TNS Sports Magazin Flensburg | Nr. 24 | September/Oktober 2021

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IM MAGAZIN

BYE FLOPI STRUVE HÖRT AUF

OLYMPIA-SPIRIT IM JUGENDLAGER

TRIUMPHZUG FÜR BO UND HENNES Fußball - Handball - Beachvolleyball - Leichtathletik - Triathlon - Boxen - uvm.


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SPORTMIX

>> TNS SPORTS MAGAZIN

Inhalt

04. Sparda-Bank Cup / Alina Wolf 05. Freddy Kiwitt erfolgreich Jan und Christine Dreier geehrt 06. Floorball / Mehrkampf-DM

fussball

SEPTEMBER/OKTOBER 2021 Nr. 24

08. Landesliga: Satrup, Stjernen, Collegia Jübek 09. FC Tarp-Oeversee erwischt perfekten Saisonstart 10. SV Frisia 03 ärgert Teams aus Flensburg 11. Weiche mischt oben mit

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handball 10. Handewiter SV B-Juniorinnen TSV Sieverstedt startet 11. Saisonstart für DHK Flensborg und den TSV Nord Harrislee

storys

Herausgeber TNS Sports Medien Tastruper Weg 39 24943 Flensburg info@tnsmedia.net www.tnsmedia.net Tel. 0461 40684422

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V.i.S.d.P. Michael Schulze Redaktions-Team redaktion@tnssports.de Anzeigen anzeigen@tnssports.de

07. Bo Hansen und Hennes Nissen werden Deutsche Meister 14. Friderike Limberg im olympischen Jugendlager 16. Großer Abschied für Sebastian Struve 19. Ludwig Kiefer veranstaltet trotz schwerer Zeiten weiter

Fotos TNS Sports, SPEEDPhotos.de, Anton Temme, Arne Metzger, Anne-Katrin Hansen, Jacqueline Röder Titelfotos Privat/Flensburg Seahawks Layout & Satz TNS Sports Medien

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FLENSBURG UND UMGEBUNG

SPORTMIX KURZ & KNAPP

TSV Munkbrarup: HansJoachim Thadewaldt bleibt unvergessen Es war ein ganz besonderer Moment, als der 1. Vorsitzende Sönke Schröder im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung “100 Jahre TSV Munkbrarup” Hans-Joachim Thadewaldt posthum vor 120 Gästen im Festzelt auf dem Sportplatz der Schule Munkbrarup zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Die Urkunde nahmen seine Frau Ulrike und die beiden Kinder Sandra und Björn, der extra aus Berlin angereist war, entgegen. Thadewaldt war 30 Jahre im Vorstand des TSV, davon 27 Jahre als erster Vorsitzender. Nachfolger Schröder ist sich sicher, dass das TSVJubiläumsjahr “sein Ding gewesen wäre. Nun konnten wir leider nur Danke sagen und ihn mit dem Ehrenvorsitz würdigen. Wir werden in seinem Sinne den TSV Munkbrarup weiterführen und sehr oft an ihn denken, denn der TSV Munkbrarup war sein Lebenswerk.” (pm/tns)

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Presuhn und Pribylova siegen beim 21. Sparda-Bank-Cup “Game, Set and Match” beim 21. Sparda-Bank-Cup vom TC Mürwik. Mit der WTA-Weltranglistenspielerin Anastasia Pribylova und Bastien Presuhn hat das Turnier im Flensburger Volkspark zwei neue Sieger gefunden. In der Damenkonkurrenz konnte sich erwartungsgemäß die topgesetzte Russin Anastasia Pribylova, die für den SC Condor e.V. Hamburg spielt, durchsetzen und sich das Preisgeld in Höhe von 1.200 Euro sichern. Gegen die an Nummer fünf gesetzte acht Jahre jüngere AnnaMaria Weißheim triumphierte die aktuell auf Platz 592 der WTA Singles Ranking geführte Pribylova klar

mit 6:1 und 6:1. Um einiges spannender wurde es im anschließenden Herren-Finale. Mit Lewie Lane (an Nummer fünf gesetzt) und Bastien Presuhn (an vier gesetzt), trafen ausgerechnet zwei Freunde aufeinander, die gemeinsam in einer WG leben. So kannten sich die beiden Finalisten nicht nur bestens vom Suchsdorfer SV, sondern auch privat. Erst im Champions-Tie-Break wurde das Spiel entschieden. Presuhn verwandelte seinen ersten Matchball zum 4:6, 6:4 und 10:6. Auch er nimmt 1.200 Euro mit nach Hause, Lane freut sich immerhin noch über ein Preisgeld von 600 Euro. (msc)

Zwei Turniersiege für Alina Wolf Gleich zwei Turniere in acht Tagen konnte Badminton-Talent Alina Wolf vom TSV Munkbrarup nach langer Zwangspause gewinnen. Im dänischen Aabenraa besiegte sie im Endspiel die Lokalmatadorin Yashashree Yuvaraj Dubule mit 21:17, 21:19. Dieser Turniersieg war ihr erster Titelgewinn im Damen-Einzel der Altersklasse U15. Nur acht Tage später ging Alina beim Turnier in Varde/Dänemark an den Start. Hier traf sie im Finale auf die erfahrene Cia Anna Junge Frederiksen vom Kolding BK. Am Ende setzte sie sich mit 21:17 und 21:14 durch. Neben den beiden Goldmedaillen sicherte sich Alina Wolf ein Preisgeld von 1.000,– DKR. (pm)


Es ist schön, wieder da zu sein”, sagte der 31-jährige Freddy Kiwitt nach seinem Sieg in Hamburg. Sein Dank richtete er an Familie und Freunde, die ihn motivierten selbstständig für diesen Kampf zu trainieren. Von Trainingsrückstand war dem ehemaligen Europa- und Afrikameister Kiwitt, der nach 10 Jahren in England in diesem Frühjahr mit fünfköpfiger Familie zurück nach Flensburg zog, nichts anzumerken. In der ersten Runde versuchte sein Herausforderer zwar immer wieder, die Deckung des Flensburgers zu überwinden, rannte sich aber weitgehend fest. Ab der zweiten Runde ließ Kiwitt mehrfach durch schnelle Konter seine Erfahrung aufblitzen, ohne Wirkungstreffer zu erzielen. Dass der eine oder andere rechte Haken oder linke Gerade ihr Ziel nicht verfehlte, nahmen die Zuschauer beim Livestream – das gesamte Event des Universum-Boxstalls musste noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden – oft nur indirekt wahr: Von der dritten bis zur sechsten Runde verlor der 29-jährige Mol-

