Wirtschaftbeilage

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Nordbayerischer Kurier

Der Mittelstand – Oberfrankens Wirtschaftslokomotive

SiLi: Hier läuft alles rund!

Mit Schwung aus der Krise Industrie und Handwerk wieder optimistisch Eine Kurier-Verlagsbeilage – 20. Oktober 2010

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Technik aus Bayreuth macht Autos sparsamer

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Mit Leichtbau bis in die Formel 1

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Nordbayerischer Kurier - Mittwoch, 20. Oktober 2010

Fundament der Wirtschaft Wirtschaftsminister Zeil: Erfreuliche Entwicklung in Oberfranken

Inhaltsverzeichnis Stabilitätsfaktor Handwerk: Ein Gespräch mit HWK-Hauptgeschäftsführer Horst Eggers. Seite 3

Liebe Leserinnen und Leser, gerne richte ich heute als Bayerischer Wirtschafts- und Technologieminister ein Grußwort in der Beilage „Der Mittelstand – Oberfrankens Wirtschaftslokomotive“ an Sie. Mit dem Titel trifft der Nordbayerische Kurier ins Schwarze. Zum einen sind Innovationen und Mittelstand zwei der wichtigsten Säulen, auf denen der wirtschaftliche Erfolg Bayerns seit vielen Jahrzehnten beruht. Zum anderen zeigt die Entwicklung nach der weltweiten Wirtschaftskrise besonders eindrucksvoll, dass ohne innovative kleine und mittlere Unternehmen eine nachhaltige Wachstumsdynamik kaum möglich wäre. Der leistungsfähige Mittelstand ist mehr denn je das Fundament unserer Wirtschaft. Er steht im Freistaat für über 750 000 Selbstständige, über drei Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und mehr als 200 000 Ausbildungsplätze. Unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen zeichnen sich in besonderem Maße durch unternehmerische Tugenden wie Eigeninitiative, Kreativität und Fleiß aus. Dies hat sich eindrucksvoll in der Wirtschaftskrise bestätigt. Handwerk und Mittelstand haben sich darin als Stabilitätsanker bewährt. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass sich Bayerns Wirtschaft in der schwersten Rezession der Nachkriegszeit robust gezeigt hat und im Aufschwung dynamisch durchstarten kann. Die Wirtschaftsleistung des Freistaats lag im ersten Halbjahr 2010 mit einem Wachstum von 3,2 Prozent wieder klar auf Expansionskurs. Die Bayerische Staatsregierung hat den Mittelstand in der Krise nach Kräften gestützt. Auch deshalb konnten die Betriebe ihre Mitarbeiter halten und haben jetzt die Kapazitäten, den neuen Aufschwung kraftvoll zu nutzen.

Mitglieder sollen die IHK fordern: Interview mit dem neuen Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle und mit Präsident Dr. Wolfgang Wagner. Seite 4

Kugeln rollen um die Welt: Die SiLi-Erfolgsgeschichte.

Seite 5

Ein Spezialist für Spezialaufgaben: utp aus Seybothenreuth liefert Kleinkläranlagen nach ganz Europa.

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Komplettpakete: Wedlich-Servicegruppe setzt auf Kontraktlogistik.

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Immer einen Schritt voraus: Die KSB-Innovationsschmiede steht in Pegnitz.

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Schritt für Schritt zum Institut Fraunhofer-Projektgruppe Prozessinnovation wächst auf 50 Mitarbeiter Seite 9 Wir fördern auch in Zukunft Selbstständigkeit und Unternehmertum, damit Bayern Unternehmerland Nummer 1 bleibt. Nicht von ungefähr wies der Freistaat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit 6700 neuen Unternehmen den höchsten Existenzgründersaldo aller Länder auf. Unser größter Erfolg ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Weite Teile des Freistaats steuern wieder auf Vollbeschäftigung zu. Bayern hatte im September 2010 mit 4,0 Prozent die niedrigste Arbeitslosigkeit in ganz Deutschland. In keinem Regierungsbezirk lag die Arbeitslosenquote über 5,0 Prozent. Davon profitieren unsere Bürger: Weil Bayern beschäftigungspolitisch erfolgreich ist, haben wir auch die niedrigste Quote an HartzIV-Empfängern. Für ausreichend Arbeitsplätze zu sorgen, ist die beste Sozialpolitik. Besonders erfreulich ist die Entwicklung in Oberfranken. Mit einer Arbeitslosenquote von derzeit 4,7 Prozent liegt

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Oberfranken fast auf dem Niveau Baden-Württembergs, des früheren Musterschülers am Arbeitsmarkt. Der Abstand zu Oberbayern hat sich von 2004 bis 2009 von 3,8 auf 1,3 Prozentpunkte reduziert. Und die rasante Aufholjagd Oberfrankens auf dem Arbeitsmarkt geht weiter: Im September 2010 lag der Vorsprung Oberbayerns nur noch bei einem Prozentpunkt. Oberfranken steht damit beispielhaft für einen erfolgreichen Strukturwandel. In ganz Nord- und Ostbayern gibt es heute HochtechnologieUnter-nehmen, die für den Weltmarkt produzieren – angefangen von Hightech-Vliesstoffen über Spezialglas für Solaranlagen bis hin zu Straßenwalzen für den Bau von Formel-1-Strecken. An der Spitze des Fortschritts zu stehen, hat Bayern und gerade auch Oberfranken erfolgreich gemacht. Fortschritt und Innovationen sind und bleiben die Zukunft Bayerns. Damit der Freistaat und Ihre Heimat auch in Zukunft zu den stärks-

ten Wirtschafts- und Technologieregionen in Europa und der Welt zählen, werden wir das Unternehmertum in Bayern konsequent weiter stärken, die Innovationsdynamik erhöhen, Investitionen steigern und die Chancen auf den globalen Zukunftsmärkten noch schneller erschließen. Die Staatsregierung setzt einen zentralen Schwerpunkt des neuen Regierungsprogramms „Aufbruch Bayern“ gezielt auf Impulse in der Innovations- und Technologiepolitik. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, damit auch in Zukunft zu Recht von der „Lokomotive Mittelstand“ die Rede sein wird. Für die heutige Beilage wünsche ich Ihnen eine informative und anregende Lektüre. Martin Zeil

Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Stellvertretender Ministerpräsident

Profi mit Sexappeal: Der Energieanlagen-Spezialist Ago liefert bis nach Südafrika..

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Gutes Personal wird knapp: Interview mit dem Personalberater Jörg Herrmann.

Seite 11

Effizienz ist alles: Kunststofftechnik Schlaeger macht Autos sparsamer. Seite 12

Oberfranken ist Autoland: Ein Interview mit ofraCar-Chef Gustav Naujoks.

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Ein Leben für die Leichtigkeit: AX Lightness macht die Formel 1 sicherer und schneller.

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Der Hightech-Hügel: Ein Gespräch mit Professor Volker Altstädt, Geschäftsführer der Neuen Materialien Bayreuth.

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Die Meisterinnen: Die 158 Jahre alte Hollfelder Zimmerei Dusella schmeißen zwei Frauen.

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Stabilitätsfaktor Handwerk Oberfrankens Betrieben geht es so gut wie seit zehn Jahren nicht – Fachkräftemangel zeichnet sich ab Wenn Horst Eggers an die jüngste Konjunkturumfrage der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken unter ihren Mitgliedsbetrieben denkt, dann kommt er aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. So ausgezeichnete Werte, das gibt der Hauptgeschäftsführer der Kammer unumwunden zu, hat er nicht erwartet. 86 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Lage als gut oder zufriedenstellend, die Auslastung ist auf einem Zehnjahreshoch. Und – was angesichts des Ein Beispiel für hochinnovatives Handwerk: Salzbrenner Stagetec in Buttenheim, einst Radionahenden Winters ungewöhn- und Fernsehtechnik-Unternehmen, hat heute einen weltweiten Ruf bei Tonstudiotechnik soFoto: red lich ist – die Unternehmen bli- wie Beschallungsanlagen für große Stadien oder Theater.

Bayreuth: Merkel trifft Handwerk Vom 2. bis 4. Dezember findet der Deutsche Handwerkstag mit rund 300 Delegierten in Bayreuth statt. Als Redner sind Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Horst Seehofer vorgesehen. Zum Finale des Leistungswettbewerbs am Samstag werden sogar bis zu 1000 Menschen erwartet. StS

cken sehr zuversichtlich in die Zukunft. Ausdruck dessen ist auch, dass bereits wieder kräftig eingestellt wird. Damit unterstreiche das Handwerk seine Funktion als Stabilitätsfaktor für die Wirtschaft insgesamt. Chancen gebe es für das Handwerk viele. Paradebeispiele seien die Umwelttechniken. „Wärmedämmung oder Photovoltaik – da kann die Industrie auf den Markt bringen, was sie will. Das Handwerk muss es vor Ort umsetzen“, so Eggers, der auch in der älter werdenden Bevölkerung Möglichkeiten sieht, die das Handwerk ergrei-

fen könne: „Die Leute wollen doch so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben. Da muss dann umgebaut und saniert werden.“ Das alles verlange vom Handwerk ständige Fortentwicklung und Innovationskraft. Hier leiste die HWK den Betrieben mit ihren Angeboten Schützenhilfe: „Wir haben nicht umsonst seit Jahren bundesweit den Ruf als d i e Technologiekammer.“ Innovationsfähigkeit sei im Handwerk aber auch breit gefächert. Zum einen gebe es Unternehmen, die sich zu Weltmarktführern ihrer Bran-

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che entwickelt hätten. Aber auch der Metzger oder Bäcker um die Ecke müsse sich immer wieder neu erfinden. Ein Problem, dem sich auch das Handwerk stellen müsse, sei der sich immer stärker abzeichnende Fachkräftemangel, so Eggers. Vor allem auf dem Ausbildungsmarkt habe sich das Blatt sehr schnell gewendet. Gerade in Berufen mit ungünstigen Arbeitszeiten könnten schon heute nicht mehr alle Lehrstellen besetzt werden. In Branchen, in denen die fortschreitende Technik immer höhere Anforderungen an die Mit-

arbeiter stelle, mangele es derweil an ausreichend vorgebildetem Nachwuchs. Deshalb sei es wichtig zu erreichen, dass deutlich weniger Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen. Deshalb unterstütze das Handwerk die Pläne der Bundesregierung, Kinder aus benachteiligten Familien mit Sachleistungen und Bildungsgutscheinen zu fördern. Auch angesichts der aktuellen Integrationsdebatte betonte Eggers ausdrücklich, dass das Handwerk sehr gute Erfahrungen mit türkischstämmigen und russlanddeutschen Auszubildenden gemacht habe: „Wir sehen immer wieder, dass gerade sie sehr fleißig und ehrgeizig sind, wenn sie erst mal eine Lehrstelle haben.“ Gut laufe die groß angelegte Imagekampagne, die bekanntlich unter anderem das Ziel habe, Jugendlichen und Eltern vor Augen zu führen, wie groß die Chancen im Handwerk sind. In diesen Zusammenhang passe auch die neu geschaffene Möglichkeit, mit einem Meisterbrief an jeder Hochschule zu studieren. „Eltern müssen ihre Kinder also nicht mehr unbedingt zum Abitur prügeln. Spätstarter haben auch im Handwerk alle Möglichkeiten“, so Eggers. Keine Angst hat das Handwerk

in Oberfranken vor der ab 1. Mai 2011 geltenden vollen Arbeitnehmer- und Dienstleistungsfreiheit für die neuen EU-Länder. Auch dank der bis dahin geltenden Übergangsfristen seien die Betriebe gut aufgestellt, um dem neuen Wettbewerb standzuhalten. Vielmehr gebe es oberfränkische Betriebe, die bereits in Tschechien tätig sind. Und so ist Eggers ebenso optimistisch für die Zukunft wie die Betriebe. Kundenorientierung, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit seien die Trümpfe des Handwerks, auch wenn der eine oder andere daran vielleicht noch arbeiten müsse. Stefan Schreibelmayer

HWK-Hauptgeschäftsführer Horst Eggers. Foto: Ritter

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Mitglieder sollen die IHK fordern Der neue Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle hofft auf mehr Geschlossenheit der Oberfranken Seit Monatsbeginn ist Georg Schnell Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK). Zusammen mit IHK-Präsident Dr. Wolfgang Wagner beantwortete er unsere Fragen. Frage: Herr Schnelle, Nach 20

