TNS Sports Magazin Flensburg | Nr. 18 | September/Oktober 2020

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N r . 1 8 | S e p / O k t 2 0 2 0 | A L L E Z W E I M O N AT E N E U | V E R T R A U T E G E S I C H T E R

IM MAGAZIN

SV FLENSBURG HANNO REESE SETZT SICH FÜR DIE JUGEND EIN

PSV FLENSBURG FLOORBALLER RÜSTEN SICH FÜR DIE NEUE SAISON

Der große Aufstieg von Stjernens 1. Frauen-Mannschaft

Fußball - Handball - Leichtathletik - Floorball - Triathlon - Beachvolleyball - uvm.


Nord-Ostsee Sparkasse


SPORTMIX

>> TNS SPORTS MAGAZIN

Inhalt

04. Lockerungen für den Sport 05. Erfolg für die Seahawks Flensburger Firmenzehnkampf LK Weiche: Wettkämpfe

fussball

SEP/OKT 2020 Nr. 18

06. Spannung pur in der Landesliga Schleswig 07. Endlich: Der Ball rollt wieder 08. Umbruch beim SC Weiche Flensburg 08: Schwere Aufgabe für Thomas Seeliger

handball

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10. Nordfrauen fordern Chancengleichheit 10. Spendenaktion für die Flensburger Tafel 11. TSV Sieverstedt will den Klassenerhalt

storys

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12. Der Aufstieg der IF Stjernen Damenmannschaft 14. Hanno Reese: Hauptamt für Jugend und Zukunft 16. PSV Floorballer rüsten auf

rubriken 18. Große und kleine Vereine leisten ihren Beitrag Jörnis Welt

16 14 Herausgeber TNSmedia.net Stadtweg 4b 24975 Husby info@tnsmedia.net www.tnsmedia.net Tel. 04634 9318217

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FLENSBURG UND UMGEBUNG

SPORTMIX KURZ & KNAPP

Aufmerksamkeit für den Relaunch von TNS Sports Eine Woche lang war zum Beginn unserer neuen Kampagne unsere Werbung auf den digitalen Werbeflächen der Stadt zu sehen. Dafür bedanken wir uns bei Ad-On4You.

OstseeMan-Event: Große Ankündigung für 2021 Am 2. August hätte eigentlich der 19. OstseeMan Triathlon in Glücksburg stattfinden sollen. Stattdessen wurde der Zielturm in der eigentlichen Wechselzone aufgestellt und im Rahmen eines kleinen Events OstseeMan-Feeling verbreitet. Rennleiter Reinhard Husen verkündete hier, dass 2021 der Zielturm ebenfalls an dieser Stelle stehen wird und es ein kleines OstseeManStadion geben soll. Zwei Sonderausgaben Bereits Anfang Juli erschien „Leichtathletik in Flensburg“ in Zusammenarbeit mit dem LK Weiche. In diesem Monat folgt eine Floorball-Sonderausgabe vom PSV Flensburg mit vielen Infos und Fakten. Seite 4

“Den Vertrauensvorschuss nicht wieder verspielen” Aufatmen für den Mannschaftssport in Schleswig-Holstein: Bei einem Spitzentreffen am 12. August in Kiel einigten sich Vertreter aus Politik und Sport auf Lockerungen ab dem 19. August. Reguläres Training und Testspiele sind dann wieder für den gesamten Sport erlaubt. Bei Outdoor-Spielen werden bis zu 500 Zuschauer erlaubt sein, in der Halle zunächst keine. Auf der Pressekonferenz verkündete Dr. Sabine Sütterlin-Waack die positive Nachricht. „Wir haben Verständnis, dass der Sport wieder aufgenommen werden soll. Wir haben lange überlegt, wie wir weiter vorgehen.“ Sie lobte die großartigen Leistungen, die die Sportvereine erbracht hatten. „Wir haben die sehr guten Hygienekonzepte zur Kenntnis genommen. Wir haben uns über das Gespräch heute gefreut, wie es weitergehen kann. Wir haben uns gemeinsam dazu entschlossen, dass wir den Spielbetrieb ab dem

19. August wieder aufnehmen werden.“ Sütterlin-Waack setzt jetzt auf die Verantwortung jeden Einzelnen. SHFV-Präsident Uwe Döring zeigte sich mit der Entscheidung zufrieden. „Uns ist es wichtig gewesen, dass der Fußball keine Sonderrolle bekommt. Wir haben gemeinsam als Teamsport Schleswig-Holstein agiert. Die Regelungen sollten auch für den Hallensport gelten.“ Dierk Petersen vom HVSH hätte die Lockerungen zwar gerne schon zum 17. August gesehen, freut sich aber dennoch, dass es endlich wieder losgehen kann. “Wir haben den großen Wurf nun endlich geschafft. Dieser Schritt bringt Freude und viel Verantwortung mit sich”, sagte er auf der Pressekonferenz. So bedankte er sich für den Vertrauensvorschuss und bittet alle, die aufgestellten Regeln einzuhalten, damit man sich das Erreichte und die gute Zusammenarbeit mit der Politik nicht wieder verspielt. (msc)


Fotos: TNS Sports (2) / Tim Mossholder (1) / Flensburg Seahawks (1) / Arne Metzger (2)

