier kommt es auf exakte Passgenauigkeit an, die den Inhalt des Rucksackes vor H2O-Einflüssen schützen soll. Idealerweise findet man den Regenschutz in separaten, eventuell sogar löchrigen Fächern, damit das Regenwasser abfließen kann. Wichtiges Kriterium auch hier die Sichtbarkeit. Wer in Sachen Wasser keine Kompromisse eingehen will, kauft sich einen Rucksack, der per se dicht ist. Auch den gibt es nämlich. Wie angenehm sich ein Rucksack im Allgemeinen und ein Radrucksack im Besonderen tragen lassen, bestimmt ganz wesentlich das Tragesystem.

Mit oder ohne Hüftgurt Das Tragesystem besteht aus dem Rücken, den Schulterriemen, dem Hüft- sowie dem Brustgurt. Als wichtigstes Kriterium erweist sich das Zusammenspiel mit dem Körper, weshalb Probieren unbedingt nottut. Am besten gleich mit der eigenen Trinkflasche und dicker Jacke zum Probebepacken. Tragesysteme gibt es wie Sand am Meer, was ebenfalls für gründliches Probieren spricht. Bei den eher gering volumigen Bike-Rucksäcken etwa mutiert der Hüft- oft zum Bauchgurt. Er sitzt dadurch höher und erfüllt primär Stabilisierungszwecke. Manche Modelle verzichten überhaupt auf den Bauchgurt. Der Trick: Die Schultergurte beginnen unten an der Rucksackvorderseite. Das zieht das Gewicht des Sackes schräg nach oben. Hier tragen die Schultern das gesamte Gewicht, was bei Nutzlasten von bis zu ca. 4 kg kein Problem darstellen sollte. Absolute Sicherheit bei der Auswahl gibt es jedoch nur nach Rücksprache im Fachgeschäft. §

HIGH COLOR ADO FLASH Trinkrucksack mit Mesh-Schultergurten, Reflektorelemente, inkl. 2 l-Flüssigkeitsbehälter

DEUTER RACE EXP AIR Bike Rucksack mit Aircomfort Flexlite Rücken, Mesh-Träger und –Gurte, versenkbare Helmhalterung, Nasswäschefach, Trinksystem-kompatibel, Reflektorelemente, inkl. Regenhülle

DAS LEICHTESTE KTM HARDTAIL ALLER ZEITEN!

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Die Erfolgsgeschichte der Myroon-Serie findet mit dem Myroon 29 Prestige 1x11 RS1 ihre Fortsetzung. Das Bike wurde für höchste Weltcup Ansprüche konzipiert. Die Shimano XTR 1x11 Kurbel ist der perfekte Hebel zwischen der Kraft des Athleten und der Steifigkeit des Bikes. Und für Komfort in brenzligen Situation sorgt eine Revolution im Federgabelbereich: Die neue Rock Shox RS1 Upside Down Gabel und das High-End KTM Performance Carbon schlucken nicht nur leichte Stöße, sondern auch grobe Schläge. In Kombination mit den neuesten KTM Technologien bringt das Myroon federleichte 8,8kg auf die Waage. Das leichteste Hardtail, das jemals das KTM-Werk verlassen hat. Race-ready in 27“ und 29“.

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BIKE

BIKE

Im Idealfall bilden der Mensch und sein Fahrrad eine harmonische Einheit. Doch wie beinahe überall im Leben erweist sich das Ideal als hehres Ziel, dessen Erreichung von vielen Parametern abhängt. Zum Beispiel von der Sitzposition, Rahmengeometrie, Sattelhöhe und Kurbellänge, die je nach Alter, Geschlecht, Körperbau, Fitness und Leistungsorientierung bemerkenswert differieren können. Soll heißen: Weil der Biker individuell ist, muss auch sein Fahrrad individuell sein! Folglich geht es um die Anpassung des Fahrrades an den Menschen und nicht umgekehrt, was zugebenermaßen eine äußerst komplexe Angelegenheit ist. Eine, der wir im Folgenden natürlich nur in Ansätzen nachgehen können. Sprich ausgewählte Themen, weil alles andere den Rahmen sprengen würde.

Im Rahmen bleiben Beim Fahrrad hängt alles mit allem zusammen und alles von allem ab. So erweist sich schon die Rahmendimension als ein ganz zentraler Parameter. Ihre Größe wird in Zoll oder Zentimeter angegeben. Das Problem dabei: Die Hersteller ermitteln ihre Rahmengröße aufgrund der verschiedenen Rahmenformen auf unterschiedliche Weise. Außerdem macht es natürlich einen Unterschied, ob man ein Mountainbike, Rennrad oder was auch immer satteln will. Folglich vertraut man bei der Ermittlung der Rahmengröße besser einer Fachkraft im SportShop und verzichtet auf eine Do-it-yourselfBerechnung. Vom Experten erfährt man dann als Laie natürlich auch, dass die Rahmengröße rein gar nichts mit der Größe der Räder zu tun hat. Ähnlich aufwendig und komplex ist das Erreichen der richtigen Sitzposition.

RAD­SAMES EXPERTEN­ WISSEN!

Sportlich oder komfortabel

Grundsätzlich wird die Sitzposition durch die Rahmengeometrie, Satteleinstellung und Lenkerform bestimmt. Sie reicht von aufrecht, DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN MENSCH UND siehe Hollandrad, bis sportlich, wie es auf einem Rennrad oder Mountainbike üblich ist. Die Frage FAHRRAD KANN MANCHMAL EINE RICHTIG nach dem „Was ist besser?“ muss jeder für sich selbst beantworten. Tatsache ist jedenfalls, dass PROBLEMATISCHE SEIN. ABER MIT EIN die vorgeneigte Sitzposition für eine effektivere Energieumsetzung sorgt und den LuftwiderBISSCHEN VERSTÄNDNIS FÜREINANDER stand reduziert. Faktum ist ebenso: Je sportlicher die Haltung, desto mehr verlagert sich das LASSEN SICH ZAHLREICHE PROBLEME AUF Gewicht auf die Hände, Arme und die Rückenmuskulatur. Bei ganz tiefen Positionen wandert PROPHYLAKTISCHE WEISE UMFAHREN. sogar der Kopf in den Nacken, was Verspannungen durchaus wahrscheinlich macht. Wer diese Situation etwas entschärfen, sprich schonender gestalten will, montiert sich ein entsprechendes Vorbausystem ans Rad. Zum Beispiel einen Triathlon-Lenker mit Armauflage. Der entlastet den Rücken und sorgt dennoch für entsprechende Aerodynamik.

Radlerbuckel Der ideale Winkel des Rückens am Rennrad beträgt 30 bis 40 Grad und zwar in der Rennhaltung. Beim Mountainbiker kommen noch 5 Grad dazu. Der Winkel ergibt sich aus der Einstellung der Länge des Vorbauwinkels sowie der Lenker- und Sattelhöhe. Womit es schon wieder kompliziert wird. Erst recht wenn man bedenkt, dass der Rücken des Mannes ein Vorbeugen nur um 45 Grade erlaubt, wenn er gerade bleiben soll. Das weibliche Becken sagt sogar schon ab 35 Grad bis hierher und nicht weiter. Kippt man das Becken stärker auf, führt das zu schmerzhaften Punktbelastungen am Schambein. Weil das selbst für härteste Drahtesel-Cowboys unpackbar ist, muss sich eben die Wirbelsäule weiter krümmen. Sprich Radlerbuckel mit allen möglichen schulterverspannenden Risiken und nackenschmerzenden Nebenwirkungen. Die Komplexität des Themas unterstreicht auch ein Blick auf die verschiedenen Fahrradtypen. Trägt der Sattel beim Cityrad noch etwa 70 Prozent des Körpergewichtes, sind es beim Rennrad oft nur noch zehn. Dennoch kann man grundsätzlich eines festhalten: Egal welcher Winkel, die Arme sollten einen rechten Winkel zum Oberkörper bilden. Die Ellbogen bleiben dabei leicht gebeugt, um Erschütterungen abzufedern, während Unterarm und Hand in einer geraden Linie zueinander stehen. Um das zu erreichen, spielt die Sattelhöhe eine wichtige Rolle.

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BIKE

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Im Idealfall bilden der Mensch und sein Fahrrad eine harmonische Einheit. Doch wie beinahe überall im Leben erweist sich das Ideal als hehres Ziel, dessen Erreichung von vielen Parametern abhängt. Zum Beispiel von der Sitzposition, Rahmengeometrie, Sattelhöhe und Kurbellänge, die je nach Alter, Geschlecht, Körperbau, Fitness und Leistungsorientierung bemerkenswert differieren können. Soll heißen: Weil der Biker individuell ist, muss auch sein Fahrrad individuell sein! Folglich geht es um die Anpassung des Fahrrades an den Menschen und nicht umgekehrt, was zugebenermaßen eine äußerst komplexe Angelegenheit ist. Eine, der wir im Folgenden natürlich nur in Ansätzen nachgehen können. Sprich ausgewählte Themen, weil alles andere den Rahmen sprengen würde.

Im Rahmen bleiben Beim Fahrrad hängt alles mit allem zusammen und alles von allem ab. So erweist sich schon die Rahmendimension als ein ganz zentraler Parameter. Ihre Größe wird in Zoll oder Zentimeter angegeben. Das Problem dabei: Die Hersteller ermitteln ihre Rahmengröße aufgrund der verschiedenen Rahmenformen auf unterschiedliche Weise. Außerdem macht es natürlich einen Unterschied, ob man ein Mountainbike, Rennrad oder was auch immer satteln will. Folglich vertraut man bei der Ermittlung der Rahmengröße besser einer Fachkraft im SportShop und verzichtet auf eine Do-it-yourselfBerechnung. Vom Experten erfährt man dann als Laie natürlich auch, dass die Rahmengröße rein gar nichts mit der Größe der Räder zu tun hat. Ähnlich aufwendig und komplex ist das Erreichen der richtigen Sitzposition.