Fotos: Privat (3) / TNS Sports / Arne Metzger (1)

Erfolgreiche Ring-Rückkehr: Sieg für Freddy Kiwitt in Hamburg

davier, der zuletzt gegen den bis dahin unbesiegten Franzosen Barberio gewonnen hatte, gleich viermal seinen Mundschutz nach blitzschnellen Treffern. Dies brachte ihm einen zusätzlichen Punktabzug ein, sodass auch der Versuch eines Schlussansturms in der letzten Runde den Kampf nicht mehr drehen konnte. Mit 60:53 ging das Votum der Kampfrichter einmütig an den routinierter wirkenden Kiwitt. Zum Erscheinen dieser Ausgabe bestritt der „Pretty Boy“ noch einen weiteren Kampf in Hamburg. (pm)

Auszeichnungen für Jan und Christine Dreier

Große Ehre für LK Weiche „Macher“ Jan Dreier. Im August durfte er mit weiteren 14 Ehrenamtlern in Kiel von Innenministerin Sabine-Sütterlin-Waack die Sportverdienstnadel des Landes entgegen nehmen. In der Erklärung heißt es u.a.: „Jan Dreier ist neben seinen persönlichen sportlichen Erfolgen als Leichtathlet ebenfalls als Trainer- und Lehrer beim Leichtathletik Klub Weiche e.V. (LK Weiche), dem

Kreissport- und Leichtathletikverband sowie den Fachverband auf Landesebene aktiv. Schwerpunkte seiner Tätigkeit liegen in den Bereichen Kinder-, Breiten- und Leistungssport sowie im Mental- und Konditionstraining. Als Jugendtrainer mit mehreren A-Lizenzen hat er viele Jugendliche an die deutsche Spitze und in Einzelfällen auch in den erfolgreichen Europawettbewerb begleitet. Daneben ist Dreier Vorsitzender beim LK Weiche, im Kreisleichtathletik-Verband Flensburg und seit 2017 auch 2. Vorsitzender im Bereich Lehre des Sportverbandes Flensburg. Im Schleswig-Holsteinischen Leichtathletikverband ist er Mitglied des Präsidiums.“ Damit nicht genug: Ehefrau Christine Dreier, Jugendwartin des LK Weiche, wurde für ihr herausragendes Engagement im Kinder- und Jugendsport zur Botschafterin der Initiative „Kein Kind ohne Sport!“ ernannt. (msc) Seite 5


Fotos: SPEEDPhotos.de (1) / Anton Temme (3)

SPORTMIX

Aufregender Saisonstart für die Floorballer vom PSV Flensburg

Die Leistung stimmte, nur Punkte gab es nicht. Gegen die Zweitvertretung der ETV Piranhhas mussten sich die Floorballer vom Polizei-Sportverein Flensburg zum Saisonstart nach umkämpften 60 Minuten mit 3:6 geschlagen geben. Dasselbe Ergebnis stand bereits beim Pokalspiel vor ziemlich genau einem Jahr auf der Anzeigetafel, dort waren die Grün-Weißen jedoch noch eine Klasse tiefer unterwegs. Dieses Mal entwickelte sich schnell ein Spiel auf Augenhöhe: Jerrit Koch traf zum Ausgleich

und eine zwischenzeitliche Führung durch Mario Bumann glich Hamburg kurz vor der ersten Drittelpause aus. Das zweite Drittel war ähnlich umkämpft, ging trotz eines Überzahltores von Kjell Dittloff aber mit 2:1 an die Hamburger. Im letzten Spielabschnitt fehlten den Grün-Weißen dann merklich die Kräfte. Die Piranhhas ließen den Ball gekonnt durch die eigenen Reihen zirkulieren – wenn auch meist ungefährlich. Ungefährlich blieb aber auch die Flensburger Offensive über weite Strecken der Partie. Am Ende reicht auch eine fünfminütige Überzahl nicht mehr für den Anschlusstreffer. Das erhöhte Risiko gab den Hamburgern kurz vor dem Abpfiff noch die ersehnten Räume, sodass Jan Ladiges in der 59. Spielminute den 6:3 Endstand aus Hamburger Sicht markieren konnte. Ein ganz besonders Spiel stand für dem PSV Flensburg am 19. September auf dem Programm. Im Pokal waren die Lilienthaler Wölfe zu Gast in Flensburg. Trotz der 1:22 Niederlage durfte Nachwuchsspielerin Liv Bendixen ein Tor bejubeln und Arik Schumann debütierte als 16-jähriger im Tor. (pnh/ tns)

Heyer, Sommer und Detzkeit begeistern bei DM Riesiger Erfolg bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der LK Weiche Athleten: Ben Heyer, Loke Sommer und Tom Detzkeit schafften es in die Top 10 der besten deutschen Leichtathleten. Mit Platz Sechs gelang Ben Heyer die stärkste Platzierung. Heyer konnte auf seinem Weg zu seinem bisher größten Erfolg auf einen soliden Mehrkampf zurückblicken. In seinem ersten Jahr in der U20 gelang ihm mit 6.304 Punkten eine neue persönliche Bestleistung. Mit einem harten Endspurt als bester 1500m-Läufer erkämpfte sich der Bundeskaderathlet Loke Sommer (U18) den zehnten Platz. Loke sammelte in diesem Wettkampf als jüngerer Jahrgang ebenfalls wertvolle Erfahrungen. So standen am Ende 6.529 Punkte auf seinem Konto. Auch Tom Detzkeit kämpfte sich mit 4.968 Punkten unter die Top Ten in Deutschland. Seine Leistungen im Neunkampf waren zwar eher wellenförmig, aber auf Rückschlägen folgten auch immer neue Bestleistungen. Die Trainer Anton Temme und Jan Dreier begeistert: „Die jungen Athleten haben sich charakterstark und krisensicher gezeigt.“ (jdr) Seite 6


TITELSTORY Bo Hansen und Hennes Nissen krönen eine grandiose Saison Bei der Deutschen Beachvolleyballmeisterschaft U19 holte sich das Duo der Flensburg Seahawks den Meistertitel. Auch bei der EM in Slowenien begeisterten die beiden Sympathieträger.