Riesen Erfolg für junges Beachvolleyball-Duo Nachdem das Beachvolleyball-Duo Bo Hansen (Foto links) und Hennis Nissen (beide 15 Jahre alt) bei der Sichtungsmaßnahme des DVV der Jahrgänge 2004 bis 2006 im Olympiastützpunkt HH-SH als das mit Abstand beste Team der Verbände Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen ausgezeichnet wurden, konnte das Duo bei der Beachvolleyballmeisterschaft der U18 die Vizemeisterschaft feiern - der größte Erfolg der Beachvolleyballer der Vereinsgeschichte. Coronabedingt mussten die U17Beachvolleyballmeisterschaften vom DVV kurzfristig abgesagt werden. (msc)

4. Firmenzehnkampf: Rekorde im Glutofen Bei Temperaturen über 30 Grad fand am 8. August der 4. Firmenzehnkampf Flensburg. Neun Firmen gingen bei der „ultimativen Team-Challenge“ an den Start. Siegreich im Glutofen von Mürwik war das Team vom Finanzamt Dithmarschen mit einem neuen Punkterekord. Veranstalter Jan Dreier freute sich über packende Duelle und eine erfolgreiche Veranstaltung. „In dieser Zeit überhaupt eine Veranstaltung durchzubringen ist ein Erfolg.“ (msc)

Ben Heyer beeindruckt bei der Mehrkampf-DM Nach der Corona-Zwangspause fand die Leichtathletik als eine der ersten Sportarten wieder zurück zur „Normalität“. Mitte Juni absolvierten die Athleten der LG Flensburg wieder erste Wettkämpfe und präsentierten sich in guter Verfassung. Loke Sommer gelang im Flensburger Stadion die erste DMNorm in diesem Jahr. Im Speerwurf konnte er mit beeindruckenden 53,64 Meter überzeugen, sprang zudem starke 5,82 Meter und verbesserte sich im 100-Meter-Sprint. Beim Mehrkampfmeeting in Bremen holten sich auch Ben Heyer (Foto) und Tom Detzkeit ihre Tickets zur Deutschen Meisterschaft. Für Heyer ging es noch im August nach Vaterstetten in Bayern zur Mehrkampf-DM. Hier zauberte er mehrere persönliche Bestleistungen auf die Anzeigetafel, leider blieb er beim Diskus ohne gültigen Versuch. Dennoch: „Ben hat eine tolle Perspektive für die kommenden Jahre und kann stolz nach Hause fahren“, befand sein Trainer Jan Dreier. (msc) Seite 5


FLENSBURG UND UMGEBUNG

Foto: TNS Sports (2) / Anne-Katrin Hansen (1)

FUSSBALL

Spannung pur in der Landesliga: Wie schlagen sich Stjernen, Satrup und Jübek? In der Landesliga Schleswig darf man gespannt sein, wie sich IF Stjernen Flensborg, der TSV Nordmark Satrup und TuS Collegia Jübek schlagen. Nach zwei schwierigen Spielzeiten, die vom Abstiegskampf geprägt waren, dürfte die junge Stjernen-Mannschaft diese Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Auf der einen Seite hat der SdU-Vertreter mit Luca Bracht, Lennart Steiner und Nick Falke viel Qualität verloren, auf der anderen Seite aber auch starke Neuzugänge präsentiert. Vor allem die ehemaligen Oberliga-Spieler Kevin Knitel, Kim Nitschke, Pascal Honnens und Max Waskow dürften große Verstärkungen sein. Fehlte Stjernen in den vergangenen Spielzeiten ein Knipser, könnte Knitel diese Lücke füllen. Der junge Angreifer verfügt über einen sehr starken Abschluss. Mit Waskow hat Stjernen einen zentralen Mittelfeldspieler bekommen, der mit seiner Spielintelligenz das Stjernen-Spiel lenken soll. Dass er das kann, hat er in der Oberliga beim SC Weiche Flensburg 08 und Seite 6

Husumer SV schon unter Beweis gestellt. Und auch der variabel einsetzbare Nitschke wird Stjernen weiterhelfen. Der TSV Nordmark Satrup hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Landesliga-Mannschaft gemausert, die immer oben mitgespielt hat. Das soll auch diese Saison gelingen. Mit Blick auf die Mannschaft dürfte der TSV auch diese Saison oben mitspielen, Leistungsträger haben den Verein nicht verlassen und einige starke Neuzugänge wie Nick Falke sind hinzugekommen. Unterstützung von der Seitenlinie bekommt Satrup dann auch von Lars Meyer. Der langjährige Stjernen-Coach agiert als Co-Trainer von Bernd Hansen. Beim TuS Collegia Jübek gab es in der Pause ebenfalls viele personelle Wechsel. Einige Leistungsträger und Stammspieler haben den Verein verlassen. Es wird spannend, inwiefern die Mannschaft von Trainer Guido Gehrke die Abgänge verkraften wird. (tcb)


Endlich: Der Ball rollt wieder Fotos: TNS Sports (4) / SPEEDPhotos.de (1) / Anne-Katrin Hansen (1)

Endlich rollt das runde Leder wieder! Nach langer Pause sorgte die Entscheidung des Landes für Freude bei allen Fußballerinnen und Fußballern — Testspiele und Trainingseinheiten sind wieder erlaubt! TNS Sports freut sich auf den Saisonstart und bringt pünktlich zum 19. September wieder unsere beliebte Sonderausgabe „Fussball in Flensburg“ heraus.