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Sportlich oder komfortabel

Grundsätzlich wird die Sitzposition durch die Rahmengeometrie, Satteleinstellung und Lenkerform bestimmt. Sie reicht von aufrecht, DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN MENSCH UND siehe Hollandrad, bis sportlich, wie es auf einem Rennrad oder Mountainbike üblich ist. Die Frage FAHRRAD KANN MANCHMAL EINE RICHTIG nach dem „Was ist besser?“ muss jeder für sich selbst beantworten. Tatsache ist jedenfalls, dass PROBLEMATISCHE SEIN. ABER MIT EIN die vorgeneigte Sitzposition für eine effektivere Energieumsetzung sorgt und den LuftwiderBISSCHEN VERSTÄNDNIS FÜREINANDER stand reduziert. Faktum ist ebenso: Je sportlicher die Haltung, desto mehr verlagert sich das LASSEN SICH ZAHLREICHE PROBLEME AUF Gewicht auf die Hände, Arme und die Rückenmuskulatur. Bei ganz tiefen Positionen wandert PROPHYLAKTISCHE WEISE UMFAHREN. sogar der Kopf in den Nacken, was Verspannungen durchaus wahrscheinlich macht. Wer diese Situation etwas entschärfen, sprich schonender gestalten will, montiert sich ein entsprechendes Vorbausystem ans Rad. Zum Beispiel einen Triathlon-Lenker mit Armauflage. Der entlastet den Rücken und sorgt dennoch für entsprechende Aerodynamik.

Radlerbuckel Der ideale Winkel des Rückens am Rennrad beträgt 30 bis 40 Grad und zwar in der Rennhaltung. Beim Mountainbiker kommen noch 5 Grad dazu. Der Winkel ergibt sich aus der Einstellung der Länge des Vorbauwinkels sowie der Lenker- und Sattelhöhe. Womit es schon wieder kompliziert wird. Erst recht wenn man bedenkt, dass der Rücken des Mannes ein Vorbeugen nur um 45 Grade erlaubt, wenn er gerade bleiben soll. Das weibliche Becken sagt sogar schon ab 35 Grad bis hierher und nicht weiter. Kippt man das Becken stärker auf, führt das zu schmerzhaften Punktbelastungen am Schambein. Weil das selbst für härteste Drahtesel-Cowboys unpackbar ist, muss sich eben die Wirbelsäule weiter krümmen. Sprich Radlerbuckel mit allen möglichen schulterverspannenden Risiken und nackenschmerzenden Nebenwirkungen. Die Komplexität des Themas unterstreicht auch ein Blick auf die verschiedenen Fahrradtypen. Trägt der Sattel beim Cityrad noch etwa 70 Prozent des Körpergewichtes, sind es beim Rennrad oft nur noch zehn. Dennoch kann man grundsätzlich eines festhalten: Egal welcher Winkel, die Arme sollten einen rechten Winkel zum Oberkörper bilden. Die Ellbogen bleiben dabei leicht gebeugt, um Erschütterungen abzufedern, während Unterarm und Hand in einer geraden Linie zueinander stehen. Um das zu erreichen, spielt die Sattelhöhe eine wichtige Rolle.

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Foto: Scott Sports

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BIKE

BIKE

27.5 WIE GOLDEN IST DIE MITTE? WARUM 27,5 ZOLL-RÄDER DIE HERZEN DER MOUNTAINBIKER EROBERN, LIEGT VOR ALLEM AM BESSEREN GRIP SOWIE AM ÜBERLEGENEN AB- UND ÜBERROLLVERHALTEN IM VERGLEICH ZU DEN 26 ZOLL-RÄDERN. STEHT DAS ENDE DER KLEINEN ALSO JETZT WIRKLICH BEVOR? Die 605B-Räder, wie man zu den 27,5-Zollern manchmal auch noch sagt, kombinieren die Vorteile des kleinen Standardformates mit den zuletzt ebenfalls sehr erfolgreichen 29ern. Die neue goldene Mitte kompensiert somit die Schwächen der herkömmlichen Mountainbikes, ohne den Entwicklern zu enge Grenzen bei Wendigkeit, Gewicht und Federweg zu setzen. Nicht zuletzt deshalb bezeichnen viele Kenner diese neue Mountainbike-Generation bereits als das Maß aller Dinge, wenn es um Agilität und Leichtbau geht. Wenngleich man objektiverweise sagen muss, dass es in der Branche auch Dissidenten gibt, die sich ganz bewusst gegen den 27,5-Trend entschieden haben. Mit dem Argument, dass die Größe zu nah dran an 26 Zoll sei, um dramatische Vorteile zu ermöglichen. Die Zukunft seien demnach die 29er. Dennoch haben sich die 27,5-Modelle gegenüber der ganz großen Dimension bereits voll emanzipiert. Zu Lasten der ganz Kleinen, wohlgemerkt.

Umstieg ohne Eingewöhnungsphase

Die freizeitorientierten Biker machen den Trend zur neuen Mitte bereits voll mit. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es beim Umstieg keiner Eingewöhnungsphase bedarf, die beim Sprung von 26 auf 29 nicht zu vermeiden ist. Ähnlich schaut die Situation bei den Profis aus. Im Wettstreit ums Stockerl wird in der Rennszene bekanntlich viel experimentiert und getüftelt. Heute zeigt es sich, dass der findige Profi von Groß auf Mitte je nach Beschaffenheit von Strecke und Gelände wechselt. Also ähnlich, wie das Skifahrer tun, die in jeder Disziplin verschiedene Längen anschnallen. Womit sich die Frage aufdrängt, ob die guten alten 26er bald ausgedient haben werden. Abgesehen vielleicht vom Jugend- und Einsteigerbereich. Am Ende wird wohl jeder für sich entscheiden, wer seinen Job am besten gemacht hat.

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Sattelhöhe ermitteln Wer es bei der Satteleinstellung ganz genau nimmt, muss sogenannte Cleats, also Schuhplatten verwenden. Cleats legen nämlich ganz genau fest, wo der Schuh auf dem Pedal aufliegt und wie dick die Sohle des Schuhes ist. Aber es geht ebenso ohne, wenn auch nicht auf den Millimeter genau. Als Mindestmaß für die Sattelhöhe erweist sich dabei eine Einstellung, bei der man auf dem Sattel sitzend mit durchgestrecktem Bein die Ferse auf die unten stehenden Pedale stellen kann. Und zwar in der angestrebten Sitzhaltung, weil sich die Höhe des Hüftgelenkes mit der Stellung des Beckens auf dem Sattel verändert. Ein Thema, das bei Männern angesichts drohender erektiler Dysfunktion und Taubheitsgefühlen bei fortgesetzt falscher Positionierung am Sattel zusätzlich an Brisanz gewinnt. Zu tief eingestellte Sättel kosten außerdem nicht nur Kraft, sondern belasten auch das Kniegelenk. Wer angesichts dieses umfassenden Gefahrenpotenzials lieber den Experten im Shop kontaktiert, macht gewiss keinen Fehler. Denn die Bestimmung der Sattelhöhe kann man ebenso als Wissenschaft betreiben. Ähnliches gilt auch für den Sattel selbst.

Frederik Van Lierde IRONMAN Weltmeister

Hart aber herzlich Für die Art der Sitzfläche gibt es folgende Regel: je sportlicher der Einsatzzweck, desto schmaler soll sie sein. Grundsätzlich raten Fachleute zu straffen Sätteln. Weiche gelten zwar als bequem, aber sorry: Trugschluss! Denn ein weicher und breiter CitybikeSattel macht nur auf den ersten 15 bis 30 Minuten Fahrzeit wirklich Freude. Dann beginnt er zu drücken. Mit dem Sattel ist es nämlich ähnlich wie mit Autositzen: Straffe Polster sind auf langen Strecken bequemer. Beim Radfahren sollen die Sitzknochen gestützt werden. Sinken sie tief ein, erhöht das die punktuelle Druckbelastung und folglich den Schmerz. Im Grunde existieren heute zwei Sattelkonzepte: Sättel, bei denen das Gewicht komplett auf den Sitzknochen liegt, und Sättel mit Loch. Der empfindliche Schambereich wird entlastet und der Druck nimmt von dort in Richtung Sitzbeinknochen langsam zu. Die Öffnung hat aber noch eine weitere wichtige Funktion. Durch sie wird der Sattel flexibel. Modelle dieser Art können sich bei jedem Tritt mitbewegen, passen sich der Bewegung an und entlasten kurzzeitig die inaktive Seite. Weitere Sattelkonzepte arbeiten zum Schambeinschutz mit abgesenkter Nase. In jedem Falle gilt wohl: Der Fahrer bzw. die Fahrerin muss sich an den Sattel gewöhnen! Ebenso gilt: die Auswahl an Satteln ist riesig. So wie auch bei den Lenkern.

V800.

Chosen by champions. Der Polar V800 mit integriertem GPS ist die erste Wahl von ambitionierten Sportlern. Er hilft dir, dein Leistungsmaximum zu erreichen, wann immer du dazu bereit bist. Mit der Polar Flow App und dem Webservice kannst du dein Training bis ins Detail planen, steuern und analysieren. Smart Coaching since 1977.

Trainingsbelastung Hilft dir, die perfekte Balance zwischen Training und Erholung zu finden.

Experten-„Rad“ ist nicht teuer Die Breite des Lenkers richtet sich nach der Breite der Schultern. Doch wenig überraschend lässt sich diese Regel nicht verallgemeinern. Beim Mountainbike zum Beispiel ist er meist etwas breiter. Ebenso individuell geht es bei Griffen, Pedalen, Kurbeln usw. zu. Was ein weiteres Mal bestätigt, wie komplex sich das Thema Rad-Ergonomie darstellt. Und wie empfehlenswert der gute Rat des Experten ist. Denn mit ihm hat man am ehesten die Garantie, am Ende auf einem Bike zu sitzen, das auch richtig Freude macht. § Foto: Scott Sports

Erholungsstatus Kombiniert die Trainingsbelastung mit den Aktivitätsdaten und zeigt den tatsächlichen Erholungsstatus an. Orthostatischer Test Hilft dir, deinen persönlichen Trainingsstatus festzustellen.

Mehr erfahren auf polar.com/at-de more  sports | 39


BIKE

BIKE

27.5 WIE GOLDEN IST DIE MITTE? WARUM 27,5 ZOLL-RÄDER DIE HERZEN DER MOUNTAINBIKER EROBERN, LIEGT VOR ALLEM AM BESSEREN GRIP SOWIE AM ÜBERLEGENEN AB- UND ÜBERROLLVERHALTEN IM VERGLEICH ZU DEN 26 ZOLL-RÄDERN. STEHT DAS ENDE DER KLEINEN ALSO JETZT WIRKLICH BEVOR? Die 605B-Räder, wie man zu den 27,5-Zollern manchmal auch noch sagt, kombinieren die Vorteile des kleinen Standardformates mit den zuletzt ebenfalls sehr erfolgreichen 29ern. Die neue goldene Mitte kompensiert somit die Schwächen der herkömmlichen Mountainbikes, ohne den Entwicklern zu enge Grenzen bei Wendigkeit, Gewicht und Federweg zu setzen. Nicht zuletzt deshalb bezeichnen viele Kenner diese neue Mountainbike-Generation bereits als das Maß aller Dinge, wenn es um Agilität und Leichtbau geht. Wenngleich man objektiverweise sagen muss, dass es in der Branche auch Dissidenten gibt, die sich ganz bewusst gegen den 27,5-Trend entschieden haben. Mit dem Argument, dass die Größe zu nah dran an 26 Zoll sei, um dramatische Vorteile zu ermöglichen. Die Zukunft seien demnach die 29er. Dennoch haben sich die 27,5-Modelle gegenüber der ganz großen Dimension bereits voll emanzipiert. Zu Lasten der ganz Kleinen, wohlgemerkt.

