SONNTAG in
FRANKEN Nr. 4 - 1. Jahrgang
Sonntag, 25. Oktober 2009
Auflage: 95.066
M Mysteriöser Todesfall in Bayreuth – Seite 7 M Bayreuths Parks werden winterfest gemacht – Seiten 20/21 M Bravo: Dr. Sommer wird 40! – Seite 32 M Reisetipp: Vancouver ist auch im Winter eine Reise wert – Seiten 34/35 M Oettinger (Foto) wird EU-Kommissar
Kneipenfestival
Letzte Meldung
Sturm auf die Kneipen
Vater überrollt seinen Sohn Weil ein Autofahrer gleich nach dem Auffahren auf die A 73 bei Forchheim auf die Überholspur wechselte, krachte ihm ein 25-jähriger Motorradfahrer ins Heck. Er stürzte, wurde vom folgenden Motorrad seines Vaters überrollt und schwer verletzt. M
Eng war’s, laut und furchtbar gemütlich: Das 17. Bayreuther Kneipenfestival lockte gestern Tausende von Musikfans in die Bayreuther Innenstadt. 22 Kneipen boten teils bis in den frühen Morgen Livemusik von Jazz bis Rock, von Funk bis Gothic. Weitere Informationen und Bilder zu der außergewöhnlichen Veranstaltung finden Machte auch auf Chaka Khan: Christine Mettner Sie heute auf der Seite 3. M von Beauty And The Beat. Foto: Lammel
(ohne Gewähr)
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WIR VON HIER
Sonntag, 25. Oktober 2009
Seite 2
Einschreiben
Liebe Koalition, wir können es nur begrüßen, dass sich der schwarze Horst und der gelbe Guido im harten Ringen um die Details des Koalitionsvertrages schon richtig nahe gekommen sind. Sie duzen sich, die beiden politischen Haudegen. Seit 2.15 Uhr am Samstag. Kein Fehler. Denn das Du schafft
WETTER M Vorhersage
Vertrauen, womöglich auch Solidarität. Und die werden sie schon brauchen angesichts der Politik der Grausamkeiten, die sie auf dem Zettel haben und der vielen Versprechungen, die sie ohnehin nicht einlösen werden. Es geht ja schon gut los. Die vollmundig versprochenen Steuerer-
leichterungen sollen jetzt erst 2011 kommen. Sollen ... Genauso sollen die Steuern bis 2013 nicht erhöht werden. Ach ja: Und auch in der Gesundheitspolitik, die irgendwann unglaublich umgebaut werden soll, soll es natürlich keine unsozialen Reformen geben. Dafür sollen die Atomkraftwerke länger laufen.
Das Sonntagswetter in der Region
Am Dienstag und Mittwoch ist es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes verbreitet neblig oder trüb. Es fällt ab und zu Regen, nach Süden hin bleibt es weitgehend trocken. Die Höchsttemperaturen erreichen 8 bis 13, bei Sonne bis 15 Grad, in Nebelgebieten jedoch kaum mehr als 5 Grad. Von Donnerstag bis Samstag ist es vielfach neblig-trüb. Nur vorübergehend sind Auflockerungen möglich. Im Süden scheint im höheren Bergland mitunter die Sonne. Bei schwachem Wind werden 6 bis 12, bei zähem Nebel nur Werte um 3 Grad erreicht.
M Biowetter Kühle Luft regt den Kreislauf an, lässt die Müdigkeit verschwinden. Sonniges Wetter sorgt für gute Stimmung. Leistungs- und Konzentrationsvermögen bleiben hoch.
M Bauernregeln Montag: Hält der Oktober das Laub, wirbelt zu Weihnachten Staub. Dienstag: Wie im Oktober die Regen hausen, so im Dezember die Winde sausen. Mittwoch: Simon und Juda (28.10.) die zwei – führen oft auch Schnee herbei.
Die nächsten Tage in Bayreuth
Bei so vielen Solls muss es doch auch Habens geben. Na klar: Erstens lächeln die neuen Koalitionäre süßer, als es die Protagonisten der schwarz-roten Großkoalition je taten. Und zweitens sind Horst und Guido nun per Du. Wenn auch noch nicht perdu. Es grüßt, sehr herzlich, M Gert-Dieter Meier
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Sonntag, 25. Oktober 2009
WIR VON HIER
Rockabilly wie in der Brauereischänke, das komplette Repertoire der guten Laune mit New Sound im Ponte oder der Heinzo AG im Florian machte neben OB Hohl (im Uhrzeigersinn) gestern Abend mehreren Tausend Besuchern Spaß. Fotos: Lammel
17. Bayreuther Kneipenfestival zieht die Massen
Musik auf Tuchfühlung Die Rechnung ist einmal mehr aufgegangen beim 17. Bayreuther Kneipenfestival: Es ist und bleibt der größte Musikwandertag in der Region. 23 Konzerte auf 22 Bühnen – und schon nach einer Stunde um 21 Uhr waren rund 2500 Menschen auf Achse.
D
ie Bayreuther Innenstadt – eine einzige Musikmeile. Vom Komm bis ins Zentrum und dazwischen: Musik, Musik, Musik – und gute Laune. Alles sieht nach einem weiteren Besucherrekord aus, wenn es nach den Zahlen geht, die
Matthias Mayer in der Agentur „motion“, die für die Veranstaltung verantwortlich zeichnet, sammelt. „Ganz stark war das Oskar, gefolgt vom Borracho. Dort wurden die meisten Bändchen verkauft“, sagte er gegen 22.15 Uhr im Gespräch mit dem „Sonntag in Franken“. In den Kneipen war inzwischen Musik auf Tuchfühlung angesagt. Das Publikum war ganz nah dran an den Bands, verschmolz fast mit ihnen: Im Oskar, wo Back To You aufspielten, als gäbe es kein Morgen mehr, war kaum mehr ein Durchkommen, ebenso staute es sich in Kneipen wie dem Miamiam Glouglou, wo – sicher eine der Ent-
deckungen des Abends – Beauty And The Beat die Festivalianer in ihren Bann zogen. Ebenso voll bis unters Dach: alle anderen Kneipen in der Innenstadt. Eine ganz starke Magnetwirkung hatte auch New Sound im Ponte, die seit einigen Jahren wieder einmal beim Kneipenfestival dabei waren. Mit Spannung erwartet wurden die Abschlusskonzerte – und hier vor allem der Auftritt von Das Ich im Zentrum. Eine Premiere nach vielen Jahren der Abstinenz der Bayreuther Band, die inzwischen in der ganzen Welt unterwegs war, nur eben nicht mehr in Bayreuth. M Eric Waha
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NACHRICHTEN
Sonntag, 25. Oktober 2009
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Die Kanzlerin: Keine Steuererhöhungen
Prinzip Wachstum Familien mit Kindern bekommen mehr Geld – aber auch Arbeitnehmer, Unternehmen und Erben werden in den nächsten vier Jahren steuerlich entlastet.
U
nion und FDP verständigten sich am Samstag nach knapp dreiwöchigen Koalitionsverhandlungen auf Steuersenkungen von jährlich bis zu 24 Milliarden Euro. In einem ersten Schritt werden bereits im Januar 2010 der
Kinderfreibetrag auf jährlich 7008 Euro und das Kindergeld um jeweils 20 Euro im Monat angehoben. Zugleich soll nach einem Rettungspaket für Banken und Unternehmen in der Krise auch ein „Schutzschirm“ für Arbeitnehmer gespannt werden. Damit sollen die krisenbedingten Milliarden-Ausfälle bei der Bundesagentur für Arbeit und den Krankenkassen gesamtstaatlich aufgefangen werden. Geplant ist ein Sondervermögen beziehungsweise Nebenhaushalt. Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel sagte am Samstag
bei der Vorstellung des Koalitionsvertrages in Berlin: „Die neue Regierung hält Wort. Wir erhöhen keine - Anzeige -
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Steuern und Abgaben, sondern wir setzen auf Wachstum. Wir entlasten die Bürger.“ Die neue schwarz-gelbe Koalition setze auf Wachstum im Kampf gegen die Krise. Nach Einschätzung von FDP-Chef Guido Westerwelle trägt der Koalitionsvertrag eine starke liberale Handschrift. Insbesondere die Vereinbarungen zur Steuerpolitik machten klar: „Wir wollen, dass sich Arbeit wieder lohnt.“ Zudem werde es eine Steuerstrukturreform geben und bei der Einkommensteuer ein Stufentarif eingeführt. M
Sie sind die Macht: (von rechts) Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Guido Westerwelle (FDP) und Horst Seehofer (CSU). Foto: dpa
Oberfranken mischt mächtig mit in Berlin
Drei von hier D
er Kulmbacher Karl Theodor zu Guttenberg ist neuer Verteidigungsminister, der Bayreuther Hartmut Koschyk parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Und der Hofer Bundestagsabgeordnete Dr. Hans-Peter Friedrich soll neuer CSU-Landesgruppenchef im Bundestag werden. Noch nie war Oberfranken so stark in der Bundespolitik vertreten. Hinzu kommen sieben Abgeordnete aus Bayreuth und Kulmbach im Bayerischen Landtag. Das „Mir san mir“-Gefühl der Oberbayern beantworten die Oberfranken ab so-
fort augenzwinkernd mit einem „Okay, aber mir san a weng mehr“. Die Übernahme des Verteidigungsministeriums für den jugendlich-flotten CSU-Star zu Guttenberg hat es in sich. Er wird kaum die oberfränkischen Interessen am Hindukusch vertreten, vielmehr wird er immer dann im Licht der Öffentlichkeit stehen, wenn es den Tod eines deutschen Soldaten in Afghanistan zu betrauern gibt. Wahrlich keine leichte Aufgabe, aber eine, die ihn für noch höhere Aufgaben in der Politik befähigen kann, sofern er das Amt meistert und sich gegen die
Generalität durchsetzen kann. Und da kann der Name seiner Familie mit Blick auf den Widerstand im Nationalsozialismus durchaus helfen. Eine ähnlich schwere Aufgabe übernimmt Hartmut Koschyk als Staatssekretär im Finanzministerium an der Seite von Wolfgang Schäuble. Er wird ihm dabei helfen müssen, den völlig desolaten Haushalt des Bundes wieder auf Zukunft auszurichten. Es ist das mit Abstand schwierigste und wichtigste Ministerium in dieser Legislaturperiode. Hans-Peter Friedrich (52) ist seit 1998 Bundestagsabgeordneter. Der Jurist (verheiratet, drei Kinder) war
von 1993 bis 1998 persönlicher Referent des damaligen CSU-Landesgruppenchefs Michael Glos. Auch in der Landespolitik ist die Region bekanntlich stark vertreten. Nicht weniger als sieben Abgeordnete aus Kulmbach und Bayreuth sitzen derzeit im Bayerischen Landtag: Walter Nadler, Gudrun Brendel-Fischer (CSU), Dr. Christoph Rabenstein und Inge Aures (SPD) sowie der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Hacker und Peter Mayer aus Hummeltal als Landtagsvizepräsident. Last not least Ulrike Gote von den Grünen. M Andreas Rietschel
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NACHRICHTEN
Sonntag, 25. Oktober 2009
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Auf nach Brüssel
Ein Schwabe für Europa Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) wird neuer deutscher EU-Kommissar.
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as bestätigte Baden-Württembergs Staatsminister Wolfgang Reinhart (CDU) am Samstag. Und kaum war die Nachricht raus, hagelte es Kritik – auch aus Deutschlands Südwesten. „Einen Landesfürsten da hinzuschicken, ist außerordentlich problematisch“, sagte Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin vor dem Grünen-Parteitag in Rostock. Als baden-württembergischer Ministerpräsident habe sich Oettinger bislang in den Reihen der Bremser der EU-Integration befunden. „Kanzlerin Angela Merkel zieht einen angeschlagenen Ministerpräsidenten aus dem Verkehr“, sagte SPD-Landtagsfraktionschef Claus Schmiedel. „Das Land steht in der größten Wirtschaftskrise, ist finanzpolitisch am Ende, und die CDU ist jetzt erstmal mit sich selbst beschäftigt.“
Der Nachfolger von Oettinger (56) soll nach Informationen der Deutschen Presseagentur nicht aus Berlin kommen. Diese Frage werde
der Landesverband selber regeln. Reinhart sagte, über Oettingers Nachfolge als Ministerpräsident würden die Gremien nun „in aller
Ruhe“ diskutieren. Er sei sicher, dass man eine „harmonische Lösung im Sinne des Landes“ finden werde. M
Allianz
Bischof Hofmann
Seehofer
Bündnis 90/Grüne
Kündigung droht Zölibat ade?
Ja, er will
Geisterbahn
München. Die Allianz stellt Teile ihres Vertriebs in Deutschland um und schließt einem Medienbericht zufolge betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Das geht nach Informationen der „Neuen Presse“ aus einem internen Papier hervor, das der Zeitung vorliegt. Ein Sprecher der Allianz sagte am Samstag in München, es handele sich nicht um einen Umbau des Vertriebs, sondern um strukturelle Anpassungen. Betroffen sei nur der Spezialvertrieb, der unter anderem für private Krankenversicherungen und betriebliche Altersvorsorge zuständig ist. Von der Umstrukturierung wären bundesweit 1100 Mitarbeiter betroffen, davon 900 Freiberufler und 200 Angestellte, die teils mit Entlassung rechnen müssten, hieß es in der Zeitung. M
München. Die CSU hat Spekulationen um einen Rückzug von Parteichef Horst Seehofer vor dem Jahr 2013 widersprochen. Ein Sprecher dementierte am Samstag einen Bericht der „Passauer Neuen Presse“. Die Zeitung hatte Seehofer mit den Worten zitiert: „Das waren meine letzten Koalitionsverhandlungen“ und daraus geschlossen, dass Seehofer an einen Rückzug vom Parteivorsitz vor 2013 denke. „Das Zitat war verkürzt wiedergegeben“, sagte dazu der Sprecher. Das richtige Zitat laute: „Das waren meine letzten Koalitionsverhandlungen in dieser Legislaturperiode.“ Seehofer habe damit nur zum Ausdruck gebracht, dass die schwarzgelbe Koalition bis zum Ende der Wahlperiode halten solle. M
Rostock. Die Grünen wollen als Partei der „linken Mitte“ die schwarz-gelbe Regierung auf allen Feldern bekämpfen. „Schwarz-Gelb polarisiert dieses Land, SchwarzGelb spaltet dieses Land“, rief Parteichefin Claudia Roth den rund 700 Delegierten eines Parteitags am Samstag in Rostock zu. Mit großer Mehrheit bekannten sie sich zu RotRot-Grün als möglicher Alternative. Ein Bündnis mit SPD und Linken könne 2013 eine Option sein, wenn die Linken regierungsfähig würden. Scharf griffen die Grünen den Koalitionsvertrag von Union und FDP an. Er sei unsozial und unbezahlbar, kritisierte Roth. „Das ist politische Geisterbahn mit lebenden Geistern“, sagte sie mit Blick auf das künftige Kabinett. M
Er kann alles außer Hochdeutsch – weshalb der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger nun neuer deutscher EU-Kommissar werden soll. Foto: dpa
Würzburg. Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann will in der Deutschen Bischofskonferenz die Frage der verpflichtenden Ehelosigkeit von katholischen Priestern zum Thema machen. Hofmann sagte bei der Herbstvollversammlung des Würzburger Diözesanrats, eine Angelegenheit wie der Zölibat, der die weltweite Kirche betreffe, könne nicht in einem Bistum im Alleingang gelöst werden. Er versprach aber den Delegierten: „Ich werde darüber in der Deutschen Bischofskonferenz sprechen.“ Hofmann reagierte damit auf den Appell des Würzburger Diözesanratsvorsitzenden Karl-Peter Büttner an die Bischöfe, das Thema Zölibatsverpflichtung für alle Priester in Rom neu auf die Agenda zu bringen. M
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Sonntag, 25. Oktober 2009
Nachrichten
Mysteriöser Fall
Tot im Hof
29-jährige Frau im Sessel im Garten entdeckt – Verbrechen ausgeschlossen
D
ie Bayreuther Polizei und die Staatsanwaltschaft mussten in der Nacht von Freitag auf Samstag nach Lage der Dinge davon ausgehen, dass eine 29-jährige Bayreutherin einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Nach der Obduktion der Frau stand aber am Samstag gegen Mittag fest: die junge Frau ist nicht Opfer eines Verbrechens geworden. Die Todesumstände aber, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Thomas Janovsky am Samstagnachmittag im Gespräch mit dem „Sonntag in
In diesem Stuhl im Hof des Hauses Erlanger Straße 31 fand ein Anwohner die 29-Jährige am späten Freitagabend tot auf. Foto: Lammel Franken“, hätten „zunächst den Eindruck eines Tötungsdeliktes erweckt“. Anwohner des Hauses Erlanger Straße 31 hatten die 29-Jährige tot in einem alten Sessel im kleinen Hof des Hauses entdeckt und die Polizei verständigt. Um den Hals der Frau war eine Strumpfhose gewickelt. Unter Hochdruck hätten die Polizei und die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen aufge-
nommen, man sei vielen Spuren nachgegangen. Die Polizei hatte Zeugen aufgefordert, bei der Rekonstruktion des Tagesablaufs der Frau zu helfen, die Meldung vom Tod der Frau war landesweit im Radio gemeldet worden. Auch der 45-jährige Lebensgefährte der Frau war als Tatverdächtiger festgenommen worden, er ist aber wieder auf freiem Fuß, teilte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums
Oberfranken, Michael Bergner, am Samstagnachmittag mit. Janovsky: „Gegen Mittag hatten wir Gewissheit, dass Gewalteinwirkung durch Dritte ausscheidet.“ Die junge Frau war nicht erdrosselt oder erwürgt worden, der Leichnam wies keine äußeren Verletzungen auf. Woran die 29-Jährige tatsächlich gestorben ist, müssten weitere rechtsmedizinische Untersuchungen klären, so Janovsky. M Eric Waha
Bayreuth hat einen Plan – für Kinder
Hier geht’s lang! Kinder entdecken eine Stadt ganz anders, als Erwachsene dies tun. Jetzt haben sie dafür auch einen Plan. Am gestrigen Samstag wurde im Rotmain-Center der Bayreuther Kinderstadtplan vorgestellt.
