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Drei Österreicher am Tableau

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Drei ÖsterreicherInnen am Tableau

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Hans Platzgumer | Drei Sekunden Jetzt

Wie in allen seinen Büchern steht auch in diesem die Suche nach sich selbst im Mittelpunkt. Als François als Baby im Einkaufswagen eines Supermarktes abgestellt wird, kommt er in einen lieblosen Haushalt. Sobald er alt genug ist, flieht er aus diesem unglücklichen Leben und strandet schließlich in einem Hotel an der Küste von Marseille, wo er undurchsichtige Hilfsjobs für den zwielichtigen Geschäftsführer übernimmt. Nach einem mysteriösen Todesfall im Hotel muss er untertauchen. Was als Selbstfindungstrip beginnt, wird zu einer abenteuerlichen Flucht, die François bis ins winterliche Kanada bringt, wo er nicht nur psychisch an seine Grenzen stößt. Der Autor und Musiker Platzgumer ist viel gereist und hat in unterschiedlichsten Ecken der Welt gelebt. Egal ob Marseille, die französische Küste, New York oder Montreal – in all seinen Büchern ist die Atmosphäre deutlich spürbar!

von Anna Roschger

Zsolnay, 256 S., € 22,70

Mareike Fallwickl | Dunkelgrün fast schwarz

Als Marie mit ihrem kleinen Sohn in ein einsames Berg dorf zieht, könnte sie eigentlich froh sein, dass der feinfühlige Moritz so schnell einen Freund findet, den er bedingungslos liebt. Doch von Anfang an empfindet sie Raffaels Dominanz über ihren Sohn als gefährlich. Aber auch nach den ersten Bissspuren auf Moritz’ Körper unternimmt sie nichts gegen diese Freundschaft.Als im Teenageralter Johanna zu ihnen stößt, entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte, die alle beschädigt zurücklässt. Sechzehn Jahre danach – alle haben sich längst ein neues Leben aufgebaut – steht plötzlich Raffael vor Moritz’ Tür und bringt Dinge ans Licht, die lang unterdrückte Gefühle zurück an die Oberfläche bringen. In der Zeit hin- und herspringend und immer aus der Sicht eines anderen Protagonisten webt Mareike Fallwickl eine dichte Story, von der man sofort gepackt wird. Und nach der man überlegt, in welcher Farbe man wohl selbst leuchtet ...

von Teresa Giller

Frankfurter Verlagsanstalt, 480 S., € 24,70

Heinrich Steinfest | Die Büglerin

Als Tonia Schreibers geliebte Nichte bei einer Schießerei stirbt, bricht für Tonia eine Welt zusammen. Im Gefühl, die Nichte nicht beschützt zu haben, bestraft sie sich selbst: Sie verlässt ihr gut situiertes Leben in Wien, ihren Job als Meeresbiologin, ihr Haus und ihre Freunde und geht nach Deutschland, um dort als Büglerin zu leben. Ihr Leben plätschert jahrelang dahin, bis sie in der Bügelwäsche einer Kundin ein Hemd mit einem vertrauten Rechteck findet. Ein Rechteck, wie es der Amokläufer und Möder ihrer Nichte als Tätowierung auf der Brust trug. Wer Steinfest kennt, dem ist klar, dass die Krimihandlung quasi nur ein Band ist, mit dem Geschichten und Bilder verknüpft sind, Abschweifungen und Vergleiche wie dieser: Der neue Bekannte Tonias sieht in Bade hose aus, als hätte er einen Seelöwen verschluckt – im Gegensatz zu Angela Merkel, die aussieht, als hätte sie Mao Zedong verschluckt ... Ganz großes Lesevergnügen!

von Teresa Giller

Piper, ca. 288 S., € 20,60

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