Tonkünstler-Magazin Nummer 26

Page 1

februar bis juli 13

Ferne Welten Bernarda Fink singt Mahler Kosmos Wagner

Mozart!

lernen n e n n e Zum K r-Abo

pe e p u n h c S RĂźckseit s.

Ein MozartFestival mit AndrĂŠs Orozco-Estrada


Inhalt Mozart! Das Salzburger Genie steht im April im Mittelpunkt der Abonnementkonzerte mit zwei unterschiedlichen Programmen. Seiten 2 – 5 Ferne Welten Andrés Orozco-Estrada und die Tonkünstler geben einen außergewöhnlichen Einblick in ihre Zusammenarbeit. Seiten 6/7 Lebenskünstler Der japanische Stardirigent Yutaka Sado dirigiert Werke von Dmitri Schostakowitsch und Leonard Bernstein. Seiten 8/9 Saudades do Brasil Der brasilianische Weltenbummler Alegre Corrêa entführt in die faszinierende und geheimnisvolle Welt der «Saudades». Seite 10 Hungaro Tune Elisabeth Kulman, Georg Breinschmid, Antoni Donchev und Benjamin Schmid bringen ein «pannonisches» Plugged-In. Seite 11

Ihr Kalendarium zum Herausnehmen finden Sie in der Heftmitte.

T O N K Ü N S T L E R - M A G A Z I N

Osterkonzert Mozarts Bearbeitung des berühmten «Messias» von G. F. Händel bildet einen festlichen Rahmen für den Ostersonntag. Seiten 12/13 Romantische Größe Bernarda Fink ist bei den Tonkünstlern und Andrés Orozco-Estrada zu Gast. Auf dem Programm stehen Mahler und Brahms. Seiten 14/15 Bilder aus Russland Der Geiger Vadim Gluzman und der Erste Gastdirigent Michail Jurowski reisen in die musikalische Weite Russlands. Seiten 16/17 Kosmos Wagner Wagner und die ihm sehr verbundenen Komponisten Liszt und Bruckner in einem spannenden Abonnementkonzert. Seite 18 Abschlussshow Joachim Schloemer verabschiedet sich vom Festspielhaus St. Pölten mit einem Bühnenspektakel der Extraklasse. Seite 19 TonkünstlERLEBEN Die Tonkünstler sind im Gespräch: prominente Freunde und Gäste des Orchesters über ihre persönliche Musikwelt. Seite 20 A U S G A B E

Liebe Musikfreunde! Ich begrüße Sie herzlich am Beginn unseres Frühjahrs-Magazins, in dem wir Ihnen Einblicke in die klingende Welt unserer Projekte geben. Eingangs möchte ich Ihnen über sehr erfreuliche Entwicklungen bei den Tonkünstlern berichten: Unsere gemeinsame Arbeit trägt Früchte, wir merken das bei Ihrem Applaus in unseren Konzerten, beim Lesen der Kritiken und an der verstärkten Resonanz bei wichtigen Partnern, mit denen wir zusammen arbeiten werden. Lassen Sie mich auf unsere nächste CDVeröffentlichung hinweisen, die mir sehr am Herzen liegt: Mitte März wird bei OehmsClassics Berlioz‘ «Symphonie fantastique» erscheinen, die erste CD bei unserem neuen Label. OehmsClassics ist ein international erfolgreiches Unternehmen in der Klassikbranche, das sich in den zehn Jahren seines Bestehens einen festen Platz auf dem Markt erobert hat. Für die Tonkünstler und mich ist diese Zusammenarbeit eine große Chance. Wir gehen damit wieder einen Schritt weiter und präsentieren uns einmal mehr auf dem internationalen Parkett. Und dass wir uns mit gesundem Selbstbewusstsein diesem musikalischen Wettbewerb gerne stellen, liegt auch in unserer kontinuierlichen und motivierten Arbeit begründet. Mit abwechslungsreichen Programmen wollen die Tonkünstler, herausragende Gastdirigenten, Solisten und auch ich in den kommenden Wochen das österreichische Musikleben bereichern. Es erwartet Sie ein brasilianisches Plugged-In, unser ambitioniertes «Mozart!»-Projekt, Russisches und Romantisches mit Gastdirigenten und Solisten wie Yutaka Sado, Kirill Gerstein, Elisabeth Kulman oder Bernarda Fink. Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit für unser Magazin und lassen Sie sich für hoffentlich viele anregende Konzerte inspirieren, Ihr

Andrés Orozco-Estrada und das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

1 / 2 0 1 3 1


Mozart!

«Mozart gehört ganz selbstverständlich zu meinem Leben.» Andrés Orozco-Estrada

Das Salzburger Genie im Rampenlicht Andrés Orozco-Estrada macht Mozart zur Chefsache: Bei zweimal zwei Programmen unter seiner Leitung, die ausschließlich Werke des Salzburger Genies umfassen, teilen sich die Tonkünstler in zwei vollgültige klassische Ensembles auf und musizieren mit den namhaften Bläsersolisten Daniela Koch, François Leleux, Paul Meyer und Philipp Tutzer – ein viertägiges Mini-Festival in Wien und St. Pölten, das den Ausruf «Mozart!» mit Recht als Titel trägt.

«Die Wiener Klassik mit Haydn, Mozart und Beethoven sowie in Folge Mendelssohn interessiert mich sehr, und ich beschäftige mich immer wieder mit dieser Stilistik», erläutert Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada die Entstehung dieses Mozart-Schwerpunkts, der gewiss einen der Höhepunkte der Saison darstellen wird. «Bei meiner Arbeit mit den Tonkünstlern ist mir wichtig, dass wir jede Saison Werke der Wiener Klassik mit dabei haben. Ich finde, dass Mozart relativ wenig von den heutigen Symphonieorchestern gespielt wird. Mein Ziel ist, dass bei unserem Mozart-Programm alle Musiker mitspielen können. Da aber durch zu große Besetzungen stilistisch falsche Interpretationen entstehen können, kam mir die Idee der Teilung. Aus einem Orchester formen wir so zwei Mozart-Ensembles, wie sie nach meiner Meinung in puncto der Orchestergröße ideal sind.» Die Werkauswahl spiegelt dabei zwei Aspekte wider: die stilistische Entwicklung des Komponisten und ein wichtiges Segment seines konzertanten Schaffens. «Am liebsten hätte ich einen ganzen Mozart-Zyklus mit 2

Mit dem vielfach preisgekrönten franzöallen Symphonien gespielt», schmunzelt Orozco-Estrada. Dieser Plan hätte allerdings sischen Oboisten François Leleux verbindet allein schon wenigstens 14 Stunden Musik Orozco-Estrada schon seit Jahren eine künstumfasst. «Und so haben wir beschlossen, das lerische Freundschaft, deren Früchte auch Projekt auf zwei Programme zu verteilen schon im Tonkünstler-Abonnement zu genieund uns dem ‹Kosmos Mozart› dramatur- ßen waren. Mit den anderen drei Solisten gisch von mehr als einer Seite zu nähern. wird es die erste Zusammenarbeit sein: Der Klarinettist Paul Meyer, auch er Einerseits spielen wir ein Franzose, zählt seit Jahren zu die erste und die letzte den Ersten seines Faches, wähSymphonie aus Mozarts «Schon hinter der rend die Flötistin Daniela Koch Feder und verweisen ersten Symphonie und der Fagottist Philipp Tutzer damit auf seinen Stel- steckt ein sehr zu den bemerkenswertesten junlenwert als Symphoni- reifer Künstler …» ker. Ich wollte aber auch Andrés Orozco-Estrada gen Musikern zählen, die in letzter Zeit durch Wettbewerbssiege unbedingt einen Aspekt seines Œuvres vollständig abbilden, und so und solistische Auftritte von sich reden kamen wir auf die vier Holzbläserkonzerte, machten – die Österreicherin unter anderem die den zyklischen Bogen bilden und im mit der Nominierung von Musikverein und Mittelpunkt stehen. Diese Konzerte für Flöte, Konzerthaus zum «Rising Star» der Saison für Oboe, für Klarinette und für Fagott kön- 12-13, bei den Wiener Festwochen und als Sonen wir wunderbar realisieren. Ähnlich wie loflötistin der Bamberger Symphoniker, der wir bei den Symphonien eine aus jungen Jah- Südtiroler nicht zuletzt bei den Salzburger ren und eine aus dem späteren Schaffen mit- Festspielen und als Solofagottist im Mozareinander kombinieren, begegnen sich in den teumorchester Salzburg. Bläserkonzerten jeweils Nachwuchstalente Von jungen Musikern scheint das unund arrivierte Spitzensolisten.» barmherzige Musikbusiness ja beides zu for-

dern, frühe Reife genauso wie rasche und enorme Entwicklung. An der Künstlerpersönlichkeit Wolfgang Amadeus Mozart nimmt Andrés Orozco-Estrada beide Aspekte zugleich wahr: «Schon hinter der ersten Symphonie steckt ein sehr reifer Künstler, der sich in den Jahren noch stark weiterentwickelt hat. Dir frühe Reife Mozarts führe ich auf seine Genialität und Intelligenz zurück, aber auch ganz besonders auf

persönliche Erfahrungen, die er als Wunderkind in der Welt der Großen und Erwachsenen sammelte. Schon als Kind reiste er mit seinem Vater durch ganz Europa, durfte und musste vor großen Persönlichkeiten spielen, als Solist mit bedeutenden Orchestern auftreten und eigene Stücke uraufführen. Als Kind war er so eigentlich mit Aufgaben Erwachsener konfrontiert. Er hat Dramen erlebt und hatte es persönlich nicht immer

leicht. Dies hat sein Schaffen zweifellos beeinflusst.» Mozarts Bläserkonzerte in den Mittelpunkt zu rücken, hat aber nicht nur den Zweck, herrliche Musik zu spielen, sondern auch deren historische Bedeutung zu unterstreichen: «Zu Mozarts Zeit gab es ganz wenig Bläserliteratur im Vergleich zu Werken für Klavier oder Violine», erklärt OrozcoEstrada. «Auch in der Orchesterliteratur 3


waren die Holzbläser zu Mozarts Zeit relativ unbedeutend. Mozart hat in seinen Symphonien die Bläser gewissermaßen ‹entdeckt›. Bei der g-moll-Symphonie KV 550 hat er erst in der zweiten Fassung Klarinetten hinzugefügt – auch ein Zeichen, dass er sich für diesen Klang sehr interessiert hat. In seiner Entwicklung als Symphoniker maß er den Bläsern eine immer größere Bedeutung bei. Hauptthemen, Übergänge, Modulationen finden sich plötzlich in den Holzbläsern. Eine logische Konsequenz war, dass er später Solokonzerte für Flöte, für Oboe, Klarinette und Fagott schrieb – damals eine Besonderheit. Heutzutage übrigens muss jeder Profimusiker, der für eine Orchesterstelle vorspielt, ein klassisches Werk beherrschen. An einem Mozart-Solostück kommt keiner vorbei – so wichtig sind diese Werke!» Eine Herausforderung bedeute Mozart allemal: «Das Repertoire der Wiener Klassik ist eine hervorragende Schule für jedes Orchester in puncto Technik, Spielkultur und Disziplin. Mit diesem Bewusstsein gehe ich auch an die Proben heran. Für das kammermusikalische Zusammenspiel bei Mozart sind besondere Fähigkeiten und höchste Konzentration nötig. Denn für eine gelungene Aufführung muss jeder einzelne Musiker den anderen genau hören und dabei selbst perfekt spielen. Tatsächlich ist gerade bei Mozart jede einzelne Gruppe sehr wichtig. Die Schwierigkeit für einen Dirigenten besteht darin, in einem durchsichtigen Klang alle Stimmen hörbar zu machen und gleichzeitig eine perfekte Balance zu erreichen.» Die Teilung der Tonkünstler in zwei separate Orchester ist für den Chefdirigenten, der mit beiden Teilen parallel arbeiten wird, «eine organisatorische Herausforderung und auch Chance». Denn: «Wir können es uns zum Glück leisten, die notwendigen Besetzungen für das gesamte Doppelprogramm aus den eigenen Reihen zu stellen – ein Vorteil, den ich unbedingt ausnützen möchte. Und für die Musiker bedeutet es, dass wirklich jeder mitspielen darf und keiner auf Mozart zu verzichten braucht.» Bleibt die ewig aktuelle und individuelle Frage nach der Interpretation. «Ich habe die Originalklangbewegung und ihre wissen4

