Sonntag in Franken vom 30.05.2010 by Nordbayerischer Kurier GmbH & Co. Zeitungsverlag KG

SONNTAG in

FRANKEN Nr. 22 - 2. Jahrgang

Sonntag, 30. Mai 2010

Auﬂage: 95.066

Als Bayreuth zu Bayern kam – Seite 6 M Als Zabel (Foto) nach Bayreuth kam: Gespräch mit dem Rad-Star – Seite 12 M Die Hofreitschule hinterm Grenzzaun – Seiten 16/17 M Flieger, schneller als der Schall – Seite 14 M Genussvoller Urlaub am Lago di Lugano – Seite 27

Drei Tore, Note zwei D ie deutschen Fußballer schießen gestern Abend bei ihrem vorletzten WM-Test gegen Ungarn drei Tore und vergeben beim 3:0-Erfolg in Budapest noch viele Chancen. Zu den besten Akteuren gehört der Stuttgarter Sami Khedira (Foto). M Mehr auf Seite 9

Wahl in Tschechien

„Easy Rider“-Star

Vom Eiffelturm

Britische Regierung

Ruck nach rechts Hopper ist tot

Satz seine Lebens Minister gibt auf

Tschechien steht nach massiven Verlusten der großen Parteien bei der Parlamentswahl vor einer MitteRechts-Regierung. Nach Auszählung fast aller Stimmen zeichnete sich gestern zwar ein Sieg der Sozialdemokraten (CSSD) ab. Für ein von CSSD-Chef Jiri Paroubek angestrebtes Linksbündnis mit den Kommunisten (KSCM) gibt es jedoch keine Mehrheit. Paroubek kündigte deshalb seinen Rücktritt an. Er werde den Parteivorsitz innerhalb der nächsten zehn Tage abgeben und wolle als einfacher Abgeordneter tätig sein, sagte der CSSD-Chef im Fernsehen. M red

Mit einem waghalsigen Sprung vom Eiffelturm hat der Halfpipe-Weltmeister Taig Khris einen Weltrekord im Inliner-Sprung aufgestellt. Der 34-jährige Extremsportler stürzte sich gestern vom ersten Stock des Stahlturmes in die Tiefe auf eine 30 Meter hohe Rampe. Dabei beschleunigte er auf 60 Stundenkilometer, bis er mit den Rollen auf der Holzrampe aufkam. Die Wahnsinnsfahrt endete in Schaumstoffwürfeln vor einem riesigen „Airbag“. Obwohl schon der erste Sprung ein Erfolg war, sprang Taig Khris kurz darauf ein zweites Mal. Er hatte nämlich gewackelt und war schlecht aufgekommen. M red

„Easy Rider“-Star Dennis Hopper ist tot. Die „Los Angeles Daily News“ berichteten gestern, dass der Schauspieler und Regisseur am Abend zuvor den Folgen seiner Krebserkrankung erlegen war. Er wurde 74 Jahre alt. Hopper sei in seinen letzten Stunden daheim im kalifornischen Venice bei Los Angeles von der Familie und engsten Freunden umgeben gewesen, gab ein Vertrauter der Familie bekannt. M red

Nach nur drei Wochen im Amt ist es im Kabinett des neuen britischen Premierministers David Cameron zum ersten Rücktritt eines Ministers gekommen. Der liberaldemokratische Finanzstaatssekretär David Laws räumte gestern Abend seinen Posten. Er gab zu, Spesen unsauber abgerechnet und bei der Aufarbeitung des Spesenskandals im britischen Parlament 2009 gelogen zu haben. Laws gab unfreiwillig auch bekannt, dass er seit Jahren mit einem Mann zusammenlebt. Seine Homosexualität hatte er bisher verschwiegen, auch seiner Familie und seinen Freunden. M red

WIR VON HIER

Sonntag, 30. Mai 2010

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Einschreiben

Das bleibt kleben Keine Sorge, wir wissen, was wir wollen, weil wir wissen, was wir können. Wir haben die Dinge weitgehend im Griff, wir kennen die Gefahr für Mensch und Umwelt, die vermeintlichen Auswirkungen und tun alles, was möglich ist. Wir kommen für den Schaden auf, wir haben ausreichend Geld. Und in den nächsten Stunden haben wir es

WETTER M Vorhersage Am Montag ist es verbreitet stark bewölkt mit höchstens kurzen freundlichen Abschnitten. Zeitweise muss auch mit länger anhaltenden Regenfällen gerechnet werden. Nächtliche Tiefsttemperaturen um 4 Grad, Höchsttemperaturen bei 13 Grad am Untermain. Dienstag und Mittwoch wird es wechselnd bewölkt, freundliche Abschnitte gibt es in Franken vor allem am Mittwoch. In Südbayern fällt gelegentlich Regen, besonders in Alpennähe. Nachts zwischen 6 und 7 Grad, tagsüber maximal 15 bis 17, am Mittwoch in der Region Untermain bis 21 Grad. Am Donnerstag (Fronleichnam) gibt es oft mehr Sonne als Wolken, die Tiefstwerte liegen bei 8 Grad, die Höchstwerte um 20 Grad. red

ganz bestimmt geschafft. Bei der Ölkatastrophe vom 22. April im Golf von Mexiko sprudelte es seitens BP bislang nur so an Untertreibungen, Vorspiegelung falscher Tatsachen, Scheininformationen und Lügen. Schier machtlos steht die Weltgemeinschaft vor dem perfiden Krisenmanagement der Ölbarone und vor einer Meeresverschmutzung, die

schon jetzt mit der Dimension des Nuklearunfalls von Tschernobyl vergleichbar ist. In diese Ohnmacht reiht sich bis dato auch Barack Obama ein, vor wenigen Monaten noch Hoffnungsträger am Klimaschutzhorizont. Da bleibt was kleben, am Weißen Haus, das viel zu spät ins aktive Krisenmanagement eingestiegen ist, bei den Lügen-Ba-

ronen von BP, für Jahre an den Küsten von Louisiana und anderen Anrainerstaaten. Hoffentlich aber auch bei den technikgläubigen Allesmöglichmachern, die mit Vorzeigeprojekten die Menschheit immer wieder dahingehend einzulullen suchen, der Raubbau an Bodenschätzen sei sicher, alternativlos und irgendwie umweltverträglich. M Harald Ritter

Das Sonntagswetter in der Region N W

Kulmbach

17 ° 9°

Bischofsgrün

16 ° 9°

Bayreuth

17 ° 10 °

Hollfeld

18 ° 10 °

Pegnitz

Speichersdorf

17 ° 10 °

18 ° 11 °

M Biowetter Nach einem sonnigen Samstag bringt am heutigen Sonntag ein Tief graues, nasses Wetter, was bei vielen Menschen für eine getrübte Stimmung und Kopfschmerzen sorgt. Diese Wetterfühligkeit äußert sich zudem im Gefühl, den ganzen Tag nicht richtig wach zu werden. Deshalb sollte man sich nicht allzu viel vornehmen und es sich lieber zu Hause gemütlich machen, raten Mediziner. red

Die nächsten Tage in Bayreuth Montag

13 ° 4°

Dienstag

15 ° 6°

Mittwoch

17 ° 7°

Donnerstag

20 ° 8°

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NACHRICHTEN

Sonntag, 30. Mai 2010

Ölpest im Golf von Mexiko

Mit mehr Druck Mit dreimal so vielen Einsatzkräften im Kampf gegen die schlimmste Ölpest der US-Geschichte tritt Präsident Barack Obama wachsender Kritik an seinem Krisenmanagement entgegen. Die Katastrophe für Mensch und Tier weitet sich unterdessen aus.

er verantwortliche Ölkonzern BP bittet um Geduld im Zusammenhang mit seiner schwierigen Operation, das Ölleck im Meer unter Hochdruck zu verstopfen. Noch immer pressen Experten unter hohem Druck Schlamm in das Loch am Meeresgrund. Frühestens

am heutigen Sonntag soll klar sein, ob die Operation „Top Kill“ letztlich Erfolg hat. Die US-Umweltbehörde NOAA teilte mit, dass inzwischen für etwa ein Viertel des Golfs von Mexiko ein Fischereiverbot besteht. Die Behörde gab die Fläche mit etwa 157.000 Quadratkilometern an, eine Fläche, die mehr als doppelt so groß ist wie Bayern. Bei seinem Besuch in der vom Öl verschmutzten Region kündigte

i 2010 6. Jun 3. bis

Obama eine Verdreifachung der Einsatzkräfte an. Er machte zugleich deutlich, dass es selbst bei einem „Top-Kill“-Erfolg noch lange dauern werde, bis die Folgen der Katastrophe beseitigt sind. Obama sprach auf Grand Isle, einer besonders schwer betroffenen Insel vor Louisiana. Zuvor hatte er mit einem Hubschrauber das Mississippi-Delta überflogen. „Am Ende trage ich die Verantwortung für die Lösung dieser Krise“, sagte er. Der Versuch, die seit fünf Wochen sprudelnde Quelle im Golf von Mexiko mit Schlamm zu verschließen, verläuft laut BP „grundsätzlich nach Plan“, es werde aber wahrscheinlich noch 24 bis 48 Stunden dauern, bis Klarheit herrsche, sagte BP-Manager Doug Suttles in der Nacht zum Samstag (MESZ). Er appellierte an die Öffentlichkeit, nicht ungeduldig zu sein. Es handele sich um eine komplizierte Operation. Zuvor hatte es Verwirrung gegeben, weil der Ölkonzern das Einleiten des Schlamms unterbrochen hatte. Suttles betonte, das sei nicht ungewöhnlich. „Es gibt Perioden, in denen wir pumpen, es gibt Perioden, in denen wir beobachten.“ Bislang sind wohl mehr als 240 Kilometer der Küste Louisianas verseucht, berichtete CNN. Noch am Vortag war lediglich von 160 Kilometern die Rede gewesen. Hunderte Vögel und Meeresschildkröten starben bereits, auch Dutzende Delfine und Wale. Die Katastrophe nahm ihren Lauf, nachdem am 22. April eine Bohrinsel untergegangen war. M red

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Oderflut

Noch nicht in trockenen Tüchern

undeskanzlerin Angela Merkel hat die Helfer im Kampf gegen das Oder-Hochwasser und die Deichsanierungen seit der verheerenden Flut 1997 gelobt. Die Bemühungen, Deiche und Infrastruktur in den vergangenen 13 Jahren zu verbessern, hätten sich „unglaublich“ ausgezahlt, sagte sie gestern in Frankfurt (Oder). Angesichts der Wassermassen betonte die CDU-Politikerin: „Die Gefahr ist noch nicht vorbei.“ In Frankfurt wie auch für den südlichen Oderabschnitt galt weiter die höchste Alarmstufe 4, bei der Deiche überflutet werden können. Inzwischen hat das Hochwasser in Brandenburg seinen Höhepunkt erreicht, aber zunächst keine größeren Überschwemmungen oder Schäden verursacht. Die Wasserstände im südlichen Brandenburg waren stabil – bei leicht fallender Tendenz. Die Situation sei fast so schlimm wie vor 13 Jahren, meinte die Kanzlerin. Mit Blick auf die Abwehrmaßnahmen sagte sie anerkennend, es gebe eine „sehr, sehr eingespielte organisatorische Struktur“. „Ich habe den Eindruck, dass

mit Hochdruck gearbeitet wird.“ Merkel hob das gute Verhältnis zwischen Deutschen und Polen hervor, die gleichermaßen vom Hochwasser betroffen sind. „Hier gibt es ein ganz enges Miteinander.“ Sowohl Merkel als auch Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck warnten vor Nachlässigkeit. „Wir sind erst durch, wenn das Wasser durch ist“, sagte Platzeck. Die Höhe des Schadens könne noch nicht beziffert werden. Die Schäden würden aber nicht vergleichbar sein mit denen von 1997. In Frankfurt (Oder) ging das Wasser von zuvor fast 6,00 auf 5,94 Meter zurück. Nach wie vor sind einige hundert Helfer im Einsatz, darunter allein 210 Beamte der Brandenburger Polizei. Am Vormittag nahm eine polnische Delegation im brandenburgischen Katastrophenschutzlager in Beeskow Hilfsgüter in Empfang, darunter Boote, Zelte und Notstromaggregate. In Polen starben inzwischen 21 Menschen infolge des Hochwassers mehrerer Flüsse. Die Leiche eines 50-Jährigen sei in seinem Haus in Sandomierz gefunred den worden, heißt es. M

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NACHRICHTEN

Sonntag, 30. Mai 2010

Zu schnell geradeaus Wieder ein Anschlag

Auf Einkaufstour: Russische Investoren sind offensichtlich kurz vor Toresschluss an Karstadt interessiert. Foto: dpa

Noch was Neues von Karstadt

Jetzt klopfen die Russen an Nun hat auch noch ein russisches Konsortium Interesse an der insolventen Warenhauskette Karstadt angemeldet. Für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag wolle die Gruppe unter Führung des St. Petersburger Unternehmers Artur Pachomow 100 Prozent der Geschäftsanteile erwerben, berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigte gestern den Eingang des Angebots, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern.

er Vorstoß der Russen wird offenbar nicht ernst genommen. Unternehmenskreisen zufolge hat das russische Konsortium bisher noch nicht einmal eine Wirtschaftlichkeitsprüfung vorgenommen. Es bleibt also weiterhin

bei drei Bietern für die insolvente Warenhauskette: Highstreet, Berggruen und Triton. Am Freitag hatten diese drei dem Gläubigerausschuss in Essen ihre Rettungskonzepte vorgestellt. Die Entscheidung über einen Zuschlag wurde anschließend auf den 7. Juni vertagt, wie der „Nordbayerische Kurier“ am Samstag berichtete. Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg sagte, es seien drei „seriöse Angebote“ vorgelegt worden. Der Vorsitzende des Karstadt-Gesamtbetriebsrates, Hellmut Patzelt, wollte am Samstag keinen Favoriten unter den drei Bietern benennen. Da das letzte Angebot erst seit kurzem vorliege, gelte es nun, die Angebote genau zu prüfen, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Das Angebot des Karstadt-Vermieters Highstreet war erst wenige Stunden vor Beginn der Sitzung am Freitag bekanntgeworden. Als weitere Interessenten haben der deutsch-schwedische Investor Triton sowie die Berggruen Holding eine Offerte abgegeben. M red

Auto rast in Schaufenster

Terror gegen Minderheit

Das kommt auch für hartgesottene Verkehrspolizisten nicht alle Tage vor: Vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit ist im oberfränkischen Lichtenfels ein Auto von der Straße abgekommen und in ein Schaufenster gerast. In einer scharfen Kurve war der Fahrer am Samstagmorgen geradeaus gefahren, wie die Polizei mitteilte. Zeugen des Unfalls beobachteten, wie der unbekannte Fahrer aus dem Wagen flüchtete. Er soll im Gesicht verletzt gewesen sein. Wie der Mann in den Besitz des Autoschlüssels kommen konnte, war zunächst unklar. Die Eigentümerin des Fahrzeugs zeigte sich bei der Befragung der Polizei jedenfalls ahnungslos. Am Gebäude und dem Pkw entstand ein geschätzter Schaden von rund 53.000 Euro. M red

Nach den Terroranschlägen auf zwei Moscheen in der ostpakistanischen Stadt Lahore ist die Zahl der Toten gestern auf 98 gestiegen. Nach Angaben eines Regierungssprechers wurden bei den Angriffen während des Freitagsgebets zudem mehr als 100 Menschen verletzt. In den Moscheen beteten Angehörige der Ahmadiyya-Minderheit, die in Pakistan nicht als Muslime anerkannt werden. Zu dem Anschlag bekannte sich eine Gruppe, die den Taliban und Al-Kaida-Terroristen nahesteht. Insgesamt vier Angreifer hatten Handgranaten in die Moscheen in den Stadtteilen Model Town und Gardhi Shahu geworfen, so Augenzeugen. Dann eröffneten sie das Feuer auf die Gläubigen. Zwei der Attentäter sprengten sich selbst in die Luft. Die beiden anderen wurden festgenommen. M red

WIR VON HIER

Sonntag, 30. Mai 2010

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Kartenlegerin

Etwas nachlesen können, heißt, nie das Nachsehen haben.

