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IN PUNCTO NEUES VOM TONK ÜNSTLER ORC H ESTER
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FRISCH G EPRESST: TONK ÜNSTLER CDS IM EIGENLABEL na ut ho r
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O R C H E S T E R
Die CD war längst für tot erklärt worden, als die Tonkünstler ihr eigenes Label gründeten: Im März 2016 erschien TON1001, so die offizielle Bestellnummer – Richard Strauss´ symphonische Dichtung «Ein Heldenleben» und seine «Rosenkavalier»-Suite, aufgenommen unter Studio bedingungen im Auditorium Grafenegg, als erste CD-Einspielung mit dem damals neuen Chef dirigenten Yutaka Sado. Mittlerweile kamen im Tonkünstler-Label mehr als ein Dutzend CDs heraus, drei bis vier pro Jahr. Und die Tonkünstler nehmen weiter auf: eigene Konzerte aus dem Wiener Musikverein und ausgewählte Werke in Grafenegg. Alles Wissenswerte rund um das Tonkünstler-Label steht in diesem Magazin: Yutaka Sado erzählt «Vom unverwechselbaren Klang». Florian Schmidt und Aki Matusch, das Aufnahmeteam der Tonkünstler, erklären in einem ausführlichen Interview, warum sie «Auf der Suche nach der Sinnlichkeit» sind – ebenso wie die Musikerinnen und Musiker des Orchesters. Auch eine Übersicht aller Streaming- und Download-Portale, auf denen die Tonkünstler vertreten sind, findet sich in dieser Ausgabe des Tonkünstler-Magazins. Auch die CD lebt weiter und bringt klassische Musik zu den Menschen – zum günstigen Preis und in höchster Qualität. Hoffentlich noch lange. Viel Spaß beim Lesen und vor allem: viel Freude beim Hören!
Das Hauslabel des TonkünstlerOrchesters
CD-Aufnahmen spiegeln seit jeher das vielseitige künst-
damit auch englisch- und japanischsprachige Musik-
lerische Profil des Tonkünstler-Orchesters wider. Denn
freunde ihr Hörerlebnis vertiefen können. Der weltweite
die CD ist für ein Orchester neben seiner Gastspiel- und
Vertrieb wird von Naxos realisiert; um den japanischen
Konzertreisetätigkeit nach wie vor das wichtigste Medi-
Markt kümmert sich die Avex Group, die vor allem für das
um, um klassische Musik zu verbreiten. Eigene Interpre-
Musiklabel «avex trax» bekannt ist. Beim Vertrieb wird
tationen dokumentieren die individuellen Spielstärken
der zunehmenden Digitalisierung der Branche Rechnung
und Klangfarben der Orchester, spezielle konzeptionelle
getragen: Alle Neuerscheinungen stehen via Audio-
Ansätze und aufführungspraktische Qualitäten. Wie viele
Streaming und als digitale Dateiformate zum Download
andere europäische Orchester haben sich auch die
zur Verfügung.
Tonkünstler für die Gründung eines Hauslabels entschieden, um ihre Aufnahmen in eigener Regie und Verantwortung
Die Tonkünstler-Edition ruht auf zwei Säulen: Studio
herauszubringen und – unabhängig von der Repertoire-
aufnahmen werden unter den akustisch herausragenden
politik der Major-Labels – Höhepunkte ihres Konzert
Bedingungen im Auditorium Grafenegg in HD-Qualität
lebens festzuhalten und dem Publikum als klingende
produziert. Live-CDs, mitgeschnitten in ausgewählten
Erinnerungen anzubieten.
Konzerten im Wiener Musikverein und, ganz aktuell, in der Elbphilharmonie Hamburg, bilden die programma
Schon seit 2016 erscheinen die Tonträger des Orchesters
tischen Schwerpunkte in den Abonnementprogrammen
im Eigenlabel und mit konsequent dreisprachigem Booklet,
der Tonkünstler während ihrer Konzertsaisonen ab.
Das Hauslabel — P 3
CDs aus dem Eigenlabel des Tonkünstler-Orchesters Zahlreiche CD-Aufnahmen spiegeln das vielseitige künstlerische Profil des Orchesters wider – und es werden immer mehr! Im 2016 gegründeten Tonkünstler-Eigenlabel erscheinen bis zu vier CDs pro Jahr als Eigenproduktionen und Live-Mitschnitte zumeist aus dem Wiener Musikverein unter der Leitung von Chefdirigent Yutaka Sado sowie Einspielungen unter der Leitung von Gastdirigenten.
Maurice Ravel
Gustav Mahler
Gustav Mahler
2. Symphonie
5. Symphonie
Neue Wiener Stimmen Chor
Live-Mitschnitt aus dem Wiener
Live-Mitschnitt aus der Elbphilhar-
Konzert für Klavier und Orchester
Musikverein, Mai 2019
monie Hamburg, März 2019
G-Dur als Live-Mitschnitt aus dem
Erschienen im November 2019
Erschienen im September 2019
€ 15.00
€ 15.00
Nobuyuki Tsujii Klavier
Wiener Musikverein, aufgenommen im Juni 2018 «Bolero» und weitere Werke eingespielt im Auditorium Grafenegg, September/Oktober 2019 Erscheint im Februar 2020 € 15.00
CDs — P 4
Joseph Haydn
Leonard Bernstein
Olivier Messiaen
Die Schöpfung
Kaddish und Serenade
Turangalîla
Christina Landshamer Sopran
Symphonie Nr. 3 «Kaddish»
Valérie Hartmann-Claverie
Maximilian Schmitt Tenor
für Chor, Knabenchor, Sprecher,
Ondes Martenot
Jochen Schmeckenbecher Bariton
Sopran und Orchester
Roger Muraro Klavier
RIAS Kammerchor Berlin
Serenade für Solovioline, Harfe,
Live-Mitschnitt aus dem Wiener
Live-Mitschnitt aus dem Wiener
Schlagwerk und Streichorchester
Musikverein, Oktober 2017
Musikverein, September/Oktober 2018
Sayaka Shoji Violine
Erschienen im September 2018
Erschienen im Juni 2019
Carolyn Sampson Sopran
€ 20.00
Ruth Brauer-Kvam Sprecherin
€ 15.00
Wiener Singverein Wiener Sängerknaben Live-Mitschnitt aus dem Wiener Musikverein, April/Mai 2018 Erschienen im November 2018 € 15.00
Richard Strauss Symphonische Dichtungen
Tribute to Leonard Bernstein
Jean Sibelius 2. Symphonie und «Finlandia»
Leonard Bernstein
«Don Juan» Tondichtung op. 20
Ouvertüre zur Operette «Candide»
Symphonie Nr. 2 als Live-Mitschnitt
«Der Bürger als Edelmann»
Symphonische Tänze aus der
aus dem Wiener Musikverein,
(«Le Bourgeois Gentilhomme»)
«West Side Story»
«Finlandia» aufgenommen im
«Tod und Verklärung»
«On the Waterfront»
Auditorium Grafenegg, Oktober 2016
Tondichtung op. 24
Symphonische Suite
Erschienen im Februar 2017
Aufgenommen unter der Leitung
«Fancy Free» Ballett
von Jun Märkl im Auditorium
Aufgenommen im Auditorium
Grafenegg, Mai/Juni 2017
Grafenegg, September/Oktober 2016
