2011 Leistungsbericht
Detaillierter Leistungsbericht fĂźr Auftraggebende, BehĂśrden und alle weiteren interessierten Personen
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Impressum Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Poststrasse 2 / Postfach 230 4410 Liestal Telefon: 061 921 94 74 Telefax: 061 921 39 55 kjf@jugendsozialwerk.ch www.kjf.ch www.jugendsozialwerk.ch Redaktionelle Leitung: Thomas Furrer, Philipp Frei Redaktionelle Mitarbeit: Beate Gsell, Markus Stutz (Soziokulturbüro Stutz, www.skb-stutz.ch), Mitarbeitende des Kompetenzzentrums Grafische Gestaltung: Atelier Liechti (www.atelierliechti.ch) Bilder: Mitarbeitende des Kompetenzzentrums, Antimo Zampi (Partyguide), Nigeshan Thuraiappah (Usgang.ch) Auflage: 2‘500 Exemplare
Editorial .................................................................................................................... 3 Kompetenzzentrum .............................................................................................. Mitarbeitende KJF.................................................................................................... Kurzportrait Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF ................................... Übersichtskarte, Auftraggebende und Standorte ................................................... Organigramm KJF ....................................................................................................
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Kind ........................................................................................................................ Kurzportrait Bereich Kind ........................................................................................ Interview Zeno Steuri ............................................................................................. KinderKraftWerk Baselland .................................................................................... Ferienpass Region Liestal – Sissach – Gelterkinden ..............................................
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Jugend ................................................................................................................... Kurzportrait Bereich Jugend ................................................................................... Kurzportrait Zentrum Sissach - Gelterkinden ......................................................... Offene Jugendarbeit Region Sissach ..................................................................... Offene Jugendarbeit & Jugendcafé Gelterkinden ................................................. Interview Martin Häfliger, Nextron (Basel) ............................................................ Kurzportrait Zentrum Laufen .................................................................................. Offene Jugendarbeit Region Laufen ...................................................................... Kurzportrait Zentrum Liestal ................................................................................... Jugendzentrum Liestal ........................................................................................... Jugend mit Wirkung Liestal ................................................................................... Streetwork Region Liestal ...................................................................................... Interview Chris Werner, b.i.g. sicherheit & services AG (Basel) ........................... Streetwork Birsfelden ............................................................................................ Offene Jugendarbeit Bubendorf ............................................................................ FunSportNight ........................................................................................................ Offene Jugendarbeit Lausen .................................................................................. Offene Jugendarbeit Lupsingen ............................................................................. Offene Jugendarbeit Hinteres Frenkental .............................................................. Beratung und Jugendcoaching im Kompetenzzentrum ......................................... Geschichten und Zitate .......................................................................................... Interview Ruedi Schwander, Gemeinderat (Itingen) ..............................................
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Familie .................................................................................................................. Kurzportrait Bereich Familie ................................................................................... Jugend- und Elternberatung helpnet ..................................................................... Forum Familie .........................................................................................................
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Kurzportrait Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL ......................... 62 Finanzabrechnung Kompetenzzentrum KJF 2011 ......................................... 63
Editorial Editorial
Der mit solchen Situationen verbundene „Stress“ und Leistungsdruck machen sich bei Kindern und Jugendlichen häufig durch psychosomatische Beschwerden bemerkbar. Gemäss mehreren aktuellen Studien nehmen psychische Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen seit mehreren Jahren schrittweise zu. Diese Entwicklung stimmt mich nachdenklich und ich frage mich, welche Einflüsse die Jugendlichen belasten und wo ich konkret für eine positive Veränderung eintreten kann. Vom Jugendzentrum zum Kompetenzzentrum
Thomas Furrer
Leiter Kompetenzzentrum KJF
Kind, Jugend und Familie – drei Wörter, die Spuren hinterlassen Kind, Jugend und Familie – diese drei Wörter haben eine starke Bedeutung: Als Kind, im Jugendalter sowie in der Familie gibt es prägende Ereignisse, die sich tief in der Persönlichkeit verankern. Wer blickt nicht ab und zu zurück und schwelgt in Erinnerungen aus der Kinder- und Jugendzeit. In solchen Momenten stellen wir fest, dass in unserem Leben Spuren hinterlassen wurden. Als Leiter des Kompetenzzentrums Kind, Jugend, Familie KJF der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL komme ich regelmässig mit Kindern, Jugendlichen und Familien in Kontakt. So kann ich mitverfolgen, wie Kinder und Jugendliche in ihrem Leben prägende Erfahrungen sammeln und versuchen, ihr Lebenspotential voll auszuschöpfen. Dieser positive Lebensdrang wird immer wieder auch auf die Probe gestellt, wenn Kinder und Jugendliche mit Herausforderungen, Rückschlägen und Krisen zu kämpfen haben. Zahlreiche Kinder und Jugendliche erleben die Reaktion von Freunden/Freundinnen und erwachsenen Personen auf nicht erfüllte Erwartungen als spürbare Ablehnung. In der Schule werden zum Beispiel die geforderten Leistungen wegen einer Beziehungskrise der Eltern und der damit verbundenen Schlafstörungen nicht erreicht; auf dem Schulweg entwickeln sich Gewalt und Mobbing zur dauerhaften psychischen Belastung.
Die Geschichte des Kompetenzzentrums Kind, Jugend, Familie KJF begann 1991 im Jugendzentrum „Splash“ in Liestal. Bis Ende 2011 haben wir uns unter der Bezeichnung „Offene Jugendarbeit OJA“ zu einem regionalen Anbieter entwickelt. Inzwischen sind wir in rund 40 Gemeinden für Kinder, Jugendliche und Familien aktiv. Im Jahr 2011 haben wir uns auf der Suche nach einer zeitgemässen, zusammenfassenden Bezeichnung unserer Angebote, die der Entwicklung der vergangenen Jahre Rechnung trägt, für die Namensänderung „Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF“ entschieden. Wir wollen im Kompetenzzentrum einen Beitrag zu einer nachhaltig gesunden Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Familien leisten und mit unseren vielseitigen Angeboten positive und prägende Spuren in deren Leben hinterlassen. Im vorliegenden Leistungsbericht berichten wir über unsere Aktivität sowie über neue Entwicklungen im Kompetenzzentrum KJF . Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre! Für das Mitarbeitenden-Team von KJF
Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Geschäftsleitungsmitglied Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL
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Mitarbeitende Mitarbeitende Kompetenzzentrum KJF
Thomas Furrer
Guido Langenegger
Philipp Frei
René Portmann
Leiter Kompetenzzentrum KJF Bereichsleiter Jugend Zentrumsleiter Region Sissach-Gelterkinden Leiter Club Underground
Stv. Bereichsleiter Jugend Zentrumsleiter Region Liestal Leiter Jugendzentrum Liestal Leiter Jugend- und Elternberatung helpnet
Zentrumsleiter Region Laufen
Leiter Streetwork Regionen Liestal und Sissach
Zeno Steuri
Sarah Stöckli
Claudia Kuonen
Uwe Vollmer
Bereichsleiter Kind Leiter KinderKraftWerk und Ferienpass X-Island
Mitarbeiterin i. A. Jugendzentrum Laufen
Mitarbeiterin Jugendzentrum Liestal Leiterin „Jugend Mit Wirkung“ Liestal Leiterin Fachgruppe Gender
Leiter Streetwork Birsfelden
Martial Sollberger
Fabio Kunz
Sarina Recher
Allan Vetterli
Streetworker Region Laufen
Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden Mitarbeiter Streetwork Region Sissach (ab 2012)
Praktikantin Jugendzentrum Liestal Praktikantin Offene Jugendarbeit Lupsingen
Mitarbeiter i. A. Club Underground Leiter FunSportNight
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Stephanie Nussbaumer
David Möller
Nathanael Lehmann
Michael Lagnaz
Mitarbeiterin i. A. Club Underground
Leiter Offene Jugendarbeit Lausen Mitarbeiter Streetwork Region Liestal (ab 2012)
Leiter Offene Jugendarbeit Bubendorf Leiter Offene Jugendarbeit Lupsingen
Praktikant Club Underground
Samuel Hasler
Ursula Heer
Niuscha Naderi
Mitarbeiter i. A. Streetwork Region Liestal
Praktikantin Jugendzentrum Liestal
Praktikantin Jugendzentrum Liestal
Information: Die Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums KJF wurden im Jahr 2011 von 36 ehrenamtlichen Mitarbeitenden - meist Jugendliche und junge Erwachsene - unterstützt. Gesamthaft arbeiteten diese Personen rund 4‘200 Stunden in den verschiedenen Angeboten mit.
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Das neue Kompe Das neue Kompetenzzentrum KJF
KJF Mitarbeiter im Gespräch mit einem Jugendlichen
Vom Jugendzentrum zum regionalen Anbieter Seit 20 Jahren ist die Offene Jugendarbeit OJA für die Anliegen der Jugendlichen unterwegs. Beziehungs- und lösungsorientiert sowie nah an den Jugendlichen suchen wir die Verbindung von sinnvoller Freizeitbeschäftigung und niederschwelliger Beratung für Jugendliche in unterschiedlichsten Lebenssituationen.
„Pro Jahr finden mehr als 500 Beratungsgespräche statt.“ Die OJA, die im Jugendzentrum Liestal im Jahr 1991 ihren Anfang nahm, entwickelte sich zu einem regionalen Angebot, von dem heute Jugendliche in rund 40 Gemeinden profitieren. Pro Jahr sind wir rund 25‘000 Mal in Kontakt mit jungen Menschen mit verschiedensten familiären und kulturellen Hintergründen. Die Mitarbeitenden der OJA sind in sieben Jugendzentren und Jugendräumen anzutreffen, auf der Strasse sind die Streetworker in regem Kontakt mit diversen Jugendgruppierungen. In Zusammenarbeit mit den Schulbehörden sind wir regelmässig auf den Pausenplätzen präsent und stehen in Verbindung mit zahlreichen Schüler/ innen. Aus diesen vielen Begegnungen entstehen mehr als 500 Beratungsgespräche pro Jahr, in denen wir Jugendliche und Familien in Problemsituationen unterstützen. Das Kompetenzzentrum als Weg in die Zukunft Seit 2006 hat sich der Personalbestand der OJA verdoppelt, das Mitarbeitenden-Team besteht heute aus rund 20 Personen. Im Jahr 2011 haben wir angefangen, uns mit
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der Frage auseinander zu setzen, wie wir diese vielseitigen Ressourcen noch besser für Jugendliche und andere Personen verfügbar machen können. Der Kern dieser Suche lässt sich mit dem Begriff „Kompetenz“ gut beschreiben. Unter den Kompetenzen einer Person verstehen wir die Fähigkeit und die Bereitschaft eine Aufgabe zu bearbeiten, wobei sie ihr Wissen und Können einbringt. Im neuen Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF stellen wir uns der Herausforderung, professionell, kreativ und lösungsorientiert neue Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien zu entwickeln und die bereits bestehenden Angebote laufend den Bedürfnissen der Zielgruppen anzupassen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist das Kompetenzzentrum in die drei Bereiche Kind, Jugend und Familie untergliedert, die sich an den Bedürfnissen ihrer jeweiligen Zielgruppe orientieren.
„Das Kompetenzzentrum KJF ist in rund 40 Gemeinden aktiv.“ Das Kompetenzzentrum KJF wird in Zukunft weitere Angebote und Dienstleistungen mit folgenden Zielsetzungen entwickeln: • Analysen, Konzepte und Beratung für Institutionen und Gemeinden, • Präventionsprojekte und Gesundheitsförderung, • Beratung, Coaching und Supervision von Einzel personen, Familien, Gruppen und Institutionen, • erlebnispädagogische Angebote.
etenzzentrum Aktuelles aus den drei Bereichen Kind, Jugend und Familie Im Bereich Kind wurde mit dem KinderKraftWerk im vergangenen Jahr bereits ein neues, innovatives Angebot lanciert, das die Fähigkeiten und Stärken der Kinder auf Gemeindeebene sichtbar und nutzbar macht. Auch der bereits seit 1997 durch die Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL organisierte Ferienpass entwickelte sich vielversprechend, da mehrere Gemeinden in der Region Sissach und Gelterkinden als neue Partnerinnen gewonnen werden konnten. Das bedeutet, dass der Ferienpass erstmals im Jahr 2012 auch im oberen Kantonsteil während der Sommerferien angeboten wird. Die Kinder und Jugendlichen, die dort wohnen, profitieren von mehr als 150 Veranstaltungen.
Im Bereich Jugend bündelt sich weiterhin die grösste Aktivität des Kompetenzzentrums. Durch den Start des Jugendcafés in Gelterkinden Ende 2011 können wir in einer weiteren Gemeinde den Jugendlichen eine Plattform für ihre Freizeitgestaltung bieten. Die Streetworker können sich 2012 verstärkt einbringen, weil in den Regionen Liestal und Sissach unsere Auftraggeber die Stellenprozente erhöhten.
Unsere Angebote entwickeln wir seit 2011 in mehreren Fachgruppen laufend weiter. Themen sind zum Beispiel Streetwork, Gender- und Mädchenarbeit, Sport sowie Jugendcoaching. So ist gewährleistet, dass wir auf Veränderungen in der Jugendkultur flexibel und lösungsorientiert reagieren können.
„Pro Jahr stehen wir rund 25‘000 Mal in Kontakt mit Kindern, Jugendlichen und Familien.“ Im Jahr 2012 wird im Kompetenzzentrum KJF das bereits bestehende Jugendcoaching-Angebot weiter entwickelt. Durch Jugendcoaching können Jugendliche ziel- und lösungsorientiert über einen längeren Zeitraum begleitet und gefördert werden. Wir planen, die Kompetenzen der Mitarbeitenden im Coachingbereich zu erweitern und in den nächsten Jahren ein regionales Jugendcoaching-Angebot schrittweise aufzubauen.
Im Bereich Familie standen im Jahr 2011 die etablierten Angebote „helpnet Jugend- und Elternberatung“ und das „Forum Familie“ im Mittelpunkt. Für die Jugend- und Elternberatung sind wir auf der Suche nach einer neuen Finanzierung. Im Rahmen der Budgetkürzungen des Kantons Baselland wurde die seit 2003 bestehende Finanzierung der Jugend- und Elternberatung nicht erneuert. Wir hoffen, in Zukunft trotzdem eine Finanzierung für die zahlreichen Beratungsgespräche und Kriseninterventionen pro Jahr gewährleisten zu können. Unser Hauptziel im Kompetenzzentrum KJF ist, das Wissen und die Fähigkeit zu erarbeiten, um Kinder, Jugendliche und Familien in verschiedenen Lebenslagen begleiten, fördern und unterstützen zu können. Hinweise zu den Entwicklungen des Kompetenzzentrums KJF sind unter www.kjf.ch abrufbar.
Mehr Informationen zu KJF-Angeboten: www.kinderkraftwerk.ch www.helpnet-online.ch
www.kjf.ch www.forum-familie.ch
www.jugendsozialwerk.ch www.x-island.ch (Ferienpass Liestal - Sissach - Gelterkinden)
Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Mitglied der Geschäftsleitung Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL
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Übersicht
Übersichtskarte mit Auftraggebenden und Standorten Legende
BS Birsfelden Rhein
Kompetenzzentrum KJF Standort mit eigenem Jugendtreffpunkt Gemeinde mit mobilem Angebot
Ergolz Giebenach Füllinsdorf Arisdorf
Birs
BL
Frenkendorf
BL
LIESTAL Hersberg
SO Blauen Nenzlingen Grellingen
Dittingen
SO
Zwingen
Röschenz 3
2
Sissach Böckten Seltisberg 4 Lausen Itingen Gelterkinden Thürnen Bubendorf Zunzgen Diepflingen Ramlinsburg Lupsingen
Büren
SO
Ziefen
Laufen
Frenke
Hölstein
Bretzwil
Tenniken Diegten
Arboldswil
Wahlen
Liesberg
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NuglarSt. Pantaleon
Titterten Reigoldswil
Lauwil
Standorte des Kompetenzzentrums Kind, Jugend, Familie 0
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Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Büro, Kinder-, Jugendund Familienberatung, Liestal
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Jugendzentrum Liestal
(Stand Dezember 2011)
20 km
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Jugendzentrum Laufen
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Club Underground, Sissach
Die markierten Gemeinden zeigen die Auftraggebenden des Kompetenzzentrums KJF (Stand 31. Dezember 2011). Standorte Bereich Jugend: (Als Postadresse bitte nur die Adresse des Kompetenzzentrums KJF in Liestal verwenden.) Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Poststrasse 2 / Postfach 230 4410 Liestal Club Underground / Jugendzentrum Sissach Zunzgerstrasse 58 4450 Sissach
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Jugendzentrum Laufen Delsbergerstrasse 62 4242 Laufen
Jugendraum Bubendorf Langgarbenstrasse 12 4416 Bubendorf
Jugendzentrum Liestal Seestrasse 4 4410 Liestal
Jugendraum Lupsingen Liestalerstrasse 36a 4419 Lupsingen
Jugendcafé Gelterkinden (im Jundt-Huus) Hofmattweg 2 4460 Gelterkinden
Jugendraum Lausen (im Schulhaus Rolle) Unterdorfstrasse 11 4415 Lausen
Organigramm Organigramm Kompetenzzentrum KJF
Das Kompetenzzentrum KJF ist in die drei Bereiche Kind, Jugend und Familie unterteilt, um die Bedürfnisse der Zielgruppen bei der Entwicklung und Umsetzung unserer Angebote umfassend berücksichtigen zu können.
Die Aktivitäten des Bereichs Jugend werden in die drei regionalen Zentren Laufen, Liestal und SissachGelterkinden unterteilt.
Kompetenzzentrum 1. Analysen, Konzepte und Beratung für Institutionen und Gemeinden in Kinderpartizipation, standortorientierte Jugendarbeit und mobile Jugendarbeit 2. Präventionsprojekte und Gesundheitsförderung im Bereich Sucht und Gewalt 3. Beratung, Coaching und Supervision von Einzelpersonen, Familien, Gruppen und Institutionen 4. Erlebnispädagogische Angebote
Bereich Kind
Bereich Jugend
Bereich Familie
Kinderkraftwerk
Jugendzentren & Jugendräume
helpnet Jugend- und Elternberatung
X - Island – Ferienpass Region Liestal, Sissach und Gelterkinden
Forum Familie
Streetwork Projekte: FunSportNight Girls Connected Real DJ-Support
Zentrum Laufen • Jugendzentrum & Streetwork Laufen und Region
Zentrum Liestal
Zentrum Sissach - Gelterkinden
• Jugendzentrum Liestal • Offene Jugendarbeit Bubendorf • Offene Jugendarbeit Lausen • Offene Jugendarbeit Lupsingen • Streetwork Region Liestal • Streetwork Birsfelden
• Club Underground / Jugendzentrum & Streetwork Sissach und Region • Offene Jugendarbeit Gelterkinden
Mehr Informationen zur Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL auf Seite 62.
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Bereich Kind Bereich Kind
Zum Bereich Kind gehören das KinderKraftWerk und der Ferienpass X-Island. Das KinderKraftWerk ist in seiner Art ein schweizweit einzigartiges Projekt, um die Mitwirkung von Kindern in Gemeinden gezielt zu fördern. Der Ferienpass X-Island Region LiestalSissach-Gelterkinden bietet ein umfangreiches und pädagogisch wertvolles Sommerferienangebot für Kinder und Jugendliche.
Interview mit Zeno Steuri zum KinderKraftWerk Bereichsleiter Kind, Leiter KinderKraftWerk und Ferienpass X-Island
Berufliche Laufbahn Zeno Steuri: 1978 - 1985
Berufslehre und Anstellung als Gitarrenbauer, Levinson AG, Basel
1991 - 1995
Leiter kulturelle Jugendarbeit “e9 jugend und kultur“, Basel
1995 - 1999
Leiter Jugendarbeit kath. Kirche Binningen-Bottmingen
1999 - 2004
Bereichsleitung und Mitglied der Geschäftsleitung der „Job Factory Basel AG“
2005 - 2011
Geschäftsführer Kinderbüro Basel
Seit Okt. ‘11
Mitbegründer und Inhaber der shochzwei gmbh
Leiter KinderKraftWerk und Ferienpass X-Island im Kompetenzzentrum KJF
Thomas Furrer: Kinderpartizipation ist dir ein wichtiges Anliegen. Was willst du mit der Beteiligung von Kindern an Entscheidungsprozessen erreichen?
Wie können Gemeinden durch das KinderKraftWerk profitieren?
Zeno Steuri: Kinder sollen Teil-haben und Teil-sein von Veränderungen, die in ihrer direkten und indirekten Lebenswelt passieren. Sie sollen ihr Expertenwissen als Kinder dort einbringen können, wo es sie auch betrifft, zum Beispiel in der Planung von öffentlichen Spielplätzen und Freiräumen, bei der Verkehrssicherheit und der Schule. Durch diese Partizipation findet auch eine Identifikation statt und eine Bestätigung der Selbstwirksamkeit, was sich auch auf das spätere Engagement als Erwachsene im Gemeinwesen auswirkt.
Das KinderKraftWerk berät die Gemeinden, wie sie die Ressourcen von Kindern gewinnbringend in die Planung und Gestaltung ihres Gemeinwesens einbinden können. Dabei entsteht ein Mehrwert für beide Seiten, und die Lebensqualität für Familien und Kinder verbessert sich nachhaltig. Dieser Standard kann dann zum Beispiel mit dem Erwerb des UnicefLabels „Kinderfreundliche Gemeinde“ auch als Standortfaktor gesichert werden.
Bitte nenne ein Beispiel, wie Kinder in ihrer Wohngemeinde an Planungsarbeiten mitgewirkt haben. In Lausen haben im vergangenen Jahr 21 Kinder aller Primarstufen in einer Projektwoche an der Neugestaltung ihres Pausenhofareals mitgewirkt. Gemeinsam mit Fachleuten haben sie Modelle und Pläne entwickelt, wie sie sich ihr Pausenareal vorstellen. Erfahrene Spielplatzgestalter planen nun die Umsetzung. Dabei werden die Kinder beim Neubau als Mitarbeitende einbezogen.
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Zeno Steuri Bereichsleiter Kind Leiter KinderKraftWerk und Ferienpass X-Island
KiKaWa KinderKraftWerk
Im Oktober 2011 startete Zeno Steuri, der ehemalige Leiter des Kinderbüros Basel, mit der Unterstützung der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL ein schweizweit einzigartiges Projekt zur Förderung der Kinderpartizipation: Das KinderKraftWerk (KiKaWa) im Kanton Baselland. Das KinderKraftWerk ist eine Vernetzungsplattform für Kinderideen und Anliegen und zugleich Ansprechpartner für Gemeinden und Institutionen, die die Beteiligung von Kindern in den Lebensbereichen, die sie betreffen, fördern wollen. Wie bei einem herkömmlichen Kraftwerk sollen die Energie beziehungsweise die Ressourcen von Kindern im Kanton Baselland möglichst gut genutzt werden. Ideen von Kindern werden im „Ideenspeicher“ gesammelt und nach Bedarf den Gemeinden zugeleitet. Mit einem „Stromscheck“ können Gemeinden, die dem Netz des KinderKraftWerks angeschlossen sind, von dieser Energie im Rahmen einer Projektberatung oder eines „Kinderkrafttages“ mit Kindern profitieren. „Generatoren-Gemeinden“, die solche Projekte mit Kindern lancieren, erhalten als „Einspeisevergütung“ zusätzliche Beratung für die Entwicklung von kinder- und familiengerechten Strukturen.