Jubelfeier vor 100 Jahren: Die Bayreuther begehen ihr 100-Jähriges Bayern-Jubiläum.

Zu den Festen, die unsere Vorfahren mit besonderer Begeisterung feierten, gehörten die Bayern-Jubiläen. Zumindest alle 50 Jahre, wenn sich Bayreuths Zugehörigkeit zum weißblauen Land der Weißwürste auf runde Weise jährte, gerieten die Bürger schier aus dem Häuschen. Festkomitees wurden gebildet, Ehrenjungfrauen aufgerüstet und Triumphpforten errichtet, während die Heimatdichter ihre patriotischen Versla schmiedeten. In ihnen wurde immer wieder die „ewige Treue“ zum Wittelsbacher Königshaus beschworen.

F(l)rankenwechsel

Als die Bayreuther Bayern wurden B

ekanntlich war die Stadt anno 1810 zur bayerischen Krone gekommen. Am 30. Juni 1810 verkündete ein Herold auf einem Schimmel den Bürgern das Besitznahme-Patent des Bayern-Königs. Die Bayreuther waren damals von Herzen froh, dass Max Joseph I. sie von Napoleon für 15.000 Millionen Francs abgekauft hatte, denn die französische Besatzungszeit war wahrlich kein Honigschlecken gewesen. Von nun an gaben sich hiesige Bürger alle Mühe, gute bayerische Untertanen zu werden, obwohl noch überall im Stadtgebiet die preußischen Adler herumhingen. 1860, also nach 50 Jahren, wurde dann ein ganz besonderes Jubiläumsschmankerl den Bayreuthern

vorgesetzt. Im Markgräflichen Opernhaus erklang erstmals die Musik Richard Wagners, genau gesagt ein Stück aus dem „Tannhäuser“. Dem Lokalredakteur muss es gar nicht gefallen haben, denn er eierte in seiner Kritik ganz furchtbar herum. Alles in allem wurde damals drei Tage lang groß gefeiert. Zum Schluss stand dann vor dem Alten Schloss ein ehernes Denkmal von König Max II., der Bayreuth die Ehre seiner Anwesenheit gegeben hatte. Auch 1910 war die Stadt drei Tage lang im weißblauen Erregungszustand. Dieses Mal tat es auch ein Wittelsbacher Prinz, um die schönsten vaterländischen Gefühle freizusetzen. Als Denkmal unverbrüchlicher Treue zum bayerischen Königshaus wurde in den

folgenden Jahren der Wittelsbacher Brunnen geschaffen. Doch mit der Königstreue war es dann doch nicht so weit her. Als im November 1918 der letzte weißblaue Monarch vom Thron gejagt wurde, ebbte auch die Begeisterung der Bayreuther schnell ab. In wenigen Wochen, am 1. Juli, steht nun das 200-jährige BayernJubiläum ins Haus, doch zum Jubeln ist dieses Mal fast keinem zumute. Die Bayreuther definieren sich heute in ihrer großen Mehrheit als Franken und blicken eher misstrauisch jenseits des WeißwurstÄquators. M

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Süßsauer Wer hat diesmal Scherereien im Gericht? Ein 33-Jähriger, der seinen Prozesstermin morgens um 8 Uhr verschläft. Richterin Christiane Breunig schickt ihm ein Behördentaxi in Form eines Polizeiautos vorbei. Vor fünf Wochen hat er in einem Einkaufsmarkt Kinderriegel und Tabak gestohlen. „Stimmt“, sagt er. Und auch, warum: „Kein Geld.“ Das wenige Geld des Mannes geht in Drogen. Die mildeste Nebenwirkung des Rauschgifts ist Heißhunger auf Süßes. Keine seiner Vorstrafen wegen Diebstahls, wo bei der Beuteauflistung nicht ein Kinderriegel oder ein Überraschungsei steht. Keine Überraschung ist es, dass die Richterin ihn an den 26. März erinnert: „Wissen Sie noch, was

Sie damals gekriegt haben für den Einbruch im Getränkemarkt und den Ladendiebstahl?“ – „Ja, zwölf Monate.“ – „Welcher Teufel reitet Sie, im April gleich wieder klauen zu gehen?“ Der Heroin-Teufel – könnte er sagen, doch er senkt nur den Kopf. Sein Anwalt versucht zu retten, was zu retten ist: „Er ist ständig auf Entzug. Ihm geht es schlecht.“ So schlecht, dass der Angeklagte das Angebot, die Berufung gegen die zwölf Monate vom 26. März zurückzunehmen und dafür dieses Mal mit nur drei Monaten davonzukommen, ablehnt. Die Richterin ist gnädig: Vier Monate lautet das Urteil. Vielleicht gar nicht schlecht, wenn der Mann im Knast mal drogenfrei wird. Und im JVA-Laden kann man auch Schokolade kaufen. Manfred Scherer

Sonntag, 30. Mai 2010

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Bayerns Ureinwohner

Mein Freund, der Baum, er lebt „Von Weitem ähnelt sie ja ein bisschen einer Eiche“, stellt Claus Schwarzmann, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Forchheim, beim Projektstart im Seebachtal bei Leutenbach fest. Doch das täuscht. Er steht vor einem Urtyp.

ei näherem Hinsehen bemerkt man jedoch, dass die Pflanze, von der die Rede ist, mit einer Eiche nicht viel gemein hat. Sie gehört zur Gattung der Mehlbeeren und ist eng verwandt etwa mit der Vogelbeere. Um sogenannte endemische Pflanzen zu finden, muss man nicht in die Südsee oder nach Nepal reisen. Auch in Franken kann man als Kenner eine Reihe Urpflanzen entdecken, zu denen etwa die Fränkische und eben auch die Hohenesters Mehlbeere gehören. Auf einigen Felskuppen wuchsen die Bäume in Abgeschiedenheit wie auf einer Insel und konnten sich so über viele tausend Jahre langsam zu eigenen Arten entwickeln. Endemiten sind Tiere oder Pflanzen, die weltweit nur in einem sehr begrenzten Areal vorkommen, etwa auf kleinen Inseln oder hohen Berggipfeln, die von anderen isoliert sind. Zur Herkunft des Namens erklärt Prof. Werner Nezadal von der Uni Erlangen-Nürnberg: „Dr. Hohenester war Professor für Geobotanik in Erlangen und einer der führenden Pflanzensoziologen in Süddeutschland. Er hat viel für die Geobotanik in der Region erreicht. Ihm zu Ehren wurde die neuentdeckte Art mit seinem Namen versehen“, erklärt Nezadal, der Nachfolger von Hohenester und inzwischen selbst Emeritus. Die Mehlbeere, wissenschaftlich

Sorbus hohenesteri getauft, die auch Leutenbacher Mehlbeere genannt wird, gehört zu den seltensten Baumarten überhaupt. Nur noch sieben mehr oder weniger kümmernde Exemplare und ein paar Schösslinge stehen an den „Felsklippen“ im Seebachtal. „Es ist allerhöchste Zeit, dass wir uns der Baumart annehmen“, erläutert Claus Schwarzmann. „Der Landschaftspflegeverband, das Landratsamt, die Regierung, der Naturpark und die evangelische Kirche haben über kleinere Freilegungen zwar schon mehrfach versucht, die seltene Baumart zu fördern, doch bisher hat noch nichts so richtig angeschlagen. Wir wollen nun über eine Erhaltungszucht versuchen, das Aussterben dieses fränkischen Endemiten zu verhindern, so Schwarzmann weiter. Der Landschaftspflegeverband Forchheim hat vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und

Gesundheit und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege den Zuschlag für ein Projekt „Bayerns Ureinwohner“ erhalten. Die Hohenesters Mehlbeere und andere Mehlbeerenarten sind Bestandteil dieses Projektes, in dem neben der genauen Erfassung der MehlbeerenStandorte eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit mit Schautafeln, Exkursionen und einer Broschüre geplant sind. Schwerpunkt ist aber der Aufbau einer Erhaltungszucht wie beispielsweise die Vermehrung über Grünstecklinge, die als Reiser im Sommer gewonnen werden, sowie einer sogenannten Meristemvermehrung. Hierbei wird versucht, aus einer Gewebekultur vollständige Pflanzen zu entwickeln. M red

Infos zu dem vom Freistaat Bayern mitfinanzierten Projekt gibt es im Internet unter www.bayerns-ureinwohner.de

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SONNTAG in FRANKEN

Sonntag, 30. Mai 2010

Seite 9

M THW Kiel steht im Handball-Champions-League-Finale – Seite 10 M Tischtennis-Team greift heute nach WM-Gold – Seite 11 M Erik Zabel sieht im deutschen Radsport viele Talente – Seite 12 M Mexikos Trainer Aguirre (Foto) puzzelt in Bayreuth – Seite 13

Fußball-Länderspiel: Ungarn – Deutschland 0:3

Ein Spiel mit Paprika Drei Tore für ein gutes WMGefühl: Ihren vorletzten Test vor den Titelkämpfen in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft erfolgreich und teilweise überzeugend absolviert.

eim 3:0 (1:0) gegen den WM-Zuschauer Ungarn vor 20.000 Zuschauern im Ferenc-Puskás-Stadion in Budapest beherrschte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw gestern Abend eindeutig das Geschehen und zeigte auch ohne die noch geschonten Stammspieler Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger eine gute Leistung. Die Treffer erzielten Lukas Podolski durch Foulelfmeter (5. Minute), Mario Gomez mit einem Schuss durch die Beine von Ungarns Torhüter Gabor Kiraly (69.) und der allen enteilende Cacau (71.). Sechs Wechsel nahm Löw im Lauf der Partie vor, nach dem letzten stand kein Spieler mehr im DFB-Team, der älter als 29 Jahre ist. Zum letzten Mal vor WM-Beginn ist die deutsche Mannschaft am kommenden Donnerstag in Aktion, wenn es in Frankfurt gegen Bosnien-Herzegowina geht. „Von der kompletten Mannschaft war das ein sehr gutes Spiel“, meinte der ob seiner überzeugenden 45 Minuten gelobte Stuttgarter Sami Khedira. Der nach seiner Verletzung zurückgekehrte Marcell Jansen meinte: „Es tat gut, wieder 30 Minuten zu spielen. Weil ich als offensiver Spieler auch defensiv denken kann, rechne ich mir gute Chancen aus, im Kader zu bleiben.“ Zwei Spieler muss der Bundestrainer noch strei-

Schlusspunkt: Cacau ist auf dem Weg zum 3:0. Foto: dpa chen, ehe die Mannschaft nach Südafrika fliegt. Vor allem fielen folgende deutschen Spieler positiv auf: Manuel Neuer: Zeigte genau das, was ihn zur Nummer 1 machte: Mitspielen, sicheres, gutes Herauslaufen. Löw: „Er hat seine Sache gut gemacht.“ Arne Friedrich: Am 31. Geburtstag gewohnt zweikampfstark. Plötzlich eine Alternative neben Per Mertesacker. Sami Khedira: Sehr präsent, viel nach vorn unterwegs. „Das hat mir gut gefallen“, sagte der Bundestrainer. Mit Muskelproblemen zur Halbzeit raus. Toni Kroos: Überraschend abgeklärtes Spiel auf ungewohnter Position vor der Abwehr. Präzise Pässe, gute Balleroberung. Löws neue Alternative dort.

Piotr Trochowski: Starker Beginn im Zusammenspiel mit Özil. Drängte sich rechts auf, minderte später den guten Eindruck durch Ballverluste. Mehsut Özil: Eine Augenweide am Ball, dribbelstark. Aber im Privatduell mit Torwart Kiraly verzweifelte er: vier dicke Chancen vergeben. Cacau: Kam zur Pause als hängende Spitze, bestätigte starken Eindruck vom Training mit dem Sprint zum 3:0. Viel Selbstvertrauen. Bleibt erster Joker. Marko Marin: Zeigte nach seiner Einwechslung nicht nur bei der Vorbereitung des 3:0 seine Stärken. Seine Tempo-Dribblings bringen Gefahr. Weniger überzeugen konnten Jerome Boateng (mit argen Fehlern), Miroslav Klose (arbeitete viel, auch

aggressiv in den Zweikämpfen, aber richtig ins Spiel kam er nicht) und Heiko Westermann (hinten links mit Licht und Schatten). Deutschland: Neuer (Schalke 04/24 Jahre/4 Länderspiele) – Boateng (Hamburger SV/21/5), Mertesacker (Werder Bremen/25/61), Friedrich (Hertha BSC/31/71 – Badstuber/Bayern München/21/1), Westermann (Schalke 04/26/19) – Khedira (VfB Stuttgart/23/4 – 46. Aogo/Hamburger SV/23/2) – Trochowski (Hamburger SV/26/30 – 61. Marin/Werder Bremen/21/8), Özil (Werder Bremen/21/9 – 46. Cacau/VfB Stuttgart/29/7), Kroos (Bayer Leverkusen/20/3 – 61. Jansen/Hamburger SV/24/31), Podolski (1. FC Köln/24/72) – Klose (31/95 – 61. Gomez/beide Bayern München/24/33). M red

SPORT MELDUNGEN M Radsport

Basso ist der Boss Ivan Basso steht beim Giro d'Italia vor seinem zweiten Gesamtsieg nach 2006. Der italienische Radprofi verteidigte am Samstag auf der letzten Bergetappe – unter anderem über den 2618 Meter hohen Gaviapass – sein Rosa Trikot souverän. Im abschließenden Kampf gegen die Uhr (heute rund um Verona) sollte sich der gute Zeitfahrer Basso seine 75 Sekunden Vorsprung auf den Spanier David Arroyo nicht mehr nehmen lassen. Den Sieg auf der 178-km-Etappe nach Ponte di Legno-Tonale sicherte sich der Schweizer Johann Tschopp vor dem australischen Weltmeister Cadel Evans. 25 Sekunden später erreichte Basso das Ziel. red M Tennis

Sonntag, 30. Mai 2010

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Handball: THW Kiel – BM Ciudad Real 29:27

Sieg mit zwei Omeyers Die Handballer des deutschen Rekordmeisters THW Kiel haben nach einer tollen Aufholjagd zum vierten Mal in Serie das Endspiel der Champions League erreicht.

as Team von Trainer Alfred Gislason bezwang am Samstag vor 18.679 Zuschauern in der Kölner Lanxess-Arena im Halbfinale des Final-Four-Turniers den spanischen Titelverteidiger Ciudad Real mit 29:27 (12:15). Die Kieler treffen am Sonntag (18 Uhr) im Finale auf den FC Barcelona, der den russischen Meister Medwedi Tschechow zuvor mit acht Toren von Juanin Garcia mit 34:27 (17:11) bezwungen hatte. In den beiden Vorjahren war der THW jeweils im Endspiel an Ciudad gescheitert.