Erschienen im September 2017
Erschienen im April 2017
€ 15.00
€ 15.00 CDs — P 5
€ 15.00
Dmitri Schostakowitsch 5. Symphonie und Suite für Varieté-Orchester
String Serenade Pjotr Iljitsch Tschaikowski
Bruckner/Takemitsu 9. Symphonie/Ceremonial
Serenade für Streichorchester
Anton Bruckner
Aufgenommen im Auditorium
C-Dur op. 48 & Streichquartett Nr. 1
Symphonie Nr. 9 d-Moll
Grafenegg, September/November
D-Dur op. 11, 2. Satz, Bearbeitung
Tōru Takemitsu
2017, erschienen im April 2018
für Streichorchester
«Ceremonial. An Autumn Ode»
Yasushi Akutagawa
für Orchester mit Shō
«Triptyque» für Streichorchester
Mayumi Miyata Shō
Ottorino Respighi
Live-Mitschnitt aus dem Wiener
«Antiche Danze ed Arie per Liuto»
Musikverein, Mai 2017
Suite Nr. 3 für Streichorchester
Erschienen im Oktober 2017
€ 15.00
Aufgenommen im Auditorium Grafenegg, September/Oktober 2017
€ 15.00
Erschienen im März 2018 € 15.00
Anton Bruckner
Joseph Haydn
Richard Strauss
4. Symphonie
Symphonien 6–8
Heldenleben
Live-Mitschnitt aus dem Wiener
Symphonien Hob. I:6–8
und Rosenkavalier-Suite
Musikverein, Februar/März 2016
«Die Tageszeiten»
Aufgenommen im Auditorium
Erschienen im September 2016
Symphonie D-Dur Hob. I:6 «Le Matin»
Grafenegg, Oktober 2015
Symphonie C-Dur Hob. I:7 «Le Midi»
Erschienen im März 2016
€ 15.00
Symphonie G-Dur Hob. I:8 «Le Soir» Live-Mitschnitte aus dem Wiener Musikverein, Oktober 2015 bis Mai 2016 Erschienen im August 2016 € 15.00 CDs — P 6
€ 15.00
Die Haydn-Aufnahmen mit dem Tonkünstler-Orchester und Yutaka Sado im Spiegel der Presse
« Yutaka Sado betont das Romantische in Haydns Oratorium. Dabei bedient er sich manchmal sehr langsamer Tempi und kräftiger Farben in einem generell aber recht schlanken und flexiblen Musizieren. Er sucht nach den Stimmungen und Bildern hinter Wort und Ton, er pflegt den Affekt und die Akzentuierungen, die Wärme und die Gutmütigkeit. So entfaltet sich das Oratorium wie selbstverständlich zur vollen Größe seiner vokalen und orchestralen Aussagekraft. »
« Das Drama des Anfangs, wie Haydn es sich vorstellt, farbgesättigt, mit erleuchtet singenden Solisten und einem fantastisch aufgelegten Rias Kammerchor aus Berlin, biegsam wie eine Ähre im Wind. » Udo Badelt im Berliner «Tagesspiegel» über «Haydn – Die Schöpfung»
« «Das Tonkünstler-Orchester liefert eine geradlinige Interpretation dieser Werke ab – fokussiert im Ton, aber zugleich mit zahlreichen Farbnuancen. Angereichert wird die Aufnahme dadurch, dass die Akustik des Wiener Musikvereinssaals spürbar wird: ein zusätzlicher Reiz. »
« Im Oratorium ‹Die Schöpfung› greift Joseph Haydn in die Vollen und bedient sich versiert seiner großen Ausdruckspalette. Yutaka Sado und das TonkünstlerOrchester aus Niederösterreich mit Residenzen in Wien nehmen diese Herausforderung gerne und überaus ambitioniert an: Haydns Klangimaginationen werden lebendig und kontrastreich, in kräftigen Farben, vielfach leuchtend, hell und dunkel, mit fein modellierten Tiefenwirkungen und Solopassagen umgesetzt. Flexibel das Ganze, transparent und bei Bedarf mit dramatischer Aufwallung. Überragend ist der eingeladene RIAS Kammerchor aus Berlin, dies gleichermaßen in der Fläche sowie in den Fugati und untrüglich inspiriert in der Phrasierung. […] Eine beachtliche Interpretation, überzeugend. »
Michael Kuhlmann für MDR Kultur über «Haydn – Symphonien 6–8»
Eckhard Weber für «concerti» über «Haydn – Die Schöpfung»
Remy Franck für «pizzicato» über «Haydn – Die Schöpfung»
Y U T A K A
S A D O
Aus dem Netz in die heimische Tonanlage Die Aufnahmen der Tonkünstler zum Streamen und Downloaden Mit wenigen Klicks zur neuesten Tonkünstler-CD – oder darf´s gleich ein bisschen mehr sein? Die digitale Technik macht´s möglich! Auf diesen Streaming- und Download-Portalen stehen die Aufnahmen der Tonkünstler zum Anhören und zum Herunterladen bereit.
iTunes
7Digital
ClassicalArchives
eClassical
NaxosChina
ProStudioMasters MediaNet
Qobuz
Shazam Next
IDAGIO Deezer
MeloMe
Saavn
Primephonic
DiscMuseum (Vialma)
Divibib
Grammofy
SoundExchange
TIDAL
Amazon
HDTracks
AcousticSounds
Neurotic Gracenote
247
PrestoClassical
Onkyo
Spotify
YouTube
iHeartRadio
Yandex
8Tracks
AWA
Napster
Rovi
Pandora
HiResAudio SiriusXM
SOPROQ
Abramus
LINEMusic MusicReports
Streamen und Downloaden — P 9
Weitere CDs mit dem Tonkünstler-Orchester Außer den zwölf bisher im Eigenlabel erschienenen CD-Aufnahmen sind diese Einspielungen im Handel erhältlich:
Mendelssohn Bartholdy:
Johannes Brahms:
Mendelssohn Bartholdy:
Hector Berlioz:
Symphonien 4 & 5
Symphonien 1–4
Symphonien 1 & 3
Symphonie fantastique,
OehmsClassics, 2015
OehmsClassics, 2015
OehmsClassics, 2014
op. 14
Andrés Orozco-Estrada,
Andrés Orozco-Estrada,
Andrés Orozco-Estrada,
OehmsClassics, 2013
Dirigent – € 14.00
Dirigent – € 39.90
Dirigent – € 14.00
Andrés Orozco-Estrada, Dirigent – € 14.00
Zeitpunkte
Mendelssohn Bartholdy:
Mendelssohn Bartholdy:
Robert Schumann
Preiser Records –
«Lobgesang»
«Ein Sommernachts-
«Manfred»
Tonkünstler Live, 2012
Preiser Records –
traum»
Preiser Records –
Andrés Orozco-Estrada,
Tonkünstler Live, 2011
Preiser Records –
Tonkünstler Live, 2010
Dirigent – € 18.00
Andrés Orozco-Estrada,
Tonkünstler Live, 2010
Bruno Weil, Dirigent
Dirigent – € 18.00
Kristjan Järvi, Dirigent
€ 18.00
€ 18.00
CDs — P 10
Kartenbüro und Online-Shop: Hier gibt´s alle Tonkünstler-CDs Kartenbüro Tonkünstler und Grafenegg in Wien tonkuenstler.at/de/shop
Herrengasse 10, 1010 Wien, Österreich Telefon +43 1 586 83 83 tickets@tonkuenstler.at geöffnet Montag bis Freitag 9 bis 17.30 Uhr
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Kartenbüro — P 11
Auf der Suche nach der Sinnlichkeit Die Tonmeister Florian Schmidt und Aki Matusch über den Aufnahme-Alltag mit den Tonkünstlern in Grafenegg, die Perfektion in der Musik und den Tonträger-Markt der Zukunft
Herr Schmidt, Herr Matusch, wie viele CDs umfasst Ihre
Wie bezeichnen Sie sich selbst: als Tonmeister?