Kinder sind Experten in ihrer Lebenswelt. Indem Kinder ihre Ideen und Anliegen direkt einbringen können, werden sie zu Beteiligten und somit Teil einer für sie wichtigen Entwicklung oder Planung. Sie tragen selber zur Erfüllung ihrer Bedürfnisse bei und erleben, dass sie mit ihrem Engagement etwas bewirken können. Das Projekt fand von Anfang an ein gutes Echo in der Presse und der Fachwelt. Nun arbeitet Zeno Steuri an der Vernetzung mit den Gemeinden und Schulen im Kanton Baselland. Die Gemeinde Pratteln und eine Lehrperson aus Frenkendorf haben bereits um Beratung durch das KinderKraftWerk gebeten. Auch die Elternbildung Baselland möchte das Projekt in ihr Angebot aufnehmen. Im Mai 2012 wird Zeno Steuri in der Schulleitungskonferenz der Primar- und Sekundarschulen das KinderKraftWerk präsentieren.
Zeno Steuri Leiter KinderKraftWerk Mehr Informationen www.kinderkraftwerk.ch
Workshop „Bestandesaufnahme Lebensqualität“ in Reinach mit Kindern ab 7 Jahren
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Ferienpass X-Island Region Liestal-Sissach-Gelterkinden
Feuershow am X-Island-Fest
Das Wichtigste in Kürze Während der Sommerferien 2011 fand zum vierten Mal der Ferienpass Region Liestal „X-Island“ statt, das erste Mal mit einer Dauer von vier Wochen. Wie alle Jahre umfasste das Programm vom 18. Juli bis 12. August eine Vielzahl abwechslungsreicher Angebote: Die externen Veranstaltungen bildeten ein buntes Gemisch von Ausflügen und Kursen, von Museumsbesuchen, künstlerischer Aktivität, Kochexperimenten, Naturbeobachtungen, Sportanlässen und abenteuerlichen Expeditionen. Im Feriendorf „X-Island-Base“ wurde die Geschichte einer entführten Prinzessin gespielt, die von Ritterinnen und Rittern befreit werden musste. Es gab viele Möglichkeiten zu basteln, zu spielen und zu forschen. Voller Stolz standen eines Tages vier Mädchen vor mir, zeigten keck ihre Ferienpässe und sagten freudig: „Wir haben noch je einen Gutschein und gehen jetzt nochmals Glacé essen“. Und weg waren sie.
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Es war ein erfolgreicher Ferienpass-Sommer. Die Teilnehmerzahlen konnten trotz einer Preiserhöhung auf 35 Franken pro Ferienpass nochmals leicht gesteigert und das Angebot ausgebaut werden. Insgesamt haben 361 Kinder und Jugendliche aus insgesamt 25 Gemeinden am Ferienpass teilgenommen. Sie belegten 1332 Kursplätze, lösten 242 Eintritte ins Feriendorf und nahmen 175 Mittagessen ein. Von den 119 ausgeschriebenen Veranstaltungen erhielten 112 genügend Anmeldungen. Leider fielen vier von ihnen wegen des nassen Wetters im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. 59 Organisationen, Vereine und Firmen konnten 108 Veranstaltungen erfolgreich durchführen. Die Begeisterung hielt noch Wochen später an, wie den Rückmeldungen auf den Auswertungsfragebögen (Rücklaufquote 21 Prozent) zu entnehmen ist. Eine junge Teilnehmerin schwärmte: „Danke für die vielen Angebote, die wir erleben durften.“ Wer Mut hat, wird belohnt! In der Allee in Liestal vor dem Jugendzentrum versammelt sich eine Gruppe 14- bis 15-jähriger Mädchen. Ihre Blicke wandern etwas unsicher umher, dann wieder zurück zu mir. Sie scheinen mich zu fragen: „Soll ich wirklich?“ – Drei Stunden später treten ein paar junge Frauen aus dem Haus. Ich muss genau hinsehen. Ja, es sind die Gleichen, und doch sind sie anders. Die Unsicherheit von vorhin ist verschwunden. Sie haben sich auf das Abenteuer, einen Nachmittag mit einer Profi-Designerin zu verbringen, eingelassen und dabei ihre Schönheit entdeckt. Jede Nachfrage erübrigt sich. Sie strahlen vor Selbstbewusstsein.
X-Island
Ferienpass X-Island Region Liestal-Sissach-Gelterkinden Es ist Ferienpass-Zeit
Siegerehrung auf der X-Island-Base
Wie schon in den vergangenen Jahren verwandelten sich die Sommerferien für 361 Kinder und Jugendliche aus der Region Liestal in die geheimnisvolle Welt „X-Island“. Der Startschuss zum Abenteuer fiel in der dritten Ferienwoche am 18. Juli 2011. Eine Gruppe Kinder setzte sich in der Kantonsbibliothek an den Computer und schrieb X-Island-Grüsse ins elektronische Tagebuch. Dieses wurde dann auch während der X-Island-Base dank der Animation und der Hilfestellung durch das X-Island-Team von den Kindern und Jugendlichen rege genutzt, um von ihren Erlebnissen zu berichten. Die Stimmung unter den Schreibenden war super und ein Mädchen verriet den anderen eines seiner Ziele: „Das Skateboard fahren hat noch nicht so super geklappt, aber das kann ich ja noch üben.“ Leider hat es aber mit dem Skateboard-Kurs nicht geklappt. Dieser musste, wie drei andere Veranstaltungen auch, wegen des regnerischen und kalten Wetters abgesagt werden. Doch davon liessen sich die Abenteurer von X-Island nicht abschrecken. Sie nutzten rege das vielfältige Angebot, um die Welt um sie herum zu erleben, zu entdecken und zu gestalten. Was es zu erleben gab
Faszination Pferde im Reitsportzentrum Galms
119 externe Veranstaltungen waren im Programm ausgeschrieben, davon konnten unter der Leitung von 59 Firmen, Organisationen und Vereinen 108 durchgeführt werden. Das Interesse war unermüdlich, es gab viele Anmeldungen und lange Wartelisten. Der ultimative Run fand auf das Tierheim beider Basel statt. Der Kurs „Hilfe für Hund, Katz und Co.“ bot maximal acht Kindern Platz, angemeldet hatten sich über 80, Enttäuschungen blieben unvermeidlich. Alle Angebote und Wünsche zu koordinieren, ist und bleibt eine grosse Herausforderung, die allerdings dank eines neuen elektronischen Anmeldesystems stark erleichtert wurde. Einmal mehr ist es gelungen, jedem Kind mindestens die Hälfte seiner Wünsche zu erfüllen und dabei mindestens einer seiner Favoriten zu berücksichtigen. Alles in allem wurden 1332 Kursplätze belegt, pro Tag waren jeweils zwischen 30 und 110 «Ferienpässler/innen“ in geführten Gruppen unterwegs. Acht Grundangebote konnten von den stolzen Besitzern und Besitzerinnen eines Ferienpass’ während der ganzen sechs Wochen Sommerferien genutzt werden: Die Kantonsbibliothek unterhielt den Ferienpass-Blog – ein elektronisches Tagebuch –, das rund um die Uhr zur Verfügung stand.
Armbrustschiessen auf der X-Island-Base
Verschiedene Geschäfte und Firmen, wie zum Beispiel Schwimmbad Gitterli, Kino Oris, Glatscharia und Solarbobanlage Langenbruck, gewährten attraktive Rabatte. Gratis-Glacé gab es im Restaurant Stadtmühle und Gratis-Minigolf in Pratteln. Inbegriffen im Ferienpass-Grundtarif waren zusätzlich vier Tageskarten für die X-Island-Base. Neun Tage war das Feriendorf X-Island-Base geöffnet.
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X-Island
Ferienpass X-Island Region Liestal-Sissach-Gelterkinden
Jeden Tag zwischen 9 und 16 Uhr tummelten sich bis zu 40 Kinder in der „Allee“ in Liestal. Aufgrund der grossen Nachfrage im Vorjahr wurden auch wieder Übernachtungen in der Turnhalle des Schulhauses Frenke angeboten und 22 Kinder nahmen daran teil. Neben dem abwechslungsreichen Sport-, Bastel- und Actionprogramm war auch für die Verpflegung gesorgt. Der Brüderli-Partyservice bereitete in Zusammenarbeit mit der Kantine Schild jeden Mittag ein Mittagessen zu. Für die kleinen Pausenverpflegungen dazwischen war ein freiwilliger Mitarbeiter besorgt. Jederzeit gab es für hungrige und durstige Mäuler frische Früchte, Tee und Sirup. Insgesamt wurden 242 Besuche und 175 verkaufte Mahlzeiten gezählt.
Schwertkampf auf der X-Island-Base Neuigkeiten Auf vielseitigen Wunsch wurde die FerienpassZeit von drei auf vier Wochen verlängert. Diese Erweiterung erwies sich als positiv und fruchtbar. Zeitlich war das Programm, das im Vergleich zum Vorjahr sogar noch ausgebaut wurde, ausgedehnter und dadurch besser koordinierbar. Pro Tag waren durchschnittlich weniger Kinder unterwegs, was eine deutlich bessere Betreuungsleistung durch freiwillige Mitarbeitende ermöglichte. Die Kinder und Jugendlichen konnten ihre Auswahl von Veranstaltungen einfacher auf verschiedene Tage verteilen. Versuchsweise wurde ein neuer Angebotstyp, die Kind-Eltern-Ausflüge, angeboten. Die Idee dahinter ist, den Kindern und Jugendlichen, die gerne mit den Eltern etwas unternehmen möchten, dies in begleiteten erlebnispädagogischen Ausflügen zu ermöglichen. Allerdings stiess das Angebot noch auf wenig Interesse.
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Die Preise Die Kinder und Jugendlichen erwarben einen X-Island-Pass für 35 Franken, wenn sie in einer der 14 angeschlossenen Gemeinden wohnen oder zur Schule gehen, beziehungsweise 70 Franken, wenn sie beide Bedingungen nicht erfüllten. Von den externen Veranstaltungen waren mehr als zwei Drittel gratis, nur besonders aufwändige Aktionen kosteten zusätzlich zwischen 2 und 100 Franken. Der Eintritt in die X-Island-Base betrug 5 Franken pro Tag ab dem fünften Besuch und 25 Franken pro Nacht, Tagesgäste ohne Ferienpass bezahlten 8 Franken pro Tag. Ein Mittagessen kostete 7 Franken.
Das Leben auf X-Island
X-Island-Fest
Auf der Ferienpass-Insel X-Island wurde im Jahr 2008 nach deren Entdeckung fleissig gebaut. Nach dem Spatenstich zur Siedlung wuchs die Gemeinschaft zu einem Dorf zusammen. Im Jahr 2011 erwarteten die Bewohner und Bewohnerinnen hohen Besuch. Bis zu 40 Kinder pro Tag engagierten sich fleissig bei den Vorbereitungen, um dem König einen ritterlichen Empfang zu bieten. T-Shirts wurden mit Wappen bemalt, Rüstungen gebastelt, Treffsicherheit mit Lanze und Armbrust geübt, Rosse – Steckenpferde! – herausgeputzt und geschmückt. Denn am grossen Turnier wollte jeder den König überzeugen und zum Ritter geschlagen werden. Doch bis es soweit war, mussten einige Abenteuer überstanden werden.
Der grosse Tag, an dem der König X-Island besuchen wollte, rückte näher. Wo steckt bloss die Prinzessin? Was denkt wohl der König, wenn sie nicht wieder auftaucht? Doch im letzten Augenblick gelang es den Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern, die Königstochter zu finden. Erleichterung machte sich breit. Der Weg war geebnet, und alle halfen eifrig mit, den festlichen Empfang des Königs vorzubereiten. Dazu gehörte auch nochmals das Training in allen Turnierdisziplinen, wie Lanzenstossen, Schwertkampf und Armbrustschiessen sowie das Instandhalten der Rüstungen und Schilder. Aber bei strömendem Regen war nicht daran zu denken, draussen dem König seine Künste vorzuführen. Das Fest musste in den Gemeinschaftsraum verlegt werden. Alle feierten gebührlich bei einem feinen Essen und hofften insgeheim, dass dem König keine der vielen Heldentaten und Arbeitseinsätze für das X-IslandDorf und die Insel entgangen sind. Der Traum von X-Island erfüllte sich: Im Raum herrschte ehrfürchtige Stille, als der König alle Dorfbewohner/innen mit Namen zu sich rief und jedes Kind einzeln in den Ritterstand erhob.
Da war zum Beispiel die Geschichte mit dem Drachen, der die Prinzessin des Königs entführt haben soll. Voller Begeisterung und Motivation, die Unglückliche zu befreien, sind die Dorfbewohner/innen losgezogen. Eine wilde Suche nach dem Ungeheuer im Wald begann. Zurückgekehrt sind nach zwei Stunden enttäuschte und wütende Gesichter. So schreibt ein 9-jähriges Mädchen im Blog: „Mir hat eigentlich alles gefallen. Aber als wir in den Wald gegangen waren, um den Drachen zu besiegen, war dies nur eine Falle.“Jemand hatte ihnen einen üblen Streich gespielt. Der Drachen war ein Luftballon, und von der Prinzessin fehlte nach wie vor jede Spur.
Königlicher Besuch auf der X-Island-Base
Mittagspause auf dem X-Island-Base-Trampolin
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X-Island
Ferienpass X-Island Region Liestal-Sissach-Gelterkinden
Vernetzung Während auf der X-Island-Base in spielerischer Art ein Beziehungsnetz zwischen allen Beteiligten gesponnen wird, wirkt im Hintergrund ein grosses System mit zahlreichen Vernetzungen. Gepflegt wurden Kontakte zu vielen verschiedenen Partnerinnen und Partnern, deren Auflistung mit Namen zahlreiche Seiten füllen würde. Die meisten Partnerinnen und Partner lassen sich aber einer von drei grossen Gruppen zuteilen: Veranstalter sind alle jene Vereine, Organisationen und Firmen, die mit ihren Beiträgen ein spannendes Ferienprogramm zusammenstellen und so den Kindern neue Lernmöglichkeiten und Beziehungsfelder anbieten. Freiwillige Mitarbeitende sind all jene Personen, die aktiv an der Front den Kindern als erste Ansprechpersonen dienen und denen daher nicht selten das Herz ausgeschüttet wird. Offizielle Stellen, wie zum Beispiel Gemeindeverwaltungen und Schulen, sind jene Instanzen, die mit ihrer Arbeit und auch politischem Engagement für die Finanzierung und Bekanntmachung des Angebots sorgen, damit sich die Kinder in einem motivierenden und fördernden Umfeld entwickeln können. Keine der genannten Gruppen ist wichtiger als die andere, denn fällt eine weg, dann bleibt der Ferienpass in seiner Organisation, Koordination und Durchführung stecken. Je besser die Zusammenarbeit aller gelingt, umso mehr kehren die Ferienpässler/innen nach dem Abenteuer gestärkt in ihren Alltag zurück.
Eine spezielle Herausforderung wird auch der Wechsel in der Ferienpass-Leitung sein. Zeno Steuri hat im Januar 2012 die Leitung von Christa Thomke übernommen. Dank Im Rahmen der Evaluation des Ferienpass’ drückte eine Mutter ihre Dankbarkeit aus: „Ich möchte mich für das abwechslungsreiche Programm nicht nur bei der Projektleiterin bedanken, sondern auch den netten Wegbegleiter/innen. So kamen die Kinder sicher an. . Auch den Leiterinnen und Leitern, die das Programm durchführten, danke ich herzlich. Der Ferienpass war super toll vielseitig.“ Dieser Dank richtet sich stellvertretend an alle, die in irgendeiner Weise zum Gelingen des Ferienpass’ 2011 beigetragen haben. Vielen Dank für jedes grosse und kleine Engagement!
Christa Thomke, Leiterin Ferienpass (bis 2011) Zeno Steuri, Leiter Ferienpass (ab 2012)
Ausblick Der Ferienpass ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Mehr Kinder nahmen an mehr Veranstaltungen teil. Häufiger kamen auch Anfragen von Kindern, die weder in FerienpassGemeinden wohnten noch dort zur Schule gingen. Deshalb fiel anfangs Sommer der Startschuss zur Ausweitung des Einzugsgebiets, verschiedene neue Gemeinden wurden zur Teilnahme am Ferienpass angefragt. Von 21 Gemeinden haben fünf definitiv zugesagt und zwei weitere für das Jahr 2012 ihre Teilnahme probeweise zugesichert. Es wird ein wichtiges Ziel im Jahr 2012 sein, diese neuen Gemeinden in den bestehenden Ferienpass gut zu integrieren, sodass Kinder und Eltern vom Angebot erfahren und sich fleissig anmelden. Weil wir durch den Ausbau der angeschlossenen Gemeinden auch mehr Ferienpässler/innen zur Teilnahme erwarten, werden wir das Programm weiter ausbauen müssen. Die Idee von mehrtägigen Kursen wird erhalten bleiben, denn uns ist bereits die Durchführung eines Nothelferkurses für Jugendliche zugesichert worden.
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Informationen X-Island: Angeschlossene Gemeinden / Auftraggebende: Arisdorf, Bretzwil (ab 2012), Bubendorf, Büren, Frenkendorf, Füllinsdorf, Gelterkinden (ab 2012), Giebenach, Hersberg, Hölstein, Lausen, Liestal, Lupsingen, Nuglar, Reigoldswil (ab 2012), Seltisberg, St. Pantaleon, Tenniken (ab 2012), Titterten (ab 2012), Waldenburg (ab 2012), Ziefen (ab 2012) Anzahl Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 14 Jahren in den angeschlossenen Gemeinden (2011): 3‘617 Durchführung seit: 1997 Ansprechperson der auftraggebenden Gemeinden: René Frei, Bereichsleiter Sicherheit Stadt Liestal (als Vertreter der Begleitgruppe Ferienpass) Mehr Informationen zum Ferienpass X-Island:
www.x-island.ch
Jugend Bereich Jugend
Der Bereich Jugend ist Kernbereich des Kompetenzzentrums Kind, Jugend, Familie KJF. Die Offene Jugendarbeit nahm 1991 im Jugendzentrum Liestal ihren Anfang. In den vergangenen 20 Jahren entwickelten sich aus diesem Jugendzentrum die drei Bereiche Kind, Jugend, Familie und somit das Kompetenzzentrum KJF. Von unseren Angeboten und Dienstleistungen profitieren Jugendliche in rund 40 Gemeinden.
Die Angebote des Bereichs Jugend:
Das Leitungsteam des Bereichs Jugend besteht aus den drei Zentrumsleitern Thomas Furrer, Guido Langenegger und Philipp Frei.
Die Offene Jugendarbeit betreibt verschiedene Jugendzentren, Jugendräume und Streetwork (mobile Jugendarbeit) in der Nordwestschweiz im Auftrag von verschiedenen Gemeinden.
Weitere Informationen zur Arbeitsstruktur können dem Organigramm auf Seite 9 entnommen werden.
Weitere Aktivitäten:
Die FunSportNight ist ein Sportanlass für Jugendliche und wird in Turnhallen im Kanton Baselland veranstaltet. Diese Veranstaltung wurde 2003 unter der Bezeichnung „Fun-Night“ erstmals durch die Offene Jugendarbeit OJA angeboten. 2011 wurde mit der „FunSportNight“ dieser Sportanlass mit einem überarbeiteten Konzept neu lanciert.
Girls Connected ist ein Angebot der Offenen Jugendarbeit OJA, das speziell auf die Bedürfnisse von Mädchen ausgerichtet ist. Girls Connected wird in mehreren Jugendzentren und -räumen durchgeführt. Mehrmals pro Jahr treffen sich zudem die Mädchen aus allen Girls Connected-Gruppen zu einem gemeinsamen Mädchentag.
Die FunSportNight bietet eine attraktive Mischung aus Sport- und Spielturnier sowie Partystimmung in der Turnhalle.
Girls Connected im Internet: www.girlsconnected.ch (Facebook-Gruppe)
Der Real DJ-Support dient der Förderung von DJs und der elektronischen Musik in der Nordwestschweiz. Zusammen mit Partnern (zum Beispiel Sacom AG und Pioneer Schweiz) und Profi-DJs sowie Musikproduzenten wird ein qualitativ hochstehendes Schulungsangebot durchgeführt. Real DJ-Support im Internet: www.realdj.ch (ab Sommer 2012)
FunSportNight im Internet: www.funsportnight.ch (Facebook-Gruppe) Mehr Informationen zur FunSportNight sind auf Seite 45 zu finden.
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Sissach
Kurzportrait Zentrum Sissach-Gelterkinden
Das Zentrum Region Sissach-Gelterkinden umfasst Ende 2011 neun Gemeinden als Auftraggeber. Zu den Angeboten des Bereichs Jugend (Offene Jugendarbeit OJA) gehören das Jugendzentrum Sissach (Club Underground), Streetwork Region Sissach und das Jugendcafé Gelterkinden.
Thomas Furrer
René Portmann
Allan Vetterli
Stephanie Nussbaumer
Zentrumsleiter Region Sissach-Gelterkinden Leiter Club Underground
Leiter Streetwork Region Sissach
Mitarbeiter i. A. Club Underground Leiter FunSportNight
Mitarbeiterin i. A. Club Underground
Gruppenfoto Real-DJSupport mit Oliver Ma
Offene Jugendarbeit Region Sissach Das Wichtigste in Kürze Ende 2011 wurde das siebte Betriebsjahr der Zusammenarbeit des Trägervereins für Offene Jugendarbeit Region Sissach und der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL erfolgreich abgeschlossen. Nebst den regelmässigen Öffnungszeiten des Club Undergrounds und der bewährten Präsenz des Streetworkers im öffentlichen Raum stand das Jahr 2011 im Zeichen einer konsequenten Weiterentwicklung der Angebote. Mit den „FunSportNights“ wurde eine neue Plattform für Sportveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Jugendlichen in der Region Sissach geschaffen. Der DJ-Support „Real DJ‘s“ förderte über 20 Jugendliche durch verschiedene Workshops rund um Themen der elektronischen Musik. Es freut uns, dass aus diesem Jugendangebot zahlreiche sichtbare Ergebnisse resultierten. Die durch den Club Underground begleiteten Jugendlichen gehören zu den erfolgreichsten DJs in der Nordwestschweiz und werden auch zunehmend in der ganzen Schweiz für Veranstaltungen engagiert.
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Die Partys im Club Underground besuchten bis zu 190 Jugendliche pro Anlass. Für die Mädchen wurde mit „Girls United“ auch ein neues Angebot lanciert. Im Jugendcoaching begleiteten wir rund 20 Jugendliche in der Talentförderung und in verschiedenen Lebensfragen. Erstmals fand ein Club Underground-Camp in Spanien statt.
Michael Lagnaz Praktikant Club Underground
In diesem Camp arbeiteten wir mit den Jugendlichen in verschiedenen Workshops an Themen zur Persönlichkeitsentwicklung und der persönlichen Zukunftsplanung. Auch die Angebote der Jugendmobileinsätze wurden erweitert. In zwei Gemeinden führten wir erstmals mehrtägige Einsätze durch. Sport- und Spielturniere, Open-Air-Partys und Open-Air-Kino-Abende ermöglichten den Jugendlichen eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung. Insgesamt wurden durch die Offene Jugendarbeit Region Sissach rund 50 Veranstaltungen angeboten, gesamthaft rund 30 Jugendliche halfen in der Organisation tatkräftig mit.