schaftlichen Ausführungen genau und mit Phänomen wie dem legendären großem Interesse verfolgt. Sie hat veränderte Mozart-Ensemble der 1950erInterpretationen und Hörgewohnheiten her- Jahre über eine reiche Spieltradivorgerufen, aber nicht alles völlig umgekrem- tion in der Wiener Klassik pelt. Ich halte Interpretationen entscheidend verfügt. Ich kann nicht verlanauch für eine Frage der Ästhetik des Künst- gen, dass durch die Originallers. Schon vor der Originalklangbewegung klangbewegung diese Tradition gab es Dirigenten und und Vergangenheit Interpreten, die sehr über Bord geworähnliche musikalische «Das Repertoire der fen werden. InterErgebnisse hervorge- Wiener Klassik ist eine essant finde ich, bracht haben, zum Bei- hervorragende Schule dass Forschung spiel Toscanini. Die für jedes Orchester …» und Wissenschaft Andrés Orozco-Estrada uns einiges näher Voraussetzung dafür war, dass sie sich sehr gebracht haben, streng am Notentext orientiert haben. Was dass sie uns Erklärungen und Bemein Verständnis von Mozart angeht: Das gründungen liefern. Das führt Schöne für mich ist, dass Wien mit Orches- eindeutig zu mehr Möglichkeiten tern wie den Philharmonikern oder Ton- in der Interpretation. In der künstlern und einem künstlerischen Hand des Dirigenten und der Interpreten liegt dann, was diese ganzen Informationen bewirken und wie sie sich mit den Spieltraditionen der Orchester konfrontieren – eine sehr spannende Arbeit, bei der dann eigene Klangvorstellungen und eigene Interpretationen entstehen.» Die herrlichen Bläserkonzerte, die Ouvertüre zur «Zauberflöte», die erste Symphonie KV 16 sowie die schmerzlich expressive in g-moll KV 550 und die festlich glänzende «Jupiter-Symphonie» KV 551 – verbindet Andrés Orozco-Estrada mit einigen dieser Werke persönliche Erinnerungen? «Mozart gehört ganz selbstverständlich zu meinem Leben und vermittelt mir immer eine sehr natürliche und große Freude, als Kind, als jugendlicher Geiger, als Dirigent. Besonders an ihm ist für mich auch die ungeheure Frische, die seine Musik ausstrahlt. Die g-moll-Symphonie habe ich schon oft dirigiert, auch bei vielen Orchester-Debüts. Besonderen Erfolg hatte ich mit ihr etwa bei meiner ersten Tournee mit dem Mahler Chamber Orchestra. Die ‹Jupiter-Symphonie› war eines der ersten Werke, die ich als Dirigent überhaupt studiert und dann auch auswendig gelernt habe. Der 4. Satz ist quasi eine wissenschaftliche Abhandlung zum perfekten Kontrapunkt – einfach genial. Als Orchestermusiker habe ich in Medellín das Flötenkonzert begleitet,

während meines Geigenstudiums in Bogotá dann das Fagottkonzert und gestaunt, welch große Linien und wunderbaren Klänge dieses enorme Instrument hervorbringen kann. Die erste Symphonie dagegen habe ich bisher noch nicht dirigiert, sie steht aber schon lange auf meinem musikalischen Wunschzettel, weil sie als Komposition aus Kinderhand so schön und reich ist.» WALTER WEIDRINGER Der Autor ist Musikwissenschaftler, Musikkritiker der Tageszeitung Die Presse, Mitarbeiter des Musikverlags Doblinger und lebt als freier Musikpublizist in Wien.

MOZART! Programm 1 Fr 12. 4., 19.30 Uhr, Musikverein Wien So 14. 4., 16 Uhr, Musikverein Wien Programm 2 Sa 13. 4., 19.30 Uhr, Musikverein Wien Mo 15. 4., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten 5


Das Tonkünstler-Orchester und Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada verleihen ihrer musikalischen Zweierbeziehung im Rahmen der Abonnementkonzerte «Ferne Welten» besonderen persönlichen Ausdruck. Das Programm ist nicht nur in seiner Zusammenstellung faszinierend, es gibt auch den Blick frei auf die «Werkstatt» des Chefdirigenten bei der Arbeit auf und neben dem Pult.

Konzert

für

Chefdirigent und Orchester

Andrés Orozco-Estrada und die Tonkünstler in trauter Zweisamkeit 6

beiden anderen Werken passt: ‹Taras Bulba› von Leoš Janácˇek, ein grandioses Stück für Orchester mit vielen raffinierten Solostellen. Der Tod ist, wie bei Strauss, das umspannende Thema dieser Komposition, zum Glück ist es aber alles andere als deprimierende Musik – Platz nehmen im Konzertsaal: Auf der Bühne voll zur Geltung kommen. Wichtig war mir, im Gegenteil!» sind Orchester, Dirigent und Solist zu sehen das Tonmalerische aus der ‹Schottischen› «Taras Bulba» ist eine dreiteilige Rhapsodie – so kennt man es, so ist man es gewohnt. fortzusetzen, man hört bei Mendelssohn ja für Orchester und gleichzeitig eines der proDie Tonkünstler und Chefdirigent Andrés förmlich das Meer rauschen, es gibt schon gressivsten Werke Leoš Janácˇeks. Basierend Orozco-Estrada gehen im Februar einen an- einige ‹Wagnerische› auf einer Novelle des russischen deren Weg und erarbeiten ein reines Orches- Gedanken. Auf der SuRomanciers Nikolai Gogol erterprogramm, das drei sensationelle Werke che nach Tondichtun- «Im Konzert gehört zählt «Taras Bulba» drei Episodes Repertoires beinhaltet und gleichzeitig er- gen bin ich schnell bei uns die ganze den aus dem blutgetränkten ahnen lässt, welche gedankliche Arbeit hinter Richard Strauss fündig Aufmerksamkeit.» Drama um einen KosakenAndrés Orozco-Estrada krieger und seine beiden Söhne. der Vorbereitung eines Abonnementkonzerts geworden, der ohnehin steckt. Andrés Orozco-Estrada: «In einem auf schon lang auf meiJanácˇek schildert die drei Szenen mehrere Jahre angelegten Projekt nehme ich nem Plan für die Zusammenarbeit mit den mit höchster Kunstfertigkeit, seiner vollendemit den Tonkünstlern alle Mendelssohn Bar- Tonkünstlern steht. Von allen Tondichtungen ten Instrumentierung und einer klanglichen tholdy-Symphonien auf. Das ist ein Projekt, von Strauss schien mir ‹Tod und Verklärung› Intensität, die jedem Symphonieorchester bei dem sich das Orchester von seiner besten am meisten geeignet.» Höchstleistungen abverlangen – Fertigkeiten, Seite zeigen kann. Es war klar, dass wir auch Tatsächlich haben die Tonkünstler mit ih- die selbstverständlich gut einstudiert werden in der Saison 12-13 eine Mendelssohn rem Chefdirigenten erst ein größeres Werk wollen. Bartholdy-Symphonie im Programm haben von Richard Strauss aufgeführt: das OboenWomit noch der Blick in die eigentliche Prowerden. Meine Wahl fiel schnell auf die ‹Schot- konzert mit François Leleux als Solisten. Umso benarbeit offen bleibt: Die Tonkünstler proben tische›.» erfreulicher ist es, dass sie sich jetzt verstärkt mit ihrem Chefdirigenten im Wiener MusikMit dem «Lobgesang», der zweiten Sym- den großen Tondichtungen aus Strauss’ Feder verein. In vertrauter Atmosphäre, hervorraphonie von Mendelssohn Bartholdy, und sei- zuwenden. Mit Mendelssohn Bartholdy und gender Akustik und unter besten Arbeitsbener Ersten in c-moll, Strauss stellt der Chefdirigent dingungen wird das Programm einstudiert. konnten Andrés einen frühen und einen späten Ein Konzert ohne Solist bietet die Möglichkeit, Orozco-Estrada und «… ich wollte etwas Vertreter der deutschen Ro- sich voll und ganz auf einander und die Musik die Tonkünstler im finden, womit sich das mantik einander gegenüber. zu konzentrieren. Für Andrés Orozco-Estrada Rahmen der vergan- Orchester von seiner Womit sich eine praktische ist es «eine tolle Chance, mit dem Orchester genen Saisoneröff- besten Seite zeigen Überlegung aufdrängte: Wel- zu brillieren. Denn einen großen Vorteil haben nungen das Publi- kann.» ches dritte Stück macht aus wir auf unserer Seite: Im Konzert gehört uns Andrés Orozco-Estrada den beiden Größen Richard die ganze Aufmerksamkeit, jede Sologruppe kum bereits restlos für sich gewinnen. Strauss und Felix Mendels- hat ihren Auftritt. Wir haben also wieder einMan darf also freudig gespannt sein auf die sohn Bartholdy eine in sich geschlossene Tri- mal eine schöne Aufgabe zu meistern …» Interpretation der berühmten ‹Schottischen›, logie? Es mangelt im Repertoire der großen ALEXANDER MOORE in der der Komponist seine Eindrücke von Orchestermusik nicht an geeigneten Stücken, einer Reise in den Norden der britischen Insel aber den Wunsch, etwas Originelles, Neues verarbeitete. mit den Tonkünstlern einzustudieren, wollte Der Autor ist Dramaturg des Tonkünstler-Orchesters Die nächste Frage, nämlich «Konzert für sich Andrés Orozco-Estrada unbedingt erfül- Niederösterreich und des Musik-Programms Grafenegg. Soloinstrument: Ja oder Nein?», beantwortete len: «Ich habe beim Titel ‹Tod und Verklärung› der Chefdirigent mit Letzterem. Der Solist angesetzt und suchte dafür etwas Passendes sollte vielmehr das Orchester selbst werden – – meine spontane Idee war der ‹Wunderbare FERNE WELTEN und von dieser Entscheidung aus kam dann Mandarin› von Bartók. Das habe ich aus ver- Sa 16. 2., 18.30 Uhr, Auditorium Grafenegg alles Weitere: «Zur ‹Schottischen› suchte ich schiedenen Gründen wieder verworfen. Dann So 17. 2., 16 Uhr, Musikverein Wien noch ein virtuoses Stück, bei dem die einzel- fiel mir ein Stück ein, das ich immer schon Mo 18. 2., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten nen Instrumentengruppen aus dem Orchester erarbeiten wollte und das wunderbar zu den Mi 20. 2., 19.30 Uhr, Musikverein Wien 7


dern immer ein Stück entfernt war.» Der Dirigent ist sich seit jeher der Pflicht als Künstler bewusst. Durchlebte er die Zeit von Kobe als Newcomer, der dennoch Großes bei der Hilfe für die Landsleute leistete, stand er bei Fukushima schon im Zentrum des nationalen und internationalen Bewusstseins. Dies wurde beim Lukrieren von Hilfsgeldern ebenso wie beim Schaffen initiativer Hilfsprojekte ein Vorteil. Yutaka Sado wird sich gemeinsam mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich in die Untiefen des menschlichen Bewusstseins begeben. Er wird in dem anspruchsvollen Programm bewegende, schockierende

«… die Fähigkeit des Einswerdens mit den Emotionen in der Musik …»

Gegen jede Niederösterreichs Tonkünstler treffen auf den japanischen Stardirigenten, Menschenfreund, Lebenskünstler Yutaka Sado. Mit Schlüsselwerken von Dmitri Schostakowitsch und Leonard Bernstein – solistische Unterstützung kommt hier vom kanadischen Meisterpianisten Marc-André Hamelin – stellt sich Sado gemeinsam mit dem heimischen Publikum all den Facetten der Furcht. Musikalische Lösungsvorschläge für den Umgang mit Angst.