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Foto: TNS Sports (1)

FUSSBALL

Umbruch beim SC Weiche Flensburg 08: Schwere Aufgabe für Thomas Seeliger Der SC Weiche Flensburg 08 steht in der Regionalliga Nord vor einer spannenden Saison. Nachdem die Eisenbahner in der vergangenen Spielzeit den 3. Platz in der Endabrechnung belegt haben, geht der SC in die neue Spielzeit mit vielen neuen Gesichtern auf und neben dem Platz. Abwehrchef und ExKapitän Christian Jürgensen tritt nicht mehr gegen das runde Leder und ist jetzt Geschäftsführer Sport. Und auch auf der Trainerbank hat es einen Wechsel gegeben, nach erfolgreichen Jahren leitet nicht mehr Daniel Jurgeleit die Mannschaft, sondern Thomas Seeliger. Der erfahrene Coach trainierte vorher die zweite Mannschaft des SC. Seeliger steht vor schweren Aufgaben, trotz eines personellen Umbruches die Mannschaft weiterhin in der Spitzengruppe der Regionalliga Nord zu halten. Nach dem Aufstieg des VfB Lübeck wird vor allem die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg als Favorit gehandelt.

Der SC hat einige Spieler verloren: Jovan Vidovic hat sich dem Chemnitzer FC angeschlossen, Routinier Tim Wulff ist Spielertrainer der zweiten Mannschaft geworden, Marvin Ibekwe hat sich dem HSC Hannover angeschlossen, Gökay Isitan seine Karriere beendet und Angelos Argrys, Fabian Graudenz sowie Nedim Hasanbegovic den Verein mit unbekannten Ziel verlassen. Ersetzen sollen die Abhänge Jacob Andersen, der aus Dänemark kam, Christopher Kramer, Jonah Gieseler, Malte Petersen sowie die internen Neuzugänge Marcel Cornils, Martin Paustian Pitter, Mathias Andersen, Bjarne Schleemann, Noel Kurzbach und Johannes Siregar. Es wird spannend, inwiefern die Neuzugänge die Abgänge kompensieren werden. In Testspielen konnte der SC schon überzeugen, gegen Oberligist TSB Flensburg und den dänischen Vertreter Aarhus Fremad sprangen Siege raus. Gegen FC Sydvest spielte man Remis. (tcb)

Unsere nächste Ausgabe erscheint im November 2020 Alle Magazine zum durchblättern findet ihr unter: www.issuu.com/tnssports

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FLENSBURG UND UMGEBUNG

HANDBALL

Trotz Verschiebung: TSV Nord Harrislee unglücklich über Saisonauftakt Durch die späteren Lockerungen in Schleswig-Holstein gerieten die „Nordfrauen“ vom TSV Nord Harrislee in einen Wettbewerbsnachteil, konnten sich nicht wie die anderen Vereine ideal auf die neue Spielzeit vorbereiten. Immer wieder machten sie in der Öffentlichkeit auf diesen Umstand aufmerksam, auch die genehmigte Verschiebung ihres ersten Spiels um eine Woche nach hinten, stimmte das Team um Abteilungsleiter Andreas Lemke nicht un-

bedingt glücklicher. Der Verein hatte sich mehr Zeit gewünscht. Der Saisonauftakt erfolgt nun am 12. September mit einem Heimspiel gegen die Füchse Berlin. Abseits der politischen Entscheidungen und dem Hadern mit der „Chancengleichheit“ ging es aber auch schon sportlich zur Sache. Bei einem Testspiel gegen SønderjyskE verlor das Team von Olaf Rogge klar mit 18:25. Dafür gab es gegen die HG OKT zwei Siege. (msc)

Spendenaktion für die Tafel Soziales Engagement wird in diesen Zeiten groß geschrieben. So auch bei der weiblichen B-Jugend vom TSV Nord Harrislee. Sie sammelten Spenden für die Flensburger Tafel. „Wir erfahren im Handballsport sehr viel Unterstützung und Förderung. Und gerade in diesen Zeiten möchten wir teilen“, sagt Trainer Christian Tönder, der aus der Spendenaktion eine Art Wettkampf machte, mit möglichst kreativen Ideen wurden Spenden eingesammelt. So wurden zum Beispiel Bilder designt und verkauft, persönliche Gegenstände und Sachspenden bei eBay zu Geld gemacht, Sponsoren und Familienangehörige angesprochen oder ein Getränkeverkauf beim Training organisiert. Firmen aus dem Umfeld spenSeite 10

deten zudem kistenweise Sport- und Hygieneartikel für die Kunden der Tafel. Am Ende der 14-tägigen Aktion kam ein Anhänger voller Sachspenden und Bargeld in Höhe von 1.781,28 Euro zusammen. Gemeinsam wurde alles an Klaus Grebbin von der Flensburger Tafel überreicht. (tns/pm)


Fotos: SPEEDPhotos.de (2) / Privat (1)

TSV Sieverstedt will die Klasse halten „Rein sportlich gesehen ist die Corone Pandemie für uns eher als Glücksfall anzusehen, da sonst ein Abstieg aus der SH-Liga wohl nicht zu vermeiden gewesen wäre“, sagt Trainer Dirk Hasenpusch rückblickend über die letzte Spielzeit. So ist das erklärte Ziel für die neue Saison 2020/21 klar: Der Klassenerhalt soll erspielt werden. Kein leichtes Unterfangen, denn beim TSV Sieverstedt hat sich das Spielerkarussell ordentlich gedreht. „Mit den Abgängen und Spielern, die eine Pause einlegen, müssen wir einen schmerzhaften Einschnitt in unserem Kader hinnehmen, hoffen aber, uns durch die Zugänge gezielt verstärkt zu haben.“ Zu den Neuzugängen gehört auch Ex-DHK Keeper Tim Wendt, über den sich Dirk Hasenpusch besonders freut. „Tim verfügt bereits über Drittligaerfahrung beim THW 2 und DHK Flensborg und