Zupackend: Christian Sprenger vom THW Kiel (rechts) stoppt Jonas Källman. Foto: dpa Gestern gelang den Norddeutschen ein Kraftakt, als sie einen 15:19-Rückstand wettmachten. Die meisten Tore für den Sieger erzielten Christian Sprenger und Filip Jicha (je 6). Viele Tore verhinderte

der starke Schlussmann Thierry Omeyer. „In der zweiten Halbzeit haben wir den richtigen Omeyer gesehen, in der ersten war es wohl sein Bruder“, scherzte Kiels Trainer Alfred Gislason. M red

Aus für Kohlschreiber

Formel 1: Qualifikation in der Türkei

Radsport:

Bei den French Open in Paris musste sich Philipp Kohlschreiber (Augsburg) dem Weltranglisten-Neunten Fernando Verdasco (Spanien) mit 6:2, 3:6, 3:6, 7:6 (7:1), 4:6 geschlagen geben. Serena Williams (USA) steht nach einem 6:1, 1:6, 6:2 gegen die Russin Anastasia Pawljutschenkowa im Achtelfinale. Ihr Landsmann Andy Roddick, an Nummer sechs gesetzt, zog gegen den russischen Qualifikanten Teimuras Gabaschwili (Nummer 116 in der Welt) mit 4:6, 4:6, 2:6 den Kürzeren. red

Wieder Webber

Montfort bester Zeitfahrer

M Handball

Lemgo holt Cup Der TBV Lemgo hat seinen dritten Europapokal-Sieg nach 1996 und 2006 errungen. Im EHF-Pokal-Final-Rückspiel gegen die Kadetten Schaffhausen (Schweiz) genügte dazu nach dem 24:18 im Hinspiel eine 28:30-Niederlage. Michael Kraus traf zwölfmal. red

Der WM-Führende Mark Webber startet heute (14.00 Uhr) von der Pole Position zum Großen Preis der Türkei.

er Red-Bull-Pilot aus Australien sicherte sich am Samstag in Istanbul zum vierten Mal in dieser Formel-1-Saison Startposition eins. Er verwies dabei den Engländer Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes und Sebastian Vettel (Heppenheim) im zweiten Red Bull auf die Ränge zwei und drei. Webber benötigte für die Runde 1:26,295 Minuten und war damit 18 Hundertstel schneller als der Zweitplatzierte. Zwischen Vettel (1:26,760) und Rekordweltmeister Michael Schumacher (Kerpen/Mercedes) lagen 0,09 Sekunden und Jenson Button (England/McLarenMercedes), der auf 1:26,781 kam. „Schumi“ lag auf Rang fünf direkt vor seinem Teamkollegen Nico Ros-

berg. Der Wiesbadener war genau eine Zehntel langsamer, sodass die „Silberpfeile“ heute die dritte Reihe bilden. Adrian Sutil (Gräfelfing) im Force India, Nico Hülkenberg (Emmerich) im Williams und der Wersauer Timo Glock im Virgin hatten den Sprung unter die Top Ten verpasst. Sie nehmen im 24er-Feld heute die Startplätze 11, 17 und 21 ein. Red Bull verzichtet übrigens heute wegen „unerwünschter Nebenwirkungen“ auf den Einsatz des sogenannten F-Schachts. Das Team hatte das System am Freitag im freien Training in Istanbul getestet. Mit der Konstruktion kann der Pilot während der Fahrt die durch einen Einlass am vorderen Teil des Autos strömende Luft gezielt zum Heckflügel lenken und dadurch den Abtrieb erhöhen oder verringern. Auf der Geraden soll der F-Schacht ein Plus von bis zu zehn Stundenkilometern bringen. M red

Der Belgier Maxime Montfort hat den Gesamtsieg bei der BayernRundfahrt dicht vor Augen. Der Radprofi vom Team HTC-Columbia gewann am Samstag das Einzelzeitfahren in Berching über 27,8 km in 36:04 Minuten und übernahm vor der heutigen Abschlussetappe über 156 km nach Fürstenfeldbruck die Führung im Gesamtklassement. Hinter dem Vorjahreszweiten belegten der Italiener Adriano Malori (Lampre/36:16) und Montforts Teamkollege Hayden Roulsten (Neuseeland/36:52) im Kampf gegen die Uhr die weiteren Podestränge. Bester Deutscher war Patrick Gretsch (Erfurt/Milram) als Sechster (37:03). Insgesamt ist Simon Geschke (Berlin/Skil-Shimano) mit 1:00 Minute Rückstand auf Rang vier bester Deutscher. Christian Knees (Euskirchen/Milram), der Sieger von 2008, hatte gestern Defekt und wurde mit 1:14 Minuten Rückstand 16. M red

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SPORT

Sonntag, 30. Mai 2010

Heute: Brose Baskets – Braunschweig

Untergang der Phantoms? „Am 30. Mai ist Weltuntergang.“ Der leicht fatalistische Stimmungsschlager war in den Fünfzigern ein Hit des Jahres. Für die Phantoms aus Braunschweig wird der Satz womöglich wahr werden.

umindest die Playoff-Welt könnte für die Niedersachsen heute am 30. Mai untergehen, wenn sie in der Bamberger Jako-Arena (15.10 Uhr, live in Sport1) erneut verlieren. Die Brose Baskets führen in der Halbfinalserie mit 2:0, sind nur noch einen Sieg von der Finalteilnahme entfernt. „Wenn die so weiterspielen, haben wir hier heute den deutschen Meister gesehen“, äußerte Phantoms-Sportdirektor Oliver Braun nach dem 82:73 der Oberfranken in der Volkswagen-Arena. Lob für die Brose Baskets von Coach Chris Fleming gab es auch vom Kapitän des Gegners: „Wir haben heute alles versucht, aber die haben noch kon-

stanter auf höchstem Niveau gespielt. Bamberg hat uns unser Teamspiel genommen“, sagte Nils Mittmann. Doch seine Mannschaft wird natürlich alles versuchen, dass es nicht zu einem 0:3, sondern noch mal zu einem Heimspiel für Braunschweig kommt. Fleming betätigte in Bamberg natürlich die Euphoriebremse: „Wichtig für uns wird sein, das Gerede vom möglichen Finale komplett auszublenden und uns nur auf dieses eine Spiel zu konzentrieren.“ Der Coach verlangt von seinen Spielern: „Wir müssen in der Anfangsphase in der Defensive ein Zeichen setzen; die Verteidigung war ja in den Playoffs bisher unsere Trumpfkarte – wir werden sie auch am Sonntag ausspielen müssen.“ Die Domstädter haben keine Verletzungssorgen. Stark ist bei ihnen vor allem die Psyche nach einer Bilanz von 16 Siegen aus den letzten 18 Spielen in Bundesliga und Playoff. Gestern: Bremerhaven – Frankfurt 53:79 (Stand 1:2). M JS

1, 2, 3 – wer hat den Ball? Kendrick Perkins (Boston/ rechts) und Dwight Howard beim Jump. Foto: dpa

Boston ist durch

ie Boston Celtics haben das Finale der nordamerikanischen Basketball-Liga (NBA) erreicht. Der Rekordmeister gewann daheim vor 18.624 Zuschauern gegen Vizemeister Orlando Magic 96:84 und kam somit im

sechsten Spiel der Playoff-Serie zum entscheidenden vierten Sieg. Paul Pierce machte 31 Punkte und holte 13 Rebounds. Den Finalgegner ermitteln Titelverteidiger Los Angeles Lakers und die Phoenix Suns (derzeit 3:2). M red

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Griff nach Gold Deutschlands TischtennisHerren haben zum dritten Mal das Endspiel einer Weltmeisterschaft erreicht.

as Europameister-Team gewann gestern in Moskau das Halbfinale gegen Südkorea mit 3:1. Der WeltranglistenDritte Timo Boll holte dabei zwei Punkte (unter anderen gegen ExOlympiasieger Ryu Seung Min), Dimitrij Ovtcharov gewann ein Einzel. Den Gegenpunkt gab der deutsche Meister Christian Süß ab. Im Finale trifft das DTTB-Team heute um 14

Uhr auf China. Deutschlands Damen um Europameisterin Jiaduo Wu verloren hingegen ihr Halbfinale mit 0:3 gegen den Olympia-Zweiten Singapur und beendeten das Turnier mit Bronze auf dem dritten Platz. In der Vorrunde hatten Wu, Kristin Silbereisen und Sabine Winter gegen Singapur bereits 0:3 verloren, doch gestern zog sich das deutsche Trio besser aus der Affäre. Vor allem die deutsche Meisterin Silbereisen spielte stark und gewann gegen Wang Yuegu zwei Sätze. Im fünften Durchgang führte sie bereits 9:6, gab das Match aber noch aus der Hand. M red

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SPORT

Sonntag, 30. Mai 2010

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Ein großer Name bei der Bayern-Radrundfahrt

Zabel: Es gibt genug Talente Erik Zabel ist bei der BayernRadrundfahrt wieder mit dabei. Nicht im Sattel, sondern am Rande in Diensten des amerikanischen Rennstalls HTC-Columbia. Der ist aus dem Bonner T-Mobile-Team hervorgegangen, für das der mittlerweile knapp 40 Jahre alte Berliner „Ete“ diverse Erfolge errungen hat.

m Vergleich zu den Zeiten, als er noch selbst in Bayern um den Sieg sprintete, sei die Rundfahrt nun offener, sagte Zabel im Gespräch mit dem „Sonntag in Franken“ vor dem Start zur dritten Etappe in Bayreuth. „Es sind nicht mehr zwei, drei große deutsche Mannschaften, die sich bekämpfen, den Fokus ganz auf den Erfolg hier richten und anderen keine Chance lassen.“ Apropos Deutsche: Wie steht es um den Profi-Nachwuchs hierzu-

lande? Zabel: „Wir haben hervorragende Talente in Deutschland und trotz des Umbruchs immer noch eine Handvoll großer Namen im Radsport.“ Diese – etwa Greipel, Voigt, Klöden, Gerdemann, Wegmann, Ciolek und Förster – müssten es richten. „Sie müssen öfter mal aufs Podium fahren und das Interesse an anderen deutschen Fahrern dadurch wachhalten“, sagt der Ex-Rennfahrer. Sein Sohn Rick ist übrigens 16, will Profi werden wie der Papa und

hat sein Talent schon unter Beweis gestellt in einer Sportart, die derzeit vor allem durch Dopingdiskussionen im Gespräch ist. Eine Trendwende in dieser Hinsicht wäre schön, wünscht sich Zabel senior, der selbst gestanden hat, Dopingmittel kurzfristig ausprobiert und dann wieder davon gelassen zu haben. „In Deutschland ist der Kampf gegen Doping durch die Nationale Anti-Doping-Agentur vorbildlich.“

Keine Sponsoren Und dennoch stirbt ein Rennen nach dem anderen, weil sich Sponsoren abwenden. Zabel meint: „Eine Radsport-Veranstaltung wie die Bayern-Rundfahrt steht und fällt mit der Art, wie das Fernsehen überträgt. Hier war mit acht ProTour-Teams das hochklassigste Feld seit Bestehen der Rundfahrt am Start, und das sieht man auch an den starken Leistungen, die ge-

boten werden.“ Im Bayerischen Fernsehen aber lief keine Sondersendung wie früher . . . Man war mit Reportern vor Ort, begnügte sich aber mit Kurzberichten in den Nachrichtensendungen. Sportlicher Leiter des Schweizer Cervelo-Teams ist Jens Zemke, ein früher recht erfolgreicher Rennfahrer aus Hessen. Dass die DopingDiskussion im Radsport nicht zu Ende gehen will, regt den 43-Jährigen auf: „Irgendwann muss doch mal Schluss sein. Hier stehen viele junge Fahrer am Start, die sicher nicht dopen. Aber man kann es manchen Leuten offenbar nicht recht tun: Setzt du auf die Jugend, sagen sie: Die Rundfahrt ist schwach besetzt; holst du bekannte Leute wie Basso oder Winokurow, ist es auch nicht okay, weil die mit Doping in Verbindung gebracht werden.“ M Jürgen Schott Aktuelles zur Rundfahrt auf Seite 10

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M BAYERNLIGA

Heute Fußball-Länderspiel in Bayreuth: Mexiko – Gambia

SV Memmelsdorf - TSV Großbardorf Unterhaching II SpVgg - Rain/Lech SpVgg Bayreuth - TSV Buchbach 1860 Rosenheim - Erlangen-Bruck SpVgg Ansbach - 1. FC Bad Kötzting Schalding-Heining - FC Memmingen SV Seligenporten - FC Ismaning TSV Aindling - VfL Frohnlach Ingolstadt 04 II - SpVgg Bayern Hof 1. ( 1.) 2. ( 3.) 3. ( 2.) 4. ( 4.) 5. ( 8.) 6. ( 5.) ( 6.) 8. ( 7.) 9. ( 9.) 10. (11.) 11. (10.) 12. (12.) 13. (13.) 14. (14.) 15. (16.) 16. (15.) 17. (18.) 18. (17.) 19. (19.)

ENDSTAND FC Memmingen FC Ismaning Unterhaching II TSV Aindling TSV Rain/Lech Ingolstadt II SV Seligenporten Erlangen-Bruck SpVgg Bayreuth SpVgg Bayern Hof TSV Buchbach TSV Rosenheim Schalding-Hein. TSV Großbardorf SpVgg Ansbach VfL Frohnlach SV Memmelsdorf TSG Thannhausen 1. FC Bad Kötzting

36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36

57:23 70:47 65:48 60:46 54:45 61:53 61:53 56:43 44:34 45:44 71:62 53:47 46:65 49:50 42:57 43:59 36:74 43:77 43:72

1:1 0:1 3:1 4:3 4:0 1:1 0:2 2:2 0:3 74 63 62 59 59 58 58 56 54 52 49 49 47 44 42 40 29 28 24

M LANDESLIGA NORD TG Höchberg - Würzburger FV SV Mitterteich - 1. FC Sand FT Schweinfurt - Neudrossenfeld SpVgg Selbitz - ASV Rimpar DVV Coburg - FC Viktoria Kahl TSV Aubstadt - TSV Mönchröden Alemannia Haibach - 1. FC Trogen ASV Hollfeld - 1. FC Schweinfurt 05 Eintracht Bamberg II - FC Leinach Kickers Würzburg - SV Friesen 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 5.) 5. ( 4.) 6. ( 6.) 7. ( 7.) 8. ( 8.) 9. (12.) 10. ( 9.) 11. (11.) 12. (13.) 13. (10.) 14. (14.) 15. (15.) 16. (16.) 17. (17.) 18. (18.) 19. (19.) 20. (20.)