Jahren in großen Unternehmen, zuletzt als Finanzchef der Datev und dann Chef der Malteser, was zieht Sie da zur überschaubaren hiesigen IHK? Schnelle: Ich war bei meinen vorhergehenden Stationen zum Teil fachlich sehr festgelegt auf Finanzen und Verwaltung, die Aufgabe als IHKHauptgeschäftsführer ist deutlich breiter angelegt. Frage: Sie hatten als stellvertre-

tender Hauptgeschäftsführer ein halbes Jahr Zeit, sich warm zu laufen. Sind Sie jetzt drin in der Materie? Schnelle: Ich habe viel sehen können, viele Gespräche geführt, viel gefragt und auch Antworten bekommen. Ich fühle mich ganz gut eingearbeitet, ohne behaupten zu wollen, ich wüsste jetzt schon alles. Frage: Und jetzt beginnen Sie,

die Kammer umzukrempeln? Schnelle: Ich habe nicht vor, hier alles auf den Kopf zu stellen. Ich habe eine ordentlich aufgestellte Kammer mit kompetenten Mitarbeitern vorgefunden. Es geht mehr um Wei-

Georg Schnelle Seit Monatsbeginn leitet Georg Schnelle als Hauptgeschäftsführer die Industrie- und Handelskammer für Oberfranken (Bayreuth) und vertritt damit die Interessen von rund 50 000 Mitgliedsunternehmen. Zuvor hat er sich als stellvertretender Hauptgeschäftsführer fünf Monate lang eingearbeitet. Seine berufliche Laufbahn begann der 52-Jährige bei der Aachener und Münchner Gruppe, wechselte dann zum Nürnberger IT- und SoftwareDienstleister Datev, für den er zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung die Finanzen

terentwicklung, darum, dass wir hier und da weiter vorankommen. Mein Vorgänger Dr. Trunzer hat ja schon begonnen, der Mitgliederbetreuung mehr Gewicht einzuräumen, um noch bekannter zu machen, welche Angebote die Kammer zu bieten hat. Diesen Weg würde ich gerne ausbauen. Dafür müssen alle noch mehr raus, ich und die ganze Mannschaft. Außerdem würde ich gerne die hoheitlichen Aufgaben noch effizienter und wo möglich noch automatisierter wahrnehmen, damit die Kammer nicht selber zum Teil der Bürokratie wird, die wir ja abbauen wollen. Und auch um den Punkt Weiterbildung will ich mich angesichts von Fachkräftemangel und Demografie ganz besonders kümmern. Zur oberfränkischen Foto: Ritter Wirtschaft. In allen Umfragen Er mag die Mentalität der Oberfranken: IHK-Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle. wird großer Optimismus deutFrage: Ihr Vorgänger Dr. Trun- diskutiert wird. Ich stehe hinter Nöte in München kennt und lich. Ist die Krise überstanden? Schnelle: Insgesamt sind wir si- zer hat bei seinem Abschied be- der Dachmarke. Sie ist für Ober- hört. Natürlich kann man sich cher ein Stück weit durch die klagt, dass es ihm nicht gelun- franken enorm wichtig, um immer etwas mehr wünschen Krise durch, auch wenn das gen ist, die Einigkeit und damit nach außen hin ein geschlosse- an Unterstützung, und das tun nicht für alle Unternehmen die Schlagkraft von Oberfran- nes Erscheinungsbild mit gro- wir auch. Aber grundsätzlich ßer Strahlkraft abzugeben, sind wir in einem guten Dialog. ken zu erhöhen. gleichermaßen gilt. Wagner: Gut aufgestellt sind Schnelle: Ich bin fest davon auch für die Gewinnung von Arwir bei den Investitionsgütern überzeugt, dass es gut und hilf- beits- und Führungskräften, die Frage: Wirtschaft braucht Infrastruktur. Ist Oberfranken da sowie den Zulieferern für Ma- reich wäre für Oberfranken, die Region dringend braucht. gut versorgt? schinenbau und Automobil. Da wenn man diese Einigkeit vor algab es in den vergangenen Mo- lem nach außen hin gewinnen Frage: Es geht ja stets die Klage, Wagner: Das Autobahnnetz ist naten einen Boom, der nun et- könnte. Ein Beispiel ist der dass Oberfranken benachteiligt ganz ordentlich, allerdings bewas abflachen wird. Insgesamt Dachmarkenprozess. Da ist wird. Ist unsere Lobby in Mün- fürwortet die IHK weiterhin einen Ausbau der B 303. Wir aber glaube ich, dass es 2011 man als einer, der von außen chen zu schwach? noch ein bisschen besser wird hereinkommt, schon erschro- Schnelle: Ich glaube schon, brauchen einen ordentlichen cken, wie negativ das teilweise dass man unsere Sorgen und Flugplatz, Thema Hof. Bei der als 2010. Eisenbahn haben wir echten Mangel, zumindest die Ostverantwortete. Zuletzt war er Nabelschau der Oberfranken“, auch in den Führungsstil mit Oberfranken müssen immer für rund zwei Jahre Chef des fühlt sich persönlich aber gut hinein. Was ihn aber nicht daden Bahn-Umweg über Nürnaufgenommen. Vor allem die ran hindere, schwierige EntSozialkonzerns der Malteser. berg nehmen. Ganz wichtig ist In Bayreuth hat sich der drei- Mentalität der Menschen ge- scheidungen auch im Sinne der auch die Versorgung des ländlifache Vater gut eingelebt, zu- fällt ihm – wohl auch deshalb, Kammer zu treffen: „Ich habe in chen Raums mit schnellem mal er Franken aus seiner Zeit weil sie der in seiner sauerlän- der Kammer Verantwortung Internet. bei der Datev bereits gut kennt. dischen Heimat ähnelt. Hier für alle Mitarbeiter und gegenSeine Frau und sein jüngster wie dort gelte die Maxime: über den Unternehmen und Frage: Es gibt unter Ihren rund Sohn wohnen noch in Nürn- „Wenn wir was machen, dann nicht nur gegenüber einem Ein50 000 Mitgliedern immer berg. Wenn dieser im kom- gescheit.“ Und: „Etwas weniger zelnen.“ wieder welche, die die IHKWenig Zeit hat Schnelle dermenden Jahr sein Abitur in der reden, dafür entschlossen Zwangsmitgliedschaft kritisieTasche hat, will Schnelle mit handeln.“ Von zu großer Zu- zeit für Hobbys. „Ich dilettiere ren. Was entgegnen Sie denen? seiner Frau nach Bayreuth um- rückhaltung hat er auch noch etwas am Klavier und würde irSchnelle: Zunächst einmal gendwann gerne auch mal ziehen. „Momentan lebe ich nichts bemerkt. handelt es sich um eine Dass er gläubiger Katholik wieder Zugposaune spielen“, unter der Woche in einer Art Pflichtmitgliedschaft, die geStudentenbude“, sagt der Di- ist, damit hält Schnelle nicht sagt der 52-Jährige, der sich mit währleistet, dass sich keiner der hinter dem Berg. „Ich versuche, etwas Laufen, Radfahren oder plom-Volkswirt lachend. Solidargemeinschaft der UnEtwas gewöhnungsbedürftig mich jedem Menschen gegen- „Wandern in der herrlichen ternehmen entzieht. Die IHK findet Schnelle „die selbstkriti- über wertschätzend zu verhal- Landschaft Oberfrankens“ fit hat ja auch hoheitliche AufgaStS sche, manchmal zu negative ten.“ Und das spiele natürlich zu halten versucht. ben, die sonst die öffentliche Frage:

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Frage: Leidiges Thema ist und

bleibt die Insolvenz der IHKAkademie, die bundesweit für Aufsehen und einen Imageverlust der Kammer gesorgt hat. Wagner: Das stimmt. Wir müssen damit leben, dass es diese Insolvenz gegeben hat. Wir müssen damit leben, dass das Gericht festgestellt hat, dass es dabei zu strafrechtlich relevanten Handlungen gekommen ist. Dem müssen wir uns stellen. Wir können nur mit guter Arbeit dafür sorgen, dass das Image nicht dauerhaft beeinträchtigt wird. Und uns hilft auch ein wenig der Faktor Zeit. Frage: Wenn Sie in die Zukunft

sehen. Wo soll Oberfranken in zehn, 15 Jahren stehen? Schnelle: In Bezug auf die Kammer würde es mir sehr gut gefallen, wenn die Mitglieder mit deutlicher Mehrheit sagen würden: Das ist meine Kammer. Und für Oberfranken wünsche ich mir, dass wir das Thema Demografie gut in den Griff bekommen. Ich glaube, dass Oberfranken wirtschaftlich wirklich auf einem guten Weg ist. Wir bauen auf unseren industriellen Kern, ohne interessante Dienstleister aus den Augen zu verlieren. Ein gesunder Mix ist sehr wichtig. Stefan Schreibelmayer

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Hand erledigen müsste. Es ist fraglich, ob die das besser und effizienter könnte. Außerdem hat die IHK, weil sie für alle Unternehmen spricht, ein ganz anderes Gewicht als zum Beispiel Fachverbände. Die IHK vertritt alle Unternehmen gleichberechtigt, nicht nur Einzelinteressen einiger Großunternehmen oder Branchen. Wagner: Bei uns gilt ganz strikt: one man, one vote – keine Dominanz der großen Firmen. Wenn geklagt wird, klagen meist die Firmen, die keinen Kontakt zur IHK haben. Wer uns fordert, weiß, dass wir Gutes leisten. Schnelle: Je mehr die Kammer in Anspruch genommen wird, desto höher ist die Zustimmung. Deshalb unser Appell an alle Mitglieder: Fordert uns!

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Kugeln rollen um die Welt SiLi: Erfolgsgeschichte seit 157 Jahren Es läuft rund bei SiLi in Warmensteinach. Und das seit über 150 Jahren und im wahrsten Sinne des Wortes. Hat sich die Firma doch auf die Produktion von Kugeln spezialisiert. Egal, ob aus Glas oder Keramik: Die Produkte aus dem Hause SiLi finden Einsatz in vielen Ländern dieser Erde.

Die Bezeichnung Global Player hört Firmenchef Stefan Trassl nicht so gern. Der Ururenkel von Firmengründer Sigmund Lindner – aus dem Vor- und dem Nachnamen leitet sich der Firmenname SiLi ab – stapelt gerne tief. Ja, man pflege Kontakte in viele Länder, unterhalte Auslandsbüros in Russland, Frankreich, Großbritannien

und China. Aber mit einem Global Player will sich Trassl nicht vergleichen. Man bleibt auf dem Boden, bodenständig sozusagen, und spielt doch auf dem internationalen Kugelsektor eine bedeutende Rolle. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die die Firma SiLi schreibt. Und die hängt ganz dicht mit dem Schreibt seit über 150 Jahren (Erfolgs-)Geschichte: Die Firma SiLi, als Perlenhütte im Jahre 1853 in Warmensteinach gegründet, Brauwesen zusammen. Kugeln gehört seit Jahren zu den führenden Herstellern von Glas- und Keramikkugeln weltweit. Foto: red und Bier? In der Familie Lindner und später Trassl geschichte. Während alle Kon- schließt die Familie die Braue- Kugeln aus seinem Hause auch vergangenen Jahr 2009 auf 17 spielten beide Handwer- kurrenten im Laufe der Jahr- rei, verkauft die Rechte in die in der Trinkwassergewinnung Millionen Euro in diesem Jahr ke eine große Rolle. Alles zehnte aufgeben mussten, Oberpfalz und die komplette zum Einsatz. Hat man bisher den Rekord von 2007 übertrefbegann im Jahre 1850, als überlebte SiLi und gehört heu- Anlagentechnik nach Algerien. Trinkwasser bei der Aufberei- fen. Vor drei Jahren belief sich durch der Fichtelberger Brauer- te weltweit zu den führenden In diesen Zeitraum fällt auch tung sohn Sigmund Lindner in Unternehmen in der Glas- und ein weiterer wichtiger Meilen- Sand gefiltert, stein in der Firmengeschichte: so wird dieser das Steinigersche Anwe- Keramikkugelbranche. sen in Warmensteinach In der fünften Generation Ab 2002 beginnt SiLi mit der zunehmend einheiratete. Doch steht mit Stefan Trassl ein stu- Produktion von keramischen durch SiLi-KuBrauerei, Gasthof und dierter Bierbrauer an der Spitze Kugeln. Die Produktpalette geln ersetzt. Landwirtschaft scheinen des Unternehmens. Eigentlich umfasst zudem noch die Her- Dass die Nachstellung von Glaskugeln und frage auch in den 22-Jährigen nicht genug sollte er der Zeit der Effektglitter. auszulasten. Drei Jahre später, Ob in Mühlen oder in Wirtschaftskriim Jahre 1853, traut sich Straßenmarkierungen, se nicht in gröLindner auf ein Terin Lackdosen oder Phar- ßerem Maße zurückging, be- der Umsatz der Firma SiLi auf rain, das in Warmazieprodukten, ob in der Le- weist die Tatsache, dass nach 20 Millionen Euro. Die anlaumensteinach vielen bensmittelindustrie oder bei einer halbjährigen Phase der fende Konjunktur und die Menschen Brot und Arbeit gibt: Er baut sich seine einst die Trassl-Brauerei über- der Farbenherstellung – überall Kurzarbeit die Produktion wie- Kompetenz der weltweit 170 eigene Perlenhütte und legt nehmen. Doch es kam anders stößt man auf Kugeln der Fir- der deutlich anstieg. Man wol- Mitarbeiter lassen das Ziel readamit den Grundstein für eine als geplant. In den ersten Jah- ma SiLi. Seit neuestem, sagt le, sagt Trassl, nach einem listisch erscheinen. Gunter Becker bis heute andauernde Erfolgs- ren des neuen Jahrtausends Firmenchef Trassl, kommen leichten Umsatzeinbruch im

