Leistungsbericht Kompetenzzentrum KJF 2013

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Leistungsbericht 2013 Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF

Ferienpass Region Liestal - Sissach - Gelterkinden

www.kjf.ch


Impressum Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Poststrasse 2 / Postfach 230 4410 Liestal Telefon: 061 921 94 74 Telefax: 061 921 39 55 kjf@jugendsozialwerk.ch www.kjf.ch www.jugendsozialwerk.ch Redaktion: Thomas Furrer, Philipp Frei Lektorat: Felix Ruhl (www.felixruhl.ch), Markus Stutz (www.skb-stutz.ch) Grafische Gestaltung: Grafikatelier Liechti Agentur für Grafik & Design Bahnhofstrasse 95a CH-4313 Möhlin AG www.atelierliechti.ch Bilder: Mitarbeitende von KJF, Stockbilder, diverse externe Fotografen Auflage: 3‘000 Exemplare


Editorial

Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF

KJF - Beziehungen als Mittelpunkt unserer Angebote

Zusammengefasst setzen wir uns für Vertrauensbeziehungen ein, die Menschen zusammenbringen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

Vor dem Verfassen des vorliegenden Leistungsberichtes stand die Suche nach dem „Konzentrat“ unserer Arbeit. Beziehungen bilden einen wesentlichen Teil des menschlichen Lebens. In unterschiedlichsten Lebenssituationen stehen wir alle täglich in Kontakt mit anderen Menschen. Beziehungen schaffen Möglichkeiten und fordern heraus - an ihnen wachsen wir. Der Mensch braucht Beziehungen, um seine sozialen Fähigkeiten einzusetzen und entwickeln zu können.

Wir freuen uns, Ihnen mit diesem Bericht viele Beziehungsaspekte aus unseren Angeboten des vergangenen Jahres präsentieren zu können. Herzliche Grüsse

Die Grundlage unserer Arbeit Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum KJF Mitglied Geschäftsleitung Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL

Beziehungen sind auch die Grundlage aller Angebote des Kompetenzzentrums KJF. Die Gestaltung professioneller Beziehungen zu Kindern, Jugendlichen und Familien ist unsere Kernaufgabe. Im Rahmen von Bedürfnisabklärungen in den Gemeinden durch das „KinderKraftWerk“ stehen unsere Fachpersonen in Kontakt mit Kindern. Die Arbeit unserer Jugendarbeitenden in den Jugendzentren sowie auf der Strasse basiert auf Beziehungen zu Jugendlichen, deren Lehrpersonen und Eltern. Unser dritter Bereich „Familie“ zeichnet sich durch den Kontakt zu zahlreichen Familien unterschiedlichster Prägungen und kultureller Hintergründe aus. Auch sie stehen in enger Beziehung zu uns. Die Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums sind nah an den ermutigenden Erfahrungen, aber auch an den Herausforderungen, die Beziehungen mit sich bringen. Uns ist wichtig, zu gelingenden Beziehungen in unserem Arbeitsumfeld beizutragen. Kinder erhalten eine Stimme in der Gesellschaft und fühlen sich verstanden. Jugendliche bringen ihre Ideen und Fähigkeiten in Projekten ein und werden in ihrer Entwicklung zu selbständigen, in der Gesellschaft integrierten Erwachsenen begleitet. Familien in schwierigen Situationen entwickeln sich zu einem Ort, an dem Wertschätzung gelebt wird.

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Kompetenzzentrum Editorial Portrait Kompetenzzentrum KJF Übersichtskarte der Angebote von KJF Organigramm KJF Mitarbeitende

3 6 8 9 10

Bereich Kind Kurzportrait Kinderkraftwerk Interview Fleur Jaccard, Unicef Schweiz X-Island Ferienpass Baselland Interview Dieter Weber, Kürbisland aXtioncamp

12 13 16 17 21 22

Bereich Jugend Kurzportrait Kurzportrait Zentrum Sissach-Gelterkinden Offene Jugendarbeit Region Sissach Real DJ-Support Offene Jugendarbeit Gelterkinden Interview Kurt Frei, Leiter Jugenddienst Polizei BL Kurzportrait Zentrum Laufen-Birsfelden Offene Jugendarbeit Region Laufen Interview Brigitte Bos, Hans Schaltenbrand Stiftung Interview Juliana Nufer, Stadträtin Laufen Mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden Kurzportrait Zentrum Liestal Jugendzentrum Liestal Interview Marion Schafroth, Stadträtin Liestal

4

24 26 27 32 34 37 38 39 40 42 43 44 45 48


Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal Offene Jugendarbeit Bubendorf Offene Jugendarbeit Lupsingen Offene Jugendarbeit Lausen FunSportNight

49 52 55 58 60

Interview Franziska Gengenbach, Co-Leiterin Amt f端r Kind, Jugend und Behindertenangebote

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Bereich Familie Kurzportrait helpnet Jugend- und Familienberatung Jahresrechnung Portrait Stiftung Jugendsozialwerk

Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Poststrasse 2 / Postfach 230 4410 Liestal

63 64

Telefon: 061 921 94 74 Telefax: 061 921 39 55

65 66

kjf@jugendsozialwerk.ch www.kjf.ch

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Kompetenzzentrum KJF Unterwegs in den Gemeinden der Nordwestschweiz

THOMAS FURRER Leiter Kompetenzzentrum

VIELSEITIGE ANGEBOTE FÜR UNTERSCHIEDLICHE BEDÜRFNISSE

Die Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums haben sich 2013 in über 40 Gemeinden engagiert. Kinder, Jugendliche und Familien wurden auf unterschiedliche Weise gefördert und unterstützt. Das Jahr war geprägt von einer gezielten Weiterentwicklung unserer Angebote und deren geografischen Erweiterung. In Basel-Stadt expandierte beispielsweise das Jugendkultur- und DJ-Förderprojekt „Real DJ“ und begeisterte zahlreiche Jugendliche. Gemeinden in den Kantonen Solothurn und Aargau zeigen wachsendes Interesse an den Dienstleistungen des KinderKraftWerks.

Rund 25‘000-mal standen wir 2013 in Kontakt mit verschiedenen Menschen, die von unseren Angeboten profitierten. Durch das in den Kantonen Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Solothurn und Aargau aktive KinderKraftWerk (Seite 13) konnten Kinder ihre Anliegen in die Entwicklung kinderfreundlicher Gemeinden und Lebensräume einbringen. Zudem wurden Gemeinden und Behörden in verschiedenen kinder- und familienrelevanten Themen beraten. Beispielsweise konnten die Stadt Grenchen/SO, Liestal/BL und die Gemeinde Zetzwil/AG von den Angeboten des KinderKraftWerks profitieren. Über 500 Kinder und Jugendliche aus 56 Gemeinden besuchten den Ferienpass X-Island (Seite 17) und nutzten rund 250 Veranstaltungen. Erstmals führte das Kompetenzzentrum KJF das aXtioncamp in Liestal durch (Seite 22).

KOMPETENZZENTRUM KJF – PROFESSIONELL, NIEDERSCHWELLIG, LÖSUNGSORIENTIERT Das Kompetenzzentrum KJF setzt sich zum Ziel, möglichst nahe an den Bedürfnissen von Kindern, Jugendlichen und Familien zu stehen. 2013 wurden unsere Angebote deshalb mit dem Ausbau des Qualitätsmanagements und der „Partizipation“ als Jahresthema gezielt weiterentwickelt. So konnten zum einen wichtige Arbeitsabläufe erfasst, analysiert und optimiert werden. Andererseits haben sich alle Mitarbeitenden intensiv mit Themen rund um die Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Familien an Entscheidungsprozessen auseinandergesetzt. Gemeinsam mit den Personen, mit denen wir in Kontakt stehen, praktikable Lösungen für ihre Anliegen zu finden – dies ist unser Ziel.

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In den durch KJF geleiteten sieben Jugendtreffpunkten und Jugendräumen in Liestal, Sissach, Laufen, Gelterkinden, Bubendorf, Lausen und Lupsingen (alle BL) nutzte eine grosse Anzahl Jugendlicher regelmässig die vielseitigen Angebote. Im öffentlichen Raum standen die mobilen Jugendarbeitenden und Streetworker den Jugendlichen durch Gespräche und gemeinsame Projekte zur Seite. In Turnhallen in den Gemeinden Liestal, Sissach, Lausen, Bubendorf, Itingen, Zunzgen, Diegten, Thürnen und Böckten (alle BL) besuchten jeweils bis zu 60 Jugendliche die FunSportNight- oder Midnight Sports-Angebote (Seite 60). In Basel lockte die Real DJ-Crew bis zu 700 Besucher/ innen an Events, die u.a. im Volkshaus stattfanden (Seite 32). Die Girls Connected-Anlässe boten zahlreichen Mädchen ein Umfeld für ihre Bedürfnisse (Seite 28, 46 und 56). Bei Shake it up lernten über 50 Jugendliche das professionelle, alkoholfreie „Bartending“. Die Shake it up-Crew mixte bis zu 700 Getränke pro Anlass. Im Mai 2013 ging mit DeinTicker.ch eine zeitgemässe Internet-Jugendplattform online, deren Angebot laufend erweitert wird. In über 300 Beratungs- und Coaching-Gesprächen wurden Jugendliche durch die KJF-Fachpersonen in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt. Dadurch wurden u.a. Lehrstellen gesucht und gefunden, persönliche Fähigkeiten weiterentwickelt und gemeinsam Krisen überwunden.

Knapp 200 Kontakte entstanden durch die Jugend- und Familienberatung helpnet während Telefongesprächen, MailAnfragen oder persönlichen Beratungsgesprächen. Seit August 2013 werden die Angebote des Bereichs Familie für verschiedene Dienstleistungen für Familien sowie Gemeinde- und Kantonsbehörden ausgebaut (Seite 63). Ein umfassendes Netzwerk, bestehend aus Gemeinde- und Kantonsbehörden sowie weiteren Fachpersonen, unterstützte 2013 das Kompetenzzentrum KJF auf unterschiedliche Art und Weise. Wir danken allen Partnerinnen und Partnern unseres Netzwerkes für ihren wichtigen Beitrag im Dienste von Kindern, Jugendlichen und Familien. 2014 – WIR BLEIBEN AM BALL Auch 2014 werden die über 20 Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums ihre Ressourcen an den Bedürfnissen unserer Adressatinnen und Adressaten orientieren. Uns ist es weiterhin ein hohes Anliegen, durch unsere Dienstleistungen und Angebote unkompliziert und lösungsorientiert handeln zu können. Aktuelle Informationen zu unseren Aktivitäten sind auf den beiden Plattformen www. kjf.ch und www.deinticker.ch zu finden. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unseren Angeboten.

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Übersichtskarte mit Auftraggebenden und Standorten Legende

Die markierten Gemeinden zeigen die Auftraggebenden des Kompetenzzentrums KJF.

Basel

BS

Birsfelden Rhein

Kompetenzzentrum KJF Standort mit eigenem Jugendtreffpunkt Gemeinde mit mobilem Angebot wie z.B. Mobile Jugendarbeit & Streetwork, Ferienpass X-Island, KinderKraftWerk

Pratteln

Ergolz Giebenach Füllinsdorf Arisdorf Frenkendorf

Birs

BL

LIESTAL

SO Blauen

SO

SO

Ziefen

Laufen

Rickenbach

2

Frenke

Hölstein

Tenniken

Rünenberg

Diegten

Wahlen

Liesberg

BL

Sissach Böckten Seltisberg 4 Lausen Itingen Gelterkinden Thürnen Bubendorf Zunzgen Diepflingen Ramlinsburg Lupsingen

Büren

Grellingen

Röschenz 3

1

NuglarSt. Pantaleon

Nusshof Hersberg

Bretzwil

Titterten Reigoldswil Waldenburg

Standorte des Kompetenzzentrums Kind, Jugend, Familie 0

5

1

15

10

Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Büro, Kinder-, Jugendund Familienberatung, Liestal

2

Langenbruck

(Stand April 2014)

20 km

Jugendzentrum Liestal

3

Jugendzentrum Laufen

4

Club Underground, Sissach

Standorte Bereich Jugend:

(Als Postadresse bitte nur die Adresse des Kompetenzzentrums KJF in Liestal verwenden.)

Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Poststrasse 2 / Postfach 230, 4410 Liestal Club Underground/ Jugendzentrum Sissach Zunzgerstrasse 58, 4450 Sissach

Jugendzentrum Laufen Delsbergerstrasse 62, 4242 Laufen

Jugendraum Bubendorf Langgarbenstrasse 12, 4416 Bubendorf

Jugendzentrum Liestal Seestrasse 4, 4410 Liestal

Jugendraum Lupsingen Liestalerstrasse 36a, 4419 Lupsingen

Jugendcafé Gelterkinden (im Jundt-Huus) Hofmattweg 2, 4460 Gelterkinden

Jugendraum Lausen (im Schulhaus Rolle) Unterdorfstrasse 11, 4415 Lausen

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Organigramm Kompetenzzentrum KJF

Kompetenzzentrum 1. Analysen, Konzepte und Beratung für Institutionen und Gemeinden in Kinderpartizipation, standortorientierte Jugendarbeit und mobile Jugendarbeit 2. Präventionsprojekte und Gesundheitsförderung im Bereich Sucht und Gewalt 3. Beratung, Coaching und Supervision für Einzelpersonen, Familien, Gruppen und Institutionen 4. Erlebnispädagogische Angebote

Bereich Kind

Bereich Jugend

Bereich Familie

Kinderkraftwerk

Jugendzentren & Jugendräume

X - Island – Ferienpass Region Liestal, Sissach und Gelterkinden

Mobile Jugendarbeit / Streetwork

helpnet Jugend- und Familienberatung Familiencoaching

Projekte: Freizeitportal deinticker.ch Jugendcoaching Get it real Real DJ-Support FunSportNight Girls Connected Shake it up

Zentrum Liestal

Zentrum Laufen - Birsfelden • Jugendzentrum & mobile Jugendarbeit / Streetwork Laufen und Region • Mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden

Mehr Informationen zur Stiftung Jugendsozialwerk auf den Seiten 66 - 67.

• Jugendzentrum Liestal • Offene Jugendarbeit Bubendorf • Offene Jugendarbeit Lausen • Offene Jugendarbeit Lupsingen • Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal

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Zentrum Sissach - Gelterkinden • Club Underground / Jugendzentrum & mobile Jugendarbeit / Streetwork Sissach und Region • Offene Jugendarbeit Gelterkinden


Mitarbeitende

Thomas Furrer

Guido Langenegger

Zeno Steuri

Philipp Frei

Claudia Kuonen

René Portmann

Leiter Kompetenzzentrum KJF Bereichsleiter Jugend Zentrumsleiter Region Sissach-Gelterkinden Leiter Club Underground

Stv. Bereichsleiter Jugend Bereichsleiter Familie Zentrumsleiter Region Liestal Leiter Jugend- und Familienberatung helpnet

Bereichsleiter Kind Leiter KinderKraftWerk und Ferienpass X-Island

Zentrumsleiter Region Laufen-Birsfelden Leiter Kommunikation

Leiterin Jugendzentrum Liestal, Leiterin „Jugend Mit Wirkung“ Liestal

Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Sissach Mitarbeiter helpnet

Sarah Stöckli

Savas Mutlukal

Marcus Kuemin

Fabio Kunz

Natalie Kretschmer

Nathanael Lehmann

Mitarbeiterin i.A. Offene Jugendarbeit Region Laufen

Mitarbeiter Jugendzentrum Liestal

Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden Mitarbeiter Offene Jugendarbeit Region Laufen

Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden Mitarbeiter Offene Jugendarbeit Region Sissach

Leiterin Offene Jugendarbeit Region Laufen

Leiter Offene Jugendarbeit Bubendorf Leiter Offene Jugendarbeit Lupsingen

Team ZENTRUM LAUFEN-BIRSFELDEN

Team ZENTRUM LIESTAL v.l.n.r. Nathanael Lehmann, Sarina Recher, Samuel Hasler, Désirée Spescha, Guido Langenegger, Claudia Kuonen, Savas Mutlukal, David Möller

v.l.n.r. Nathalie Kretschmer, Marcus Kuemin, Philipp Frei, Sarah Stöckli

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www.kjf.ch

David Möller

Samuel Hasler

Christa Nussbaumer

Michael Lagnaz

Hanna Sägesser

Désirée Spescha

Leiter Offene Jugendarbeit Lausen Mitarbeiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal

Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal

Mitarbeiterin i.A. Offene Jugendarbeit Region Sissach

Mitarbeiter i.A. Offene Jugendarbeit Region Sissach

Praktikantin KinderKraftWerk Praktikantin Ferienpass X-Island

Praktikantin Offene Jugendarbeit Bubendorf Praktikantin Offene Jugendarbeit Lupsingen

Das Mitarbeiterteam des Kompetenzzentrums KJF dient als Kompetenz- und Fachpool für die ganze Nordwestschweiz.

Sarina Recher

Markus Stutz

Mitarbeiterin i.A. Jugendzentrum Liestal

Projektmitarbeiter

Unsere Mitarbeitenden sind Fachpersonen in Kinder-, Jugend- und Familienfragen, Gewaltund Suchtprävention, verschiedenen Beratungsmethoden wie Familiencoaching, Jugendcoaching und Supervision, Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsprozessen (Partizipation), Erlebnispädagogik und weiteren Fachrichtungen. Haben Sie eine Frage zu unseren Angeboten? Sie können uns gerne unter 061 921 94 74 oder kjf@jugendsozialwerk.ch kontaktieren!

Information: Die Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums KJF wurden 2013 von über 90 Freiwilligen – meist Jugendliche und junge Erwachsene – unterstützt. Insgesamt arbeiteten diese Personen rund 6‘500 Stunden in den verschiedenen Angeboten mit.

Team ZENTRUM SISSACHGELTERKINDEN

KJF-Partner: www.nextron.ch

v.l.n.r. Fabio Kunz, Thomas Furrer, René Portmann, Christa Nussbaumer, Michael Lagnaz

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Kurzportrait Bereich Kind Zum Bereich Kind gehören das KinderKraftWerk und der Ferienpass X-Island. Das KinderKraftWerk ist in seiner Art ein schweizweit einzigartiges Projekt, um die Mitwirkung von Kindern in Gemeinden gezielt zu fördern. Der Ferienpass X-Island Region Liestal-Sissach-Gelterkinden bietet ein umfangreiches und pädagogisch wertvolles Sommerferienangebot für Kinder und Jugendliche. Für die Bereichsleitung ist Zeno Steuri verantwortlich. www.kinderkraftwerk.ch www.x-island.ch

Mit freundlicher Unterstützung von:

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KJF 2013 » Kind

So wirkt KinderKraft DAS SPIEL IST DIE ARBEIT DES KINDES Zahlreiche Studien im In- und Ausland weisen darauf hin, dass freies Spielen und Bewegung für die psychische und soziale Entwicklung von Kindern sehr wichtig sind. Das KinderKraftWerk setzt sich darum, mit Unterstützung der Gesundheitsförderung Baselland, im Rahmen des Teilprojektes „kind&raum“ für eine bewegungsfördernde Gestaltung von Spielplätzen im öffentlichen und privaten Raum ein. Zentrales Element ist die Beteiligung der Kinder in der Planung und Gestaltung solcher Spielplätze. Auf Initiative von Anwohnerinnen im Quartier Fraumatt in Liestal konnte ein solches Projekt mit der finanziellen Hilfe der Stadt und zahlreichen privaten Sponsorinnen und Sponsoren im vergangenen Jahr in Angriff genommen werden. Nach einem eher spärlich besuchten Informationsabend im Januar wurde der geplante Aktionstag mit den Kindern im April ein voller Erfolg. Der Spiel- und Planungstag auf dem Spielplatz am Kesselweg in Liestal wurde von einem Team des KinderKraftWerks geleitet. Verstärkt wurde es durch Toni Anderfuhren (auch der „Spielträumer“ genannt), der die planerische Umsetzung der Ideen und Wünsche dieses Tages betreute. Jeniffer Bürgin und Erica D’Angelo vertraten die Anwohner/innen, brachten Schlangenbrotteig und halfen engagiert mit. Die Medien waren durch einen Fotografen und Journalisten der Basellandschaftlichen Zeitung vertreten. Schon zum geplanten Beginn um 11 Uhr erschienen neugierige Kinder aus dem Quartier, ausgerüstet mit Kesseln und Schaufeln, und machten sich im neu erstellten Sandkasten der Stadtgärtnerei Liestal zu schaffen. Mehr und mehr erschienen weitere Kinder und Eltern, bis sich der Platz gegen Mittag hin langsam, aber sicher, füllte. Das Team animierte die Kinder, ihre Ideen und Wünsche zu formulieren respektive in einem Modell, einer Zeichnung, auf einer Baustelle im Sandkasten oder mittels Polaroidfoto und Kommentar festzuhalten. Es fanden auch Gespräche unter Anwohnenden am Rande des Geschehens statt, die den Austausch mit den anwesenden Fachpersonen suchten. Bild: Aktionstag Fraumatt

ZENO STEURI Bereichsleiter Kind Leiter KinderKraftWerk und Ferienpass X-Island

ERFAHRUNGEN UND IDEEN VON KINDERN ALS RESSOURCE FÜR DIE PLANUNG NUTZEN Das KinderKraftWerk startete am 20. November 2011 mit dem Ziel, Kindern in Baselland und der Region Nordwestschweiz eine Plattform zur Beteiligung und Meinungsäusserung zu bieten. Es ging dabei um Fragen, die ihre Lebenswelt direkt betreffen. Im Vordergrund standen das direkte Wohnumfeld als Lebensbereich, in dem die Kinder aufwachsen und das Wohnquartier als unmittelbarer Lebensraum, in dem sie in der Regel zur Schule gehen und ihre Freizeit verbringen. Ein Schwerpunkt bei der gemeinsamen Analyse dieser Sozialräume lag bei der Sicherheit und der kindergerechten Gestaltung. Hier konnten Kinder aus ihrer Erfahrung im Alltag wichtige Aussagen machen und Hinweise geben, wo Anpassungen gemacht werden müssen. Knapp 80 Kinder konnten so direkt in Projekten des KinderKraftWerks auf die Gestaltung ihres Spielplatzes oder Quartiers Einfluss nehmen. Damit schafften sie einen Mehrwert für mehr als 300 Kinder, die in den betroffenen Quartieren leben. Besonders erfreulich sind die Entwicklungen im Rankacker-Quartier in Pratteln, wo die Gemeinde konkret die Anliegen der Kinder umsetzt. Auch der Umbau des Spielplatzes im Fraumatt-Quartier in Liestal, wo die erste Bauetappe bereits zu einem grossen Teil fertiggestellt werden konnte, zeigt, dass die Ideen der Kinder in der Praxis bestehen können und auch mit beschränkten Mitteln realisierbar sind.

PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP IN PRATTELN Durch Vermittlung der Gemeinde Pratteln konnte in Zusammenarbeit mit dem KinderKraftWerk ein Vorprojekt für einen Spielplatz im Rankacker-Quartier lanciert werden. Die Erneuerung der zum Teil baufälligen Spielgeräte war ausdrücklicher Wunsch der Kinder. Eine vorgängige Begehung mit dem Sicherheitsexperten der Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU zeigte auch gravierende Sicherheitsmängel, welche die verantwortlichen Liegenschaftsverwaltungen unter Handlungszwang stellten. Knackpunkt – wie immer in solchen Projekten – war die Finanzierung. Dank eines Unterstützungsbeitrages der Gesundheitsförderung konnte zusammen mit einem Landschaftsgärtner ein naturnahes und bewegungsförderndes Vorprojekt entworfen werden, dem ein konkretes Budget zugrunde lag.

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MODULE ZUR KINDERPARTIZIPATION UND BERATUNG

Da die Gemeinde im Rahmen ihrer Quartierentwicklung bereit ist, die anfallenden Arbeiten durch den eigenen Werkhof zu übernehmen, liegt es nun an den beteiligten Liegenschaftverwaltungen, die nötigen Mittel zu sprechen, um eine kinderfreundliche Gestaltung des Wohnumfeldes zu ermöglichen. Die Zeichen stehen gut, dass das Projekt im Frühjahr 2014 mit einer Modellbauwerkstatt mit Kindern starten kann. Das KinderKraftWerk wird in diesem Workshop abklären, was die Kinder zur vorgeschlagenen Gestaltung meinen und wo aus ihrer Sicht noch Anpassungen gemacht werden müssen.

Auf Anfrage von Uncief Schweiz hat das KinderKraftWerk einen Modulkatalog entwickelt, der die Beratung der Gemeinden im Prozess der Bestandsaufnahme mit Kindern vereinfachen soll. Im Kanton Aargau, wo die Initiative vom Kanton finanziell stärker gefördert wird, konnte das KinderKraftWerk, auf Einladung von Unicef, seine Methoden und Dienstleistungen interessierten Gemeinden an einer Tagung in Brugg vorstellen. Dank dem guten Echo wurde Zeno Steuri vom Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons für nächstes Jahr zur Vorstellung des KinderKraftWerks im Beratungspool der Jugendförderung Aargau eingeladen. Auch der Swisslos-Fonds Aargau zeigte Interesse am KinderKraftWerk und prüft zurzeit das Konzept. Dank einer Einladung zum Kantonaltag der Jugendarbeit Aargau AGJA, wo das KinderKraftWerk einen Workshops zum Thema „Partizipative Arbeit mit Kindern“ anbot, konnte die Vernetzung zur Basis der Jugendarbeit im Kanton Aargau vertieft werden. Auch die Reaktion bei den Gemeinden blieb nicht aus: Zetzwil, eine kleine Gemeinde im beschaulichen Wynental, hat die Offerte für die Bestandsaufnahme bestätigt und gibt damit grünes Licht für ein Projekt mit dem KinderKraftWerk. Auch die Gemeinde Möriken-Wildegg richtete eine konkrete Anfrage für eine Beratung zur Bestandsaufnahme zum Unicef-Label an das KinderKraftWerk. Die Arbeit im Nachbarkanton wird somit für das KinderKraftWerk zu einem neuen Schwerpunkt im Jahr 2014.

KINDERFREUNDLICHE GEMEINDEN Die Initiative der Unicef Schweiz will das Mitbestimmungsrecht der Kinder in den Kantonen fördern und zeichnet jene Gemeinden aus, die sich einer Standortbestimmung unterziehen und gezielte Massnahmen zur Förderung der Lebensqualität von Kindern und Familien ergreifen. (Siehe Kasten: Interview mit Fleur Jaccard von Unicef Schweiz). Das KinderKraftWerk konnte seine Dienstleistungen für interessierte Gemeinden im Kanton Baselland im vergangenen Jahr vorstellen und erste Kontakte zu den Gemeinden Blauen, Laufen und Lupsingen aufbauen. Bis jetzt wurde aber das finanzielle Anreizprogramm des Fachbereichs Familie des Kantons erst von wenigen Gemeinden in Anspruch genommen.

www.kinderkraftwerk.ch

Auftraggebende Städte und Gemeinden 2014: (Stand Jan. 2014) • Gemeinde Pratteln/BL • Stadt Liestal/BL • Gemeinde Itingen/BL • Stadt Grenchen/SO • Gemeinde Möriken Wildegg/AG • Gemeinde Zetzwil/AG

derKraftWerk Arbeitsgebiet Kin

Das KinderKraftWerk nimmt Anfragen für Beratungen aus allen Kantonen, Städten und Gemeinden der deutschen Schweiz entgegen. KJF ist im Beratungspool des Kantons Aargau für die Gemeinden vertreten.