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ls 15-jährige holten sich Bo Hansen und Hennes Nissen im vergangenen Jahr in Barby bei der Deutschen U18-Beachvolleyballmeisterschaft sensationell Silber und wurden unsere “Beachvolleyball-Sensation“. In Bottrop konnten sie diesen Triumph wiederholen, nur um ein Wochenende später die Deutsche U19 Meisterschaft in Laboe zu gewinnen, wie es Hennes Nissen im Vorfeld versprochen hatte. Es ist der größte Triumph der Seahawks-Vereinsgeschichte. Glücklich und stolz sind Bo Hansen und Hennes Nissen mit ihren Goldmedaillen nach Hause zurückgekehrt. Ein unglaubliches Wochenende liegt hinter den beiden. Nach einem souveränen Gruppensieg am Freitag ging der Weg ins Finale für das topgesetzte Team aus Flensburg über drei Spiele. Nach einem deutlichen 2:0 Sieg gegen Dörpinghaus/Schluse (Bocholt) folgte im Viertelfinale mit Sambale/Treiter (Holzkirchen/Berlin) die erste größere Herausforderung, die knapp aber letztlich verdient ebenfalls mit 2:0 (22:20; 21:16) gewonnen wurde. Hier traf man auf Aust/Nennhuber (Grafing/Mühldorf), die Deutschen Meister der U18 vom vorherigen Wochenende in Bottrop. Diesmal glückte die Revanche. Im ersten Satz war der Aufschlagdruck

Fotos: Privat/Flensburg Seahawks (4)

Deutsche Meister

erneut sehr hoch, das SideOut-Spiel sehr sicher und die Defense-Leistung herausragend. Mit 21:16 sicherten sich die Flensburger schließlich den ersten Satz. Letztlich führten auch im zweiten Satz zwei Aufschlagasse von Hennes Nissen auf die Siegerstraße. So hieß es am Ende 21:16 und 21:19. Gold für die neuen Deutschen Meister Bo Hansen und Hennes Nissen. „Wir sind sehr glücklich mit unserem ersten Sieg über Aust/Nennhuber und mit unserer Leistung“, gibt Hennes Nissen nach der Siegerehrung zu Protokoll. Auch Trainer Mattis Lehmann ist voll des Lobes: „Es war das mit Abstand stärkste Turnier der beiden – Fokus und Selbstbewusstsein waren der Schlüssel zum Erfolg.” Die gemeinsame Reise der jungen Seahawks fand bei der Europameisterschaft in Ljubljana noch eine Fortsetzung. Hier gab es zwar keine Medaille, aber einen grandiosen sechsten Platz. „Wir wollten ein gutes Turnier spielen. Mit dem 6. Platz sind wir nun sehr zufrieden”, berichtete Bo Hansen erleichtert. Erst im Viertelfinale scheiterten die beiden an Polen. Angreifen wird Bo Hansen in den nächsten Monaten – mit einem Doppelspielrecht ausgestattet – für die Verbandsliga-Mannschaft des TSB Flensburg und das Drittliga-Team vom Kieler TV. Hennes Nissen trainiert dann auch im Winterhalbjahr im Sand im Olympiastützpunkt in Berlin. (hja/msc) Seite 7


FLENSBURG UND UMGEBUNG

FUSSBALL

Landesliga: Satrup als Verfolger, Stjernen kämpft und Collegia Jübek überrascht Es scheint das Duell um den Aufstieg zu werden: Der Husumer SV gegen den TSV Nordmark Satrup, den viele Beobachter als Favorit auf die Meisterschaft ansahen. Doch nach den ersten fünf Spieltagen konnte sich der Husumer SV schon ein kleines Polster aufbauen. Allerdings auch mit Glück, denn das direkte Duell in Satrup konnten die Gäste durch einen zweifelhaften Elfmeter für sich entscheiden. Im Anschluss stolperte die Mannschaft von Bernd Hansen und gab noch den Sieg gegen den TSV Rantrum aus der Hand. Auch gegen IF Stjernen Flensborg tat man sich schwerer als erwartet, konnte letztendlich aber mit 2:0 als Derbysieger vom Platz gehen. So liegt der TSV Nordmark Satrup nach fünf Spieltagen mit fünf Punkten hinter dem Husumer SV zurück. Die Saison ist zwar noch lang, um Punkte liegen zu lassen, aber die Husumer konnten auch schon das Auswärtsspiel beim starken TuS Rotenhof für sich entscheiden. Für IF Stjernen Flensborg wird es wieder einmal eine schwere Saison, um den Klassenerhalt zu schaffen. Gab man zum Auftakt noch einen sicheren Sieg gegen die SG Geest 05 aus der Hand und musste sich die Punkte teilen, verlor man im Anschluss überraschend beim TSV Kropp und auch beim BSC Brunsbüttel gab es nichts zu holen für die Mannschaft von Thomas Ziegenberg. Eine Reaktion gab es dann im Heimspiel gegen den MTV Tellingstedt, Seite 8

dass mit 3:2 gewonnen wurde und auch bei der Niederlage gegen den TSV Nordmark Satrup machte man einen guten Eindruck. Es bleibt spannend, in welche Ricthung die Reise von IF Stjernen in dieser Saison hingehen wird. Mit viel Kämpferherzt und einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte sich TuS Collegia Jübek durchaus überraschend schon drei Siege holen. So besiegte man den TSV Rantrum, den TSV Kropp und den TSV Friedrichsberg-Busdorf und befindet sich im oberen Mittelfeld. Hinzu kommt, dass bei beiden Niederlagen Torhüter Lukas Pakebusch verletzungsbedingt nicht zu Ende spielen konnte und ein Feldspieler ins Tor musste. So bleibt der TuS Collegia Jübek für jede Mannschaft eine Wundertüte, die man niemals bis zum Abpfiff unterschätzen sollte. (msc)


Fotos: TNS Sports (4) / Anne-Katrin Hansen (1)

