SONNTAG in
FRANKEN Nr. 6 - 1. Jahrgang
Sonntag, 8. November 2009
Auflage: 95.066
M Bettler bearbeiten Bayreuth – Seite 3 M Vor 20 Jahren fiel die Mauer: Ein deutscher Glücksmoment – Seite 4 M Im Porträt: Die Regionalbischöfin Dorothea Greiner – Seite 9 M Six Pack im Interview – Seiten 20/21 M Die Museumsnacht in Bayreuth (Foto) – Seite 22
Investitionen statt Schließung
Karstadt bleibt in Bayreuth D
as Zittern hat ein Ende. Während bundesweit bis zu 17 Karstadt-Filialen schließen müssen, wird das Kaufhaus am Bayreuther Markt ab Montag modernisiert. Wie der Bayreuther Karstadt-Chef Volker Knauer gestern dem „Sonntag in Franken“ bestätigte, beginnen schon am morgigen Montag die Sanierungsarbeiten. Knauer: „Wir investieren 200.000 Euro.“ Mehr zu Karstadt auf Seite 6.
Neue Serie auf Seite 7
Helden des Alltags Sie stehen für Gemeinsinn und Mitmenschlichkeit. Sie wirken bescheiden und doch nachhaltig. Kaum, dass sie ihre Stimme erheben, und wenn, dann um für andere zu kämpfen: die Mutter, die ihren Sohn und ein ausländisches Kind regelmäßig bei den Hausaufgaben betreut. Der Opa, der in der Gemeindebücherei Kindern vorliest. Die Jungendgruppe, die sich in ihrer Freizeit um die Renaturierung eines Baches kümmert. Oder der Handwerksmeister, der den Start in die Freiberuflichkeit mit Sachverstand und Einfühlungsvermögen begleitet. Das sind unsere Helden des Alltags. Ihnen widmen wir diese Serie. Sie kennen solche Engel? Dann schreiben Sie uns. Wir stellen Ihre Engel vor – immer wieder sonntags. M redaktion@sonntag-in-franken.de
WIR VON HIER
Sonntag, 8. November 2009
Seite 2
Einschreiben
Lieber Herr Westerwelle, ich finde das klasse, wie Sie als Außenminister der neuen Bundesregierung schon kurz nach der Amtsübernahme staatstragend agieren. Wenn Sie nun eine ehrliche Bestandsaufnahme des deutschen Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan fordern, kann man Ihnen nur zustimmen. Und wenn Sie „Bild“
WETTER M Vorhersage Am Mittwoch und Donnerstag bleibt es im Osten und Süden trüb mit zeitweisem Regen oder Sprühregen und etwas Schneefall im Bergland. Im Westen und Südwesten Bayerns ist es zunächst meist neblig-trüb oder hochnebelartig bewölkt. Nur vorübergehend lockern die Wolken auf. Am Donnerstag kommt auch dort wahrscheinlich Regen auf. Im Osten und Süden lässt dann der Regen nach. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 2 und 7, im höheren Bergland um null Grad. Der zunächst noch mäßige Nordostwind wird allmählich schwächer und kommt am Donnerstag aus unterschiedlichen Richtungen.
sagen, „wir müssen den Bürgern in die Augen schauen und ehrlich sagen, wie die Lage ist“, dann haben Sie uns endgültig auf Ihrer Seite. Wir meinen sogar, dass dieser Satz nicht nur für die Sparte Verteidigung (Ist das nicht das Ressort von „unserem“ kt?), sondern für alle Politikbereiche jetzt und für alle Zeit
Gültigkeit haben sollte. Also: Vielleicht schauen Sie den Bürgern auch mal in die Augen und sagen Ihnen ehrlich, wie es mit der Gesundheitspolitik werden und woher das Geld für die geplanten Steuersenkungen kommen soll. Mensch Westerwelle: Ihr Appell zur Ehrlichkeit ist ein großer Wurf.
Das Sonntagswetter in der Region N W
3
Kulmbach O
S
7° 1°
Bischofsgrün
5° 2°
Bayreuth
6° 2°
Hollfeld
6° 1°
Pegnitz
M Biowetter Wetterfühlige verspüren bei der derzeitigen Wetterlage zunächst noch positive Reize. Allerdings kündigt fallender Luftdruck eine bevorstehende Wetterumstellung an. Dadurch neigen empfindliche Menschen mitunter bereits zu innerer Unruhe und steigender Schmerzempfindlichkeit.
M Bauernregeln 11. November: Wenn um St. Martin Regen fällt, ist`s um den Weizen schlecht bestellt. 15. November: Der heilige Leopold ist dem Altweibersommer hold.
Und er kommt zur rechten Zeit. Schließlich würden schon heute 16 Prozent der Deutschen anders wählen, als sie es bei der Bundestagswahl taten. Allerdings konnten diese 16 Prozent ja nicht ahnen, dass Sie es jetzt auch noch ehrlich meinen in der Politik. M Gert-Dieter Meier
Speichersdorf
6° 1° 5° 2°
Die nächsten Tage in Bayreuth Montag
5° 3°
Dienstag
5° 2°
Mittwoch
5° 2°
Donnerstag
5° 2°
Seite 3
Sonntag, 8. November 2009
WIR VON HIER
Foto: Lammel
Skrupelloser Chef kassiert ab
Die Bettler-Bande Ein jämmerliches Bild: Der Mann kniet auf dem kalten Pflaster und streckt mit traurigem Blick den Passanten seine Hand entgegen.
D
iese Szene spielt sich derzeit täglich in der Fußgängerzone in Bayreuth ab. Eine offenbar organisierte Bettlergruppe aus Ungarn in verschlissener, verschmutzter Kleidung will Mitleid erregen und hofft auf Geldspenden der Vorübergehenden. Einer der Bettler mit braunen Haaren und Dschingis-Khan-Schnurrbart ist um die 50 Jahre alt, trägt einen durchnässten Parka und wischt sich gerade das Wasser aus dem Gesicht. Selbst bei strömendem Regen kniet er
auf einer Plastiktüte auf dem Boden und blickt tieftraurig drein. Wo kommen Sie her?, fragt der Reporter. „Hungaria“ , antwortet der Bettler leise. Aus Ungarn also. 2,70 Euro hat er gerade in der ausgestreckten Hand. Was ist mit seiner Familie? Er steht kurz auf, kramt seinen verschlissenen, braunen Geldbeutel hervor und zeigt stolz ein Bild seiner vier Kinder: Zwei Mädchen im Alter von vielleicht zwölf bis 14 Jahren und zwei Buben, die unter zehn Jahre alt sind. Die Mädchen tragen weiße Blusen und lange schwarze Haare, alle vier wirken ordentlich und wohlgenährt. Ob sie jetzt auch betteln, lässt sich nicht erkunden. Die Verständigung ist schwer, und nur mit Händen und Füßen möglich. Der Mann kann oder will kein Deutsch verstehen. Er
sei im Auto nach Bayreuth gekommen, macht er noch deutlich, und schlafe nachts „im Park“. Doch wer steckt dahinter? Wie Passanten berichten, ist ein besser angezogener jüngerer Mann in Jeans offenbar der Chef der Bettler. Er tauchte einmal auf und las zweien davon so richtig die Leviten. Die Bettler stehen dem Anschein nach ziemlich unter Druck, denn wer würde sich bei sieben Grad Celsius und Regen schon freiwillig aufs kalte Pflaster setzen? Eine Frau hatte beobachtet, wie einer der Bettler abends recht rüde von einem jüngeren Mann mitgenommen wurde. Das Geschäft mit dem Mitleid ist lukrativ: Bis zu 90 Euro sammelt ein Bettler am Tag ein. Das Geld kassiert der Chef. M Peter Engelbrecht
M Info
Betteln verboten In der Stadt Bayreuth ist das Betteln verboten. Eine Sondernutzungssatzung der Kommune sieht das so vor. Wer dagegen verstößt, dem droht ein Bußgeld. Die Polizei stellt das „Bettelgut“ sicher, das Geld wird eingezogen und dann mit dem Bußgeldbescheid verrechnet. Über die aktuell auftretenden Bettler aus Ungarn war der Stadtverwaltung bislang nichts bekannt, es seien auch keine Beschwerden eingegangen, berichtet Stadtsprecher Joachim Oppold. Der Außendienst des Ordnungsamtes werde sich der Sache annehmen, hieß es. Die Polizei will die Bettler überprüfen. „Beim Auftauchen einer Streife waren sie schnell verschwunden“, so Polizeisprecher Michael Ittner. eng
NACHRICHTEN
Sonntag, 8. November 2009
Umfrage:
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Rechtzeitig zum 20. Jahrestag des Mauerfalls ist in Berlin die East Side Gallery nach aufwendiger Sanierung wieder, eröffnet worden. Foto: dpa
16 Prozent sind schon enttäuscht 76 Prozent der Deutschen würden heute noch einmal genauso wählen wie bei der Bundestagswahl am 27. September. Zugleich würden sich aber auch 16 Prozent der Wähler nun für eine andere Partei entscheiden, ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag der „Bild am Sonntag“. Unter den Ostdeutschen sei der Anteil derer, die ihre Wahl bereuen, mit 28 Prozent deutlich größer als in Westdeutschland (13 Prozent). M
Vor 20 Jahren fiel die Mauer
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Deutscher Glücksmoment Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Rolle der DDR-Bürgerrechtler und der Kirchen beim Fall der Mauer am 9. November 1989 gewürdigt. Die Bürgerrechtler hätten „durch ihr mutiges Eintreten für Freiheit und Demokratie ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Maueröffnung möglich wurde“, sagte Merkel am Samstag in ihrer Video-Botschaft im Internet.
D
ie CDU-Vorsitzende hob auch die Rolle der Kirchen hervor. „Die Kirchen haben einen Schutz gegeben in der ehemaligen DDR, um Meinungsfreiheit leinkl. einem Glas Prosecco ben zu können, und sie waren mutiSilveStermenü ge Begleiter in der Phase der MonTolle Stimmung und garantiert tagsdemonstrationen und Friedensgute Laune mit Bolle und Schatz gebete.“ und einem feinen Menü der Extraklasse, inklusive Dessertbuffet, Am Montag (9. November) feiert Mitternachtssuppe, Weißwürste, Deutschland den Fall der Mauer vor Saure Zipfel... 20 Jahren mit einem Fest der Freiheit p. P. 87,- EUR in Berlin. Die Staats- oder Regieinkl. Champagner zum Aperitif rungschefs aller EU-MitgliedsstaaOberkonnersreuther Str. 6 · Bayreuth Tel. 0921/52883 · www.sudpfanne.de ten, US-Außenministerin Hillary Clinton und der russische Präsident DmiBitte reservieren Sie rechtzeitig. An den Adventssonntagen ab 10.00 Uhr bereiten wir für Sie kleine und große Leckereien vom Brunchbuffet. p. P. 27,50 EUR
tri Medwedew werden zu den Feierlichkeiten in der deutschen Hauptstadt erwartet. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hob die Bedeutung der Hauptstadt als „Ort der Freiheit“ hervor: Die Stadt sei zur ersten Adresse für all jene geworden, die den „Traum der Freiheit“ leben wollten. Am 9. November erinnert Deutschland aber auch an die Pogromnacht von 1938 und die Verfolgung tausender jüdischer Bürger durch die Nationalsozialisten.
Wider den Schlussstrich Merkel will am Montag mit Vertretern von Bürgerrechtlern und Kirchen sowie Zeitzeugen, die am Abend des 9. November 1989 über die Brücke der Bornholmer Straße in den Westteil Berlins drängten, diesen Weg noch einmal gehen. An diesem Übergang zwischen den Stadtteilen Prenzlauer Berg (Ost) und Wedding (West) war die Mauer zuerst durchlässig geworden, und auch Merkel selbst hatte den Übergang damals benutzt. „Der 9. November 1989 ist der glücklichste Tag der jüngeren deutschen Geschichte“, sagt sie jetzt.
Die Kanzlerin sprach sich mit Nachdruck gegen einen Schlussstrich unter die DDR-Geschichte aus. „Einen Schlussstrich ziehen zu wollen heißt, etwas verdrängen zu wollen“, sagte sie der „Leipziger Volkszeitung“ (Samstag). „Erstens funktioniert das nie und zweitens bin ich der Überzeugung, dass wir die Erinnerung an das Geschehene wachhalten müssen, um die Zukunft zu gestalten“, sagte Merkel. Zuvor hatte der mit den Stimmen von SPD und Linkspartei am Freitag wiedergewählte Ministerpräsident von Brandenburg, Matthias Platzeck (SPD), zur Versöhnung aufgerufen. Er regte an, in die Zukunft zu schauen. Im Verhältnis zur Linkspartei als Nachfolgeorganisation der SED gehe es „immer auch um die Last der Geschichte“, schrieb er im „Spiegel“. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erwartet in zehn Jahren annähernd gleiche Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland. „2019 werden die ostdeutschen Länder dann annähernd auf dem gleichen wirtschaftlichen Niveau sein wie der Durchschnitt der westdeutschen Länder“, sagte de Maizière. M
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NACHRICHTEN
Sonntag, 8. November 2009
Amerika hat eine neue Heldin:
Kimberly stoppt den Killer Die USA stehen auch zwei Tage nach dem folgenschwersten Massaker innerhalb der US-Streitkräfte weiter unter Schock. Amerika habe in Fort Hood „das Schlimmste“ gesehen, was Menschen anrichten könnten, sagte US-Präsident Barack Obama in seiner am Samstag veröffentlichten Videoansprache.
E
r ordnete an, die Flaggen am Weißen Haus und allen Bundesgebäuden im Land bis zum Mittwoch, dem Tag der Kriegsveteranen, auf Halbmast zu setzen. Bei dem Amoklauf des MilitärPsychiaters Nidal Malik Hasan auf dem Militärstützpunkt Fort Hood in Texas waren am Donnerstag 13 Menschen getötet und weitere 38 verletzt worden. Der Täter, offensichtlich ein strenggläubiger Muslim, soll Augenzeugen zufolge vor dem Blutbad „Allahu Akhbar“ (Gott ist groß) gerufen haben. Der US-Präsident sprach in seiner Rede von einem „Verbrechen gegen die Nation“. Er lobte Mut
und Einsatz der Helfer in Fort Hood. US-Medien feierten die 34-jährige Kimberly Denise Munley als Heldin von Fort Hood. Die städtische Polizistin war es demnach, die den Täter schließlich niederschoss, obwohl sie selbst mehrfach verwundet war. Hasan stieß bei seinem Blutbad auf wehrlose Soldaten, weil das Mitbringen von Waffen in der Militäreinrichtung verboten war. Der Täter musste die Waffen eingeschmuggelt haben.
Kampfunfähig Die Polizistin war kurz nach dem Notruf am Ort des Geschehens eingetroffen. Wie die „New York Times“ berichtete, habe sie Hasan entdeckt, als der einem verwundeten Soldaten hinterhergejagt sei. Die zierliche Beamtin habe ihre Waffe gezogen und und auf den Todesschützen geschossen, der das Feuer erwiderte und sie verletzte. Sie sei dennoch weiter schießend auf ihn zugerannt und hätte ihn schließlich mit mehreren Kugeln so verletzt, dass er kampfunfähig zusammenbrach. Die Polizistin, die als begeisterte Jägerin und Surferin beschrieben
Voller Schmerz zeigt Juan Guillermo Velez, der Vater der Soldatin Francheska Velez (Bild), dem Fotografen ein Foto seiner Tochter. Sie ist eines von insgesamt 13 Opfern, das beim Amoklauf in Fort Hood/USA ums Leben kam. Foto: dpa
Sie ist 34, sie ist eine Heldin: Kimberly Denise Munley stoppte den Amokläufer in Fort Hood. Foto: ap
wird, war vermutlich die Hauptverantwortliche für die Beendigung des Massakers. „Sie ist eine wahre Heldin. Sie hatte die Ausbildung, sie wusste, was zu tun war, und sie hatte den Mut, es zu tun – und indem sie es tat, rettete sie das Leben Unzähliger“, sagte der Leiter des Notfalldienstes auf dem Stützpunkt, Chuck Medley. Auch am Samstag gab es noch keine völlige Klarheit über das Tatmotiv, allerdings mehrten sich die Hinweise, dass Major Nidal Malik Hasan einen religiös fanatischen Hintergrund hatte. Der 39-Jährige sollte gegen seinen Willen vom USMilitär nach Afghanistan entsandt werden. Hasan hatte in den Tagen vor der Tat begonnen, sein Hab und Gut zu verschenken, darunter seinen Koran. M
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NACHRICHTEN
Sonntag, 8. November 2009
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Volker Knauer:
„Wir investieren 200.000 Euro“ Das ist die gute Nachricht zum Sonntag: Die Bayreuther KarstadtNiederlassung steht nicht mehr auf der Kippe! Zwar wollte der Bayreuther Karstadt-Chef Volker Knauer (Foto) die gestrigen Verhandlungen in Essen (siehe Bericht unten) nicht weiter kommentieren, eines aber sagte er doch: „Wir investieren ab Montag 200.000 Euro in unser Haus!“
Laut Knauer wird die Sportabteilung von 650 auf rund 900 Quadratmeter vergrößert. Außerdem werden in der 2. Etage drei Young-Fashion-Shops entstehen. Untrügliche Signale also, dass die Ampel bei Karstadt in Bayreuth auf Grün steht. Knauer zum „Sonntag in Franken“: „Dass wir in das Bayreuther Haus investieren, ist ein klares Zeichen dafür, dass es am Standort Bayreuth weitergeht.“ Eine Nachricht, die der Innenstadthandel ebenso wie die Bayreuther Bevölkerung mit großer Freude zur Kenntnis nimmt. M Gert-Dieter Meier
Weiter geht’s: Statt Schließung steht bei Karstadt in Bayreuth Sanierung auf dem Programm. Foto: Lammel
Die Karstadt-Krise:
Mitarbeiter opfern 150 Mios A
Mit dem Verzicht auf insgesamt 150 Millionen Euro haben die Karstadt-Beschäftigten die Weichen für eine Rettung der insolventen Warenhauskette gestellt. Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane bezifferte am Samstag den Beitrag der rund 28.000 KarstadtMitarbeiter auf 150 Millionen Euro jährlich. Das Geld werde zunächst auf ein Treuhandkonto gelegt, solange das Unternehmen in der Insolvenz sei.
uf dem Weg zur Sanierung des Warenhausriesen Karstadt muss Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg noch einige Hürden nehmen. Mit ihrem auf einen Zeitraum von drei Jahren verteilten Sanierungsbeitrag von 150 Millionen Euro haben die Beschäftigten des Unternehmens ihren Beitrag geleistet. Nun müssen die anderen Beteiligten wie Vermieter, Dienstleister und Lieferanten folgen und ebenfalls Opfer bringen. Erklärtes Ziel sei es weiterhin, das Unternehmen als Ganzes zu erhalten, betonte der Warenhaus-Beauftragte von Görg, Rolf Weidmann. Dabei
werden nicht alle der derzeit 126 Karstadt Waren- und Sporthäuser auch eine Zukunft haben. 17 nicht genannte Warenhäuser stehen derzeit noch auf der Streichliste des Insolvenzverwalters, ursprünglich sollten bis zu 19 Häuser schließen. „Das ist eine bittere Pille für die Beschäftigten“, sagte ver.di-Vizechefin Mönig-Raane. Die Gewerkschaft hofft, dass die Zahl der vor der Schließung stehenden Häuser noch nach unten korrigiert werden kann. Sollte dies nicht gelingen, stünden Jobs in vierstelliger Größenordnung zur Disposition, warnte Mönig-Raane. Bereits am Dienstag will Insolvenzverwalter
Görg den Karstadt- Gläubigern einen Insolvenzplan vorstellen. Bislang sind jedoch Vermieter, Lieferanten und weitere Dienstleister des Warenhausunternehmens noch nicht mit ihren Sanierungsbeiträgen mit im Boot. Die Gespräche darüber würden sich voraussichtlich noch hinziehen, hieß es. Mit einem Sanierungsplan in der Tasche möchte Görg die Suche nach einem Investor vorantreiben. Ganz oben auf der Wunschliste steht dabei der Erhalt des Warenhausunternehmens als Ganzes. Dafür soll nun zunächst ein Interessent gefunden werden. M
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Sonntag, 8. November 2009
Helden des Alltags
Engel im Hochhaus Sie hilft halt gerne, gibt sich Erika Schneider bescheiden. Dabei scheint der agilen 68-jährigen Frau der uneigennützige Dienst am Nächsten genetisch veranlagt. Nein sagen, einen Hilferuf ignorieren, das gibt es bei der waschechten Bayreutherin offensichtlich nicht.