Sammlung?
Tonregisseure? Toningenieure?
F L O R I A N S C H M I D T In unserem Studio gibt es einen
F L O R I A N S C H M I D T Der Begriff des Tonmeisters ist
gemeinsamen «Giftschrank», der rund 80 Prozent unserer
ja nicht geschützt, eigentlich kann jeder sich so nennen.
CDs enthält: etwa 400 private und 150 selbst produzierte.
Der akademische Grad des Diplom-Tonmeisters – die
Letztere stammen zum Teil noch aus der Zeit, bevor wir
Ausbildung wird nur an wenigen Universitäten und Hoch-
unsere Firma «Pegasus» gründeten.
schulen angeboten – sagt also nicht viel darüber aus, was
A K I M A T U S C H Das war 2014. Seither haben wir
genau man macht. Wir sind keine musikaffinen Techniker,
allein etwa 100 Aufnahmen produziert. Natürlich besitzen
sondern arbeiten ganz nah am Interpreten und an der
wir auch etliche private CDs, teils beruflich bedingt und
Interpretation. Im Idealfall helfen wir den Musizierenden
teils aus privatem Interesse.
zu verstehen, was sie ausdrücken wollen, und finden gemeinsam Wege, genau dahin zu kommen: Ist das Tempo
Ihre Sammlung ist viel kleiner als gedacht! Ein Anzei-
das richtige? Stimmen die Übergänge? Solche Fragen.
chen, dass der Tonträgermarkt immer stärker von den Online-Medien absorbiert wird?
Welche Ideen, Erwartungen, welche künstlerischen
F L O R I A N S C H M I D T Für mich nicht. Ich habe von
Ansprüche verbinden Sie mit einer Einspielung?
morgens bis abends mit Musik zu tun, deshalb widme ich
A K I M A T U S C H Ganz wichtig ist, eine klangliche,
meine Freizeit anderen Dingen. Der überwiegende Teil
musikästhetische Vorstellung zu haben, bevor man ins
meiner Kollektion entstand, bevor ich ins Musikgeschäft
Studio geht. Die ist natürlich von vielen Faktoren abhän-
eingestiegen bin. Die Zeit, Musik entspannt zu konsumieren,
gig – Epoche, Besetzung, Aufnahmesaal und so weiter.
ist einfach nicht mehr vorhanden. Natürlich behalte ich
F L O R I A N S C H M I D T Mit dem Partiturstudium fangen
den Überblick über den Markt, aber privat kaufe ich kaum
wir an, lange vor der Session im Studio. Wir untersuchen
CDs. Bisschen Jazz vielleicht, für lange Autofahrten.
die Partitur nach den musikalischen Strukturen, den spezifischen musikalischen Themen für die einzelnen
Auf Autofahrten hören Sie dann doch Musik?
Instrumente und vielen weiteren Aspekten. Auch in Ver-
A K I M A T U S C H Dann greifen wir in den Giftschrank
bindung mit der musikhistorischen Einordnung entsteht
und suchen uns eine Aufnahme aus! Es läuft ja so: Sofern
dann unsere Klangvorstellung. Mal soll es räumlicher
wir nicht aufnehmen, sind wir in der Regel mit der Nach-
klingen, mal will man ein eher direkteres Klangbild. Zu
bearbeitung beschäftigt. Das heißt, wir fahren morgens
gleich versuche ich immer auch, ergebnisoffen ins Studio
ins Studio, setzen den Kopfhörer auf und am Abend wieder
zu gehen, nicht festgelegt zu sein auf ein bestimmtes
ab. Wenn wir dann heimkommen, spielen wir nicht auch
Tempo zum Beispiel.
noch Klavier zur Entspannung. Ein heikler Punkt, oder? Wie wird man Tonmeister?
F L O R I A N S C H M I D T Tempofragen sind immens
A K I M A T U S C H Mit einem Musikstudium an einer
wichtig. Je besser man die Mitwirkenden kennt, desto
Musikhochschule. Es beinhaltet praktische und theoreti-
tiefer kann man bohren. Das Tempo ist sehr sensibel und
sche musikalische Fächer wie Instrumentalunterricht,
immer auch vom Ort abhängig. In einer halligen Kirche
Gehörbildung, Musikwissenschaft, Tonsatz, Musiktheorie –
muss es ein anderes sein als in einem trockenen kleineren
und natürlich technische Fächer. Der Schwerpunkt liegt
Raum. Sprich, das Gefühl für die Geschwindigkeit in der
aber ganz klar auf der musikalischen Ausbildung.
Musik ändert sich mit der Akustik des Raumes.
Im Gespräch — P 12
Im Gespräch — P 13
Tauschen Sie sich mit den Dirigenten und Solisten über
sätzlich versucht man aber, den Live-Charakter des
die künstlerischen Ziele der Produktion aus, bevor Sie
Konzerts zu erhalten und kleinere Unglücke wie falsche
ins Studio gehen?
Töne oder Kiekser zu reparieren. Im Studio dagegen kann
F L O R I A N S C H M I D T Nein, das ist Sache der Inter-
man viel mehr mitgestalten. Oft hat man auch mehr Zeit,
preten. Ist das Werk vom Ensemble, sagen wir, nicht
den Klang zu finden. So konnten wir bei unserer jüngsten
überprobt, kann man eingreifen, auch ein wenig provo
Aufnahme mit dem Tonkünstler-Orchester zum Beispiel
zieren und fragen: Was wollt ihr mir überhaupt sagen?
mehrere Positionen für verschiedene Percussion-Instru-
Haben wir hier einen traurigen oder einen strahlenden
mente ausprobieren und gemeinsam mit Yutaka Sado
Helden? Dann holt man die Musiker zum Abhören ins
entscheiden, was uns allen am besten gefällt. Das ist ein
Studio und demonstriert, was wirkt und überzeugt und
Luxus, den ein Mitschnitt nicht bietet.
was nicht. Vieles steht ja auch schon als Vortrags- und Spielanweisung in der Partitur. Sie gibt Hinweise auf die
Wie läuft denn eine solche Studio-Aufnahme ab?
Affekte in der Musik, auf einen tänzerischen Charakter
A K I M A T U S C H Man nimmt immer mehrere Takes
beispielsweise – allein daraus ergeben sich viele Antwor-
auf. Florian fungiert dann als Aufnahmeleiter und ent-
ten auf Fragen nach den Tempi und der Spielweise.
scheidet, welche Passagen wiederholt werden – da waren
Manchmal müssen wir da intervenieren.
vielleicht die Holzbläser nicht ganz zusammen, hier die zweiten Geigen ein wenig zu tief, dort kam das Crescendo
Wie sind die Reaktionen?
etwas zu früh – nur als Beispiele. In der Nachbearbeitung
F L O R I A N S C H M I D T Sehr unterschiedlich. Und sie
ist dies natürlich viel aufwendiger als beim Live-Mit-
hängen sehr davon ab, wie gut man sich kennt. Ich respek-
schnitt. Beim Schneiden wird im Grunde genommen ein
tiere grundsätzlich, was der Künstler anbietet. Manchmal
Best-of aus allen Takes hergestellt, die aufgenommen
konfrontiere ich ihn mit meiner Meinung und belege das.
wurden: Die besten Momente aller Sessions werden zu
Wenn er dann auf seinem Standpunkt beharrt, kann ich
einem guten Produkt zusammengeführt.
bestens damit leben. In 20 Jahren Berufsleben kommen freilich auch extremere Situationen vor – einen Dirigenten
Wie groß darf der Anspruch an die Perfektion dabei
überstimmen zu wollen beispielsweise, ist ein massiver
sein?