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PUR-Schaumdosenrecycling - So funktioniert Kreislaufwirtschaft „Cradle to cradle“ – von der Wiege bis zur Wiege, auf diese Formel lässt sich eine funktionierende Kreislaufwirtschaft bringen. Nach dem Gebrauch eines Produktes sollen aus seinen Resten erneut Rohstoffe gewonnen werden. Was revolutionär klingt, gibt es schon seit 1993. Seitdem unterhält die PDR Recycling GmbH + Co KG, Thurnau (Nordbayern), einen nahezu geschlossenen Produktkreislauf PUR-Schaumdosen: Stoffliche Verwertung ca. 95 Prozent. Möglich machte dies eine Initiative der führenden europäischen PUR-Schaumdosenhersteller, die für ihr Produkt eine Rückgabe- und Verwertungslösung suchten. Am Anfang stand dabei die Entwicklung einer effizienten Recyclinganlage. Sie kann bis zu 4.000 Stück pro Stunde verarbeiten. Unter Luftabschluss werden die Behälter mechanisch zerkleinert. Die frei werdenden Treibmittel werden abgesaugt. Die flüssigen Inhaltsstoffe und die Metallteile der Dosen (Aluminium bzw. Weißblech) werden mit Lösemittel gewaschen und anschließend getrennt. Ein Destillationsvorgang separiert wiederum das Prepolymer von dem Lösemittel. Es kann so in hoher Reinheit zurückgewonnen werden und steht der Industrie ebenso wie die Metallschnitzel und das Treibgasgemisch zur Verfügung. Die PDR fühlt sich besonders dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet, den sie umfassend interpretiert. Dazu gehört eine umweltschonende Wirtschaftweise ebenso wie die Übernahme sozialer Verantwortung. Neben qualitätsorientierten und abfallwirtschaftlich relevanten Zertifizierungen hat sich die PDR deswegen auch als familienfreundliches Unternehmen auditieren lassen. Für ihr vielfältiges Engagement wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt als Finalist im Großen Preis des Mittelstands 2009.

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Ein Spezialist für Spezialaufgaben Die Seybothenreuther Firma utp liefert Kleinkläranlagen nach ganz Europa – Rasanter Mitarbeiterzuwachs Gerade acht Jahre ist es erst her, dass Roland Pöhnl zusammen mit zwei Mitarbeitern den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Heute zählt die Firma Umwelttechnik Pöhnl (utp) in Seybothenreuth 35 feste Angestellte und etwa 100 freie Mitarbeiter; damit gehört utp zu den zehn größten Herstellern von Kleinkläranlagen in Deutschland. Unter dem Firmenmotto „utp Ihr Partner für alles rund ums Wasser“ entwickelt, produziert und verkauft man Kleinkläranlagen für häusliche, gewerbliche und kommunale Abwasser – und ist sichtlich stolz auf seine „innovativen und intelligenten“ Wasser- und Abwassersysteme. Bis 2002 war der Seybothenreuther Roland Pöhnl Betriebsleiter eines nahe gelegenen Betonwerks. Dann habe er sich gedacht: „Das kann ich doch selbst.“ Gesagt, getan. Er wagte den Schritt, gründete eine eigene Firma mit dem Büro im Privathaus und einigen Containern im Garten. „Bis mir meine Frau die gelbe Karte zeigte und ich mir was überlegen musste“, schmunzelt der heute 49-Jährige. Schließlich habe er das Unternehmen 2006 an den Ortsrand verlagert, wo ein re-

gen bis zu 150 Euro spektables FirmenStromkosten im gelände entstanden Monat verursacht, ist. habe man die auf 25 Das Geschäft mit den bis 40 Euro gesenkt. dezentralen KleinErmöglicht worden kläranlagen sei recht sei dies durch die krisensicher, erläuspezielle Steuetert der Chef. Eine rungstechnik und Million dieser AnlaAnlagenbemessung gen habe die EU von utp. durch ihre neue GeEin weiteres Pfund, wässerschutzrichtmit dem man wulinien allein für chern könne, sei die Deutschland vorgeweltweit erste Anlaschrieben, rund genfernüberwa100 000 in Bayern. chung per TelemeHier sei aber erst ettrie, mit der Kleinwa die Hälfte eingekläranlagenbetreibaut. „Bis 2015 sollte ber künftig auf perdieses Gesetz eigentsönliche Kontrollen lich umgesetzt sein, verzichten könnten. doch das ist nicht zu „Zukunftsweisend, realisieren und wird sich noch einige Jahre Roland Pöhnl (links) ist stolz auf seine Mitarbeiter – hier in der Montage. Foto: Fürst betriebssicher, energiesparend“ – hinziehen“, sagt Pöhnl. Das Geschäft brummt stoffbehälter – sämtliche utp- sischen Markt Fuß zu fassen und das seien die Hauptgründe für bei utp, man habe absolute Produkte hätten das wichtige dort die Zulassung zu bekom- die Kunden, ihre Anlagen bei utp Hochkonjunktur und installiere CE-Kennzeichen, so dass einem men“, freut sich der Unterneh- zu beziehen. „Wir sind eine Firma derzeit pro Woche etwa 100 An- Einbau im europäischen Aus- mer. Und hat fast im gleichen für Spezialfälle und der Konkurlagen; 2500 sollen es insgesamt land nichts im Wege stehe. „Wir Atemzug ein dickes Lob für seine renz immer eine Nasenlänge liefern nach fast ganz Europa, Mitarbeiter parat: „Ohne meine voraus“, sagt der gleichermaßen werden in diesem Jahr. Die Marke „utp“ mit ihrem Quali- unter anderem nach Russland, hochmotivierten und qualifi- selbstbewusste wie überzeugte tätsprodukt „klärofix®“ sei in der Rumänien, Bulgarien, Griechen- zierten Leute wäre das natürlich Firmenchef. Wie gut das Seybothenreuther Branche zum Synonym für aus- land, Irland, die Schweiz, Finn- alles so nicht machbar.“ gereifte Technik, neueste Tech- land und Polen. In Österreich Großen Wert lege die Firma auf Unternehmen am Markt platnologie und einzigartigen haben wir sogar eine eigenstän- das Thema Energiekosten. „Wir ziert ist, beweisen auch Pöhnls Rundumservice geworden. Ob dige Niederlassung. Zudem sind haben immer auf sparsame Zukunftspläne: Im nächsten der robuste Betonbehälter oder wir auf dem besten Weg, jetzt Technik gesetzt und das zahlt Jahr will er auf das Bürogebäude die Kleinkläranlage im Kunst- auch auf dem wichtigen franzö- sich jetzt aus.“ Hätten alte Anla- ein Stockwerk draufsetzen und

die Zahl der Mitarbeiter auf über 50 Festangestellte steigern. „Wir wollen nicht stehen bleiben“, betont der Vater zweier Söhne, von denen einer bereits in der Firma mitarbeitet. Große Hoffnungen setze man dabei auf das europäische Ausland, wo kräftig expandiert werde. „Den größten Auftrag derzeit haben wir aus dem Speckgürtel um Moskau bekommen. Weitere könnten folgen, denn die stehen dort, was Kläranlagen betrifft, erst ganz am Anfang.“ Stolz ist man bei utp auch darauf, dass heuer erstmals zwei Lehrlinge ausgebildet werden: einer im kaufmännischen Bereich und der andere in Abwassertechnik. „Auch auf diesem Gebiet werden wir in Zukunft noch besser werden“, verspricht Pöhnl. Udo Fürst

Info Umwelttechnik Pöhnl agiert seit diesem Jahr als Holding mit den Einzelfirmen „utp umwelttechnik GmbH“, „utp service GmbH“, „utp tankbau GmbH“ und „cleani GmbH“ sowie einer eigenständigen Niederlassung im österreichischen Steyr. uf


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Logistik soll möglichst keiner merken Wie die Wedlich-Servicegruppe mit Komplettpaketen für ihre Kunden immer weiter wächst Man merkt deutlich, dass Christian Wedlich den Tag herbeisehnt, an dem er seinen Teil des neuen Logistikzentrums in der Markgrafenkaserne eröffnen kann. Schließlich will der Unternehmer dort einmal alle Logistik-Aktivitäten an einem Ort vereinen – statt seiner derzeit neun Standorte. „Es ist sehr schwer passende Hallen zu finden“, sagt Wedlich, und ergänzt: „Für das Geschäft mit Großkunden gibt es eigentlich im Umkreis von fast 50 Kilometern keine adäquaten Objekte mehr.“ Wovon der Unternehmer spricht, ist die sogenannte Kontraktlogistik. Vereinfacht ausgedrückt, können Firmen hier Pakete mit Logistik-Dienstleistungen buchen, für die sie dann auch nur nach der tatsächlich eingelagerten Menge bezahlen. Das reicht von der tageweisen Vermietung von Palettenstellplätzen, über die dauerhafte Lagerung von Ware bis hin zum Umpacken oder gar zur Preisauszeichnung inklusive Lieferung in die Filiale. Auch die Überlassung von Zeitarbeitspersonal etwa für Inventuren ist möglich. Ein breites Angebot, das mit dem früher üblichen Transport von A nach B nicht mehr viel zu tun hat. Und das unabhängiger macht vom stark konjunkturabhängigen reinen Transportgeschäft.

Logistiker weitergeben, und der dann die Lieferung sicherstellt. All diese Dinge werden im Logistikzentrum Markgrafenkaserne leichter, ist Wedlich sicher. Baubeginn könnte im kommenden Jahr sein. Dort müsse er keine Hallen mühsam den Bedürfnissen anpassen, „dort bauen wir gleich nach Bedarf“. Und Platz ist genug da: Für bis zu 50 000 Palettenstellplätze, für neue Kunden und auch für andere Logistiker, die Flächen mieten wollen. Denn, so Wedlich: „Der Standort Bayreuth liegt in der Mitte Europas.“ Stefan Schreibelmayer

Info Kartons, Kartons, Kartons: In einer gerade erst angemieteten 4000-Quadratmeter-Halle in der Ritter-von-Eitzenberger-Straße lagert und kommissioniert Wedlich vor allem Ware des Textil-Discounters NKD. Foto: Ritter Es zeugt von Selbstbewusstsein, wenn Wedlich sagt: „Wir wollen dem Kunden das geben, was er braucht, nicht was er will.“ Seine Kunden, das sind etwa der Textil-Discounter NKD, Karstadt, das Unternehmen Cybex/Columbus, für das Wedlich stets 70 000 Kindersitze parat hat, Powerslide (Inline-Skates), der Plüschtier-Hersteller Sigikid oder Arena. Der Bademodenhersteller war der erste Kunde, mit dem Wedlich 2003 in das neue Geschäftsfeld einstieg, das sich seither zu einem echten

