Tonkünstler-Magazin Nummer 19

Page 1

februar bis juni 10

er p p u n Sch O A wBenden!

Aus erster Hand Heldenleben Pastorale

Bitte

Geister und Dämonen Martin Schwab als Sprecher in Schumanns «Manfred» Die neue Tonkünstler-CD

RIE E L ON H P M. SAYH M DA TRA -ES O C Z ORO RÉS AND

1

LIVE


LIVE NEUERSCHEINUNG

R E E I L N O H H P A M YM S S . É 1ANDR

DA A TR S -E O ZC O OR

«… Ein Fest für Kenner und Entdecker.» Kurier «Pulling no punches, Kristjan Järvi and his crack band perform Haydn’s six ‘Paris’ Symphonies as if they were playing for Marie Antoinette and her fun-loving entourage …» Gramophone «… ein flott-feiner Haydn-Sixpack, mit dem die Tonkünstler ihr eigenes Label eröffnen …» Salzburger Nachrichten «Mit den sechs Pariser Symphonien Haydns beweist das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, wie hoch sein in den letzten Jahren erreichter spieltechnischer und klanglicher Standard ist …» Österreich

Gustav Mahlers erste Symphonie stand beim Antrittskonzert von Andrés Orozco-Estrada als neuer Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters auf dem Programm. Das epochale Meisterwerk der ausgehenden Romantik wurde bei den Konzerten im Wiener Musikverein im Oktober 2009 live eingespielt. Die neue Tonkünstler-Aufnahme erscheint als Super Audio CD im März und ist in unserem Shop sowie im Fachhandel erhältlich. Gustav Mahler: Symphonie Nr. 1 Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Andrés Orozco-Estrada Preis € 18 Tonkünstler-Freunde € 16,20

LIVE

Ebenfalls erhältlich bei TONKÜNSTLER LIVE:

H P E JOASYDN HPARISEHRONIEN PN JÄRVI SKRYISM TJA

Joseph Haydn: Pariser Symphonien Kristjan Järvi 2 CDs | Preis € 19,90 Tonkünstler-Freunde € 17,90

LIVE

Ludwig van Beethoven: 9. Symphonie arr. Mahler Kristjan Järvi SACD | Preis € 18 Tonkünstler-Freunde € 16,20


Inhalt

Editorial Liebe Musikfreunde!

Geisterhaft Burgschauspieler Martin Schwab als Sprecher in Robert Schumanns dramatischem Gedicht «Manfred». Zu Gast sind vier hervorragende Vokalsolisten, die unter der Leitung von Bruno Weil aufSeiten 2-5 treten.

Das Leben des Helden Richard Strauss einmal als «junger Wilder» und dann als nachdenklicher Mensch, der über sein Leben reflektiert. Jeffrey Tate spannt den Bogen über Anton Weberns Bearbeitung von Bachs Seiten 12/13 «Musikalischem Opfer».

Tastenmagie Der Meisterpianist Andrej Gavrilov gastiert mit zwei Klavierkonzerten. Michail Jurowski, Principal Guest Conductor der Tonkünstler, ist dabei ein einfühlsamer Partner am Dirigentenpult. Seiten 6/7

Vital und virtuos Isabelle Faust, Ausnahmegeigerin und Vollblutmusikerin, ist unter der Leitung von Originalklang-Spezialist Giovanni Antonini bei den Tonkünstlern zu Gast. Das Programm ist klassisch und Seite 14 raffiniert zugleich.

Tonkünstler on tour Als Musikbotschafter Niederösterreichs haben sich die Tonkünstler bereits in zahlreichen Ländern vorgestellt. Im Frühjahr gastieren sie in Österreichs unmittelbarer Nachbarschaft. Seiten 8/9

Der Lenz ist da! Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada dirigiert zwei Meisterwerke, die thematisch den Frühling begrüßen: lebensbejahend mit Schumanns «Frühlingssymphonie» und fatalistisch mit Strawinskis «Le Seite 15 Sacre du Printemps».

Traditionsbewusst Einfach klassisch: Mit Beethoven, Schubert und Brahms warten die Tonkünstler im Konzert «Pastorale» auf. Dabei gibt es auch ein Wiederhören mit dem Geiger Vadim Gluzman, der sich bereits erfolgSeiten 10/11 reich vorgestellt hat.