Eingriff. So etwas passiert aber eher selten.
A K I M A T U S C H Perfektion ist immer das Ziel. Begren
zende Faktoren wie die Zeit und auch die Kondition der Was genau unterscheidet aus Ihrer Sicht eine Live-Auf-
Musizierenden sind natürlich immer zu berücksichtigen:
nahme in einem Konzertsaal von einer Produktion im
Man kann Blechbläser nicht tausendmal dasselbe spielen
Tonstudio?
lassen.
A K I M A T U S C H Das sind zwei grundverschiedene
Situationen. Beim Live-Mitschnitt nimmt man das Kon-
Was reizt Sie an Studioproduktionen?
zert auf, wie es stattfindet und hat – vielleicht – anschlie-
F L O R I A N S C H M I D T Ich bin da etwas hin- und
ßend noch etwas Zeit für kleinere Korrekturen. Grund-
hergerissen. Konzerte haben den großen Vorteil der
Im Gespräch — P 14
Kommunikation mit dem Publikum. Dafür ist Musik
stören dann gewisse Reflexionen dieses Bild. Da unsere
eigentlich gemacht. Die Schwierigkeit einer Produktion
Aufnahmetechnik sehr stark auf einem optimal platzierten
liegt darin, diese Kommunikation virtuell herzustellen.
Hauptmikrofon basiert, ist es für uns sehr wichtig, dafür
Überall herumhängende Mikrofone und der kleine Laut-
den idealen Ort zu finden. Gemeinsam mit den Mitarbeitern
sprecher, aus dem Kommentare kommen wie «Ihr habt
in Grafenegg, die sehr offen und sehr hilfsbereit sind,
falsch intoniert, wart nicht zusammen oder zu laut oder
haben wir viel experimentiert. Im Ergebnis werden für die
zu spät», können die Situation eines gelungenen Konzerts
Studioaufnahmen große Molton-Stoffbahnen nach unseren
im Grunde nicht simulieren. Eines Konzerts, in dem es
Wünschen versetzt unter der Decke aufgehängt.
wirklich knistert. Das ist für uns die große Herausforderung. Der kreative Prozess beginnt dann anschließend
An welche CD-Produktion mit den Tonkünstlern erinnern
beim Zusammensetzen. Der Glücksfall ist, am Ende ein
Sie sich besonders gern? Und warum?
Produkt in den Händen zu halten, das diese Gänsehaut
F L O R I A N S C H M I D T Das ist schwer zu beantworten.
bannt – mit dem Anspruch, wenn schon nicht perfekt,
Es ist immer schön herzukommen, und tolle Momente
dann doch zumindest exzellent zu sein.
gibt es in jedem gemeinsamen Projekt. Die engste emotionale Verbindung habe ich zur Aufnahme von Dmitri
Die Studioeinspielungen der Tonkünstler betreuen Sie
Schostakowitschs fünfter Symphonie.
seit etlichen Jahren.
A K I M A T U S C H Ich würde zu unserer ersten CD im
F L O R I A N S C H M I D T Schon vor der Gründung ihres
Tonkünstler-Label tendieren, Strauss´ «Heldenleben».
eigenen Labels haben wir die Tonkünstler aufgenommen,
Da war die Aufbruchsstimmung besonders stark zu
an den Überlegungen zur Labelgründung waren wir
spüren, auch beim Orchester.
beratend beteiligt. Daraus erwächst dann im Idealfall – und den haben wir hier – eine vertiefte künstlerische
Vorbereitung, Aufnahme, Postproduktion – eine Studio-
Zusammenarbeit mit dem Klangkörper und dem Diri-
einspielung ist immer langwierig. Welche Zeiträume sind
genten. Man lernt sich von Produktion zu Produktion
zu kalkulieren, bis das sogenannte Master vorliegt?
besser kennen, auch durch Meinungsverschiedenheiten
A K I M A T U S C H Die Vorbereitung beginnt, wie gesagt,
intensiviert sich die Zusammenarbeit. So kommt Yutaka
mit der Partitur, mit Fragen der Technik, der Mikrofonie-
Sado in aller Regel für einen Tag zu uns ins Studio, sobald
rung, also der Hardware. Mikrofone sind für uns wie
die CD geschnitten und gemischt ist, hat Verbesserungs
Instrumente, jedes hat einen eigenen Klang. Die Aufnahme
wünsche. Das ist schön, denn so kommen wir zu einem
benötigt etwa vier Tage pro CD. Dann wird geschnitten
Ergebnis, das wirklich ein gemeinsames ist.
und gemischt; für den Erstschnitt kann man etwa eine
A K I M A T U S C H Natürlich versuchen wir unsere Arbeit
Woche einplanen.
ständig zu optimieren. Alle unsere Aufnahmen entstehen ja
F L O R I A N S C H M I D T Niemand schneidet acht Stunden
im Auditorium in Grafenegg, das wir von Mal zu Mal besser
am Tag. Das ist extrem anstrengend. In jeder Sekunde
kennenlernen und besser zu nutzen wissen. Mit den jüngs-
muss man eine Entscheidung treffen: Ist es gut? Gibt´s
ten CDs klanglich das Maximum herausgeholt zu haben,
was Besseres? Manchmal muss man abwägen zwischen
ist ein gutes Gefühl und macht viel Spaß. Der Saal gefällt
nicht idealer Intonation und Zusammenspiel – oder nicht
uns sehr gut, hat aber einige knifflige akustische Refle-
ganz so viel Homogenität und dafür idealer Intonation.
xionen, die wir nach und nach zu beherrschen lernten.
Oder habe ich einen fantastischen musikalischen Bogen und nehme dafür eine leichte Unsauberkeit in Kauf? Die
Wie funktioniert das konkret?
Ohren arbeiten, die Augen arbeiten. Nach einer Stunde in
A K I M A T U S C H Durch verschiedene Vorhänge werden
solcher Konzentration braucht man zehn Minuten Pause.
diese Reflexionen reduziert. F L O R I A N S C H M I D T Konkret geht es um die Reflexion
Wieviel schaffen Sie, wenn es gut läuft?
an der Balustrade des ersten Ranges ins Hauptmikrofon.
