TITELSTORY
Zusammen schafften sie den Aufstieg in die Oberliga: Kathrin Ohlrau, Torhüterin und Kapitänin Lara Otto, Rieke Riedel (Reihe hinten), Sophie Ostermaier, Michelle Heinecke und Anna Lena Lausten (Reihe vorne).
Wie Stjernens Damen-Mannschaft zum Aushängeschild des Vereins wurde 1993 bekam IF Stjernen Flensborg eine Damen-Fußball-Mannschaft. 27 Jahre später sind die Damen aus dem Engelsby-Centret die erfolgreichste Frauenmannschaft im Kreisgebiet.
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amit konnte niemand von uns rechnen“, strahlt Björn Nielsen, Trainer der ersten Damen-Mannschaft von IF Stjernen Flensborg. Als sensationell und unbeschreiblich beschreibt der 51-jährige die vergangene Saison, die mit der zweiten Meisterschaft ohne Niederlage in Folge und den Aufstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein zu Ende ging. Ein Erfolg, der im Sommer 1993 auf einem Balkon in Engelsby seinen Ursprung fand. Einige Spielerinnen vom TSV Nord Harrislee, die mit ihrer aktuellen Situation unzufrieden waren, saßen zusammen und machten sich Gedanken über ihre Zukunft. Mit Blick auf das Engelsby-Centret kam die Idee auf, bei IF Stjernen Flensborg anzufragen, ob der Verein ihr Team aufnehmen würde. Fast die komplette Mannschaft wechselte nach erfolgreichen Gesprächen bereits in diesem Sommer Seite 12
an die Brahmsstraße. Zwar musste die eingespielte Mannschaft wieder in der Kreisliga beginnen, stieg aber relativ zügig wieder über die Bezirksliga in die Verbandsliga auf. In den folgenden Spielzeiten wechselten die Damen immer wieder zwischen den beiden Spielklassen. Auch 2007 spielte die Mannschaft wieder in der Bezirksliga, doch in diesem Jahr wurde der Grundstein für die späteren Erfolge gelegt. Beim traditionellen Weihnachtsball des Vereins wurde Björn Nielsen gefragt, der bis dahin als Jugendtrainer im Verein tätig war, ob er sich vorstellen könne, die Damen-Mannschaft zu übernehmen. „Ich habe an dem Abend gleich zugesagt, weil ich nicht mehr ganz nüchtern war“, erinnert sich Nielsen lachend, der inzwischen seit gut 40 Jahren Mitglied bei IF Stjernen ist. Seine Entscheidung musste er aber nicht bereuen. Gleich in sei-
nem ersten Jahr gelang ihm mit seiner neuer Mannschaft als Vizemeister der Aufstieg zurück in die Verbandsliga. Es folgte ein Umbruch im Team, viele Spielerinnen standen auf Grund von Familienplanungen nicht mehr zur Verfügung, was den erneuten Abstieg in die Bezirksliga zur Folge hatte. Die Mannschaft verjüngte sich, viele talentierte Spielerinnen stießen zum Kader hinzu, auch aus der eigenen Jugend. „Der Fußball ist heute dynamischer. Da viele Spielerinnen in der Jugend bei den Jungs mitgespielt haben, sind sie auch technisch versierter und viel athletischer als früher“, lobt Björn Nielsen, der seit einem Jahr auch der Fußball-Obmann des Vereins ist. „Durch Corona war es ab März die Hölle“, beschreibt er die letzten Monate mit seiner Doppelfunktion. „Viele Fragen kamen auf, ständig klingelte das Telefon. Aber zusammen mit dem Vorstand wurde ein gutes