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Ein ziemlich gu
My Ugly Clementine, das sind drei schon für sich stehend herausragende Musikerinnen: Sophie Lindinger ist Teil von Leyya und hat im Frühjahr ihr fantastisches Solo-Debüt veröffentlicht, Mira Lu Kovacs füllt schon länger solo die Hallen, und Nastasja Ronck spielt bei der Indie-Sensation Sharktank. Noch mit Kem Kolleritsch am Schlagzeug hat man 2020 das Debüt „Vitamin C” veröffentlicht, nun schafft man auf ein Trio verdichtet mit „The Good Life” den Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit.
Euer neues Album heißt „The Good Life“. Was bedeutet gutes Leben für euch? Nastasja Ronck: Wir haben immer im Kopf: Man muss dies machen und jenes erreichen, dann hat man ein gutes Leben. Man optimiert immer in Richtung bestes Leben. Eigentlich ist das aber unerreichbar. Wenn es halbwegs passt, dann ist es eigentlich schon gut.
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Mira Lu Kovacs: Viele Dinge sind strukturell bedingt. Ob man gewisse Vorteile hat im Leben oder nicht. Schon die Chance auf ein gutes Leben ist durch gewisse Privilegien vorausgesetzt, die man mitbekommt.
Inwiefern haben solche Gedanken die Songs und Texte beeinflusst? Mira: Wir haben uns viel mit dem ständigen Hustle auseinandergesetzt. Irgendwann weiß man nicht mehr, warum man alle die Dinge tut, die man tut. Man ist in einem Strudel drin.
Wenn man dann mal pausiert wie wir alle während Covid, stellt man fest: Muss ich eigentlich so krass husteln? Was will ich? Muss ich Geld anhäufen? Will ich fancy Sachen kaufen? Muss ich jedes Jahr den krassesten Urlaub machen? Oder brauche ich vielleicht einen schönen Ausblick, oder Ausflüge mit Freundinnen? Was brauche ich denn wirklich? Lebe ich das Leben, das ich habe möchte? Oder laufe ich nur die ganze Zeit?
Wo steht ihr gerade im Leben? Mira: Ich bin persönlich in einen guten Rhythmus reingekommen. Mein Beruf erfüllt mich unglaublich. Ich kann mit meinen besten Freundinnen zusammenarbeiten, mit ihnen politische Diskussionen führen und fühle mich emotional gut aufgehoben. Ich kann mit ihnen Minigolf spielen, gut essen und Alkohol trinken. Eigentlich ist das schon ein ziemlich gutes Leben.
Nastasja: Ich bin auf einem guten Weg dahin. So lang wie Mira mache ich noch nicht Musik. Ich schließe gerade meinen Master ab und bin noch im Übergang dahin, dass ich von Selbständigkeit leben kann. Als Band habe ich das Gefühl, es geht in die richtige Richtung.
Ihr werde als Supergroup bezeichnet. Seht ihr das auch so? Mira: Nein, natürlich nicht. Wir sind einfach drei gute Freundinnen, die gemeinsam eine Band haben. Das ist über die Jahre so gekommen. Sophie hat mit Leyya schon sehr viel gemacht, ich auch. Vor einigen Jahren haben wir uns kennengelernt. Und immer wieder darüber fantasiert, irgendwann mal eine Band zu gründen. Wir haben uns langsam angenähert. In den letzten zwei Jahren sind wir sehr zusammengewachsen. Wir drei. Wir haben jeden Tag Kontakt. Es ist eine Nähe und ein Vertrauen entstanden. Dieses Fundament ist nur noch schwer zu erschüttern. Das gilt auch musikalisch. Verbindend war die Sehnsucht nach einer Band, bei der man alles nicht zu ernst nimmt.
Wie funktioniert das Songschreiben zu dritt? Ich kann mir das schwer vorstellen. Mira: Das ist eine urgute Frage. Es ist nämlich ein bissl ein Märchen, dass das einfach so geht. Aber es hat zum Glück gepasst, wir haben uns darauf eingelassen, uns im Studio getroffen oder Sachen hin und her geschickt.
Sophie kommt mit Teil A daher, Nasti schreibt Teil B, ich noch Teil C und plötzlich haben wir einen Song. Es hat sich wahnsinnig gut gefügt. Wahrscheinlich gibt es auch mal Zeiten, wo man sich nicht so perfekt trifft. Ein ganz elementares Ding ist Zeit. Aber wenn du dir viel Zeit nimmst, kann ganz viel Gutes passieren.
Nastasja: Und es braucht Kommunikation. Wir sind drei Freundinnen, die ständig miteinander kommunizieren. Wir sind drei Leute mit einem Singer/Songwriter-Zugang, aber aus verschiedenen musikalischen Welten. Da muss man sich drüber austauschen.