Sonntag in Franken vom 13.06.2010

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SONNTAG in

FRANKEN Nr. 24 - 2. Jahrgang

Sonntag, 13. Juni 2010

M Histörchen: Die schönsten Hühner vor Gericht – Seite 6 M Törchen: Englands Torhüter Robert Green (Foto) patzt beim 1:1 – Seite 10 M Bodenständige Forschung: Was im Wald abgeht – Seite 14 M Die Fotografin Birgit Engelhardt – Seite 19

Tanzen, knobeln und malen

Eine Legende Im Süden der Toskana endete das Leben von Zivilist, dem 22 Jahre alten Rappwallach, der mit einer tierischen Intelligenz beeindruckte, die selbst Experten ins Staunen versetzte. Er wusste über 200 Kommandos seiner Besitzerin Crizzy anzuwenden.

O

b Sirtaki tanzen, knobeln, Hula-Hoop-Reifen überstreifen oder sich verbeugen, ständig kam Neues hinzu. Es ist die Geschichte eines ungewöhnlichen Pferdes, das als schwer verletztes Fohlen in die Hände einer jungen Frau gelangte, die es pflegte und seine Talente entdeckte. Zivilist führte fortan ein Leben, von dem viele

Sport- und Freizeitpferde nur träumen konnten. Jetzt soll seine Biografie mit einem dritten Buch, an dem Tierarzt Dr. Richard Bär (Foto) arbeitet, abgeschlossen werden. Und eine Statue soll für immer an das Wunderpferd erinnern. Mehr auf den Seiten 4 und 5. M gs

Auflage: 95.066


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Einschreiben

Lieber Karl-Theodor, Sie werden doch nicht, oder? Nur weil Ewiggestrige in Bezug auf die Bundeswehr die Vorstellung von notwendigen strukturellen und nachhaltigen Reformen aus ihrem Gedankengut gestrichen haben, sollten Sie Ihr Amt auch nicht ansatzweise zur Disposition stellen. Als Post-Achtundsechziger haben ich und nicht wenige andere 1972

gegen die Bundesrepublik Deutschland geklagt, um als Kriegsdienstverweigerer aus ethisch-moralischen Gründen anerkannt zu werden. Das war weder Drückebergerei noch Totalverweigerung, sondern Protest angesichts fehlender Möglichkeiten, Deutschland und seinen Bürgern alternativ zu dienen. Vor 38 Jahren hatten wir den Traum, dass die En-

gagiertesten und Besten in einer Berufsarmee Dienst tun, wenn dies ihr Lebensziel ist. Die Engagiertesten und Besten sich aber auch in sozialen Diensten und karitativen Einrichtungen einbringen können. Weil Not, insbesondere Finanznot, immer besonders erfinderisch macht, ist die Zeit doppelt reif für einen Paradigmenwechsel im Um-

gang mit dem Wehr- und dem Sozialdienst, fälschlicherweise als Ersatzdienst bezeichnet. Schon vor Wochen haben Sie selbst dargestellt, dass bei der Armee-Reform kein Stein auf dem anderen bleibt. Sie lagen und liegen richtig. Aber: Sie schaffen das, ganz sicher. Und lassen für viele längst vergessene Träume wahr werden. M Harald Ritter

Das Sonntagswetter in der Region N W

Kulmbach

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22 ° 11 °

Bischofsgrün

19 ° 13 °

WETTER

22 ° 11 °

Morgen und am Dienstag ist es wechselnd bewölkt mit meist nur kurzen sonnigen Abschnitten. Im Tagesverlauf kommt es zu Schauern, örtlich auch zu Gewittern. Die nächtlichen Tiefsttemperaturen liegen bei 11, die Tageshöchsttemperaturen bei 19 Grad. Von Mittwoch bis Donnerstag wechseln Wolken mit teils längeren sonnigen Abschnitten. Die unbeständige Witterung setzt sich fort, mit Schauern, besonders am Nachmittag und Abend. Die Tiefsttemperaturen sind bei 10 bis 9 Grad angesiedelt, die Höchsttemperaturen meist zwischen 17 und 16 Grad.

Nach der Schwüle kommt jetzt die Verbesserung des Wohlbefindens. Durch kühlere Luft wird der Kreislauf angeregt. Bluthochdruckpatienten sollten es aber ruhig angehen lassen.

21 ° 11 °

Hollfeld

M Vorhersage

M Bio-Wetter

Bayreuth

Pegnitz

Speichersdorf

21 ° 11 °

20 ° 11 °

Die nächsten Tage in Bayreuth Montag

19 ° 11 °

Dienstag

20 ° 11 °

Mittwoch

17 ° 10 °

Donnerstag

16 ° 9°


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NACHRICHTEN

Sonntag, 13. Juni 2010

Streit um Wehrpflicht in der Koalition

Unruhen in Kirgistan

Es fliegen die Fetzen

Eine humanitäre Katastrophe

Die koalitionsinterne Debatte über die Zukunft der Wehrpflicht ist voll entbrannt. Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDPFraktion, Elke Hoff, forderte in dieser Sache Klarheit vor dem nächsten Einberufungstermin am 1. Oktober.

D

as Bundesverteidigungsministerium dementierte Meldungen, wonach die Bundeswehr womöglich schon ab Anfang kommenden Jahres auf neue Wehrpflichtige verzichten muss. Eine Entscheidung über die Zukunft der Wehrpflicht stehe noch aus, sagte ein Ministeriumssprecher. „Es werden nach wie vor Einberufungsbescheide verschickt. Richtig ist nur, dass wir zurzeit einen Prüfauftrag haben für den Fall, dass es Kürzungen bei der Bundeswehr geben könnte.“ Der Unionsfraktionsvorsitzende Volker Kauder (CDU) sprach sich für ein Festhalten an der Wehrpflicht aus. Sie sei „das Instrument, Gesell-

schaft und Bundeswehr miteinander zu verbinden“, sagte er. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) kündigte an, bis zum September prüfen zu lassen, was eine Aussetzung der Wehrpflicht für den Zivildienst bedeuten würde. „Ohne den Zivildienst wäre unsere Gesellschaft weniger menschlich.“ Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg lässt im Zuge der Haushaltseinsparungen das Ausset-

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zen der Wehrpflicht und die Kürzung der Truppenstärke von 250.000 auf 150.000 Soldaten prüfen. „Die finanziellen Notwendigkeiten dürfen auf keinen Fall der Grund für Reformen sein“, sagte Guttenberg dem „Spiegel“. „Sie bieten auf der anderen Seite die einmalige Chance, endlich Dinge, die man für richtig hält, umzusetzen, weil sie alternativlos sind. Wenn wir auf sie verzichten, dann vor allem aus strukturellen Gründen.“ Der Minister soll nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ von heute bereits während der Sparklausur der Regierung am vergangenen Wochenende mit Rücktritt gedroht haben. Guttenberg habe gesagt, dass ihm eine Fortführung seines Amtes nicht möglich sei, wenn er die geforderten Einsparungen ohne die von ihm geplante Strukturreform zu erbringen habe. M red

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In dem von blutigen Unruhen erschütterten Süden Kirgistans spielt sich nach den Worten der deutschen Zentralasien-Expertin Andrea Berg eine „humanitäre Katastrophe“ großen Ausmaßes ab. „Es ist eine furchtbare Situation. Der Himmel war heute Morgen schwarz. Vom Himmel regnete es Asche“, so die Beobachterin der Menschenrechts-

organisation Human Rights Watch (HRW) gestern in einem Interview. Berg hält sich in der 500.000-Einwohner-Stadt Osch auf, dem Zentrum der andauernden Straßenkämpfe. „Es gibt nichts zu essen, weil die Geschäfte geplündert und gebrandschatzt wurden. Und seit Beginn der Unruhen am Donnerstag ist auch das Gas abgeschaltet.“ Es gebe inoffizielle Angaben, nach denen die Zahl der Toten deutlich höher sei als die von den Behörden genannte. „Die gut organisierte usbekische Gemeinschaft berichtet, dass sie 520 Leichen eingesammelt habe. Natürlich muss man mit diesen Zahlen vorsichtig sein. Aber die Lage ist insgesamt sehr unübersichtlich.“ Die Übergangsregierung in der Hauptstadt Bischkek hatte Russland angesichts eskalierender Unruhen um militärische Hilfe gebeten. Moskau lehnte indes eine Entsendung von Friedenstruppen mit dem Hinweis ab, es handle sich um eine „innere Angelegenheit“ des Landes, bot aber humanitäre Hilfe an. Die Regierung in Bischkek im Norden des Landes macht die Anhänger des Anfang April gestürzten autoritären Präsidenten Kurmanbek Bakijew verantwortlich für die immer wieder aufflammenden Gewaltexzesse. Die Behörden nennen zudem ethnische Konflikte zwischen Kirgisen und Usbeken als Ursache. M red


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Eine große Mensch-Tier-Freundschaft

Ciao, Zivilist Ihre Beziehung war einzigartig. Zivilist, der Rappe, der zusammen mit Crizzy malte, Schach spielte und sogar tanzte. Es war eine große Mensch-Tier-Freundschaft, die Tierarzt Dr. Richard Bär für die Nachwelt festhielt. In zwei Bänden beschreibt er den Lebensweg des Pferdes, das in Italien überraschend verstarb.

V

Schnürsenkel öffnen. Kein Problem für den Rappen, der auf spielerische Weise mit Crizzy kommuniziert.

iele Jahre waren Zivilist und Crizzy im Landkreis Bayreuth zu Hause. Zunächst in Kirchenpingarten, danach in Plankenfels. Und deshalb sinniert Crizzy, ob es richtig sei, die Bronzestatue von Zivilist, an der momentan gearbeitet wird, in der Maremma in Italien aufzustellen. Dort hat Autor Bär

ein Grundstück, und dort treffen sich auch immer wieder Menschenfreunde, um sich zu erinnern. Der Tod des Pferdes vor einigen Jahren kam völlig überraschend. Ein Darmriss bereitete dem 22jährigen Wallach und damit auch vielen Plänen, die es gab, ein jähes Ende. Richard Bär möchte nun in einem dritten Band die Biografie des Pferdes beenden. „Aber es soll nicht zu traurig sein“, meint er. Die ersten beiden Bände, jeweils in einer Auflage von 2000 Exemplaren gedruckt, sind längst vergriffen. Begonnen hatte alles im August 1984, als das verletzte Fohlen zum Verkauf stand und Crizzy, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas mit Pferden zu tun hatte, voll kindlicher Naivität das Tier kaufte. Richard Bär lernte das Pferd 1989 im Rahmen seiner tierärztlichen (Fortsetzung auf Seite 5)

In die weite Landschaft der Maremma blickend, so soll einmal die Bronzestatue des Wunderpferdes aussehen. Ein Modell wurde bereits aufgestellt. Fotos: red Für unsere Landmaschinenwerkstätte in Gefrees suchen wir zum frühestmöglichen Termin einen

M Zivilist zu gewinnen

Landmaschinenmechaniker-Meister (m/w)

Dr. Richard Bär hat uns einige Bücher „Zivilist – Biografie eines Pferdes“, Band 1, überlassen. Es handelt sich um die letzten Exemplare des Bestandes, da die Druckerei aufgelöst wird. Erzählt wird das Leben des Pferdes bis zum Jahr 1992, als ein neuer Stall bezogen wurde, der sich allerdings

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nicht gerade als Glücksgriff herausstellen sollte. Die mit Autogramm versehenen Bücher gibt es beim „Sonntag in Franken“ zu gewinnen. Schreiben Sie einfach eine Mail an: redaktion @sonntag-in-franken.de, Stichwort „Zivilist“. Wir verlosen die Bücher unter allen Einsendern. gs


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(Fortsetzung von Seite 4) Tätigkeit kennen. Und was er damals erlebte, kam ihm „wie im Film“ vor, schreibt er im Vorwort zum Buch. „Als Zivilist bei der Allgemeinuntersuchung auf Crizzys ,Aah’ den Mund weit öffnete, auf ,Bäh’ die Zunge herausstreckte und auf ,Einatmen – Ausatmen’ tatsächlich zum Abhören ein- und ausatmete, war ich sprachlos. Das Ganze frei, ohne Halfter, ohne

Reiten, ohne Halfter, ohne Zügel. So liebte es Crizzy.

Strick.“ 207 Begriffe hat Richard Bär im Anhang des Buches aufgelistet, über die Crizzy und ihr Pferd miteinander kommunizierten. Und ständig kamen neue Ideen hinzu.

Mit Esel Günther Obwohl sich immer wieder Interessenten meldeten, war Crizzy überzeugt, dass Zivilist nicht in den Absurditäten-Shows mancher Fernsehsender verheizt werden sollte. Und so lebte der Wallach ungestört auf den Koppeln in Kirchenpingarten und Plankenfels. Immer mit dabei: Esel Günther, sein treuer Freund, der heute noch, steinalt inzwischen, auf einer Wiese bei Noch heute malen viele Kinder gemeinsam mit Crizzy BilPlankenfels zu Hause ist. der für das Pferd Zivilist. Hier das Geburtstagsbild. Der Richard Bär begleitete die bei- Wallach wäre am 21. Mai 26 Jahre alt geworden. den, auch als Crizzy aus beruflichen Gründen nach Italien, in die Süd- ler, goss das Original-Modell in denen Crizzy eng zusammenarbeitoskana, zog. Er war es auch, der blauem Gips, einer alten Tradition tet, ihre Gedanken und Zeichnunnach dem plötzlichen Tod des Pfer- entsprechend. Damit soll für immer gen, ihre Ängste und Träume widdes die Idee hatte, eine Art Park die Erinnerung wachgehalten wer- men. M gs einzurichten mit einer Bronzefigur. den an ein ungewöhnliches Pferd, Lucio Pari, ein italienischer Künst- dem heute noch viele Kinder, mit Mehr unter www.zivilist.it

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Bayreuths Justizpalast nach seiner Vollendung im Jahr 1904 – pompös ist sein Äußeres, doch in seinem Inneren ging es häufig recht menschlich und manchmal sogar richtig tierisch zu.

Das Königlich-Bayerische Amtsgericht in Bayreuth hat manches heitere Stück geliefert. Der allerunsinnigste Prozess wurde jedoch im Juli 1905 im eben erst eingeweihten Bayreuther Justizpalast geführt, und zwar mit größter Verbissenheit. Es ging dabei im weitesten Sinn um eine Schönheitskonkurrenz – ganz konkret um rassige Beine.

Betrugsprozess um Hühnerbeine

Da lachten auch die Hühner D

ieselben gehörten sogenannten rebhuhnfarbigen Italienern, worunter eine Hühnerrasse zu verstehen ist. Auf der Anklagebank saß der Bildhauer Karl Kroll aus der Wolfsgasse wegen versuchten Betrugs. Ihm wurde vorgeworfen, dass er die Beine seiner Hühner für eine Bayreuther Geflügelausstellung mit einer gelben Ölfarbe angestrichen habe, um einen Preis zu ergattern. Denn gelb ist die Naturfarbe der Beine, jedenfalls bei den rebhuhnfarbigen Italienern. Und sie ist ein Zeichen der Rassereinheit. Die vermeintliche Manipulation des Federviehs hatte den Preisrichter Johann Friedlein, einen Bäckermeister und Gastwirt aus der Friedrichstraße, so sehr ergrimmt, dass er den Geflügelzüchter anzeigte. Die Ermittlungen zogen sich mit der gebotenen Gründlichkeit über zwei

Jahre hin, bis es schließlich zum Showdown im Gerichtssaal kam. Die Verhandlung dauerte volle vier Stunden, es marschierten 15 Zeugen und zwei Sachverständige auf. Erschienen waren auch die Schlüsselfiguren des Prozesses, nämlich die Hühner höchstselbst.