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ie Idee dafür hatte das lokale Bündnis für Familie. Den Kindern sollte aber nicht aufgepfropft werden, was Erwachsene gut finden. Und so wurden von Anfang an Kinder in die Planung einbezogen. Die, für die der Plan gemacht ist, durften sagen, was ihnen wichtig ist. Spielplätze
Bayreuth ist voll von Plätzen für Kinder – das beweist der Kinderstadtplan, der gestern vorgestellt wurde. Der Plan liegt im Rathaus aus. Foto: Harbach
oder Wiesen, auf denen man gut Drachen steigen lassen kann, oder Bolzplätze oder super Schlittenberge. Alle Plätze für Kinder sind im Kinderstadtplan aufgenommen worden. Egal, ob es sich um offizielle handelt, oder um Orte, an denen sich Kinder einfach gerne treffen. Das Titelbild das Plans zeigt ein Bild von Arnold Kareis aus der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Seine Sicht vom Festspielhaus wurde aus 57 Kinderbildern ausgewählt. Zu sehen sind auch Bilder von Yannick Lunk, Oliver Weiß, Rebecca Schmidberger, Sabrina Schneider, Timo Grießhammer, Tatiana Tsarkova, Johanna Willner und Julia Giessübel. M Ulrike Sommerer
TERMINE HEUTE
Stadt
Region
M Kino
M Konzerte
„G-Force – Agenten mit Biss – 2D und 3D“ (13, 15.45, 20.15 Uhr, FSK 6). „Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus“ (13, 15.15 Uhr, FSK 0, Bundesstart). „Männerherzen“ (13.15, 15.30, 17.50, 20.15 Uhr, FSK 6). „Wickie und die starken Männer“ (13.15, 15.30, 18, 20 Uhr, FSK 0). „Gangs“ (13.30 Uhr, FSK 12). „Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian“ (13.45, 15.45 Uhr, FSK 0). „Delikatessen: Edge of Love – Was von der Liebe bleibt“ (17, 20 Uhr, FSK 12).
„Oben – 2D“ (13.45, 15.15 Uhr, FSK 0). „Die Päpstin“ (16, 19.15 Uhr, FSK 12, Bundesstart). „Weltkinotags-Preview: Fame“ (17.30 Uhr, FSK 6; Achtung: KussWeltrekordversuch um 17.50 Uhr). „Oben – 3D“ (17.50 Uhr, FSK 0). „Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“ (18 Uhr, FSK 12). „Orphan – Das Waisenkind“ (20.15 Uhr, FSK 16, Bundesstart). „Wüstenblume“ (20.15 Uhr, FSK 12). „Die nackte Wahrheit“ (20.30 Uhr, FSK 12).
M Bäder
M Senioren
SVB-Hallenbad: Am Sportpark 5, 9 bis 17 Uhr Schwimmhalle und Gemeinschaftssauna. Lohengrin-Therme: Kurpromenade 5, 9 bis 22 Uhr Thermenwelt, 11 bis 22 Uhr Sauna und Wellness. Stadtbad: Kolpingstraße 7, 10 bis 18.30 Uhr.
Fichtelgebirgsverein, Ortsgruppe Bayreuth: „Herbstwanderung auf dem Fränkischen Gebirgsweg“ 8 Uhr, Treffpunkt Parkplatz Grünewald-/ Friedrich-Ebert-Straße (Fahrgemeinschaften), zur Wanderung von Hollfeld durch das Aufseßtal nach Hochstahl (etwa 18 Kilometer).
M Sport/Freizeit
M Konzerte
Alpenverein Bayreuth: 9.30 Uhr Treffen am Kolpinghaus zur Herbstwanderung von Waischenfeld über Saugendorf, Gösseldorf, Schönhaid, Hubenberg und Heroldsberg zurück nach Waischenfeld (etwa 12 Kilometer). Allgemeiner Deutscher Fahrradclub: Neues Rathaus, Luitpoldplatz 13, 11 Uhr, Abfahrt „1/2-Tagestour ins Fichtelgebirge“ (60 Kilometer, anspruchsvoll.
Evangelische Kreuzkirche: Lippacherstraße, 20 Uhr, Paulus Oratorium I + II von Siegfried Fietz mit der Kantorei Kreuzkirche. Kirche St. Benedikt Aichig-Grunau: 17 Uhr, Konzert mit dem Gospelchor Voices of Joy. Kunstmuseum/Altes Rathaus: „Harfen im Quartett“ 11 Uhr, Matinee mit Waltraud Knape, Werke von Telemann, Wagenseil, Haydn, Krumpholz, Bizet und weitere.
Sonntag, 25. Oktober 2009
Coburg: 15 Uhr, Landestheater, „Die Zauberflöte“, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Gössweinstein: 16 Uhr, Basilika, „Der Messias“, Oratorium von Georg Friedrich Händel. Goldkronach: 20 Uhr, Evangelische Stadtkirche Goldkronach, Pop-Jazz-Folk-Spiritual, A-capella mit dududu und Dapduwap. Limmersdorf: 17 Uhr, St. Johanneskirche, afrikanischer Liederabend mit Urbain N'Dakon.
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Neudrossenfeld: 18 Uhr, Dreifaltigkeitskirche, Gospelnight mit Living Water. Thurnau: 14.30 Uhr, Schloss, Kutschenhaus, Liedernachmittag mit der Chorgemeinschaft Kasendorf-Krummefohre, Gesangverein Ziegelhütten, Gesangverein Hutschdorf sowie Valentina Kranz am Klavier. Weissenohe: 17 Uhr, BonifatiusKirche, Konzert für Gesang und Orgel mit Thomas Fahner, Igensdorf.
M Märkte/Flohmärkte M Bäder Bindlach: Bärenhalle, 8 bis 14 Uhr, Familien-Flohmarkt. Helmbrechts: Oberfränkisches Textilmuseum, Münchberger Straße 17, 13 bis 17 Uhr, Kinderflohmarkt. Kulmbach: Dr.-Stammberger-Halle, 10 bis 17 Uhr, Hobby-, Künstlerund Ideenmarkt „Alles rund um den Apfel“. Kulmbach: Zentralparkplatz, 11 bis 18 Uhr, Herbstmarkt. Steinberg bei Kronach: Kronachtalhalle, 10 bis 16 Uhr, Fotobörse mit An- und Verkauf von Analog- und Digitalkameras, Diaschau, Bilderausstellung.
Bad Staffelstein: Obermain Therme, 8 bis 21 Uhr Thermenmeer. Fichtelberg: Kristallbad, 9 bis 22 Uhr. Gössweinstein: Hallenbad, 14 bis 18 Uhr. Neualbenreuth: Sibyllenbad, 8 bis 20 Uhr. Obernsees: Therme, 8.30 bis 22 Uhr. Pegnitz: Hallenbad, 9 bis 12 Uhr . Pottenstein: Juramar, 10 bis 19 Uhr.
M Vorträge/Lesungen
M Theater/Kabarett
Sulzbach-Rosenberg: Literaturarchiv, Rosenbergerstraße 9, ab 14 Bamberg: 19.30 Uhr E.T.A.- Uhr „50 Jahre Blechtrommel“ und Hoffmann-Theater, „Nur Pferden Tag der offenen Tür. gibt man den Gnadenschuss“, Schauspiel nach einer Novelle von Horace McCoy, 19 Uhr Einführung. M Messe Coburg: 20 Uhr, Landestheater, „Ich glaub', 'ne Dame werd' ich Wunsiedel: Fichtelgebirgshalle, 11 nie“, Reithalle, Premiere, Hildegard- bis 17 Uhr, Freizeitmesse „Freizeit und Tourismus“. Knef-Abend mit Musik. Szene aus „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“ (E.T.A.-Hoffmann-Theater, Bamberg). Foto: Ingrid Rose
SPORT
SONNTAG in FRANKEN
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M Pleite: Der Club verliert in Hoffenheim mit 0:3 Toren – Seite 10 M Auswärtssieg: BBC Bayreuth gewinnt in Osnabrück – Seite 13 M SpVgg Bayreuth: 0:2-Heimniederlage gegen Rosenheim – Seite 14 M HaSpo Bayreuth siegt gegen Waldbüttelbrunn mit 36:24 – Seite 15
Ein Haufen Glück: Die Spieler des FC Bayern begraben ihren Top-Torschützen unter sich. Wieder mal hat sich Daniel van Buyten durch seinen Treffer zum 2:1 gegen Eintracht Frankfurt als Matchwinner erwiesen. Foto: dpa
FC Bayern München – Eintracht Frankfurt 2:1
Bumm – bumm – Buyten „Joker“ Arjen Robben und Abwehrchef Daniel van Buyten haben Bayern München nach einem Rückstand gegen Eintracht Frankfurt doch noch den 850. Sieg in der Fußball-Bundesliga beschert.
D
ie kriselnden Bayern hatten gegen Eintracht Frankfurt einige Mühe, die erste Saison-Heimniederlage zu verhin-
dern. Der zehn Minuten vorher eingewechselte Edeljoker Arjen Robben (70.) dank gütiger Mithilfe von Eintracht-Keeper Oka Nikolov und einmal mehr der torgefährliche Abwehrchef Daniel van Buyten – per Kopf – (88.) trafen für die Münchner, die zuvor eine Vielzahl guter Chancen ausgelassen hatten. Alexander Meier (60.) hatte nach einem Konter die Hessen in Front gebracht, deren letzter Sieg in München schon neun Jahre zurück-
liegt. Frankfurt musste ohne den verletzten Stürmer Ioannis Amanatidis (Muskelzerrung) antreten. Zehn der elf Bordeaux-Verlierer gab Louis van Gaal die Chance, für die von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge geforderte Sieg-Reaktion nach der Champions-LeagueNiederlage in Frankreich zu sorgen. Nur Hamit Altintop ersetzte der Coach durch Danijel Pranjic. Ohne Franck Ribéry und den zunächst auf der Bank sitzenden Rückkehrer
Robben fehlten aber lange Zeit wieder Spielwitz und Tempo im Münchner Spiel. Chancen zu Toren hatten die Bayern dennoch in genügender Zahl. Miroslav Klose vergab die erste Top-Möglichkeit (6.). Danach war Luca Toni gleich mehrfach an der Reihe. Erst köpfte der Italiener vorbei (20.), dann scheiterte er an Eintracht-Keeper Oka Nikolov (23.) und schließlich hatte er Pech mit einem Pfostenschuss (43.). M
SPORT
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1899 Hoffenheim – 1. FC Nürnberg 3:0
Ohne Herz Nach dem 3:0 (2:0) gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg und dem Ende der sportlichen Mini-Krise herrschte im Lager von 1899 Hoffenheim pure Erleichterung. Dank des ungefährdeten Erfolges im ersten Bundesliga-Duell mit den Franken kehrten die Kraichgauer in die Erfolgsspur zurück und tankten Selbstvertrauen für das DFBPokal-Achtelfinale am Mittwoch gegen Zweitligist TuS Koblenz.
V
or 30.150 Zuschauern in der ausverkauften RheinNeckar-Arena schossen Christian Eichner (34. Minute), Vedad Ibisevic (38.) und Franco Zuculini (64.) am Samstag den auch in dieser Höhe verdienten Erfolg gegen harmlose Nürnberger heraus. Mit 17 Punkten schob sich Hoffenheim zumindest für 24 Stunden auf den sechsten Tabellenplatz vor. Nürnberg bleibt mit acht Zählern im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. „Wir akzeptieren die Niederlage. Die Mannschaft hat Herz
Zweikampf der etwas anderen Art: Hoffenheims Kapitän Sejad Salihovic (rechts) versucht „Club“-Trainer Michael Oenning den Ball zu entreißen. Oenning hätte wohl am liebsten mitgespielt, um die Niederlage seines Clubs abzuwenden. Foto: dpa gezeigt und eine halbe Stunde mutig nach vorne verteidigt“, erklärte „Club“-Coach Michael Oenning. Dabei begannen die Nürnberger clever. Sie stellten klug die Räume
Motorsport
zu und ließen den gefürchteten Hoffenheimer Angreifern kaum Luft zum Atmen. Allerdings entwickelte der „Club“ selbst kaum Torgefahr, hatte aber Pech, als die Pfeife von
Schiedsrichter Michael Weiner nach einer Attacke des Hoffenheimers Josip Simunic im Strafraum gegen Albert Bunjaku (27.) stumm blieb. M
Golf
Punktet Scheider? Starkes Comeback
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imo Scheider hat mit seinem Audi (Foto) weiter beste Karten auf seinen zweiten Gesamtsieg im Deutschen Tourenwagen Masters. In der Qualifikation für das letzte Saisonrennen am heutigen Sonntag (14 Uhr / ARD) auf dem Hockenheimring blieb der Spitzenreiter der Gesamtwertung als Dritter einen Platz hinter seinem
einzigen noch gefährlichen Verfolger Gary Paffett im Mercedes. M
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rotz eines leichten Dämpfers beim Castelló Masters kann Golfprofi Martin Kaymer sein starkes Comeback auf der EuropaTour mit seinem dritten Saisonsieg krönen. Nach drei Runden auf dem Par 71-Kurs im spanischen Castellón rutschte der 24-Jährige aus Mettmann am Samstag zwar mit 198 Schlägen (63+67+68) auf den mit
dem spanischen Titelverteidiger Sergio Garcia geteilten zweiten Rang zurück. Aber den Weltranglisten-12. trennte vor dem Finale bei dem heutigen Europa-Tour-Turnier nur ein Schlag von Spitzenreiter Michael Jonzon (197/Schweden). M
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SPORT
Sonntag, 25. Oktober 2009
Hannover 96 – VfB Stuttgart 1:0
Bye-bye Babbel? Keine Verschnaufpause für Markus Babbel. Der Trainer des VfB Stuttgart gerät nach dem 0:1 (0:0) bei Hannover 96 immer mehr in die Kritik, während sein Team der Abstiegszone der Fußball-Bundesliga noch näher rückt.
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ür die stark ersatzgeschwächten Gastgeber erzielte Didier Konan Ya das Tor des Tages (30.). Der VfB Stuttgart zeigte vier Ungewisser Blick in die ZuTage nach der 1:3-Championskunft: Für Markus Babbel wird die Luft immer dünner. League-Pleite gegen Sevilla eine er-
schreckend schwache Leistung. Allerdings war die von Babbel gewählte Taktik mit dem bedauernswerten Julian Schieber als einziger Spitze auch kaum dazu angetan, die Offensivschwäche der Schwaben zu beheben. Eine Vielzahl von Fehlpässen tat ein Übriges. Die technisch unterlegenen Gastgeber verdienten sich den Dreier mit einer kämpferisch guten Leistung. Sie attackierten früh und versuchten zu kontern. Erst spät kam der VfB wenigstens etwas besser ins Spiel, hatte dann aber bei Pfostentreffern von Elson (59.) und Thomas Hitzlsperger (73.) Pech. M
FSV Mainz 05 – SC Freiburg 3:0
Mainz bleibt dran Der FSV Mainz 05 bleibt der beste Aufsteiger in der Fußball-Bundesliga.
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it dem klaren 3:0 (1:0) gegen den SC Freiburg verteidigten die Rheinhessen dank der Tore von Andreas Ivanschitz (24.) und Tim Hoogland (50., 85.) ihre Position in der Spitzengruppe. Die Gäste waren in einer von beiden intensiv geführten Partie lange Zeit gleichwertig, konnten aber nach dem Wechsel einige gute Einschuss-
möglichkeiten nicht nutzen. Viel Glück war bei der Mainzer Führung im Spiel, als Ivanschitz nach einem Lupfer in den Strafraum von Chadli Amri den Ball mit der Fußspitze erwischte und ihn so über den verdutzten SC-Torwart Simon Pouplin ins Netz hob. Bei Großchancen von Tommy Bechmann (46.) und Felix Bastians (48.) vergaben die Gäste den Ausgleich, ehe Hoogland für die Vorentscheidung sorgte. Anschließend entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben, doch nur 05-Kapitän Hoogland traf nochmal. M
Fotos: dpa
Feuer nur auf den Rängen
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auf dem Feld war von Feuer über weite Strecken nicht viel zu merken. Die Gladbacher waren zwar bemüht, den Gegner mit schnellem Passspiel zu überlisten. Doch die Kölner Abwehr stand sehr sicher. Chancen blieben auf beiden Seite lange Zeit Mangelware. Die Gastgeber konnten nicht, die Köl-
M BUNDESLIGA
Mainz 05 – SC Freiburg 3:0 (1:0): Schiedsrichter: Schmidt; Zuschauer: 20.150; Tore: 1:0 Ivanschitz (24.), 2:0 Hoogland (50.), 3:0 Hoogland (85.). Gelbe Karten: Bancé, Löw / Schuster. Beste Spieler: Karhan, Soto / Banovic, Schuster. Bayern München - Eintracht Frankfurt 2:1 (0:0): Bayern München: Butt – Lahm, van Buyten, Badstuber, Pranjic – Timoschtschuk (62. Gomez), van Bommel, Schweinsteiger – Klose (59. Robben), Müller – Toni (86. Demichelis); Schiedsrichter: Drees; Zuschauer: 69.000 (ausverkauft). Tore: 0:1 Meier (60.), 1:1 Robben (70.), 2:1 van Buyten (88.). Beste Spieler: Robben, van Bommel / Ochs, Chris. 1899 Hoffenheim – 1. FC Nürnberg 3:0 (2:0): 1. FC Nürnberg: Schäfer – Judt, Wolf, Maroh, Pinola – Kluge – Gygax (58. Vidosic), Frantz (73. Nordtveit) – Mintal – Eigler, Bunjaku (85. Choupo-Moting). Schiedsrichter: Weiner (Giesen); Zuschauer: 30.150 (ausverkauft). Tore: 1:0 Eichner (34.), 2:0 Ibisevic (38.), 3:0 Zuculini (64.). Gelbe Karten: Ibertsberger / Gygax, Judt. Beste Spieler: Compper, Simunic / Kluge.
Borussia Mönchengladbach – 1. FC Köln 0:0
orussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln bleiben nach einem emotionsgeladenen, aber torlosen rheinischen Derby im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Rund 2000 Polizisten und Ordnungskräfte waren im Einsatz, um die beiden rivalisierenden Fanlager auseinanderzuhalten. Doch
STATISTIK
ner wollten nicht oder nur selten. Die besten Torgelegenheiten für die Borussia hatte noch Juan Arango mit zwei Freistößen, die knapp das Ziel verfehlten (39./56.). Für den FC vergab Manasseh Ishiaku, als er nach glänzendem Pass von Lukas Podolski völlig freistehend den Ball am Tor vorbeischob (45.). M
Bor. Mönchengladbach – 1. FC Köln 0:0: Schiedsrichter: Kircher; Zuschauer: 54.067 (ausverkauft). Gelbe Karten: – / Ishiaku. Beste Spieler: Marx, Levels / Geromel, Mohamad. Hannover 96 – VfB Stuttgart 1:0 (1:0): Schiedsrichter: Winkmann; Zuschauer: 34.423. Tor: 1:0 Konan Ya (30.). Gelbe Karten: Konan Ya, Sofian Chahed, Stajner / Elson, Hleb, Lehmann, Marica, Osorio, Tasci. Beste Spieler: Haggui, Fromlowitz / Delpierre. Beste Torschützen: Je 6 Tore: Stefan Kießling (Bayer Leverkusen) und Claudio Pizarro (Werder Bremen).