Boombereich entwickelt hat. Mit 2500 Quadratmetern Lagerfläche fing damals alles an, 2008 war man bei 10 000 Quadratmetern angelangt. Und heute, so Wedlich, sind es 12 000 Palettenstellplätze auf 25 000 Quadratmetern Fläche: „Wenn unsere Kunden wachsen, dann wollen wir mitwachsen.“ Diese Entwicklung unterstreicht auch eine weitere Zahl. Vor drei Jahren kamen noch 300 große Überseecontainer mit Kundenware hauptsächlich aus China bei Wedlich an. Mittlerweile sind

es rund 2000 – Tendenz weiter steigend. Der Kunde könne sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, während der Logistiker als Dienstleister die sogenannten Backup-Prozesse über die Bühne bringt. „Logistik ist das, was jeder braucht, aber keiner merken soll“, so sieht Wedlich das. Wobei der logistische Aufwand ständig steige, allein schon wegen der immer größeren Produktvielfalt. So würden auf Wunsch der Kunden im Lager Lieferungen jeder Größe zusammengestellt und auf die Rei-

se in eine seiner Filialen oder gleich zum Endkunden zusammengestellt – von einem Kindersitz oder fünf Badehosen bis hin zu einem oder mehreren kompletten 40-Tonnen-Lkws. Für die Zukunft ist Wedlich nicht bange. „Der Logistiksektor wird weiter wachsen“, da ist er sich sicher – und sieht große Chancen auch durch das Internet. Da müssten Lösungen für kleinere Kommissionierungen her, zum Beispiel wenn Anbieter über das Netz eingehende Bestellungen von Endkunden direkt an den

Die Wedlich-Gruppe bietet eine breite Palette an Speditions- und Logistik-Dienstleistungen. Geschäftsfelder sind zudem Messeservice, Fahrzeughandel, Werkstattleistungen, Ausbildung und Zeitarbeit speziell für die Logistikbranche. Insgesamt neun Standorte erstrecken sich auf 40 000 Quadratmetern mit einer Lagerfläche von etwa 25 000 Quadratmetern. Wedlich beschäftigt 180 Mitarbeiter, hat 40 eigene Lkw und disponiert die Fahrzeuge von gut 20 Subunternehmern. red

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Unternehmen und Banken, eine starke Partnerschaft

Herr Karcher, vor etwas über zwei Jahren brachte uns die Finanz- und Wirtschaftskrise an den Rand des Abgrunds. Jetzt bejubeln Wirtschaft, Politik und Wissenschaft das Wiederanspringen der deutschen Konjunktur. Sind Sie auch so optimistisch, was die Entwicklung der deutschen Wirtschaft betrifft? Roland Karcher: Deutschland kommt derzeit, vor allem dank seiner traditionellen Exportstärke, schneller aus dem Konjunkturtief als jedes andere westliche Industrieland. Allein im zweiten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gewachsen und damit

so stark wie seit 1987 nicht mehr. Für das Gesamtjahr 2010 rechnen die UniCredit-Volkswirte mit einem Wachstum von 3,5 Prozent. Damit übersteigen die aktuellen Erwartungen sämtliche Prognosen vom Jahresbeginn. Worauf führen Sie diese positive Entwicklung zurück?

für steigendes Wachstum. Von dieser Entwicklung profitieren auch Deutschlands Nachbarländer. Denn die Nachfrage nach deutschen Produkten ist vor allem außerhalb Europas deutlich gestiegen, während ein Teil des Importzuwachses aus Europa kam.

Es ist also wieder einmal die deutsche Stärke „Export“, die Roland Karcher: Deutsche unsere Wirtschaft erfolgreich Unternehmen profitieren heu- macht? te davon, dass sie auch in Krisenzeiten in ihre Wettbe- Roland Karcher: Die schnelle werbsfähigkeit investiert ha- Überwindung der Krise zeigt ben. Gleichzeitig sorgen die einmal mehr deutlich: Das Exglobalen Nachfrage - speziell portgeschäft ist und bleibt der aus den Schwellenländern -, Wachstumsmotor der deutder schwächere Euro und die schen Wirtschaft. Wichtige anziehende Inlandsnachfrage Voraussetzung für ein erfolgreiches Agieren auf internationalen Märkten ist neben erstklassigen Produkten und guten Marktkenntnissen auch ein erfahrener, verlässlicher Bankpartner.

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Wie unterstützen die Banken die Unternehmen? Roland Karcher: Mittelständische Unternehmen suchen heutzutage Banken, die auch bei grenzüberschreitenden Geschäften alles aus einer Hand bieten. Doch nur wenige Banken bieten lokale Nähe, ein internationales Netzwerk und qualitativ hochwertige Finanzprodukte. Hier kann die HypoVereinsbank ihre Vorteile im wieder zunehmenden Wettbewerb ausspielen: Als Teil der UniCredit Group bietet die HypoVereinsbank deutschen Unternehmen in 22 Länder Mittel- und Osteuropas ein Netzwerk von rund 9.000 Geschäftsstellen – sowie da-

rüber hinaus von 5.000 Korrespondenzbanken weltweit. Und zuhause? Roland Karcher: Da stehen die Berater der HypoVereinsbank den Unternehmen mit länderspezifischem Know-how zur Verfügung. Sie wissen bestens, wo Schwierigkeiten zu erwarten sind, aber auch, wo Chancen liegen. Dies ist vor allem in vielen mittel- und osteuropäischen Ländern ein großer Vorteil, da diese für Deutschland wichtige Absatzmärkte sind und hier auch in Zukunft von überdurchschnittlichen Wachstumsraten auszugehen ist.

Roland Karcher leitet die NieAuf was müssen die Unterneh- derlassung Bayreuth-Hof-Weimen besonders achten, wenn den im Firmenkundengeschäft sie im und mit dem Ausland der HypoVereinsbank Geschäfte machen? mittlere Unternehmen wichRoland Karcher: Mehr als in vo- tig, da der Zahlungsausfall bei rangegangenen Konjunkturauf- einem einzelnen Projekt hier schwüngen achten deutsche besonders schwer abgefedert Mittelständler derzeit darauf, werden kann. Gleiches gilt für sich im Auslandsgeschäft pro- Währungsschwankungen: Der fessionell gegen bestehende Kurs des US-Dollar schwankte oder zu erwartende Risiken im vergangenen Jahr zwischen in den Bereichen Währungen, 1,20 Euro und 1,50 Euro. Zinsen und Rohstoffe abzusi- Diese Volatilität hatte für viele chern. Unternehmen schwerwiegende Wie wichtig eine vielseitige Ab- Folgen. Die HypoVereinsbank sicherung ist, hat die jüngere rät daher vor allem exportoriVergangenheit gezeigt: Neben entierten Unternehmen, auch umfangreichen Liquiditätseng- Währungsrisiken frühzeitig abpässen, volatilen Devisen- zusichern. Denn das Auslandsmärkten und steigenden Un- geschäft sollte keinen Spekulaternehmensinsolvenzen gab es tionscharakter bekommen! unerwartete Hilferufe europäischer Nachbarländer. So wur- Aufschwung heißt ja auch neue den Risiken sichtbar, die von Investitionen in Angriff nehmen. vielen Marktteilnehmern zuvor kaum Beachtung fanden. Roland Karcher: Das ist absolut Die Absicherung wirtschaftli- richtig! Neben Risikoabsichecher und politischer Risiken ist rungen spielt die Finanzierung insbesondere für kleinere und des Aufschwungs eine wichtige

Rolle. Auch wenn viele mittelständische Unternehmen in den letzten Jahren ihre EigenkapitalAusstattung zum Teil deutlich verbessert haben, ist und bleibt eine Kreditbegleitung durch die Hausbanken auch im Auslandsgeschäft das A und O. Dabei ist gegenwärtig zu beobachten, dass viele Unternehmen die Zahl ihrer Kernbanken verringert haben. Allein der Preis für den Kredit scheint nicht mehr die entscheidende Rolle zu spielen. Vielmehr kommt es zunehmend auf eine verlässliche Begleitung der Unternehmen durch ihre Bankpartner an – und zwar insbesondere in schwierigen Zeiten. Was können die Unternehmen von ihrer Bank erwarten? Roland Karcher: Auch hier kann die HypoVereinsbank ihre starke Marktposition ausspielen: Mit einer Eigenkapitalquote von rund 15 Prozent gehört sie zur europäischen Spitzenklasse. So musste sie auch in der Finanzmarktkrise den „Kredithahn nicht zudrehen“, sondern konnte Finanzierungen im In- und Ausland weiter ermöglichen. Die HypoVereinsbank wird ihre Kunden auch in Zukunft ein verlässlicher Partner sein – auch im Kreditgeschäft. Im Gegenzug für die Bereitschaft, Risiken zu tragen, erwartet die Bank allerdings einen angemessenen Anteil am übrigen Bankgeschäft ihrer Kunden. Ebenso wichtig ist uns die Bereitschaft unserer Kunden, auch in konjunkturell guten Zeiten kostendeckende Kreditzinsen zu zahlen. Denn eine Geschäftsbeziehung ist nur dann gut, wenn beide Parteien langfristig davon profitieren.


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Immer einen Schritt voraus Internationales Kompetenzzentrum Werkstofftechnik ist die KSB-Innovationsschmiede – Enge Kooperation mit Gießerei Ein Unternehmen, das weltweit unterwegs ist wie der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB, muss sich natürlich auch der globalen Konkurrenz stellen. Innovatives Denken und Handeln sind also Pflicht. Vor allem, wenn es um das Thema Werkstoffe geht. Und dabei spielt der Standort Pegnitz eine zentrale Rolle. Ist hier doch das internationale KSB-Kompetenzzentrum Werkstofftechnik beheimatet. Bei den 18 Mitarbeitern dreht sich alles um Innovation. Tag für Tag. Und zwar in einem Netzwerk mit vielen Partnern, was in der Multimediazeit problemlos funktioniert. Da sind auf der einen Seite die internen Partner der KSB-Dependancen von Brasilien über Indien bis nach Frankreich, „mit denen wir ständig in Kontakt sind“, wie Dr. Alexander Böhm, Leiter des Kompetenzzentrums, im Kurier-Gespräch betont. Doch längst kooperiert – wiederum international - KSB auch mit zahlreichen Universitäten und Instituten.

ren geprüft. Zurzeit testet man im Hause KSB zum Beispiel eine integrierte Sensorik in Lagern – um aus dem Innenleben Informationen zu erhalten, wann so ein Lager heiß läuft. Daraus lassen sich dann Maßnahmen ableiten, um diesem Prozess zu begegnen. Innovation speist sich aus zwei Quellen, sagt Böhm. So können neu entwickelte Werkstoffe zu innovativen Produkten führen – oder ein Kundenwunsch lässt sich nur realisieren, wenn ein innovativer Werkstoff kreiert wird. KSB ist auf beiden Wegen zu Hause. Hierzu unerlässlich: Das Labor des Kompetenzzentrums, das pro Jahr rund 280 Untersu-

Alexander Böhm, Leiter der KSBWerkstofftechnik, in einem Herzstück seiner Abteilung – dem Labor (rechts). Die Entwicklung neuer Werkstoffe spielt hier ebenso eine große Rolle wie die Qualitätskontrolle und Fehlerbehebung. Dabei wird ein Werkstück schon auch einmal in der Durchstrahlungskammer untersucht (unten). Fotos: Münch

che auf sehr kurzen Wegen erleichtert das Vorgehen, Erfolge bleiben da nicht aus. Die Legierung Noricrom etwa ist ein Resultat dieses Miteinanders. Eine Legierung, die extrem verschleißresistent und höchst korrosionsfest ist. Und: Man kann sie bearbeiten, was bei ver-

Verbundpreis Wie dem Fraunhofer-Institut – für die gemeinsame Entwicklung eines extrem beständigen Werkstoffverbundes aus Keramik und Diamant gab es in diesem Jahr den vom Stiftungsverband für die Fraunhofer-Gesellschaft ausgelobten Verbundpreis. In Langzeittests, die sich über Monate oder auch Jahre erstrecken können, werden die neu entwickelten Werkstoffe auf Herz und Nie-

chungsberichte verlassen, dazu kommen zirka 1000 Laboranalysen. Doch die kleine Truppe aus Ingenieuren, Chemielaboranten und Werkstofftechnikern leistet noch weit mehr. 5000 Beratungen, 8500 Werkstoffanalysen, 4500 mechanisch-technologische Untersuchungen, 120 Schweißverfahrensprüfungen sind eine wahr-

lich stolze Bilanz. Sehr eng arbeitet man mit der Gießerei unter der Regie von Jörg Meinberg zusammen. Dort wird erprobt, was als Entwicklungswunsch aus der Werkstofftechnik kommt. Nicht immer lässt sich so ein Wunsch verwirklichen: „Der Werkstoff muss herstellbar sein“, so Meinberg. Die direkte Abspra-

gleichbar stabilen Legierungen nicht der Fall ist. Damit kann KSB auf dem Pumpenmarkt punkten, „das ist im Moment das Nonplusultra auf diesem Gebiet“, sagen die Herren Böhm und Meinberg. Sie werden sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Da die Mitbewerber alles andere als schläfrig sind, werden sie weiter ständig an den nächsten Innovationen tüfteln. Und dabei die Medien der Zukunft im Blick haben, betont Alexander Böhm. Ionische Flüssigkeiten werden ein Thema sein. Oder sogenannte überkritische Zustände von Wasser bei hohem Druck und hohen Temperaturen. Was zum Beispiel enorme Bedeutung für den Wirkungsgrad von Kernkraftwerken hat. Der Wirkungsgrad thermischer Kraftwerke ließe sich von im