F L O R I A N S C H M I D T Ich bemühe mich, am Tag um
Das Ohr nimmt Räumlichkeit als komplexes Gemisch aus
die zehn Minuten Musik fertigzustellen – in der Kammer-
Direktsignalen, dem Schall des Instruments, der direkt
musik, wo alles komplett offenliegt. Bei symphonischer
ans Ohr kommt, sowie durch Reflexionsmuster über den
Musik sind es vielleicht 15, denn je größer ein Ensemble
Boden, die Seiten und die Decke wahr. Das sind viele
ist, desto mehr verzeiht es. Wenn man dann anfängt, gegen
Informationen auf einmal, aber das Ohr vermag daraus
eine Ermüdung anzuarbeiten, macht man am nächsten Tag
einen Räumlichkeitseindruck zu berechnen. Manchmal
einiges neu, weil man nicht zufrieden ist. Unser Anspruch
Im Gespräch — P 15
ist es, den Erstschnitt so sorgfältig zu machen, dass wir
F L O R I A N S C H M I D T Es kommen immer wieder
ihn theoretisch schon veröffentlichen könnten. Nichts ist
interessierte Musikerinnen und Musikern zum Abhören,
schlimmer, als die Musizierenden mit einer vagen Inter-
nicht nur die Orchestersolisten, sondern auch die Tuttisten.
pretation zu konfrontieren, auf die dann bis zu vier Korrektur-
Sie geben auch Feedback zu den vorigen Aufnahmen. Im
generationen folgen und seitenweise Wünsche.
Idealfall spielen sie noch besser, sobald sie vom ersten Höreindruck euphorisiert sind, das ist dann super.
Wie kann man sich einen ganz normalen Aufnahmetag in Grafenegg vorstellen?
Wann sind Sie zufrieden mit einer CD-Einspielung?
F L O R I A N S C H M I D T Er beginnt damit, dass wir eine
A K I M A T U S C H Wenn wir sicher sein können, nichts
gute halbe Stunde vor Beginn der Session eintreffen, im
übersehen und überhört zu haben. Dann steht am Ende
Wissen, dass technisch alles funktioniert.
eine künstlerisch überzeugende Interpretation.
A K I M A T U S C H Der Aufbau von etwa fünf Stunden
liegt dann schon hinter uns. Am ersten Tag werden
Als Tonmeister-Partner arbeiten Sie seit vielen Jahren
klangliche Einstellungen vorgenommen, eventuell Instru-
zusammen. Sind Sie beide immer einer Meinung?
mente und Mikrofone neu positioniert. Zwar mischen wir
F L O R I A N S C H M I D T Aki bevorzugt Weißweine, die im
alles Aufgenommene im Studio nach, trotzdem erstellen
Barriquefass ausgebaut sind, ich bin mit Stahltank-Weinen
wir schon vor Ort eine Mischung, um den Musizierenden
glücklich. Wir sind uns vor 20 Jahren als Schülerprakti-
etwas anbieten zu können. Und die ist durchaus schon
kanten bei einer Aufnahme begegnet …
CD-tauglich.
A K I M A T U S C H … und ich kann mich an keinen Vor-
F L O R I A N S C H M I D T «We fix it in the mix» ist einer
schlag von seiner Seite erinnern, der mir widerstrebt hätte.
der falschesten Sätze in unserer Branche.
Schon in unserer Ausbildung an der Universität der Künste
A K I M A T U S C H Die Ausführenden müssen ja vor Ort
in Berlin haben wir gemeinsame klangästhetische Vor-
die Möglichkeit bekommen, ihre Interpretation anzupas-
stellungen entwickelt, die unsere Corporate Identity aus
sen. In der Regel kommen Dirigent, Musiker, manchmal
machen: die Suche nach der Sinnlichkeit im Klang.
der Solist, hören ab, man tauscht sich aus. Im Regelfall sind dann alle glücklich (beide lachen).
Das trifft sich gut: Mit dem eigenen Label verfolgt man ja
F L O R I A N S C H M I D T Yutaka Sado sagt dann schon
nicht zuletzt den Zweck, die Tonkünstler als etabliertes
beim Abhören, wo er beispielsweise die Harfe stärker
Orchester adäquat zu präsentieren.
hören will, wo der Schlagzeuger andere Sticks nehmen
A K I M A T U S C H Wenn auf so hohem künstlerischem
soll, wo im Raum Änderungen vorgenommen werden
Niveau gespielt wird, wie es die Tonkünstler inzwischen
müssen.
erreicht haben, reicht es nicht, einfach CDs anzufertigen. Die Tonträger-Qualität muss kohärent sein, auch in
Der Tonkünstler-Chefdirigent ist auch im Studio ein
technisch-klanglicher Hinsicht außerordentlich. In dieser
Profi, seine Diskografie ist ja sehr umfangreich. Haben
Partnerschaft hat von Anfang an vieles zusammenge-
Sie mit ihm schon einmal über eine künstlerische Frage
passt: Die Tonkünstler als ein Orchester im qualitativen
gestritten?
Aufbruch, Yutaka Sado als neuer Chefdirigent, die Neu-
F L O R I A N S C H M I D T Mit einem so höflichen japani-
gründung unserer Firma. So haben wir 2015 beschlossen:
schen Gentleman zu streiten, ist schwer vorstellbar. An
Wir wagen es.
eine Situation kann ich mich erinnern, da ging es um das Tempo. Ich weiß das Stück nicht mehr, aber er hat mich
Alle Studioeinspielungen, die in Grafenegg produziert
in die Schranken gewiesen: «That´s my tempo.» Vielleicht
werden, werden in High-Resolution, kurz Hi-Res, auf-
habe ich etwas zu stark gebohrt, wie ich es manchmal
genommen und veröffentlicht. Worin liegen die Vorteile
wage, um ein klares Statement zu bekommen. Für den
einer Hi-Res-Aufnahme gegenüber einer herkömmlichen
Dirigenten ist das mitunter auch ein Hinweis, dass eine
digitalen Aufnahme?
Stelle noch nicht wirkt, dass er vielleicht in der Artikulation
F L O R I A N S C H M I D T Die CD ist definiert durch eine
etwas ändern muss oder in der Betonung, so dass ein
niedrigere Auflösung, als sie das digitale Material besitzt.
längerer Bogen entsteht.
Sie ist wie ein Bild, das weniger Pixel hat. Die Aufnahme selbst besitzt ein viel höheres Niveau. Der Oberbegriff
Wie bringen sich denn die Musikerinnen und Musiker
der CD für die Tonaufnahme schlechthin ist hier ein wenig
des Orchesters in die Produktion ein?
irreführend, weil die CD als Medium immer bedeutet:
Im Gespräch — P 16
schen Standard. Also kann ich jede CD auf der Welt in jedem CD-Player der Welt abspielen, was bei der DVD – auf Grund der Ländercodes und sonstiger Beschrän kungen – schon längst nicht mehr der Fall ist. Und: Man hat ein schönes Produkt in der Hand. Die Distribution über das Internet, sei es als Stream oder per Download, hat nichts Haptisches, ist dagegen auch emotional nicht greifbar. Der Trend geht dennoch weg vom physischen Produkt, hin zum digitalen. A K I M A T U S C H Ja, wir sind hinsichtlich der Distribu-
44,1 KHz und 16 Bit, eine relativ geringe Auflösung.
tion und des Vertriebs von Musik im Wandel. Musik wird
Gleichwohl nehmen wir alle Tonkünstler-Einspielungen
immer weniger auf einem physischen Datenträger gekauft,
hochauflösend auf und ermöglichen somit die digitale
was wiederum natürlich auch die Chance beinhaltet,
Distribution in höchster Qualität.
Musik in höherer Qualität als auf der CD zu genießen.
Was heißt «hochauflösend» in Zahlen?