Balsam für die Füße Nach stundenlangem Gegacker im Gerichtssaal war die Beweisaufnahme abgeschlossen. Es ergab sich ein ganz klares Bild. Die Hühner erwiesen sich tatsächlich als reinrassig mit schönen gelben Beinen. Nur waren diese zum Zeitpunkt der Ausstellung von einer Hühnermilbe befallen, weshalb der Hühnerzüchter Karl Kroll zu einem durchaus üblichen Mittel griff: Er behandelte die Beine mit Kreolin, einem Desinfektionsmittel, das den

schlimmen Betrugsverdacht auslöste. Bei dieser Sachlage brach die Anklage völlig zusammen, und sogar der Staatsanwalt beantragte Freispruch. Das Schöffengericht hielt sich an diese Empfehlung und lud die erheblichen Prozesskosten der Staatskasse auf. Da lachten wohl auch die anwesenden Hühner. Nachzutragen wäre noch, dass sich das Gericht im November 1905 noch ein zweites Mal mit diesem Fall zu befassen hatte. Der Hühnerzüchter hatte nämlich den Preisrichter Friedlein wegen Beleidigung angezeigt, und deshalb wurde die ganze Geschichte nochmals von neuem aufgerollt. Dieses Mal dauerte es freilich nur drei Stunden, bis die Hühnerbeine endlich ad acta gelegt werden konnten. Preisrichter Friedlein wurde vom Gericht zu einer Geldstrafe von 20 Mark wegen Beleidigung verurteilt. M


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Motorradunfall

Der Entdecker-Pass

Filmgespräch

Polizist stirbt

Mehr sehen

Zu „Lourdes“

Am Freitagabend verunglückte ein 39-jähriger Polizeibeamter der Verkehrspolizeiinspektion Bamberg bei einem Verkehrsunfall mit dem Dienstmotorrad auf der Autobahn 73 bei Breitengüßbach tödlich. Er war gegen 20.20 Uhr auf der Autobahn in Fahrtrichtung Nürnberg auf Streife. An der Anschlussstelle Breitengüßbach-Süd kam er aus bislang ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn ab und krachte in die Außenschutzplanke. Mehrere Verkehrsteilnehmer kümmerten sich vorbildlich um den Verletzten und verständigten den Notarzt. Nach einer Reanimation wurde er sofort ins Klinikum Bamberg gebracht. Dort erlag er jedoch seinen schweren Verletzungen. Er hinterlässt seine Ehefrau und eine 9-jährige Tochter. M red

Am 1. August 2010 ist es soweit: der Entdeckerpass, die neue Freizeitkarte der Metropolregion Nürnberg, geht pünktlich zu Beginn der Sommerferien an den Start.

I

m Gebiet der gesamten Metropolregion kann künftig eine Vielzahl von Attraktionen mit nur einer Eintrittskarte „entdeckt“ werden. Schon zum Start besteht ein attraktives Netz aus Freizeitparks, Thermen, Museen und weiteren spannenden Angeboten, die von

Bürgern und Gästen in der Region besucht werden können. Auch der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, der VGN, ist Partner des Systems und zum Start mit einem Tagesticket eingebunden. Außerdem sollen noch weitere Anbieter in der Metropolregion zum Mitmachen motiviert werden. Mit der Karte können künftig ein Kalenderjahr lang einmalig, kostenlos oder zu sehr günstigen Konditionen Museen oder andere Sehenswürdigkeiten der Region genutzt werden – ein Mix von großen und kleinen Angeboten aus Franken und der nördlichen Oberpfalz. M red

In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk zeigt das Cineplex Bayreuth am Mittwoch, 23. Juni, um 19.30 Uhr den preisgekrönten Film „Lourdes“. Im Zentrum steht Christine, die sowohl dem touristischen Wallfahrtsort als auch dem Wunderglauben eher skeptisch gegenübersteht. Aber während ihres Aufenthaltes ereignet sich Überraschendes. Im Anschluss an die Vorführung steht ein seit knapp 30 Jahren erfahrener Lourdes-Wallfahrer zur Verfügung: Domvikar Wolfgang Witzgall. In jungen Jahren stand er selbst kritisch zu Lourdes und wird nun von seinen Erfahrungen berichten. Wie immer ist auch Zeit für Rückfragen und Gespräch. Infos unter www.ebw-bayreuth.de oder www.bayreuth.cineplex.de. M red

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WIR VON HIER JUSTIZ

Flasche leer Wer hat diesmal Scherereien im Gericht? Ein junger Mann, der Ende Februar ein Spiel namens „Flasche voll, Flasche leer“ spielte. Der 21-Jährige hat, wie er bekennt, ein spezielles Alkoholproblem: „Ich will eigentlich den Suff kleinhalten.“ War es Frust, dass er seinen Suff nicht kleinhalten konnte? Wut auf den Teufel, der erst in der Flasche und nun in ihm steckte? Bekannt ist bloß, dass der 21-Jährige mehrere leere Flaschen in hohem Bogen aus seinem Fenster im dritten Stock seiner Wohnung in der Gutenbergstraße warf: Die letzte Flasche landete nur wenige Zentimeter vor einem fahrenden Auto. Die Fahrerin trat auf die Bremse, die Polizei stellte zwei

Stunden nach dem Aufschlag der Flasche beim Werfer 2,58 Promille fest und die Staatsanwaltschaft klagte den Flaschenwerfer wegen fahrlässigen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr an. „Ich bin froh, dass nix passiert ist“, sagte der Angeklagte beim Prozess bei Amtsrichterin Christiane Breunig. Er berichtet, dass er arbeitslos ist und von 358 Euro Stütze lebt. Und ab und zu trinkt: „An dem Tag dachte ich mir, ich trink’ mal wieder einen. Und dann sind es wieder mal mehr geworden, weil den Zustand muss man ja erst mal erreichen.“ Das Urteil: 70 Tagessätze zu je zehn Euro. Fehlte bloß noch, dass in dem Prozess irgendjemand gesagt hätte: Habe fertig. Manfred Scherer

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Nadelige Angelegenheit

Wenn die Fichte Spitzen trägt Wenn man zurzeit durch die Wälder streift, sieht man an den Zweigen aller Nadelbäume helle, junge Triebe sprießen. Sehr schön sind die Spitzen der Fichten im Moment anzusehen. Was kaum einer weiß, sie haben ein leichtes Zitronenaroma und sind sehr reich an Vitamin C.

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m ersten Moment klingt es recht ungewöhnlich. In der Kosmetikindustrie jedoch ist die Verwendung von Auszügen aus Nadelgehölzen wie Fichte, Tanne und Kiefer Alltag. Badezusätze aus Fichtennadeln und Hautcremes aus Latschenkiefern sind bekannt. In der Kräutermedizin werden die jungen Sprossen, die sogenannten Maien, als Tee oder in Milch ausgekocht und bei Erkältungskrankheiten verabreicht. Aber auch aus der Küche sind die Früchte des Nadelbaums Bernecker Str. 65 95448 Bayreuth Tel. 0921-850 850

Professioneller Hundesalon! bei Kennern kaum mehr wegzudenken. Die frischgrünen Triebspitzen werden von Mai bis Anfang Juni geerntet. Durch das schlechte Wetter in diesem Jahr können sie gegenwärtig noch geerntet werden. Sie lassen sich zu überraschenden und sehr wohlschmeckenden Kreationen verarbeiten. Ab Mitte Juni sind die Nadeln zu hart, werden bit-

ter und sind für die Küche ungeeignet. Eingefroren verlieren sie übrigens nach dem Auftauen kaum ihr unverwechselbares Aroma. Nachfolgend einige Rezepte für mutige Küchenpioniere, die Fichtenspitzen als Zutat einmal ausprobieren wollen. Geröstetes Weißbrot mit Ziegenkäse, Fichtenspitzensirup und Zitronenmelissepesto: Fichtenspitzensirup (auch Fichtenwipferlsirup genannt) Zutaten: 2 große Handvoll Fichtentriebe, 1,5 kg Zucker, 1,5 l Wasser. Zubereitung: Die Triebe mit dem Wasser aufkochen, eine Zeitlang ziehen lassen und anschließend abseihen. Die Flüssigkeit mit dem Zucker mischen und bis zur Sirupdicke einkochen. Wer etwas länger Zeit hat: In ein Schraubglas zu gleichen Teilen Fichtenspitzen und Zucker einschichten – vier Wochen an einen warmen Platz (in die Sonne) stellen. Heraus kommt ein noch intensiverer Sirup, den man beispielsweise über Vanilleeis gießen kann. Bernecker Str. 65 95448 Bayreuth Tel. 0921-850 850

Professioneller Hundesalon! Zitronenmelissepesto Zutaten: 1 Handvoll Zitronenmelisse, 1/2 Knoblauchzehe, 1 Prise Meersalz, 10 EL Olivenöl, 10 g geröstete Pinienkerne oder Walnusskerne. Zubereitung: Alle Zutaten im Mörser zerstoßen und gut durch-

ziehen lassen. Scheiben von Weißbrot im Backofen oder Toaster etwas anrösten. Dünne Scheiben Ziegenfrischkäse darauflegen und im Backofen leicht zerlaufen lassen. Danach kurz vor dem Servieren mit dem Fichtenspitzensirup beträufeln und einen Teelöffel Zitronenmelissepesto draufgeben. Parfait von Fichtenspitzen (12 Portionen) Zutaten: 50 g Fichtenspitzen, 5 Eigelb, 3 Eier, 140 g Zucker, 4 cl Kirschwasser, 300 g Sahne. Zubereitung: Eier, Eigelb und Zucker verrühren, auf einem kochenden Wasserbad zu einer dickflüssigen Masse schlagen, auf Eiswasser stellen und wieder kalt schlagen. In die erkaltete Masse vorsichtig 2 cl

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Kirschwasser, die geschlagene Sahne und 25 g frische (oder tiefgefrorene) Fichtenspitzen sowie 25 g einen Tag in 2 cl Kirschwasser eingelegte Fichtenspitzen (mit dem Messer klein gehackt) unterheben, in Portionsförmchen oder eine Kastenform umfüllen und für mindestens 10 Stunden einfrieren. Gutes Gelingen! M


SPORT

SONNTAG in FRANKEN

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M WM: Argentinien hat die ersten drei Punkte im Sack – Seite 10 M Formel 1: Michael Schumacher nur in Reihe sieben – Seite 11 M Tennis: Philipp Petzschner schlägt sich gegen Federer beachtlich – Seite 12 M Die große Stunde für kleine Reiter (Foto) – Seite 13

Überfall

Den Laptop los Bei der WM ist ein deutscher Journalist ausgeraubt worden. Der Überfall ereignete sich nach dem Auftaktspiel zwischen Südafrika und Mexiko nachts an einer Tankstelle in Pretoria. Dem namentlich nicht genannten Reporter wurden nach eigenen Angaben von den Tätern Laptop, Fotoausrüstung und persönliche Wertgegenstände abgenommen. Körperlich blieb er unversehrt. Die Täter konnten flüchten. M red

Bereit zum Public Viewing.

Deutschland – Australien: Anstoß heute um 20.30 Uhr

Junge Hüpfer gegen betagte „Socceroos“ Heute beginnt die FußballWM in Südafrika auch für die deutsche Mannschaft: Es geht um 20.30 Uhr gegen Australien, den vermeintlich leichtesten Gruppengegner.

G

egen die „Socceroos“ wollen die Deutschen gleich große Sprünge machen. Bundestrainer Joachim Löw kann auf den gesamten 23-Mann-Kader zurückgreifen. „Alle sind gesund und fit“, berichtete Teammanager Oliver Bierhoff und nahm die junge deutsche Elf gleich in die Pflicht: „Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit. Wir müssen jetzt die Leistung abrufen. Gerade das Auftaktspiel ist für unsere junge Mannschaft eine harte Sache.“ Mit rund 90-minütiger Verspätung war die deutsche Mannschaft

gestern an ihrem ersten WMSpielort in Durban eingetroffen. Die Chartermaschine war nicht rechtzeitig in Pretoria eingetroffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel tippt auf ein 2:0 für Deutschland. Selbst die australische Popsängerin Kylie Minogue setzt nicht auf ihre Landsleute. „Als gebürtige Australierin muss ich für mein Land sein, aber wir sind ja eine sehr junge Fußballnation. Deshalb bin ich mir sicher, dass

bei diesem Spiel wohl eher die Deutschen gewinnen werden“, sagt die 42-Jährige. Ungeachtet aller Unkenrufe sind die „Socceroos“ zuversichtlich, dem großen Favoriten zumindest ein Unentschieden abtrotzen zu können. „Wir glauben daran, dass wir eine Chance haben“, meint Australiens Keeper Mark Schwarzer. Übrigens: Die elf Spieler, die in der australischen Startformation erwartet werden, haben ein Durchschnittsalter von 32 Jahren; die DFB-Auswahl, die zu-

letzt gegen Bosnien-Herzegowina begann, ist im Schnitt fast sechs Jahre jünger. Unser Foto zeigt Holger Badstuber und seinen Ersatzmann Jerome Boateng. Die anderen Teams der Gruppe D, Serbien und Ghana, stehen sich heute bereits um 16 Uhr gegenüber. Serbiens Nationaltrainer Radomir Antic sprach vor dem WM-Start auch über die deutschen Spieler, auf die sein Team am Freitag trifft. „Sie haben einen Vorteil, eine Tugend: die Mentalität. Sie wissen, wie man diese Art von Wettbewerb bestreitet. Deswegen kommen sie immer ins Halbfinale.“ Die Vorrundengruppe D bezeichnete der 61 Jahre alte Trainer als „kompliziert“, doch Serbien sei gerüstet: „Wir sind jetzt ein Team, das bis zu 420 Pässe pro Partie spielt“, sagt Antic. „Das ist fast das Niveau von Spanien beim EMSieg 2008.“ M red


SPORT

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England – USA 1:1

Der Tor im Tor Da wird Trainer Fabio Capello rotgesehen und sein Torhüter Robert Green sich schwarzgeärgert haben: Ein böser Fehler des Keepers kostete die Engländer gestern Abend den Sieg im WM-Spiel gegen die USA.