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M BUNDESLIGA
M REGIONALLIGA SÜD
FC Bayern München - Ein. Frankfurt 2:1 TSG Hoffenheim - 1. FC Nürnberg 3:0 Leverkusen - Borussia Dortmund 1:1 Hannover 96 - VfB Stuttgart 1:0 Mönchengladbach - 1. FC Köln 0:0 1.FSV Mainz 05 - SC Freiburg 3:0 Hertha BSC - Wolfsburg heute, 15.30 Uhr Schalke - Hamburg heute, 17.30 Uhr Bochum - W. Bremen heute, 17.30 Uhr
VfR Aalen - SSV Reutlingen 2:0 KSV Hessen Kassel - SC Freiburg II 1:1 SSV Ulm 46 - Sonnenhof Großaspach 1:0 SV Darmstadt 98 - Greuther Fürth II 3:0 1860 München II - SC Pfullendorf 1:1 SpVgg Weiden - Karlsruher SC II 4:3 SV Wehen II - Eintracht Frankfurt II 1:5 Stuttgarter Kickers - E. Bamberg 1:1 1. FC Nürnberg II - Alzenau heute, 14 Uhr
1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 4.) 5. ( 6.) 6. ( 7.) 7. ( 8.) 8. ( 5.) 9. ( 9.) 10. (10.) 11. (12.) 12. (11.) 13. (14.) 14. (13.) 15. (17.) 16. (16.) 17. (15.) 18. (18.)
Leverkusen Hamburger SV FC Schalke 04 Werder Bremen Bayern München TSG Hoffenheim 1.FSV Mainz 05 VfL Wolfsburg Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund Hannover 96 SC Freiburg 1. FC Köln VfB Stuttgart M'gladbach VfL Bochum 1. FC Nürnberg Hertha BSC Berlin
10 9 9 9 10 10 10 9 10 10 10 10 10 10 10 9 10 9
19: 6 20: 8 13: 6 16: 6 17: 9 18: 9 15:14 18:16 11:13 10:14 13:12 14:22 6:10 10:15 10:18 9:17 7:15 7:23
22 21 19 18 18 17 17 16 13 13 12 10 9 8 8 8 8 3
M ZWEITE BUNDESLIGA SpVgg Greuther Fürth - TuS Koblenz 1:2 MSV Duisburg - Hansa Rostock 3:1 1. FC Kaiserslautern - Düsseldorf 0:2 RW Ahlen - FC Augsburg 1:3 FSV Frankfurt - TSV 1860 München 3:2 Karlsruhe - Oberhausen heute, 13.30 Uhr Aachen - Union Berlin heute, 13.30 Uhr St. Pauli - Cottbus heute, 13.30 Uhr Paderborn - Bielefeld Montag, 20.15 Uhr 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 7.) 5. ( 4.) 6. ( 5.) 7. ( 9.) 8. ( 6.) 9. (13.) 10. ( 8.) 11. (10.) 12. (12.) 13. (11.) 14. (14.) 15. (15.) 16. (16.) 17. (18.) 18. (17.)
Arminia Bielefeld 9 Kaiserslautern 10 FC St. Pauli 9 Fortuna Düsseldorf 10 1. FC Union Berlin 9 RW Oberhausen 9 FC Augsburg 10 Greuther Fürth 10 MSV Duisburg 10 SC Paderborn 9 Hansa Rostock 10 FC Energie Cottbus 9 TSV 1860 München 10 Karlsruher SC 9 Alemannia Aachen 9 TuS Koblenz 10 FSV Frankfurt 10 RW Ahlen 10
18: 8 15: 8 23:10 16: 9 16:12 10:12 19:15 20:18 17:18 15:12 15:18 16:18 13:15 11:14 8:10 9:14 8:24 5:19
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Sie können gut miteinander: Rennfahrer Michael Schumacher (links) und der neue oberste AutomobilFunktionär Jean Todt. Foto: dpa
Medienspekulationen:
Job für Schumi Neues Pöstchen für Schumi? Englische Medien spekulieren darüber, dass der Kerpener Rennfahrer FIA-Beauftragter für die Formel 1 werden soll.
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ach seinem Aufstieg zum weltweit obersten Automobil-Funktionär macht Jean Todt erst einmal Pause. Am Montag erst will er die Tür des FIABüros in Paris aufschließen, teilte der Franzose mit. Zurück bleiben Fragen. Vor allem die, ob sein Ziehsohn Michael Schumacher künftig eine bedeutende Rolle in der FIA spielen wird – und wenn ja, welche? Britische Medien spekulierten, dass der Formel-1-Rekordweltmeister möglicherweise Todts Beauftragter für die „Königsklasse“ werden könnte. Der ehemalige FerrariTeamchef hatte nach seiner Wahl
angekündigt, dass er Beauftragte für alle unter dem FIA-Dach organisierten Weltmeisterschaften benenne. Dass die Beziehung zwischen ihm und Schumacher außergewöhnlich eng ist, ist bekannt. „Er ist wie ein Sohn für mich. Es gab immer einen Platz an meiner Seite und es wird ihn immer geben“, sagte Todt. Der einstige Rallye-Copilot hat aber nicht nur die Formel 1 als Problemzone, für die er fähige Vertraute braucht. Die FIA kümmert sich schließlich nicht nur um den Sport, sondern auch um Fragen des Straßenverkehrs, der Sicherheit oder der Umwelt. Doch zunächst muss Todt erst einmal die FIA wieder einigen. Zwar fiel die Zustimmung mit 135 zu 49 Stimmen deutlicher als erwartet für den Favoriten aus. Große Automobilclubs wie der ADAC hatten sich allerdings gegen ihn gestellt. M
Borussia Dortmund II - B. München II 0:2 VfL Osnabrück - Erzgebirge Aue 3:1 RW Erfurt - SSV Jahn Regensburg 0:0 FC 04 Ingolstadt - Dynamo Dresden 0:0 Kickers Offenbach - Heidenheim 2:1 SV Werder Bremen II - Wuppertal 0:1 E. Braunschweig - VfB Stuttgart II 4:3 SV Wacker Burghausen - SV Wehen 2:0 Holstein Kiel - SV Sandhausen 0:0 Unterhaching - Jena heute, 14 Uhr Kickers Offenbach Burghausen SV Sandhausen Erzgebirge Aue VfL Osnabrück Jahn Regensburg VfB Stuttgart II E. Braunschweig FC 04 Ingolstadt Unterhaching SV Wehen FC Carl Zeiss Jena RW Erfurt Werder Bremen II 1. FC Heidenheim Holstein Kiel Dynamo Dresden B. München II Bor. Dortmund II Wuppertaler SVB
VfR Aalen SC Freiburg II 1. FC Nürnberg II KSV Hessen Kassel SC Pfullendorf Ein. Frankfurt II SpVgg Weiden 1860 München II Son. Großaspach Stuttgarter Kickers SSV Ulm 46 SSV Reutlingen Greuther Fürth II Karlsruher SC II SV Darmstadt 98 Eintracht Bamberg FC Bayern Alzenau SV Wehen II
12 12 11 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 11 12
19: 7 27: 9 17: 8 22:15 19:13 18:10 23:26 22:15 16:14 13:11 17:15 18:20 20:25 12:21 11:20 11:26 9:20 9:28
27 26 23 21 21 19 19 18 18 17 16 15 15 9 9 9 7 5
M BAYERNLIGA SpVgg Bayreuth - 1860 Rosenheim 0:2 Unterhaching II - 1. FC Bad Kötzting 3:0 SV Memmelsdorf - Erlangen-Bruck 0:1 Schalding-Heining - TSV Buchbach 2:0 FC Ingolstadt 04 II - TSV Rain/Lech 0:0 FC Ismaning - SpVgg Ansbach 0:0 SV Seligenporten - FC Memmingen 1:0 Thannhausen - SpVgg Bayern Hof 0:0 Aindling - Großbardorf heute, 15 Uhr 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 6.) 4. ( 4.) 5. ( 7.) 6. ( 3.) 7. ( 5.) 8. ( 8.) 9. ( 9.) 10. (10.) 11. (12.) 12. (15.) 13. (11.) 14. (13.) 15. (14.) 16. (16.) 17. (17.) 18. (18.) 19. (19.)
FC Memmingen TSV Rain/Lech Unterhaching II FC Ingolstadt 04 II Schalding-Heining TSV Buchbach FC Ismaning TSV Aindling SpVgg Bayern Hof FSV Erlangen-Bruck SV Seligenporten 1860 Rosenheim SpVgg Bayreuth VfL Frohnlach TSV Großbardorf SV Memmelsdorf SpVgg Ansbach TSG Thannhausen 1. FC Bad Kötzting
15 15 14 14 15 15 16 14 15 14 15 14 14 14 14 14 15 16 15
24: 8 25:14 24:18 28:18 26:22 31:20 26:20 22:21 19:18 18:16 22:24 15:12 14:17 14:20 18:20 15:24 14:32 19:35 15:30
34 29 26 25 25 24 24 22 22 20 20 17 17 16 15 14 14 13 9
M LANDESLIGA NORD
M DRITTE LIGA
1. ( 1.) 2. ( 4.) 3. ( 3.) 4. ( 2.) 5. ( 8.) 6. ( 6.) 7. ( 5.) 8. (12.) 9. ( 7.) 10. (10.) 11. ( 9.) 12. (11.) 13. (13.) 14. (14.) 15. (15.) 16. (16.) 17. (18.) 18. (19.) 19. (17.) 20. (20.)
1. ( 2.) 2. ( 1.) 3. ( 3.) 4. ( 4.) 5. ( 5.) 6. ( 8.) 7. (10.) 8. ( 7.) 9. ( 6.) 10. ( 9.) 11. (13.) 12. (11.) 13. (12.) 14. (14.) 15. (17.) 16. (15.) 17. (16.) 18. (18.)
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23:10 19:21 28:21 18:15 22:16 20:15 23:19 17:17 27:16 22:20 18:17 18:17 17:19 16:21 23:23 18:23 11:18 17:31 14:19 15:28
27 26 24 24 23 22 22 22 21 20 20 19 19 17 16 14 13 13 12 12
FSV Frankfurt – 1860 München 3:2
FC Chelsea – Blackburn Rovers 5:0
Peinliche Pleite
Ballack stark
Peinliche Pleite für die Münchner „Löwen“: Am 10. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga verlor der TSV 1860 München am Samstag beim zuvor sieglosen FSV Frankfurt und muss sich nach der fünften Saisonniederlage Sorgen um den Klassenerhalt machen. Die Tore durch Peniel Mlapa (85. Minute) und Stefan Aigner in der Nachspielzeit kamen zu spät – davor hatten Jürgen Gjasula (18.), Matias Cenci (63./Foulelfmeter) und Cidimar (79.) den ersten Saisonsieg der Frankfurter perfekt gemacht. M
Der FC Chelsea und Michael Ballack sind zumindest für einen Tag wieder an der Tabellenspitze der englischen Fußball-Premier League. Beim 5:0 (1:0) der Londoner überzeugte am Samstag der deutsche Nationalmannschafts-Kapitän durch gute Zuspiele. Mit dem hohen Heimsieg gegen Blackburn leisteten die „Blues“ weiter Wiedergutmachung für die 1:2-Auswärtsschlappe bei Aston Villa vor einer Woche, als Ballack wegen einer Verletzung schmerzlich vermisst worden war. M
SV Friesen - 1. FC Schweinfurt 05 1:2 FT Schweinfurt - SV Mitterteich 3:2 SpVgg Selbitz - Würzburger FV 1:1 TSV Aubstadt - TSV Neudrossenfeld 0:2 Alemannia Haibach - ASV Rimpar 3:0 Kickers Würzburg - 1. FC Trogen 4:1 Leinach -Höchberg heute, 15 Uhr DVV Coburg - FC Sand heute, 15 Uhr ASV Hollfeld - Vic. Kahl heute, 15 Uhr Bamberg II - Mönchröden heute, 15 Uhr 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 4.) 5. ( 5.) 6. ( 7.) 7. ( 6.) 8. ( 8.) 9. (10.) 10. ( 9.) 11. (13.) 12. (11.) 13. (12.) 14. (14.) 15. (15.) 16. (16.) 17. (17.) 18. (18.) 19. (19.) 20. (20.)
TG Höchberg FC Schweinfurt 05 Würzburger FV 1. FC Sand Alemannia Haibach Kickers Würzburg SpVgg Selbitz ASV Hollfeld Neudrossenfeld Ein. Bamberg II FT Schweinfurt SV Friesen 1. FC Trogen TSV Aubstadt ASV Rimpar FC Viktoria Kahl TSV Mönchröden DVV Coburg SV Mitterteich FC Leinach
15 16 16 14 15 16 16 15 16 15 16 16 16 16 16 15 15 14 15 15
32:11 48:13 32:12 38:13 33:18 33:21 35:27 25:19 20:24 29:29 22:29 21:37 21:26 21:36 20:29 20:30 21:33 21:34 16:41 20:46
38 37 34 31 31 29 29 25 20 19 19 17 16 16 15 15 14 13 8 8
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SPORT M PRO A Cuxhaven BasCats - Bay. München 68:62 BG Karlsruhe - Giants Nördlingen 69:59 TV Langen - Science City Jena 71:82 Baskets Essen - UBC Hannover 82:87 Ballers Osnabrück - BBC Bayreuth 93:97 USC Heidelberg - BV Chemnitz 99 89:98 Crailsheim M. - VfL Kirchheim 78:74 Freiburg - Saar Pfalz B. heute, 16.30 Uhr 1. ( 2.) 2. ( 1.) 3. ( 3.) 4. ( 5.) 5. ( 6.) 6. ( 4.) 7. (11.) 8. (12.) 9. ( 8.) 10. ( 9.) 11. (10.) 12. (13.) 13. ( 7.) 14. (14.) 15. (16.) 16. (15.)
BBC Bayreuth 5 VfL Kirchheim 5 BV Chemnitz 99 5 BG Karlsruhe 5 Cuxhaven 5 Giants Nördlingen 5 Crailsheim 5 UBC Hannover 5 Ballers Osnabrück 5 USC Heidelberg 5 Bayern München 5 Science City Jena 5 Saar-Pfalz Braves 4 ETB Baskets Essen 5 TV Langen 5 USC Freiburg 4
457:388 10 449:366 9 406:356 9 393:377 9 391:380 9 357:344 8 388:406 8 419:413 7 455:455 7 471:485 7 370:385 7 379:418 7 323:317 6 358:400 5 346:421 5 276:327 4
Eishockey
„Schiedsrichter überfordert“
Packende Szenen, enger Spielverlauf: Die Partie zwischen den Giro Live Ballers Osnabrück und dem BBC Bayreuth geriet phasenweise zum Krimi. Im Bild: Osnabrücks Dustin Für Zuschauer, Spieler und VerantPfeifer (links) im Zweikampf gegen Bayreuths Neuen Drew Williamson. Foto: Titgemeyer wortliche beider Vereine gab es am späten Freitagabend nur ein Thema: Ballers Osnabrück – BBC Bayreuth 93:97 (n.V.) Die Leistungen der Schiedsrichter, die nach ihrer Auffassung ihren Teil zur ersten Punktspiel-Heimniederlage des EHC Bayreuth (6:7 nach Penaltyschießen gegen den ECDC Memmingen) seit Vereinsbestehen beigetragen hatten. Co-Trainer darauf folgenden zweiten Zwi- war’s, der die Bayreuther in der Dietmar Habnitt sprach von einer Zwei Verlängerungen benöschenspurt der Bayreuther (29:40, Schlussminute mit einem Korbleger katastrophalen Leistung der Unpartigte Ligafavorit BBC Bayreuth bei seinem Gastspiel in 19.) fanden die Niedersachsen und einem Dreipunktspiel noch in teiischen, die durch eine Strafzeitebenfalls noch vor der Pause eine die Verlängerung (75:75, 40.) ret- Fehlentscheidung gegen EHC-StürOsnabrück, bevor der 97:93 Antwort: Torvoris Baker und der tete. Als Thomas Jackson in der 43. mer Sebastian Stoyan den Ausgleich (84:84; 75:75)-Erfolg festEx-Bayreuther Ty Harrelson verkürz- Minute die 84:77-Führung für den der Memminger zum 6:6 in der vorstand. Und die Fahrt in die ten per Dreier zum 35:42-Pausen- BBC erzielte, schien die Partie ge- letzten Minute begünstigt hätten. rund 500 Kilometer entfernMemmingens Trainer Klaus Milaufen, doch Osnabrück, „klebrig stand. te, drittgrößte Stadt Niederwie Pattex“, schlug noch einmal cheller sagte zu dem Thema nur: sachsens hat sich für die zurück: Jan Rohdewald mit einem „Das Niveau der Bayernliga hat Ganz schön eng Wagner-Schützlinge gleich Dreier, Dustin Pfeifer sowie Steve sich in den letzten Jahren enorm doppelt gelohnt: Denn AufAuch nach dem Seitenwechsel lie- Wachalski nach einem Ballverlust entwickelt und zwei Schiedsrichter ßen sich die Friedensstädter nicht von Sebastian Barth glichen zum sind nach meiner Meinung überforsteiger Crailsheim Merlins abschütteln. Vielmehr war es der 84:84 aus und sicherten den Haus- dert.“ konnte die Kirchheim an diesem Abend stark aufspielen- herren eine zweite Verlängerung. Knights mit 78:74 niederrinStürmer gehen aus Und wieder bot sich das gleiche de Baker, der sein Team kurz vor gen und den Bayreuthern Ende des dritten Spielabschnitts mit Bild: Der BBC erwischte erneut den damit die alleinige Tabellenseinem vierten Dreier wieder auf besseren Start und konnte bis auf Im heutigen Gastspiel beim EV Pfafführung verschaffen. Schlagdistanz (54:56, 29.) heran- 92:85 davonziehen, dann schlugen fenhofen (17.30 Uhr) haben die Personalprobleme. brachte. BBC-Kapitän Jaivon Harris die Hausherren zurück und konnten Bayreuther er Liganeuling erwies sich und der mittlerweile eingewechsel- erneut durch Rohdewald wieder bis Mussten Dennis Martindale (Grippe) als der erwartet harte Bro- te Thomas Jackson retteten den auf 94:91 herankommen, allerdings und Davide Carbone bereits am cken, konnte das Duell bis Wagner-Schützlingen eine 60:56 nicht weiter. Denn der in der Freitag passen, fehlt nach seiner Mitte des zweiten Viertels gänzlich (30.)-Führung vor dem letzten Vier- Schlussphase bärenstarke Emeka Spieldauerdisziplinarstrafe nun auch ausgeglichen gestalten und auch tel. Doch die Osnabrücker wollten Erege mit einem Mitteldistanzwurf der gesperrte Stephan Schmidt. Und den ersten Versuch der Wagner- sich nicht geschlagen geben und und Thomas Jackson an der Frei- das bei einem Gegner, der vor eistädter, einen Vorsprung rauszuar- setzten dem Favoriten aus der wurflinie sicherten den letztendlich genem Anhang die erste Saisonniebeiten (24:30, 15.), postwendend Wagnerstadt weiter zu – und gin- mit viel Glück und großem Kampf- derlage (2:3 in Dingolfing) wettmachen will. M Siegfried Zerrenner parieren (29:30, 17.). Auf den kurz gen in Führung. Emeka Erege geist errungenen 97:93-Erfolg. M
BBC alleine vorn
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SPORT
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SpVgg Bayreuth – TSV 1860 Rosenheim 0:2
Kann die erneute Niederlage nicht fassen: Alexander Kossmann.