Der FC Tarp-Oeversee erwischt perfekten Start in die neue Verbandsliga-Saison Besser hätte die Mannschaft von Jan Klimmeck nicht in die Saison starten können. „Wir wollen elf Mannschaften hinter uns lassen“, sagte er gegenüber TNS Sports vor dem Saisonstart. Bisher ist dieses Vorhaben vom FC Tarp-Oeversee auch gelungen: Fünf Siege in fünf Spielen. Die schärfsten Konkurrenten hingegen legten einen durchwachsenen Start hin. Die SG Nordau von Trainer Marvin Kreutzer musste sich in den ersten beiden Spielen noch die Punkte teilen, ehe man zu gewohnter Souveränität zurück fand und klare Siege gegen die SG Langenhorn/Enge (4:0), BlauWeiß Löwenstedt (4:1) und dem FC Wiesharde (5:1) feierte. DGF Flensborg hingegen legte einen Fehlstart in die neue Saison hin. Erst im fünften Spiel konnte man gegen den TSV Nord Harrislee den ersten Sieg unter Dach und Fach bringen und somit die Abstiegszone verlassen. Mit dieser möchte auch der FC Wiesharde in dieser Saison nichts zu tun haben. Die Mannschaft

von Trainer Thomas Knuth darf mit dem Saisonstart auch durchaus zufrieden sein. So traf man in den ersten vier Spielen, aus denen man sechs Punkte holte, bereits auf die Top Teams der SG Nordau und dem FC Tarp-Oeversee. Die 0:1 Niederlage beim SV Blau-Weiß Löwenstedt wäre hingegen vermeidbar gewesen. Gut lief auch der Auftakt für den TSV GroßsoltFreienwill. Blieb man an den ersten drei Spieltagen noch unbesiegt (1 Sieg, 2 Unentschieden), kamen zuletzt aber zwei bittere Niederlagen hinzu. Mit einem Torverhältnis von 3:19 und null Punkten nach fünf Spielen steht der TSV Nord Harrislee ganz unten in der Tabelle. Der von Verletzungspech geplagte TSV Nord schlug sich zwar in einigen Spielen tapfer, am Ende reichte es aber für keinen Punkt. Die Personalnot macht sich bei einem Blick auf die Aufstellung bemerkbar, taucht da Torwart Max Mross häufig als Feldspieler auf. Für den TSV Nord Harrislee wird es defitniv ein ganz harter Kampf ums Überleben in der Verbandsliga. (msc)

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Fotos: TNS Sports (1) / Jacqueline Röder (1) / SPEEDPhotos.de (1)

FUSSBALL

SV Frisia 03 ärgert die Flensburger Teams Sowohl der TSB Flensburg als auch der SC Weiche Flensburg 08 II wollen in die Aufstiegsrunde. Der Weg dorthin ist allerdings gar nicht so einfach. So ärgerte der SV Frisia 03 Risum-Lindholm mit ExWeiche A-Jugend Coach Dennis Peper und vielen bekannten Flensburger Spielern wie Jonas Heider oder Maximilian Stephan zunächst den SC Weiche, eine Woche später auch noch den TSB Flensburg. Der SC Weiche Flensburg 08 kassierte kurz vor Schluss noch den Ausgleich und musste sich die Punkte teilen. Der TSB Flensburg gab sogar eine 1:0 Führung aus der Hand und verlor am Ende mit 1:2. Aus drei Spielen konnte die TSB-Mannschaft von

Hoymar Sörensen nur einen Sieg einfahren und kommt auf vier Punkte. Der SC Weiche Flensburg 08 II war nach vier Spielen sogar noch ohne Sieg, allerdings auch ohne Niederlage. So schaffte man es alle Spiele mit einem Remis zu beenden. Ebenfalls vier Punkte hat der SV Frisia auf dem Konto, bei ebenfalls vier ausgetragenen Spielen. Der Weg unter die Top 4 wird also kein einfacher werden, da sowohl der TSV Bordesholm und der Eckernförder SV noch ohne Niederlage unterwegs waren zum Redaktionsschluss. (msc)

DANKE Zum Saisonstart ist unsere Sonderausgabe “Fußball in Flensburg” im A4-Format erschienen. Auf 32 Seiten haben wir euch u.a. 15 Teams vorgestellt. Obwohl das Magazin auch kostenlos erhätlich war, haben uns zahlreiche Leser durch den Kauf dieser Ausgabe unterstützt und teilweise auch ein Abo für die regulären Ausgaben abgeschlossen. Für diese Unterstützung und die vielen postiven Reaktionen und Anregungen auf das Magazin möchten wir uns ganz herzlich bei euch bedanken.

Unsere nächste Ausgabe erscheint im November 2021 Seite 10

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IMMER ONLINE

Täglich halten wir euch auf www. tnssports.de auf dem Laufenden. Die beliebtesten OnlineArtikel vom 14.07.-17.09.2021 Geschenkter Elfmeter kostet Satrup wichtigen Punkt im Topspiel

TSB Flensburg kämpft sich in 120 Minuten zum Pokalsieg in Satrup

Lüthje rettet Stjernen das Halbfinale gegen den TSB Flensburg

Weiche mischt oben mit

Björn Laß schießt Satrup ins Finale gegen den ExVerein

Der SC Weiche Flensburg 08 mischt auch in dieser Saison erwartungsgemäß wieder ganz oben mit. Mit zwei Spielen weniger lag man nach dem achten Spieltag nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Holstein Kiel II. Zunächst gab es zum Auftakt einen 3:1 Sieg gegen Thomas Seeligers Ex-Club Altona 93. Gegen Holstein erzielte ausgerechnet Ex-Kieler Hermann den 3:2 Siegtreffer. Big Points wurden gegen den VfB Lübeck gesammelt. Mit 2:1 wurde der nächste Dreier gegen Eintracht-Norderstedt eingefahren. Die erste Niederlage gab es im Topspiel gegen den FC Teutonia 05. Unter Flutlicht kehrte man dann auf die Erfolgsspur zurück. Gegen den Heider SV gelang ein 3:1 Derbysieg. (tcb/msc)

TSB Flensburg nach Sieg über IF Stjernen im Pokalfinale

Deutliche Angelegenheit: TSV Nordmark Satrup spielt SG Nordau aus

Das Magazin rund um das Thema Segeln in unserer Region.