TonkünstlERLEBEN Die Tonkünstler sind im Gespräch: Interviews und Stories mit prominenten Freunden des Orchesters. Dazu Pressestimmen, Meinungen aus dem Publikum und Platz für Ihre Wünsche und AnregunSeite 16 gen!

Der Start in die Saison ist wunderbar verlaufen. Daran haben Sie maßgeblichen Anteil, wofür ich mich zu Beginn herzlich bedanken möchte! Denn nicht zuletzt durch Ihre freundliche Aufnahme unseres neuen Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada ist die Stimmung in unseren Konzerten und hinter den Kulissen ausgezeichnet. Wir haben uns für die zweite Hälfte der Saison 09-10 wie immer viel vorgenommen: Einige ehrgeizige Projekte kommen auf uns zu, mit denen wir Ihnen Konzertvergnügen der besonderen Art bescheren möchten. Allen voran lege ich Ihnen Schumanns «Manfred» ans Herz, ein Projekt, für das wir Burgschauspieler Martin Schwab gewinnen konnten. Die besonders eingefleischten Musikfreunde unter Ihnen wissen bestimmt auch, wie selten man dieses Meisterwerk im Konzertsaal hören kann. Aber auch in den übrigen Konzerten können wir Ihnen interessante Werke und ausgezeichnete Gastkünstler vorstellen. Jeffrey Tate ist mit großen Werken von Richard Strauss zu hören, der Meisterpianist Andrej Gavrilov spielt im Abokonzert «Aus erster Hand» gleich zwei Schlüsselwerke der Literatur für Klavier und Orchester. Zu guter Letzt möchte ich auch auf unsere aktuellen CD-Produktionen hinweisen, mit denen Sie sich die Tonkünstler nach Hause holen können. Nach Beethovens neunter Symphonie in der Bearbeitung von Mahler stellen wir rechtzeitig zur Präsentation der Abosaison 10-11 unsere neue CD vor: die erste Symphonie von Gustav Mahler, mit der wir die aktuelle Saison eröffnet haben. Einen schönen Einstieg in den Frühling und viele schöne Stunden in unseren Konzerten wünschen Ihnen herzlich, Geschäftsführer Johannes Neubert und Ihr Tonkünstler-Orchester

Ihr Kalendarium zum Herausnehmen finden Sie in der Heftmitte. DAS MAGAZIN – AUSGABE 1/2010 1


TITELGESCHICHTE

Manfred revisited Das Werk ist gewaltig in Umfang und Wirkung – und in seiner ursprünglichen Form beinahe unaufführbar. «Das Ganze müßte man dem Publikum nicht als Oper oder Singspiel oder Melodram, sondern als dramatisches Gedicht mit Musik ankündigen. Es wäre etwas ganz Neues und Unerhörtes», schrieb Robert Schumann 1848 an seinen Freund Franz Liszt. «Das Ganze»: Das ist die Vertonung von Lord Byrons «Manfred», die geradezu als Paradebeispiel musikalischer Romantik gelten darf und nun mit dem Tonkünstler-Orchesterunter Bruno Weil in einer neu adaptierten Fassung zu erleben ist.

«Manfred», 1816 als erster einer Reihe dramatischer Dialoge Byrons entstanden, bricht schon als Dichtung mit traditionellen Formen (und erst recht inhaltlichen Konventionen). An Bühnentauglichkeit war dem Verfasser nach eigenen Worten nicht gelegen, 2

weil das umfangreiche Werk nie für eine szenische Aufführung gedacht war und von Byron später in die etwas kryptische Kategorie «mentales Theater» eingeordnet wurde. Die Handlung konfrontiert uns mit dem typischen zerrissenen Byronschen Helden, allerdings unter besonders grauenhaften Umständen: Graf Manfred, der seine Schwester durch ein inzestiöses Liebesverhältnis in den Tod getrieben hat, ist des Lebens und der Welt überdrüssig. Weder auf Bergesgipfeln noch auf seiner Burg, nicht in der Religion noch in der Geisterwelt findet er Trost oder Erlösung und stirbt letztlich trotzig und unversöhnt mit seinem Schicksal. Manfred – das ist natürlich zuvorderst Byron selbst, zur Entstehungszeit des Werkes wie sein Held in den Schweizer Alpen ansässig und immer wieder vom Zauber der Naturgewalten gebannt, von seiner vergötterten Halbschwester Augusta ebenso getrennt