Umstieg ohne Eingewöhnungsphase

Die freizeitorientierten Biker machen den Trend zur neuen Mitte bereits voll mit. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es beim Umstieg keiner Eingewöhnungsphase bedarf, die beim Sprung von 26 auf 29 nicht zu vermeiden ist. Ähnlich schaut die Situation bei den Profis aus. Im Wettstreit ums Stockerl wird in der Rennszene bekanntlich viel experimentiert und getüftelt. Heute zeigt es sich, dass der findige Profi von Groß auf Mitte je nach Beschaffenheit von Strecke und Gelände wechselt. Also ähnlich, wie das Skifahrer tun, die in jeder Disziplin verschiedene Längen anschnallen. Womit sich die Frage aufdrängt, ob die guten alten 26er bald ausgedient haben werden. Abgesehen vielleicht vom Jugend- und Einsteigerbereich. Am Ende wird wohl jeder für sich entscheiden, wer seinen Job am besten gemacht hat.

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Sattelhöhe ermitteln Wer es bei der Satteleinstellung ganz genau nimmt, muss sogenannte Cleats, also Schuhplatten verwenden. Cleats legen nämlich ganz genau fest, wo der Schuh auf dem Pedal aufliegt und wie dick die Sohle des Schuhes ist. Aber es geht ebenso ohne, wenn auch nicht auf den Millimeter genau. Als Mindestmaß für die Sattelhöhe erweist sich dabei eine Einstellung, bei der man auf dem Sattel sitzend mit durchgestrecktem Bein die Ferse auf die unten stehenden Pedale stellen kann. Und zwar in der angestrebten Sitzhaltung, weil sich die Höhe des Hüftgelenkes mit der Stellung des Beckens auf dem Sattel verändert. Ein Thema, das bei Männern angesichts drohender erektiler Dysfunktion und Taubheitsgefühlen bei fortgesetzt falscher Positionierung am Sattel zusätzlich an Brisanz gewinnt. Zu tief eingestellte Sättel kosten außerdem nicht nur Kraft, sondern belasten auch das Kniegelenk. Wer angesichts dieses umfassenden Gefahrenpotenzials lieber den Experten im Shop kontaktiert, macht gewiss keinen Fehler. Denn die Bestimmung der Sattelhöhe kann man ebenso als Wissenschaft betreiben. Ähnliches gilt auch für den Sattel selbst.

Frederik Van Lierde IRONMAN Weltmeister

Hart aber herzlich Für die Art der Sitzfläche gibt es folgende Regel: je sportlicher der Einsatzzweck, desto schmaler soll sie sein. Grundsätzlich raten Fachleute zu straffen Sätteln. Weiche gelten zwar als bequem, aber sorry: Trugschluss! Denn ein weicher und breiter CitybikeSattel macht nur auf den ersten 15 bis 30 Minuten Fahrzeit wirklich Freude. Dann beginnt er zu drücken. Mit dem Sattel ist es nämlich ähnlich wie mit Autositzen: Straffe Polster sind auf langen Strecken bequemer. Beim Radfahren sollen die Sitzknochen gestützt werden. Sinken sie tief ein, erhöht das die punktuelle Druckbelastung und folglich den Schmerz. Im Grunde existieren heute zwei Sattelkonzepte: Sättel, bei denen das Gewicht komplett auf den Sitzknochen liegt, und Sättel mit Loch. Der empfindliche Schambereich wird entlastet und der Druck nimmt von dort in Richtung Sitzbeinknochen langsam zu. Die Öffnung hat aber noch eine weitere wichtige Funktion. Durch sie wird der Sattel flexibel. Modelle dieser Art können sich bei jedem Tritt mitbewegen, passen sich der Bewegung an und entlasten kurzzeitig die inaktive Seite. Weitere Sattelkonzepte arbeiten zum Schambeinschutz mit abgesenkter Nase. In jedem Falle gilt wohl: Der Fahrer bzw. die Fahrerin muss sich an den Sattel gewöhnen! Ebenso gilt: die Auswahl an Satteln ist riesig. So wie auch bei den Lenkern.

V800.

Chosen by champions. Der Polar V800 mit integriertem GPS ist die erste Wahl von ambitionierten Sportlern. Er hilft dir, dein Leistungsmaximum zu erreichen, wann immer du dazu bereit bist. Mit der Polar Flow App und dem Webservice kannst du dein Training bis ins Detail planen, steuern und analysieren. Smart Coaching since 1977.

Trainingsbelastung Hilft dir, die perfekte Balance zwischen Training und Erholung zu finden.

Experten-„Rad“ ist nicht teuer Die Breite des Lenkers richtet sich nach der Breite der Schultern. Doch wenig überraschend lässt sich diese Regel nicht verallgemeinern. Beim Mountainbike zum Beispiel ist er meist etwas breiter. Ebenso individuell geht es bei Griffen, Pedalen, Kurbeln usw. zu. Was ein weiteres Mal bestätigt, wie komplex sich das Thema Rad-Ergonomie darstellt. Und wie empfehlenswert der gute Rat des Experten ist. Denn mit ihm hat man am ehesten die Garantie, am Ende auf einem Bike zu sitzen, das auch richtig Freude macht. § Foto: Scott Sports

Erholungsstatus Kombiniert die Trainingsbelastung mit den Aktivitätsdaten und zeigt den tatsächlichen Erholungsstatus an. Orthostatischer Test Hilft dir, deinen persönlichen Trainingsstatus festzustellen.

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P R O T R AT ÄT

P O R T R AT ÄT

TEWARAATHON DIE INDIANER IM NORDEN DES AMERIKANISCHEN KONTINENTS NANNTEN ES TEWARAATHON. EINEN FRANZÖSISCHEN JESUITENMISSIONAR ERINNERTE DER SCHLÄGER AN EINEN BISCHOFSSTAB, WORAUF ER DAS SPIEL LA CROSSE TAUFTE. IN ÖSTERREICH EXISTIEREN DERZEIT ELF GLAUBENSGEMEINSCHAFTEN. Der kleine Bruder des Krieges, so die Übersetzung von Tewaraathon, war ursprünglich ein durchaus lebensgefährliches Spiel. Oft standen mehr als hundert Personen auf dem Schlacht- bzw. Spielfeld. Nicht selten endeten diese Spiele, die zur Vorbereitung auf Kriege mit anderen Stämmen gespielt wurden, tödlich. Wesentlich menschenfreundlicher betreibt man diese womöglich schnellste Ballsportart der Welt in Österreich. Die Glaubensgemeinschaft der Lacrosser hat sich in elf Vereinen organisiert, von denen einige sogar Meisterschaften spielen. Natürlich sind auch Damenmannschaften dabei. Im Unterschied zu den Herren spielen sie ohne jeglichen Körperkontakt. Das noch stärkere Geschlecht stieg übrigens im Jahr 1890 bei einem ersten Spiel an der Klosterschule St. Leonards in Schottland ins Spielgeschehen ein. Aktueller Titelträger 2014 in Österreich sind bei den Herren die Vienna Monarchs. Bei den Damen haben die Grazer Gladiators derzeit quasi den goldenen Bischofsstab in der Hand.

Die schnellste Sportart der Welt Tatsächlich gilt Lacrosse als Mittelding zwischen Eishockey, Fuß- und Basketball. Und als schnellster Teamsport, der auf zwei Beinen ausgetragen wird. Ob das nun Wahrheit oder Wunsch ist, sei dahingestellt. Fest steht: Kein anderes Mannschaftsspiel kennt derart flotte Tempowechsel, in keiner anderen Sportart muss man mehr Sprints absolvieren. Ganz vereinfacht gesagt geht es beim Lacrosse darum, Tore mit

40 | more  sports

Bild: George Catlin

einem Netzschläger zu erzielen. Und zwar 4 x 15 Minuten auf einem 55 Meter breiten und 12 Meter langen Rasenfeld. Das Tor misst 1,83 x 1,83 Meter. Der Ball ist rund, bis zu 130 km/h schnell, besteht aus Hartgummi, hat einen Umfang von 20 cm und bringt 140 g auf die Waage. Er wird mit einem Schläger gefangen, getragen und geworfen. Selbiger besitzt einen Kopf aus Kunststoff oder Holz in dem sich ein Netz befindet, was präzises Passen und Ballkontrolle möglich macht. Auf dem Feld befinden sich pro Mannschaft bei den Herren maximal 10 Personen, bei den Damen 12. Alle gut geschützt mit Handschuhen, Helm und anderen Protektoren.

Einsteigen ins Lacrosse Der Einstieg in diesen kanadischen Nationalsport ist gar nicht so schwer. Die ersten Pass- und Fangübungen sind zwar meistens etwas ungewohnt, aber man lernt die Basics sehr schnell. Die einzige Voraussetzung sind Spaß am Teamsport und die Bereitschaft bei Wind und Wetter draußen zu spielen. Wenn man vorher schon andere Ballsportarten gespielt hat, fällt es manchmal natürlich leichter, die Laufwege und Strategien zu verinnerlichen. Die österreichischen Vereine freuen sich über jeden Neueinsteiger und bieten entsprechende (Schnupper-)Trainings an. Am besten man meldet sich dort direkt. Welche Vereine es gibt und wo sie sind, erfährt man auf der Internetseite Österreichischen Lacrosse-Verbandes www.oelaxv.com. §

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P R O T R AT ÄT

P O R T R AT ÄT

TEWARAATHON DIE INDIANER IM NORDEN DES AMERIKANISCHEN KONTINENTS NANNTEN ES TEWARAATHON. EINEN FRANZÖSISCHEN JESUITENMISSIONAR ERINNERTE DER SCHLÄGER AN EINEN BISCHOFSSTAB, WORAUF ER DAS SPIEL LA CROSSE TAUFTE. IN ÖSTERREICH EXISTIEREN DERZEIT ELF GLAUBENSGEMEINSCHAFTEN. Der kleine Bruder des Krieges, so die Übersetzung von Tewaraathon, war ursprünglich ein durchaus lebensgefährliches Spiel. Oft standen mehr als hundert Personen auf dem Schlacht- bzw. Spielfeld. Nicht selten endeten diese Spiele, die zur Vorbereitung auf Kriege mit anderen Stämmen gespielt wurden, tödlich. Wesentlich menschenfreundlicher betreibt man diese womöglich schnellste Ballsportart der Welt in Österreich. Die Glaubensgemeinschaft der Lacrosser hat sich in elf Vereinen organisiert, von denen einige sogar Meisterschaften spielen. Natürlich sind auch Damenmannschaften dabei. Im Unterschied zu den Herren spielen sie ohne jeglichen Körperkontakt. Das noch stärkere Geschlecht stieg übrigens im Jahr 1890 bei einem ersten Spiel an der Klosterschule St. Leonards in Schottland ins Spielgeschehen ein. Aktueller Titelträger 2014 in Österreich sind bei den Herren die Vienna Monarchs. Bei den Damen haben die Grazer Gladiators derzeit quasi den goldenen Bischofsstab in der Hand.