S
eit 43 Jahren wohnt sie mit ihrer Familie in dem Hochhaus an der Ludwig-ThomaStraße, kannte und kennt jede Bewohnerin und jeden Bewohner, hat sie kommen, leben und sterben gesehen. Und sie hat immer geholfen, wenn betagte Mitbewohner nicht mehr einkaufen gehen oder den
Müll runterbringen konnten. Jeden Morgen um 5 Uhr holt sie für acht Mitbewohner die Zeitungen aus den Briefkästen und legt sie vor die Haustüren. Wer am Samstag Lust auf frische Brötchen hat, hängt oder legt einen Zettel an oder vor die Tür und muss sich nicht allzu lange gedulden, bis die 68-Jährige den Gang zum Bäcker erledigt hat.
Ein Leben für die Frauen Um die Mittagszeit herum ist Erika Schneider zeitweise nicht erreichbar. Dann hilft sie einem betagten Herrn im Seniorenheim beim Mittagessen. Bis 13 Uhr muss sie wieder zurück sein, weil ihr Telefondienst für das Bayreuther Frauenhaus, der um 19 Uhr endet, be-
ginnt. Dann wird es Zeit, den Hund einer gehbehinderten Mitbewohnerin auszuführen. Ausschlafen am Wochenende? Fehlanzeige. Denn auch samstags und sonntags sowie an Feiertagen übernimmt sie das Frauen-Telefon. Zwischendurch begleitet sie bei Bedarf eine der Bewohnerinnen bei dringenden Erledigungen oder Behördengängen. Damit ist ihre persönliche Helferliste noch nicht erschöpft: Päckchen packen in der Kirchengemeinde, Enkelkinder beaufsichtigen und die Erledigung des
Putzdienstes für andere Mitbewohner füllen ihren Tag weiter aus. Übrigens: Schon als Kind habe sie auf Nachbarskinder aufgepasst – was für ein erfülltes Leben! M Gunter Becker
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Sonntag, 8. November 2009
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Wenn der Traum von Professor Mukundan Thelakkat Wirklichkeit wird, wäre es eine Energierevolution: Dann nämlich würden Plastikfolien, die Sonnenenergie in Strom umwandeln, auf Rollen im Baumarkt angeboten. Foto: Lammel
Forschung in Bayreuth (5)
Unter Strom V
erpackungen, Stühle, Duschvorhänge und Bodenbeläge sind günstig herstellbare Massenprodukte aus Plastik. Doch Kunststoffe können mehr – das weiß Professor Mukundan Thelakkat von der Uni Bayreuth. Anfang Oktober hat der gebürtige Inder die Professur für Angewandte Funktionspolymere an der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften übernommen. Sein Fachgebiet sind Funktionsmaterialien, wie sie etwa bereits in Waschmitteln, Baumaterialien oder kosmetischen Produkten Verwendung finden.
Thelakkats besondere Aufmerksamkeit aber gilt elektronisch leitfähigen Kunststoffen. Der 52-Jährige sucht in enger Abstimmung mit den Physikern und Ingenieuren an der Hochschule Antworten auf die Frage, wie sich Sonnenenergie mit-
Photovoltaik für die Handtasche. Foto: Konarka
hilfe von Plastik in Strom umwandeln lässt. Bekannt sind zwei Varianten der Energieumwandlung: Die Solarthermie wandelt Sonnenenergie in Wärme um und Photovoltaikanlagen, wie sie inzwischen auf Hausdächern zunehmend verbreitet sind, dienen der Stromerzeugung. Allerdings erfordert die übliche Produktion der starren Photovoltaik-Elemente aus reinem Silizium einen hohen Energie- und damit Kostenaufwand. „Die fossilen Brennstoffe werden immer knapper. Und um die klimaschädliche Kohlendioxidbelastung zu reduzieren, braucht es erneuerbare Energien“ , erklärt der 52-Jährige. Thelakkat setzt auf den Fortschritt und wünscht sich die Energieversorgung effizienter, günstiger und vor allem vielseitiger, leichter und mobiler. Sein Traum, an dem er und sein Team arbeiten, sind leistungsstarke Plastikfolien, die nicht nur Strom erzeugen können, sondern die in ferner Zukunft als Rollenware im Baumarkt für wenig Geld erhältlich sind. Eine Vision, die nach Einschätzung des Bayreuther Forschers in zehn bis 20 Jahren Wirklichkeit werden könnte. „Das wäre eine Energierevolution“, sagt Thelakkat. Noch fehlt der neuen Generation organischer Solarzellen im Vergleich mit anderen Systemen jedoch die Leistungsfähigkeit.
Der Wettbewerb der Forscher auf dem Gebiet erneuerbarer Energien ist nicht zu unterschätzen. Weltweit wird an zukunftsfähigen Entwicklungen getüftelt. „Wenn man eine Idee hat, muss es schnell gehen“, sagt Thelakkat. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein, „ist Lesen das A und O in der Forschung“. In einem wöchentlichen Literaturseminar tauschen sich Studenten und Mitarbeiter aus und informieren sich gegenseitig darüber, „was in der Welt passiert“.
Batterien vor dem Aus Die Uni Bayreuth ist im Bereich der Polymerwissenschaften gut aufgestellt. „Nur in Bayreuth wird ein Bachelor- und ein Masterstudiengang in diesem Fach angeboten“, sagt Thelakkat. Beispiele für nützliche Anwendungen flexibler Solarzellen sind bereits auf dem Markt zu finden. Umhängetaschen etwa, die, mit einer Solarzellen-Folie versehen, jederzeit als Ladestation für das Handy dienen können oder Funktionstextilien, die den tragbaren Musikplayer jederzeit mit Strom versorgen. Auch im militärischen Bereich wäre der Einsatz mobiler und vor allem leichter Solarzellen aus Plastik hilfreich – Batterien hätten dann ausgedient. M Christian Martens
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WIR VON HIER
Zu Besuch bei Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner
Zielstrebig und charmant Sonnig und freundlich mag es Dorothea Greiner. Als die neue evangelische Regionalbischöfin in Bayreuth einzieht, sorgt sie zunächst für hellere Vorhänge und freundliche Bilder. Im Garten hat sie allerlei Büsche beseitigt, dafür Stauden und Blumen gepflanzt, Sonnenhut, Chrysanthemen, Pfingstrosen und Frauenmantel. Zum Interviewtermin gibt es Tee und Wasser. Greiner ist ganz offensichtlich neugierig auf Menschen. Wer ein Interview mit ihr machen will, muss darauf gefasst sein, erst einmal den eigenen Lebenslauf ausbreiten zu „dürfen“. Erst danach lässt sie Fragen zu.
Fotos: Erbe
R
egionalbischöfin Greiner bestreitet die generelle Aussage, dass die Kirchen schlecht besucht sind: „Wenn ich dort bin, ist es immer voll“, sagt’s, freut sich über das Erstaunen beim Gesprächspartner und gibt dann zu: „Ich werde natürlich zu besonderen Gottesdiensten, zu besonderen Anlässen eingeladen, das ist schon eine andere Situation.“ Offiziell hat sie zu all ihren anderen Funktionen auch eine Predigerstelle an der Bayreuther Stadtkirche. Etwa dreimal im Jahr predigt sie in Bayreuth, so in der letzten Osternacht, am kommenden 1. Weihnachtsfeiertag in der Stadtkirche und am 1. Advent in der Spi-
talkirche. Dorothea Greiner ist die erste Frau auf dem Stuhl des Regionalbischofs, im Norden der Republik hat es Bischöfin Margot Käßmann vorgemacht. Erleben wir in der evangelischen Kirche gerade ein Zeitalter der Frauen? „Es sind nur etwa 25 Prozent der Leitungsfunktionen mit Frauen besetzt, unter den 17 Dekanen in meinem Bereich ist nur eine Frau, bei den stellvertretenden Dekanen sieht es nicht besser aus.“ Woran liegt das? „Frauen wägen gut ab, ob sie eine Leitungsfunktion wirklich haben wollen.“ Eine Quotenregelung zu Gunsten der Frauen lehnt die Bischöfin ab: „Quotenregelungen überspringen das Qualitätsprinzip, das würde ich für mich als Frau nicht wollen.“
Mit Schuld umgehen Die Adresse der Regionalbischöfin: Hans-Meiser-Straße 2, keine ganz einfache Anschrift, wird doch derzeit in der Stadt Bayreuth überlegt, die Straße wegen Meisers Nähe zu den Nationalsozialisten umzubenennen. Wäre ihr eine andere Adresse lieber? „Ich plädiere dafür, den Namen beizubehalten. Nicht,
eignete Form der Aufarbeitung.“ Wie hält es die Bischöfin mit den privaten Leidenschaften? „Ich brauche Bewegung. In früheren Jahren war ich unter anderem aktive Bergsteigerin, habe Extremtouren gemacht und auch einmal den Mont Blanc bestiegen, jetzt fahre ich Rad. Ich genieße es, Brettspiele statt „Tatort“ sind am Sonndass mein Mann tagabend bei der Bischöfin angesagt. kocht, mag durchweil ich keine Kritik an Meiser hätte, aus auch einmal laute klassische sondern weil es eine grundlegende Musik und abends ein Glas RotFrage ist, wie wir mit unserer Schuld wein. Seit ich in wieder in Oberfranumgehen. Es ist keine Frage, dass ken bin, darf es gerne auch einmal unsere Kirchenleitung nicht durch ein Bier sein.“ Und wie schaut es diese Zeit gekommen ist, ohne sich mit Urlaub aus? „Wir fahren unter schuldig zu machen. Alles andere zu anderem regelmäßig in die Nähe denken, wäre naiv. Ich glaube, dass von Gröden in Südtirol zum Skifahwir mit der Aufarbeitung des Natio- ren.“ Mag Dorothea Greiner Genalsozialismus noch lange nicht zu schwindigkeit? „Ich fahre gern Ende sind und auch nicht mit der Er- schnell, das gilt für Ski und Auto, forschung der Person Meiser. Eine Punkte in Flensburg habe ich aber Thomas Erbe Straße umzubenennen, ist keine ge- nicht.“ M
M Zur Person Geboren ist sie im März des Jahres 1959 im hessischen Frankfurt, ihr Abitur macht Dorothea Klinkmüller, so der Mädchenname, nach dem Umzug der Familie nach Baden-Württemberg im Gymnasium Plochingen am Neckar. Noch während des Studiums heiratet die damalige Theologiestudentin ihren Mitstudenten Gottfried Greiner. Zwei Söhne haben die beiden, einer studiert Lehramt, der andere hat Bankkaufmann gelernt und macht derzeit in Argentinien seinen Zivildienst. Interessanterweise bei einer Einrichtung der katholischen Kirche. Vor ihrer Berufung zur Regionalbischöfin war Dorothea Greiner in verschiedenen Positionen in der evangelischen Kirche tätig. Eine Pfarrstelle hatte sie, war Oberkirchenrätin und Leiterin der Abteilung Personal, hatte rund 2800 Pfarrer zu betreuen.
WIR VON HIER
Sonntag, 8. November 2009
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Graffiti bedeutet so viel wie „mit dem Griffel kratzen”. In der Gesellschaft stellen die bunten Bilder auf Wänden oft ein Problem dar, das ist in Bayreuth nicht anders. Neben künstlerisch wertvollen, kreativen und mit Mühe gesprayten Graffitis gibt es auch sogenannte Tags, die den Namen des Sprayers darstellen. Sie sollen dem „Künstler“ Ruhm und Anerkennung bringen, führen in der Bevölkerung aber meist zu Ärger und hohen Kosten.
Der Sprayer Matthias Knörrer vor seinem Graffiti in der Fritz Miosga, Architekt im Ruhestand, vor einem Wilhelm-Pitz-Straße. Foto: Lammel gesprühten Bild in der Spitalgasse. Foto: Harbach
F
ritz Miosga, Architekt im Ruhestand, ist der Meinung, dass Menschen, die Wände beschmieren, unzufrieden sind und Probleme haben, sich zu integrieren: „Wer zufrieden ist, mag auch die Umgebung, in der er wohnt und verunstaltet sie nicht.“
„Gute Sprüher sind durchaus Künstler“ Das Problem ist der Kampf um Eigentum und öffentliche Flächen. „Strenggenommen ist es Sachbeschädigung“, aber, „manche Hausbesitzer lassen ihre Häuser einfach verkommen“. So wie in der Spitalgasse. Die Umgebung um das Haus, der Platz ist schön und zwischendrin ein „Schandfleck“. Miosga weist darauf hin, dass jedes Haus dazu beiträgt, einen Platz zu gestalten und „hier sehen die Jugendlichen, das Haus ist nicht bewohnt, nicht gepflegt und vergammelt“. Der Architekt im Ruhestand glaubt, dass solche Flächen Jugendliche animieren, die Fassade zu bekritzeln. Ob ein „schon vergammeltes Haus“ durch Schmierereien noch hässlicher wird, stellt er infrage. Matthias Knörrer ist seit 20 Jahren Sprayer in Bayreuth, er sagt: „Graffiti ist keine Kritzelei.“ Das verstehe nur die breite Masse darunter. Seriöse Sprayer sehen solche Leute als Vandalen an: „Denen
Streitfall bunte Mauern:
„Graffiti ist keine Kritzelei“ geht es nur um Zerstörung. Die wollen keine Message vermitteln, sondern nur ihre Tags an Hauswände schmieren, um in der Szene Anerkennung, zu erlangen.“ Man verstehe darunter einen „nicht öffentlichen Ruhm“: „Die Bilder werden nachts gesprayt und am Tag weiß niemand, wer der Verursacher von solchen Schmierereien ist. Die freuen sich dann, wenn sie mit dem Bus an ihrem Werk vorbeifahren und die Leute darüber reden.“ Als Lösung sieht Knörrer nur eine Möglichkeit: „Man muss miteinander reden, um einen Kompromiss zu
finden. Sprayer, die das Sprühen als Kunst ansehen, wollen lediglich legale Flächen. Natürlich gibt es auch immer Dumme, gegen die kein Kraut gewachsen ist und die auch weiterhin nachts illegal sprühen werden.“ In einem sind sich der Architekt und der Sprayer aber einig: Kunst liegt im Auge des Betrachters.
„Man muss gemeinsam Kompromisse finden“ In diesem Zusammenhang kommentiert Miosga ein anderes Haus
M Zahlen und Fakten Herbert Gröschel, Pressesprecher der Polizei in Bayreuth: „Dieses Jahr gab es bisher 120 Anzeigen wegen Sachbeschädigungen in Zusammenhang mit Schmierereien.“ Die Täter seien bei Anzeigenerstattung oft nicht bekannt, „deshalb sind wir auf Mithilfe der Bürger angewiesen.“ Bisher konnten 14 der angezeigten Straftaten aufgeklärt werden. Erfahrungsgemäß seien die Täter zwischen 17 und 26 Jahren alt. Der Gesamtsachschaden läge heuer bereits bei 40.000 Euro. cam
ein paar Schritte weiter in Richtung Sophienstraße: „Hier kann man fast Ansätze von Kreativität erkennen.“ Vermutlich wollte jemand einen guten Sprayer nachahmen. Ein guter Sprüher hätte durchaus das Recht, sich als Künstler zu bezeichnen, auch wenn „gut nicht unbedingt schön“ ist. Kritisch bewertet er Verunstaltungen an historischen Bauwerken: „Durch die notwendige Reinigung wird die Substanz angegriffen, man kann es also nicht beliebig oft machen.“ Gegen solche illegale Schmierereien geht das Graffiti-Bündnis Bayreuth vor. Es ist eine Initiative der Stadt Bayreuth, der Stadtwerke, der Polizei, der Staatsanwaltschaft, dem staatlichen Bauamt und der Autobahnmeisterei Trockau. Das Bündnis sieht der 40-jährige Sprayer als logische Konsequenz: „Wenn der ,Vandalismus Graffiti’ überhand nimmt, dann trifft das Bündnis den Sprayer genau an seinem Schmerzpunkt. Werden die Tags und Schmierereien so schnell wie möglich beseitigt, so bleibt der Ruhm aus.“ Es gäbe sogar Städte, die die Graffitis innerhalb von wenigen Stunden mit grauer Farbe übermalen. Allerdings müsse man dann auch mit einer Gegenreaktion seitens der Sprayer rechnen: Statt ein komplettes und zeitaufwendiges Bild zu malen, sprayen sie dann nur einen schwarzen langen Strich. M
SPORT
SONNTAG in FRANKEN
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M 1. FC Nürnberg wie FC Bayern: In Mainz verloren – Seite 12 M Weiter weiße Weste: BBC siegt 79:70 – Seite 15 M SpVgg kann keine Punkte erlangen – Seite 16 M Zu Gast bei Udo Hagen: Himmel voller Wimpel – Seite 17 M Die Pläne des EHC – Seite 18
Bayern München – Schalke 04 1:1
Felix, der Listige Mit einem Bundesliga-Nobody hat Felix Magath dem FC Bayern München und dem zum Erfolg verdammten Trainerkollegen Louis van Gaal ein Schnippchen geschlagen.
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Nicht zu fassen: Felix Magath regt sich in München über einen Schiedsrichterpfiff auf. Foto: dpa
usgerechnet der 18 Jahre alte Jugendspieler Joel Matip erzielte in der 43. Minute per Kopf den Treffer zum 1:1 (1:1) des FC Schalke 04 im Top-Spiel in der ausverkauften Münchner Allianz-Arena. Der deutsche FußballRekordmeister, dessen Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen (am Freitag 4:0 gegen Frankfurt) wieder auf sechs Punkte anwuchs, war durch Abwehrchef Daniel van Buyten in Führung gegangen (31.). Debütant Matip, ein hünenhafter Kerl, überzeugte erst als abgeklärter Abräumer vor der Abwehr und später auch in der Innenverteidigung. „Das war ein großes Erlebnis für mich“, frohlockte der angehende Abiturient. Für Felix Magath ist München sowieso ein angenehmer Ort. Seine Familie wohnt noch in der bayerischen Landeshauptstadt, obwohl er
M Zahlenspiele aus der Fußball-Bundesliga Neuling: Fabian Giefer (19/Foto) stand am Freitag erstmals im Bundesliga-Tor. Bei Bayer Leverkusen ersetzte er beim 4:0 gegen Frankfurt den Stammkeeper, dessen (René)Adler-Blick durch eine Hornhautentzündung getrübt war.