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Man sieht ihm an, wie er sich fühlt: Pechvogel Robert Green. Foto: dpa

ie Teams der Gruppe C trennten sich schließlich vor 38.646 Zuschauern in Rustenburg 1:1 (1:1). Es hatte für die Engländer so gut angefangen: Emile Heskey (der später allein vor Torwart Tim Howard eine Riesenchance vergab) setzte Steven Gerrard gekonnt in Szene, und der 30-Jährige vom FC Liverpool vollendete cool (4. Minute). Danach hatten beide Mannschaften ihre Möglichkeiten. Aber erst der Fauxpas von Green änderte den Spielstand: Der 30 Jahre alte

Argentinien – Nigeria 1:0 / Griechenland – Südkorea 0:2

Heinze macht Diego froh Einer der WM-Favoriten hatte gestern einen guten Start ins Turnier: Argentinien glänzte im Spiel gegen Nigeria, erspielte sich viele, viele Torchancen, gewann aber schließlich nur mit 1:0 (1:0).

F

ür die Mannschaft von Trainer Diego Maradona erzielte vor 55.686 Zuschauern in Johannesburg Gabriel Heinze den Treffer. Der Abwehrspieler war in der 6. Minute per Kopf erfolgreich, danach ließen die Südamerikaner die besten Möglichkeiten ungenutzt. Beim Sieger spielte der Münchner Martin Demichelis in der Anfangsformation. Er war einer von zehn Legionären in Argentiniens Startelf. Lionel Messi, der Superstar des FC Barcelona, hatte zahlreiche glänzende Szenen, doch auch ihm

gelang kein Treffer. Acht Minuten vor dem Ende der von Schiedsrichter Wolfgang Stark (Landshut) gut geleiteten Partie hatten die Argentinier dann sogar Glück, dass Ikechukwu Uches Volleyschuss ihr Tor verfehlte. Otto Rehhagel hat seine WMPremiere verpatzt, denn die von ihm betreuten Griechen, Europameister von 2004, kassierten im ersten Spiel der Gruppe B eine 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Südkorea. Vor 31.513 Zuschauern in Port Elizabeth erzielten Lee Jung-Soo in der 7. Minute und Park Ji-Sung (52.) die Tore für den WM-Vierten von 2002. Angelos Charisteas vom 1. FC Nürnberg blieb blass und war einer der schwächsten Spieler in einer überforderten griechischen Mannschaft. Bei Gastgeber Südafrika ist unterdessen der Stolz groß, dass der Start zur ersten WM auf afrikani-

schem Boden reibungslos verlaufen ist. „Respekt, das ist es, was wir uns gestern verdient haben“, schrieb der „Star“. Auch die Polizei zeigte sich erleichtert: Es gab keine größeren Zwischenfälle. Südafrikas WM-Organisatoren zogen ebenfalls eine überaus positive Auftakt-

Schlussmann von West Ham bugsierte den Ball nach einem eher harmlosen Schuss von Clint Dempsey ins eigene Tor (40.). Bei einem Schuss von Jozy Altidore lenkte Green dann den Ball gegen den Pfosten und machte seinen Fehler halbwegs wieder gut (65.). Englands Angreifer konnten Howard einfach nicht bezwingen. Auch der eingewechselte Zweimetermann Peter Crouch machte da keine Ausnahme. M red

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Es steht 1:0 – Maradona schreit, Heinze dreht ab.


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SPORT Das Maß der Dinge in Montreal: Lewis Hamilton und der McLaren. Foto dpa

Formel 1: Heute (18 Uhr MESZ) geht es um den Großen Preis von Kanada

Schumacher in Reihe sieben Lewis Hamilton startet heute von der Pole Position in den Großen Preis von Kanada, Michael Schumacher ist weit weg von ihm.

D

er britische Formel-1-Pilot eroberte bei der Qualifikation gestern Abend (MESZ) in Montreal im McLaren Platz eins (1:15,105, Minuten). Zweiter wurde

der WM-Führende Mark Webber aus Australien im Red Bull vor seinem Teamkollegen Sebastian Vettel aus Heppenheim. Webber lag 0,268 Sekunden hinter Hamilton und gewann das Duell im eigenen Rennstall gegen Vettel um fünf Hundertstel. Damit steht es im Qualifying der „roten Bullen“ 5:3 für den Australier. Adrian Sutil (Gräfelfing) im Force India belegte den neunten Platz vor Mercedes-Pilot Nico Rosberg aus

D ie wichtigste Zutat –

unsere Erfahrung.

Wiesbaden. Rekordweltmeister Michael Schumacher (Kerpen) hatte im zweiten Mercedes als 13. in 1:16,492 sogar den Finaldurchgang verpasst. Er steht heute in Reihe sieben neben dem Russen Witali Petrow (Renault). Bereits im Abschlusstraining hatte Hamilton die beste Zeit erzielt. In 1:16,058 Minuten war er da 0,282 Sekunden schneller als Webber. Fernando Alonso (Spanien/Ferrari –

in der Qualifikation dann Vierter) führte die weiteren Verfolger vor Schumacher und Vettel an. Vor dem achten WM-Lauf der Saison (18 Uhr MESZ/Sky und RTL) führt Webber (93 Punkte) vor dem britischen McLaren-Duo Jenson Button (88) und Hamilton (84). Bester Deutscher ist Vettel (78) als Fünfter. Schumacher hat bisher 34 Punkte gesammelt und nimmt damit den neunten Rang ein. M red

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Federer schlägt Bayreuther Petzschner

Alles Roger Dem Bayreuther Tennis-Profi Philipp Petzschner (Foto) ist die erhoffte Sensation im Halbfinale des Rasenturniers in Halle/Westfalen gestern nicht gelungen.

D

I

hr erstes Qualifikationsspiel für die WM 2011 in Schweden haben die deutschen Handballer gestern vor 6500 Zuschauern in Dortmund gegen Griechenland mit 25:20 (14:9) gewonnen. Beste Werfer beim Sieger waren Uwe Gensheimer (8 Tore) und Holger Glandorf (7). Das Rückspiel findet am kommenden Sonntag in Drama statt. Unser Bild: Matthias Flohr (Hamburg) beim Flug Richtung Tor des Gegners. M Foto: Kolb

MELDUNGEN M Motorsport

Nur vier Runden Der frühere Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell hat einen spektakulären Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans glimpflich überstanden. Der 56-jährige Brite war infolge eines Reifenschadens in der vierten Runde mit seinem Ginetta-Zytek gegen eine Leitplanke geprallt. Mansells Zustand sei „okay“, hieß es aus dem Hospital. M Tennis

In drei Sätzen Rainer Schüttler hat das Finale beim Rasenturnier im Londoner Queens Club verpasst. Der 34 Jahre alte Korbacher musste sich im Halbfinale dem Amerikaner Sam Querrey mit 7:6 (11:9), 5:7, 3:6 geschlagen geben. red

er 26-Jährige unterlag gestern dem Favoriten Roger Federer aus der Schweiz in 121 Minuten mit 6:7 (3:7), 4:6. Petzschner konnte Federer gleich im ersten Spiel den Aufschlag abnehmen. Doch der Schweizer konterte. Auch im zweiten Durchgang überzeugte der Bayreuther mit viel Einsatz und anspruchsvollem Tennis. Federer agierte aber souverän und nutzte nach 91 Minuten seinen ersten Matchball zum Sieg. Der Schweizer, der die „Gerry Weber Open“ bereits fünfmal gewinnen konnte, trifft heute im Endspiel des mit 750.000 Euro dotier-

ten Turniers auf Lleyton Hewitt. Der Australier behauptete sich mit 6:7 (4:7), 7:6 (7:3), 6:2 gegen Benjamin Becker aus Mettlach. „Es war ein hartes Spiel, Becker hat sich gut geschlagen“, lobte Hewitt nach dem 143 Minuten dauernden Match den Verlierer, der mit präzisem Spiel von der Grundlinie und starken Aufschlägen (20 Asse) gefiel. M red

Bamberg kontra Frankfurt

Volleyball

Roller stoppen!

„Kuba ist nicht Polen“

Ein Bamberger Sweep (drei Siege in drei Spielen) wird es nach den Super-Vorstellungen der Brose Baskets in Viertel- und Halbfinale diesmal nicht, das war schon nach dem ersten BasketballFinale gegen die Skyliners Frankfurt klar. Aber die Hauptsache ist ja der Titel, und den können die Oberfranken heute (15.15 Uhr, Jako-Arena) zu 66,66 Prozent perfekt machen.

D

aheim haben die Oberfranken ein 54:46 nach 30 Minuten nicht ins Ziel retten können; im zweiten Duell stand es nach drei Vierteln 54:43 für die Truppe von Chris Fleming, und diesmal reichte es. Baskets-Manager Wolfgang Heyder war am Mitt-

woch mit der Vorstellung seiner Mannschaft in Frankfurt zufrieden: „Wir haben sehr gut verteidigt und zumindest über 30 Minuten sehr kontrolliert im Angriff agiert und gute Würfe herausgespielt.“ Ein erneuter Brose-Sieg brächte die Hessen in Zugzwang. Der Sieger von heute hat am Dienstag in Frankfurt Matchball. Der Bamberger Coach erwartet ein „extrem hartes Spiel“ für den Pokalsieger. Fleming sagt: „Wir müssen den Wurf von Pascal Roller besser verteidigen, das Ziehen der Frankfurter Aufbauspieler zum Korb verhindern und die Laufwege von Derrick Allen zumachen.“ „Wir brauchen eine bessere Wurfauswahl in der Offensive“, weiß Frankfurts Power Forward Seth Doliboa. Jeweils knapp 40 Prozent Treffer hatten die Skyliners in den beiden Playoff-Endspielen; bei Bamberg schwankte es zwischen 37 und 48 Prozent. M JS

Ernüchterung bei den deutschen Volleyballern: Eine Woche nach dem vielversprechenden Start in der Weltliga mit zwei Siegen gegen Polen musste das Team von Bundestrainer Raúl Lozano Lehrgeld zahlen. Gegen Kuba gab es eine 0:3 (24:26, 18:25, 19:25)-Niederlage. „Das war unser schlechtestes Spiel in diesem Jahr“, stellte Lozano nach der einseitigen Partie vor 7500 Zuschauern in Havanna enttäuscht fest, „aber Kuba ist eben auch nicht Polen, das ist eine ganz andere Hausnummer“. Die deutschen Spieler gingen mit sich selbst hart ins Gericht. „Das waren nur 20 Prozent von dem, was wir können“, meinte Libero Ferdinand Tille vom deutschen Vizemeister Generali Haching. „Wir waren viel zu ängstlich“, sagte Spielführer Björn Andrae und nahm seine Mannschaft für das zweite Duell mit Kuba in die Pflicht: „Wir müssen aggressiver und mutiger sein.“ M red


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SPORT

Reitturnier auf Gut Geigenreuth

Große Stunde der Kleinen Sechs- oder siebenmal werden wir noch wach – dann schlägt die große Stunde für die kleinen (aber auch für die großen) Reiter beim alljährlichen Dressur- und Springturnier der RG Bayreuth-Geigenreuth. Am kommenden Samstag und Sonntag stehen auf dem Gelände der Reitgemeinschaft 18 Prüfungen auf dem Programm.

D

ann geht es bei etwa 630 gemeldeten Starts von rund 400 Pferden wieder rund auf dem Springplatz, im Dres-

surviereck und in der Halle. Der Samstag (ab 8 Uhr) ist auf Gut Geigenreuth weitgehend der Dressur vorbehalten. Es findet aber auch – gleich zu Beginn in der Halle – der „Einfacher Reiter“-Wettbewerb statt. Das ist nach der Ponyführzügelklasse (am Sonntag um 16 Uhr auf dem Programm) quasi der Einstieg in die sportlichen Auseinandersetzungen der Reiter. „Hier stellen sich die Teilnehmer nicht einzeln, sondern in der Abteilung vor“, erklärt Birgit Kreitmeier vom ausrichtenden Verein. Bewertet werden bei Schritt, Trab und Galopp der Sitz des Reiters, sein Umgang mit dem Pferd und sein Einwirken auf das Tier. Hier spielt im

Vor einem Jahr die Beste in der Ponyführzügelklasse: Cheyenne von Thun auf Silberpfeil, geführt von Alina Kretschmer. Foto: Monika Limmer

Prinzip keine Rolle, welche Fähigkeiten das Pferd besitzt. „Es sollte brav und gut zu handeln sein“, erklärt Kreitmeier. Ansonsten würden die reiterlichen Fähigkeiten entscheiden. Und die werden in dieser Klasse normalerweise mit zwei- bis dreimal Training pro Woche erworben. Reiterliches Können ist auch schon gefragt, wenn ganz junge Reiter – mindestens vier Jahre müssen sie alt sein – in der Ponyführzügelklasse erstmals Turnierluft schnuppern. Hier wird der Galopp noch ausgespart, dafür steht beim Reiten ein (mindestens 16 Jahre alter) Helfer zur Verfügung, der auch von der Optik her idealerweise gut zum Teilnehmer passt. Die ebenfalls zum Wettbewerb gehörenden Fragen zur Pferdepflege müssen die Teilnehmer freilich allein und ohne fremde Hilfe beantworten. Cheyenne von Thun (RGB) hat im Vorjahr mit ihrem Silberpfeil in Geigenreuth gewonnen und fiebert jetzt als Lokalmatadorin ihrem Start bei den „Einfachen Reitern“ entgegen. Etwas aufgeregt ist man ob der zu bewältigenden Organisa-

tionsleistungen logischerweise auch im Verein (etwa 70 Mitglieder). Rund 40 Personen (nicht allein Vereinsangehörige, sondern auch deren Partner) werden in einer Woche zwischen Kuchenbuffet und Sandplatz, beim Auf- und Abbau von Verkehrsschildern an der Straße zwischen Bayreuth und Mistelbach im Einsatz sein, damit die Teilnehmer und die Zuschauer – der Eintritt ist kostenlos – zufrieden sind.

Springen der Klasse M „Das hört sich nach einer Menge an, aber es reicht gerade mal so aus, um die vielen zu erledigenden Arbeiten zu bewältigen“, sagt Birgit Kreitmeier. Die Starterfelder nennt sie „überschaubar“; maximal gut 50 Paare pro Wettbewerb und genau 35 beim Höhepunkt, der Springprüfung der Klasse M mit Stechen am Sonntag um 16.30 Uhr, werden antreten. Und viele kleine Reiter werden sich als Zuschauer sehnlichst wünschen, auch einmal für solch einen Wettbewerb ein eigenes Pferd zu satteln. M JS


WIR VON HIER

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Durch die Bedachung von Versuchsflächen im Fichtelgebirge kontrollieren Professor Egbert Matzner und seine Kollegen die Trockenheit des Waldbodens. Foto: red

Forschung in Bayreuth (34)

Effekte des Klimawandels Er trocknet für die Forschung Waldböden aus: Professor Egbert Matzner ist seit 1991 Inhaber des Lehrstuhls für Bodenökologie an der Uni Bayreuth.