2:2 1:3 3:1 3:3 4:2 4:1 0:0 0:4 1:1 8:2

ENDSTAND Würzburger FV 38 101:30 90 Schweinfurt 05 38 117:35 88 TG Höchberg 38 64:45 69 Würzburg 38 80:62 69 Alem. Haibach 38 81:45 67 1. FC Sand 38 79:41 64 Neudrossenfeld 38 57:51 58 FT Schweinfurt 38 60:61 51 DVV Coburg 38 69:81 47 FC Viktoria Kahl 38 53:80 46 E. Bamberg II 38 67:81 45 SpVgg Selbitz 38 64:80 45 ASV Hollfeld 38 43:68 45 ASV Rimpar 38 62:74 44 1. FC Trogen 38 46:60 42 FC Leinach 38 79:95 42 TSV Aubstadt 38 58:80 42 SV Friesen 38 55:91 38 SV Mitterteich 38 49:88 33 TSV Mönchröden 38 53:89 32

M BEZIRKSOBERLIGA Regnitzlosau - Don Bosco Bamberg FC Wacker Trailsdorf - ASV Gaustadt 1. FC Burgkunstadt - TSV Hirschaid TSC Mainleus - FC Türk Hof BSC Saas-Bayreuth - SV Pettstadt 1. FC Strullendorf - FSV Bayreuth SpVgg Lettenreuth - TSV Meeder TV Selb-Plößberg - TSV Thiersheim 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 4.) 5. ( 6.) 6. ( 5.) 7. ( 7.) 8. ( 9.) 9. ( 8.) 10. (11.) 11. (10.) 12. (12.) 13. (13.) 14. (15.) 15. (14.) 16. (16.)

SPORT

Sonntag, 30. Mai 2010

ENDSTAND Bosco Bamberg FC Burgkunstadt ASV Gaustadt FSV Bayreuth Saas-Bayreuth SV Pettstadt TSV Thiersheim SG Regnitzlosau Lettenreuth Strullendorf W. Trailsdorf TSV Meeder TSV Hirschaid TSC Mainleus TV Selb-Plößberg FC Türk Hof

30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30

86:31 67:42 55:25 62:33 55:36 64:57 61:57 53:51 55:57 55:57 51:77 44:65 37:50 42:74 44:68 37:88

5:2 0:8 2:0 3:2 4:0 2:1 1:3 1:3 68 60 54 48 45 44 44 43 40 38 38 37 29 29 26 23

Aguirres Puzzle Offenbar puzzelt er noch an seiner WM-Elf wie Bundestrainer Joachim Löw: Mexikos Auswahlcoach Javier Aguirre. Heute findet der 51-Jährige in Bayreuth vielleicht schon das nächste passende Stückchen.

enn Mexikos Fußballer um 17.30 Uhr im HansWalter-Wild-Stadion mit Testgegner Gambia auflaufen, wird womöglich deutlicher, auf wen der Coach (Foto) setzt. In der vergangenen Woche hatte er innerhalb von zwei Tagen die Anfangself auf neun Positionen verändert. Lediglich Rechtsverteidiger Paul Aguilar (Pachuca) und Mittelfeldmann Gerardo Torrado (Cruz Azul) standen sowohl beim 1:3 in England (Montag) als auch beim 1:2 gegen die Niederlande in Freiburg (Mittwoch) beim Anpfiff auf dem Feld. Aguirre

schaut also noch, auf wen er bauen kann, wenn es bei der Weltmeisterschaft in Südafrika ab 11. Juni gegen den Gastgeber, Frankreich und Uruguay geht. Aguirre, Sohn spanischer Einwanderer nach Mexiko, begann vor rund 14 Monaten als Nachfolger des Schweden Sven-Göran Eriksson seine zweite Amtszeit als Mexikos Nationaltrainer. Bereits 2002 führte er sein Land in ein WM-Turnier. Dort kam der K. o. im Achtelfinale ausgerechnet gegen den Erzrivalen USA (0:2).

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59 Länderspiele bestritt der Fußballer Aguirre, darunter auch das WM-Viertelfinale 1986 im eigenen Land gegen Deutschland, das Mexiko nach einem 0:0 nach 120 Minuten erst im Elfmeterschießen gegen Toni Schumacher mit 1:4 verlor. „Erst Aguirre ist es gelungen, dass bei uns wieder alle an einem Strang ziehen“, wird Abwehrspieler Carlos Salcido im WM-Sonderheft von „Sport Bild“ zitiert. Der Trainer, der ab 2002 knapp sieben Jahre lang zwei spanische Vereine betreute (Osasuna Pamplona, Atletico Madrid), mischt erfahrene Kräfte wie Stürmer Cuauhtemoc Blanco (37) mit ganz jungen Talenten. Er sagt: „Ich beurteile die Spieler nicht nach ihrem Alter, sondern nach ihren Fähigkeiten. Und ob sie in der Lage sind, unsere Ziele und Vorgaben zu erfüllen.“ Ziele? Das ist erklärtermaßen der Vorstoß unter die besten Acht der WM. M JS

WIR VON HIER

Sonntag, 30. Mai 2010

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Forschung in Bayreuth (32)

Im Rausch der Geschwindigkeit Mit vierbis fünffacher Schallgeschwindigkeit zum Ziel: Professor Hans Josef Pesch und sein Lehrstuhlteam arbeiten an der Verwirklichung von Super-Concordes. Foto: red

Er hält sich für einen lausigen Kopfrechner: Hans Josef Pesch ist seit 1999 Inhaber des Lehrstuhls für Ingenieurmathematik an der Uni Bayreuth und beschäftigt sich mit Hochgeschwindigkeitsflugzeugen.

er träumt nicht davon, am Strand von Australien zu liegen oder einen Kurztrip in die USA zu machen, ohne sich dafür stundenlang in einen Flugzeugsessel quetschen zu müssen? Dies möchte die britische Firma Reaction Engines Limited in naher Zukunft ermöglichen. Das Unter-

nehmen plant, ab dem Jahr 2025 Passagiere mit Hochgeschwindigkeitsflugzeugen, sogenannten Super-Concordes, reisen zu lassen. Dabei sollen die Flugzeuge mit vierbis fünffacher Schallgeschwindigkeit die Reisenden zum Ziel bringen.

Hitzeschutz im Fokus Um dieses Vorhaben verwirklichen zu können, kooperieren Pesch und seine Mitarbeiter mit Forschern von Universitäten in München, Singapur und Vernon. Mit Hilfe von mathematischen Gleichungen wollen Pesch und seine Mitarbeiter die Flugbahnen der Super-Concordes so berechnen, dass die Flugzeuge bei möglichst geringem Treibstoffver-

brauch lange Strecken in kurzer Zeit zurücklegen, ohne dabei zu überhitzen. In Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Neue Materialien Bayreuth arbeiten Pesch und sein Team zudem an einem Projekt, bei dem es um die Optimierung von innovativen Laserschweißverfahren für moderne Aluminium-Legierungen geht. Diese Legierungen werden beispielsweise in der Autmobil- und Flugzeugproduktion verwendet. Beim heutigen Laserschweißen entstehen durch den Erstarrungsprozess mikroskopisch kleine Heißrisse. „Die Aluminium-Legierungen werden mit drei Lasern, einem Haupt- und zwei Hilfslasern, geschweißt, ohne dass dabei Heißrisse

entstehen“, erklärt Pesch das neue Schweißverfahren. Die zusätzlichen Laser üben auf die Schweißnaht Druck aus und pressen die zu verschweißenden Teile so zusammen, dass keine Risse im Material entstehen. Wo die Zusatzlaser platziert werden und mit welcher Intensität sie arbeiten sollen, untersuchen Pesch und seine Mitarbeiter mittels mathematischer Optimierung. Dass das neue Verfahren funktioniert, konnte experimentell bestätigt werden. Dennoch müssen laut Pesch das Modell und die mathematische Methodik bis zur endgültigen Verwendung noch verbessert werden. M Anne Bürmann www.ingmath.uni-bayreuth.de

M Zur Person Professor Hans Josef Pesch ist 1949 in Dormagen (Nordrhein-Westfalen) geboren. Nach dem Abitur studierte er Mathematik mit dem Nebenfach Physik an der Uni Köln. Danach wechselte Pesch an die TU München, wo er promovierte und habilitierte. 1987 war er Gastprofessor in San Diego und von 1988 bis 1989 an der Universität der Bundeswehr in München. Im Anschluss arbeitete er an der TU München und an der TU Clausthal. Seit 1999 ist er Lehrstuhlinhaber für Ingenieurmathematik an der Uni Bayreuth. Hier war

er unter anderem Dekan der Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik und Mitglied des Hochschulrates. Obwohl er sich in Bayreuth sehr wohl fühlt und er das Leben in der Kleinstadt einfacher als in der Großstadt empfindet, fehlten ihm München und die Nähe zu Italien. Denn er ist ein absoluter Toskana-Fan. So hat er auch den großen Wunsch, seinen Ruhestand als Bildhauer in Italien zu verbringen. Bis dahin malt Pesch gerne in seiner Freizeit und setzt dabei fotografierte Eindrücke in neue Zusammenhänge. bü

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KULTUR

Sonntag, 30. Mai 2010

Uni-Openair 2010

Sehnsüchtig erwartet „Sechsmal werden wir noch wach, heißa, dann ist UniOpenair-Tach.“ So dichten Fans des Uni-Openairs, dem alljährlich stattfindenden Festival auf dem Gelände der Universität, das Weihnachtslied „Morgen, Kinder, wird's was geben“ derzeit um. Der „Sonntag in Franken“ wirft einen Blick auf die Bands, die am kommenden Samstag ab 14 Uhr den Innenhof der NW II musikalisieren.

iner alten Tradition folgend, stellt den Opener des Uni-Openairs 2010 eine lokale Band. jetzt noch… haben bereits die Warm-up-Feier zum diesjährigen Festival mit ihrem wavigpunkigen Sound und kritisch-intelligenten deutschen Texten ordentlich hochgefahren. Danach sollten Devo-Fans aufpassen. Der „Spiegel“ hat in Bezug auf die Berliner Band Herpes den Begriff Kunsthochschul-Punks reevoziert. Zwei-Minuten-Songs, Röhrenjeans, very Berlin und abgehackte Riffs. Für so manchen UniOpenair-Gänger die beste Band der letzten zehn Jahre.

Videoclub bringen nach dem Herpes-Schock einen gewissen Math-Rock-Charme auf das UniOpenair, der stellenweise durch den Sound der aus Münster stammenden Band scheint. Wer die Augen zumacht, hat plötzlich Kele Okereke und seine Bloc Party auf der Bühne. Der mögliche Geheimtipp 2010.

Vorgeplänkel adieu Die jüngsten Musiker des Tages beenden im Anschluss an Videoclub das Vorgeplänkel. Some fireworks sind Beat!Beat!Beat! Bayreuth noch von einem abgesagten Glashaus-Konzert aus dem letzten

Jahr schuldig, in diesem Jahr dürfen sie dafür auf der großen Openair-Bühne feuern. Man darf sich auf eine große tropisch-sphärische Show aus verzerrten Gitarren und Shoegaze-Momenten freuen. Jetzt aber in die Vollen: Je später der Abend, desto mehr Berlin in Bayreuth. Bodi Bill und Bayreuth, das ist mittlerweile eine große Liebe. Mit atemberaubenden Konzerten haben die drei Berliner bereits zweimal für Schweiß und Bewunderung gesorgt. Und wenn am UniOpenair 2010 drückende Bässe auf Geige treffen und spektakuläre Visuals in der langsam einsetzenden Dunkelheit immer hypnotischer in

den Bann ziehen, wird ein weiteres Mal kaum ein Bein mehr stillstehen können. Fehlt noch das Highlight ... Friska Viljor soll es heißen. Nach Palpitation 2009 wird es auch heuer wieder gelb und blau auf dem UniOpenair. Mit mittlerweile drei produzierten Alben stehen Friska Viljor aus Schweden in den Startlöchern, um vor der diesjährigen AftershowParty genau den archetypischen Indie-Rock über das Festivalgelände zu streuen, wie ihn seit Jahren nur Skandinaviens Musiker transportieren. Melodien zum Verlieben und Refrains zum Mitsingen garantieren Gänsehaut. Wer gegen Mitternacht immer noch nicht genug hat, dem schenken CDW Motorhorst, DJ Frosch, Gerald Wildenauer, Marbod und tobirakete dann noch einen Haken Indie und Techno ein. Die Vergangenheit hat gezeigt: Das kann auch schon mal bis morgens früh um sechs dauern. Karten für das Uni-Openair 2010 am kommenden Samstag gibt es im Vorverkauf in der Theaterkasse, an der Universität im Glashaus und unter www.uniopenair.de. Mit für das aufgefahrene Line-up läppischen 14 Euro Einsatz ist man dabei. M Alexander Gradl

Virtueller Plattenspieler erfreut Fans von Arcade Fire

Bitte drehen! Die kanadische Band Arcade Fire nutzt derzeit das Internet intensivst, um seine Fanschar auf das offiziell im August erscheinende Album „The Suburbs“ heißzumachen.

er traditionelle Weg, jemanden auf sein anstehendes Album aufmerk-

sam zu machen, ist im Zeitalter des Internets der, im Vorfeld bereits Songschnipsel auf Webseiten zu veröffentlichen. Dahingehend beschreitet auch Arcade Fire, die Gruppe um das Ehepaar Win Butler und Régine Chassagne, keine neuen Wege. Die Band offeriert im Netz nicht nur Schnipsel, nein, gleich zwei Tracks werden in voller Länge angeboten. Erfrischend anders, knisternd nervig ist dagegen

die Art und Weise, wie man Zugang zu den Songs „The Suburbs“ und „Month of May“ bekommt: Auf der Website der beliebten Kanadier, die sich mit Songs wie „Rebellion (Lies)“ oder „Crown of love“ in die Herzen von Millionen Fans gesungen haben, ist ein alte zerkratzte Platte eingebunden. Diese muss der Surfer in Plattenspielermanier mit der Maus antreiben. So entlockt er dem Vi-

nyl den Sound. Zu langsam, und das Ding eiert gewaltig, zu schnell, und alles klingt irgendwie, naja, eben zu schnell. Auch rückwärts abspielen ist möglich. Begleitet werden die neuen Hits von einem auf der Internet-Seite geposteten Brief eines gewissen Arkady Fireovitch, der glücklich den Termin der Album-Veröffentlichung verkündet: „The Suburbs“ erscheint am 2. August. M Alexander Gradl

KULTUR

b und an möchte der Deutsche gerne beweisen, dass er seinen Goethe noch kennt. Beim Frühlingsspaziergang im Familienkreis hebt dann gern ein pensionierter Lehrer den Arm, deutet ins Grün und deklamiert: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche ...“, eine weitere Zeile bekommt er meist noch hin, dann winkt er ab, „irgendwas mit Winter, in seiner Kälte, nein, egal“. Das Original ist auf jeden Fall einen Lese-Blick wert, schneller geht es aber am Mittwoch um 20 Uhr in der Stadthalle. Dann spielt das Theater Hof „Faust I“ – im Herbst soll „Faust II“ folgen. Aber daraus muss nun wirklich niemand zitieren können. M

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Aktuelle Veranstaltungstipps unter www.nordbayerischerkurier.de.

r gilt als Vater der Atombombe und war einer der genialsten Physiker: J. Robert Oppenheimer (1904–1967). Zwei amerikanische Autoren legten eine Biografie vor – für ihre genaue Recherche und spannende Darstellung erhielten sie den Pulitzer-Preis. In detaillierter Kleinstarbeit haben die Autoren über 30 Jahre hinweg Interviews mit Angehörigen geführt, Freunde und Zeitzeugen über das Leben des in New York geborenen Wissenschaftlers befragt. Es gelang ihnen, FBI-Akten zu sichten, die Tonbänder von Reden und Verhören Oppenheimers auszuwerten und vor allem seine privaten Aufzeichnungen einzusehen. Das Buch gibt intimen Einblick in das Wesen Oppenheimers und frappierende Hintergründe zu der Hexenjagd durch US-Behörden auf den Wissenschaftler. Kai Bird und Martin J. Sherwin: J. Robert Oppenheimer Verlag Propyläen, Berlin, 580 Seiten, 29,95 Euro. M

NIX WIE HIN

Christina Knorz, Kulturredakteurin

reundlicher Applaus für den Film, aber tosender für die Hauptdarstellerin Gudrun Ritter (Foto): So reagierte das Berlinale-Publikum im Frühjahr auf „Boxhagener Platz“. Die Romanverfilmung des preisgekrönten deutschen Regisseurs Matti Geschonneck reiht sich ein in die länger werdende Liste von DDR-Aufarbeitungsfilmen. Anders als „Sonnenallee“, „Das Leben der Anderen“ oder „Goodbye Lenin“ wendet sich „Boxhagener Platz“ aber dem Kleinbürger-Milieu zu und erzählt die Geschichte von DDR-Tristesse Ende der 60er Jahre, während sich im Westen Freizügigkeit Bahn bricht. Als Berliner Heimatfilm angekündigt, loben die einen die ehrlich-herzlich dargestellten Beziehungen, die anderen meckern, es sei kitschig erzählt. Interessant macht den Film für mich der Alltag in der DDR jenseits der Stasi. Und auch wenn man auf den großen WendeRoman noch warten muss, kann man sich sein DDR-Bild ja nach und nach aus den einzelnen Auseinandersetzungen zusammensetzen. Heute und Mittwoch, 17 und 20 Uhr im Cineplex. M

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UMWELT

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Grillen & Co.