Spiele-Sammler: Bastian Schweinsteiger geht auf die 200 zu. 196 Bundesligapartien mit 21 Toren hat er mittlerweile für die Münchner absolviert. Zwillinge: Acht Mal gab es in der Bundesliga das Zwillingsbru-
der-Duell Altintop gegen Altintop. Halil (Schalke) steht gegen Hamit (FC Bayern) schlecht da: zwei Siege, fünf Niederlagen. Gestern kam es nicht zum Aufeinandertreffen: Der Schalker war Ersatz, der Münchner wurde eingewechselt.
erst in Wolfsburg Station (und den VfL zum Meister) machte und nun bei Schalke 04 arbeitet. In den Jahren 2005 und 2006 gelang ihm als Trainer des FC Bayern das DoppelDouble: jeweils Meisterschaft und Pokal geholt. 87-mal traten die Münchner in der Bundesliga unter Magath an, nur 13 Niederlagen gab es. Zurück in die Gegenwart: Der Tabellensechste empfing den Vierten. Schalke war seit dem 1:2 gegen Wolfsburg in fünf Punktspielen unbesiegt, die Münchner hatten von ihren letzten acht Spielen in der Liga nur in Hamburg verloren (0:1). Da ist eine Punkteteilung fast logisch. „Die Tore fehlen“, klagte van Gaal und stöhnte: „Es ist frustrierend, wenn so viele Möglichkeiten nicht zu Toren führen.“ Trotzdem muss der Niederländer nicht akut um den Job bangen. „Wir werden in aller Ruhe bis Weihnachten abwarten und gucken, wie das Zwischenergebnis ist“, sagte Manager Uli Hoeneß. „Es war kein katastrophales Spiel, sondern ein ganz ordentliches.“ Bayerns letzte große Chance zum Siegtor vergab Anatoli Timoschtschuk (77.). M
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Nicht viel zu sehen war in Mainz von Club-Stürmer Albert Bunjaku. Hier gewinnt Nikolce Noveski (oben) ein Kopfballduell mit dem Schweizer. Fotos: dpa
FSV Mainz 05 – 1. FC Nürnberg 1:0
FCN ganz wie die Bayern München, Hertha, Hoffenheim, Freiburg – alle hatten zuletzt am Mainzer Bruchweg eine Bruchlandung hingelegt. Dem 1. FC Nürnberg erging es nicht anders. Vier Tage vor Beginn der „närrischen Zeit“ am 11. 11. hatte er beim FSV 05 nichts zu lachen: Er verlor 0:1.
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ie Franken hatten vor dem Anpfiff ein gutes Omen gefunden: Als der Club am 11. Dezember 2004 durch einen Kopfballtreffer von Markus Schroth für den vorerst letzten Nürnberger Er-
folg in Mainz sorgte, waren beide Teams Bundesliga-Aufsteiger – wie heuer. Doch das nutzte alles nichts: Für die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel traf der Kolumbianer Elkin Soto (38.) – erster Saisontreffer. Die Hausherren bestimmten weitgehend das Geschehen. Aggressiv in den Zweikämpfen, setzte der FSV die Franken unter Druck. Doch hätte Albert Bunjaku den FCN in Front bringen müssen: Nach einem bösen Fehler von Niko Bungert lief der Schweizer allein aufs Tor zu, schoss jedoch vorbei. Bunjaku war übrigens vor gut drei Jahren auf dem sportlichen Abstell-
gleis gelandet: Der SC Paderborn, für den er in zehn Einsätzen (acht Mal als Joker) ein Mal traf, verschmähte die Dienste des Schweizers, andere wollten ihn auch nicht. Aber wie es so läuft: Laut „kicker“ holte ihn Drittligist RW Erfurt, weil die Frau des dortigen Trainers Pavel Dotchev als Kundin von Boutique-Verkäuferin Arijeta Bunjaku, Frau des Spielers, einen Tipp bekommen hatte . . . Albert B. war nun für den FCN auf höchster Ebene bereits vier Mal erfolgreich. „Flink, spielfeudig und ideenreich“, charakterisiert ihn Nürnbergs Coach Michael Oenning. Und Ottmar Hitzfeld, Nationaltrainer der Eidgenossen, hat den 25-Jähri-
gen ins Visier genommen. Er lud ihn zum Länderspiel gegen Norwegen ein. „Eine feine Auszeichnung und Ansporn für mich“, freute sich Bunjaku. In Mainz freute er sich weniger. Statt in Führung zu gehen, lag der Club wenig später zurück. Im Anschluss an eine Ecke kam Soto an der Strafraumgrenze an den Ball und hämmerte ihn in die Maschen. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zusehends. Im Spiel nach vorne fehlten den Franken Ideen und Durchschlagskraft. Pech hatten sie, dass Peer Kluges Treffer in der 87. Minute wegen Abseits aberkannt wurde. M
1899 Hoffenheim – VfL Wolfsburg 1:2
Meister kontert Der VfL Wolfsburg hat sich mit einem 2:1 (0:1) bei 1899 Hoffenheim eindrucksvoll im Rennen um die Herbstmeisterschaft zurückgemeldet.
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or 29.400 Zuschauern brachte Vedad Ibisevic die Hausherren in Führung
(23.). Zvjezdan Misimovic (52.) und Grafite (57.) schlugen aber für den deutschen Meister zurück. Die Hausherren dominierten bis zur Pause, hätten deutlicher als mit 1:0 vorneliegen können. Die Gäste agierten zaghaft. Nach dem Wechsel drehten die Gäste auf. Misimovic traf per Direktschuss, Grafite mit abgefälschtem Ball. M
Rutsch mir doch die Eckfahne runter: Carlos Eduardo (rechts) freut sich mit Sejad Salihovic (23) und Vedad Ibisevic über Hoffenheims 1:0.
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Wirbel beim FC Bayern um Philipp Lahm
Hoeneß tobt Fußball-Nationalspieler Philipp Lahm muss nach öffentlicher Kritik an der Vereinsführung des FC Bayern München zum Rapport und mit Konsequenzen rechnen.
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ie können sicher sein, dass er dieses Interview noch bedauern wird“, sagte FCB-Manager Uli Hoeneß nach dem 1:1 gegen Schalke 04 zu Journalisten. Man werde das „in Ruhe mit ihm besprechen“. Es sei „nicht gerade klug“ von Lahm gewesen, vor so einem wichtigen Spiel so ein Interview zu geben, meinte Hoeneß. Bayerns Präsident Franz Beckenbauer forderte von Lahm, „sich selbst an die Nase zu fassen“, ohne das Interview gelesen zu haben. „Ich glaube, die Einkaufspolitik der letzten 40 Jahre war gut und fruchtbar. Umsonst sind wir nicht so oft Meister geworden.“ Mit bemerkenswerter Offenheit
hatte Lahm die Probleme des FC Bayern benannt. Er hielt dabei der Vereinsführung grobe Versäumnisse vor. „In der Vergangenheit lief das mit den Transfers nicht immer glücklich“, erklärte der stellvertretende Kapitän in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Lahm kritisierte als ein Grundübel das Fehlen einer „Spielphilosophie“.
Systemfragen Seine Kritik erläuterte der Abwehrspieler unter anderem an den Millionen-Transfers von Mario Gomez und Arjen Robben. „Wenn ich einen Mario Gomez kaufe, muss ich sagen: Okay, dann spielen wir mit zwei Spitzen. Und wir haben ja auch in der gesamten Vorbereitung nur 4-4-2 gespielt. Und dann kommt plötzlich Robben, ein toller Spieler, der zu uns passt – und der am liebsten 4-3-3 spielt“, erläuterte Lahm. Er kommt zu dem Fazit: „Man darf Spieler nicht einfach kaufen, weil sie gut sind.“ M
Den Mund verbrannt? Philipp Lahm redete Klartext, was mancher nicht so toll findet. Foto: dpa
Basketball-Bundesliga: Bamberg hat heute (17 Uhr) das Team aus Berlin zu Gast
Albatrosse mit neuem Flügel Abschied gegen Bamberg, Wiederbeginn in Bamberg – schon kurios, diese Deutschland-Erfahrungen von Basketballer Derrick Byars.
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rst zum fünften Male wird der 25-jährige Amerikaner heute (17 Uhr, Jako-Arena, Bamberg) in der Bundesliga spielen, doch den Brose Baskets läuft der Neuzugang von Alba Berlin schon zum zweiten Male über den Weg. Der Flügelspieler (2,01 m, vor zwei Jahren vier Spiele in der BBL für Köln) ist nach Kenan Bajramovic erst der zweite Neuzugang der „Albatrosse“. Trainer Luka Pavicevic über „Dee Bee“, wie Byars ge-
nannt wird: „Ein ehrgeiziger Spieler, noch kein gestandener Profi, aber mit genug Talent, um eine wichtige Ergänzung für uns zu werden.“ Im Dezember 2007 hatte Derrick der einen Domstadt den Rücken gekehrt – nach vier Punkten beim 94:92-Sieg der Kölner gegen das Team aus einer anderen Domstadt, die Brose Baskets aus Bamberg . . . Der Neue von Alba besitzt übrigens einen Universitätsabschluss in Sozialwissenschaften. In knapp zwei Wochen wird ihm seine Verlobte in die Hauptstadt folgen; „total begeistert“ sei sie gewesen, als er ihr vom Wechsel nach Berlin erzählte, sagte Byars der Berliner Presse. Er kennt übrigens einen Bamberger sehr gut: US-Center El-
ton Brown ist ein alter Freund des Neu-Berliners aus früheren gemeinsamen Collegetagen in Virginia. Und wo wir schon beim Wiedersehen sind: Steffen Hamann kehrt für einen Tag in seine Bamberger Heimat zurück, wo Casey Jacobsen (vor zwei Jahren mit Brose und Hamann Meister) nach einem Jahr bei Alba wieder auf Korbjagd geht. Der frühere Serienmeister (1997 bis 2003 und dann noch mal 2008) aus Berlin im Duell mit dem doppelten Meister (2005 und 2007) aus Franken – in der Jetztzeit sind Titel freilich nur Nostalgie, dank veränderter Art der Tabellenerstellung heißt das eben auch: Der (vor dem Wochenende) Drittletzte der Bundesliga trifft heute auf die Nummer
15. Während einige Rivalen schon acht Mal auf dem Parkett standen, bekamen die Berliner und die Oberfranken erst fünf bzw. sechs Mal die Chance zum Punkten. Dass beide zusammen dabei aber weniger als die Hälfte ihrer Partien gewannen (Alba drei, Brose zwei), deutet darauf hin, dass noch nicht alles rund läuft. Wobei die Mannschaft von Bambergs Coach Chris Fleming erst ein Punktspiel vor den eigenen Fans absolvierte (84:75 gegen Tübingen). In Sachen Byars ist Alba-Manager Marco Baldi übrigens zurückhaltend: „Er muss sich erst einmal einfinden, muss integriert werden. Das geht nicht über Nacht.“ M Jürgen Schott
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M BUNDESLIGA
M REGIONALLIGA SÜD
FC Bayern München - FC Schalke 04 1:1 TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg 1:2 Bayer Leverkusen - Eintr. Frankfurt 4:0 VfL Bochum - SC Freiburg 1:2 Borussia M'gladbach - VfB Stuttgart 0:0 1.FSV Mainz 05 - 1. FC Nürnberg 1:0 Hannover - Hamburg heute, 15.30 Uhr Hertha BSC - 1. FC Köln heute, 17.30 Uhr Bremen - Dortmund heute, 17.30 Uhr
1. FC Nürnberg II - Hessen Kassel 1:1 VfR Aalen - SC Freiburg II 1:1 SSV Ulm 46 - SC Pfullendorf 1:1 SV Darmstadt 98 - Karlsruher SC II 3:0 TSV 1860 München II - E. Frankfurt II 2:2 SpVgg Weiden - Eintracht Bamberg 5:4 SV Wehen II - FC Bayern Alzenau 1:0 Stuttgarter Kickers - SSV Reutlingen 2:2 Großaspach - Gr. Fürth II heute, 14 Uhr
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Bayer Leverkusen Werder Bremen Hamburger SV FC Schalke 04 VfL Wolfsburg 1.FSV Mainz 05 TSG Hoffenheim Bayern München Dortmund Eintr. Frankfurt Hannover 96 SC Freiburg Bor. M'gladbach VfB Stuttgart 1. FC Köln 1. FC Nürnberg VfL Bochum Hertha BSC
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Anni FriesingerPostma hat ihren Saison-Einstieg verpatzt. Beim Eisschnelllauf-Weltcup in Berlin sprintete die 32-Jährige gestern über 1000 Meter nur auf Platz 15 und musste ihren Verletzungen der vergangenen Wochen noch Tribut zollen. Es war der schlechteste Saisoneinstieg ihrer Erfolgskarriere. Friesinger verpasste auch die direkte Olympia-Qualifikation. M Foto: dpa
M ZWEITE BUNDESLIGA SpVgg Greuther Fürth - FC Augsburg 4:5 1. FC Kaiserslautern - Oberhausen 3:1 FC St. Pauli - Fortuna Düsseldorf 2:1 FSV Frankfurt - Arminia Bielefeld 0:0 SC Paderborn - TuS Koblenz 2:1 Cottbus - 1860 München heute, 13.30 Uhr Karlsruhe - Union Berlin heute, 13.30 Uhr Duisburg - Ahlen heute, 13.30 Uhr Aachen - Rostock Montag, 20.15 Uhr 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 4.) 5. ( 5.) 6. ( 6.) 7. ( 9.) 8. ( 7.) 9. ( 8.) 10. (10.) 11. (11.) 12. (12.) 13. (13.) 14. (14.) 15. (15.) 16. (16.) 17. (17.) 18. (18.)
Arminia Bielefeld Kaiserslautern FC St. Pauli 1. FC Union Berlin For. Düsseldorf RW Oberhausen FC Augsburg Greuther Fürth MSV Duisburg SC Paderborn Alemannia Aachen Energie Cottbus Karlsruher SC Hansa Rostock 1860 München TuS Koblenz FSV Frankfurt RW Ahlen
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VfR Aalen SC Freiburg II 1. FC Nürnberg II Ein. Frankfurt II SC Pfullendorf KSV Hessen Kassel SpVgg Weiden Stutt. Kickers SSV Ulm 46 1860 München II Son. Großaspach SSV Reutlingen Greuther Fürth II SV Darmstadt 98 Karlsruher SC II SV Wehen II Ein. Bamberg Bayern Alzenau
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M BAYERNLIGA SpVgg Bayreuth - Erlangen-Bruck 0:1 TSV 1860 Rosenheim - Bad Kötzting 4:0 TSG Thannhausen - FC Ismaning 4:2 Schalding-Heining - Großbardorf 3:1 FC Ingolstadt 04 II - FC Memmingen 1:2 SV Seligenporten - VfL Frohnlach 2:1 SV Memmelsdorf - TSV Rain/Lech 1:1 Unterhaching - Buchbach heute, 14 Uhr Aindling - Bayern Hof heute, 15 Uhr 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 4.) 5. ( 5.) 6. ( 8.) 7. ( 6.) 8. ( 7.) 9. ( 9.) 10. (11.) 11. (12.) 12. (10.) 13. (13.) 14. (15.) 15. (14.) 16. (17.) 17. (16.) 18. (18.) 19. (19.)
FC Memmingen TSV Rain/Lech Ingolstadt II Unterhaching II Schalding-Hein. Erlangen-Bruck TSV Buchbach FC Ismaning TSV Aindling SV Seligenporten TSV Rosenheim SpVgg Bayern Hof SpVgg Bayreuth SV Memmelsdorf VfL Frohnlach TSG Thannhausen TSV Großbardorf SpVgg Ansbach 1. FC Bad Kötzting
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M DRITTE LIGA
THW Kiel – Kolding IF 31:31
M LANDESLIGA NORD
Borussia Dortmund II - RW Erfurt 1:0 VfL Osnabrück - Jahn Regensburg 1:0 FC Carl Zeiss Jena - Dynamo Dresden 0:4 SpVgg Unterhaching - Heidenheim 0:2 Kickers Offenbach - VfB Stuttgart II 2:0 SV Werder Bremen II - SV Wehen 5:0 E. Braunschweig - SV Sandhausen 6:0 Wacker Burghausen - B. München II 2:1 Holstein Kiel - Erzgebirge Aue 2:1 Ingolstadt - Wuppertale heute, 14 Uhr
Kurs Achtelfinale
TG Höchberg - SV Friesen 3:0 SV Mitterteich - Würzburger FV 2:2 FT Schweinfurt - 1. FC Sand 2:1 SpVgg Selbitz - TSV Neudrossenfeld 2:4 TSV Aubstadt - FC Viktoria Kahl 0:4 Kickers Würzburg - FC Leinach 3:1 Alem. Haibach - Mönchröden ausgef. Coburg - Rimpar heute, 14 Uhr Hollfeld - Trogen heute, 14 Uhr Bamberg II - Schweinfurt heute, 14 Uhr
1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 9.) 4. ( 8.) 5. ( 3.) 6. ( 5.) 7. ( 4.) 8. ( 6.) 9. ( 7.) 10. (14.) 11. (10.) 12. (11.) 13. (12.) 14. (13.) 15. (15.) 16. (17.) 17. (18.) 18. (19.) 19. (16.) 20. (20.)
Kick. Offenbach Burghausen E. Braunschweig VfL Osnabrück Unterhaching Erzgebirge Aue SV Sandhausen FC 04 Ingolstadt Jahn Regensburg W. Bremen II VfB Stuttgart II RW Erfurt SV Wehen FC Carl Zeiss Jena 1. FC Heidenheim Holstein Kiel B. Dortmund II Dynamo Dresden B. München II Wuppertaler SVB
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Der THW Kiel hält in der Handball-Champions-League Kurs Richtung Achtelfinale.
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ie Norddeutschen kamen am Samstag beim dänischen Meister Kolding IF zu einem 31:31 (13:13) und verteidigten ihre Spitzenposition in Gruppe D. Kiel (7:1 Punkte) führt die Staffel vor dem FC Barcelona (6:2), Kolding (5:3) und Ademar Leon (4:4) an. Bei noch vier ausstehenden Heim- und nur zwei Auswärtsspielen hat der
deutsche Rekordmeister beste Karten zum Erreichen der K.o.-Runde. Vor 2800 Zuschauern in der ausverkauften Kolding-Halle hatte der THW im ersten Durchgang große Mühe mit dem Defensiv-Verbund der Dänen. Über weite Strecken liefen die Kieler einem Rückstand hinterher. Welthandballer Thierry Omeyer parierte zudem zwei Siebenmeter. Den zwischenzeitlichen 9:11Rückstand wendeten die „Zebras“ binnen fünf Minuten in eine 13:11-Führung (25. Minute). M
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TG Höchberg Schweinfurt 05 Würzburger FV 1. FC Sand Alem. Haibach Kickers Würzburg SpVgg Selbitz ASV Hollfeld Neudrossenfeld FC Viktoria Kahl FT Schweinfurt E. Bamberg II 1. FC Trogen DVV Coburg TSV Aubstadt TSV Mönchröden SV Friesen ASV Rimpar FC Leinach SV Mitterteich
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40:13 51:13 36:14 45:18 35:20 36:25 37:35 27:22 24:29 29:33 24:32 32:35 23:27 27:36 24:41 25:36 24:46 21:32 28:55 19:45
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SPORT
Sonntag, 8. November 2009
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Basketball: BBC Bayreuth – Bayern München 79:70
Weiter weiße Weste
Siebtes Spiel, siebter Erfolg. Der BBC Bayreuth marschiert in der Basketball-Liga ProA weiter vorneweg. Gegen Bayern München feierte das Team von Coach Andreas Wagner gestern Abend einen 79:70 (44:32)-Sieg.
