7 minute read
fuck wit!
Der Wu-Tang Clan
Es ist nicht nur die Musik und das Potpourri an interessanten Charakteren, das den Wu-Tang Clan so spannend macht. Chefstratege RZA verfolgt einen sehr schlauen Businessplan: Er platziert jedes Mitglied des Clans zusätzlich als Solokünstler bei einem anderen Majorlabel. Rückblickend ein genialer Schachzug, denn so gelingt es ihm, dass in Folge fast alle großen Labels irgendwann für den Clan arbeiten und das Logo der Band weltweit omnipräsent ist. Bis heute tauchen sie regelmäßig auf Alben zeitgenössischer Künstler auf, wie zum Beispiel Ghostface Killah, der erst kürzlich am Grammy-premierten Album „Mr. Morale & the Big Steppers” von Kendrick Lamar zu hören war. Ob mit Soundtracks für Filme wie „Ghost Dog”, der eigenen Gewand-Firma Wu Wear oder erfolgreichen Schauspielkarrieren wie der von Method Man (u. a. in „Shaft” neben Samuel L. Jackson): der Wu-Tang Clan ist seit 30 Jahren omnipräsent – und zeichnet zudem mit „Once Upon a Time in Shaolin” (2015) für das weltteuerste Album überhaupt verantwortlich. Bis selbiges offiziell zu hören ist muss man sich allerdings noch bis zum Jahr 2103 gedulden ..
Advertisement
DIESE WU-ALBEN GEHÖREN IN JEDE SAMMLUNG
„Enter the Wu-Tang (36 Chambers)” [1993]: Hier hat alles begonnen. Ein Album, das man gehört haben muss, selbst wenn man kein Hip-Hop-Head ist. Eine erste Einführung in all das, was den Wu-Tang Clan ausmacht, dabei ein zeitloses HipHop Album, das immer noch genauso fresh klingt wie vor 30 Jahren.
„Wu-Tang Forever” [1997]: Das Magnus Opus. Doppelalbum, 27 Songs, Solo-Performances genauso wie der ganze Clan gemeinsam auf einem Track. All das auf gewohnt harten Beats und mit der herausragenden Lyrik, die schon auf dem Debüt präsent waren, aber eben etwas „aufpolierter“.
„The W” [2000]: Ein Album, das (leider) im Schatten eines Songs steht: „Gravel Pit”. Und während die Nummer heute noch genauso den Dancefloor uplitted wie damals, zahlt es sich auf jeden Fall aus, auch die weiteren Songs durchzuhören, die wieder herrlich rough klingen.
Ghostface Killah – „Iron Man” [1996]: Neben dem „most 90s Albumcover ever“ (Mastalski, 2023) eines der ersten Soloalben und auch eines der besten. Ghostface beweist, dass er einer der technisch herausragendsten Mitglieder ist und weicht auch inhaltlich bei einigen Songs deutlich von Rap-Stereotypen der Zeit ab.
Ol‘ Dirty Bastard – „Return to the 36 Chambers: The Dirty Version” (1995): ODBs Charakter und seine Eigenarten würden schon reichen, um dieses Album zu empfehlen. Aber noch dazu ist es ein richtig gutes, wenn auch (na no na net) abgedrehtes, Hip-Hop Album. Das ist „Stream of Consciousness“ (oder besser zu ODB passend: Unconsciousness) wie kein anderes (kommerziell erfolgreiches) Hip-HopAlbum, und das fängt schon beim Intro an. Einfach anhören.
Jahre erzählt wurde, mit einer Authentizität, die viele von den bereits erfolgreichen Rappern der Zeit nicht lieferten.
Wu-Tang Incorporated
All das begleitet von einem Geschäftsmodell, das außergewöhnlich und bahnbrechend (und für eine Gruppe von neun Leuten wohl auch notwendig) war: RZA war der Chef, der „Busfahrer“ wie er es selbst einmal bezeichnete. Letzter Halt: Nummer 1, Fahrtdauer: fünf Jahre. Nach diesen fünf Jahren: „Wu-Tang Forever“ ein Doppelalbum, das nach dem Erfolg des Debüts und der Soloalben einzelner Mitglieder (die alle als Künstler unabhängig waren und bei anderen Labels veröffentlichen konnten) keine Ansage mehr war, denn Ansagen wollen was beweisen – und beweisen musste der Clan nichts mehr: das war ein Meisterstück. Das Logo in einer Weltkugel auf dem Plattencover: das war nicht mehr nur der Wu-Tang Clan, das war Wu-Tang Incorporated. Weltweit. Und für immer. Da ist es schon verständlich, wenn man nicht damit einverstanden war, gegen Puff Daddy bei den Grammys zu verlieren. In den Folgejahren traten die Solo-Releases in den Mittelpunkt und festigten die Bedeutung einzelner Member in der Szene und darüber hinaus. Das gelbe „W“ auf schwarzem Grund (oder umgekehrt) ist eines der allgegenwärtigsten Hip-HopLogos überhaupt (wie viele andere fallen einem ad hoc überhaupt ein?): Clark’s Wallabees, Nike Dunks, Crocs, Hoodies, Caps und Sonnenbrillen (eine eben solche lag dem Kauf der „Wu-Tang Forever” bei. Ich hab’ meine noch!) – wenige Acts haben sich so erfolgreich vermarktet, dass ihr Logo zu tragen fast schon mehr als modisch denn als Akt des Fantums angesehen wird (looking at you, Nirvana TShirts beim H&M).