wie von seiner verhassten Ehefrau Annabella (beide verschmelzen hier dichterisch in der Gestalt der Göttin Astarte). Eine selbststilisierte Figur, unabhängig und egoman, schwärmerisch und rücksichtslos, kurz: als Inbegriff des romantischen Individuums «frei, aber einsam». Übrigens wollte ein besonders feinfühliger Rezensent, als das Werk am 16. Juni 1817 in England in Druck erschien, einfach nicht wahrhaben («um der Menschlichkeit und der Moral willen»), dass Byron seine blutschänderische Beziehung zu Augusta, ein «Laster der gräßlichsten und abstoßendsten Sorte», literarisch thematisiert hatte. Doch nicht nur bei der skandalösen Autobiographie des Verfassers, auch bei Macbeth, Hamlet und vor allem Faust nimmt Graf Manfred Anleihen: Motive wie die Geisterbeschwörung oder die schuldhafte, verhängnisvolle Liebe sind durchaus «faustisch». Bei


«Manfred and the Witch of the Alps» John Martin, 1837 The Whitworth Art Gallery, The University of Manchester

3


Florian Boesch

Bruno Weil

aller Begeisterung für Goethe, der seinerseits den Kollegen sehr schätzte und ihm in der Figur des Euphorion in «Faust II» ein Denkmal gesetzt hat, war Byron dann aber doch beleidigt, als ihm die Kritik vereinzelt eine zu enge Ausrichtung des Manfred an die Gestalt des Faust vorhielt und ihn deshalb mangelnder Originalität zieh. Zumal Byron die Bekanntschaft mit Goethes Opus summum doch erst kurz zuvor durch eine Lesung (samt Simultanübersetzung ins Englische) seines Freundes Matthew Gregory Lewis vermittelt worden war … Da war Schumanns Beziehung zu «Manfred» schon weit älter und leidenschaftlicher, als er 1848 mit der Vertonung des «dramatischen Gedichts» begann. Denn in der väterlichen Buchhandlung in Zwickau war der Komponist schon als Knabe zur Mitarbeit herangezogen und mit den romantischen Schöpfungen vertraut gemacht worden – speziell mit den Werken Byrons, die sein anglophiler Vater (selbst Verfasser schauriger Ritterromane) übersetzt und herausgegeben hatte. Von «Manfred», den er als 19-jähriger erstmals gelesen hatte, war Schumann Zeit seines Lebens geradezu besessen, studierte ihn immer wieder und trug ihn gelegentlich unter Tränen seinen Freunden vor. Wobei er sich mit dieser Begeisterung in bester Gesellschaft seiner Kollegen befand (von anderen Künstlern wie Delacroix, denen die Dichtungen zur Inspiration dienten, ganz zu schweigen): «Für die un4

«… nicht als Oper oder Singspiel oder Melodram, sondern als dramatisches Gedicht mit Musik ...»