Die schnellste Sportart der Welt Tatsächlich gilt Lacrosse als Mittelding zwischen Eishockey, Fuß- und Basketball. Und als schnellster Teamsport, der auf zwei Beinen ausgetragen wird. Ob das nun Wahrheit oder Wunsch ist, sei dahingestellt. Fest steht: Kein anderes Mannschaftsspiel kennt derart flotte Tempowechsel, in keiner anderen Sportart muss man mehr Sprints absolvieren. Ganz vereinfacht gesagt geht es beim Lacrosse darum, Tore mit

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Bild: George Catlin

einem Netzschläger zu erzielen. Und zwar 4 x 15 Minuten auf einem 55 Meter breiten und 12 Meter langen Rasenfeld. Das Tor misst 1,83 x 1,83 Meter. Der Ball ist rund, bis zu 130 km/h schnell, besteht aus Hartgummi, hat einen Umfang von 20 cm und bringt 140 g auf die Waage. Er wird mit einem Schläger gefangen, getragen und geworfen. Selbiger besitzt einen Kopf aus Kunststoff oder Holz in dem sich ein Netz befindet, was präzises Passen und Ballkontrolle möglich macht. Auf dem Feld befinden sich pro Mannschaft bei den Herren maximal 10 Personen, bei den Damen 12. Alle gut geschützt mit Handschuhen, Helm und anderen Protektoren.

Einsteigen ins Lacrosse Der Einstieg in diesen kanadischen Nationalsport ist gar nicht so schwer. Die ersten Pass- und Fangübungen sind zwar meistens etwas ungewohnt, aber man lernt die Basics sehr schnell. Die einzige Voraussetzung sind Spaß am Teamsport und die Bereitschaft bei Wind und Wetter draußen zu spielen. Wenn man vorher schon andere Ballsportarten gespielt hat, fällt es manchmal natürlich leichter, die Laufwege und Strategien zu verinnerlichen. Die österreichischen Vereine freuen sich über jeden Neueinsteiger und bieten entsprechende (Schnupper-)Trainings an. Am besten man meldet sich dort direkt. Welche Vereine es gibt und wo sie sind, erfährt man auf der Internetseite Österreichischen Lacrosse-Verbandes www.oelaxv.com. §

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FITNESS

FITNESS

MUSKELSPIELE! IN UNSERER REAKTIVEN GESELLSCHAFT NEHMEN WIR HILFE MEIST ERST DANN IN ANSPRUCH, WENN WIR BEREITS KRANK ODER VERLETZT SIND. DABEI WÄRE ES NATÜRLICH AUCH IM SPORT BESSER, PROBLEME FRÜHZEITIG ZU BEHANDELN. ZUM BEISPIEL DURCH MUSCLE MAINTENANCE.

Muscle Maintenance bedeutet übersetzt Muskelerhaltung. Der Begriff stammt aus den USA und beschreibt die Auf- und Abwärmphase der Weichgewebe vor und nach einer Trainingseinheit. Muskelerhaltung ist ein Prozess, bei dem durch tiefe Kompression, Muskelspasmen entfernt werden, die sich über die Zeit entwickelt haben. So kann sich der Muskel entspannen und lockern und das Blut sowie das Lymphsystem fließen. Alles Grundvoraussetzungen für das Erbringen optimaler Leistungen. Worum es bei der Muskelerhaltung nicht geht, ist die Behandlung schwerwiegender Verletzungen. Muscle Maintenance ermöglicht es unter anderem auch, einen Art Standby-Zustand der Muskulatur herzustellen. Denn sowohl im Alltag wie auch im Sport gibt es oftmals kein spezifisches “Warm-Up” vor dem nächsten Kick, Wurf oder Sprint. Um die Aktion dennoch effektiv und verletzungsfrei ausüben zu können, erweist sich eine gut „gepflegte“ Muskulatur als Vorteil.

Schnellere Regeneration Ein vollständiges Muscle-Maintenance-Programm besteht aus verschiedenen Phasen. Dazu gehört unter anderem die diagnostische

42 | more  sports

gerade bei der Erholung und insbesondere bei der Muskelerhaltung profitiert der Körper vom Training. Ohne adäquate Pausen fehlt ihm die Zeit für jene Anpassungen, die er zwecks Leistungssteigerung benötigt. Dabei versteht man unter Erholung natürlich nicht Untätigkeit. Vielmehr umfasst dieser Begriff die Durchführung sämtlicher Strategien, die der Regeneration dienen, um hinterher in einer noch besseren Verfassung zurück zu kehren. Eine Strategie ist eben besagte Muskelerhaltung. Zum Beispiel durch Foam Rolling bzw. Selbstmassage.

entspannen und die bei der Regeneration hilft. Vor dem Training gilt es, die Hauptmuskelgruppen, die Knoten ausrollen und sich danach gut aufzuwärmen. Dabei gleitet man langsam über die schmerzhafte Stelle, mit einer ca. 10 cm langen Vorwärts- und Rückwärtsbewegung. Und zwar etwa 30 bis 60 Sekunden lang. Danach wird weitere 30 Sekunden auf dem Druckpunkt verharrt, um den Muskel von Spasmen zu befreien. Natürlich können diese Übungen in den ersten Wochen ein wenig unangenehm sein. Mit der Zeit geht es jedoch immer leichter.

Mehr Leistung

Selbstmassage

Durch Foam Rolling steigert sich der Blutfluss, Abfallprodukte werden verstärkt abgebaut, die Entspannung erhöht sich und der Muskelkater wird gelindert. Mit der einfach zu benutzenden Foam Roll genügen meist nur wenige Minuten am Tag, um die Leistung effektiv zu verbessern und das Verletzungsrisiko zu minimieren. Wie eine professionelle Massage führt auch Foam Rolling zu der gewünschten Kompression, die dem Muskel erlaubt sich zu

Tatsächlich gibt es neben dem Foam Rolling noch weitere Techniken und Hilfsmittel zur Muskelerhaltung, von denen man auch ohne professionellen Physiotherapeuten an seiner Seite profitieren kann. Zusätzlich zum Rollen kann man beispielsweise mit Tennisbällen, einem Baseball oder dem AccuStrap oder AccuBall noch punktueller und tiefer bestimmte Stellen des Bindegewebes bearbeiten, entspannen und weich halten. §

Phase, in der man das Trainingspensum überwacht. Drei Faktoren spielen hier eine wichtige Rolle: Frequenz, Intensität und Dauer. In der diagnostischen Phase gilt es, die Balance zwischen diesen drei Faktoren zu finden und Abnutzungs- und Ermüdungsverletzungen vermeiden. Ist die Trainingsintensität sehr hoch, müssen Frequenz und Dauer entsprechend heruntergeschraubt werden. Weniger intensive Einheiten können dafür häufiger und länger ausgeübt werden. Die aktive Ruhephase, die sogenannte Weichgewebe-Phase, soll die Muskelregeneration beschleunigen und dazu beitragen, den Athleten optimal auf die nächste Trainingseinheit oder den anstehenden Wettkampf vorzubereiten. Apropos Regeneration:

SKLZ

SKLZ

Genug Zeit Nicht ohne Grund sagt man ja, dass ein gutes Training aus vier Säulen besteht: Einstellung, Ernährung, Bewegung und Erholung. Für viele Athleten ist die Erholung aber genau jene Säule, der am wenigsten Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das ist schade, denn

Foto: SKLZ

MASSAGEROLLER BARREL

REAKTIONSBALL

Verbessert die Gewebequalität, minimiert die Erholungsphase und das Verletzungsrisiko, wasserdichte und abwaschbare Außenhülle

Spezielles Design mit 6 Knoten, unberechenbarer Ballreturn trainiert die Reaktionsfähigkeit

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FITNESS

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MUSKELSPIELE! IN UNSERER REAKTIVEN GESELLSCHAFT NEHMEN WIR HILFE MEIST ERST DANN IN ANSPRUCH, WENN WIR BEREITS KRANK ODER VERLETZT SIND. DABEI WÄRE ES NATÜRLICH AUCH IM SPORT BESSER, PROBLEME FRÜHZEITIG ZU BEHANDELN. ZUM BEISPIEL DURCH MUSCLE MAINTENANCE.

Muscle Maintenance bedeutet übersetzt Muskelerhaltung. Der Begriff stammt aus den USA und beschreibt die Auf- und Abwärmphase der Weichgewebe vor und nach einer Trainingseinheit. Muskelerhaltung ist ein Prozess, bei dem durch tiefe Kompression, Muskelspasmen entfernt werden, die sich über die Zeit entwickelt haben. So kann sich der Muskel entspannen und lockern und das Blut sowie das Lymphsystem fließen. Alles Grundvoraussetzungen für das Erbringen optimaler Leistungen. Worum es bei der Muskelerhaltung nicht geht, ist die Behandlung schwerwiegender Verletzungen. Muscle Maintenance ermöglicht es unter anderem auch, einen Art Standby-Zustand der Muskulatur herzustellen. Denn sowohl im Alltag wie auch im Sport gibt es oftmals kein spezifisches “Warm-Up” vor dem nächsten Kick, Wurf oder Sprint. Um die Aktion dennoch effektiv und verletzungsfrei ausüben zu können, erweist sich eine gut „gepflegte“ Muskulatur als Vorteil.