Moment durchschnittlich 500 auf 700 bis 720 Grad Celsius steigern, sagt Böhm. Dazu bedarf es jedoch eines wesentlich höheren Wasserdrucks – „und damit wächst die Anforderung an den Werkstoff“. Es gibt also noch viel zu tun am KSBStandort Pegnitz. Stefan Brand

Impressum „Der Mittelstand – Oberfrankens Wirtschaftslokomotive“ Verlagsbeilage des Nordbayerischen Kuriers Verantwortlich: Gert-Dieter Meier Redaktion: Stefan Schreibelmayer Anzeigenleitung: Andreas Weiß

Titelseite: Agentur Sternsdorff Mitarbeit: Gunter Becker, Stefan Brand, Udo Fürst, Anja Halbauer, Christina Knorz, Christian Martens, Roland Töpfer, Eric Waha Fotos: Udo Fürst, Andreas Harbach, Ralf Münch, Martin Ritter, Roland Töpfer, Eric Waha

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Verlag: Nordbayerischer Kurier GmbH & Co. Zeitungsverlag KG Geschäftsführung: Wolfgang Ellwanger und Michael Rümmele Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth und Theodor-Schmidt-Straße 17, 95448 Bayreuth


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Großes Ziel ist ein Institut Fraunhofer-Projektgruppe Prozessinnovation mit 50 Mitarbeitern Es ist die Frage, die immer wieder kommt: Wie stehen die Chancen für ein Fraunhofer-Institut in Bayreuth? Professor Rolf Steinhilper, Leiter der Projektgruppe Prozessinnovation, lässt den Markt entscheiden. Weil die Nachfrage stimmt, ist die Gruppe auf rund 50 Mitarbeiter gewachsen. Halbzeit sozusagen, denn ab 100 kann an eine Institutsgründung gedacht werden. Hat man eine Grafik zu den Kooperationen und Standorten vor sich liegen, fällt es dem Betrachter sofort ins Auge, was Professor Rolf Steinhilper stets betont: Die Fraunhofer Projektgruppe Prozessinnovation und der Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik an der Uni Bayreuth bilden eine Einheit, ergänzen sich gegenseitig. Kooperationen haben beide von Steinhilper geführten Einrichtungen mit der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, der Uni Bayreuth, Fraunhofer-IPA Stuttgart und der Fraunhofer-Gesellschaft in München. Die Kunden sind

entweder öffentliche Auftraggeber oder die Wünsche und Fragen kommen direkt aus Industrie und Wirtschaft.

46 Aufträge im Haus Im März 2006 wurde die Ansiedlung der Projektgruppe in Bayreuth – im Beisein des damaligen bayerischen Wirtschaftsministers Erwin Huber – gefeiert. Drei Jahre später waren seit dem Start bereits 50 Forschungs- und Entwicklungsaufträge in den Büchern nachzulesen. Inzwischen liegt allein der Bestand der Aufträ-

ge im Haus bei 46. Das Ziel der Eigenwirtschaftlichkeit ist längst erreicht. Fraunhofer fordert bei den Einnahmen eine Quote von 40 Prozent aus der Industrie. „Den industriell stark nachgefragten Kompetenzen von Universität Bayreuth und Fraunhofer begegnen wir mit einer schnell wachsenden Zahl an wissenschaftlichen Mitarbeitern“, sagt Steinhilper. Die Zahl der Mitarbeiter wächst rasant. Den größten Anteil machen die Drittmittelstellen aus. Für die Dynamik und die Entwicklung der Projektgruppe und damit für den Erfolg der Angebotsidee und der eigenen Arbeit ist die Zahl der Beschäftigten eine Kennziffer mit bedeutender Aussage. Neun, 14, 17, 20, 32 Mitarbeiter seit 2006, und für das kommende Jahr sind 46 Stellen geplant.

Keine Angst vor Prüfung Professor Rolf Steinhilper glaubt an die eigene Stärke seiner Projektgruppe. Foto: red

In Kürze steht eine der regelmäßigen Prüfungen durch Fraunhofer an. Steinhilper hat keinen Zweifel daran, dass an der Projektgruppe festgehal-

ten wird. Die magische Zahl, die – neben einem Forschungsauftragsvolumen von zwölf bis 15 Millionen Euro – zur möglichen Gründung eines Instituts irgendwann erreicht werden müsste, liegt bei 100. Im Sport wäre jetzt von Halbzeit die Rede. Nach sorgfältiger Analyse geben die Mitarbeiter der Fraunhofer-ProjektAber was würgruppe Tipps für Verbesserungen. Im Bild: Michael Haumann (links) und Dr. de sich ändern, Stefan Freiberger. Foto: Harbach wenn es tatsächlich zur Gründung eines Instituts kä- bot vor allem an kleine und Wedlich Logistics. Hinzu komUnterneh- men Unternehmen aus Nürnme, obwohl das Projekt sich mittelständische zu diesem Zeitpunkt in einer men. Es geht um die Verbesse- berg, Köln, Spanien, Schweden beachtlichen Größe selbst rung der Produktionslogistik, und den USA. Bei größeren stehen rund trägt und das Risiko somit ge- die Wiederaufbereitung von Aufträgen ring erscheint? „Ein Projekt ist Fahrzeugteilen, um Qualitäts- 300 000 Euro auf der Rechzeitlich befristet, als Einrich- steigerung, eine bessere Ferti- nung. Für kleinere und mitteltung eines Instituts könnten gung, optimalere Abläufe bis ständische Unternehmen bewir langfristiger planen. Wie hin zur Fabrikplanung. In der laufen sich die Kosten auf der Name schon sagt: Das Pro- Referenzliste finden sich viele 20 000 bis 100 000 Euro. Christian Martens jekt würde institutionalisiert“, Bekannte aus der Region: Brose, Greiffenberger, Kulmbasagt Steinhilper gelassen. Die Gruppe richtet ihr Ange- cher Brauerei, Stäubli oder www.lup.uni-bayreuth.de

Unser Engagement in Bayreuth ist ein voller Erfolg. Seit seiner Gründung 1957 ist unser Bayreuther Werk kontinuierlich gewachsen und präsentiert sich heute stolz als weltweit größtes Werk der British American Tobacco Gruppe. Für diese Bilanz spenden wir Applaus: Allen 1300 Mitarbeitenden aus 30 Nationen, die mit ihrer Motivation und ihrem Einsatz diesen Erfolg ermöglicht haben. Aber auch allen Einwohnerinnen und Einwohnern der Region und ihren öffentlichen Institutionen, mit denen die Zusammenarbeit so eng wie angenehm ist. Wir sind stolz, ein Teil der fränkischen Familie zu sein. Mehr über unser Engagement in Bayreuth erfahren Sie auf www.bat.de

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Die Ago AG ist seit rund 2008 sehr aktiv auf dem südafrikanischen Markt. Ein Großprojekt war die Energiezentrale für die neue Brauerei von Heineken in der Nähe von Johannesburg. Foto: red

Ago mag’s warm und kalt – und ist damit erfolgreich Gerade mal 30 – und schon zwei Töchter mit Auslandserfahrung: Die Ago AG Energie + Anlagen mit Hauptsitz in Kulmbach setzt mehr und mehr auf „nachhaltige Internationalisierung“, so Vorstandssprecher Hans Ulrich Gruber.

ung im Bereich Energietechnik. Dabei ist sie gleichermaßen Wärme- wie Kältespezialist - das Ziel ist schließlich dasselbe: Energieversorgung. Die Kulmbacher Firma mit einem jährlichen Umsatzerlös von 50,3 Millionen Euro (2009) hat sich inzwischen zum Spezialisten in den Bereichen BiomasDafür ist das rund 160 Mitarbei- seheizkraftwerke, Blockheizter starke Unternehmen (mehr kraftwerke und Kraft-Wärmeals 50 Prozent arbeiten im tech- Kälte-Kopplung entwickelt, ist nischen Bereich) bereit zu inves- für die Photovoltaikindustrie tieren - nicht nur in die Tochter- ganz nebenbei Marktführer für firmen, sondern auch in die Mit- Prozesskälteanlagen und interarbeiter: Sie werden bei Bedarf national aktiv: 2007 wurde die auch mal für zwei Wochen zum italienische Tochterfirma von Englischlernen nach Malta ge- Ago in Turin gegründet, 2008 schickt. „Wir sind eine brain kam eine Tochtergesellschaft in company“, sagt Gruber schmun- Südafrika hinzu, wo sich die Firzelnd. „Alles, was wir haben, ma auch sozial engagiert. Ziel steckt in den Köpfen unserer des Vereins goals4kids ist es, Mitarbeiter.“ Klar, denn Ago Kinder aus sozial ist ein Engineering-Unterschwachen Vernehmen: Das heißt, es hältnissen in wird in erster Linie geSüdafrika, plant, nicht produziert. aber auch in Entstanden ist die FirDeutschland ma 1980 als eine Abzu unterstütspaltung von ASK zen. Kulmbach. Industrielle Mit dem ExWärmepumpen und Lüfpansionskurs tungsanlagebau waren die von Ago soll noch Hans Ulrich Gruber Hauptbereiche. Heute bietet lange nicht Schluss die Firma, die 2007 den Börsein: Derzeit hat Ago sengang meisterte, ihren Kun- Norwegen im Blick. Und es sei den eine ganzheitliche Betreu- auch durchaus möglich, dass

man in nächster Zeit etwas von weiteren Aufträgen in Afrika hört, verrät Gruber augenzwinkernd. Südafrika sei nicht nur aufgrund derselben Zeitzone und der möglichen Verständigung auf Englisch optimal: „Johannesburg ist das Tor zum restlichen Afrika.“ Auf Expansionskurs, Umsatzanstieg, interessant für Mitarbeiter („pro Woche bekommen wir drei bis vier Bewerbungen“) – bei Ago geht es stetig bergauf. Selbst in Krisenjahren hat die Kulmbacher Firma dem allgemeinen Stimmungstief getrotzt – „die Krisen haben uns auch immer wieder nach vorne geworfen“, so Gruber. „Klein, schlank, flexibel“ – damit könnten sie schnell auf Marktveränderungen reagieren. Hinzu kommen für den Vor-

So viel Klima Ein Drittel aller in Europa hergestellten Wärmepumpen kommt aus Stadt und Landkreis Kulmbach – ein Beleg dafür, dass die Region sich mehr und mehr zum KlimaCluster entwickelt. Mit Glen Dimplex in Kulmbach und Alpha-InnoTec in Kasendorf gibt es gleich zwei interna-

standsvorsitzenden motivierte Mitarbeiter, die mit anspruchsvollen Projekten betraut seien. Unter den Projektleitern gebe es oft sogar einen internen Wettstreit – auch das bringe die Firma voran, so Gruber und verrät grinsend das Geheimnis erfolgreicher Mitarbeiterführung: „Malochen, aber auch mal feiern.“ tional tätige Wärmepumpenhersteller, hinzu kommen die Ago AG und ASK, so Landrat Klaus Peter Söllner. Darüber hinaus gebe es ein in diesem Bereich starkes Handwerk – beispielsweise die Firmen Schwender in Thurnau und Wiegel in Kulmbach –, entsprechende Bildungsangebote und die Energieagentur Oberfranken mit Sitz in Kulmbach. av

Bei Ago scheinen nicht nur die betriebsinternen Feste zu ziehen, sondern auch Anreize wie flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und Kinderbetreuung. „Die Betriebszugehörigkeit liegt bei uns bei zehn bis 15 Jahren“, dafür müsse man die Mitarbeiter schon bei Laune halten, so Gruber schmunzelnd. Zumal Ago auf vor Ort ausgebildete Nachwuchskräfte angewiesen ist – „den technischen Zeichner gibt es sonst so nicht“. Ago ist somit eines der Unternehmen, die in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Kulmbach und der Hochschule Hof das Projekt Hochschule Dual auf den Weg gebracht haben: In viereinhalb Jahren haben die Studenten dabei die Möglichkeit, den Bachelor of Engineering (Maschinenbau) zu machen und den Ausbildungsberuf

Technischer Zeichner Heizungs, Klima- und Sanitärtechnik zu erlernen. Von Fachkräftemangel gibt es bei Ago keine Spur – auch nicht bei den Ingenieuren: Grund dafür sei der Boom erneuerbarer Energien, so Gruber, „ohne diese Trendwende hätten wir sicher ein akutes Nachwuchsproblem“. Doch nun sei dieser Bereich „wieder sexy“. Ago habe „technisch noch viel vor“ – und hat auch schon einiges geschafft, wie eines der jüngsten Projekte zeigt: Der führende Betreiber von Biomasseheizkraftwerken zur Industrieversorgung hat 2009 den 17-Millionen-Euro-Auftrag für den Bau des Holzgasheizkraftwerks Senden bekommen – ein mit Blick auf die Größe und die Technologie in Deutschland einmaliges Pilotprojekt. Anja Halbauer

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Nordbayerischer Kurier - Mittwoch, 20. Oktober 2010

Höchste Qualität aus der Region für den Mittelstand

Gutes Personal wird knapp Interview mit Personalberater Jörg Herrmann – Wie binde ich Beschäftigte? Frage: Die Wirtschaft boomt,

die Bewerberzahlen gehen zurück. Wird gutes Personal bald richtig knapp? Herrmann: Definitiv ja. Frage: Was heißt das für die

Unternehmen? Herrmann: Schon längstens angefangen haben zu müssen, sich um Personalbindung zu kümmern und nicht nur über Personalrekrutierung nachzudenken, sondern die Personalbindung in den Vordergrund zu stellen. Die Personalbindung ist der Dreh- und Angelpunkt.