Fingerspitzengefühl: Eddie Seward setzt sich gegen den ExBayreuther Sebastian Greene (rechts) durch. Foto: Kolb
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or Saisonbeginn wäre es das Schlagerspiel schlechthin gewesen. Doch nach dem durchwachsenen Saisonauftakt der Münchner Korbjäger (je drei Siege und Niederlagen) sprach die Ausgangslage gestern klar für den noch ungeschlagenen Tabellenführer. Umso eindringlicher hatte BBC-Coach Wagner vor dem Derby gewarnt: „Die Bayern haben mit Sicherheit das Potenzial, uns zu schlagen. Sie sind auch weiterhin einer der Favoriten der Liga!“ Mit den mahnenden Worten hatte der Trainer offensichtlich Gehör gefunden, denn seine Mannen legten einen Blitzstart hin: Nach fünf Minuten lagen die Wagnerstädter 17:0 (!) in Front, bevor Ex-National-
M PRO A Cuxhaven BasCats - Hannover 93:87 TV Langen - BG Karlsruhe 78:83 ETB Baskets Essen - VfL Kirchheim 87:88 USC Freiburg - Giants Nördlingen 82:69 BBC Bayreuth - Bayern München 79:70 Osnabrück - BV Chemnitz 99 64:71 Crailsheim Merlins - Jena n.V. 90:86 Heidelberg - Saar-Pfalz heute, 17 Uhr 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 4.) 5. ( 5.) 6. ( 7.) 7. (10.) 8. ( 8.) 9. ( 6.) 10. ( 9.) 11. (11.) 12. (14.) 13. (12.) 14. (13.) 15. (15.) 16. (16.)
BBC Bayreuth Cuxhaven BG Karlsruhe VfL Kirchheim BV Chemnitz 99 Nördlingen Crailsheim UBC Hannover Saar-Pfalz Bra. FC Bay. München Ball. Osnabrück USC Freiburg Science City Jena USC Heidelberg ETB Essen TV Langen
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625:531 565:536 557:535 603:533 546:501 507:505 557:573 620:588 478:451 518:541 596:604 501:538 545:589 553:599 516:567 497:593
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spieler Robert Maras an der Freiwurflinie die ersten Punkte für die Bayern erzielen konnte, die danach etwas besser ins Spiel fanden. Bei etwa 15 Punkten hielt sich die Führung der Bayreuther bis Mitte des Schlussviertels. Als der BBC dann vorübergehend in der Offensive den Faden verlor, konnte der Gast mit drei Dreiern in Folge die Partie wieder spannend machen (72:68, 38.), mehr allerdings nicht. Denn Eddie Seward angelte sich nach einem Fehlwurf von Kapitän Jaivon Harris den Offensivrebound und wurde beim Wurfversuch gefoult. Sein erster Freiwurf traf (73:68), dann ver-
fehlte Seward, aber Tetzner konnte sich den Rebound angeln und der umsichtig das Spiel dirigierende Thomas Jackson traf kurz darauf zum 75:69 (40.). Harris sorgte an der Freiwurflinie für den Endstand. „Heute ist es bei mir trotz Erkältung blendend gelaufen, es hat richtig Spaß gemacht“, war Jermain Raffington nach Spielende überaus zufrieden: Der BBC-Power Forward hatte einen „Sahnetag“ erwischt, avancierte mit 22 Punkten (3 Dreier) zum Topscorer und lieferte eine bärenstarke Defensivleistung gegen den 2,15-m-Hünen Maras. M Florian Kirchner
M Statistik BBC Bayreuth: Williamson (4 Punkte), Barth (2), Harris (15/3 Dreier), Erege (0), Tetzner (4), Raffington (22/3), Brütting (nicht eingesetzt), Baumann (10), Jackson (15/2), Seward (7). FC Bayern München: Rotim (0), Moore (12/3), Greene (15/2), Mueller (0), Wohlers (9/2), Hoffmann (8/2), Maras (6), Banks (0), Barker (20/5), Hübner (0) Zuschauer: 2400.
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M Statistik SpVgg Bayreuth: Hassler – Wolf, Jakl, Goss, Schlegel – Walther – Pfann (61. Eckert), Riester, Biste – Kossmann, Klaszka. FSV Erlangen-Bruck: Hausner – Völker (89. Gündogan), Graf, Kandora, Kilger – Wägner (70. Günther), Galasek, Schaab (46. Haan), Dolan, Lunz – Backens. Schiedsrichter: Mokrusch (Pilsen/Tschechien). Zuschauer: 363. Tor: 0:1 Lunz (71.). Gelbe Karten: Biste, Eckert, Klaszka / Kilger, Haan.
M Trainerstimmen
„Sieg ist sehr, sehr glücklich“ Gerd Klaus (Erlangen): „Ein sehr, sehr glücklicher Sieg von uns durch einen Glücksschuss. Zur Halbzeit wäre ich schon mit einem Punkt sehr zufrieden gewesen. Im dritten Spiel innerhalb von sieben Tagen waren wir körperlich schlecht drauf. Bayreuth war wahnsinnig aggressiv und sehr diszipliniert.“ Klaus Scheer (Bayreuth): „Die erste Halbzeit war von uns sehr ordentlich. Wir haben uns einige Chancen erspielt, aber diese leider nicht genutzt. Nach der Pause hatten wir dann aber nur noch eine gute Chance. Zudem haben wir einige gefährliche Konter zugelassen.“
Gute Chance für SpVgg-Stürmer Alexander Kossmann (Mitte), doch FSV-Torwart Reiner Hausner hält sein Gehäuse sauber.
SpVgg Bayreuth – FSV Erlangen-Bruck 0:1
Bumms von Lunz Es ist wie verhext: Die Mannschaft rackert, rennt, reißt sich den A(llerwertesten) auf, aber sie wird dafür nicht belohnt. So war es jedenfalls gestern, als die SpVgg Bayreuth in der Fußball-Bayernliga dem FSV Erlangen-Bruck mit 0:1 (0:0) unterlag.
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as durchaus verdiente Unentschieden raubte den Gastgebern Bastian Lunz, der in der 71. Minute aus 17 Metern humorlos abzog und Torwart Oliver Hassler (ersetzte nach abgelaufener Sperre Dominik Heinl) kei-
ne Chance ließ. Von einem Abstiegsplatz ist Bayreuth nur noch drei Punkte entfernt. Der Reporter auf der Tribüne des Hans-WalterWild-Stadions sollte Recht behalten: „Ein typisches 0:1-Spiel“, meinte er schon Mitte der ersten Halbzeit, darauf anspielend, dass die Altstädter eben fleißig agierten, aber letztlich glücklos. So gleich in der 8. Minute, als Christopher Klaszka nach Zuspiel von Alexander Kossmann am langen Pfosten vorbeischoss; so als Ingo Walther und Klaszka aus Arpad Backens Ausrutscher kein Kapital schlagen konnten (24.); als Michael Pfanns Flanke auf Klaszka zu lang geriet und als Florian Jakl Maß nahm, aber das FSVTor knapp verfehlte (jeweils 26.).
Passabel gespielt
Zwei haben das Nachsehen: Bayreuths Andreas Goss (10) und der Erlanger Arpad Backens. Fotos: Lammel
Im Gegensatz zu vorhergehenden Heimspielen wirkten die GelbSchwarzen gefestigter. Sie gaben den Ball nicht so schnell her, zeigten schöne Ballpassagen, erlaubten dem Vorjahrsfünften nicht viel. Und auch der Einsatz stimmt, das sah man beispielsweise, als Sturmspitze Klaszka im Mittelkreis per Grätsche den Ball eroberte. Überhaupt gefiel der Ex-Memminger mit seinem enormen Aktionsradius und verbes-
serter Zweikampfstärke. Auch Mitangreifer Kossmann hatte anfangs einige gute Szenen.
In Hälfte zwei aktiver In der Pause war man sich einig: bis dahin eine passable Vorstellung der Hausherren. „Nur der letzte Pass kommt leider nicht an“, schränkte SpVgg-Koordinator Wolfgang Mahr ein, der vor allem Kossmann lobte: „Der macht ein gutes Spiel.“ Der Mann mit der Nummer 16 hatte auch kurz vor dem Halbzeitpfiff im Brennpunkt gestanden: Zuerst landete nach Nico Schlegels Flanke sein Kopfballl auf dem Tornetz; kurz darauf wollte „Kossi“ den Gegner düpieren, als er den Ball an der Strafraumgrenze passieren ließ, doch kein Mitspieler reagierte auf diese Finte rasch genug. In Halbzeit zwei wurde der Gast aktiver. Als die Bayreuther einen Ball zu kurz abwehrten, fackelte Lunz nicht lange und sorgte mit seinem Treffer für die bereits fünfte Heimniederlage der SpVgg in dieser Saison. Denn die Kraft zum Zurückschlagen hatte der Gastgeber nicht mehr. Klaszkas Pass auf Michael Eckert schnappte ein Erlanger dem Eingewechselten gerade noch weg (87.). M Jürgen Schott
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SPORT
Sonntag, 8. November 2009
Sportler ganz privat: Udo Hagen, Trainer
Ein Himmel voller Wimpel Der Himmel hängt bei ihm nicht voller Geigen, vielmehr wimmelt es von Wimpeln, dort oben unter dem Dach des Hauses von Udo Hagen in Laineck. Und hier sieht es auch ein Blinder: Der Mann hat mit Fußball zu tun.
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eder Wimpel hat seine eigene Geschichte“, erzählt der 50 Jahre alte Trainer, genauer: ALizenz-Inhaber, ganz konkret: Stützpunktkoordinator des Deutschen Fußball-Bundes, seit mehr als neun Jahren in DFB-Diensten. Vorrangiges Einsatzgebiet: 17 Nachwuchs-Sammelbecken in Nordbayern zwischen Aschaffenburg, Fürth und Hof. Wochenbelastung: selten unter 60 Stunden. Gemütszustand: meist zufrieden. „Heute früh war ich etwas mürrisch; dann kam ich auf den Fußballplatz, jetzt geht es mir sehr gut. Beantwortet das die Frage?“, sagt er und grinst. Ist Hagen in seinem Traumberuf angekommen? „Es ist viel Arbeit, aber man erlebt alle möglichen Facetten des Lebens – mit Sicherheit ein sehr schöner Job“, bekräftigt er. Kraft fürs Trainieren, fürs Machen und Managen schöpft
In offizieller Mission: Udo Hagen eröffnet den Bayreuther Kunstrasenplatz mit OB Michael Hohl (rechts). Foto: Schott er bei der Familie. Mit Gabi ist er seit 28 Jahren verheiratet; Sohn Daniel (Jugend-Bundesliga-erfahren) und Tochter Romina, die einst in der Bundesliga für den 1. FC Nürnberg kickte und jetzt in Würzburg lebt, komplettieren das Hagen-Quartett. Spaziergänge mit seiner Frau in Begleitung von Dalmatiner-Hündin Lucky gehören für den Trainer zum „Ausgleichsprogramm“ für den Fußball-Stress. Das gelingt auch beim Lesen von Romanen oder beim Musikhören – gerne Songs von „Rosenstolz“. Oft genug muss das Private freilich zurückstehen. Auch bei der Silberhochzeit war man getrennt – Udo
betreute die Bayernauswahl bei einem Turnier in Österreich. Denn der Koordinator ist beileibe kein Theoretiker, kein Schreibtisch-Hengst. „Ich brauche einfach den Umgang mit den jungen Spielern, muss in der Praxis sehen, was im stillen Kämmerlein im Kopf entstanden ist“, sagt der 50-Jährige.
Potenziale entdecken „Ein Training leiten kann doch eigentlich jeder“, ist Hagens provokante These. „Da hole ich mir so ein Buch und lege los.“ Dass diese Methode nicht automatisch erfolgreich ist, erscheint indes logisch. Heraus-
finden, welches Potenzial in einem Team steckt, die richtige Mischung von Spielertypen, ein Konzept entwerfen, das die Kicker auch verstehen – so lautet Hagens Rezept. Wie muss er nun sein, der gute Jugendtrainer? „Kontaktfreudig natürlich, geduldig und nervenstark – auch im Umgang mit den FußballerEltern“, antwortet der Fachmann. „Und ehrlich. Realistisch! Du darfst als Coach nicht flunkern, kannst deiner Mannschaft, wenn sie auf einen übermächtigen Gegner trifft, nicht sagen: Die haut ihr weg.“ Nachwuchsspieler, so seine Erfahrung, wollen korrigiert werden. „Die besten Trainer sind diejenigen, die mit den Augen lernen“, so seine Überzeugung. Also genau hinschauen, was die anderen machen. Logisch, dass ein Notizblock neben ihm liegt, wenn er sich im Fernsehen internationale Spiele anschaut. Manche Spielzüge oder Standards studiert er auch drei oder vier Mal. „Ich freue mich, wenn sich Spieler durch die Arbeit im Stützpunkt verbessern und somit auch ihr Verein etwas davon hat“, beteuert Hagen. Einen Wimpel gibt es dafür nicht, aber davon hat er ja auch genug, dort oben unterm Dach. M Jürgen Schott
M Leben und Laufbahn Udo Hagen war, wie er selbst sagt, als aktiver Fußballer (unter anderem Spielertrainer beim TSV Bischofsgrün) kein herausragendes Talent. Die Richtung zur Trainerkarriere schlug er ein, als ihm der damalige Schülerleiter beim Post SV Bayreuth, Günter Weidner, die C-Junioren des Vereins anvertraute. 1989 erwarb der Bayreuther, der unter anderem Wacker Münchens Damen in der 2. Bundesliga betreute, in einem sechswöchigen Lehrgang die A-Lizenz. Nach sechs Jahren als Fachsportlehrer am Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium (1996 – 2002) konzentrierte er sich schließlich auf den DFB.
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SPORT
Sonntag, 8. November 2009
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Eishockey: Deutschland – Slowakei 2:1 n. P.
Cup-Hoffnung dank Wolf Der Deutschland-Cup ist heuer ein Turnier der äußerst knappen Resultate: vier Spiele, drei Mal Penaltyschießen mit je einer deutschen Niederlage und einem Sieg. Gegen die Slowakei hieß es gestern Abend in München 2:1 (0:0, 0:1, 1:0 – 1:0). Verheißungsvoller Start: Andreas Geigenmüller (hinten) trifft am Freitag in Regensburg zum 1:0 für Bayreuth. Foto: Schindler
Eishockey-Bayernliga
EHC: Noch ein Kraftakt Müde, matt, krank, aber längst nicht tot: Der von Verletzungen und Krankheiten arg gebeutelte EHC Bayreuth (12.) will sich heute im Eishockey-Bayernligaspiel beim ERV Schweinfurt (5.) noch einmal durchlavieren, um danach in die Spur zu finden.
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o-Trainer Dietmar Habnitt, dem man durchs Telefon anhört, dass auch ihn die Grippe kräftig erwischt hat, gab nach dem 2:5 in Regensburg am Freitag die Losung aus: „Einmal müssen wir noch über die Runden kommen, dann kehren alle Kranken und vielleicht auch ein paar Verletzte zurück.“ Die Kraft geht seinem Team logischerweise langsam aus, „wir müssen ja schon seit Saisonbeginn mit wenigen Leuten auskommen“. Bis zum Derby gegen VER Selb am 20. November müssten die Ak-
kus wieder aufgeladen sein. Es sollen aber auch sportlich die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass der Auftritt der „Wölfe“ im Bayreuther „Tigerkäfig“ die Fans in Scharen anlockt. Habnitts Rechnung: „Drei Punkte aus den beiden folgenden Spielen, dann noch ein Sieg über Pfronten, und wir müssten gegen die Selber vielleicht an der 2000-Zuschauer-Marke kratzen können.“ Ein Sprengen dieser Grenze hatten sich auch die Regensburger vom Bayreuth-Gastspiel erhofft. Sie waren dann etwas traurig, dass es „nur“ 1942 Besucher waren. „Normalerweise brauchen wir fast drei Spiele, um auf eine solche Menge zu kommen“, ließ Habnitt klitzekleinen Neid erkennen – und haderte etwas mit dem Spielplan: „Nach dem 11:2 gegen Erding haben wir an diesem Wochenende ja leider kein Heimspiel. Es wären sicher viele Leute gekommen.“ M Jürgen Schott
den nach Beginn des letzten Drittels für den Ausgleich. Die DEB-Auswahl knüpfte an ihre guten Leistungen im Spiel gegen die US-Boys an, hatte aber erneut Defizite im Abschluss. Tabelle: 1. USA 6:4/4; 2. Schweiz 5:5/4; 3. Deutschland 4:4/3; 4. Slowakei 3:5/1.
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um Turniersieg braucht das DEB-Team heute (13.30 Uhr, DSF) gegen die Schweiz einen Sieg und Schützenhilfe der Slowaken gegen Deutschland-Bezwinger USA (gestern 3:2 n. P. gegen die Schweiz). Vor 5824 Zuschauern in der Olympiahalle verwandelte Michael Wolf (Iserlohn Roosters) den entscheidenden Penalty. In der regulären Spielzeit hatte Bartovic die Osteuropäer in der 30. Minute in Führung geschos- Ausgeglichen: Patrick Reimer sen. Der Mannheimer Verteidiger (vorn) kämpft mit dem SloChris Schmidt sorgte nur 26 Sekun- waken Michal Sersen. Foto: dpa
Greuther Fürth
BOL-Derby
Torflut im Ronhof Um 14 Uhr Daheim fünf Tore kassiert und beinahe doch noch einen Punkt gerettet: Dies passierte der SpVgg Greuther Fürth gestern in der 2. Fußball-Bundesliga. Der FC Augsburg siegte schließlich vor 6350 Zuschauern im Ronhof mit 5:4 (2:1). Matchwinner der Gäste (nun vor den punktgleichen Franken) waren als je zweifache Torschützen Michael Thurk (7. und 21.) sowie Marcel Ndjeng (51. und 64.). Sandor Torghelle erzielte das wichtige 5:2 (68.), denn nach Toren von Nicolai Müller (20.) und Christopher Nöthe (53.) brachten Marino Biliskov (77.) und Sami Allagui (85.) die Kleeblättler fast wieder heran. Fürths Trainer Benno Möhlmann bemängelte „viele individuelle Fehler“. M
Zum Derby kommt es heute in der Fußball-Bezirksoberliga Oberfranken, wenn der FSV Bayreuth den BSC Bayreuth-Saas an der Prellmühle zu Gast hat. Das Spiel des Tabellenfünften gegen den Viertletzten wird bereits um 14 Uhr angepfiffen. M
3. Liga
15 Festnahmen Nach dem 4:0 von Dynamo Dresden im Fußball-Derby der 3. Liga beim FC Carl Zeiss hat es in der Jenaer Innenstadt Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen gegeben. 15 Personen wurden vorübergehend festgenommen. M
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Sonntag, 8. November 2009
WIR VON HIER
Guest of Shally
Felix Herrmannsdörfer
Capote
The Ragbags
Der R.I.O.!-Bandcheck
Wer tourt Oberfranken? Am kommenden Samstag kämpfen im kommunalen Jugendzentrum KOMM vier lokale Bands um die Ehre, bei der R.I.O.!-Clubtour 2010 in Clubs quer durch Oberfranken spielen zu dürfen. Wir haben die Bands bereits im Voraus gecheckt.