Angst vor dem Abstieg M Stimme zum Spiel
Klaus Scheer „Wir hatten heute eine große Chance, unten rauszukommen und den Fans zu zeigen, dass wir über den Kampf ins Spiel kommen können. 25 Minuten habe ich nicht gesehen, dass die Spieler sich bewusst sind, was es heißt, den puren Abstiegskampf anzunehmen. Ich erwarte ja kein schönes Spiel. Aber Kampfgeist. Was wir vor der Pause als Mannschaft gezeigt haben, ist mir schleierhaft. Ich erwarte ja nicht, dass wir brasilianisch spielen. Aber jeder, der das gelb-schwarze Trikot überzieht, muss kämpfen. Ich bin lange im Geschäft, aber ich habe noch nicht erlebt, dass eine Mannschaft nicht kämpfen will. Es erschreckt mich doch. Und da muss ich mich auch fragen, ob wir die richtigen Spieler haben. Und die Disziplinlosigkeiten dürfen auch nicht sein.“
Der Abstiegskampf ist endgültig auf Jakobs Höhen angekommen. Vor den kommenden Auswärtsspielen bei der SpVgg Unterhaching II am kommenden Mittwoch und dem FC Bad Kötzting hat es die SpVgg Bayreuth verpasst, einen Befreiungsschlag zu landen, und verlor gegen den nunmehr punktgleichen Aufsteiger TSV 1860 Rosenheim mit 0:2.
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ir haben verloren, weil wir einfachste Aufgaben nicht erfüllt haben“, zeigte sich Trainer Klaus Scheer wenig amüsiert über die Darbietung seiner Elf. Immerhin 500 Zuschauer fanden den Weg ins Stadion. Zumeist durften sie sich sogar erwärmen: Dummerweise an der Leistung von Schiedsrichter Wolfgang Wallesch, der die Gemüter immer wieder erregte. Der Postauer gab mit seinen Assistenten des Öfteren Anlass zur Schelte, lag allerdings weit weniger daneben, als von den Altstädter Anhängern kolportiert. Gar nichts dafür konnte Wallesch in der 5. Minute: Ein Einwurf in den Strafraum wurde auf den am langen Pfosten „blank“ stehenden Rosenheimer Kapitän Höhensteiger verlängert, der das Leder trocken in die
Foto: Lammel
Maschen wuchtete. Es dauerte lange, ehe die Altstädter Akteure den Ernst der Lage erkannten und das Geschehen übernahmen. Eckerts Warnschuss (12.) nach einer feinen Pfann-Vorlage blieb über weite Strecken die einzig brisante Situation vor dem Tor der Oberbayern. Die dickste Ausgleichschance verzeichnete Pfann, der nach Kossmanns Steilpass in die Gasse allein vor Maschke auftauchte: Seine Nerven spielten ihm aber einen Streich und er bugsierte das Leder direkt in den Lauf des Keepers. Turbulent wurde es nach der Pause. Die Rosenheimer waren am Drücker, Hassler lenkte Karayüns Schussversuch gerade noch zur Ecke (47.), Wimmers Kopfball strich drüber. Nach einem weiteren Eckball war Hassler erneut auf dem Posten und faustete das Leder aus der Gefahrenzone, lenkte Mandajevics Schuss klasse um den Pfosten (53.). Nur drei Minuten später blieb Hassler im direkten Duell gegen Mandajevic erneut Sieger. Die kurzzeitige Rosenheimer Drangperiode war vorüber und die Altstädter drängten. Nach der schönsten Ballstafette des Nachmittags über Riester, Walther, Klaszka und erneut Walther war Geburtstagskind Christopher Klaszka in den Fokus gerückt: Ein klares Foulspiel am Ex-Memminger, der von höherklassigen Vereinen beobachtet wurde, ließ Wallesch ungesühnt. Pech
hatte Eckert mit einem Kopfball nach Pfanns Flanke, der knapp am Kasten vorbeistrich (70.). Es kam, was kommen musste: Karayün tauchte allein vor Hassler auf, der bis dahin bärenstarke Hüter ließ dessen Schuss prallen, der Stürmer staubte eiskalt ab. Und als ob das nicht genug war, stoppte Hassler Karayüns Jubellauf – für Wallesch rotwürdig. Acht Minuten später hakte Eckert nach einem Laufduell an der Seitenlinie nach – und erhielt ebenfalls den roten Karton. M Andreas Bär
M Statistik Bayreuth: Hassler - Schlegel (74. Wächter), Jakl, Goss, Wurster (50. Riester) - Wolf, Walther - Eckert, Klaszka, Pfann - Kossmann. Rosenheim: Maschke - Höhensteiger, Wimmer, Burghartswieser, C. Hofmann - Majdancevic (89. Schwinghammer), Haas (74. Ostarek), F. Hofmann, Einsiedler, Karayün - Masberg (87. Huber) Schiedsrichter: Wallesch (Postau). Zuschauer: 500. Gelbe Karten: Hassler, Wurster, Wolf, Walther, Biste / C. Hofmann, F. Hofmann. Rote Karten: Hassler (74./Tätlichkeit), Eckert (82./Tätlichkeit). Tore: 0:1 Höhensteiger (5.), 0:2 Karayün (74.).
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SPORT
Sonntag, 25. Oktober 2009
M HERREN BAYERNLIGA SSG Metten - TSV Rothenburg TSV Winkelhaid - TSV Lohr TuS Fürstenfeldbruck - TB Roding TSV Ottobeuren - TSV Simbach 1. ( 1.) Fürstenfeldbr. 6 181:137 2. ( 2.) HaSpo Bth. 6 206:174 3. ( 3.) TSV Lohr 6 185:155 4. ( 4.) Haunstetten 6 174:167 5. ( 5.) Ottobeuren 6 160:154 6. ( 8.) Rothenburg 7 211:187 7. ( 6.) Winkelhaid 7 164:180 8. ( 9.) TSV Rödelsee 6 177:176 9. ( 7.) TB Roding 6 159:171 10. (10.) Großwallstadt 5 141:161 11. (11.) Auerbach 6 166:167 12. (12.) TSV Simbach 7 192:206 13. (14.) SC Freising 5 141:162 14. (13.) Waldbütt. 5 133:155 15. (15.) SSG Metten 6 144:182
Hannes Zerrenner (rechts) ließ sich auch von Daniel Boldt nicht stoppen. Der Kreisläufer erzielte gestern vier Treffer. Foto: Kolb
28:30 22:23 35:26 29:28 12: 0 12: 0 10: 2 8: 4 8: 4 7: 7 6: 8 5: 7 5: 7 4: 6 4: 8 4:10 2: 8 2: 8 1:11
M SIEG DER DAMEN Auch die Damen von HaSpo Bayreuth haben mit einem 27:19-Sieg über Titelanwärter HSV Bergtheim ihre weiße Weste verteidigt.
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HaSpo Bayreuth – DJK Waldbüttelbrunn 36:24
Weiter weiße Weste Mit viel Applaus wurden die Handballer von HaSpo Bayreuth gestern Abend von der Rekordkulisse von 120 zahlenden Zuschauern verabschiedet.
I
m Stile einer Spitzenmannschaft bezwangen die Müller-Schützlinge DJK Waldbüttelbrunn mit 36:24 (16:10), zeigten dabei in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung mit variablem Angriffsspiel und starker Abwehr und stockten ihr Punktekonto auf 12:0 auf. Den stärksten Werfer auf dem
Feld stellten allerdings die Gäste: US-Nationalspieler Gary Hines erzielte insgesamt 13 Tore, darunter zwei Siebenmeter. Ausschlaggebend für den Bayreuther Erfolg war die mannschaftliche Geschlossenheit des kampfstarken und einsatzfreudigen Teams mit insgesamt zehn verschiedenen Torschützen. Die Bayreuther erwischten einen starken Start und legten eine 4:1-Führung vor, ehe der Gast durch den US-Profi zur Aufholjagd blies und in der 13. Minute zum 5:5 egalisierte. Bis zur 18. Minute hielt Waldbüttelbrunn die Partie ausgeglichen (8:8), ehe ein Zwischenspurt
6 kreative Gänge, gezaubert aus den saisonalen Tageseinkäufen, inklusive passender Weine. p. P. 58,- EUR
DER
KÖNIG-LUDWIG-SAAL
HaSpo die 16:10-Halbzeitführung adventSbrunch bescherte. Begeisternd war der BeAn den Adventssonntagen ab 10.00 Uhr bereiten wir für Sie ginn der zweiten Halbzeit, denn mit dem 26:14-Zwischenstand (43. Mi- kleine und große Leckereien vom Brunchbuffet. nute) war der Grundstein für den p. P. 27,50 EUR klaren Sieg gelegt. In dieser starken inkl. einem Glas Prosecco Phase glänzten Julian Ruckdäschel SilveStermenü und der junge Hannes Lehnard. In Tolle Stimmung und garantiert der aggressiven Abwehr taten sich gute Laune mit Bolle und Schatz Steffen Tscheuschner und vor allem und einem feinen Menü der Extraklasse, inklusive Dessertbuffet, Torwart Steffen Niessner hervor. Die Tore für die Bayreuther erziel- Mitternachtssuppe, Weißwürste, Saure Zipfel... ten Kreyßig (7/1), Ruckdäschel (5), p. P. 87,- EUR Zerrenner, Tholl, Berghammer, inkl. Champagner zum Aperitif Lehnard (je 4), Hauenstein (3), Oberkonnersreuther Str. 6 · Bayreuth Neumaier (2), Becker (2/1), Abel Tel. 0921/52883 · www.sudpfanne.de (1). M Siegfried Zerrenner Bitte reservieren Sie rechtzeitig.
SPORT
Sonntag, 25. Oktober 2009
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Tanja Poutiainen aus Finnland stand beim ersten SkiWeltcup-Rennen der Saison ganz oben auf dem Treppchen. Foto: dpa
SONNTAG in Auftakt der Skisaison
FRANKEN
Verlag und Herausgeber: Neue Bayreuther Anzeigenblatt Verlags GmbH Bayreuther Anzeiger Postfach 11 01 50, 95420 Bayreuth Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Theodor-Schmidt-Str. 17, 95448 Bayreuth Geschäftsführung: Michael Rümmele Anzeigenleitung: Andreas Weiß (verantw.) Redaktion: Sonntag in Franken Verantwortlich: Gert-Dieter Meier Anschrift: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon: 0921-500-163 www.sonntag-in-franken.de E-Mail: redaktion@sonntag-in-franken.de Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Projektleitung und Koordination: Harald Ritter Vertrieb: VSO – Verteil Service Oberfranken GmbH Vertriebsleitung: Georg Haas Gesamtvertriebsleitung: Herbert Angerer Druck: Nordbayerischer Kurier GmbH & Co. KG Geschäftsstelle: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon 0921-294-294, Fax 0921-294-193 Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8–18 Uhr, Sa. 9–13 Uhr Kostenlose Verteilung am Sonntag an alle erreichbaren Haushaltungen im Verbreitungsgebiet. Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 1. Oktober 2009. Anzeigenentwürfe und Texte des Verlages sind urheberrechtlich geschützt. Übernahme, auch fotomechanisch, nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung und gegen Gebühr. Mitglied im Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e. V., BVDA. Auflagenkontrolle durch Wirtschaftsprüfer nach den Richtlinien von BVDA und BDZV.
Hölzl Siebte Die deutschen Skirennfahrerinnen haben einen passablen Start in den Olympia-Winter hingelegt. Weltmeisterin Kathrin Hölzl belegte zum Auftakt des alpinen Weltcups beim Riesenslalom in Sölden Platz sieben.
I
ch habe den ersten Durchgang verschlafen, es ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, sagte die Bischofswiesenerin. Hölzl hatte am Samstag 1,20 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Tanja Poutiainen aus Finnland. Viktoria Rebensburg aus Kreuth belegte 1,32 Sekunden zurück Platz acht und schaffte ebenso wie Hölzl bereits im ersten Rennen die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Vancouver vom 12. bis 28. Februar 2010. „Ich bin auf alle Fälle zufrieden, es war trotz eines Patzers im zweiten Lauf ein gutes Rennen“,
meinte Rebensburg. Slalom-Weltmeisterin Maria Riesch aus Partenkirchen fuhr auf Platz 18. Poutiainen gewann bei guten Bedingungen auf dem österreichischen Gletscher in 2:24,96 Minuten vor der Österreicherin Kathrin Zettel und Denise Karbon aus Italien, die nach dem ersten Lauf noch geführt hatte. Die österreichische Skirennfahrerin Nicole Hosp hat sich bei einem Sturz während des Riesenslaloms beim Weltcup-Auftakt in Sölden schwer verletzt. Die Gesamtweltcup-Gewinnerin von 2007 zog sich am Samstag einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Das ergab die Untersuchung in einer Innsbrucker Klinik. Bereits im Januar hatte sich die 25-Jährige beim Weltcup-Slalom in Zagreb am linken Knie verletzt und hatte pausieren müssen. Heute müssen die Männer ran – und zwar beim Riesenslalom. Der erste Lauf beginnt um 9.45 Uhr, der zweite Lauf ist für 12.45 Uhr terminiert. M
Riesenslalom
Die Ergebnisse Weltcup in Sölden/ Österreich, Damen: 1. Tanja Poutiainen (Finnland) 2:24,96 (1:12,14/1:12,82) Min.; 2. Kathrin Zettel (Österreich) 2:24,97 (1:12,40/1:12,57); 3. Denise Karbon (Italien) 2:25,28 (1:11,52/1:13,76); 4. Tina Maze (Slowenien) 2:25,80 (1:13,01/1:12,79); 5. Maria Pietilä-Holmner (Schweden) 2:25,84 (1:12,56/ 1:13,28); 6. Anja Pärson (Schweden) 2:25,91 (1:13,34/1:12,57); 7. Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) 2:26,16 (1:13,32/1:12,84); 8. Viktoria Rebensburg (Kreuth) 2:26,28 (1:13,52/ 1:12,76); 9. Lindsey Vonn (USA) 2:26,35 (1:13,30/1:13,05); 10. Camilla Alfieri (Italien) 2:26,43 (1:14,73/1:11,70); 18. Maria Riesch 43. Fanny Chmelar 46. Susanne Riesch (alle Partenkirchen). M
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Sonntag, 25. Oktober 2009
WIR VON HIER
Foto: dpa
Deutsche Indiaca-Meisterschaft in Speichersdorf
Federleicht und fair Speichersdorf spielt gern. Nicht nur im Becherstapeln sind die Sportler der Gemeinde spitze. Auch im Indiaca sind sie vorne mit dabei. Seit gestern und bis heute werden in der Dreifachsporthalle die deutschen Indiaca-Meisterschaften ausgetragen. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der CVJM AG Bayreuth, Helmut Gillich (50).
Sind die Regeln so ähnlich wie beim Volleyball? Gillich: Ja, die Regeln wurden angeglichen. Aber das Feld ist kleiner und wir sind nur fünf Spieler statt sechs. Wir haben keinen Libero, sondern drei Angreifer und zwei Abwehrspieler. Indiaca wird nur mit einer Hand gespielt, außer beim Block oder bei der Abwehr eines Angriffsschlags. Jede Bodenberührung der Indiaca gilt als Fehler. Sie darf nur mit dem Unterarm oder der Hand
berührt werden, nicht mit dem Körper. Was macht für Sie den Reiz des Spiels aus? Gillich: Indiaca ist eine sehr faire Sportart. Für mich spielt auch das christliche Miteinander eine Rolle. Die Fairness steht bei uns nicht nur auf dem Papier, sie wird wirklich gelebt. Man gibt etwa Fehler zu, die der Schiedsrichter nicht gesehen hat, und verhält sich bei allem sportli-
M Hintergrund Seit wann spielen Sie Indiaca? Gillich: Ich spiele seit 35 Jahren, ich kam über die Speichersdorfer Jugendgruppe des CVJM zum Indiaca. Zuerst war es für uns nur ein Freizeitsport. Dann haben wir das Spiel intensiviert und eine eigene Mannschaft gegründet.
Ausrichter der deutschen Indica-Meisterschaft sind der CVJM und die evangelische Kirchengemeinde Speichersdorf mit Unterstützung des CVJM-Landesverbands Bayern und der CVJM-AG Bayreuth. Die Indianerstämme Boliviens erfanden den Peteka-Ball, ein mit Sägemehl gefüllter und mit Federn geschmückter Lederbeutel. Der Deutsche Karlhans Krohn nannte ihn Indiaca. Seit 1992 gibt es ein Regelwerk für Turniere und Ligaspiele. In Speichersdorf treten 34 Mannschaften an.
chen Eifer kameradschaftlich, trotzdem schenken wir uns gegenseitig nichts. Spricht man denn vom Indiacaball? Gillich: Man sagt ,die Indiaca’ oder ,der Indiacaball’. Der Deutsche Sportbund zeichnete Indiaca zweimal als Spiel des Jahres aus. Der Ball ist leicht und rollt nicht weg. Man kann ihn in den Koffer packen und problemlos mit in den Urlaub nehmen. Oder zum Familienausflug in den Rucksack stecken. Warum sollte man sich zum Indiacaspielen entscheiden? Gillich: Es ist leichter zu erlernen als Volleyball und es hält fit. Die Spieler müssen schnell reagieren, laufen, springen. Und es ist ein Teamsport – einer allein bringt nichts. M Ute Eschenbacher
WIR VON HIER
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Forschung in Bayreuth (3)
Eine optimale Entscheidung Im Jahr 2004 ist Professor Jörg Rambau dem Ruf der Universität Bayreuth gefolgt und seit diesem Zeitpunkt Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsmathematik.