Verträge sind nichts anderes.

Unsicherheit,

Frage: Sind Zeitverträge bei

Führungskräften nicht die Regel? Herrmann: In der Geschäftsführung schon, aber auf den darunter folgenden Ebenen sicherlich nicht. Frage: Kann Sicherheit im Job

nicht auch bequem machen?

mit den Beschäftigten. Auch wenn der Chef eine ungeheuer markante Persönlichkeit ist – das kann auch patriarchalisch sein: Wenn er einen harten, aber fairen Stil hat und alle wissen, woran sie sind, dann ist das positiv. Das schätzen die Leute. Wenn ich unter einem Unternehmensdach bin, dann will ich wissen: In welche Richtung denken und agieren die? Gehöre ich dazu, passe ich da-

Frage: Wie binde ich das Per-

sonal ans Unternehmen? Herrmann: Das ist ein weites Feld. Man weiß, dass es die Vergütung alleine nicht ist. Elementar ist sicher das Image des Unternehmens, eine ureigenste Aufgabe des Unternehmers oder der Geschäftsführung. Das können Sie aber nicht mit einmal Schalter-Umlegen ändern, sondern das ist ein Langfristprozess.

Frage: Wie stellt man sich gut

auf?

Herrmann: Mit einem funktio-

nierenden Ausbildungswesen, Flagge zeigen, sozial engagieren, Verbundenheit zeigen – alles ganz wichtige Parameter. Frage: Was machen Unter-

nehmen falsch? Herrmann: Ich sage Ihnen ein Beispiel. Es geht um ein großes deutsches Unternehmen im Dienstleistungsbereich, das seinen führenden Mitarbeitern bis hinunter ins mittlere Management immer nur befristete Verträge anbietet. Als wir in diesem Unternehmen als Headhunter erfolgreich unterwegs waren, gab es Beschwerden der Unternehmensleitung. Aber ich kann nicht auf der einen Seite versuchen, gute Kräfte zu binden und sie andererseits in Unsicherheit lassen. Befristete

Die Business Systemhaus AG gehört heute mit bundesweit etwa 1000 Kunden zu den führenden Systemhäusern in der Region Bayreuth. Das Softwarehaus realisiert in Deutschland mehr als 300 „Microsoft-Dynamics“Projekte und zählt zu den erfahrensten ERP-Anbietern für mittelständische Unternehmen. Mit der vollständig integrierten Unternehmenssoftware rationalisieren die Kunden der Business Systemhaus AG Ihre Geschäftsprozesse und sind damit wettbewerbsfähiger am Markt.

Frage: Und die Frauen reden

kräftig mit? Herrmann: Ganz kräftig.

Frage: Was müssen Führungs-

kräfte mitbringen? Herrmann: Die meist inhabergeführten Unternehmen in unserer Region achten sehr stark auf die Persönlichkeit. Wie authentisch ist der Bewerber? Es gibt oft mindestens zwei, manchmal drei oder vier gemeinsame Gespräche. Da kriegen sie die Authentizität mit. Tagesform hin, Tagesform her. Wie attraktiv ist Deutschland für ausländische Fachkräfte? Herrmann: In den osteuropäischen Ländern, in denen wir unterwegs sind, also von Litauen bis runter nach Albanien, ist man oft – salopp formuliert – heiß drauf, in Deutschland zu arbeiten. Frage:

Frage: Wie kann ein Unter-

nehmen sein Image verbessern? Herrmann: Das hat extrem viel mit Arbeit nach innen und außen zu tun. Nach innen die Kommunikation mit den Mitarbeitern, die als Multiplikatoren dienen. Wer unzufrieden ist, der multipliziert dies auch.

vermarkten hat. Wir tun das auf vielfältige Art und verkaufen auch die weichen Faktoren schon im Ausschreibungstext. Wenn manche die Region dann kennenlernen, sind sie baff.

Die Business Systemhaus AG mit Sitz in Bayreuth ist als eines der ersten Unternehmen Nordbayerns zertifizierter Partner für Microsoft Online Services. Online Services erlaubt das sogenannte Cloud Computing. Anwendungen, über die Geschäftsleute mit ihren Partnern in der ganzen Welt beispielsweise Dokumente austauschen oder Videokonferenzen halten können, liegen dabei in einer Cloud, einer Plattform virtueller Computersysteme. Der Zugriff auf die Serversysteme erfolgt über das Internet.

Frage: Sie haben Ihren eigenen

Traumjob gefunden? Herrmann: Absolut. Roland Töpfer Herrmann: Das Tempo im Wirt-

schaftsleben sorgt dafür, dass es mit der Bequemlichkeit nicht mehr weit her ist. Bequemlichkeit gibt’s nicht mehr. Frage: Job-Sicherheit als Moti-

vationsfaktor? Herrmann: Auf jeden Fall. Letztlich erweitert wird das Ganze durch die Möglichkeiten, die man Eltern anbietet, wie etwa ein Betriebskindergarten. Da geht es nicht nur darum, der jungen Mutter Hilfestellung zu geben, sondern auch darum, Leute zu halten, ein Stück Sicherheit zu geben. Das signalisiert einfach: Ich kümmere mich drum. Frage: Was ist den Mitarbeitern

besonders wichtig? Herrmann: Vertrauensbildende Maßnahmen. Offene Informationspolitik ist ein ganz wichtiger Punkt, auch der Umgang

zu, fühle ich mich daheim, fühle ich mich akzeptiert? Wenn solche Informationen fehlen, tritt Unsicherheit auf. Frage: Die Wertschätzung als

Produktionsfaktor? Herrmann: Ja, natürlich.

Frage: Kommt die Wertschät-

zung zu kurz? Herrmann: Dazu gibt es permanent neue Umfragen. Da ist wohl schon ein erschreckend hoher Faktor an Antworten, die sagen, diese Offenheit, dieses Vertrauensverhältnis, dieses Eingebundensein, das vermisse ich, das müsste stärker sein. Frage: Führungskräfte zieht es

nicht immer nach Oberfranken. Wie schaffen Sie es trotzdem? Herrmann: Es gibt durchaus Schwierigkeiten. Aber Oberfranken ist eine wunderschöne, attraktive Region, die man zu

Info Jörg Herrmann beschäftigt mit seiner Personalberatungsfirma in Bayreuth direkt neben der Villa Wahnfried neun Mitarbeiter und unterhält außerdem neun Auslandsvertretungen. In Osteuropa hat er sich auf die Vermittlung von Ärzten und Ingenieuren nach Deutschland spezialisiert. Der 59-Jährige ist verheiratet, hat eine Tochter, reist gerne und geht auch mal tauchen. Vor der Gründung der eigenen Firma im Jahr 1988 arbeitete Herrmann als leitender Angestellter im Personalwesen. ,,Ich habe gern mit Menschen zu tun“, sagt der geborene Münchner, der seit 1964 in Bayreuth lebt. Sein Lebensmotto: ,,Pack mers!“ töp

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Nordbayerischer Kurier - Mittwoch, 20. Oktober 2010

Effizienz ist alles Kunststofftechnik Schlaeger zähmt den Durst der Autos Effizienz ist alles. Und ohne Effizienz ist alles nichts. Direkt am Pulsschlag – dem Einspritzsystem, der Hochdruckpumpe, der Nockenwelle – nahezu aller Automotoren sorgen Teile der Bayreuther Firma Schlaeger Kunststofftechnik GmbH dafür, dass Autos weniger verbrauchen. Teile, in denen viel Know-how und Präzision steckt – und durch die Schlaeger auch am Weltmarkt Präsenz zeigt.

„Die Optimierung in der Autoindustrie geht immer tiefer in Details. Da ist europäische Ingenieurkunst gefragt, nicht chinesische Kopien“, sagt Anton Fuchs, technischer Geschäftsführer des Bayreuther Unternehmens, dem vor der Zukunft überhaupt nicht bange ist. Denn Schlaeger geht seit Jahrzehnten einen erfolgreichen Weg, entwickelt sich ständig weiter und kann als Mittelständler auf Wachstumskurs mit größtmöglicher Flexi-

Spulen, Baugruppen und Wickeltechnik ist das Geschäft von Schlaeger-Kunststofftechnik.

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bilität auf die wechselnden Anforderungen der Kunden reagieren. Der Wettbewerb, sagt Fuchs, hat zugenommen, „das Geschäft ist brutaler geworden. Das Wachstum findet natürlich auch woanders statt. Umso mehr muss man seine Position beziehen und demonstrieren, dass man der Innovation und der Qualität verpflichtet ist“. Deshalb müsse man, um den Vorteil des Standorts Deutschland ausspielen zu können, etwas an den Kosten tun. Schlaeger schnürt für seine Kunden ein Paket aus Technik, Logistik Anton Fuchs, der technische Geschäftsführer der Schlaeger-Kunststofftechnik, mit einem der Fotos: Waha und Preis – „wir können an den Bauteile, die helfen sollen, Turbomotoren effizienter zu machen. Kosten nur etwas tun, wenn wir effizienter werden“. Das heißt: markt unterwegs.“ Schlaeger Kohlendioxideinsparung wert gieaufwand der einzelnen MaDie Fertigung eines Bauteils ist 2010 „wieder auf dem alten ist.“ Gleichzeitig aber werden schinen ermittelt werden kann. ändert sich ständig. Durch Va- Wachstumskurs von 2006/ die Autos immer schwerer und „Wir sind ganz tief auf der Prorianten, durch sich ändernde 2007, weil wir Neuprojekte fressen theoretisch mögliche zessebene eingestiegen.“ Das Stückzahl, durch Krisen. „Wir weiterentwickelt und die Se- Einsparpotenziale wieder auf. Ergebnis kann sich sehen lasreagieren auf sich ändernde rienproduktion extrem flexibel Gleichwohl bleibt Schlaeger sen: Durch das Hinterfragen Anforderungen beispielsweise angepasst haben“, sagt Fuchs. am Ball und entwickelt Effi- des Herstellungsprozesses ist durch komplette Anpassung Mit aktuell 245 Mitarbeitern in zienzhelfer wie das neueste das Unternehmen beim Spritzder Fertigung, stellen zum Bei- Bayreuth – in Tschechien be- Produkt in der dritten Genera- gießen um über 60 Prozent efspiel schon mal innerhalb we- schäftigt Schlaeger 35 Mit- tion: „Ein Schubumluftventil für fizienter geworden. Beim Mabeispielsweise niger Wochen eine komplette arbeiter – und einer Ausbil- die Verdichter-Seite der Turbo- schinenbau Halle um, passen Kapazitäten dungsquote von zehn Prozent lader an den neuen Vierzylin- schlummere ebenfalls noch exakt an und können bei Feh- liege man über der Mann- dermotoren von BMW bringt viel Potenzial, um die Herstelbei 15 Prozent weniger Kupfer- lung von Produkten energelern schnell reagieren, damit al- schaftsstärke von 2007. Die Massenstückzahlen des einsatz für die Spule und 15 tisch besser zu machen, sagt les fließt.“ Bayreuther Automobilzuliefe- Prozent weniger Gesamtge- Fuchs. Und genau das sei der Am Weltmarkt rers liegen in der Produktion wicht die gleiche Leistung und Vorteil, den das Innovationsvon Teilen für Einspritzventile ist öldicht direkt am Turbo. Das denken mitbringe. Effizienz ist Eric Waha Wie der Automarkt tickt – in und der Ventile für die Direkt- Schubumluftventil sorgt dafür, eben alles. dem Fall positiv für das Bayreu- einspritzung – und dieses Feld, dass der Fahrer kein Turboloch ther Unternehmen – belegt der ist Fuchs sicher, werde „trotz mehr spürt“ – der Turbo spricht Fall Toyota: „Wir wachsen in des derzeitigen Hypes vollelek- früher an. Info Bayreuth, weil Toyota in den trischer Antriebe die globale Die Chance, „mit deutschen USA Marktanteile verloren hat. Mobilität auf Jahrzehnte hinaus und europäischen Ideen mitzuUnsere Einspritzventile-Bau- noch beherrschen“. Aber: „Der helfen, global CO2 zu senken, Das heutige Unternehmen gruppen gehen nach Italien, Verbrennungsprozess und der macht aber vor der eigenen Schlaeger KunststofftechVerbrennungs- Produktion nicht halt. Denn zur von dort nach Korea, und Hy- hybridisierte nik GmbH wurde 1965 von undai – ein Unternehmen, das prozess werden extrem opti- Effizienz eines Unternehmens Wolfgang Schläger gegründurchaus europäisch denkt, miert. Es ist unglaublich, wie gehört für Fuchs gerade die det und ist seit 1985 auf dem Zusammen was die Qualität angeht – lie- viel Hirnschmalz da investiert Energieeffizienz. Feld der Baugruppenfertifert Motoren nach Amerika“, wird – und wie viel den Vor- mit der Fraunhofer-Gruppe hat gung und Wickeltechnik für sagt Fuchs. „Auch über solche ständen der Automobilunter- Schlaeger eine Methode entwiSpulen tätig. Umwege sind wir am Welt- nehmen jedes Zehntelgramm ckelt, mit der schnell der Ener-