L

ange Trockenperioden, schwere Regenfälle und Frost setzen dem Boden in vielen Gebieten in Zukunft immer mehr zu: Für die kommenden Jahre werden extreme Wetterereignisse vorhergesagt, erzählt Matzner. Deren Folgen auf Böden werden von der Forschergruppe „Bodenprozesse bei extremen meteorologischen Randbedingungen“, deren Sprecher

Matzner ist, untersucht. Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und durch neun Arbeitsgruppen aus Bayreuth, Jena und Göttingen bearbeitet. So kooperieren Bodenkundler, Hydrologen, Pflanzenökologen und Mikrobiologen. „Der Boden ist ein großer Speicher für Kohlenstoff und Stickstoff“, sagt Matzner. Da der Boden atmet, gibt er das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) ab, was wiederum negative Einflüsse auf unser Klima haben kann, wenn sich dieser Fluss in Zukunft erhöht, erklärt der Forscher. In Trockenperioden wird weniger Kohlendioxid vom Boden in die Luft abgegeben. Die naheliegende Vermu-

tung war, dass sich der Ausstoß von CO2 erhöht, sobald der Boden wieder durch Niederschläge befeuchtet wird. Um diesen Prozess zu untersuchen, richtete die Forschergruppe Versuchsflächen im Freiland ein.

Gewollte Austrocknung Im Fichtelgebirge, in der Nähe des Waldsteins, wird in einem Fichtenbestand und in einem Moorgebiet unter anderem die Austrocknung des Bodens simuliert. Matzner und seine Kollegen verwenden hierfür Dächer und Drainagen, wodurch sich die Feuchtigkeit des Bodens kontrollieren und steuern lässt. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass ein

Wechsel von Trockenheit auf Feuchtigkeit den Ausstoß von CO2 aus dem Boden nicht wesentlich erhöht, im Gegenteil, es verbleibt mehr Kohlenstoff im Boden. Die Daten, die Matzner und seine Kollegen durch ihre Versuche gewinnen, dienen der Klimafolgeforschung. „Wir betreiben Grundlagenforschung“, sagt der Bayreuther Professor. Deswegen erwarten die Forscher, dass die Ergebnisse auch für das Verständnis von Bodenprozessen im Allgemeinen einen großen Fortschritt liefern. M Anne Bürmann www.bayceer.unibayreuth.de/bod/de

M Zur Person Professor Egbert Matzner ist 1955 in Wieda im Harz geboren. Von 1973 bis 1977 studierte er Forstwissenschaften an der Uni Göttingen, wo er auch 1980 promovierte und 1988 habilitierte. Zwischen 1980 und 1990 war Matzner wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bodenkunde und Waldernährung sowie am Forschungszentrum Waldökosysteme der Uni Göttingen. Danach wechselte er für ein Jahr an die Uni Hannover, wo er eine Professur für Bodenkunde innehatte. Seit 1991 ist Matzner an der Uni Bayreuth und Inhaber

des Lehrstuhls für Bodenökologie. Zwischen 1993 und 2004 war Matzner Direktor des Bayreuther Instituts für Terrestrische Ökosystemforschung (BITÖK), das 2004 durch das Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER) abgelöst wurde. Dort arbeitete Matzner für ein Jahr als Direktor. An der Bayreuther Uni schätzt Matzner besonders, dass sie eins der wenigen Zentren für ökologische Forschung in Deutschland ist sowie die funktionierende Kooperation zwischen Kollegen anderer Fachrichtungen. bü


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KULTUR

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Aufgestöbert: Der alte 1210er aus der Kult-Diskothek in der Maxstraße

Crazy!

Crazy Elephant. Bayreuther Diskogängern ist das ein Begriff, wenn nicht der Begriff. Die Noughties hat der Club nicht mehr erlebt, noch in den 90ern musste der Laden schließen. Ein kleines Stück Nostalgie hat Tobias Zapf, 28, alias tobirakete zu Hause stehen: Einen 1210er, den Kultplattenspieler von Technics, original aus dem Crazy Elephant.

E

twa mit 15 bin ich zum Auflegen gekommen, HipHop war damals mein Ding“, so beginnt tobirakete den Weg des Technics in seine Stube zu erklären. „Später legte ich regelmäßig an Samstagen im 3D Project auf, hatte allerdings Mitsch nur einen

Plattenteller.“ Ein Bekannter lieh ihm damals einen zweiten vom Dachboden, „da er sonst nur einstauben würde“. Dieser war eben einer der Plattenspieler aus dem Crazy Elephant. „Auf den hast du dich verlassen können“, schwärmt Michael Mitsch Kutzner, einer der DJs aus dem Crazy. Egal wie dreckig der 1210er, egal wie hoch die Luftfeuchtigkeit im Keller gewesen sei, „der Technics brachte immer satten Sound“. Nicht umsonst ist der Technics SL1210 MK2, so die volle Bezeichnung, der Plattenspieler schlechthin für DJs. „Er hat eine gewisse Magie, du weißt, wo du ihn bremsen musst, wie du ihn pitchen kannst.“ Tobi Zapf schlägt in die gleiche Kerbe. „Das Ding wird nicht umsonst seit fast 40 Jahren annähernd baugleich vertrieben“, erklärt er. Musikalisch sind sich die alte und die neue Generation hinter dem Plattenspieler aus dem Crazy Elephant übrigens sehr ähnlich. Sowohl Kutzner damals als auch tobirakete heute bevorzugen die elektronischen Klänge von Chicago House über Detroit Techno bis hin Stoisch ruhig: Der 1210er aus dem Crazy Elephant unter zu Minimal. M Alexander Gradl der Kontrolle von tobirakete. Fotos: Gradl

Joe Cocker kommt nach Nürnberg

„With a Little Help...“ Im Herbst 2010 kommt der Mann mit der charakteristischsten Stimme des Rock & Blues mit neuem Album für siebzehn Konzerte auf Deutschlandtour. Am 13. November gastiert Joe Cocker in der Arena in Nürnberg.

E

r ist eine Legende und seit über 40 Jahren der lebende Beweis dafür, dass im heutigen Musikgeschäft ausgerechnet ein Brite den souligsten Blues singt, den man sich vorstellen kann. Da-

mals, 1969, fand Joe Cocker in dem Beatles-Song „With A Little Help From My Friends“ einen Song, der seiner Meinung nach endlich all das präsentierte, was er sich von einem Song wünschte und den er auf seine einzigartige, inzwischen unverkennbare Art und Weise interpretieren konnte. Der Song verhalf ihm zum weltweiten Durchbruch und seine dazugehörige LivePerformance auf dem Woodstock Festival ist legendär. Noch immer zählt seine Stimme unter Kritikern zu den besten ‚weißen’ Stimmen überhaupt.

Kaum ein anderer Künstler schafft es wie Joe Cocker, ausgewählten Coverversionen völlig neues Leben einzuhauchen und den Songs seine ganz persönliche Note zu geben. Auch seine eigenen Songs werden schnell zu Klassikern. Im Oktober 2010 ist nun die Veröffentlichung seines neuesten Albums geplant, das mit zehn eigenen Songs unter dem Album-Titel „Hard Knocks“ aufwarten wird. Diese und auch sicher eine breite Auswahl seiner Klassiker singt Joe Cocker am 13. November in der Arena in Nürnberg. M red




KULTUR NIX WIE HIN

Christina Knorz, Kulturredakteurin

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W

er Ohren hat, der höre! Zum 23. Mal holt das Festival Zeit für Neue Musik außerordentliche Musiker und zeitgenössische Komponisten nach Bayreuth. Das Programm in diesem Jahr streift den Jazz, die Film- und Weltmusik, moderne Klassik und sei hiermit im Einzelnen und Ganzen uneingeschränkt ans Herz und Ohr gelegt. Die fünf Konzerte geben einen guten Überblick über die Strömungen der Neuen Musik – und für alle mit einem „spontanen emotionalen Reaktionsvermögen“ zu genießen, wie es Mitorganisator Dr. Wolfram Graf ausdrückte. Gemeinsam mit dem dänischen Cellisten Tobias van der Pals (Foto) eröffnet Graf das Festival am Donnerstag um 19.30 Uhr bei Steingraeber – das Konzert stellt zeitgenössische Kompositionen Werken von Robert Schumann und Schostakowitsch gegenüber. Am Freitag wird in Anwesenheit des renommierten Komponisten Michael Hamel sein neues Kammermusikwerk gespielt. Ebenfalls um 19.30 Uhr bei Steingraeber. M

S

ebil Kekilli wurde für ihre Hauptrolle in „Die Fremde“ mit dem Deutschen Filmpreis als beste weibliche Darstellerin ausgezeichnet. Kekilli („Gegen die Wand“) spielt Umay, eine 25-jährige Türkin, die mit ihrem Sohn dem unglücklichen Eheleben in Istanbul entflieht und eines Tages bei ihren Eltern in Berlin vor der Tür steht. Regisseurin Feo Aladag erzählt ein ergreifendes Familienporträt, das mit dem Deutschen Filmpreis in Bronze in der Kategorie „Bester Film“ ausgezeichnet wurde. Heute und Mittwoch um 16.30 und 19.30 Uhr im Cineplex. Am Mittwoch stehen nach dem Film der Familientherapeut Levent Civan und die Rechtsanwältin Gülcin Sahin von der neu gegründeten Deutsch-Türkischen Gesellschaft für Rückfragen und Diskussion zum Film und zum Thema aktive Integration zur Verfügung. M

Aktuelle Veranstaltungstipps unter www.nordbayerischer-kurier.de.

A

m Dienstag beginnen die 5. Bayreuther Schultheatertage. 14 Theatergruppen aus zehn Schulen mit 240 Mitwirkenden geben drei Tage lang Einblicke in ihre aktuellen Produktionen. Die Gruppen arbeiten zum Teil vollkommen unterschiedlich – manche setzen auf fertige Stücke und Klassiker, andere improvisieren zu Themen oder setzen zeitgenössische Werke um, bei einigen bestimmt der Lehrer, bei anderen die Schüler, es ist bunt, laut und interessant. Bis Donnerstag jeweils ab 8.30 Uhr im Zentrum. Programmhefte liegen aus. M


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WIR VON HIER M Zur Person

Fotos: B. Engelhardt (3), M. Koslowsky

Birgit Engelhardt ist 27 Jahre alt, im Sternzeichen Jungfrau geboren. Ihre erste Kamera hat sie mit neun Jahren geschenkt bekommen: „Mit ihr ,jagte’ ich bevorzugt Schmetterlinge und Katzen und freute mich riesig, wenn eins von beiden überhaupt auf dem Bild war.“ Inzwischen ist sie zu einer digitalen Spiegelreflexkamera gewechselt und fotografiert am liebsten mit dem 50-Millimeter-Objektiv. Ihr Blog ist unter www.birgitengelhardt.de erreichbar, von der Website www. fotoprojekt-bayreuth.de stammt das „Dusch“-Motiv links. Birgits Thurnauer Freunde sind unter www.diefotogruppe.de im Netz.

Fotografin Birgit Engelhardt stellt erstmals aus

Bücher, Bayreuth, Blog Sie hat den besonderen Blick: Birgit Engelhardt, Fotografin in Bayreuth, findet ihre Motive überall: eine filigrane Pusteblume, ein aufgeklapptes Buch oder ein Auto, das scheinbar von einer Brunnenfigur geduscht wird.

N

eben der Fotografie gehört ihre Liebe Büchern – bis zum 25. Juni verbindet Birgit Engelhardt beide Leidenschaften: Sie stellt ein gutes Dutzend ihrer Fotos in der Buchhandlung Zwischenwelt in der Wölfelstraße aus. Das Thema: „Books“ – natürlich, das bietet sich bei dem Ausstellungsraum einfach an. Eine gewissermaßen weltweite Ausstellung füttert die fröhliche Fotografin im Internet mit ihren Werken: Birgit Engelhardt betreibt einen Blog, eine Art Online-Tagebuch, in dem sie über ihre Exkursionen mit der Kamera und über die digitale Weiterverarbeitung der Aufnahmen berichtet. Zusätzlich hat sie vor kurzem das „Fotoprojekt Bayreuth“ ins digitale

Leben gerufen: Auf dieser Website lädt sie andere Fotografen dazu ein, Aufnahmen aus Bayreuth zu zeigen, die einen etwas anderen Blick auf die Wagnerstadt zeigen. Angefangen hat die ganze Sache, als die damalige Studentin Birgit ihrer Mutter in Norddeutschland Fotos

aus der neuen oberfränkischen Heimat im Netz zeigen wollte. Irgendwie sprach sich das herum, und nach einem Jahr besuchten täglich bereits etwa 50 Internet-Nutzer Birgits Blog. So ist das Online-Tagebuch für sie recht wichtig geworden: „Es sorgt dafür, dass ich mich regelmäßig mit meinem Hobby beschäftige. Fragen des Publikums zu meinen Bildern bringen mich zur Reflexion.“ Die junge Frau, die heute in einer Bayreuther Agentur als Texterin arbeitet, ist jedoch nicht nur im Internet aktiv: „Ich bin Mitglied der Fotogruppe der Naturfreunde Thurnau; auch bei der Freien Fotogruppe Bayreuth bin ich.“ Sie fühlt sich ausgesprochen wohl in der Fotogruppe und reicht Aufnahmen, die ihr be-

sonders gut gefallen, bei Wettbewerben ein. „Da bin ich manchmal vielleicht etwas zu kreativ“, merkt sie an. Soll heißen: In den kritischen Augen der anderen Fotografen muss ein Bild nicht nur technisch perfekt sein, sondern auch besondere Ansprüche an die Gestaltung und die Bildaussage erfüllen. M Norbert Heimbeck


GESUNDHEIT

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Barrierefreies Leben

Ohne Schranken Selbstbestimmung ist für Menschen mit Behinderung und ältere Menschen ein zentrales Anliegen. Viele wollen eigenständig, in ihrem gewohnten Umfeld, in ihrem eigenen Zuhause ohne Einschränkungen leben können.

G

lücklicherweise hat das Thema „Barrierefreiheit“, das barrierefreie Bauen, Wohnen und Leben, auch gesellschaftlich mehr Beachtung gefunden. Verband man ursprünglich Barrierefreiheit mit körperlicher Einschränkung, Alter und Krankheit, so hat sich die Auslegung des Begriffs gewandelt: Heute rücken Eigenständigkeit, Komfort und Sicherheit zunehmend in den Vordergrund. Mit Blick auf den demografischen Wandel hat das Thema auch beim Staat einen anderen Stellenwert erhalten. In vielen Arbeitsgruppen auf kommunaler bis hin zu bundesstaatlicher Ebene werden die Folgen der veränderten Altersstruktur der Bevölkerung untersucht und Konsequenzen für das staatliche Handeln debattiert. Es werden Antworten auf die Fragen gesucht, wie das private Umfeld und wie die Gemeinde auf eine steigende Zahl älterer Menschen vorbereitet werden kann. Schon jetzt unterstützen Bund und Länder über eine Vielzahl von Förderpro-

grammen das barrierefreie Bauen und Umbauen. Das Portal www.barrierefrei.de hat diese Programme der Bundesländer, des Bundes, privater Institutionen und öffentlicher Banken zusammengestellt. Im Förderbereich finden Bauherren, Arbeitgeber behinderter Menschen und Betroffene über eine einfache Suchabfrage eine Zusammenstellung der Programme, die für spezifische Vorhaben infrage kommt. Sei es der Einbau von Treppenliften oder das Einrichten von behindertengerechten Zugängen, rollstuhlgerechte Wohnungen oder altengerechte Bäder – für alle Bauvorhaben sind Programme mittels

einfacher Suchabfrage übersichtlich aufgelistet. Wichtig für alle Bauvorhaben: Anträge auf Förderung müssen vor Baubeginn gestellt werden.