Eine Karriere wie aus dem Bilderbuch. 1987 lernt der junge japanische Dirigent Yutaka Sado aus Kyoto beim renommierten Tanglewood-Festival in den USA die beiden Säulen seines Lebens kennen. Bei der einen handelt es sich um den schon weltberühmten Landsmann Seiji Ozawa. Sado wird Assistent des Meisters und erhält so die ersten großen Auftrittsmöglichkeiten in Japan. Sein Glück in der Heimat ist gemacht. Doch der andere Förderer aus Tanglewood fesselt ihn auch immer und immer wieder. Yutaka Sado pflegt eine besondere Verbindung, eine Art Seelenverwandtschaft zur US-amerikanischen Musikikone Leonard Bernstein. Zuerst haben es dem jungen Dirigenten die lobenden Worte des Vorbildes angetan, bald vertieft er das 8

ANGST

Naheverhältnis durch die Beschäftigung mit dessen kompositorischem Werk. Die «Chichester-Psalmen», «Candide», die Symphonien nehmen in Sados Dirigiertätigkeit eine zentrale Rolle ein. Bernsteins Meisterwerke werden über die Jahre seine Sprache – dies beweist auch die einmalige «Age of Anxiety»Symphonie, die er beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich dirigieren wird. Keine Angst vor fremden Ländern Zurück ins Jahr 1988. Yutaka Sado könnte sich weiterhin der klassischen Dirigierkarriere in Japan widmen, er fungiert in den Wirtschaftswunderstädten als Mitgründer diverser Festivals. Ja, das Land ist spätestens seit den ersten Besuchen des Herbert von Karajan in den 1950er-Jahren süchtig nach europäischer E-Musik. Doch der Lebenskünstler Sado entscheidet sich für den reifen Weg. Er geht der Leidenschaft nach und begleitet als Assistent von Maestro Bernstein dessen letzte Tournee durch Deutschland und die Sowjetunion. Yutaka Sado kennt keine Angst vor der Fremde, Europa prägt die Aufstiegsjahre des Dirigenten. Nicht, dass er der japanischen Heimaterde untreu würde, ganz im Gegenteil. In Japan feiert er große Erfolge, etabliert

in Osaka mit dem «Konzert der Zehntausend», ein musikalisches Großereignis, bei dem Beethovens neunte Symphonie erklingt. Heute ist er Künstlerischer Leiter des Hyogo Arts Center, der derzeit größten Konzerthalle Japans, in einer wöchentlichen TV-Sendung begeistert er das Musik liebende Publikum Japans. Dennoch bleibt Sado dem Grundsatz treu, dass der Prophet im eigenen Land wenig gelte. Seine Karriere nach der Zeit in Osaka führte ihn – wie zuvor schon Ozawa – nach Frankreich. Das Publikum der Grande Nation erkennt das Potential des enthusiastischen Künstlers aus dem Land der aufgehenden Sonne. Er wird gern gesehener Gast bei Fixsternen am Pariser Orchesterhimmel wie dem Orchestre Philharmonique de Radio France. Seit 1993 bekleidet er beim geschichtsträchtigen Orchestre Lamoureux das Amt des Chefdirigenten. Bis heute! Das Ensemble machte sich durch die Uraufführung diverser Debussy-Werke, etwa «La Mer», für die Musikwelt unentbehrlich. Frankophon, wenn auch im weitesten Sinn, wird es im März 2013 ebenso beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich zugehen. Leonard Bernstein schuf den guten Sitten des 20. Jahrhunderts gehorchend seine zweite Symphonie für Klavier und Orchester.

Sados pianistischer Partner wird der kanadische Ausnahmesolist Marc-André Hamelin sein, der Künstler aus Montreal, aus dem französischsprachigen Zentrum Kanadas. Übrigens gilt Hamelin bei guten Teilen der Fachwelt als einer der technisch versiertesten Pianisten seiner Generation. Seine Auftritte gehören einfach erlebt. Angst als Motivation «Schneidende Klänge und resignierte Seufzer, ruppig angerissene Saiten und schnell wieder ersterbende Klänge betonen die werkimmanenten Spannungen. Wer triumphiert über wen? ...» Die Rezensentin der Berliner Zeitung stellte eindeutig eine rhetorische Frage. Das begeisterte Publikum hatte die Antwort zuvor parat gehabt. Yutaka Sado triumphierte im Mai 2011 über die Berliner Philharmoniker, ebenso wie über Schostakowitschs Furcht einflößende fünfte Symphonie. Der Japaner hatte sie für sein Debüt bei den Berlinern im Gepäck, ebenso wie sie bei dem lang erwarteten Gastspiel mit den Tonkünstlern zu hören sein wird. Diese Symphonie treibt den interessierten Zuhörern per se den Angstschweiß auf die Stirn, verarbeitete hier der unter Stalins Gewaltsystem leidende Künstler Schostakowitsch existen-

tielle Sorgen. Trotzdem steht über dem Werk, das der Sowjetkomponist unter «vorgehaltener Waffe», aus Angst um die eigene Person und die Unversehrtheit der Angehörigen formulierte, jede Menge Neugier. Sado kann natürlich nicht die Angst vor einem totalitären Machthaber wiedergeben. Dafür bewundert sein Publikum immer die Fähigkeit des Einswerdens mit den Emotionen in der Musik, auch mit Furcht. Kein Wunder, erlebte er in Japan hautnah zwei verheerende Erdbeben, Hanshin (Kobe) und Tohoku (Fukushima). Er befand sich beim Ausbruch der Katastrophen jeweils nur wenige Kilometer von den Epizentren. «Es ist mein Schicksal, dass ich bei diesen großen Beben nie im Zentrum des Unglücks, son-

Momente des Daseins aufzeigen, genau wie die schönen Seiten des Lebens. Einmal mehr wird dem heimischen Publikum so bewusst gemacht, wie bedeutend die heilende Wirkung der Musik auf die menschliche Seele ist. DANIEL WAGNER Der Autor ist Musikredakteur beim Wiener Klassiksender Radio Stephansdom und freier Mitarbeiter beim Feuilleton der Wiener Zeitung.

LEBENSKÜNSTLER Do 14. 3., 19.30 Uhr, Musikverein Wien So 17. 3., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 18. 3., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten 9


Mi 20.

plugged-in

Sa 16.

2. 18.30 Uhr

17.30 Uhr

2. 16 Uhr

Grafenegg | Auditorium

Musikverein Wien | Großer Saal

EINFÜHRUNG im Brahms-Saal

EINFÜHRUNG im Großen Saal

EINFÜHRUNG in der Reitschule

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

So 17.

2. 19.30 Uhr

Musikverein Wien | Großer Saal

15.15 Uhr

Mo 18.

2. 19.30 Uhr

18.30 Uhr

Mi 20.

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

EINFÜHRUNG im Brahms-Saal

2. 19.30 Uhr

18.45 Uhr

Mo 25.

Musikverein Wien | Großer Saal

FERNE WELTEN

Gitarre, Vocals Bass Percussion

Dirigent

Gesang Violine Klavier Dirigent

F Februar ebruar – A April pril 2 2013 013

Dirigent

EINFÜHRUNG: Alexander Moore

SAUDADES DO BRASIL

Reeds Mundharmonika

R RADIOSENDUNG ADIOSENDUNG ««TONKÜNSTLER» TONKÜNSTLER» H Hans ans G Georg eorg N Nicklaus icklaus M Moderation oderation E Eine ine V Vorschau orschau a auf uf d die ie n nächsten ächsten M Musikveranstaltungen usikveranstaltungen iin nN Niederösterreich iederösterreich u und nd Wien Wien m mit it d dem em T Tonkünstler-Orchester onkünstler-Orchester und und w weiteren eiteren E Ensembles. nsembles.

2. 20 Uhr

Do 28. 2.. 221.03 Uhr D o2 8. 2 1.03 U hr

KOSMOS WAGNER

CHILL-OUT im Ost Klub

Musikverein Wien | Großer Saal

ca. 21.30 Uhr

2. 3. 19.30 Uhr

EINFÜHRUNG im Brahms-Saal

EINFÜHRUNG: Haide Tenner

Klavier

18.45 Uhr

Musikverein Wien | Großer Saal

Dirigent

3. 16 Uhr

So 3.

Klavier

LEBENSKÜNSTLER

EINFÜHRUNG: Hans Georg Nicklaus

Kostüme,

EINFÜHRUNG im Brahms-Saal

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

EINFÜHRUNG im Großen Saal

EINFÜHRUNG im Metallenen Saal

Musik-Konzeption

15.15 Uhr

18.30 Uhr

Musikverein Wien | Großer Saal

3. 19.30 Uhr

3. 19.30 Uhr

Di 26.

Sa

Mo 4.

Do 14.

Musikverein Wien | Großer Saal

18.45 Uhr

3. 16 Uhr

EINFÜHRUNG im Brahms-Saal

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

15.15 Uhr

3. 19.30 Uhr

So 17.

Mo 18.

Erzähler

10

MAJOR DUX

Seit für Alegre Corrêa – Gitarrist, Komponist und Sänger – vor 20 Jahren die Donaumetropole Wien zum Lebensmittelpunkt wurde, ist der Brasilianer einer jener Künstler, die die Musikszene in seiner Wahlheimat zu dem machen, was sie ist: spannend und farbenprächtig. Corrêa, ein Weltenbummler zwischen Jazz und Weltmusik, kennt sich aus mit «Saudade», dem Blues der Portugiesen und Brasilianer, diesem Gefühlsmix aus Melancholie und Sehnsucht, dieser fröhlichen Traurigkeit, die sich nur schwer mit Worten beschreiben lässt. Traurigkeit und Wehmut, Nostalgie und dieses Empfinden einer existenziellen Sehnsucht – nach besseren Zeiten, anderen Ländern und fernen Welten – sind die Charakteristika von «Saudade». Aber keiner dieser Begriffe allein vermag das Gefühl ausreichend zu bezeichnen … Ins Labyrinth dieser mysteriösen Stimmung Saudade, die dunkler ist als das ame-