hat es sogar zu einem Erstligaeinsatz beim THW geschafft.“ Auch Philipp Kristof kommt vom DHK, zudem verstärken Daniel Schäfer (Pause, zuvor HSG Schülp-Westerrönfeld), Tim Lukas Wagner (A-Jugend HSG Tarp-Wanderup) und Chistopher Preuß (nach Auslandspause) den TSV Sieverstedt. Vorerst verzichten muss der Trainer auf Bjarne Lassen (Studium in Dänemark) und Tjark Busch (fällt die gesamte Saison verletzungsbedingt aus). Fynn Schoor, Marc Kevin Klopfer und Jonas Jürgensen hingegen wechseln die Vereine. Inzwischen läuft auch die Vorbereitung wieder regulär in voller Mannschaftsstärke. „Die verbleibenden Wochen bis zum Saisonstart sollten auf jeden Fall ausreichen, um uns gezielt auf die Saison vorzubereiten“, blickt Dirk Hasenpusch zuversichtlich den Auftakt zur neuen Saison entgegen. (msc)

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TITELSTORY

Zusammen schafften sie den Aufstieg in die Oberliga: Kathrin Ohlrau, Torhüterin und Kapitänin Lara Otto, Rieke Riedel (Reihe hinten), Sophie Ostermaier, Michelle Heinecke und Anna Lena Lausten (Reihe vorne).

Wie Stjernens Damen-Mannschaft zum Aushängeschild des Vereins wurde 1993 bekam IF Stjernen Flensborg eine Damen-Fußball-Mannschaft. 27 Jahre später sind die Damen aus dem Engelsby-Centret die erfolgreichste Frauenmannschaft im Kreisgebiet.

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amit konnte niemand von uns rechnen“, strahlt Björn Nielsen, Trainer der ersten Damen-Mannschaft von IF Stjernen Flensborg. Als sensationell und unbeschreiblich beschreibt der 51-jährige die vergangene Saison, die mit der zweiten Meisterschaft ohne Niederlage in Folge und den Aufstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein zu Ende ging. Ein Erfolg, der im Sommer 1993 auf einem Balkon in Engelsby seinen Ursprung fand. Einige Spielerinnen vom TSV Nord Harrislee, die mit ihrer aktuellen Situation unzufrieden waren, saßen zusammen und machten sich Gedanken über ihre Zukunft. Mit Blick auf das Engelsby-Centret kam die Idee auf, bei IF Stjernen Flensborg anzufragen, ob der Verein ihr Team aufnehmen würde. Fast die komplette Mannschaft wechselte nach erfolgreichen Gesprächen bereits in diesem Sommer Seite 12

an die Brahmsstraße. Zwar musste die eingespielte Mannschaft wieder in der Kreisliga beginnen, stieg aber relativ zügig wieder über die Bezirksliga in die Verbandsliga auf. In den folgenden Spielzeiten wechselten die Damen immer wieder zwischen den beiden Spielklassen. Auch 2007 spielte die Mannschaft wieder in der Bezirksliga, doch in diesem Jahr wurde der Grundstein für die späteren Erfolge gelegt. Beim traditionellen Weihnachtsball des Vereins wurde Björn Nielsen gefragt, der bis dahin als Jugendtrainer im Verein tätig war, ob er sich vorstellen könne, die Damen-Mannschaft zu übernehmen. „Ich habe an dem Abend gleich zugesagt, weil ich nicht mehr ganz nüchtern war“, erinnert sich Nielsen lachend, der inzwischen seit gut 40 Jahren Mitglied bei IF Stjernen ist. Seine Entscheidung musste er aber nicht bereuen. Gleich in sei-

nem ersten Jahr gelang ihm mit seiner neuer Mannschaft als Vizemeister der Aufstieg zurück in die Verbandsliga. Es folgte ein Umbruch im Team, viele Spielerinnen standen auf Grund von Familienplanungen nicht mehr zur Verfügung, was den erneuten Abstieg in die Bezirksliga zur Folge hatte. Die Mannschaft verjüngte sich, viele talentierte Spielerinnen stießen zum Kader hinzu, auch aus der eigenen Jugend. „Der Fußball ist heute dynamischer. Da viele Spielerinnen in der Jugend bei den Jungs mitgespielt haben, sind sie auch technisch versierter und viel athletischer als früher“, lobt Björn Nielsen, der seit einem Jahr auch der Fußball-Obmann des Vereins ist. „Durch Corona war es ab März die Hölle“, beschreibt er die letzten Monate mit seiner Doppelfunktion. „Viele Fragen kamen auf, ständig klingelte das Telefon. Aber zusammen mit dem Vorstand wurde ein gutes