Wertsteigerung Mit staatlicher Förderung und Expertenwissen können auch Privatpersonen ihr Zuhause „demografiefest“ machen und dabei den Wert ihrer Immobilie deutlich steigern. Wer beim Bauen schon ans Alter denkt, hat gute Chancen, einen höheren Marktwert zu erzielen. Beim konkreten Umbau hilft barrierefrei.de. Neben seiner Expertensuchmaschine bietet das Portal ein umfangreiches Angebot an barrierefreien Produktideen. Von der Absatzschwelle über Treppenlifte bis hin zu absenkbaren Küchenschränken finden sich im barrierefrei.de-Shop zahlreiche Hilfen, die Ihren Alltag erleichtern. Eine übersichtliche Struktur hilft Ih-

nen dabei, das passende Angebot zu finden. Zahlreiche Beispiele aus der barrierefreien Badewelt präsentiert zudem eine neue Broschüre von Saniku. Im Mittelpunkt stehen Sitzbadewannen mit Türchen, Dusch- und Badewannen-Kombis, spezielle Duschabtrennungen, Körperformwannen sowie sinnvolle Hilfsmittel. Um der Generation 50plus sinnvolle barrierefreie Sanitärobjekte anbieten zu können, arbeitet Saniku mit der Gesellschaft für Gerontotechnik GGT aus Iserlohn zusammen. So wurden inzwischen auch zwei Produkte des Anhausener Herstellers, die Duschbadewanne SanikuDuo und die Duschabtrennung Maxima Diviso, mit dem GGT-Siegel ausgezeichnet. Die „Barrierefrei“-Broschüre mit dem vollständigen Titel „Lösungen für die vitale Badgestaltung“ kann kostenlos per E-Mail an Saniku angefordert werden. Infos unter www.saniku.de. M pr

Zentralverband Sanitär Heizung Klima GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik

Zertifikat

Fischer Haustechnik GmbH • 95448 Bayreuth hat an der Fortbildung zum „Fachbetrieb für senioren- und behindertengerechte Installation“ teilgenommen. Fischer Haustechnik GmbH Grüner Baum 17 • 95448 Bayreuth Tel. 09 21/20 20 1 • Fax 09 21/82 91 9 www.besser-mit-fischer.de info@besser-mit-fischer.de

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✔,TB$-% Sport-"+! und Aktivrollstühle UD-*M$B))E-J5)( ✔ )(D-$B$B))E-J5)( Elektrorollstühle ✔VBO*)*-S-E5*)A(+ Mobilitätshilfen "+! I"O. ✔WA)(N(O(--(+ Pflegebetten und Zub. V")-*A"+D-*B+E$B))E-J5)( ✔,B+!($#+A($-*N"+N(+ Multifunktionsrollstühle ✔ Kompressionsstrümpfe

✔ Q#+!O*D(E Inkontinenz ✔ &#!(5*)A(+ Badehilfen ✔ U))-#NE5*)A(+ Alltagshilfen ✔ W#-*(+-(+)*A-($ Patientenlifter R(T#$#-"$(+ ✔ X*(A($E($M*F( Reparaturen ✔ Lieferservice

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GESUNDHEIT

Sonntag, 13. Juni 2010

Depressionen

Männer sind anders Männer gehen meist anders mit psychischen Krankheiten um als Frauen. Ihnen fällt es oft schwer, sich und ihrer Umgebung ihre Probleme einzugestehen, sagt Prof. Mathias Berger von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde. Erschwerend für die Diagnose komme hinzu, dass Männer am Anfang der Depression nicht immer die typischen Symptome entwickeln, wird der Mediziner in einer Mitteilung zitiert.

N

iedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Erschöpfung und Schlaflosigkeit sind oft zwar im Hintergrund bereits vorhanden, zeigen sich aber erst später deutlich. Daher ist die Krankheit bei vielen männlichen Patienten am Anfang schwer zu erkennen. Stattdessen reagieren Männer zunächst eher gereizt, ärgerlich und sehr impulsiv und entwickeln außerdem oft Feindseligkeit und Aggressivität gegenüber anderen. Infos zum Thema gibt es im Internet unter www.psychiater-im-netz.de. Bei Hitze Flüssigkeitsverlust schnell ausgleichen: Wer schwitzt, verliert Wasser. Gerade bei heißen Temperaturen und körperlicher Anstrengung ist der Flüssigkeitsverlust noch größer. Außerdem gibt der Körper wichtige Mineralstoffe ab, vor allem Natrium. Studien zeigten, dass Getränke mit ausreichend Natrium für einen schnelleren Ausgleich der Flüssigkeitsbilanz sorgen, erläutert das Informationsbüro Heilwasser. Gerade bei Hitze seien daher natriumhaltige Heilwässer ideal. Entspannungsübung für müde Augen: Durch lange Bildschirmarbeit belastete Augen lassen sich durch Handauflegen entspannen. Dafür werden die Hände kurz an-

Gerötete Ohren durch zu viel Sonne richtig behandeln: Fehlt der Sonnenschutz, können sich die Ohren röten. Als Sofortmaßnahme werden sie am besten für mindestens zehn Minuten gekühlt. Dafür gut geeignet sind mit kaltem Wasser getränkte Handtücher oder Quarkumschläge. So kann sich der angegriffene Säureschutzmantel der Haut erholen. Eine ähnliche Wirkung haben auch Säuren wie Zitronensaft, Obstessig oder eine verdünnte Brennnessel-Tinktur, rät der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.

her wieder zur Tablette. Um diesem Teufelskreis zu entkommen, ist eine schrittweise Reduktion der Dosis sinnvoller, erläutert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen in Köln. Am besten wird der Entzug ärztlich begleitet. Denn in mehreren wissenschaftlichen Studien habe sich gezeigt, dass mehr Menschen mit der Einnahme der sogenannten Benzodiazepine aufhörten, wenn sie von einem Mediziner schriftlich zum Verzicht angehalten wurden. Noch erfolgreicher waren diejenigen Patienten mit direkter ärztlicher Begleitung. Und noch mehr Menschen beendeten die Einnahme, wenn sie zusätzlich psychologische und psychotherapeutische Unterstützung bekamen oder bestimmte Selbsthilfestrategien wie Entspannungstechniken anwendeten. mag

Schrittweise weg von Schlafund Beruhigungsmitteln: Schlaf- und Beruhigungsmittel gehören zu den am häufigsten verschriebenen Arzneien. Doch ihr Suchtpotenzial ist enorm: Die Einnahme kann in nur wenigen Wochen abhängig machen. Die Mittel dann einfach abrupt abzusetzen, ist aber der falsche Weg. Denn die entstehenden Entzugserscheinungen ähneln den ursprünglichen Beschwerden – oft sind sie sogar noch stärker. Viele Patienten greifen da-

Stress abbauen: Ab und an innehalten: Wer ständig im Geiste lange Aufgabenlisten abarbeitet, stresst sich selbst – und wird im schlimmsten Fall davon krank. Um dem vorzubeugen, sollten Betroffene ab und an innehalten und sich auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren, rät die Psychotherapeutin Hanne Seemann. Ein Beispiel: nicht morgens schon unter der Dusche Probleme lösen – sondern einfach mal nur das warme Wasser genießen. M mag

einander gerieben und die Handflächen für einige Minuten über die Augen gelegt. Das belebt die Sehmuskulatur und versorgt die Augen mit frischer Energie, so das Kuratorium Gutes Sehen.

DER TIPP

Reiseapotheke Die wohlverdiente Urlaubsreise steht vor der Tür – Tapetenwechsel, ausspannen, relaxen. Egal wo es hingeht, warten die schönsten Tage des Jahres und jede Menge Spaß. Doch auf Reisen darf eine Reiseapotheke nicht fehlen. Die Zusammenstellung der Reiseapotheke ist vom jeweiligen Urlaubsziel und von der Art des geplanten Urlaubs abhängig. Dennoch gibt es grundlegende Dinge, die in keiner Reiseapotheke fehlen sollten: Verbandmaterial, ein Mittel gegen Reisekrankheit, Schmerzmittel, Präparate zur Bekämpfung von Erkältungen, ein Präparat gegen Magenbeschwerden, Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen, ein Arzneimittel gegen Durchfall, ein Präparat gegen Verstopfung, Wund- und Heilsalbe, ein Mittel zur Wunddesinfektion, ein Präparat zur Behandlung von stumpfen Verletzungen, aber auch Mittel zur Insektenabwehr. Sie sollten in fast alle Reisegebiete ein gutes Sonnenschutzmittel mitnehmen. Damit beugen Sie auch möglichen Langzeitfolgen wie Hautkrebs vor. Die Stärke des Sonnenschutzmittels richtet sich nach Reiseziel und Hauttyp. Nehmen Sie bestimmte Medikamente täglich? Bei Reisen in Länder einer anderen Zeitzone muss bei regelmäßig einzunehmenden Medikamenten auf den richtigen Einnahmezeitpunkt geachtet werden. Und: Zusätzlich zur standardisierten Reiseapotheke sollten die notwendigen Impfungen erfolgt sein. Grundsätzlich sollten alle Medikamente in der Originalverpackung mit Beipackzettel kühl und trocken aufbewahrt werden. Erholsame Ferien wünscht Ihnen Laura-Maria Lang Apotheke im Rotmain-Center


UMWELT

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Dachgrün, Markisen und Energieberatung

Projekte des Sommers W

enn nicht jetzt, wann dann? Es ist hohe Zeit für die Begrünung von Dach oder Carport. Die Vorteile liegen auf der Hand: Tieren und Pflanzen bringt sie zusätzlichen Lebensraum – gleichzeitig schützt sie das Dach vor extremen Witterungseinflüssen. Doch Aufbau, Pflanzen und Substrat sind immer auch eine Last, und die muss der Untergrund tragen können. Als grobe Faustregel gilt, dass das Dach eine Nutzlastreserve von mindestens 50 bis 80 Kilogramm pro Quadratmeter haben

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sollte, erläutert Jürgen Eppel, Leiter der Abteilung Landespflege in der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Außerdem kommt es auf die Dachneigung an. Beträgt sie zwischen 0 bis 15 Grad, kann der Heimwerker sich selbst an die Begrünung machen. Bei steileren Dächern muss ein Profi ran. Die Begrünung selbst fußt auf einem mehrschichtigen Aufbau: Auf die Abdichtung kommt eine Drainschicht aus einem Material, welches an Eierkarton erinnert. Darauf folgt meist ein Filtervlies, dann kommt erst das Substrat mit der Bepflanzung. Das Substrat richtet sich nach der gewünschten Bepflanzung und nach dem Aufbau der Begrünung. Für die Begrünung selbst kommen alle möglichen trockenheitsresisten-

ten Pflanzen infrage, die Wind gut vertragen. Klassiker sind Sedum-Arten, Sempervivum sowie Kräuter. Aber auch Gräser machen sich gut. Schattenspendende Markisen auf Balkon oder Terrasse haben einen angenehmen Nebeneffekt: Sie dienen gleichzeitig auch als Sichtschutz vor den Blicken neugieriger Passanten oder Nachbarn. Für mehr Privatsphäre gibt es aber auch noch andere Alternativen. Dabei müssen insbesondere Mieter eini-

ges beachten. Ein zur Wohnung gehörender Balkon darf zwar genutzt werden, wie es dem Mieter gefällt. Allerdings dürften durch eine Umgestaltung nicht die Rechte der anderen Mieter oder des Hauseigentümers beeinträchtigt werden, erläutert Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund. So muss beispielsweise das Anbringen einer Markise vom Vermieter genehmigt werden. Dabei können Markisen nicht nur vor den Blicken der Nachbarn von oben schützen. Auch ein seitlicher Sichtschutz sei möglich, wenn zusätzlich eine Seitenmarkise eingehängt oder an der Außenwand befestigt wird, erläutert Martin Bürgel, technischer Berater beim Bundesverband Rollladen und Sonnenschutz in Bonn. Das schütze dann wiederum auch vor dem Wind. Eine weitere Möglichkeit, den Balkon abzuschirmen, sind Verkleidungen für die Brüstung. Meist besteht die Brüstung aus durchsichtigem Plexiglas oder Gittern. Zum besseren Sichtschutz eignet sich dann eine Bastmatte oder eine Balkonbespannung aus Stoff oder Folie. Einen derartigen Sicht- und Windschutz müsse der Vermieter in der Regel dulden, so Ropertz. In einigen Mietverträgen und Eigentümergemeinschaften sei allerdings festgelegt, wie dieser Sichtschutz etwa von der Farbe oder den Materialien zu gestalten ist. Auch Pflanzen sind eine Alternative. Bambus in Kübeln eignet sich ebenso wie Blumenkästen an der Brüstung. Geranien, Fuchsien und Petunien sind Klassiker. Auch kleine Kiefern oder andere Gehölze bieten Schutz. Für eine Bepflanzung mit Kletterpflanzen gilt ebenfalls: Sie darf Nachbarn nicht beeinträchti-

gen oder die Fassade beschädigen. Rankhilfen dürfen außerdem nur mit dem Mauerwerk des Hauses verbunden werden, wenn der Vermieter dies genehmigt. Eine nicht genehmigungspflichtige Alternative ist der Sonnenschirm. Mitglieder des Bürgerberatungsnetzwerks Franken bieten am Donnerstag, 17. Juni, von 13.00 bis 18.00 Uhr im Landratsamt Bayreuth, Zimmer 136, eine kostenlose Information rund um das Thema Energie an. Interessierte sollten sich deshalb einen Beratungstermin bei Waltraud Pfauntsch unter Telefon 0921/728-283 reservieren, so die Pressemitteilung. Themeninhalte sind unter anderem Energieausweis

Mein grünes Zuhause für Gebäude, Installation von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (Photovoltaik, Solarthermie, Biomasseanlagen wie Pelletsund Hackschnitzelheizungen, Rapsöl etc.) sowie die Nutzung von Förderprogrammen. Zusätzlich zur persönlichen Beratung bietet die Energieagentur unter der Telefonnummer 0180/5363180 auch eine spezielle Hotline Energie an. Weitere Infos unter www.energieagenturoberfranken.de. M


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LEBEN

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SONNTAG in

FRANKEN

Sudoku

Angelina Jolie

Die nächste Cleo

Verlag und Herausgeber: Neue Bayreuther Anzeigenblatt Verlags GmbH Bayreuther Anzeiger Postfach 11 01 50, 95420 Bayreuth Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Theodor-Schmidt-Str. 17, 95448 Bayreuth

Sie gilt als eine der schönsten Frauen der Welt und gewann schon mit 24 ihren ersten Oscar: Jetzt ist Angelina Jolie als nächste Film-Cleopatra im Gespräch. US-Medien berichteten am gestrigen Samstag, dass Regisseur Scott Rudin mit der 35-jährigen US-Schauspielerin über die Traumrolle verhandelt. M red

Geschäftsführung: Michael Rümmele Anzeigenleitung: Andreas Weiß (verantw.) Redaktion: Sonntag in Franken Verantwortlich: Gert-Dieter Meier Anschrift: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon: 0921-500-163 www.sonntag-in-franken.de E-Mail: redaktion@sonntag-in-franken.de Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Projektleitung und Koordination: Harald Ritter Vertrieb: VSO – Verteil Service Oberfranken GmbH

Wegen der FußballWeltmeisterschaft fand die Ziehung der Lottozahlen erst nach Redaktionsschluss statt. Wir bitten um Verständnis.