Die Tonkünstler bieten damit ihre Studio-Aufnahmen im
A K I M A T U S C H Die technischen Spezifikationen der
Format der Zukunft an – eine der grundlegenden Ent-
CD wurden vor 35 Jahren festgelegt. In dieser Zeit hat
scheidungen zum Tonkünstler-Label.
sich sehr viel getan, auch in der Aufnahmetechnik – mit
A K I M A T U S C H Wir haben uns von Anfang an für das
dem Ergebnis, dass wir in viel höherer Qualität aufnehmen,
zukunftsfähige Format entschieden. Und damit sind wir
als die CD fassen kann: 192 kHz und 24 bit. Das ist beson-
Vorreiter, zumal die von uns verwendete Aufnahmetechnik
ders viel, ungefähr die sechsfache Datenmenge von jener,
in Europa noch nicht sehr verbreitet ist. Japan beispiels-
die auf die CD passt. Für die CD wird das am Ende dann
weise ist damit schon viel weiter!
wieder heruntergerechnet. Aber da in Hi-Res-Qualität aufgenommen und auch die Nachbearbeitung dem hoch-
Was bringt die Hi-Res-Aufnahmequalität beim Abspie-
auflösenden Material entspricht, ist das Endergebnis
len von Musik? Woran merken die Hörerin und der Hörer, dass 192 kHz und 24 bit aus den Boxen kommen?
trotzdem viel besser.
A K I M A T U S C H Das hängt ganz stark von den Kopf-
Ähnlich wie eine 4K-Auflösung in der Videotechnik?
hörern oder Lautsprechern ab. Sind sie entsprechend gut,
A K I M A T U S C H Exakt. Im Prinzip ist das vergleichbar
ist die Informationsdichte viel höher als bei niedriger
mit der Einführung des HD-Fernsehens. Die Differenz in
aufgelösten Aufnahmen.
der Audiotechnik ist jedoch nicht so gravierend wie die
F L O R I A N S C H M I D T Es ist, als würde man tiefer in
zwischen analogem Fernsehen und 4K-Auflösung.
den Klang hineinschauen. Dabei passiert im hochfrequen-
Nichtsdestotrotz handelt es sich um deutlich hörbare
ten Bereich gar nicht so viel. Eher hat man das Gefühl,
Unterschiede.
plastischer zu hören; die Körperlichkeit des Klangs vermittelt sich besser. Im tieffrequenten Bereich, wenn es
Dann hat die gestreamte Studioeinspielung mit den Ton-
also wirklich laut wird und kracht, mit großer Trommel,
künstlern auf jeden Fall die bessere Ton- und Klang-
Tuba, Kontrabässen im dreifachen Forte, ist das Klangbild
qualität als eine Tonkünstler-CD?
noch immer differenziert, man kann noch immer in den
A K I M A T U S C H Je nach Streamingportal. Aber ja, das
Klang hineinschauen.
ist das Ziel! Welche besondere Technik braucht man für dieses Damit sind wir wieder bei der Zukunft der CD im Zeit-
Aufnahmeverfahren?
alter der Digitalisierung. Was spricht für die CD?
F L O R I A N S C H M I D T Das entscheidende Gerät ist
A K I M A T U S C H Ihr großer Vorteil ist, dass fast jeder
der Wandler. Er übersetzt die analoge Information aus
einen Player hat. Ich kann die CD kaufen und sofort überall
dem Mikrofon in einen digitalen Datenstrom. Wir haben in
hören: im Auto, zu Hause, bei meiner Oma, auf jeder
den vergangenen Jahren viel experimentiert und uns
Stereoanlage, denn die CD hat einen definierten techni-
letztlich mit einem dänischen System angefreundet, mit
Im Gespräch — P 17
dessen Ergebnissen wir sehr zufrieden sind. Dahinter
Aki Matusch Seit seinem Diplom 2011 an der Berliner
liegt eine Produktionsstrecke, die komplett in 192 kHz
Universität der Künste ist Aki Matusch als Tonmeister für
funktionieren muss – die Rechner und diverse andere
verschiedene Labels, Klangkörper und Rundfunkanstalten
Peripheriegeräte, die im digitalen Verbund angeschlossen
tätig. In den vergangenen Jahren betreute er mehrere
werden. Dies alles muss sich auf dem obersten Level
preisgekrönte Audio- und Videoproduktionen im In- und
treffen und vertragen.
Ausland.
Und seitens der Wiedergabetechnik?
Florian B. Schmidt Seit mehr als 20 Jahren arbeitet
A K I M A T U S C H Für die Wiedergabe braucht man
Florian B. Schmidt, ebenfalls mit Berliner Diplom, als
einen guten Digital-Analog-Wandler, kurz DA-Wandler,
freier Tonmeister. In zahlreichen Produktionen für
der die digitalen Daten in ein analoges akustisches Signal
Deutschlandradio Kultur entstand dabei eine Vielzahl von
umwandelt. Und eine vernünftige Stereoanlage. Was nicht
national und international ausgezeichneten Aufnahmen
heißen muss, dass sie im fünfstelligen Preissegment
von Musik aller Gattungen und Epochen.
angesiedelt sein muss. Wichtig sind ein guter Verstärker und zwei gute Lautsprecher. Die sollten dann natürlich
Webseite mit Diskografie:
nicht übereinander stehen, sondern sinnvoll im Raum
www.pegasus-audio.de
positioniert sein. Auch wichtig: Der Raum darf akustisch nicht nackt sein. Gut geeignet ist ein normales Wohnzimmer … … in üblicher Größe mit Möbeln, Büchern, Teppichen? A K I M A T U S C H Genau. Mit wenig reflektierenden
Flächen. F L O R I A N S C H M I D T Eine sehr effektive alternative
Methode für außergewöhnliche Höreindrücke bieten neuer dings kleine, aber hochwertige Geräte, die die Streamingdaten direkt aus dem Internet in Hi-Res-Qualität empfangen können und mit einem guten integrierten Verstärker einen Kopfhörer versorgen. Damit kann man diese klangsinnliche Tiefenschau unabhängig von jeder räumlichen Situation sehr intensiv genießen. Interview: Ute van der Sanden
Im Gespräch — P 18
« Ja, manche Bläserensembles glänzen und knallen nicht wie bei den knalligen Nordamerikanern (die immer mehr so spielen, als wollten sie dem Krieg der Sterne Konkurrenz machen). Und auch die Streicher verlieren sich nicht in Süße und permanentem Die-Arme-Ausbreiten. Dafür erzählen die Niederösterreicher feine Geschichten, was wohl auch im Sinne des Meisters Sibelius ist. Man spaziert in der oft gemäßigten Natur herum, genießt den Waldzauber dort, schaut sich quasi Klangfilme an und freut sich im jeweils ein wenig spottenden Schlusshymnus am laut Raunenden ganz allgemein. » Otto Brusatti in «WIEN Live – Das Stadtmagazin» über «Sibelius – 2. Symphonie und ‹Finlandia›»
E L B P H I L H A R M O N I E
H A M B U R G
Die Tonkünstler live in der Elbphilharmonie Hamburg Konzertmitschnitt als Blu-Ray-Disk und als CD erhältlich!