rikanische «feeling blue» und doch nicht hatte ganz bestimmte Vorstellungen von seiwirklich schwarz, führen die Tonkünstler in nen «Saudades do Brasil» op. 67. Der Frander Plugged-In-Reihe Ende Februar, einmal zose war ein Besessener, der unaufhörlich im Wiener Musikverein und einmal im Fest- die Musik fremder Kulturen untersuchte; spielhaus St. Pölten: «Saudades do Brasil» mit 1921 schrieb er sich in Dänemark seine SehnWerken von Alegre Corrêa und Darius Milhaud. sucht nach Rio de Janeiro von der Seele, eine Am Pult des Orchesters steht Christian Verklärung. Wie mag wohl geklungen haben, was Milhaud vor neunzig Jahren Muthspiel. Als Posaunist, Pizu seinen Saudades inspiriert anist, Komponist und Dirihat? War es voll unbändiger Legent beschäftigt er sich mit «Saudade – ein benslust, mitreißender RhythJazz ebenso wie mit Neuer Gefühlsmix aus men und raffinierter ArrangeMusik. Ein Anliegen ist ihm Melancholie und ments? Vermutlich war Milhaud die Verbindung von improvi- Sehnsucht» ein Suchender und experimensierter mit komponierter Musik. «Milhaud als Komponist hat mich neu be- tierfreudiger Geist und damit ein Seelenverflügelt», sagt auch Alegre Corrêa. Er verbindet wandter von Corrêa, für den «Musik machen moderne brasilianische Musik mit ihren mit- viel mehr bedeutet als das bloße Spielen der reißenden Rhythmen und die coolen Grooves richtigen Noten». Er gilt als Brückenbauer, des zeitgenössischen Jazz miteinander und der mit seiner Definition der neuen brasilialässt live die Funken sprühen wie seinerzeit nischen Musik in Europa gelandet ist, um schon beim Vienna Art Orchestra oder bei Joe die Trennung von Kopf und Bauch aufzuheben. Um kunstvoll die Elemente der vielen Zawinuls «Syndicate». Die Alegre Corrêa Group ist diesmal durch Stile und Spielformen zu einem Ganzen zu die Sängerin Carol Pereyr aus Brasilien vereinen. erweitert. Gerald Preinfalk (Saxophon, Klarinette) fühlt sich gleichermaßen in der zeitgeWERNER ROSENBERGER nössischen Musik wie im Jazz zuhause. Auch der Geiger und Mandola-Spieler Klemens Bitt- Der Autor ist Redakteur im Ressort für Kultur und mann, Gründer der Formation Beefólk, ist Medien der Tageszeitung Kurier und lebt in Wien. ein musikalischer Grenzgänger. Und das kraftvoll virtuose Spiel auf dem E-Bass des SAUDADES DO BRASIL aus dem Senegal stammenden Alune Wade Mo 25. 2., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten hat enorme Explosivkraft. Darius Milhaud Di 26. 2., 20 Uhr, Musikverein Wien

EINFÜHRUNG in der Box

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

In der Plugged-In-Reihe ist das TonkünstlerOrchester Niederösterreich unkonventionell mit neuen Klangwelten und Klängen der Welt zu erleben. Christian Muthspiel steht am Dirigentenpult, wenn Alegre Corrêa mit seinem Ensemble, der charismatischen Sängerin Carol Pereyr und dem brasilianischen Pianisten Wesley Fagner Ende Februar im Wiener Musikverein und im Festspielhaus St. Pölten eigene Kompositionen und Werke von Darius Milhaud präsentiert: «Saudades do Brasil».

18.30 Uhr

3. und Fr 22. 3. 10.30 Uhr

Welt musik Eine kleine


Mo 24.

Sa 4.

5. 19.30 Uhr Musikverein Wien | Großer Saal

EINFÜHRUNG im Großen Saal

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

EINFÜHRUNG im Metallenen Saal Musikverein Wien | Großer Saal

18.45 Uhr

5. 16 Uhr EINFÜHRUNG im Brahms-Saal

So 5. 15.15 Uhr

18.30 Uhr Musikverein Wien | Großer Saal

5. 19.30 Uhr 5. 19.30 Uhr

Mo 6.

Fr 24.

Grafenegg | Auditorium

PRÉLUDE im Schlosshof EINFÜHRUNG in der Reitschule

Grafenegg | Wolkenturm

PRÉLUDE im Schlosshof EINFÜHRUNG in der Reitschule

Grafenegg | Wolkenturm

PRÉLUDE im Schlosshof EINFÜHRUNG in der Reitschule

Grafenegg | Wolkenturm

Grafenegg | Reitschule

Grafenegg | Wolkenturm

Grafenegg | Auditorium, Wolkenturm, Reitschule, Schloss und Park

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

Do 30. 30. 5. 5. 21.03 21.03 U hr Do Uhr

EINFÜHRUNG im Großen Saal

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

EINFÜHRUNG im Brahms-Saal

Musikverein Wien | Großer Saal

EINFÜHRUNG in der Reitschule

EINFÜHRUNG im Metallenen Saal

5. 18.30 Uhr

18.45 Uhr

Sa 25. 17.30 Uhr

5. 16 Uhr 15.15 Uhr

6. 19.30 Uhr

18.30 Uhr

5. 19.30 Uhr

So 26. Mo 27.

Sa 8.

6. 20.15 Uhr

6. 11 – 17 Uhr

Do 20.

6. 20.15 Uhr

So 9.

Fr 21.

7. 20 Uhr

17.30 Uhr 19 Uhr

7. 20 Uhr

17.30 Uhr 19 Uhr

6. 20 Uhr

6. 9, 10.30, 12 und 15 Uhr

Sa 29.

Sa 6.

Sa 13. 17.30 Uhr 19 Uhr

Mezzosopran

ROMANTISCHE GRÖSSE EINFÜHRUNG: Alexander Moore

Violine

BILDER AUS RUSSLAND

EINFÜHRUNG: Ulla Pilz

Dirigent

Mai M ai – Juli Juli 2013 2013

Dirigent

Dirigentin

E-Gitarre Video Game Modifier Tanz

Schlagwerk

Percussion

Dirigent

Erzähler, Konzeption

Trompete

Dirigent

Bass

R RADIOSENDUNG ADIOSENDUNG «TONKÜNSTLER» «TONKÜNSTLER» Johannes Johannes Leopold Leopold Mayer Mayer M Moderation oderation E Eine ine V Vorschau orschau a auf uf d die ie n nächsten ächsten M Musikveranstaltungen usikveranstaltungen iin nN Niederösterreich iederösterreich u und nd Wien Wien m mit it d dem em T Tonkünstler-Orchester onkünstler-Orchester und und w weiteren eiteren E Ensembles. nsembles.

ABSCHLUSSSHOW Mezzosopran Akkordeon

Moderation

FAMILIENTAG

Gesang Gitarre

Dirigent

Ensemble

Bassbariton Moderation

S SOMMERKONZERTE OMMERKONZERTE 2013 2013

Dirigent

SOMMERNACHTSGALA Sopran

STRADIVAHID Klavier, Schauspielerin

Klavier

THE GIRL FROM IPANEMA Drums

EINFÜHRUNG: Albert Hosp

Bariton

WIEN, NUR DU ALLEIN

EINFÜHRUNG: Alexander Moore

Akkordeon, Bandoneon

AMERICA LATINA

EINFÜHRUNG: Mirjam Jessa

Das Programme des es G Grafenegg Festivals und der Sommerkonzerte rafenegg F estivals u nd d er S ommerkonzerte finden D as Gesamtprogramm Gesamtprogramm sowie sowie die die P rogramme d finden Sie online unter www.grafenegg.com oder der umfangreichen Programmbroschüre anzufordern nd er u mfangreichen P rogrammbroschüre a nzufordern S ie o nline u nter w ww.grafenegg.com o der iin unter T:: ((01) 586 83 83. u nter T 01) 5 86 8 38 3.

T T:: (01) (01 ) 586 586 83 83 83 83 | tickets@tonkuenstler.at ti cke ts@tonkuenstle r.at | www.tonkuenstler.at www.tonk uenstle r.at | w www.grafenegg.com ww.grafe negg.com


PREISE

Do 4.

Mehr als

So 31.

3. 18.30 Uhr

17.30 Uhr

4. 19.30 Uhr

18.45 Uhr

4. 16 Uhr

Paprika und Puszta Do Do 2 28. 8. 3 3.. 21.03 21.03 U Uhr hr

Grafenegg | Auditorium

EINFÜHRUNG in der Reitschule

Musikverein Wien | Großer Saal

EINFÜHRUNG im Metallenen Saal

EINFÜHRUNG im Gläsernen Saal

Grafenegg | Auditorium

EINFÜHRUNG im Brahms-Saal

4. und Fr 5. 4. 10.30 Uhr

15.15 Uhr

Musikverein Wien | Großer Saal

Fr 12.

4. 19.30 Uhr

So 14.

Sa 13.

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

18.45 Uhr

4. 19.30 Uhr

EINFÜHRUNG im Großen Saal

Mo 15. 18.30 Uhr

Musikverein Wien | Großer Saal

CHILL-OUT im Ost Klub

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal

Do Do 25. 25. 4 4.. 21.03 21.03 U Uhr hr

In ihrer Plugged-In-Reihe überschreiten die Tonkünstler erneut Grenzen – und erreichen ein nur vermeintlich bekanntes Musikland: Ungarn.

«So nah uns das

Live-Illustrationen Buch Regie

Sopran Bariton

Dirigent

Dirigent

Dirigent

Schauspieler Dirigent

Kontrabass

Choreinstudierung Tenor

Klavier

Dirigent

Dirigent

T: T: (01) (01) 586 586 83 83 83 83 tickets@tonkuenstler.at tickets@tonkuenstler.at www.tonkuenstler.at www.tonkuenstler.at

R RADIOSENDUNG ADIOSENDUNG ««TONKÜNSTLER» TONKÜNSTLER» H Hans ans G Georg eorg N Nicklaus icklaus M Moderation oderation E Eine ine V Vorschau orschau a auf uf d die ie n nächsten ächsten M Musikveranstaltungen usikveranstaltungen iin nN Niederösterreich iederösterreich u und nd Wien Wien m mit it d dem em T Tonkünstler-Orchester onkünstler-Orchester und und w weiteren eiteren E Ensembles. nsembles.

OSTERKONZERT

Alt

EINFÜHRUNG: Alexander Moore

DER SPIELER UNTERM EIS

Oboe

Klarinette

Schauspielerin, Regie

Fagott

MOZART! (PROGRAMM 1)

EINFÜHRUNG: Alexander Moore

Flöte

MOZART! (PROGRAMM 2)

EINFÜHRUNG: Alexander Moore

HUNGARO TUNE

Mezzosopran Violine

n 0 % Ermäß gung au zwe Kar en

DUETT-Karteninhaber Kar en nhaber

enverans a ungen n Gra enegg

ow e m Fes sp e haus S Pö en

R RADIOSENDUNG ADIOSENDUNG ««TONKÜNSTLER» TONKÜNSTLER» A Alexander lexander M Moore oore Moderation Moderation E Eine ine V Vorschau orschau a auf uf d die ie n nächsten ächsten M Musikveranstaltungen usikveranstaltungen iin nN Niederösterreich iederösterreich und und Wien Wien mit mit dem dem Tonkünstler-Orchester Tonkünstler-Orchester und und weiteren weiteren Ensembles. Ensembles.

d u e t t

4. 20 Uhr

4. 19.30 Uhr

ab ca. 21.30 Uhr

Do 18.