Zeit zu brutzeln Im Sommer wird die Küche gerne nach draußen verlegt, auf Terrasse, Balkon oder in den Garten. Vorbei die Zeit der Wurstgrillmulde: Aus dem kleinen, wackeligen runden Dreibeiner mit billigem Funkenflugschutz und in drei Höhen einrastbarem Rost ist zwischenzeitlich ein echtes küchentechnisches Highlight geworden, das vielen kulinarischen Anforderungen mehr als genügt.

utdoor-Cooking liege eindeutig im Trend, sagt Robert Meyer, Präsident der German Barbecue Association in Gronau (Nordrhein-Westfalen). So findet sich kaum ein Hersteller hochwertiger Grillgeräte, der nicht

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zusätzliche Grillplatten, -schalen, -pfannen oder gar Wok-Aufsätze anbietet, um diesen Wünschen gerecht zu werden. Auch das Design spielt zunehmend eine Rolle. Denn Grillgeräte würden immer mehr auch zum Prestigeobjekt, so Kurt Schlieper vom Barbecue Industry Association Grillverband in Kleinostheim bei Aschaffenburg. Wer oft Gäste hat, wolle Geschmack zeigen. Viele dieser hochwertigen „Edelstahl-Outdoorküchen“ lassen sich durch einen integrierten Deckel nicht nur zum Grillen, sondern auch zum Schmoren, Dünsten und Backen nutzen – und das zu beinahe jeder Jahreszeit. Energieeffiziente Wärmenutzung ist auch bei Grills, seien sie nun holzkohle-, gas- oder Elektro-betrieben, ein Thema, insbesondere wenn es um Restwärmenutzung geht. Der Gaskugelgrill Paris Deluxe von Outdoorchef beispielsweise enthält wie viele neue Geräte außerdem eine Seitenkochstelle, auf der parallel weitere Spei-

sen zubereitet werden können. Mehr für einen Hingucker halten Meyer und Schlieper aber vor allem Feuerschalen. Grillen sei dabei Nebensache. In die mit Holzscheiten gefüllte Stahlschale kann bei Bedarf eine Stange gesteckt werden, an der ein schwenkbarer und höhenverstellbarer Grillrost montiert ist. Auch der Langgrill vereint Feuerschale und Grill. Dabei wird die zusätzliche Glut

Außenanlagengestaltung

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Bei deren One-Touch-System können durch einen Lüftungsschieber die Temperatur und Umluft im Kessel gesteuert werden, ohne dass der Grillrost in der Höhe verstellt werden muss. Das dient zugleich der Sicherheit. Die Alternative zum mobilen Grillgerät ist der Grillplatz auf der eigenen Terrasse oder im Garten. Den zu mauern, setze jedoch einiges Fachwissen und Können voraus, sagt Reinhold Auth von der DIYAcademy in Köln. Doch auch Heimwerker mit weniger handwerklichem Sie brauchen Hilfe?

des offenen Feuers genutzt. „Absoluter Trendsetter“ bei den mit Holzkohle betriebenen Geräten sei aber weiterhin der Kugelgrill, sagt Meyer. Die Holzkohle kommt in der Regel in zwei Schalen am Kugelseitenrand. Das Grillgut wird in die Mitte des Rosts gelegt, darunter steht eine Schale für herabtropfendes Fett. Der amerikanische Hersteller Weber etwa hat den Bedienkomfort seiner Kugelgrill-Geräte weiterentwickelt.

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Geschick können sich an die Arbeit machen. Denn im Baumarkt gibt es auch vorgefertigte Bausätze. Grill oder Grillkamin? Das ist zunächst die Frage. Oft entscheidet das Platzangebot. Doch ein Grillkamin hat einen entscheidenden Vorteil: Der Rauch kann durch den Kamin besser abgeführt werden als bei einem Grill. Das ist beispielsweise auch wichtig, damit kein Streit mit dem Nachbarn droht. Denn egal, wo der Grill aufgestellt wird – es muss gewährleistet werden, dass der Qualm nicht in die Wohn- und Schlafräume der Nachbarn zieht, erläutert Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund in Berlin. Reinhold Auth empfiehlt, zunächst den Grillrost zu kaufen. So lasse sich die spätere Größe des Grills besser bestimmen. Klinkersteine eigneten sich als Material besonders gut, weil sie feuerfest seien. Als Fundament könne beispielsweise eine stabile Betonbodenplatte

dienen, die dem Grill einen sicheren Stand gibt. Ein Betonfundament sei nicht unbedingt notwendig. Der Untergrund müsse jedoch immer fest und eben sein. Alternativ könnten auch Betonplatten als Fundament verwendet werden. Gemauert werden dürfe der Feuerraum immer nur mit feuerfestem Schamottemörtel, rät Auth. Dieser Mörtel ist extrem hitzebeständig und hält Temperaturen von bis zu 700 Grad stand. Besondere Regeln gelten für das GrillFundament auf gemieteten Terrassen oder Gärten. Zwar dürfen auch Mieter auf ihrer Terrasse oder in ihrem Gartenanteil einen fest installierten Gartenkamin oder Gartengrill aufstellen, erklärt Ropertz. Diese

Mein grünes Zuhause Feuerstelle dürfe aber nicht dauerhaft mit dem Untergrund verbunden sein. Ebenfalls zu beachten: Grillkamine, die an einen bestehenden Schornstein angeschlossen werden können, müssen vom örtlichen Schornsteinfeger genehmigt und überprüft werden. Bei frei aufgestellten Grillkaminen muss der Schornsteinfeger dagegen nicht gefragt werden. M red

GESUNDHEIT

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Besser schlafen

Bettgeschichten Das Bett ist für viele Menschen ein Ort tiefgreifender Erfahrungen. Und die sind nicht immer positiv, vor allem dann nicht, wenn jemand trotz starker Müdigkeit nicht einschlafen kann und sich von einer Seite auf die andere wälzt, in der Hoffnung, endlich die Stellung zu finden, die ihn in den Schlaf entlässt.

m Grenzbereich zwischen Schlafen und Wachen reagiert der Mensch äußerst sensibel auf alle Störungen und Unbequemlichkeiten. Diese Wahrnehmungen tauchen dann halluzinativ verzerrt und quälend in Wachträumen und vorbeiziehenden Bildern auf. Es gibt z. B. für manche Menschen das Phänomen,

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dass sie abends mit Rückenbeschwerden ins Bett gehen. Statt der erhofften Erleichterung erfahren sie aber das Gegenteil, die Schmerzen verstärken sich. Der Grund dafür ist erklärbar: Im Liegen entspannt sich jener Teil der Muskulatur, der sonst den Menschen aufrecht hält. Der Körper lockert sich, so dass die überbeanspruchten und lädierten Körperpartien stärker wahrgenommen werden. Die schwachen Punkte des Rückens sind in der Regel das Hohlkreuz (verstärkte Lendenwirbellordose), verbunden mit Schmerzen im Übergang von der Wirbelsäule zum Kreuzbein, ferner die relativ starre Brustwirbelsäule, ein unbeweglicher Brustkorb, Verspannungen im Nackenbereich und die diversen Denaturierungen der Bandscheiben und Wirbel. Im Schutz des Wirbelkanals verläuft das Rückenmark, also das Zentralnervensystem, über das sämtliche Organe reguliert werden. Zwischen den Wirbeln befinden sich dazu die empfindlichen Austrittskanäle der Spinalnerven zu den Organen. Allein eine Verhärtung der umgebenden Muskulatur kann die Versorgung dieser Nervenfasern mit Blut- und Lymphflüssigkeiten so behindern, dass weitreichende Störungen und Beschwerden hervorgerufen werden. Dass der menschliche Körper sich fließend strukturiert und dass Fehlhaltungen korrigierbar sind, ist eine wichtige Einsicht, bevor man sich auf die Suche nach einem guten Bett macht. Das Bett sollte die Verände-

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rungen herausfordern und unterstützen, aber nicht blockieren. Und das setzt voraus, dass der Mensch gelernt hat, die Richtung der notwendigen Veränderungen wahrzunehmen und zu verstehen.

Individuelles Empfinden Einige Menschen empfinden ihr Bett als zu hart, weil sie sich darin nicht genügend gestützt fühlen, und leiden z. B. unter Schmerzen im Kreuz. Anderen ist das Bett zu weich, weil ihr Körper zu tief einsinkt. Auch sie fühlen sich nicht richtig gestützt und haben Schmerzen im Kreuz. Was aber ist hart und was ist weich? Die individuellen Empfindungen zur Weichheit von Betten sind abhängig vom Tonus, also vom wechselnden Spannungszustand der Muskulatur, damit auch von der Tagesverfassung des Menschen und von seiner Fähigkeit, den Tonus zu verändern. Bezogen auf die Matratze

können wir also zwei gegensätzliche Grundpositionen feststellen: 1. Die Matratze ist nachgiebig, so dass sie sich dem Körper anpasst und dadurch eine entsprechende Abstützung bewirkt. 2. Die Matratze ist fest und flächig, so dass keine Nachzeichnung der Körperschwerpunkte erfolgen kann, sondern nur eine Abdämpfung der Auflagepunkte, d. h. der Mensch passt sich der Unterlage an. Orthopäden weisen darauf hin, dass die Matratze nicht zu hart und nicht zu weich sein sollte, damit der Körper weder durchhängt noch Druck an den Auflagepunkten erleidet. Wer gesund schlafen möchte, muss auch für Sommer und Winter das für ihn passende Bettzeug finden. Dichte, Stoffbezug, für Allergiker geeignet, das sind einige Themen, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden müssen. Und auch ob das Bettzeug wenigstens halbjährlich gereinigt werden kann. M red

Asthma - Federbetten sind besser

Asthmatiker sollten lieber in Federbetten als in synthetischem Bettzeug schlafen. Das hat jüngst eine im Journal of Asthma veröffentlichte Untersuchung ergeben. Federbetten enthalten weniger Beta-Glucan als synthetisches Bettzeug. Die Inhalation von BetaGlucan während des Schlafens kann Ver-

änderungen der Lungenfunktion, trockenen Husten, Hautjucken, nasale Probleme und Müdigkeit verursachen. Die Konzentration von Beta-Glucan in synthetischen Zudecken war sieben bis achtfach höher als in Federbetten. Ein ähnlicher Effekt wurde auch für Hausstaubmilben-Allergene nachgewiesen.

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GESUNDHEIT

Sonntag, 30. Mai 2010

Scharlach

Wie’s Kind, so die Eltern Fürchterliche Halsschmerzen, und das Fieberthermometer zeigte 40 Grad Celsius an – mitten im Sommer. Als die 37-jährige Anja auch noch einen feinen Ausschlag an Armen, Leisten und Bauch bemerkte, der wie Nadelstiche piekste, kam ihr ein Verdacht: Sie hatte sich bei ihrem dreijährigen Sohn mit Scharlach angesteckt.

igentlich als Kinderkrankheit bekannt, kann die durch die Bakterienart Streptokokken ausgelöste Infektion auch Erwachsene treffen. „Man kann diese Streptokokken ein Leben lang und immer wieder bekommen, bis ins hohe Alter hinein“, sagt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinderund Jugendärzte. Zum sogenannten Vollbild des Scharlachs gehört eine Rachen- und Mandelentzündung mit Halsschmerzen. Dazu gesellen sich Fieber, Schüttelfrost und ein, zwei Tage später ein typischer kleinfleckiger Ausschlag an Haut und Schleimhäuten. „Bei Kindern beginnt der Ausschlag oft an den Leisten und kann sich auf den ganzen Körper und Teile des Gesichts ausbreiten. Der Gaumen ist oft gerötet, die Zunge himbeerrot, die Haut um den Mund herum bleibt aber meist weiß“, beschreibt Kinderarzt Fegeler die Krankheit. Am häufigsten sind Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren betroffen, im Winter erkranken mehr als im Sommer. Wochen bis Monate später können sich in seltenen Fällen noch schwere Folgeerkrankungen bilden, wenn Scharlach nicht behandelt wird. „Dazu gehören das Rheumatische Fieber mit Gelenkbeschwerden und einer Entzündung am Herzen oder eine schwere Entzündung der Nieren, die Glomerulonephritis“, sagt Frank Riedel, Ärztlicher Direktor des Altonaer Kinderkrankenhauses in Hamburg. Dies sei aber heutzuta-

ge wegen der Antibiotikatherapie extrem selten, er selbst habe in 35 Jahren nur einen Fall von Rheumatischem Fieber nach Scharlach erlebt.