Elbphilharmonie Hamburg — P 22
CD Gustav Mahler 5. Symphonie Live-Mitschnitt aus der Elbphilharmonie Hamburg, März 2019 Erschienen im September 2019 € 15.00 BLU-RAY-DISK Gustav Mahler 5. Symphonie Live-Mitschnitt aus der Elbphilharmonie Hamburg, März 2019 Erschienen im Juni 2019 € 18.00
Während ihrer ersten gemeinsamen DeutschlandTournee gaben die Tonkünstler und Chefdirigent Yutaka Sado am 16. März 2019 ihr umjubeltes Debüt in der Elbphilharmonie Hamburg. Vom Publikum wurde die Aufführung der fünften Symphonie von Gustav Mahler mit spontanen Standing Ovations quittiert – ein Grund mehr, den Konzertmitschnitt im Tonkünstler-Eigenlabel zunächst als Blu-Ray-Disk in bester Ton- und Videoqualität und nun auch als CD zu veröffentlichen. Mahlers fünfte Symphonie, beginnend mit einem düsteren Trompetensolo, gehört heute zu seinen bekanntesten Orchesterwerken. Das war nicht immer so: «Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk», notierte der Komponist 1904 nach der Uraufführung in Köln. Der vierte Satz der Symphonie, das sehnsüchtige, zarte Adagietto, wurde spätestens mit seiner Verwendung als Filmmusik in Luchino Viscontis Kinoklassiker «Tod in Venedig» aus dem Jahr 1971 unsterblich.
Elbphilharmonie Hamburg — P 23
Vom unverwechselbaren Klang Yutaka Sado: «Jetzt gehen wir mit Mahlers Symphonien den nächsten Schritt»
Was bewegt Sie, wenn Sie an Ihre bisherige gemeinsa-
zu erleben, da sind Stolz auf- und Respekt füreinander.
me Zeit mit dem Tonkünstler-Orchester zurückdenken?
Dazu ein wenig beigetragen zu haben und weiter beitra-
Nun, wir haben sehr intensive Jahre hinter uns – viele
gen zu können, würde mich sehr freuen. Unsere bisherige
Konzerte, erfolgreiche Tourneen, spannende Erfahrun-
Zusammenarbeit hat auch meine Überzeugung bestärkt,
gen. Dabei konnten wir uns gegenseitig kennenlernen,
dass Proben nicht streng oder autoritär ablaufen dürfen,
unsere guten Seiten ebenso wie die weniger guten.
sondern helfen sollen, unseren eigenen Klang zu finden
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit unserer Zusam-
und zu formen. Das macht unsere Zusammenarbeit für
menarbeit!
mich so speziell – und so reizvoll.
Wissen Sie beim Einstudieren schon vorher genau, wie
Ist es im Wiener Musikverein eher schwer oder eher
ein Werk am Ende klingen muss? Oder entwickelt sich
leicht, einen guten Klang zu erzeugen?
Ihr Klangideal während der Proben mit dem Orchester
In der Tat, das ist nicht irgendein Saal! Hier mehrmals im
und den Solisten?
Jahr am Pult stehen zu dürfen, empfinde ich nach wie
Um diese Frage professionell zu beantworten, müsste ich
vor als etwas Besonderes, im Konzert oder auch nur in
eigentlich Ja sagen. Aber das ist natürlich immer auch
einer Probe. Der Klang ist sehr reichhaltig, aber auch
eine Sache zwischen dem Orchester und dem Dirigenten.
wirklich sauber. Eine solche Akustik gibt es kein zweites
Einen Dirigenten kann man mit einem Aufseher auf einer
Mal auf der Welt. Ich vergleiche das immer mit einer
Baustelle vergleichen: Es gibt einen Bauplan, aber das
Wiener Melange, wo immer auch ein bisschen Schlag-
Produkt entwickelt sich während des Entstehungsprozes-
obers drauf kommt – egal, ob man Haydn oder Bruckner
ses. Sie haben einen Spezialisten für Zement, einen für
spielt oder «Turangalîla» in der riesigen Besetzung.
Glas, einen für Eisen. Unglaublich viele Menschen sind daran beteiligt, etwas Neues zu erschaffen. Und als
Von einigen Ihrer Kollegen heißt es, sie dirigierten nicht
Dirigent muss man Freude daran haben, etwas Unerwar-
nur Orchester, sondern auch den Saal. Spüren Sie beim
tetes zuzulassen. Auch das Orchester, das schon mit
Dirigieren das Publikum im Rücken?
vielen anderen Dirigenten gearbeitet hat, sollte bereit
Das ist in jedem Konzert anders. Ich kann gut spüren,
sein, etwas Neues, Anderes zu entwickeln.
wenn die Erwartungshaltung und die Konzentration sehr hoch sind. Natürlich gilt die Intensität der Empfindung
Was schätzen Sie am Tonkünstler-Orchester besonders?
auch in Situationen, in denen das Publikum unkonzent-
Ich mag seinen Wiener Klang. Viele andere Orchester
riert ist. Das kommt immer auch auf das jeweilige Stück
orientieren sich mehr und mehr an einem internationalen
an und auf das Orchester. Ich habe ja zunächst Flöte
Klang. Während man früher ein amerikanisches und ein
studiert und wollte professioneller Flötist werden. Und ich
europäisches Ensemble am Klang gut unterscheiden
war sicher kein schlechter Flötist, aber immer sehr
konnte, hat sich der Sound inzwischen sehr vereinheit-
nervös. Deswegen ist das Dirigieren für mich wie eine von
licht. Bei den Tonkünstlern aber ist der Wiener Klang
Gott gegebene Profession, wie ein Geschenk des Himmels:
noch zu spüren, und damit meine ich auch: mental zu
Mein Gesicht zeigt ins Orchester, und ich erzeuge keinen
spüren. Beispielweise die Horngruppe: Hier ist der Klang
Klang, zumindest nicht direkt. Gleichwohl kann ich dank
besonders ausgeprägt, reich und ausladend. Doch was
meiner eigenen Erfahrungen als Instrumentalist die
ich meine, betrifft nicht nur die Hornisten. Den Tonkünst-
Nervosität etwa eines Hornisten sehr gut verstehen. Den
lern als Ganzes ist das gute Verhältnis anzumerken, das
Musikerinnen und Musikern diese Nervosität zu nehmen,
die Musikerinnen und Musiker untereinander haben. Da
sehe ich als meine Aufgabe an. Ich könnte sie auch
ist eine große Identifizierung mit dem eigenen Orchester
steigern, aber das Ergebnis wird dadurch nicht besser.
Im Gespräch — P 24
Im Gespräch — P 25
Das ist ein wichtiger Grund für das gute Verhältnis
Welche Werke möchten Sie mit den Tonkünstlern in den
zwischen Ihnen und dem Orchester.
nächsten Jahren unbedingt aufführen?
Aber auch das Ergebnis unserer jahrelangen Zusammen-
Vor allem die Musik jener Komponisten, die in Wien gewirkt
arbeit. Ich gebe bei der Probe das Tempo vor und versuche
haben – Haydn, Mozart, Beethoven, Brahms und Bruckner.
nicht negativ zu formulieren. Manchmal muss ich schon
Ihre Werke sind für mich das Basisrepertoire der Tonkünst-
deutlich sagen, das ist zu schnell, das ist zu groß, aber das
ler. Und das sage ich ganz bewusst, auch wenn es sehr
tue ich nur am Anfang einer Arbeitsphase. Danach über-
traditionell klingt. Jetzt gehen wir mit Mahlers Symphonien
lasse ich es dem Orchester, seinen eigenen Klang zu
den nächsten Schritt.
finden. Denn das ist mein Ziel: mit den Tonkünstlern einen einzigarten, eigenständigen, unverwechselbaren Klang zu
Interview: Ute van der Sanden
kreieren. Phrasierung, Atmosphäre, Klangfarben und die gemeinsam erzeugte Atmosphäre sind ohnehin einzigartig,
Das ganze Interview steht in der Tonkünstler-Broschüre
immer, in jedem Moment. Und das kann man sich nicht
zur Konzertsaison 18–19:
vorher im Kopf vorstellen, das kann nur im Miteinander,
issuu.com/tonkuenstler
direkt beim Spielen, geschehen. Darauf warte ich. Als Dirigent übe ich eine gewisse Kontrolle aus, aber ich erwarte auch vom Orchester, dass es selbstständig und eigenverantwortlich agiert. Wie kommunizieren Sie denn am besten mit dem Orchester? Das Entscheidende ist die zwischenmenschliche Ebene. Da geht es nicht um Worte und Entscheidungen und darum, ob und wie man sie versteht. Zu hundert Prozent zu folgen, ist unmenschlich. Das Verhältnis zwischen einem Orchester und seinem Dirigenten, ihr gegen seitiges Verständnis, geht weit über Worte hinaus. Je öfter wir miteinander arbeiten und je länger, desto intensiver wird dieses Verhältnis.