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Mit freundlicher Unterstützung von:

Akti


So lautet das Motto für den Beteiligungsprozess mit den Kindern in der Stadt Grenchen im Kanton Solothurn. Nach langer Vorbereitungszeit und einigen politischen Hürden wurde das Kostendach für die Workshops mit Kindern bewilligt und die Vorbereitungen konnten anlaufen. Der Kontakt zur Stadt Grenchen kam an einer Tagung des Erziehungsdepartementes Basel-Stadt vor mehreren Jahren durch die Vermittlung der Unicef-Geschäftsführerin zustande. Zeno Steuri konnte diesen Auftrag nun für das KinderKraftWerk übernehmen. In zahlreichen Gesprächen mit der Projektgruppe und Verantwortlichen der Stadt Grenchen wurde das Detailkonzept für die Workshops entwickelt.

Quartiersafari

Grenchen, die „Technologiestadt im Grünen“, zwischen Jurakette und Aarelandschaft gelegen, erlebt zurzeit eine industrielle Auferstehung. Wie immer, wenn eine Stadt ihr Gesicht verändert, besteht die Gefahr, dass durch zunehmenden Verkehr und verdichtetes Bauen im Zentrum die wertvollen Freiräume für Kinder und Jugendliche verloren gehen. Darum ist es der Stadt Grenchen gerade jetzt ein Anliegen, an dieser Schlüsselstelle der Entwicklung die Meinungen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einzuholen und nachhaltige Massnahmen mit dem Label „Kinderfreundliche Gemeinde“ zu sichern. Die Grundlagen für diese Massnahmen werden vom KinderKraftWerk gemeinsam mit den Kindern in den Workshops erarbeitet und im Schlussbericht als Vorschläge dokumentiert. Das KinderKraftWerk dankt dem Swisslos-Fonds für die Anschubfinanzierung, die den Aufbau des Projektes erst möglich machte. Die Beteiligung der Kinder in den Planungen der Spielplätze wäre ohne die finanzielle Unterstützung der Gesundheitsförderung nicht möglich geworden. Dafür gilt unser ganz herzlicher Dank an den Kanton Basel-Landschaft und seine Fachstelle. Zudem danken wir Angela Wettstein und Fleur Jaccard von Unicef Schweiz für ihre Empfehlungen des KinderKraftWerks an die Gemeinden und die Einladung zu Referaten und Workshops an ihren Tagungen. Nicht zuletzt geht der Dank auch an das Team des KinderKraftWerks, das durch seine professionelle Arbeit die Qualität der Ergebnisse sichert und ermöglicht, dass die Meinungen der Kinder sichtbar werden.

Auftraggeberinnen:

ionstag Liestal

Liestal

Pratteln

Aktionstag Liestal Projektpartner Gesundheitsförderung BL aktion gesundes körpergewicht

Zeno Steuri Bereichsleiter Kind Leiter KinderKraftWerk

kindundraum

Teilprojekt - Finanzierung der Kinderbeteiligungsprozesse für Projekte des KinderKraftWerks

Unicef Schweiz Zusammenarbeit bei der Beratung von Gemeinden

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KJF 2013 » Kind

WIR DREHEN AM RAD DER ZEIT


M

xDer Prozess zu einer kinderfreundlichen Gemeinde beinhaltet vier Schritte:

INTERVIEW mit Fleur Jaccard, Leiterin Public Affairs Unicef Schweiz

• Eine Selbsteinschätzung ihrer Angebote und Prozesse • Eine Einschätzung der Kinder und Jugendlichen zu ihrer Gemeinde • Einen gemeinsam mit Kindern abgestimmten Aktionsplan, der von der Gemeinde innerhalb von vier Jahren umzusetzen ist

Frau Jaccard, könnten Sie uns kurz Ihre Funktion bei der Unicef Schweiz beschreiben?

• Eine Evaluation vor Ort; dies ermöglicht es UNICEF Schweiz, sich ein eigenes Bild von den Bemühungen der Gemeinde zu machen.

UNICEF Schweiz setzt sich für die Rechte der verletzlichsten Kinder ein – weltweit und in der Schweiz. Ich bin Leiterin der Abteilung Public Affairs. Wir beobachten und berichten über die Situation der Kinder in der Schweiz und beraten bei der Umsetzung der Kinderrechte in Gesetzgebungen. Zudem stellen wir in Form von Forschungsberichten, Tagungen und runden Tischen den Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch in den Themen Kinderrechte, Kinderschutz und soziale Normen, wie etwa weibliche Genitalverstümmelung, sicher. Um die Umsetzung der Kinderrechte auf lokaler Ebene im unmittelbaren Lebensumfeld von Kindern zu stärken, bietet UNICEF Schweiz mit den internationalen Initiativen «Kinderfreundliche Gemeinde» und «Babyfreundliches Spital» eine konkrete Hilfestellung, damit Kinder von Geburt an gesund aufwachsen können.

Im Kanton Baselland haben bereits zwei Gemeinden das Label erworben. Wo liegt der Gewinn für diese Gemeinden beim Erwerb des Labels? Die Gemeinde lernt ihre Massnahmen auf Kinderfreundlichkeit auszurichten und eine gute Planungsgrundlage für politische Gremien und die Kinder und Jugendlichen zu schaffen. Der Prozess dient der Gemeinde auch als Monitoring- und Controlling-Instrument, denn die Umsetzung der Massnahmen muss überprüft werden. Die ausgezeichneten Gemeinden nutzen das Label aktiv für das Standortmarketing. Die verschiedenen Anspruchsgruppen werden durch den Prozess besser vernetzt und themenübergreifende Netzwerke gestärkt. UNICEF Schweiz bietet ausserdem einen Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch.

Die Umsetzung der UNO-Kinderrechtskonvention ist auch ein Auftrag der Gemeinden. Wie finden die Verantwortlichen Unterstützung für diese Aufgabe?

Das KinderKraftWerk bietet den Gemeinden eine Beratung und Begleitung im Prozess der Bedarfserhebung mit Kindern im Rahmen des Labels „Kinderfreundliche Gemeinde“ an. Welches Gewicht hat dieses Modul im gesamten Zertifizierungsverfahren von Unicef Schweiz?

Die Schweiz hat die UNO-Konvention über die Rechte des Kindes 1997 ratifiziert. Artikel 12 in der Konvention verpflichtet den Staat – Bund, Kantone und Gemeinden –, in allen das Kind betreffenden Verwaltungs- und Rechtsangelegenheiten das Kind anzuhören, seine Stimme gemäss seiner Reife zu gewichten und in Entscheidungen zu berücksichtigen.

Die Einschätzung der Kinder und Jugendlichen zu ihrer Gemeinde, als wichtiger zweiter Prozess-Schritt auf dem Weg zum Label, stellt für manche Gemeinde eine Herausforderung dar. Oft sind Gemeinden erstmalig damit konfrontiert, Kinder und Jugendliche systematisch einzubeziehen. Wie kann eine Gemeinde Kinderanliegen und -perspektiven sinnvoll erfassen, ohne Gefahr zu laufen, eine «Kindershoppingliste» zu erhalten. Häufig wird Kinderbeteiligung als ein einmaliger Event verstanden. Kinder und Jugendliche werden befragt, ihre Mitwirkung und Mitbestimmung werden jedoch nur bedingt ermöglicht.

Die Umsetzung der Kinderrechte zeigt sich im unmittelbaren Lebensumfeld von Kindern; Bildungsmassnahmen, Gesundheitsprogramme, Wohnumfeld, Raumplanung und Verkehrssicherheit beeinflussen den Alltag der Kinder in der Gemeinde. Aus diesem Grund hat UNICEF Schweiz die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» entwickelt, welche Gemeinden auszeichnet, die sich um Kinder und Jugendliche bemühen und ihnen ein lebensfreundliches Aufwachsen ermöglichen. Sie zeichnet Gemeinden aus, die sich verbindlich und umfassend für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen einsetzen und themenübergreifend arbeiten, da Kinderfreundlichkeit alle Politbereiche betrifft.

Ein paar persönliche Worte? Kinderpartizipation ist lernbar und ein Gewinn für alle. Ein kindergerechtes Lebensumfeld wirkt präventiv, denn was man hegt, das pflegt man.

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d.ch Ferienpass Region Liestal - Sissach - Gelterkinden ZENO STEURI Bereichsleiter Kind Leiter KinderKraftWerk und Ferienpass X-Island

LEISTUNGSBERICHT FERIENPASS X-ISLAND EIN EINGESPIELTES TEAM Die Organisation eines so vielfältigen Angebotes wäre ohne die zahlreichen Helferinnen und Helfer nicht möglich. So werden die Kinder zum Teil schon in langjähriger Treue zu den Veranstaltungen begleitet und wieder zum Ausgangsort zurückgebracht. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt ein Vorfall, bei dem sich die Türen im Bus geschlossen haben, bevor alle Kinder ausgestiegen waren. Dank der zweiten Begleitperson, die immer dabei ist, fand diese Episode ein glückliches Ende. Um die Sicherheit zu gewährleisten, müssen bei einer wachsenden Anzahl von externen Veranstaltungen jedes Jahr genügend Begleitpersonen gefunden werden. Das wird leider von Jahr zu Jahr schwieriger und wir freuen uns darum umso mehr, dass auch immer wieder Jugendliche bereit sind, in ihren Ferien eine solche Aufgabe für eine symbolische Entschädigung zu übernehmen. Wo das nicht möglich ist, müssen die Kinder selbständig zum Veranstaltungsort gelangen, was gerade für berufstätige Eltern von jüngeren Kindern eine zusätzliche zeitliche Belastung ist. Diese Tatsache wird uns auch in Zukunft vermehrt herausfordern und wir freuen uns über alle Personen, die sich freiwillig für diese wichtige Aufgabe melden .

EIN FERIENPASS FÜR DIE REGION Der Ferienpass X-Island konnte auch in diesem Jahr wieder mit einigen Neuerungen aufwarten. Mit der Unterstützung von 56 Gemeinden aus den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn, einer starken Medienpartnerschaft mit der Oberbaselbieter Zeitung und der Basellandschaftlichen Zeitung sowie der UBS AG als Titelsponsorin und zahlreichen Sponsorinnen und Sponsoren aus dem lokalen Gewerbe verfügt das attraktive Freizeitprogramm in den Sommerferien über eine starke Verankerung in der Region. Mit einem neuen übersichtlichen Programmflyer und einer leistungsstarken Webseite hat sich der Ferienpass X-Island auch im Bereich des Anmeldeverfahrens und der Bedienungsfreundlichkeit verbessert. Die vielen guten Echos aus dem Kreis der Teilnehmenden zeigen uns, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind. EIN PROGRAMM MIT VIELEN HIGHLIGHTS Dank vielen Veranstalterinnen und Veranstaltern, die sich für ein attraktives Ferienpassangebot engagieren, gelingt es immer wieder, den Kindern unvergessliche Erlebnisse zu ermöglichen. Über 500 Kinder haben in diesen vier Wochen im Sommer die Gelegenheit, in Kursen und Workshops Techniken, Sehenswürdigkeiten, Institutionen und Menschen kennenzulernen, die ihnen nicht selten auch Impulse für ihre eigene Zukunft geben. Die Faszination des Steinbildhauerberufes kann genauso entdeckt werden wie die Gebärdensprache der Taubstummen. Ob in der Luft mit einem kleinen Flugzeug des Flughafens in Schupfart oder im angenehm kühlen Trainingsraum der Goshindokan-Schule für Selbstverteidigung – die Zeit vergeht viel zu schnell. Zurück bleiben schöne Erinnerungen und viel Wissen, das neu erlangt wurde. Für die bewegungsfreudigen Kinder bot das neue aXtioncamp viel Gelegenheit, sich auszutoben (mehr Informationen siehe Seite 22 ).

Ferienpass X-Island Fragen zum Ferienpass? Fragen zur Anmeldung? www.x-island.ch Kontakt: Tel. E-Mail:

061 921 94 74 info@x-island.ch

Das Ferienpass-Büro steht gerne mit Rat und Tat zur Seite.

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DER FERIENPASS X-ISLAND IN BILD UND TON Erfreulich war auch in diesem Jahr wieder das mediale Interesse an unserem Angebot. Nebst Zeitungsberichten unserer Medienpartner sowie Radiosendungen, die von den Kindern selbst produziert wurden, war auch das Team von „Was lauft?“ von Telebasel wieder bei mehreren Veranstaltungen mit der Kamera dabei. So konnten Stimmungsbilder aus dem Ferienpass vermittelt werden, die einen guten Einblick in das Geschehen ermöglichten. So schön können Erlebnisse mit dem Ferienpass X-Island sein! Alle Berichte sowie Filme und Fotostories aus den FerienpassKursen sind auf www.x-island.ch zu finden.

Baseballkurs in Sissa

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GUTE NOTEN FÜR DEN FERIENPASS X-ISLAND Zur Qualitätssicherung wurden die Teilnehmenden, Veranstalterinnen und Veranstalter sowie die Mitarbeitenden zu ihrer Meinung zum Ferienpass X-Island befragt. Die Umfrage wurde von 141 Personen beantwortet. Die Ergebnisse sind ermutigend und zeigen, dass die Zufriedenheit gegenüber der Umfrage von 2012 nochmals deutlich gestiegen ist.

Seifene t u a b e g r e lb se kiste

Christine Gysin, Läufelfingen

« Meine Jungs haben zum ersten Mal beim Ferienpass mitgemacht und sind hellauf begeistert. Ich möchte mich ganz herzlich für die super tolle Organisation, das lässige Angebot und die nette Betreuung vor Ort bedanken. SPITZE! »

Corinne Leuenberger, Lupsingen

« Ich kann den Dank nur zurückgeben, meine Kinder waren total begeistert von jeder einzelnen Veranstaltung, welche sie besucht haben. Es ist toll zu wissen, dass man die Kinder in den Ferien sinnvoll beschäftigen kann. Wir freuen uns schon auf die nächsten Sommerferien und wünschen allen bis dahin eine gute Zeit! »

Martina Amstutz, Läufelfingen

« Unser Sohn hat zum ersten Mal am Ferienpass teilgenommen. Aus anfänglicher Unsicherheit und Skepsis hat sich Freude und Lust auf mehr entwickelt. Er will auf jeden Fall nächstes Jahr wieder mitmachen und dann sicher noch viel mehr Kurse besuchen. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für Ihren grossen Einsatz bedanken. Der Ferienpass enthält viele tolle und spannende Angebote, ist sehr gut organisiert und auch das ganze „Drumherum“ ist sehr ansprechend und vielseitig. »

Jan Lehmann, Ferienpassteilnehmer

Samuel, Selina und Nadine Bommer, Arisdorf

« Ich durfte alle meine Ferienpass-Wünsche besuchen, das war toll. Es hat mir jedes Mal gefallen. Ich danke dir und deinen Helfern, dass ihr den Ferienpass macht. »

« Wir möchten uns ganz herzlich für die tollen Ferienpassaktivitäten bedanken! Alle Aktionen waren interessant, gut organisiert und toll gestaltet!! Alle Begleitpersonen waren freundlich und organisiert! Ganz herzlichen Dank! »

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Meh

x-isla r Info

THEMENBEREICHE, DIE BEFRAGT WURDEN: • • • • • • • • • • •

Kompetenz Personal Ferienpassbüro Organisation durch Ferienpassbüro Anmeldung Ferienpass Homepage Ferienpass Kommunikation mit Ferienpassbüro Informationen durch Ferienpassbüro Erreichbarkeit Ferienpassbüro Ferienpass Programmflyer: Gestaltung Ferienpass Programmflyer: Informationsgehalt Öffentlichkeitsarbeit, Medienberichte Preis- Leistungsverhältnis

• • • •

ORGANISATION: Gut

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n:

nd.ch

THEMENBEREICHE, DIE BEFRAGT WURDEN:

97 Prozent aller Befragten geben der Organisation des Ferienpasses gute bis sehr gute Noten. Bemängelt wurden einmal mehr die etwas hohen Kosten für Familien mit mehreren Kindern aus denjenigen Gemeinden, die den Ferienpass nicht finanziell unterstützen. Wir werden weiterhin an einer optimalen Kostenstruktur arbeiten und die Zusatzkosten möglichst tief halten.

Sehr gut

rmat

Freundlichkeit Hilfsbereitschaft Kompetenz Aufmerksamkeit

Auch für die Betreuung der Kinder im Ferienpass gaben uns die Befragten gute bis sehr gute Noten. Bemängelt wurde hier vor allem, dass bei einigen Veranstaltungen keine Begleitpersonen anwesend waren. Tatsächlich ist es für die Organisation schwieriger geworden, geeignete Personen zu finden, die eine Gruppe Kinder zum Veranstaltungsort hin und wieder zurück begleiten. Mit einer Konzentration von Veranstaltungen auf das aXtioncamp werden wir diese Situation im 2014 entlasten. WIR DANKEN…

Ungenügend

…unserer Titelsponsorin UBS AG sowie allen Sponsorinnen und Sponsoren, Gemeinden sowie Partnerinnen und Partnern, die uns finanziell und materiell unterstützt haben. Es wurden dadurch vielen Kindern unvergessliche Ferienpasserlebnisse ermöglicht.

3% 3%

43% 43% 54% 54%

…allen Begleitpersonen, die ihre Freizeit zur Verfügung gestellt haben, um die Gruppen zu ihren Veranstaltungsorten hin und wieder zurück zu begleiten. …allen Veranstalterinnen und Veranstaltern, die ihre Türen öffneten und den Kindern damit einen Einblick in neue und spannende Welten gewährt haben.

BETREUUNG: Sehr gut

Gut

Ungenügend

…allen Mitarbeitenden, die mit ihrem Einsatz und ihrer Kreativität den Ferienpass erst möglich gemacht haben.

2%

42% 56%

Zeno Steuri Bereichsleiter Kind Leiter Ferienpass X-Island

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Auftraggeberinnen (Stand April 2014):

Arisdorf

Bretzwil

Lupsingen

Nuglar-St. Pantaleon

Bubendorf

Nusshof

Büren

Pratteln

Diepflingen

Ramlinsburg

Frenkendorf

Reigoldswil

Füllinsdorf

Rickenbach

Gelterkinden

Rünenberg

Giebenach

Seltisberg

Hersberg

Sissach

Hölstein

Tenniken

Itingen

Thürnen

Langenbruck

Titterten

Liestal

Waldenburg

Impressionen aus den FerienpassAngeboten

Ziefen

20 Zunzgen


INTERVIEW mit Dieter Weber, Kürbisland

Warum ist die Obere Wanne einen Besuch wert?

Im Sommer 2013 stellten Sie dem aXtioncamp eine Wiese zur Verfügung. Welche Angebote des aXioncamps haben Ihnen besonders gefallen?

Das Hofgut Obere Wanne existiert in der heutigen Form schon fast 200 Jahre. Aus dem ursprünglichen Milchwirtschaftsbetrieb mit Getreidebau wurde vor allem in den letzten 20 Jahren ein hochspezialisierter und vielfältiger Bio-Familienbetrieb mit Schnittblumen, Maislabyrinth, Kürbissen, Freilandhühnern und Ackerbau. Sowohl das Blumenparadies wie auch das Kürbisland sind mittlerweile bis weit über die Region hinaus bekannt. Über 100 verschiedene Schnittblumensorten und -arten, in Bioqualität angeboten, warten jährlich von März bis November darauf, von den Kundinnen und Kunden selber geschnitten zu werden. Neu wird dies 2014 mit dem Dahlienpark Liestal ergänzt: Der grössten Dahlienschau der Schweiz!

Der Sommer war und ist für uns jeweils eine sehr strenge Zeit, darum konnte ich das Camp nur aus der Distanz erleben. Was mir als 4-facher Vater sehr am Herzen liegt, ist der Wunsch, dass heutzutage alle Kinder, nicht nur die wenigen Bauernhofkinder, genug an der frischen Luft sind, sich bewegen und unsere Natur und unsere Landschaften wieder deutlich mehr als ihr bevorzugtes Spielareal betrachten. Das Camp war und ist da eine ideale Einstiegshilfe, um die Lust, sich fern von Computer, TV und Spielkonsolen zu vergnügen, bei den Jungen heute neu anzufachen.

Im September zieht das „Kürbisland“ jedes Jahr viele begeisterte Kundinnen und Kunden an. Was macht das Kürbisland so einzigartig? Das Kürbisland gibt es in der heutigen Form schon seit fast 20 Jahren. Wir hatten damit zu einer Zeit angefangen, als der Kürbis noch mehrheitlich als Viehfutter galt und nur von wenigen Enthusiasten in der Küche Verwendung fand. Heute gehören wir mit unseren über 200 Bio-Kürbissorten zu den erfahrensten Produzenten und können darum auch eine sehr umfangreiche Beratung anbieten. Dass alle unsere Kürbisse ausschliesslich von uns selber hier in Liestal, auf unserem eigenen Grund und Boden, angebaut werden und die Transportdistanz nie mehr als 500 m beträgt, weiss unsere Kundschaft sehr zu schätzen. Nicht zuletzt haben auch die Kinder Freude im Kürbisland: Entweder beim Besuch der farbenfrohen Kürbisse selbst oder dann sicher im angrenzenden Maislabyrinth und bei den grossen Strohfiguren.

Impressionen vom Kürbisland

www.oberewanne.ch

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5. - 9. August / beim Hanro-Areal in Liestal

THOMAS FURRER Leiter Kompetenzzentrum

EIN NEUES ANGEBOT IN DEN SOMMERFERIEN Anfangs 2013 entschied das Kompetenzzentrum KJF, als Ergänzung zum Ferienpass X-Island ein neuartiges Wochenangebot in der letzten Woche der Sommerferien anzubieten. Auf einer grossen Wiese beim Hanro-Areal in Liestal wurde ein abwechslungsreiches Outdoor-Angebot für Kinder und Jugendliche aufgebaut. Ein mit Jugendlichen gebauter Pumptrack, ein SeifenkistenWorkshop, ein Bastelzelt, Wasserschleudern, eine Streetsoccer-Anlage und vieles mehr garantierten den Besuchenden eine abwechslungsreiche und lernreiche Zeit. Vom 5. bis 9. August besuchten täglich bis zu 60 Kinder das aXtioncamp. Am Abschlussfest am Freitagabend, 9. August, versammelten sich rund 150 Kinder und Jugendliche mit deren Eltern auf dem Gelände.

Impressionen der verschiedenen Events und Angebote im aXtioncamp 2013

PLANUNG UND AUFBAU Die Idee des aXtioncamps entstand anfangs 2013. Innerhalb von verhältnismässig kurzer Zeit wurde das gesamte Programm geplant und vorbereitet. Dank der grosszügigen Unterstützung zahlreicher Firmen und Privatpersonen konnte das aXtioncamp erfolgreich realisiert werden. Gesamthaft waren an der Organisation des aXtioncamps über 40 Personen beteiligt. Eine Woche voller Action und Spass Nach dem Betreten der aXtioncamp-Wiese meldeten sich die Kinder und Jugendlichen jeweils in einem

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STARKE PARTNER/INNEN FÜR EIN ERFOLGREICHES ANGEBOT

Zelt im Anmeldebereich. Dort wurden sie begrüsst und über die verschiedenen Angebote informiert. Anschliessend vergnügten sie sich stundenlang mit den verschiedenen Camp-Attraktionen. Einige Kinder konnten nicht genug kriegen vom Seilpark und kletterten unzählige Male über die Seile.

Ein gut organisiertes Netzwerk von Firmen und Privatpersonen war die Grundlage für die erfolgreiche Durchführung des aXtioncamps: Ziegler AG Bauunternehmung

Liestal

Mietzelte Huber AG

Binningen

Rechsteiner AG

Liestal

www.elektro-rechsteiner.ch

Holzbau Gysin AG

Lauwil

www.holzbau-gisin.ch

Buser Transporte AG

Liestal

www.buser-transporte.ch

Schreinerei Dominic Faggiani

Lauwil

Mineralquelle Eptingen AG

Sissach

Adventure Coaching GmbH

Frenkendorf

Zaunteam

Niederdorf

Gartenbau Dominique Hartmann

Lausen

Take off Tagesstruktur für Jugendliche

Pratteln

Hanroareal GmbH

Liestal

www.hanroareal.ch

Restaurant Schützenstube

Liestal

www.schuetzenstube.com

Kürbisland Dieter Weber

Liestal

Toi Toi AG

Basel

www.toitoi.ch

Basileia Vineyard Basel

Basel

www.basileia.ch

Vögtli-Team Agrarprodukte

Hochwald

Landwirt Werner Nyfenegger

Liestal

Meier Holzwerkstatt

Liestal

www.ziegler-bau.ch www.mietzelte-huber.ch

Die Kinder und Jugendlichen arbeiteten zwei Tage an den Vorbereitungen des Pumptracks mit. 18 m3 Erde wurden verdichtet, und eine gewellte Rennbahn für Mountainbikes entstand. Anschliessend wurde der Pumptrack eingeweiht, und unzählige CampBesucherinnen und -Besucher übten ihre Fahrkünste mit ihren Mountainbikes. Auf der Wiese konnten die Teilnehmenden mit Strohballen Hindernisse bauen und sich anschliessend mit Wasserschleudern erfrischende Schlachten liefern. An heissen Tagen fanden unzählige „Wassergefechte“ zur Abkühlung statt.

www.eptinger.ch www.adventure-coaching.ch www.zaunteam.ch www.jugendsozialwerk.ch

Unter einem grossen Zelt stellten Kinder, teilweise zusammen mit ihren Eltern, während der ganzen Woche Seifenkisten her. Diese fahrenden Kunstwerke nahmen an verschiedenen Seifenkistenrennen im Sommer und Herbst 2013 teil und fuhren auf mehrere Podestplätze.

www.voegtli-team.ch

Stadt Liestal, René Frei, Bereichsleiter Sicherheit und Soziales

Liestal

Soziokulturbüro Stutz

Kölliken

www.liestal.ch www.skb-stutz.ch

AUSBLICK Es ist vorgesehen, das aXtioncamp im 2014 während zwei Wochen anzubieten. Der Standort wird verschoben, das aXtioncamp bleibt jedoch in der gleichen Region zwischen Liestal und Bubendorf. Auf dem Gelände des aXtioncamps werden vermehrt FerienpassAngebote mit vorangehender Anmeldung stattfinden. DANK Wir danken den zahlreichen unterstützenden Firmen, Privatpersonen und auch den vielen Mitarbeitenden, die das aXtioncamp möglich gemacht haben.

Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum KJF

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Kurzportrait Bereich Jugend Der Bereich Jugend ist Kernbereich des Kompetenzzentrums Kind, Jugend, Familie KJF. Von unseren Angeboten und Dienstleistungen profitieren Jugendliche in rund 40 Gemeinden. Wir betreiben im Auftrag unserer Auftraggebenden sieben Jugendzentren und Jugendräume. Diese Räumlichkeiten bieten den Besucher/innen Raum für ihre Freizeitideen. Unsere mobilen Jugendarbeiter / Streetworker sind im öffentlichen Raum unterwegs und begleiten Jugendliche auf unterschiedliche Art. Das Leitungsteam des Bereichs Jugend besteht aus den drei Zentrumsleitern Thomas Furrer, Guido Langenegger und Philipp Frei.

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KJF 2013 » Jugend

Übersicht Bereich Jugend

Get it real Jugendcoaching ist ein innovatives Jugendcoaching-Angebot für junge Menschen ab 14 Jahren. Seit 2013 entwickeln wir mit Get it real ein systematisches Förderangebot für Jugendliche, das ihre Fähigkeiten und Stärken in den Mittelpunkt stellt. Rund 30 Jugendliche wurden 2013 mit Get it real begleitet.

Deinticker.ch will die Freizeit- und Eventplattform für die Nordwestschweiz werden. Die Homepage ging Ende April 2013 online und wird in Zusammenarbeit mit zahlreichen Jugendlichen weiter ausgebaut.

www.deinticker.ch

www.getitreal.ch

Die FunSportNight ist ein Sportanlass für Jugendliche und wird in Turnhallen im Kanton Baselland veranstaltet. Die FunSportNight bietet eine attraktive Mischung aus Sport- und Spielturnier und dient der Prävention und Gesundheitsförderung.

Der Real DJ-Support dient der Förderung von DJs und der elektronischen Musik in der Nordwestschweiz. Zusammen mit Partnerinnen und Partnern (zum Beispiel Sacom AG und Pioneer Schweiz) und Profi-DJs sowie Musikproduzentinnen und -produzenten wird ein qualitativ hochstehendes Schulungsangebot realisiert.

www.realdj.ch

Shake it up ist ein abwechslungsreicher, alkoholfreier Cocktailworkshop mit zahlreichen Hintergrundinformationen zum Thema Alkohol. Ziel ist, den reflektierten Umgang mit hochprozentigem Alkohol unter Jugendlichen zu fördern.

www.shakeitup.ch

www.funsportnight.ch

Girls Connected ist ein Angebot, das speziell auf die Bedürfnisse von Mädchen ausgerichtet ist. Girls Connected wird in mehreren Jugendzentren und -räumen durchgeführt. Mehrmals pro Jahr treffen sich die Mädchen aus allen Angeboten.

www.girlsconnected.ch 25


Auftraggeberinnen:

Auftraggeberinnen:

Böckten

Kurzportrait Zentrum Sissach-Gelterkinden

Diegten

Diepflingen

Das Zentrum Region Sissach-Gelterkinden umfasst neun politische Gemeinden und zwei Kirchgemeinden als Auftraggeberinnen. Zu den Angeboten des Bereichs Jugend (Offene Jugendarbeit) gehören das Jugendzentrum Sissach (Club Underground), mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Sissach und die Offene Jugendarbeit Gelterkinden mit dem Jugendcafé.

Gelterkinden

Itingen

Sissach

Christa Nussbaumer Mitarbeiterin i.A. Offene Jugendarbeit Region Sissach

Tenniken

Thürnen

Zunzgen

Fabio Kunz Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden Mitarbeiter Offene Jugendarbeit Region Sissach

Öffnungszeiten Club Underground www.deinticker.ch/sissach facebook.com/club.underground. sissach Mittwoch:

15.00 - 22.00 Uhr

Donnerstag:

19.00 - 23.00 Uhr

Freitag:

16.00 - 23.00 Uhr

Jugendcafé Gelterkinden www.deinticker.ch/gelterkinden facebook.com/offene.jugendarbeit. gelterkinden Mittwoch:

15.00 - 19.00 Uhr

Freitag:

17.00 - 22.00 Uhr

Thomas Furrer Zentrumsleiter Region Sissach-Gelterkinden Leiter Offene Jugendarbeit Region Sissach

Michael Lagnaz René Portmann Leiter Streetwork / Mobile Jugendarbeit Region Sissach

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Mitarbeiter Offene Jugendarbeit Region Sissach


Offene Jugendarbeit Region Sissach

KJF 2013 » Jugend

Eventinfo Region Sissach

im Alter von 11 bis 13 Jahren erstmals im Underground. Aufgrund von Rückmeldungen der jüngeren Besucherinnen und Besucher und des weiteren Anstiegs von älteren Jugendlichen, die im Club Underground auf der modernen DJ-Anlage üben wollten, entschieden wir uns für eine Erweiterung der Öffnungszeiten.

THOMAS FURRER Zentrumsleiter Sissach - Gelterkinden

Die früher während den Herbst- und Wintermonaten alle 14 Tage durchgeführten Öffnungszeiten am Donnerstagabend wurden in einem ersten Schritt ab April auf das ganze Jahr ausgeweitet. Ab Oktober wurde der Club schliesslich jede Woche am Donnerstagabend geöffnet. Für die jüngeren Besucherinnen und Besucher öffneten wir den Club ab Ende November jeden Freitag bereits nachmittags. Durch die erweiterten Öffnungszeiten steht das Underground den Jugendlichen ab 2013 während rund 260 zusätzlichen, betreuten Stunden offen.

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE 2013 standen die Angebote des Kompetenzzentrums KJF in der Region Sissach im Zeichen von spannenden Weiterentwicklungen, an denen sich über 40 Jugendliche aktiv beteiligten. Den Mitarbeitenden von KJF war eine starke Orientierung der Angebote an den Bedürfnissen der Jugendlichen wichtig. Dadurch konnte sichergestellt werden, dass unsere Angebote die Jugendlichen in ihrer Lebenswelt abholen und im Rahmen unserer Aktivitäten – trotz freiwilligem Engagement – die gewünschte Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen möglich war. Die Nutzung der Räumlichkeiten des Clubs Underground zeichnete sich durch eine hohe Auslastung aus. Zeitweise waren die Räume an jedem Wochentag durch Jugendliche belegt. Bis zu 50 Prozent der Raumnutzungen erfolgte selbstverwaltet, basierend auf der Selbstverantwortung der Jugendlichen.

Am Mittwoch von 15 bis 22 Uhr und am Freitag von 16 bis 23 Uhr standen die KJF-Mitarbeitenden den Jugendlichen für ihre Anliegen zur Verfügung. Eine neue Entwicklung ist das Interesse der Jugendlichen, am Mittwochnachmittag ihre Hausaufgaben im Club Underground zu erledigen. Auf dieses Bedürfnis gingen wir gezielt ein und unterstützten die Besucherinnen und Besucher mit verschiedenen Massnahmen. Beispielsweise konnten die Jugendlichen das Büro im Club Underground für konzentriertes Arbeiten verwenden. Die Donnerstag-Öffnungszeiten von 19 – 23 Uhr wurden meistens von jungen Erwachsenen aus der Real DJ-Crew geleitet, die von uns in anstehenden Fragen unterstützt wurden. Der Club wurde 2013 während allen Öffnungszeiten rund 4’740 Mal besucht, dies entspricht einer Zunahme von 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Pausenöffnungszeiten im Club Underground am Mittwochmorgen wurden auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler von den Wintermonaten auf das ganze Jahr ausgedehnt. Ab Mitte Oktober wurden die Pausenöffnungszeiten zudem auch am Donnerstagmorgen angeboten. Bis zu 120 Jugendliche besuchten in den 10 Uhr-Pausen jeweils den Club.

Zwei neue Events fanden im Club Underground erstmalig statt. Zum einen begrüssten wir am ersten Schulabschlussball am 27. Juni rund 150 Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Tannenbrunn. Andererseits hatten im Herbst 180 Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Tannenbrunn die Möglichkeit, am ersten Klassenturnier aller sechsten Schulklassen teilzunehmen. Die Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Sissach verstärkte nebst dem etablierten Aufsuchen der Jugendlichen im öffentlichen Raum ihre Aktivitäten in der Projektarbeit. Vor allem die alkoholfreien Cocktail-Workshops „Shake it up“ stiessen auf grosses Interesse. Auch die Angebote von Girls United, Real DJ und FunSportNight entwickelten sich in Bezug auf Qualität und die Anzahl der Teilnehmenden positiv.

Die Nutzungsgewohnheiten der Jugendlichen haben sich in den letzten Jahren von zwei wöchentlichen Öffnungszeiten mit sehr hohen Besuchszahlen zu einer im 2013 zeitlich hohen Auslastung des Clubs von verschiedenen Jugendlichen mit unterschiedlichen Bedürfnissen verlagert. Der Club wird aufgrund dieser Entwicklung pro Woche gesamthaft bis zu 35 Stunden von Jugendlichen, teils auch selbständig, genutzt. Diese selbständigen Nutzungszeiten funktionieren nahezu problemlos.

CLUB UNDERGROUND – DEUTLICH ERWEITERTE ÖFFNUNGS- UND NUTZUNGSZEITEN Die Öffnungszeiten des Clubs verliefen positiv und ohne nennenswerte Zwischenfälle. 2013 wurden die Öffnungszeiten ab April deutlich erweitert. Neben älteren Jugendlichen, die teilweise seit sechs Jahren den Club besuchen, trafen sich zahlreiche Jüngere

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Events im Club Underground Gesamthaft fanden 33 Events statt, die von 633 Jugendlichen besucht wurden. Der Club Underground zeichnet sich durch ein abwechslungsreiches Eventangebot mit Töggeli-, Billard-, Dartund Playstation-Turnieren, Schulabschlussball, Klassenturnier, Schülerdisco, Real DJ-Treffen mit Workshops und Mix-Contest, alkoholfreie Cocktail-Workshops, Girls United-Mädchentreffen und weiteren Specials aus. Impressionen der verschiedenen Events und Angebote im Club Underground

SCHULABSCHLUSSBALL TANNENBRUNN Ab Dezember 2012 bereiteten 15 Jugendliche in Zusammenarbeit mit zwei KJF-Mitarbeitenden erstmals einen offiziellen Schulabschlussball für alle Abschlussschulklassen des TannenbrunnSchulhauses vor. An über 10 Sitzungen wurde ein abwechslungsreiches Fest ohne Alkoholausschank geplant. Am 27. Juni fand der Anlass statt, der von rund 150 Jugendlichen besucht wurde. Nach den Schul-Sommerferien wurde das Projekt zusammen mit der Schulleitung ausgewertet. Das Ergebnis wurde durchwegs positiv beurteilt. Bei Interesse der 9. Schulklassen soll dieses Projekt 2014 erneut durchgeführt werden. KLASSENTURNIER Im Oktober besuchten wir alle sechsten Schulklassen des Tannenbrunn-Schulhauses und stellten die verschiedenen Angebote und Mitwirkungsmöglichkeiten vor. Erstmals organisierten wir zusammen mit den Schulklassen auch ein Klassenturnier, an dem alle Schülerinnen und Schüler der sechsten Schulklassen teilnehmen konnten. Jede Klasse delegierte ihre besten Klassenkameradinnen und -kameraden in den Disziplinen Billard, Töggele, Dart, FIFAPlaystation und Dancebattle. An fünf Mittwochnachmittagen fanden die Turniere statt, welche von zahlreichen Schülerinnen und Schülern, die ihre Delegierten anfeuerten, gut besucht wurden. Die Klasse 1A gewann das Klassenturnier und durfte einen Gutschein über Fr. 200.- in Empfang nehmen. Der Gutschein konnte im Club Underground für das ganze Getränke- und Verpflegungsangebot eingelöst werden. REAL DJ-SUPPORT

Michèle Kasischke, 13, Itingen

« Ich finde es toll, bei Girls United mit zu organisieren und Ideen einzubringen für die weiteren Events. »

2013 profitierten über 30 Jugendliche und junge Erwachsene von der Talentförderung des Real DJ-Supports. An gemeinsamen DJTreffen unterstützten sich die DJs gegenseitig mit ihrem technischen und musikalischen Wissen. Workshops zu Themen rund um Mixtechnik und Musikproduktion förderten gezielt ihre Fähigkeiten. Während über 900 Stunden feilten sie mit der DJ-Anlage im Club Underground an ihren technischen und musikalischen Fähigkeiten. Im Oktober fand zum dritten Mal ein DJ-Camp in Spanien statt, das von 10 DJs besucht wurde. Mit Jonas Messerli, Pioneer Product Manager und DJ-Workshopleiter, war zudem eine qualifizierte Person im Camp anwesend, die mit ihrem umfassenden Wissen die DJs unterstützte.

GIRLS UNITED Das Mädchenangebot Girls United wurde neunmal durchgeführt, davon zweimal in Zusammenarbeit mit allen anderen KJF-Mädchenangeboten und einmal als „Happy Girlsday“, einem kantonalen Treffen der Mädchenangebote der Offenen Jugendarbeit Baselland. Das Angebot besuchten bis zu 16 Mädchen aus der Region Sissach, zwei Mädchen arbeiteten seit Mitte 2013 in der Vorbereitung der Girls United-Treffen verbindlich mit.

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Real DJ-Events Aufgrund von Veränderungen im Ausgehverhalten der Jugendlichen stellten wir fest, dass die in den Jahren 2006 bis 2010 sehr erfolgreichen Club Underground-Partyevents nicht mehr von genügend Jugendlichen besucht wurden. Weitere Durchführungen liessen sich daher nicht mehr rechtfertigen. Deshalb wurde bereits im Jahr 2011 eine schrittweise Neuausrichtung der mit Real DJ verbundenen Eventaktivitäten eingeleitet. Im Jahr 2013 ist durch Real DJ ein Eventprojekt entstanden, das in Liestal im Club Modus und in Basel im Volkshaus erstmals aktiv war. Diese Events werden ausserhalb des Leistungsvertrages mit den angeschlossenen Gemeinden der Region Sissach durchgeführt. Mehr Informationen zu Real DJ und den damit verbundenen Events sind auf Seite 32 zu finden.

Jamie Barth, 14, Itingen

« Ich finde den Club Underground toll. Mir gefällt es hier zu sein, weil immer etwas läuft und ich neue Leute kennenlernen kann. »

Deshira Behrami, 17, Buus

« Ich finde, der Club Underground hat ein sehr soziales und offenes Team, welches die Jugendlichen unterstützt, respektvolles und selbständiges Verhalten aufzubauen. »

MOBILE JUGENDARBEIT / STREETWORK In der mobilen Jugendarbeit wurde 2013 – nebst der aufsuchenden Arbeit – vermehrt projektbezogen und somit präventiv gearbeitet. Gesamthaft fanden über 1‘500 Kontakte zu Kindern und Jugendlichen statt. Die Projektarbeit wurde vor allem durch die alkoholfreien Cocktailkurse, die neu unter der Bezeichnung „Shake it up“ angeboten wurden, und mit einem Pfeilbogen-Workshop ausgebaut.

Ndriqim Xhema, 17, Diepflingen

« 2011 kam ich durch einen Freund erstmals in Kontakt mit dem Club Underground. Ich übte wöchentlich auf der professionellen DJ-Anlage. Durch das Netzwerk von Real DJ kam ich bald mit Veranstaltern in Kontakt. Bis 2014 entstanden dadurch über 50 Bookings. Der Real DJ-Support gibt mir durch den ständigen Austausch und die gegenseitige Unterstützung unter den DJs wichtige Informationen für meine Entwicklung als DJ. »

„Shake it up“ stiess auf grosses Interesse, gesamthaft fanden sieben Kurse mit 56 Teilnehmenden statt. Im Herbst 2013 nahmen auch erstmals Kinder an einem Workshop teil. In Zusammenarbeit mit Eptinger Mineralquelle AG organisierte René Portmann, Mobiler Jugendarbeiter, am 31. Mai einen Cocktail-Contest, an dem acht im professionellen Cocktailmixen geschulte Jugendliche teilnahmen. Der Gewinner des Contests hiess Jovin Parreñas aus Diepflingen. Einige Jugendliche haben sich im vergangenen Jahr zu einem engagierten Cocktail-Shake-Team zusammengefunden. Diese Jugendlichen der „Shake it up“-Crew standen beispielsweise am Tag der offenen Tür der Eptinger Mineralquelle AG im Juni im Einsatz. Rund 700 alkoholfreie Cocktailgetränke wurden hergestellt. René Portmann verstärkte im Rahmen der Präsenz in den Gemeinden um Sissach den Kontakt zu den Primarschulen in Diepflingen und Böckten. Basierend auf diesen Schulkontakten kann die Mobile Jugendarbeit / Streetwork den Kindern im öffentlichen Raum besser begegnen und die Qualität der Präsenz in den Gemeinden erhöhen.

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FUNSPORTNIGHT In den Gemeinden Böckten, Itingen, Diegten, Sissach, Thürnen und Zunzgen wurden 2013 eine oder mehrere FunSportNights durchgeführt, welche von bis zu 22 Jugendlichen besucht wurden. Ab Herbst 2013 konzentrierte sich das Angebot FunSportNight meist auf Sissach und die dort verfügbaren Mehrfachturnhallen. Durch diese Änderung konnten die Anlässe inhaltlich aufgewertet und besser an die unterschiedlichen Bedürfnisse und Ideen der Jugendlichen angepasst werden. JUGENDMOBIL Das Jugendmobil stand im vergangenen Jahr in Diepflingen am Dorfmarkt im Einsatz. Nebst dem Spielangebot wurden Waffeln an die Marktbesucher/innen verkauft und die KJF-Mitarbeitenden informierten über die Angebote der Offenen Jugendarbeit Region Sissach. FERIENPASS Im Jahr 2013 führte das Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF zum zweiten Mal während den Sommerferien den Ferienpass in der Region Sissach und Gelterkinden durch. Den Ferienpass besuchten gesamthaft rund 520 Kinder und Jugendliche, darunter 169 aus der Region Sissach und Gelterkinden. Gesamthaft fanden rund 250 Veranstaltungen in der ganzen Nordwestschweiz statt. Dieses Jahr wurde erstmals in Liestal ein „aXtioncamp“ während der letzten Sommerferienwoche auf einer ungefähr 60 Aren grossen Wiese durchgeführt. Die KJF-Mitarbeitenden aus der Region Sissach und Gelterkinden arbeiteten im aXtioncamp im Auf- und Abbau sowie in der Betreuung der Kinder und Jugendlichen mit. Mit Seilpark, Mountainbike-Strecke, Seifenkisten-Workshop, Street-Soccer-Anlage, Wasserschleudern und vielen weiteren spannenden Angeboten verbrachten die Kinder und Jugendlichen eine abwechslungsreiche und lernreiche Woche unter freiem Himmel. Auch für die Verpflegung wurde gesorgt. Im aXtioncamp-Kaffi waren auch Eltern der Kinder willkommen. Mehr Informationen zu Ferienpass und aXtioncamp sind auf den Seite 17 und 22 zu finden.

Impressionen der verschiedenen Events und Angebote im Club Underground

Öffnungszeiten Club Underground www.deinticker.ch/sissach facebook.com/club.underground. sissach Mittwoch:

15.00 - 22.00 Uhr

Donnerstag:

19.00 - 23.00 Uhr

Freitag:

16.00 - 23.00 Uhr

Angeschlossene Gemeinden und Finanzgebende: Böckten, Diegten, Diepflingen, Itingen, Sissach, Tenniken, Thürnen, Zunzgen, reformierte und katholische Kirchgemeinde Region Sissach Operative Begleitung: Trägerverein Offene Jugendarbeit Region Sissach (Präsident: Rolf Cleis) Leistungsvertrag seit 2004

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BERATUNG UND JUGENDCOACHING

ZUKUNFTSAUSSICHTEN

2013 führten die KJF-Mitarbeitenden über 60 Beratungsgespräche durch. Rund 20 Jugendliche besuchten zudem regelmässig Jugendcoaching-Gespräche, durch die ihre persönliche Entwicklung gefördert wurde. Aktuelle Themen waren Schulleistungen, Bewerbungsvorbereitungen, Beziehungsfragen, familiäre Fragen und die Talententwicklung der Real DJs.

Es bleibt weiterhin das Ziel der Mitarbeitenden von KJF, eine hohe Anzahl Jugendlicher mit unterschiedlichen Bedürfnissen verbindlich in die Angebote zu integrieren. Im Club Underground ist anfangs 2014 ein Event geplant, der durch eine Gruppe meist 13-jähriger Jugendlicher organisiert wird. Unsere Angebote Girls United, FunSportNight und Real DJ planen basierend auf der bestehenden Strategie eine qualitative Optimierung der Angebote. In den Sommermonaten sind mit dem Jugendmobil zwei mehrtägige Einsätze in der Region Sissach geplant.

Impressionen aus der Mobilen Jugendarbeit / Streetwork

MEDIEN Die „Volksstimme“ berichtete dreimal über die verschiedenen Angebote von KJF in der Region Sissach. Alle Zeitungsberichte können im Medienarchiv unter www.kjf.ch abgerufen werden.

Die Mobile Jugendarbeit und Streetwork plant ein neues „Parkour“-Angebot mit professionellen Trainern. Die Zielgruppe sind elf bis 18 Jahre alte Jugendliche, die sich für Akrobatik interessieren. Mit Shake it up ist der Ausbau der Zusammenarbeit mit Eptinger Mineralquelle AG geplant.

VIDEO

VERNETZUNG

Ein FMS-Schüler produzierte ein Video über die Angebote der Offenen Jugendarbeit Region Sissach. Das Video gibt einen vielseitigen Einblick in unsere verschiedenen Angebote und ist auf www. youtube.com und www.deinticker.ch zu finden.

Wichtig für eine wirkungsvolle Jugendarbeit ist das Zusammenspiel zahlreicher Netzwerkpartnerinnen und -partner. In der Region Sissach können wir durch die Zusammenarbeit zwischen KJF und verschiedenen Fachpersonen, Gemeindepolitikerinnen und -Politikern, Lehrpersonen und weiteren Behörden auf ein umfassendes Netzwerk zugreifen.

ZU UNSERE VERNETZUNGSPARTNERINNEN UND PARTNERN GEHÖREN: • • • • • • • • •

DANK Wir bedanken uns für die grosszügige Unterstützung durch die Gemeinden in der Region Sissach. Sie ermöglichen uns ein qualitativ hochstehendes Angebot durch ihre finanzielle und materielle Unterstützung. Wir bedanken uns auch für die Unterstützung aller weiteren Behörden, Privatpersonen und Sponsorinnen und Sponsoren. Durch diese Unterstützerinnen und Unterstützer ist es uns möglich, ein vielseitiges und innovatives Jugendangebot in der Region Sissach anzubieten.

Gemeindebehörden der Region Sissach Schulleitung Sekundarschule Tannenbrunn Lehrpersonen Sekundarschule Tannenbrunn Schulleitungen Primarschule Böckten und Diepflingen Lehrpersonen Primarschule Böckten und Diepflingen Schulsozialarbeitende Region Sissach Jugenddienst der Polizei BL Verschiedene Sozialdienste Hauswarte der Schul- und Sportanlagen in der Region Sissach

Thomas Furrer, Zentrumsleiter Region Sissach-Gelterkinden

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Real DJ-Support

FÖRDERUNG MIT SYSTEM

THOMAS FURRER Leiter Real DJ

Aufgrund der jahrelangen Erfahrung der Leiter von Real DJ, dem Netzwerk bestehend aus qualifizierten Workshopleitern und der Partnerschaft mit Pioneer Schweiz, wurde ein Fördersystem entwickelt, das DJs und DJanes eine schrittweise Entwicklung ihrer Fähigkeiten ermöglicht. Neueinsteiger/innen werden beispielsweise als „Starter“ im Club Underground in Sissach mit DJ-Sessions gefördert. Während DJ-Sessions wird ihnen eine moderne DJ-Musikanlage erklärt, erste technische und musikalische Erfahrungen können gesammelt werden. Durch ein Reservationssystem unter www.realdj.ch können sie selbständig ihre Sessions reservieren. Pro Jahr arbeiten DJs während rund 900 Stunden an ihren Fähigkeiten im Club Underground in Sissach.

DJS UND ELEKTRONISCHE MUSIK AUF DER ERFOLGSWELLE Weltweit nehmen Veranstaltungen mit DJs zu. Die elektronische Musik ist auf dem Vormarsch und DJs belegen regelmässig die vordersten Plätze in den Hitparaden-Charts. Viele talentierte DJs haben mit einem klassischen Instrument ihre ersten Erfahrungen in der Welt der Musik gemacht. Später kamen erste Schritte mit Musik-Software wie Logic der Firma Apple oder Cubase von Steinberg dazu. Mit solchen Softwarelösungen kann Musik produziert werden, die eine starke Dichte auszeichnet. Elektronische Musik animiert durch spezielle Soundeffekte Menschen zum Tanzen und zieht sie in ihren Bann.

DJ-CAMP IN SPANIEN Im Oktober profitierten zum dritten Mal rund 10 DJs in einem Camp in Spanien von einem vielseitigen Schulungsangebot. Jonas Messerli, Mitarbeiter von Pioneer Schweiz, war im Camp anwesend und unterstützte die DJs mit seinem umfassenden Know-How. Im Camp wurde zusammen mit allen Camp-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern auch ein Video für den ersten Event im Volkshaus in Basel produziert. Das Video ist unter www.realdj.ch abrufbereit.

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE Real DJ unterstützt seit 2011 mit einem umfassenden Förderangebot DJs und Musikproduzenten in der Nordwestschweiz. Über 30 Jugendliche und junge Erwachsene aus Baselland, der Stadt Basel und dem Kanton Aargau profitieren von verschiedenen Angeboten. Workshops mit qualifizierten Kursleitern, regelmässige Treffen mit Fachdiskussionen und persönliche Coaching-Gespräche mit den Leitern von Real DJ bieten vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten. Im Oktober profitierten zehn DJs von einem Camp in Spanien. Im Volkshaus in Basel fand am 2. November 2013 erstmals ein Real DJ-Event im grossen Festsaal statt.

DJ-LEVELS Während der Schulung durch Real DJ entwickeln sich DJs nach dem Einstieg als „STARTER“ durch das Förderangebot zu „NEWCOMER“, „RAISER“ und „MASTER“. Die verschiedenen Levels bieten unterschiedliche Angebote für die schrittweise Weiterentwicklung.

