1300 Jahre Bitburg - Das Jubiläumsjahr 2015 by Tourist-Information Bitburger Land

Das Jahresprogramm Feiern Sie mit uns! 1300 Jahre Bit burg BITBURG715

2015

Die Veranstaltungen des Jubiläumsjahres 2015 im Überblick

Wenn aus enger Verbindung

gemeinsam anstoĂ&#x;en wird.

Bitburger gratuliert seiner Heimatstadt Bitburg zur 1300-Jahr-Feier. 2

Vom römischen Beda zur „kleinen niederländischen Stadt“ und zum Zentrum der Südwesteifel von Dr. Peter Neu

Wer heute die Kreisstadt Bitburg besucht, der findet hier immer wieder den Begriff „Beda“: Bedahaus, Bedaplatz, Bedastraße, Bedainstitut usw. Es ist der aus der Römerzeit überlieferte Name unserer Stadt. Zu dem ursprünglich keltischen Wort gibt es viele Deutungsversuche, von „Anhöhe“ bis „Senke“. Der Sinn aber ist bis heute unklar. Der Name sagt uns dennoch etwas über die Frühzeit Bitburgs. Die Ursprünge unserer Stadt müssen in vorrömischer Zeit liegen. Die Römer allerdings erkannten die besonders günstige Lage an einer alten Straßenkreuzung und errichteten hier eine Station an ihrer wichtigen Fernstraße Marseille – Trier – Köln, eine Tagereise nördlich von Trier. Bitburg wurde im vierten Jahrhundert zu einem kleinen befestigten, ummauerten Kastell ausgebaut. Die Reste der alten Römermauer sind bis heute zu sehen. Eine römische Straßenkarte des vierten Jahrhunderts, die Carta Peutingeriana, bezeichnet die Siedlung als „Beda vicus“, 12 römische Leugen ( = ca. 30 km) nördlich von Augusta Treverorum. Wie viele antike Siedlungen hat auch Bitburg die Zeit der Völkerwanderung nicht unbeschadet überstanden, das Kastell ging

in Flammen auf. Dennoch erlangte der Ort an der immer noch wichtigen Römerstraße in der Frankenzeit bald neue Bedeutung. Er wurde Zentrum des Bidgaues, dessen Einfluss bis weit ins heutige Luxemburg und bis in den Saarraum reichte. Wichtige geistige Zentren waren seit dem 8. Jahrhundert die nahen Benediktinerklöster Echternach und Prüm. Unmittelbar vor den Toren der Stadt besaßen die Prümer Mönche mit ihrem Hofgut Mötsch eine zentrale Stelle ihrer Güterverwaltung. Sowohl durch die Beziehung zu den Klöstern als auch wegen der zentralen Gau-Verwaltung fanden sich angesehene Persönlichkeiten in der kleinen Siedlung Beda ein. So weilte Herzog Arnulf, ein Vetter Pippins des Kleinen und Großonkel Karls des Großen, im Jahre 715 in der Stadt und unterzeichnete hier eine Urkunde, in der er dem Kloster Echternach seinen Anteil an dem Sauerort Bollendorf übertrug. Es ist die erste urkundliche Erwähnung Bitburgs. An dieses Ereignis erinnert die Stadt im Jahre 2015 in einer 1.300-Jahrfeier. Aber auch Kaiser Lothar I. (+ 855) weilte nachweislich wiederholt in Mötsch und dürfte dabei auch Bitburg besucht haben. Die Gaugrafen des Bidgaues waren mächtige Männer. Einer von ihnen, Wigerich, ist als enger Vertrauter Ludwigs des Frommen bekannt. Er und seine Nachfolger pflegten auch gute Beziehungen zum Westreich, dem heutigen Frankreich. Der Bidgau wird im wichtigen Vertrag von Meersen 870 erwähnt, als es um die

A Die gusseiserne Geschichtstafel am Markt erinnert auch an die keltischen Ursprünge und die Pferdezuchttradition der Treverer-Siedlung