Gruppenfoto jugendliche Mitarbe
Fabio Kunz (ab 2012) Mitarbeiter Streetwork Region Sissach
Mehr Informationen zu den FunSportNights sind auf Seite 45 zu finden.
artinez
Teamfoto der Club Underground-Mitarbeitenden
eitende
Der Club Underground bietet ein vielseitiges und attraktives Jugendangebot
Zeitraum zu begleiten und ihnen Unterstützung in verschiedenen Lebensfragen zu bieten.
Die Öffnungszeiten des Clubs erfolgten wie gewohnt friedlich und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Die Besucher/innen befinden sich in einem Generationenwechsel. Nebst den Stammbesucher/innen, die teilweise seit sieben Jahren die Angebote des Clubs nutzen, finden auch neue Jugendliche den Weg zu uns. Wir stellen fest, dass weniger Jugendgruppen das Angebot nutzen, sondern vermehrt einzelne Jugendliche oder kleine Gruppen den Club Underground besuchen.
Wir entwickelten das Coachingkonzept zu verschiedenen Lebensfragen weiter. Aufgrund der Erfahrungen sehen wir weiterhin hohes Potential, um mit diesem Angebot eine wachsende Zahl von Jugendlichen gezielt und nachhaltig fördern zu können. Vor allem entwickelten wir das Talentcoaching deutlich weiter. Jugendliche mit erkennbaren Talenten und Stärken sollen in der Weiterentwicklung und dem gezielten Einsatz dieser Fähigkeiten unterstützt werden.
Die Jugendlichen gestalteten zusammen mit dem Leitungsteam ein abwechslungsreiches Angebot. Die ungefähr 500 einstündigen DJ-Sessions waren während der Öffnungszeiten meist ausgebucht, bis zu 190 Jugendlichen besuchten die attraktiv gestalteten Partys. Im Club fanden wieder die bereits bekannten Spielturniere statt. Am zahlreichsten besucht wurden die Playstation-Turniere auf Grossleinwand. Vor dem Club nutzten in den Sommermonaten einige Jugendliche zeitweise das Fussballfeld für Sport. Wachsende Nachfrage im Jugendcoaching
Tatkräftige Unterstützung durch die Betriebsgruppe
Besonders positiv entwickelte sich das seit 2007 angebotene Jugendcoaching. Rund 20 Jugendliche nutzten im Alter von 15 bis 22 Jahren dieses Angebot. Die Coachinggespräche ermöglichten uns, die Jugendlichen ziel- und lösungsorientiert über einen längeren
Die Betriebsgruppe des Club Undergrounds besteht Ende 2011 aus ungefähr 30 Jugendlichen. Das Engagement einzelner Jugendlicher ist weiterhin beeindruckend. So entwickelten einige Jugendliche mit viel Kreativität und Zeitaufwand professionelle Event-
dekorationen oder unterstützen uns in technischen Projekten. Erwähnenswert ist auch die Entwicklung einiger älterer Jugendlicher, die zunehmend Verantwortung für die jüngeren Mitarbeitenden übernehmen. Es freut uns zu beobachten, wie diese älteren Jugendlichen das im Club Underground erworbene Wissen an die nächste Club Underground-Generation weitergeben. Zahlreiche Events bieten eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung Rund 50 Veranstaltungen fanden in der Region Sissach statt. Im März 2011 wurde mit „Girls United“ ein neues Angebot nur für Mädchen geschaffen. Bis zu 14 Mädchen besuchten die sieben Mädchentreffen. Ausser verschiedenen Aktionen im Club Underground wurde unter anderem auch ein Ausflug zum Seilpark auf der Wasserfallen bei Reigoldswil durchgeführt. Mit einem neuen Konzept lancierten wir im Herbst 2011 die „FunSportNight“ in der Region Sissach. Diese vor allem im Herbst und Winter durchgeführten Sportevents führten wir bis Ende des Jahres in drei verschiedenen Gemeinden durch. Das Ziel der „FunSportNight“ ist, zusammen mit jugendlichen Mitarbeitenden ein Sportevent anzubieten, der eine attraktive Verbindung von Sport, Musik und Party ermöglicht. Die „FunSportNight“ soll auch eine Plattform für neue Sporttrends und Bewegungsmöglichkeiten für Jugendliche bieten. Bis Ende 2011 entschieden sich zwei Jugendliche, die „FunSportNight“ gemeinsam
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Sissach
Offene Jugendarbeit Region Sissach
mit den Mitarbeitenden der OJA Region Sissach regelmässig durchzuführen. Das Angebot befindet sich momentan in der Aufbauphase. Wir sind der Meinung, dass die „FunSportNight“ ein hohes Potential bietet, um Jugendlichen eine vielseitige und gesundheitsfördernde Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen. 2011 trafen sich neunmal bis zu 18 DJs zum „Real-DJ-Support“ im Club Underground. Die Workshops konnten durch die Mitarbeit von Jonas Messerli (Mitarbeiter Sacom / Pioneer Schweiz) und Oliver Martinez (international bekannter DJ) attraktiv gestaltet werden. Die Jugendlichen freuten sich über das zur Verfügung gestellte professionelle DJ-Equipment. In vielen Übungsstunden vertieften die DJs ihre Fähigkeiten und experimentierten mit der elektronischen Musik. Für einige DJs zahlte sich die Geduld bereits aus. An einem Ende 2011 durchgeführten DJ-Wettbewerb in Basel belegten zwei DJs aus dem „Real-DJ-Support“ die ersten beiden Siegerplätze. Das Jugendmobil war in sechs Gemeinden gesamthaft zehn Tage im Einsatz. In Itingen und Diegten wurden erstmals dreitägige Aktionen von Mittwoch bis Freitag durchgeführt. Zum Beispiel erhielten die Jugendlichen in den Gemeinden in der Umgebung von Sissach durch Street-Art, Sport- und Spielturniere, Open-Air-Partys, Open-AirKino-Abende, Cocktailworkshops eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung. Bleibende Erinnerungen durch das Spanien-Camp Vom 9. bis 16. Oktober fand das erste Club Underground-Camp in Spanien mit neun Teilnehmenden statt. Die Jugendlichen erlebten in diesem Camp eine spannende Freizeit und profitierten von den Workshops rund um die Themen der Persönlichkeitsentwicklung und Methoden der persönlichen Zukunftsplanung. Zahlreiche Jugendliche können es bereits jetzt kaum erwarten, das nächste Club UndergroundCamp besuchen zu können.
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Hohe Nutzung von Facebook Den Mitarbeitenden der OJA Region Sissach fiel auf, dass der Werbeaufwand in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen ist, um Jugendliche erfolgreich auf unsere Aktivität aufmerksam zu machen. Die Gründe dafür sind aus unserer Sicht vielseitig. Viele Jugendliche verbringen auch an Freitag- oder Samstagabenden ihre Freizeit zu Hause vor ihrem Computer und treffen ihre Freunde virtuell auf Facebook. Um auf dieser für Jugendliche wichtigen Internetplattform mit unseren Angeboten präsent zu sein, erhöhten wir unsere Präsenz auf Facebook deutlich.
Quelle: Willemse, I.,Walter, G. & Süess, D. (2010). JAMES – Jugend, Aktivität, Medien- Erhebung Schweiz. Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Zürich
Die Ergebnisse der in der Schweiz durchgeführten JAMES-Studie aus dem Jahr 2010 belegen, dass jeder zweite Jugendliche täglich oder mehrmals pro Woche Facebook besucht. Diese Werte dürften sich seit der Erfassung dieser Daten tendenziell erhöht haben. Zunehmende Beratungen durch den Streetworker In Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Jugendlichen, dem Boxclub sowie dem Kempo-Kampfsportclub Sissach lancierte der Streetworker einen Workshop für Kinder und Jugendliche. In den meisten Kampfsportarten sind Disziplin, Respekt und Selbstbeherrschung eine wichtige Grundregel. Diese ist im Kampfsport seit langer Zeit fest verankert. Im Training, das sich an uralten Traditionen und Prinzipien orientiert, kann sowohl die körperliche als auch die geistige Kontrolle gefördert werden. Während des Workshops flossen pädagogische Elemente ohne Druck ein. Kampfkunst ist nicht einfach Sportunterricht, sondern eine Rückbesinnung auf sinnvolle Werte und eine Auseinandersetzung mit sich selbst und seinem Nächsten.
Öffnungszeiten Club Underground: Mittwoch 15.00 - 22.00 Uhr Donnerstag 18.00 - 22.00 Uhr (alle 14 Tage, Okt. bis Apr.) Freitag 19.00 - 23.00 Uhr Samstag gemäss Vorankündigung Angeschlossene Gemeinden / Finanzgeber/innen: Böckten, Diegten, Diepflingen, Itingen, Sissach, Tenniken, Thürnen, Zunzgen, reformierte und katholische Kirchgemeinden Region Sissach Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren, die in den angeschlossenen Gemeinden wohnen (2011): 3‘309 Auftraggeber: Trägerverein Offene Jugendarbeit Region Sissach (Präsident: Rolf Cleis) Leistungsvertrag seit: 2004 Mehr Informationen zu unseren Angeboten in der Region Sissach: www.underground-sissach.ch
Sissach
Offene Jugendarbeit Region Sissach
Im vergangenen Jahr intensivierte der Streetworker die Kontaktaufnahme zu Kindern und jungen Jugendlichen im öffentlichen Raum. Die Anzahl der Anfragen betreffend Beratung und Unterstützung von Gemeinden in der Umgebung von Sissach stieg. Der Streetworker führte 27 Beratungen und drei Kriseninterventionen mit Jugendlichen durch. Qualitätssicherung sorgt für effiziente Arbeitsabläufe Die Qualitätssicherung in der OJA Region Sissach wurde weiter ausgebaut. Alle regelmässigen Arbeitsabläufe, Informationen zu technischen Installationen und wichtige Angaben für die Eventvorbereitung und -durchführung sind inzwischen in „Manuals“, einer auch für Jugendliche gut verwendbaren Arbeitsbeschreibung, definiert. Durch diese Manuals können sich Erwachsene und Jugendliche effizient in verschiedene im Umfeld der Offenen Jugendarbeit anfallende Arbeiten einarbeiten. Wir stellen fest, wie durch diese Dokumente die jugendlichen Mitarbeitenden einen wachsenden Qualitätsanspruch und eine hohe Selbstständigkeit für ihre Arbeit im Club Underground entwickelten. Ausbau der Vernetzung Die Zusammenarbeit mit den Schulhäusern Tannenbrunn Sissach und Imbermatt Diegten wurde weiter ausgebaut. Neben den wöchentlichen (Tannenbrunn-Schulhaus) beziehungsweise 14-täglichen (Imbermatt-Schulhaus) Pausenplatzeinsätzen erwies sich die
Zusammenarbeit mit der Schulleitung, dem Schülerparlament und einzelnen Lehrer/innen gewinnbringend. An einem Lehrerkonvent des Schulhauses Imbermatt hatten wir die Möglichkeit, unsere Angebote ungefähr 30 Lehrer/innen vorzustellen. An mehreren Sitzungen mit den Schulleitungen wurden zudem zukünftige Zusammenarbeitsmöglichkeiten eingehend diskutiert und entwickelt. Weitere wichtige Vernetzungskontakte fanden zu folgenden Behörden und Personen statt: • • • • •
Schulsozialarbeitende Region Sissach, Jugendsachbearbeiter der Polizei, Verantwortlicher für Berufswahlbegleitung Tannenbrunn-Schulhaus, Verschiedene Sozialdienste, Verschiedene Behörden der Gemeinden.
Bereit für die Zukunft Mit Stephanie Nussbaumer, Michael Lagnaz, Allan Vetterli, René Portmann und Thomas Furrer startet ein erfahrenes und unverändertes Team ins Jahr 2012. Unser ehemaliger Mitarbeiter Ruedi Szabo unterstützt die OJA Region Sissach weiterhin auf freiwilliger Basis an grösseren Veranstaltungen. Unser Jugendcoaching-Angebot wollen wir auf weitere Zielgruppen erweitern. Aufgrund einer Zusatzfinanzierung durch die Finanzgeber kann ein zweiter Streetworker in der Region Sissach die Arbeit aufnehmen. Durch diesen zusätzlichen Mitarbeiter werden wir das StreetworkAngebot verstärkt zu einer regionalen Präsenz, auch ausserhalb von Sissach entwickeln können.
Planungskonferenz für das Jahr 2012 zusammen mit rund 20 Jugendlichen
Mit der Schule Tannenbrunn sind neue gemeinsame Angebote geplant. Der Club Underground wird während der Zehn-Uhr-Pause jeweils mittwochs von Oktober bis März geöffnet. Von April bis September bereichert die Offene Jugendarbeit zudem jeweils mittwochs die lange Pause durch ein vielfältiges, aktivierendes Spielangebot. Im Frühling 2012 wird eine eigene Zeitung über die Offene Jugendarbeit in der Region Sissach allen Haushalten verteilt werden und über unsere Aktivität berichten. Dank an unsere Finanzgeber, Sponsoren und Netzwerkpartner Wir bedanken uns vielmals bei folgenden Personen und Behörden: •
• •
Gemeindebehörden der Region Sissach für die gute Zusammenarbeit, Schulleitung Sekundarschule Kreis Sissach für die gewinnbringende Kooperation, BIG-Security aus Basel für das Sponsoring des Security-Personals an unseren Partyevents, Sacom AG/Pioneer Schweiz aus Brügg/Biel für die grosszügige Unterstützung des Real-DJ-Supports.
Thomas Furrer Zentrumsleiter Region Sissach - Gelterkinden
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Gelterkinden Offene Jugendarbeit & Jugendcafé Gelterkinden
Fabio Kunz
Die Jugendlichen haben Spass im neuen Jugendcafé Eröffnungsfeier am 9.Dezember 2011
Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden
Erfolgreicher Start des Jugendcafés Eröffnungsfeier am 9. Dezember 2011
Die Statistik
In den Wochen vor der Eröffnung des Jugendcafés wurde mit der Betriebskommission der Betrieb geplant, Inventar angeschafft und die Eröffnungsfeier vorbereitet. Nach einem Vorbereitungszeitraum von sechs Jahren war es am 9. Dezember 2011 endlich soweit: Das Jugendcafé im JundtHuus in Gelterkinden wurde unter grossen Interesse der Öffentlichkeit feierlich eröffnet. Rund 70 Jugendliche und 60 Erwachsene feierten den Start des Jugendcafés.
141 Jugendliche haben an den vier Öffnungszeiten das Jugendcafé im Jundt-Huus in Gelterkinden besucht. Davon waren 99 Jungen und 42 Mädchen. Dies entspricht fast einem Verhältnis von 2/3 Jungen zu 1/3 Mädchen. Die Besucherzahl pro Woche war mit 70.5 in beiden Wochen konstant.
Grosser Andrang während den Öffnungszeiten Das Jugendcafé ist jeden Mittwoch von 15 bis 19 Uhr und freitags von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Während den ersten vier Öffnungszeiten besuchten im Dezember 2011 insgesamt rund 150 Jugendliche das Jugendcafé. Somit wurde das Bedürfnis eines eigenen Raums für die Jugendlichen, um die Freizeit zu gestalten, bestätigt. Die Jugendlichen haben den Raum in Beschlag genommen, die Spielgeräte „auf Herz und Nieren“ getestet und bereits erste Aufgaben in der Mitarbeit im Jugendcafé übernommen. Zukunftsplanung Die Zukunft verspricht viele Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Das Jugendcafé ist weiterhin im Aufbau, weitere Angebote und Aktivitäten für die Jugendlichen werden in den nächsten Monaten schrittweise eingeführt. Ab kommendem Frühling wird auf dem Aussengelände des Jugendcafés verschiedenes Spielmaterial zur Verfügung stehen. Im Weiteren ist ein Event geplant, der das vollständige Angebot des Jugendcafés im Frühling an einem „Tag der offenen Tür“ präsentieren wird.
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Fabio Kunz Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden
Öffnungszeiten Jugendcafé Gelterkinden: Mittwoch Freitag
15.00 - 19.00 Uhr 17.00 - 22.00 Uhr
Auftraggeberin: Gemeinde Gelterkinden Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren, die in Gelterkinden wohnen (2011): 1‘186 Leistungsvertrag seit: 2011 Operative Begleitung: Betriebskommission Jugendcafé Gelterkinden (Präsident: Mischa Häfelfinger)
Interview
Interview mit Martin Häfliger, Mitinhaber Nextron Internetagentur Die Internetagentur Nextron aus Basel ist der Hauptansprechpartner des Kompetenzzentrums KJF für Webdesign, Programmierung und Hosting.
Mitinhaber Nextron Internetagentur
Thomas Furrer: Was ist Ihnen als Mitinhaber der Nextron im Kundenkontakt besonders wichtig? Martin Häfliger: Im Umgang mit den Kunden ist mir besonders wichtig, individuell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen und durch unsere langjährige Erfahrung einen konkreten Nutzen zu genieren. Äusserst interessant ist dabei, die unterschiedlichsten Menschen in verschiedenen Firmen zu erleben und individuell passende Lösungen zu finden. Welche Homepage-Projekte haben Sie in den vergangenen Jahren verwirklicht, die einen Bezug zu Kindern, Jugendlichen und Familien hatten? Kürzlich konnten wir für das Kompetenzzentrum KJF die Webseiten von X-Island und KinderKraftWerk realisieren. X-Island ist DIE Ferienpassplattform im Baselland,
auf der sich Kinder über das Sommerangebot informieren und direkt die gewünschten Kurse und Veranstaltungen buchen können. Sehr spannend war das Webseiten-Projekt „1419“ für die Expo 02. Schulkinder zwischen 14 und 19 Jahren konnten im Vorfeld der Expo Projekte zum Thema Zukunftsvisionen ihres Wohnortes einreichen. Die Webseite selber war eine Präsentationsplattform für diese Projekte. Daraus wurde eine interaktive CD-Rom erstellt und den Kindern abgegeben. Welche Zukunftspläne hat Nextron?
Interview
Interview mit Martin Häfliger
Als innovative Agentur wollen wir nicht unsere Bodenständigkeit verlieren und freuen uns, dass wir Firmen aus unterschiedlichen Branchen und in verschiedenen Grössen betreuen. Unser Ziel ist es, unsere Dienstleistung weiter zu optimieren und auch gewisse Arbeitsprozesse zu standardisieren, damit wir unseren mittelständischen Kunden einen möglichst hohen Nutzen im Internet vermitteln können.
Information:
Wir sind der zuverlässige Partner für innovative Internet-Lösungen in der Region Basel. Wann dürfen wir Sie auf dem Weg zu einem wirkungsvollen Webauftritt begleiten? www.nextron.ch Gründungsjahr: Anzahl Mitarbeitende:
1995 8
Kundenreferenzen: Nikon, Fossil, Kantonsspital Bruderholz + Liestal, Pentapharm, Uni Basel, KV Basel, aprentas, Explora
Adresse: Nextron Internet Team GmbH Reinacherstrasse 129 4053 Basel www.nextron.ch info@nextron.ch
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Laufen
Kurzportrait Zentrum Laufen
Das Zentrum Region Laufen umfasst Ende 2011 neun Gemeinden als Auftraggeberinnen. Zu den Angeboten des Bereichs Jugend (Offene Jugendarbeit OJA) gehören das Jugendzentrum Laufen und Streetwork Region Laufen.
Philipp Frei Zentrumsleiter Region Laufen
Offene Jugendarbeit Region Laufen
Ferienparty: Mädchen geniessen die selbstgemachten, alkoholfreien Cocktails
Zusammenfassung
Martial Sollberger Streetworker Region Laufen
Sarah Stöckli Mitarbeiterin i. A. Jugendzentrum Laufen
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Die Offene Jugendarbeit Region Laufen konnte 2012 ihre bestehenden Strukturen festigen und ausbauen. Die hohen Besucherzahlen während des Winters mit einem Schnitt von fast 45 Besucherinnen und Besuchern pro Abend motivierten uns, das Angebot im Jugendzentrum zu erweitern. Durch das Zumieten eines zusätzlichen Raumes können wir den Jugendlichen nun auf zwei Stockwerken Räume anbieten, die sie während der Öffnungszeiten oder für eigene Projekte nutzen können. Dieser Umbau war auch eine willkommene Möglichkeit, unser Angebot für Mädchen und junge Frauen zu erweitern. Unsere Präsenz im öffentlichen Raum konnten wir ebenfalls ausbauen und Treffpunkte von Jugendlichen regelmässig aufsuchen. Dabei erreichten wir neue Gruppen und begleiteten mehrere Jugendliche in schwierigen Lebenslagen, wie Arbeitslosigkeit oder Selbstmordgedanken. Jugi-Turnier: zahlreiche Jugendliche messen sich bei Billard und Tischfussball
Laufen
Offene Jugendarbeit Region Laufen
Unsere Schwerpunkte 2011 Öffentlichkeitsarbeit: Ausbau Kontakte: Streetwork
Bekanntheit und positives Image erlangen Mehr Kontakte zu Adressatinnen/Adressaten und Partnerinnen/Partnern Beratung
• Präsenzzeiten ausbauen • Beratungen besser • Aussengemeinden stärker abdecken dokumentieren • neue Gruppen erreichen • niederschwelliges Angebot • sichtbare Angebote schaffen bekannt machen
Jugendzentrum • neue Gruppen erreichen • Image verbessern • Durchmischung sicherstellen • neue Angebote schaffen
Projekte • neue Gruppen ansprechen • Eigeninitiative fördern • Jugendkulturangebote fördern • neue Angebote schaffen • bestehende Strukturen unterstützen
Arbeitsweise:
Allgemeine Ziele der Offenen Jugendarbeit:
Empowerment (Entdecken und Stärken von Ressourcen bei Jugendlichen) Partizipation (Einbinden von Jugendlichen in Projekte) Lebensweltorientierung (Bewusstsein für die Lebenslagen und Interessen von Jugendlichen) Freiwilligkeit (Jugendlichen bestimmen selber über Teilnahme)
Jugendliche haben ein hohes Selbstwertgefühl mit ausgeprägten Handlungs- und Sozialkompetenzen, sie sind gesund und fühlen sich wohl. Sie beteiligen sich aktiv und partnerschaftlich an den Prozessen des Gemeinwesens und sind altersgerecht in die Gesellschaft integriert. (Quelle: Grundlagenpapier Offene Kinder- und Jugendarbeit, mehr Informationen unter www.doj.ch)
Rückblick in unsere Tätigkeitsbereiche Jugendzentrum Die Besucherzahlen im Frühjahr 2011 haben unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Mit durchschnittlich mehr als 40 Jugendlichen im Zentrum nutzten fast doppelt so viele Jugendliche wie im Vorjahr das Angebot. Bei aller Freude über diese rege Nutzung wurde aber schnell klar, dass das Jugendzentrum mit dem bestehenden Platzangebot für diese Menge an Besuchenden zu klein ist. Dank der Unterstützung der Trägergemeinden konnte ein weiterer Raum im selben Gebäude gemietet werden. Nachdem die Räumlichkeiten mit den Jugendlichen umgestaltet wurden, bietet das Jugendzentrum nun wesentlich mehr Räumlichkeiten, die die Jugendlichen während der Öffnungszeiten oder für Projekte nutzen können. Zusätzlich können die Jugendlichen nun einen Tanz- und Fitnessraum sowie einen ruhigeren Loungebereich nutzen. Auch wurde das Büro ausgebaut. Nun können Beratungen jederzeit in einem ruhigen und geschützten Rahmen stattfinden, und die Jugendlichen können einen komplett ausgerüsteten Arbeitsplatz für Bewerbungsschreiben oder andere administrative Tätigkeiten nutzen. Der Tanzraum wird bereits von mehreren Jugendlichen selbstständig genutzt; seit dem Frühling leitet eine motivierte junge Frau in ihrer Freizeit eine Tanzgruppe für Mädchen und junge Frauen.