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Die auf „STARTER“ folgenden Förderstufen sind wie folgt zusammengefasst: Als NEWCOMER werden DJs und DJanes bezeichnet, die weniger als ein Jahr Erfahrung mit öffentlichen Auftritten haben. Newcomer entwickeln sich als DJ weiter und engagieren sich in der Eventszene. Als RAISER werden DJs und DJanes bezeichnet, die Interesse an einem längeren Entwicklungsprozess zeigen, eigene musikalische Ideen entwickeln und möglicherweise erste Schritte in der Trackoder Remix-Produktion machen. Sie werden seit mehr als einem Jahr regelmässig, das bedeutet mindestens einmal monatlich, an Events gebucht. Impressionen vom RealDJ Event mit über 700 Besuchern im Volkshaus in Basel

Als MASTER werden DJs und DJanes bezeichnet, die seit mindestens zwei Jahren in der Eventszene regelmässig gebucht werden. Sie erhalten seit mindestens einem Jahr Bookings in verschiedenen Regionen der Schweiz. In der Regel beschäftigen sie sich zunehmend mit Track- und Remix-Produktionen und wollen im Bereich der elektronischen Musik erweiterte kreative und technische Mittel einsetzen. Das Mindestalter für einen Master-DJ oder eine Master-DJane beträgt 18 Jahre. Joe Zschorn, 17 (Wonnow)

« Der DJ-Support und der Club Underground eröffnen DJs und Producern neue Möglichkeiten in einer angenehmen Atmosphäre. »

REAL DJ-EVENT IM VOLKSHAUS IN BASEL Für den Event im Volkshaus wurde das Real DJ-Team mit weiteren Jugendlichen verstärkt, die bei den Eventvorbereitungen im Bereich Werbung und anderen anstehenden Arbeiten tatkräftig mithalfen. So formierte sich ein Team aus 40 motivierten Jugendlichen, deren Einsatzbereitschaft beeindruckend war.

Dennis Guerrero, 19 (DJ Deniero)

« Ich finde, der Real DJ-Support ist eine professionelle DJFörderung. Durch gezielte Einzelgespräche wird durch die DJ-Coachs individuell auf die Personen eingegangen. »

Den Event besuchten rund 700 Jugendliche, die im Volkshaus in Basel einen erlebnisreichen Abend verbrachten. Der Anlass ging ohne Zwischenfälle über die Bühne und kann als Erfolg bezeichnet werden.

Jonas Messerli Business Development Manager DJ bei Sacom AG / Pioneer Schweiz

ZUKUNFTSAUSBLICK Real DJ führt am 25. Januar 2014 im Volkshaus einen weiteren Event durch. Für 2014 ist die Vergrösserung des WorkshopleiterTeams geplant. Das Interesse an Real DJ ist unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiterhin gross, deshalb ist mit einem weiteren Ausbau der Angebote zu rechnen.

« Seit 2010 arbeitet Sacom AG mit dem Real DJ-Support zusammen. Real DJ ist ein angenehmer Partner, da mit einer klaren sozialen Mission gearbeitet wird und DJ-Förderung auf einem hohen Niveau stattfindet. »

www.realdj.ch Thomas Furrer, Leitung Real DJ

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Offene Jugendarbeit Gelterkinden

Eventinfo Region Sissach

FABIO KUNZ Leiter Jugendcafé und Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden JUGENDCAFÉ GELTERKINDEN - EINE ERFOLGSGESCHICHTE Seit der Eröffnung im Dezember 2011 ist das Jugendcafé ein beliebtes Freizeitangebot, das von Jugendlichen in Gelterkinden und Umgebung stets rege genutzt wird. Mit diesem Angebot haben wir die Bedürfnisse der Jugendlichen getroffen. Im zweiten Betriebsjahr konnten die sehr erfreulichen Besuchszahlen aus dem Jahr 2012 nicht nur gehalten, sondern sogar leicht verbessert werden. Das Jugendcafé ist pro Woche zweimal geöffnet, jeweils mittwochs von 15 bis 19 Uhr und freitags von 17 bis 22 Uhr. Im Verlaufe des Jahres verzeichnete das Jugendcafé über 2‘500 Besuchende. Insgesamt nutzten rund 150 Jugendliche die Angebote des Jugendcafés Gelterkinden, der Mädchenanteil lag bei 20%. Es wurden sieben Turniere in Zusammenarbeit mit Jugendlichen, fünf Outdoor-Projekte, ein Sozialprojekt, vier Kinoevents, und mehrere Champions League-Übertragungen durchgeführt. Das Jugendcafé Gelterkinden ist zu einem wichtigen Ort für die Jugendlichen in Gelterkinden und der Umgebung geworden und nicht mehr wegzudenken. Auch dieses Jahr war der Samichlausenapéro, vom Rotary Club gesponsert und durchgeführt, wieder ein Erfolg. Über 60 Jugendliche genossen das Angebot an Nüssen, Schöggeli, Schinkengipfeli und anderen Leckereien. Zudem wurde am Samichlausenapéro der Mädchenstock eröffnet, eines der Highlights im Jahr 2013.

RÜCKBLICK TÄTIGKEITSBEREICHE

wünschten Möbel und Dekorationsmaterialien eingekauft und eingerichtet. Nun können sie sich dort zurückziehen und unter sich sein.

MÄDCHENSTOCK – EIN RÜCKZUGSORT FÜR MÄDCHEN Der Mädchenstock wurde am 6. Dezember 2013 eröffnet und steht der Zielgruppe nun während den üblichen Öffnungszeiten zur Verfügung. Die Mädchen haben in diesem Projekt, das finanziell vom Rotary Club und dem Kirchenchor der reformierten Kirchgemeinde Gelterkinden unterstützt wurde, gemeinsam Ideen gesammelt, geplant und schliesslich zusammen die ge-

Leona Steuri betreut den Mädchenstock als Mitarbeiterin im Stundenlohn. Sie nimmt die Anliegen der Mädchen auf, steht für Gespräche von Frau zu Frau zur Verfügung und unterstützt Fabio Kunz beim Betrieb des Jugendcafés. Ihre Stelle wird vom Frauenverein Gelterkinden finanziert.

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Fast jeden Freitag findet in der grossen Pause auf dem Pausenplatz der Sekundarschule Hofmatt der Pauseneinsatz statt. Es werden Flyer verteilt, mit Jugendlichen über das Angebot des Jugendcafés, über verschiedene Projekte und Ideen gesprochen oder über alltägliche Themen diskutiert. Dies ist eine Gelegenheit für die Jugendlichen, mit dem Jugendarbeiter ins Gespräch zu kommen. Ebenfalls findet eine enge Zusammenarbeit mit dem Schulsozialarbeiter der Sekundarschule Hofmatt statt. Daraus hat sich eine gemeinsame Klassenintervention entwickelt. EVENTS – AUSSERGEWÖHNLICHER ALLTAG Das Jugendcafé Gelterkinden bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, verschiedene Events durchzuführen. Mit der aktiven Hilfe von Jugendlichen und auf ihren Wunsch hin konnten drei Tischtennisturniere, ein Billardturnier und zwei FIFA 13-Turniere geplant, durchgeführt und ausgewertet werden. Die Initiative dazu kam von den Jugendlichen selbst, was sehr erfreulich ist. Darauf legen wir in unserer Arbeit grossen Wert. Bei diesen Turnieren ging es emotional zu, so wie dies bei Wettkämpfen dazu gehört und auch sein darf. Es war spannend, die Jugendlichen beim Umgang mit Sieg und Niederlage zu beobachten und ihnen in diesen Momenten eine Hilfestellung zu bieten. BACK TO NATURE (ERLEBNISPÄDAGOGISCHES PROJEKT) Mit einer kleineren Gruppe von Jungs wurden mehrere Ausflüge in die Natur organisiert. An schönen Plätzen der Region wurde gekocht, gegessen und die gemeinsame Zeit unter freiem Himmel verbracht. Zusätzlich zu den Tagesausflügen wurde ein verlängertes Wochenende angeboten, an dem draussen unter Blachen übernachtet wurde. Dies war für die meisten „Jungs“ eine neue Erfahrung, für die sie ihre Komfortzone hinter sich lassen mussten. Die Freude am gemeinsamen Erlebnis, der Zeit in der Natur, überwog jedoch alle Unannehmlichkeiten und Ängste. So sind bereits die nächsten Übernachtungen geplant.

Impressionen der verschiedenen Events und Angebote der Offenen Jugendarbeit Gelterkinden

UNIHOCKEYPROJEKT Im Jahr 2013 startete das Unihockeyprojekt mit einigen interessierten Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule Hofmatt. Entstanden ist die Idee zu diesem Projekt während einem Pauseneinsatz. Das Team nahm sogar an verschiedenen Turnieren teil.

S. B., 16 Jahre

« Im Jugendcafé finde ich das Zusammenhalten in guten wie auch in schlechten Zeiten gut. »

Trotz gemeinsamen Aussprachen kam es zwischen einigen der Teilnehmenden zu Konflikten, woraufhin ein paar die Gruppe verliessen. Trotz dieser Abgänge konnte das Projekt mit den verbleibenden Jugendlichen weitergeführt werden. Mittlerweile sind es wieder knapp 15 Teilnehmende, die regelmässig trainieren. Die Ziele für 2014 hat das Team bereits festgelegt und alle sind motiviert, vollen Einsatz zu geben, siegesorientiert zu trainieren und zu spielen.

B. A., 15 Jahre

« Die Unterhaltung im Jugendcafé ist sehr cool. »

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KJF 2013 » Jugend

PAUSENPLATZ – ALLTAG DER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER


VERNETZUNG Alleine kommt man weit – gemeinsam kommt man weiter! Dieses Zitat beschreibt den Kern der Vernetzungsarbeit sehr treffend. Die Offene Jugendarbeit Gelterkinden ist auf die zahlreiche Unterstützung von Partnerinnen und Partnern angewiesen, um den Jugendlichen in ihrer Lebenswelt besser und kompetenter Hilfestellung bieten zu können. Durch die Zusammenarbeit mit dem Rotary Club und dem Kirchenchor der reformierten Kirche Gelterkinden konnten wir im Dezember den Mädchenstock eröffnen. In einer internen Zusammenarbeit mit dem Club Underground in Sissach wurden regionale Töggeli- und Billard-Turniere organisiert, an denen sich Jugendlichen aus Gelterkinden und Sissach gegenüber standen. Beide Male gingen die „Gelterkinder“ als Sieger hervor. UNSERE AKTUELLEN PARTNERINNEN UND PARTNER SIND: • • • • • •

Schulhaus Hofmatt Schulsozialarbeiter Gelterkinden Gemeinde Gelterkinden Rotary Club Oberbaselbiet Frauenverein Gelterkinden Reformierte Kirche Gelterkinden

Impressionen aus dem Unihockeyprojekt

Offene Jugendarbeit Gelterkinden www.deinticker.ch/gelterkinden facebook.com/offene.jugendarbeit. gelterkinden

AUSBLICK Im neuen Jahr planen wir wieder viele spannende Events: Nebst Turnieren und Projekten sollen auch verschiedene Erlebnisse in der Natur durchgeführt werden. Ein Outdoor-Weekend mit Übernachtung ist ebenfalls wieder geplant. Einige Jugendliche haben bereits ihre Ideen mitgeteilt, was man alles gemeinsam erleben könnte. Das neue Jahr wird auf alle Fälle spannend.

Mittwoch:

15.00 - 19.00 Uhr

Freitag:

17.00 - 22.00 Uhr

Auftraggeberin: Gemeinde Gelterkinden Leistungsvertrag seit 2011 Operative Begleitung: Betriebskommission Jugendcafé Gelterkinden (Präsident: Mischa Häfelfinger)

Das Jugendcafé Gelterkinden freut sich auf die kreativen, innovativen und originellen Ideen der Jugendlichen, ganz nach dem Motto: „Goht nid – gits nid – mir finde en Wäg“.

A. S., 17 Jahre

« Das Jugendcafé ist toll, um seine Freizeit zu verbringen und viele Jugendliche kennenzulernen. »

DANK Wir bedanken uns bei allen, welche die Offene Jugendarbeit Gelterkinden ermöglichen und unterstützen. Speziell danken wir der Gemeinde Gelterkinden für ihr Engagement im Bereich der Jugendarbeit, dem Rotary Club für seine treue Unterstützung und dem Kirchenchor der reformierten Kirche sowie dem Frauenverein, die sich beide sehr für das Wohl der Mädchen einsetzen. Durch ihre Hilfe ist es möglich, den Jugendlichen Hilfestellungen und Unterstützung zu bieten. Zum Schluss danken wir allen unseren weiteren Partnerinnen und Partnern. Wir freuen uns auf eine weiterhin grossartige Zusammenarbeit.

M. W., 16 Jahre

« Ich komme gerne ins Jugendcafé, weil man dort gute Leute trifft. » E. F., 13 Jahre

« Das Jugendcafé ist so cool, dass ich das Gamen weglasse. » M. F., 14 Jahre

« Das Jugendcafé ist super, da ich mich hier mit meinen Kollegen treffen kann. »

Fabio Kunz, Leiter Jugendcafé und Offene Jugendarbeit Gelterkinden

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Sie sind Leiter des Jugenddienstes der Polizei BaselLandschaft. Was gehört zu Ihren Hauptaufgaben?

KJF 2013 » Jugend

INTERVIEW mit Kurt Frei, Leiter Jugenddienst Polizei Basel-Landschaft

dass sie sich strafbar machen, wenn sie Bilder oder Filme mit solchem Inhalt Jugendlichen unter 16 Jahren zugänglich machen oder auch nur zeigen. Der ganze Bereich der neuen Medien nimmt aktuell einen grossen Teil unserer präventiven und repressiven Tätigkeit in Anspruch. Weiter stellen wir fest, dass sich wieder vermehrt Gruppierungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bilden, die sich über ihre Wohngemeinde oder ihr Quartier identifizieren und sich mit jungen Leuten anderer Gemeinden oder Quartiere rivalisieren. Bisher ist es glücklicherweise – mit einer Ausnahme (Polizeimeldung Nr. 021/2014) – nicht zu grösseren gewalttätigen Zusammenstössen gekommen. Diese Entwicklung werden wir zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Nachbarkantone und unserer Jugendanwaltschaft genau verfolgen und wenn nötig gewaltpräventiv oder bei Bedarf repressiv handeln. Auch das Thema Sprayereien beschäftigt uns dauernd. Jedes Jahr entstehen im Kanton durch unrechtmässige Sprayereien und Stifteleien (hier werden Filzstifte zur Tatausübung verwendet) Schäden im hohen sechsstelligen Frankenbereich. Beim Jugenddienst werden sämtliche Anzeigen gesammelt und registriert. So sollen Serien möglichst rasch erkannt und die Täterschaft ermittelt werden. Oft beginnen Sprayer im Jugendalter mit dem Verunzieren von Wänden und setzen ihre illegale Tätigkeit im Erwachsenenalter fort. Hier versuchen wir, auch zum Schutz ihrer Zukunftsaussichten, ihrem Treiben möglichst rasch Einhalt zu gebieten. Müssen sie doch bei Bekanntwerden ihrer Person für die gemachten Schäden gerade stehen, was über Jahre dauernde Rückzahlungsforderungen seitens der Geschädigten zur Folge haben kann. Unser Tipp an Eltern: Sprechen Sie Ihr Kind auf die Rechtslage und die Folgen und Konsequenzen an, wenn es in seinem Zimmer damit beginnt, Skizzen von Tags oder Graffitis anzufertigen.

Der Jugenddienst der Polizei BL besteht aus einer Mitarbeiterin und sieben Mitarbeitern. Zu unseren Aufgaben gehören die Bereiche Prävention, Ermittlung, Netzwerkpflege / Frühkontakte und Beratung. Meine Aufgabe besteht in der operativen Leitung des Dienstes. Dabei stehen die Dienstplanung und -organisation sowie die Mitarbeit in Projekt- und Arbeitsgruppen im Vordergrund. Ein wichtiges Anliegen sind mir regelmässige Kontakte zu internen und externen Partnern wie z.B. der Jugendanwaltschaft BL oder dem Jugendsozialwerk. Dazu gehört auch die Teilnahme an sogenannten „Runden Tischen Sicherheit“, die in verschiedenen Baselbieter Gemeinden regelmässig unter der Leitung des Sicherheitsdirektors und der entsprechenden Gemeindebehörden stattfinden. Weiter bin ich zuständig für Kinderfälle. Dabei handelt es sich um Anzeigen oder Berichte, die gegen Kinder verfasst werden, die noch nicht 10-jährig und somit noch nicht strafmündig sind. Schliesslich bin ich regelmässig im Präventionsbereich tätig, spreche also mit Schülerinnen und Schülern über Folgen und Konsequenzen deliktischer Handlungen oder halte an Elternabenden und anderen Anlässen Referate zum Thema Jugendkriminalität. Was sind aktuelle Themen im Jugenddienst? Wir beim Jugenddienst stellen fest, dass die elektronischen Medien immer mehr Einfluss auf das Zusammenleben – nicht nur der Jugendlichen – nehmen. Hatten vor 15 Jahren noch wenige Schüler überhaupt ein Handy, werden heute bereits Primarschüler mit internetfähigen Smartphones ausgerüstet. Die weltweite Vernetzung bietet einerseits Chancen, andererseits auch grosse Gefahren. Wurden Drohungen früher mündlich ausgesprochen oder per Briefpost versandt, wird heute über Medien wie WhatsApp, Facebook etc. gedroht oder verunglimpft. Das hat den Vorteil, dass Täter/innen schnell zum Ziel kommen, ohne dass sie mit dem Opfer direkten Kontakt haben müssen. Auch für die Begehung von Ehrverletzungsdelikten oder Mobbing (wobei der Begriff Mobbing bisher im Strafgesetzbuch nicht existiert, wohl aber die damit verbundenen Tathandlungen wie Drohung, Nötigung, üble Nachrede etc.) werden oft die neuen Medien benutzt. Man spricht dann je nach Fall von Cyberbullying, -mobbing oder Sexting. Im Zusammenhang mit dem Versenden von pornografischen Bildern wissen viele Leute (Jugendliche und Erwachsene) nicht,

Seit mehreren Jahren arbeiten Sie mit dem Kompetenzzentrum KJF zusammen. Wie erleben Sie diese Zusammenarbeit? Ich selber erlebe die Zusammenarbeit als sehr gut. Die (Kommunikations-) Wege sind gegenseitig kurz und unkompliziert. Auch die Jugendsachbearbeiter, welche für die vom Jugendsozialwerk betreuten Gemeinden zuständig sind, erleben die Zusammenarbeit als sehr offen und wertschätzend. Die Mitarbeitenden von KJF sind für uns wichtige Netzwerkpartner. Der Austausch findet dabei immer im Wissen um den jeweiligen Grundauftrag statt.

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Auftraggeberinnen:

Birsfelden

Kurzportrait Zentrum Laufen-Birsfelden

Blauen

Grellingen

Das Zentrum Laufen-Birsfelden umfasst sieben Gemeinden als Auftraggeberinnen. Zu den Angeboten gehรถren das Jugendzentrum in Laufen und die mobile Jugendarbeit / Streetwork in der Region Laufen und in Birsfelden.

Laufen

Liesberg

Rรถschenz

Wahlen

Sarah Stรถckli Mitarbeiterin i.A. Offene Jugendarbeit Region Laufen

ร ffnungszeiten Jugendzentrum Laufen www.deinticker.ch/laufen facebook.com/jugendzentrum.laufen Mittwoch:

18.00 - 22.00 Uhr

Samstag:

19.00 - 23.00 Uhr

Angeschlossene Gemeinden: Blauen, Grellingen, Laufen, Liesberg, Rรถschenz, Wahlen Operative Begleitung: Begleitgruppe Offene Jugendarbeit Region Laufen Leistungsvertrag seit 2005

Philipp Frei Zentrumsleiter Region Laufen-Birsfelden

Natalie Kretschmer

Marcus Kuemin

Leiterin Offene Jugendarbeit Region Laufen

Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden, Mitarbeiter Offene Jugendarbeit Region Laufen

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Offene Jugendarbeit Region Laufen

viele Jugendliche der Region eine wertvolle Ansprechperson. Das Jahr 2014 wird die Offene Jugendarbeit Region Laufen in einer neuen Teamzusammensetzung starten. Wir sind hochmotiviert und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit den Gemeinden und allen unseren Partnerinnen und Partnern.

Laura, 13 Jahre

« Im Jugendzentrum läuft immer etwas, ein super Treffpunkt für Jugendliche. Wenn es das Jugendzentrum nicht gäbe, wüsste ich nicht, was ich an einem Wochenende machen würde. »

RÜCKBLICK TÄTIGKEITSBEREICHE Ardit

JUGENDZENTRUM

« Ich finde es toll, dass man mit den Jugendarbeitern über

alles reden kann. Es ist toll, dass man hier mit Kollegen gratis Billard und Tischfussball spielen und abhängen kann… besser als am Bahnhof zu hängen. »

Das Jugendzentrum ist seit fünf Jahren fixer Bestandteil des Alltages vieler Jugendlicher im Laufental. Auch 2013 wurden – trotz Umbau – rund 1‘700 Besuchende gezählt. Insgesamt gehören 148 Jugendliche zur „Stammkundschaft“ im Jugendzentrum. Wenn man die unregelmässigen Besucherinnen und Besucher dazu zählt, sind es sogar 250. Durch die vielen Besuchenden war das Jugendzentrum oft vollständig ausgelastet – oder gar überlastet. Das machte es schwierig, neue Gruppen in das Angebot zu integrieren. Mitte Jahr konnten wir endlich die lange gewünschten zusätzlichen Räume anmieten und die Fläche im Jugendzentrum damit fast verdoppeln. Mit der Umgestaltung konnte das Ziel erreicht werden. Ende 2013 fanden sich vermehrt neue Gruppen im Jugendzentrum ein, darunter auch viele jüngere Besucherinnen und Besucher. Damit ist der Generationenwechsel sichergestellt.

PHILIPP FREI Zentrumsleiter Region Laufen-Birsfelden Diese Aussagen von Besuchenden des Jugendzentrums motivieren und zeigen, wie wichtig dieses Angebot für viele Jugendliche ist. Um dem gerecht zu werden, wurde das Jugendzentrum im 2013 umgestaltet. Durch das Zumieten neuer Räumlichkeiten konnte das Angebot ausgebaut und aufgewertet werden. Auch in anderen Projekten wurden neue Akzente gesetzt. Die Mädchenarbeit etablierte sich, die Zusammenarbeit mit externen Partnerinstitutionen wie Schulen, Ferienpass oder kirchliche Jugendarbeit wurde ausgebaut. Mit einer Infobroschüre, die allen Haushaltungen der sieben angeschlossenen Gemeinden verteilt wurde, informierten wir Ende 2013 nochmals breit über unser Angebot.

Neu wurden wir im Betrieb des Jugendzentrums von Jugendlichen unterstützt. Nach einer längeren Einarbeitungszeit wurden einzelne Öffnungszeiten selbständig von Jugendlichen verantwortet. Leider löste sich die Betriebsgruppe aber Mitte Jahr auf. Mit dem Abschluss der Lehre ergaben sich neue Prioritäten für die Jugendlichen – sie sind aus der Jugendarbeit „herausgewachsen“. Dies sollte ja auch das Ziel der Arbeit sein: Junge Menschen ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten. AUFSUCHENDE ARBEIT

Gleichzeitig wurden wir durch mehrere Veränderungen herausgefordert. Trotz intensiver Gespräche kündigte die Gemeinde Zwingen den Leistungsauftrag mit der Offenen Jugendarbeit Region Laufen. Dank einem hohen Engagement der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL, der Trägerorganisation der Jugendarbeit, konnten der damit einhergehende Finanzausfall kompensiert und die Weiterführung der Jugendarbeit im gewohnten Umfang sichergestellt werden. Per Ende 2013 hat zudem Martial Sollberger, nach fast neunjähriger Tätigkeit als Jugendarbeiter in der Region Laufen, unser Team verlassen, um eine neue Stelle in Aarau anzutreten. Er hat die Jugendarbeit im Laufental aufgebaut, massgeblich geprägt und war für

Die aufsuchende Arbeit im öffentlichen Raum konnte nochmals ausgebaut werden. Martial Sollberger stand fast 500-mal mit Cliquen und einzelnen Jugendlichen in Kontakt. Ausgehend von diesen Gesprächen entwickelten sich viele Beratungen. Oft brauchten die Jugendlichen nur jemanden, mit dem sie sich austauschen konnten. Einige Themen bedurften aber einer intensiveren Beratung. Dabei ging es beispielsweise um Spielsucht, Arbeitslosigkeit, Drogenabhängigkeit, Gewalt, sexuellen Missbrauch oder ungewollte Schwangerschaften. Martial Sollberger wie auch Philipp Frei nahmen sich dieser Themen an und versuchten, gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu finden.

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KJF 2013 » Jugend

Eventinfo Laufen


Durch die personelle Veränderung im Team wird der Bereich der aufsuchenden Jugendarbeit im Jahr 2014 neu organisiert. Der Fokus soll dabei mehr auf Projekte verlagert werden, um neben den bestehenden Gruppen auch neue Jugendliche zu erreichen.

INTERVIEW mit Brigitte Bos, Präsidentin Hans Schaltenbrand Stiftung

MÄDCHENARBEIT In Jugendzentren besteht häufig das Problem, dass das Angebot mehr von Buben denn von Mädchen genutzt wird. Laufen bildete da leider keine Ausnahme. Um dem entgegenzuwirken und eine bessere Durchmischung sicherzustellen, wurden spezielle Mädchen-Events durchgeführt. Bei lokalen und überregionalen Angeboten konnten sich Mädchen und junge Frauen untereinander austauschen und so das Angebot der Offenen Jugendarbeit kennenlernen.

Was ist Ihre Funktion bei der Hans Schaltenbrand Stiftung? Seit 2012 habe ich das Präsidium der Hans Schaltenbrand Stiftung inne. Wir sind zu dritt im Stiftungsrat und haben alle drei das Amt im Jahr 2012 angetreten.

Dieses Angebot konnte sich 2013 etablieren und inzwischen nutzen auch mehr Mädchen die regulären Öffnungszeiten. Mittlerweile gibt es sogar vereinzelte Tage, an denen die Mädchen die Mehrheit im Jugendzentrum stellen.

Welches Ziel will die Stiftung mit ihrem Engagement erreichen? Bei der Hans Schaltenbrand Stiftung handelt es sich um eine vergleichsweise kleine Stiftung, die im Jahre 1994 errichtet wurde. Hans Schaltenbrand war eine bekannte Persönlichkeit in Laufen. Er war über Jahrzehnte die erste Adresse in Laufen für Fotografien aller Art. Er selber hatte keine Nachkommen und verfügte in seinem Testament, dass mit seinem Nachlass eine Stiftung errichtet werden sollte. Der Zweck beinhaltet ganz allgemein die Unterstützung von wohltätigen und gemeinnützigen Institutionen, insbesondere im Laufental.