E
rster im Aufgebot wäre Felix Herrmannsdörfer, ehemals Ask Why, der in Begleitung seiner Band „Das kleine Kino“ auf die Bühne tritt. In seiner Begleitband findet sich Ralph Cibis wieder, der auch bei Ask Why schon den Bass gezupft hat. Diese Routine im Zusammenspiel wird auf der Bühne ein großer Pluspunkt für Herrmannsdörfer & das kleine Kino sein, denn um Felix` nachdenkli-
che, kunstversuchte deutsche Texte baut die Band oft zauberhaft anmutendes Klanggeschwurbel. Diese minimalistische Liedermacher-Mentalität ist derzeit stark angesagt, daher räume ich der Band große Chancen ein. Noch etwas einfacher geht es bei Capote zu. Tino, Ronny und Ben schlagen folkigere Töne an, alles bewegt sich rund um eine dominante Gitarre und einen sehr präsenten, vordergründigen Gesang. Den sollte man verfolgen, denn er erzählt in guter alter Singer/Songwriter-Manier Geschichten unbedeutender Charaktere, die direkt einem russischen Klassiker entsprungen sein könnten. Hoffnungsvoll. Massentauglichkeit müssen Capote aber noch bewei- Alexander Gradl ist Sänger sen, da die Gefahr lauert, dass ei- der New-Wave-Band “jetzt nige Hörer mit der Zeit abschwei- noch...“. Foto: Ohlmeyer
fen. Guest of Shally sind mein persönlicher Favorit im Band-Contest. Ohne Umschweife kommt da Energie bei mir an. In den Momenten, in denen sie von ihrer manchmal allzu brachial nach American Alternative klingenden Schiene abspringen und eher den Grunge anschlagen, wird es richtig warm um die Füße. Prognose: Bei Guest of Shally werden nicht nur meine Sohlen rhythmisch den Boden klopfen. Wären da noch The Ragbags –. Punk in seiner reinen Form. Ein Schlagzeug, ein Bass, eine E-Gitarre, laut, mit einer Sängerin Susie am Mikrofon, die kein Halten kennt. Alle, die unverfälschten Asskickin’-Punkrock à la Ramones und Sex Pistols wollen, kriegen ihn von den Ragbags serviert. Guten Appetit! M Alexander Gradl
KULTUR
Sonntag, 8. November 2009
Fotos: Lammel
Museumsnacht in Bayreuth
Run auf die Kultur
Kunstsucher in kalter Nacht: Tausende Bayreuther pilgerten gestern durch die Stadt. Die großen und kleinen Kunsttempel waren ihr Ziel bis weit nach Mitternacht. Als Besuchermagnet zog das Festspielhaus. Wie eine Trutzburg, herrlich angestrahlt, lockte es den Hügel hinauf.
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as Schlangestehen bei gefühlten Minusgraden lohnte sich, auch wenn es drinnen nicht merklich wärmer wurde. In Mütze und Schal bestaunten die Zuschauer, was sich normalerweise hinter dem Vorhang abspielt. Als „Weltpremiere“ und „das hat noch kein Zuschauer je gesehen“ angekündigt, verwandelte sich das Bühnenbild auf offener Szene. Moderiert von Pressechef Peter Emmerich und
technischem Direktor Karl-Heinz Matitschka, zeigten die Techniker, wie schnell sich die Kulisse ändern muss. Gerade einmal 1,35 Minuten lässt die Musik im „Rheingold“ nach dem ersten Bild einen Umbau zu. In Windeseile zerlegten die sogenannten Schwarzen Männer (die Techniker) den Rhein in vier Stücke. Im Nu war die Bühne kahl, wo zuvor noch eine mystische Unterwasserwelt das Reich der Rheintöchter markierte. Der Nibelungenschatz glitzerte zuschauerfreundlich im Foyer. Besinnlicher – und wärmer – war es da in der Christuskirche. Fackeln und Kerzen wiesen den Weg ins spärlich beleuchtete Innere. Lichtinseln hoben die Bilder von Künstlern des Kreativladens Rote Katze hervor. Dazu lasen bekannte Bayreuther ihre Lieblingspsalme. Darunter Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner (Psalm 27), Stadtrat Gert Lowack
(Psalm 23) und Landrat Hermann Hübner (Psalm 121). Lange Schlangen um 21.30 Uhr vor dem Opernhaus, gut, wer sich abseits der breiten Wege seine Ziele suchte. Die Zeit vergessen konnte man im Kleinen Plakatmuseum. Wer Bücher liebt, liebt diese Ausstellung mit Plakaten zur Buchkunst und handgepressten Büchern. Kleine, rare Schätze findet man hier. Wer versäumte, sich eine Bratwurst auf dem Festspielhügel zu kaufen, konnte seinen Hunger im Iwalewa-Haus stillen. Westafrikanische Küche, einfach lecker. Gegen 22 Uhr wurden dann die Tische beiseite geschoben und die Party konnte beginnen. Stimmungsvoll hallte derweil im Neuen Schloss Barockmusik durch die prunkvollen Säle. Abwechslungsreich und voller Entdeckungen. Die Museumsnacht war die kalten Füße wert. M Christina Knorz
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a, es gibt auch Lese-Enten, nicht nur Lese-Ratten. Welches Tier auch immer, diese Woche schmökert ganz Deutschland. Passend, hat doch Friedrich Schiller am Dienstag seinen 250. Geburtstag. Eine Schiller-nde Nacht gibt es am Freitag von 18.30 bis 22.30 Uhr in der Stadtbibliothek. Theater, Hörspiel, Armbrustschießen: es wird viel geboten bei freiem Eintritt. Am Mittwoch lesen Studenten in der Uni-Bibliothek um 18 Uhr aus Briefwechseln der Markgräfin Wilhelmine. ■
KULTUR NIX WIE HIN
Christina Knorz, Kulturredakteurin
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ach 30 Jahren immer noch im Geschäft:
Kathy Kelly, Frontfrau und Produzentin der legendären Kelly Family, wandelt jetzt auf Solopfaden. Ehemals große Hallen, bespielt sie jetzt Kirchen. Am Samstag, 14. November, singt sie um 19.30 Uhr in der Bartholomäuskirche Bindlach. Karten unter 0 92 08/2 00 und 09 21/6 90 01. ■
ehe, wenn sie losgelassen: Die Piraten müssen sich vor Peter Pan und seinen Verlorenen Jungs in Acht nehmen. Denn jetzt regiert eine neue Macht in Nimmerland. Gestern Nachmittag feierte „Peter Pan“ im Brandenburger Kulturstadl Premiere. Das Publikum applaudierte heftig. Das Stück kam gut an. Heute Nachmittag um 15 Uhr verteilt Tinkerbell wieder Feenstaub. Nächster Termin ist am Samstag um 14 Uhr. Karten unter 09 21/1 36 63. ■
TERMINE HEUTE
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Stadt
Region
M Konzerte
M Ausstellungen
Epiphaniaskirche/Laineck: 20 Uhe, Warmensteinacher Straße 85, geistliches Konzert mit der Sängerin Sibylle Weikelmann. Steingraeber-Haus, Kammermusiksaal: 18 Uhr, Klavierkonzert mit jungen Meisterpianisten der Musikhochschule Leipzig. Evangelisches Gemeindehaus: Richard-Wagner-Straße 24, „2. Gospelfestival Bayreuth“ 16 Uhr. Audi-Zentrum: Nürnberger Straße 95, „Bayreuther Jazz-November“ 10.30 Uhr, Jazzbrunch mit den New Orleans Rhythm Boys plus One (Jazzforum Bayreuth).
Bindlach: Bärenhalle, 10 bis 17 Uhr, Bonsai-Spätherbstausstellung. Eschenbach: Züchterheim, 9 bis 18 Uhr, Vogelausstellung. Gefrees: Volkshaus, 9 bis 16 Uhr, Kaninchen- und Erzeugerschau mit Verlosung. Windischeschenbach: GEO-Zentrum an der KTB, Am Bohrturm 2,
„Georg Jakob Best – ein Künstler im 20. Jahrhundert“, 15 Uhr, Ausstellungseröffnung. Windischeschenbach: Mehrzweckhalle, 9.30 bis 17 Uhr, Modellbahnausstellung. Heinersreuth: Schulturnhalle, 9 bis 16 Uhr, Lokalschau, Geflügelund Vogelzuchtverein Altenplos.
M Feste/Kerwas
M Ballett
M Bäder SVB-Hallenbad: Am Sportpark 5, 9 bis 17 Uhr Schwimmhalle und Gemeinschaftssauna. Lohengrin-Therme: Kurpromenade 5, 9 bis 22 Uhr Thermenwelt, 11 bis 22 Uhr Sauna und Wellness. Stadtbad: Kolpingstraße 7, 10 bis 18.30 Uhr Schwimmhalle/gemischte Sauna, 14 bis 17 Uhr Kleinschwimmhalle.
M Märkte/Flohmärkte Marktplatz: 11 bis 18 Uhr, Martinimarkt.
M Sport/Freizeit Frankenwaldverein, Ortsgruppe Bayreuth: 13.15 Uhr Treffen an der Bushaltestelle Hohe Warte zur Abschlusswanderung „Rund um den Siegesturm“ (etwa acht Kilometer). Alpenverein Bayreuth: 9 Uhr, Bundeswehrparkplatz, Treffen zur Grenzlandwanderung von Hatzenreuth über Maria Loreto und Hardeck mit Einkehr im Naturfreundehaus in Wernersreuth.
Himmelkron: Turnhalle, „50 Jahre Turnhalle – 20 Jahre Seniorentanz“, 9.30 Uhr, Gottesdienst, 10.30 Uhr Stadthalle: „Evita“, 19 Uhr, Musi- Matinee, 13.30 Uhr Vorführungen. cal von Andrew Lloyd Webber (Theater Hof).
M Musical
Fürth: Stadttheater, Königsstraße 116, „Don Quixote“, 19.30 Uhr, Großes Haus, Gastspiel St. Petersburger Ballett.
M Märkte/Flohmärkte M Museen/Führungen
M Kino
Eckersdorf: Bereich Zeltdach und Forchheim: Pfalzmuseum, KapelGemeindeparkplatz, 10.30 bis 17 lenstraße 16, 14.30 Uhr, Führung „Disney's Eine Weihnachtsge- Uhr, Bauern- und Flohmarkt. zum Kennenlernen des Museums. schichte – 2D“ (13, 15.15, 17.30 Uhr, FSK 12). „Kuddelmuddel bei Pettersson M Sport/Freizeit & Findus“ (13 Uhr, FSK 0). Bad Berneck: Busbahnhof, 13.30 „Oben – 2D“ (13 Uhr, FSK 0). „Niko, ein Rentier hebt ab“ Uhr, Treffen zur Nachmittagswanderung zum Fichtelgebirgshof. (13.15, 15.45 Uhr, FSK 0). „Wickie und die starken Männer“ (13.15, 15.30, 17.50 Uhr, FSK 0). „All Inclusive“ (13.30, 16.15, 20 Uhr, FSK 6). „G-Force – Agenten mit Biss“ (13.30 Uhr, FSK 6, 3D). „Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian“ (14 Uhr, FSK 6). „Michael Jacksons's This is it“ (14.45, 17.30, 20.10 Uhr, FSK 6). „Disney's Eine Weihnachtsgeschichte – 3D“ (15.45, 20.20 Uhr, FSK 12). „Die Päpstin“ (16, 19.15 Uhr, FSK 12). „Delikatessen: Whisky mit Wodka“ (17, 20 Uhr, FSK 12). „Männerherzen“ (18, 20.30 Uhr, FSK 6). „Oben – 3D“ (18 Uhr, FSK 0). „Verblendung“ (19.45 Uhr, FSK 16). „Die nackte Wahrheit“ (20.15 Uhr, FSK 12).
Heinersreuth: Schulparkplatz, 12.30 Uhr, Abfahrt zur Wanderung von Bärnfels zur Burgruine Leienfels. 12.50 Uhr Abfahrt an der Schule in Gesees. Mistelbach: Parkplatz Gravenreuther Straße, 9 Uhr Treffen (Fahrgemeinschaften) zur Nachwanderung der elften Etappe des Fränkischen Gebirgsweges. Nemmersdorf: Dorfplatz, 12.30 Uhr, Abfahrt zur Wanderung im Trebgaster Raum (Wanderstecke etwa zehn Kilometer). Pegnitz: Eisstadion, 14 bis 16 Uhr Lohnt immer einen Besuch: öffentlicher Lauf. Die Teufeshöhle. Foto: Weichert Pottenstein: Burg, 11 bis 16 Uhr geöffnet. Pottenstein: Teufelshöhle, 10 bis 15 Uhr geöffnet.
M Familie/Kinder
Weidenberg: Jugendhaus in der Au, 13.45 Uhr Abfahrt in Fahrgemeinschaften, 14 Uhr am Parkplatz der Gaststätte Eremitenhof zur Jahresabschlusswanderung.
Kulmbach: Das Baumann, Ziegelhüttener Straße 40, „An der Arche um Acht“, 16 Uhr, Premiere, Theateraufführung für Kinder ab acht Jahren.
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GESUNDHEIT
Überforderung, Stress, Unzufriedenheit
Mehr Frust statt Lust Männer greifen bei Überlastung eher zum Alkohol, Frauen vertrauen lieber auf Entspannungsübungen. Doch trotz aller Strategien gegen Stress fühlen sich Beschäftigte vermehrt bei ihrer Arbeit unter Druck gesetzt – und im Hamsterrad der Überforderungen.
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hilo ist am Ende: Über Monate hechelt der Polier säumigen Baustoff-Lieferanten hinterher, Genehmigungen von Behörden kommen zu spät, Teilabnahmetermine werden nicht eingehalten und ein Maurer hat jetzt auch noch eine Wand an der falschen Stelle hochgezogen. Ein Griff zum Hammer, ein fluchender Schrei, berstendes, klirrendes Glas! Ein Tropfen brachte Thilos offensichtlich doch nicht bodenloses Fass zum Überlaufen.
Wo immer Alltag ist Stress und Druck begegnen Menschen in fast allen Situationen des Alltags: in der Schule, in den Warteschlangen an der Supermarktkasse, in verspäteten Zügen oder gesperrten Autobahnen. Fast immer ist es der Faktor Zeit, der mit den Faktoren (überzogene) Leistungserwartung beziehungsweise mit
hohen Leistungsvorgaben kollidiert. Auch Beziehungsstress fällt unter das Ungleichgewicht von Erwartung und Erfüllung. Stress muss für vieles herhalten, was nicht so ist, wie wir es wünschen: zu viel Arbeit, zu wenig Zeit,
zu hohe Anforderungen, zu wenig gefordert, zu viel Streit, zu wenig Zuwendung (Fotos oben) – all dies gilt als Stress. Für den Körper bedeuten aber auch Hitze, Kälte oder Straßenlärm, eine Operation oder das Leben gegen den Biorhythmus Stress. Stress ist ein biologischer individueller Mechanismus, über den Menschen und Tiere verfügen: eine automatische, reflexartige Reaktion des Körpers auf bestimmte Reize aus der Umwelt, z. B. bei Bedrohung. Stress ist notwendig, um den Organismus funktionstüchtig zu halten, ein gesundes Maß an Stress steigert körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Schädlich werden Stressreize erst, wenn sie im Übermaß auftreten, wenn der Betroffene ihnen nicht mehr gewachsen ist. Der Organismus bricht dann vor Überlastung schlicht zusammen. Werden diese Alarmsignale des Körpers ein-
fach übergangen oder sogar als lästig empfunden, bleiben Schäden am Organismus nicht aus. Da man sich nicht allen Zwängen entziehen kann, hilft oft die Änderung der Lebenseinstellung, gepaart mit Entspannung und ausreichender Bewegung.
Lärm und Arbeitszeiten Besonders in der Arbeitswelt sind Frauen und Männer Stress- und Überforderungssituationen ausgesetzt. Das geht aus einer Studie des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen hervor. Von den rund zweitausend befragten Arbeitnehmern klagten 41 Prozent über hohen Zeitdruck. 2004 traf dies lediglich auf 38 Prozent zu, heißt es in dem Vergleich. Etwa jeder Vierte fühlt sich durch zunehmende Arbeitslast überfordert, gut jeder Dritte durch hohe Verantwortung. Auch Lärm (Foto links) und ungünstige Arbeitszeiten werden zunehmend als psychische Belastung empfunden. Dafür sank die Angst um den Arbeitsplatz: Äußerte sich 2004 noch fast jeder fünfte besorgt, traf dies jetzt nur auf jeden siebten Befrag(Fortsetzung auf Seite 26)
M Sport gegen Stress Wie man dem Alltagsstress wirksam entflieht und zudem noch etwas für die körperliche Fitness und die allgemeine Gesundheit tut? Der Deutsche Sportbund hält auf seinen Websites jede Menge Anregungen vor – unter anderem für Freizeit, Ausdauersport, Lebensqualität, Wohlbefinden und Ernährung. Die unterschiedlichsten Sportarten werden vorgestellt, es gibt Trainingspläne für Einsteiger und Fortgeschrittene, Kontaktbörsen, eine Reihe von Selbsttests, verständlich beschrieben von Medizinern, Therapeuten und Trainern, beschreibt Vor- und Nachteile sportlicher Betätigung. www.richtigfit.de und http://www.dosb.de
GESUNDHEIT
Innere Kündigung Betriebswirtschaftlich ist diese unbefriedigende Situation ein Fiasko für jedes Unternehmen. Wer gestresst ist, macht vermehrt Fehler und gerät immer tiefer in den Strudel der Unzulänglichkeiten. Oft sind Depressionen die Folge, bis hin zu seelischem Absturz. Permanente Überforderung führt schnell zu unheilvollen Gegenmaßnahmen wie Dienst nach Vorschrift oder innerer Kündigung, wissen Arbeitsmediziner. Viele Personalvorgesetzte wissen um die Situation. Lange nicht jeder begreift diese Herausforderung als Chance beispielsweise durch
regelmäßige Mitarbeitergespräche, betrieblich-soziale Gemeinschaftsaktionen, Sport- und Freizeitangebote oder auch mit Seminaren für Führungskräfte, um eine nachhaltige Entschärfung einzuleiten. Dabei müssen sich die Personalchefs nicht im Regen stehend fühlen. IHK, Handwerkskammer und Berufsgenossenschaften bieten seit Jahren aktiv Hilfe an: Fachseminare, Kontakte für persönliche Beratung durch Arbeitspsychologen und ProzessAnalysten, Motivationsprogramme und vieles mehr. Hobbys, Sport und Familie sind für Frauen wie Männer die am häufigsten genannten Rückzugsfelder aus der Arbeitswelt, so die Studie. Dabei zeigen sich allerdings auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Was besonders bedenklich machen muss: Knapp die Hälfte der Männer gab an, ihre Belastung erträglicher zu gestalten, in dem sie „ein Gläschen trinken“. Zu diesem Mittel greifen dagegen nur 30 Prozent der Frauen. Bei ihnen stehen dafür Entspannungsübungen deutlich höher im Kurs. Während 43 Prozent der Arbeitnehmerinnen etwa auch bei Yoga abschalten können, schaffen dies bloß 25 Prozent der Männer, heißt es in der Studie weiter. M Harald Ritter
Bayern haben Vorbehalte Schon fast jeder vierte bayerische Erwachsene hat vom Zahnarzt Amalgam-Füllungen gegen andere Materialien austauschen lassen. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).
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Stress abbauen – dazu bedarf es keiner Kopfstände. BüroYoga mag für manche Mittel zum Zewck sein. Regelmäßiger Sport hingegen ist immer gut fürs Gleichgewicht.