Fr 19.

ien € 118 8b is 4 6 M Musikverein usikverein W Wien bis 46

F estspielhaus S t. P ölten € 110 0b is 4 2 Festspielhaus St. Pölten bis 42

A uditorium G rafenegg € 10 10 bis bis 46 46 Auditorium Grafenegg

Sommernachtsgala Restkarten Restkarten ((Rasen) Rasen) € 10 10 / € 16 Sommernachtsgala

Sommerkonzerte € 10 10 bis bis 65 65 Sommerkonzerte

plugged-in

Den «tödlichen Witz» ver- Land ist, so untergen, alte Volkslieder ebenso, und dankt die Welt England: belichtet ist doch der Modernist Béla Bartók trifft Freunde von Monty Py- seine Musik.» auf Operetten-Ohrwürmer von Elisabeth Kulman Emmerich Kálmán. «Es ist es wert, thon kennen den Sketch, in dem sich ein Gagschreieinen Blick auf die ungarische ber über seine beste Arbeit buchstäblich tot- Tradition zu werfen», sagt Kulman. «So nah lacht – und damit unabsichtlich eine Waffe uns das Land ist, so unterbelichtet ist doch seine erfindet. Das «tödliche Lied» wiederum ver- Musik.» Die beliebte Opernsängerin weiß, wodankt die Welt Ungarn. Zwar ist diese Ge- von sie spricht, wuchs sie doch im Burgenland schichte weniger bekannt. Aber zumindest mit der ungarischen Sprache auf, mischte bei nicht frei erdacht. 1933 veröffentlichte Rezsö Volkstanzgruppen mit. Kulman: «Ungarische Seress ein schwermütiges Lied, «Szomorú Musik ist nicht gleichzusetzen mit Gipsy Music Vasárnap» («Trauriger Sonntag») hieß es. – auch wenn die einen enormen Einfluss Etliche Budapester, so sagt man, seien des- hatte.» wegen in die Donau gegangen – die Mär vom «ungarischen Selbstmordlied» war geboren. Operettig bis groovy Zwar stimmt es: Der Text dieses Songs ist dun- Das Konzert im April wird aber nicht nur geokelgrau. Dass er eine Suizidwelle auslöste, grafische Grenzen überschreiten; das Motto aber völlig unbewiesen. Und dass er gar tötet, «Plugged-In» signalisiert erneut auch einen ist natürlich ebenso falsch: Sonst wäre das Ausflug in groovige Gefilde. Hauptzuständig Stück auch kaum zum Klassiker geworden, dafür: Breinschmid. Der Jazzer mit dem Faible den man heute unter dem Namen «Gloomy für feurige Folklore steuert EigenkompoSunday» kennt. Namhafte Interpreten, von sitionen bei wie einen «12 Ton-Nóta» – oder Billie Holiday über Ray Charles bis Björk, ein skurriles Bravourstück namens «Schnörtzenbrekker», das «durchaus als Csárdás durchverlängerten sein Leben. Dieser «Sunday» ist nicht nur darum merk- gehen kann», wie Breinschmid sagt. Überhaupt würdig. Er passt auch nicht zum Klischee vom hat er eine Leidenschaft für das Ungarische, Musikland Ungarn: Dort gibt ja angeblich die speziell Bartóks Musik. «Der war immer eine «Zigeunergeige» den Ton an. Dass die Magy- Rieseninspiration für mich.» Umso schmerzaren deutlich mehr zu bieten haben, stellen licher für den glühenden Fan, dass der zudie Tonkünstler nun in einem Plugged-In- ständige Musikverlag kein grünes Licht für Abend unter Beweis. Gemeinsam mit Mezzo- Neuarrangements gab – weshalb beim Konzert sopranistin Elisabeth Kulman, Kontrabassist nur ein Klavierstück von Bartók ertönt (Solist: Georg Breinschmid und virtuoser Unterstüt- Antoni Donchev). Für Arrangeur Tscho zung nehmen sie ein buntscheckiges Pro- Theissing, bereits bei Kulmans gerühmter gramm in Angriff. Gleich zwei Versionen des Mussorgski-CD dabei, bleibt trotzdem genug «Gloomy Sunday», klassisch bis jazzig, erklin- Arbeit. Er verwandelt nicht nur Breinschmid-

Stücke in Orchesterwerke, sondern legt auch Hand an den «Gloomy Sunday» und Kálmáns «Gräfin Mariza». Maurice Ravels «Tzigane», mit Star-Geiger Benjamin Schmid bestückt, bleibt dagegen im funkelnden OriginalOrchesterkleid. Und wenn Kulman das Lied von den «Drei Zigeunern» singt, greifen die Tonkünstler auf Franz Liszts eigene Orchesterfassung zurück. Doch ob an diesem Abend nun klassisch deklamiert oder improvisiert wird – die Tonkünstler haben unter Dirigent Guido Mancusi stets einiges zu tun. Breinschmid: «Sie werden orchestral kaum weniger gefordert sein als die Solisten.» Wobei das Ensemble in besten Händen sei: «Ich kenne keinen Dirigenten, der so viel Klassikverständnis und gleichzeitig Groovegespür wie Mancusi hat.» CHRISTOPH IRRGEHER Der Autor betreut als Kulturredakteur der Wiener Zeitung vornehmlich die Themengebiete Klassik und Jazz.

HUNGARO TUNE Do 18. 4., 20 Uhr, Musikverein Wien Fr 19. 4., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten 11


in Grafenegg

Feste feiern

Ostern und der Sommerbeginn In Grafenegg feiert es sich besonders schön: Im traditionellen Osterkonzert spielen die Tonkünstler unter der Leitung von Matthew Halls Händels «Messias» in der Bearbeitung von W. A. Mozart und begleiten eine herausragende Solistenriege. Bald darauf, im Anschluss an die Sommernachtsgala, lädt das Orchester zu einer Reihe von musikalischen Vergnügungen am Wolkenturm.

im Herzen der Natur

Sünden vergeben sein!», nachdem sie die Arie «He was despised» gesungen hatte. Angeblich soll sich König George II bei der Londoner Uraufführung vor Ergriffenheit erhoben haben, als er den «Halleluja»-Chor hörte – seither ist es in Großbritannien üblich, das «Halleluja» stehend zu hören. Wen wundert es, dass sich nachfolgende Generationen mit dem «Messias» beschäftigten? Gottfried van Swieten, Sohn des LeibAls am 13. April 1742 Händels neues und arztes von Kaiserin Maria Theresia und mu«vornehme musikalische Unterhaltung» ge- sikalisch engagierter Mäzen, war bei einem nanntes Oratorium «The Messiah» uraufge- Aufenthalt in England auf den Geschmack führt wurde, war die Welt am Ende des Früh- der Oratorien aus Händels Feder gekommen. lingstags um einen wertvollen Schatz reicher: 1786 gründete van Swieten die «Gesellschaft Der «Messias» zählt zu den Ausnahmewer- des associierten Cavaliers», eine Vereinigung ken der Musikgeschichte, die sich seit ihrer Wiener adeliger Mäzene, die regelmäßig ersten Aufführung bis heute beinahe unge- private Musikaufführungen veranstaltete, in brochener Popularität erfreuen und sorgt mit deren Rahmen unter anderem auch 1798 «Die Schöpfung» von Joseph seinem versöhnlich-optimisHaydn zur Aufführung getischen Charme für ungelangte. Oratorien waren in teilte Begeisterung. Stefan «… dafür sollen Dir van Swietens Kreisen beZweig widmete in seinen all Deine Sünden sonders beliebt, stellten sie «Sternstunden der Mensch- vergeben sein!» doch eine vorzügliche Mögheit» ein ganzes Kapitel der Entstehung des «Messias», den sich Händel lichkeit dar, aufklärerische Denkansätze mit in einem 24-tägigen Schaffensrausch von der musikalischer Qualität auf höchstem Niveau Seele schrieb. Legenden ranken sich um die zu verbinden. Den Auftrag, Händels «Mesersten Aufführungen … So ist von der Urauf- sias» aufzuführen und – damit einhergehend führung in der Dubliner Great Music Hall – an die musikalischen Gepflogenheiten der bekannt, dass der irische Geistliche Reverend Zeit anzupassen, erhielt Wolfgang Amadeus Patrick Delaney der Sängerin Susanna Cibber Mozart. Der hatte das Werk bereits als Kind zurief: «Frau, dafür sollen Dir all Deine auf seiner Englandreise kennengelernt und 12

wusste somit, womit er es zu tun hatte. Ein Originalwerk Händels keine 50 Jahre nach der Uraufführung zu bearbeiten mag seltsam erscheinen – doch muss man den Ansatz aus der Zeit heraus verstehen. Die Verehrung für Händel hinderte Mozart und seine Zeitgenossen nicht, alles «überholt» Erscheinende zu modernisieren. In eine eigens angefertigte Arbeitspartitur schrieb Mozart die neuen Bläserstimmen, van Swieten selbst besorgte die deutsche Übersetzung. Insgesamt verlieh Mozart dem Oratorium einen «klassischen Anstrich», der sich in einem farbigeren und mächtigeren Klang ausdrückt. In Grafenegg erklingt am Ostersonntag also Mozarts Auslegung des «Messias» in den Händen der Tonkünstler und des englischen Barock-Spezialisten Matthew Halls. Sängerisch ist der österliche «Messias» ebenso herausragend besetzt. Der Philharmonia Chor Wien und eine Riege internationaler Solisten machen den Abend zu einem Musikfest: Die meisterhaften Arien und Rezitative werden von Sunhae Im (Sopran), Katharina Kammerloher (Mezzosopran), Andrew Kennedy (Tenor) und dem in Grafenegg bestens bekannten Florian Boesch (Bariton) gesungen. Im Anschluss an das Konzert laden die Tonkünstler wie üblich zum Ausklang des Feiertags zum Osterfeuer. *

Aufgeladen mit freudiger Festtagsstimmung sind es nach Ostern nur mehr wenige Wochen, bis Grafenegg für die musikalische Sommersaison seine Pforten öffnet. Im Anschluss an die Sommernachtsgala präsentieren die Tonkünstler drei Konzertprogramme, die zum einen in die Ferne schweifen und zum anderen ein österreichisches Heimspiel in der Donaumetropole Wien bieten. «The Girl from Ipanema» am 29. Juni ist ein Tagesausflug in eine Welt der tänzerischen Virtuosität und des ausgelassenen Lebensgefühls: In Koproduktion mit dem Festival «Glatt & Verkehrt» nehmen uns die Tonkünstler mit nach Brasilien. Mit an Bord sind der brasilianische Pianist Benjamim Taubkin, die Bossa Nova-Legende Tatiana Parra, der in Wien lebende brasilianische Gitarrist Alegre Corrêa und Markus Poschner am Dirigentenpult.

Eine Woche darauf, am 6. Juli, heißt es «Wien, nur du allein»: Dabei geht es aber nicht um Operettenseligkeit, sondern vielmehr um eine musikalische Hommage an die Donaumetropole. Künstlerpersönlichkeiten mit klingenden Namen haben sich – wenn sie nicht schon in Wien geboren wurden – im Lauf der Jahrhunderte hier eingefunden, um der Musik nah zu sein. Wiener Komponisten im Abendprogramm und Wiener G’schichten im Prélude ergeben ein Kaleidoskop, das mit Musik von Gustav Mahler, Franz Schubert, Georg Breinschmid und noch vielen Weiteren farbenreich schillert. Am Dirigentenpult steht Senkrechtstarter David Afkham, der Liedspezialist Christopher Maltman gibt mit Mahlers «Liedern eines fahrenden Gesellen» sein Debüt in Grafenegg.