Martin Schwab

den Zwängen jener musikdramittelbar auf Byron folgende matischen Gattung, von der er Musikergeneration waren seine 1842 schrieb: «Wissen Sie mein Werke heilige Texte», schreibt morgen- und abendliches KünstByrons Biografin Benita Eisler. lergebet? Deutsche Oper heisst Anfang der 1980er Jahre, bei der letzten wissenschaftlichen Robert Schumann es. Da ist zu wirken.» Robert Schumanns lange Bestandsaufnahme, zählte man rund 750 Kompositionen, die auf Byrons Suche nach dem idealen Bühnenstoff hatte Dichtungen basieren, darunter allein 50 bereits 1830 begonnen, als der junge Mann Opern sowie Symphonien, Oratorien, Pro- von einer Vertonung des «Hamlet» träumte. grammstücke und unzählige Lieder u. a. von In der Folge lockten ihn verschiedenste Größen wie Berlioz («Harold en Italie»), Sujets: die «Odyssee» und Ciceros Briefe, Till Liszt, Mendelssohn, Mussorgski, Verdi, Eulenspiegel und Sakuntala, Nibelungen Rimski-Korsakow, Gounod, Busoni, Schön- und Wartburgkrieg, Goethes «Faust» und berg, Hindemith und Ives. Nicht zu verges- Schillers «Maria Stuart», Stoffe von Racine sen natürlich Tschaikowski, dessen viersätzi- und Calderon, von E.T.A. Hoffmann und ge «Manfred»-Symphonie dem Stoff noch- Thomas Moore. Doch erst 1847/48 gelang mals alle Facetten der Düsternis und Ver- dem Komponisten mit «Genoveva» eine vollständige Oper – sie musste zwei Jahre auf zweiflung abgewinnen konnte. Schumanns viele Jahre gehegtem Plan ihre Uraufführung warten und blieb (vor einer Vertonung entsprang dann ein der Vor- allem wegen des miserabel zusammengelage in jeder Hinsicht ebenbürtiges Werk für flickten Librettos) erfolglos. Spätere OpernSprecher, Soli, Chor und Orchester (op. 115) – projekte Schumanns, wie Schillers «Braut formal ebenso schwer einzuordnen und von Messina», Goethes «Hermann und heterogen wie die Dichtung, mit dramati- Dorothea» oder Shakespeares «Julius Caeschen und oratorischen Elementen, mit ein- sar», sind dann nie über die jeweilige Ouverdringlichen orchesterbegleiteten Monologen türe hinaus gediehen. Dass auch von «Manfred» heute praktisch und Szenen im Einklang mit großen Chorund Solistenstücken sowie illustrativen Zwi- nur noch die Ouvertüre im Konzertleben präschenspielen. Was Schumann zu diesem sent ist, fügt sich allerdings ins Gesamtbild, eigenwilligen «dramatischen Gedicht mit das die problematische RezeptionsgeschichMusik» geführt hat, war wohl nicht nur der te der dramatischen Werke Schumanns bieeinschlägige Gestus der Dichtung, sondern tet. Dabei eröffnete «Manfred» in seiner disauch und vielleicht besonders die Flucht vor paraten Form ursprünglich eine willkomme-


Johannes Chum

Michelle Breedt

Sigrid Plundrich

ne Gelegenheit, sich von den «gefährlichen» szene enthält übrigens den einzigen nenAnforderungen der Bühne zu befreien. Un- nenswerten Eingriff in Byrons Dramaturgie: mittelbar nach Vollendung der «Genoveva» Die finalen Worte aus der Totenmesse («Et begann der Komponist im August 1848 lux perpetua luceat eis»), mit denen der Klosseine künstlerische Auseinandersetzung terchor Manfred ins Jenseits begleitet, fehlen mit jenem Byronschen Helden, in dem der im Original – im Gegensatz zu Schumann Schumann jener Jahre am deutlichsten seine hatte Byron es vorgezogen, seinen Helden eigene zunehmende Zerrissenheit, seine ohne Reue und Trost abgehen zu lassen. eigenen seelischen Abgründe erkennen In diesen komponierten Stücken hat mochte. Schumann – so wiederum Abert – sich «zu Wobei schon Hermann Abert (1903) von einer Höhe aufgeschwungen, die er vorher einer allzu engen Analogie zwinur selten, später überhaupt schen Leben und Werk abgeranicht mehr erreicht hat. Die ten hat: «Nicht selten trifft man … dieses Ouvertüre ist sein bedeutenddie Behauptung, Schumanns Meisterwerk der stes Orchesterwerk, sowohl ‚Manfred’ hänge mit seiner «schwarzen» was die Tiefe ihrer Gedanken, Krankheit zusammen und sei Romantik … als auch ihre Verarbeitung und eine ‚Vorahnung’ der Katastrodie äußere orchestrale Einkleiphe. Dagegen spricht einmal die längst dung anlangt; sie ist zugleich Schumanns gehegte Vorliebe des Meisters für Byron […]. ‚modernstes’ Tonstück, denn sie vertritt in Die Manfrednatur steckte Schumann schon harmonischer wie in rhythmischer Hinsicht von Jugend auf im Blut, Leidenschaftlichkeit unter allen seinen Werken den am meisten und Empfindsamkeit, Florestan und Euse- fortgeschrittenen Standpunkt.» bius, sind nicht erst mit der Komposition des Zwischen den musikalischen Nummern ‚Manfred’ zu Tage getreten.» gibt es in der Originalfassung aber auch zahlDie Vertonung der deutschen Textversion reiche musiklose Abschnitte, die dem unbevon Karl Adolf Suckow umfasst neben der gleiteten Vortrag der Verse Byrons gewidmet Ouvertüre insgesamt 15 Nummern, die sich – sind. Sie umfassen einen beträchtlichen Teil mit Ausnahme einer Zwischenaktsmusik – der umfangreichen Dichtung, und sie sind es zur Gänze in Gesangsstücke (Ensemble- auch, die Aufführungen von «Manfred» verbzw. Chorsätze) und so genannte «melodra- gleichsweise selten zustande kommen lasmatische» Stücke aufteilen, in denen die sen. Die Probleme reichen von der Länge dieMusik als Begleitung und Illustration des ser Passagen, die die Gesamtdauer erheblich gesprochenen Wortes erklingt. Die Schluss- ausdehnen und die Balance zwischen Musik