SG Nordau gut gerüstet für die neue Saison

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FLENSBURG UND UMGEBUNG

HANDBALL Riesiger Erfolg für Handewitts B-Juniorinnen

Bei der 31. Auflage des Sauerland-Cups fanden 117 Spiele von 40 Mannschaften in sechs Hallen statt. Die aktuellen Hygienevorschriften ließen allerdings leider keine Zuschauer zu. Nach dem souveränen Vor- und Zwischenrunden-

sieg gewann der Handewitter SV des Trainerteams Peer Linde, Svea Lundelius und Thomas Wiederhöft auch das Halbfinale gegen den Nachwuchs des aktuellen HBF-Meisters Borussia Dortmund mit 10:3. Fast ebenso eindeutig das Finale: Grün-Weiß Schwerin wurde mit 15:7 geschlagen. Trainer Peer Linde konnte seinen Stolz nicht verhehlen: “Von Spiel eins an eine absolut geschlossene Mannschaftsleistung von uns. Auch in schweren Phasen haben wir von unserem starken Kollektiv profitiert. Wie viel jede einzelne Spielerin an diesem Wochenende investiert und geleistet hat, ist absolut unglaublich.” Neben den Handewitterinnen trugen sich namhafte Vereine wie der deutsche A-Juniorenmeister Füchse Berlin, Bayer Dormagen (mJB) und der TV Aldekerk (wJA) in die Siegerliste 2021 ein. I-Tüpfelchen bei der Siegerehrung: Die Handewitter-Spielerin Lotta Christiansen wurde vor den Augen der Co-Nationaltrainerin Zuzanna Porvaznikova als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet. (pm/tns)

TSV Sieverstedt geht positiv in die Saison Der TSV Sieverstedt blickt positiv auf die neue Spielzeit in der Schleswig-Holstein Liga. „Wir haben uns in den vergangenen zehn Monaten im Rahmen der Möglichkeiten fit gehalten“, sagt das Trainerteam um Dirk Hasenpusch. Erfreulich ist auch, dass nur Jannik Preuß studienbedingt das Team verlässt. „Mit Jannik verlieren wir auf der Spielmacherposition leider einen absoluten Leistungsträger, können auf der anderen Seite aber drei hochwertige Neuzugänge vermelden.“ Gemeint sind Joost Schween (A-Jugend der HKUF Harrislee), Rückkehrer Blaik Jordans (TSV Bredstedt) und Daniel Jessen (Bov IF). „Zudem kehren mit Bjarne Lassen (Auslandssemester) und Tjark (Verletzungspause) zwei Stammkräfte wieder in den Kader zurück“, berichtet Hasenpusch. Nach der gelungenen Vorbereitung verlief dann auch der Saisonstart ganz nach Plan. Mit 26:21 beSeite 12

siegte der TSV Sieverstedt zu Hause den ATSV Stockelsdorf. Mit einer knappen Niederlage kam die Mannschaft aus Mönkeberg zurück. Gegen die HSG Mönkeberg-Schönkirchen verlor der TSV mit 26:28. Da die Liga in drei Gruppen eingeteilt wurde, findet das nächste Spiel erst am 23. Oktober gegen die SG WIFT Neumünster statt. (msc)


Der Sieg beim Knutzen Cup 2021 machte Lust auf die neue Saison. Und auch der Auftakt verlief für den DHK Flensborg ziemlich gut. Zurück in der 3. Liga besiegte das Team von Trainer Kai Nielsen den Stralsunder HV mit 36:33. Eine Woche später folgte auch der erste Auswärtssieg. 26:24 setzte sich der DHK bei den Mecklenburger Stiere Schwerin durch. Erst im Derby gegen den TSV Altenholz kassierte der DHK die erste Niederlage. In letzter Sekunde verlor das SdU-Team noch mit 25:26. (msc)

Fotos: Privat (1) / SPEEDPhotos.de (3)

Nach Aufstieg: DHK Flensborg will sich wieder in der 3. Liga beweisen

So lief der Aufakt für die Nordfrauen Zum Auftakt der Saison konnten die Nordfrauen vom TSV Nord Harrislee Aufsteiger MTV Heide mit 33:26 niederringen. „Es hat richtig Spaß gemacht, endlich wieder vor Zuschauern zu spielen“, freute sich Torfrau Lea Tiedemann. „Als Mannschaft haben wir es gut gemacht“, sagte auch Madita Jeß, die in dieser Saison mehr Verantwortung übernehmen möchte. Bei der längsten Auswärtsfahrt der Saison zum ESV 1927 Regensburg gab es dann nichts zu holen. Die Mannschaft von Olaf Rogge verlor mit 24:31. Zuhause folgte dann der nächste Sieg. Gegen TG Nürtingen wurde ein 25:24 Last-Minute-Sieg eingefahren. (jös/tns)

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Fotos: GreenTEC GmbH / Storyfischer

TITELSTORY

Ein Erfahrungsbericht: Friderike Limberg mittendrin im olympischen Jugendlager Friderike Limberg vom LK Weiche Flensburg durfte am olympischen Jugendlager vom DOSB teilnehmen. Für uns hat sie einen Erfahrungsbericht geschrieben:

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om 29.07-05.08.2021 fand in Frankfurt am Main das deutsche olympische Jugendlager vom DOSB, der DOA zusammen mit der dsj statt. Ich durfte als Teilnehmerin eine unglaubliche Woche mit vielen Erfahrungen erleben. Bereits 2019 habe ich mich für das Jugendlager beworben, welches immer parallel zu den olympischen Spielen für Jugendliche im Alter von 16-19 Jahren aus ganz Deutschland und aus jeder Sportart stattfindet. Bei der Bewerbung mussten zum Beispiel Fragen zum eigenen Engagement, sportlichen Leistungen und der Faszination für Olympia beantwortet werden, sowie ein Bewerbungsvideo erstellt werden. Nach ein paar Monaten habe ich dann auch die Zusage bekommen und hatte mich riesig auf die Reise nach Tokio gefreut, als dann aber die Spiele abgesagt wurden,