Schnellere Regeneration Ein vollständiges Muscle-Maintenance-Programm besteht aus verschiedenen Phasen. Dazu gehört unter anderem die diagnostische

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gerade bei der Erholung und insbesondere bei der Muskelerhaltung profitiert der Körper vom Training. Ohne adäquate Pausen fehlt ihm die Zeit für jene Anpassungen, die er zwecks Leistungssteigerung benötigt. Dabei versteht man unter Erholung natürlich nicht Untätigkeit. Vielmehr umfasst dieser Begriff die Durchführung sämtlicher Strategien, die der Regeneration dienen, um hinterher in einer noch besseren Verfassung zurück zu kehren. Eine Strategie ist eben besagte Muskelerhaltung. Zum Beispiel durch Foam Rolling bzw. Selbstmassage.

entspannen und die bei der Regeneration hilft. Vor dem Training gilt es, die Hauptmuskelgruppen, die Knoten ausrollen und sich danach gut aufzuwärmen. Dabei gleitet man langsam über die schmerzhafte Stelle, mit einer ca. 10 cm langen Vorwärts- und Rückwärtsbewegung. Und zwar etwa 30 bis 60 Sekunden lang. Danach wird weitere 30 Sekunden auf dem Druckpunkt verharrt, um den Muskel von Spasmen zu befreien. Natürlich können diese Übungen in den ersten Wochen ein wenig unangenehm sein. Mit der Zeit geht es jedoch immer leichter.

Mehr Leistung

Selbstmassage

Durch Foam Rolling steigert sich der Blutfluss, Abfallprodukte werden verstärkt abgebaut, die Entspannung erhöht sich und der Muskelkater wird gelindert. Mit der einfach zu benutzenden Foam Roll genügen meist nur wenige Minuten am Tag, um die Leistung effektiv zu verbessern und das Verletzungsrisiko zu minimieren. Wie eine professionelle Massage führt auch Foam Rolling zu der gewünschten Kompression, die dem Muskel erlaubt sich zu

Tatsächlich gibt es neben dem Foam Rolling noch weitere Techniken und Hilfsmittel zur Muskelerhaltung, von denen man auch ohne professionellen Physiotherapeuten an seiner Seite profitieren kann. Zusätzlich zum Rollen kann man beispielsweise mit Tennisbällen, einem Baseball oder dem AccuStrap oder AccuBall noch punktueller und tiefer bestimmte Stellen des Bindegewebes bearbeiten, entspannen und weich halten. §

Phase, in der man das Trainingspensum überwacht. Drei Faktoren spielen hier eine wichtige Rolle: Frequenz, Intensität und Dauer. In der diagnostischen Phase gilt es, die Balance zwischen diesen drei Faktoren zu finden und Abnutzungs- und Ermüdungsverletzungen vermeiden. Ist die Trainingsintensität sehr hoch, müssen Frequenz und Dauer entsprechend heruntergeschraubt werden. Weniger intensive Einheiten können dafür häufiger und länger ausgeübt werden. Die aktive Ruhephase, die sogenannte Weichgewebe-Phase, soll die Muskelregeneration beschleunigen und dazu beitragen, den Athleten optimal auf die nächste Trainingseinheit oder den anstehenden Wettkampf vorzubereiten. Apropos Regeneration:

SKLZ

SKLZ

Genug Zeit Nicht ohne Grund sagt man ja, dass ein gutes Training aus vier Säulen besteht: Einstellung, Ernährung, Bewegung und Erholung. Für viele Athleten ist die Erholung aber genau jene Säule, der am wenigsten Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das ist schade, denn

Foto: SKLZ

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REAKTIONSBALL

Verbessert die Gewebequalität, minimiert die Erholungsphase und das Verletzungsrisiko, wasserdichte und abwaschbare Außenhülle

Spezielles Design mit 6 Knoten, unberechenbarer Ballreturn trainiert die Reaktionsfähigkeit

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FITNESS

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UNTER DRUCK! SEIT 150 JAHREN IST KOMPRESSIONS­ BEKLEIDUNG IN DER MEDIZIN IM EINSATZ. AUCH IM AUSDAUERSPORT GEHÖRT SIE FÜR VIELE ATHLETEN LÄNGST ZUR GRUNDAUSRÜSTUNG. NUN HÄLT SIE AUCH EINZUG IN DIE FITNESSSTUDIOS.

Eine Antwort auf ein mögliches „Warum?“ lässt sich nicht mit einem Satz geben. Vielmehr bedarf es einer breiteren Betrachtung. Sie fokussiert zunächst einmal auf die grundsätzlichen Vorteile. Der erste liegt in der verbesserten Blutzirkulation, den der Druck auf die Gliedmaße bewirkt. Die erfreuliche Konsequenz daraus liegt in der optimierten Versorgung mit Sauerstoff. Außerdem werden Beine und Arme deutlich schneller warm. Zudem drückt die graduell abgestufte Kompression das Blut in den Venen zum Herzen hin. Das wiederum beschleunigt den venösen Rückfluss, wodurch Stoffwechselprodukte schneller vom Muskel abtransportiert werden.

Blick auf das Material und die Herstellung. Zunächst einmal bedarf es nämlich eines Gewebes, das eine grundsätzliche 360°-Rundumfestigkeit liefert die für eine gleichmäßige Kompression auf die Muskulatur sorgt. Diese Festigkeit erzielt man am besten im Rundstrickverfahren in Kombination mit verschieden starken Fasern. Zum Beispiel mit den eigens dafür entwickelten PWX®-Fasern mit antibakteriellen Eigenschaft und eingebautem Sonnenschutz nach UPF 50+ Standard. Die unterschiedlich starken Fasern sorgen unter anderem auch für die so wichtige Abstufung zum Herzen hin, sprich für unterschiedliche Kompressionsstärken in Verbindung mit einem graduierten Schnitt.

Schneller fit

Auch für andere Lebensbereiche

Außerdem verbessert Kompressionswäsche den Muskel- und Gewebehalt. Das kann Schäden während der sportlichen Betätigung verhindern und das Anschwellen des Muskels inklusive Wassereinlagerungen nach dem Sport reduzieren. Weiterer Vorteil: Die eng anliegende Kompressionsbekleidung erhöht die sinnliche Körperwahrnehmung, was die Stabilität und das Reaktionsvermögen verbessert. Eindeutige Fortschritte lassen sich auch beim Ermüdungsverhalten der Muskeln feststellen. Sie sind bei körperlicher Betätigung meist starken Vibrationen ausgesetzt. Sie gelten als eine der Hauptursachen für vorzeitige Ermüdung, weil sie mit zusätzlichem Energieaufwand reduziert werden müssen. Die Kompressions-Wäsche verringert diese Vibrationen, wodurch sich sowohl die Ausdauer als auch die Muskelstärke erhöhen.

Natürlich hat es sich herumgesprochen, dass verbesserte Durchblutung, schneller Regeneration und die anderen Vorteile von Kompressionsbekleidung auch über den Sport und die Medizin hinaus durchaus nützlich sind. Deshalb schlüpfen viele Menschen auf Reisen, während der Arbeit oder zwecks nächtlicher Regeneration in diese HightechTextilien. Am besten ist, man probiert das einfach selber einmal aus. §

Idealer Allrounder Eindeutige Verbesserungen lassen sich auch bei der Erholung feststellen. Das liegt an der bereits erwähnten, optimierten Durchblutung. Denn so wird Laktat schneller abgebaut sowie abtransportiert und Muskelschäden rascher repariert. Alles zusammen verkürzt die Regenerationszeit, was auch im Fitnessstudio kein Nachteil ist. Tatsächlich bestätigen zahlreiche Studien positive Effekte, die Studiobesucher sowohl beim Kursprogramm als auch an den Geräten unterstützen. Wer sich beim Zumba, Crossfit oder Spinning zu neuen Höchstleistungen pushen will, profitiert von den minimierten Muskelvibrationen. Beim Gerätetraining wiederum sorgt der Druck des Kompressionsmaterials für eine spürbare Vorspannung, die sich positiv auf die Körperhaltung auswirkt. Durch mehr Körperbalance und Muskelkoordination sinkt das Verletzungsrisiko.

Eine Frage des Materials Die berechtigte Frage an dieser Stelle lautet: Garantiert jede Kompressionsbekleidung diese Effekte und Vorteile? Die Antwort liefert ein

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2XU COMPRESSIONS-SOCKE Extrem starker Halt durch PWX Power® Konstruktion, beschleunigt die Regeneration nach Belastungen, graduierte Passform für bessere Sauerstoff­ versorgung

Foto: 2XU

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UNTER DRUCK! SEIT 150 JAHREN IST KOMPRESSIONS­ BEKLEIDUNG IN DER MEDIZIN IM EINSATZ. AUCH IM AUSDAUERSPORT GEHÖRT SIE FÜR VIELE ATHLETEN LÄNGST ZUR GRUNDAUSRÜSTUNG. NUN HÄLT SIE AUCH EINZUG IN DIE FITNESSSTUDIOS.

Eine Antwort auf ein mögliches „Warum?“ lässt sich nicht mit einem Satz geben. Vielmehr bedarf es einer breiteren Betrachtung. Sie fokussiert zunächst einmal auf die grundsätzlichen Vorteile. Der erste liegt in der verbesserten Blutzirkulation, den der Druck auf die Gliedmaße bewirkt. Die erfreuliche Konsequenz daraus liegt in der optimierten Versorgung mit Sauerstoff. Außerdem werden Beine und Arme deutlich schneller warm. Zudem drückt die graduell abgestufte Kompression das Blut in den Venen zum Herzen hin. Das wiederum beschleunigt den venösen Rückfluss, wodurch Stoffwechselprodukte schneller vom Muskel abtransportiert werden.

Blick auf das Material und die Herstellung. Zunächst einmal bedarf es nämlich eines Gewebes, das eine grundsätzliche 360°-Rundumfestigkeit liefert die für eine gleichmäßige Kompression auf die Muskulatur sorgt. Diese Festigkeit erzielt man am besten im Rundstrickverfahren in Kombination mit verschieden starken Fasern. Zum Beispiel mit den eigens dafür entwickelten PWX®-Fasern mit antibakteriellen Eigenschaft und eingebautem Sonnenschutz nach UPF 50+ Standard. Die unterschiedlich starken Fasern sorgen unter anderem auch für die so wichtige Abstufung zum Herzen hin, sprich für unterschiedliche Kompressionsstärken in Verbindung mit einem graduierten Schnitt.

Schneller fit

Auch für andere Lebensbereiche

Außerdem verbessert Kompressionswäsche den Muskel- und Gewebehalt. Das kann Schäden während der sportlichen Betätigung verhindern und das Anschwellen des Muskels inklusive Wassereinlagerungen nach dem Sport reduzieren. Weiterer Vorteil: Die eng anliegende Kompressionsbekleidung erhöht die sinnliche Körperwahrnehmung, was die Stabilität und das Reaktionsvermögen verbessert. Eindeutige Fortschritte lassen sich auch beim Ermüdungsverhalten der Muskeln feststellen. Sie sind bei körperlicher Betätigung meist starken Vibrationen ausgesetzt. Sie gelten als eine der Hauptursachen für vorzeitige Ermüdung, weil sie mit zusätzlichem Energieaufwand reduziert werden müssen. Die Kompressions-Wäsche verringert diese Vibrationen, wodurch sich sowohl die Ausdauer als auch die Muskelstärke erhöhen.