Eines der Ziele für 2011 war, den Besucherstamm des Jugendzentrums um drei neue Gruppen zu erweitern. Dies ist uns leider nicht gelungen. Neben der Mädchentanzgruppe nutzen nur einzelne Jugendliche das Angebot. Dafür sind die bestehenden Besuchenden nach wie vor regelmässig präsent. Eine Analyse ergab, dass unter anderem der schlechte Ruf einiger Besucher des Jugendzentrums dafür verantwortlich ist, dass viele Jugendliche entweder von sich aus nicht kommen oder von den Eltern aus nicht kommen dürfen. Wir haben dies in unsere Jahresplanung 2012 aufgenommen und hoffen, mit dem erweiterten Angebot nun auch neue Gruppen ansprechen zu können. Jugendzentrum: Jugendliche diskutieren beim Kartenspielen über Gott und die Welt
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Laufen
Offene Jugendarbeit Region Laufen
Streetwork
Mädchenarbeit
Durch unsere ständige Präsenz in den vergangenen Jahren sind wir für die Jugendlichen ein fester Bestandteil im öffentlichen Raum geworden. Sie kennen uns und unser Angebot und freuen sich meistens, uns draussen anzutreffen. Mit vielen Jugendlichen, die wir zum Teil seit mehreren Jahren kennen und begleiten, haben sich tragfähige Beziehungen entwickelt. Dass sie uns ihren Freunden bei Problemen weiterempfehlen, spricht für sich.
In Zusammenarbeit mit anderen Jugendzentren der Offenen Jugendarbeit der Stiftung Jugendsozialwerk konnten 2011 zwei überregionale Mädchentage organisiert und veranstaltet werden. Mädchen und junge Frauen setzten sich in diesen Tagen mit den Themen Schönheit, Selbstwert und eigene Grenzen auseinander. Für die Mitarbeit beim Umbau des Jugendzentrums und für diverse Projekte, wie die Tanzgruppe, wurden junge Frauen als Mitarbeiterinnen gewonnen. Wir hoffen, dass wir damit die Grundvoraussetzung geschaffen haben, dass ab nächstem Jahr wieder vermehrt Mädchen und junge Frauen im Jugendzentrum und in unseren anderen Angeboten anzutreffen sind.
Neben den bestehenden Gruppen, die wir regelmässig treffen, ergeben sich immer wieder neue Kontakte zu Gruppen und einzelnen Jugendlichen. Wir sind umsichtig auf den Strassen unterwegs, können so Probleme früh erkennen und reagieren, noch bevor die Situation eskaliert. So ergaben sich auch im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Beratungen und Begleitungen. Es war alles vertreten: ein einstündiges Gespräch über Liebeskummer, Unterstützung bei der Jobsuche und Beratungen wegen Gewaltproblemen oder Suchtmittelkonsum. Stark zugenommen haben Beratungen wegen interkultureller Konflikte und Integrationsproblemen. Viele Jugendliche gaben in Gesprächen an, dass sie aufgrund ihres Migrationshintergrundes Probleme bei der Stellensuche haben oder mit dem Spagat zwischen ihrer Herkunftskultur beziehungsweise den Anforderungen ihrer Familien und dem Leben in der Schweiz nicht klar kommen. Die meisten dieser Jugendlichen wissen nicht, wo sie Hilfe bekommen können und sind damit auf ein niederschwelliges Angebot wie Streetwork angewiesen.
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Jugendmobil Wie bereits 2010 setzte sich der Trend zu schlecht besuchten Jugendmobileinsätzen 2011 fort. Während bei den Einsätzen in Röschenz immerhin noch einige der „Stammkunden“ anwesend waren, nutzten in Zwingen kaum noch Jugendliche das Angebot. Dies kann verschiedene Ursachen haben, aber der langjährige negative Trend bei den Besucherzahlen, der auch in anderen Regionen bei ähnlichen Angeboten beobachtbar ist, lässt den Schluss zu, dass dieses Angebot nicht mehr dem Bedürfnis der meisten Jugendlichen entspricht. In Absprache mit den Trägergemeinden werden wir die Jugendmobileinsätze 2012 nicht mehr weiterführen und die freiwerdenden Ressourcen in andere Projekte investieren.
Hawaiiparty: Jugendliche haben Spass
Laufen
Offene Jugendarbeit Region Laufen
Vernetzung
Ein Ausblick ins 2012
Im Jugendbereich gibt es eine Vielzahl von Vereinen und Institutionen, die im offiziellen Mandat oder aus privatem Engagement Angebote für Jugendliche schaffen. Wir wollen diese bestehenden Angebote nicht konkurrenzieren, sondern wenn immer möglich Jugendlichen bei der Integration in diese Strukturen unterstützen. Aus diesem Grund bemühen wir uns um ein breites Netzwerk.
Für das Jahr 2012 haben wir uns zwei Schwerpunkte gesetzt. Erstens soll das Image und der Bekanntheitsgrad des Jugendzentrums verbessert werden, und zweitens wollen wir unser lokales Netzwerk weiter ausbauen und neue Jugendcliquen mit unseren Angeboten erreichen.
Momentan sind dies folgende Institutionen: • Familien- und Erziehungsberatung • Jugenddienst Polizei, • Kinder- und Jugendheim Laufen, • KJPD Laufen, • Vormundschaftsbehörde, • Berufswahlberatung, • Schulen, • diverse Sportvereine und Behörden.
Jugendzentrum: der harte Kern der Jugendzentrumbesucher
• Schulsozialdienst Laufen, • Schulsozialdienst Zwingen/Grellingen, • Sozialdienste Laufental, • Schulpsychologischer Dienst Laufen,
Um diese Ziele zu erreichen planen wir einen Ausbau im Bereich der Projektarbeit und einen Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit. Neu wollen wir uns vermehrt im Kulturbereich engagieren und Jugendliche, die sich künstlerisch betätigen unterstützen. Weiter suchen wir verstärkt die Zusammenarbeit mit den Schulen, um sie in ihren Herausforderungen gezielt unterstützen zu können, gemeinsame Projekte umzusetzen und neue Gruppen anzusprechen. In der Streetwork-Arbeit werden wir unsere Präsenz auf der Strasse ausbauen und Projekte anbieten, um neue Gruppen auf unser Angebot aufmerksam zu machen. Durch diese Massnahmen erhoffen wir uns einen Anstieg der Besucherzahlen, eine bessere Durchmischung in unseren Angeboten und eine breitere Abstützung der Offenen Jugendarbeit in der Region Laufen. Dank
Öffnungszeiten Jugendzentrum Laufen: Mittwoch Samstag
18.00 - 22.00 Uhr 19.00 - 23.00 Uhr
Angeschlossene Gemeinden / Finanzgeberinnen: Blauen, Dittingen, Laufen, Liesberg, Nenzlingen, Röschenz, Wahlen, Zwingen
Wir bedanken uns bei allen, die unsere Arbeit ermöglichen und uns darin unterstützen. Speziell erwähnen möchten wir dabei die politischen Vertreterinnen und Vertreter der Begleitgruppe, die sich mit viel Engagement für die Jugendarbeit einsetzen. Weiter bedanken wir uns herzlich bei den vielen Institutionen, Geschäften und Einzelpersonen, die uns immer wieder mit Material, Wissen oder Arbeitskraft praktisch unterstützen.
Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren, die in den angeschlossenen Gemeinden wohnen (2011): 2‘835 Operative Begleitung: Begleitgruppe Offene Jugendarbeit Region Laufen Leistungsvertrag seit: 2005
Philipp Frei Zentrumsleiter Region Laufen
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Liestal
Kurzportrait Zentrum Liestal
Das Zentrum Region Liestal umfasst Ende 2011 18 Gemeinden als Auftraggeberinnen. Zu den Angeboten des Bereichs Jugend (Offene Jugendarbeit OJA) gehören das Jugendzentrum Liestal, Streetwork Region Liestal, die Offene Jugendarbeit Bubendorf, Streetwork Birsfelden, die Offene Jugendarbeit Lausen, die Offene Jugendarbeit Reigoldswil und die Offene Jugendarbeit Lupsingen.
Guido Langenegger
Claudia Kuonen
Ursula Heer
Niuscha Naderi
Stv. Bereichsleiter Jugend Zentrumsleiter Region Liestal Leiter Jugendzentrum Liestal
Mitarbeiterin Jugendzentrum Liestal Leiterin „Jugend Mit Wirkung“ Liestal
Praktikantin Jugendzentrum Liestal
Praktikantin Jugendzentrum Liestal
Jugendzentrum und Mädchenprojekt Liestal Neuigkeiten aus dem Jugendzentrum
Ausflug in den Europapark
Im vergangenen Jahr hielt sich vermehrt eine feste Stammkundschaft im Jugendzentrum auf. Zu diesen Jugendlichen konnten die Beziehungen spürbar vertieft werden. Durch Besuche von Schulklassen zu Beginn des neuen Schuljahrs gewannen wir seit Sommer 2011 auch wieder jüngere Besucher/innen. Diese Jugendlichen kommen vor allem nachmittags. An den gewünschten Musikliedern sehen und hören wir, dass sich unterschiedliche Gruppen im Jugendzentrum aufhalten. Insgesamt zählten wir 6‘400 Besuche im Jahr 2011. Wenn das Jugendzentrum seine Tore geschlossen und die Mitarbeitenden alles aufgeräumt hatten, reflektierten sie in einer Abschlussrunde den Arbeitstag. Falls sich noch Jugendliche im Jugendzentrum aufhielten, luden wir sie ein, ihre Meinung in die Diskussion einzubringen. Ein 17-jähriger Jugendlicher kommt seit einigen Jahren ins Jugendzentrum. Er gestaltete seine Freizeit bei uns recht unverbindlich.
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An einem Freitagabend war er bis zum Ende der Öffnungszeiten anwesend. Während des Abends war er verschlossen und schlecht gelaunt, wollte aber über den Grund nicht sprechen. Als wir ihn und ein paar andere Jugendliche zur Abschlussrunde einluden, nahm auch er teil und hörte aufmerksam zu. Als er an der Reihe war, erzählte er offen von seinem Arbeitstag, der ihn frustriert hatte. Auch auf Rückfragen antwortete er bereitwillig. Ein paar Tage später ging dieser Jugendliche auf Guido Langenegger zu.
Liestal
Jugendzentrum Liestal
U15/20-Mitarbeitenden-Team
Billardturnier im Jugendzentrum
Er bat ihn um ein Gespräch, in dem er ihm seine Situation erklärte. In Zusammenarbeit mit Guido Langenegger wird der Jugendliche nun einen Coachingprozess beginnen und möglicherweise in Zukunft als freiwilliger Mitarbeiter im Jugendzentrum mitarbeiten. Ursprünglich wollten wir 2011 eine Themenwand aufstellen, auf der die Jugendlichen mit lebensnahen Themen konfrontiert werden. Sie sollten angeregt werden, durch das aufgegriffene Thema ihre persönliche Situation zu reflektieren. Leider konnten wir dieses Vorhaben nicht realisieren, weil sich in Gesprächen mit den Jugendlichen herausgestellt hatte, dass kein Bedürfnis vorhanden war. Gemeinsam mit den Jugendlichen planten wir Ende 2010 die Events für 2011. Deren Mitarbeit in der Umsetzung gestaltete sich allerdings schwierig: den Jugendlichen fehlte Verbindlichkeit und Motivation. Trotzdem konnten fast alle Events stattfinden, wobei wir einige Jugendliche in die Vorbereitung integrieren konnten. Wir zogen vermehrt auch das familiäre Umfeld der Jugendlichen in unsere Arbeit ein. Es ist uns wichtig, dass wir als Mitarbeitende des Kompetenzzentrums KJF Probleme wahrnehmen und keine Themen zum Tabu machen. Wir unterstützten die Jugendlichen dabei, sich zu entwickeln und ihre Bedürfnisse offen anzusprechen. Damit die Jugendlichen auch problematische Themen in ihrer Familie ansprechen konnten, gaben wir ihnen Hinweise und Tipps für konkrete Handlungsschritte. Unsere Absicht ist, die Jugendlichen in ihrem familiären Umfeld handlungsfähig zu machen.
Von drei Jugendlichen aus dem U20Team haben wir uns im vergangenen Jahr verabschiedet. Als Ersatz konnten wir vier jüngere Jugendliche neu im U15-Team aufnehmen. Das Rechte- und Pflichtenheft der jugendlichen Mitarbeitenden wurde überarbeitet und aktualisiert. Das Pflichtenheft ist eine gute Orientierungshilfe während der Arbeit. Im U15/20-Team arbeiten inzwischen auch einige langjährige Mitarbeitende. Diesen Jugendlichen zeigten wir unsere Wertschätzung für ihren treuen Arbeitseinsatz in Form eines gemeinsamen Wochenendes. Dieser gemeinsame Ausflug bot die Möglichkeit, uns noch persönlicher kennen zu lernen. Ein Jugendlicher verbrachte noch nie in einer Gruppe ausserhalb seiner Familie ein Wochenende. Für ihn war dieser gemeinsame Ausflug eindrücklich und ein Erlebnis, das ihm in bester Erinnerung bleiben wird. Markus (Name geändert) ist 15 Jahre alt und seit drei Jahren im Jugendzentrum als freiwilliger Mitarbeiter beschäftigt. Seine Familiensituation ist schwierig, er bezeichnet das Jugendzentrum als einen Ort der Zuflucht und des „Sich-Wohl-Fühlens“. Wegen seiner ungewöhnlichen Zahnstellung wird er von anderen Jugendlichen in der Schule oft gehänselt. Er erlebte aus diesem Grund auch viel Ausgrenzung. Wie allen jugendlichen Mitarbeitenden steht auch ihm ein monatliches Coaching zur Verfügung. In diesen Gesprächen wurde eine Vertrauensbasis geschaffen, sodass er seine problematische Situation thematisieren konnte. Guido Langenegger erzählte diese Thematik einem Schulsozialarbeiter, mit dem das Mitarbeiterteam des Jugendzentrum Liestal eng zusammen arbeitet. Dieser Schulsozialarbeiter bot Markus ebenfalls eine Beratung an, um die Ausgrenzungssituation anzusprechen und mit ihm die Finanzierung einer Zahnkorrektur zu klären. Der Schulsozialarbeiter konnte erreichen, dass eine Versicherung die Kosten übernahm.
Guido Langenegger sprach im Coaching über die Situation in seiner Familie. Dadurch wurde Markus mit seiner Familiensituation konfrontiert und musste sich damit auseinandersetzen, was ihm schwer fiel. Durch die regelmässigen Gespräche kann er seine Schwierigkeiten thematisieren und sich für eine schrittweise Veränderung der Situation langsam öffnen. Dieses Beispiel zeigt, dass die Coachinggespräche ein wichtiges Instrument in der Begleitung und Förderung von Jugendlichen sind. Innerhalb des U15- und U20-Teams konnten Guido Langenegger und Claudia Kuonen jeweils mehr als fünf Beziehungen zu den Jugendlichen vertiefen. Besonders das Coaching trug dazu bei, dass die Mitarbeitenden des Jugendzentrums die Jugendlichen nach ihren Bedürfnissen unterstützen konnten. Das geplante „Götti- und Gotte“-Prinzip wurde zwar thematisiert und gestartet, jedoch haben die Jugendlichen die Zielsetzung nicht umfassend verstanden. Deshalb konnte dieses Projekt nicht zufriedenstellend realisiert werden. Für die erfolgreiche Zielerreichung ist im Jahr 2012 eine Schulung notwendig, um die älteren Mitarbeitenden innerhalb des U-20-Teams auf die Thematik zu sensibilisieren. Dadurch soll erreicht werden, dass die älteren Jugendlichen in die Verantwortung als „Götti“ und „Gotte“ für die jüngeren jugendlichen Mitarbeitenden hineinwachsen können. Fachpersonen Jugendzentrum Das vertrauensvolle Arbeitsklima im Mitarbeiterteam prägte 2011 den starken Teamzusammenhalt. Die Zusammenarbeit verlief sehr zufriedenstellend, ein Fachaustausch fand regelmässig statt. Einerseits arbeiten die Mitarbeitenden der Offenen Jugendarbeit in einer grossen Selbständigkeit und haben Arbeitsgebiete, für die sie verantwortlich sind, andererseits besteht eine grosse Unterstützung durch die Teamkolleginnen und Kollegen. Das positive Arbeitsklima wirkte sich auch auf die U15/20- Mitarbeitenden und die jugendlichen Besuchenden aus.
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Liestal
Jugendzentrum Liestal
Mädchenarbeit Die speziellen Mädchen-Öffnungszeiten wurden von den Mädchen und jungen Frauen rege genutzt. Einerseits besuchten immer wieder die gleichen Mädchen das Jugendzentrum, auf der anderen Seite konnten wir einige neue, vor allem jüngere Besucherinnen gewinnen. In den gemischten Öffnungszeiten erlebten wir eine Annäherung an unser Ziel von einer Durchmischung mit 40% Mädchen und 60% Jungen. An einigen Abenden erreichten wir sogar eine ausgeglichene Durchmischung. Es hielten sich verschiedene Mädchengruppen regelmässig im Jugendzentrum auf. Es gibt Eltern, die nicht wünschen, dass ihre Töchter ins Jugendzentrum gehen. Offensichtlich besteht ein falsches Image, dem wollen wir im nächsten Jahr mit weiteren Aktionen entgegenwirken. Die Leiterin der Mädchenarbeit, Claudia Kuonen, hat ihr Ziel, einen regelmässigen Begleitoder Beratungsprozess mit mindestens fünf Mädchen zu beginnen, erreicht. Die Besucherinnen haben Vertrauen zu ihr gefunden, um auch problematische Themen anzusprechen. Als Beispiel nennt Claudia Kuonen Melanie (Name geändert). Das 15-jährige Mädchen kommt regelmässig ins Jugendzentrum und arbeitet als freiwillige Mitarbeiterin mit. Sie hatte das neunte Schuljahr abgeschlossen und suchte nach einem Praktikum. Einmal im Monat fand ein Coachinggespräch statt. Melanie brachte ihre Bewerbungsunterlagen mit, sie besprach diese mit ihr, gemeinsam nahmen sie die nötigen Änderungen vor. In weiteren Coachinggesprächen wurde das Vorstellungsgespräch geübt. Melanie bewarb sich anschliessend für mehrere Stellen und ging „schnuppern“. Claudia Kuonen besuchte Melanie an ihrem Schnupper-Arbeitsort, weil dies von ihr gewünscht wurde. Melanie fand ein Praktikum als Malerin mit der Aussicht, im Sommer 2012 dort ihre Ausbildung zu beginnen.
Die Partizipation der Mädchen ist uns wichtig. Wir zogen sie in die Jahresplanung ein und gingen auf ihre Vorschläge ein. Ein grösseres Projekt war die Umgestaltung des Mädchenraumes. Die Mädchen waren von Anfang an dabei, erarbeiteten das Konzept, kauften die Materialien ein, malten, bohrten und dekorierten. So konnte ein Ort geschaffen werden, an dem sie sich wohl fühlen und sich gerne aufhalten. Der Mädchenraum wird rege genutzt für Gespräche, zum Musik hören oder zum Schminken. Auch eine Kreativecke wurde eingerichtet, sodass das Jugendhausangebot den Bedürfnissen der Mädchen noch besser gerecht wird. Die Vernetzung der Mädchenarbeit innerhalb aller Mädchenprojekte der Offenen Jugendarbeit verlief erfolgreich. Zwei Events fanden gemeinsam statt. Zahlreiche Mädchen aus verschiedenen Gemeinden kamen zu den Anlässen. In Zusammenarbeit mit den anderen Mitarbeiterinnen des Kompetenzzentrums KJF bildete sich eine Fachgruppe Gender, die Themen rund um die Mädchenarbeit aufnahm. In regelmässigen Sitzungen findet ein fachlicher Austausch statt, und die gemeinsamen Aktionen werden geplant. Mit der Stiftung Wolfsbrunnen hat Claudia Kuonen aus zeitlichen Gründen erst gegen Ende des Jahres Kontakt aufgenommen. Die Institution ist offen für eine mögliche Zusammenarbeit. Wir haben 2012 eine Sitzung vereinbart, in der wir die weitere Zusammenarbeit besprechen werden.
Mehr Informationen zur Unterstützung von Jugendlichen durch Beratung und Jugendcoaching sind auf Seite 54 zu finden.
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Liestal
Jugendzentrum Liestal
Vernetzungsarbeit Das Jugendzentrum Liestal arbeitete mit folgenden Vernetzungspartnerinnen und Partnern zusammen: • Jugendkommission der Stadt Liestal, • Schulsozialarbeitende der Sekundarschulen Liestal, • Sekundarschulen der Stadt Liestal, • Verein offene Jugendarbeit Basel-Land (VOJA-BL), • Jugenddienst der Polizei, • Vormundschaftsbehörde, • Organisation und Mitwirkung am Familientag (Mitglieder: Kath. Pfarramt, FAZ, ref. Kirche, Ludothek Liestal, JUBLA, Rotes Kreuz, Elternforum, Rudolf Steiner-Kindergarten), • Lokalbesitzerin des „tube’s“ in Liestal.
Seit mehreren Jahren wird eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Jugendzentrums auf politischer Ebene diskutiert. Wir hoffen, dass im Jahr 2012 konkrete Schritte möglich werden. Bereits jetzt freuen wir uns, mit dem multifunktional einsetzbaren „neuen“ Jugendzentrum noch mehr Jugendliche zu erreichen und die Bedürfnisse von verschiedenen weiteren Gruppierungen in der Stadt Liestal abdecken zu können. Im Jahr 2012 werden wir uns zusammen mit den Jugendlichen mit dem Jahresthema „Ausgrenzung“ befassen. Dabei geht es nicht um Randgruppen, sondern um Einzelpersonen, die ausgegrenzt werden. Mit dem Begriff Ausgrenzung ist gemeint, dass jemand aus unterschiedlichen Gründen meistens gegen seinen/ihren Willen von einem Vorhaben, sozialen Kontakten und Ähnlichem ausgeschlossen wird. Dabei kann es zu einer Abwertung bis hin zur Diskriminierung der Ausgeschlossenen kommen. Ab Januar wird das Jugendzentrum jeden Donnerstag bereits ab 12 Uhr geöffnet sein. Die Jugendlichen können während der Mittagszeit ihr Mittagessen bei uns einnehmen.
Ausblick Wir hoffen, dass die durch personelle Veränderungen im Jahr 2011 herausgeforderte Jugendkommission im Jahr 2012 die nötige Stabilität findet, um Anliegen von Jugendlichen in der Stadt Liestal weiterhin aktiv zu vertreten.
Öffnungszeiten Jugendzentrum Liestal: Dienstag (Girls only)
17.00 - 21.00 h
10 - 14 Jährige
Dank Ein besonderes Dankeschön sprechen wir der Jugendkommission der Stadt Liestal für die gute Zusammenarbeit aus.