Abstieg spielte, sondern viel mehr um die erneute Meisterschaft. „Wir als Trainer wollten davon natürlich nichts höAufstieg zur erfolgreichsren und konzentrierten ten Damenmannschaft im uns weiterhin auf den Das erfolgreiche Trainerteam: Kreisgebiet Klassenerhalt“, schmun- Medi Zeneli, Björn Nielsen und Thorsten zelt Ponath, doch seine Ponath (v.l.n.r.) Im Laufe der Jahre gelang es Mannschaft eilte weiter dem Trainerteam, zu dem seit von Sieg zu Sieg. Wie bereits in mit Respekt, aber ohne Angst in 2017 auch Thorsten Ponath als der vergangenen Saison war IF die Saison starten.“ Und vielleicht überrascht seine Mannschaft Co-Trainer und Stjernen einfach auch dann wieder, wenn die viert Medi Zeneli als “Die Mannschaft nicht zu schlagen. höchste Liga des Landes ruft. To r w a r t t r a i n e r Nach 15 absolvierist der Star” angehören, eine ten Spielen hatten Zweite Mannschaft startet eingespielte, junge Truppe zu die Grün-Weißen 43 Punkte auf in der Kreisliga etablieren, die als neues Ziel dem Konto und standen souveden Aufstieg in die Landesliga rän an der Tabellenspitze. Der anstrebte. „Die Mannschaft ist Siegeszug der Damen konnte Aber nicht nur die erste Mannder Star bei uns, gemeinsam erst durch den Corona bedingten schaft von Stjernen ist erfolgreich unterwegs. Auch die zweite kommen wir zum Erfolg“, meint Saisonabbruch gestoppt werDamen-Mannschaft entwickelt Co-Trainer Thorsten Ponath. „Jeden. Dieser hatte zur Folge, dass sich. „Die Zweite hat bisher sehr der einzelne im Team ist wichtig die zweite Meisterschaft in Folge und trägt zum Erfolg bei.“ und der Aufstieg in die Oberliga erfolgreich auf dem Kleinfeld agiert“, erzählt uns Thorsten PoZur Saison 2018/19 sollte dann Schleswig-Holstein perfekt war. nath. Zur neuen Saison erfolgt der langersehnte Aufstieg her. „Mit dem Aufstieg in die Oberli„Alles andere wäre eine Enttäuga haben wir Fußballgeschichte nun der Wechsel aufs 11er-Feld schung gewesen“, sagt Björn geschrieben. Inzwischen sind wir in der Kreisliga. Doch Sorgenfrei ist man auch Nielsen. Umso erleichterter war das erfolgreichste Frauenteam bei IF Stjernen nicht. „Leider ist man im Engelsby-Centret als die im Stadt- und Kreisgebiet“, freut es sehr schwer junge Mädchen Aufstiegsspiele erreicht wurden sich Thorsten Ponath. Noch nie und am Saisonende der verdienwar es einem Team aus dem für den Fußball zu begeistern“, te Aufstieg in die Landesliga beFlensburger Raum gelungen in weiß der Trainer. „Hinzu kommt, dass man in der Oberliga ein jubelt werden durfte. die Oberliga aufzusteigen. weibliches Junioren-Team stelMit einem Durchschnittsalter Nun beginnt das Spiel von vorn. len muss. Ist dies nicht der Fall, von 21 Jahren ging es also in „Wir spielen vom ersten Spielsteigt man nicht auf beziehungsdie neue Spielklasse, der Klastag an gegen den Abstieg“, stellt senerhalt war das auserkorene Björn Nielsen klar, der sein Team weise gibt es einen Zwangsabstieg.“ Saisonziel. Nach den ersten Siein den vergangenen Monaten gen deutete sich bereits an, dass durch einige Neuzugänge gut Ein weiteres Problem für die Damen sind die weiten Auswärtsdie Mannschaft nicht gegen den verstärken konnte. „Wir werden fahrten, die größtenteils privat organisiert werden. „Es gibt zwar zwei Kleinbusse, allerdings werden diese vom gesamten Verein genutzt“, erklärt Ponath. „Zu jeder Fahrt einen Bus zu mieten würde die Vereins- beziehungsweise Mannschaftskasse sprengen.“ Und so freut sich auch die Damen-Mannschaft von IF Stjernen Flensborg über jeden Sponsor und Unterstützer. (msc) ▀

Fotos: TNS Sports (4)

Hygienekonzept erstellt“, ist er für die hervorragende Unterstützung durch Ronald Weigelt und Andreas Hybsz dankbar.

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Foto: Sportverband Flensburg

Flensburg geht neue Wege

Hauptamt für Jugend und Zukunft

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in Novum in der Sportszene der Region: Hauptamt in einer Kreissportjugend, welches nur für den breitensportlichen Nachwuchsbereichs verantwortlich ist. Seit September 2019 in der Sportjugend im Sportverband Flensburg e.V. Realität. Die durch die städtische Sportentwicklungsplanung initiierte Stelle des Sportjugendkoordinators ist nun mehr seit knapp einem Jahr mit dem 23-jährigen Hanno Reese besetzt. Der junge Geltinger studiert in den letzten Semestern Sportmanagement und hat seine Übungsleiterlizenzen C, B und A, zum Teil parallel hierzu, absolviert. Zum organisierten Sport ist Reese über eine mehrjährig leistungssportliche Ruderzeit gelangt, welche nun seit einigen Jahren, maßgeblich durch seinen damaligen Bundesfreiwilligendienst im Sport, dem Breitensport gewichen ist. Im Ehrenamt ist er für seine heimatlichen Sportvereine, Dachund Fachverbände unterwegs. Nach seiner Berufszeit in Bayern, Seite 14

als Bildungsreferent mit Schnittstellen zur Bayerischen Sportjugend, darf er nun sich für die Flensburger Sportjugendkoordination verantwortlich zeichnen. Stellt sich die Frage, was ein Sportjugendkoordinator eigentlich so macht? „Unsere Kernintention ist die Weitentwicklung sportjugendlicher Angebote und Strukturen“, erzählt Reese. Hierzu hat die Sportjugend Flensburg die „5-Säulen der Sportjugendkoordination“ formuliert: AKTIVIERUNG von Kindern und Jugendlichen für Bewegung und Engagement im organisierten Sport, QUALIFIZIERUNG des jungen Engagements durch jugendliche und sportüber­grei­ fende Aus- und Fortbildungsangebote, ETABLIERUNG einer jugendlichen Partizipation im organsierten Sport, FINANZIERUNG von sportjugendlichen Projekten durch unterstützende Tätigkeiten bei Fördermöglichkeiten und Zuschüssen und KOOPERATIONEN erschließen und forcieren zu weiteren Trägern