– Anzeige – Berufsbild pharmazeutisch-technische/r Assistent/in (PTA) Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in ist ein gefragter Gesundheitsfachberuf, in dessen Mittelpunkt das Arzneimittel steht. Der Großteil aller PTAs arbeitet nach Abschluss der staatlich geprüften Ausbildung in öffentlichen Apotheken, wo sie aufgrund ihrer Qualifikation ein unverzichtbarer Bestandteil des Teams sind.

„Wir konzentrieren uns als stark expandierendes Unternehmen auf unsere Kernkompetenzen – von Beginn an werden unsere Logistikprozesse aus einer Hand gesteuert.

Die meisten PTAs sind in der Apotheke tätig Nicht umsonst entscheiden sich viele PTAs für eine Tätigkeit in einer Apotheke, denn hier erwartet sie ein vielfältiges Aufgabengebiet. Neben der Prüfung von Arzneimitteln und der Herstellung von Rezepturen, wie beispielsweise das Zusammenstellen von Tees oder das Mischen von Salben, sind die staatlich geprüften PTAs für die Abgabe von Arzneimitteln und apothekenpflichtigen Produkten verantwortlich. Dabei besteht ihre Aufgabe auch in der ausführlichen Beratung der Kunden und Patienten zur korrekten Anwendung der Produkte. Zudem nimmt der/die PTA gesetzlich vorge-schriebene Stichproben von abgepackten Arzneimitteln, prüft eingehende Arzneistoffe und führt Lagerkontrollen durch. Bei ihrer Arbeit stehen die pharmazeutisch-technischen Assistenten stets unter Aufsicht des Apothekers. Neben der Tätigkeit in einer Apotheke bieten auch die pharmazeutische Industrie sowie die Kosmetikindustrie, Arzneimitteluntersuchungsstellen, Universitäten oder Krankenkassen interessante Einsatzfelder. Staatliche Anerkennung nach erfolgreich bestandener Ausbildung Wer als pharmazeutisch-technische/r Assistent/in arbeiten möchte, muss die bundeseinheitlich geregelte schulische Ausbildung absolvieren, die an Berufsfachschulen, höheren Berufsfachschulen und privaten Berufskollegs angeboten wird. Voraussetzung dafür ist ein mittlerer Bildungsabschluss. In zwei Schuljahren erhalten die angehenden PTAs fachspezifischen theoretischen und praktischen Unterricht in Chemie, Botanik, Galenik sowie Drogen- und Arzneimittelkunde. Anschließend folgt eine sechsmonatige Ausbildung in einer Apotheke, wo die Auszubildenden ihre erworbenen Kenntnisse in der Praxis vertiefen. Nach erfolgreich bestandener staatlicher Prüfung wird den pharmazeutisch-technischen Assistenten/innen die staatliche Erlaubnis zur Ausübung des Berufes und zum Führen der Berufsbezeichnung verliehen. Kommunikationsfähigkeit und Serviceorientierung sind gefragt Junge Leute, die sich für den Beruf PTA interessieren, sollten Interesse an den Naturwissenschaften – vor allem an Chemie und Medizin – mitbringen und den Umgang mit technischen Geräten mögen. Persönlich sollten sie sich durch Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein auszeichnen. Für den geordneten Apothekenbetrieb ist die Einhaltung gesetzlicher Regelungen und Vorschriften aus den verschiedensten Gebieten notwendig. Ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit und Serviceorientierung hilft ihnen bei der Beratung ihrer Kunden und Patienten. Die laufenden Neuerungen in der Arzneimittelforschung erfordern die ständige Aktualisierung des Wissens auf diesem Gebiet. Zahlreiche Fort- und Weiterbildungen ermöglichen es den PTAs auch, sich in bestimmten Fachgebieten – zum Beispiel Homöopathie, Ernährung oder Dermopharmazie – zu spezialisieren. Andererseits ist, bei vorhandenem Abitur, die Ausbildung zum/r PTA auch eine ideale Grundlage, um ein Studium der Pharmazie oder der Naturwissenschaften an einer Hochschule direkt nach dem Berufsabschluss zu beginnen.

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Oberfranken ist Auto-Land Zulieferer der Region haben rund 30 000 Beschäftigte - Wie das Netzwerk ofraCar funktioniert Netzwerke sind die Nervenstränge der Wirtschaft. Sie transportieren Informationen und Innovationen. Sie entdecken neue Produkte und neue Märkte. Ein Beispiel ist ofraCar, das Netzwerk der oberfränkischen Automobilzulieferer. Wie es läuft, erklärt Vorsitzender Gustav Naujoks, zugleich Geschäftsführer der Bamberger Metallform Glaser GmbH. Frage: Welche Bedeutung ha-

ben die Autozulieferer für Oberfranken? Naujoks: Es gibt rund 200 Betriebe, die direkt oder indirekt der Automobilindustrie zuliefern. Rund 30 000 Arbeitnehmer in Oberfranken sind in der Automobilzulieferindustrie beschäftigt. Damit sind die Automobilzulieferer und ihre Dienstleister eine der Hauptbranchen in der Region. Frage: Regionale Autozuliefe-

rer haben sich im Netzwerk ofraCar organisiert. Warum? Naujoks: Das Netzwerk ofraCar bietet den Automobilzulieferern auf sämtlichen Stufen der Wertschöpfungskette und ihren Dienstleistern eine Plattform zum Austausch in unternehmerischen, technischen

und organisatorischen Fragen, die andere Branchenverbände so nicht bieten können. Das liegt daran, dass die Automobilzulieferer eine relativ heterogene Gruppe darstellen, in der metallverarbeitende Betriebe, Kunststoffverarbeiter, Hersteller technischer Textilien und sogar Produzenten keramischer Bauteile sowie die unterschiedlichsten Dienstleister den gleichen Kundenkreis bedienen. Deshalb war es notwendig, eine Organisation zu schaffen, die es Unternehmen unterschiedlichster Branchen ermöglicht, Fragestellungen, die für alle Beteiligten von Interesse sind, gemeinsam zu erörtern. Frage: Wie bleibt das Netzwerk

aktiv. Was sind die Themen? Naujoks: Zu den Aktivitäten gehören Maßnahmen zur Steigerung der Kompetenz in den Unternehmen bis hin zur Schulung von Mitarbeitern in den unterschiedlichsten Verfahren und Methoden, Netzwerkdienstleistungen etwa in Form von Erfahrungsaustauschgruppen und Unternehmensbesuchen und Kooperationsgruppen zwischen Unternehmen verschiedener Branchen, wobei Letzteres dem Zweck dient, im Verbund mehrerer Unterneh-

men Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können, die das jeweilige Einzelunternehmen nicht alleine generieren könnte. Letztlich wichtigster Baustein der Netzwerkaktivitäten ist jedoch der offene Austausch der Mietglieder untereinander, deshalb wird dem klassischen Networking auch breiter Raum gewährt.

ein Gemeinschaftsmessestände, betreibt einen Kompetenzatlas und hält seine Mitglieder über branchenspezifische Entwicklungen auf dem Laufenden. Frage: Wächst ofraCar? Kom-

Frage: Wie teuer ist

die Mitgliedschaft? OfraCar-Vorsitzender Gustav Naujoks. Naujoks: Der Jahresbeitrag beträgt je nach Umsatz Veranstaltungen sind als Kurzdes Unternehmens minimal seminare oder Vortragsveran800 und maximal 2400 Euro. staltungen konzipiert, bei denen kompetente Referenten Frage: Was bekommt man da- zu branchenspezifischen Thefür? men Stellung nehmen. Da ofNaujoks: Das Netzwerk bietet raCar als durch die Wirtgeschlossene, das heißt nur für schaftsunternehmen getrageNetzwerkglieder zugängige und ner Verein organisiert ist, haoffene, also allgemein zugäng- ben sämtliche Veranstaltungen liche Veranstaltungen an. Die einen äußerst starken PraxisTeilnahme an geschlossenen bezug. Es gibt nachweisbare Veranstaltungen ist für Netz- Beispiele dafür, dass einige werkmitglieder in der Regel Mitgliedsunternehmen durch kostenfrei. Die Kostensätze für über ofraCar vermittelte neue die offenen Veranstaltungen Methoden beachtliche Kostensind für Netzwerkmitglieder einsparungen erzielen konnten. deutlich reduziert. Viele dieser Außerdem organisiert der Ver-

men neue Mitglieder dazu? Naujoks: Im September 2009 wurde der Verein von 19 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Derzeit sind 35 Unternehmen dabei und viele Firmen haben ein Interesse an einer Mitgliedschaft signalisiert. Wir empfehlen jedem Unternehmen, das in der AutomotiveWertschöpfungskette tätig ist, den Besuch einer unserer offenen Veranstaltungen, um sich ein Bild über die Arbeitsweise und das Leistungsangebot von ofraCar machen zu können. Die Autokonjunktur zieht mächtig an. Davon profitieren auch die Zulieferer? Naujoks: Die Automobilzulieferer haben im Moment deutlich mehr zu tun. Auf der anderen Seite ist ein Großteil ihrer verstärkten Aktivitäten im Bereich Entwicklung und Neuprojekte angesiedelt. Wie sich dies in Zukunft auf die Ertragslage der oberfränkischen Zulieferindustrie auswirken wird, bleibt abFrage:

zuwarten. Generell geht es jedoch vielen heute besser als vor einem Jahr. Frage: Was sind die größten

Herausforderungen für die kommenden Jahre? Naujoks: Durch den demografischen Wandel steuern wird einem Mangel an qualifizierten Fachkräften entgegen. ofraCar will auch hier in Zukunft Hilfestellung bieten. Zum einem, indem die bewährten Veranstaltungen zur Vermittlung von Methodenkompetenz weiterhin angeboten und ausgebaut werden. Zum anderen, indem wir in geschlossenen Netzwerkveranstaltungen Weiterbildungsbedarfe identifizieren und in Verbindung mit den etablierten Weiterbildungsanbietern, etwa der IHK, decken. Eine weitere große Herausforderung besteht darin, den mittelständischen Mitgliedsunternehmen Hilfestellung zur optimierten Außendarstellung zu bieten. Es hilft nichts, wenn ein Unternehmen heimlicher Technologieführer ist, aber kaum noch technisches Fachpersonal rekrutieren kann, weil weder regional noch überregional bekannt ist, wie attraktiv es als Arbeitgeber sein könnte. Roland Töpfer

Es gibt viele zu verschaffe Creditreform Forderungen sind nur Die Folgen bremsen I Schwierigkeiten bringe Gehör verschafft. Spr

Es gibt viele Methoden, seinen Forderungen Gehör zu verschaffen. Eine der sichersten hat einen Namen: Creditreform. Forderungen sind nur dann gut, wenn sie beglichen werden. Oft werden sie überhört. Die Folgen bremsen Ihre Wachstumsplanung und können Ihr Unternehmen in ernste Schwierigkeiten bringen. Da ist es gut zu wissen, dass unser Inkasso weiß, wie man sich Gehör verschafft. Sprechen Sie mit uns.