PROJEKTE Die bewährten Angebote konnten 2013 weitergeführt und ausgebaut werden. Die Kino-Events, die in Röschenz seit 2012 durchgeführt werden, konnten auf die Gemeinden Grellingen und Wahlen ausgedehnt werden. In Laufen wurde zudem mit der Jugendarbeit der reformierten und der katholischen Kirche ein Openair-Kino-Event durchgeführt. Auch die Angebote im Ferienpass erfreuten sich wieder grosser Beliebtheit und konnten sich als fester Bestandteil in der Jahresplanung etablieren.

Die Stiftung unterstützt die Offene Jugendarbeit der Region Laufen bereits seit einigen Jahren mit Beiträgen. Was macht dieses Angebot für Sie förderungswürdig? Die Stiftung unterstützt mehrere gemeinnützige Institutionen im Laufental. Dabei geht es im Stiftungsrat immer um die Frage, ob die finanzielle Unterstützung den Bewohnern und Bewohnerinnen dieser Talschaft irgendwie zugutekommt. Es sind derzeit neun verschiedene Organisationen, denen wir glücklicherweise jedes Jahr einen Zustupf schicken können. Das Spektrum umfasst die Unterstützung vom kleinen Kind bis hin zu behinderten Erwachsenen und älteren Menschen. Der Stiftungsrat ist überzeugt, dass die Offene Jugendarbeit im Bereich der Jugendlichen einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leistet. Wir unterstützen die Offene Jugendarbeit bei dieser wichtigen Aufgabe gerne. Das Jugendhaus befindet sich übrigens in unmittelbarer Nähe des Schaltenbrand-Hauses, welches im laufenden Jahr saniert werden wird.

VERNETZUNG Der Ausbau des Netzwerkes hat sich bewährt und wurde auch 2013 intensiv vorangetrieben. Dank diesen Bemühungen sind wir ausgezeichnet vernetzt und können Abklärungen dadurch schnell und unkompliziert durchführen. Die Angebote für die Partnerinstitutionen konnten zudem erneut ausgebaut werden. In Kooperation mit dem Schulsozialdienst und der Schulleitung in Zwingen wurden für alle ersten Oberstufenklassen Workshops für den sicheren Umgang mit Social Media wie Facebook, Instagram oder WhatsApp durchgeführt. Die Erfahrungen aus den Gesprächen mit den Jugendlichen zeigen deutlich auf, wie dringend notwendig ein solches Angebot ist. Für Vereine wurden diverse direkte Beratungen und Fallbesprechungen angeboten und neben zwei Treffen auch eine Schulung durchgeführt. Es zeigte sich aber, dass es schwierig ist, Termine zu finden, an denen die Delegierten der Vereine teilnehmen können. Hier sind wir darum bemüht, neue Lösungen zu finden.

Audrey, 15 Jahre

« Im Jugendzentrum herrscht eine coole Atmosphäre. Für die Jugendlichen hat es sonst nichts im Laufental. »

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Durch die Veränderungen im Team werden wir im 2014 viele Tätigkeiten neu organisieren müssen. Dies schafft Raum, Bestehendes zu hinterfragen und Neues anzudenken und umzusetzen. Einen Schwerpunkt wollen wir in der Kulturförderung legen. Das Jugendzentrum soll ein Ort werden, an dem junge Bands die Möglichkeit für erste Auftritte erhalten und ihre musikalischen Fähigkeiten weiterentwickeln können. Zudem sind wir vermehrt herausgefordert, arbeitslose Jugendliche zu begleiten. Gemeinsam mit dem Gewerbe und den Behörden werden wir nach Lösungen suchen, um eine möglichst effiziente Stellenvermittlung sicherzustellen.

Sabrina, 14 Jahre

« Es sind immer Leute im Jugendzentrum, mit denen man reden und Spass haben kann. Es ist sehr toll dort. »

Weiter wird ein Ausbau des Einzugsgebietes angestrebt. Die ersten Kontakte zu neuen Gemeinden wurden bereits geknüpft und wir hoffen, bis Ende 2014 neue Gemeinden im Verbund begrüssen zu dürfen.

Getoar Getoarund undShkelzen Shkelzen

« Wir gehen ins Jugi, weil hier viele unserer Kollegen sind und wir gratis Billard und Tischfussball spielen können. Wir sind mindestens einmal in der Woche hier. Wir finden es toll, dass sich die Jugendarbeiter für die Jugendlichen aus der Region einsetzen. »

HIER EINE AUFLISTUNG DER INSTITUTIONEN UNSERES NETZWERKES: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Familien- und Erziehungsberatung Laufental Kinder- und Jugendheim Laufen KESB Laufental KPD Laufen Schulsozialdienst Laufen Schulsozialdienst Zwingen / Grellingen Sozialdienste Laufental Schulpsychologischer Dienst Laufen Impressionen Berufswahlberatung Laufen der verschiedenen Jugendanwaltschaft Baselland Angebote aus dem RAV Laufental Jugendzentrum in Laufen Gewerbeverein KMU Laufental Jugenddienst Polizei Baselland Kantonspolizei Baselland Schulen Laufental und Gymnasium Laufental-Thierstein div. Sportvereine reformierte Kirche Laufental römisch-katholische Kirche Laufen Ferienpass Laufental-Thierstein Fitnesscenter BigFit Laufen Wochenblatt Laufental

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KJF 2013 » Jugend

AUSBLICK

Neu ist die intensive Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Stadt Laufen. Philipp Frei vertritt die Offene Jugendarbeit in einer Arbeitsgruppe, die sich mit Massnahmen gegen Littering und Vandalismus auseinandersetzt. Dabei zeigt sich, dass die Offene Jugendarbeit viele wertvolle Impulse in dieses Gefäss einbringen kann. Ähnliche Kooperationen sind mit anderen Gemeinden bereits angedacht.


DANK Ohne Unterstützung und Rückhalt durch unsere Partnerinnen und Partner – ob politisch oder fachlich – ist eine erfolgreiche Jugendarbeit nicht möglich. 2013 durften wir immer wieder erleben, wie wir weiterempfohlen oder in Anliegen tatkräftig unterstützt wurden.

INTERVIEW mit Juliana Nufer, Stadträtin Laufen

Daher möchten wir uns ganz herzlich für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die angenehme Zusammenarbeit bedanken. Dank dieser Unterstützung konnten wir Jugendliche auf ihrem Lebensweg ein Stück weit begleiten und einen Beitrag zu einer gelingenden Lebensgestaltung leisten.

1. Als Stadträtin von Laufen mit dem Ressort Sicherheit müssen Sie sich oft mit Themen wie Littering, Ruhestörung oder Vandalismus auseinandersetzen. Themen, die oft Jugendlichen zugeschrieben werden. Wie akut nehmen Sie diese Probleme wahr und wie sehen Sie die Rolle der Jugendlichen darin? Diese Themen nehme ich nur wahr, weil das Ressort Sicherheit sich damit beschäftigen muss. Laufen liegt zentral, ist eine regionale Verkehrsdrehscheibe und daher haben wir etwas mehr Vorfälle als höher liegende Gemeinden im Tal. Im kantonalen Vergleich bewegen wir uns im Rahmen. Ob Littering, Ruhestörung und Vandalismus nur einfach der Jugend zugeschrieben werden können, stelle ich in Frage. Es können doch auch betrunkene Erwachsene zu später Nachtstunde lärmen und randalieren oder gar die Zuggeleise überqueren.

Philipp Frei Zentrumsleiter Region Laufen - Birsfelden

Mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden

2. Was wären aus Ihrer Sicht als Politikerin Lösungsansätze, um diesen Problemen entgegenzuwirken?

facebook.com/mobile.jugendarbeit. streetwork.birsfelden Auftraggeberin: Gemeinde Birsfelden

Hier gibt es verschiedene Lösungsansätze. Langfristig beginnt alles, wie immer, in unserer Kinderstube. Die Gesellschaft muss auch wieder lernen aufeinander Rücksicht zu nehmen. Mittelfristig müssen wir schauen, dass die Menschen genug öffentlichen Raum haben, um sich dort aufhalten zu können, ohne dass die Polizei wegen Ruhestörung ständig angerufen werden muss. Kurzfristig – wegräumen, wegputzen, ansprechen, thematisieren, sensibilisieren, einbinden, aushalten.

Operative Begleitung: Jacqueline Zingarelli, Leiterin Abteilung „Leben in Birsfelden“ Leistungsvertrag seit 2010

3. Die Stadt Laufen sucht mit einer Arbeitsgruppe nach Lösungen für diese Problematik. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit der Offenen Jugendarbeit und deren Beitrag in dieser Gruppe? Durch die Einbindung der Offenen Jugendarbeit können wir uns gegenseitig austauschen und die verschiedenen Blickwinkel zu einem Thema beleuchten. Die Personen kennen auch die „Szene“. Sie können durch ihre Möglichkeiten mit den möglichen Verursachern in Kontakt treten und sie auf die Auswirkungen ihres Tuns aufmerksam machen. 4. Was wünschen Sie sich als Stadträtin von und für die Jugendlichen in Laufen? Ich hoffe für die Jugendlichen in Laufen, dass sich die Erwachsenen daran erinnern, dass sie auch einmal jung waren und ihre Grenzen kennenlernen wollten. Solange wir den gegenseitigen Respekt sowie die Rücksichtnahme nicht verlieren und mit einem anständigen Umgangston miteinander sprechen können, sehe ich viele Möglichkeiten, individuelle Ideen und Themen anzugehen. Der Stadtrat freut sich immer auf Impulse aus der Bevölkerung – denn wir können nicht überall sein und auch sind wir nicht allwissend.

Impressionen aus dem Schiffsprojekt in Birsfelden

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KJF 2013 » Jugend

Offene Jugendarbeit Birsfelden

Eventinfo Birsfelden

riefonds konnte der Betrag für 2013 sichergestellt werden. Beim Unterhalt der Schiffe setzen auch die vielen kreativen Ideen der Jugendlichen an. In Zukunft sollen die Schiffe eine neue Farbe bekommen und ein Grill soll darauf Platz finden. Auch ein Transportservice für Rheinschwimmende wurde vorgeschlagen. Dies sind nur einige der vielen Ideen, die gemeinsam entwickelt wurden. Weitere von den Jugendlichen in den vergangenen Monaten ausgeführte Arbeiten waren: Grundreinigung der Schiffe, allgemeine Mitarbeit bei den Rundfahrten, das Organisieren von Rundfahrten und Betreiben eines Infostandes während des Schifferstechens auf der Kraftwerkinsel in Birsfelden und die Teilnahme an allen Vorstandssitzungen. Die Jugendlichen können nach Wunsch auch eine vereinsinterne Ausbildung zum Steuermann oder zur Steuerfrau absolvieren. Diese wird von einem erfahrenen Vereinsmitglied organisiert und durchgeführt. Die Ausbildung gliedert sich in die Bereiche Theorie und Praxis. Theoretisch wird Wissen vermittelt, das beim Befahren von Gewässern wichtig ist, praktisch wird direkt mit den Schiffen des Vereins auf dem Wasser geübt.

PHILIPP FREI Zentrumsleiter Region Laufen - Birsfelden Uwe Vollmer, seit mehreren Jahren als Streetworker in Birsfelden aktiv, musste seine Arbeit wegen einer schweren Erkrankung im Mai 2013 überraschend und von einem Tag auf den anderen aufgeben. Durch diesen Ausfall ist in Birsfelden von Mai bis Dezember eine Lücke entstanden, die kurzfristig nur schwer zu füllen war. Samuel Hasler, Leiter der Mobilen Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal, konnte mit einem Pensum von 20 Stellenprozenten einspringen, um die laufenden Projekte und die wichtigsten Kontakte sicherzustellen. JUGENDLICHE NEHMEN DAS STEUER IN DIE HAND Die Angebote in Birsfelden konnten daher für den Grossteil des Jahres nur reduziert umgesetzt werden. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auf dem Jugendschiffsprojekt 4127. Ein Projekt, das im Jahr 2012 von Uwe Vollmer, einigen Jugendlichen und vielen engagierten Privatpersonen aus Birsfelden lanciert wurde. Um das Projekt zu koordinieren, wurde ein Verein gegründet. Das Kernteam umfasst drei Jugendliche, sieben Personen aus Kirche, Politik und Schule sowie den Streetworker. Kern des Projektes sind zwei Schiffe in Vollholzbauweise nach dem Vorbild der holländischen Arbeiterschiffe. Mit einem dieser Schiffe wurden im Sommer bei verschiedenen Ausflügen für Firmen ca. 150 Personen auf dem Rhein transportiert.

Innerhalb des Projektes können Jugendliche viele verschiedene Erfahrungen sammeln, welche wiederum für spätere Bewerbungen oder Weiterbildungen entscheidend sein können. Deshalb wird für die Zukunft eine Vergrösserung der Kerngruppe durch weitere Jugendliche angestrebt. Weiter soll es kleinere Events geben, an denen sich Jugendliche direkt beteiligen können. MIT VOLLER KRAFT INS NEUE JAHR Da sich im Herbst abzeichnete, dass Uwe Vollmer nicht an die ursprüngliche Stelle zurückkehren kann, wurde intensiv nach einer neuen Lösung gesucht. Mit Marcus Kuemin konnte inzwischen ein kompetenter und motivierter Nachfolger gefunden werden. Er wird die Arbeit in Birsfelden weiterführen und ausbauen.

Das zweite Schiff wurde 2013 Opfer von Vandalismus und konnte bis heute noch nicht wieder in Stand gesetzt werden. Der beschädigte Motor befindet sich zurzeit in Reparatur. Der Vater einer Jugendlichen hat sich bereiterklärt, den Motor zu begutachten und nach Möglichkeit zu reparieren. Auch hier zeigt sich wieder das hohe Engagement von Erwachsenen, welche die Jugendlichen in ihrem Projekt unterstützen.

Der plötzliche Ausfall von Uwe Vollmer hat dieses Jahr geprägt. Wir bedanken uns für das Verständnis der Gemeinde Birsfelden für diese schwierige Situation und für die Unterstützung aller Partnerinnen und Partner, die mit ihrem grossen Engagement und wertvollen Einsatz wesentlich dazu beigetragen haben, dass das Schiffsprojekt und die Vernetzungsarbeit weitergeführt werden konnten. Ein spezieller Dank geht auch an Samuel Hasler, der sehr kurzfristig eingesprungen ist und mit hoher Fachkompetenz und grossem persönlichen Engagement die Überbrückung bis zur langfristigen Lösung sicherstellen konnte.

Das Ziel ist, in der nächsten Saison auch mit dem zweiten Schiff Rundfahrten anzubieten, dies allerdings nicht auf dem Rhein, sondern nach Möglichkeit auf dem Bielersee. Diese Rundfahrten, auch wenn sie verhältnismässig preiswert sind, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung des Projektes und bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Nach einer Saison im Wasser stehen an den Schiffen jeweils Unterhaltsarbeiten an. Diese werden von den Jugendlichen ausgeführt. Unterstützt werden sie dabei von verschiedenen Fachleuten. Um diese Arbeiten ausführen zu können, benötigen sie ein Minimum an finanziellen Mitteln. Durch eine Spende des Lotte-

Philipp Frei Zentrumsleiter Region Laufen - Birsfelden

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Auftraggeberinnen:

Bubedorf

Kurzportrait Zentrum Region Liestal

Füllinsdorf

Lausen

Das Zentrum Region Liestal umfasst Ende 2013 neun Gemeinden als Auftraggeberinnen. Zu den Angeboten des Bereichs Jugend (Offene Jugendarbeit) gehören das Jugendzentrum Liestal, Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal, Offene Jugendarbeit Bubendorf, Offene Jugendarbeit Lausen und Offene Jugendarbeit Lupsingen.

Liestal

Lupsingen

Samuel Hasler Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal

Seltisberg

Reigoldswil

Guido Langenegger

Savas Mutlukal

Stv. Bereichsleiter Jugend Zentrumsleiter Region Liestal

Mitarbeiter Jugendzentrum Liestal

Ramlinsburg

Ziefen

Öffnungszeiten Jugendzentrum Liestal www.deinticker.ch/liestal facebook.com/jugendzentrum.liestal Dienstag: 17.00 - 21.00 Uhr

Girls only

Mittwoch: 16.00 - 18.00 Uhr 18.00 - 21.00 Uhr

10 - 14 Jahre 14 - 20 Jahre

Donnerstag: 16.00 - 18.00 Uhr 18.00 - 20.00 Uhr

10 - 14 Jahre 14 - 20 Jahre

Freitag: 16.00 - 18.00 Uhr 18.00 - 23.00 Uhr

10 - 14 Jahre 14 - 20 Jahre

Jeden 2. Samstag im Monat

Girls only

Jeden 4. Samstag im Monat

17.00 - 22.00 Uhr 10 - 20 Jahre

Auftraggeberin: Stadt Liestal Operative Begleitung: René Frei, Bereichsleiter Sicherheit und Soziales Stadt Liestal

Désirée Spescha Praktikantin Offene Jugendarbeit Bubendorf & Offene Jugendarbeit Lupsingen

Sarina Recher Mitarbeiterin i.A. Jugendzentrum Liestal

David Möller

Nathanael Lehmann

Leiter Offene Jugendarbeit Lausen Mitarbeiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal

Leistungsvertrag seit 1991

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Claudia Kuonen Leiterin Jugendzentrum Liestal & „Jugend Mit Wirkung“ Liestal

Leiter Offene Jugendarbeit Bubendorf & Offene Jugendarbeit Lupsingen


Jugendzentrum Liestal

Bei den Hausausgaben, die Anna jeweils am Donnerstag mit Unterstützung der Jugendarbeitenden machte, kann sie die neu gelernten Strategien umsetzen.

RÜCKBLICK TÄTIGKEITSBEREICHE

CLAUDIA KUONEN Leiterin Jugendzentrum Liestal

TEMPORÄRE SCHLIESSUNG DES JUGENDZENTRUMS 2013 bot das Jugendzentrum Liestal Jugendlichen zwischen 10 und 20 Jahren einen Ort der Begegnung und Entfaltungsmöglichkeiten. Der Grossteil der Besuchenden stammt aus Liestal. Die weiteren häufigsten Wohngemeinden der Jugendlichen waren Lausen, Bubendorf, Füllinsdorf, Frenkendorf, Sissach und Ramlinsburg. Das Jugendzentrum war während durchschnittlich 27 Stunden pro Woche geöffnet.

Aus Sicherheitsgründen wurde das Jugendzentrum Liestal von Dezember 2012 bis März 2013 vorübergehend geschlossen. Im Laufe der Jahre ergaben sich verschiedene Sicherheitsmängel, die behoben werden mussten, um den Besuch des Jugendzentrums sicher zu gestalten. Wir sind der Stadt Liestal für die Behebung der Sicherheitsmängel dankbar und erfreuen uns nun auch an der neuen Heizung. Mit grosser Freude wurde die Wiedereröffnung des Jugendzentrums Liestal erwartet. Die Jugendlichen teilten uns mit, dass ihnen die Öffnungszeit gefehlt hatte. Sie nutzten das wiedereröffnete Zentrum rege.

Speziell im 2013 war, dass das Jugendzentrum Liestal (von Dezember 2012 an) bis März 2013 geschlossen wurde, um das Gebäude gemäss aktuellen Sicherheitsstandards umzugestalten. Trotz dieser vorübergehenden Schliessung verzeichnete das Jugendzentrum insgesamt 3’379 Besuche. Im neuen Schuljahr besuchten wir gemeinsam mit den Schulsozialarbeitenden alle neuen Oberstufenklassen. Durch diese Besuche konnten in der zweiten Jahreshälfte vermehrt auch jüngere Besuchende im Jugendzentrum begrüsst werden. Insgesamt führten wir 16 Jugendevents durch. Elf davon waren für gemischte Gruppen und fünf Events spezifisch für Mädchen. Im August gab es einen Leitungswechsel: Guido Langenegger übergab die Leitung an Claudia Kuonen. Sie war schon vor dem Wechsel eine langjährige Mitarbeiterin des Jugendzentrums und wird die Arbeit mit der gewohnten Qualität weiterführen.

JAHRESTHEMA „SELBSTVERTRAUEN“

Das diesjährige Jahresthema war „Selbstvertrauen“. In verschiedenen Projekten konnten die Jugendlichen sich mit diesem Thema auseinandersetzen und wurden gezielt in ihrem Selbstvertrauen gestärkt. Das Jugendzentrum wurde so gestaltet, dass die Jugendlichen in den Räumlichkeiten immer wieder mit dem Thema konfrontiert wurden. Dadurch erhielten sie eine Plattform für ihre Gedanken und den Austausch.

Wir befassten uns 2013 mit dem Thema „Selbstvertrauen“. Anknüpfend an das letztjährige Thema „Ausgrenzung“ setzten wir uns mit dem Selbstwert der Menschen auseinander. Eine Mitarbeiterin erarbeitete mit zwei Jugendlichen eine Stellwand und gestaltete das Jugendzentrum mit aussagekräftigen Postern. Neben den Inputs, welche die Jugendlichen erhielten, konnten sie ihre Gedanken und Meinungen auf einem Plakat festhalten. Die Besuchenden des Jugendzentrums reagierten auf diese sichtbaren Elemente und sprachen die Mitarbeitenden darauf an. So entstanden wertvolle Gespräche. Im September produzierte die Radioschule Klipp und Klang gemeinsam mit Jugendlichen eine Radiosendung. Die Teilnehmenden konnten einerseits ihre Ressourcen einbringen, andererseits mussten sie Ängste – wie zum Beispiel die Angst in ein Mikrofon zu sprechen – überwinden. Durch diese Auseinandersetzung und die Ausstrahlung der Sendung im Radio konnte das Selbstvertrauen der teilnehmenden Jugendlichen gestärkt werden.

Insgesamt wurden rund 50 Beratungsgespräche mit Jugendlichen geführt. Ein Beispiel für einen solchen Beratungsprozess ist die Beratung der dreizehnjährigen Anna (Name geändert). Anna ist seit Januar 2012 freiwillige Mitarbeiterin und arbeitet vier Stunden pro Woche im Jugendzentrum. Da sie unter einem diagnostizierten Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom leidet, trifft Claudia Kuonen, zertifizierte ADHS-Coachin, sich alle zwei Wochen mit ihr. Damit Anna ihre Handlungen besser kontrollieren kann, unterstützt Claudia Kuonen sie mit einem Basistraining.

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KJF 2013 » Jugend

Eventinfo Liestal


RESSOURCENNUTZUNG DER JUGENDLICHEN

entschieden, was das Tagesprogramm war und dass Mobilgeräte nur eine Stunde am Tag verwendet werden durften. Neben Wanderung und Schwimmbadbesuch standen gemeinsame Einkäufe auf dem Programm und das Feld eines Bauern wurde von Steinen gereinigt. Obwohl die Jugendlichen unterschiedlich alt waren, ergab sich eine Gemeinschaft, von der niemand ausgeschlossen wurde.

Zentrale Punkte unserer Arbeit waren auch 2013 die Bedürfnisse und Ressourcen der Jugendlichen. Die Mitarbeitenden haben versucht, diese wahrzunehmen und zu fördern. Monatlich wurde mit allen freiwilligen Mitarbeitenden mindestens ein Coaching-Gespräch durchgeführt. Nebst persönlichen Themen konnte in diesen Gesprächen auch die Organisation der monatlichen Events besprochen werden. Alle freiwilligen Mitarbeitenden gestalteten jeweils mindestens einen Event aktiv mit. Dadurch konnten sie ihre spezifischen Ressourcen und Fähigkeiten einbringen und ihr Selbstvertrauen wurde wiederum gestärkt.

LEITUNGSWECHSEL Im August gab Guido Langenegger nach neunjähriger Leitung des Jugendzentrums die Führung an Claudia Kuonen ab. Da sie schon seit 2010 im Jugendzentrum Liestal arbeitet, konnte sie sich rasch in die Leitungsaufgaben einarbeiten und den Betrieb ohne grössere Umstellungen weiterführen. Im September konnte die Praktikumsstelle in einen Ausbildungsplatz umgewandelt werden. Sarina Recher, selber eine ehemalige Praktikantin, trat diese Stelle im Herbst an. Sie absolviert die vierjährige Ausbildung zur Sozialpädagogin an der Höheren Fachschule Gesundheit und Soziales.

MÄDCHENARBEIT In den Öffnungszeiten sind die Besucherinnen gut vertreten. Sie machen inzwischen über einen Drittel der Besuchszahlen aus. Verschiedene Gruppen hielten sich im Jugendzentrum Liestal auf und nutzten die Räumlichkeiten. Die mädchenspezifische Öffnungszeit am Dienstag wurde auch 2013 beibehalten. Die Besucherinnen nutzten die Zeiten, um etwa Spiele wie Billard auszuprobieren, was sie sich in Anwesenheit der Jungs nicht zutrauen, oder ihre Ideen in Projekten umzusetzen und Gemeinschaft zu erleben.

FAIRP(L)AY-PROJEKT Im September starteten wir das Fairp(l)ay-Projekt. Mit diesem Projekt sollten die Jugendlichen auf die zunehmenden Unterschiede zwischen Arm und Reich aufmerksam gemacht werden. Nebst dem Spass am Spiel konnten sich Jugendliche mit Fragen rund um soziale Gerechtigkeit, unfaire Arbeitsbedingungen und ihre Rolle als Konsumentinnen und Konsumenten auseinandersetzen.

An fünf Samstagen wurden gemeinsame Events organisiert. Ein Tanzevent oder der Besuch einer Kosmetikerin für Maniküre waren die Ergebnisse dieser gemeinsamen Planung. Auch die Vernetzung zu anderen Jugendhäusern war ein Schwerpunkt. So wurden drei gemeinsame Events mit anderen Jugendhäusern durchgeführt. Die Mädchen hatten die Möglichkeit, Teilnehmerinnen aus anderen Gemeinden kennenzulernen. Ausserdem konnten die Ressourcen und Interessensgebiete von anderen Jugendarbeiterinnen genutzt werden, um ein vielfältiges Angebot zu gestalten.

Der Künstler und Initiator von Fairp(l)ay, Bryan Haab, baute gemeinsam mit Jugendlichen einen Tischfussballkasten um. Eine Seite erhielt dabei einen Vorteil, die andere wurde deutlich benachteiligt. So konnten Jugendliche selber erfahren, wie es ist, wenn man gegen strukturelle Ungerechtigkeiten ankämpfen muss. In Diskussionen wurde diese Erfahrung von ungerechter Behandlung aufgenommen und mittels Informationsblättern erfuhren die Jugendlichen mehr über fairen Handel. Zum Beispiel lernten sie, welche Konsequenzen sich für Angestellte in Drittweltländern ergeben, wenn wir uns in der Schweiz die billigsten T-Shirts kaufen.