S
eine Liebe zur Mathematik Lehrstuhl für Wirtschaftsmathema- mehrere Projekte gleichzeitig involviert. Für die Realisierung der wishat Jörg Rambau schon in tik eine große Rolle. senschaftlichen Projekte benötigen seiner Jugend entdeckt, Diskrete Optimierung Rambau und seine Mitarbeiter denn in der Schule war es sein Liebdurchschnittlich „zwei bis drei lingsfach. Diese Passion hat er später zu seinem Beruf gemacht. Nach Bei der diskreten Optimierung ver- Jahre“. Zusammen mit Professor Jörg seinem Mathematikstudium an der sucht man zu klären, „wie man Ruhr-Universität in Bochum ent- Entscheidungen optimal fällt“, er- Schlüchtermann, Lehrstuhl für Proschloss er sich, zu promovieren und klärt Rambau. Die Verfahren der duktionswirtschaft und Industriebediskreten Optimierung kommen triebslehre, kooperiert Rambau zu habilitieren. Seit 2004 ist Rambau Inhaber beispielsweise in der Telekommuni- momentan mit einem Textildiscoundes Lehrstuhls für Wirtschaftsma- kation, der Logistik und dem Ver- ter. Der Auftrag besteht darin, eine thematik. An der Uni Bayreuth ge- kehr zur Anwendung. Zu den abge- Lösung für die sogenannte „Wafällt ihm besonders, dass die Uni- schlossenen Forschungsprojekten renverteilungsproblematik“ zu finversität eine „übersichtliche Größe“ gehören unter anderem die Ein- den. Das heißt, es muss geklärt hat. Das mache es einem „sehr satzplanung von Hilfefahrzeugen werden, wie die Textilien in verKonfektionsgrößen, leicht“, Kontakt zu den Studenten für den ADAC und die Außen- schiedenen und den anderen Lehrstühlen zu dienstplanung für Service-Techni- trotz schwer abschätzbarer Nachhalten, so Rambau. Auch möchte er ker. Meistens ist der Lehrstuhl in frage, optimal auf die über eintauden „respektvollen Umgang“, der an der Uni Bayreuth gepflegt wird, hervorheben. Neben der Lehre an der Universität betreiben Rambau und seine Mitarbeiter auch Forschung in den Schwerpunkten der diskreten Optimierung und der diskreten Geometrie. Zudem spielt auch die Grundlagenforschung in der Analyse von Algorith- Rambau und seine Mitarbeiter versuchen in ihrem aktuellen Formen und diskreter schungsprojekt ein Verfahren zu entwickeln, damit es bei studentischen Mathematik am Stundenplänen zu keinen Kursüberschneidungen kommt. Fotos: Ritter
Jörg Rambau zeigt, wie mögliche Lösungen eines diskreten Optimierungsproblems grafisch dargestellt werden können.
send Filialen verteilt werden müssen, damit der Ertrag gesteigert werden kann. Das Projekt findet voraussichtlich Ende Oktober 2010 seinen Abschluss.
Wider das Tohuwabohu Ein weiteres, aktuelles Projekt wird in Zusammenarbeit mit Professor Stefan Jablonski, Lehrstuhl für Angewandte Informatik, Datenbanken und Informationssysteme, realisiert: Die Vermeidung von Kursüberschneidungen bei verschiedenen Bayreuther Studiengängen. Das bedeutet, dass die von den Studenten zu belegenden Kurse zu allererst in Datenbanken übertragen werden müssen. Anschließend werden anhand der Daten Stundenpläne für die einzelnen Semester und Studiengänge erstellt. Dabei wird überprüft, ob es zu Kursüberschneidungen kommt und wie diese vermieden werden können. Trotz der vielen Forschungsprojekte ist es laut Rambau letztlich so, dass nicht nur die Mathematik wichtig ist, „die man sofort in die Praxis umsetzen kann“, sondern man muss immer auch „Mathematik für morgen“, also für die Zukunft, entwickeln. Deswegen sei es so wichtig, dass immer auch Grundlagenforschung betrieben wird. M Anne Bürmann www.wm.uni-bayreuth.de
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WIR VON HIER
Eisangeln: Der Hund am Haken und sein Beziehungsgeflecht Bei der am Mittwoch ausgestrahlten Episode von „Ein Fisch für 2“ auf 3sat kam es zu einem Unfall beim Eisangeln im Teich des RichardWagner-Parks in Bayreuth.
D
er Hund von Komiker Bernhard Hoëcker schnappte nach dem Angelköder und der Haken durchbohrte Fluffys Lippe. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland fordert nun gleiches
Mehr Respekt für Fische Recht für alle: Wenn Hunde, die in einen Angelhaken beißen, gerettet werden, sollten auch Fische gesund gepflegt werden. „Niemand würde
dies einem Hund antun, warum also dann einem Fisch?“, fragt Meeresbiologin Dr. Tanja Breining. Beide Tierarten fühlen Schmerz, empfinden Emotionen, gründen Familien, schließen Freundschaften und hängen an ihrem Leben. Die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Tierarten bezeichnet PETA als unfair: Hunde und Katzen werden in Deutschland geliebt und gehätschelt, Fische nicht. „Auch Tiere, die man nicht streicheln kann verdienen Respekt!“, so Breining. M Am Haken: Hoëckers Hund
KULTUR
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NIX WIE HIN
E
iner der besten Küsse der Filmgeschichte: So urteilten am Donnerstag die Nutzer des Filmportals Moviepilot bei einer Online-Umfrage. Am heutigen Sonntag können es die Bayreuther Vivien Leigh und Clark Gable in „Vom Winde verweht“ nachmachen. Das Cineplex beteiligt sich am Kuss-Weltrekordversuch von 128 deutschen Kinos anlässlich des Weltkinotages. Also genau um 17.50 Uhr im Cineplex sein und knutschen!
Christina Knorz, Kulturredakteurin
G T
heater extrem: In diesem Stück gehen drei Schauspieler an ihre psychischen und physischen Grenzen. „Marathon“ gastiert am Mittwoch um 20 Uhr im Zentrum. Drei Läufer zwischen tödlicher Feindschaft und Verbrüderung, Erfolg und Niederlage in einem hemmungslosen Konkurrenzkampf.
anz großes Kino: Über 100 Filme laufen bei den 43. Hofer Filmtagen. Das große Programm umfasst Dokumentationen, Spiel- und Animationsfilme (im Bild der britische Beitrag „Fantastic Mr. Fox“). Am Dienstag eröffnet das sechstägige Filmfest um 20 Uhr mit „Parcours“, dem Spielfilm-Debüt von Marc Rensing. Am Donnerstag wird der undotierte Filmpreis der Stadt Hof und der mit 10 000 Euro dotierte Förderpreis Deutscher Film verliehen. Das ganze Programm im Internet: www.hofer-filmtage.de.
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WIR VON HIER
Lesung aus dem „Kapital“ in Bischofsgrün
HINTERGRUND
Marx reloaded
M Interessenkonflikt
Alexander Brink ist Professor für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Universität Bayreuth. Zur Frage, ob Marx’ Theorie heute noch Gültigkeit besitzt, sagt er: „Karl Marx analysiert und kritisiert sehr präzise die kapitalistische Gesellschaft seiner Zeit. In seinem Hauptwerk ,Das Kapital‘ kritisiert Marx die politische Ökonomie von Adam Smith, besonders die ,Entfremdung des Arbeiters‘ und die ,Interessenkonflikte zwischen Arbeiter und Kapitalisten‘. Marx ist mit Blick auf die Probleme, die er dezidiert herausarbeitet, sehr aktuell: Die Entfremdung des Arbeiters zu seiner Arbeit, aber auch zu sich selbst, findet sich heute bei vielen Unternehmen. Das Problem: viele können über ihre Arbeitskraft nicht frei verfügen, sondern sind den Anweisungen ihrer Vorgesetzten ausgeliefert. Auch das zweite Problem, das Marx anspricht, hat Konjunktur. Das Problem einer
Firmenpleiten, Bankenkrise, Börsenkurssprünge: Das Thema Finanzen ist in aller Munde. Einer, der sich schon früh Gedanken darüber gemacht hat, ist Karl Marx. Der Rosa-Luxemburg-Club Oberfranken hat am Samstag zu seinem Hauptwerk „Das Kapital“ ein Seminar angeboten – warum? n der Einladung der Vorsitzenden Christa P. Meist, bekannt als Aktivistin der Linken, heißt es, dass im Oktober 2008 „Das Kapital“ beim Berliner Dietz-Verlag ausverkauft gewesen sei. Aber wurde Marx tatsächlich nach der Wende „auf den Misthaufen der Geschichte verbannt“? Der Referent Dr. Lutz Brangsch führte in Bischofsgrün ein kleines Grüppchen politisch interessierter Leute in das Werk ein. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. Gemeinsam wurden Textauszüge gelesen und Begriffe erarbeitet: Was unterscheiden Gebrauchsund Tauschwert? Wie kommt man vom Wert zum Geld? Was steckt hinter den Worten „Kapital“, „Mehrwert“ und „Ausbeutung“?
Schwere Kost Schwere Kost. Mit dem Seminartitel „Marx reloaded“, so Meist im Gespräch mit dem „Sonntag in Franken“, sollten bewusst junge Menschen angesprochen werden, die sich noch nie mit Marx und seiner Kapitalismus-Theorie beschäftigt haben. Eine „kritische Analyse des kapitalistischen Systems“ hält Meist nach wie vor für notwendig: „Man kann die Konstanten herausarbeiten und die Dinge, die sich
verändert haben.“ Die Funktionsweise der Wirtschaft zu verstehen, sei die Voraussetzung, um etwas verändern zu können. Ist es nicht altmodisch, sich mit Karl Marx und seinem Bild der Wirtschaft zu befassen? Das findet Christa Meist keineswegs. „Die Frage ist doch, in wessen Interesse gewirtschaftet wird. Wozu ist die Wirtschaft da? Um die Bedürfnisse des Menschen zu befriedigen oder die finanziellen Interessen von einigen wenigen?“ Doch die Ausdrücke „Proletarier“ und „Kapitalisten“ gehen heute den wenigsten leicht über die Lippen. Klassenunterschiede? In
den Augen von Christa Meist sind sie längst nicht beseitigt. „Zwischen der Lebensweise eines HartzIV-Empfängers und Herrn Ackermann ist der Unterschied doch beträchtlich“, meint sie. Ein „Kapitalist der alten Prägung“ sei im Vergleich zu Ackermann „relativ bescheiden“ gewesen. Die allgemeine Lebenssituation habe sich vielleicht verbessert. Aber der Abstand zwischen Arm und Reich habe sich vergrößert. Wie hat doch Rosa Luxemburg gesagt: „Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden, sich zu äußern.“ M Ute Eschenbacher
angemessenen Entlohnung wie die Frage nach einer guten Führung und Aufsicht von Unternehmen. Beides wird in der aktuellen Debatte als Interessenkonflikt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geführt. Während die Probleme, die Marx anspricht, auch in der Gegenwart Bedeutung haben, sind seine Lösungsvorschläge eher unpopulär. Marx strebt mit seinem Programm des wissenschaftlichen Sozialismus eine klassenlose Gesellschaft an, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben wird.“
MEDIEN FLIMMERKISTE M Mord und Totschlag Längst ist nicht mehr nur der Sonntag Krimitag und keineswegs wird nur noch am Sonntagabend im Klassiker „Tatort“ gemordet. Nein, Kriminelles ist populär und hat Hochkonjunktur: es wird noch mehr hinterlistig getötet und trickreich ermittelt als plaudernd gekocht und schenkelklopfend gelacht.
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Oscar-Preisträger dreht Film über seine Heimat
Ballhaus, der Franke In diesen Tagen haben mit der Weinlese im unterfränkischen Randersacker die Dreharbeiten für ein Fernsehprojekt von Michael Ballhaus und seiner Schwester Ulla Ballhaus begonnen. Sie werden in einem 45-minütigen Dokumentarfilm für das Bayerische Fernsehen Menschen und Landschaften in Franken, dem Land ihrer Kindheit und Jugend, porträtieren.
E Allein am heutigen Sonntagabend lassen sich neben „Tempelräuber“ (Tatort, ARD, 20.15 Uhr) rund zehn kriminelle TVBeiträge finden. Und im Laufe der Woche gehen Mord und Totschlag munter weiter – von „CSI: NY“ (Vox), über „Das Spinnennetz“ (BR), „Die Kommissarin“ (HR) und „Ihr Auftrag, Pater Castell“ (ZDF) bis zu Halloween bei „Cold Case“ (Kabel 1). Gerne werden in Italien („Donna Leon“) oder in Schweden („Henning Mankell“) Verbrechen aufgedeckt, in der Gerichtsmedizin geschnüffelt und beim Psychologen über die Schulter geguckt. Wem jetzt noch nicht schon ganz schummrig vor Augen geworden ist, dem sei am Montag, 20.15 Uhr, ZDF, ein Blick in „Der Tote im Spreewald“ empfohlen. Denn hier spielen zum einen hervorragende Schauspieler mit, Christian Redl als Kommissar Krüger und Nadja Uhl als Witwe Tanja Bartko. Auch die Erzählweise ist außergewöhnlich, denn das Opfer erzählt als Stimme aus dem Off die Geschichte selbst. Viel Spaß beim Gruseln! Ute Eschenbacher
in eigenes kleines Kino in der Scheune – darauf ist Michael Ballhaus besonders stolz. Dort wird bald ein ganz besonderer Film laufen. Denn der weitgereiste Mann ist zurückgekommen an die Plätze seiner Jugend. Zusammen mit seiner Schwester Ulla bewohnt er ein ehemaliges Pfarrhaus tief in den Haßbergen nordwestlich von Bamberg. Und hier startet auch das gemeinsame Filmprojekt, das auch die Liebe zur Heimat beider dokumentieren wird. Ballhaus und Rainer Werner Faßbinder waren einst das Erfolgsteam des deutschen Kinos mit Produktionen wie „Die Ehe der Maria Braun“, siebzehn Filme drehten sie zusammen, dann zerstritten sich die beiden Ausnahmekünstler Ende der siebziger Jahre.
Streit startete Karriere Und in diesem Ende lag der Anfang für die internationale Karriere des Unterfranken. Martin Scorsese („Die Farbe des Geldes“, „Departed – Unter Feinden“), Mike Nichols („Die Waffen der Frauen“), Volker Schlöndorff („Tod eines Handlungsreisenden“), Wolfgang Petersen („Air force one“), Francis Ford Coppola („Dracula“) und viele andere wurden seine Partner für weltweit erfolgreiche Kinofilme. 1987 erhielt er für seine Arbeit an „Nachrichtenfieber“ seine erste von drei Oscar-Nominierungen. Michael
Star-Kameramann Michael Ballhaus mit seiner Schwester Ulla: Gemeinsam leben sie heute in den Haßbergen. Ballhaus konnte sich 2007 als erster Deutscher über den begehrten Preis für sein Lebenswerk freuen, verliehen vom amerikanischen Verband der Kameraleute. Vom großen Kino zog sich Ballhaus vor zwei Jahren zurück, aber er lehrt weiter an deutschen Filmhochschulen. Ein Thema reizt den großen Mann des Kinos besonders: seine Heimat. „Ulla und Michael Ballhaus: unser Franken“ heißt das Projekt nach einer Idee von BR-Fernsehdirektor Dr. Gerhard Fuchs.
Über vier Jahreszeiten hinweg wird ein Fernsehporträt von Ulla und Michael Ballhaus über die Orte ihrer Kindheit entstehen, sie selbst stellen darüber hinaus Menschen aus Franken vor, die die Landschaft und das Lebensgefühl widerspiegeln. Im Wirtshaus, beim Steinmetz, bei der Weinlese, daheim bei Künstlern. Der Film, dessen Dreharbeiten auch die vier Jahreszeiten in Franken dokumentieren, soll voraussichtlich im Herbst 2010 im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt werden. M
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MOBIL
Sonntag, 25. Oktober 2009
SPRIT
Lack & ?
Geschlossen nicht nur schön, sondern auch wintertauglich – der Peugeot 308 CC.
Wissen Sie noch, nach welchen Kriterien Sie die Farbe Ihres Autos ausgesucht haben? Nein? Aber ich! Zumindest habe ich kürzlich eine Studie gelesen, in der es um die Autofarbenlehre ging – mit teils erstaunlichen Ergebnissen. Weiß, so hieß es da, steht für die Suche nach einfachen Strukturen und Reinheit. Offenbar auch der des Gewissens. Warum sonst präsentieren viele Hersteller ihre Öko-Mobile in Blütenweiß? Schwarz wirkt
Peugeot 308 CC HDi 140 trotzt dem ersten Schnee
Echtes Ganzjahres-Cabrio Es war wie verhext: Kaum stand der Peugeot 308 CC HDi 140 zu den ersten Testfahrten bereit, verabschiedete sich nicht nur die Sonne, sondern Regen und Schnee trübten die Freude auf Obenohne-Vergnügen gewaltig.
S
o blieb schließlich lediglich ein Tag, an dem es sich lohnte, das Metall-Klappdach zu öffnen (in 20 Sekunden) und damit den Beweis anzutreten, dass der 308 CC offen ein echter Blickfang ist. Die kühlen Temperaturen machten dann gar nichts mehr aus, weil es bei hochgefahrenen Fenstern und mit Windschott sowie dank der tiefen Sitzposition nahezu zugfrei bleibt, und weil Zweizonen-Klimaautomatik, Sitzheizung und vor allem die Nackenheizung „Airwave“ für Wonnegefühle sorgen. Für 32.900 Euro präsentiert der
308 CC HDi 140 in der PlatinumAusstattung all diese Vorzüge – einschließlich Front-, Seiten- und KopfAirbags, pyrotechnisch ausfahrbarem Überrollbügel, MP3-fähigem Audio-System, Alufelgen und akustischer sowie visueller Einparkhilfe. Die Basis-Ausstattung Tendance ist in Verbindung mit dem 140 PS starken 2,0-l-Turbodiesel gar nicht zu bekommen.