und Text ins Ungleichgewicht setzen, über die zweifelhafte literarische Qualität der deutschen Nachdichtung Suckows bis zur ausufernden Besetzungsgröße, da mehrere Sprecher in verteilten Rollen gefordert sind. Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und der Wiener Singverein unter Bruno Weil bieten dieses Meisterwerk der «schwarzen» Romantik nun in einer eigens erstellten Neufassung dar: Schumanns mitreißende Musik bleibt dabei natürlich vollständig in ihrem Recht, inklusive der stimmungsvollen Melodramen, deren Rezitation dem hochkarätigen Gesangssolistenquartett überantwortet wird. Für die reinen Sprechpassagen, die den Geist der Dichtung in kompakten neuen Zwischentexten einfangen, steht mit Burgschauspieler Martin Schwab ein besonders stilsicherer und expressiver Interpret zur Verfügung. Und so gelangt Manfred wieder in aller Frische aufs Podium, der Byronsche Held (und zugleich Antiheld) par excellence … CHRISTIAN LACKNER Der Autor ist Musikwissenschaftler, lebt in Wien und Salzburg und schreibt als freier Musikpublizist für Fachzeitschriften und Kulturveranstalter.

GEISTER UND DÄMONEN Fr 9. 4., 19.30 Uhr, Musikverein Wien So 11. 4., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 12. 4., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten 5


«DIE INTERPRETEN SIND

SKLAVEN!» Gleich zwei Klavierkonzerte des frühen 20. Jahrhunderts bringen der russische Ausnahmepianist Andrej Gavrilov und das TonkünstlerOrchester Niederösterreich unter der Leitung von Andrés OrozcoEstrada zu Gehör: Das Klavierkonzert Nr. 1 op. 10 von Sergej Prokofjew, dem neben Igor Strawinski wohl populärsten russischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, und das Klavierkonzert «Für die linke Hand» von Maurice Ravel, das er für den einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein komponierte. Umrahmt werden die beiden Klavierkonzerte von «Einige Minuten für Orchester» des in Niederösterreich lebenden Wiener Komponisten Horst Ebenhöh, und der ersten Symphonie von Johannes Brahms. 6

Maurice Ravel, Sergej Prokofjew, Richard Strauss, Paul Hindemith, Erich Wolfgang Korngold, um nur einige zu nennen, komponierten für ihn: den in Wien geborenen Pianisten Paul Wittgenstein, der seinen rechten Arm im ersten Weltkrieg verlor. Er verfolgte trotz seines Handicaps zielstrebig seine Karriere und machte als Virtuose mit Werken für die linke Hand Furore. Diese gab er zuerst bei Komponisten in seinem unmittelbaren Wiener Wirkungskreis in Auftrag.