Guido Langenegger Claudia Kuonen Leiter Jugendzentrum Leiterin Mädchenarbeit Liestal Liestal
14 - 20 Jährige
Mittwoch 16.00 - 18.00 h 18.00 - 21.00 h Donnerstag 12.00 - 15.00 h 15.00 - 19.00 h Freitag 16.00 - 23.00 h 2. Sa im Monat (Girls only) gemäss Vorankündigung 4. Sa im Monat 10 - 20 Jährige 17.00 - 22.00 h
Kinder und Jugendliche im Alter bis 19 Jahren, die in Liestal wohnen (2011): 2‘718 Auftraggeberin: Leistungsvertrag seit:
Stadt Liestal 1991
Ansprechperson Auftraggeberin: René Frei, Bereichsleiter Sicherheit Stadt Liestal
Weihnachtsessen mit Jugendlichen im Jugendzentrum
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Liestal
Jugend Mit Wirkung Liestal Jugendlichen eine Stimme geben
Information: Das Projekt „Jugend Mit Wirkung“ wurde im Jahr 2009 im Auftrag der Stadt Liestal und in Zusammenarbeit mit Infoklick (Kinder- und Jugendförderung Schweiz) gestartet. Seit 2010 wird das Projekt von der Offenen Jugendarbeit OJA der Stiftung Jugendsozialwerk weitergeführt. Auftraggeberin:
Stadt Liestal
Claudia Kuonen Mitarbeiterin Jugendzentrum Liestal Leiterin „Jugend Mit Wirkung“ Liestal
Ansprechperson Auftraggeberin: Nicola Schmid, Bereichsleiter Soziales / Gesundheit Stadt Liestal
Ein Rückblick auf das Jahr 2011 Bereits 2009 hatte sich anlässlich des „Jugend Mit Wirkung-Tages“ ein Partyorganisationsteam gebildet. Diese fünf Jugendlichen und zwei Erwachsenen trafen sich auch 2011 regelmässig, um Partys zu planen. Die Jugendlichen brachten kreative Ideen ein und engagierten sich ausserordentlich. Durch diese Treffen wurden Beziehungen gefestigt , so dass neben der Planung auch persönliche Themen angesprochen wurden. Die Planung und die Durchführung der Partys bieten die Möglichkeit, die Ressourcen und Fähigkeiten der Jugendlichen gezielt zu fördern und zu stärken. Ein Beispiel ist Fabian (Name geändert), ein Jugendlicher, der sich öfters im Jugendzentrum Liestal aufhält. Er fiel oft durch sein provokatives Verhalten den anderen Jugendlichen gegenüber auf. Eines Tages wandte er sich an Guido Langenegger, den Leiter des Jugendzentrums, mit dem Wunsch, eine Party im Jugendzentrum zu veranstalten. Da Guido Langenegger das Teenie-Party-Projekt kannte, schlug er Fabian vor, sich an Claudia Kuonen, die Leiterin von „Jugend Mit Wirkung“ zu wenden. Er wurde in das Organisationsteam aufgenommen, in dem er viele gute Ideen einbrachte und sich aktiv am Planungsprozess beteiligte. Er äusserte auch den Wunsch, sich als DJ an den Parties einzubringen.
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Im Organisationsteam verhielt er sich nicht provozierend und war ein konstruktives Teammitglied. Diese Stärken konnte Claudia Kuonen lobend erwähnen und so seine Fähigkeiten stärken und fördern. Im Jahr 2011 fanden drei Teenie-Parties statt. Eigentlich waren vier Events geplant, aber einer musste kurzfristig abgesagt werden, weil zu viele jugendliche Mitarbeitende verhindert waren. Das Projekt „Eisplatz“ wurde aus politischen Gründen nicht weiter verfolgt und wird in Zukunft auch kein Thema mehr sein. 2011 konnte endlich eine passende Räumlichkeit für das Projekt „Chillecke“ gefunden werden. Leider waren die Jugendlichen nicht mehr motiviert, an dem Projekt mitzuarbeiten. Das Projekt war bereits im September 2009 gestartet worden. In den vergangenen rund eineinhalb Jahren suchten die Jugendlichen nach einer eigenen Räumlichkeit, wurden allerdings immer wieder durch Absagen enttäuscht.
Unsere Pläne für das Jahr 2012 Als schliesslich eine Räumlichkeit durch „Jugend Mit Wirkung“ in Liestal gefunden wurde, befanden sich die Jugendlichen bereits in einer anderen Lebenssituation, und auch ihre Bedürfnisse hatten sich geändert. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass bei Projekten mit Jugendlichen der zeitliche Horizont eine grosse Rolle spielt:
Je schneller gehandelt werden kann, umso höher ist die Chance auf eine erfolgreiche Umsetzung mit aktiver Beteiligung der Jugendlichen. Als Alternative entstand die Idee von Themenabenden, die nicht im Jugendzentrum Liestal stattfinden sollten. Wir konnten die Besitzerin des Imbisses „tube’s“ in Liestal gewinnen, ihr Lokal für solche Abende zur Verfügung zu stellen. Geplant ist, einmal im Monat einen solchen Abend durchzuführen und Themen zu besprechen, die den Bedürfnissen der Jugendlichen entsprechen. Dieses Projekt befand sich Ende 2011 noch in der Aufbauphase.
Nebst den Themenabende ist im Jahr 2012 ein weiterer „Jugend Mit Wirkung-Tag“ geplant: Jugendliche können aktuelle Anliegen sammeln und anschliessend möglichst effizient und unter ihrer aktiven Beteiligung umsetzen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es wichtig ist, bei der Auswahl der Projekte frühzeitig auf deren Realisierbarkeit zu achten. Dadurch wird erreicht, dass den Jugendlichen keine falschen Hoffnungen gemacht werden und „Jugend Mit Wirkung“ deshalb nicht an Glaubwürdigkeit verliert. Dank Die Jugendlichen der Teenie-Parties sowie Roger Vogt und Claudia Kuonen danken der Stadt Liestal für die finanzielle Unterstützung bei der Veranstaltung der Partys. Zudem danken wir der Jugendkommission der Stadt Liestal für die unterstützende Zusammenarbeit.
Claudia Kuonen Projektleiterin „Jugend Mit Wirkung“
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Liestal
Streetwork Region Liestal
René Portmann
Samuel Hasler
David Möller (ab 2012)
Leiter Streetwork Regionen Liestal und Sissach
Mitarbeiter i. A. Streetwork Region Liestal
Mitarbeiter Streetwork Region Liestal
Vertrauensperson auf der Strasse
Rückblick
Die Streetworkarbeit erlebte eine Hochkonjunktur im vergangenen Jahr. Unsere Angebote wurden von Jugendlichen, Eltern und von unseren Netzwerkpartnerinnen und -partnern rege genutzt. Die Anzahl der Beratungen hat sich im Vergleich zum Jahr 2010 verdoppelt. Jugendlichen ohne Lehrstelle konnten wir neue Perspektiven aufzeigen und sie in den Arbeitsmarkt integrieren. Wir erlebten einen Wandel in der Jugendszene, daher lernen wir immer wieder aufs Neue junge Menschen und Cliquen kennen.
Die Streetworkarbeit in der Region Liestal präsentierte sich im ersten Halbjahr 2011 von ihrer turbulenten Seite. Der Terminkalender war gefüllt mit Sitzungen, Beratungen und mit engen Begleitungen von Jugendlichen, die unsere Unterstützung benötigten. Die Arbeitsschwerpunkte verlagerten sich oft spontan, vieles konnte nicht geplant werden. Wenn zum Beispiel Jugendliche mit uns in Kontakt traten, die kein Obdach oder nichts mehr zu Essen hatten, wurde sofort nach Lösungen gesucht.
Die Strasse ist ein Ort intensiver Begegnungen. Durch eine gut funktionierende Teamarbeit und den Einfluss soziokultureller Projektarbeit konnten wir unser Angebot erweitern und mehr Gruppen und einzelne Jugendliche begleiten. 2011 hatten wir mehr als 2‘500 Kontakte zu Jugendlichen auf der Strasse, 113 intensive Beratungen und 11 akute Kriseninterventionen. Als Streeworker warten wir nicht, bis die Jugendlichen nach der Verschärfung von Entwicklungsproblemen Beratungsangebote aufsuchen, sondern wir gehen auf sie zu! Unser Hauptziel ist die Bereitstellung lebensnaher Hilfsund Informationsangebote vor Ort, auf der Strasse und im Lebensalltag der Jugendlichen.
Eine neue Herausforderung ist die Arbeit mit jungen Menschen, die zum Teil keine Lebensperspektive haben und sich in ihrer problematischen Lebenswelt festgefahren haben. Dank der Teamarbeit konnten wir unsere Aufgaben besser verteilen und uns auf die einzelnen Betreuungsfälle konzentrieren. Unser Klientel ist breit gestreut: von normal heranwachsenden bis hin zu auffälligen Jugendlichen, die im öffentlichen Raum ihre eigene Hierarchie und Autonomie leben. 2011 hatten wir elf Kriseninterventionen.
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Beratungssituation auf offener Strasse
Liestal
Streetwork Region Liestal
Aufsuchen
Die Schwerpunkte unserer Beratungsarbeit sind:
Die aufsuchende Arbeit richtete sich zu einem grossen Teil an gefährdete Jugendliche und junge Erwachsene. Diese Jugendlichen gefährden mit ihrem Verhalten sich selbst und andere Jugendliche in ihrer Entwicklung. In diesem herausfordernden Arbeitsfeld gehen wir aktiv auf diese Jugendlichen zu. Die Jugendszene kennt uns Streetworker seit Jahren, durch eine regelmässige Präsenz lernen wir immer wieder auch neue Gruppen und Jugendliche auf der Strasse kennen. Wir sind ein Partner vor Ort geworden und haben uns eine feste Zugehörigkeit in ihrer Lebenswelt erarbeitet.
• Einzelfallhilfe • Motivieren und fördern • Hilfe für autonome Alltagsbewältigung • Gesundheitsförderung • Triagieren an externe Angebote, wie zum Beispiel Suchtberatungsstellen • Begleitung zu psychotherapeutischen Einrichtungen • Familienberatung Jugendliche im Streetwork-Kampfsportprojekt
Weiterhin gilt es, mit den Jugendlichen und den Anwohnerinnen und Anwohnern in Kontakt zu kommen, sie auf unsere Angebote aufmerksam zu machen und präventiv zu arbeiten. Die Intensivierung der Beziehungen hat dazu geführt, dass die Jugendlichen sich vermehrt mit persönlichen, schulischen oder beruflichen Schwierigkeiten und Fragestellungen an uns Streetworker wenden und Unterstützung wünschen. Mit neuen oder bereits bekannten Jugendgruppen, die sich einer pädagogischen Einflussnahme bewusst entziehen, wird der Kontakt weiterhin vorsichtig und niederschwellig gestaltet.
Netzwerkarbeit
Der Streetworker im Gespräch mit einem Jugendlichen Beratungen Eine besondere Aufgabe unserer Angebote ist das Beraten und Begleiten von Jugendlichen in einem festen Beratungssetting. Die Jugendphase ist ein Prozess der Loslösung vom Elternhaus oder anderen Bezugspersonen. In einigen Fällen verläuft diese Ablösung nicht problemlos, und der junge Mensch benötigt Unterstützung. Unser Beratungsangebot wurde in den vergangenen Monaten stark genutzt und von uns schrittweise weiterentwickelt. Innerhalb des Kompetenzzentrums KJF haben drei Streetworker eine Aus-und Weiterbildung im Bereich Coaching absolviert. Wir sind auf dem neusten Stand in dieser immer wichtiger werdenden Beratungsmethodik. Durch unser internes Beratungsnetzwerk können wir nicht nur Jugendliche auffangen, sondern auch Familien ziel- und lösungsorientiert begleiten, fördern und wenn nötig an externe Fachstellen weiter verweisen.
Netzwerkarbeit bedeutet die Pflege von Kontakten, die dem Austausch von Informationen und der Weiterentwicklung unserer Angebote dienen. Dieses Thema hat in unserer Arbeit einen hohen Stellenwert. Streetwork braucht externe Partner/ innen und Verbündete, um den Jugendlichen umfassende Unterstützung bieten zu können. Ziel einer aktiven Netzwerkarbeit ist, dass wir gemeinsam mit den Netzwerkpartnerinnen und -partnern die vorhandenen, aber ungenutzten Ressourcen der Jugendlichen wecken. Dies geschieht, wie der Name schon sagt, durch die Vernetzung und Zusammenarbeit von Personen und Institutionen, um durch diese übergreifende Kooperationen den Jugendlichen in seiner individuellen Lebenssituationen möglichst umfassende Unterstützung bieten zu können. Unsere wichtigsten Netzwerkpartner/innen sind: • Jugenddienst Polizei BL, • KIT Forum – „Keep in touch“ der Gesundheitsförderung BL, • Jugendanwaltschaft BL, • Kantons-, Gemeinde- und Stadtpolizei. Mehr Informationen zur Unterstützung von Jugendlichen durch Beratung und Jugendcoaching sind auf Seite 54 zu finden.
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Liestal
Streetwork Region Liestal
Projektarbeit Samuel Hasler, verantwortlicher Streetworker für Projektarbeit, äussert: „Als werdender soziokultureller Animator ist es mir ein Anliegen, meinen Zielgruppen nicht ‚pfannenfertige‘ Lösungen zu servieren. Vielmehr möchte ich die Jugendlichen dazu animieren, ihre eigenen Ideen und Projekte zu planen und durchzuführen. Ein solches Projekt war im vergangenen Jahr ‚ Skate your Lietsch‘ (‚Lietsch‘ steht umgangssprachlich für ‚Liestal‘).“ Eine siebenköpfige Projektgruppe, darunter fünf Skater aus der Region Liestal, realisierte verschiedene kleine Projekte: eine Grillstelle wurde gebaut, leichte Renovationsarbeiten an den Skateanlagen konnten durchgeführt werden, und es fanden drei grössere Events statt, die Skater/innen aus der ganzen Region Nordwestschweiz angezogen hatten. Durch die Projektarbeit konnten weitere Beziehungen geknüpft und dadurch auch der Zugang zu jüngeren Skater/innen hergestellt werden. Diese Kontakte sind für unsere Arbeit von grosser Bedeutung. Kann man den Kontakt bereits zu jüngeren Jugendlichen und Kindern herstellen, ist ein stabiles Fundament für zukünftige Beratungen und Interventionen bereits gelegt. Ausblick
Information: Angeschlossene Gemeinden / Auftraggeberinnen: Bubendorf, Frenkendorf, Füllinsdorf, Lausen, Liestal, Lupsingen, Reigoldswil, Seltisberg Kinder und Jugendliche im Alter bis 19 Jahren, die in den angeschlossenen Gemeinden wohnen (2011): 7‘769 Leistungsvertrag seit:
2004
Mit dem neuen Team werden wir 2012 sowohl die bestehenden Angebote ausbauen als auch neue entwickeln und neue Kooperationen aufbauen. Wir wollen unser Kontakt- und Beratungsangebot weiterentwickeln sowie die bestehende Arbeitsstruktur erhalten. Zudem beabsichtigen wir die Streetwork-Arbeitsweise klar zu positionieren und betonen, dass wir weder eine soziale Feuerwehr noch Polizeiersatz sind. Streetwork hat in erster Linie eine gesunde Entwicklung der Jugendlichen im Blick und nicht Probleme und Störungen, die junge Menschen verursachen. Dank Wir danken unseren Auftraggebenden, dass sie ihre soziale Verantwortung ernst nehmen und dieses Projekt ermöglichen. Wir sind überzeugt, dass durch ihre Unterstützung die Zukunftschancen vieler junger Menschen in den beteiligten Gemeinden verbessert werden.
Ein in A
Ansprechperson Auftraggeberin: Nicola Schmid, Bereichsleiter Soziales / Gesundheit Stadt Liestal (als Vertreter der Begleitgruppe Streetwork Region Liestal) René Portmann und Samuel Hasler Streetworker
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Skater Aktion
Interview
mit Chris Werner, b.i.g. sicherheit & services AG, Basel
Unser Leitbild lässt sich folgendermassen zusammenfassen: Besser sein als andere sowie durch Qualität und Engagement langfristige Kundenkontakte pflegen.
Interview mit Chris Werner
Was ist Ihnen als Filialeiter der b.i.g. sicherheit und services AG im täglichen Kundenkontakt besonders wichtig?
b.i.g. sicherheit & services AG, Basel
Wichtig ist mir, bei einem Kunden Vertrauen zu schaffen, kompetent auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und ihm schlussendlich ein gutes Konzept zu unterbreiten.
b.i.g. sicherheit und services ag unterstützt den Club Underground mit einem grosszügigen Sponsoring des Sicherheitspersonals an Veranstaltungen. Thomas Furrer: Was ist die Aufgabe von b.i.g. sicherheit und services AG und für wen arbeitet sie? Chris Werner: Unser Ziel ist, eine zuverlässige Partnerschaft zu bieten und die Sicherheit von Eventbesucher/innen, Gebäuden, Immobilien und Objekten zu gewährleisten. Unsere Hauptaufgabe ist: beraten-planen-betreiben. Es werden von uns alle Kundengruppen angesprochen, ob Firmen oder Einzelpersonen, Banken oder Flohmärkte, Jugendliche, die Musikveranstaltungen organisieren oder Erwachsene, die traditionelle Konzerte veranstalten. Welche Stärken hat die Firma? Wir sehen unsere Stärke in der Zuverlässigkeit, der konsequenten Qualitätssicherung und in motivierten engagierten Mitarbeitenden.
Welche Sicherheits-Projekte haben Sie in den vergangenen Jahren verwirklicht, die einen Bezug zu Kindern, Jugendlichen und Familien hatten? Bezug zu Kindern, Jugendlichen und Familien findet man am ehesten im Bereich von Musikveranstaltungen, wie Open-Air-Veranstaltungen, Quartierfeste und Konzerte. In diesen Bereichen waren wir tätig und haben mit Respekt, Höflichkeit und – wo nötig – mit bestimmtem Auftreten eine Basis von Toleranz und Verständnis geschaffen. Beschreiben Sie Ihre Zukunftspläne?
Interview
b.i.g. sicherheit und services ag aus Basel ist der Hauptansprechpartner des Club Undergrounds und des Kompetenzzentrums KJF für Sicherheitsdienste, Objekt- und Werkschutz und Veranstaltungs-Bewachungen.
Die b.i.g. sicherheit und services AG wünscht sich von der Zukunft wirtschaftliche Stabilität und einen guten Ruf als Sicherheitspartner. Wir wollen nicht die grösste Sicherheitsfirma werden, sondern eine Firma, die die ihr gesetzten Aufgaben qualitativ hochstehend und im PreisLeistungsverhältnis fair und korrekt anbieten und ausführen kann. Im Bereich der Kinder- und Jugendsicherheit können wir uns vorstellen, Schulen in Sicherheitsfragen zu beraten, da uns immer mehr Fälle von Mobbing und Übergriffen unter Jugendlichen gemeldet werden.
Information: Gründungsjahr: 1981 Die b.i.g.-Gruppe wurde 1981 in Deutschland Anzahl Mitarbeitende: 30 - 70 Teilzeit- gegründet und ist seit 2008 auch in der Nord angestellte westschweiz tätig. (Schweiz) Kundenreferenzen: Die Kundenreferenzen finden sich in Sparten wie: traditionelle Konzerte, Open-Air und Musikfestivals, Märkte und Messen, Ausstellungen, Gemeindeanlässe, Schulen, Theater und Quartierfeste, Objektsicherheit, Schliessdienst von Gebäuden und Zutrittsdienste.
Adresse: b.i.g. sicherheit und services AG Steinentorstr. 13 4051 Basel
Telefon: +41 61 271 77 22 Mail: info@big-gruppe.ch Zentrale: 0800 999009
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Birsfelden Streetwork Birsfelden
Ganztägiger Besuch des Streetworkers in einem Lager einer Schulklasse
Uwe Vollmer mit einem Jugendlichen aus Birsfelden, Fotograf Tino Briner
Uwe Vollmer Leiter Streetwork Birsfelden
Neue Perspektiven für Jugendliche
Rückblick in die Tätigkeitsbereiche
Die mobile, aufsuchende Jugendarbeit (Streetwork) hat im vergangenen Jahr einen enormen Zulauf erfahren. Die Inanspruchnahme des Angebotes hat sich verdreifacht. Der Bedarf ist bezüglich einzelnen Kontakten (Jahrestotal 2048), Beratungen (Jahrestotal 76) und längerfristigen Begleitungen (Jahrestotal 15) hoch. Genutzt wird das Angebot von Jugendlichen, Eltern und unseren Netzwerkpartnerinnen und -partnern. Jugendlichen ohne klare Perspektiven konnten wir durch Beratungen und Begleitungen oder durch Triage an andere Fachstellen neue Wege aufzeigen. Dies führte nicht selten zu einer Veränderung ihres delinquenten Verhaltens.
In Birsfelden entwickelte sich sowohl die Jugendarbeit im Allgemeinen, als auch Streetwork im Besonderen positiv. Durch Erfolge mit einzelnen jungen Menschen, die zuvor keinerlei Zukunftsperspektive hatten und über das Beratungsangebot des Streetworkers in ihrem Freundeskreis berichteten, entwickelte sich eine hohe und vielfältige Nutzung des Angebotes Streetwork. Dies hatte zur Folge, dass das verfügbare Arbeitspensum von 50 Stellenprozenten mehr als ausgelastet war.
In Birsfelden hat sich die Zusammenarbeit der jugendrelevanten Institutionen konkretisiert. Wiederholt wurde zur Sprache gebracht, dass ein Gremium für Jugendthemen mit Entscheidungskompetenzen gegründet werden sollte. Entsprechende Schritte sind im Jahr 2012 geplant.
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Eine Konsequenz von dieser hohen Arbeitsauslastung war, dass geplante Projekte nicht wie geplant durchgeführt werden konnten. Für den Streetworker stand der Bedarf an Beratungen und Begleitungen im Vordergrund, damit Jugendliche in ihren Anliegen und ihrer persönlichen Herausforderung unterstützt werden konnten. Trotzdem blieb genügend Zeit für verschiedene, kleinere Projekte, die die Beziehungen zu den Jugendlichen auf spielerische Art vertieften.
Birsfelden Streetwork Birsfelden
Durch diese Projekte erkannten die Jugendlichen, dass neben den sozialarbeiterischen Kompetenzen und Qualifikationen des Streetworkers auch ein greifbarer Mensch, der sich auf den Lebensalltag der Jugendlichen einlässt, auf der Strasse unterwegs ist. Aktives Aufsuchen von Jugendlichen Im Zentrum der mobilen Jugendarbeit steht das aktive Aufsuchen der Jugendlichen in ihren Lebensräumen auf der Strasse. Die Präsenz in den Wohnquartieren in Birsfelden wurde deutlich wahrgenommen. Immer wieder bekamen wir Rückmeldungen von ganz unterschiedlichen Personen, selbst ausserhalb von Birsfelden, dass „man“ den Streetworker sieht und wahrnimmt. Da es in Birsfelden einen hohen Anteil an Migrantinnen und Migranten gibt, ist es wichtig für die Kontaktaufnahme der jungen Menschen, deren kulturellen Hintergrund zu kennen und zu respektieren. Mit einer flexiblen und doch authentischen Art und Weise eine eigene Arbeitsstrategie des Aufsuchens zu entwickeln, ist und bleibt eine Herausforderung. Die Fragestellungen, mit der meist junge, teilweise jedoch auch etwas ältere Menschen und Familien den Streetworker konfrontieren, wurden im vergangenen Jahr facettenreicher und komplexer. Einige Personen verwies der Streetworker an andere Fachstellen, respektive begleitete diese Menschen zu den Fachstellen. Etwas in den Hintergrund geraten ist im Laufe des vergangenen Jahres die Arbeit mit den Quartierbewohner/innen. Durch die deutliche Entspannung und die spürbar zurückgegangenen Konfrontationen in den Wohnquartieren genügte meistens ein kurzer und freundlicher Austausch. Vielseitige Themen in der Beratung Grundsätzlich haben Beratungsgespräche für den Streetworker einen zeitlichen Rahmen von mindestens 20 Minuten im Einzelgespräch, beziehungsweise in der Mediation mit Konfliktpartnerinnen und -partnern. Dies ist ein geringes Zeitvolumen, aber je nach Schwere des Themas – zumindest für ein Einstiegsgespräch – ausreichend. Da dies je nach Thematik nicht im öffentlichen Raum stattfinden kann und der Streetworker keine eigenen Räumlichkeiten in Birsfelden zur Verfügung hat, konnten bei anderen Fachstellen, wie zum Beispiel dem Jugendtreffpunkt „Lavater“ oder bei der Schulsozialarbeit, die Räumlichkeiten genutzt werden.