Fünf Sterne Man kann das schlechte Wetter im Test-Zeitraum übrigens auch positiv sehen. So trat der 308 CC den Beweis an, dass er tatsächlich ein Ganzjahresauto ist. Bei geschlossenem Dach ist die Geräuschkulisse innen mit der eines Coupés vergleichbar. Die Verwindungssteifigkeit der Karosserie lässt kaum Wünsche offen und auch der Fahrkomfort ist erstaunlich gut. Der im Vergleich zur Limousine tiefer gelegte 308 CC bleibt auch in Sachen
Fahrverhalten souverän. Und beim Crashtest hat er fünf Sterne erzielt. Gut ist auch, dass das 4,40 Meter lange Cabrio-Coupé ein echter Viersitzer ist, auch wenn es ab 1,70 Meter Körpergröße hinten dann schon eng zugeht. Immerhin lassen sich die hinteren Sitze dank des elektrischen Easy-Entry-Systems recht bequem erklimmen. Auch der Kofferraum ist mit 403 Litern bei geschlossenem Dach (offen 226 Liter) groß genug. Der bekannte 2,0-l-Turbodiesel erfüllt die Euro-5-Norm und ist mit seinen 140 PS und dem bulligen maximalen Drehmoment von 320 Nm für den 308 CC wie maßgeschneidert. Die Fahrleistungen (10,8 Sekunden, 208 km/h) können sich sehen lassen – der Kraftstoffverbrauch leider nicht. Die vom Werk versprochenen 5,9 Liter verfehlten wir um einiges. Trotz des einen oder anderen schnellen Autobahnkilometers empfanden wir im Schnitt 7,8 Liter als zu viel. M Hans Bär
M Urteil: Bei Wildunfall zahlt nur Teilkasko Bei der Buchung eines Mietwagens achten Autofahrer besser darauf, dass im Vertrag eine Teilkaskoversicherung inbegriffen ist. Ansonsten zahlen sie nach einem Wildunfall für die Schäden am Wagen aus eigener Tasche. Darauf weist der ADAC hin. Weder die Kfz-Haftpflicht des Mietwagens noch die Privathaftpflicht des Fahrers kämen für die Regulierung eines Wildunfallschadens auf. Alternativ kann im Vertrag auch eine „Haftungsfreistellung im Umfang einer Teilkaskoversicherung“ vermerkt sein. Zwar könne sich der Mietwagenpreis in beiden Fällen etwas verteuern. Die möglichen Kosten eines Wildunfalls gegengerechnet, lohnt sich der Aufschlag dem ADAC zufolge jedoch allemal.
staatstragend und lässt kleine Autos größer erscheinen. Gelb, so die Studie, bevorzugen sportliche Draufgänger. Rot steht für „impulsiv, lebensfroh, extrovertiert“ – angeblich nicht nur im Ferrari, sondern auch im VW Polo. Grün dagegen? Weniger Kontrast als auf der Ampel. Rustikale Natürlichkeit, Unkompliziertheit und ein heiteres Wesen haben die Psychologen hier ausgemacht. Und Braun, das als Autofarbe angeblich stark im Kommen ist, symbolisiert Erdverbundenheit und Rückbesinnung auf traditionelle Werte wie die Familie. Wissen Sie jetzt wieder, warum Sie die Farbe Ihres Autos gewählt haben? Ihre war noch gar nicht dabei? Sie fahren eine Variation von Silber, seit Jahren der absolute Renner? Dann, da sind die Psychologen sicher, geht es Ihnen um zeitlose Wertigkeit, edles Design, selbstbewussten Auftritt. Oder aber, wie mein Schwiegervater sagt: „Auf Silbergrau sieht man den Schmutz nicht so. Da muss ich nicht so oft in die Wachstraße.“ Stefan Schreibelmayer
MOBIL
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Medien spielen mit Modellbau-Effekt
Ganz große Mini-Welt Es ist eine TV-Werbung, die fasziniert. Nicht weil die Botschaft der Telekom so überzeugend wäre oder das Produkt ein Knüller, sondern: die Machart ist spektakulär. Mini-Menschen wuseln durch Berlin – eine Modelllandschaft? Nein! Die Zaubertechnik hinter dem Spot heißt Tilt-Shift.
I
n Zeitraffer bewegen sich Straßenbahnen, Autos und Menschenmassen durch die Innenstadt. Dazu trällert die australische Popsängerin Lisa Mitchell ganz emotional „Neopolitan Dreams“. Und am Ende des 90-Sekunden-Spots zappeln Konzertgänger wie Plastikmännchen zur Musik. „Ich frage mich, wie die das gemacht haben“, rätselt ein Nutzer auf YouTube. Wurde die Metropole originalgetreu nachgebildet? Nein. „Der Spot wurde mit dem Tilt-Shift-Verfahren gedreht“, sagt Julius Lipsky von der Werbeagentur Philipp und Keuntje in Hamburg. Und so funktioniert’s: „Wir haben zwei Fotokameras mit einem Tilt-Shift-Objektiv nebeneinander gestellt. Die lassen jedes Foto
so aussehen, als wäre es oben und unten unscharf. Jede Kamera macht vier Bilder pro Sekunde, beide zusammen schießen also acht Bilder. In einer Zeitraffer abgespielt, ergeben sich dann 20 Bilder pro Sekunde“, erklärt Lipsky. Doch ein normaler Film hat 24 Bilder pro Sekunde, das
Bayreuth als Modell – der Photoshop macht’s möglich. Foto: Lammel, Bearbeitung: Reichstein
sind wir so gewohnt. Und so ergibt sich ein bisschen der Effekt, den wir von Knetmasse-Filmen kennen. Es ruckelt etwas, die Szene wirkt plastisch und ganz nah. Als ob man eine Modelleisenbahn von oben betrachtet. Gedreht wurde übrigens alles in Deutschland: „An fünf Drehtagen
waren wir in Berlin, Frankfurt und einem Bergdorf im Harz.“ Der Spot läuft auf allen Kanälen, eine RiesenKampagne, mit der Aussage: „Große Veränderungen fangen im Kleinen an.“ Der „Sonntag in Franken“ hat diese Technik mal getestet, mit Bayreuth-Motiven. M Felix Reichstein
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LEBEN
Foto: Lammel
Architektur in Bayreuth
Die Hingucker-Bank B
ayreuth, Stadt der Kultur und selbsternannte Weltstadt auf Zeit, ist mit herausragender moderner Architektur nicht eben reichlich gesegnet. Leider ...
An den Architekten wird’s nicht liegen. Sie würden ja, wenn sie nur dürften. Aber die Auftraggeber wollen leider allzu oft nicht klotzen. Warum auch immer. Umso erfreulicher ist es, dass die VR-Bank in Bay-
reuth nun ein selbstbewusstes bauliches Zeichen gesetzt hat. Der Bayreuther Architekt Hans-Jörg Horstmann hat den mit viel Glas und Stahl ausstaffierten Neubau am Luitpoldplatz geschaffen. Ein Bau, der
auch bei Nacht und von außen viel her macht. Wie es im Innern des gestern eingeweihten Baus aussieht, kann man heute erkunden. Von 13 bis 17 Uhr ist Tag der offenen Tür. M
HOROSKOP
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Widder 21. März bis 20. April Wer mit dem Feuer hantiert, muss auch die Hitze vertragen können! Diese Weisheit sollten Sie sich zu Herzen nehmen, wenn es wieder einmal brenzlig für Sie wird. Beziehen Sie die kritischen Worte ruhig auf Ihr eigenes Verhalten, denn man möchte Ihnen damit nur einen guten Ratschlag geben. Ob Sie es allerdings umsetzen, wird Ihre ganz eigene Entscheidung bleiben. Hören Sie mehr auf Ihr Bauchgefühl!
Stier 21. April bis 20. Mai Ihre Gefühle haben Ihnen bisher immer den richtigen Weg gewiesen. Doch jetzt sind Sie an einem Punkt angelangt, an dem Sie sich für eine andere Strategie entscheiden müssen. Hören Sie also ganz genau in sich hinein und fragen Sie sich, wohin Sie diese Linie eigentlich führen soll. Wenn Sie sich über die weiteren Schritte klar sind, sollte es kein Zögern mehr geben. Die Zeit wird Ihnen helfen, nur Mut!
Zwillinge 21. Mai bis 21. Juni Nur wer Sie wirklich gut kennt weiß, dass diese Situation in Ihnen entweder Begeisterung oder Ablehnung wecken wird. Nehmen Sie also ruhig die Unterstützung von den Personen an, denen Sie voll vertrauen können. Sicher werden die Meinungen auseinandergehen, aber es gibt für alles eine Lösung. Versuchen Sie vor allem, die negativen Dinge von sich fernzuhalten, dann läuft bald alles etwas leichter.
Krebs 22. Juni bis 22. Juli Sie suchen nach neuen Wegen, werden sich aber bei dem großen Überangebot schnell verzetteln. Vertrauen Sie daher mehr auf die Dinge, die Sie bisher erreicht haben und versuchen Sie, einiges davon zu wiederholen. Allerdings sollten Sie um stressige Situationen einen großen Bogen machen, denn das würde Sie in Ihrem Denken und Handeln nur aufhalten. Behalten Sie Ihre guten Vorsätze immer im Auge!
Löwe 23. Juli bis 23. August Umgeben Sie sich mehr mit ausgeglichenen Menschen, dann kommen auch Ihre eigenen Gedanken wieder zur Ruhe. Trotzdem können Sie sich weiter für die Dinge engagieren und damit auch Ihrem gewünschten Weg treu bleiben. Nur ganz allein werden Sie nicht viel erreichen, deshalb wäre es besser, Sie würden die passenden Mitstreiter suchen und auch finden. Gemeinsam sind Sie stark!
Jungfrau 24. August bis 23. September Bisher haben Sie viel an Energie investiert und sind sich auch sicher, etwas Bedeutendes geleistet zu haben. Doch auf diesem hohen Level werden Sie nicht mehr lange agieren können, deshalb sollten Sie nach neuen Wegen suchen. Diese müssen nicht immer zu einem direkten Ziel führen, können aber auch das gewünschte Ergebnis bringen. Probieren Sie etwas aus und entscheiden Sie sich dann. Nur zu!
Waage 24. September bis 23. Oktober Mit positivem Denken gewinnen Sie viel, aber nicht alles! Sie müssen mehr an sich selbst und Ihre Stärken glauben. Vieles kann auch ganz spontan heraus erledigt werden und muss nicht lange geplant sein. Wenn dabei etwas schiefgehen sollte, gibt es immer noch einen zweiten Versuch. Gehen Sie mehr aus sich heraus, gerade wenn es um Kleinigkeiten geht. Sie können nur gewinnen. Kopf hoch!
Skorpion 24. Oktober bis 22. November Halten Sie Ihr Mitteilungsbedürfnis unter Kontrolle und lassen wirklich nur die engsten Freunde an Ihren Gedanken teilhaben. Damit haben Sie dann auch die Gewähr, dass nichts von Ihren neuen Plänen an die Öffentlichkeit gerät. Wenn alles unter Dach und Fach ist, dürfen Sie es dann natürlich allen anderen mitteilen. Bis dahin sollten Sie einfach nur die Vorfreude genießen und sich eine schöne Zeit machen!
Schütze 23. November bis 21. Dezember Sie nutzen jede Chance, sich von Einschränkungen und einem gewissen Mittelmaß zu befreien. Doch nicht immer werden Sie diese Linie einhalten können, denn die Zeiten werden sich ändern. Bleiben Sie deshalb stets offen für neue Inspirationen und Vorschläge, dann könnte sich damit sicher etwas Neues entwickeln. Ihre Stärke ist eher der Spurt als der Dauerlauf, doch sollten Sie es damit nicht übertreiben.
Steinbock 22. Dezember bis 20. Januar Trainieren Sie weiter an Ihrer Ausdauer, denn gerade die wird Ihnen in der nächsten Zeit hilfreich unter die Arme greifen. Es hat sich auch schon oft ausgezahlt, bei bestimmten Themen einen längeren Atem zu haben und dann im geeigneten Moment zuzuschlagen. Das sollte natürlich nicht wörtlich gemeint sein, aber Sie werden schon spüren, wann die Zeit reif ist für neue Taten. Nutzen Sie also Ihre Chance!
Wassermann 21. Januar bis 19. Februar Sie zeigen Ihren Führungswillen und setzen Dinge in Gang, die bisher nicht auf Ihrem Plan standen. So werden Sie es schaffen, Ihren Blick auch auf die Ziele zu richten, die eigentlich unerreichbar schienen. Doch sollten Sie gerade in solchen Situationen immer mit gewissen Hindernissen rechnen, die es Ihnen nicht einfacher machen werden. Vergessen Sie bei all dem Trubel aber nicht die Gefühle. Es lohnt sich!
Fische 20. Februar bis 20. März Vorsichtige Schritte und ein gewisses Maß an Vernunft sind im Augenblick die Dinge, die Sie nur am Rande interessieren. Diese Woche soll wild und aufregend werden, denn in Ihren Augen ist zurzeit alles machbar. Folgen Sie Ihren Ideen, aber die Realität könnte Sie schneller einholen, als Sie denken. Lassen Sie sich Ihren Frust nicht zu sehr anmerken, denn das könnte Ihnen als Schwäche ausgelegt werden!
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LEBEN
M Sonntagslyrik (III)
Das kleine Seidarap
Von Michaela Rödel, Mistelbach Kennst Du das kleine Seidarap? Geh'n kann es nicht den Berg hinab, Nein, bei Aldi wirst Du es nie finden, auch nicht bei Norma, im Regal ganz hinten. Entdecken kannst Du's nur für Dich, allein, zu zweit oder vielleicht zu dritt. Es Dir zu schaffen, dauert eine Zeit. Behalten kannst Du's dafür 'ne Ewigkeit. Das Seidarap, weißt Du es schon,
ist frei von allerlei Spott und Hohn. Es lebt sich hier ganz fabelhaft, so frei, dass Du leicht alles schaffst. Na, hat nun das Seidarap Dich überzeugt, sodass Du es gar nicht bereust Dich darauf einzulassen, einfach so? Dann spitz die Ohren und hör' zu: Das Seidarap, rückwärts sich liest geschwind, sogar für jedes Grundschulkind. Und eh Du Dichs alsbald versiehst, bist Du im eig'nen PARADIES...
M Gedichte gesucht Von Michaela Rödel aus Mistelbach stammt unser heutiges Sonntagsgedicht. Foto: Lammel
Reimen Sie mit! Haben Sie schon mal? Oder wollten Sie schon immer? Gedichte schreiben macht Spaß. Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Arbeiten einschicken.
Die besten Gedichte werden im „Sonntag in Franken“ veröffentlicht. Also, nicht lange warten, mailen! Und zwar an die folgende Adresse: redaktion@sonntag-infranken.de
GESUNDHEIT
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Wodurch unterscheidet sich der systolische vom diastolischen Blutdruckwert? Was versteht man unter einer Gastroenteritis? Was will mir der Beipackzettel über Arzneimittel sagen? Ob in der Arztpraxis, im Krankenhaus oder im Internet: Überall stolpert man über medizinische, für den Laien oft unverständliche Formulierungen.
Patienten-Ratgeber:
Verstehen Sie Arzt?
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Hormonpräparaten ergänzt. Eine Liste mit Normbereichen für wichtige Blutwerte verschafft einen schnellen Überblick. Und dem richtigen Lesen von Beipackzetteln widmet die Autorin ein ganzes Kapitel. Das Lexikon bietet damit eine umfassende Orientierungshilfe vor und nach dem Arztbesuch. Das Buch gibt es für 9,90 Euro in vielen Apotheken. M
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Foto: dpa
as neue Lexikon „Verstehen Sie Arzt?“ erklärt Patienten die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Medizin und Pharmazie. Mehr als 1.300 Fachausdrücke und Abkürzungen hat die Autorin und Apothekerin Elke Wolf dafür zusammengetragen und verständlich übersetzt. Sie gibt zudem einen kleinen Einblick in Diagnosen und Hintergründe von Erkrankungen und Behandlungsmethoden. Die Erklärungen werden von Sonderseiten beispielsweise zu Arzneimittel-Gruppen wie Allergie- oder
Elke Wolf, „Verstehen Sie Arzt?“, GOVI-Verlag, 96 Seiten, 9,90 Euro (D), ISBN: 978-3-7741-1108-0, PZN: 5454993.
Grippewelle
Wem Experten die Impfung empfehlen Auch wenn sich Erleichterung breit gemacht hat, weil die Schweinegrippe zumeist einen milden Verlauf nimmt – Infektionsexperten empfehlen die Impfung für möglichst viele Menschen.
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er sich selbst schützt, bremst auch die Pandemie, denn wer nicht krank wird, kann die Erreger auch nicht weitergeben. Da der Impfstoff aber nicht für alle reicht, gilt die Empfehlung für zumindest drei Gruppen: Menschen mit besonderem gesund-
heitlichem Risiko, Schwangere und Schlüsselpersonal. Darunter werden Beschäftigte in Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr und ähnlichen Berufsgruppen verstanden. Chronische Erkrankungen der Atemwege oder des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes, starkes Übergewicht, Störungen des Immunsystems (z. B. AIDS, Leukämie) und Schwangerschaft gelten als erhöhte Risiken. Trotz allem Für und Wider: Letztlich schützt eine Impfung Allerdings: Einen hundertpro- vor den Risiken einer Krankheit. Foto: dpa zentigen Schutz bieten Grippeimpfungen nicht. Das gilt wahrVon der Impfung gegen die kannt. Bei älteren Menschen ist scheinlich auch für die Schwei- saisonale Influenza sind Schutz- der Erfolg geringer und wohl negrippe. raten von 70 bis 80 Prozent be- auch bei Kindern. M
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GESUNDHEIT
Haben Sie Rückenschmerzen? Dann gehen Sie doch mal zum Zahnarzt – kann sein, dass der Ihnen helfen kann. Denn der komplexe Organismus Mensch sendet mitunter Signale, die nicht einfach zu deuten sind. Die Integrative Medizin widmet sich der Aufgabe, diese Signale zu verstehen.
Rückenschmerzen – ab zum Zahnarzt? Wer zum Arzt geht, hat meist für sein Leiden auch schon eine plausible Erklärung. Doch manchmal ist der Fall nicht so eindeutig wie die Prellung nach einem Fahrradsturz. Neue Wege bei Diagnostik und Behandlung geht die sogenannte Integrative Medizin – mit erstaunlichen Erkenntnissen.