Am 13. Juli zieht es die Tonkünstler wieder nach «America Latina». Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada widmen sich das Orchester und der Bandoneon-Virtuose Richard Galliano einen Abend lang der lateinamerikanischen Musik von Mexiko bis Argentinien. Mit Astor Piazzolla und seinen Zeitgenossen geht es auf eine rhythmische Reise zum südamerikanischen Temperament und magischen Melodien. Und nach ihren Sommerkonzerten eröffnen die Tonkünstler dann im August das Grafenegg Festival – und wieder ein guter Grund, in Grafenegg zu feiern! ALEXANDER MOORE

OSTERKONZERT So 31. 3., 18.30 Uhr, Auditorium Grafenegg

THE GIRL FROM IPANEMA Sa 29. 6., 20 Uhr, Wolkenturm Grafenegg WIEN, NUR DU ALLEIN Sa 6. 7., 20 Uhr, Wolkenturm Grafenegg AMERICA LATINA Sa 13. 7., 20 Uhr, Wolkenturm Grafenegg

13


Zurückzu den Wurzeln Der Chef selbst steht am Pult, wenn Anfang Mai 2013 im Wiener Musikverein und im Festspielhaus St. Pölten der «Romantischen Größe» nachgespürt wird. Für Mahlers «Kindertotenlieder», die umrahmt von Brahms’ Tragischer Ouvertüre und dritter Symphonie im Zentrum der drei Konzerte stehen, wird Andrés Orozco-Estrada erstmals mit der aus Argentinien stammenden Mezzosopranistin Bernarda Fink musizieren.

Argentinien: Dort hat Bernarda Fink studiert, sich Zeit genommen, ein wenig über sich ihre ersten Erfahrungen als Konzert- und und ihre Erfahrungen mit Mahler, dem Lied Opernsängerin gemacht. Ihre familiären und dem Leben zu erzählen. Mahler komponierte seine «KindertotenWurzeln hat sie jedoch in Slowenien – von dort stammen ihre Eltern, die 1945 noch vor lieder» in den Jahren 1901 und 1904, in zwei Kriegsende aufgrund der Repressalien der Etappen. Die Texte stammen von Friedrich kommunistischen Herrschaft gezwungen Rückert, der sich den Verlust seiner Kinder waren, unter schrecklichen Bedingungen in mehr als 400 Gedichten von der Seele zu ihre Heimat zu verlassen; die Familie landete schreiben versuchte. Die Uraufführung sang letztlich in Südamerika. Die Musik spielte der Hofopernbariton Friedrich Weidemann – dabei von Anfang an eine große Rolle – der dritte Mann im Bunde. Auf die Frage, ob immerhin sangen alle in ihrer Familie – so denn die Kindertotenlieder nicht viel besser wie etwa auch ihr älterer Bruder Marcos, ein von einer Frau interpretiert werden sollten, und eine Mutter die GeBassbariton, mit dem sie fühle des Kindesverlusts immer wieder gern gemeinnicht viel besser nachvollsam auftritt. Später folgte «Liebe, Schmerz ziehen könnte als ein Vater, die junge Sängerin dann oder Tod kennt keine meint Bernarda Fink im ihrem Mann, einem öster- Geschlechtsgrenzen.» reichischen Diplomaten, Bernarda Fink Interview: «Heißt es, ein Mann empfindet weniger welcher der slowenischen Minderheit in Kärnten angehört, nach Prag; Schmerz oder liebt seine Kinder weniger? inzwischen ist sie nicht zuletzt wegen zahl- Liebe, Schmerz oder Tod kennt keine Gereicher Engagements auf der ganzen Welt zu schlechtsgrenzen. Es ist schön, auch einen Hause. Nach einem Monat in den USA ist Mann weinen zu sehen.» Das erste Mal Bernarda Fink Ende November in ihre Wahl- selbst gehört hat sie die «Kindertotenlieder» heimat Österreich zurückgekehrt und hat von einer Frau gesungen: «Das prägt natür14

dass er gerade diese Rückert’schen Texte vertonte, während seine Kinder glücklich im Garten spielten. 1907 sollte ihn das Schicksal ereilen, als seine Tochter Anna Maria starb. «Gottseidank habe ich diese Erfahrung nicht machen müssen», seufzt Bernarda Fink erleichtert. «Wenn ich nach längerer Pause diese Lieder wieder vorbereite, habe ich dennoch Schwierigkeiten, weil es mir schlicht den Hals zuschnürt. Das verlangt immer ein bisschen mehr emotionale Kontrolle.» Die regelmäßige Beschäftigung mit Gustav Mahler ist für Bernarda Fink allerdings keine neue Richtung ihrer Karriere: «Die Musik Mahlers habe ich schon ganz zu Beginn meines Studiums in Buenos Aires kennengelernt, es sind sozusagen meine Wurzeln. Meine Lehrer haben mich damals regelrecht zugeschüttet mit Lieder-Noten, darunter eben viel Mahler. Meinen ersten Liederabend in Buenos Aires habe ich damals mit Mahler-

Liedern bestritten.» Im Laufe ihrer großen Karriere war es dennoch anderes Repertoire, das man mit dem Namen Bernarda Fink vorwiegend verband: Liedgut aller Epochen und nicht zuletzt auch aus ihrer argentinischen Heimat sowie vor allem Barockmusik oder Mozart. «Eigentlich habe ich während meines Studiums gar nicht davon geträumt, Barock zu singen. Freilich ist das großartige Musik, die ich auch liebe, doch schlägt mein Herz noch kräftiger für das Liedgut des 19. oder frühen 20. Jahrhunderts. Nicht zuletzt beim deutschen Lied war ich schon in meiner Jugend Feuer und Flamme. Jetzt, bei Mahler, schließt sich gewissermaßen ein Kreis.» Als Sängerin mit großer internationaler Erfahrung ist Bernarda Fink auch eine aufmerksame Beobachterin der hiesigen Konzertszene. «Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Tonkünst-

ler-Orchester und Andrés Orozco-Estrada. Mit beiden wird es das erste Mal sein! Und dann haben wir auch noch die schöne Aufgabe, die ‹Kindertotenlieder› und einige andere Mahler-Lieder im Anschluss an die Konzerte für CD aufzunehmen. Das ist für mich auch, nach so vielen Jahren, die ich diese Lieder mit mir trage, ein idealer Moment.» MARKUS HENNERFEIND Der Autor ist Musikwissenschaftler, arbeitet als Grafiker im Musikverlag Doblinger und ist freier Mitarbeiter des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich und des Grafenegg Festivals.

ROMANTISCHE GRÖSSE Sa 4. 5., 19.30 Uhr, Musikverein Wien So 5. 5., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 6. 5., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten

lich schon. Vielleicht kann eine Frauenstimme die Zärtlichkeit besser transportieren … aber eigentlich spielt das keine so große Rolle. Denn wer weiß nicht, was Verlust bedeutet? Es geht nicht darum, ob es ein Mann oder eine Frau empfindet. Tiefe Gefühle wie Schmerz werden durch die Musik freigesetzt und transzendiert – darauf kommt es an.» Ob man sich denn mit dem Inhalt dieser (oder überhaupt jeglicher) Lieder identifizieren müsse? «Unbedingt! Ohne das geht es gar nicht! Das ist aber ohnehin das kleine Einmaleins des Sängers.» Das erste Mal hat Bernarda Fink die «Kindertotenlieder» in Ostrawa mit dem Dirigenten Martin Turnovský gesungen – am dritten Geburtstag ihrer Tochter. «Das war zwar emotional schwierig damals, hat mir aber auch zusätzlich geholfen, in diese Rolle zu schlüpfen.» Mahler komponierte die «Kindertotenlieder» zu einer Zeit, als in seiner kleinen Familie die Welt noch in Ordnung war. In die Situation einfühlen konnte er sich aber wohl, haben doch einige seiner Geschwister das Kindesalter nicht überlebt. Seine Frau Alma meinte später, sie wäre entsetzt gewesen, 15


Mit Schostakowitsch am Klavier Michail Jurowski, Erster Gastdirigent der Tonkünstler, stellt eine direkte Verbindung zu Dmitri Schostakowitsch dar. Der Komponist war der Familie Jurowski freundschaftlich verbunden, und der junge Michail spielte sogar mit dem großen Komponisten vierhändig Klavier. Im Rahmen der Tonspiele vermittelt der Dirigent nun sein Bild von Schostakowitsch. Und im Abonnementprogramm «Bilder aus Russland» lassen der Weltbürger Michail Jurowski und Stargeiger Vadim Gluzman ihre Heimat Russland vor dem geistigen Auge (und vor allem vor dem geneigten Ohr) des Publikums erstehen.

Michail Jurowski wurde 1945 in Moskau in eine doppelte Musikerfamilie hineingeboren. Sein Vater Vladimir war Komponist, sein Großvater mütterlicherseits der Dirigent David Block. Und Michail Jurowski hat das MusikerGen auch an seine Kinder weitergegeben: Die beiden Söhne Vladimir und Dmitri sind als Dirigenten international erfolgreich, Tochter Maria ist Musikpädagogin; dirigieren will sie allerdings nicht, obwohl sie dem stolzen Vater zufolge durchaus das Zeug dazu hätte. Und so macht Maestro Jurowski in Interviews gelegentlich überhaupt den Eindruck, er würde lieber über seine Familie sprechen als über sich selbst. Aufgewachsen ist Michail Jurowski in der damaligen Sowjetunion inmitten von Größen wie etwa Oistrach, Rostropowitsch, Gilels oder Khatschaturian. Als enger Freund seines Vaters nimmt Dmitri Schostakowitsch aber eine ganz besondere Rolle ein; Jurowski bezeichnet ihn schlicht als einen wichtigen Teil seines Lebens, und das nicht nur, weil Schostakowitsch mit ihm in Ruza, einer Sommerresidenz für Komponisten mit dem 16- oder 17-jährigen Michail vierhändig Klavier gespielt hat, sondern auch, weil Schostakowitsch bei vielen Gelegenheiten ein offenes Ohr für alle seine Fragen hatte, sei es nun am Telefon oder in der Pause eines Konzerts. 16

Die andere Seite von Jurowskis Kindheit und Jugend allerdings ist eine Geschichte der Angst vor antisemitischen Repressalien. Seine Tätigkeit als Assistent des Chefdirigenten beim Großen Symphonie-Orchester des Staatlichen Rundfunks, Gennadi Roschdestvenski, konnte er nicht mehr ausüben, weil ihm als Jude der Zugangsausweis zum Rundfunkgebäude entzogen wurde, und als er nach einigen Schwierigkeiten im StanislawskiTheater dirigieren durfte, war er in ganz Moskau der einzige jüdische Dirigent mit einer festen Anstellung. Warum es ihn und seine Familie nach Aufhebung des Reiseverbots im Jahr 1990 denn ausgerechnet nach Deutschland verschlagen habe, wird Michail Jurowski gerne gefragt. Er sei eben ein Weltbürger, ein Internationalist, antwortet er dann, und für ihn gäbe es nur zwei Nationen, nämlich gute und schlechte Menschen, die allerdings überall. Und dass er eben in der damaligen DDR einen Vertrag bekommen hätte, genauer gesagt an der Dresdner Semperoper. Michail Jurowski ist nämlich Jurowski stellen sich in dieser Tonspielein der Oper ebenso zu Hause wie auf dem Veranstaltung der Herausforderung, JugendKonzertpodium, mehr als 100 Orchester in lichen eine Tür zur Musik Dmitri Schostakoder ganzen Welt hat er geleitet, wobei er an witschs zu öffnen. Bühnen in Russland, Deutschland, SkandinaSie zeichnen das Porträt des Komponisten vien und an den wichtigsten italienischen zwischen Schaffensfreude und ÜberlebensOpernhäusern dirigiert. angst in einem totalitären Mit dem Tonkünstler-Orpolitischen System, eine chester arbeitete Michail JuSituation, die auch Michail rowski vor nunmehr fast 13 «… die Größe Jurowski, der als einer der Jahren zum ersten Mal zusam- Schostakowitschs führenden Schostakowitschmen, seit 2003 als Erster Gast- an eine neue Interpreten weltweit gilt, nur dirigent. Mehr als 50 Konzert- Generation zu vertraut ist. Das Wissen programme hat er mit dem weitergeben …» über die Größe SchostakoOrchester schon gestaltet. Auf witschs an eine neue Genedie Tonkünstler angesprochen, ration weiterzugeben, ist Jukommt der Dirigent ins Schwärmen: über die rowski ein wichtiges Anliegen, und er betont, gute Chemie, die beide verbindet, über den für junge Menschen stünden bei seinen ProGenerationswechsel im Orchester, den er ben die Türen ohnehin immer offen. schon begleiten durfte und nicht zuletzt über Und zwischen 24. und 27. Mai stehen dann das Stammpublikum, das sich immer wieder «Bilder aus Russland» auf dem Konzertprobei den gemeinsamen Konzerten einfindet. gramm. Nach einer schmissigen Eröffnung Die nächsten Fixtermine stehen Anfang mit Michail Glinkas Ouvertüre zu «Ruslan April auf dem Programm, wenn «Der Spieler und Ludmilla» wird hier der in der UdSSR unterm Eis» aufgeführt wird. Die Regisseurin geborene israelisch-amerikanische WeltklasseCorinne Eckenstein, der Schauspieler Tristan Geiger Vadim Gluzman der Solist in TschaiJorde und die Tonkünstler unter Michail kowskis berühmtem Violinkonzert sein.