Es bleibt eine Herausforderung, die durch den Streetworker meist angewandten Beratungswerkzeuge im Bereich Coaching und Mediation als konkrete Handlungsmöglichkeiten im Beratungsgespräch einzusetzen. Ein vorausschauendes Denken und eine gute Organisation sind erforderlich, um zu den passenden Zeitpunkten die nötigen Materialien zur Hand zu haben. Folgende Themen haben sich im vergangenen Jahr als zentral erwiesen: • Einzelfallhilfe • Familienberatung • Konfliktmanagement • Migrationsproblematik • Lebensfragen • Gesundheitsförderung • Ermutigung, Motivation und Förderung • Triage an andere Fachstellen Netzwerkarbeit in Birsfelden Netzwerkarbeit bedeutet die Pflege von Kontakten, die dem Austausch von Informationen und der Weiterentwicklung unserer Angebote dienen. Dieses Thema hat in unserer Arbeit einen hohen Stellenwert. Streetwork (aufsuchende Jugendarbeit) braucht externe Partnerinnen und Partner und Fachstellen, um den Jugendlichen umfassende Unterstützung bieten zu können. Ziel der Netzwerkarbeit ist, dass wir gemeinsam mit den Netzwerkpartnerinnen und -partnern die bereits vorhandenen, aber auch die ungenutzten Ressourcen der Jugendlichen wecken und für die Jugendlichen nutzbar machen. Wichtige Netzwerkpartnerinnen und -partner in Birsfelden sind: • Sozialdienst der Gemeinde • Kantons- und Gemeindepolizei • Jugendanwaltschaft BL • KIT – Forum „Keep in Touch“ der Gesundheitsförderung BL • verschiedene Einrichtungen der Jugendarbeit Projektarbeit Wie bereits erwähnt, ist die geplante Projektarbeit wegen der grossen Nachfrage an Beratungen nicht vollständig zum Tragen gekommen. Spontane Projekte fanden trotzdem statt und wurden gut genutzt. Dabei ist es existentiell, dass die Impulse und die Initiative von den Jugendlichen ausgehen.
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Birsfelden Streetwork Birsfelden
Veränderung braucht Unterstützung (ein Fallbeispiel) Ein Beispiel eines Veränderungsprozess durch die Begleitung des Streetworkers ist Michael (Name geändert). Er war der Anführer einer als Bande organisierten Gruppierung. Einbrüche, Drogenhandel und Gewaltdelikte fanden immer wieder statt. Michael hatte im vergangenen Jahr mehrmals Kontakt mit dem Streetworker und anderen Fachstellen in Birsfelden. Durch diese Begleitung konnten dem Jugendlichen konstruktive Lebensperspektiven aufgezeigt werden. Seit mehreren Monaten arbeitet Michael nun zuverlässig bei seinem Arbeitgeber. Sein Vorgesetzter erwähnte wiederholt seine hohe Zufriedenheit mit dessen Arbeitsleistung und Zuverlässigkeit. Ausserdem engagiert sich Michael in einem Gewaltpräventionsprogramm, um anderen Jugendlichen die Folgen gewaltsamen Verhaltens durch seinen eigenen Werdegang aufzuzeigen.
Information: Auftraggeberin: Gemeinde Birsfelden Kinder und Jugendliche im Alter bis 19 Jahren, die in Birsfelden wohnen (2011): 1‘660 Leistungsvertrag seit: 2010 Ansprechperson Auftraggeberin: Simon Oberbeck, Gemeinderat Departement Leben in Birsfelden
Ein Ausblick in das Jahr 2012 Die bestehenden Angebote werden weitergeführt und wo möglich ausgebaut. Zudem steht die Überlegung im Raum, ein gemeindeübergreifendes Projekt im Jahr 2012 Realität werden zu lassen. Geplant ist, dieses Projekt mit der Gemeinde Muttenz durchzuführen und mit der jährlich stattfindenden Jungbürgerfeier zu verbinden. Erste Vorgespräche sind positiv verlaufen, und die Jugendlichen sind motiviert.
Uwe Vollmer Streetworker
Einige Geschichten und Zitate aus unserer Arbeit sind auf Seite 56 zu finden.
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Bubendorf Offene Jugendarbeit Bubendorf
Ausgelassene Stimmung auf dem Pausenplatz Auf dem Pausenplatz: Das Gleichgewicht stimmt!
Das Wichtigste in Kürze
Nathanael Lehmann Leiter Offene Jugendarbeit Bubendorf
2011 war in Bubendorf ein Jahr der Gegensätze: zum einen machte die Arbeit viel Spass, weil die Beziehung zu den Jugendlichen, die den Jugendkeller besuchen, vertieft werden konnte. Zum anderen war es herausfordernd, weil wegen eines Generationenwechsels, Umzüge und des Lehrstellenbeginns einige Jugendliche nicht mehr in den Jugendkeller kamen. Bis Mitte Januar waren die Besucherzahlen stabil, Anfang Februar nahmen sie langsam ab. Insgesamt wurde der Jugendkeller rund 750-mal von Jugendlichen genutzt.
Anfang September starteten wir eine offensive Werbeaktion, um neue Jugendliche zu erreichen. Wir verschickten 300 Briefe mit Bons für ein Getränk und einen Hotdog an Jugendliche von 12 bis 16 Jahren. Die Aktion war ein Erfolg: rund 30 Jugendliche lösten den Bon ein. Danach stiegen die Besucherzahlen wieder.
Durch die fehlende Auslastung konnten wir uns eingehender um die Jugendlichen kümmern, die weiterhin im Jugendkeller ein- und ausgingen. So erfuhren wir viel Neues von den Jugendlichen und tauchten in ihre Lebenswelt ein. Ein Beispiel sind Patrick Keller und Jordi Otto, die sich in der Graffiti-Szene bewegen, und im Eingangsbereich des Jugendkellers ein grosses Graffiti mit der Aufschrift „the wild life“ (das wilde Leben), erstellt haben.
Rückblick in die Tätigkeitsbereiche
Die meisten Besucher/innen sind zwischen 12 und 17 Jahre alt. Momentan kommen jeweils 15 bis 30 Besucher/innen pro Abend.
Zu Beginn des Jahres gab es einen Wechsel in der Praktikumsstelle. Christine Feuz beendete ihr Praktikum Ende Februar. Anschliessend übernahm Natascha Brönnimann diese Stelle. Der Übergang verlief problemlos, weil sich die Jugendlichen ihr gegenüber schnell öffneten. Natascha übernahm mit viel Dynamik das Mädchenprojekt und bot ein abwechslungsreiches Programm. Von Schlittschuhlaufen zu Gesichtsmasken bis „Ladies Night“ war alles dabei.
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Bubendorf Offene Jugendarbeit Bubendorf
Anfangs März spürten wir einen Rückgang der Besucherzahlen, weil einige Jugendliche aus Bubendorf wegzogen. Zudem waren einige auf Lehrstellensuche und mussten ihre Freizeit anders einteilen. Schnupperlehren und das Schreiben von Bewerbungen standen neu an erster Stelle, was wir selbstverständlich unterstützten. In den vergangenen drei Jahren verbrachten wir mit den Jugendlichen viele schöne Momente. In dieser Zeit reiften sie zu jungen Erwachsenen heran, die einen Platz in unserer Gesellschaft gefunden haben. Wir deuteten dies als Zeichen, dass sich nun ein Generationenwechsel vollziehen wird. Dies bedeutet, dass wir eine neue Generation gewinnen müssen, die wir in den nächsten drei bis fünf Jahren begleiten werden. Wir gingen auf die Strassen von Bubendorf und suchten die Jugendlichen im öffentlichen Raum auf. Diese unbeschwerte Art des Erstkontaktes zu den Jugendlichen war eine gute Erfahrung. Es kamen auch neue Besucher/innen. Leider entsprach der Zuwachs aber nicht unseren Erwartungen. Deshalb starteten wir Anfang September eine offensive Werbeaktion um neue Jugendliche zu erreichen. Wir verschickten 300 Briefe mit Bons für ein Getränk und einen Hotdog an Jugendliche von 12 bis 16 Jahren. Die Aktion war erfolgreich: rund 30 Jugendliche lösten den Bon ein. Die Mund-zu-Mund-Werbung trug das Ihre dazu bei, und so stiegen die Besuchszahlen wieder.
Graffiti ist ein Ausdruck von Freiheit
Durch die freien Kapazitäten konnten wir uns in den ersten Monaten eingehender um die Jugendlichen kümmern, die im Jugendkeller ein- und ausgingen. Wir erfuhren viel Neues von ihnen. Zum Beispiel intensivierte sich der Kontakt zu Patrick Keller und Jordi Otto. Die Beiden bewegen sich in der GraffitiSzene, sind talentiert und verbringen viel Zeit mit ihrem Hobby. Sie konnten sich als Künstler im Jugendkeller entfalten und den Eingangsbereich des Jugendkellers mit einem grossen Graffiti mit der Aufschrift „the wild life“ (das wilde Leben) gestalten.
Warum sind Graffitis an Bushaltestellen, Häusern oder Zügen anzutreffen?
Jugendarbeiter Nathanael Lehmann im Gespräch mit Patrick Keller und Jordi Otto Nathanael Lehmann: Was ist „Graffiti“? Patrick: Im Graffiti kann man sein künstlerisches Flair ausüben. Es ist toll, wenn wir Graffiti-Sprayer an einer Wand vorbeigehen und unsere Graffitis sehen. Dann können wir sagen: „Geil, das ist schön geworden!“ Jordi: Es ist auch ein bisschen die Freiheit. Du gehst zur Wand und kannst machen, was du willst.
Jordi: Die Sprayer wollen möglichst viel „Fame“ (auf Deutsch „Ruhm“), das heisst, ihre Graffitis sollten möglichst oft gesehen werden. Patrick: Mir gefällt es, wenn ich ein Graffiti auf einem Fabrikgebäude sehe, aber wenn ich Graffitis irgendwo auf einem Privathaus sehe, … Jordi: …wo man genau weiss, dass der Hauseigentümer für die Entfernung selber aufkommen muss... Patrick: … dann finde ich das auch nicht recht. Jordi: Ja, das ist etwas Falsches. Geht’s euch nicht auch darum, die Gesellschaft etwas zu provozieren? Patrick: Teilweise. Jordi: Jeder sprayt aus einem anderen Motiv. Patrick: Man sieht meistens den Unterschied zwischen denen, die Kunst machen, und jenen, die nur provozieren wollen.
Zwei Besucher des Jugendkellers
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Welchen Stellenwert hat die Polizei? Jordi: Die Polizei ist ganz klar der grosse Feind. Patrick: (lacht)
Bubendorf Offene Jugendarbeit Bubendorf
Mädchenarbeit
Die beiden jugendlichen Graffiti Künstler Patrick Keller und Jordi Otto
Jordi: Die Polizei ist das Problem, wenn du illegal sprayst. Man hat immer Angst vor ihr. Patrick: Wenn nur einmal bekannt wird, dass du sprayst, wirst du danach immer als Krimineller abgestempelt. Die Polizei sieht nicht, dass es auch Leute gibt, die es legal machen. Du wirst dann in all diese Szenen eingeteilt: Sprayer, Drogen…
Im vergangenen Jahr hat sich Natascha Brönimann vertieft mit den Anliegen und Bedürfnissen der Mädchen auseinandergesetzt. Anfangs lag der Schwerpunkt in der Beziehungsarbeit zu den Mädchen. Mit ihrer offenen und fröhlichen Art fand sie schnell einen Zugang zu den Mädchen. Der Besucherrückgang machte sich aber auch bei den Mädchen bemerkbar, was dazu führte, dass von April bis Oktober nicht wie geplant zusätzliche Mädchenöffnungszeiten angeboten wurden. Als Ersatz wurde in dieser Zeit der Schwerpunkt auf die bestehenden Kontakte gelegt und kleine Angebote, wie „Beauty Events“ und „Ladies Nights“, lanciert. Mittlerweile hat sich auch diese Situation wieder verbessert. Volle Konzentration auf den Ball!
Jordi: …randalieren und Sachen kaputt machen. Wenn die Polizei zu uns nach Hause kommen würde, würde es ein riesiges Ghetto geben, weil wir die Spraydosen zuhause haben. Dann würden sie sicher Fingerabdrücke nehmen. Patrick: Wir stehen dazu, dass wir Sprayer sind, aber wenn wir es illegal machen würden, würden wir es nicht allen offen sagen, damit wir nicht verdächtigt werden. Würde es in der Szene akzeptiert werden, wenn zum Beispiel Liestal oder Bubendorf spezielle Wände zum Sprayen freigeben würde? Jordi: Illegales Sprayen würde sicher nicht ganz aufhören, aber es würde klar zurückgehen. Ein Sprayer muss auch immer üben. Es ist gefährlich, wenn es illegal ist. Für diejenigen, die es nur als Kunst machen möchten, ist es vorteilhaft, weil sie dann nicht illegal sprayen müssten. Aber die Wand müsste irgendwo sein, wo man das Graffiti sehen kann. Was hat euch motiviert, nie illegal zu sprayen? Jordi: Mein Vater hat gesagt, wenn mich die Polizei beim illegalen Sprayen erwischt, zahlt er keinen Rappen für meine Strafe. Die Busse müsste ich alleine zahlen. Im Laufe der Zeit kann sich ein Sachschaden von vielen tausend Franken ansammeln. Da hat man keine Chance, das zurückzahlen zu können, ohne sich zu verschulden. Patrick: Wenn du einen Eintrag in deinen Akten hast und später einen Beruf finden möchtest, hast du ein grosses Problem. Habt ihr ein Vorbild? Jordi: Ja, mein grosses Vorbild ist eine Frau aus Deutschland: MadC ist ihr Graffitiname. Sie hat einen eigenen Stil - sie macht Figuren und Unterwasserwelten. Patrick: Mein Vorbild ist Smash137 von Basel. Man meint, dass die Graffitis aus den Wänden herauskommen, so lebendig wirken sie.
Jugendmobil in Ramlinsburg Mit Spielgeräten, die wir von der Schule nutzen durften, boten wir den Jugendlichen ein breites Unterhaltungsprogramm in Ramlinsburg an. Sie konnten zwischen Tischfussball, Tennis, Basketball, Fussball und Tischtennis wählen. Zusätzlich veranstalten wir noch ein Tischfussball-Turnier. Der Siegeswille war gross, der Spassfaktor noch grösser. Weitere Spannung gab es bei der Auswahl des Filmes, den die Jugendlichen am Abend in der Mehrzweckhalle anschauen konnten: Sie durften zwischen mehreren Filmen – vom Trickfilm bis zum Actionfilm – auswählen. Beim zweiten Jugendmobil-Einsatz vertieften wir die Beziehung zu den Jugendlichen. Ein Anliegen war es, im Laufe des Einsatzes einige Jugendliche für ein gemeinsames Projekt zu gewinnen. Zu diesem Zweck haben wir das Programm so gestaltet, dass ein reger Austausch mit den Jugendlichen stattfinden konnte. Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Sportplatz. Die Jugendlichen genossen unsere Aufmerksamkeit. Das laute Lachen und Herumtollen war in der näheren Umgebung nicht zu überhören. Abends ging es in der Turnhalle mit kleinen improvisierten Theaterstücken und Partyspielen weiter. Für die Planung des nächsten Einsatzes gewannen wir mehrere Jugendliche.
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Bubendorf Offene Jugendarbeit Bubendorf
Isabelle Wenger, Daniela Weber, Zoe Odermatt und Delia Ouassi bereiteten den dritten Jugendmobileinsatz vor. An der Organisationssitzung legten die Mädchen das Thema fest. Die Entscheidung fiel einstimmig auf einen „Galaabend“. Die Kleiderordnung war ein Hemd und schöne Hosen für die Jungs und Abendkleider für die Mädchen. Alle haben mitgedacht und angepackt, damit dieser gelungene Abend stattfinden konnte. Am Vorabend der Disco wurde der Saal von den Mädchen selbstständig vorbereitet. Die Stiftung Jugendsozialwerk stellte die Musikanlage und Beleuchtung zur Verfügung. Als die ersten Besucher/innen eintrafen, übernahmen die Mädchen die Begrüssung, arbeiteten an der Bar und versuchten sich als DJ. Als Jugendarbeitende waren wir in erster Linie für die Sicherheit zuständig. Als um 23 Uhr die Disco zu Ende war, zogen wir eine erste Bilanz: Mit über 40 Teilnehmenden und einem Abend ohne Zwischenfälle war der Anlass ein voller Erfolg. Unsere Vernetzungspartner/innen Um die Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, sind wir bemüht, uns mit anderen Institutionen und Personen, die für Jugendarbeit zuständig sind, zu vernetzen. Unsere aktuellen Partner/innen sind: • Jugenddienst Polizei BL • Schulsozialdienst Liestal • Anwohner/innen um den Jugendkeller • Schule Liestal • diverse Vereine und Behörden
Ausblick Für das Jahr 2012 wollen wir vermehrt nach aussen auftreten und den Bekanntheitsgrad des Jugendkellers weiter verbessern. Um diese Ziele zu erreichen, soll das Netzwerk weiter ausgebaut werden. Dabei suchen wir vermehrt den Kontakt zu den Schulen in Bubendorf und der Reformierten Kirche. Durch diese Vernetzung erhoffen wir uns steigende Besuchszahlen und eine breitere Abstützung der Offenen Jugendarbeit in Bubendorf. Dank Unseren Dank möchten wir all jenen zukommen lassen, die unsere Arbeit ermöglichen und uns unterstützen. Speziell erwähnen möchten wir dabei die politischen Vertreterinnen und Vertreter. Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen in unsere Arbeit. Auch bedanken wir uns herzlich bei Institutionen, Vereinen, Geschäften und Einzelpersonen, die uns finanziell oder materiell unterstützen.
Nathanael Lehmann Leiter Jugendkeller Bubendorf
Öffnungszeiten Jugendraum Bubendorf: Mittwoch Freitag
16.00 - 21.00 Uhr 17.00 - 22.00 Uhr
Angeschlossene Gemeinden / Auftraggeberinnen: Bubendorf, Ramlinsburg Kinder und Jugendliche im Alter bis 19 Jahren, die in den angeschlossenen Gemeinden wohnen (2011): 1‘195 Leistungsvertrag seit: 1997 Ansprechperson Auftraggeberinnen: Beatrice Wessner, Gemeinderätin Bubendorf
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Allan Vetterli Mitarbeiter Club Underground Leiter FunSportNight
FunSportNight – die Offene Jugendarbeit bewegt Es ist ein gewöhnlicher Samstagabend in einer Baselbieter Gemeinde. Während sich ein Teil der Jugendlichen für den Ausgang am Samstag vorbereitet, begeben sich andere in die Dorfturnhalle. Die Offene Jugendarbeit der Stiftung Jugendsozialwerk veranstaltet ihre neu konzipierte FunSportNight. Mit Sport durch den Abend Während sich einzelne Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 18 Jahren spielend aufwärmen, begrüssen die Mitarbeitenden der Offenen Jugendarbeit andere Jugendliche und kommen ins Gespräch. Die Diskussionen drehen sich um das Wohlbefinden der Jugendlichen und um die vergangene Schulwoche. Ein Teil der Gespräche werden sich im Verlauf des Abends auch verstärkt um zentrale Lebensfragen der Teenager drehen. Im Hintergrund laufen die aktuellen Lieder der Musik-Charts, und einzelne Mädchen können ihre Begeisterung für ein Lied nicht verbergen.
Während sich die Gewinner/innen des ersten Kräftemessens freuen, müssen die Verlierer/innen die Niederlage verdauen. Einigen fällt es offensichtlich leichter als anderen. Auf jeden Fall ist Gewinnen und Verlieren eine zentrale Lebensübung für die Jugendlichen, denn hier lernen Sie mit ihren Emotionen konstruktiv umzugehen, sich in der Gruppe einzufügen und ihre Grenzen sowie die der Mitspielenden zu respektieren. Wo beginnt ein Jugendlicher, mit seinem Verhalten der ganzen Gruppe zu schaden? Mit solchen Fragen werden die Jugendlichen spielerisch konfrontiert. Die Jugendlichen klären auch die Spielregeln der einzelnen Turniere selbstständig unter sich.
Der Sportanlass beginnt pünktlich um 19.30 Uhr mit dem ersten Spiel. Es wird eines von vielen an diesem Abend sein. Die Jugendlichen teilen sich in zwei Gruppen auf. Die FunSportNight steht Jugendlichen von 12 bis 18 Jahren offen und hat mehrere Ziele: Im Vordergrund stehen die Freude und der Spass unter den Jugendlichen. Hier können sie ihre Energie kontrolliert und in einem positiven Umfeld abbauen. Ausserdem lernen sie mit Hilfe des Sports die Teamarbeit zu verbessern und Vorurteile gegenüber anderen Jugendlichen abzubauen. Das erste Spiel ist nun vorbei. Die Gewinnergruppe erhält nach jedem Spiel Punkte. Die Gruppe, die am Ende des Abends am meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt den FunSportNightAbend und erhält einen Preis.
Ein Mitarbeiter erklärt die Spielregeln
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Freiwillige Mitarbeiter/innen im Einsatz Besucherinnen und Besuchern fällt auf, dass die Spiele von jugendlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleitet werden. Die Mitarbeit von Jugendlichen ist ein wesentliches Ziel des FunSportNight-Konzepts. Die Fachpersonen der Offenen Jugendarbeit organisieren gemeinsam mit engagierten Jugendlichen den Anlass. Die Teilnehmenden sollen durch die Mitarbeit der Jugendlichen ebenfalls einen Anreiz erhalten, sich in der Gesellschaft zu engagieren. Durch diese Strategie fördern Jugendliche andere Jugendliche und sind so ein Vorbild. Zwei unterschiedliche vielseitiges Angebot
Voller Spieleinsatz in Itingen
für
ein
Zum Abschluss des Abends wird auf den nächsten Anlass hingewiesen. Die FunSportNight wird in zwei Varianten durchgeführt. Neben der beschriebenen gibt es auch eine umfassendere Version. Diese ist ein besonders vielfältiger Anlass, bei dem die Jugendlichen die sportliche Aktivität in Begleitung von Live-DJs erleben können. Sport und DiscoFeeling – eine Mischung, die nicht nur den Jugendlichen gefällt. Die Verantwortlichen erhielten bislang von verschiedenen Seiten positive Rückmeldungen auf diese Anlässe. Den Jugendlichen wird alles geboten, was sie brauchen, um Bewegung, Spass und Freundschaft in einem gesunden und professionell begleiteten Rahmen zu erleben.