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llergien als Ursache für Rheumabeschwerden, ein beschädigter Zahn als Grund für Schmerzen im Arm, Rückenschmerzen wegen einer Zahnspange – Dr. Thomas Greßmann hat so manch bemerkenswerten Fall zu Gesicht bekommen in den vergangenen 20 Jahren. Und
nicht selten konnte der Neudrossenfelder Zahnarzt oder ein ärztlicher Kollege helfen – dank des Vereins für Integrative Medizin e. V. Die in diesem Zusammenschluss organisierten Ärzte sind gleich gesinnte Mediziner aus verschiedenen Fachbereichen die auch für alternative Verfahren aus der Naturheilkunde offen sind. Den menschlichen Organismus als Ganzes zu sehen und Ursachen über den jeweiligen Fachbereich hinaus zu erkennen – das ist das Prinzip der Integrativen Medizin. Denn der komplexe Organismus Mensch beschränkt sich nicht auf Fachbereiche. Nicht selten, weiß Dr. Greßmann aus eigener Praxis zu berichten, sind beispielsweise Zähne und Kiefer Ursache für Rückenbeschwerden oder Kopfschmerzen. „An jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch.“ Oder,
etwas konkreter formuliert, das Gebiss beeinflusst die Statik und Bio-Mechanik des gesamten Körpers, über die Kiefergelenke von oben. So muss die Wirbelsäule etwa Fehlbisslagen, die beispielsweise durch ungenau eingepassten Zahnersatz entstehen, über eine Verbiegung oder Verdrehung ausgleichen. Das Ergebnis: Rückenschmerzen. Um solche Diagnosen stellen zu können, müssen Mediziner allerdings über den Tellerrand hinausblicken – denn der Patient geht mit Rückenschmerzen zum Orthopäden und nicht etwa zum Zahnarzt. Auch sind moderne und ganzheitliche Diagnosemethoden vonnöten, um solch komplexe Zusammenhänge zu erkennen. Durch ausführliche
M Der Verein Im Verein für Integrative Medizin e. V. (VIM) treffen sich seit 1999 Ärzte, Wissenschaftler und medizinische Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen. Ziel ist es, durch Zusammenarbeit die ärztliche Betreuung für den Patienten möglichst effektiv zu gestalten. Im Fokus stehen nicht nur einzelne Körperregionen, sondern immer der Mensch als Ganzes. Derzeit sind im VIM 15 Arztpraxen aus zahlreichen medizinischen Fachbereichen zusammengeschlossen. Info: www.vim-ev.de
Gespräche und Untersuchungen wird der Patient mit seinem individuellen Umfeld wahrgenommen. Dabei werden nach schulmedizinischen Methoden unterstützend auch naturheilkundliche Diagnosemethoden herangezogen. M
M Integrative Medizin Integrative Medizin ist die Kombination moderner Schulmedizin, klassischer Naturheilverfahren und traditioneller chinesischer Medizin. Integrative Medizin heißt auch, dass Ärzte und Patienten eng zusammenarbeiten. Und nicht zuletzt bedeutet Integrative Medizin auch, dass sich Ärzte und Therapeuten in vielen Fällen fachübergreifend über Patienten austauschen, um optimal abgestimmte Behandlungsmethoden anzuwenden und unnötige Kosten einzusparen, die zum Beispiel durch Doppeluntersuchungen entstehen können.
LEBEN
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40 Jahre Aufklärung in der Bravo:
Happy birthday, Dr. Sommer! Vieles, fast alles hat sich in den letzten 40 Jahren verändert. Die Schminkgewohnheiten der Mädchen, Mode, Frisuren, Tänze, der Name der Boygroups. Nur eines ist in Sachen Jugendkultur (fast) gleich geblieben: Dr. Sommer ist noch immer DIE Instanz in Sachen Aufklärung. Dr. Sommer? Dahinter verbirgt sich die Aufklärungsrubrik der Zeitschrift Bravo. Und die feiert in diesen Tagen Geburtstag.
W
ird man vom Küssen schwanger?“ – „Ja, die Frage kommt auch immer wieder“, sagt Marthe Kniep. Die Diplom-Pädagogin leitet das „Dr.-Sommer“-Team der Jugendzeitschrift Bravo. Vor 40 Jahren erschien die Aufklärungs-Rubrik zum ersten Mal. Damals noch der Schrecken vieler Eltern und Jugendschützer, ist „Dr. Sommer“ inzwischen eine Instanz und als Aufklärer der Nation 80 Prozent aller Deutschen ein Begriff. Nach wie vor wenden sich Woche für Woche Hunderte Jugendliche mit Fragen zu Sex und Beziehung an das vierköpfige Team. Das Interesse erwacht mit oder kurz vor der Pubertät, die heute bei
M Dr. Sommer ♥ Deine Erste Liebe: Was los ist, wenn's kribbelt! ♥ Liebe & Beziehung: Die 10 wichtigsten Regeln! ♥ Beziehungscheck: Schluss machen oder neu anfangen? ♥ Die ultimativen Sperma-Facts! ♥ Quiz: Sex-Checker oder NixBlicker? Find's raus! (Überschriften aus der Rubrik Dr. Sommer unter www.bravo.de)
den Jugendlichen allerdings etwa ein Jahr früher beginnt als vor 40 Jahren. Hieß es 1970: „Ich habe ihr das erste Erlebnis versprochen“, heißt es heute etwas direkter: „Zum Geburtstag wünscht er sich Sex.“ Jedes Jahr kommt ein neuer Leserjahrgang, beginnt die Aufklärungsarbeit von vorn. Ob Aknepickel oder ein vermeintlich zu kleines Glied – jede Mail, jeder Brief wird individuell beantwortet, sofern ein Absender vorhanden ist, versichert Kniep.
Zweimal auf dem Index Im Oktober 1969, Heft 43, als der Arzt Martin Goldstein begann, unter dem Pseudonym Dr. Jochen Sommer unsicheren Teenies durch die Pubertät zu helfen, war die Aufregung noch groß. Zweimal stand die „Bravo“ 1972 auf dem Index. Als Goldstein die Selbstbefriedi-
schauen können. Im Detail fehlt ganz viel Wissen“, sagt Kniep. Und nach wie vor herrscht in der Pubertät sehr viel Scham. Aus früher Hunderten von Briefen sind heute 500 E-Mails pro Woche geworden, plus noch etwa 50 Briefe und unzählige Anrufe in den drei wöchentlichen Telefonsprechstunden. Der Erfolg der Rubrik besteht damals wie heute im Einfühlungsvermögen und darin, den Fragestellern „den Rücken zu stärken“ gegen die Ansprüche ihrer Umwelt. „Was möchtest du denn?“, lautet die Gegenfrage. Und: „Hör auf Dein Bauchgefühl!“ Der Mann, der der erste „Doktor Sommer“ war, ist heute über 80 und lebt bei Düsseldorf. Seine traurige Geschichte: Der Ur-Aufklärer Martin Goldstein hatte selbst keine Jugend, die den Namen verdient. Wegen seines jüdischen Vaters wurde er von den Nazis verfolgt. „Ich hatte Angst vor der Er ist der Vater aller Dr. Sommers: Gestapo, nicht Dr. Martin Goldstein schrieb vor 40 Jahvor dem Geren in der Jugendzeitschrift Bravo die schlechtsverersten Aufklärungsstücke. Foto: dpa kehr“, hat er einmal gesagt. gung enttabuisierte, befanden die Der Vater wurde ins KZ deportiert, staatlichen Jugendschützer: „Die die evangelische Mutter schaffte es, Geschlechtsreife allein berechtigt Martin aus einem Zwangsarbeiternoch nicht zur Inbetriebnahme der lager zu holen. Seinen ersten Sex Geschlechtsorgane.“ mit einer Frau hatte Goldstein weit Das Image des Schmuddeligen nach dem Dritten Reich – mit 27. und sexuell Anrüchigen haftet noch Als er 1969 schließlich begann in vielen Köpfen, doch allmählich unverklemmt über Sexualität zu kamen auch viele Experten zu dem schreiben, gingen Tausende Briefe Schluss, dass es sich bei dem Rat- in der „Bravo“-Redaktion ein. Ein geber aus München eigentlich um Team begann sie nach seinen Vorseriöse und professionelle Jugend- gaben zu beantworten. Wichtig sei beratung handelt. ihm damals gewesen, zwischen den Wenn das Team die Fragen der Zeilen zu lesen: Was weiß der BrieTeenager heute mit früher ver- feschreiber schon, und woher? gleicht, hat sich trotz der „sexuel- Braucht er Bestätigung, Trost oder len Revolution“ nicht so viel geän- Information? Inzwischen gibt jeder dert: „Man darf nicht denken, die sechste Deutsche zu, Dr. Sommer Jugendlichen wissen alles, nur weil habe zu seiner Aufklärung beigesie sich heute im Internet alles an- tragen. M
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LEBEN
Umfrage
Feiner Wein Die Winzer freuen sich in diesem Herbst über die teils hervorragende Qualität der Trauben, müssen jedoch bei der Erntemenge deutliche Einbußen hinnehmen.
E
ine erfreuliche Bilanz zieht der fränkische Weinexperte Hermann Mengler: „Wir haben ein langsames Wachstum gehabt. Wir haben ausreichend Niederschläge immer zum richtigen Zeitpunkt gehabt. Es war relativ warm, aber nicht zu hitzig.“ Die Weingüter in Franken ernteten „kerngesundes Traubenmaterial“ mit einer „guten stabilen Säure“. Die Winzer in Württemberg und aus dem Badischen erwarten erneut einen hervorragenden Weinjahrgang. „Dieser Jahrgang wird dem Jahrhundertjahrgang 2003 qualitativ folgen“, sagt der württembergische Weinbaupräsident Hermann Hohl. Die idealen Wetterbedingungen mit sonnigem Spätherbst und nächtlicher Kälte, die vor allem die Aromareife verstärken, hätten den Trauben den letzten Schliff gegeben. Bei der Menge erwartet Hohl einen Rückgang von bis zu 20 Prozent. Auch die badischen Winzer sind äu-
Klasse statt Masse: Die deutsche Weinernte 2009. Fotos: dpa
ßerst zufrieden. „Der Jahrgang ist traumhaft“, wirbt Weinbaupräsident Gerhard Hurst. „Wir haben gesunde Trauben, es war eine unkomplizierte Lese.“ Die Rheingauer Winzer dürfen auf eine gute, aber nicht besonders ertragreiche Lese hoffen. „Die Qualitäten, die geerntet wurden, sind sehr sehr gut“, berichtet der Geschäftsführer des Weinbauverbandes, Ha-
rald Sperling. „Wir können uns auf einen sehr guten Jahrgang freuen und hoffen, dass das auch preislich honoriert wird.“ Der Geschäftsführer der Bergsträßer Winzer eG Otto Guthier sieht „einen außerordentlich guten Jahrgang“ und „eine hervorragende Qualität“ kommen. Gewinner seien die Verbraucher: „Sie bekommen Spätlesequalität zu günstigen Preisen.“
„Das werden fruchtbetonte typische Riesling-Weine, die durch die gute Reife ein tolles Aroma haben“, sagt der Vorsitzende des MoselweinVereins, Adolf Schmitt, über die wichtigste Rebsorte seiner Region. Grund dafür sind die guten klimatischen Bedingungen in diesem Jahr. An der Nahe in Rheinland-Pfalz konnten die Winzer in diesem Jahr bei einem „bilderbuchmäßigen Wetter“ mit der Lese beginnen, sagt Udo Bamberger, Oenologe am Staatsweingut in Bad Kreuznach. In den mit Riesling und Spätburgunder bepflanzten Weinbergen hingen viele Trauben noch am Rebstock. Auch die Winzer in der Pfalz müssen in diesem Jahr mit weniger Most auskommen als im Vorjahr, da das Wetter während der Blüte nicht optimal war. Durch den eher trockenen Spätsommer seien die Beeren zusätzlich nicht so dick, sagt Weinbaupräsident Edwin Schrank. Es seien „exorbitante Mostgewichte“ gemessen worden. Die Winzer an Saale und Unstrut sind zufrieden: „Die Mostgewichte sind im Durchschnitt zehn Prozent höher als im vergangenen Jahr“, sagt der Geschäftsführer der Winzervereinigung, Gerald Lange. M www.deutscheweine.de
M Hätten Sie’s gewusst?
M Deutsche Weinbaugebiete
Die Oechsle-Grade geben Auskunft über die Inhaltsstoffe des Weinmostes und damit über seine Qualität. Sie beziffern das sogenannte Mostgewicht, das vor allem vom Zucker im Most bestimmt wird. Den bilden die Beeren beim Reifen; später ist der Zucker beim Gären für den künftigen Alkoholgehalt des Weines von entscheidender Bedeutung. Aber auch andere Inhaltsstoffe wie Säuren und Mineralien tragen zum Mostgewicht bei.
Deutscher Wein wächst in 13 An- baugebieten. Hier die Regionen und ihre Anbauflächen: Ahr: 558 Hektar (ha), vor allem Rotweine Baden: 15.906 ha, wichtigstes Anbaugebiet für Spätburgunder Franken: 6.063 ha, viel Müller-Thurgau und andere Weißweine Hessische Bergstraße: 439 ha, kleinstes Gebiet Mittelrhein: 461 ha, oft arbeitsaufwendige Steillagen Mosel: 9.034 ha, überwiegend Riesling, viele Steillagen Nahe: 4.155 ha, vor allem Riesling, aber auch Müller-Thurgau Pfalz: 23.461 ha, Riesling und Dornfelder am wichtigsten Rheingau: 3.125 ha, vor allem Riesling und etwas Spätburgunder Rheinhessen: 26.444 ha, größtes Anbaugebiet Deutschlands Saale-Unstrut: 685 ha, Hauptsorte Müller-Thurgau Sachsen: 462 ha, vor allem Müller-Thurgau und Riesling Württemberg: 11.511 ha, rund 70 Prozent Rotweine
Der Name geht auf den Goldschmied Ferdinand Oechsle (1774–1852) zurück. Er gilt als Erfinder der Mostwaage, mit der die Dichte des Mostes bestimmt werden kann. Oechsle ist vor allem die Verbreitung und Fortentwicklung des Messinstrumentes zu verdanken. Inzwischen werden Oechsle-Grade meist mit einem Refraktometer gemessen. Dabei wird die Dichte einer Flüssigkeit anhand der Brechung des Lichts ermittelt.
REISE
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Mit rund 2,1 Millionen Einwohnern ist Vancouver die drittgrößte Stadt Kanadas – und eine der attraktivsten obendrein. Fotos: Tourism British Columbia/dpa/tmn
Vancouver in Kanada
Großstadt-Glücksgefühle Vancouver ist die Großstadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. So sieht das jedenfalls das britische Wirtschaftsmagazin „Economist“, das Städte nach der Sicherheitslage, ihren Freizeit- und Kulturangeboten, der Leistungsfähigkeit der Kommunikationsnetze und der Verkehrssituation beurteilt hat. Die kanadische Hafenstadt bekam dabei 98 von 100 Punkten.
D
och was macht abseits solcher Zahlenspiele den Reiz Vancouvers aus? Und wie sehen das die Vancouverites selbst kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele im Februar
2010? „Im Großraum Vancouver kann man morgens Skifahren und nachmittags zum Segeln gehen und ist rechtzeitig wieder zurück, um das Nachtleben in der Innenstadt zu genießen“ – so zitiert der ausgewanderte Deutsche Manfred Scholermann einen häufig zu hörenden Spruch.
Golfen, Fliegen, Tauchen Und der Satz stimmt auch, wenn man Skifahren und Segeln ersetzt durch Golfen, Mountainbiking, Gleitschirmfliegen, Bergsteigen, Klettern, Rudern, Kajakfahren, Angeln oder Tauchen. Keine Frage: Ihrer Lage zwischen dem waldreichen Küstengebirge der Coast Mountains, dem Frazer River und der Strait of Georgia, die Vancouver mit dem Pazifik verbin-
det, verdankt die Stadt ein Angebot an Frischluftaktivitäten, das weltweit schwer zu schlagen ist. Manfred Scholermann, der in den 60er Jahren nach Kanada kam, ist heute Chef eines Unternehmens, das in und um Vancouver Tagestouren organisiert. Im Angebot sind Whale Watching und Grizzly-Gucken, Wanderungen in den inzwischen geschützten Resten des ursprünglichen Küstenregenwaldes oder Rundgänge durch den Großstadt-Dschungel in Chinatown und dem Markt auf Granville Island. Heute zieht es Scholermann und seine Begleiter in den Stanley Park, der nur einen kurzen Fußmarsch von den Einkaufsstraßen in Downtown entfernt ist. Auf einer Halbinsel zwischen English Bay und Burrard Inlet gelegen, ist er mit 400 Hektar einer der größten Stadt-
parks Nordamerikas. Ein neun Kilometer langer Rundweg für Radfahrer, Skater und Fußgänger führt am Wasser um den Park herum – vorbei an Felsen und Stränden, die unromantische Namen tragen wie Second Beach und Third Beach, zweiter und dritter Strand. Das warme Wetter hat noch einige Sonnenanbeter ans Wasser gelockt. Mit ihren dunklen Designerbrillen liegen sie dort im grauen Sand und schauen aufs Meer, angelehnt an angeschwemmte, vom Salzwasser gebleichte Baumstämme. Sie leuchten weiß in der Sonne und dienen – in Reih und Glied geordnet – nun als eine Art Strandkorbersatz. Ins klare Wasser geht jedoch kaum einer – es ist das ganze Jahr hindurch für die meisten zu kalt. (Fortsetzung auf Seite 35)
M Flüge, Pass
M Klima, Reisezeit, Geld
Flüge von Frankfurt/Main nach Vancouver: Air Canada und Lufthansa. In den Sommermonaten gibt es auch Direktverbindungen mit Condor, Air Transat (auch ab München) und Air Berlin (ab Düsseldorf). Ein Flug dauert etwa zehneinhalb Stunden. Deutsche benötigen ein Visum. Es wird bei der Einreise erteilt. Der Pass muss bei der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Beste Reisezeit: Sommer. Durchschnittliche Tageshöchstwerte (Juni–September) 19 bis 22 Grad Celsius. Zeitverschiebung: Die Zeit in Deutschland minus neun Stunden. Geld: Ein Euro entspricht etwa 1,53 Kanadischen Dollar (Stand: Oktober 2009). Gängige Kreditkarten werden fast überall akzeptiert. An Geldautomaten kann mit EC-Karten Geld abgehoben werden.