80 verschiedene Typen Die Verursacher des Scharlachs tragen den Namen Streptococcus pyogenes oder werden als ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A bezeichnet. Von diesen wiederum gibt es mehr als 80 verschiedene Typen, die sich durch Eiweiße auf den Bakterien unterscheiden. „Alle diese Typen können eine Angina auslösen, und man entwickelt dann Immunität gegen diesen speziellen Typ“, erklärt Klaus Ritter vom Institut für Medizinische Mikrobiologie am Uniklinikum Aachen, dem das Nationale Referenzzentrum für Streptokokken angegliedert ist. Den typischen Ausschlag allerdings verursachen sogenannte Toxine, und davon gebe es nur drei. Die Streptokokken nisten sich im Rachen des Menschen ein. Bei etwa jedem Zehnten schlummern sie dort, verursachen keine Symptome und sind dennoch nachzuweisen. Babys seien seltener von Streptokokken betroffen, womöglich weil die Ra-

chenschleimhaut noch glatter ist als bei größeren Kindern und Erwachsenen, sagt Riedel. Anjas Sohn hatte eine Woche vorher Halsweh und Fieber bekommen und sich sehr schlapp gefühlt. Der Kinderarzt hatte einen Abstrich am Rachen gemacht und mit einem Schnelltest bestätigt, dass Streptokokken der Gruppe A im Spiel waren. Da der typische Hautausschlag in den Leisten am Morgen aufgetreten war, empfahl der Arzt, sofort mit einem Antibiotikum zu behandeln. Ritter nennt drei Gründe, warum schnell Antibiotika gegeben werden sollten: „Es tritt eine rasche Besserung auf, innerhalb von 24 Stunden sind die Patienten nicht mehr ansteckend und die schwerwiegenden Folgeerkrankungen können verhindert werden.“ Unbehandelt seien die Patienten rund drei Wochen ansteckend. In Fällen, wo der Schnelltest auf Streptokokken reagiert, aber ein starkes Krankheitsgefühl fehlt, könne gegebenenfalls auf Antibiotika verzichtet werden, sagt Riedel. „Aber beim richtigen Scharlach wollen die Patienten behandelt werden, weil sie sich so krank fühlen.“ Trete unter dem Antibiotikum keine Besserung ein, müsse ein Rachenabstrich im Labor daraufhin untersucht werden, ob die Streptokokken gegen das Medikament resistent seien. Tatsächlich ging es dem dreijährigen Sohn von Anja nach einem Tag unter Antibiotika besser, nach drei Tagen konnte er wieder in den Kindergarten. Jetzt machte sie sich selbst auf den Weg zum Hausarzt. Der schickte einen Rachenabstrich in ein Labor zur sicheren Diagnose, gab ihr aber auch gleich ein Antibiotikum, das ebenso schnell zur Besserung führte. M red/mag

DER TIPP

Melisse – ein Tausendsassa Seit über 2000 Jahren ist die Melissa officinalis bekannt und wird als Gewürz-und Arzneipflanze sehr geschätzt. Ursprünglich stammt sie aus dem östlichen Mittelmeerraum. Da sie es sonnig mag und sandige Böden bevorzugt, sind nicht nur Amerika und Nordafrika, sondern ist auch Franken ihre Heimat geworden. Sie gehört zur Familie der Lippenblütler mit einem vierkantigen Stängel, pfefferminzähnlichen Blättern und weiß-gelben Blüten. Diese locken mit ihrem reichhaltigen Nektar Hummeln und Bienen an und ergeben einen sehr aromatischen Honig. Verwendet werden die Blätter, die herrlich nach frischer Zitrone duften. Sie eignen sich sehr gut für Obstsalate, Getränke oder als Süßspeisendekoration. Als die Melisse im Mittelalter in Deutschland heimisch wurde, fand sie ihre Anwendung vor allem bei Kopfschmerzen, Kreislaufschwäche und nervösen Herzbeschwerden. Heute wird sie gerne in Kombination mit Hopfen und Baldrian zur Beruhigung, bei Einschlafstörungen eingesetzt, als warmer Tee oder als Entspannungsbad. Der aromatische Geruch und Geschmack regt die Bildung von Magen- und Gallensaft an und fördert somit die Verdauung, indem Krämpfe und Blähungen gelöst werden. Auch bietet der Melissenextrakt aufgrund seines Gerbstoffgehalts eine wirkliche Alternative zur konventionellen Behandlung von Lippenherpes, indem die Vermehrung der Viren gehemmt wird. Doch nicht nur als Creme, sondern auch als Tee bei viralen Infekten bewährt sich diese Pflanze. Eine schöne Woche wünscht Ihnen Ihre Apothekerin Ulrike Fischer Apotheke im Rotmain-Center

GESUNDHEIT

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Für einen optimalen Halt

Auf den Zahn Schöne und gesunde Zähne sind wichtig, gleichwohl ist niemand vor Zahnverlust gefeit. Und was, wenn Lücken gefüllt werden müssen?

m Anfang einer Implantatbehandlung stehen die Beratung und die Diagnostik durch Ihren Zahnarzt/Implantologen, um festzustellen, ob eine Implantation möglich und sinnvoll ist. Die Beratung sollte natürlich auch die Behandlungsalternativen mit herkömmlichem Zahnersatz umfassen, Ihre persönlichen Wünsche berücksichtigen und bekannte Risiken abklären. Zur ersten Beratung sollte bereits ein Röntgenbild vorliegen, um die Knochenverhältnisse abschätzen zu kön-

nen und Befunde zu erkennen, die für die Behandlung von Belang sind. Die nächste Planungsphase beginnt mit der Abdrucknahme für Gips-Kiefermodelle, die Aufschluss über Knochenbreite, Kieferverhältnisse und die Platzverhältnisse zwischen Oberund Unterkiefer geben. Auf Basis dieser Modelle werden auch speziell eingesetzte Messschablonen hergestellt, die für die Röntgendiagnostik in den Patientenmund eingesetzt werden. Die Schablonen sind mit metallischen Kugeln oder Zylindern definierter Größe bestückt und ermöglichen so eine präzise Abschätzung der vorhandenen Knochenhöhe. In komplexen Fällen, bei fortgeschrittenem Knochenverlust und schwierig einzuschätzender Lage zu schützender Strukturen wird es sinnvoll, ein sogenanntes Computer-

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gefühlt

tomogramm bzw. eine digitale Volumentomographie anzufertigen, um eine dreidimensionale Darstellung der Knochenverhältnisse und umliegender Strukturen (Nervverläufe, Ausdehnung der Kieferhöhle) einsehen zu können. Wenn eine Zahnentfernung planbar ist, dann stellt man sich als Behandler und Patient die Frage nach dem besten Zeitpunkt für die Implantation. Für den Einbringzeitpunkt von Implantaten gibt es dabei grundsätzlich drei verschiedene Konzepte: die Sofortimplantation – in gleicher Sitzung mit der Zahnentfernung, die verzögerte Sofortimplantation vor knöcherner Ausheilung des Zahnfachs (einige Tage bis wenige Wochen nach Zahnentfernung) und die Spätimplantation, nach knöcherner Ausheilung des Zahnfachs. Bei der Sofortimplantation erfolgt das Einbringen des Implantats (Foto) in der gleichen Sitzung mit der Zahnentfernung. Sie ist ein rein chirurgisches Konzept. Als prothetische Varianten danach sind die unbelastete Einheilung oder die Sofortversorgung möglich. Häufig begegnet man mittlerweile groß aufgemachter Werbung von implantologischen Kliniken und Praxen, bei der es nur um das Thema „Sofort“ geht. Computerplanung, 3D-Navigation, Sofortimplantate oder Sofortbelastung sind hier die Schlagworte. Solche Versprechen ohne genaue Kenntnis der Patientenvoraussetzungen sind als unseriös einzustufen. In der Hand des erfahrenen Implantologen allerdings – und unter den richtigen Voraussetzungen – stellt die Sofortimplantation ein wohl

unverzichtbares Konzept dar, um einwurzelige Zähne optimal zu ersetzten. Die Spätimplantation ist das klassische Verfahren der Implantateinbringung in einen knöchern vollständig durchbauten Kieferabschnitt. Eine solche knöcherne Ausheilung kann nach Zahnentfernung je nach Defektgröße und Alter des Patienten zwischen sechs Wochen und einigen Monaten liegen. Als Zahnersatzoptionen kommen sowohl die unbelastete Einheilung der Implantate (klassisches Konzept) als auch die Sofortversorgung (evtl. mit Sofortbelastung ) infrage. M red

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LEBEN

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SONNTAG in

FRANKEN

Sudoku

„Die Schöpfung“

Konzert verlegt

Verlag und Herausgeber: Neue Bayreuther Anzeigenblatt Verlags GmbH Bayreuther Anzeiger Postfach 11 01 50, 95420 Bayreuth Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Theodor-Schmidt-Str. 17, 95448 Bayreuth

Das für heute, Sonntag, 30. Mai, auf der Naturbühne Trebgast geplante Oratorien-Konzert „Die Schöpfung“ wird aus witterungsbedingten Gründen verlegt in die Basilika Marienweiher in Marktleugast. Konzertbeginn ist allerdings erst um 17.30 Uhr. Achtung: Die Plätze in der Kirche sind nicht nummeriert. M red

Geschäftsführung: Michael Rümmele Anzeigenleitung: Andreas Weiß (verantw.) Redaktion: Sonntag in Franken Verantwortlich: Gert-Dieter Meier Anschrift: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon: 0921-500-163 www.sonntag-in-franken.de E-Mail: redaktion@sonntag-in-franken.de Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Projektleitung und Koordination: Harald Ritter Vertrieb: VSO – Verteil Service Oberfranken GmbH

Wegen des Eurovision Song Contest fand die Ziehung der Lottozahlen erst nach Redaktionsschluss statt. Wir bitten um Verständnis.

Vertriebsleitung: Georg Haas Gesamtvertriebsleitung: Herbert Angerer Druck: Nordbayerischer Kurier GmbH & Co. KG Geschäftsstelle: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon 0921-294-294, Fax 0921-294-193 Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8–18 Uhr, Sa. 9–13 Uhr Kostenlose Verteilung am Sonntag an alle erreichbaren Haushaltungen im Verbreitungsgebiet. Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 1. Oktober 2009. Anzeigenentwürfe und Texte des Verlages sind urheberrechtlich geschützt. Übernahme, auch fotomechanisch, nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung und gegen Gebühr. Mitglied im Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e. V., BVDA. Auﬂagenkontrolle durch Wirtschaftsprüfer nach den Richtlinien von BVDA und BDZV.

M Sudoku-Spielregeln Füllen Sie das Rätselgitter nur mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei gibt es Folgendes zu beachten: In jeder waagerechten Zeile und in jeder senkrechten Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen! Und auch in jedem der neun umrahmten 3x3-Felder kommt jede Zahl von 1 bis 9 nur jeweils einmal vor.

HOROSKOP

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Widder 21. März bis 20. April Eine gewisse Person ist neidisch und glaubt, Sie hätten das Glück für sich allein gepachtet. Doch das wäre zu schön, denn so einfach ist es Ihnen nicht gemacht worden. Sprechen Sie ganz offen über die Vorarbeiten, die Sie leisten mussten, um an diesen Punkt zu kommen. Sie haben auf einiges verzichten müssen, sind aber auch im Nachhinein dankbar für diese Erfahrung. Geben Sie davon etwas weiter!

Stier 21. April bis 20. Mai Man will Ihnen mit Störungen in die Quere kommen, um Ihre Erfolgssträhne für eine gewisse Zeit zu unterbrechen. Doch diese Behandlung sollten Sie sich nicht ohne Gegenwehr gefallen lassen, denn es steht einiges für Sie auf dem Spiel. Schauen Sie also genau hin, wenn die nächsten Schritte anstehen, denn nur damit lassen sich die Fehler vermeiden. Lassen Sie sich aber nicht den Spaß nehmen. Nur zu!

Zwillinge 21. Mai bis 21. Juni Leise angedeutete Gerüchte lassen Sie nicht zur Ruhe kommen, und deshalb sollten Sie handeln. Sie fühlen sich innerlich verunsichert, obwohl Ihnen die Fakten für einen Gegenschritt fehlen. Vermeiden Sie aber den Fehler, Entscheidungen zu treffen, bevor Sie sich weiter über die Hintergründe informiert haben. Auch wenn Sie sich selbst oft unter einen gewissen Druck setzen, sollten Sie geduldig bleiben!

Krebs 22. Juni bis 22. Juli Wenn der Ehrgeiz Sie packt, sind Sie nicht mehr zu bremsen! Doch kommen Sie kurz vom dem Ziel ins Schleudern, da Ihnen zu viele Gedanken durch den Kopf gehen und damit keine klare Entscheidung mehr möglich ist. Versuchen Sie mehr an Ihrer Konzentration zu arbeiten, damit Ihnen bestimmte Schritte besser gelingen und dann auch bald die ersten Ergebnisse warten. Alles läuft optimal für Sie!

Löwe 23. Juli bis 23. August Nur keine Angst! Bisher hat noch niemand Ihren Plan durchschaut und wird es auch weiterhin nicht tun, wenn Sie sich selbst nicht verraten. Agieren Sie ruhig weiter aus dem Hintergrund und schauen, was sich noch alles entwickeln kann. Bleiben Sie am Ball, weichen direkten Fragen aber besser aus, denn sonst könnte Ihnen doch ein unbedachtes Wort über die Lippen kommen. Versuchen Sie stark zu sein!

Jungfrau 24. August bis 23. September In Ihrer jetzigen guten Stimmung versprechen Sie das Blaue vom Himmel, können aber wahrscheinlich nur einen kleinen Teil davon halten. Übertreiben Sie es nicht mit Ihren eigenen Schritten, denn der Zeitpunkt ist zu brisant, um geradewegs auf Ihr Ziel zuzustürmen. Wo Sie jetzt erscheinen, könnte es zu Diskussionen kommen, die eigentlich vermeidbar wären. Nicht verunsichern lassen, es lohnt sich nicht!

Waage 24. September bis 23. Oktober Es könnte Ihnen übel genommen werden, wenn Sie nicht zu den Versprechungen stehen, die Sie etwas voreilig gemacht haben. Deshalb sollten Sie gut überlegen, was im Augenblick machbar ist, damit dann zumindest an dieser Stelle Ruhe einkehrt. Sie fühlen sich vital und würden sich zu gerne auch noch an anderen Objekten beteiligen, doch rät Ihnen Ihr Innerstes zu mehr Zurückhaltung. Hören Sie darauf!

Skorpion 24. Oktober bis 22. November Setzen Sie Ihre Ideen so schnell wie möglich in die Tat um, sonst könnte Ihnen jemand zuvorkommen, von dem Sie es am wenigsten erwartet hätten. An Unterstützung aus dem familiären Umfeld sollte es nicht mangeln, nur müssen alle der gleichen Meinung sein, damit es auch gelingt. Besondere Dinge gehören auch in besondere Hände. Wählen Sie deshalb genau aus, wem Sie welche Aufgabe geben!

Schütze 23. November bis 21. Dezember Für diese Aufgabe sollten Sie einen „Profi“ suchen, denn nur mit der nötigen Portion Optimismus werden Sie nicht viel erreichen. Lassen Sie sich nicht dazu verführen, sich nur auf lockere Worte zu verlassen, denn die Fakten verlangen eine andere Sprache. Sichern Sie sich nach mehreren Seiten ab, denn nur dann werden auch die nächsten Schritte gelingen. Bitte nicht vorzeitig aufgeben, es lohnt sich!

Steinbock 22. Dezember bis 20. Januar Wo Sie mit Ihren Ideen auftauchen, könnte es zu kleinen Spannungen kommen, denn mit der Ruhe ist es dann erst einmal vorbei. Signalisieren Sie, dass es Ihnen nur um ein gutes Ergebnis geht und nicht um eine Art von Kampf. Damit dürften sich dann auch die ersten Gemüter wieder beruhigt haben und ein fairer Austausch von Meinungen wäre möglich. Achten Sie darauf, dass alle gemeinsam starten!

Wassermann 21. Januar bis 19. Februar Sie haben alles gerne unter Kontrolle, doch könnten Sie dabei auch ein paar wichtige Kleinigkeiten übersehen. Wenn Sie eine Idee umsetzen wollen, bleiben Sie dabei und lassen sich nicht sofort wieder ablenken. Auch durch kleine Unterbrechungen sollte Sie nicht plötzlich der Mut verlassen, denn solche Hürden gehören zum Leben dazu. Zeigen Sie Ihr Selbstbewusstsein, bleiben dabei aber immer ehrlich!

Fische 20. Februar bis 20. März Ein kräftiges „Donnerwetter“ sorgt dafür, dass sich die Stimmung wieder besser anfühlt und weitere gemeinsame Schritte geplant werden können. Damit lassen sich auch einige Probleme lösen, die einer guten Umsetzung bisher zu oft im Wege standen. Versuchen Sie diese aktive Phase noch weiter auszudehnen, damit dann endlich auch Dinge entstehen, die vorzeigbar sind. Freuen Sie sich darauf!