SKILAGER Anfang 2013 begleiteten zwei Mitarbeitende jeweils ein Skilager der Sekundarschule Rotacker. Jedes dieser Skilager bestand aus zwei Schulklassen. Somit hatten wir während einer Woche mit ungefähr 60 Jugendlichen intensiv Kontakt. Im Lageralltag bietet sich die Möglichkeit, intensiv in Beziehung zu den Jugendlichen zu treten und oft entstehen Kontakte zu Jugendlichen, die im Jugendzentrum weitergeführt werden können.

Anstatt mit dem Mahnfinger zu drohen, setzt dieses Projekt dabei auf spielerische Elemente, Spass und gezielte Informationen. Durch das eigene Erleben von Ungerechtigkeit, durch das Spielen auf dem manipulierten Tischfussballkasten, können sich Jugendliche besser mit dem Alltag der Verlierer/innen der Globalisierung identifizieren und werden motiviert, sich vermehrt mit ihrem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Um die Jugendlichen zusätzlich zu motivieren, trat das Jugendzentrum Liestal in einem sportlichen Wettkampf gegen das Jugendzentrum Dalbeloch aus Basel an. Nebst dem Spielen am unfairen Tischfussballkasten ging es vor allem darum, sich mit dem Thema Fairtrade auf kreative Weise auseinanderzusetzen. Mit Radiosendungen, dem Ändern des eigenen Konsumverhaltens und weiteren Aktionen konnten Punkte im Turnier gesammelt werden.

SOMMERLAGER In der ersten Juliwoche organisierten wir ein Sommerlager auf der Gitschenalp. Mit einer kleinen Gruppe verbrachten wir fünf Tage in einem Berghaus mit herrlichem Ausblick. Die Lebensverhältnisse waren sehr einfach, so befand sich die Toilette ausserhalb des Hauses, eine Dusche war nicht vorhanden und warmes Wasser gab es nur, wenn man es vorher auf einem Holzofen erwärmte. Unser Ziel war es, vom stressigen Alltag zur Ruhe zu kommen und die Gemeinschaft ohne Smartphones und Internet zu geniessen. Gemeinsam mit den Jugendlichen legten wir die Regeln fest und gestalteten den Alltag. So wurde

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Im Rahmen von Jugend mit Wirkung wurden zwei Haupttätigkeiten durchgeführt. Einerseits wurde die Jugendkommission der Stadt Liestal in der Entwicklung des Jugendleitbildes unterstützt, andererseits ein konkretes Angebot für junge Mütter lanciert. Junge Mütter nahmen gemeinsam mit ihren Kindern an regelmässigen Treffen teil. Über Uschi Nowotny, die aktiv die Treffen der Teenagermütter mitorganisiert, konnten wir Kontakt zu Jean-Jacques Péquignot herstellen. Er betreibt zwei Kinderkarusselle und erklärte sich bereit, diese eine Woche in der Rathausstrasse von Liestal auszustellen und den Erlös den Teenagermüttern zukommen zu lassen. Neben dem Sammeln von Spenden konnte die Bevölkerung so für die Thematik von Schwangerschaften bei Teenagern sensibilisiert werden. Der grösste Teil der Einnahmen aus der Spendensammlung floss in einen Fonds zur Unterstützung von schwangeren Teenagern und jungen Müttern in Notsituationen. Ein kleiner Teil wurde zudem genutzt, um von Armut betroffenen Müttern die Teilnahme an gemeinsamen Ausflügen mit ihren Kindern zu ermöglichen. Impressionen der verschiedenen Angebote aus dem Jugendzentrum in Liestal

Die Jugendkommission der Stadt Liestal beschloss 2012, ein Jugendforum zu veranstalten, an dem die Bedürfnisse der Jugendlichen von Liestal eruiert wurden. Um die Ergebnisse dieses Tages noch breiter abzustützen, erarbeiteten wir einen Fragebogen. Auf den Pausenplätzen wurden Jugendliche befragt, was sie an Liestal schätzen und was sie vermissen. Die Ergebnisse konnten dann in die Erarbeitung des Jugendleitbildes, das die Jugendkommission der Stadt Liestal erstellt, einfliessen. Die Zusammenarbeit mit der Jugendkommission der Stadt war dabei sehr konstruktiv und bereichernd.

Melanie Oberle, 15, aus Frenkendorf

« Ich finde es toll, dass es einen solchen Ort gibt, wo ich Pause machen kann von allen Förderungen und Forderungen der vollen/ganzen Woche. »

VERNETZUNG Die bestehende Vernetzung wurde 2013 gepflegt und vertieft: In der Jugendkommission der Stadt Liestal hat die Jugendarbeit eine beratende Funktion und mit dem Verein Offene Jugendarbeit Baselland finden regelmässig Sitzungen und Fachaustausche statt. Die Jugendarbeiterinnen aller Jugendhäuser im Kanton Baselland veranstalten einmal jährlich einen gemeinsamen Mädchentag und mit den Schulsozialarbeitenden in Liestal finden regelmässige Sitzungen statt.

Vanessa Schenk, 16, aus Lausen

« Diese 3 Tage waren ganz toll. Ich wollte mich bei dir und dem JZL-Team bedanken, dass ich kommen durfte. Ich habe einige Dinge dazugelernt.. » Micha und Luca aus Liestal

« Es ist voll geil hier. Von aussen hätte ich nie gedacht, dass es so gross und cool ist. »

Anfang des neuen Schuljahres besuchten wir mit den Schulsozialarbeitenden alle neuen Oberstufenklassen und stellten das Jugendzentrum Liestal und uns als Jugendarbeitende vor. Am Integratag waren wir gemeinsam mit den Institutionen des Familientages anwesend. Mit einem Hot Dog- und Kuchen-Stand sammelten wir Geld für ein gemeinnütziges Projekt und leisteten Öffentlichkeitsarbeit. Gleichzeitig konnte das Fairp(l)ay-Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Stiftung Wohngruppe und die Schule Wolfbrunnen besuchten uns zweimal an ihrem Gruppenabend, wodurch die Mädchen die Gelegenheit hatten, das Jugendzentrum kennenzulernen. Diese Zusammenarbeit wird von beiden Seiten sehr geschätzt und wir planen auch 2014 solche Besuche. So können wir den Mädchen gemeinsam ein ganzheitliches Angebot zwischen Wohnen, Schule und Freizeitgestaltung bieten.

Jugend mit Wirkung Das Projekt „Jugend mit Wirkung“ wurde 2009 im Auftrag der Stadt Liestal und in Zusammenarbeit mit Infoklick (Kinder- und Jugendförderung Schweiz) gestartet. Seit 2010 wird das Projekt vom Kompetenzzentrum KJF weitergeführt. Auftraggeberin: Stadt Liestal Operative Begleitung: René Frei, Bereichsleiter Sicherheit und Soziales Stadt Liestal

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KJF 2013 » Jugend

JUGEND MIT WIRKUNG


UNSERE VERNETZUNGSPARTNERINNEN UND -PARTNER: • • • • • • •

Sponsoren aussprechen, die uns immer wieder finanzielle und materielle Mittel zur Verfügung stellen und so viele Projekte erst möglich machen. Desweiteren erleben wir die Zusammenarbeit im Verein Offene Jugendarbeit Baselland (VOJA) als sehr wertvoll. Der Fachaustausch ist konstruktiv und eröffnet neue Handlungsmöglichkeiten.

Jugendkommission der Stadt Liestal Verein Offene Jugendarbeit Baselland (VOJA) Schulsozialarbeit Sekundarschulen Liestal Lehrpersonen und Schulleitung Sekundarschulen Liestal Stiftung Wolfbrunnen (Wohngruppe und Schule für Mädchen) Jugenddienst Kantonspolizei Baselland externe Fachpersonen

Ein herzlicher Dank geht auch an die Schulsozialarbeitenden der Sekundarschulen Liestal. Sie unterstützten uns mit Rat und Tat. Auch den Schulleitenden und Lehrpersonen danken wir, da sie uns ermöglichen, in den Pausenaufsichten und -begleitungen Kontakt zu Jugendlichen zu pflegen. Wir sind dem Jugenddienst der Polizei und den weiteren Behörden, die sich für Jugendliche einsetzen, dankbar, dass sie ein offenes Ohr für unsere Anliegen haben und wir Jugendliche bei Fragen an sie weiter verweisen können. Ausserdem möchten wir den Mitorganisatorinnen und -organisatoren des Familientages danken. Der Integratag in der Stadt Liestal wurde von allen Beteiligten motiviert durchgeführt.

AUSBLICK 2014 tritt mit Savas Mutlukal ein neuer Mitarbeiter eine Stelle im Jugendzentrum Liestal an. Gemeinsam mit unseren männlichen Besuchern wird er eine Jungenarbeit aufbauen und so auf jungenspezifische Themen und Herausforderungen eingehen. Von mehreren Jugendlichen wurde das Bedürfnis geäussert, eigenverantwortlich eine Öffnungszeit zu gestalten. Wir werden die Möglichkeiten abklären und sie dann gezielt darauf vorbereiten. Uns ist auch im 2014 die individuelle Förderung der Ressourcen und Fähigkeiten der Jugendlichen wichtig, um sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zu selbständigen Mitgliedern der Gesellschaft begleiten zu können. Aus diesem Grund werden wir auch weiterhin einen Fokus auf die Coaching-Gespräche legen.

Auch danken wir der Stiftung Wolfbrunnen für die Bereitschaft, mit den Mädchen und jungen Frauen das Jugendzentrum Liestal zu besichtigen und uns so neue Kontakte zu ermöglichen. Zuletzt möchten wir allen externen Fachpersonen, die bereit waren, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten für die Jugendlichen einzusetzen, unseren Dank aussprechen. Speziell bedanken möchten wir uns zum Schluss noch bei JeanJacques Péquignot und Uschi Nowotny, die sich intensiv im Angebot für junge Mütter engagiert haben.

DANK Wir möchten allen Vernetzungspartnerinnen und -partnern für die konstruktive Zusammenarbeit danken. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Liestal öffnete uns 2013 neue Perspektiven. Einen herzlichen Dank möchten wir auch allen Sponsorinnen und

Claudia Kuonen Leiterin Jugendzentrum Liestal

ab 2015 und drittens erarbeiten wir gemeinsam mit der Jugendkommission ein Jugendkonzept für Liestal. Wichtige Fragen, die innerhalb des Departements Sicherheit / Soziales immer wieder erörtert werden, sind z.B.:

INTERVIEW mit Marion Schafroth, Stadträtin Liestal

a. Wo hat die junge Generation ihre Aufenthalts- und Begegnungsorte? Wie lassen sich dort Nutzungskonflikte vermeiden? b. Bieten wir niederschwellige Beratung und Hilfestellung bei diversen Fragestellungen, sei es im zwischenmenschlichen oder im persönlichen Bereich, in vernünftigem Mass und am richtigen Ort an?

Sie sind Mitglied des Stadtrates in Liestal. Mit welchen Themen, die Kinder, Jugendliche oder Familien betreffen, sind Sie aktuell konfrontiert?

Das Kompetenzzentrum KJF erfüllt verschiedene Leistungsverträge für die Stadt Liestal. Wie erleben Sie diese Zusammenarbeit?

Zurzeit befassen wir uns im Bereich Kinder, Jugendliche und Familien mit drei grösseren Geschäften: Erstens mit der Regelung der künftigen finanziellen Unterstützung für familienergänzende Betreuung in Kindertagesstätten, zweitens mit der Erarbeitung einer Lösung für die Weiterführung des Quartierzentrums Fraumatt

Innerhalb unterschiedlicher Gremien begegne ich immer wieder sporadisch verschiedenen Mitarbeitern von KJF. Ich erlebe sie als

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Mobile Jugendarbeit Streetwork Region Liestal

KJF 2013 » Jugend

Eventinfo Liestal

RÜCKBLICK TÄTIGKEITSBEREICHE

SAMUEL HASLER Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal

EVENTS UND PROJEKTE Jugendlichen zu einer neuen – oder überhaupt zu einer – Lebensperspektive zu verhelfen, ist ein übergeordnetes Ziel der mobilen Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal. So werden Angebote geschaffen, mit denen Jugendliche ihre Kompetenzen entwickeln können. Durch die Mitarbeit an Events und Projekten wird ein niederschwelliger Zugang für Jugendliche und die Möglichkeit zur Entwicklung von Kompetenzen geschaffen.

Mit der Ende 2012 erfolgten Übergabe der Arbeit von René Portmann an Samuel Hasler und David Möller stand 2013 die Etablierung der neuen mobilen Jugendarbeiter / Streetworker im Zentrum. Durch verschiedene gezielte Events wurde ihre Arbeit bekannt gemacht und Kontakte zu Jugendlichen und Cliquen geknüpft. Gleichzeitig wurden die Besuchenden der Events befragt, ob sie bereit wären, bei anderen Veranstaltungen aktiv mitzuwirken. Diese Strategie erwies sich als sehr erfolgreich. Mit drei Projekten wurden sieben Events mit ca. 250 Teilnehmenden veranstaltet. Im engeren Kreise der Projekte haben 35 Jugendliche an Planung und Umsetzung mitgearbeitet.

Mischa Matzek, 15, Bubendorf

« Ich kann Sämi jedes Anliegen anvertrauen, deshalb verbringe ich gerne Zeit mit ihm. »

Parallel waren die mobilen Jugendarbeiter / Streetworker regelmässig im öffentlichen Raum präsent und haben weitere Kontakte geknüpft und Beziehungen vertieft. Insgesamt fanden 2013 1’411 Kontakte statt. Über 20 Jugendliche wurden beraten und vier intensivere Begleitungen haben stattgefunden. Simon Malpezzi, 21, Liestal

« In einer Zeit, in der ich Probleme hatte, konnte ich mich an Sämi wenden und über verschiedene Probleme diskutieren. Er hat mir seine Sicht erläutert, was mir geholfen hat. Es war auch angenehm, mit einer aussenstehenden Person über meine Probleme zu sprechen. »

kompetent, engagiert sowie flexibel auf wechselnde Situationen reagierend und bin mit der Art der Zusammenarbeit sehr zufrieden. Was sind Ihre Hauptanliegen als Präsidentin der Jugendkommission Liestal? Die Jugendkommission soll die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sowie das Angebot der Stadt Liestal in diesem Bereich kritisch beurteilen und – wo nötig – Vorschläge zur Anpassung an eine sich mit der Zeit verändernde Situation machen. Diese Kommission hilft mit, die Gefahr zu vermeiden, dass Verwaltung und Politik einseitig nur die Anliegen von Erwachsenen berücksichtigen.

Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal facebook.com/mobile.jugendarbeit. streetwork.region.liestal Angeschlossene Gemeinden: Bubendorf, Füllinsdorf, Lausen, Liestal, Lupsingen, Reigoldswil, Seltisberg, Ziefen

Eine Schwierigkeit bzw. Herausforderung dabei ist, dass die individuellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen selbstverständlich so vielfältig sind wie sie selbst. Um dieser Vielfältigkeit gerecht zu werden, ist die Jugendkommission bewusst bunt gemischt zusammengesetzt. Nämlich aus Jugend-, Vereins-, Einwohner- und Fachvertretern.

Operative Begleitung: Begleitgruppe Mobile Jugendarbeit/ Streetwork Region Liestal (Ansprechperson: René Frei, Bereichsleiter Sicherheit und Soziales Stadt Liestal) Leistungsvertrag seit 2004

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STREETSOCCER-TURNIERE Im Fraumatt-Quartier wurde diese Strategie in Form eines Streetsoccer-Turniers realisiert. Das Turnier wurde bei der ersten Durchführung massgeblich von den Jugendarbeitern organisiert. Die Jugendlichen waren zuerst „nur“ Teilnehmende. So konnte ein Zugang zu den Jugendlichen geschaffen werden und eine Beziehungsebene entwickelte sich. Nach dem ersten Turnier war klar, dass die Jugendlichen sich eine Fortsetzung wünschen. Somit war die Grundlage für die Mitarbeit der Jugendlichen gegeben. Ab diesem Zeitpunkt wird ein Event zu einem Projekt. Die Jugendlichen sind nun in die Planung und Durchführung involviert und können sich ihren Interessen entsprechend einbringen, das Projekt also aktiv mitgestalten. Für unser Projekt im Fraumatt-Quartier hiess das, dass nun ca. zehn Jugendliche verfügbar waren, die beim Auf- und Abbau sowie bei der Durchführung des Turniers tatkräftig mithalfen.

Eine grosse Leistung hat die Projektgruppe dieses Jahr mit dem Bau eines neuen Betonelements geleistet. Die gesamte Planung und Realisierung wurde komplett von den Jugendlichen übernommen. Der Einweihung dieses Elements war auch der Event im September gewidmet. Die grosse Herausforderung im nächsten Jahr wird die Renovation des gesamten Skateparks sein. Wobei nicht die Renovation selbst, sondern die Beschaffung des benötigten Geldes die eigentliche Schwierigkeit darstellt. Die nötigen Schritte wurden bereits 2013 eingeleitet und die vorbereiteten Sponsorendossiers können im Frühjahr 2014 versandt werden. PUMPTRACK IM AXTIONCAMP UND VIELLEICHT BALD AUCH IN LIESTAL Anlässlich des aXtioncamps, das in den Sommerferien 2013 stattgefunden hat, konnte mit Hilfe von 15 Jugendlichen ein Pumptrack gebaut werden; ein welliger Rundkurs aus Erde, Teer oder Beton, der mittels Mountainbike, BMX oder Scooter (Trottinett) befahren werden kann. Der Einfachheit halber und zum Schutz des Grundes wurde der Pumptrack im aXtioncamp aus Erde gebaut. Die Idee zum Bau kam aus dem wachsenden Interesse vieler Jugendlicher an diesem Hobby. So war es einfach, viele helfende Hände für den Bau zu finden. Die Idee und der Wunsch, den viele Kinder und Jugendliche nach dem Bau hatten, war klar: Sie wollten einen fest installierten Pumptrack in Liestal. Um die Stadt Liestal auf unser Projekt aufmerksam zu machen, wurde kurzerhand eine Delegation zu einer Infoveranstaltung auf dem Pumptrack im aXtioncamp eingeladen. Die Vertretung der Stadt zeigte sich interessiert und unterstützt nun die Realisation des Pumptracks in Liestal tatkräftig. Die Suche nach dem geeigneten Ort gestaltet sich jedoch schwierig. Deshalb konnte noch keine konkrete Planung für die weitere Umsetzung erreicht werden. 2014 wird die Suche hoffentlich erfolgreich weitergehen. Viele Jugendliche sind motiviert und könnten für die Mitarbeit im Projekt gewonnen werden.

Impressionen der Mobilen Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal

Darüber hinaus haben die Jugendlichen verschiedene Ideen zur Optimierung des Turniers eingebracht. Ein Punkt stellte dabei die Anpassung der Regeln dar. Mit der Kälte gegen Ende des Jahres kamen die Jugendlichen zudem auf die Idee, die Turniere in der Halle weiterzuführen. Dies wurde von der Stadt bewilligt – bis Ende 2013 fanden bereits zwei Hallen-Turniere statt. SKATE YOUR LIETSCH Das Projekt „Skate your Lietsch“, das bereits 2011 lanciert wurde, konnte 2013 erfolgreich fortgesetzt werden. Die Projektgruppe hat inzwischen einen hohen Grad an Selbststeuerung erlangt. Samuel Hasler war hauptsächlich als Berater involviert. Höhepunkte waren die beiden Events im Mai und im September. Wie immer nahmen Skater aus der gesamten Nordwestschweiz teil. Auch das Publikum war bunt gemischt: Kinder, Jugendliche und Erwachsene liessen sich das Spektakel nicht entgehen. An beiden Events waren zwischen 30 und 50 Personen anwesend. Zum Organisationskomitee gehörten jeweils rund zehn Jugendliche.

SCHULLAGER Die Teilnahme an Schulskilagern birgt für Mobile Jugendarbeitende gleich mehrere Chancen. Die Lager finden immer in einer Zeit statt, in der im öffentlichen Raum wenig Jugendliche anzutreffen sind. Zudem verbringen wir eine Woche intensiv mit vielen Jugendlichen und können so tragfähige Kontakte aufbauen. Die Entscheidung fiel deshalb nicht schwer, als die Anfragen für die Lager an uns gestellt wurden. So wurden 2013 zwei Lager durch die Mitarbeitenden der mobilen Jugendarbeit / Streetwork begleitet.

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AUFSUCHEN Ein wichtiger Bestandteil der Mobilen Jugendarbeit / Streetwork ist das Aufsuchen der Jugendlichen im öffentlichen Raum. Wir begegnen ihnen dabei auf öffentlichen Plätzen, in Gassen, Parks oder an ähnlichen Orten. Dieser Prozess beginnt normalerweise mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen im März oder April. Somit ist dies auch die Zeit, in der wir vermehrt unterwegs sind. Bedingt durch das schlechte Wetter im Frühling 2013 hatte sich der Start verzögert. Durch die gute Vernetzung mit den Schulen in Liestal konnten sich die mobilen Jugendarbeiter / Streetworker während den langen 10-Uhr-Pausen regelmässig in den drei Oberstufenschulhäusern Rotacker, Burg und Frenke aufhalten. So konnten wir im Frühjahr trotz des schlechten Wetters regelmässig viele Jugendliche treffen.

2013 wurden die Verträge überarbeitet und ein Ausbau des Angebotes mit den Gemeinden vereinbart. Nach längeren Verhandlungen hat die Gemeinde Frenkendorf ihre Mitgliedschaft im Verbund ausgesetzt, um nach einer Evaluation im 2014 definitiv über das weitere Vorgehen zu entscheiden. AUSBLICK Für das Jahr 2014 stehen einige Themen an. Die Fussballturniere werden wieder stattfinden, zusätzlich ist eine regionale Meisterschaft geplant: Austragungsorte werden Bubendorf, Lausen und Liestal sein. Die Renovationsarbeiten im Skatepark stehen im Zentrum des Projektes „Skate your Lietsch“. Darüber hinaus sind bereits zwei Events in Planung, von denen der erste der Wiedereröffnung des Skateparks gewidmet sein wird. Ob und wann ein Pumptrack gebaut werden kann, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Sobald ein geeigneter Standort gefunden wurde, wird dieses Projekt weiterverfolgt.

Mit dem besseren Wetter anfangs Juni belebte sich der öffentliche Raum wieder merklich. In den Gesprächen mit Jugendlichen wurde der Wunsch nach Platz für Sport und Begegnung immer wieder an die mobilen Jugendarbeiter / Streetworker herangetragen. Durch die regelmässigen Besuche in den Gemeinden in der Umgebung von Liestal wurde klar, dass dies nicht nur in Liestal der Fall ist. Dieses Thema wird uns deshalb auch im kommenden Jahr weiterhin begleiten.

Wie einleitend bereits erwähnt, stellen Events eine gute Basis dar, um neue Jugendliche kennenzulernen und bestehende Beziehungen zu vertiefen. Das gewonnene Vertrauen und die Akzeptanz bei den Jugendlichen schaffen die Grundlage für Interventionen – sei es durch Coaching oder in Form von Begleitungen über einen längeren Zeitraum. Dieser Bereich wird 2014 durch die neu geknüpften Kontakte weiter ausgebaut.

BERATUNGEN Durch die Kontakte, welche beim Aufsuchen, bei Projekten, Events oder anderen Angeboten entstehen, gelangen immer wieder Jugendliche an die mobilen Jugendarbeiter / Streeworker, die auf externe Unterstützung angewiesen sind. In Beratungen und Begleitungen werden die Jugendlichen beim Entwickeln neuer Perspektiven unterstützt. Dies geschieht durch das Festlegen von Zielen und deren Umsetzung. Die Rolle des Streetworkers ist dabei stets die des Begleitenden, fertige Lösungen werden nicht präsentiert. Die Jugendlichen werden beim Finden von Lösungen aktiv unterstützt und begleitet, müssen ihren Weg aber selber gehen.

Eines haben alle Bemühungen gemein: Im Zentrum stehen wie immer die Jugendlichen. Damit sie gesund heranwachsen können, braucht es ein geeignetes Umfeld, Vorbilder, manchmal gezielte Interventionen, viel Ermutigung durch die Erwachsenen und das Verständnis für die Besonderheiten des Jugendalters. Die Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal wird auch 2014, wenn immer möglich, Angebote für Jugendliche bieten, anwaltschaftlich für junge Menschen einstehen und sich Zeit für ihre Anliegen nehmen.

VERNETZUNG

DANK

Die Qualität und Effizienz der mobilen Jugendarbeit / Streetwork wird durch das gezielte Aufbauen eines Netzwerkes gesteigert. Der Erfolg der Streetsoccer-Turniere im Fraumatt-Quartier ist zu einem grossen Teil auf die gute Zusammenarbeit mit dem Zentrum Fraumatt (mehr Informationen unter www.zentrumfraumatt.ch) und dem Hauswart der Schule vor Ort zurückzuführen. Ohne diese Unterstützung hätten wir viel mehr Zeit und damit verbundene Kosten investieren müssen, um den Zugang zu den Jugendlichen im Quartier zu schaffen. Die Schulsozialarbeitenden in Liestal sind in diesem Jahr zum engeren Netzwerk dazu gestossen. Es finden regelmässige Austauschsitzungen statt, in denen verschiedene Themen besprochen werden. In einem konkreten Fall von Mobbing wurde bereits auf dieses Netzwerk zurückgegriffen, wodurch der Fall effizient bearbeitet werden konnte.

Im vergangenen Jahr haben viele Treffen und Gespräche stattgefunden, die zum Gelingen der mobilen Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal beigetragen haben. Ein Dank gebührt allen Netzwerkpartnerinnen und -partnern. Ohne sie wäre die Arbeit auf der Strasse um ein Vielfaches schwerer und würde mehr Zeit in Anspruch nehmen. Es ist ermutigend, zu sehen, wie viele engagierte Menschen sich mit der mobilen Jugendarbeit / Streetwork auf den Weg machen, um Jugendlichen ein Perspektive zu geben.

Samuel Hasler Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal

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KJF 2013 » Jugend

Diese Beispiele zeigen die Wichtigkeit eines funktionierenden Netzwerkes. Deshalb werden wir uns auch in Zukunft mit verschiedenen zusätzlichen Stellen und Personen vernetzen.


Offene Jugendarbeit Bubendorf

Eventinfo Bubendorf

NATHANAEL LEHMANN Leiter Jugendkeller und Offene Jugendarbeit Bubendorf Die Jugendarbeit zeigte sich 2013 von einer Seite, die den Mitarbeitenden im Jugendkeller alles abverlangte und die unterschiedlichsten Aufgaben mit sich brachte. Im Zentrum stand der Aufbau einer Mädchenarbeit. Maria Schaffner, Praktikantin im ersten Halbjahr 2013, hat sich intensiv in die Bedarfsabklärung der Jugendarbeit investiert und die ermittelten Daten und Erkenntnisse in die Umsetzung der Mädchenarbeit mit einbezogen. Daraus ergaben sich zwei Klassenbesuche im Religionsunterricht im Schulhaus Frenke. Dort konnten wir dann unsere Arbeit vorstellen.