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war ich erstmal enttäuscht, hatte mich aber umso mehr gefreut, dass die Veranstalter nach einer Alternative gesucht haben. Am Anfang diesen Jahres habe ich dann die Bestätigung bekommen, dass auch ein Jugendlager stattfinden wird. Zwar „nur“ in Frankfurt am Main und auch „nur“ 8Tage aber trotzdem besser als nichts, dachte ich mir. Nach einem digitalen Vorbereitungstreffen im Mai, war meine Vorfreude dann schon groß und spätestens als wir die Klamotten bekommen haben, hatte ich extrem viel Lust. Am 29.07. fuhr ich dann mit dem Zug nach Frankfurt, ohne so genau zu wissen was auf mich zukommt. Nach dem wir die Zimmer bezogen hatten, ging es auch direkt voll in das Programm mit Kennenlernspielen und Gruppenarbeiten. Bereits nach dem ersten Tag, hatte ich das Gefühl, dass wir eine richtig gute Gruppe sind. Die nächsten Tagen waren dann alle voll mit Vorträgen und Workshops zu verschieden Themen aus dem Bereich Olympia, organisierter Sport und Ehrenamt. Auch wenn wir nicht viel Zeit hatten, haben wir in den freien Minuten Olympia geschaut oder sind eben Nachts aufgestanden, um unsere persönlichen Highlights zu schauen. Um auch die japanische Kultur nach Frankfurt zu bringen, durften wir an einem Tanzworkshop mit traditionellen japanischen Tänze teilnehmen, haben


Aber eigentlich war die ganze Woche ein großes Highlight: Wir sind als Team super zusammengewachsen, ich habe tolle Leute kennengelernt, viele neue Impulse bekommen und den olympischen Spirit richtig gespürt. ▀ Friderike Limberg

ERFOLGREICH FÜR FLENSBURG www.sbv-flensburg.de

Fotos: Privat (4)

Sushi selber gemacht und einen Kaligraphie Workshop belegt. Im zweite Teil der Woche begann dann auch unser Austausch mit der japanischen Sportjugend. Dieser fand online über Zoom statt und wurde durch mehrer Dolmetscher unterstütz. Thema war Nachhaltigkeit im Sport und allgemein der Vergleich der Sportstrukturen in Japan und Deutschland. Nach mehreren Vorträgen von deutscher bzw. japanischer Seite organisiert, wurde dann auch in Kleingruppen, bestehend aus japanischen und deutschen Teilnehmenden, gearbeitet, um am Ende des Austausches eine Präsentation zu halten. Mein persönliches Highlight der ganzen Reise waren jedoch die Besuche am Frankfurter Flughafen. Wir durften 2x zurückreisende Athleten am Flughafen empfangen und feiern. Außerdem konnte wir in der Family Lounge der Lufthansa mit den Athlethen Fotos machen und uns mit ihnen unterhalten. Unter anderem war Kristin Pudenz eine der Athletinnen, das war für mich ein toller Moment, da sie Silber im Diskuswerfen geholt hatte.


Wenn es einen Spieler gibt, der sich ein Abschiedsspiel verdient hat, dann ist es Sebastian “Flopi” Struve. Seine ganze Karriere spielte er nur bei einem Verein, den TSV Lindewitt bzw. der SG Nordau.

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iesen Tag wird Sebastian Struve nie vergessen: Am 24. Juli 2021 lief er ein letztes Mal im Waldstadion von Lindewitt auf. Nach 29 Jahren beendete „Flopi“ seine Karriere. Davon spielte er über 17 Jahre lang in der ersten Herrenmannschaft vom TSV Lindewitt und seit 2017 in der neugegründeten SG Nordau. Natürlich wurde „Flopi“ auch Kapitän der Mannschaft, war für seine Zweikampfund Kopfballstärke bekannt. Nie wechselte er den Verein. „Das ein Spieler lediglich bei einem Verein spielt, finde ich viel zu selten und sehr lobenswert“, befand sein letzter Trainer Marvin Kreutzer, der natürlich bei der großen Abschiedsfeier und dem Spiel der SG Nordau gegen „Flopi‘s Allstars“ dabei war. An der Entstehung war Kreutzer nicht unbeteiligt, so machten die beiden auf einer der legendären „Blau-Weißen-Nächten“ einen Deal aus. „Ein Wort ergab das andere und nach harten Verhandlungen hatte er meine Zusage für ein weitere Saison in der Mannschaft und ich mein Abschiedsspiel“, lacht Struve. Gut drei Jahre später war es nun soweit. Für „Flo-

TITELSTORY

pi“ fiel der letzte Vorhang. „Das Spiel war emotional wohl das schönste, was ich je im Fußball erleben durfte“, denkt er voller Stolz auf diesen Tag zurück. „Ich wusste lediglich, wann es stattfinden sollte, alles weitere war eine einzige Überraschung.“ Doch nicht nur das Spiel an sich, machte Struve glücklich, sondern vorallem wie viele Menschen an diesem Abschied beteiligt waren und nur für ihn an diesem Nachmittag dabei waren, um ihn einen unvergesslichen Tag zu bescheren. „Nicht nur die Jungs aus der Mannschaft und das Trainerteam waren an der Vorbereitung beteiligt, auch unsere fussballverrückten Mädels am Tresen waren mit am Start und mein Bruder war maßgeblich daran beteiligt das „Allstar Team“ zusammenzustellen. Selbst unsere Vereins Schiedsrichter-Legende Ernst Matthiesen hat sich mit 76 Jahren sofort bereit erklärt das Spiel zu pfeifen“, freut sich „Flopi“, der 1992 mit dem Fußballspielen begann. „Einige aus dem „Allstar Team“ haben extra für dieses Spiel ihren Familienurlaub abgebrochen, sind nachts noch 200 Kilometer gefahren, um dabei zu sein. Also das ganze