des organisierten Sports, der Bildung sowie offenen Kinder- und Jugendarbeit. Neben diesen Leitplanken, den Vereinscoachings und gesonderten Projekten verfolgt die Jugendorganisation des Sportverbandes Flensburg auch jugendverbandliche Themen wie Ausbau des Teamer*innen-Team zur Mitgestaltung sportjugendlicher Aktivitäten, Freizeiten und Jugendreisen, internationale Jugendarbeit, Inklusion im Kinder- und Jugendsport, Sport in der Kita und im Ganztag, aktiven Kinderschutz als auch Freiwilligendienste im Sport. Ein weites und spannendes Tätigkeitsprofil – Doch was macht die Stelle aus? „Neben ihren außenkommunikativem Leuchtturmcharakter sind es für mich die Vielseitigkeit der Inhalte, das Netzwerken zu diversen dennoch differenzierten Institutionen und das Ziel junge Menschen zu bewegen“, resümiert der Sportjugendkoordinator. (hre) ▀



PSV FLOORBALLER WOLLEN DEN AUFSTIEG Mit reichlich Verstärkung und dem Ziel „Aufstieg“ geht der PSV Flensburg in die neue Saison.

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rdentlich verstärkt gehen die Floorballer vom PSV Flensburg in die neue Großfeld-Saison. Wenn es die aktuelle Situation zulässt, soll diese am 27. September mit einem Heimspiel gegen die ETV Piranhhas aus Hamburg starten. Dann sind gleich fünf Neuzugänge bei der Mannschaft von Spieler-Trainer Magnus Hartstock mit dabei. Als letzten Transfer vermeldeten die Grün-Weißen im August Torhüter Henrik Brodersen. Der erst 17-jährige kommt vom Bredstedter TSV und konnte sich direkt nahtlos in das Team einfügen. Ebenfalls neu im Team der Floorballer ist der 22-jährige Léon Finn, der für sein Studium nach Flensburg gezogen ist. Beim PSV Flensburg will er nach dreijähriger Spielpause wieder angreifen und sein altes Niveau erreichen. Bei seinem Vorhaben trifft er auch auf alte Wegbegleiter. „Mit PerNiklas Heintze habe ich bereits in der U17 die Meisterschaft geholt und mit Paul Schleschka und Johann Grabowski den Aufstieg in die 2. Bundesliga gefeiert und eine Saison lang Zweitligaerfahrung sammeln können“, erzählt uns der gebürtige Hamburger. „Natürlich erleichtert es einem in ein neues Team eingegliedert zu werden, wenn man schon jemanden kennt, aber ich bin mir Seite 16

sicher, dass ich auch ohne einen seinem alten Club ABC Wesseln Spieler/eine Spielerin zu kennen spielte er nur Kleinfeld. „Ich muss zum PSV gegangen wäre“, sagt neue Taktiken und Strategien erLéon, der bereits beim Probetrai- lernen“, weiß der Neuzugang. ning von der Mannschaft super Für Paul Schleschka wird es aufgenommen und empfangen einfacher. Mit einigen anderen wurde. „Spätestens da war mei- PSV‘lern durfte er in seiner June Entscheidung dann klar.“ Nun gendzeit schon tolle Erfolge in hofft Léon auf eine gute Saison Kiel feiern. An diese möchte er in mit dem PSV und den erhofften Flensburg anknüpfen. „Wir starAufstieg in die Regionalliga. „Mit ten mit einer starken Mannschaft, diesem Ehrgeiz, der Motivation die hungrig auf den Aufstieg ist. und der Qualtität, die wir in der Und wir werden alles dafür tun, Mannschaft haben, ist das in je- dieses Ziel zu erreichen“, erhofft dem Fall ein realistisches Ziel. sich der 21-jährige Spieler mit Die Trainings sind gut organisiert Zweitliga-Erfahrung. und die ersten Fortschritte sind Mit Syster Cornils kommt eine schon zu sehen. Vor allem bei Vollblut-Floorballerin zum PSV. der Kondition, da wir (soweit es Die 18-jährige Dänin wechselt Corona zugelassen hat) eine in- wie Lukas Junge ebenfalls vom tensive Vorbereitung in kleinen Kleinfeld aufs Großfeld. „Ich habe Gruppen absolviert Großfeld haben. Und zusätz- “Der Aufstieg ist ein zuvor nur lich haben wir regelrealistisches Ziel.” in Schwemäßige Fitnesstests den und gemacht, in denen von Mal zu zum Spaß bei meinem alten mal eine Steigerung zu erkennen Verein gespielt“, erzählt uns die war.“ Schwester von Momme Cornils, Spontan war der Wechsel von der von 2017 bis 2019 ebenfalls Lukas Junge, der sich auf Grund in Flensburg spielte. Syster hinseines Studiums innerhalb der gegen spielte bisher beim Wyker Woche ebenfalls in Flensburg TB auf der Insel Föhr. „Ich wollte aufhält. „Als Per-Niklas mit mir in einfach mal etwas Neues ausproKontakt getreten ist hat sich die bieren und ich denke, dass das schöne Gelegenheit ergeben, hier sehr gut passen wird“, ist sie wieder parallel zum Studium re- guter Dinge. Zudem freut sie sich, gelmäßig Floorball zu spielen.“ dass beim PSV auch bereits einiFür den 22-jährigen gibt es eine ge andere Spielerinnen aktiv sind. weitere Umstellung, denn bei „Natürlich ist es immer gut, wenn