Im zweiten Teil steht Modest Mussorgskis populärstes Werk auf dem Programm, die «Bilder einer Ausstellung» in der genialen Orchestrierung von Maurice Ravel. Laut Jurowski ist das Besondere an diesem Werk, das doch fast jeder zu kennen glaubt, dass es immer lebendig sei und immer neu. Und auf dieses Neue dürfen wir uns ebenso freuen wie auf die weiteren Begegnungen mit den unentdeckten Größen der russischen Musik. ULLA PILZ Die Autorin gestaltet und moderiert Musiksendungen auf Ö1 und lebt als freie Sängerin und Musikvermittlerin in Wien.

DER SPIELER UNTERM EIS Do 4. 4., 10.30 Uhr, Auditorium Grafenegg Fr 5. 4., 10.30 Uhr, Auditorium Grafenegg BILDER AUS RUSSLAND Fr 24. 5., 19.30 Uhr, Musikverein Wien Sa 25. 5., 18.30 Uhr, Auditorium Grafenegg So 26. 5., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 27. 5., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten 17


DER RAUSCH ALS PRINZIP Richard Wagner hat das Bewusstsein seiner Zeitgenossen durch Töne erweitert. Franz Liszt war sein Ziehvater, Anton Bruckner sein größter Fan. Nun suchen die Tonkünstler, Claus Peter Flor und Kirill Gerstein nach dem «Kosmos Wagner».

Auch Komponisten erliegen zuweilen den Verlockungen des Lebens. Als Revolutionär musste Richard Wagner von Dresden nach Zürich fliehen. Hier ließ er sich sein ausschweifendes Leben in Plüsch und Seide zum großen Teil von Franz Liszt finanzieren. Der Klaviervirtuose war Wagners größter Förderer – und wurde später sein Schwiegervater. Regelmäßig brachte Liszt Opium aus Paris für die ExilFeste in Wagners «Villa Rienzi» mit. Auch mit Anton Bruckner verband Wagner eine – zugegeben etwas leichtere – Droge: Am 31. August 1873 hatte Bruckner die Partitur zu seiner dritten Symphonie im böhmischen Marienbad beendet. Schon am nächsten Tag reiste er nach Bayreuth. Bruckner wollte seinem Meister, Richard Wagner, die Handschriften der zweiten und dritten Symphonie zeigen. Sein Plan: Das Werk, das Wagner besser gefiel, wollte Bruckner ihm widmen. Am Nachmittag trafen sich die beiden, hockten über den Noten und tranken einige Gläser Bier. Als Bruckner heim kehrte, war er so berauscht, dass er sich nicht erinnern konnte, für welche Symphonie Wagner sich nun entschieden hatte. Aber: Wagner hatte auch bewiesen, dass ein vernünftiger Rausch keine Drogen braucht 18

– ihm reichte die Musik. Seine Opern sorgten bei Zeitgenossen auch deshalb für Aufhorchen, weil sie die Wahrnehmungszone der Ohren erweiterten. «Wagner kann wie LSD wirken», hat Christian Thielemann einmal gesagt, «nur dass seine Opern nicht so gefährlich sind – abhängig machen sie trotzdem.» In seinem «Tannhäuser» hat Wagner die Welt der entgrenzten Lust zum Thema erhoben. Der Minnesänger lebt den Rausch im Venusberg aus und sehnt sich dennoch nach der moralisch-gläubigen Welt der Wartburg-Ritter. Im Abonnementkonzert «Kosmos Wagner» stellt das Tonkünstler-Orchester die «Tannhäuser»-Ouvertüre nun ins Zentrum und kontrastiert sie mit Bruckners dritter Symphonie und Franz Liszts zweitem Klavierkonzert. Bruckner war ein prominenter Planet in Wagners Kosmos und strebte in seinen eigenen Werken stets nach der Erweiterung des Bewusstseins durch den Klang. Nach dem Biergelage einigten sich die beiden Komponisten darauf, dass Bruckners dritte Symphonie zur «Wagner-Symphonie» werden sollte – was in den Zitaten aus «Tristan und Isolde»

und dem «Ring des Nibelungen» der ersten Fassung hörbar wird. Etwas dezenter trat Franz Liszt in seiner Musik auf, obwohl auch er ein Klangrevolutionär war, dessen Kompromisslosigkeit Wagner stets inspirierte und faszinierte. In seinem zweiten Klavierkonzert löste er die klassische Konzertform auf und ließ die einzelnen Sätze ineinander fließen. Liszt ging es nicht um den Rausch der Größe, sondern um die Konzentration auf das Wesentliche. «Ich kann mit wenig Bausteinen ein musikalisches Gebäude errichten», sagt er. Doch die Reduktion war zeitaufwendig: 27 Jahre lang dauerte es, bis Liszt sein zweites Klavierkonzert fertigstellte, von 1830 bis 1857. Er selbst hat es in Weimar uraufgeführt. An jenem Ort, an dem er als Kapellmeister übrigens auch zum ersten Mal Wagners «Lohengrin» dirigierte. Weimar ist auch die musikalische Heimat des Dirigenten Claus Peter Flor, hier hat er studiert. Geboren wurde er in Wagners Geburtsort Leipzig. Flor ist Schüler der WagnerExperten Rafael Kubelik und Kurt Sanderling, ein Musiker des kontrollierten musikalischen Rausches. Für den steht auch der amerikanisch-russische Pianist Kirill Gerstein, dessen Weltkarriere mit dem Gewinn des Artur Rubinstein Wettbewerbs begann. Das renommierte Gramophone Magazine lobte seine jüngste Liszt-Aufnahme mit den Worten: «Viele Pianisten wären froh, Liszt mit jener Kontrolle, Kultiviertheit und mit dem Geschmack von Gerstein zu spielen.» Liszt, Bruckner und Wagner fügen sich also zum «Kosmos» zusammen, einer berauschenden Welt für die Ohren und das Herz. AXEL BRÜGGEMANN Der Autor ist Musikkritiker, Moderator und Publizist. Er wohnt in Bremen und Wien. Zuletzt erschien sein Buch: «Genie und Wahn – Die Lebensgeschichte des Richard Wagner».

KOSMOS WAGNER Sa 2. 3., 19.30 Uhr, Musikverein Wien So 3. 3., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 4. 3., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten

I diditmyway … Das Ende seiner Zeit als Künstlerischer Leiter des Festspielhaus St. Pölten gestaltet Joachim Schloemer in Form einer Rückschau mit wichtigen künstlerischen Partnern, die die vergangenen Saisonen im Festspielhaus mitgeprägt haben. Am Pult der Tonkünstler steht Julia Jones, die auch 2009 die Eröffnungsshow dirigiert hat. Zum krönenden Abschluss wartet Joachim Schloemer unter anderem mit Feuerkunst der Sonderklasse auf!

Zu Beginn ein Rückblick: Joachim Schloemer folgte im Herbst 2009 auf Michael Birkmeyer als Künstlerischer Leiter des Festspielhaus St. Pölten und prägte das Programm in nur vier Jahren auf unnachahmliche Weise. Jetzt, am Ende seiner Zeit in St. Pölten, könnte man meinen, der Choreograf und Regisseur hätte – bewusst oder nicht – Sinatras Klassiker «I did it my way» dabei stets leise mitgesummt. Als innovativer Gestalter mit querdenkerischen Ansätzen, Mut zum Dreinreden und Mitmischen wurde unter Joachim Schloemer aus dem Festspielhaus St. Pölten ein Ort, an dem sich scheinbar konträre Ideen und Gruppen auf kreative Weise verbinden konnten: Manchmal mit unerwartetem Ausgang, aber vielleicht ist gerade das ein Markenzeichen von Visionären mit sicherem Gespür. Gleichzeitig

entwickelten sich in der Ära Schloemer auch die so genannten «klassischen» Programme stetig weiter: Barockmusik, Klavierfestivals, Schwerpunkte mit Chormusik, zeitgenössischer Tanz und natürlich die Auftritte der Tonkünstler gaben dem Festspielhaus immer ein unverwechselbares Profil. Am 8. Juni heißt es also Abschied nehmen von St. Pölten, und dazu lädt Joachim Schloemer einige seiner wichtigsten Partner der letzten Jahre ein. Es gilt, einen Abend lang zurück zu blicken und gleichzeitig ein neues Kapitel aufzuschlagen. Eine wichtige Konstante an diesem Abend sind die Tonkünstler, die dem Festspielhaus seit

«Engel der Verzweif-lung» und «Nostalgia» zu erleben und singt unter anderem Arien von Georg Friedrich Händel. Auch Gastgeber Joachim Schloemer selbst ist dabei und zwar unter anderem als Tänzer. Gemeinsam mit Nataliya Kushnirenko und dem australischen Duo Gavin Webber und Grayson Millwood sorgt Joachim Schloemer für Überraschungen. Elektronische Würze bekommt das Programm durch die Beiträge von DJ Grazhoppa (bekannt aus «Cassol meets Brahms») und dem Videokünstler Victor Morales, die mit den Tonkünstlern über ausgewählte Gestirne aus Gustav Holsts «Planeten» improvisieren. Weiters werden sich unter anderem der Gitarrist Maurizio Grandinetti und der Akkordeonist Otto Lechner zum Lebewohl in St. Pölten treffen, aber keineswegs zum Abgesang ohne Nachklang – wer hat schließlich behauptet, dass ein Abschied nichts Neues beinhalten darf? Otto Lechner wird für die Abschlussshow ein neues Stück komponieren, das an dem Abend uraufgeführt wird. Lechner ist es auch, der mit den Tonkünstlern schließlich den weltberühmten Walzer aus der Jazz-Suite Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch intoniert. Es bleibt nur – ganz ohne Ironie – zu sagen, dass ein solcher Abschied Freude macht. ALEXANDER MOORE

seiner Gründung auf das Engste verbunden sind. Zu ihnen gesellen sich beispielsweise die genial-schräge Brass-Formation Mnozil Brass und die Mezzosopranistin Anna Radziejewska, letztere war in den Produktionen

ABSCHLUSSSHOW Sa 8. 6., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten 19


Tonkunstler LEBEN ge FRAGT

Elisabeth Stadler Strand liege bei Unterhaltungsmusik oder zu Hause, wo ich gerne Klassik höre. Mit welcher/welchem KünstlerIn würden Sie gern einen Abend verbringen? Und was würden Sie kochen? Ich habe im vorigen Jahr in Grafenegg Thomas Hampson persönlich kennengelernt, er liebt gutes Essen und unsere Weine. Bei österreichischem Tafelspitz begleitet von einem grünen Veltliner kann man sicher wunderbar über die weite Welt plaudern.

ge SEHEN Die designierte künstlerische Leiterin des Festspielhaus St. Pölten Brigitte Fürle: Ich liebe es, die Tonkünstler-Konzerte mit dem besonderen Klang im Festspielhaus zu erleben. Die «Symphonie fantastique» von Berlioz, dirigiert von Andrés Orozco-Estrada etwa war grandios – ein spannendes Projekt für eine Saisoneröffnung hat hier Funken gezündet. So entstehen, wie ich denke, die besten künstlerischen Ideen, aus der Emotion eines solchen Augenblicks.

ge LESEN «Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada schaffte ein Werk lang inneren Zusammenhalt mit straffen Konturen. Auch im [... ] letzten Satz war jene Innenspannung zu bemerken, welche dieses Opus zum Leben bedarf. [...] Ein weiterer dynamischer Beweis, wie gut das Gespann Tonkünstler/Orozco-Estrada funktioniert.»