Vertriebsleitung: Georg Haas Gesamtvertriebsleitung: Herbert Angerer Druck: Nordbayerischer Kurier GmbH & Co. KG Geschäftsstelle: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon 0921-294-294, Fax 0921-294-193 Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8–18 Uhr, Sa. 9–13 Uhr Kostenlose Verteilung am Sonntag an alle erreichbaren Haushaltungen im Verbreitungsgebiet. Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 1. Oktober 2009. Anzeigenentwürfe und Texte des Verlages sind urheberrechtlich geschützt. Übernahme, auch fotomechanisch, nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung und gegen Gebühr. Mitglied im Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e. V., BVDA. Auflagenkontrolle durch Wirtschaftsprüfer nach den Richtlinien von BVDA und BDZV.

M Sudoku-Spielregeln Füllen Sie das Rätselgitter nur mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei gibt es Folgendes zu beachten: In jeder waagerechten Zeile und in jeder senkrechten Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen! Und auch in jedem der neun umrahmten 3x3-Felder kommt jede Zahl von 1 bis 9 nur jeweils einmal vor.


HOROSKOP

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Widder 21. März bis 20. April Sie gelten als Muster an Selbstbeherrschung, doch gerade in dieser Situation geraten auch Sie einmal aus der Balance. Eine gut durchdachte Lösung ist jetzt gefragt, damit die ganze Vorarbeit nicht umsonst war. Doch sollten Sie nicht spontan etwas in die Wege leiten, sondern sich gemeinsam an die Aufgabe machen. Überlegen Sie besser zweimal, bevor Sie den nächsten Schritt machen. Es wird sich lohnen!

Stier 21. April bis 20. Mai Sie sind ein gutes Beispiel für Ihr Umfeld, wie kreativ Optimismus machen kann. Ihre Mischung aus Lockerheit und viel Sachverstand kann auch Ihre Mitmenschen beeindrucken und zum Mitmachen animieren. Doch könnte ein gewisses Verhalten Sie auch daran erinnern, dass Sie in dieser Situation einen Schritt zu weit gegangen sind. Versuchen Sie Ihren jetzigen Schwung doch etwas zu bremsen!

Zwillinge 21. Mai bis 21. Juni Sollte es in dieser Lage zu Unstimmigkeiten kommen, springen Sie über Ihren eigenen Schatten und passen Sie sich der Allgemeinheit an. Zeigen Sie Ihre Bereitschaft zu einem Kompromiss, denn nur mit diesem Schritt werden Sie auch das Ziel erreichen, das Sie sich wünschen. Alle weiteren Überlegungen wären zu übereilt, deshalb sollten Sie auf einen besseren Zeitpunkt warten. Zeigen Sie Ihre wahre Größe!

Krebs 22. Juni bis 22. Juli Nicht jede Perspektive wird auch das halten, was Sie sich erhoffen! Deshalb sollten Sie mehrere Möglichkeiten in Betracht ziehen und nicht nur nach der einen Lösung suchen. Mit diesem Vorhaben sind auch interessante Veränderungen möglich, die Ihren Blick auch wieder auf andere Dinge richten. Sie werden aber nur profitieren, wenn Sie einen kühlen Kopf behalten und nicht vorschnell entscheiden.

Löwe 23. Juli bis 23. August Jetzt heißt es für Sie, das Tempo verringern und geduldig abwarten, was die nächste Zeit noch alles an Überraschungen für Sie bereithält. In dieser Lage zählen nur die Tatsachen und nicht die schönen Vorstellungen, deshalb müssen Sie auch einen Teil Ihrer Träume fürs Erste beiseite schieben. Warten Sie nicht auf den großen Erfolg, geben Sie sich mit den kleinen Etappenzielen zufrieden. Weiter so!

Jungfrau 24. August bis 23. September Geduld ist der Schlüssel für den nächsten Schritt! Üben Sie sich deshalb in Gelassenheit, denn den Lauf der Dinge können Sie nicht ändern. Versuchen Sie sich deshalb mit den Dingen abzulenken, an denen Sie interessiert sind, denn nur damit können Sie auch von den anderen Themen abschalten. Sie haben bisher viel erreicht und sollten sich damit erst einmal zufriedengeben. Nur nichts überstürzen!

Waage 24. September bis 23. Oktober Halten Sie sich mit Ihrer Meinung zurück, denn selbst gut gemeinte Ratschläge könnten das ganze Gefüge zum Einsturz bringen. Vermeiden Sie auch, vorwurfsvoll zu klingen, denn damit würden Sie die Lage nur noch weiter anspannen und damit ist dann keiner Seite geholfen. Versuchen Sie eine gewisse Lockerheit mitzubringen, denn damit können Sie andere Menschen auch wieder aufbauen. Weiter so!

Skorpion 24. Oktober bis 22. November Es kann Ihnen im Augenblick nichts passieren, solange Sie die Bodenhaftung behalten. Außerdem bekommen Sie durch aufmunternde Worte neuen Schwung verliehen, der auch andere Personen mitreißen kann. Reagieren Sie auf die Chancen so optimal, dass Sie sich Ihrer Sache vollkommen sicher sein können. Vorübergehend könnte sich auch etwas Stress einstellen, doch das geht vorbei!

Schütze 23. November bis 21. Dezember Mit kleinen Strapazen ist zu rechnen, doch die sollten Sie nicht von Ihrem eigentlichen Ziel abhalten. Ein schönes Kompliment ist Balsam für Ihr etwas angegriffenes Ego, denn damit wird nicht nur Ihre gute Arbeit, sondern auch Ihr Auftreten gewürdigt. Denken Sie also immer wieder an diese Worte, wenn es mal wieder besonders hektisch zugeht. Bauen Sie sich auch selbst auf, indem Sie sich etwas gönnen!

Steinbock 22. Dezember bis 20. Januar Nicht nur Ihre Gefühle erleben Turbulenzen, auch Ihr Alltag hat einiges zu verarbeiten. Sie müssen an vieles denken und könnten dabei leicht den Überblick verlieren. Beherzigen Sie die Vorschläge, die man Ihnen macht und planen Sie nur in kurzen Abschnitten. Kleine Schritte, kleine Erfolge, große Schritte, große Erfolge? Dies muss nicht immer stimmen, denn es spielen auch noch andere Faktoren eine wichtige Rolle!

Wassermann 21. Januar bis 19. Februar Sie wollen auf dem kürzesten Weg zum Ziel stürzen, doch könnten dabei Hindernisse auftreten, die Sie um einiges zurückwerfen. Suchen Sie nach Möglichkeiten, die zwar erfolgversprechend sind, aber nicht so viel an Kraft und Zeit kosten. Atmen Sie tief durch, damit Ihnen nicht vorschnell die Luft ausgeht, denn damit wäre dann auch die ganze Vorarbeit umsonst gewesen. Nicht übermütig werden!

Fische 20. Februar bis 20. März Sie haben sich vorgenommen, nicht nachtragend zu sein, doch sollten Sie noch einmal das brisante Thema ansprechen, damit dann auch in Ihrem Innersten Ruhe einkehren kann. Danach sollten Sie sich wieder auf die Dinge konzentrieren, die jetzt im Vordergrund stehen und erledigt werden müssen. Alles andere sollte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, an dem die Chancen auch größer sind.


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TERMINE HEUTE

Stadt

Region

M Kino

M Museen/Führungen M Familie/Kinder

Cineplex: Hindenburgstraße 2 (www.bayreuth.cineplex.de), Karten ab 15.15 Uhr, Telefon 0921/ 7647050.

Goldkronach: Besucherbergwerk, 11 bis 17 Uhr, geöffnet. Wunsiedel: Luisenburg, 14 Uhr, Felsenlabyrinth, Eingang Kasse, Treffen zur Führung durch das Felsenlabyrinth unter dem Motto „Wissenswertes über die geologische, botanische und historische Entwicklung des Granitsteinmeeres“. Infos unter Telefon 09232/602116.

„Alice im Wunderland 3D“ (13 Uhr, FSK 12). „Drachenzähmen leicht gemacht 3D“ (13 Uhr, FSK 6). „Mit dir an meiner Seite“ (13, 15.20, 17.45 Uhr, FSK 6). „Prince of Persia“ (13.15, 16, 19.45 Uhr, FSK 12). „Robin Hood“ (13.15 Uhr, FSK 12). „Sex and the City 2“ (13.30, 15.45, 19, 20 Uhr, FSK 12). „Teufelskicker“ (13.45 Uhr, FSK 0, Kinder-Club). „Vergebung“ (16.30 Uhr, FSK 16). „StreetDance 3D“ (15.30, 18, 20.30 Uhr, FSK 0). „Eine zauberhafte Nanny 2“ (16.15 Uhr, FSK 0, Kinder-Club). „Die Fremde“ (16.30, 19.30 Uhr, FSK 12, Delikatessen, Gilde).

TOP 10 DVD-Filme 1. Sherlock Holmes 2. Avatar – Aufbruch nach Pandora 3. 2012 4. Verdammnis 5. Die Päpstin 6. Surrogates – Mein zweites Ich 7. Up in the Air 8. Haben Sie das von den Morgans gehört? 9. Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 10. Gesetz der Rache

Elbersberg: Kindergarten, Naturfest, Streichelzoo, Kinderschminken und Tipi-Bau-Kurs für Kinder. 13.30 Uhr Kerwa-Umzug; 13 Uhr, 14.30 Uhr und 16 Uhr Führungen mit Kräuterpädagogin; 15 Uhr Aufführung Hundeschule.

M Feste/Kerwas

Trebgast: Badesee, Seefest für die ganze Familie, Bungee-Jumping, 13 M Musical Uhr Nordic-Walking-Seefestlauf, BaBamberg: E.T.A.-Hoffmann-Thea- sar der AWO, Modellflugvorführunter, „Victor/Victoria“, 19.30 Uhr, gen, 19 Uhr Musik mit Musikverein Großes Haus, Verwechslungskomö- Ludwigschorgast, WM-Übertragung, 22.30 Uhr großes Feuerwerk. die von Blake Edwards. Nürnberg: Staatstheater, RichardWagner-Platz 2-10, „Blutsbrüder“, 19.30 Uhr, Tafelhalle, Musical von Das analoge Fernsehen wird Willy Russell. im April 2012 abgeschaltet.

„WM 2010: Deutschland – Australien“ (20.30 Uhr, Anpfiff, Saalöffnung ab 19.30 Uhr, Eintritt frei). „Vincent will meer“ (17.45, 20 Uhr, FSK 6, neu). „Splice – Das Genexperiment“ www.digital-sat-fernsehen.de (19.30 Uhr, FSK 16). „Tiger Team – Der Berg der M Märkte/Flohmärkte 1000 Drachen“ (13.45, 15.45 Uhr, FSK 6). Forchheim: Pfalzmuseum, Kapel- M Ausstellungen lenstraße 16, 10 bis 18 Uhr, Kunsthandwerkermarkt „Ausgefallen – Marktredwitz: Fränkische GobeAusgezeichnet“ mit Vorführungen. lin-Manufaktur, Fabrikstraße (EinM Bäder gang Auenpark) 12, 14 bis 18 Uhr, Stadtbad: Kolpingstraße 7, 0921/ Bilder, Tapisserien und GobelinentM Kino 600382, geschlossen. würfe von Ursula Benker-Schirmer. Thurnau: Garten-Atelier Carmen SVB-Hallenbad: Am Sportpark 5, Kulmbach: Cineplex Kunert, Am Eichholz 7, 13 bis 18 0921/98614, 9 bis 13 Uhr (www.kulmbach.cineplex.de) Uhr, Eröffnung der Ausstellung Schwimmhalle und Gemeinschafts„Prince of Persia“ (13.45, 16.45, „KunstRaumKunst Garten“ mit Masauna (12 Uhr Kassenschluss). 20 Uhr, FSK 12). lereien von A. Servant, Objekte C. Kreuzsteinbad: Universitätsstraße „Zauberhafte Nanny 2“ (13.45 Kunert, Drechselkunst U. Bartsch, 20-24, ab 7 Uhr geöffnet, WM-Pu- Uhr, FSK 0, Kinder-Club). Steinmetzarbeiten H. Hauck, kerablic Viewing. „Drachenzähmen leicht ge- mische Werkstücke K. Schmidt und Altstadtbad: Fantaisiestraße, 0921/ macht“ (14 Uhr, FSK 6, Kinder- Metallarbeiten Th. Limmer. 61662, 12 bis 19 Uhr geöffnet (bei Club). schlechtem Wetter bleibt das Bad „Zu scharf, um wahr zu sein“ geschlossen). (14, 16.30 Uhr, FSK 12). Freiluftbad Bürgerreuth mit „Sex and the City 2“ (16.30, Kneippanlage: An der Bürgerreuth, 19.30 Uhr, FSK 12). „Die Friseuse“ (19.30 Uhr, FSK 8 bis 20 Uhr geöffnet. SONNTAG in 0). „WM 2010: Deutschland – AusM Theater/Kabarett tralien“ (20.30 Uhr, Anpfiff, Saalöffnung ab 19,30 Uhr, Eintritt frei). M NKD Römisches Theater Eremitage: „Der gestiefelte Kater“ 15 Uhr, Hollfeld: Kintopp Bitte beachten Sie die Beilage in Kinderstück von Jürg Wisbach nach „Eine zauberhafte Nanny“ Teilen der heutigen Ausgabe mit dem Märchen der Gebrüder Grimm (17.30 Uhr, FSK 0). interessanten Einkaufstipps und (Studiobühne). Vorverkauf: Theater- „Sex and the City 2“ (20 Uhr, attraktiven Angeboten. FSK 12). kasse, Tageskasse.

Heute in Ihrem

FRANKEN


MEDIEN FLIMMERKISTE M Was wird aus Anne? Bonjour, ARD. Adieu „Stern TV“. Günther Jauch, der bislang eines der wichtigsten Aushängeschilder des Senders RTL war, kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Schon bevor Anne Will den Sonntagabend-Polit-Talk übernahm, war Jauch dafür im Gespräch. Jetzt lockte ihn das öffentlich-rechtliche Fernsehen also doch erfolgreich weg von den Privaten. Politik, Sport, Unterhaltung – dem 53-Jährigen wird

offenbar alles zugetraut. Sein „Millionärs“- Quiz bei RTL darf er sogar behalten. Aber was wird aus Anne Will? Sie ist jetzt erst mal in Sommerpause und wurde selbst von der Nachricht über die Verpflichtung von Günther Jauch überrascht. Die sympathische Moderatorin hatte zuletzt mit sinkenden Einschaltquoten zu kämpfen. Aber lag das tatsächlich an ihrer Moderation oder womöglich an der zunehmenden Politikverdrossenheit des Fernsehvolkes? Denn schließlich wird jeden Tag getalkt. Und gerade am Sonntagabend zeigt die Konkurrenz die besten Spielfilme und Krimis. Die 44-jährige ehemalige Sportjournalistin soll angeblich einen anderen Sendeplatz erhalten. Jedoch wird sie sich das gründlich überlegen, nach dem wenig diplomatischen Vorgehen der ARD im Falle ihres Nachfolge. Satire im Stil von Harald Schmidt liegt ihr nicht. Zu Frühstücksfernsehen, Kochshows und Weichspülplauderformaten à la Lanz kann die frühere Tagesthemen-Moderatorin getrost Nein sagen. Ute Eschenbacher

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„nano“ kickt

Wissen rund um den Ball Das 3sat-Wissenschaftsmagazin erklärt während der Weltmeisterschaft in „nanokick“ den Fußball.