Fotos: SPEEDPhotos.de (2)

man jemanden an seiner Seite hat. Gerade im Training, wenn es mal um einige Übungen geht, ist es dann auch schön, wenn man eine Frau als Partnerin hat. Aber allgemein wäre es mir relativ egal. Solange das Zusammenspiel im Team stimmt passt alles.“ Vorteile hat man als Frau im Spiel allerdings nicht, wie man es vermuten könnte. „Überhaupt nicht“, sagt Syster. „Es ist gerade interessant zu sehen, dass auch wir Frauen schnell oder stark im Zweikampf sein können. Einige mögen das ja bei uns Frauen manchmal unterschätzen.“ Ebenfalls über Zweitliga-Erfahrungen verfügt Johann Grabowski. Bevor er für drei Jahre nach Köln ging und dort eine Floorball-Pause einlegte, spielte der 22-jährige Rechtsausleger mit dem Kieler Floorball Klub eine Saison lang im Unterbau der höchsten Spielklasse. „Auch

wenn wir nach einer Saison schon wieder den Gang in die Regionalliga antreten mussten, war es sportlich eine spannende Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Vom Niveau ist es schon ein ziemlicher Sprung im Vergleich zu den Ligen in Schleswig-Holstein. Zudem sind die Hallen in der zweiten Liga meist gut besucht, was natürlich ein geiles Gefühl ist. Den finanziell hohen Aufwand und die langen Auswärtsfahrten in den Westen der Republik vermisse ich dagegen nicht“, lacht er. Studienbedingt fand Johann

STARKE GEMEINSCHAFT www.sbv-flensburg.de

jetzt den Weg zurück nach Norddeutschland. „Ich wollte hier unbedingt wieder anfangen zu spielen. Als Per mich gefragt hat, ob ich mir nicht einen Wechsel nach Flensburg vorstellen könne und ich dann auch noch gehört habe, dass einige Leute aus meiner Kieler Zeit ebenfalls zum PSV gehen werden, stand für mich schnell fest, dass ich nächste Saison für Flensburg auflaufen will. Mit Paul und Léon haben wir bereits in der U17 zusammen gespielt und verstehen uns sowohl auf als auch neben dem Feld ausgezeichnet.“ (msc) ▀


Jörnis

Welt Große und kleine Vereine leisten ihren Beitrag Die ersten Lockerungen aufgrund der CoronaKrise greifen derzeit. Der Mannschaftssport darf auch in Schleswig-Holstein wieder gepflegt werden. Nur zu gerne hätten in diesem Jahr einige Vereine ihr Jubiläum zünftig gefeiert. Die SG Flensburg-Handewitt ist nunmehr seit 30 Jahren ein deutscher und europäischer Topclub. Aufgrund des Saisonabbruchs, blieb die letzte Hoffnung auf einen Hattrick als deutscher Meister, nach den Titelgewinnen 2018 und 2019, verwehrt. Doch in der dreißigjährigen Vereinsgeschichte, gab es einige Titel zu feiern, aber auch Tränen der Enttäuschung. Zwar landete die SG in 28 Spielzeiten seit 1992 in der Bundesliga und die dadurch verbundene Etablierung zum Spitzenclub seit 1994 immer im oberen Tabellendrittel der Beletage des deutschen Handballs, errang aber lange Zeit auch den Ruf des „ewigen Zweiten“. Dabei hatte die SG Flensburg-Handewitt seine Reise zum groß respektierten Verein weltweit, nach der Wiedervereinigung in der zweiten Bundesliga mit einem 29:11 Sieg bei Motor Heringsdorf begonnen. Das Etappenziel Aufstieg in die Bundesliga wurde 1992 erreicht und den ersten vielbeachteten Titel feierte die SG 1997 mit dem Gewinn des EHF-Pokal. Nach zwei weiteren Europapokalerfolgen, mit dem Citti-Cup 1999 und dem Europapokal der Pokalsieger 2001, wurde auch das verzweifelte Streben nach einem wichtigen nationalen Titel belohnt. Nach vielen Enttäuschungen, brach der DHB-Pokalsieg 2003 endlich den Bann, als SG-Legende Lars Christiansen den Keeper des TUSEM Essen mit einem Heber zum 30:29 Endstand überlistete. Der „Pott“ war endlich in Flensburg und mit dem Triumphen 2004 und 2005, gab es sogar einen Titelhattrick. 2004 folgte dann die so ersehnte erste deutsche Meisterschaft und die „Schale“ wurde endlich auf dem Flensburger Campus in die Höhe gereckt. Nach dem Gewinn des letztmalig ausgespielten Europapokal der Pokalsieger 2012, folgte 2014 die europäische Krönung. Der Gewinn der Champions League. So wurden die Spieler der SG Flensburg-Handewitt als „Könige Europas“ tituliert. 2015 folgte im fünften Anlauf nacheinander, dann endlich auch der vierte Triumph im DHB-Pokal. 2018 und 2019 sorgten die zwei deutschen Meisterschaften in Folge für nachhaltigen Erfolg. Nur die Corona-Pandemie stoppte das 30-jährige Jubiläum. Seit nunmehr

