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Salz – Baustein des Lebens

Salz

Baustein des Lebens

Nach dem Chemiker Justus von Liebig (1803 bis 1873) „ist Salz unter allen Edelsteinen, die uns die Erde schenkt, der Kostbarste“! Nun haben Salze keine Eigenschaften, die sie als Edelstein auszeichnen würden. Sie haben eine Härte, die nicht annähernd an Quarz reicht doch sie sollten härter sein. Sie sind gar nicht so selten und damit exklusiv und teuer und doch gab es Machtgerangel und sogar Kriege um das „weiße“ Gold“. Einzig über ihre Farbe könnte man noch diskutieren; zum Beispiel gerade in der Mineralogischen Sammlung an der Universität Jena.Denn hier gibt es eine Sonderausstellung, bei der sich alles um das „Weiße Gold“ dreht. Nach Plinius d. Ä. wurde schon vor ca. 2000 Jahren folgender Ausspruch getätigt „Sonne und Salz sind unentbehrlich für alles Leben“… Die Römer haben den Bergbau auf Salz in der spanischen Stadt Cardona betrieben. Es gibt ein kräftig orange rotes Salz von Cardona, welches neben lithiumhaltigem Salz aus den USA und farbig geschichtetem Salz aus Russland, Souvenirs aus Polen und weiteren fernen Lokalitäten anzuschauen ist. Im Zentrum der Ausstellung stehen die deutschen Zechsteinlagerstätten. Innerhalb der vier großen Ausscheidungszyklen Werra-, Staßfurt-, Leine- und Allerserie vor circa 200 Millionen Jahren führte die Konzentration des Meerwassers in bestimmten Bereichen nicht nur zur Bildung von Halit, sondern auch von den wirtschaftlich interessanten Magnesium- und Kalisalzen.

Salzbergbau im mitteldeutschen Raum begann 1852 in Staßfurt mit dem Abteufen von 2 Schächten. Um 1907 gab es im damaligen deutschen Raum etwa 60 aktive Schächte zur Gewinnung von Kalisalz. Besonders in der Nachphase aktiven Bergbaus entstehen häufig sekundäre Minerale. Hier gibt es ein besonders schönes Exemplar von Gips auf Halit zu bestaunen. Halit, auch Steinsalz genannt, tritt in seiner typischen Würfelform auf. Farblose Halit Halit Kristalle im UV-Licht Kristalle werden von bernsteinfarbenen, mehrere cm langen Gipskristallen durchwachsen. Ein echtes Sammlerstück! Schon im Tageslicht gibt es an der Stufe einiges zu entdecken; so bilden die Gipskristalle häufig Schwalbenschwanz-Zwillinge aus. Und dann zeigt die Stufe im UV-Licht Lumineszenz. Halit leuchtet rot, der Gips weiß-blau im kurzwelligen UV-Bereich. Während einer Führung kann dieser Effekt auch beobachtet werden. Die Stufe gehört zu den Neueingängen der letzten Jahre und ist das Geschenk eines Sammlers. Mehr als 150 Salzproben aus Deutschland und auch von internationalen Lokalitäten wurden für die Sonderausstellung zusammengetragen. Die Vielfarbigkeit der Salze kann an einzelnen Stufen, aber besonders konzentriert in den sog. „bunten Salzgläsern“ diverser Fundstellen bewundert werden. Solche Gläser dienten und dienen als Aufbewahrungsmöglichkeit repräsentativer Salzproben, als Belegsammlung, zur Demonstration auf Messen und bei Verkaufsgesprächen oder einfach als touristisches Mitbringsel. Die Sonderausstellung wird noch bis zum 6. September 2021 gezeigt. Für Besuche und Veranstaltungen wird pandemiebedingt um Anmeldung gebeten: minmuseum@uni.jena.de oder 03641/948714)! Infos und Ankündigungen stehen in der Tagespresse, Veranstaltungskalendern bzw. sind unter www.minsmlg.uni-jena.de zu finden. Dr. Birgit Kreher-Hartmann

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