Impressionen der verschiedenen Angebote der Offenen Jugendarbeit Bubendorf

Im Weiteren fanden erstmalig die selbstverwalteten Öffnungszeiten, die wir den Jugendlichen als Alternative und zusätzliches Angebot zum bestehenden Programm anbieten konnten, statt. Diese forderten von den Jugendlichen ein hohes Mass an Eigenverantwortung. Umso erfreulicher, dass es während des ganzen Jahres keine gravierenden Reklamationen oder Zwischenfälle gab. Bei einer Mofa-Renovation wurde unsere Werkstatt im Jugendkeller zu einer Halde von Mofa-Teilen. Das gesamte Mofa wurde in seine Einzelteile zerlegt und komplett restauriert. Aus mehreren Mofas und einigen Ersatzteilen wurde in stundenlanger Schleifarbeit mit anschliessender Lackierung ein „stylisches“ Mofa kreiert. Ein lange ersehnter Wunsch der Jugendlichen konnte nach langer Vorbereitung und einiger Überzeugungsarbeit endlich realisiert werden. Die Jugendlichen können im Jugendkeller neu das Internet nutzen. Ohne die Unterstützung von aussenstehenden Sponsoren und Befürwortenden hätte das Projekt wenige Chancen auf Erfolg gehabt. Doch unser Konzept und die Argumente konnten schlussendlich alle Beteiligen überzeugen, dass die virtuelle Welt ein wichtiger Teil im Leben der Jugendlichen ist und daher in einem Jugendangebot nicht fehlen darf. Ein kompetenter und konstruktiver Umgang mit dem Internet muss gelernt sein. Diese Aufgabe gehört in die Jugendarbeit und wir nehmen sie ernst. Erfolge erzielten wir mit den Projekten Sportnacht, Umgang mit neuen Medien und Nachhilfeunterricht. Die Schwerpunkte beim

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bol jugendlicher Freiheit und Unabhängigkeit. Wer kann sich nicht an die Erlebnisse aus der eigenen Mofa-Zeit erinnern? Driton hat sich diesen Traum erarbeiten müssen, er hat hart gearbeitet und lange gespart. Als es soweit war, konnte er bei einem Online-Auktionsportal ein Mofa ersteigern. Leider stellte sich heraus, dass der Verkäufer etliche Mängel nicht angegeben hatte und das Mofa technisch nicht in Ordnung war.

Zusätzlich zu den Öffnungszeiten und den Projekten wurden zwei Kriseninterventionen, 18 Beratungsgespräche sowie eine Lehrstellenbegleitung durchgeführt. In zwei Fällen musste zudem Unterstützung von externen Fachstellen beigezogen werden. Die häufigsten Besucherinnen und Besucher sind zwischen 12 bis 19 Jahre alt. Die Jugendlichen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren besuchten den Jugendkeller meist nur noch sporadisch. Ende 2013 besuchten uns jeweils 15 bis 20 Jugendliche pro Abend.

Im Gespräch suchten wir nach Lösungen und es entwickelte sich die Idee, das Mofa gemeinsam mit anderen Jugendlichen im Jugendkeller zu reparieren. Nach tagelangem Schrauben, Schleifen und Schweissen erstrahlt das Mofa nun wieder in neuem Glanz. Für die Jugendlichen war diese Arbeiten ein lernreicher Prozess. Sie lernten, wie man eine ältere Maschine repariert und wie man mit Werkzeug umgeht. Zudem bot das gemeinsame Schrauben viele Gelegenheiten für wertvolle Gespräche.

RÜCKBLICK TÄTIGKEITSBEREICHE AUS DEM JUGENDKELLER

MÄDCHENARBEIT BUBENDORF

Eine herausfordernde Aufgabe, die uns im vergangenen Jahr beschäftigte, war der Aufbau der Mädchenarbeit und deren Einbindung in die bestehende Jugendarbeit. Eine eigens dafür erarbeitete Bedarfsanalyse wurde von über 130 Jugendlichen ausgefüllt. Zusätzlich zu den mädchenspezifischen Themen wurden die Jugendlichen zu weiteren Aspekten rund um unsere Jugendangebote befragt. Dabei zeichneten sich wichtige Punkte ab, die nun angegangen werden mussten: Gezielte Werbung, mädchenspezifische Öffnungszeiten und die geziete Förderung von Jugendlichen, die sich im Jugendkeller einbringen wollen.

Die Mädchenarbeit wurde inzwischen zu einem wichtigen Bereich der Jugendarbeit Bubendorf. Viele Mädchen haben Anliegen, die sie gerne mit anderen Mädchen oder einer Frau besprechen möchten. Im Rahmen der Mädchenarbeit fanden diese Anliegen regelmässig Anklang. Im ersten Halbjahr führte die Jugendarbeit eine intensive Bedarfsabklärung durch. Dies ermöglichte uns, die Bedürfnisse der Jugendlichen aufzunehmen und in der Umsetzung der Mädchenarbeit zu berücksichtigen. Im Sommer verliess Maria Schaffner nach Beendigung ihres Praktikums die Jugendarbeit. Désirée Spescha startete als Nachfolgerin die Mädchenarbeit mit einer eigenen Mädchenöffnungszeit jeweils jeden zweiten Dienstag.

Wir waren bestrebt, alle genannten Bedürfnisse zu erfüllen und haben die mädchenspezifischen Öffnungszeiten schnellstmöglich umgesetzt. Auch das aktive Einbringen in den Jugendkeller haben wir den Jugendlichen ermöglicht und werden im kommenden Jahr einen Schwerpunkt auf die Partizipation legen. Erste Schritte in diese Richtung konnten bereits unternommen werden, u.a. wurde den Jugendlichen der lange ersehnte Internetanschluss ermöglicht. Für die Jugendlichen ist die virtuelle Welt ein wichtiger Teil ihres Lebens geworden und nimmt immer mehr Raum in allen Lebensbereichen ein. Sie wachsen mit dieser medialen und schnelllebigen Entwicklung auf und haben nur selten Mühe, sich in dieser Vielzahl von Möglichkeiten zurechtzufinden. Doch das Internet bietet auch Risiken und der Umgang damit will daher gelernt sein. Umso wichtiger ist es deshalb, dass sich die Jugendlichen mit ihrem InternetKonsumverhalten auseinandersetzen und das eigene Nutzungsverhalten hinterfragen.

Mit viel Interesse und Einsatzbereitschaft stürzte sie sich in das Mädchenprojekt. Sie gestaltete einen ansprechenden Eventkalender, den sie im Amtsanzeiger abdrucken und in Ramlinsburg durch die Post verteilen liess. Mit ihrem abwechslungsreichen Angebot verstand sie es, das Interesse der Mädchen zu wecken. Diese fanden nicht nur Gefallen am Programm, sondern auch am Jugendkeller. Vor und nach dem Programm wurde jeweils intensiv Billard gespielt und als die Mädchen die Stereoanlage entdeckten, wurde spontan ein Tanz einstudiert. Die ersten Besucherinnen erzählten ihren Freundinnen vom Jugendkeller und dem Programm und brachten diese gleich zur nächsten Öffnungszeit mit. Es ist eine dynamische Entwicklung im Gange und wir sind gespannt, was die Zukunft bringt.

Die Angebote des Jugendkellers umfassen auch Möglichkeiten zur Lehrstellensuche sowie schulische Lernprogramme für den Nachhilfeunterricht. Das Internet schafft für die Fachpersonen dadurch mehr Flexibilität und Freiraum in der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen.

JUGENDMOBIL IN RAMLINSBURG Die Jugendmobileinsätze haben sich in all den Jahren etabliert und gehören mittlerweile zum festen Bestandteil der Jugendarbeit in Ramlinsburg. Neben den Sportveranstaltungen waren auch jugendrelevante Themen ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Mit spielerischen Elementen wurde das Thema „Nicht stoffgebundene Süchte“ aufgenommen. Beispiele dafür sind Kaufsucht, Esssucht, Magersucht, Sportsucht, Arbeitssucht

OPERATION MOFA Seit geraumer Zeit sind Mofas unter den Jugendlichen populär. Sie prägen einen wichtigen Lebensabschnitt und sind ein Sym-

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KJF 2013 » Jugend

Nachhilfeunterricht legten wir auf Lernmethodik, Lernstile und Prüfungsvorbereitungen. Insgesamt standen wir mit unserer Arbeit 858-mal in Kontakt zu Jugendlichen, 108-mal zu Mädchen und 750-mal zu Jungs.


Mirco Vincent

oder Computerspiel- und Internetsucht. Mit Arbeitsblättern und Fragen zum Konsumverhalten tauchten wir in das Thema ein. Spannend war für die Jugendlichen die Diskussion über mediale Schönheitsideale und welche Auswirkungen diese auf ihr Leben haben. Betrachtet wurde zudem, mit welchen Tricks die dargestellten Models verschönert werden. Das „Vor- und Nachher“ computertechnisch bearbeiteter Bilder löste grosse Aha-Erlebnisse aus. Natürlich durfte auch das Kino-Programm nicht fehlen, welches auch 2013 ein voller Erfolg gewesen ist.

« Der JKB ist ein toller Ort. Es gibt gutes Essen und ich habe mit meinen Freunden viel Spass. » Stephanie Lauper

« Der Jugendkeller ist für mich ein Ort, um mich zu erholen und Freunde zu treffen. Man kann auch mit den Leitern über Schule und Probleme reden. Das finde ich sehr gut. Der Jugendkeller ist vielfältig, z.B. gibt es einen Boxsack, einen Töggelikasten und PS3. Die Betreuung ist auch sehr gut und freundlich. Ich gehe sehr gerne in den JKB. »

VERNETZUNG Seit mehreren Jahren besteht ein enger und guter Kontakt zu den Schulhäusern in Liestal. Die Unterstützung auf dem Pausenareal ist sowohl für die Lehrpersonen als auch für uns eine Hilfe. Pausenbegleitungen ermöglichen einen breiten Kontakt zu den Jugendlichen und sind eine ideale Plattform, um bestehende Kontakte zu vertiefen und Jugendliche auf unser Angebot aufmerksam zu machen.

ständig für ihre Interessen einsetzen und soziale Verantwortung übernehmen können. Um dies zu erreichen, müssen Methoden der Mitwirkung, Mitbestimmung und Teilnahme an Entscheidungs- und Willensbildungsprozessen ermöglicht werden. Auf den Ausbau solcher Methoden wollen wir uns 2014 bewusst konzentrieren.

Um die Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, sind wir darum bemüht, uns mit anderen Institutionen zu vernetzen. Momentan arbeiten wir mit folgenden Institutionen und Personen zusammen: • • • • • •

DANK Unseren Dank lassen wir all denen zukommen, die unsere Arbeit ermöglichen und uns unterstützen. Speziell erwähnen möchten wir dabei die politischen Vertreterinnen und Vertreter. Wir bedanken uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen in unsere Arbeit. Weiter bedanken wir uns ganz herzlich bei den Institutionen, Vereinen, Geschäften und Einzelpersonen, die uns im vergangenen Jahr finanziell oder materiell unterstützt haben.

Schulsozialdienst Liestal Schule Liestal Schule Bubendorf div. Vereine und Behörden Jugenddienst Polizei Anwohnerschaft um den Jugendkeller

AUSBLICK Nathanael Lehmann Leiter Jugendkeller und Offene Jugendarbeit Bubendorf

Mittels partizipativen Angeboten wollen wir die Beteiligung und die Stärkung Jugendlicher erreichen, damit diese sich selb-

Offene Jugendarbeit Bubendorf www.deinticker.ch/bubendorf facebook.com/offene.jugendarbeit. bubendorf Mittwoch:

16.00 - 21.00 Uhr

Freitag:

17.00 - 22.00 Uhr

Angeschlossene Gemeinden: Bubendorf, Ramlinsburg Operative Begleitung: Elisabeth Ruff Rudin, Gemeinderätin Bubendorf

Impressionen der verschiedenen Angebote der Offenen Jugendarbeit Bubendorf

Leistungsvertrag seit 1997

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Offene Jugendarbeit Lupsingen

KJF 2013 » Jugend

Eventinfo Lupsingen

NATHANAEL LEHMANN Leiter Jugendkeller und Offene Jugendarbeit Lupsingen 2013 stand ganz im Zeichen der Erneuerung. Die Sanierung des Jugendkellers hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen und auch die Jugendlichen haben – wo immer es möglich war – mit angepackt und geholfen. Dennoch verteilte sich der Umbau mit zeitweiligen Unterbrüchen über das ganze Jahr. Von der Bodenisolation über den Einbau von Bar und Küche bis hin zu Elektroinstallationen und dem Streichen der Wände war alles dabei. Das Ergebnis rechtfertigt alle Mühen und ein Besuch im Jugendkeller lohnt sich nun umso mehr. Eine Auswirkung der Umbauarbeiten war ein Einbruch der Besuchszahlen. Dieser war einerseits auf die zwischenzeitlichen Schliessungen, aber auch auf mangelnde Zeit für die Jugendlichen, zurückzuführen. Insgesamt entstanden 347 Kontakte zu Jugendlichen, was fast einer Halbierung der Vorjahreszahlen entspricht. Auch wenn dies bis zu einem gewissen Mass vorhersehbar war, hatten wir nicht mit einem so drastischen Rückgang gerechnet. Damit ist auch klar, wo wir 2014 ansetzen müssen.

Impressionen der verschiedenen Angebote der Offenen Jugendarbeit Lupsingen

Gute Entwicklungen können wir dagegen in der Vernetzungsarbeit ausweisen. Das Wohlwollen und die Unterstützung aus der Bevölkerung waren noch nie so hoch wie im letzten Jahr. Das freut uns natürlich sehr und motiviert uns, weiterhin für die Jugendlichen einzustehen. So werden wir auch in Zukunft Veränderungen vornehmen, dass sich die Jugendarbeit in Lupsingen nach wie vor positiv entwickeln und professionalisieren kann.

Offene Jugendarbeit Lupsingen

Eine gelungene Kooperation ergab sich mit der reformierten Kirchgemeinde Ziefen-Lupsingen-Arboldswil. Auf Anfrage von Jugendlichen konnte Nathanael Lehmann die Konfirmanden in ein Lager begleiten. Die Begleitung war sehr aufschlussreich und ermöglichte es, die Jugendlichen auch ausserhalb des Jugendkellers zu erleben.

www.deinticker.ch/lupsingen facebook.com/offene.jugendarbeit. lupsingen

Der Jugendkeller wurde hauptsächlich von Jugendlichen im Alter zwischen 10 bis 15 Jahren besucht. Mit einem fast identischen Anteil an Mädchen und Jungen unter den Besuchenden ist der Jugendkeller Lupsingen eines der ganz wenigen Angebote der Offenen Jugendarbeit, das ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis ausweisen kann.

Mittwoch: (nur für Mädchen)

15.00 - 19.00 Uhr

Donnerstag:

15.00 - 21.00 Uhr

Auftraggeberin: Gemeinde Lupsingen Operative Begleitung: Marie-Therese Meyer, Gemeinderätin Lupsingen Leistungsvertrag seit 2005

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Das Ergebnis lässt sich sehen und der Jugendkeller erstrahlt nun in neuem Glanz. Die neue Bar wie auch die Küche sind „Glanzstücke“ im Jugendkeller und machen den Jugendlichen und Mitarbeitenden von KJF sehr viel Freude. Zusätzlich wurde für die Jugendlichen eine DJ-Bühne errichtet, von der man die gesamte Musikanlage und bald auch die Lichteffekte für die Disco-Beleuchtung bedienen kann. Ende September konnte Nathanael Lehmann, in einer Zusammenarbeit mit der reformierten Kirchgemeinde Ziefen-Lupsingen-Arboldswil, die Konfirmanden in ein Lager nach Matt im Glarnerland begleiten. Da während den Schulferien im Jugendkeller naturgemäss wenig läuft, wurde diese Gelegenheit für eine Erweiterung der Jugendarbeit wahrgenommen. Leider hatten wir während den vier Tagen wenig Glück mit dem Wetter. Dicker Nebel versperrte die ersten drei Tage die Sicht auf die schöne Berglandschaft. Doch der Stimmung tat dies keinen Abbruch – durch das abwechslungsreiche Programm konnten wir dem schlechten Wetter trotzen. Da den meisten Jugendlichen die Jugendarbeit bereits bekannt war, konnten die Beziehungen erfolgreich vertieft werden und es war erfrischend, die Jugendlichen auch einmal ausserhalb des Jugendkellers zu erleben. In den vielen Gesprächen ergab sich ein reger Austausch über den Jugendkeller und die Möglichkeiten, welche die Jugendlichen dort haben.

Impressionen der Sanierung des Jugendkellers in Lupsingen

Aus diesen Gesprächen entwickelte sich eine konkrete Idee. Die Jugendlichen veranstalteten eine Disco im Jugendkeller. 20 Mädchen und 23 Jungs „rockten“ in der neu renovierten Zivilschutzanlage und für die Musik sorgten zwei junge DJs aus Lupsingen. Diese positive Entwicklung zeigte klar, dass wir mit unserem Konzept ein Bedürfnis der Jugendlichen treffen und sich der Aufwand in der Zivilschutzanlage gelohnt hat. MÄDCHENARBEIT Die Mädchenarbeit in Lupsingen ist zu einem wichtigen Bestandteil der Jugendarbeit geworden. Dies zeigte sich darin, dass die Mädchen vermehrt mit persönlichen Themen auf uns zugekommen sind. Insbesondere die Angebote für Mädchen bieten für solche Gespräche ideale Voraussetzungen. Zusätzlich gibt eine weibliche Ansprechperson den Mädchen die nötige Sicherheit und das Vertrauen, mädchenspezifische Themen anzusprechen. Diese Entwicklung verdeutlichte sich auch im Umgang, in der offeneren und herzlicheren Beziehung, untereinander. Stimmungsschwankungen wurden öfters bemerkt, so dass die entsprechenden Themen besprochen werden konnten.

RÜCKBLICK TÄTIGKEITSBEREICHE Anfang Jahr begannen wir mit der zweiten Etappe des Umbaus in der Zivilschutzanlage. Die Wände bekamen freundliche Farben, der Boden und einige Wände wurden mit Isolationsmatten isoliert. Anschliessend wurden OSB-Platten auf die Isolation angebracht, was dem Boden nun sein charakteristisches Aussehen verleiht. Die Umbauarbeiten nahmen im gesamten Jahr sehr viel Platz ein und waren in einem solchen Umfang eigentlich nicht vorgesehen. Um den Umbau nicht noch mehr in die Länge zu ziehen, haben wir uns für parallele Inangriffnahme mehrerer Arbeiten entschieden. Zusätzlich sind auch einige unvorhergesehene Schwierigkeiten mit den elektrischen Installationen entstanden, die weitere Arbeiten und Investitionen erforderten.

Im Sommer fand ein Wechsel bei den Praktikantinnen statt. Désirée Spescha übernahm die Mädchenarbeit von Maria Schaffner und wird bis Mitte 2014 im Jugendraum Lupsingen arbeiten. Basierend auf den Wünschen der Mädchen plante sie ein vielseitiges Jahresprogramm mit vielen verschiedenen Angeboten wie Filmabende, Schokoladen-Fondue, Beautyabend und einigem mehr. Ein grosses Abenteuer war das angebotsübergreifende Reitwochenende, das mit den Mädchen durchgeführt wurde und gemäss den Rückmeldungen der Mädchen auch sehr viel Spass bereitete. Natürlich lies das Jahresangebot auch

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VERNETZUNG Impressionen der verschiedenen Angebote der Offenen Jugendarbeit Lupsingen

Seit mehreren Jahren besteht ein enger und guter Kontakt zu den Schulhäusern in Liestal. Die Unterstützung auf dem Pausenareal ist sowohl für die Lehrpersonen als auch für uns eine Hilfe. Pausenbegleitungen ermöglichen einen breiten Kontakt zu den Jugendlichen und sind eine ideale Plattform, um bestehende Kontakte zu vertiefen und Jugendliche auf unser Angebot aufmerksam zu machen. Um die Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, sind wir darum bemüht, uns mit anderen Institutionen zu vernetzen. Momentan arbeiten wir mit folgenden Institutionen und Personen zusammen: • • • • •

Schulsozialdienst Liestal Schule Liestal Reformierte Kirchgemeinde Ziefen-Lupsingen-Arboldswil div. Vereine und Behörden Jugenddienst Polizei

AUSBLICK Der gesamte Umstrukturierungsprozess und der Umbau des Jugendkellers folgen einem Konzept, das wir nun seit mehr als drei Jahren kontinuierlich umgesetzt haben und erfolgreich zum Abschluss bringen konnten. 2014 werden in Zusammenarbeit mit Jugendlichen die ersten Jugend-Discos stattfinden und wir sind überzeugt, dass dieses neue Angebot hohen Zuspruch erhalten wird.

Andrej Wicki

« Mir gefällt die Musik, die Leute. Es macht im Jugendkeller Lupsingen einfach Spass. »

DANK Tibor Wicki

Unseren Dank lassen wir all denen zukommen, die unsere Arbeit ermöglichen und uns unterstützen. Speziell erwähnen möchten wir dabei die politischen Vertreterinnen und Vertreter. Wir bedanken uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen in unsere Arbeit. Weiter bedanken wir uns ganz herzlich bei den Institutionen, Vereinen, Geschäften und Einzelpersonen, die uns im vergangenen Jahr finanziell oder materiell unterstützt haben. Besonderer Dank geht an die Interessengemeinschaft Lupsingen, die Brüdergemeinde Lupsingen und die reformierte Kirchgemeinde Ziefen-Lupsingen-Arboldswil.

« Mir gefällt hier sehr viel. Die Leute, die Musik und das Essen. Die Party im Oktober fand ich cool. » Bettina Knecht

« Im Jugendkeller Lupsingen kann man abschalten und sich mit Gleichaltrigen unterhalten. Auch ist immer jemand für mich da, was mir sehr wichtig ist. Wir erleben immer wieder Neues hier und lernen hier Dinge fürs Leben. » Luana Bombardini

« Es ist toll, ihr seid immer für uns da. Es macht Spass! » Nathanael Lehmann Leiter Jugendkeller und Offene Jugendarbeit Lupsingen

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KJF 2013 » Jugend

Die Nutzung von niederschwelligen Kontaktmöglichkeiten über soziale Netzwerke ist uns wichtig. Es ermöglicht uns, mit den Jugendlichen schnell auf Ereignisse und Herausforderungen zu reagieren. Tools wie Facebook und WhatsApp helfen uns, die Jugendlichen auch ausserhalb der Öffnungszeiten zu kontaktieren und Neuigkeiten auszutauschen, aber auch Werbung für verschiedene Events zu machen.

genügend Platz für gemütliches Zusammensein und weitere spontane Ideen. Gerade das ungezwungene Beisammensein vereinfachte den Beziehungsaufbau sehr. Aus oberflächlichen Unterhaltungen ergaben sich einige persönliche sowie tiefere Gespräche mit den Besucherinnen.


Offene Jugendarbeit Lausen

Eventinfo Lausen

DAVID MÖLLER Leiter Offene Jugendarbeit Lausen 2013 konnte die Offene Jugendarbeit Lausen viele wertvolle Kontakte zu Jugendlichen knüpfen, verschiedene Gruppierungen in ihrer Freizeitgestaltung begleiten und diese in ihren Alltagsproblemen unterstützen. Wichtige Treffpunkte in Lausen sind das Schulhausgelände, die Buslinie mit ihren Haltestellen, die verschiedenen Sportplätze und der Durchgang bei der Bifang-Turnhalle. Hauptthemen waren Social Media, Freiräume und Konsum. Insgesamt haben 1’167 Kontakte zu Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren stattgefunden. Neun partizipative Anlässe wurden von Jugendlichen für Jugendliche organisiert. Eine feste Gruppierung wurde durch das ganze Jahr in der Nutzung des Jugendraums begleitet.

Offene Jugendarbeit Lausen

Impressionen der verschiedenen Angebote der Offenen Jugendarbeit Lausen

www.deinticker.ch/lausen facebook.com/offene.jugendarbeit. lausen

Auftraggeberin: Gemeinde Lausen

Operative Begleitung: Corinne Schaub-Pfiffner, Gemeinderätin Lausen

Nebst diesen Projekten wurden neun Beratungen in den Büroräumlichkeiten in Liestal durchgeführt. Das erfolgreiche Pilotprojekt Midnight Sports der Stiftung idée:sport wurde durch das Kompetenzzentrum KJF übernommen und weitergeführt. Neun Veranstaltungen mit insgesamt 298 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie 38 Einsätzen von Junior- und Senior-Coaches fanden statt. Die Offene Jugendarbeit Lausen ist in der Region Liestal bekannt und kann dank der Unterstützung der Gemeinde Lausen zeitgemässe und nachhaltige Jugendarbeit leisten.

Leistungsvertrag seit 2002

gen von möglichen Standorten haben stattgefunden. Zum Schluss löste sich die sehr bunt gemischte Gruppe auf, weil gemeinsame Abmachungen nicht eingehalten wurden. Zudem wurde die gewünschte Räumlichkeit anderweitig vermietet.

AUFSUCHENDE JUGENDARBEIT

Ab dem Zeitpunkt, an welchem Bedürfnis und Interesse formuliert werden, bis zur kompletten Umsetzung ist es ein langer Weg. Für manche Jugendlichen ist dieser Zeitraum zu lang. Während des eingangs erwähnten Prozesses haben jedoch alle beteiligten Jugendlichen viel dazugelernt. Frei nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“ haben sie durch ihre Mitwirkung und Teilhabe demokratische Prozesse kennengelernt: Freie Meinungsäusserung, Kompromisse aushandeln und Konsequenzen für Nichteinhalten gemeinsamer Entscheidungen.

Während des ganzen Jahres ist der Jugendarbeiter regelmässigen im öffentlichen Raum Lausens präsent. Er sucht Plätze auf, an denen sich Jugendliche regelmässig aufhalten. Immer mittwochs und freitags sowie jeden zweiten Samstag knüpft er neue Kontakte zu Jugendlichen aus Lausen respektive verstärkt bereits existierende Beziehungen. Zudem finden auch an den Schulhäusern Frenke und Rotacker Pausenhofbegleitungen statt.