Impressum Medieninhaber (Verleger) Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H., Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten Herausgeber Verein Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Für den Inhalt verantwortlich DI Paul A. Gessl Redaktion Mag. Alexander Moore Mitarbeit Mag. Stefan Lang Djeiran Malek, MAS Julia Ornetsmüller Dott.ssa Victoria Zazzara Visuelle Gestaltung Fuhrer, Wien Produktion Walla Druck, Wien Bildnachweis Werner Kmetitsch, Alexander Haiden – Natur im Garten, Yuji Hori, Alex Seidl, Enovy, Alexander Koller, Klemen Breitfuss, Marco Borggreve, Victoria Schaffer, Uwe Arens – Sony Classical, Rolf Kriesche, Jun Yoshimura, Canetty Clarke, Erich Reismann, Lilac, Philipp Horak, Peter Rigaud, Laurent Ziegler, Galasascha, Shawn Northcutt, Victoria Schaffer, alle anderen unbenannt. Redaktionsschluss 21. 12. 2012. Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen bleiben vorbehalten. Für etwaige Druckfehler wird keine Haftung übernommen.

ABONNEMENTS 13-14 Das Programm für die Saison 13-14 ist ab April 2013 erhältlich.

Der Standard

Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der ERGO Austria International AG mit Sitz in Wien, nimmt sich gern Zeit für musikalische Vergnügungen und erzählt von ihren Vorlieben.

Wer ist Ihr Lieblingskomponist? Es ist schwer hier einen zu favorisieren, es gibt so viele tolle Komponisten. Sehr gerne mag ich Schubert, Mozart, Beethoven, aber z. B. auch Ravel. Was war Ihr schönstes Musikerlebnis? Die Aufführung von «La Traviata» mit Anna Netrebko und Rolando Villazón im Jahr 2005 bei den Salzburger Festspielen. Welche CD hören Sie zurzeit am häufigsten? Das ist total unterschiedlich, abhängig davon ob ich am

20

Angenommen, Sie könnten das Programm eines Konzerts bestimmen. Welches Stück sollte auf alle Fälle gespielt werden? Der «Bolero» von Maurice Ravel müsste auf alle Fälle dabei sein! Was war Ihre erste Schallplatte? Das ist schon lange her, aber ich erinnere mich genau: «Sugar Baby Love» von den Rubettes, das war damals der Hit in meiner Klasse im Gymnasium. Für welches Musikstück würden Sie eine Reise auf sich nehmen, um es zu hören? Da gibt es viele, die es wert sind, z. B. eine Verdi Oper, «Nabucco» oder «Aida» wirken sicher grandios in der Arena von Verona.

«… this concert … helped restore my faith in contemporary Mahler performance.» seenandheard-international.com

ge SAGT Ich war mit meiner Familie beim Grafenegger Advent, der uns sehr gut gefallen hat. Spontan haben wir beschlossen, uns auch das Weihnachtskonzert der Tonkünstler anzuhören und waren ganz begeistert. Wir kommen 2013 sicher wieder! Bernd Schoisswohl, St. Andrä/Wördern

Anfangs noch skeptisch, ob die «Auferstehungssymphonie» von Mahler vor Weihnachten so recht dazupasst, wurde ich im Konzert [Anm. Abokonzert «Auferstehung»] dann doch überzeugt. Was für eine schöne Idee, dieses Werk im Advent anzusetzen! Dr. Beatrice Mekusch-Mayrhofer, Wien

Hier könnte Ihre Meinung stehen. Schreiben Sie unter dem Kennwort «ge:SAGT» an: Tonkünstler-Redaktion, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten oder office@tonkuenstler.at

T: +43 (0)1 586 83 83 | tickets@tonkuenstler.at | www.tonkuenstler.at


Wählen Sie drei aus neun Konzerten 3 Tonkünstler-Konzerte im Wiener Musikverein und in Grafenegg zum sensationellen Schnupper-Preis

€ 39 | € 54 | € 85 Kat. 6

Kat. 5

Kat. 3

T: +43 (0)1 586 83 83 www.tonkuenstler.at tickets@tonkuenstler.at

Sa 16. 2. 18.30 Uhr | Grafenegg, Auditorium* oder Mi 20. 2. 19.30 Uhr | Musikverein, Wien FERNE WELTEN Andrés Orozco-Estrada Dirigent

MENDELSSOHN BARTHOLDY, JANÁČEK, STRAUSS Do 14. 3. 19.30 Uhr | Musikverein, Wien oder So 17. 3. 16 Uhr | Musikverein, Wien LEBENSKÜNSTLER Marc-André Hamelin Klavier Yutaka Sado Dirigent

BERNSTEIN, HAMELIN, SCHOSTAKOWITSCH

So 31. 3. 18.30 Uhr | Grafenegg, Auditorium* OSTERKONZERT Philharmonia Chor Wien Sunhae Im Sopran Katharina Kammerloher Alt Andrew Kennedy Tenor Florian Boesch Bariton Matthew Halls Dirigent

HÄNDEL Sa 13. 4. 19.30 Uhr | Musikverein, Wien MOZART! (PROGRAMM 2) Daniela Koch Flöte Paul Meyer Klarinette Andrés Orozco-Estrada Dirigent

MOZART So 14. 4. 16 Uhr | Musikverein, Wien MOZART! (PROGRAMM 1) Philipp Tutzer Fagott François Leleux Oboe Andrés Orozco-Estrada Dirigent

Do 18. 4. 20 Uhr | Musikverein, Wien HUNGARO TUNE Elisabeth Kulman Mezzosopran Georg Breinschmid Kontrabass Benjamin Schmid Violine Antoni Donchev Klavier Guido Mancusi Dirigent

BREINSCHMID, KODÁLY, RAVEL, BARTÓK, DONCHEV, SERESS, LISZT, KÁLMÁN Sa 25. 5. 18.30 Uhr | Grafenegg, Auditorium* BILDER AUS RUSSLAND Vadim Gluzman Violine Michail Jurowski Dirigent

GLINKA, TSCHAIKOWSKI, MUSSORGSKIJ

* ab Musikverein Wien € 12

MOZART Programmdetails finden Sie in der Heftmitte.

Ausgabe 1/2013, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Österreichische Post AG / Sponsoring.Post, Vertragsnummer: GZ 02Z034306 S, BNPA: 3100 St. Pölten

SCHNUPPERABO


SC HNUP PER -ABO ..….. Stk. Schnupper-Abo in der Kategorie € 39 (Kat. 6)

€ 54 (Kat. 5)

Kartenbüro Tonkünstler und Grafenegg MuseumsQuartier Wien Museumsplatz 1/e-1.5 1070 Wien ÖSTERREICH

Bitte kuvertieren und ausreichend frankieren oder einfach per Fax an: +43 (0)1 587 64 92

BESTELLUNG € 85 (Kat. 3)

Datum Konzert (Bitte wählen Sie 3 aus 9 Konzerten)

16. 2. Ferne Welten

18.30 Uhr

Auditorium Grafenegg

20. 2. Ferne Welten

19.30 Uhr

Musikverein Wien

14. 3. Lebenskünstler

19.30 Uhr

Musikverein Wien

17. 3. Lebenskünstler

16 Uhr

Musikverein Wien

31. 3. Osterkonzert

18.30 Uhr

Auditorium Grafenegg

13. 4. Mozart! (Programm 2 )

19.30 Uhr

Musikverein Wien

14. 4. Mozart! (Programm 1 )

16 Uhr

Musikverein Wien

18. 4. Hungaro Tune

20 Uhr

Musikverein Wien

25. 5. Bilder aus Russland

18.30 Uhr

Auditorium Grafenegg

DUET T Ihre Freundschaftskarte für Grafenegg & Tonkünstler (gültig bis 9. 9. 2013) DUETT-Freundschaftskarte € 54 – 10 % Ermäßigung für 2 Karten pro Konzert – 20 % Ermäßigung für 2 Karten im Abonnement DUETT-Freundschaftskarte Jugend (bis 26 Jahre) € 25 Geburtsdatum:

…..….. …..….. …..…..…

– 50 % Ermäßigung für 1 Karte pro Konzert, € 10 je Karte im Abonnement Ich bin bereits DUETT-Karteninhaber. Kartennummer …..…..…..….........……

EINZELKAR TEN Konzert am

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..

…..….. Stk. Kat. ……

Konzert am

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..

…..….. Stk. Kat. ……

Konzert am

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..

…..….. Stk. Kat. ……

Sollte meine Wunschkategorie nicht mehr zur Verfügung stehen, akzeptiere ich folgende Kategorien: …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…................

GUT SC HEINE Gültig für alle Eigenveranstaltungen der Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft und alle Eigenveranstaltungen des Tonkünstler-Orchesters in Wien ….. Stk. à € 50 ….. Stk. à € 20 ….. Stk. à € 10

ZAHL UNGSW EISE

per Post

per E-Mail

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......…..…..…..…………… DATUM

UNTERSCHRIFT

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. und der Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft m.b.H., zur Einsicht auf www.tonkuenstler.at und www.grafenegg.com oder anzufordern unter T. +43 (0)1 586 83 83

Ich stimme ausdrücklich zu, dass meine personenbezogenen Daten im Rahmen des Informationsverbundsystems «Vertriebsdatenbank der Betriebe der NÖ Kulturwirtschaft» (§ 4 Z 13 iVm 50 DSG 2000) an die verbundenen Unternehmen der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. übermittelt und verwendet werden. Eine Liste der verbundenen Unternehmen findet sich auf www.noeku.at. Diese Zustimmung kann ich jederzeit widerrufen. Ein Widerruf ist schriftlich an die NÖ Kulturwirtschaft GmbH, Neue Herrengasse 10, 3100 St. Pölten, per Fax: 02742/908041 oder per E-mail: office@noeku.at zu richten.

INFOSERVICE Informieren Sie mich über Tonkünstler-Veranstaltungen

TELEFON (UNTERTAGS)

am Konzerttag im Kartenbüro Grafenegg

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

Kartenbüro, MQ Wien

E-MAIL Durch die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse sind Sie mit Newsletter-Zusendungen einverstanden.

ABHOL UNG

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

Eingeschrieben € 5

ORT

Standardpost € 2 (mit DUETT gratis)

PLZ

ZUSEND UNG

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

Bar/Bankomat

STRASSE

Kartenprüfnummer: … … … mit Erlagschein

NACHNAME

Karten-Nr.: … … … … … … … … … … … … … … … … Gültig bis: ….. / …..

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

Amex …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

Mastercard

VORNAME

Diners

TITEL

Visa

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

mit Kreditkarte:


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.