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Amalgam-Angst
und 40 Prozent der Bayern haben Amalgam-Füllungen in den Zähnen. Neun von zehn davon hatten noch niemals irgendwelche Beschwerden durch das Amalgam, so ein Ergebnis der Studie. Trotzdem hat jeder Vierte in Bayern Vorbehalte gegen Amalgam: Neben der konkreten Abneigung gegen Amalgam oder Angst vor dieser Füllung sind es ästhetische Gründe und in seltenen Fällen allerdings Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen. Meist sind es die Zahnärzte, die von Amalgam abraten. Seit mehr als 100 Jahren füllt man Löcher in den Zähnen mit Amalgam. Bis heute gibt es keine schlüssigen und wissenschaftlich basierten Beweise, dass Amalgam zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Der TK-Gesundheitsexperte Frank Hof-
mann rät in diesem Zusammenhang: „Vor einer neuen Füllung sollte sich jeder möglichst umfassend über die gängigen Materialien und deren Vor- und Nachteile informieren. In der Schwangerschaft sollte ein Austausch auf jeden Fall unterbleiben.“ M
Menschen würdig pflegen Caritas-Alten- und Pflegeheime mit Kurzzeitpflege-Möglichkeit!
(Fortsetzung von Seite 25) ten zu. Die Ergebnisse dieser Studie reihen sich übrigens ein in die Erfahrungen aus Bayern und anderen Bundesländern. Jeder vierte Beschäftigte fühlte sich durch Umstrukturierungsmaßnahmen belastet. Dabei schlägt sich der Leistungsdruck auch auf die Gesundheit und das Wohlbefinden nieder: Mehr als die Hälfte der Befragten leidet unter Rücken- und Gelenkbeschwerden; knapp die Hälfte klagte über Erschöpfung und bemängelte, dass sie nicht abschalten können, so die Studie.
Sonntag, 8. November 2009
St. Josef
St. Martin
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MOBIL
Sonntag, 8. November 2009
Duftbaum als unkalkulierbares Risiko
SPRIT
Der Krebs-Turbo lung“, also Operationen, Radio- und Chemotherapie, konnte die Gesamtüberlebensrate bei Tumoren von Kopf oder Hals seit 1973 „nur“ um 1,7 Prozent auf 52,3 Prozent gesteigert werden. (Bei sehr frühzeitiger Erkennung liegt die Überlebensrate bei 85 Prozent.) Vor den Umwelteinflüssen kommen die bekannten Risikofaktoren wie Alkohol – drei Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholsüchtig – und das Rauchen: In jeder Zigarette stecken 4.000 (!) zum Teil extrem gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe. Wie diese Risiko-Faktoren auszuschalten sind, liegt auf der Hand: Abstinenz. Doch wie kann man sich vor Umwelteinflüssen schützen? Jaumann: „Man muss seinen eigenen Blick schärfen: Wie kann ich meine direkte Umwelt, meine Wohnung, meinen Arbeitsplatz, gesünder gestalten? Man sollte alles vermeiden, was künstliche Aromen ausströmt. Dazu gehören zum Beispiel Duftkerzen und Duftbäume.
Er baumelt brav am Rückspiegel und verströmt sein Vanille-, Kokos- oder Tannenaroma: der Duftbaum. Doch hängt er im Auto eines Rauchers, wird er zum wahren Krebs-Turbo. Er multipliziert geradezu das Risiko von Rauchern, an Krebs zu erkranken.
E
s sind Duftkerzen und Duftbäume, die Dr. Michael P. Jaumann, Vorsitzender des Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte, brandmarkt. Für ihn ist das „Chemie-Schrott“. Sein Ärger über die kleinen Accessoires, die Autofahren und Wohnen behaglicher machen sollen, ist medizinisch begründet: „Was diese Produkte ausgasen, ist besonders für Raucher fatal. Denn für diese Personengruppe wird das Krebsrisiko nicht nur erhöht, sondern geradezu multipliziert.“ Doch nicht nur die Bäumchen, auch neue Teppichböden oder der Computer und der Laserdrucker verströmen Gase und Partikel, die das Krebsrisiko in einem Raucherhaushalt potenzieren.
Sterblichkeit vervierfacht Seit den 60er Jahren hat sich die Sterblichkeit bei Männern, die an Krebs in Mundhöhle und Rachen erkrankt sind, vervierfacht. Die Sterblichkeit bei Kehlkopfkrebs ist um 600
Schleuderfahrt
auf 1.600 Fälle pro Jahr gestiegen – und das, obwohl immer weniger Menschen rauchen. Jaumann: „Das lässt sich durch die lange Latenz und zusätzliche Umwelteinflüsse erklären.“ Insgesamt ist die Häufigkeit der Tumore in Mund, Rachen und Kehlkopf in den letzten zwanzig Jahren auf das Dreifache gestiegen. 12.400 Menschen erkranken daran jährlich in Deutschland. Trotz erfolgreicher neuer Konzepte wie Laser-Chirurgie und sogenannter „multimodaler Behand-
Häufiger lüften Computer und Laserdrucker kann man natürlich nicht einfach abschaffen, zumal in der Arbeit. Trotzdem gibt es einen einfachen Trick, wie man die Belastung deutlich vermindern kann: Einfach häufiger lüften! Darüber hinaus sollte man alles reduzieren, was Feinstaub erzeugt. In einem Raucherhaushalt ist der Feinstaubgehalt der Atemluft deutlich höher. Wie auf einer verkehrsreichen Straßenkreuzung!“ M
M Urteil: Auch auf dem Fahrrad kann Alkohol den Führerschein kosten Auch übermäßiger Alkoholgenuss am Fahrradlenker kann den Führerschein kosten. Das hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entschieden. Im vorliegenden Fall war ein Mann mit 1,98 Promille Alkohol im Blut auf seinem Fahrrad erwischt worden. Daraufhin wurde ein medizinisch-psychologisches Gutachten (MPU) angefordert, mit ungutem Ergebnis. Der Mann bagatellisiere seinen Alkoholkonsum, obwohl der außergewöhnlich hohe Wert für eine dauerhafte Genusspraxis spreche, hieß es dort. Deshalb seien weitere Trunkenheitsfahrten auch mit dem Auto nicht auszuschließen, die Fahrerlaubnis zu entziehen. Das sahen auch die Richter so, obwohl der Mann erstmals alkoholisiert im Straßenverkehr erwischt worden war. Aktenzeichen: (Az.:1 N 80.07)
Haben Sie das gesehen? Da hat der Peter Ramsauer, kaum war er Verkehrsminister, gleich mal so richtig gezeigt, was er drauf hat am Steuer. Ordentlich aufs Gaspedal, Blinker links, Lichthupe – das volle Programm. Und dabei Bundeskanzlerin Merkel übersehen, obwohl die doch den Turbo Richtlinienkompetenz unter der Haube hat. Dann noch mit lautem Gehupe eine Runde um den Stammtisch, ehe die Schleuderfahrt in einer Voll-
bremsung und dem anschließenden verzweifelten Versuch endete, den Rückwärtsgang reinzubekommen. Wovon ich da schreibe? Nein, nicht von Peterchens Mondfahrt, sondern von Ramsauers Testballon PkwMaut. Nun könnte man sagen, Fahranfänger haben den einen oder anderen Fehler gut, wenn dabei nichts passiert. Doch wir dürfen ziemlich sicher sein, es wird passieren. Es ist kaum anzunehmen, dass sich die neue Regierung angesichts der prekären Finanzlage über kurz oder lang die Chance wird entgehen lassen, auf diese Art und Weise an neues Geld zu kommen. Die vielen Milliarden, die jetzt schon aus dem Bereich Mobilität in den Staatssäckel fließen, versinken schließlich seit eh und je in ganz anderen Löchern als denen auf unseren Straßen. Und bestimmt wird die Maut sogar den Beifall an nicht wenigen Stammtischen finden. Nach dem Motto: Endlich müssen die Ausländer auch bei uns zahlen. Stimmt zwar – aber nicht vergessen: Ihr auch. Stefan Schreibelmayer
HOROSKOP
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Widder 21. März bis 20. April Entspannen Sie sich, denn in dieser Woche kommen nur die Dinge auf Sie zu, auf die Sie vorbereitet sind. Versuchen Sie dabei Ihr Umfeld einmal mit realistischen Augen zu sehen, denn einiges ist Ihnen bisher verborgen geblieben. Die heile Welt, die Sie so gerne hätten, ist leider nicht so rosarot. Doch mit ein paar guten Ideen könnte sich daran etwas ändern. Machen Sie einige gute Vorschläge dazu. Gut so!
Stier 21. April bis 20. Mai Egal, was Sie auch sagen, bei Ihren Mitmenschen kommt es nicht so an, wie Sie es gerne möchten. Bleiben Sie mit Ihren Worten auch besser auf dem Boden der Tatsachen, denn leere Versprechungen nutzen weder Ihnen noch Ihrem Umfeld etwas. Machen Sie sich das Leben doch einfach etwas leichter, indem Sie locker und spontan auf die Dinge zugehen, dann wird Ihnen auch einiges gelingen. Nur Mut!
Zwillinge 21. Mai bis 21. Juni In vielen Dingen suchen Sie so lange, bis Sie einen Grund zur Diskussion gefunden haben. Vieles beziehen Sie auch auf Ihre eigene Person, doch damit tun Sie weder sich noch Ihrem Umfeld einen Gefallen. Versuchen Sie alles etwas positiver zu sehen, denn damit sind Sie dann auch schon auf dem richtigen Weg. Damit werden Ihnen auch wichtige Entscheidungen leichterfallen. Lächeln Sie einmal!
Krebs 22. Juni bis 22. Juli An einem Tag geht es Ihnen gut, an einem anderen nicht so! Dieses ständige Auf und Ab zerrt an Ihren Nerven und lässt Sie damit auch Entscheidungen treffen, die nicht so optimal sind. Versuchen Sie sich über einige Dinge Klarheit zu verschaffen und damit eine klare Linie in Ihren Alltag zu bringen. Damit haben Sie schon einen wichtigen Schritt getan und werden dann auch einiges viel klarer sehen. Nur zu!
Löwe 23. Juli bis 23. August Sorgen Sie sich nicht, wenn alte Dinge angesprochen werden, denn dies könnte auch zur Aufarbeitung beitragen. Auch wenn Sie damit um einiges zurückgeworfen werden, sollten Sie das als Chance für die Zukunft sehen. Jeder hat schon mal einen Durchhänger, kann damit aber auch neue Kraft schöpfen und wieder optimistisch nach vorne schauen. Nehmen Sie die Ratschläge an, die man Ihnen unterbreitet.
Jungfrau 24. August bis 23. September Sie mischen sich gerne in Gespräche ein, die nicht zu Ihrem Bereich gehören und sorgen damit aber auch wieder für Unruhe. Vielleicht wollen Sie damit innerlich einen zu erwartenden Angriff abwehren, doch so wird es von Ihrem Umfeld nicht gesehen. Sagen Sie bei der nächsten Gelegenheit, was Sie bewegt, vermeiden Sie dabei aber einen aggressiven Ton. Dann könnte sich bald alles wieder beruhigen!
Waage 24. September bis 23. Oktober Natürlich könnten Sie jemanden befragen, der sich damit auskennt. Doch Sie möchten erst einmal versuchen, die Dinge alleine ins Rollen zu bringen. Weiter voran wird Sie das aber nicht bringen, denn die Hürden sind doch höher, als Sie es erwartet hatten. Ihre Entscheidungskraft wird auf eine harte Probe gestellt, doch damit müssen Sie jetzt zurechtkommen. Versuchen Sie sich neu zu orientieren!
Skorpion 24. Oktober bis 22. November Sie haben den Eindruck, dass Ihnen die Zeit unter den Händen zerrinnt. Doch wenn Sie zurückblicken, haben Sie mehr erreicht, als Sie eigentlich erwartet hatten. Vielleicht ist es auch nur Ihre Ungeduld, die diesen Anschein erweckt. Versuchen Sie sich mit anderen Dingen abzulenken und damit auch wieder einen positiven Blick auf Ihre Aufgaben zu bekommen. Sie dürfen auch gerne wieder einmal feiern!
Schütze 23. November bis 21. Dezember Um es sich noch leichter zu machen, sollten Sie den Weg des geringsten Widerstandes gehen, denn auch damit erreichen Sie Ihr Ziel. Es wird auch keiner fragen, mit welchen Methoden Sie dorthin gelangt sind, wichtig ist das Ergebnis. Nur offen und ehrlich sollten Sie immer bleiben, denn dann haben Sie auch ein ruhiges Gewissen. Geben Sie sich einen Ruck und denken Sie bald über eine Veränderung nach!
Steinbock 22. Dezember bis 20. Januar Sie möchten gerne den Ton angeben, doch dieses Drängen in den Vordergrund wird bei Ihrem Umfeld nicht so gut ankommen. Das könnte auch die Stimmung beeinträchtigen, die sich sehr gut entwickelt hat. Versuchen Sie also mehr aus dem Hintergrund zu agieren, denn auch von dort könnten Sie einiges erreichen. Gehen Sie aber Schritt für Schritt vor, denn ein hohes Tempo könnte bald gefährlich werden!
Wassermann 21. Januar bis 19. Februar Es läuft wie am Schnürchen, auch wenn Sie dafür einiges an Nervenkraft opfern mussten. Nach außen wirken Sie immer noch wie ein funktionierendes Uhrwerk, doch innerlich sind Sie an Ihrem Limit angelangt. Sie sollten jetzt eine Veränderung ins Auge fassen, die Ihnen die weiteren Schritte etwas erleichtern könnte. Sprechen Sie mit Ihrem Umfeld und machen Sie dann einen Plan. Es könnte gelingen!
Fische 20. Februar bis 20. März Was sich in Ihrem Inneren abspielt, bleibt Ihr Geheimnis. Doch mit diesem Wissen werden Sie Ihre Nerven nicht zur Ruhe bekommen und sollten deshalb doch einmal darüber sprechen. Sicher gibt es für einige Dinge eine Lösung, die auch Ihnen gefallen wird. Alle Sorgen sind leichter, wenn man Sie mit jemandem teilen kann. Wenden Sie sich an die Person, zu der Sie das größte Vertrauen haben. Gut so!
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LEBEN
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SONNTAG in M Sonntagslyrik von Eva Kaufholz
FRANKEN Verlag und Herausgeber: Neue Bayreuther Anzeigenblatt Verlags GmbH Bayreuther Anzeiger Postfach 11 01 50, 95420 Bayreuth Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Theodor-Schmidt-Str. 17, 95448 Bayreuth Geschäftsführung: Michael Rümmele Anzeigenleitung: Andreas Weiß (verantw.) Redaktion: Sonntag in Franken Verantwortlich: Gert-Dieter Meier Anschrift: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon: 0921-500-163 www.sonntag-in-franken.de E-Mail: redaktion@sonntag-in-franken.de Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Projektleitung und Koordination: Harald Ritter Vertrieb: VSO – Verteil Service Oberfranken GmbH Vertriebsleitung: Georg Haas Gesamtvertriebsleitung: Herbert Angerer Druck: Nordbayerischer Kurier GmbH & Co. KG Geschäftsstelle: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon 0921-294-294, Fax 0921-294-193 Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8–18 Uhr, Sa. 9–13 Uhr Kostenlose Verteilung am Sonntag an alle erreichbaren Haushaltungen im Verbreitungsgebiet. Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 1. Oktober 2009. Anzeigenentwürfe und Texte des Verlages sind urheberrechtlich geschützt. Übernahme, auch fotomechanisch, nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung und gegen Gebühr. Mitglied im Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e. V., BVDA. Auflagenkontrolle durch Wirtschaftsprüfer nach den Richtlinien von BVDA und BDZV.
Silvestergedanken Es war vor gut sechs Wochen, man wagte es damals kaum zu hoffen. Über die Radiowellen kam die Kunde, es ist offen die Grenze – in dieser Sekunde. Ist es Wahrheit – ist es Traum? Was sagte die Stimme da – wir glaubten es kaum. Noch in der Nacht, zum November den 9., wir von „hier-rüben“ die Autobahn säumten. Es kamen die Trabbis – die Wartburgs – die Ladas, die Freude war groß und unbeschreibbar. In Massen sind die Menschen von drüben gekommen, klatschend und mit Tränen in den Augen hier in Empfang genommen. Der Sonntag war da – die Geschäfte offen, noch nie wurden so viel Menschen in unserer Stadt angetroffen. Vor den Läden lange Menschenschlangen, geduldig warten sie, bis sie hineingelangen. „Wie Weihnachten“ die Leute sagten's laut, dass wir das erleben
(ohne Gewähr)
dürfen – wer hätte das geglaubt. Aus dem Dornröschenschlaf wurde unsere Stadt jäh geweckt, die Trabbis haben's schnell entdeckt. Auch Busse kommen jetzt in Massen, überfüllt sind uns're engen Gassen. 40 Jahre nur Entbehren, wer kann's den Menschen da verwehren. Groß ist der Wunsch, mit Schönem, sich ein wenig zu verwöhnen. Wir schau'n nur zu – und könn's nicht fassen; wie konnte sich ein Volk 40 Jahre so unterdrücken lassen. Fürs neue Jahr, so sei unser Streben, für uns alle Freiheit – Wohlstand – und ein friedliches Leben.
M Gedicht-Aktion Haben Sie auch schon Gedichte geschrieben, die Sie gerne mal einer breiten Öffentlichkeit vorstellen würden? Dann schreiben Sie uns: redaktion@ sonntag-in-franken.de. „Hallo, ich hätte da ein Gedicht. Es liegt schon 20 Jahre zurück und betrifft die Grenzöffnung am 9. November 1989.“ Mit diesen Worten bot uns Eva Kaufholz (Auerbach) ihr Gedicht an, das sich mit dem Fall der Mauer auseinandersetzt.
LEBEN
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Gaaaanz lecker, so eine krosse Gans. Findet auch Helmut Lauterbach, der seine Küchenkreationen dem „Sonntag in Franken“ zeigt. Fotos: Lammel
An Martini geht’s auch bei Helmut Lauterbach los:
Das Gans-Halali Sie taucht auf bald jeder Speisekarte auf, die was auf sich hält. Während die Narren am 11. 11. die Faschingszeit einläuten, blasen Frankens Köche ab Martini zum Gans-Halali. Was ist dran an der Gans? Der „Sonntag in Franken“ sprach mit einem, der’s wissen muss – mit Helmut Lauterbach vom Landhaus Gräfenthal.
chen kann. Die Großmutter nutzte die Flügel noch als Besen. Die Federn fürs Bettzeug. Aus den vermeintlichen Abfällen kochten und kochen die Köche leckeres Gansjung in Blutsoße. Und der ganze prächtige Rest ist ohnehin ein Festbraten. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Gansjung in Blutsoße
D
amals ... Helmut Lauterbach erinnert sich noch gut. Da schnatterten rund um das Elternhaus die Gänse. Sie schwammen in dem kleinen Bach. Sie wurden liebevoll gepflegt – aber am Ende doch immer geschlachtet. Für Küchenchef Lauterbach ist die Gans das perfekte Wesen. Weil man praktisch alles von ihr gebrau-
Übrigens: Früher wanderte die Gänseleber noch ins Gansjung. Heute zaubern Lauterbach und seine Kollegen daraus eine köstliche
Pastete. Viele Feinschmecker lieben sie so sehr wie eine rösche Gansbrust. Lauterbach ist Gans-Experte. In einem starken Jahr tischt er durchaus 200 dieser Tiere in seinem Landhaus in Obergräfenthal auf. Und das meist auf die klassische Zubereitungsart. Lauterbach füllt die Tiere mit Äpfeln, Zwiebeln und Beifuß, den er durchaus mal am Wegesrand pflückt. Sein Tipp: „Wichtig ist, die Gans einen Tag vor der Zubereitung innen und außen zu würzen.“ Das Gros der Gänse-Genießer ordert bei Lauterbach klassisch. Mit Klößen, Maroni und Blaukraut. Aber wenn ein Gast die Gans mal ganz anders mag, dann kommt er bei Lauterbach ebenso auf seine Kosten. Denn des experimentierfreudigen Küchenchefs erklärte Leidenschaft ist die asiatische Küche. Und also zaubert Lauterbach, der übri-
Gänseleberpastete
gens auch bei der KURIER-Gala der Köche mitwirkt, der Deutschen liebste Weihnachtsspeise durchaus auch mal in den Geschmacksnoten süß/scharf. Ob er selbst an Weihnachten Gans isst? Lauterbach verneint grinsend. Kein Wunder. Denn an Heiligabend steht er häufig den ganzen Tag am Herd, um Gänse zu braten. Schließlich müssen am 1. Feiertag um 1 Uhr mittags hundert Portionen Gans auf den Tisch. Insofern freut sich der Koch darauf, der Weihnachten im Familienkreis feiert und heuer kochfrei hat, auf etwas ganz anderes als Gans. Was man, auch als Gans-Liebhaber, durchaus verstehen kann. M Gert-Dieter Meier
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LEBEN
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Wenn es um die Martinsgans geht, kennt Guido Rapsch nur ein Ziel: Steinamwasser. „Seit vielen Jahren fahren wir zu einem gastronomischen Geheimtipp, der schon lange keiner mehr ist“, schreibt er in einer E-Mail an die Redaktion. Die beste Martinsgans gebe es für ihn und seine Freunde nun mal im Gasthof „Zur frischen Quelle“ in Steinamwasser. Der Ort liegt in der Nähe von Troschenreuth und Auerbach. Hier gebe es nicht nur eine hervorragend traditionell zubereitete Gans, sondern in gemütlicher Atmosphäre zum deftigen Mahl oft zünftige Live-Musik, schwärmt er.