Großer Abschied für Sebastian S

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„Ich wollte den richtigen Zeitpunkt immer selbst bestimmen“ Auch die Tatsache, dass Sebastian Struve bis zum Ende seiner Karriere in der Verbandsliga-Mannschaft der SG Nordau spielte, macht seinen Abschied so besonders. „Ab einem gewissen Alter fängt man automatisch an zu überlegen, wie lange man das noch durchhalten kann“, erklärt er. „Für mich war es immer wichtig, den Zeitpunkt des Abschiedes selber zu bestimmen. Ich wollte es den Trainern, aber auch mir ersparen, dass sie irgendwann gezwungen sind zu sagen: „Flopi, reicht jetzt, wir planen ohne dich weiter.“ Wobei das niemals der Wortlaut gewesen wäre, denke ich“, lacht er. „Noch schlimmer wäre gewesen, wenn es Stimmen aus den Zuschauerreihen gegeben hätte. Das wollte ich um jeden Preis verhindern. Aber wirklich entschieden habe ich es erst jetzt kurz, vor dem Vorbereitungsstart. Es hat sich zufällig ein privates Projekt aufgetan, welches ich mit meinem Bruder und einem Freund angehen werde. Neben dem Projekt werde ich dann weder die Zeit, noch die Kraft haben weiter so zu trainiere oder zu spielen, wie ich es möchte.“

Struve

kann“, schmunzelt er. „Aber es gibt schon Spiele die mir besonders in Erinnerung geblieben sind. Zum Beispiel meinen ersten Einsatz in der damaligen Ersten in der Bezirksliga, nachdem ich neun Spiele am Stück ohne eine Minute Einsatzzeit zu bekommen mitgefahren bin. Mit damals 17 Jahren war ich dementsprechend nervös, als ich zur Halbzeit eingewechselt wurde.“ Lachend fügt er hinzu: „Thorsten Fiedler, unser damaliger Kapitän, hatte alle Hände voll damit zutun, mich zu beruhigen.😅 Dank seiner Hilfe ging alles gut, wir gewannen 2:1 in Rödemis.“ Auch an ein Spiel aus der A-Klasse in Jarplund gegen Wiesharde denkt er gerne zurück. „Wir mussten gewinnen, ansonsten wäre es sogar runter in die B-Klasse gegangen. Zur Halbzeit lagen wir 0:1 hinten. Die Minuten bekomme ich nicht mehr zusammen, aber spät im Spiel machten wir das 1:1 und ziemlich mit dem Schlusspfiff gelang mir das 2:1 per Kopf. Zur darauffolgenden Saison kamen dann Marvin, Reiner und Thomas als Trainerteam und wir sind direkt Meister geworden“, erinnert er sich. „Mit der Gründung der SG, ging uns ja leider auch ein Derby verloren. Das letzte wird mir in Erinnerung bleiben. Da gelang mir das letzte Tor, bevor wir uns zur SG Nordau zusammengeschlossen haben. Leider nur ein 2:2“, schmunzelt er.

Fotos: Privat (5)

drum herum war einfach irre“, kann er es immer noch nicht richtig begreifen, was da für ihn auf die Beine gestellt wurde. „Auch wenn ich versucht habe jedem persönlich zu danken, nutze ich mal die Gelegenheit: DANKE! Danke an alle die daran beteiligt waren, es war großartig!“

Der Aufstieg im Krankenhaus Als seinen sportlichen Höhepunkt sieht er ganz klar das Spiel gegen Goldebek 2019 an und der damit verbundene Aufstieg in die Verbandsliga Nord. „Leider habe ich da gar nicht soviel von mitbekommen. Nach ca. 20 Minuten war ich mit einer

Erinnerungen an seinen ersten Ligaeinsatz Im Laufe seiner Karriere hat „Flopi“ viel erlebt, „auch wenn ich nicht unbedingt mit sportlichen Erfolgen glänzen Seite 17


Zum Ende seiner Karriere konnte Sebastian Struve dann auch noch bei seinem Abschiedsspiel einen persönlichen Fluch besiegen. Nach einem zufälligen Foul seines Bruders, ging es ein letztes Mal zum Elfmeterpunkt. „Kein leichtes Ding für mich, da ich bisher fünf von fünf Elfmetern verschossen hatte, eine Quote von 100 Prozent. Aber an diesem Tag sollte mir sogar das gelingen und der Fluch wurde besiegt.“

„Vereinstreue war mir immer wichtig“ Es gibt Spieler, die gefühlt alle zwei Jahre den Verein wechseln. Nicht so Sebastian Struve. „Für mich war Vereinstreue immer wichtiger, als persönlicher Erfolg. Wenn Erfolg, dann mit meiner Mannschaft, mit meinem Verein“, sagt er überzeugt. „Ich habe den Verein immer als meine Familie angesehen, daher war es für andere Vereine nahezu unmöglich, mich zu einem Wechsel zu bewegen. Ich war zwar ein paar mal zu Gesprächen, aber eigentlich stand die Entscheidung vorher schon zu 99 Prozent fest“, berichtet Struve. „Auch heute, wenn meine Freundin und ich auf dem Gelände sind, lässt niemand einen Zweifel daran, dass wir weiterhin zur NordSeite 18

au Familie gehören. Das ist für mich die Bestätigung, dass ich mit meiner Vereinstreue alles richtig gemacht habe.“ Ganz ohne Fußball geht es aber nicht. Da sein geplantes Projekt noch nicht ganz an Fahrt aufgenommen hat, steht Sebastian Struve als Aushilfe bei der zweiten Herrenmannschaft zur Verfügung. „Sofern es zeitlich passt, gehe ich dort zum Training“, berichtet er. „Aber für die nächsten 1 bis 1,5 Jahre wird es wohl eine Fußballpause geben. Wenn es möglich ist, werde ich natürlich auch weiterhin zum Zuschauen hinffahren. Eventuell engagiere ich mich noch weiter im Festausschuss der Ersten, zumindest bei den Kabinenpartys“, lacht er. „Nach Beendigung des Projektes, habe ich zumindest aus heutiger Sicht vor, danach in unserer Zweiten einzusteigen. Ganz ohne Fußball geht es dann doch nicht😅.“

„Es ist möglich, sich in der Landesliga zu etablieren“ Wenn er als Zuschauer dabei ist, dann sieht er seine Ex-Mannschaft in dieser Saison auch als abolute Favoriten an. „Die Jungs sind fit, bis auf ein paar Ausnahmen jung😅, sie spielen einen geilen Ball und obendrein verstehen sich auch alle privat sehr gut. Das sind die besten Voraussetzungen. Wenn sie weitestgehend vom Verletzungspech verschont bleiben, haben sie auf jeden Fall das Zeug zum Aufstieg. Auch langfristig gesehen ist es möglich sich in der Landesliga zu etablieren.“ Als Fan wäre Sebastian „Flopi“ Struve dann defintiv wieder mit dabei, bei seiner SG Nordau. (msc) ▀