Im Gespräch — P 26
« Die haben Bernstein im Blut! Das schönste Geschenk zum 100. Geburtstag des Komponisten. » Aus den Top Ten der Feuilletonredaktion des «Falter» über «Tribute to Leonard Bernstein»
« Einen gewissen Katalogwert hat die CD wegen der Aufnahme von Tōru Takemitsus ‹Ceremonial, An Autumn Ode› für Sho & Orchester, das bisher nur in einer einzigen Aufnahme unter der Leitung von Seiji Ozawa erhältlich war. Mit ihr kann es Yutaka Sados stimmungsvolle Interpretation problemlos aufnehmen. » Remy Franck für «pizzicato» über «Bruckner/Takemitsu – 9. Symphonie/Ceremonial»
Persönliche Note: Yutaka Sado signiert Tonkünstler-CDs
Im Anschluss an sämtliche Aufführungen im Wiener Musikverein, die von Yutaka Sado geleitet werden, signiert der Chefdirigent die Tonkünstler-CDs. Die Signierstunden finden unmittelbar nach den Konzerten am Shop im Foyer des Musikvereins statt, wo alle im Tonkünstler-Label erschienenen CDs erworben werden können.
Yutaka Sado — P 29
Ausblick In Vorbereitung: Die nächsten Aufnahmen von und mit den Tonkünstlern Die mittlerweile 15-teilige CD-Edition, die das Orchester
Jahr 2021 heraus, ebenso die Symphonie «Alle Tage»
seit der Gründung des eigenen Labels veröffentlicht hat,
des österreichischen Komponisten Thomas Larcher.
wird durch weitere attraktive Eigenproduktionen und
Hannu Lintu dirigierte das nach Texten von Ingeborg
Live-Mitschnitte fortlaufend ergänzt. Unmittelbar auf die
Bachmann entstandene Werk in den Abonnementkon-
fünfte und die zweite Symphonie von Gustav Mahler,
zerten der Tonkünstler im Dezember 2019. Komplettiert
die noch 2019 in den Handel gekommen sind, folgt am
wird die Live-Aufnahme mit einer Studioproduktion von
14. Februar 2020 eine Aufnahme mit Werken von Maurice
Thomas Larchers Violinkonzert, gespielt vom jungen
Ravel. «Ravels Musik hatte schon immer einen festen
Geiger Benjamin Beilman.
Platz in meinem Herzen und in meinem Repertoire. Ravel empfand eine tiefe Zuneigung zu meinem Heimatland – und
Wer die Symphonik Gustav Mahlers liebt, sollte hier weiter
in seinem begann meine professionelle Dirigierkarriere.
lesen: Bis 2025 werden die Tonkünstler mit Chefdirigent
An der Seite von Nobuyuki Tsujii, dessen Begabung un
Yutaka Sado, dessen aktueller Vertrag eine insgesamt
beschreiblich ist, und meinem geliebten Tonkünstler-
zehnjährige Amtszeit umfasst, alle Mahler-Symphonien
Orchester Ravels musikalische Welt zu präsentieren, ist
eingespielt haben. Auch die Gesamtedition der drei
mir eine besondere Freude!», sagt Chefdirigent Yutaka
Symphonien von Leonard Bernstein, der Yutaka Sados
Sado, der auch diese Einspielungen künstlerisch verant-
Lehrer und Mentor war und dem die Klassikwelt eine ein-
wortet. Neben dem Klavierkonzert in G-Dur, gespielt
zigartige Mahler-Renaissance verdankt, ist bis 2025 im
von Nobuyuki Tsujii, beinhaltet die CD weitere populäre
Tonkünstler-Label vorgesehen. Auf vielfachen Wunsch
Werke des französischen Komponisten, darunter der
des Publikums ebenfalls in Vorbereitung: die Einspielung
«Bolero». Die achte Symphonie von Anton Bruckner,
eines Neujahrskonzerts unter der bewährten Leitung des
die im Oktober 2019 zur Aufführung gelangte, kommt im
langjährigen Tonkünstler-Gastdirigenten Alfred Eschwé.
Ausblick — P 30
« Als Schüler Bernsteins (ein Foto im grafisch wie textlich sehr schön gemachten Booklet zeigt einen der gemeinsamen Momente) weiß Sado, was er zu tun hat. Er verwandelte sein Orchester in ein Bernstein-Orchester, und der Geist des großen Meisters wird in sehr authentischer Weise fassbar [...] Das Kaddisch wird überzeugend (übrigens in deutscher Sprache, worauf auch auf der Hülle der CD korrekterweise hingewiesen wird) durch Ruth Brauer-Kvam rezitiert und aufmerksam und sauber von der britischen Sopranistin Carolyn Sampson gesungen. Ihre Stimme fesselt den Zuhörer vom ersten Moment an und lässt ihn bis zu den letzten Tönen nicht mehr los. Eine ausgezeichnete Arbeit haben hier die Tonmeister geleistet [...] Beide Bernstein-CDs, die das Orchester unter seinem eigenen Label herausgibt, waren sicherlich als Hommage an den großen Komponisten gedacht und sind in dieser Hinsicht absolut gelungen. In ihrer gesamten visuellen und grafischen Gestaltung wie auch inhaltlich könnten sie als Vorbild für das seit Langem geplante Eigenlabel der Tschechischen Philharmonie dienen ... » Miloš Bittner für «Elegant Classics» über «Bernstein – Kaddish und Serenade»
Kartenbüro Tonkünstler und Grafenegg Herrengasse 10, 1010 Wien, Österreich T: +43 1 586 83 83 tickets@tonkuenstler.at
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Impressum Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H., Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten | Für den Inhalt verantwortlich: Frank Druschel, Johannes Sterkl | Text, Redaktion und Koordination: Ute van der Sanden | Lektorat: Friederike Gösweiner | Visuelle Gestaltung: parole, München Fotos: Johannes Brunnbauer, Werner Kmetitsch, NLK Pfeiffer, Ute van der Sanden, Katharina Prochart, Masahiko Takeda, Kazuya Nagae, Viktoria Bauer | Druck: Druckerei Walla, Wien | Für etwaige Druckfehler wird keine Haftung übernommen. | Redaktionsschluss: 30. November 2019 Ausgabe 5/2020 Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Österreichische Post AG/Sponsoring.Post, Vertragsnummer: GZ 02Z034306 S, BNPA: 3100 St. Pölten