F

ußball ist eine Wissenschaft für sich. Ob Experte auf dem Sofa oder Fan in der Kurve – jeder hat beim Thema Fußball seine Theorien. Das werktägliche 3satWissenschaftsmagazin „nano“ hat zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika sechs „nano-kicks“ in den Spielplan aufgenommen. Zum Auftakt ging es um „Die Talentmaschine Footbonaut“. Was das ist? Ein computergestütztes, 20 mal 20 Meter großes Monitoring- und Trainingsgerät, das derzeit als innovativstes Mess- und Übungsgerät im modernen Fußball gilt. Es liefert zum Beispiel Aussagen über die technische Kondition und das Koordinati-

onsprofil des Spielers. Der Einwurf steht am 17. Juni im Mittelpunkt. Danny Brooks hat den Einwurf beim Fußball zu neuen Weiten geführt – und einen neuen Weltrekord aufgestellt: 49,78 Meter weit flog der Ball, als er ihn im Januar 2010 von der Seitenlinie ins Spiel brachte. Was macht der Mann aus einer unteren englischen Liga anders als die Superstars? Brooks kombinierte seinen Einwurf mit einem Quasi-Salto. Sehenswert, auch für Fußball-Legastheniker!

Training mit der Konsole Haben wir’s nicht schon immer geahnt? Wer viel vor der Glotze hängt, spielt besser, behauptet die Sendung am 23. Juni. Wissenschaftler konnten in Studien nachweisen, dass das virtuelle Fußballspielen, etwa an einer Spielkonsole, positive Auswirkungen auf Schnelligkeit,

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allen Ab sofort in ts äf stellen Kurier-Gesch tl erhäl ich

Bereits in der 6. Auflage. nordbayerischer-kurier.de

Auffassungsgabe und Reaktionsfähigkeit hat. Zu viele Anweisungen dagegen machen blind (28. Juni). Versuche von Daniel Memmert, Professor an der Sporthochschule Köln, zeigen: Bestimmte taktische Instruktionen führen zu Wahrnehmungseinschränkungen bei den Spielern. Spieler, die damit konfrontiert werden, werden „blind für relevante Aspekte der Situation“. „Fußball mit Anfassen“ (6. Juli) ist besser als ohne. Sportwissenschaftler gehen davon aus, dass Mannschaften, die sich umarmen, abklatschen und aufmunternd tätscheln erfolgreicher sind als andere. Und bald wird der Kunstrasen den natürlichen Rasen endgültig ablösen (9. Juli). Schon heute wird an neuen Schuhen und Trainingsmethoden für diesen Untergrund der Zukunft geforscht – grün soll er aber bleiben. M red

Rundfunkbeitrag

Sender erfreut Der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust, ZDF-Intendant Markus Schächter und der Intendant des Deutschlandradios Willi Steul haben die Grundsatzentscheidung der Ministerpräsidenten für das neue Modell eines Rundfunkbeitrags begrüßt. Boudgoust: „Es ist ein modernes System, das den technischen Entwicklungen gerecht wird und vieles einfacher und nachvollziehbarer macht.“ Das aktuelle Gebührenmodell gilt noch bis 2013. ZDF-Intendant Schächter sagte, die Neuausrichtung sei folgerichtig und zielführend. Schächter: „Die Ausgestaltung des Rundfunkbeitrags als Wohnungs- und Betriebsstättenabgabe ist zukunftssicher und mit dem Grundgesetz vereinbar.“ Deutschlandradio-Intendant Steul stellte fest: „Dieses wesentlich klarere und einfachere System hat die Chance, die Akzeptanz eines Rundfunkbeitrages zu erhöhen, wenn auch die Detailgestaltung noch Risiken birgt.“ M red


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REISE

Sonntag, 13. Juni 2010

NACHRICHTEN Wege und Feste

Drachen über Fanø: Ein neuer Fernwanderweg verbindet die Schweiz und Österreich. Der Startpunkt des „Walserwegs“ liegt in San Bernardino. Von dort führt die 300 Kilometer lange Strecke hauptsächlich durch Graubünden bis nach Vorarlberg. Die Tour durch alpine Gebirgslandschaften, Hochmoore und über historische Straßen sei in 19 Tagesetappen zu schaffen, erläutert der Tourismusverband Graubünden. M

Teneriffas Schönheit von oben

Der Sonnenberg Hinauf zum Teide: Mit 3718 Metern ist er auf Teneriffa der höchste Berg Spaniens. Die Ureinwohner der Kanareninsel nannten ihn einst „Echeyde“ – übersetzt: „die Hölle“.

E

igentlich ging es dabei um eine Göttergeschichte mit gutem Ende. Heutige Touristen, die mit der Seilbahn zur Spitze gelangen, merken aber schnell: Im Inneren des Vulkans, der 1798 letztmals ausbrach, rumort es noch. Eine Tour zum Teide ist unumstritten einer der Höhepunkte eines Teneriffa-Besuchs. Natur pur und eine beeindruckende Lavalandschaft – dafür lohnt es sich, hierherzukommen. Acht bis zehn Minuten dauert die Fahrt mit der Drahtseilbahn Teleférico von der „Talstation“ in 2356 Metern Höhe auf den Berg. Mit acht Metern pro Sekunde schafft die Gondel einen Höhenun-

terschied von 1199 Metern. An der Bergstation „La Rambleta“ angekommen, gilt es, sich schnell an die veränderten Bedingungen in über 3000 Metern Höhe zu gewöhnen. Denn die Luft ist hier klar und dünn, und das Atmen fällt deutlich schwerer als sonst. Auf dem Ticket steht nicht umsonst ein Warnhinweis: „Menschen mit Herzproblemen und Bluthochdruck raten wir von der Benutzung der Seilbahn ab, um Gesundheitsprobleme zu vermeiden“.

Farbenspiel, Rauchsignale Nur eine Stunde bleibt Zeit, um auf einem schmalen Steinpfad zur Aussichtswarte „Mirador de La Fortaleza“ und zurück zu wandern – ein längerer Aufenthalt ist nicht gestattet. Unterwegs lohnt sich aber immer wieder eine kurze Verschnaufpause – vor allem, um den Blick auf die Vulkankegel, Lavazungen und Höhlen mit ihren außerge-

wöhnlichen Farben und Formen zu genießen. Wer nach oben schaut, sieht zwischen den Lavasteinen gelblich-weißen Rauch aufsteigen. Am Aussichtspunkt ist der Blick frei auf den Nordhang Teneriffas – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Die besten Chancen auf einen wolkenlosen Blick über die Insel bestehen morgens – optimal, wenn Individualtouristen den frühen Betriebsbeginn der Seilbahn um 9.00 Uhr nutzen. Wer noch höher bis zum Gipfel hinauf möchte, benötigt eine Sondergenehmigung, die mehrere Tage vorher über die Geschäftsstelle des Teide-Nationalparks in Santa Cruz beantragt werden muss. M red

!

Informationen zum Berg und zu Teneriffa gibt es beim Spanischen Fremdenverkehrsamt, Myliusstraße 14, 60323 Frankfurt (Telefon: 069/725038, für Broschüren: 06123/99134) oder auf den einschlägigen Seiten im Internet.

Am Himmel über der dänischen Nordseeinsel Fanø werden bald wieder die Drachen um die Wette fliegen. Über 5000 Drachenpiloten treffen sich dort vom 17. bis 20. Juni zu einem der größten Kite-Festivals Europas. Es ist die 26. Veranstaltung dieser Art. Besucher erwartet außerdem ein Drachenmarkt und ein Wettbewerb für historische Drachen, teilt das Tourismusamt Visit Denmark mit (www.kitefliersmee tingfanoe.de). M Urlaubstipps für Wales: Für Ferien in Wales gibt es jetzt einen neuen Planer in Magazinform. Neben Urlaubstipps enthält „Wales: View“ auch Veranstaltungshinweise und Erlebnisberichte. Das Magazin ist kostenlos erhältlich bei Visit Wales, Telefon (von Deutschland aus) 0044/ 8701211251, E-Mail: info@visitwales.com, weiter Infos unter www.visitwales.de. M Lichtzauber in Kärnten: Das Großfeuerwerk „See in Flammen“ in Süd-Kärnten findet in diesem Jahr am 9. Juli statt. Die Veranstaltung am Klopeiner See startet bereits am Nachmittag als Familienprogramm mit Gauklern, Feuerspuckern und viel Musik. Gegen 22.30 Uhr steigen dann insgesamt 6.000 Feuerwerkskörper über dem See in die Höhe, so der regionale Tourismusverband. Infos: www. mag klopeinersee.at. M


MOBIL

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200. Geburtstag von Richard Wagners Schwiegervater

Liszt-Jubiläum im Netz

Unter www.liszt.bayreuth.de finden sich seit kurzem jede Menge Infos rund um das große Liszt-Jubiläumsjahr 2011.

U

nter dem Motto „Lust auf Liszt“ widmet die Stadt Bayreuth dem berühmten Klaviervirtuosen und Komponisten Franz Liszt im kommenden Jahr ein großes Jubiläums-Event. Anlässlich seines 200. Geburtstags würdigt Bayreuth das Wirken des Visionärs und Schwiegervaters von Richard Wagner mit einem attraktiven Veranstaltungsprogramm. Auf die Besucher des Jubiläums, für das Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer die Schirmherrschaft übernommen hat, warten über 100 Veranstaltungen. Unter der Domain www.liszt.bayreuth.de haben die Programmverantwortlichen jetzt umfangreiche Informationen rund

ums Bayreuther Liszt-Jahr 2011 ins Internet gestellt. Dort findet sich nicht nur der Veranstaltungskalen-

der, sondern auch jede Menge Wissenswertes zu Leben und Werk Franz Liszts, zu seinen Verbindun-

gen nach Bayreuth, zu touristischen Reiseangeboten und zum Thema Kartenbestellung. M red

Noch bessere Karten gibt’s bei uns! Tickets für die besten nationalen und internationalen Veranstaltungen gibt’s in der Theaterkasse Bayreuth. Ticketvorverkauf: Tel. 0921-6 90 01 theaterkasse-bayreuth.de

: auch in terkasse Die Thea ftsstelle r-Geschä uth der Kurie yre a B , 8 5 e Maxstraß

Theaterkasse Bayreuth Luitpoldplatz 9 und Maxstraße 58 95444 Bayreuth | Tel. 0921-6 90 01


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MOBIL

Sonntag, 13. Juni 2010

SPRIT

Der neue Peugeot RCZ zieht die Blicke auf sich. Foto: red

17 Jahr . . .

Der Peugeot-Sportwagen RCZ ist ganz auf Fahrspaß ausgelegt

Pure Leidenschaft Nein, das ist kein Audi TT. Der Interessierte am Straßenrand wollte es genau wissen – und war fasziniert vom neuen PeugeotSportwagen RCZ.

F

reilich sind gewisse Ähnlichkeiten mit dem Ingolstädter Sportpaket unverkennbar, doch der französische Renner mit dem Löwen im Kühlergrill hat schon seine eigene Identität. Ein frecher, gerade mal 1,36 m hoher Sportwagen, der als 2+2-Sitzer mit einem großzügigen Kofferraum (bis 639 Liter) überrascht, den es mit zwei Benzin- (156 und 200 PS) und einem Dieselmotor (163 PS) zum Einstiegspreis von 26.450 Euro gibt. Offenbar ein verlockendes Angebot, denn rund 500 Fahrzeuge wurden hierzulande seit April bereits zugelassen, weitere

700 Bestellungen liegen vor. Bis Ende des Jahres sollen es rund 2000 Zulassungen werden, 2011 mindestens 3000. Nachdem sich der RCZ bei ersten Vergleichstests mit seinen deutschen Konkurrenten Audi TT und VW Scirocco zumindest auf Augenhöhe befindet, ist man bei Peugeot fest davon überzeugt, dass das sportliche Fahrzeug nicht zuletzt wegen seiner ausgezeichneten Verarbeitungsqualität und seiner guten Fahreigenschaften ein hohes Eroberungs-Potenzial birgt. Inzwischen haben die Franzosen beim Produzenten Magna Steyr in Graz eine Erhöhung der Tagesproduktion beantragt, um der Nachfrage auch gerecht werden zu können. Den gut ausgestatteten, 4,28 m langen RCZ gibt es mit dem 1,6-l-THP-Triebwerk in den Leistungsstufen 156 und 200 PS jeweils mit Sechsgang-Schaltgetriebe. Der kleine Benziner kann

M Daten und Preise Peugeot RCZ 1.6 156 THP: 156 PS, 6-Gang-Schaltgetriebe, 8,3 Sekunden von 0-100 km/h, 215 km/h, 6,7 Liter Super Normverbrauch, 155 g/km CO2, 26.450 Euro. Peugeot RCZ 1.6 200 THP: 200 PS, Sechsgang-Schaltgetriebe, 7,6

Sekunden, 235 km/h, 6,9 Liter Super, 159 g/km, 28.950 Euro. Peugeot RCZ 2.0 HDi 163 FAP: 163 PS, Sechsgang-Schaltgetriebe, 8,7 Sekunden, 225 km/h, 5,3 Liter Diesel, 139 g/km, 28.950 Euro.

auch mit einer 6-Stufen-Automatik geordert werden. Der 163 PS starke 2,0-l-Turbodiesel verfügt ebenfalls über ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Während der Selbstzünder dank seines hohen Drehmoments (340 Nm) durch einen spontanen Antritt und enormes Durchzugsvermögen beeindruckt, lassen die beiden Ottomotoren durch einen recht sportlichen Sound aufhorchen – allerdings nur beim Beschleunigen.