Allan Vetterli Leiter FunSportNight
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FunSportNights
Lausen
Offene Jugendarbeit Lausen
Gute Stimmung an der FunNight Volle Konzentration im Jugendraum Lausen
Ein neuer Wind in der Jugendarbeit
David Möller Leiter Offene Jugendarbeit Lausen
Im Jahr 2011 waren die monatlich stattfindenden „Special Events“, wie Fussballturnier, Open-Air-Kino, Barbecue-Event, Play-StationTurnier, Disco im Partyraum und „Funnights“ (Sport in Turnhallen), jeweils gut besuchte Angebote für Jugendliche von Jugendlichen. Durch den Wechsel vom festen und regelmässigen Angebot „Jugendmobil“ zu aufsuchender Jugendarbeit mit partizipativen Events konnte der Jugendarbeiter immer mehr Jugendliche und Gruppierungen in Lausen an unterschiedlichen Orten kennenlernen. Aus dem alten „Jugendmobil-Kern“ entstand eine Gruppe von Jugendlichen, die mit viel Herzblut und Willen ein eigenes Bistro aufbauten und bei den partizipativen Events ihre Ideen einbrachten, mitplanten und gemeinsam mit dem Jugendarbeiter erfolgreich durchführten. Ein Meilenstein war die Neuerung, dass ein verantwortungsbewusster Jugendlicher einen Schlüssel für den Partyraum Lausen erhalten hat und so in Begleitung des Jugendarbeiters einen offenen und teils selbstverwaltenden Treffpunkt für Jugendliche schaffen konnte.
Seit dem Frühling 2011 ist der Jugendarbeiter David Möller auch in der Jugendkommission als Fachperson vertreten und pflegt guten Kontakt zu der Jugendarbeit der ref. Kirchgemeinde Lausen und der Freien Missionsgemeinde (FMG) Lausen. Für das im Jahr 2012 neu startende „Midnight-Sport-Projekt“ erhofft sich der Jugendarbeiter, ein gutes Netzwerk und eine weitere Zusammmenarbeit mit anderen Vereinen in Lausen. Rückblick auf die Tätigkeitsbereiche: Präsenz / Aufsuchende Jugendarbeit Anfangs Januar 2011 startete der neue Jugendarbeiter David Möller in Lausen und war mit dem Angebot „Jugendmobil“ beim Schulhaus Mühlematt präsent. Die Präsenz mit dem Jugendmobil jeweils mittwochnachmittags bis abends und einmal pro Monat an einem Samstag einen Event für Jugendliche anzubieten, war der übernommene Auftrag. Der Jugendarbeiter erlebte von Anfang an eine hohe Akzeptanz bei den Kindern und Jugendlichen, die das Angebot besuchten. Nach den ersten Monaten bestätigte sich, was auch vorherige Jugendarbeiter/innen schon berichtet hatten. Das „Jugendmobil“ war vor allem für Kinder im Primarschulalter
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Lausen
Offene Jugendarbeit Lausen
interessant und ist für eine Jugendarbeit mit der Zielgruppe von 12 bis 18 Jahren nicht mehr adäquat. Nach Absprache mit Verantwortlichen in der Verwaltung entschied sich der Jugendarbeiter, das Angebot zu streichen und sich auf aufsuchende Cliquenarbeit und partizipative Jugendangebote zu fokussieren. Nach dem Beschluss, das Jugendmobil als Angebot zu streichen, blieben der Partyraum und der rote Sportplatz weiterhin beliebte Treffpunkte für Kinder und Jugendliche in Lausen. Deshalb fokussierte sich die Präsenz im ersten Jahr stark auf diese Orte. Es wurden viele partizipative Angebote durchgeführt und die Präsenz in Lausen wurde flexibler und auf zwei Tage pro Woche erhöht. Projekte / Partizipative Events
die gemeinsamen Sitzungen sind produktiv. Der Partyraum und der regelmässige Kontakt zu einer Gruppe von Jugendlichen sind wichtige Bestandteile der Jugendarbeit geworden. Gemeinsam mit den Jugendlichen schaffte der Jugendarbeiter verschiedene Spielgeräte, Sofas, Musik- und Lichtanlage an. Im Herbst organisierten die Jugendlichen eine grosse Geburtstagsfeier im Partyraum. Sie investierten viel Zeit in die Vorbereitungen und Raumgestaltung. Die hohen Erwartungen an diese Party wurden leider nicht erfüllt: eingeladene Gäste blieben aus und andere unerwünschte tauchten auf. Dem Jugendarbeiter gelang es anschliessend, die Jugendlichen wieder zu motivieren und zu ermutigen. Nicht jeder Event kann ein Erfolg werden. In jedem Quartal machten wir einen Ausflug zur „Belohnung“ der mitarbeitenden Jugendlichen. Dazu gehörten ein gemeinsamer Kinobesuch, Go-Kart-Fahrausflüge und ein Ausflug zum Liestaler Aussichtsturm.
Aus dem alten „Jugendmobil-Kern“ entstand eine Gruppe von Jugendlichen, die mit viel Herzblut und Willen ein eigenes Bistro aufbauten und bei den partizipativen Events ihre Ideen einbrachten, mitplanten und gemeinsam mit dem Jugendarbeiter erfolgreich durchführten. In den Wintermonaten (Januar bis April und Oktober bis Dezember) fand einmal pro Monat eine „Funnight“ statt. Dieses Sportangebot in den beiden Turnhallen im Bifang wurde gut besucht. Die Jugendlichen konnten jeweils in der Turnhalle Ballspiele, wie Fussball und Basketball, spielen, Trampolin springen oder „Fangis“ spielen. Zur Erfrischung führten Jugendliche jeweils ein Bistro mit Getränken und Sandwichs. Bei diesen Anlässen wurde der Leiter der Offenen Jugendarbeit Lausen von erwachsenen Personen des Kompetenzzentrums KJF und der FMG Lausen unterstützt. Zweimal organisierten die Jugendlichen ein Play-StationTurnier. Da es im Partyraum weder Fernseher noch Spielkonsole hatte, liehen sie sich bei Freunden Spiele, Controller und Fernseher aus. Bei den Turnieren herrschte eine friedliche und fröhliche Stimmung. Zum Mobiliar wurde immer Sorge getragen, und neben Spiel und Spass entstanden gute Gespräche mit Jugendlichen. Im Sommer wollten die Jugendlichen einen Grill kaufen und gemeinsam mit Freunden grillieren. Beim ersten Event war dazu ein Open-Air-Kino geplant und trotz schlechten Wetters wollten die Jugendlichen den Event durchziehen. Erst spät abends, als der Wind die Leinwand umgeblasen hatte, räumten wir gemeinsam auf und waren stolz, dem Wetter bis dahin standgehalten zu haben. Im Sommer konnte ein Jugendlicher einen partizipativ erarbeiteten Schlüsselvertrag unterzeichnen. Seither kann ein Teil der Jugendlichen den Partyraum autonom nutzen und verantwortungsvoll damit umgehen. Der wöchentliche Kontakt zu ihnen klappt gut und
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Hier gehören alle zu den Siegern! Beratungen Grundlage für Beratungen ist eine Vertrauensbasis durch Beziehungsarbeit. Beratungsgespräche nahmen im zweiten Halbjahr zu, sind jedoch noch nicht häufig. Themen waren der Berufsfindungsprozess mit Schnupperlehren und Lehrstellensuche, Beziehungen (Freundeskreis) und Freizeitgestaltung. Mit mehreren Jugendlichen hat der Jugendarbeiter ein Berufsfindungstest ausgefüllt und mit ihnen ausgewertet. Vielfach fehlen den Jugendlichen vertraute Bezugspersonen wie die Eltern und so entstehen viele Gespräche aus dem Alltag der Jugendlichen heraus. Je besser man sich kennt, umso mehr geben die Jugendlichen auch preis.
Lausen
Offene Jugendarbeit Lausen
Unsere Vernetzungspartner/innen
Ein Ausblick in das Jahr 2012
Seit Frühling 2011 ist der Jugendarbeiter David Möller auch in der Jugendkommission als Fachperson vertreten. Die Gespräche mit Simone Daepp verliefen gut und sind hilfreich. Ausserdem fanden Treffen und unterstützende Gespräche statt mit:
Die Ausrichtung der offenen Jugendarbeit wird 2012 weiter bei aufsuchender Jugendarbeit mit partizipativen Angeboten und Beratungen bleiben. Im ersten Quartal werden die „Fun Nights“ weiter angeboten werden. Anschliessend wird das Projekt ab Herbst 2012 durch das Angebot „Midnight Sport“ ersetzt. Für dieses Projekt erhofft sich der Jugendarbeiter ein gutes Netzwerk und eine weitere Zusammmenarbeit mit anderen Vereinen in Lausen.
• Peter Niederhauser, Leiter Unterhalt Gebäude der Gemeinde Lausen • Markus Spiess, Mitarbeiter Unterhalt Gebäude der Gemeinde Lausen • Richard Jud, Jugendkommissionsmitglied der ref. Kirche Lausen • Orlando Zambrano, Jugendarbeiter der ref. Kirche Lausen • Kira Hess, Jugendarbeiterin FMG Lausen • Karl Meiller, Leiter Kerzenziehen • Pascal Moor, Midnight Sports
Information: Auftraggeberin: Gemeinde Lausen Kinder und Jugendliche im Alter bis 19 Jahren, die in der Gemeinde Lausen wohnen (2011): 997 Leistungsvertrag seit: 2002
Um in Zukunft auch Mädchencliquen verstärkt zu erreichen und zu begleiten, ist eine Stellenerweiterung für mädchenspezifische Arbeit in Lausen wünschenswert. Dieses Anliegen soll 2012 in der Jugendkommission besprochen werden. Die Begleitung der Jugendlichen wird auch weiterhin ein Ziel bleiben. Der Partyraum ist auch 2012 ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Zurzeit läuft in einem Prozess zwischen Gemeinderat und den Jugendlichen eine Anpassung des Nutzungsvertrages. Auch wird die Umgestaltung des Raums und die Nutzung durch andere Gruppen ein Thema sein. Dank Der Jugendarbeiter David Möller bedankt sich bei allen, die seine Arbeit ermöglichen und ihn darin unterstützen. Speziell erwähnen möchte er dabei die politischen Vertreterinnen und Vertreter der Jugendkommission, die sich mit viel Engagement für die Jugendarbeit einsetzen. Ein grosses Dankeschön geht auch an die Leiterin der Sozialen Dienste für die hervorragende Zusammenarbeit.
David Möller Leiter Offene Jugendarbeit Lausen
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Lupsingen Offene Jugendarbeit Lupsingen
„Full House“ im Jugendraum Lupsingen
Nathanael Lehmann
Sarina Recher
Leiter Offene Jugendarbeit Lupsingen
Praktikantin Offene Jugendarbeit Lupsingen
Das Wichtigste in Kürze
Ein Rückblick auf das vergangene Jahr
Im Jugendraum Lupsingen war 2011 vieles im Umbruch. Neue Projekte wurden gestartet, auch der Jugendraum wurde umgestaltet. Die Jugendlichen packten im März tüchtig an, um einige Räume neu zu streichen. Die Atmosphäre während der Arbeit war sehr gut, durch das gemeinsame Arbeiten knüpften die Jugendlichen neue Kontakte. Das Resultat konnte sich sehen lassen: Die Wände, die vorher rostrot waren, sind nun weiss. Zwei Jugendliche aus Bubendorf verzierten auf unseren Wunsch hin kunstvoll einige Wände. In grossen blau-silbrigen Buchstaben steht nun „Jugendkeller Lupsingen Jumps“ an der Wand. Das Resultat stiess bei den Jugendlichen auf grosse Annerkennung.
Wir blicken auf ein spannendes Jahr mit vielen Veränderungen zurück. Die Einführung der geschlechterorientierten Arbeit im März 2010 war eine grosse Bereicherung für unsere Tätigkeit. Wir konnten beiden Geschlechtern besser gerecht werden und hatten auch mehr Zeit, um uns mit den einzelnen Jugendlichen zu beschäftigen. Für die Mädchen wurde jeden zweiten Dienstag eine eigene Öffnungszeit geschaffen, damit sie eine bestimmte Zeit unter sich sein und auf ihre speziellen Bedürfnisse eingehen konnten. Gleichzeitig schufen wir auch für die Jungen neue Angebote. Wir waren vermehrt draussen, spielten Fussball oder machten eine Schnitzeljagd.
Im März stiess eine Praktikantin als Unterstützung zum Team. Der Schwerpunkt von Natascha Brönnimann lag auf der Mädchenarbeit. Die Mädchen erhielten im Mai ein eigenes Programm, das sie gut besuchten. Jeden zweiten Dienstag war der Jugendraum nur für Mädchen geöffnet. Sie hatten das Privileg, in ruhiger Atmosphäre Schokoladenfondue, Filme und Beauty-Abende zu geniessen. Der Jugendkeller wurde hauptsächlich von Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren besucht. 2011 nahmen mehr als 700 Jugendliche das Angebot in Anspruch.
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Die erste Etappe der Renovationsarbeiten wurde abgeschlossen. Die Lüftungsmotoren wurden mit Holz verkleidet. Diese Massnahme dient der Sicherheit und verschönert den Raum. Die Wände wurden bunter und jugendgerechter gestaltet. Die langjährige und konstante Arbeit macht sich inzwischen bezahlt. Aus Kindern entwickelten sich Teenager. Wir begleiten und unterstützen die Jugendlichen auf ihrem Weg. Sie kennen und vertrauen uns, deshalb ist ihre Offenheit in Gesprächen und bei Auseinandersetzungen hoch.
Lupsingen Offene Jugendarbeit Lupsingen
Hier fühlen sich auch die Mädchen wohl!
Die Kinder suchen die Aufmerksamkeit der erwachsenen Mitarbeitenden im Jugendraum. Teenager wünschen sich zwar auch Aufmerksamkeit, aber viele Themen sind ihnen vermehrt peinlich oder unangenehm. Deshalb ergreifen häufig wir die Initiative zu Themen, wie Freundschaft, Beziehung, Familienverhältnisse, Schule oder Sexualität. Bei vielen Themen sind sie verunsichert oder wissen nicht, wo sie stehen. Darum sind sie dankbar, in uns eine Ansprechperson zu haben, um sich eine Meinung zu bilden oder ihre Aussagen zu reflektieren.
So kamen wir unerwartet schnell voran und hatten am Ende des Tages schon zwei von fünf Wänden gestrichen.
Mehr Farbe im Jugendraum
Mit dem Endergebnis und dem Einsatz der Jugendlichen sind wir hoch zufrieden. Das Projekt war ein voller Erfolg.
Zu Beginn des Umbauprojektes schickten wir den Jugendlichen einen Brief, in dem wir um Mithilfe beim Umbau baten. Innerhalb von zwei Tagen meldeten sich viele Jugendliche, die meisten davon für alle drei Tage des Projekts. Dies freute uns, obwohl wir nicht wussten, ob wir genügend Beschäftigungsmöglichkeiten für so viele Jugendliche haben würden. Am Mittwoch in den Fasnachtsferien begannen wir mit dem Wände streichen. Zunächst räumten wir den Raum aus und deckten den Boden ab. Alle halfen mit; sobald die Jugendlichen ihre Arbeit erledigt hatten, verlangten sie neue Aufgaben.
An den Folgetagen erwarteten uns die Jugendlichen jeweils schon vor dem Jugendraum, als wir in Lupsingen ankamen. Da wir zügig mit den Arbeiten vorankamen, hatten wir Zeit für Kreativität und Gespräche. Eine willkommene Pause bot sich, als uns Gemeinderätin Marie-Thérèse Meyer ein Zvieri vorbeibrachte. Da das Wetter schön war, beschlossen die Jungen, sich beim Fussball spielen auszutoben.
Neu im Angebot: geschlechtsspezifische Mädchenarbeit Als Erweiterung der Jugendarbeit starteten wir im Frühling mit einem Mädchenprogramm. Natascha Brönnimann baute dieses auf und setzte sich mit den Anliegen und Bedürfnissen der Mädchen auseinander. Anfangs lag der Schwerpunkt im Beziehungsaufbau zu den Mädchen, was für Natascha keine schwierige Aufgabe war, weil sie schnell einen Zugang zu den
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Lupsingen Offene Jugendarbeit Lupsingen
Öffnungszeiten Jugendraum Lupsingen:
Volle Konzentration im Jugendraum Lupsingen
jeden zweiten Dienstag Donnerstag
16.00 - 21.00 Uhr 15.00 - 21.00 Uhr
Auftraggeberin: Gemeinde Lupsingen Kinder und Jugendliche im Alter bis 19 Jahren, die in der Gemeinde Lupsingen wohnen (2011): 307 Leistungsvertrag seit: 2005 Ansprechperson Auftraggeberin: Marie-Therese Meyer, Gemeinderätin Lupsingen
Mädchen gefunden hat. In die Planung des abwechslungsreichen Angebots bezog sie die Mädchen ein. Es entstand ein bunter Mix aus Aktionen und Veranstaltungen. Auch knüpften wir Kontakt zu den anderen Jugendhäusern des Jugendsozialwerks, die eine Mädchenarbeit anbieten. Die Mädchen drückten immer wieder ihre Dankbarkeit über eine weibliche Ansprechperson aus.
Unsere Vernetzungspartner/innen Um die Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, sind wir bemüht, uns mit anderen Institutionen zu vernetzen. Momentan pflegen wir eine Zusammenarbeit mit folgenden Partnerinnen und Partnern: • Jugenddienst Polizei BL, • Schulsozialdienst Liestal, • Schule Liestal, • diverse Vereine und Behörden.
Ein Ausblick ins Jahr 2012 Um die Gemütlichkeit im Jugendkeller zu erhöhen, sind einige Verschönerungsprojekte geplant. Die Chilllounge mit Bar soll unter dem Motto „1001 Nacht“ verwandelt werden. Für die Jungen haben wir 2012 mehr Outdoor-Aktionen geplant, weil wir ihren Bedürfnissen nach Bewegung entgegen kommen möchten. Auch wird es eigene Ausfüge nur für Jungen als Ergänzung zu den Mädchenöffnungszeiten geben. Dank Unseren Dank möchten wir all jenen zukommen lassen, die unsere Arbeit ermöglichen und unterstützen. Speziell erwähnen möchten wir die politischen Vertreterinnen und Vertreter. Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen in unsere Arbeit. Auch bedanken wir uns herzlich bei den Institutionen, Vereinen, Geschäften und Einzelpersonen, die uns finanziell oder materiell unterstützt haben.
Nathanael Lehmann Leiter Jugendkeller Lupsingen
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Hinteres Frenkental Offene Jugendarbeit Hinteres Frenkental
Das Ende einer Ära 2011 wurde über die Zukunft des Jugendraums in mehreren Sitzungen der Jugendkommission intensiv diskutiert. Obwohl der Jugendraum erst ein Jahr zuvor umfassend renoviert wurde und neue Angebote wie ein Internetcafé zur Verfügung standen, gingen die Besucherzahlen stark zurück. Einzig zur Hausaufgabenhilfe kamen die Jugendlichen regelmässig. Der Jugendraum stellte die Mitarbeitenden vor folgende Herausforderung: Der Aufwand zur Gestaltung eines attraktiven Jugendangebots nahm in den vergangenen Jahren zu, aber die Finanz- und Stellenressourcen blieben im Vergleich verhältnismässig niedrig. Gemeinsam mit dem Trägerverbund, der aus den Gemeinden Reigoldswil, Ziefen, Titterten, Bretzwil und Lauwil besteht, suchten wir nach Lösungen, um mehr Stellenprozente finanzieren zu können. Diese neue Finanzierung sollte den Anforderungen einer regionalen und professionellen Jugendarbeit entsprechen. Leider wurde bis Ende 2011 keine Lösung gefunden. Nach Absprache mit der Jugendkommission entschied das Jugendsozialwerk, den Jugendraum nach acht Betriebsjahren Ende Dezember 2011 zu schliessen. Die Ära Jugendraum und Offene Jugendarbeit Reigoldswil ist zum jetzigen Zeitpunkt vorbei. Ob dies für immer so bleibt, wird die Zukunft zeigen. Öffnungszeiten Jugendraum Hinteres Frenkental: Freitag Guido Langenegger Zentrumsleiter Region Liestal Leiter ad interim Jugendraum Reigoldswil
15.00 - 22.00 Uhr
Angeschlossene Gemeinden / Auftraggeberinnen: Bretzwil, Lauwil, Titterten, Reigoldswil, Ziefen Kinder und Jugendliche im Alter bis 19 Jahren, die in den angeschlossenen Gemeinden wohnen (2011): 1‘148 Leistungsvertrag: 2003 - 2011 Ansprechperson Auftraggeberin: Annegret Schaub, Gemeinderätin Reigoldswil
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Beratung und Ju Beratung und Jugendcoaching im Kompetenzzentrum
Beratungssituation im Jugendzentrum
Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum KJF Bereichsleiter Jugend
Anwendung der passenden „Beratungswerkzeuge“ im richtigen Moment
Beratungssituation auf offener Strasse
Ein zentrales Anliegen der Mitarbeitenden von KJF ist es, ratsuchenden Jugendlichen bedürfnisorientierte Beratungslösungen zur Verfügung zu stellen. Die von Jugendlichen vorgebrachten Themen unterscheiden sich jeweils deutlich in ihrer Vorgeschichte und Dringlichkeit sowie dem damit zusammenhängenden Beratungsaufwand für unsere Fachleute.
Krisenintervention: Falls eine Veränderung der Situation dringend notwendig ist, wird von einer Krisenintervention gesprochen. Ziel der Krisenintervention ist es, die Problematik möglichst effizient zu entschärfen. Während einer Krisenintervention steht primär der Schutz der gefährdeten Person(en) im Mittelpunkt. Sobald die Situation entschärft ist, können die weiteren Beratungsschritte entschieden werden, um eine längerfristige Veränderung und Entspannung der Situation zu gewährleisten.
Das Kompetenzzentrum bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Jugendliche in ihrer Lebensentwicklung zu unterstützen: Gespräche, um beispielsweise Druck und Frust ablassen zu können, Vermittlung von Adressen anderer Fachstellen, Intervention bei Krisen, Erstgespräche zur Abklärung weiterer Beratungsschritte, längerfristige Begleitungen sowie ein verbindliches Jugendcoaching. Es stellt sich die Frage nach den Zielen dieser Beratungsangebote. Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick.
Erstgespräch: Ein Erstgespräch findet in der Regel statt, um verschiedene zur Thematik passende Beratungsmassnahmen mit der oder dem Jugendlichen zu besprechen. Während des Erstgesprächs können mögliche Ziele gedanklich durchgespielt werden. Drei mögliche Folgen eines Erstgesprächs sind die Triage, der Entscheid für einen längerfristigen Beratungsprozess oder die Beendigung der Beratung, falls die oder der Jugendliche(n) ihre/ seine Anliegen bereits umfassend thematisieren konnte(n).
Was ist das passende „Beratungswerkzeug“? Die wichtigsten beiden Fragen für die richtige Wahl des „Beratungswerkzeugs“ sind die Dringlichkeit einer Problemlösung und der benötigte oder verfügbare Zeitraum, um ein Beratungsziel zu erreichen. Nachfolgend werden die wichtigsten Beratungsangebote unter diesen beiden Aspekten beschrieben.