W
er sich am heimischen Herd an die Gans wagt, muss vor allem eines mitbringen: Zeit. Und er sollte sich auf das Besondere einlassen, was die Füllung der Gans anbelangt: Apfel-Kartoffel-Pilze-Füllung gefällig, oder lieber mit Brot, Speck, Eiern und Innereien gefüllt? Traditionelle Rezepte und die der etwas ausgefallenen Art gibt es in einschlägigen Kochbüchern. Und unter dem Stichwort Martinsgans in besonderer Vielfalt und Raffinesse im Internet. Zwei Rezepte – ausgelegt auf vier Personen – hat die Redaktion ausgewählt und stellt sie hier vor.
Gans mit Maronenfüllung Zutaten: 2 TL Salz, 1 Messerspitze Beifuß, 400 g Maronen, 1 küchenfertige Gans (zirka 3,5 kg), 2 Boskop-Äpfel, 1 Messerspitze Majoran, 1 Messerspitze Pfeffer, 1 trockenes Brötchen, 1 Esslöffel Sojasoße, 1/8 Liter Bier, 1 Eigelb, 1 Esslöffel Mehl, 1 Esslöffel Butter, 2 cl Cognac)
Kulinarisches zu St. Martin
Gans und gar Zubereitung: Gans waschen, gut abtrocknen. Gut abgetropfte Maronen klein hacken. Äpfel schälen, entkernen, in dünne Spalten schneiden. Herz und Leber in Würfel schneiden, Butter in einer Pfanne zerlaufen lassen, Herz und Leber auf 2 oder Automatik-Kochstelle 5 – 6 darin andünsten. Brötchen in Wasser einweichen, danach gut ausdrücken. Maronen, Äpfel, Innereien, Brötchen und Eigelb vermengen, mit Salz und Gewürzen abschmecken. Die Gans innen mit Salz ausreiben und füllen, dann mit Baumwollgarn zunähen oder mit Holzspießen zustecken, die Keulen zusammenbinden. Mit der Brustseite nach unten auf den Bratrost legen. In die Fettpfanne 1–2 Tassen Wasser geben, braten. Herd-Schaltung: 180–200 Grad, 1. Schiebeleiste von unten 160–180 Grad, Umluftbackofen Garzeit: 150–180 Minuten Nach einer Stunde die Gans wenden. Während des Bratens mit einer Nadel einige Male die Haut unterhalb der Keulen einstechen, damit das Fett ausbraten kann. Nach etwa zwei Stunden Bratzeit das ausgebratene Fett in eine Schüssel abgießen. Wenn der Bratensatz bräunt, in den letzten 30 Minuten der Bratzeit etwas kochendes Wasser in die Fettpfanne gießen und die Gans ab und zu mit Bier beträufeln. 5 Minuten vor Ende der Garzeit das Geflügel mit kaltem Salzwasser bepinseln, damit die Haut knusprig wird. Danach die Gans herausnehmen und warm stellen. Den Bratenfond mit einer Bratenbürste und etwas heißem Wasser
lösen, in einen Topf gießen, mit in Wasser angerührtem Mehl binden, mit Cognac, Salz und etwas SojaSoße abschmecken. Zu dieser Martinsgans werden Bratäpfel, Rotkohl, Kartoffeln oder Kartoffelklöße und ein trockener Rotwein gereicht. M
Gans mit PflaumenmusZimt-Rosinen-Füllung Zutaten: 1 küchenfertige Gans, etwa vier bis fünf Kilogramm, 1 bis 2 Esslöffel Pflaumenmus, 1 Prise gemahlene Nelken, 1 Prise Zimt, 1 Tasse Semmelbrösel, 1/2 Tasse Weißwein, 1/2 Tasse Rosinen, 500 g gewürfelte Äpfel, frisch gemahlener weißer Pfeffer, Salz, Soßenbinder. Zubereitung: Gans innen und außen waschen, Gänsefett aus der Bauchhöhle lösen. Die Gans gründlich mit Salz und Pfeffer einreiben. Die Rosinen im Weißwein einweichen und zusammen mit den Apfelwürfeln, den Semmelbröseln, Zimt und Nelken vermengen; in die
Jetzt schmecken sie am besten, unsere Martini-Knusper-Gänse Obergräfenthal7· 95463Bindlach Telefon 0 92 08 / 2 89 · Fax 5 71 74 www.landhaus-graefenthal.de – Dienstag Ruhetag –
Bauchhöhle der Gans füllen. Mit Holzstäbchen und Küchengarn verschließen. Die Gans in einem ausreichend großen Bräter mit der Brustseite nach oben auf den abgetrennten Hautlappen des Halses legen und zwei Zentimeter hoch kochendes Wasser einfüllen. Im Heißluftofen bei 200 Grad etwa 75 Minuten garen. Falls das Wasser eingedampft ist, nachfüllen. Dann die Gans wenden und weitere mindestens 90 Minuten braten, dabei immer wieder mit Bratensud begießen. Bratensud entfetten, das Pflaumenmus und den restlichen Weißwein hinzufügen, verkochen lassen und mit etwas Soßenbinder abbinden. Dazu passen klassisch Rotkohl und Kartoffelklöße und ein gutes Bier. M
M Tipps für eine krosse Gans Die Gans sollte weder zu jung noch zu alt sein. Bei einer Frühmastgans können die noch weichen Knochen zusammenfallen, eine Gans über acht Monate ist zu zäh. Ideal sind Halbjahres-Gänse aus Freilandhaltung. Gänsebraten erfordert Geduld: Langsam bei vorgeschriebener Temperatur und mindestens drei Stunden braten. Für eine knusprige Haut sorgt zehn bis fünf Minuten vor Ende der Bratzeit das Bestreichen der Gans mit Salzwasser oder würzigem Honig (Akazien-, Kiefern- oder Waldhonig).
LEBEN
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BR-Korrespondent Christian Riedl hält Augen und Ohren in der Region offen. Fotos: Ohlmeyer
Korrespondent Christian Riedl beliefert die BR-Radiowelt mit Themen aus Bayreuth
„Jede Region ist eigen“
Christian Riedl (35) kommt aus Ruhmannsfelden bei Deggendorf. Über die Münchner und die Nürnberger Hörfunkredaktion kam er nach Bayreuth. Seit einem Jahr berichtet er nun schon aus der Wagner-Stadt und der Region. Mit dem „Sonntag in Franken“ sprach er über ... ... seine Aufgaben „Ich bearbeite hier wirklich ein sehr vielfältiges Aufgabenspektrum, denn die Korrespondenten sind Auge und Ohr des Bayerischen Rundfunks. Der Korrespondent bedient alle Hörfunkwellen des Bayerischen Rundfunks, also unter anderen BR Klassik, on3 und Bayern 3. Ich mache nicht nur eigene Beiträge, sondern arbeite allen BRRedaktionen zu – sei es dem Land-
funk oder der Wissenschaftsredaktion.“ ... warum er eine Kamera hat „Wenn Not am Mann ist oder Dinge schnell bearbeitet werden müssen, nehme ich auch selbst die Kamera in die Hand und liefere den TV-Redaktionen Bilder. Die 19 Korrespondenten-Büros in Bayern sind bereits bimedial ausgestattet. Aber ich liefere auch Hintergrundinfos und stelle diese in ein zentrales Infosystem, auf das die Kollegen aus der Onlineabteilung zugreifen können.“ ... ob der BR zu München-lastig ist „Ich hatte nie Schwierigkeiten, Themen aus meiner Region durchzubekommen. Die Radiovielfalt ist einfach unglaublich groß. Außerdem gibt es auch viele Themen, die bayernweit einfach da sind, Bei-
spiel: Jugendarbeitslosigkeit. Ein Thema ist ein Thema – unabhängig von der Region.“
le. Während der Festspielzeit bin ich als Korrespondent besonders gefordert.“
... ob ihm die Zeit schon einmal lang wurde „Ich sitze ja hier allein im Korrespondentenbüro, da müsste ich mich an manchen Tagen eher zerteilen, anstatt über Langeweile zu klagen. Denn ich bin ja nicht nur für Bayreuth, sondern auch für den Umkreis zuständig.“
... die Bayreuther Mentalität „Die Oberfranken sagen, die Unterfranken sind schlimm, die Unterfranken sagen das wiederum über die Oberfranken, die Mittelfranken über die Unterfranken, die Nürnberger über die Münchner. Und so weiter. Aber das ist doch alles ein Schmarrn. Das Entscheidende und Schöne an Bayern ist doch, dass jede Region ihre Eigenheit und ihre bestimmten Vorzüge hat. Ich hatte noch nie Probleme mit den Oberfranken. Im Gegenteil.“ M df
... seine bisherigen Highlights „Besonders spannend fand ich den Termin bei Thomas Scheibel vom Lehrstuhl für Biomaterialien der Universität Bayreuth, der die Spinnenseide erforscht (Der „Sonntag in Franken“ berichtete). Einfach ein sensationelles Thema! Aber auch die Rettung von Rosenthal hat mich bewegt. Und natürlich die Festspie-
HINWEIS: Wer die Stimme des BR-Hörfunk-Korrespondenten einmal hören will, klickt auf br-online.de/studio-franken.
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LEBEN
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In Hof:
Raubüberfall Ein mit einer Sturmhaube maskierter Räuber überfiel am Freitag gegen 19 Uhr eine Norma-Filiale in Hof. Der Unbekannte ging laut Polizei zielstrebig in Richtung Kassenbereich, schubste eine 46-jährige Kundin zur Seite und forderte die Anwesenden auf, ruhig zu bleiben. Der Mann schnappte sich anschließend eine Norma-Tüte unter dem Laufband und hielt diese dem 50-jährigen Filialleiter vor. Mit einer schwarzen Pistole forderte er diesen auf, die Tageseinnahmen in die Tüte zu packen. Der 50-Jährige händigte dem Räuber rund 5.000 Euro in Scheinen aus. Anschließend drehte sich der Unbekannte um und hielt seine Waffe in Richtung einer 33-jährigen hochschwangeren Hoferin, die mit ihrer fünfjährigen Tochter an der Kasse anstand. Eine weitere anwesende 61-jährige Hoferin schnappte das Mädchen und stellte sich schützend vor die 33-Jährige. Der Täter flüchtete, seine Spur verlor sich in der Nähe eines Supermarkts. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb zunächst ergebnislos. M
Regensburg
Neue Zweifel Im Fall des von Polizisten getöteten Regensburger Studenten Tennessee Eisenberg erhalten die Zweifel an der Notwehrversion neue Nahrung. Der „Spiegel“ berichtete, die Zeugenaussage eines Polizisten stütze ein Gutachten, wonach Eisenberg nicht aus Notwehr durch Einsatzkräfte getötet wurde. Die Familie Eisenberg hatte bereits vor Wochen unter Berufung auf ein rechtsmedizinisches Gutachten die Darstellung der Polizei infrage gestellt, dass die Voraussetzungen einer Notwehr vorlagen. Der 24-jährige Student war am 30. April in seinem Haus erschossen worden. Er hatte mit einem Messer seinen Mitbewohner bedroht, der die Polizei verständigte. Die Beamten konnten den jungen Mann zunächst nicht überwältigen. Daraufhin wurde er durch mehrere Polizeikugeln schwer verletzt. Er starb noch am selben Tag in einem Regensburger Krankenhaus. M
Innovation, Präzision und Sicherheit sind Komponenten, die im Automobilsport Erfolge ausmachen. Beim Boxenstopp kommt es auf jede Sekunde an. Und damit auf Technologie, die im eher verlässlichen Hintergrund wirkt. Am Freitag durften die Mitarbeiter der Stäubli TEC-Systems GmbH Connectors im Schauraum des Unternehmens den AUDI R8 LMS bewundern. Aus gutem Grund, denn sie hatten die Schnellkupplungen zum Betanken des Boliden hergestellt und die hydraulischen Hebevorrichtungen für Reifenwechsel, wie Ralph Reichert beschreibt. Der R8 war auf der Motorsportmesse in Köln ausgestellt und kam anschließend direkt an den Roten Main. M Foto: Lammel
KURIER präsentiert Dinner-Comedy
in 4 Gängen und 3 Akten Regie: Mäc Härder
Menü Schottischer Lachs mit Mangochutney im Reisblatt, umlegt mit bunten Blattsalaten.
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Dijonsenf-Champagnersuppe mit Kartoffelkrapfen
~
Rosa gebratene Barbarieentenbrust auf Currymangold und Mandel-Duftreis
~
Ofenfrischer Marzipanapfel auf Vanillesoße und Schokoladenreis Termine
Sa 21.11.09 I Mi 16.12.09 Sa 16.01.10 I So 17.01.10 Einlass: 18.30 Uhr • Dauer: 19.00 bis ca. 22.30 Uhr Ort: Zur Sudpfanne im König-Ludwig-Saal, Bayreuth
www.bambolero.de
eiten z h c o H i e w Z fall s e d o T n i e und
Preis inkl. 4-Gänge-Menü: 55,- € • KURIER€ard-Inhaber erhalten 10% Bonus ➔ Kartenvorverkauf KURIER-Geschäftsstelle, Maxstr. 58/60, Tel.: 0921-500-118 Restaurant „Zur Sudpfanne“, Oberkonnersreutherstraße 6, Tel.: 0921-52883
REISE
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Die Garteninsel Kauai
Wal-Tag
Es ist die Garteninsel des hawaiianischen Archipels. Kauai steht deswegen aber den Attributen, die man mit Hawaii verbindet, in nichts nach. Auch wenn hier alles etwas geruhsamer und beschaulicher zugeht: Palmen, Wellen, tiefe Sandstrände und Dünenlandschaft, exotische Blumenketten, Hula und Drinks. Kauai ist für Naturliebhaber ein irdisches Paradies. Und für Menschenfreunde.
D
ie „Mary II“ stampft, kämpft sich gegen machtvolle Wellen weg von der Küste, bis sie – gerade mal 15 Meter lang – ruhiger durch das tiefblaue Wasser zieht. Der Diesel tuckert leiser. Braun gegerbte Hände halten das Steuerrad. Kapitän Dan hat im kleinen Leitstand an diesem frühen Morgen fünf erwartungsvolle Inselbesucher um sich, die nach dem Wellenritt breitbeinig Stand gefunden haben, aber teilweise immer noch mit flauem Gefühl in der Magengegend kämpfen. Er bezeichnet sich selbst als touristischer Umweltaktivist, der „sich behutsam mit Menschen in unwiederbringlichen Naturräumen bewegt“. Er hat versprochen, uns zu Walen zu führen, nicht, dass wir sie zu Gesicht bekommen.
Respekt vor der Natur „Ich möchte Euch zu den Grenzen bringen, die es uns Menschen erlauben, in Respekt auf Lebewesen zu schauen, deren Schicksal auch unser Schicksal sein wird.“ Wenn es keine Wale mehr gibt, wird es bald auch keine Menschen mehr geben, ist Dan überzeugt. Seinen Beruf als Fischer hat er im Nach-
gang zur Hippie-Bewegung Mitte der siebziger Jahre aufgegeben und seinen Fischkutter über Dekaden zu einem Boot für Naturkundler umgebaut. In den Innenräumen befinden sich zahlreiche Karten, Fotocollagen und statistische Darstellungen von ökologischen Wechselbeziehungen der hiesigen Meeresund Inselwelt. Und während er noch fast beschwörend die Wunder der Natur auf und vor Kauai aufzählt, hebt sich in gut 300 Meter Entfernung ein grau-schwarzer Berg aus dem Wasser, legt sich zurück, steigt nochmals auf und zeigt
mit seiner mächtigen Schwanzflosse das Siegeszeichen (Foto oben). Es ist mucksmäuschenstill in der Kajüte, und auf allen Gesichtern ein Staunen.
Grand Canyon des Pazifiks Kauai ist mehr als alle anderen hawaiianischen Inseln berühmt für seine malerischen Naturwunder. Neben Strand, der Dünenlandschaft im Westen und dem tropischen Regenwald entlang der nordöstlichen Küste macht der 1.070 Meter tiefe Waimea Canyon Eindruck. Er zieht vor allem naturliebende TreckingUrlauber in seinen Bann. Der gewaltige Graben erstreckt sich über rund 22 Kilometer bis zum westli-
chen Ende der Insel und wird deswegen der Grand Canyon des Pazifiks genannt. Die über 1.000 Meter hohen Bergklippen erheben sich vom Grund des Ozeans und bilden die prächtige und unberührte Na Pali Coast (Foto unten). Trotz Gartenbau und Landwirtschaft ist Kauai weitgehend unberührt geblieben. Nur drei Prozent des Landes wurden für kommerzielle Zwecke und Wohngebiete ausgebaut. Die restlichen 97 Prozent sind Landwirtschafts- und Naturschutzgebiete. Die Mehrheit der (Fortsetzung auf Seite 35)
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REISE
Sonntag, 8. November 2009 eingehender Befragung Ratschläge zum Streckenverlauf und zum Schwierigkeitsgrad. Wer ihrem „Interview“ nicht genügt, wird erst gar nicht losgeschickt. Denn die Zahl der für einen Trail zugelassenen Wanderer ist begrenzt – mit Rücksicht auf Flora und Fauna. Abfall muss mit zurückgenommen werden. Das wird kontrolliert. Wer hier unterwegs ist, muss sich registrieren lassen und mehr oder weniger pünktlich am Ziel ankommen. Nach jedem Trekker wird umgehend gesucht, wenn er überfällig ist. Für kurzentschlossene Wanderer gibt es an einigen Rangerstationen hochwertige Ausrüstung zu mieten, einschließlich Regenkleidung und Zelt.