Aufteilung Lotharingiens zwischen Ost- und Westreich ging. Bidgau und Bitburg kamen damals endgültig zu Deutschland. Als sich im Mittelalter die Landesherrschaften und Territorien bildeten, wurde Bitburg zum Zentrum einer Propstei. Sie war aber nicht selbständig, sondern dem Grafen von Luxemburg unterstellt. Ganz eindeutig aber war zunächst die Rechtsstellung nicht. Der Luxemburger hat nämlich bis ins 13. Jahrhundert mit dem Erzbischof von Trier über die Rechte in der Stadt manchen Rechtsstreit ausgefochten. Dabei wurde – nach der Sitte der Zeit – nicht nur mit Worten gestritten. Im Jahre 1239 trat der Trierer endgültig seine Bitburger Rechte an Gräfin Ermesinde von Luxemburg ab. Schon wenige Jahre später hat Ermesindes Sohn, Graf Heinrich der Blonde, Bitburg mit städtischen Freiheiten ausgestattet. In Bitburg gab es fortan einen freien Markt, Türme und Mauern mussten unterhalten werden, die Bürger genossen bescheidene Freiheiten, sie mussten aber dem Landesherrn von Luxemburg einen Jahreszins zahlen. Der Vertreter des Grafen von Luxemburger, der Propst, hatte einen herrschaftlichen Sitz in einem kleinen Wasserschloss außerhalb der Stadt, dem später so genannten „Waisenhaus“. Die Stadtbewohner gerieten nicht selten in Streit mit diesem Propst, vor allem dann, wenn dieser in ihre Rechte eingreifen wollte, etwa bei der ihnen zustehenden freien Wahl der Schöffen und der Stadtvorsteher. Diese Wahl fand alljährlich an Mariä Lichtmess in der Kirche Liebfrauen statt.

Die nahe Staatsgrenze brachte es mit sich, dass Bitburg wie alle Orte in ähnlicher Lage vor allem in Kriegszeiten in großer Gefahr war. Hatte schon der verheerende Dreißigjährige Krieg großes Elend gebracht, so stürzten die Kriege König Ludwigs XIV. die Bewohner in neues Elend. Die Sage berichtet von der pfiffigen Art, mit der die Bitburger die vor der Stadt lagernden Soldaten – seien es nun Schweden oder Franzosen gewesen – mit ihren Ziegen täuschen konnten. Bitburger Jungen legten Ziegenfelle an und sprangen auf den Stadtmauern umher, so dass die Belagerer glaubten, es müsse wohl noch hinreichend Lebensmittel in der Stadt geben. Sie zogen enttäuscht ab. Die Bitburger aber hatten ihren Spitznamen weg: „Gäßestrepper“.

Im Jahre 1239 trat der Trierer Erzbischof seine Bitburger Rechte an Gräfin Ermesinde von Luxemburg ab. Schon wenige Jahre später hat Ermesindes Sohn, Graf Heinrich der Blonde, Bitburg mit städtischen Freiheiten ausgestattet. D

Die Stadtmauern wurden auf Befehl des französischen Generals Créqui um 1680 zerstört. Danach war in Bitburg der Satz üblich: „Es geht mir krequisch“. Dieser Ausspruch wurde gebraucht, wenn man sagen wollte, dass es besonders schlecht gehe. Die Einwohner klagten um 1690, dass nun jeder ungehindert in ihre Stadt eindringen könne. Man sah sich also genötigt, nach dem Abzug der Franzosen die Mauern wieder aufzubauen, denn sie boten immer noch den besten Schutz vor umherziehendem Gesindel, das nicht immer Gutes im Schilde führte. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts teilte Bitburg das Schicksal Luxemburgs. Damit wurde es eine Stadt in den Niederlanden. Es gehörte zu Burgund, seit dem 16. Jahrhundert zu den spanischen und seit 1713/4 zu den österreichischen Niederlanden, zu denen ganz Luxemburg gehörte. Noch im Jahre 1733 beschrieb ein Zeitgenosse unsere Siedlung: „Bidburg oder Bitburg, Biedburg, Byrthbur, vor alters Beda vicus, eine kleine niederländische Stadt und Schloß, ietzo in dem Herzogthum Luxemburg an der Trierischen Grentze zwischen Vianden und Manderscheid gelegen.“ Lange in guter Erinnerung blieb die Kaiserin Maria Theresia (1740 - 1780), die als Landesmutter und Herzogin von Luxemburg verehrt wurde. So erinnerte man in Bitburg noch 200 Jahre später mit einer Feierstunde an ihren Todestag und an die glückliche Zeit, die das Land unter ihrer Herrschaft verbracht hatte. Als 1794 die französischen Revolutionsheere sich näherten, ging auch in Bitburg die Zeit der adeligen Landesherren zu Ende. Im Bitburger Schloss lebte die verwitwete Freifrau Eleonora von Blochhausen mit ihren Kindern. Sie zog es vor, im Land zu bleiben und nicht wie die meisten Standesgenossen