Natürlich hat es sich herumgesprochen, dass verbesserte Durchblutung, schneller Regeneration und die anderen Vorteile von Kompressionsbekleidung auch über den Sport und die Medizin hinaus durchaus nützlich sind. Deshalb schlüpfen viele Menschen auf Reisen, während der Arbeit oder zwecks nächtlicher Regeneration in diese HightechTextilien. Am besten ist, man probiert das einfach selber einmal aus. §

Idealer Allrounder Eindeutige Verbesserungen lassen sich auch bei der Erholung feststellen. Das liegt an der bereits erwähnten, optimierten Durchblutung. Denn so wird Laktat schneller abgebaut sowie abtransportiert und Muskelschäden rascher repariert. Alles zusammen verkürzt die Regenerationszeit, was auch im Fitnessstudio kein Nachteil ist. Tatsächlich bestätigen zahlreiche Studien positive Effekte, die Studiobesucher sowohl beim Kursprogramm als auch an den Geräten unterstützen. Wer sich beim Zumba, Crossfit oder Spinning zu neuen Höchstleistungen pushen will, profitiert von den minimierten Muskelvibrationen. Beim Gerätetraining wiederum sorgt der Druck des Kompressionsmaterials für eine spürbare Vorspannung, die sich positiv auf die Körperhaltung auswirkt. Durch mehr Körperbalance und Muskelkoordination sinkt das Verletzungsrisiko.

Eine Frage des Materials Die berechtigte Frage an dieser Stelle lautet: Garantiert jede Kompressionsbekleidung diese Effekte und Vorteile? Die Antwort liefert ein

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2XU COMPRESSIONS-SOCKE Extrem starker Halt durch PWX Power® Konstruktion, beschleunigt die Regeneration nach Belastungen, graduierte Passform für bessere Sauerstoff­ versorgung

Foto: 2XU

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ERNÄHRUNG

FIT DURCHS JAHR

ERNÄ AHRUNG

Apfel

Brokkoli

Leinöl

Ein Apfel kühlt nicht nur, sondern besitzt auch aufgrund seines hohen Vitamin C-Gehalts jede Menge Immunpower. Plus Mineralstoffe wie Kalzium und Eisen. Sein Pektin aktiviert den Darm und reguliert die Blutfette. Empfohlenen Tagesdosis: One apple a day keeps the doctor away.

Ob man Brokkoli zu Recht als Antikrebsgemüse bezeichnet, sei an dieser Stelle dahingestellt. Faktum ist, dass es Cholesterin senken kann und viel Magnesium, Kalzium und Ballaststoffe enthält. Kleiner Zubereitungstipp: Weil die darin enthaltenen bioaktiven Wirkstoffe hitzeempfindlich sind, empfiehlt sich der rohe Verzehr.

Neben Sonnenblumen-, Weizenkeim- und Olivenöl besitzt auch Leinöl eine kühlende Wirkung. Zudem ist es das Pflanzenöl mit dem höchsten Gehalt an der wertvollen Linolensäure (Omega-3). Das Verhältnis der Omega-3 zu der Omega-6-Fettsäure ist mit 6:1 bei Leinöl nahezu ideal für den menschlichen Stoffwechsel.

Wassermelone

Vollkorn-Getreide

Joghurt

In der TCM zählen Wassermelonen zu den Früchten mit der stärksten kühlenden Wirkung überhaupt. Der Genuss der wasserreichen Obstsorte empfiehlt sich speziell dann, wenn man stark schwitzt. Melonen reduzieren die innere Hitze speziell im Magen-Darmbereich. Darüber hinaus stecken in den Fruchtfasern viele A- und C-Vitamine, hinzu kommt ein nennenswerter Eisen-Anteil. Sehr fein: die Wassermelone enthält mit ca. 24 kcal pro 100 Gramm kaum Kalorien.

Im Hinblick auf ihren kühlenden bzw. wärmenden Effekt ist Getreide nicht gleich Getreide. Wenngleich die meisten entweder kühlen (Weizen, Gerste) oder neutral sind (Reis, Mais, Roggen). In allen stecken jedoch komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe, pflanzliches Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Sie fördern die Verdauung, senken das Cholesterin und fördern die Konzentration.

Joghurt kühlt und hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es enthält Mineralstoffe wie Kalzium, das sehr wichtig für den Aufbau der Knochen ist. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind Phosphor, Fluor, Kupfer und Zink sowie die Vitamine A, B 1, B 2, B 6 und B 12. Viele Bakterienstämme im Joghurt wirken sich positive auf die Gesundheit aus. Sie können in den Gallensäurestoffwechsel eingreifen und so den Cholesterinspiegel senken.

Avocado

Fleischgerichte

Eiscreme

Das Anti-Aging-Mittel für Haut und Haar enthält viele ungesättigte Fettsäuren und reguliert den Cholesterinspiegel. B-Vitamine schützen Herz und Blutgefäße, während man vom Vitamin E behauptet, es würde den Alterungsprozess bremsen. Das in der Avocado enthaltene Biotin festigt Fingernägel und bringt das Haar zum Glänzen.

Die meisten Fleischarten wärmen den Körper oder verhalten sich neutral. Kühlend wirkt das Fleisch der Ente. Neutral sind zum Beispiel Rind und Pute. Letzteres ist beinahe fettfrei und die B-Vitamine unterstützen den Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. Rind, vor allem das Filetteil, erweist sich ebenso als fettarm und enthält auch Zink und Histidin. Diese Kombination stärkt das Immunsystem ganz besonders. Auch wichtig: Vitamin B 12 und Eisen, die beide wichtig für die Blutbildung und den Sauerstofftransport sind.

Stellt sich am Ende noch die Frage nach dem Abkühl-Klassiker im Sommer schlechthin: Eiscreme! Nun, leider enthält diese köstliche Schleckerei viel Protein und Fett. Um beides zu verdauen, benötigt der Körper sehr viel Energie. Bleibt noch das Argument mit der Psyche, sprich die kleinen Freuden, die man sich in Maßen gönnen sollte. Deshalb gilt es, mit einem klaren „Ja!“ grünes Licht für den wohl dosierten Eisgenuss im Sommer zu geben.

Wasser

Grüner Tee

Das kühle Nass aus der Natur erfrischt im Sommer sowohl von außen als auch von innen. Weil jede Zelle des Menschen zum überwiegenden Teil aus Wasser besteht, erweist es sich als der Gesundheitsdrink Nummer 1. Kleiner Tipp: Trinkt man auf nüchternen Magen einen halben Liter Wasser, so erhöht sich der Energieumsatz um ca. 50 Kilokalorien.

In diesem bekömmlich-herben, kühlenden Zellenschützer stecken stark antioxidativ wirkende Catechine, die Zellen sogar noch besser schützen als Vitamin E.

(VOL. 2)

NACH TEIL 1 UNSERER KLEINEN SERIE ÜBER JAHRESZEITGEMÄSSE ERNÄHRUNG IN DER LETZTJÄHRIGEN HERBSTAUSGABE VON MORE SPORTS PRÄSENTIEREN WIR IHNEN NUN DIE TOP-NAHRUNGSMITTEL FÜR DEN SOMMER.

Sport alleine reicht bekanntlich für einen gesunden Lebensstil nicht aus. Vielmehr geht es um seine optimale Kombination mit der Ernährung sowie um einen bewussten und achtsamen Umgang mit sich selbst. Ernährungstechnisch haben wir im Winter viel Energie gesammelt, die es nun freizusetzen gilt. Mit dem Frühling treten wir ohnehin in eine Zeit der Wandlung ein. Es ist eine Phase des Umbruches und des Wechsels von den letzten Grüßen des Winters zu den Vorboten des Sommers. In der Küche liegt der Schwerpunkt nun darin, Leber und Galle in ihrer Arbeit entsprechend zu fördern. Zum Beispiel durch saure Speisen und den verschwenderischen Umgang mit Küchen- und Wildkräutern. Gerade jetzt ist der Körper je nach Konstitution und persönlicher Verfassung auch zum Fasten oder leichtem Entschlacken bereit. Zur Unterstützung des Stoffwechsels braucht er auch wieder mehr Bewegung.

Scharfes Essen kühlt Wenn dann der Sommer mit ganzer Kraft für Hitze und Feuchtigkeit sorgt, empfehlen sich kühlende und leichte Speisen sowie viel Flüssigkeit. Salate, Obst, Joghurt, Gemüse und ausgewähltes Fleisch gleichen jetzt die heißen Temperaturen aus. Bei warmem Essen sind gedünstete und gedämpfte Speisen angesagt. Interessant: Auch scharfes Essen hilft, die Körpertemperatur bei Hitze zu regulieren, wie ein Blick nach Indien beweist. Dort stehen vorwiegend pikante Gerichte auf der Speisekarte. Die Schärfe des so genannten Capsaicin, einem Alkaloid in Paprika- und Chilischoten, bringt den Körper ins Schwitzen. Mit dem Schweiß sinkt die Körpertemperatur. Aber welches Essen eignet sich nun konkret für die warme Jahreszeit? Als Antwort auf diese Frage folgt im Anschluss eine kleine Übersicht über Lebensmittel, die einerseits die Fitness unterstützen, andererseits gemäß der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) auch noch kühlende Wirkung haben. Kleine Hitparade der gesündesten und kühlenden Lebensmittel für Frühling und Sommer.

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Apfel

Brokkoli

Leinöl

Ein Apfel kühlt nicht nur, sondern besitzt auch aufgrund seines hohen Vitamin C-Gehalts jede Menge Immunpower. Plus Mineralstoffe wie Kalzium und Eisen. Sein Pektin aktiviert den Darm und reguliert die Blutfette. Empfohlenen Tagesdosis: One apple a day keeps the doctor away.

Ob man Brokkoli zu Recht als Antikrebsgemüse bezeichnet, sei an dieser Stelle dahingestellt. Faktum ist, dass es Cholesterin senken kann und viel Magnesium, Kalzium und Ballaststoffe enthält. Kleiner Zubereitungstipp: Weil die darin enthaltenen bioaktiven Wirkstoffe hitzeempfindlich sind, empfiehlt sich der rohe Verzehr.

Neben Sonnenblumen-, Weizenkeim- und Olivenöl besitzt auch Leinöl eine kühlende Wirkung. Zudem ist es das Pflanzenöl mit dem höchsten Gehalt an der wertvollen Linolensäure (Omega-3). Das Verhältnis der Omega-3 zu der Omega-6-Fettsäure ist mit 6:1 bei Leinöl nahezu ideal für den menschlichen Stoffwechsel.

