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Hin und her

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Thurbo wird grenzenlos

Der Kopfbahnhof in Lindau muss bei den internationalen Verbindungen nach München nicht mehr angefahren werden.

Bregenz, Lindau und München rücken näher. Seit Dezember 2020 verkehrt der «Münchner»EuroCity sechs Mal pro Tag zwischen Zürich und München. Der Zweistundentakt wurde Realität. Ab St. Gallen läuft der Takt von 8.06 Uhr bis 20.06 Uhr (mit Ausnahme um 16.06 Uhr). Die Fahrt in die bayerische Metropole dauert von St. Gallen aus nur noch knapp drei Stunden.

Kopfbahnhof eliminiert

Dies ist möglich, weil der Kopfbahnhof in Lin dau nicht mehr angefahren werden muss. Die Deutsche Bahn und die Stadt haben den topmodernen Durchgangsbahnhof LindauReutin in Betrieb genommen, welcher längere Stopps und den Lokomotivwechsel unnötig machen. Auch die gänzliche Elektrifizierung der Strecke im Allgäu sowie der Einsatz der Neigezugtechnik beschleunigen die Fahrt nach München enorm.

Es gibt aber noch eine zweite Verbesserung. Und darauf freut sich Thurbo besonders. Die Ostschweizer Regionalbahn wird in Zusammenarbeit mit den ÖBB die S7 von Romanshorn nach Rorschach weiter nach St. Margrethen und über die Grenze bis nach Bregenz (A) und Lindau (D) verlängern. Die Fahrzeit von Romanshorn bis Lindau wird nur noch 57 Minuten betragen. In Rorschach besteht zudem Anschluss aus dem Fürstenland sowie von St. Gallen. Diese verlängerte S7 wird das ZweiStundenTaktloch des «Münchners» füllen, sodass künftig täglich jede Stunde ein Zug ums östliche Bodenseeufer fahren wird. «Das ist vor allem touristisch bedeutsam», sagt Werner Fritschi, Bereichsleiter Markt der Regionalbahn Thurbo. Er sieht attraktive Möglichkeiten für den Ausflugs und Freizeitverkehr, auch ins angrenzende Allgäu.

Kreuzlingen Konstanz Romanshorn Rorschach Lindau

München

Bregenz

St. Gallen St. Margrethen

Frühestens Ende 2021

Altstätten SG

S7 Romanshorn–Rorschach

NesslauNeu St. Johann geplante Erweiterung S7 bis Lindau Sargans Landquart Buchs SG Chur 57 Minuten von Romanshorn Lindau

Die verlängerte S7 wird frühestens im Dezember 2021 fahren. Drei Länder sind im Spiel. Da stellen sich komplexe Finanzierungsfragen, deren Lösung Zeit und viele Verhandlungen braucht. Ebenso ist der Einsatz eines Thurbo Zuges über zwei Grenzen hinweg eine Herausforderung. In einem ersten Schritt planen die beteiligten Länder und die Bahnen einen reduzierten Aufbaufahrplan. Dieser wird etappiert der Nachfrage angepasst. Aber bereits jetzt dürfen sich all jene freuen, die schon immer mit dem Zug den Osten des Bodensees erkunden wollten. Und zwar grenzenlos und ohne Hindernisse.

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