BEGLEITUNG UND NUTZUNG DES JUGENDRAUMS

In diesem Jahr konnten neue Kontakte mit Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren geknüpft werden. Jüngere und dem Jugendarbeiter noch unbekannte Jugendliche lernen so das Angebot der Offenen Jugendarbeit kennen und erfahren, wie sie bei Interesse Unterstützung und freiwillige Begleitung erhalten können. Im Frühling konnte eine grosse Gruppe Jugendlicher über einen längeren Zeitraum begleitet werden. Hauptbedürfnis war ein eigener Raum zur Freizeitgestaltung. Gemeinsame Sitzungen und Besichtigun-

Das zweite Jahr des selbstverwalteten Jugendraums in Lausen verlief, nach dem euphorischen Start im 2012, sehr gut. Die verantwortliche Gruppe hat auch in diesem Jahr sehr viel Zeit und Aufwand betrieben, um den Jugendraum zu beleben. Die Sportbar-Veranstaltungen fanden anfangs unregelmässig und zum Schluss gar nicht mehr statt. Das selbständige Handeln ist

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Adonida Hysenaj, 14 Jahre

Am Ende des letzten Schuljahres fanden aber trotzdem mehrere selbstorganisierte Parties im Jugendraum statt. Im Vorfeld konnte der Jugendarbeiter mit den Verantwortlichen jeweils konstruktive Sitzungen über den Ablauf der Party und mögliche Risiken durchführen. Die gemeinsam formulierten Massnahmen wurden alle umgesetzt. Somit gab es auch 2013 trotz intensiver Nutzung keine Reklamationen. Im Verlaufe des Jahres schafften alle Jugendlichen der Kerngruppe den Übergang von der Schule in die Lehre. Ein Teil von ihnen ist auch in Vereinen wie etwa dem FC Lausen oder einer Guggenmusik integriert. Ende 2013 wurde mit der Gemeindeverwaltung eine neue Vereinbarung über die weitere Nutzung des Jugendraums abgeschlossen.

Valerio Rizzello, 15 Jahre

« Der Jugendarbeiter hat mich und meine Kollegen unterstützt, einen Raum für unsere Freizeitgestaltung zu finden. Leider ist es in der Region nicht einfach, so einen Freizeitraum für Jugendliche zu finden. »

gab es, zusätzlich zum sportlichen Resultat, eine Bewertung des Fairplays für das Verhalten der Mannschaft auf dem Spielfeld. Die Fairplay-Sieger 2013 wurden in den Herbstferien mit einem Ausflug ins Alpamare belohnt.

PROJEKTE UND PARTIZIPATIVE EVENTS

VERNETZUNG

Das Projekt Midnight Sports Lausen wurde während der Pilotphase durch die Offene Jugendarbeit in der Projektgruppe und durch Einsätze am Abend vor Ort unterstützt. Nach dem erfolgreichen Abschluss im Frühling 2013 erteilte die Gemeinde Lausen der Offenen Jugendarbeit den Auftrag zur Weiterführung. Im Sommer konnten die Überführung in Zusammenarbeit mit idée:sport und die Vorbereitungen erfolgreich abgeschlossen werden. Die Anlässe haben sich als festes Angebot etabliert und es sind genügend Jugendliche bereit, sich als JuniorCoachs zu engagieren.

Die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, Schulen und Behörden ist für die Offene Jugendarbeit ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Mit dem Regionalbüro von idée:sport konnte Midnight Sports in Lausen lanciert und etabliert werden. Mit der Schulhausleitung wurde die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten sowie des Schulhausplatzes geklärt und optimiert. In der Jugendkommission konnte durch die Übernahme der „Agenda 20minus“ im „Lausner Anzeiger“ eine wichtige Aufgabe, nämlich eine Übersicht an Veranstaltungen in Lausen, weiter erhalten werden.

Im März 2013 fanden jeweils mittwochs drei „Happy Meal“Veranstaltungen mit durchschnittlich sieben Jugendlichen statt. Während diesen Anlässen in der Schulhausküche lernten die Jugendlichen, kreativ und gesund zu kochen. Vom Einkauf bis zum Abwasch wurden Jugendliche mit einbezogen und bestehende Beziehungen konnten gestärkt werden.

DIE AKTUELLEN VERNETZUNGSPARTNERINNEN UND -PARTNER SIND: •

Corinne Schaub, ehemalige Gemeinderätin und Präsidentin Jugendkommission

Zum zweiten Mal war die Offene Jugendarbeit mit einem Stand am Frühlingsmarkt vertreten. Auch wenn die Jugendlichen in der Planungsphase sehr wenige Ideen beigesteuert hatten, arbeiteten sie vor Ort engagiert mit und brachten plötzlich viele Ideen ein, die sie gerne umgesetzt hätten. Der Boxsackstand und die heissen Punschs kamen dennoch sehr gut an und die Bevölkerung von Lausen konnte auf die Offene Jugendarbeit Lausen aufmerksam gemacht werden.

Nicole Thüring, neue Gemeinderätin und Präsidentin der Jugendkommission

Christina Frischknecht, Leiterin Soziale Dienste Lausen

Markus Spiess, Leiter Unterhalt Gebäude der Gemeinde Lausen

Richard Jud, ehemaliges Jugendkommissionsmitglied der ref. Kirche Lausen

Im Juni fand ein weiterer „Shake it up“ Cocktail-Workshop mit neun Teilnehmern statt. Auf dem bestehenden Know-how konnte aufgebaut werden und die Teilnehmenden, begeistert vom Angebot, entwickelten sich weiter. Im Juni und September fanden zwei Fussballturniere auf dem roten Platz in Lausen statt. Beim Sommer- und Herbst-Fussballturnier spielten fünf Mannschaften mit mehr als 30 Jugendlichen mit. Wichtig sind bei diesen Turnieren, nebst dem Spiel, auch ein faires Verhalten der Spielerinnen und Spieler sowie die Einbindung von Jugendlichen in die Organisation. DJ, Moderation, Schiedsrichter, ein Verpflegungsstand und die Turnierleitung gehörten zu den Aufgaben, die durch Jugendliche erfüllt wurden. Nach jedem Spiel

Michi Stucki, Mitglied Jugendkommission

Gianpietro Zanier, Mitglied Jugendkommission

Karl Meiller, Leiter Kerzenziehen

Thomas Hofstettler, Schulhausleitung

Bianca Suter, Koordination Midnight Sports Lausen

Benjamin Niederkofler, Projektleiter Midnight Sports Lausen

Samuel Hasler, Leiter Streetwork / Mobile Jugendarbeit Region Liestal

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KJF 2013 » Jugend

« Im Midnight Sports Lausen bin ich als Juniorcoach dabei, weil dort meine Freundinnen und Freunde sind und ich am Ende der Saison eine Arbeitsbestätigung bekomme, die mich in Zukunft bei meiner Lehrstellensuche unterstützen wird. »

stark von der momentanen Motivation der Jugendlichen abhängig und so zeigte sich, dass die Sportbar anderen Interessen weichen musste.


AUSBLICK

DANK

2014 wird die Offene Jugendarbeit erfolgreiche Projekte wiederholen, weiterentwickeln und aktuellen Bedürfnissen der Jugendlichen anpassen. Im Sommer wird die Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien nicht nur bei Jugendlichen ein grosses Thema sein. Wir werden diesen Anlass mit Live- Übertragungen und eigenen Fussballturnieren begleiten. Im Jugendraum steht zudem ein Generationenwechsel der Nutzer/innen-Gruppen an. Auf diesen herausfordernden und spannenden Prozess freuen wir uns.

2013 fand ein Wechsel im Gemeinderat von Corinne Schaub zu Nicole Thüring statt. Im Namen der Jugendarbeit bedanken wir uns bei Corinne Schaub für ihren wertvollen und nachhaltigen Einsatz. Dank ihrer Arbeit des ganzen Gemeinderates nimmt Lausen eine Vorreiterrolle in der Region Liestal ein und engagiert sich mit griffigen und bewährten Angeboten für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung von Jugendlichen.

Im Kontakt mit der Schulhausleitung wird, in Anbetracht des Neubaus Schulhaus Rolle, um den Erhalt eines Jugendraums gekämpft. In der bisher erfolgreichen Arbeit in Lausen kamen die Anliegen und Interessen der Mädchen bisher zu kurz. Daher werden im nächsten Jahr gezielt einzelne Events exklusiv für Mädchen durchgeführt. Trotz dieser kurzfristigen Massnahme muss in der Jugendkommission aber eine nachhaltige Lösung für eine mädchengerechte Jugendarbeit gesucht werden.

David Möller Leiter Offene Jugendarbeit Lausen

FunSportNight

ACHTUNG, FERTIG, FUNSPORTNIGHT! Die FunSportNight-Saison startete mit einer neuen konzeptionellen Idee, die von einer Gruppe Jugendlicher entwickelt wurde. Bislang verwendeten wir die Turnhalle für Sport, Spiel, Spass und Action. Mit dem neuen Konzept bieten wir nun drei Turnhallen für unterschiedliche Bedürfnisse an. In der ersten Halle wird Fussball gespielt, in der zweiten Halle wird ein Playstation-Spiel angeboten (z.B. FIFA 14) und die dritte Halle ist offen für die kreativen Ideen und Wünsche der Jugendlichen. Die FunSportNights haben 2013 achtmal stattgefunden. Im Frühling 2013 (mit dem alten Konzept) konnten wir durchschnittlich 28 Besuchende verzeichnen, während im Herbst 2013 (basierend auf den neuen Ideen der Jugendlichen) 71 Besuchende das Angebot genutzt haben. Davon sind knapp 30 Prozent Mädchen. Es war motivierend, an der ersten FunSportNight mitzuerleben, wie die Jugendlichen sich für ein Projekt begeistern und engagieren können und dabei andere Jugendliche mitzureissen sowie zu motivieren vermögen, ein Teil dieser Sportbewegung zu werden.

Impressionen der FunSportNight Events in verschiedenen Lokalitäten

www.funsportnight.ch 60


Um die FunSportNight organisieren zu können, sind wir auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern angewiesen. In erster Linie sind dies die jeweiligen Gemeinden, die uns ihre Turnhallen zur Verfügung stellen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Hauswart ist zudem ebenfalls unabdingbar. Unsere aktuellen FunSportNight-Partnerinnen sind die Gemeinden Böckten, Diegten, Diepflingen, Itingen, Sissach, Tenniken, Thürnen und Zunzgen.

RÜCKBLICK TÄTIGKEITSBEREICHE

AUSBLICK

Die Saison startete im September und dauerte bis im April. In dieser Zeit hat monatlich einmal in einer Turnhalle ein Anlass stattgefunden. Im Frühjahr und Sommer 2013 wurde die alte Saison (2012 / 2013) ausgewertet. Da mit dem Konzept das Ziel, Jugendliche am Samstagabend in Bewegung zu setzen, nicht im gewünschten Mass erreicht werden konnte, wurde eine neue Strategie entwickelt. Einige Jugendliche, die der FunSportNight gegenüber offen und motiviert waren, wurden für eine aktive Mithilfe angefragt. Von den vier angefragten Jugendlichen haben sich drei für diese Aufgabe entschieden. Mit ihnen wurden neue Ideen gesucht, um Jugendliche, die am Samstagabend lieber Zuhause herumsitzen und „gamen“, TV schauen oder im Internet surfen, in eine Turnhalle bringen zu können. Dabei ist die Idee entstanden, nicht nur sportliche Aktivitäten anzubieten, sondern das Angebot auf eine Gamekonsole und einen Freiraum für eigene, spontane Ideen auszuweiten.

Mit Elan und topmotivierten jugendlichen Mitarbeitenden starten wir 2014 mit neuem Konzept in die zweite Hälfte der FunSportNight-Saison. Wir werden versuchen, das Team der jugendlichen Mitarbeitenden zu erweitern. Gemeinsam mit ihnen wollen wir noch mehr Jugendliche dazu bewegen, sich am Samstagabend nicht zuhause „einzubunkern“, sondern sich sportlich und aktiv zu betätigen. DANK Wir danken allen Gemeinden für ihre Unterstützung, die unsere Arbeit erst ermöglicht. Einen speziellen Dank richten wir an die Hauswarte für ihr grosses Engagement. Ohne ihr Zutun könnten diese Anlässe nicht stattfinden.

So starteten wir – noch mit dem alten Konzept – in Itingen in die neue Saison, um dann im Oktober in Sissach (in zwei Turnhallen im Bützenen-Schulhaus), im November (Dreifachturnhalle im Tannenbrunn) und im Dezember (zwei Turnhallen im BützenenSchulhaus) die neue Idee zu testen.

Fabio Kunz Leiter FunSportNight

Das Fazit dieser Umstellung war, dass wir die Besuchszahlen von 28 auf 71 steigern konnten. Faszinierend war, dass nicht, wie erwartet, die Playstation im Zentrum des Abends stand, sondern der Sport!

FunSportNight-Eventinfo

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KJF 2013 » Jugend

VERNETZUNG


INTERVIEW mit Franziska Gengenbach-Jungck, Leiterin Amt für Kind, Jugend und Behindertenangebote Was sind Ihre Hauptaufgaben als Co-Leiterin des Amts für Kind, Jugend und Behindertenangebote AKJB? Wir sichern betroffenen Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und ihren Familien den Zugang zu bedarfsgerechten und qualitativ hochstehenden Angeboten. Zusammen mit den privaten Trägerschaften planen, entwickeln und finanzieren wir die Angebote der Heime. Wir finanzieren Pflegefamilien und stellen mit unserer Bewilligung und Aufsicht eine angemessene Mindestqualität der Heime und Kindertagesstätten im Kanton sicher. Zudem sind wir für die Kinder- und Jugendförderung, den Schulsozialdienst, die heilpädagogische Früherziehung und die familienergänzende Kinderbetreuung verantwortlich. Sie sind für Jugendanliegen die Ansprechperson im Kanton Basel-Landschaft. Was sind aktuelle Anliegen, die Ihnen bekannt sind? Der Kanton Basel-Landschaft hat noch keine/n Jugendbeauftragte/n. Eine in unserer Direktion erarbeitete Vorlage zur künftigen Änderung dieses Umstands wird derzeit im Landrat beraten. Nach positivem Ausgang dieses politischen Geschäftes wird es uns noch besser möglich sein, die Anliegen wahrzunehmen und uns den wichtigen Aufgaben im Jugendbereich zu widmen. Aktuell gelangen vor allem Anfragen zur Finanzierung von Projekten für Kinder und Jugendliche an unser Amt. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum KJF? Wir gehen gegenseitig aufeinander zu, informieren uns offen und formulieren Anliegen an den jeweils anderen Partner. Dies ist eine gute Basis für die Zusammenarbeit, die sich in den nächsten Jahren noch intensivieren kann. Auffallend ist die ausgeprägte Tendenz des KJF, neue Angebote zu entwickeln. Diesbezüglich ist es wichtig, dass der Fachdiskurs geführt und die weiteren Partner und Anspruchsgruppen angemessen einbezogen werden. Eine koordinierte Kinder- und Jugendpolitik ist eine effiziente Kinder- und Jugendpolitik - zu Gunsten der Kinder und Jugendlichen!

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Der Bereich Familie unterstützt Einzelpersonen und Familien in Beziehungs- und Erziehungsfragen. Die Jugend- und Elternberatung helpnet steht während 24 Stunden telefonisch unter 0840 22 44 66 (8 Rp. / Minute) und per E-Mail unter mail@helpnet-online.ch zur Verfügung. Im Bereich Familie engagieren sich Fachpersonen zu den Themen Erziehung und Beziehung. Unser Fokus ist die Stärkung der kleinsten gesellschaftlichen Gruppe – die Familie, um so einen Beitrag zum Erhalt von tragfähigen gesellschaftlichen Strukturen zu leisten. www.helpnet-online.ch

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KJF 2013 » Familie

Kurzportrait Bereich Familie


Bereich Familie Die telefonischen Anfragen sind weiterhin rückläufig, dafür haben sich die persönlichen Beratungen im Kompetenzzentrum KJF und die e-Mail-Beratungen intensiviert. 2013 hatten wir insgesamt 187 Kontakte mit Jugendlichen und Erwachsenen .

GUIDO LANGENEGGER Leiter Bereich Familie

DIE BERATUNGEN DURCH TELEFONGESPRÄCHE UNTERTEILEN SICH IN FOLGENDE ALTERSGRUPPE: 11- bis 14-Jährige 12 15- bis 18-Jährige 35 18- bis 25-Jährige 10 Eltern 48 Andere 22

2013 konnte mit der Lancierung des Bereichs Familie die Angebotspalette des Kompetenzzentrums KJF erweitert werden. Der Bereich befindet sich weiterhin im Aufbau, unterstützt aber bereits mit diversen Angeboten Familien und Behörden im Kanton Baselland.

Thema: Anzahl: Schule/Beruf 47 Familie 94 Liebe/Freundschaft 11 Sex 2 Gesundheit/Körper 12 Sucht 11 Physische Gewalt 4 Psychische Gewalt 9 Sexuelle Gewalt 1 Suizidalität 3 Geld/Finanzen 14 Wohnen 56 Andere 23

Dem Bereich Familie ist auch die Jugend- und Elternberatung helpnet angegliedert. Seit vor einigen Jahren der Finanzbeitrag des Kantons Baselland im Rahmen des Sparpaketes gestrichen wurde, wird dieses Angebot durch Spendengelder finanziert. Damit können junge Menschen und deren Umfeld in schwierigen Situationen weiterhin unterstützt werden.

helpnet Jugend- und Familienberatung

EINBLICK IN EINEN BERATUNGSPROZESS

Momentan liegt der Schwerpunkt der Angebote auf Beratungsdienstleistungen für Privatpersonen, politische Gemeinden und Behörden. Ende 2013 werden fünf Familien begleitet. Auch Beistandschaften für Kinder über die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB werden bei Bedarf übernommen.

Eine Familie wendete sich an einen Berater des helpnets, um ein Erstgespräch zu vereinbaren. Themen waren einige Schwierigkeiten der Tochter im Familienleben wie auch in der Schule. In den ersten Gesprächen wurde allen Beteiligten schnell klar, dass das Problem der Tochter eine Projektion der Elternbeziehung ist. Die Eltern nahmen diese Erkenntnis ernst und entschieden sich, die verschiedenen Beziehungsthemen anzugehen. Dies wirkte sich positiv auf die Erziehung, die Beziehung und die persönliche Weiterentwicklung der Eltern aus.

2014 soll zudem ein Präventionsprogramm für die politischen Gemeinden im Bereich Familienbegleitung zur Verfügung gestellt werden. Das helpnet hat sich 2013 neu ausgerichtet. Die Integration in den Bereich Familie gibt dem helpnet eine neue Bedeutung und ermöglicht eine engere Anbindung an die anderen Angebote des Kompetenzzentrums. Da das helpnet nicht mehr staatlich finanziert wird, ist es auf Spendengelder angewiesen. Die Finanzmittel sind begrenzt und somit ist die Vermarktung des Angebotes stark eingeschränkt. Trotzdem erhalten wir weiterhin regelmässig Telefonanrufe sowie e-Mails ratsuchender Personen und konnten wiederum vielen Menschen in persönlichen Krisen beistehen.

Guido Langenegger Bereichsleiter Familie und Leiter helpnet Jugend- und Familienberatung

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Jahresrechnung Kompetenzzentrum KJF 2013

Das Kompetenzzentrum KJF arbeitet im Auftrag von 40 Gemeinden und weiteren Behörden und Institutionen. Wir stehen pro Jahr rund 25‘000 Mal in Kontakt zu jungen Menschen und Familien. Aus diesen zahlreichen Begegnungen entstehen über 500 Beratungsgespräche. AUFWAND

KIND

Personalaufwand

90‘677.67

1‘079‘063.91

26‘445.19

Betriebsaufwand

58‘652.29

326‘624.58

3‘912.54

0.00

56‘236.74

0.00

149‘329.96

1‘461‘925.23

30‘357.73

Bildung Fonds Total Aufwand

JUGEND

ERTRAG

KIND

Beiträge Gemeinde / Kanton

64‘660.46

1‘014‘480.82

0.00

Einnahme durch Verkäufe, Eintritte

34‘771.42

110‘799.83

4‘809.18

1‘045.00

146‘043.85

500.00

16‘478.81

93‘507.14

25‘048.55

Total Ertrag

116‘955.69

1‘364‘831.64

30‘357.73

SALDO

-32‘374.27

-97‘093.59

0.00

Spenden, Sponsoring Auflösung Fonds

JUGEND

FAMILIE

FAMILIE

Wünschen Sie ein persönliches Gespräch oder weitere Informationen?

Wollen Sie uns unterstützen? Postkonto: PC-Nr. 40-28886-1

Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Poststrasse 2 / Postfach 230 4410 Liestal

Bankkonto: BLKB, 4410 Liestal

Telefon: 061 921 94 74 Telefax: 061 921 39 55

IBAN: CH75 0076 9016 1102 3572 4 Kontoinhaber Post- und Bankkonto: Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Industriestrasse 28 4133 Pratteln

kjf@jugendsozialwerk.ch www.kjf.ch

Information: Dieser Leistungsbericht konnte durch die Unterstützung eines Sponsors als professionell gestaltete Broschüre finanziert werden.

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Kurzvorstellung der weiteren Arbeitsbereiche der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Betreutes Wohnen - 60 Wohnplätze

Betriebe - 30 Plätze

Wohngemeinschaft Falkennest Rheinstrasse 21, 4410 Liestal, Tel. 061 922 01 40 • Betreutes Wohnen, berufliche Integration www.falkennest-jsw.ch

Regioladen Tri-Color Hauptstrasse 20, 4104 Oberwil, Tel. 061 401 39 23 Lebensmittel, Käsetheke, Geschenke, Modeschmuck, Bistro Arbeitsintegrationsprogramm unter marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Verkauf- und Gastrobereich www.tri-color.ch

Wohn- und Arbeitszentrum Bernhardsberg Bernhardsberg 15, 4104 Oberwil, Tel. 061 402 12 60 • Betreutes Wohnen • Aussenwohngruppen • Begleitete Tagesstruktur, Geschützte Arbeitsplätze, IV berufliche Massnahmen, Lehrstellen • In Werkstätten, Atelier, Garten und Landwirtschaft, www.bernhardsberg.ch Jugendwohngruppen im Park Gellertstrasse 180, 4052 Basel, Tel. 061 311 49 76 • Betreutes Wohnen, berufliche Integration • Wohngruppe, Aussenwohngruppe • Betreutes Wohnen extern, eigene Wohnungen www.impark-jsw.ch

Blaukreuz-Brockenhalle Baselstrasse 14, 4153 Reinach, Tel. 061 712 09 56 Hofackerstrasse 12, 4132 Muttenz, Tel. 061 461 20 11 www.brocki-jsw.ch • • • • • •

Möbel-, Kleider- und Haushaltsartikel-Verkauf Hausräumungen, Transporte grosse Kinderrutschbahn und Spielecke Arbeitsintegrationsprogramme Freiwilligenarbeit Erlös für Jugendarbeit der Stiftung Jugendsozialwerk.

Restaurant Falken Liestal (Pachtbetrieb) www.restaurant-falken.ch


Arbeitsintegration - 120 Plätze Arbeitsintegration Pratteln AIP Reprofil / PerspektivA / Inprofil / new job placement Industriestrasse 28, 4133 Pratteln Tel. 061 827 99 99 www.aip-jsw.ch Foto: Jugendsozialwerk - Standort Pratteln

Reprofil: Arbeitsmarktliche Massnahmen PerspektivA: Angebot für Langzeitstellenlose Inprofil: IV Integrationsmassnahmen new job placement: Schulung & Vermittlung Strukturtraining, Integrationstraining, Arbeitstraining, Bewerbungstraining, Weiterbildung, Coaching, Motivationstraining, Vermittlung Arbeit im Recycling, in der Logistik, Mitarbeit im Brockenhaus, Gastronomie, Hausreinigung, Hauswartung, Verpackerei, Renovationen, Allroundservice

Das Jugendsozialwerk ist ein Dienstleister für Jugend- und Sozialarbeit und arbeitet im Auftrag von Gemeinden, Kanton, Bund und weiteren Institutionen. Es engagiert sich in der Präventionsarbeit sowie in der sozialen und beruflichen Integration. Zum Auftrag gehören die Kind-, Jugend- und Familienangebote, betreutes Wohnen und Arbeitsintegration. Das Werk ist ein überkonfessionelles, soziales Unternehmen und orientiert sich an den internationalen Grundsätzen des Blauen Kreuzes.

Take off / jobs2do Industriestrasse 28, 4133 Pratteln, Tel. 061 827 99 91 www.takeoff-jsw.ch Take off full time: Tagesstruktur jobs2do: Begleitete Praktika in Betrieben Take off light: Ergänzende Tagesstruktur support4you: Nachbetreuung • Unterstützung bei der Lehrstellensuche, Verbesserung der schulischen Leistungen, Trainieren von Arbeitsabläufen, Arbeitsagogik • Erweiterung der Sozial-, Selbst- und Fachkompetenzen für Jugendliche

Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Industriestrasse 28 4133 Pratteln Tel.: 061 827 99 81 Fax: 061 827 99 98 info@jugendsozialwerk.ch www.jugendsozialwerk.ch

Mehr Infos zum Jugendsozialwerk auf: www.jugendsozialwerk.ch

+

Spendenkonto PC-Nr. 40-28886-1


Ferienpass Region Liestal - Sissach - Gelterkinden

Ferienpass X-Island

KinderKraftWerk

Jugendzentren & Jugendräume

Mobile Jugendarbeit / Streetwork

der Ferienpass für die Bezirke Liestal, Sissach und Waldenburg

Kindermitwirkung und kindergerechte Lebenswelt

(Frei)Raum für Ideen von Jugendlichen

mobil und flexibel unterwegs im öffentlichen Raum

Deinticker.ch

Get it real Jugendcoaching

Real DJ

FunSportNight

die Freizeit- und Eventplattform in der Nordwestschweiz

Jugendförderung mit System

Förderung von talentierten DJ’s

Sport und Gesundheitsförderung, die Spass macht

GirlsConnected

Shake it up

helpnet

Familiencoaching

Mädchen unter sich

der Cocktailworkshop mit einer klaren Botschaft

Jugend- und Familienberatung – Beratung und Begleitung (24 h erreichbar)

Systemische Unterstützung aller Beteiligten

Arisdorf

Birsfelden

Blauen

Boeckten

Bretzwil

Bubendorf

Büren

Diegten

Diepflingen

Frenkendorf

Füllinsdorf

Gelterkinden

Giebenach

Grellingen

Hersberg

Hölstein

Itingen

Langenbruck

Laufen

Lausen

Liesberg

Liestal

Lupsingen

Nuglar St. Pantaleon

Nusshof

Pratteln

Ramlinsburg

Reigoldswil

Rickenbach

Röschenz

Rünenberg

Seltisberg

Sissach

Tenniken

Thürnen

Titterten

Wahlen

Waldenburg

Ziefen

Zunzgen

Weitere Informationen: www.kjf.ch

Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF - Poststrasse 2 - Postfach 230 - 4410 Liestal


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