A Immer wieder wurde die Stadt Bitburg im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen in Mitleidenschaft gezogen.

das Land zu verlassen. Sie war der Meinung, immer gut mit den Bitburgern ausgekommen zu sein und niemandem geschadet zu haben. Aber sie sollte sich täuschen. Sobald sich die Gelegenheit bot, fiel das „Lumpengesindel von Bitburg“ – wie sie abfällig später schrieb – über ihr Haus her und raubte es derart aus, dass der adeligen Dame kaum das Nötigste blieb. Sie musste am nächsten Tag in die Stadt gehen, um für sich und ihre Kinder wenigstens Kleidung zu erbitten. Eleonora war der Aufenthalt in der Stadt verleidet, sie zog bald nach Trier, wo sie 1821 starb.

Bitburger Jungen legten Ziegenfelle an und sprangen auf den Stadtmauern umher, so dass die Belagerer glaubten, es müsse wohl noch hinreichend Lebensmittel in der Stadt geben. Sie zogen enttäuscht ab. Die Bitburger aber hatten ihren Spitznamen weg: „Gäßestrepper“. D

Erst der Wiener Kongress trennte 1815 das Bitburger Land von Luxemburg, Sauer und Our wurden Grenzflüsse. Bitburg gehörte fortan zu Preußen. Man sprach davon, dass man in „eine arme Familie geheiratet habe“. Mit dem fernen Preußen wollte man zunächst nichts zu tun haben. Vor allem der preußische Militärdienst war den Eiflern verhasst, und nach den Berichten der Zeit suchten manche junge Burschen den Weg über die nahen Grenzflüsse, um in der „alten Heimat“ eine neue Bleibe zu fin-

den. Schließlich hatte fast jeder Verwandte und Bekannte jenseits der Sauer. Daneben aber zwang die Armut im 19. Jahrhundert manchen Familienvater, mit Frau und Kindern das Glück jenseits des Ozeans zu suchen, weil die Verdienstmöglichkeiten in der Eifel schlecht waren Das schlimmste Schicksal sollte im Zweiten Weltkrieg über die Stadt hereinbrechen. Im Verlauf der Ardennenoffensive 1944 wurde die Stadt als wichtiger Verkehrsknotenpunkt wiederholt im Dezember 1944/ Januar 1945 bombardiert. Als die Amerikaner im Februar 1945 einrückten, war die Stadt zu 80 % zerstört, keine 100 Menschen lebten mehr in den Trümmern. Noch im Februar 1948 berichtete eine westdeutsche Tageszeitung: „Immer mehr versinken die Straßen der Trümmerstadt Bitburg in Schlamm und Dreck. Die Hauptstraße ist mit einer fast 20 cm hohen Schlammschicht bedeckt, so dass sie fast unpassierbar ist. Dabei ist die Hauptstraße für sehr viele Bitburger

der einzige Verbindungsweg zur Kirche.“ Der Wiederaufbau nach den dunklen Kriegsjahren dauerte lange. Heute sehen wir es als ein Kuriosum besonderer Art an, dass 1945 eine Luxemburger Garnison in Bitburg eingerichtet wurde, dass die Luxemburger also in einer „Altluxemburger Provinz“ als Besatzer stationiert wurden. Verständigungsschwierigkeiten gab es nicht, denn schließlich sprach man dieselbe Mundart. Vor allem in den 50er Jahren ging es rasch wieder aufwärts, die Trümmer verschwanden. Grund für den Wandel war, dass in der Nähe der Stadt ein großer Nato-Flugplatz entstand, der mit dazu beitrug, dass Geld in die Stadt kam. Jahrzehntelang lebten Amerikaner, Deutsche und Franzosen, die als Nachfolger der Luxemburger die Kasernen bezogen, friedlich nebeneinander. Inzwischen ist der Flugplatz seit über 20 Jahren stillgelegt, auf dem großen Areal ist ein Industriegelände entstanden, das mehr Arbeitsplätze bietet, als der Flugplatz seinerzeit bieten konnte. A Schon um 1800 lassen sich drei kleine Brauereien in der Stadt nachweisen. Aber erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte eine Brauerei allmählich überregionale Bedeutung erlangen und Bitburg heute zu einer international bekannten Bierstadt machen.