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Nordbayerischer Kurier - Mittwoch, 20. Oktober 2010

Hightech-Hügel Neue Materialien: Kompetenz in Kunststoff und Metall Vom Erfolg fast überrollt zu werden, ist nicht die schlechteste Nachricht, die man verbreiten kann. Hauptsache, es werden die richtigen Konsequenzen gezogen. Und so hofft Professor Volker Altstädt (Foto), Geschäftsführer der Neue Materialien Bayreuth GmbH, dass die geplanten Erweiterungen wie ein Technologiezentrum auf dem Hightech-Hügel in Wolfsbach bald umgesetzt werden. „Wir sind an der Kapazitätsgrenze“, sagt Altstädt, der auch den Lehrstuhl für Polymere Werkstoffe an der Uni Bayreuth innehat. Gäbe es das Technologiezentrum bereits, hätte etwa die Leichtbaufirma AX Lightness (extra Bericht) nicht absiedeln müssen. Wobei Altstädt grundsätzlich froh ist, wenn junge, von ihm und seinem Team ausgebildete Werkstoffspezialisten ausfliegen: „Bei uns bekommen sie die Kombination aus fundierter Uni-Ausbildung und starkem Praxisbezug über das Kompetenzzentrum. Das ist gefragt bei den Unternehmen. Unsere Absolventen gehen weg wie warme Semmeln.“ Trumpf der Neue Materialien

GmbH mit ihren 30 festen Mitarbeitern, die seit vergangenem Jahr dank einer Mehrheitsbeteiligung des Landes Bayern eine öffentliche Forschungseinrichtung mit entsprechender Grundfinanzierung ist, ist die Leichtbau-Kompetenz in den beiden Bereichen Kunststoff und Metall, wobei der Kunststoff rund 60 Prozent des Umsatzes von rund zwei Millionen Euro ausmacht. Der hochmoderne Maschinenpark hat einen Neuwert von rund 12 Millionen Euro, so Altstädt, und ermöglicht Forschern wie Unternehmen die Durchführung hochinnovativer Projekte, die nicht selten bis zur endgültigen Produktreife führen. Ein Schwerpunkt ist dabei die Automobilindustrie, der es vor allem um Gewichtseinsparung gehe. Das werde mit modernen Faserverbundstoffen ebenso erreicht wie mit aufgeschäumten Kunststoffen. Konzerne wie BASF oder BMW sind bei solchen Projekten an Bord, aber auch kleinere Firmen aus der Region. Letztere mit materialwissenschaftlicher Kompetenz zu unterstützen, hält Altstädt für eine ganz wichtige Aufgabe. Stefan Schreibelmayer

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Mit superleichtem Zubehör für Fahrräder hat Axel Schnura angefangen.

Fotos: Töpfer

Ein Leben für die Leichtigkeit Axel Schnura macht mit seiner Firma AX Lightness die Formel 1 sicherer und schneller Der Leichtigkeit hat Axel Schnura sein berufliches Leben verschrieben. Und wenn er so vor einem sitzt – locker, frisch, mit bübischem Grinsen –, dann darf man vermuten, dass auch die Leichtigkeit des Seins seinem Wesen innewohnt. Leichtbauteile machen Schnelles noch schneller, und Geschwindigkeit ist etwas, was Axel Schnura besonders mag. Schon damals, im Jahr 2000, als er in der Garage seines Elternhauses anfing, für sein Rennrad ,,schöne leichte Teile“ zu bauen. Dem ersten Sattel aus Kohlefaser folgte 2002 die Selbstständigkeit. Die Garagen-Firma platzte aus allen Nähten, Schnura zog ins Kompetenzzentrum Neue Materialien in Bayreuth. ,,Das ist eine repräsentative Adresse und hat mir Türen geöffnet“, sagt Schnura heute. Sieben Jahre später, im August 2009, siedelte Schnura mit seiner Firma AX Lightness nach Creußen um, wo er zwei Millionen Euro in einen neuen Produktionsbetrieb investierte.

Zur Person Axel Schnura ist 35 Jahre alt und lebt mit seiner Partnerin und zwei Kindern in Cottenbach. Seit zehn Jahren beschäftigt er sich intensiv mit Leichtbauteilen, zunächst im Keller seines Elternhauses, dann im Kompetenzzentrum Neue Materialien in Bayreuth und nun im eigenen Produktionsbetrieb in Creußen. Der drahtige Jungunternehmer ist gelernter Zweiradmechaniker und arbeitete später als Rennmechaniker bei Kawasaki und Yamaha. töp

Der macht heute rund vier Millionen Euro Umsatz, beschäftigt, je nach Saison, gut 20 bis 50 Mitarbeiter. Sein Geld verdient Schnura vor allem mit dem Motorsport. Rund 80 Prozent des Umsatzes entfallen auf die Formel 1. Drei Teams setzen auf die Faserverbundtechnologie aus Oberfranken. Namen darf Schnura nicht nennen. Als Lieferant für die Formel 1 ist er ein wichtiger Know-how-Träger. Alles unterliegt ,,strenger Geheimhaltung“. AX Lightness baut für die Formel 1 technisch anspruchsvolle Baugruppen. So zum Beispiel Teile für das Monocoque, die Überlebenszelle für den Fahrer. Oder Sicherheitszellen, in der der Tank steckt. Oder Elemente für den Aufprallschutz, die Bremsbelüftung und das Kühlsystem. Mit dem Rennsport ist der gelernte Zweiradmechaniker Schnura schon lange verbunden. Vor seinem Start ins Unternehmertum arbeitete Schnura als Rennmechaniker

80 Prozent seines Umsatzes macht AX Lightness mit der Formel 1. Hier hält Axel Schnura ein Teil für die Bremsbelüftung der Boliden in Händen.

für Kawasaki, Yamaha und auch in der Formel 3. Auch Schnuras große Leidenschaft, das Rennrad, hat ihm Türen in die Formel 1 geöffnet. Denn Formel 1-Ingenieure fahren mitunter gerne Rennrad und wurden auf die Carbon-Komponenten des Oberfranken aufmerksam. Warum sollte jemand, der solches HightechMaterial fürs Rad herstellt, nicht auch für die Formel 1 ein Gewinn sein? Sättel, Bremsen, Laufräder die Creußener Spezialisten bieten für viel Geld Carbon fürs Rad an. Da kostet dann schon mal ein Sattel so viel wie ein einfaches Tourenrad. Oder der komplette, maßgeschneiderte Carbon-Renner so viel wie ein nagelneuer Kleinwagen. Ab 13 000 Euro liefert AX Lightness ein 4,5 Kilo leichtes Rennrad, das sogar für die Tour de France viel zu leicht ist, weil der Welt-Radsportverband ein Mindestgewicht von 6,8 Kilo vorschreibt. Die Profis bekommen ihre Räder ge-

stellt. Der Amateur darf fahren, was er will. Enthusiasten greifen schon mal tief in die Tasche und leisten sich ein sündhaft teures Sportgerät. ,,Bei muskelgetriebenen Systemen ist das Gewicht ein ganz ausschlaggebender Faktor für die Effizienz“, sagt Unternehmer Schnura. An einem Berg mit sieben Prozent Steigung müssten 85 Prozent der Kraft gegen den Hangabtrieb eingesetzt werden, während im Flachen vor allem gegen den Wind gefahren wird. Schnura weiß, wovon er spricht. An die 10 000 Rad-Kilometer schafft er im Jahr. ,,Das Rad hilft mir viel. Es bringt einen zur Ruhe.“ Von der Ruhe will Schnura ansonsten nicht viel wissen. Ob sein Leben auf Geschwindigkeit getrimmt ist? Er antwortet mit einem uneingeschränkten ,,Ja“. Roland Töpfer


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Nordbayerischer Kurier - Mittwoch, 20. Oktober 2010

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Meisterin im Familienbetrieb Seit 158 Jahren ist die Zimmerei Dusella im Hollfelder Ortsteil Weiher Familiensache – Tochter führt die Tradition weiter Die mittlere Tochter nahm den Eltern einen Stein vom Herzen. „Ich bin sehr stolz auf sie“, sagt Marianne Dusella mit Nachdruck. Seit mittlerweile 158 Jahren ist die Zimmerei Dusella im Hollfelder Stadtteil Weiher ein Familienbetrieb. In zweiter Generation wird der Betrieb nun von der Mutter auf die Tochter überschrieben.

ihre Gesellenausbildung. Jahrzehnte später war es ihre Tochter Martina, auch die Zweite von drei Töchtern, die in die Fußstapfen ihrer Mutter trat. Sie allerdings strebte gleich nach der Gesellen- die Meisterprüfung an und schloss 1996 als eine der drei Besten ihres Jahrgangs ab. „Für mich war es selbstverständlich, den Betrieb zu übernehmen“, erinnert sich MariGeschichte wiederholt sich: anne Dusella zurück an die Mutter Marianne war die Zwei- 60er Jahre – mittlerweile ist sie te von drei Töchtern, die es Oma von fünf aufgeweckten mehr in die Werkstatt als zum Enkeln. „Schließlich waren keiFriseur zog. 1968 begann sie ne Söhne da.“ Wie ihre Tochter Martina später half sie schon als Kind in der Werkstatt mit – aufräumen, kehren und später dann Bretter streichen. Gerade als sie ihre Lehre anfing, starb ihr Vater und der Betrieb ging auf ihre Mutter über. Marianne Dusella war eine der ersten Frauen in der Berufsschule und musste sich durchbeißen; daran hatte sich auch nach über 20 Jahren nicht viel geändert: Ihre Tochter war auch die einzige weibliche Anwärterin auf den Gesellenstand ihrer Klasse – und am Ende Klassenbeste. „Ich bin ein fleißiger Hand- Sprüche wie: „Wie willst du werker“, kräht der kleine Spreißala denn den Balken Hannes, während seine Mama heben?“ konterte Martina hobelt. schlagfertig und zeigte, dass

Drei Generationen, ein Lachen: Marianne Dusella (Mitte) mit ihrer Tochter Martina Fischer und ihren Enkeln Jan (elf) und Hannes (drei). Marianne Dusella hat drei Mädchen bekommen, ihre Tochter Martina drei Söhne – vor allem der kleine Hannes zeigt schon großes Interesse an der Arbeit in der Zimmerei. Fotos: Ritter

man mit der richtigen Hebetechnik viel Körperkraft wettmachen kann. Sie sagt: „Man muss nicht alles können, nur wissen, wie man es hinbekommt.“ Kräne und Aufzüge erleichtern außerdem heute die Arbeit am Bau, viele Arbeitsschritte sind leichter – und schneller – durch den Einsatz von Maschinen.

Ihre Ehemänner haben Mutter und Tochter im gleichen Beruf gefunden – beide sind Zimmermeister. Seit zwei Jahren brummt der Laden wieder, nachdem Ende der 90er Jahre die Zahl der Festangestellten von 22 auf vier sank. Bis zu fünf Holzhäuser baut die Zimmerei im Jahr, spezialisiert ist sie auch auf Aufstockungen im Holz-

rahmenbau. Immer gefragter sind Photovoltaikanlagen und ökologische Dämmstoffe wie Holzfaserplatten. „Die Kunden sind zunehmend an Naturprodukten interessiert, was Sinn macht, denn so hat man ein viel besseres Raumklima“, erklärt Martina Fischer. Seit sieben Generationen stemmen die Zimmermänner

und -frauen aus Weiher nun Balken – und die achte Generation steht schon in den Startlöchern. Martina Fischers jüngster Sohn klettert schon mal gerne auf einen umgedrehten Eimer, schwingt einen Stock und deklamiert Opas Richtspruch: „Das neue Haus ist aufgericht’, mit Lumperei zusammgepicht.“ Christina Knorz


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