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TERMINE HEUTE

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M Kino

M Sport/Freizeit

Cineplex: Hindenburgstraße 2 (www.bayreuth.cineplex.de), Karten ab 15.15 Uhr, Telefon 0921/ 7647050. „Drachenzähmen leicht gemacht 3D“ (13, 15 Uhr, FSK 6). „Mit dir an meiner Seite“ (13, 15.30, 17.45 Uhr, FSK 6). „Teufelskicker“ (13 Uhr, FSK 0, Kinder-Club). „Alice im Wunderland 3D“ (13.15 Uhr, FSK 12). „Robin Hood“ (13.30, 19.30, 23 Uhr, FSK 12). „Sex and the City 2“ (13.30, 15.45, 16.45, 19, 20, 22.30 Uhr, FSK 12, Bundesstart). „Tiger Team – Der Berg der 1000 Drachen“ (13.30, 15.45 Uhr, FSK 6). „Prince of Persia“ (13.45, 16.30, 19.30, 22.30 Uhr, FSK 12). „Eine zauberhafte Nanny 2“ (15.20 Uhr, FSK 0, Kinder-Club). „4 Teens-Preview: Street Dance 3D“ (17 Uhr, FSK 0).

Bad Berneck: Busbahnhof, 13 Uhr, Abfahrt mit Privatautos nach Karches, anschließend Wanderung über Haberstein, Nußhardt und Seehaus mit Einkehr in Karches (etwa zehn Kilometer), Wanderführerin: Sabine Sturm, Fichtelgebirgsverein Bad Berneck. Eckersdorf: Schulparkplatz, 14 Uhr, Treffen zum naturkundlichen Streifzug durch das Arzloch unter der Leitung von Diplom-Geograph Peter Ille, Bayreuth, Bund Naturschutz, Ortsgruppe Eckersdorf. Fichtelberg: Festplatz Hennenlohe, 13 Uhr, Treffen zur Wanderung „Zum Salzweiher bei Fleckl“, Fichtelgebirgsverein Fichtelberg-Neubau. Gößweinstein: Minigolfanlage, ab 10 Uhr geöffnet. Nemmersdorf: Dorfplatz, 7.30 Uhr, Treffen (Fahrgemeinschaften) zur anspruchsvollen Drei-BergeWanderung vom Waldstein über den Schneeberg zum Ochsenkopf. Wanderführer: Oswald Roßner, Telefon 09208/389, Fichtelgebirgsverein. Warmensteinach: Freizeithaus, „Landschaft zwischen Granit und Schiefer“, 13.30 Uhr, Treffen zur rund dreieinhalbstündigen Wanderung durch das Steinachtal nach Fleckl und zurück mit Geoparkranger Ed Hahne.

TOP 10 DVD-Filme 1. Sherlock Holmes 2. Surrogates – Mein zweites Ich 3. 2012 4. Avatar – Aufbruch nach Pandora 5. Die Päpstin 6. Haben Sie das von den Morgans gehört? 7. Gesetz der Rache 8. Pandorum 9. New Moon – Biss zur Mittagsstunde 10. Wickie und die starken Männer

Filmplakat „Sex and the City 2“. Foto: dpa

„Delikatessen: Giulias Verschwinden“ (17, 20 Uhr, FSK 6, Gilde). „Die Friseuse“ (17.45 Uhr, FSK 0, Gilde). „A Nightmar on Elm Street“ (20.15, 22.45 Uhr, FSK 16). „The Crazies“ (20.30, 23 Uhr, FSK 18, Bundesstart). „Das Leuchten der Stille“ (20.45 Uhr, FSK 12). „Iron Man 2“ (22.45 Uhr, FSK 12). „Kampf der Titanen 3D“ (23.15 Uhr, FSK 12). „Zu scharf, um wahr zu sein“ (23.15 Uhr, FSK 12).

M Feste/Kerwas Volksfestplatz: Friedrich-EbertStraße, Volksfest, 11 Frühschoppen mit Boxen live, ab 18 Uhr Stimmung mit der Münchner Zwietracht.

SONNTAG in

FRANKEN

Unsere Medienberaterinnen für Ihre Anzeigen- und Prospektwerbung: Laura-Sophie Munzert Telefon: 0921/294-329 Fax: 0921/294-195 E-Mail: laura-sophie.munzert@kurier.tmt.de Isabel Wintersberg Telefon: 0921/294-467 Fax: 0921/294-195 E-Mail: isabel.wintersberg@kurier.tmt.de

M Ausstellungen Thurnau: Schlosshof, 11 Uhr, Europa-Symposium Thurnau „Contemporary Art“, Maler- und Bildhauer-Treffen mit Ausstellung der geschaffenen Werke.

M Musical Bamberg: E.T.A.-Hoffmann-Theater, „Victor/Victoria“, 19.30 Uhr, Großes Haus, Verwechslungskomödie von Blake Edwards. Nürnberg: Staatstheater, RichardWagner-Platz 2-10, „Blutsbrüder“, 19.30 Uhr, Tafelhalle, Musical von Willy Russell.

M Sport/Freizeit Hans-Walter-Wild-Stadion: Am Sportpark 1, 17.30 Uhr, Vorbereitungsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft Mexiko – Gambia (Freier Eintritt für Jugendliche bis 14 Jahren, die im Trikot oder Trainingsanzug ihres Vereins mit Vereinslogo erscheinen). Vorverkauf: Theaterkasse, Luitpoldplatz und Kurier-Geschäftsstelle, Maxstraße.

M Kino

M Museen/Führungen

Kulmbach: Cineplex Goldkronach: Infohaus Besucher(www.kulmbach.cineplex.de) bergwerk, 11 bis 17 Uhr, geöffnet. „Drachenzähmen leicht gemacht“ (13.30 Uhr, FSK 6, KinderClub). „Sex and the City 2“ (13.30, 16.30, 20 Uhr, FSK 12, Bundesstart). SONNTAG in „Prince of Persia“ (13.45, 16.45, 19.30 Uhr, FSK 12). „Robin Hood“ (13.45, 16.45, M Familie/Kinder 19.30 Uhr, FSK 12). M NKD BikeSportBühne Bayreuth: 10.30 „Plan B für die Liebe“ (16.30, M Drogerie Müller Uhr, Treffpunkt Restaurant Bürger- 20 Uhr, FSK 12). reuth, An der Bürgerreuth 20, zum Bitte beachten Sie die Beilagen Mountainbiketraining für Kinder von Hollfeld: Kintopp in Teilen der heutigen Ausgabe sechs bis acht Jahren. Infos und An- „Eine zauberhafte Nanny“ mit interessanten Einkaufstipps meldung bei Gabriele Rittger, Telefon (17.30 Uhr, FSK 6). und attraktiven Angeboten. 0171/4834317 oder 09201/79520. „Friendship“ (20 Uhr, FSK 6).

Heute in Ihrem

FRANKEN

MEDIEN

Sonntag, 30. Mai 2010

Seite 26

FLIMMERKISTE M Unser Mädel Unsere Lena, so clever und so unverbraucht: Egal wie die 18-Jährige beim Grand Prix abschneidet – sie hat zumindest das deutsche Publikum schon längst verzaubert. Sie beherrscht die Schlagzeilen und die Fernsehshows, seit ihre Teilnahme beim größten Gesangswettbewerb der Neuzeit feststeht. Dabei könnte die Abiturientin vom Alter her locker die Tochter von Nicole sein. D E R „Ein bisschen Frieden“-Nicole, die im Jahr 1982 als Einzige für Deutschland jemals den Grand Prix gewann. Charmant und natürlich gibt sich Lena in den Interviews mit ach so entzückten Medienvertretern. Und auf Fragen, die sie nicht beantworten will, reagiert sie einfach mit einem „Pfffff“. Ihr Privatleben geht keinen etwas an und darum gibt das Mädel auch der „Bild“-Zeitung kein Interview. Das hat sie von Stefan Raab gelernt, mit niemandem zu sprechen, auf den sie keine Lust hat. Die Mu-

Barack Obama im Wahlkampf – live auf CNN aus Las Vegas.

CNN wird 30 – und ist ein wenig in die Jahre gekommen

Nachrichten ohn´ Unterlass Larry King, der CNN-Dauertalker, ist alt und grau geworden. Christiane Amanpour, die aparte und weltberühmte Kriegsreporterin, verlässt ihren Sender ausgerechnet zum 30. Geburtstag – und geht zu ABC.

sik-Schule Raab hat mit Lena Meyer-Landrut endgültig über Ralph Siegel gesiegt. Denn seine Stars à la Dschingis Khan sind heute so was von gestern, dass es an der Zeit war, die für den Eurovision Song Contest antretende Schlagersängerriege ein wenig aufzupeppen. Stefan Raab ist das mit dem zottelhaarigen Guildo Horn, dem smarten Max Mutzke und seinem eigenen respektablen fünften Platz gelungen. Er ist nicht gerade mein Lieblingsmoderator, aber den Grand Prix hat er wieder zu einer Kult-Veranstaltung gemacht. Ute Eschenbacher

Foto: dpa

mmer häufiger liegt im Heimatland USA der rechtslastige Widersacher Fox News bei den Quoten vorn. So schnell kommen heute Fernsehsender in die Jahre. Es ist nicht lange her, da war keine Superlative gut genug für CNN: Der Sender, der die TV-Nachrichten neu erfand. Der Sender, der erstmals Krieg live in die Wohnstuben flimmern ließ. Überhaupt: Der erste Sender, der 24 Stunden nonstop Nachrichten brachte. Damals eine Revolution.

Nachahmung – ein Kompliment Am 1. Juni 1980 ging CNN (Cable News Network) erstmals über den Sender – längst machen Nachahmer zu Hause die Führungsrolle streitig. Aber wie meint Firmengründer Ted Turner? „Nachgeahmt zu werden, ist für viele von uns das größte

Kompliment.“ Es war die Nacht zum 17. Januar 1991, als sich der Sender ins Bewusstsein des globalen TV-Zuschauers katapultierte. „Es tut sich was am Himmel von Bagdad“, waren die ersten Worte des Reporters Bernie Shaw. „Der Himmel über Bagdad ist hell erleuchtet.“ Da begann der Bombenkrieg – und Millionen TV-Zuschauer weltweit waren direkt dabei.

Am Anfang war die Werbetafel Ted Turner, heute 71, gründete sein Imperium auf dem maroden Geschäft mit Werbetafeln, das er vom Vater geerbt hatte. Als Turner 1980 seine 24-Stunden-News-Idee umsetzte, erntete er zunächst ein mildes Lächeln. Auch damit löste er eine Medien-Revolution aus, deren Tragweite 30 Jahre später vielen kaum mehr bewusst ist. „Vorher musste man sich vor die Glotze setzen, wenn es Zeit war“, so Friedman. Nachrichten gab es morgens und abends. „Jetzt gibt es Nachrichten zu jeder Zeit.“ Nachrichten rund um die Uhr und alles live – die „CNN-Revolution“ sollte auch das Verhältnis von Medien und Politik nachhaltig beeinflussen. Medienforscher sprechen vom

„CNN-Effekt“: Die Sender sind derart hautnah an den Ereignissen, transportieren ungefiltert Propaganda- und Gegenpropaganda, dass sie selbst zum Teil des Geschehens werden. Die Macht der Bilder, permanent und global verfügbar, kann Regierungen zum Handeln zwingen. Eine oft beklagte Schattenseite: Erst wenn die Kameras ihren Blick auf etwas richten, wird es wirklich wahrgenommen. In über 200 Ländern wird CNN empfangen, Experten sprechen von bis zu 1,5 Milliarden Zuschauern; es gibt den Sender in Spanisch und Türkisch, als erstklassiges OnlineAngebot. 1996 verkaufte Turner sein Imperium für 7,4 Milliarden Dollar an Time Warner. Längst hat CNN im eigenen Land lästige Konkurrenz. „The most trusted name in news“, nennt sich CNN noch heute – Spitzenplatz in Sachen Vertrauenswürdigkeit wird dem Sender nach wie vor bestätigt. Turner selbst bedauerte es unlängst ganz offen, dass er mit dem Verkauf die Führung aus der Hand geben musste. Dem engagierten Umweltschützer, der schon mal eine Milliarde Dollar für die Vereinten Nationen spendete, ist vor allem der steigende Anteil „seichter Themen“ ein Dorn im Auge. M mag

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REISE

Sonntag, 30. Mai 2010

Lago di Lugano: Von der Muse geküsst

Über die Kunst zu leben D

as Parco San Marco ist seit Jahren ein wunderschönes Hotelresort am Luganer See, eingebettet in eine 30.000 Quadratmeter große subtropische Parkanlage mit eigenem Strand. Zu dem führt eine private Straßenunterführung, damit auch Kinder sicher zum Schwimmen und zum Wassersport kommen. Im rund 20 Hektar großen darüber liegenden Bergwald, führen Terrassen mit kleinen schattigen Piazzas zu den 111 Suiten und Apartments. Wem der Blick über den See nicht Reiz genug ist, kann seinem Urlaub gleich zu Anfang ein ganz persönliches Highlight setzen: die Anreise in den Park des Wohlseins und der Genüsse vom Mailänder Flughafen per Wasserflugzeug oder Helikopter – grandioses Alpenpanorama inklusive. Die Lage des Parco San Marco verpflichtet. Ein breites kulinarisches Spektrum verwöhnt Gäste in den hoteleigenen Restaurants, einem rustikalen „Grotto“, oder dem Stelldichein für Gourmets, dem „La Terrazza“. Jede dieser Stätten folgt einer besonderen lukullischen Ausrichtung, die eine mediterrane beziehungsweise toskanische Handschrift trägt. Doch Wohlsein ist mehr, bezieht in den schönsten Wochen des Jahres die ganze Familie mit ihren unterschiedlichen Interessen ein: RelaxPooll mit Sicht auf den Lago und schroffe Felsen, über die der Rotmilan kreist. Am Fun Pool mit zwei

Auf der oberen Terrasse ist Ruhe. Der entspannende Blick über den langen, tiefblauen Arm des Lago di Lugano hält zur Linken Porlezza fest mit seiner neu gestalteten Hafenpromenade und folgt von dort langsam dem einstigen Postdampfer, der Touristen wie Pendler zwischen Italien und der Schweiz hin und her schippert. Hier oben ist gut sein.