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REISE
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Tiefschnee und mehr: In Kanada gibt’s olympische Glücksgefühle für jedermann. (Fortsetzung von Seite 34) Der Wald des Parks lässt erahnen, was neben Gold und Pelzen vor rund 150 Jahren die ersten fremden Siedler in die Gegend lockte: riesenhafte Bäume, die wie hölzerne Mondraketen in den Himmel ragen. Da gibt es Sitka-Fichten, deren Stämme bei Wuchshöhen von 50 bis 70 Metern fünf Meter Durchmesser erreichen können, die Hemlocktannen, die ebenfalls 70 Meter schaffen können, und Douglasien – die weltgrößte maß einst 133 Meter. Sie alle sind nicht weniger beeindruckend als die grünblau schimmernden Glas-Stahl-Fassaden der Wolkenkratzerkette am Ufer von Coal Harbour und False Creek. Ein Outdoor-Fan ist auch Thomas
Ein Paradies auch für Mountainbiker: Vancouver und Umgebung.
Haas. Der im Schwarzwald aufgewachsene 41-Jährige lebt seit 1995 in Vancouver. „Und das sehr gerne“, sagt er. Lange gezögert habe er nicht, als das Angebot kam, hier zu arbeiten. „Ich habe eine Freundin angerufen. Die sagte, Vancouver ist eine junge Stadt mit viel Natur und Sportmöglichkeiten. Einen Monat später war ich hier.“ Inzwischen ist er mit einer Einheimischen verheiratet und selbstständig. Seine Patisserie in einem Industriegebiet in North-Vancouver platzt an den Wochenenden aus allen Nähten. Schlank halte er sich mit Bergläufen, sagt Thomas Haas. Dann holt er eine Urkunde hervor: für das Siegerteam des jährlichen Bergrennens auf den 1221 Meter hohen Grouse Mountain. Den „Grouse Grind Trail“ auf einen der drei Hausberge der Stadt – 853 Höhenmeter auf einer Strecke von 2,9 Kilometern – schafften er und seine Mitarbeiter in knapp 35 Minuten. Untrainierte sollten anderthalb bis zwei Stunden für den steilen Bergpfad einkalkulieren. Die Aussichtsterrasse der Seilbahnstation – für den Rückweg! – entschädigt dann an klaren Tagen mit dem besten Blick auf Vancouver für den schweißtreibenden Anstieg. Unten, hinter den Hochhäusern, liegen die Sportarenen Vancouvers: das überdachte „BC Place Stadi-
um“ mit 60.000 Sitzplätzen sowie die Eishockeyhalle. Derzeit trägt sie noch den Namen eines um seine Existenz kämpfenden US-Autobauers, aber während der Winterspiele wird sie „Canada Hockey Place“ heißen. Wie in jeder guten Demokratie wird auch in Vancouver öffentlich darüber gestritten, ob die auf drei bis fünf Milliarden Kanada-Dollar (1,96 bis 3,26 Milliarden Euro) geschätzten Gesamtausgaben für eine Veranstaltung wie die Winterspiele gerechtfertigt sind. Probleme hat die Stadt genug: Obdachlose gehören ebenso unübersehbar zum Straßenbild wie die Hochglanzfassaden
der Appartementhäuser. Die Hafenstadt ist zudem ein Umschlagplatz des globalen Drogenhandels. Mit Waffengewalt stecken Mafiagangs regelmäßig ihre Claims ab. Ein Streitpunkt ist auch das Olympische Dorf. Die Kosten für die Designerwohnungen ufern aus. Trotz mehrmaligen Aufstockens wird der Etat von etwas mehr als einer Milliarde Kanada-Dollar (653 Millionen Euro) nicht ausreichen, heißt es in einem Bericht der Finanzprüfer. Daran, die Kosten durch den Verkauf wieder reinzuholen, glaubt wegen der gefallenen Immobilienpreise eigentlich niemand mehr. M
Sichtbares Erbe der Ureinwohner: Die Traditionen der Indianer sind an Kanadas Westküste noch lebendig.
M Olympische Spiele
M Infos
Die 21. Olympischen Winterspiele finden vom 12. bis 28. Februar 2010 in Vancouver und im etwa 125 Kilometer nördlich gelegenen Skiresort Whistler statt, die Paralympischen Spiele folgen vom 12. bis 21. März. In der Metropolregion Vancouver werden Medaillen in den folgenden Sportarten vergeben: Curling, Eishockey, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Ski Freestyle und Snowboard.
Die Metropolregion Vancouver ist mit etwa 2,1 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Kanadas und die größte der Provinz British Columbia (BC). Die Grenze zu den USA befindet sich etwa 25 Kilometer südlich der Stadt. Informationen und Internet: Canadian Tourism Commission (Tel. 01805/526232); www.HelloBC.com; www.vancouver2010.com www.tourismvancouver.com
REISE
Sonntag, 25. Oktober 2009
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Unterwegs im südlichsten Zipfel Deutschlands
Es herbstelt im Wanderdorf Im nebligen Herbst wird das „oberste Dorf“ im Allgäu häufig mit sonnigen Föhnwetterlagen verwöhnt, ein Luxus, den Wanderer und Nordic-Walker zu schätzen wissen.
S
tille, nur ein leichtes Windsausen mit Krähengeschrei aus der Ferne. Und das Geräusch knisternder Herbstblätter unter den Wanderschuhen. Jetzt ist die ruhigste Jahreszeit in Oberstdorf; eine Zeit, in der auch der Ort selbst sanft vor sich hin schlummert: zahlreiche große Hotelbetriebe machen ihre Jahrespause, die Hütten in den Hochlagen auch, manche Geschäfte sind geschlossen. Frühmorgens, auf den Almwiesen unmittelbar am südlichen Orts-
ausgang, wo sich die Sonne über dem Oytal in die Höhe schiebt, liegt schon ein kalt-frischer Geruch nach Schnee in der Luft. Doch sonniges Föhnwetter hat diesen bis spätestens zehn Uhr vertrieben – eine ideale Uhrzeit, um sich auf einen der vielen Kurwanderwege zu begeben. Als „vorwiegend sonnig“ ist der zwölf Kilometer lange Wanderweg „Gaisalpe“ beschildert, ein schöner Rundkurs mit Rückweg über den kleinen Ortsteil Rubi und vorbei an Oberstdorf-typischen Bildern: Den Schattenbergschanzen, Schauplatz der jährlich stattfindenden Vierschanzen-Tournee (geöff- Blick vom Promenadenweg auf die Oberstdorfer Bergwelt. net täglich von 10 bis 18 Uhr, mit Links: Idylle am Freibergsee. Foto: Holtmann Skimuseum, Panorama-Lift zum Schanzentisch und Führungen). 16 Hektar Wasserfläche der größte Wasser spiegeln sich Berggipfel und Bilderwechsel: Idyllisch mitten im Allgäuer Hochgebirgssee ist (Fuß- bunt gefärbte Bäume im Wechsel. Wald, auf 930 Meter Meereshöhe, weg vom Parkplatz Renksteg etwa Und dazu wieder: nur Stille. M liegt der Freibergsee, der mit rund 30 Minuten). Im klaren blauen Brigitte Holtmann
KURIER präsentiert Dinner-Comedy
in 4 Gängen und 3 Akten Regie: Mäc Härder
Menü Schottischer Lachs mit Mangochutney im Reisblatt, umlegt mit bunten Blattsalaten.
M Info
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Dijonsenf-Champagnersuppe mit Kartoffelkrapfen
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Rosa gebratene Barbarieentenbrust auf Currymangold und Mandel-Duftreis
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Ofenfrischer Marzipanapfel auf Vanillesoße und Schokoladenreis Termine
Sa 21.11.09 I Mi 16.12.09 Sa 16.01.10 I So 17.01.10 Einlass: 18.30 Uhr • Dauer: 19.00 bis ca. 22.30 Uhr Ort: Zur Sudpfanne im König-Ludwig-Saal, Bayreuth
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Preis inkl. 4-Gänge-Menü: 55,- € • KURIER€ard-Inhaber erhalten 10% Bonus ➔ Kartenvorverkauf KURIER-Geschäftsstelle, Maxstr. 58/60, Tel.: 0921-500-118 Restaurant „Zur Sudpfanne“, Oberkonnersreutherstraße 6, Tel.: 0921-52883
Oberstdorf: Wanderdorf & Wintersportort in den Allgäuer Alpen, mit Wandermöglichkeiten auf drei Höhenlagen und einem 200 Kilometer langen Wanderwegenetz sowie zahlreichen gut ausgeschilderten Nordic-WalkingRouten. Bergbahnen: Nebelhorn- und Söllereckbahn laufen vor der Winterpause bis zum 8. November. Wetter- und Berginfos: www.oberstdorf.de www.erdinger-arena.de www.das-hoechste.de
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Sonntag, 25. Oktober 2009
LEBEN
Kilometerlanger Stau
Mit der Schnauze unters Heck Das hätte bös ausgehen können: Einen kilometerlangen Stau verursachte am Freitag gegen 20.30 Uhr der Fahrer eines Kleinbusses auf der A 9 bei Himmelkron. Vermutlich vor Müdigkeit wurde er unaufmerksam und steckte plötzlich mit der Schnauze seines Fahrzeugs unter dem Heck
eines Sattelzugs. Der Kleinbus fing Feuer. Der Fahrer kam jedoch mit dem Schrecken und einem gebrochenem Arm davon. Der Schaden wird auf 20 000 Euro geschätzt. M
Da staubt der Schnee! So früh wie seit acht Jahren nicht mehr hat gestern der Skibetrieb auf der Zugspitze begonnen. Bei strahlendem Sonnenschein, frostigen Temperaturen und mehr als einem Meter Schnee gingen vier Skilifte und elf Kilometer Piste auf Deutschlands höchstem Berg in Betrieb. Rund 2000 Wintersportler ließen sich anlocken. Foto: dpa/Puchner
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Isabel Wintersberg
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LEUTE VIP-WELT
Rockstar Rod Stewart (64) unternimmt mit seinem neuen Album „Soulbook“ eine Reise in seine Jugend in den 60ern. Und diese Zeit bestand für ihn aus glücklichen Tagen mit viel Sex: „Ich mochte es, viel Sex zu haben. Ich konnte gar nicht alle Angebote wahrnehmen.“ Drogen seien für ihn damals hingegen kein Thema gewesen: „Ich hab’ höchstens mal ein Glas Wein getrunken.“ M
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Glamour-Ikone Paris Hilton (28) enthüllt
Ich bin gaaaanz anders! US-Partygirl Paris Hilton (28) ist nach eigenen Aussagen gar nicht so, wie alle Leute meinen. Ihre Babystimme und das Image eines „dummen Blondchens“ seien alles nur Show gewesen, sagte die Prominente dem britischen Fernsehsender ITV.
Wer Küsse versteigert, muss mit allem rechnen. Oscar-Preisträgerin Charlize Theron (34) versprach bei einer Benefiz-Auktion für ein Kinderhilfswerk in San Francisco zusätzlich zu einer Reise in ihre südafrikanische Heimat mit Tickets für die Fußball-WM 2010 einen Schmatzer. Doch kein Traumprinz, sondern eine Frau ersteigerte die aufregenden 20 Sekunden – für 140.000 Dollar. Die erotische Belohnung holte sie sich gleich auf der Bühne ab. „Mein Freund ist heute Abend nicht hier“, sagte Theron lachend. M
Sonntag, 25. Oktober 2009
I
ch denke, viele Menschen gehen davon aus, dass ich einfach nur ein Dummkopf bin. Aber in meinem wahren Leben, wenn ich mit Freunden abhänge oder mich geschäftlich mit jemandem treffe, spreche ich mit meiner ganz normalen Stimme.“ Hilton, die sich selbst als Geschäftsfrau bezeichnet, erlangte nach einem Sex-Video mit ihrem damaligen Freund Weltruhm. Diese Inszenierung sei nur ein Witz ge-
wesen. „Diese Figur habe ich mir nur ausgedacht, aber ich bin ganz anders im richtigen Leben, ich bin sehr bodenständig, smart, weiß, was los ist.“ Die 28-Jährige musste vor zwei Jahren ins Gefängnis, weil sie trotz Bewährungsstrafe mehrfach beim Fahren ohne Führerschein erwischt worden war. M
Paris Hilton, wie die Welt sie kennt: „Ich bin aber ganz anders“, verriet sie uns nun.
Verwandte verletzt
Meer und Berge
In Bulgarien
Täter erschießt sich selbst
Hoch hinaus zum Heiraten
Elfjährige ist Mutter
Ein 64-jähriger Familienvater hat am Samstag in Dresden drei Verwandte verletzt und sich später selbst erschossen. Nachbarn hatten die Polizei alarmiert, weil sie Schüsse gehört hatten. Die Beamten fanden die Ehefrau des 64-Jährigen und deren Sohn schwer verletzt. Eine Schwägerin des Mannes wurde leicht verletzt, er selbst war zunächst verschwunden. Später wurde er tot im Keller des Wohnhauses gefunden. M
In Deutschland boomt der „Hochzeitstourismus“: Immer mehr Paare zieht es zum Heiraten ans Meer oder in die Berge. Überdurchschnittlich schneiden in der Statistik Regionen entlang der Nord- und Ostseeküste sowie Landkreise am Fuß der Alpen ab. Die Hochzeitsplanerin Mandy Pomplun-Mesters sagte: „Die Menschen ziehen heute häufiger um, oder leben zeitweise im Ausland, daher sind sie auch beim Heiraten flexibel.“ M
Ein elfjähriges Mädchen aus Bulgarien hat ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Die minderjährige Mutter wollte schon am nächsten Tag aus dem Krankenhaus entlassen werden, um zu heiraten. Da die Ärzte das Mädchen nicht gehen ließen, drohte es, aus dem Krankenhaus zu fliehen. Der künftige Ehemann und Vater des Kindes ist 19 Jahre alt. Das Paar gehört zur Minderheit der Roma, bei denen eine frühe Heirat traditionell nicht ungewöhnlich ist. M
Dubai: 17-Jähriger hatte eine 26 Jahre ältere Frau geheiratet
Araber kauft Sohn frei
E
in wohlhabender Geschäftsmann hat in Dubai mehr als 27 000 Euro gezahlt, um seinen erst 17-jährigen Sohn von dessen 26 Jahre älteren Ehefrau „freizukaufen“. Die 43-Jährige hatte den
Jugendlichen in einem Einkaufszentrum kennengelernt, wo sie ihm gestand, sie habe sich in ihn verliebt. Als der junge Mann seinen Eltern später von seiner Heirat berichtete, fiel das Paar aus allen Wolken. Ein
Bekannter der Familie sagte der Zeitung: „Die Familie des Jungen hatte viel auszustehen, bevor es dem Vater gelang, seinen Sohn davon zu überzeugen, dass diese Frau in jeder Hinsicht unpassend für ihn ist.“ M
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FRAGEBOGEN
Sonntag, 25. Oktober 2009
Udo Schmidt-Steingraeber:
Badewanne, Zeitung & Kaffee Wo schauen Sie lieber Sport: ARD, ZDF, oder …? Schmidt-Steingraeber: Erstens bestimmt das mein Sohn. Und zweitens bin ich allenfalls Kollateralseher.
Wohlklang ist sein Metier und seine Leidenschaft. Udo SchmidtSteingraeber baut Klaviere und Flügel. Nicht in China, sondern mitten in Bayreuth. Und er trägt mit seiner kleinen, aber feinen Pianofortefabrik den Namen Bayreuths in alle Welt.
Drei Dinge, die Sie am liebsten auf den kommenden Sonntag verschieben würden? Schmidt-Steingraeber: ... da waren noch die 386 ungelesenen Mails; sollte aber auch noch den CD-Turm „ungehört“ abtragen. Am dringendsten müssen aber die Notizzettel weg, vom Billardtisch.
Wie beginnt Ihr Sonntag? Frühes Frühstück? Ausschlafen? Oder ... Schmidt-Steingraeber: Badewanne mit Zeitung & Kaffee. So rund ‘ne Stunde – gilt aber nur, wenn der Steingraeber-Veranstaltungskalender frei ist; 2009 ist das immerhin 28-mal ... Trinken Sie Kaffee oder Tee? Schmidt-Steingraeber: Wenig Wasser, viiiel Kaffee … muss dann mit mehr Wasser nachbrühen, bevor ich meiner Frau eine Tasse ans Bett bringe. Und wie halten Sie’s mit Klößen zur Mittagszeit? Schmidt-Steingraeber: Gern, aber schon zur MittagsZEIT?, so um 14 Uhr, wenn's recht ist – auch wenn dann Rouladen oder Ente meist „aus“ sind – Schwein oder sauer ist auch gut. Pflegen Sie ganz bestimmte Sonntagsrituale? Schmidt-Steingraeber: Schon:
FRAGEB
Heute mit
Bitte vervollständigen Sie die folgenden Sätze: a) Wenn ich den Lotto-Jackpot geknackt hätte, würde ich … Schmidt-Steingraeber: ... weitermachen wie bisher [hoffentlich].
OGEN
Udo Schm
idt-Steing
b) Wenn ich Kanzlerin wäre, würde ich … Schmidt-Steingraeber: … mich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen (fühl' mich wohl als Mann).
raeber
vom Garten bis zum „Tatort“ und so, auch wenn's langweilig klingt.
Ausreden: keiner.
Ihre beste Ausrede, wenn sich die Verwandtschaft zum Nachmittagskaffee ankündigt? Schmidt-Steingraeber: Keine
Sonntag ist Familientag – was steht auf dem Programm? Schmidt-Steingraeber: Schon wieder klassisch: sommers die Fränkische / winters das Fichtelgebirge.
Erziehung ... es
fragt
M Zur Person Udo Schmidt-Steingraeber, Jahrgang 1956 und waschechter Bayreuther, führt in fünfter Generation die Klavierfabrik Steingraeber & Söhne. In den 1820er Jahren begann die Geschichte der Pianofortefabrik in Thüringen, bevor sich Eduard Steingraeber 1852 in Bayreuth niederließ. Schmidt-Steingraeber, selbst gelernter Klavierbauer
und Visionär in Sachen Klavierdesign und -klang, engagiert sich nicht nur in seinem Berufsverband – er war unter anderem schon Vorsitzender im Bund Deutscher Klavierbauer (BDK) –, sondern ist auch engagierter Kunstförderer in seiner Heimatstadt Bayreuth. Schmidt-Steingraeber ist verheiratet und Vater zweier Kinder. www.steingraeber.de
Und zum Schluss der Klassiker: Diese drei Dinge würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen: Schmidt-Steingraeber: Wenn ich mich aufs „Mitnehmen“ und nicht auf „Dinge“ beziehen dürfte: Delia, Fanny und Alban: meine Familie.