FZ Fränkische
Zeitung
Die Wochenzeitung in Oberfranken: vor allem fränkisch - manchmal zänkisch Nach den Richtlinien von BVDA und BDZV geprüfte und verteilte Gesamtauflage 95.743 redaktion@fraenkischezeitung.de, Tel. 0921/500331 3. Jahrgang / Nr. 16 / 21.April 2010
Sorge der Vereine Mögliche Stadion-Verpachtung erhitzt die Gemüter
Bayreuth - Nach Informationen der Fränkischen Zeitung gibt es zwischen der Unternehmensgruppe Femto GmbH mit Sitz in der Nürnberger Straße und der Spielvereinigung Bayreuth Gespräche über ein langfristiges Sponsoring. Die Femto GmbH dürfte somit bei den Planungen, das Hans-WalterWild-Stadion zu pachten, eine erhebliche Rolle spielen. Beide Seiten wollten sich hierzu jedoch derzeit nicht äußern. Ein Dementi gab es allerdings auch nicht. Bei der Femto-Gruppe handelt es sich um Unternehmen, die in verschiedenen Bereichen tätig sind, so unter anderem in der Elektro- und Solartechnik. In Bayreuth betreibt die Gruppe zudem das Braunbierhaus. Nach eigenen Angaben ist man an verschiedenen Standorten in Deutschland tätig, insgesamt arbeiten für die Gruppe rund 600 Mitarbeiter. Die Absicht der Spielvereinigung Bayreuth, das Hans-Walter-Wild-Stadion zu pachten, wird heute (Mittwoch) Abend bei einer Sitzung des Stadtsportverbandes diskutiert. Es dürfte eine spannende Sitzung werden. Das Stimmungsbild bei anderen Vereinsvertretern zu den Plänen der SpVgg ist unterschiedlich. Andreas Berghammer, Vorsitzender des Handballvereins HaSpo: „Ich wün-
Luftbild: A. Türk
sche mir mehr Transparenz, es ist vieles nebulös.“ Der 2. Vorsitzende des FC Bayreuth, Jürgen Langner, sagt: „Es ist nicht in Ordnung, dass ein Verein ein Stadion, das mit Steuergeldern bezahlt wurde, pachtet. Im Augenblick wenden wir uns an das Sportamt. Müssen wir künftig einen Kniefall vor der Spielvereinigung machen?“ Halil Tasdelen, Vorsitzender des TFC Bayreuth, sagt: „Wir sind sehr skeptisch. Durch diese Entwicklung sehen sich die kleinen Vereine in ihrer Existenz bedroht. So gerne wir die Altstadt unterstützen, aber es ist ein Punkt erreicht, an dem es schwierig wird.“ Der Vorsitzende des FSV Bayreuth, Heinrich Friedlein, sagt: „Wir sehen das sehr kritisch. In Weiden ist die Verpachtung des Stadions
ja gerade in die Hose gegangen.“ Harry Franken, Vorsitzender der Schützengilde St. Georgen, meint zu diesem Thema: „Man fragt sich als normaler Bürger wie bei einem Sportverein, der in der fünften Liga spielt, so etwas gehen soll.“
„20 Jahre sind eine lange Zeit“ Uli Eichbaum, Teammanager der Basketballer des BBC, sagt: „Für eine Kommune ist zu überlegen, ob man so etwas aus der Hand gibt. Ein Mietvertrag über 20 Jahre ist eine lange Zeit. Jeder Sponsor, der heute erscheint, kann auch morgen wieder weg sein.“ Für die Bogenschützen der Bayreuther Turnerschaft sagt Edmund Ritter: „Wir sind beunruhigt. Wir nut-
zen im Winter dort einen Raum und haben Sorge, dass wir diesen nicht mehr bekommen.“ Nach Ansicht der Spielvereinigung ist eine Pacht des Stadions die einzige Möglichkeit, den Verein zu retten. Der Vorstand der Spielvereinigung, Dr. Wolfgang Gruber, sagt gegenüber der Fränkischen Zeitung: „Unsere Pläne stellen keinerlei Behinderung für andere Vereine dar. Das Stadion verursacht Kosten in beträchtlicher Höhe für die Stadt. Wenn wir es pachten, liegen die Vorteile auf beiden Seiten. Es gibt objektiv nichts, was dagegen spricht.“ Gruber wiederholte gegenüber der Fränkischen Zeitung noch einmal seine klare Position: „Wenn wir bis zum 30. Juni keine Lösung finden, ist Schluss.“ the
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