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Triage: Ausgangslage für die Triage ist die Feststellung, dass im Kompetenzzentrum KJF die gewünschte Beratung nicht angeboten werden kann, beziehungsweise eine andere Fachstelle sich bereits auf diese Thematik spezialisiert hat. Bei der Triage vermitteln unsere Berater/innen die Adressen der passenden Fachstellen an die Jugendlichen und begleiten sie bei Bedarf zum ersten Fachstellen-Beratungstermin. Zudem ermutigen sie die Jugendlichen frühzeitig, Unterstützung in Anspruch zu nehmen, bevor sich Probleme festsetzen.
ugendcoaching Begleitung: Als Begleitung wird eine längerfristige Beratung über mehrere Wochen oder Monate mit unregelmässig stattfindenden Gesprächen verstanden. Durch eine Begleitung können die Anliegen, die die Jugendlichen zur Sprache gebracht haben, schrittweise und längerfristig bearbeitet werden. Bei den zu bearbeitenden Gesprächsinhalten handelt es sich meist um jugendrelevante Themen. Jugendcoaching: Falls die Jugendlichen ihre Beratungsziele klar definieren können und zu regelmässig stattfindenden Treffen bereit sind, können auch ambitionierte Beratungs- und Veränderungswünsche gemeinsam mit dem Coach und der/dem Jugendlichen erreicht werden. Das Jugendcoaching des Kompetenzzentrums KJF bietet vielseitige Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche zu verschiedenen Lebensthemen, der Talentförderung oder im Arbeitsumfeld.
In unseren Zukunftsplanungen im Kompetenzzentrum KJF rückt die Thematik Jugendcoaching zunehmend in den Mittelpunkt. Wir stellen fest, dass wir mit diesem Beratungsangebot Jugendliche lösungs- und zielorientiert über einen längeren Zeitraum begleiten können. Der Vorteil beim Jugendcoaching liegt in der hohen Verbindlichkeit im Beratungsprozess. Zwischen dem Coach und der/dem Jugendlichen wird in der Regel in einem schriftlichen Vertrag vereinbart, welche Ziele erreicht werden sollen. Zudem werden verbindliche Regeln eingeführt, die auch die Wirksamkeit des Coachingprozesses fördern. Wir planen im Rahmen der Weiterentwicklung der Angebote des Kompetenzzentrums das Jugendcoaching-Angebot in den nächsten drei Jahren in der Nordwestschweiz schrittweise auszubauen. Die neusten Entwicklungen zu unseren Beratungsangeboten und zum Jugendcoaching können Sie auf unserer Homepage www.kjf.ch jederzeit abrufen.
Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie
Information:
Was ist Jugendcoaching? Der Begriff „Coach“ ist in aller Munde. Doch was bedeutet dieser schon fast inflationär verwendete Begriff genau? „Coach“ kommt aus der englischen Sprache und bedeutet Kutsche. Dieser Begriff beschreibt ein Fahrzeug, mit dem Menschen von einem Ort zum anderen gelangen. Coaching kann in diesem Zusammenhang als Sinnbild beziehungsweise Metapher für ein Entwicklungs- und Beratungsinstrument bezeichnet werden. Das Ziel gibt der Coachee (die durch den Coach begleitete Person) vor, der Coach begleitet den Coachee dabei als neutraler Reisebegleiter.
Bei Fragen zu den Beratungsangeboten oder zu Jugendcoaching können Sie uns gerne unter Tel. 061 921 94 74 oder per Mail kontaktieren: Thomas Furrer (Ansprechperson Jugendcoaching und Kompetenzzentrum): thomas.furrer@jugendsozialwerk.ch Guido Langenegger (Ansprechperson „helpnet Jugend- und Elternberatung“ und Jugendcoaching): guido.langenegger@jugendsozialwerk.ch
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Geschichten und Zitate finde men und m o k r e h nn ich ude aben Fre , dann ka e h b r a e h it e e L lfen! Die h Problem n und he „Wenn ic e r ö h u z gten n, die mir “ M. B., Die r. a Mensche b r ü p s ist beit, das an der Ar „Ich finde es wic htig, dass Jugend liche einen Ort ha sich in Sicherheit ben, wo sie wissen und geschü tzt sind vor Drog können wir hier un en. Zudem sere eigenen Idee n einbringen!“ S. A. , Thürnen
lterkinden r im Jugendcafé in Ge hie t bo ge an iel Sp s Da kinden ige Jugendliche aus Gelter macht sehr viel Spass! Ein „Früher besuchte ich oft de n Club Underground in Sissach und konnte dort vo n den vielseitigen Angeboten, hauptsächlich im Be reich DJ-Förderung, profitieren. Heute, einige Jahre später , unterstütze ich selbst gerne das Kompetenzzentru m KJF bei Fragen und der Umsetzung der InternetAuftritte.“ Urs Gür tler, Mitarbeiter Nextron Interne tag
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Zitate zum Jugendcoaching: nen mein Sohn seine Aggressio „Durch das Coaching lernte den ssionspotenzial gegenüber kennen und konnte das Aggre Mutter eines Coachees Gleichaltrigen reduzieren.“ „Mit den spezifischen Fragen wurde ich gezie lt an meine Berufsthemen ge führt und fand so einen Weg mit meinen Herausford erungen in der Lehre um zugehen.“ Jugendlicher im 3. Lehrjah r
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Mehr Informationen zur Unterstützung von Jugendlichen durch Beratung und Jugendcoaching sind auf Seite 54 zu finden.
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Interview Ruedi Schwander Vertreter Gemeinde Itingen im Vorstand des Vereins für Offene Jugendarbeit Region Sissach
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Gemeinde: Anzahl Einwohner/innen: Anzahl Kinder und Jugendliche von 0 – 18 Jahren: Zuständiger Gemeinderat für Bildung, Sicherheit, Jugendarbeit: Gemeinderat seit:
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Itingen 2‘000 372 Ruedi Schwander 2008
Thomas Furrer: Was ist Ihnen als Gemeinderat in Ihrem Amt besonders wichtig?
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In einer kleinen Gemeinde ist es wichtig, dass man Sachpolitik betreibt. Wir müssen auf die Anliegen der Bürger eingehen und sie ernst nehmen. Vielmals müssen Entscheide getroffen werden, die nicht allen Einwohnern gefallen. Wie in allen Gemeinden müssen auch wir auf die Finanzen achten und Prioritäten setzen. Die Jugendlichen haben bei uns viele Möglichkeiten sich auszuleben und sich in den örtlichen Vereinen zu engagieren. Was ist Ihre Motivation sich für die Jugendlichen in der Region Sissach einzusetzen? Durch die Offene Jugendarbeit Region Sissach geben wir den Teenies Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, ohne dass dabei Alkohol und Drogen ins Spiel kommen. Ich bin beeindruckt, wie die Mitarbeitenden des Jugendsozialwerkes die jungen Leute motivieren können an Projekten mitzuarbeiten. Wir müssen bedenken, dass jeder Jugendliche, der drogenabhängig wird, der Allgemeinheit sehr viel Geld kostet. Der Club Underground beim Tannenbrunn-Schulhaus in Sissach ist ein Ort, wo wir Gewähr haben, dass unsere Kinder nicht auf die „schiefe Bahn“ kommen. Darum unterstützt unsere Gemeinde diese Institution. Die finanziellen Mittel die wir dazu einsetzen sind nach meiner Meinung sehr gut investiert. Wie erleben Sie den direkten Kontakt mit Jugendlichen?
Interview
Mehr Informationen zum Forum Familie sind auf Seite 61 zu finden.
Leider habe ich mit den Jugendlichen nicht mehr so viel Kontakt. An den Jungbürgerausflügen der Gemeinde bin ich aber immer wieder überrascht, wie unsere Jugendlichen selbstsicher auftreten. Wir müssen uns immer wieder bewusst sein, dass wir auch einmal in der Pubertät waren und uns in dieser Zeit ausgelebt haben. Auswüchse gibt es immer und überall. Wir haben in unserer Gemeinde den Streetworker René Portmann – er weiss wie man die Jungs wieder auf den Boden zurück bringt.
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Familie
Kurzportrait Bereich Familie
Der Bereich Familie unterstützt Einzelpersonen und Familien in Beziehungs- und Erziehungsfragen. Die Jugend- und Elternberatung helpnet steht während 24 Stunden telefonisch unter 0840 22 44 66 (8 Rp. / Minute) und per E-Mail unter mail@helpnet-online.ch zur Verfügung. Im Forum Familie engagieren sich Fachpersonen zu den Themen Erziehung und Beziehung. Unser Fokus ist die Stärkung der kleinsten gesellschaftlichen Gruppe – die Familie, um so einen Beitrag zum Erhalt von tragfähigen gesellschaftlichen Strukturen zu leisten.
Guido Langenegger Stv. Bereichsleiter Jugend Leiter Jugend- und Elternberatung helpnet
René Portmann
Martial Sollberger
Josef Handschin
Dominik Schönthaler
Mitarbeiter helpnet
Mitarbeiter helpnet
Mitarbeiter helpnet
Mitarbeiter helpnet
Jugend- und Elternberatung helpnet Ratsuchende Personen Familien- und Erziehungsfragen, verbale Drohungen, komplexe Beziehungsthemen, Suchtprobleme und Orientierung im Berufs- und Lehrstellendschungel waren nur einige der Themen, mit denen sich die Berater/innen von helpnet auseinandersetzten. Die Jugend- und Elternberatung helpnet wurde insgesamt von 342 Personen kontaktiert. helpnet ist somit weiterhin eine gefragte Anlaufstelle für Menschen, die im Alltag an ihre Grenzen stossen. Die Anzahl Beratungen sind im Vergleich zu den Vorjahren jedoch zurück gegangen. Hauptsächlich Jugendliche und Eltern nutzten die Möglichkeit, mit einer Fachperson ihre Fragen, Sorgen und Schwierigkeiten zu besprechen. Gelegentlich erkundigten sich auch Expertinnen und Experten aus verschiedenen sozialen Berufen nach kompetenten Beratungsstellen und Kontaktpersonen, an die sie ihre meist jugendlichen Klientinnen und Klienten weiter vermitteln konnten.
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helpnet
Jugend- und Elternberatung helpnet
Bei den ratsuchenden Personen waren die Frauen in der Überzahl zirka im Verhältnis zwei Drittel Frauen und ein Drittel Männer. Dies entspricht den Zahlen der vergangenen Jahre. Genau umgekehrt sieht die Geschlechterverteilung bei denjenigen Personen aus, um derentwillen eine Beratung beansprucht wird. Nicht immer betraf das am Telefon oder per E-Mail geschilderte Problem die anrufende Person. Beratungen Im Auftrag der Gesundheitsförderung des Kantons BaselLand betreuten fünf Beratende die Ratsuchenden am Telefon und über Mail, vereinzelt konnten auch Gespräche vor Ort angeboten werden. Die Beratenden waren herausgefordert, situativ das Thema zu erfassen und die nötigen Schritte korrekt einzuleiten. Sie mussten empathisch zuhören, wenn Anrufende einfach nur erzählen wollten, sie wurden um Informationen zu verschiedenen Themen gebeten, sie berieten in konkreten Fragen (häufig zu Schulproblemen, innerfamiliären Konflikten, schwierigen Wohnsituationen) und halfen bei der Findung einer für die Weiterbetreuung geeigneten Fachstelle (Triage). Die in den Medien allgegenwärtigen Themen, wie Sexualität und Gewalt, die man aufgrund der vielen negativen Schlagzeilen als Hauptgrund für Konsultationen vermuten könnte, wurden in den Beratungen nur selten angesprochen. Das Bedürfnis nach einer längerfristigen Beratung durch die helpnet-Berater/innen stieg im vergangenen Jahr konstant weiter an. Das durch den Kanton Baselland finanzierte helpnetBeratungsangebot sieht konzeptionell nebst telefonischen Kurzberatungen jedoch keine persönlichen Beratungskontakte mit den helpnet-Mitarbeiter/innen vor. Ein längerfristiger Beratungsprozess war deshalb in der Regel nicht möglich. Eine Entwicklung, von der lange Zeit hauptsächlich die Mailberatung betroffen war, hat in jüngster Zeit auch die Telefonberatung erreicht: Werbeanrufe haben auch 2011 stark zugenommen. Während bei der Mailberatung das Problem mit einem Klick erledigt und die Erreichbarkeit für Ratsuchende dadurch nicht gefährdet ist, kosten Werbeanrufe am Telefon die Mitarbeitenden Zeit und werden von diesen als lästig erlebt. Die Werbeanrufe werden in der Statistik „Art des Kontakts“ im Jahr 2011 nicht ausgewiesen. In Zukunft werden solche Anrufe in einer zusätzlichen Statistik erfasst werden.
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helpnet
Jugend- und Elternberatung helpnet
helpnet-Team
Ausblick
Viermal im Jahr traf sich das ganze Beratungsteam zu Sitzungen, in denen neben dem Austausch von Informationen auch konkrete Beratungssituationen gemeinsam besprochen wurden. Die hohe Fachkompetenz aller Mitarbeitenden erlaubte auch dieses Jahr die interne Durchführung der Fallbesprechungen.
Wegen umfassenden Sparmassnahmen des Kantons Basel-Land wird helpnet ab 2012 nicht mehr durch öffentliche Gelder unterstützt. Eine Stiftung hat eine Übergangsfinanzierung bis Ende August 2012 übernommen, darum können die fünf helpnet-Mitarbeitenden die Telefon- und Mailberatung weiter gewährleisten. Wir sind von der Wichtigkeit und Notwendigkeit dieses Angebotes überzeugt und suchen deshalb nach Lösungen, wie dieses weitergeführt werden kann. Klar ist aber, dass der bestehende Umfang ohne zusätzliche Finanzierung nicht lange wird angeboten werden können.
Auf Ende des Jahres vollzog sich bei helpnet ein Wechsel in der Leitung. Neuer Leiter ist seit Januar 2012 der langjährige Mitarbeiter der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL, Guido Langenegger.
Information:
Die Jugend- und Elternberatung steht vor der grossen Herausforderung, neue Geldgeber für die im Kanton etablierte Dienstleistung zu finden. Aus diesem Grund wird unser Beratungskonzept im Jahr 2012 grundlegend überarbeitet. In Zukunft sollen auch die längerfristigen Beratungen, die häufig durch die Ratsuchenden thematisiert werden, möglich werden. Momentan arbeiten wir an einem neuen Konzept, um das helpnet-Angebot neu auszurichten und eine langfristige Finanzierung sicherzustellen. Dabei legen wir grossen Wert darauf, bestehende Angebote von Kanton, Gemeinden und privaten Trägern nicht zu konkurrenzieren, sondern durch ein innovatives Angebot neue Adressatengruppen anzusprechen.
Die Jugend- und Elternberatung wird von der Stiftung Jugendsozialwerk seit 1997 angeboten. Von 2004 bis 2011 finanzierte der Kanton BaselLand dieses Beratungsangebot.
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Guido Langenegger Leiter helpnet (ab 2012)
Forum Forum Familie
Ausgangslage
Hans Eglin Co-Leitung Forum Familie
Für Familien, Eltern und Kinder tönt das Inanspruchnehmen von Unterstützung oft nach „versagen“, „krank sein“ oder „ungenügend“. Entsprechend werden Unterstützungsangebote so lange als möglich gemieden und erst bei fortschreitender Eskalation oder mit behördlichem Druck in Anspruch genommen. Die verschiedenen Angebote haben oftmals eine relativ hohe räumliche, institutionelle oder finanzielle Schwelle, welche für Betroffene die Nutzung ohne drängendste Ausgangslage als nicht problemadäquat erscheinen lässt. Vision „Gesunde Familien und Beziehungen an Leib, Seele und Geist.“ Um diese Vision zu erreichen, braucht es in Anlehnung an die oben beschriebene Ausgangslage folgende Rahmenbedingungen: Paare und Familien sowie die Gesellschaft erkennen den persönlichen Bedarf für Beratung und Weiterbildung im Bereich Erziehung und Beziehung. Es werden niederschwellige, professionelle und fachlich fundierte Angebote in diesem Bereich lanciert.
Information: Das Forum Familie wird von der Stiftung Jugendsozialwerk seit 2005 angeboten. Dieses Beratungsangebot wird aus eigenen Mitteln finanziert. Die Anbieter und ihre Angebote sind auf der Homepage: www.forum-familie.ch/netzwerkmitglieder detailliert vorgestellt und beschrieben. Sie bieten ein interessantes Angebot an Kursen (Paarkurse, Erziehungskurse, Kommunikationskurse, etc.) und ein umfassendes Beratungsangebot für Einzelpersonen und Familien an. Ausblick Wir wünschen uns so manche Väter und Mütter, die in ihren Beziehungs- und Erziehungsfragen gestärkt werden – sei es durch eine persönliche Beratung, die Teilnahme an einem Kurs oder den Besuch eines Vortrages.
Konkret Im Forum Familie engagieren sich 13 verschiedene Anbieter mit fundierten fachlichen Kenntnissen und Erfahrungen in den Bereichen Erziehung und Beziehung.
Hans Eglin Co-Leitung
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Wir stellen uns vor Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Kurzportrait
Das Jugendsozialwerk ist ein Dienstleister für Jugend- und Sozialarbeit und arbeitet im Auftrag von Gemeinden, Kanton, Bund und weiteren Institutionen. Es engagiert sich in der Präventionsarbeit sowie in der sozialen und beruflichen Integration. Zum Auftrag gehören die Kinder-, Jugend- und Familienangebote, betreutes Wohnen und Arbeitsintegration. Das Werk ist ein überkonfessionelles, soziales Unternehmen und orientiert sich an den internationalen Grundsätzen des Blauen Kreuzes.
Kind, Jugend, Familie KJF
Arbeitsintegration
Poststrasse 2, Postfach 230, 4410 Liestal www.kjf.ch
Kind: KinderKraftWerk / Ferienpass www.kinderkraftwerk.ch Tel. 061 921 51 70 www.x-island.ch • Kinderförderung und Kinderpartizipation • Ferienpass Region Liestal / Sissach / Gelterkinden Jugend: Offene Jugendarbeit OJA Tel. 061 921 94 74
www.underground-sissach.ch
Aufträge in Birsfelden, Bubendorf, Gelterkinden, Laufen, Lausen, Liestal, Lupsingen, Sissach und angeschlossene Gemeinden (total 35) • Jugendzentren und Jugendräume • Streetwork, Jugendmobil • Projekte und Events, Prävention Familie: helpnet / Forum Familie helpnet: Tel. 0840 22 44 66 Forum Familie: Tel. 061 827 99 80 • Jugend- und Elternberatung helpnet • Unterstützung von Familien
www.helpnet-online.ch www.forum-familie.ch
Arbeitsintegration Zentrum Pratteln Reprofil / PerspektivA / Inprofil Industriestrasse 28, 4133 Pratteln Tel. 061 827 99 99 Reprofil: Arbeitsmarktliche Massnahmen, 30 Personen PerspektivA: Angebot für Langzeitstellenlose, 15 Personen Inprofil: IV Integrationsmassnahmen, 10 Personen Strukturtraining, Integrationstraining, Arbeitstraining, Bewerbungstraining, Weiterbildung, Coaching, Vermittlung Arbeit im Recycling, in der Logistik, Mitarbeit im Brockenhaus, Gastronomie, Hausreinigung, Hauswartung, Verpackerei, Renovationen, Allroundservice new job placement Industriestrasse 28, 4133 Pratteln Tel. 061 827 99 94 Schulung und Vermittlung von Stellenlosen, 24 Personen Take off / jobs2do Industriestrasse 28, 4133 Pratteln,Tel. 061 827 99 91 Take off full time: Tagesstruktur, 6 Personen jobs2do: Begleitete Praktika in Betrieben, 12 Personen Take off light: 15 Personen support4you: 6 Personen • Unterstützung bei der Lehrstellensuche, Verbesserung der schulischen Leistungen, Trainieren von Arbeitsabläufen, Arbeitsagogik • Erweiterung der Sozial-, Selbst- und Fachkompetenzen für Jugendliche
Betreutes Wohnen
Betriebe
Wohngemeinschaft Falkennest Rheinstrasse 21, 4410 Liestal, Tel. 061 922 01 40 • Betreutes Wohnen, berufliche Integration • 15 Wohnplätze
Regioladen Tri-Color Hauptstrasse 20, 4104 Oberwil, Tel. 061 401 39 23 Lebensmittel, Käsetheke, Geschenke, Modeschmuck, Bistro Arbeitsintegrationsprogramm unter marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Verkauf- und Gastrobereich, 6 Plätze
Wohn- und Arbeitszentrum Bernhardsberg Bernhardsberg 15, 4104 Oberwil, Tel. 061 402 12 60 • Betreutes Wohnen, 17 Wohnplätze • Zwei Aussenwohngruppen, 8 Wohnplätze • Begleitete Tagesstruktur, Geschützte Arbeitsplätze, IV-Integrationsmassnahmen • In Werkstätten, Atelier, Garten und Landwirtschaft, 35 Arbeitsplätze Jugendwohngruppen im Park Gellertstrasse 180, 4052 Basel, Tel. 061 311 49 76 • Betreutes Wohnen, berufliche Integration • Wohngruppe, 13 Plätze • Aussenwohngruppe, 5 Plätze • Betreutes Wohnen extern, eigene Wohnungen
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Blaukreuz-Brockenhalle Baselstrasse 14, 4153 Reinach, Tel. 061 712 09 56 www.brocki-jsw.ch • Möbel-, Kleider- und Haushaltsartikel-Verkauf • Hausräumungen, Transporte • grosse Kinderrutschbahn und Spielecke • Arbeitsintegrationsprogramme, 10 Personen • Freiwilligenarbeit • Mit dem Erlös wird die Jugendsozialarbeit der Stiftung Jugendsozialwerk unterstützt
Mehr Informationen finden Sie unter www.jugendsozialwerk.ch
Abrechnung
Abrechnung 2011 Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Das Kompetenzzentrum KJF arbeitet im Auftrag von rund 40 Gemeinden und weiteren Behörden und Institutionen. Wir stehen pro Jahr rund 25‘000 Mal in Kontakt zu jungen Menschen und Familien. Aus diesen zahlreichen Begegnungen entstehen über 500 Beratungsgespräche.
Aufwand
Kind
Personalaufwand Betriebsaufwand Total Aufwand
47‘601.17 37‘549.20 85‘150.37
Ertrag
Kind
Beiträge Gemeinde / Kanton Einnahme durch Verkäufe, Eintritte Spenden, Sponsoring Total Ertrag
45‘938.87 6‘667.46 8‘141.90 60‘748.23
907‘805.00 115‘533.46 97‘742.45 1‘121‘080.91
46‘500.00 1‘100.05 10‘206.10 57‘806.15
Saldo Kind, Jugend, Familie KJF
-24‘402.14
-40‘319.32
-851.00
Wollen Sie uns unterstützen? Postkonto: PC-Nr. 40-28886-1 Bankkonto: BLKB, 4410 Liestal IBAN: CH75 0076 9016 1102 3572 4 Kontoinhaber Post- und Bankkonto: Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Industriestrasse 28 4133 Pratteln
Jugend 834‘811.86 326‘588.37 1‘161‘400.23
Jugend
Familie 53‘481.91 5‘175.24 58‘657.15
Familie
Wünschen Sie ein persönliches Gespräch oder weitere Informationen? Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Poststrasse 2 / Postfach 230 4410 Liestal Telefon: 061 921 94 74 Telefax: 061 921 39 55
kjf@jugendsozialwerk.ch www.kjf.ch
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Weitere Informationen: www.kjf.ch Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF - Poststrasse 2 - Postfach 230 - 4410 Liestal