Und trotzdem steht Wu-Tang noch immer für Authentizität, für Staten Island in den 90ern. Sicherlich einerseits weil die Qualität der Releases für sich spricht, aber auch, weil sie sich als Gruppe rarmachen. Die einzelnen Mitglieder tauchen immer mal wieder mit einem Release, einem Soundtrack oder einer Rolle in einem Film oder einer Serie auf, aber der Clan an sich, alle zusammen, an einem Ort, das passiert nur alle paar Jahre – und ist somit etwas Besonderes, sei es für ein gemeinsames Album oder eine gemeinsame Tour, beides wird entsprechend aufgeregt antizipiert.
Legendenstatus
Was immer es auch ist, es ist erstaunlich, dass selbst Aktionen wie „Once Upon a Time in Shaolin“ – das berüchtigte Album, von dem es nur eine Kopie gab, die für 88 Jahre nicht öffentlich gemacht werden darf und von einem zwielichtigen Pharma-Millionär gekauft wurde, nur um dann von der US-amerikanischen Justiz beschlagnahmt zu werden – nicht wirklich am Legendenstatus des Clans kratzen, andere Künstler*Innen sind an solchen Stunts grandios gescheitert. Aber der Wu-Tang Clan als Konzept transzendiert in einer gewissen Weise die reale Welt, ganz wie die Vorbilder aus der fernöstlichen Mythologie oder den Superheldencomics. Er transzendiert auch die einzelnen Mitglieder: nicht umsonst sehen wir auf dem Cover von „Enter the Wu-Tang“ verhüllte Gestalten, die sich alle gleichen. Und vielleicht liegt genau hier die Langlebigkeit der Gruppe: „WuTang“ ist mehr als RZA, GZA, Ol’ Dirty Bastard, Inspectah Deck, Raekwon the Chef, U-God, Ghostface Killa, Method Man, Masta Killa und Capadonna. Oder wer auch immer als Mitglied gezählt wird (das kann, je nachdem welches der Gründungsmitglieder man wie und in welcher Stimmung fragt, variieren) – ein Schwarm eben, wie Killerbienen, nicht aus Versehen eines der vielen Wu-Tang Vokabeln.
Der Wu-Tang „Eisberg“ reicht tief. Die Mythologie, inklusive Numerologie und Vokabular, die der Clan über die Jahre akkumuliert hat – aus fernöstlicher Philosophie, den Lehren der Five-Percent Nation, Straßenslang und vielen anderen Quellen – ist umfangreich und erschließt sich einem auch nach jahrelangem Hören nicht selbstverständlich, was eine tiefgehende Auseinandersetzung wirklich lohnenswert macht: man kann sich die „Lore“, das Bedeutungsfeld, erarbeiten, so man das möchte – nur um dann – wenn man meint, alles verstanden zu haben –wegen eines weiteren Interviews oder weil man zufällig diesen einen obskuren KungFu-Film im Nachtprogramm gesehen hat wiederum mit erweitertem Verständnis neue Bedeutungen zu finden. Der WuTang Clan hat seine eigene Hermeneutik, eine, die so im Hip-Hop – in der Popmusik generell – selten zu finden ist. Ist das notwendig, um den Wu-Tang Clan gut zu finden? Nein, ganz im Gegenteil: legt man die „Enter the WuTang“, „Wu-Tang Forever“, „8 Diagrams“, etc. auf, kann man ab Sekunde 1 unproblematisch kopfnicken, selbst wenn man kein Wort versteht, so tight und roh sind die Beats, so melodisch und rhythmisch die Flows. Das hat mit acht Jahren genauso funktioniert, wie mit 36. Und ja, sie haben den Kindern Wichtiges beigebracht: „Geld regiert alles um mich herum“; „nach dem Gelächter folgen die Tränen“; „eine Partie Schach ist wie ein Schwertkampf, man muss zuerst denken, bevor man seinen Zug macht“ und am wichtigsten: „Wu-Tang Clan is nuthin’ to fuck wit!“ n Der Wu-Tang Clan gastiert am 11. Juli in der Wiener Stadthalle D. Mit dabei als Special Guests sind keine geringeren als die US-Superstars Denzel Curry und J.I.D, gemeinsam mit den österreichischen HipHop-Legenden Waxolutionists.