Wassermelone

Vollkorn-Getreide

Joghurt

In der TCM zählen Wassermelonen zu den Früchten mit der stärksten kühlenden Wirkung überhaupt. Der Genuss der wasserreichen Obstsorte empfiehlt sich speziell dann, wenn man stark schwitzt. Melonen reduzieren die innere Hitze speziell im Magen-Darmbereich. Darüber hinaus stecken in den Fruchtfasern viele A- und C-Vitamine, hinzu kommt ein nennenswerter Eisen-Anteil. Sehr fein: die Wassermelone enthält mit ca. 24 kcal pro 100 Gramm kaum Kalorien.

Im Hinblick auf ihren kühlenden bzw. wärmenden Effekt ist Getreide nicht gleich Getreide. Wenngleich die meisten entweder kühlen (Weizen, Gerste) oder neutral sind (Reis, Mais, Roggen). In allen stecken jedoch komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe, pflanzliches Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Sie fördern die Verdauung, senken das Cholesterin und fördern die Konzentration.

Joghurt kühlt und hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es enthält Mineralstoffe wie Kalzium, das sehr wichtig für den Aufbau der Knochen ist. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind Phosphor, Fluor, Kupfer und Zink sowie die Vitamine A, B 1, B 2, B 6 und B 12. Viele Bakterienstämme im Joghurt wirken sich positive auf die Gesundheit aus. Sie können in den Gallensäurestoffwechsel eingreifen und so den Cholesterinspiegel senken.

Avocado

Fleischgerichte

Eiscreme

Das Anti-Aging-Mittel für Haut und Haar enthält viele ungesättigte Fettsäuren und reguliert den Cholesterinspiegel. B-Vitamine schützen Herz und Blutgefäße, während man vom Vitamin E behauptet, es würde den Alterungsprozess bremsen. Das in der Avocado enthaltene Biotin festigt Fingernägel und bringt das Haar zum Glänzen.

Die meisten Fleischarten wärmen den Körper oder verhalten sich neutral. Kühlend wirkt das Fleisch der Ente. Neutral sind zum Beispiel Rind und Pute. Letzteres ist beinahe fettfrei und die B-Vitamine unterstützen den Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. Rind, vor allem das Filetteil, erweist sich ebenso als fettarm und enthält auch Zink und Histidin. Diese Kombination stärkt das Immunsystem ganz besonders. Auch wichtig: Vitamin B 12 und Eisen, die beide wichtig für die Blutbildung und den Sauerstofftransport sind.

Stellt sich am Ende noch die Frage nach dem Abkühl-Klassiker im Sommer schlechthin: Eiscreme! Nun, leider enthält diese köstliche Schleckerei viel Protein und Fett. Um beides zu verdauen, benötigt der Körper sehr viel Energie. Bleibt noch das Argument mit der Psyche, sprich die kleinen Freuden, die man sich in Maßen gönnen sollte. Deshalb gilt es, mit einem klaren „Ja!“ grünes Licht für den wohl dosierten Eisgenuss im Sommer zu geben.

Wasser

Grüner Tee

Das kühle Nass aus der Natur erfrischt im Sommer sowohl von außen als auch von innen. Weil jede Zelle des Menschen zum überwiegenden Teil aus Wasser besteht, erweist es sich als der Gesundheitsdrink Nummer 1. Kleiner Tipp: Trinkt man auf nüchternen Magen einen halben Liter Wasser, so erhöht sich der Energieumsatz um ca. 50 Kilokalorien.

In diesem bekömmlich-herben, kühlenden Zellenschützer stecken stark antioxidativ wirkende Catechine, die Zellen sogar noch besser schützen als Vitamin E.

(VOL. 2)

NACH TEIL 1 UNSERER KLEINEN SERIE ÜBER JAHRESZEITGEMÄSSE ERNÄHRUNG IN DER LETZTJÄHRIGEN HERBSTAUSGABE VON MORE SPORTS PRÄSENTIEREN WIR IHNEN NUN DIE TOP-NAHRUNGSMITTEL FÜR DEN SOMMER.

Sport alleine reicht bekanntlich für einen gesunden Lebensstil nicht aus. Vielmehr geht es um seine optimale Kombination mit der Ernährung sowie um einen bewussten und achtsamen Umgang mit sich selbst. Ernährungstechnisch haben wir im Winter viel Energie gesammelt, die es nun freizusetzen gilt. Mit dem Frühling treten wir ohnehin in eine Zeit der Wandlung ein. Es ist eine Phase des Umbruches und des Wechsels von den letzten Grüßen des Winters zu den Vorboten des Sommers. In der Küche liegt der Schwerpunkt nun darin, Leber und Galle in ihrer Arbeit entsprechend zu fördern. Zum Beispiel durch saure Speisen und den verschwenderischen Umgang mit Küchen- und Wildkräutern. Gerade jetzt ist der Körper je nach Konstitution und persönlicher Verfassung auch zum Fasten oder leichtem Entschlacken bereit. Zur Unterstützung des Stoffwechsels braucht er auch wieder mehr Bewegung.

Scharfes Essen kühlt Wenn dann der Sommer mit ganzer Kraft für Hitze und Feuchtigkeit sorgt, empfehlen sich kühlende und leichte Speisen sowie viel Flüssigkeit. Salate, Obst, Joghurt, Gemüse und ausgewähltes Fleisch gleichen jetzt die heißen Temperaturen aus. Bei warmem Essen sind gedünstete und gedämpfte Speisen angesagt. Interessant: Auch scharfes Essen hilft, die Körpertemperatur bei Hitze zu regulieren, wie ein Blick nach Indien beweist. Dort stehen vorwiegend pikante Gerichte auf der Speisekarte. Die Schärfe des so genannten Capsaicin, einem Alkaloid in Paprika- und Chilischoten, bringt den Körper ins Schwitzen. Mit dem Schweiß sinkt die Körpertemperatur. Aber welches Essen eignet sich nun konkret für die warme Jahreszeit? Als Antwort auf diese Frage folgt im Anschluss eine kleine Übersicht über Lebensmittel, die einerseits die Fitness unterstützen, andererseits gemäß der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) auch noch kühlende Wirkung haben. Kleine Hitparade der gesündesten und kühlenden Lebensmittel für Frühling und Sommer.

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MEDIZIN

SEHNEN­ PAUSE! ACHILLEUS WAR DER STÄRKSTE HERO UND SCHNELLSTE LÄUFER DER GRIECHEN VOR TROJA. NACH EINEM BAD IM STYX GALT ER PRAKTISCH ALS UNVERWUNDBAR. MIT AUSNAHME SEINER ACHILLESSEHNE. DIESES ERBE DER VERLETZLICHKEIT BEGLEITET UNS NOCH HEUTE.

MEDIZIN

Die Achillessehne gilt als die kräftigste Sehne des menschlichen Körpers, die beim Sport eine ganze Menge auszuhalten hat. Umhüllt von einem zarten, vielschichtigen Gleitgewebe erweist sie sich vor allem beim Laufen als empfindlich. Die Beschwerdebilder sind oftmals langwierig und nicht ganz einfach zu behandeln, weil die Ursachen vielfältig sein können. Die Symptome lokalisieren sich in erster Linie im gerade erwähnten Gleitgewebe oder im eher schlecht durchbluteten mittleren Drittel der Sehne. Worin aber liegen die Ursachen für Entzündungen, Reizungen und Risse?

Breites Ursachenspektrum Sehr häufig sind es plötzlich gesteigerte Laufumfänge bzw. Laufintensitäten, die der Sehne zusetzen. Die neuralgischen Zonen liegen in den Bereichen des Sehnenansatzes am Fersenbein und im Übergang vom Wadenmuskel zur Sehne. Weitere Gründe für Beschwerden können sein: abgelaufenes oder falsches Schuhwerk (z.B. mit zu geringer Sprengung) und eine Achsenabweichung im Sprunggelenk, sprich Senkspreiz-Fuß und Hyperpronation. Darüber hinaus gelten Läufe auf hartem oder unebenem Untergrund und ruckartige Belastungsanforderungen wie Sprünge, Sprints oder Abstoppbewegungen als mögliche Auslöser. Außerdem kann eine dauerhaft verkürzte Wadenmuskulatur, Fachausdruck „muskuläre Dysbalance“, zu Beschwerden führen. Letztlich gilt es auch, ein Auge auf die Lauftechnik zu werfen. So etwa kann ein exzessiver Vorfußlaufstil ebenso ein Grund für die übermäßige Beanspruchung der Achillessehne sein wie der Fersenlaufstil. Eine Korrektur in Richtung Mittelfußlaufstil sollte Abhilfe schaffen, weil dieser als am verträglichsten für die Sehne gilt.

Vielfältige Beschwerdebilder Sind die Beschwerden einmal da, äußern sie sich auf vielfältige Art und Weise. Typisch für eine Achillessehnenreizung sind zum einen Anlaufschmerzen, das heißt Schmerzen bei Belastungsbeginn aber auch morgens nach dem Aufstehen. Zum anderen sind es Schmerzen während oder nach längerer Belastung. Oft schmerzt der Druck auf das (angeschwollene) Sehnengleitgewebe. Bei akuter Reizung lässt

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Foto: Fotolia.com / unpict

sich beim Heben und Senken des Fußes eine Art Knirschen direkt über der Sehne ertasten. Bei chronischer Reizung zeigt die Achillessehne häufig in der Mitte eine kolbenförmige Schwellung. Zwecks genauer Diagnose nutzt die Sportmedizin neben der genauen körperlichen Untersuchung moderne Untersuchungsmethoden wie Ultraschall oder Kernspin.

Zahlreiche Therapiemöglichkeiten In der Folge gilt es, mit entsprechenden Maßnahmen die Beschwerdebilder quasi zu löschen. Das Maßnahmenspektrum erweist sich als breit. Zunächst einmal muss die Belastung der gereizten Sehne reduziert werden. Zum Beispiel, indem man aufs Rad steigt anstatt in die Laufschuhe zu schlüpfen. In der Akutphase empfiehlt sich die mehrmals tägliche Anwendung von milder Kälte (z.B. Topfenwickel) und/oder von entzündungshemmenden Salben. Danach folgen durchblutungsfördernde Maßnahmen, um die Selbstheilung des Gewebes zu unterstützen. Also etwa Wärmepackungen, Wechselbäder usw. Darüber hinaus helfen physiotherapeutische Behandlungen und spezielle Therapien wie Ultraschall und Reizstrom, die den Stoffwechsel in der Sehne optimieren. Erst wenn all diese konservativen Maßnahmen versagen, sprich eine Entzündung chronisch wird, sollte man eine Operation andenken.