siebzig Jahren gibt es den TSV Nord Harrislee. Der Verein nahe der dänischen Grenze, hat Bundesweit vor allem durch seine Handballerinnen für Furore gesorgt. Von 1979 bis 1985 war der „Nordexpress“ in der zweithöchsten Spielklasse beheimatet, der Regionalliga Nord. 1985 gelang als Staffelmeister sogar die Qualifikation für die 2. Bundesliga Nord. Nach einem kurzen „Absturz“ in die drittklassige Regionalliga, schaffte der Nordexpress 1990 die Rückkehr und 1991 sogar den Durchmarsch in die Bundesliga Nord. Nach dem sofortigen Abstieg, kehrten die Harrisleerinnen 1994 für zwei Jahre in die Beletage des deutschen Frauenhandballs zurück. Bis 2018 spielte der Club dann im Wechsel in der drittklassigen Regionalliga, zweiten Bundesliga und 3. Liga Nord. 2018 ging es dann zurück ins Bundesligaunterhaus, dem die Nordfrauen nach wie vor angehören. Die Fußballer des Vereins hatten auch einige Hochphasen. In den 1970er Jahren sorgte der TSV Nord in der damals viertklassigen und Schleswig-Holsteins Eliteliga Verbandsliga für Furore. In der Saison 1978/79 gelang sogar die Teilnahme am DFB-Pokal, wo man sich dem Traditionsclub und damaligen Zweitbundesligisten Borussia Neunkirchen mit 0:6 beugen musste. 1995 gelang als Verbandsligameister der Aufstieg in die neue viertklassige Oberliga Hamburg/SchleswigHolstein. Als Tabellendritter verpasste der TSV Nord in der Saison 1996/97 nur äußerst knapp die Aufstiegsrunde zur drittklassigen Regionalliga Nord, in der sich Traditionsvereine wie Hannover 96, Eintracht Braunschweig und VfL Osnabrück, tummelten, die in den letzten Jahren in der Bundesliga und zweiten Bundesliga dabei waren. H96 spielte vor einigen Jahren sogar in der Europaleague. Davon träumten auch einige Flensburger Talente, die in den sogenannten „Talentschmieden“ der Fördestadt groß wurden. Dazu zählt auch der als Breitensportverein bekannte SV Adelby, der nach dem größten Sportverein TSB Flenburg, die größte Mitgliederzahl in der nördlichsten Stadt Deutschlands vorweisen kann. Das zuletzt bekannteste Talent ist Max Christiansen, der sein Glück im Profifußball versucht. Über die weiteren Stationen in der Jugend bei Flensburg 08 und dem FC Hansa Rostock, gab er bei den Mecklenburgern in der 3. Liga sein Profi-Debüt. Beim FC Ingolstadt gelang ihm der Aufstieg aus der zweiten Liga in die Bundesliga. Aktuell steht Christiansen beim Traditionsclub SV Waldhof Mannheim in der 3. Liga unter Vertrag und hat den Aufstieg in die zweite Bundesliga mit seinem Verein für die neue Saison im Visier. Für die Flensburger Sportfans lohnt sich also wieder der Blick in den Fernseher und hoffentlich auch bald auf die heimischen Fußballplätze und Sporthallen. (jös)


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Täglich halten wir euch auf www. tnssports.de auf dem Laufenden. Die beliebtesten OnlineArtikel vom 23.06.-24.08.2020 Satrup-Neuzugang Leif Johannsen geht zwei Ligen hoch

Der Optiker für Sportler in Harrislee Als er beim „Flensburg liebt dich“-Marathon 2019 oder auch schon 2016 beim „Tough Mudder“ an den Start ging, nahm Markus Geist zum ersten Mal zur Kenntnis, wieviele Teilnehmer mit ihrer normalen Brille auf der Strecke unterwegs waren. „Dass es heute auch gute Sportbrillen gibt, scheint bei den Freizeitsportlern noch nicht so bekannt zu sein“, war der Augenoptikermeister überrascht und wollte diese Nische für sich nutzen. „Eine normale Brille leidet durch den aggressiven Schweiß beim Sport doch arg“, weiß der Fachmann. Seit 22 Jahren ist Geist in seinem Beruf tätig. 2015 kam er aus dem dänischen Odense nach Harrislee und wurde Filialleiter beim Optiker direkt am Markt. Seine Kunden kennt er alle mit Namen. Und diese halten ihn auch jetzt bei seiner großen beruflichen Veränderung die Treue, denn vor zwei Monaten wagte Markus Geist den Schritt in die Selbstständigkeit. Eine neue Farbe für die Optik und ein neuer Name auf dem Logo, ansonsten bleibt bei „Augenoptik Geist“ alles beim Alten. Seine Kunden müssen sich auf keine Veränderungen einstellen. Auch Augenoptikerin Thyra von Bargen ist weiterhin in seinem Team mit dabei, um die Kunden bestmöglich zu beraten, zu denen auch viele Sportler gehören. So zählt er viele Spielerinnen vom TSV Nord Harrislee zu seinen Kunden. Den Weg zu den „Nordfrauen“ fand er vor zwei Jahren als Sponsor. Seitdem verfolgte Geist mit großer Begeisterung die tolle Erfolgsgeschichte um das damalige Team von Trainerfuchs Shorty Linde. Diese Mannschaft war es auch, die seine Begeisterung für den Handballsport entfachen konnte, obwohl er in unmittelbarer Umgebung der Handballhochburg Lemgo aufwuchs. Heute deckt er viele der Spielerinnen mit Kontaktlinsen ein, aber auch Sportbrillen mit Sehstärke hat der begeisterte Wassersportler in seinem Sortiment. „Und das zu einem Budget, das auf Freizeitsportler zugeschnitten ist.“ (msc) » www.augenoptik-geist.de

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1. Damen von IF Stjernen Flensborg mit ersten Neuzugängen

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Lockerungen für den Mannschaftssport in SchleswigHolstein ab 19. August TSV Nordmark Satrup: Charbel Kponou verstärkt die Offensive

Später Transfer: Mactar Tambedou schließt sich dem FC Wiesharde an

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