Bitburg war bis ins 20. Jahrhundert ein Handwerker- und Bauernstädtchen. Die Einwohnerzahl stieg erst Mitte des 19. Jahrhunderts über 2000. Zwar lassen sich bereits um 1800 einige kleine Brauereien nachweisen, aber sie waren nur von regionaler Bedeutung. Im Jahre 1852 beschäftigten die vier ansässigen Gerbereien genau so viele Arbeiter wie die vorhandenen drei Brauereien, nämlich jeweils zusammen acht. Damals gab es in Bitburg auch eine Papierfabrik mit 4 Arbeitern und eine Färberei mit allerdings nur einem Arbeiter. Mehr „Fabrikationsanstalten“ hatte Bitburg Mitte des 19. Jahrhunderts nicht zu bieten. Groß war dagegen die Zahl der Handwerker: 16 Schumacher, 12 Tischler, 8 Bäcker, um nur einige zu nennen. Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte eine Brauerei nach und nach eine überregionale Bedeutung erlangen, die sie dann im 20. Jahrhundert weltbekannt machte. So wird Bitburg heute in der Welt gerne als „Bierstadt“ bezeichnet, die Bitburger selbst hören es nicht ungern, sie weisen aber mit Nachdruck darauf hin, dass ihre Stadt mehr als nur Bier zu bieten hat. Eine sehenswerte und gut erschlossene Umgebung lädt Touristen und Wanderer ein, historische Sehenswürdigkeiten in und außerhalb der Stadt halten die Erinnerung an eine reiche, 2000 Jahre alte Geschichte wach. Die erste urkundliche Erwähnung Bitburgs im Jahr 715 nimmt die Stadt zum Anlass, das Jahr 2015 zum Jubiläumsjahr zu machen und gebührend mit zahlreichen Veranstaltungen für Einheimische und Gäste zu feiern. Beginnend mit einem Neujahrskonzert mit der Kölner Philharmonie und endend mit einem Verkaufsoffenen Sonntag zwischen den Jahren soll es zu den regelmäßigen Veranstaltungen vier Jubiläums-Höhepunkte geben:

Eine umfangreiche historische Ausstellung des Stadtarchivs im Kulturhaus Beda vom 11. April bis zum 10. Mai 2015

Das Auftaktwochenende des Kultursommers RheinlandPfalz 2015 vom 08. bis 10. Mai unter dem Motto „Helden und Legenden“ mit zahlreichen Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet

Die 50. Auflage des Internationalen Folklore-Festivals am 10. bis 13. Juli. Zahlreiche Folkloregruppen verwandeln die Stadt in einen Ort des Musizierens und Tanzens, in einen Schmelztiegel der europäischen Regionen und Kulturen.

Das Kinder- und Jugendwochenende in Bitburg. Viel Musik und Spaß für junge Menschen unter dem Motto „Bitburg – die junge Stadt“ bietet das Haus der Jugend in Zusammenarbeit mit der Stadt Bitburg vom 18. bis 20. September 2015 auf dem Rathausplatz

Kommen Sie im Jahr 2015 nach Bitburg – feiern Sie mit uns Geburtstag und erleben Sie viele schöne Stunden in Ihrer Eifelstadt!

C Bitburg heute: Rathaus, Römermauer und Liebfrauenkirche bilden als Ensemble ein Wahrzeichen der Stadt.

RG BITBU LIGHT HIGH

Unter diesem Zeichen finden Sie weitere Informationen zu den Jubiläumshöhepunkten in der Broschüre.

Alt jo!!!! Auf in die närrische Saison 2015

12.02.2015, 11:11 Uhr: Rathaussturm

Blick in die Heterositzung: 11.01.2015

1300 Jahre Bitburg und 33 Jahre KC Freunde der Bütt – ein Jubiläums-Doppel, das sich hervorragend miteinander verbinden lässt! Zum Beispiel mit einer großen Jubiläums-Kappensitzung und dem Fastnachtsumzug, der zum Jubiläumstanz auf Bitburgs Straßen einlädt.

Der Rathaussturm der Bitburger Möhnen gehört ebenso zum närrischen Programm wie die Heterositzung und die traditionelle Kappensitzung der „Nachteulen“ im Ortsteil Matzen. Hingehen und mitmachen – es lohnt sich!

11.01., So.