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Serben sterben
Die gebürtige Serbin Malarina lädt zur Geschichtsstunde von Sarajewo bis Ibiza und verarbeitet in „Serben sterben langsam” den schmerzhaften Verlust HC Straches.
Marina Lackovic ist Malarina. Sie wurde in einem serbischen Dorf geboren, kam als Kindergartenkind nach Innsbruck und studierte Literaturwissenschaft. Mit ihrem Programm „Serben sterben langsam“ ist sie eine der großen Hoffnungen des heimischen Kabaretts, obwohl sie es eigentlich gar nicht auf eine Bühnenkarriere angelegt hatte. Bis 2025 wird sie ihr erfolgreiches erstes Solo noch spielen. Warum manche Zuseher dennoch den Saal verlassen und warum Malarina das sogar gut findet, erzählt sie im Interview.
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Was war dein erster Berufswunsch?
Auf jeden Fall nicht Kabarettistin. Ich wollte Astronautin werden. Ein richtiger Kinderwunsch. Später habe ich immer davon geträumt, etwas Kreatives zu machen. Ich habe aber nicht daran geglaubt und bin deshalb in die Handelsakademie gegangen.
Profitierst du heute davon und machst deine Steuererklärung selber? Die HAK bringt einem mittelviel. Wir haben ein Buchhaltungsprogramm gelernt, das es meines Wissens nach nur dort auf der HAK gibt. Aber irgendwo muss man halt maturieren. Im Anschluss habe ich eineinhalb Jahre Wirtschaftsrecht studiert und bin, um Vergleichende Literaturwissenschaft zu studieren und noch mehr, um Innsbruck zu entfliehen, nach Wien gegangen. Ich habe gekellnert und bald bei ORF Online zu arbeiten begonnen. Dadurch habe ich das Studium schleifen lassen.
Und wie bist du dann zum Kabarett gekommen? Ich hatte eigentlich gar keinen Bezug dazu. Daheim gab es kein Kabarett. Bei uns lief eher der serbische Sender RTS als ORF. Ich kannte nur Hader und Gunkl, die habe ich immer sehr geschätzt. Beim ganzen Rest, den ich nur peripher mitbekommen habe, habe ich mir gedacht: Das ist wahrscheinlich eh nicht meins. Gefallen hat mir der Politically Correct Comedy Club (PCCC) von Denice Bourbon in Wien. Ich habe gefragt, ob sie nicht Autoren suchen. Sie wollten aber, dass ich meine Texte selber vortrage. Mein erster Auftritt war dann im Dezember 2019.
Hast du dich gleich auf der Bühne wohlgefühlt? Man hat ja keine Wahl. Wenn man sich auf eine Bühne stellt, muss man performen. Die ersten Auftritte liefen sicher unter dem Motto „Fake it until you make it“.
„Serben sterben langsam“ ist ein großer Erfolg und läuft und läuft … Wie überrascht bist du darüber? Ich bin vor allem dankbar. Es ist keine Selbstverständlichkeit, mit einem Programm so lang auftreten zu dürfen. Ich werde es noch bis 2025 spielen. Normal sind zwei, vielleicht drei Jahre. Außer, man ist der Hader.
Du spielst mit Fake-Akzent lustvoll mit nationalen Klischees und rassistischen Zuschreibungen. Was war die Grundidee zu „Serben sterben langsam“? Ich schreibe über Menschen, die ich bei mir im Saal vermute. Wobei das Publikum sehr gemischt ist, sowohl vom Alter als auch von der Nationalität. Für Menschen aus Serbien ist der Stoff nicht leicht. Es passiert immer wieder, dass jemand während der Vorstellung aufsteht und geht. Und das passt auch so, dann habe ich mich klar genug ausgedrückt. Ich will nicht, dass Nazis zu mir kommen und bis zum Ende nicht checken, dass sie hier falsch sind.
Wie landen die bei dir? Die haben nur einen kurzen Ausschnitt im Internet gesehen, bevor sie in die Vorstellung kommen. Irgendwann checken sie, dass sie verarscht werden. Das gilt übrigens sowohl für Österreicher als auch für Serben.
Diese Leute fühlen sich bei dir unwohl, würde man heute sagen. Apropos: Wie wohl fühlst du dich in der Kabarettwelt? Sehr wohl. Ich kann mich sehr gut assimilieren und ich kann gut mit Menschen. Klar: Die ersten zwei, drei Aufzeichnungen von „Was gibt es Neues?“ haben ein bisschen was davon, als hätte man sich zu einem Stammtisch gesetzt: die Anderen kennen einander schon so gut. Aber inzwischen buchen sie auch mal zwei Frauen in eine Sendung. Es gibt ja genug lustige Frauen in