Vorsorge durch regelmäßiges Dehnen Warum ist eine gezielte und vor allem rechtzeitige Behandlung einer gereizten Achillessehne eigentlich so wichtig? Ganz einfach deshalb, weil Sehnenreizungen ganz grundsätzlich dazu neigen chronisch zu werden. Je länger eine Achillessehnenreizung andauert, desto schwieriger gestaltet sich ihre Behandlung. Und je höher wird die Wahrscheinlichkeit eines Abrisses. Aus diesem Grund ist auch die Prophylaxe ein heißes Thema. Vorbeugend wirken zum Beispiel regelmäßiges Dehnen und Lockern der Waden- und der Oberschenkelmuskulatur. Zudem sollte man sich nach intensiven Trainingseinheiten ausreichend regenerieren. Zum Auffinden des passenden Schuhwerks bzw. der korrigierenden Einlage empfiehlt sich eine Laufbandanalyse, wie sie der professionelle Sportfachhandel heute schon anbietet. §

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MEDIZIN

SEHNEN­ PAUSE! ACHILLEUS WAR DER STÄRKSTE HERO UND SCHNELLSTE LÄUFER DER GRIECHEN VOR TROJA. NACH EINEM BAD IM STYX GALT ER PRAKTISCH ALS UNVERWUNDBAR. MIT AUSNAHME SEINER ACHILLESSEHNE. DIESES ERBE DER VERLETZLICHKEIT BEGLEITET UNS NOCH HEUTE.

MEDIZIN

Die Achillessehne gilt als die kräftigste Sehne des menschlichen Körpers, die beim Sport eine ganze Menge auszuhalten hat. Umhüllt von einem zarten, vielschichtigen Gleitgewebe erweist sie sich vor allem beim Laufen als empfindlich. Die Beschwerdebilder sind oftmals langwierig und nicht ganz einfach zu behandeln, weil die Ursachen vielfältig sein können. Die Symptome lokalisieren sich in erster Linie im gerade erwähnten Gleitgewebe oder im eher schlecht durchbluteten mittleren Drittel der Sehne. Worin aber liegen die Ursachen für Entzündungen, Reizungen und Risse?

Breites Ursachenspektrum Sehr häufig sind es plötzlich gesteigerte Laufumfänge bzw. Laufintensitäten, die der Sehne zusetzen. Die neuralgischen Zonen liegen in den Bereichen des Sehnenansatzes am Fersenbein und im Übergang vom Wadenmuskel zur Sehne. Weitere Gründe für Beschwerden können sein: abgelaufenes oder falsches Schuhwerk (z.B. mit zu geringer Sprengung) und eine Achsenabweichung im Sprunggelenk, sprich Senkspreiz-Fuß und Hyperpronation. Darüber hinaus gelten Läufe auf hartem oder unebenem Untergrund und ruckartige Belastungsanforderungen wie Sprünge, Sprints oder Abstoppbewegungen als mögliche Auslöser. Außerdem kann eine dauerhaft verkürzte Wadenmuskulatur, Fachausdruck „muskuläre Dysbalance“, zu Beschwerden führen. Letztlich gilt es auch, ein Auge auf die Lauftechnik zu werfen. So etwa kann ein exzessiver Vorfußlaufstil ebenso ein Grund für die übermäßige Beanspruchung der Achillessehne sein wie der Fersenlaufstil. Eine Korrektur in Richtung Mittelfußlaufstil sollte Abhilfe schaffen, weil dieser als am verträglichsten für die Sehne gilt.

Vielfältige Beschwerdebilder Sind die Beschwerden einmal da, äußern sie sich auf vielfältige Art und Weise. Typisch für eine Achillessehnenreizung sind zum einen Anlaufschmerzen, das heißt Schmerzen bei Belastungsbeginn aber auch morgens nach dem Aufstehen. Zum anderen sind es Schmerzen während oder nach längerer Belastung. Oft schmerzt der Druck auf das (angeschwollene) Sehnengleitgewebe. Bei akuter Reizung lässt

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sich beim Heben und Senken des Fußes eine Art Knirschen direkt über der Sehne ertasten. Bei chronischer Reizung zeigt die Achillessehne häufig in der Mitte eine kolbenförmige Schwellung. Zwecks genauer Diagnose nutzt die Sportmedizin neben der genauen körperlichen Untersuchung moderne Untersuchungsmethoden wie Ultraschall oder Kernspin.

Zahlreiche Therapiemöglichkeiten In der Folge gilt es, mit entsprechenden Maßnahmen die Beschwerdebilder quasi zu löschen. Das Maßnahmenspektrum erweist sich als breit. Zunächst einmal muss die Belastung der gereizten Sehne reduziert werden. Zum Beispiel, indem man aufs Rad steigt anstatt in die Laufschuhe zu schlüpfen. In der Akutphase empfiehlt sich die mehrmals tägliche Anwendung von milder Kälte (z.B. Topfenwickel) und/oder von entzündungshemmenden Salben. Danach folgen durchblutungsfördernde Maßnahmen, um die Selbstheilung des Gewebes zu unterstützen. Also etwa Wärmepackungen, Wechselbäder usw. Darüber hinaus helfen physiotherapeutische Behandlungen und spezielle Therapien wie Ultraschall und Reizstrom, die den Stoffwechsel in der Sehne optimieren. Erst wenn all diese konservativen Maßnahmen versagen, sprich eine Entzündung chronisch wird, sollte man eine Operation andenken.

Vorsorge durch regelmäßiges Dehnen Warum ist eine gezielte und vor allem rechtzeitige Behandlung einer gereizten Achillessehne eigentlich so wichtig? Ganz einfach deshalb, weil Sehnenreizungen ganz grundsätzlich dazu neigen chronisch zu werden. Je länger eine Achillessehnenreizung andauert, desto schwieriger gestaltet sich ihre Behandlung. Und je höher wird die Wahrscheinlichkeit eines Abrisses. Aus diesem Grund ist auch die Prophylaxe ein heißes Thema. Vorbeugend wirken zum Beispiel regelmäßiges Dehnen und Lockern der Waden- und der Oberschenkelmuskulatur. Zudem sollte man sich nach intensiven Trainingseinheiten ausreichend regenerieren. Zum Auffinden des passenden Schuhwerks bzw. der korrigierenden Einlage empfiehlt sich eine Laufbandanalyse, wie sie der professionelle Sportfachhandel heute schon anbietet. §

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MEDIZIN

NACH ALLEN REGELN DER KLETTERKUNST Klettern birgt nicht nur Freude und Freiheit, sondern auch ein gewisses Risiko. Deshalb macht es im Interesse der Sicherheit aller Beteiligten Sinn, sich die folgenden zehn Regeln des Österreichischen Alpenvereins zu Herzen zu nehmen:

Kein Top-Rope an einzelnem Karabiner

Partnercheck vor jedem Start

Sturzraum freihalten

Volle Aufmerksamkeit beim Sichern

Vorsicht beim Abseilen und Ablassen

Gegenseitige Kontrolle von Gurtverschlüssen, Anseilknoten, Anseilpunkten, Karabinerverschlüssen, Sicherungsgeräten und ob das Seilende abgeknotet ist. Sichern ist Präzisionsarbeit. Die gesamt Aufmerksamkeit gehört dem Kletterer und der Partnersicherung. Kein Schleppseil! Richtigen Standort wählen.

Sicherungsgerät richtig bedienen

Mache dich mit deinem Sicherungsgerät vertraut und beachte das „Bremshandprinzip“.

Klare Kommunikation

Kommunikationsregeln vor Kletterbeginn vereinbaren. Informiere deinen Partner, bevor du dich ins Seil hängst.

Richtiges Verhalten beim Klettern

Alle Zwischensicherungen aus möglichst stabiler Position – nicht überstreckt – einhängen. Auf den richtigen Seilverlauf achten.

OFFENLEGUNG: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Zentrasport Österreich eingetragene Genossenschaft; A-4694 Ohlsdorf; Ohlsdorfer Straße 10 • Hauptamtlicher Vorstand: Dr. Holger SCHWARTING • Vorstand: Josef PICHER, Obmann; Gerald DEJACO, Obmannstellvertreter • Aufsichtsrat: Peter GÜNTHER, Vorsitzender; Peter TRAPPEL, stv. Vorsitzender; Josef PRAMSTALLER; Bernhard STOLZ; Johannes TRAUNER; Martin WIBMER • Unternehmensgegenstand: Vertrieb von Sportartikeln für den Sport- und

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Die Top-Rope-Verankerung muss aus zwei unabhängigen Sicherungspunkten bestehen. Das Seil muss in mindestens zwei Karabinern eingehängt sein. Am Boden und an der Wand auf freien Sturzraum achten. Nicht übereinander klettern! Achtung bei Pendelstürzen. Nie Seil auf Seil – Ablassen nur über Umlenkungen aus Metall. Partner langsam und gleichmäßig ablassen. Beim Abseilen die Seilenden verknoten und eine Absturzsicherung (Kurzprusik) verwenden.

Schütze deinen Kopf und Körper

Ein Helm schützt dich vor Kopfverletzungen bei Stürzen und Steinschlag. Bei alpinen Klettertouren ist der Helm Standard. Aufwärmen vor dem Klettern schützt deine Gelenke, Sehnen und Muskeln.

PEAK PARTNER

Sicher bouldern

Achte auf einen sicheren Absprungbereich. Aktives Spotten und ein Crashpad können Verletzungen verhindern.

Freizeitbereich, im besonderen Sportgeräte, Sport- und Freizeittextilien, Rad sowie Verleih von Sportartikeln ausschließlich über die Sportfachgeschäfte der Mitglieds- und Partner-Händler • Blattlinie: Präsentation von SPORT 2000. Information über die Dienstleistungen, Produkte und Veranstaltungen von SPORT 2000.

Matterhorn calling. Mit der Erstbesteigung des Matterhorns haben Edward Whymper und seine Seilschaft vor 150 Jahren Alpingeschichte geschrieben. Um diese Pioniertat gebührend zu würdigen, hat Mammut mit der Hilfe der Zermatter Bergführer die historische Erstbesteigungsroute, den Hörnligrat, zum Leuchten gebracht. www.mammut.ch

Redaktion: Rosnertexte - Mag. Rainer M. Rosner • Druck: Samson Druck GmbH, St. Margarethen.

Foto: SPORT 2000 / Ralph Fischbacher

Foto:

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erdmannpeisker / Robert Bösch

RECHT


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*9008601359184* Š 2015 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.


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