Atemberaubende Aussicht
(Fortsetzung von Seite 34) etwa 58.000 Bewohner lebt und arbeitet in den Küstenregionen, wodurch das Landesinnere in seinem ursprünglichen Zustand belassen wurde. Die Trails durch dschungelähnlichen Wald, über Geröllhalden, durch Schluchten und vorbei an Felsvorsprüngen mit mächtigen Wasserfällen, sind gut beschildert, Übernachtungsplätze mit Feuerstationen (und trockenem Holz) ausgewiesen. Es herrscht ein bedingungsloser Wegezwang! Ranger sorgen für Hilfe und Ordnung auf den Pfaden. Und sie geben nach
Die Räder des Geländewagens mahlen sich durch die Furchen des roten Lehms der Feldwege und pflügen riesige Pfützen. Rechts und links sattgrüne Wände aus Zuckerrohr (Foto unten), neben Kaffee und dem Tourismus Haupteinnahmequelle der Insel. Es hat geregnet – besser: geschüttet, wie aus Kübeln. „Nein, schlechtes Wetter gibt es nicht auf Kauai, nur schlecht ausgerüstete und angezogene Touristen“, hat uns der Mietwagenverleiher mit auf den Weg gegeben. Wer auf der Insel mit dem Auto unterwegs ist, braucht Badehose und leichtes „Ölzeug“. Denn an den rasierklingenscharfen Kämmen des Na Pali reißen sich mächtige Wolken und entledigen sich einer unglaublichen Wasserlast, während vor einer halben Stunde noch die Sonne schien. Wir sind entlang der
Küste westlich unterwegs in Richtung Waimea, wo Captain James Cook im Jahre 1778 erstmalig landete. Von hier aus fahren wir über gut ausgebaute, kurvenreiche Landstraßen zum Waimea Canyon. Generell sollte man auf Kauai gemütlich unterwegs sein, Raser werden hart bestraft. Entlang der Strecke sind zahlreiche Aussichtsplattformen ausgebaut worden. Und nur hier darf man länger anhalten. Der malerische Blick ist atemberaubend: eine kaleidoskopische Landschaft aus Grün, Orange, Rot und Violett grenzt an einen noch blauen Himmel. Vom Waimea Canyon sind es nur gut 25 Meilen zur sonnigen Südküste. In zerklüfteten, schroffen Küstenfelsen explodieren mehrere hundert Kubikmeter Meerwasser: Spouting Horn. Der Ozean presst mit gewaltigem Druck in eine Lavaröhre, aus der eine Fontäne mehrere Meter in die Luft schießt. Unweit dieses Naturschauspiels befinden sich die McBryde and Allerton Gardens. Naturliebhaber kommen aus dem Staunen nicht mehr raus: Seerosenblätter in der Größe von Swimmingpools und Dutzende von seltenen und bedrohten Pflanzen.
AUF EINEN BLICK M Ein Königreich Die ersten Siedler kamen um das Jahr 200 nach Kauai, rund 500 Jahre bevor die restlichen Inseln besiedelt wurden. Die Inselbewohner folgten den gesellschaftlichen Regeln dieser Zeit: manchmal sehr strikt nach Regeln, manchmal großzügiger. Über viele Erbfolgen von Königen hinweg blühte Kauai auf. 1778 legte Captain James Cook am Strand von Waimea an und veränderte damit den Status dieser isolierten Inselgruppe für alle Zeiten. Kauai unterscheidet sich von den anderen Inseln. Sie widersetzte sich den Versuchen von König Kamehameha, die Inseln unter seiner Herrschaft zu vereinen. Bis 1810 blieb sie ein unabhängiges Königreich. Hauptstadt ist Lihue. Hier befin-
Kajak auf dem Wailua Kauai ist eine Insel der spektakulären Flüsse. Vom Smiths Tropical Paradise ist eine Bootsfahrt auf dem Wailua zur wunderschönen Fern Grotto (Farngrotte) fast schon touristische Pflicht. Wer dem Besucherstrom entrinnen möchte, paddelt besser selbst mit dem Kajak den Fluss hinauf und wird mit weitgehender Stille, üppigem Tropenwald und einer Blumen- und Blütenpracht belohnt, die bis an den Flusslauf reicht. Hotels und Gastronomie auf der Insel zählen zum Besten, was die Welt zu bieten hat. Unterkünfte gibt es in fast allen Preislagen, von „Bett und Frühstück“ in FamilienPensionen bis zum Luxushotel mit grandiosem Golfplatz. Die Früchte des Meeres, Obst und exotische Gemüse bereichern die Speisekarten der Restaurants wie sonst kaum wo. Gleichwohl: Wer nach Kauai fliegt, sollte vorher wissen, wo er bleibt und was er tun will. So ist beispielsweise die Anzahl der Mietwagen begrenzt. M Harald Ritter
det sich auch der Flughafen, der mehrmals täglich von allen anderen Inseln des Archipels angeflogen wird. Für das sogenannte Insel-Hopping gibt es in Hotels günstige Ein-Tages-Tickets zu kaufen (50 bis 80 Euro pro Flug). Mit dem Mietwagen sind alle erschlossenen Orte von Lihue aus in rund einer Stunde zu erreichen. Der höchste Punkt der Insel ist der Mount Kawaikini (1.598 m). Als botanische Besonderheit gilt die violette Mokihana-Blume. Touristeninformation vor Ort: Kauai Visitors Bureau, 4334 Rice Street, Suite 101, Lihue, HI 96766. Internet: www.kauaidiscovery.com www.hawaii-tourism.de
MEDIEN
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FLIMMERKISTE M Brisanter Fall
Für die Außenwette der Fernsehshow „Wetten, dass. .?“ tanzten gestern Abend über tausend als Zombies und „King of Pop“ verkleidete Menschen vor dem Schloss in Braunschweig zu dem Song „Thriller“ von Michael Jackson. Gottschalk verlor die Wette – er muss jetzt im Trabbi von Braunschweig nach Berlin fahren. Gäste der Sendung waren unter anderen Robbie Williams, Spandau Ballet, David Garrett, die Black Eyed Peas, Lady GaGa, Wolfgang Rademann und Formel 1-VizeWeltmeister Sebastian Vettel. M Foto: dpa
Pro 7/Sat 1 entdeckt die Frauen
Mode, Beauty, Food Der TV-Konzern ProSieben/ Sat.1 startet ab dem kommenden Frühjahr einen neuen Fernsehsender speziell für Frauen.
D
er frei empfangbare Kanal FemTV will „auf Themen rund um Mode, Lifestyle, Beauty, Food und Gesundheit set-
zen“, sagte Konzernvorstand Andreas Bartl dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. In Deutschland gebe es über hundert Frauenzeitschriften, aber keinen Frauensender. „Der fehlte einfach noch in der Landschaft“, erläuterte Bartl weiter. Als Chefin des neuen Senders hat Bartl die frühere Leiterin des Männersenders Dmax, Katja Hofem-Best, gewonnen. „Es sollten sich schon
Medial gewürdigt wie kaum ein anderes Thema wird der Fall der Mauer vor 20 Jahren. Dem Jahrestag des Mauerfalls widmet der Digitalkanal neo am heutigen Sonntag sogar einen ganzen Thementag unter dem Motto „Freier Fall“. Ab 11.30 Uhr dreht sich alles um Ost-West-Beziehungen, Trennungen und Wiedervereinigungen, wahrgewordene Träume und erlittene Katastrophen. Eine ZDF-Reportage heute Abend, 18.30 Uhr, stellt deutsch-deutsche Paare vor, die sich vor oder nach der Wende kennenlernten. Schon am Nachmittag, 15.25 Uhr, ist der Spielfilm „Die Nachrichten“ (Hauptrolle: Jan Josef Liefers) zu sehen. ZDF-History untersucht den Todesstreifen, und selbst im Nachtstudio wird über Ost und West debattiert. Die Mauer in den Köpfen – zumindest der TVZuschauer – ist noch längst nicht weg. Ute Eschenbacher
Frauen den Kopf darüber zerbrechen, wie ein Frauensender aussieht“, sagte er. Hofem-Best war bis 2006 bei RTL II, zuletzt als Programmleiterin, und anschließend bis August 2009 Co-Geschäftsführerin von Discovery Networks Deutschland. Der Marktanteil soll mittelfristig zwischen zwei und fünf Prozent bei den 19- bis 49-jährigen Frauen liegen. M
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LEBEN
Virologe warnt: Fasching meiden
Grippe, Alaaf!
Mafia
Afghanistan:
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Camorra-Boss SPD-Kritik an geht in den Knast zu Guttenberg Ein seit sechs Jahren gesuchter Mafiaboss ist den Carabinieri in Neapel ins Netz gegangen. Der 49-jährige Luigi Esposito, Boss des Clans „Nuvoletta“ (Wölkchen) der neapolitanischen Mafia „Camorra“, wurde von den Mafiajägern am Samstag in einer Luxusvilla im Nobelviertel Posillipo aufgespürt. Der Mafioso, der in Italien eine Haftstrafe von neun Jahren wegen Drogenhandels und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung abzusitzen hat, wohnte dort bereits seit einiger Zeit unter falschem Namen. Esposito wurde vom italienischen Innenministerium auf der Liste der 30 gefährlichsten gesuchten Verbrecher geführt. M
Die SPD warnt Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach dessen Äußerungen zum Luftangriff bei Kundus vor einem Strategiewechsel in Afghanistan. „Wenn er glaubt, in Afghanistan ist der Abwurf von schweren Bomben auf große Menschenmassen zu rechtfertigen, dann kann die Sozialdemokratie da nicht mehr mitgehen“, sagte der SPD-Wehrexperte Rainer Arnold dem „Tagesspiegel“. „Das ist nicht gerechtfertigt und nicht angemessen.“ Guttenberg hatte den vom deutschen Oberst Georg Klein am 4. September angeordneten Luftschlag mit bis zu 142 Toten als „militärisch angemessen“ beurteilt. M
100-Millionen-Jackpot geknackt Britische Lottospieler haben einen Jackpot von 100 Millionen Euro geknackt. Zwei Tippscheine des länderübergreifenden Gewinnspiels Euromillions, die auf der Insel abgegeben wurden, teilen sich
je zur Hälfte den Gewinn. Die Lotterie wird in neun Ländern gespielt. Bisherige Rekordhalterin auf der Insel ist eine frühere Postangestellte, die 2007 knapp 40 Millionen Euro gewonnen hatte. M
Der Bund muss 2010 voraussichtlich ein Loch von 16 Milliarden Euro bei der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit stopfen. Eine Sprecherin der Behörde bestätigte jetzt einen Bericht des „Spiegel“, wonach 2010 mit einem Defizit von 17,8 Milliarden Euro gerechnet wird. Die Bundesagentur erwartet, die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben 2010 werde sich um weitere fünf Milliarden öffnen. Ausgaben von knapp 54 Milliarden Euro stünden dann Einnahmen von 36,1 Milliarden Euro gegenüber. M
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as sagte Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Bereits am Montag werde er sich mit seinen Kollegen in den Ländern über mögliche weitere Schwachstellen austauschen, sagte Rösler. Bundeskanzlerin Angela Merkel (55) ließ sich bereits bei ihrem Hausarzt mit
Pandemrix impfen, dem Impfstoff, der allen Bürgern zur Verfügung stehe. Unterdessen hat der Leiter des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, Professor Herbert Pfister, vor der Ausbreitung des Virus bei Großveranstaltungen gewarnt. Im Rheinland beginnt am 11.11. die Karnevalssaison. „Man wäre eigentlich gut beraten, wenn man in diesen Zeiten solche Massenveranstaltungen meidet“, sagte er. Dies gelte vor allem für Menschen, die zu gefährdeten Gruppen gehören, etwa chronisch Kranke, Patienten mit Immunschwäche sowie Schwangere. Generell bestehe bei jeder Art von Massenveranstaltungen – „sei es nun Karneval oder Fußball“ – ein erhöhtes Risiko. M
Der Kampf gegen die Ausbreitung der Schweinegrippe soll in der kommenden Woche verbessert werden: Die Produktion des Impfstoffes, der in den vergangenen Tagen in Teilen Deutschlands bereits nicht mehr vorhanden war, sei erhöht worden.
FRAGEBOGEN
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Uwe Drechsel, Intendant theater hof:
Einmal Insel und zurück Uwe Drechsel leitet als Intendant in der Nachfolge von Reinhold Röttger das theater hof. Seine Bilanz kann sich sehen lassen: In seine Amtszeit fallen über 220 Premieren. Stabile Besucherzahlen in Hof und den angeschlossenen Spielstädten, regelmäßige Gastspielaktivitäten und Eigenproduktionen auf hohem künstlerischen Niveau prägen den Führungsstil des eingefleischten Theatermannes. Sein jüngster Coup: Er gründete das Kinder-Theater Oberfranken. Dadurch sollen auch Kinder schon an die Theaterwelt herangeführt werden. Wie beginnt Ihr Sonntag? Frühes Frühstück? Ausschlafen? Oder … Drechsel: Ausschlafen bis gegen 8.30 Uhr, dann Frühstück. Trinken Sie Kaffee oder Tee? Drechsel: Kaffee. Und wie halten Sie’s mit Klößen zur Mittagszeit? Drechsel: Immer mal wieder gern. Pflegen Sie ganz bestimmte Sonntagsrituale? Drechsel: Bisher nicht, da für uns Theaterleute der Sonntag häufig ein Arbeitstag ist. Ihre beste Ausrede, wenn sich die Verwandtschaft zum Nachmittagskaffee ankündigt? Drechsel: Da meine Verwandtschaft ziemlich weit weg wohnt, stellt sich die Frage Gott sei Dank nicht. Sonntag ist Familientag – was steht auf dem Programm?
Drechsel: Abends Theater, nachmittags was unternehmen. Wo schauen Sie lieber Sport: ARD, ZDF, oder…? Drechsel: Eigentlich auf allen Kanälen, die Sport senden, den ich mag. Boxen gehört nicht dazu!
FRAGEB
Heute mi
Drei Dinge, die Sie am liebsten auf den kommenden Sonntag verschieben würden? Drechsel: Einen Pflichttermin, Bewerbungen bearbeiten, Sonntagsfragen beantworten. Bitte vervollständigen Sie die folgenden Sätze: a) Wenn ich den Lotto-Jackpot geknackt hätte, würde ich... Drechsel: ... bei 30 Millionen, ein Gewinn, den ich übrigens für un-
OGEN
t Uwe Dr
echsel
anständig halte, meiner Tochter was geben, dem Theater Hof, mehreren gemeinnützigen Einrichtungen im sozialen und sportlichen Bereich. Ein Refugium in der Steiermark und der Bretagne bauen... b) Wenn ich Kanzlerin wäre, würde ich... Drechsel: (also ich wäre wohl Kanzler) ... dafür sorgen, dass jun-
ge Menschen schon im Vorschulalter eng mit Kultur in Berührung kommen. Dies spart später Milliardenbeträge im sozialen Bereich... Und zum Schluss der Klassiker: Diese drei Dinge würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen ... Drechsel: Meine Lebensgefährtin, meinen Hund und eine Rückfahrkarte für uns. M
M Zur Person Uwe Drechsel, in Tauberbischofsheim geboren, studierte nach Abitur und Bundeswehrzeit an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover. 1973 machte er sein Diplom für Musiktheaterregie. Nach Anfangsjahren als Regieassistent folgten Engagements in verantwortlicher Position an verschiedenen Theatern. 1988 wurde der Theaterfachmann
Stellvertretender Intendant an der Staatsoper Hannover. Schließlich folgte er dem Ruf ans Städtebundtheater Hof. Dort wirkt er seither als Intendant und Regisseur. Als Gastregisseur arbeitete Drechsel unter anderem in Breslau, Posen, Lausanne, Genf, Barcelona, Toronto, Budapest und Berlin. Aktuell inszeniert er in Stralsund „Sound of Music“ (Archivbild links).
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LEUTE
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Walter Berger
W
Opa (90) lässt es krachen
alter Bergers dürre, faltige Hände streichen langsam über den Instrumenten-Koffer. Leise keuchend geht der 90-Jährige zum Schrank. Er holt die wuchtige schwarze Nieten-Lederjacke. Etwas schwerfällig zieht er sie an, nimmt dann die Trompete in die Hand und ist – plötzlich – ganz aufgeweckt. Wie ein Profi posiert er für die Fotos in seiner kleinen, gemütlichen Wohnung in Frankfurt-Bornheim. Laut Deutschem Musikrat gilt Berger als ältester Rocker Deutschlands. Mit seiner Band „Die Rollators“ – das Durchschnittsalter liegt bei 72 – tourt der Greis durch die ganze Republik. Berger stand sogar schon mit Elvis Presley auf der Bühne. Das Zusammentreffen mit Elvis Presley im Jahr 1959 war allerdings eher ein Zufall, räumt Berger bescheiden ein. „Ich war mit
meiner damaligen Band in einem Club in Friedberg, um dort aufzutreten.“ Nach einer Weile sei „ein junger GI“ gekommen und habe für „ein paar Lieder“ mit auf die Bühne gewollt. Noch am Abend erfuhr Berger: Das war der „King of Rock 'n' Roll“.
Deutschlands ältester Rocker: Walter Berger aus Frankfurt. Foto: dpa
Jämmerliche Sternchen Musik ist Bergers Leben. Der leidenschaftliche Trompeter arbeitete außer als Berufsmusiker bis zur Rente als Musikbibliothekar in der Frankfurter Stadtbücherei. Schlechte Erfahrungen habe er mit Musik nie gemacht, sagt er. Als er vor ein paar Jahren an Magenkrebs erkrankte, habe ihm die Musik die Kraft gegeben, weiterzukämpfen. Für manch neumodische Musik bringt Berger indes wenig Verständnis auf: „Manchmal möchte
ich meinen Fernseher in die Ecke schmeißen, wenn die sogenannten neuen Sternchen total überschminkt rumhopsen und ins Mikro jammern wie die Hunde.“ Als ihm im Jahr 2002 seine Kollegen aus dem Musikverein erzählten, dass eine Rockband mit rüstigen Rentnern gesucht wird, bewarb er sich sofort. Unter den 20 Männern und Frauen in der Combo ist er der Älteste. „Wir wollen nicht
auf das Abstellgleis, dafür 'ne Harley und 'nen Drink auf Eis“ singen sie in einem ihrer schmissigen Songs, einem Cover von „Born To Be Wild“. Ein weiteres Lied heißt „Rollin durch die Rente“. Gemeinsam mit den „Rollators“ gewann der 90-jährige Musiknarr Anfang 2009 den Deutschen Musikpreis in der Kategorie „Musizieren 50+“. M www.die-rollators.de
Dummheit
Russland
Eitler Ganove
Flugzeugabsturz
Ein eitler Ganove hat einer britischen Zeitung ein neues Fahndungsfoto von sich geschickt. Für die Aufnahme posierte der Mann, der wegen Einbruchs von Ermittlern in Wales gesucht wird, ausgerechnet vor einem Polizeiauto. Der 23-Jährige schickte das Bild an die Lokalzeitung „South Wales Evening Post“, die zuvor ein unvorteilhaftes Porträtfoto des Mannes gedruckt hatte. Das neue Foto wurde von der Zeitung prompt auf Gestern Abend fand in der ersten Seite gedruckt. Die Polizei Frankfurt der 28. Deutsche Sportpresseball statt. Natür- freute sich über die unverhoffte lich unter den 3000 Gästen: Fahndungshilfe. „Was für ein Idiot“, Lothar Matthäus und seine zitierte die „Daily Mail“ am Samstag Frau Liliana. Foto: dpa einen Ermittler. M
Britney Spears (Archivbild) enttäuschte bei ihrem ersten Konzert in Australien auf der ganzen Linie. Fans der Pop-Diva (27) haben schon nach drei Songs enttäuscht das Konzert verlassen. Das Management leugnete nicht, dass Spears auf der Tour lediglich zu Plattenaufnahmen die Lippen bewegt. M
Beim Absturz eines russischen Militärflugzeugs im fernen Osten des Landes sind vermutlich alle elf Insassen ums Leben gekommen. Es gebe kaum Hoffnung auf Überlebende, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau am Samstag nach Angaben der Agentur Interfax. M