Blood Red Shoes aus Brighton haben den lärmenden Punk der frühen Tage über 20 Jahre hinweg etwas aufgeweicht: Zuletzt erschien mit „Ghosts on Tape“ ein Album, das dunkel und düster ist, Carters Stimme kommt verhallt aus der Tiefe, bevor Ansell mit seinen Drums dazwischen grätscht und die Gitarre zu brüllen beginnt. Für die kommende Tour, die am 1. Oktober im Chelsea Station macht, hat man aber versprochen, sich auf die Punk-Wurzeln zu fokussieren ... Wir sind gespannt!
Tash Sultana kommt am 17. Juli nach einem Jahr viel zu langer Wartezeit endlich wieder in die Arena Open Air! Die non-binäre Multiinstrumentalistin aus Australien beherrscht Beatboxing ebenso perfekt wie das Musizieren mit ihrer Loop-Station, aber auch gemeinsam mit ihrer kongenialen Band, mit der sie mühelos zwischen Jazz, Soul, Folk, Reggae, Elektro und IndiePop changiert.
Foals aus England sind zum Trio geschrumpft und legen mit ihrem letztjährig erschienenen Album „Life is yours” Leichtbekömmliches auch für diesen Sommer vor, fernab jeder Krisenstimmung. Immerhin sind die 11 neuen Songs in einem Keller während eines der zahlreichen Lockdowns entstanden, kein Wunder also, dass die Foals nun danach trachten, die Sonne anzubeten – auch wenn wir dazu am 27. Juni in den Gasometer und nicht auf ein Festivalgelände müssen ...
Sascha Grammel kommt zwischen Februar und Juli 2024 mit seinem neuen Programm „Wünsch dir was” nach Bregenz, Linz, Wien, Wiener Neustadt und Graz. Zuckerwatte-süß und Puddingpulver-pfiffig punktet El Grammeloni auch diesmal wieder mit seinem unnachahmlichen, sich selbst nie allzu ernst nehmendem, kindlich-leichtem Humor ...
Das Donauinsel
Open Air
verspricht an drei Tagen vom 26. bis 28. Mai auf der Wiener Donauinsel trashige, dabei aber beste Unterhaltung mit grob 30 Acts an einem Wochenende! Den Anfang macht das „90er Festival” mit den geilsten Acts aus den Neunzigern, darunter Snap, Dr. Alban (Foto), Caught in the Act, La Bouche, Rednex und vielen mehr. Am zweiten Festivaltag wird ordentlich geballert, wenn die Insel dank Acts wie Peter Wackel, Markus Becker, Olaf Henning, Isi Glück und mehr zu Mallorca wird. Und schließlich, am letzten Tag, wummern die Beats über die Insel, wenn u. a. Künstler wie Claptone, Sasha & John Digweed, Len Faki ihre Turntables aufdrehen ...
Mit Mamma Mia! reist man dieses Jahr im Rahmen der Seefestspiele auf der Seebühne Mörbisch im Juli und August nach Griechenland, im Ohr die Kult-Hits „Dancing Queen”, „Chiquitita” oder „Money, Money, Money” von ABBA.
Die Wiener Festwochen finden heuer von 12. Mai bis 21. Juni statt und werden 36 Produktionen aus den Bereichen Theater, Oper, Musik, Tanz, Performance und bildende Kunst an insgesamt 20 Spielstätten vom Parlament bis zum Donaupark bieten. Gesamt öffnen die Festwochen 2023 wieder stärker das Tor zur Theaterwelt und bieten aktuelle Produktionen von internationalen Theatergrößen wie Simon McBurney (Bild; „Drive Your Plow Over the Bones of the Dead”), mit „Pinocchio”, „Skatepark” oder auch dem Biennale-Hit „Sun & Sea” wird auch verstärkt jüngeres Publikum angesprochen. In Kooperation mit österreichischen KünstlerInnen wie Toxische Pommes, Malarina oder David „Dave“ Scheid wird in der Serie „Comish” auch die Kabarett-Tradition der Festwochen neu belebt. Inhaltlich fokussiert man diese Saison auf AlltagsheldInnen und starke Frauen.
Was gibt es besseres als frisches Popcorn? Richtig: nichts! Mit der Popcorn-Maschine von pearl.de gibt es nicht nur im Kino, sondern auch zuhause Knusper-Spaß in großen Mengen! Egal ob süß oder salzig, mit der Popcorn-Maschine bringen sie schnell und einfach 85 Gramm Mais zum ploppen und werden schon nach kurzer Zeit mit frischem Popcorn verwöhnt! Und das beste ist, dass dank praktischer Warmhalte-Funktion alles schön frisch bleibt. Auf Knopfdruck können Sie auch den Innenraum beleuchten, sodass bei Ihrer Party auch das Auge mitisst! Im antihaftbeschichteten Edelstahl-Topf brennt zudem nichts an, die herausnehmbare Krümel-Schublade sammelt kleine Reste und kann schnell entleert werden. Der Popcorn-Maker „Circus” ist um € 349,99 unter pearl.at erhältlich.