Fotos: Privat (4) / TNS Sports (1)

dicken Platzwunde bereits mit dem Krankenwagen auf dem Weg zum Nähen“, erzählt Struve. „Als ich gerade aus dem Behandlungszimmer kam, kam mir meine Freundin entgegen und sagte: Marvin Gefke hat das 1:0 für uns gemacht, das Spiel ist aus. Ihr seid in die Verbandsliga aufgestiegen.“ Struve macht eine Pause und erzählt lachend weiter: „Der Jubel von mir muss so laut gewesen sein, dass die Leute im Wartezimmer ihn wohl gehört haben müssen. Als ich mit meinem blutverschmierten Trikot in den Wartebereich kam, fingen die dort wartenden Leute an zu klatschen.“ Für Sebastian Struve ging es anschließend zurück nach Goldebek zur großen Meisterschaftsparty. „Am nächsten morgen ist dann auch das Vereinswappen als Tattoo auf meiner Wade entstanden.“


Trotz schwerer Zeiten: Ludwig Kiefer steht weiterhin für gute und bezahlbare Sport-Veranstaltungen Mit seiner Triple Events GbR ist Ludwig Kiefer von der Pandemie hart getroffen. Wir haben mit dem Veranstalter gesprochen, der am 24. Oktober den 10. Flensburger StadtwerkeLauf nachholen wird. Als Veranstalter zahlreicher Triathlon- und Laufveranstaltungen liegen harte Monate hinter dir. Gab es bei dir einen Zeitpunkt, an dem du ans Aufgeben gedacht hast? Ja, den gab es tatsächlich. Nicht in den ersten 7 Monaten doch nach dem Jahreswechsel 2020/21 kam dieser Gedanken doch öfters. Gab es in dieser Zeit auch postive Signale der Sponsoren, dass sie dir die Treue halten? Es gab viele positive Signale seitens der Sponsoren, aber auch der Sportler. Die Teilnehmer haben zu großen Teilen auf die Rückerstattung ihrer Startgebühren verzichtet, obwohl sie darauf einen Rechtsanspruch hatten. Auch Sponsoren verzichteten auf die Rückerstattung ihrer Unterstützung. Besonders die Veranstaltungsbranche wurde durch die Pandemie hart getroffen. Konntest du Hilfen vom Staat in Anspruch nehmen? Die Branche ist immer noch hart betroffen. So haben wir von Triple Events GbR 2020 einen Einnahmeverlust von über 80% gehabt. Auch 2021 haben wir erst eine Veranstaltung durchführen können. Unterstützung von staatlicher Seite gab es nur minimal, da sich diese Hilfen in der Regel nur nach der Höhe der Ausgaben richteten. Da sind wir seit Anfang an sparsam gewesen, Büro im eigenen Haus und nur ein Materiallager auf Mietbasis. Was hat dich dazu bewogen weiterzumachen? Weil mir Herausforderungen immer Spaß machen. Mein Motto bei Triple Events GbR war und ist „wir machen so lange Veranstaltungen, wie es auch Spaß macht“. Das heißt ja nicht, dass die Organisation und Durchführung nicht anstrengend ist, doch letztendlich freut man sich auf Gespräche während der Veranstaltung und gutes Feedback danach. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen hattest du den Mut und das Glück, dass der Wanderup Triathlon sowohl 2020 als auch in diesem Jahr stattfinden konnte. Wie aufwendig war die Durchführung der die beiden Veranstaltungen? Wanderup 2020 war der Hammer. Nur getrieben von dem Gedanken, dass es nicht sein kann, dass die Bundesliga spielt und kein Triathlon stattfindet. Wir mussten die komplette Veranstaltung verändern, alles in Einbahnstraßen-Wege. Alles mit dem Gedanken, dass es von heute auf morgen gestrichen werde könnte. Nach diesem Streß konnte mir auch das „Sauwetter“ am Wettkampftag nichts

Ludwig Kiefer (zweiter von links) mit Unterstützern des Stadtwerke-Laufs. Foto: TNS Sports

mehr anhaben. Toll war die Resonanz der Sportler, die sich total gefreut haben, dass es den Triathlon gibt. Die Teilnehmer kamen auch aus ganz Deutschland. So konnten wir In diesem Jahr an den Erfahrungen des letzte Jahres zehren. Du hattest allen Teilnehmern zugesichert, dass 100% des Startgeldes zurückgezahlt wird, falls die Veranstaltung doch nicht hätte stattfinden können. Gilt dieses Versprechen auch für die Zukunft? Dieses Versprechen gilt während der gesamten Pandemie. Als Unternehmer kann man nicht das ganze Risiko auf seine „Kunden“ abwälzen. Unser Ziel ist und wird es auch bleiben, gute bezahlbare Sportveranstaltungen zu machen. Und wenn wir das, aus welchen Gründen auch immer, nicht hinbekommen, kann ich die Sportler nicht dafür haftbar machen. So ist übrigens auch die Rechtsprechung bei der Pandemie. Und wenn ich dann sehe wie einige meiner Veranstaltungskollegen sich das einfach gemacht haben, das ärgert einen schon. Der 10. Flensburger Stadtwerke-Lauf musste letztes Jahr ausfallen, in diesem Jahr wurde er auf den 24. Oktober verschoben. Wir freuen uns auf den 24. Oktober. Die Resonanz ist schon groß und man merkt die Vorfreude, dass es wieder los geht. In Oeversee soll in diesem Jahr auch noch der Silvesterlauf folgen. Wie groß ist die Zuversicht bei dir, dass auch diese Veranstaltung durchgeführt werden darf? Der Lauf findet am 31.12. statt. Die Onlineanmeldung wird ab 1.11. freigeschaltet. Die Zuversicht ist natürlich da, wenn nicht greift wieder die 100% Regel. Du bist auch Veranstalter des Campus Triathlon. Wird es hier 2022 eine Fortsetzung geben? Wir sind schon in Gesprächen mit Sponsoren und werden auch den Termin 1. Mai bei der SchleswigHolsteinischen Triathlon Union anmelden. Übrigens sind wir bei jeder unserer Veranstaltung offen für Sponsoren oder Unterstützer. (msc) Seite 19



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