Wasserrutschen pulst das Leben, weit genug weg von der Ruhezone oder dem San Marco SPA mit SoleLicht-Raum, Eisbrunnen und Whirlpool sowie vielseitigen Beauty- und Massage-Angeboten. Sport-Begeisterte haben mit Beachvolleyball, Inlineskating, Windsurfen, Wasserskifahren, Katamaran fahren, Segeln, Wandern, Yoga und Golfen jede Menge Möglichkeiten. Lage, Angebot, Service belohnen

die meisten Gäste mit Stammkundschaft, der Schweizer Tourismusverband mit dem Qualitäts-Gütesiegel Stufe III – das Gütesiegel wird für ein besonders effizientes und umfassendes Qualitätsmanagementsystem vergeben. „Wir leben unsere Ansprüche, die wir gegenüber unseren Gästen haben, in der Küche, im Garten, an den Pools und am Strand, in allen Bereichen des Service. Die Auszeichnung belohnt das unermüdlich Engagement unserer Mitarbeiter. Das macht uns stolz, aber nie selbstzufrieden“, sagte Raimondo Sartorio, General Manager des Parco San Marco, im Gespräch mit dem „Sonntag in Franken“. Das Hotel hat zudem die ISO-14001-Normen erfüllt und wurde für sein Umweltmanagementsystem zertifiziert. Es gibt nichts Schöneres als Kinderaugen zum Strahlen zu bringen. Dazu passen das Afrika-Programm im Club Bim Bam Bino mit Kreativ-Workshops, Basteln in der Kinderwerkstatt, Spiel, Musik, Kin-

derkino und ein Kinderrestaurant. „Der Club Bim Bam Bino ist der erste seiner Art, und zwar weltweit“, freut sich Raimondo Sartorio. „Wir bieten einfach unvergessliche Ferien für die Kinder“ (mehr Infos unter www. bimbambino.ch). Das Parco San Marco ist auch ein Ort der Kunst. Eingebettet in den Park finden sich zahlreiche lebendige Skulpturen des Eisenplastikers Housi Knecht. Der Schweizer ist besonders für die Dynamik seiner Kunst und deren Harmonie von Leichtigkeit und Schwere weltweit bekannt. In diesem Jahr können die Skulpturen besonders nachts bewundert werden, wenn das Zusammenspiel von Licht, Farben und Wasser im Mondschein emotionale Bahnen bricht. Die Verpflichtung, der Kunst eine Heimstatt zu bieten, geht beim Parco San Marco einher mit sozialem Engagement. Am 5. Juni 2010 fällt der Startschuss zum ersten PromiSchwimmwettbewerb am Hotelstrand. Topmodel Marcus Schenkenberg, Gewinnerin der Europameisterschaft Professional Standard Kür, Isabel Edvardsson, SchwimmWeltmeister Christian Tröger und andere Sportchampions unterstützen mit dieser Aktion den Bau einer Kinder-Krankenstation in Ghana, ein Projekt von „RTL – Wir helfen Kindern“. M Harald Ritter

Weitere Infos im Internet unter: www.parco-san-marco.com

MOBIL

Sonntag, 30. Mai 2010

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Graphic Novels

Digitale Comics auf dem Vormarsch Gedruckte Comic-Zeitschriften könnten mit dem neuen Tablet-Computer iPad von Apple einen ernsthaften Konkurrenten bekommen. Auch im Internet sind digitale Comics immer mehr auf dem Vormarsch.

n gezeichneten digitalen Tagebüchern verarbeiteten manche Comic-Fans ihre täglichen Erfahrungen und stellten ihre ComicStrips zur Schau. Ob diese Digitalisierung eine Zukunft hat oder die gedruckten Versionen auch in Zukunft beliebter sind, wollen Zeich-

ner, Produzenten und Internetexperten aus aller Welt auf dem Internationalen Comic-Salon vom 3. bis 6. Juni diskutieren. In Comics sollen nicht nur Kindergeschichten vermittelt werden, sondern auch anspruchsvolle Stoffe für Erwachsene. „Unsere Geschichten sind nicht nur lustig und schön anzuschauen, sondern transportieren auch Inhalt“, sagt der ComicAutor Peer Meter. In seinen „Graphic Novels“, wie es im Fachjargon heißt, präsentiert er beispielsweise die Taten eines deutschen Serienmörders Anfang des 20. Jahrhunderts. Meter versteht seine Werke als „gezeichnete Literatur“, bei de-

Foto: dpa

nen Qualität und nicht Umsatzzahlen im Vordergrund stehen. Farbige Bildchen in amerikanischen Zeitungen gelten als Ursprung der heutigen Comics. Ende des 19. Jahrhunderts seien sie das erste Mal veröffentlicht worden. In

den letzten Jahren hätten diese kurzen Comic-Geschichten zurück in die deutschen Zeitungen gefunden. Sie seien wesentliche Impulse für den gesamten deutschen Markt, sagen die Veranstalter des Festivals. M red

Sportschau sucht originellste WM-Videos

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„Du für Deutschland“ Träume, Jubel, Hoffnungen – die Sportschau der ARD sucht die besten Videos von Fußball-Fans.

allen Ab sofort in ts äf stellen Kurier-Gesch tl erhäl ich

Bereits in der 6. Auﬂage. nordbayerischer-kurier.de

wei Wochen vor der FußballWM ist mit „Du für Deutschland“ am Freitag Deutschlands größtes Fan-Video-Projekt an den Start gegangen. Die Fans können ihre selbst gedrehten Videos von maximal einer

Minute Länge über sportschau.de in den YouTube-Kanal der ARD hochladen oder per Post an den SWR schicken. Auf den WM-Seiten bei sportschau.de sowie im ARD-YouTubeKanal können Internetnutzer alle eingereichten Videos sehen – und auch bewerten. Die besten Filme werden in der ARD Millionen Fernsehzuschauern gezeigt. Das „Video der Woche“ wird mit einer Grillparty im Wert von 500 Euro prämiert. M red

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MOBIL

Sonntag, 30. Mai 2010

SPRIT

Volvos Vision

Große Schnauze, großer Heckspoiler: Zumindest äußerlich macht der Lancer Sportback auf Sportler. Foto: red

Mitsubishi Lancer 1.5 Sportback: Sportliche Fassade, wenig Power

Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Wir fahren auf der Autobahn, auf der Landstraße, in der Stadt. Mit dem Auto, dem Motorrad, dem Fahrrad, oder wir laufen als Fußgänger über die Straße – und wir brauchen überhaupt keine Angst zu haben. Es kann absolut nichts passieren. Selbst wenn wir nicht aufpassen. So sieht jedenfalls die Vision des schwedischen Autoherstellers Volvo aus, der jetzt bei der Vorstellung seines neuen Mittelklasse-Modells S60 mit der Aussage überraschte, dass bis 2020 die technischen und

Wenn der Schein trügt Dieser Auftritt ist fast schon krawallig. Mit prallem Kühlergrill, aufregendem Heckspoiler und in leuchtendem Weiß wirkt der Mitsubishi Lancer 1.5 Sportback, als wolle er auf der Überholspur alle das Fürchten lehren.

abei steckt unter dem Blech nur ein biederer 1,5-l-Vierzylinder-Benziner mit 109 PS, der zudem fleißig geschaltet werden muss, um halbwegs flott voranzukommen. So braucht er immerhin zwölf Sekunden, um auf Tempo 100 zu kommen, und bei 181 km/h ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Doch wer weiß, was er seinem Lancer-Einstiegsmodell zutrauen und zumuten kann, der wird mit dem zwischen Kompakt- und Mittelklasse angesiedelten Mitsubishi trotzdem seine Freude haben, zumal das bereits gut ausgerüstete Basismodell (komplette Sicherheitsausstattung) mit 14.990 Euro preislich wirklich gut dasteht. Wer allerdings noch eine gute Portion an Bequemlichkeit und Komfort zusätzlich wünscht und zum Topmodell Invite

greift, muss schon 17.990 Euro hinblättern. Man fühlt sich schnell wohl im Lancer Sportback. Alles Wichtige ist gut platziert. Das Platzangebot im Innenraum, vor allem auch im Fond, ist großzügig bemessen. Die vier Türen ermöglichen bequemen Ein- und Ausstieg. Doch schon beim Start spürt man den relativ rauen Lauf des Vierzylinders, dem man dann auch kräftig die Sporen geben muss, will man auch bei den Fahrleistungen dem sportlichen Aussehen halbwegs

M Datenblatt Motor: 4-Zylinder-Benziner; 1499 ccm; 109 PS; 143 Nm maximales Drehmoment bei 4000 Umdrehungen/min; Höchstgeschwindigkeit: 181 km/h; 0-100 km/h: 12,0 Sekunden; Verbrauch (Werksangabe/ Test-Durchschnitt): 6,3/6,9 Liter; CO2-Ausstoß (Werk/Test): 147/160 g/km. Maße und Gewichte: 4,58/1,76/1,51 m (Länge / Breite/Höhe); Gepäckraum: 2881349 Liter; Gewicht (leer/zulässig): 1345/1800 kg. Preis: 14.990 – 17.990 Euro.

gerecht werden. Doch schon bald kommt man zur Überzeugung, dass es sinnvoller ist, sportliche Ambitionen aufzugeben und eher einem vernünftigen Fahrstil zu frönen. Und siehe da, der Lancer dankt es mit Genügsamkeit beim Verbrauch. Die Werksangabe (6,3 Liter) zu erreichen, ist kein aussichtsloses Unterfangen. Wenn unser Testverbrauch schließlich doch knapp über der Werksangabe landete, so lag es daran, dass der Lancer Sportback bei voll geforderter Leistung auf freier Autobahn sage und schreibe über zwölf Liter (!!) schluckte. Doch spätestens bei dieser Fahrt zeigte der Japaner deutlich, dass er geradezu nach einem sechsten Gang lechzt. Und der würde sich mit Sicherheit auch beim Kraftstoffverbrauch positiv auswirken. Ist bei den Passagieren für ausreichend Platz gesorgt, so bleibt bei voller Besetzung für das Gepäck allerdings nicht mehr viel Raum. Die 288 Liter sind sogar bei der Kompaktklasse schon unterstes Maß. Wer allerdings die geteilte Rücksitzlehne umklappt, dem öffnet sich durch eine große Heckklappe der Zugang zu einer 1349 Liter fassenden Gepäckabteilung. Die hohe Ladekante stört dabei allerdings den guten Gesamteindruck. M Hans Bär

technologischen Voraussetzungen geschaffen werden, dass kein Mensch mehr in einem Volvo oder durch einen Volvo ums Leben kommt oder schwer verletzt wird. Die bereits jetzt erhältliche Fußgänger-Erkennung soll ein erster Schritt in diese Richtung sein. Fußgänger-Erkennung heißt, mit bis zu Tempo 30 im verkehrsberuhigten Bereich auf ein nicht vorhersehbares Hindernis zuzufahren und per Kamera-Erkennung und dann folgender automatischer Vollbremsung einen Unfall zu verhindern. Eine feine Sache! Noch besser wäre es aber, wenn hier alle Hersteller zusammenarbeiten und eine möglichst umfassende Standardisierung anstreben würden. Dann würden wir in zehn Jahren nicht nur bei Volvo, sondern in allen Autos noch souveräner, noch sicherer auf allen unseren Straßen fahren und laufen. Und das wäre doch für uns alle ein lebenswichtiges Ziel…

FRAGEBOGEN

Sonntag, 30. Mai 2010

Seite 30

Hanne Hohl

Mit dem iPod auf die Insel Wie beginnt Ihr Sonntag? Frühes Frühstück? Ausschlafen? Oder . . . Ich genieße es, ohne Wecker aufzuwachen. Auf jeden Fall gehört für mich ein gemütliches, ausgiebiges Frühstück mit der Familie zu einem schönen Sonntag. Trinken Sie Kaffee oder Tee? Kaffee mit viel geschäumter Milch. Und wie halten Sie’s mit Klößen zur Mittagszeit? Ich bin damit groß geworden und esse Klöße immer noch gerne, aber nicht zu oft. Pflegen Sie ganz bestimmte Sonntagsrituale? Ja, das Familienfrühstück. Ihre beste Ausrede, wenn sich die Verwandtschaft zum Nachmittagskaffee ankündigt? Das kommt wegen des vollen Terminkalenders meines Mannes nicht so oft vor, und wenn doch, freuen wir uns darüber. Sonntag ist Familientag – was steht auf dem Programm? Bei uns eigentlich nichts, weil mein Mann oft auch Verpflichtungen am Sonntag hat. Wenn es denn geht: ausruhen, gerne ein Kirchgang und wenn möglich wandern oder radeln. Wo schauen Sie lieber Sport: ARD, ZDF, oder…? Das ist mir egal. Drei Dinge, die Sie am liebsten auf den kommenden Sonntag verschieben würden?

FRAGEB OGEN Heute mi t Hanne

Nichts, denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Bitte vervollständigen Sie die folgenden Sätze: a) Wenn ich den Lotto-Jackpot geknackt hätte, würde ich . . .

Hohl

. . . mich zunächst mal riesig freuen. Das ist aber mehr als unwahrscheinlich, weil ich noch nie Lotto gespielt habe. b) Wenn ich Kanzler(in) wäre, würde ich . . . . . . versuchen, es genauso gut zu machen wie Frau Merkel.

M Zur Person Hanne Hohl, waschechte – weil gebürtige – Bayreutherin, ist eine blitzgescheite Frau und mit dem Bayreuther Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl verheiratet. Aus der Ehe der beiden sind zwei Töchter hervorgegangen. Aufgewachsen ist sie im Landkreis Kulmbach und zwar in der Gemeinde Neuenmarkt. Ihr Abitur absolvierte sie in Kulmbach und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der FriedrichAlexander-Universität in Erlangen. Seit 1996 ist sie Richterin am Verwaltungsgericht Bayreuth und engagiert sich ehrenamtlich in verschiedenen Elternbeiräten, aktuell am Richard-Wagner-Gymnasium und als Schirmherrin des „Bunten Kreises“. red

Und zum Schluss der Klassiker: Diese drei Dinge würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen: Liegestuhl, Sonnenschirm und meinen iPod (Mann und Kinder fallen ja nicht unter „Dinge“).

Seite 31

LEUTE

Sonntag, 30. Mai 2010

Ehre, wem Ehre gebührt

Reich-Ranicki ist jetzt Offizier Hohe Ehre für Marcel Reich-Ranicki: Der Literaturkritiker hat am Freitag den zweitwichtigsten Orden des niederländischen Königreiches erhalten. Damit würden Reich-Ranickis Verdienste um die niederländische Literatur gewürdigt, teilt die Botschaft in Berlin mit. So habe er unter anderem in der Sendung „Das literarische Quartett“ wiederholt Werke niederländischer Schriftsteller besprochen, darunter Cees Nooteboom („Philip und die anderen“) und Harry Mulisch („Entdeckung des Himmels“). Stellvertretend für Königin Beatrix übergab Botschafter Marnix Krop die Auszeichnung in den Räumen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Reich-Ranicki, der am kommenden Mittwoch 90 Jahre alt wird, darf sich nun „Offizier im Orden von Oranien-Nassau“ nennen. Die Auszeichnung besteht aus

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einer Medaille und einem Ansteckknopf, heißt es in einer Pressemitteilung. Sie wird in der zweithöchsten Stufe nach Angaben der Botschaft nur sehr wenigen Ausländern verliehen. Die Ehre sei in etwa mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz zu vergleichen, das es ebenfalls wie den niederländischen Verdienstorden in mehreren Stufen gibt. M Ausflug in eine andere musikalische Welt: Opern-Diva Anna Netrebko steigt nun auch ins Pop-Geschäft ein. Mit dem russischen Superstar Filipp Kirkorow hat die 38-Jährige ein Duett aufgenommen. „Ich war neugierig und wollte etwas ausprobieren, das für mich und alle anderen völlig unerwartet ist“, sagte die russische Sopranistin der Moskauer

Heute, Sonntag:

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Zeitung „Iswestija“. Das Lied wurde bereits aufgenommen, im Juni soll in St. Petersburg ein Video gedreht werden. Geplant sind auch Auftritte von Netrebko und dem gebürtigen Bulgaren Kirkorow, der als „Dieter Bohlen von Russland“ gilt. Vorerst wird das Pop-Lied aber ein einmaliger Seitensprung Netrebkos bleiben. Ihr größter Wunsch sei die Rolle der Elsa in Richard Wagners Oper „Lohengrin“, sagte sie in dem Interview. M mag

Unser schöner Biergarten ist ab 16 Uhr geöffnet. Auf Ihren Besuch freut sich Fam. Rauh

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