Solides Fahrwerk Neben der Fahrdynamik beeindruckt beim RCZ vor allem auch die Fahrsicherheit. Das Fahrwerk beweist Souveränität, gewährt bei aller sportlichen Zuverlässigkeit auch eine gute Portion Fahrkomfort. Lenkung und Schaltung fügen sich ausgezeichnet in dieses harmonische Bild ein. Zum positiven Fahrverhalten trägt auch der Heckspoiler bei, der ab 85 km/h mit 19 Grad Anstellwinkel ausfährt und ab 155 km/h mit 34 Grad die Fahrstabilität noch einmal verbessert. Bei den Franzosen erwartet man, dass sich 70 Prozent der Käufer für einen Benziner entscheiden – davon wiederum 70 Prozent für den „Kleinen“ mit 156 PS. Nach Frankreich wird Deutschland für den RCZ wohl der erfolgreichste Markt werden. M Hans Bär

Was ist los, wenn Mama oder Papa beim Familienausflug im Auto hinten sitzen müssen? Entweder sie haben bei der Erziehung etwas falsch gemacht, oder der Nachwuchs hat den Führerschein mit 17 bestanden. Begleitetes Fahren ist der Fachausdruck für den Modellversuch, der bundesweit zum Standard werden soll. Endlich mal eine sinnvolle Maßnahme von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Weil der Fahr-Nachwuchs Erfahrung am Steuer sammeln kann, ohne zum Beispiel auf dem Heimweg von der Disco

von Freund(inn)en zu waghalsigen Manövern animiert zu werden. Stattdessen gibt es Tipps vom erfahrenen Nebenan. Das kann zwar manchmal nerven, ist aber von unschätzbarem Wert. Das zeigen erste Zahlen. Junge Leute, die am begleiteten Fahren teilgenommen haben, sind anschließend, wenn sie ab 18 Jahren völlig alleinverantwortlich fahren dürfen, deutlich seltener in Unfälle verwickelt. Kleinere Nachteile sind dafür in Kauf zu nehmen. Ein guter Freund etwa maulte jüngst, dass er jetzt noch nicht einmal ein kleines Bier trinken darf, wenn Filius fährt. Für beide gilt die Null-Promille-Grenze. Und Mama wurde bei der ersten Fahrt durch die Fränkische Schweiz ein bisschen übel, weil sie hinten sitzen musste. Das mag auch an der noch etwas ruppigen Fahrweise gelegen haben. Aber dafür weiß sie jetzt, was die Kinder bislang auszuhalten hatten. Stefan Schreibelmayer


FRAGEBOGEN

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Künstlerischer Leiter, Orchesterdirektor und Kulturmacher: Clemens Lukas

Mann mit Eigenschaften Wann klingelt bei Ihnen am Sonntag der Wecker? Die Kinder sind der sich selbst stellende Wecker. Gibt es zum Frühstück Kaffee oder Tee? Kaffee. Gehen Sie sonntags in die Kirche? Das kommt vor! Ihr Lieblingsgericht auf dem Mittagstisch? Schweinsbraten. Bleibt am Sonntag mehr Zeit zum Lesen? Irgendwie dann doch nicht, für die Wochenendbeilage der SZ reicht es aber meistens. Sonntag ist Familientag – was steht auf dem Programm? Frühstücken, drinnen spielen, draußen spielen, Ausflug, am besten mit Einkehr, Tatort. Sind Sie sportlich aktiv? Joggen (ich sage nicht, wie oft!), wenn’s geht: Skifahren. Was würden Sie am liebsten auf den kommenden Sonntag verschieben? Eigentlich nichts. Bitte vervollständigen Sie die folgenden Sätze: a) Wenn ich den Lotto-Jackpot geknackt hätte, würde ich . . . Mehr Bäume in Bayreuther Straßen pflanzen.

FRAGEB

Heute mi

OGEN

t Clemen

b) Wenn ich Kanzler(in) wäre, würde ich … Sofort zurücktreten.

s Lukas

Und zum Schluss der Klassiker: Diese drei Dinge würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen: Dinge sind ja nicht Menschen, da-

M Zur Person Dr. Clemens Lukas ist Kulturunternehmer mit Sitz in Bayreuth. Nach dem Studium in Bayreuth, Perpignan, Bloomington und Berlin gründete er KulturPartner und kulturkurier.de in Berlin, kehrte aber in die Wagnerstadt zurück, wo er seitdem mit seiner Frau und inzwischen zwei Kindern zusammenlebt. Der 47-Jährige ist verantwortlich für die Ausstellungen der BAT Campusgalerie. Er ist künstlerischer Leiter des Musikfestivals Schweinfurter Nachsommer, das heuer zum elften Mal stattfindet. Seit drei Jahren ist Lukas Direktor des Deutsch-Türkischen Philharmonischen Orchesters Jungenc. Überdies berät er bundesweit Kommunen und Ministerien bei Kulturprojekten. red

her das Buch „Der Mann ohne Eigenschaften“, Sonnenbrille und einen iPod mit Klassik und Jazz drauf. M


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LEUTE

Sonntag, 13. Juni 2010

Hochzeiter und lange Hörner

VIP-WELT

Vuvuzela und „Uweseela“ Vuvuzela und „Uweseela“ klingt doch ziemlich ähnlich und hat schon für viel Gelächter zum Start der Fußball-WM gesorgt. Der echte Uwe Seeler (73) (Foto oben) bleibt wie immer gelassen und freundlich und findet das Wortspiel gelungen. „Ja, ich habe schon gehört, dass man meinen Namen ständig mit der WM-Tröte Vuvuzela verwechselt. Ich finde das sehr lustig“, sagte der Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in einem Interview. Selbst habe er auch schon getrötet: „Das ist gar nicht so einfach, da richtig scharfe Töne rauszubekommen, da gibt es auch eine Technik“ für schrille Töne. M Das schwedische Pop-Duo Roxette (Foto unten) singt erst ein Hochzeitsständchen für Kronprinzessin Victoria und ihren Bräutigam Daniel und feiert dann richtig mit. Wie Stockholmer Zeitungen berichteten, steht die berühmte Band auf der noch geheimen Gästeliste für das Festbankett bei der royalen Hochzeit am kommenden Samstag (19. Juni) im Stockholmer Schloss. Die Sängerin Marie Fredriksson (52) und ihr musikalischer Partner Per Gessle (51) treten am Vorabend auch bei einem Überraschungskonzert für das Brautpaar auf. Roxettes Welthit „The Look“ gilt als eines von Victorias Lieblingsliedern. Schwedens Regierung schenkt dem Brautpaar ein Konzert mit heimischen Künstlern im Stockholmer Konzerthaus, in dem Victorias Vater, König Carl XVI. Gustaf, jedes Jahr die Nobelpreise überreicht. Gerüchteweise hieß es in Stockholm, dass bei dem Hochzeitskonzert auch die beiden Ex-Abba-Stars Benny Andersson (63) und Björn Ulvaeus

(64) ein eigens komponiertes Lied zum Besten geben wollen. Offiziell sind sowohl die Gästeliste für die Hochzeitsfeier, das vorherige Konzert und auch ein eher privates Auftaktfest des Paars am Donnerstag auf Schloss Drottningholm am Mälarsee nicht verkündet. Immerhin verriet Ralf de Toledo Sommerlath (80), älterer Bruder von Königin Silvia, dass er beim ersten Fest nicht dabei sein wird: „Das ist wohl eher was für die Jüngeren.“ M

Die bayerische Kultband Haindling und die Isargauer Trachtengruppe sind bei der Eröffnung der offiziellen Fanmeile zur Fußball-WM in Kapstadt von Tausenden Menschen begeistert gefeiert worden. Die bayerischen Musiker und Trachtler traten in Kapstadt bei einem großen Konzert neben anderen Musikern auf, darunter R&B-Star R. Kelly. Auch der bayerische Fußballakrobat Alfred Reindl hatte einen Auftritt auf der Bühne. Haindling-Chef Hans-Jürgen Buchner schwärmte anschließend in den höchsten Tönen von dem Abend: „Das Publikum war wunderbar. Und womit wir gar nicht ge-

rechnet haben: Die Leute waren begeistert.“ Ein solches Konzert hätte er sich nie träumen lassen. Der „Renner“ des Auftritts seien die Alphörner gewesen, berichtete Buchner. „Die Leute sind ausgeflippt, als wir unsere fünf Meter langen Alphörner ausgezogen haben“, sagte er. Alle hätten in ihre Vuvuzela-Tröten geblasen: „Es war ein einziges Gebläse.“ Ein solch „wahnsinniges Getröte“, einen solchen Lärm und eine solche Stimmung und Ausgelassenheit habe er noch nie erlebt. Auch Haindling-Manager Lothar Schlessmann zeigt sich erstaunt, wie begeistert die Südafrikaner auf die bayerischen Rhythmen reagiert hätten. Besonders fasziniert hätten die Menschen, von denen viele Vuvuzelas dabei hatten, die Alphörner. „Wir haben ihnen gezeigt, dass wir in Bayern die längeren Hörner haben.“ Bei einem Lied gesellten sich Trachtler zu Haindling auf die Bühne und gaben eine Kostprobe vom Schuhplatteln, zum Abschluss spielte die Band zusammen mit einer südafrikanischen Sängerin den Afro-Pop-Klassiker „Pata Pata“. Auch Fußballakrobat Reindl zeigte sich begeistert von der Atmosphäre. Er sei zwar schon bei der Fußball-EM vor zwei Jahren auf der Fanmeile in Wien vor 80.000 Leuten aufgetreten, aber die Stimmung in Kapstadt sei noch eine Steigerung gewesen. „Es war super, unvergesslich. Das ist Afrika: Hier geht die Post von der ersten Sekunde an ab.“ M red

Für die Schriftstellerin Christa Wolf („Kindheitsmuster“) hat sich das Ausharren in der DDR nach ihrer Ansicht gelohnt. Sie habe so „eine der ganz wenigen Revolutionen der deutschen Geschichte“ miterleben dürfen, sagte die 81-jährige Autorin in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Außerdem habe es für sie „keine Alternativen, keinen Ort“ gegeben, obwohl sie spätestens seit 1968 in der DDR nicht mehr mitgespielt habe. In ihrem neuen Buch „Stadt der Engel“, das am 21. Juni erscheint, setzt sich Wolf auch mit ihrer Beziehung zur Stasi auseinander. Sie wurde nicht nur über Jahrzehnte von der Staatssicherheit bespitzelt, sondern kooperierte in den Jahren 1959 bis 1962 selbst mit dem DDRGeheimdienst. Das schlug sich in einer, allerdings äußerst dünnen, sogenannten „Täterakte“ nieder. Das Thema habe sie nicht umgehen wollen, betonte Wolf. M red

M Alles richtig? Auflösung Sudoku


AUS ALLER WELT

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Einer, der feiern konnte

Party-Zar Die rauschenden Feste der russischen Botschaft in Berlin sind unter dem scheidenden Wladimir Kotenjow zur Legende geworden. Die Gästeliste bei seiner Abschiedsfeier beweist aber: Sein Wirken beschränkte sich nicht auf Galadinners.

M

oskaus Botschafter geht. Wladimir Kotenjow feiert seinen Abschied. Er steht in einem prunkvollen Saal im Russischen Palais an der Straße Unter den Linden auf einer Bühne und hält eine seiner letzten Ansprachen. Soeben hat er noch tausend Hände geschüttelt, mindestens tausend Küsschen verteilt und viele nette Worte gesprochen. Nach sechs Jahren verlassen er und seine Frau Maria Berlin und gehen zurück in die Heimat Moskau. Mit Kotenjow geht ein Botschafter, der sich einen Namen gemacht hat. Die Öffentlichkeit wird sich an die glamourösen Feste und Bälle in der Botschaft erinnern. Das diplomatische Corps ist damit um

einen Deutschland-Fan ärmer. Bereits als Junge hat er Deutsch in der Schule gelernt. Als junger Diplomat war er für die Sowjetunion Entsandter im westlichen Sektor Berlins, später nochmals in der DDR. Es war für Kotenjow logische Schlussfolgerung und Wunsch, später wieder einmal nach Berlin zurückzukehren. „In dieser Zeitspanne sind die russischdeutschen Beziehungen enger und

tritt ab vertraulicher geworden“, sagt Kotenjow. Er muss das als Botschafter sagen. Und trotzdem ist es keine leere Worthülse. Der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher sieht in Kotenjow einen Völkerverständiger. „Er ist jemand, der unsere Völker zusammengeführt hat und diese Aufgabe hat er vorzüglich erfüllt.“ Für Kotenjow selber ist das wichtigste Attribut eines Botschafters die Kommunikationsfähigkeit. „Man muss mit den Menschen reden können“, sagt er. Dass Kotenjows Partys sich so großer Beliebtheit erfreut haben, ist auch seinem großzügigen Budget zu

verdanken, das im Zuge des Öl- und Gasbooms in Russland gestiegen sein dürfte. Zu den Sponsoren der zahlreichen Bälle und Galas zählen vor allem deutsche und russische Energiefirmen. Kotenjow wehrt sich gegen die Wahrnehmung, nur gefeiert zu haben: “Das waren keine Feste! Das waren offizielle Akte.“ Er habe stets versucht, eine Atmosphäre zu schaffen, „die eigentlich sehr russisch ist“. Insofern ist Kotenjows Mission durchaus geglückt. Es ist ganz sicher auch seiner Fähigkeit des Netzwerk-Spinnens zuzuschreiben, dass sich die Spitzen aus der deutschen Politik und Wirtschaft regelmäßig in seiner Botschaft Unter den Linden eingefunden haben. Edmund Stoiber ist überzeugt: „Er hat mit einer gesellschaftlichen Offenheit viele Herzen in Deutschland gewonnen.“ Und passend zum Abschied, sagt der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, es mache ihn wehmütig, Kotenjow zum letzten Mal zu sehen. Und fügt mit seinem verschmitzten Lächeln hinzu: „Alles hat einmal ein Ende.“ M red“

Sturzflut in den USA

Camper einfach weggespült Der Tod kam im Morgengrauen, es gab keine Warnsirenen, und Handys funktionierten nicht. Rund 300 Urlauber sind beim Camping in den USA von einer riesigen Flutwelle überrascht worden. 16 starben, Dutzende wurden gestern noch vermisst.

E

s war wie ein Tsunami“: Eine meterhohe Sturzflut nach heftigen Regenfällen hat auf einem Campingplatz im US-Staat Arkansas mindestens 16 Menschen in den Tod gerissen. Zu den Opfern zählen auch drei Kinder, berichteten

örtliche Medien. Und die Zahl der Toten könnte noch steigen: Als am Samstag die Sonne in dem abgelegenen Berggebiet aufging, mehr als 24 Stunden nach der Tragödie, setzten Rettungsmannschaften die Suche nach Dutzenden Vermissten fort. Wie viele, wusste niemand genau. Nach Schätzungen hielten sich zur Zeit des Unglücks bis zu 300 Menschen – Urlauber und Anwohner – in der Region auf.

Bei der Suche wurden Hubschrauber, Pferde und Kanus eingesetzt – so isoliert ist das Gelände. Eine Oase der Erholung, ein Paradies, bis plötzlich das Wasser kam. Als es sich zurückzog, sah es aus wie nach einem schweren Tornado: Zerstörte Gebäude, umgekippte Fahrzeuge, entwurzelte Bäume, dazwischen die Fetzen zerrissener Zelte – und Leichen.

Der Albert-Pike-Campingplatz liegt im Ouachita-Nationalpark, an einem Fluss in einem engen Tal inmitten der Wildnis. Viele Familien machen hier seit Jahren jeden Sommer Urlaub, in einer der rund 50 Blockhütten, in Wohnwagen oder in Zelten, und es gab auch eine Reihe von Einwohnern in der grünen Idylle am Little Missouri River. Das Wasser in diesem kleinen Fluss war am Donnerstagabend noch knapp einen Meter hoch, wie üblich. Nach starken Regenfällen schwoll der Fluss binnen zwölf Stunden an. Im Morgengrauen stürzte dann eine bis zu sechs Meter hohe Wasserfront bergab auf den Campingplatz. M red


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