Andrej Gavrilov

Bald sah er es aber an der Zeit, renommierte Komponisten außerhalb des deutschsprachigen Raumes zu gewinnen. Maurice Ravel bekam den Auftrag für das Klavierkonzert «Für die linke Hand» von Paul Wittgenstein in einem von Erfolgen gekrönten Lebensabschnitt: 1928 begab sich Ravel auf eine viermonatige USA-Tournee, auf der er als Dirigent und Pianist zahlreiche, von Publikum und Kritikern gefeierte, Konzerte gab. Seinen Welthit «Boléro» präsentierte er wenige Monate später in Paris, und im gleichen Jahr verlieh man ihm in Oxford die Ehrendoktorwürde. Für die komponierten Werke zahlte Wittgenstein, der einer der reichsten Familien

Westeuropas angehörte, fürstliche Summen. kann entweder schrecklich verletzt sein oder Dafür sicherte er sich aber nicht nur die ex- mit stockendem Atem hören, stürzend in klusiven Aufführungsrechte, sondern nahm eine Welt fantastischer Klangbilder, die Prosich auch heraus, bei den Kompositionen kofjew aus seinem Füllhorn stößt.» Innerhalb von nur neun Jahren brachte mitzumischen – sehr zum Missfallen Ravels. Im Falle seines Klavierkonzerts «Für die linke Johannes Brahms seine vier Symphonien zur Hand» nahm sich Wittgenstein sogar heraus, Aufführung – an der Vollendung seiner ersten Symphonie arbeitete er jedoch in den Klaviersatz und in die Orüber 14 Jahre und präsentierte sie chestrierung einzugreifen, was «… erfüllt von erst im Alter von 43 Jahren der ÖfRavel entsetzte. In einem an- pulsierender fentlichkeit. Diese vergleichsweise schließenden Briefwechsel kam Vitalität, so lange Entstehungszeit ist wahres zum Streit, der eskalierte, als reich im launischeinlich auf zwei Umstände zuWittgenstein meinte, dass die schen Spiel rückzuführen: einerseits auf Interpreten nicht die Sklaven der der Farben …» Brahms’ minutiöse und selbstKomponisten sein dürften. Ravel antwortete darauf kurz und bündig «Die kritische Arbeitsweise, und andererseits auf Interpreten sind Sklaven!» und brach den die, in der Öffentlichkeit kursierende MeiKontakt zu Wittgenstein nach der Wiener Ur- nung, Brahms werde das symphonische Schaffen Beethovens würdig weiterführen. aufführung völlig ab. Auch Sergej Prokofjew wurde von Paul Dies setzte ihn zwar unter großen Druck, aber Wittgenstein beauftragt, für ihn zu kompo- nach der Uraufführung 1876 «erscholl im Lanieren. Sein an diesem Abend aufgeführtes ger seiner Freunde der Ruf: Das ist die zehnte Klavierkonzert ist allerdings ein anderes, Symphonie!», wie der berühmte Dirigent Fenämlich sein erstes Klavierkonzert – ein ein- lix Weingartner gut zwanzig Jahre später ansätziges Werk, das noch während Prokofjews merkte. Horst Ebenhöh, 1930 in Wien geboren, Studienzeit am St. Petersburger Konservatorium im Jahr 1911 entstand, und im darauf- sieht sich selbst als Mann der musikalischen folgenden Jahr von ihm als Solist in Moskau Mitte, als «Synthesesucher zwischen Tradiuraufgeführt wurde. Auch bei der Abschluss- tion und Avantgarde». Über 300 Werke für prüfung am St. Petersburger Konservatorium die unterschiedlichsten Besetzungen finden im Jahr 1914 reüssierte er mit diesem Kon- sich in seinem Œuvre, das sich besonders zert. Er präsentierte sich als hochversierter durch Rhythmik und ein breites KlangfarVirtuose und gewann damit den renom- benspektrum auszeichnet. Als zeitgenössimierten Rubinstein-Preis. Zu Prokofjews im- sche Ouvertüre stimmt sein Werk «Einige mensen Fertigkeiten am Klavier meinte sein Minuten für Orchester» auf einen großen Studienkollege Boris Assafjew: «Sein Spiel Konzertabend ein. ist hart und spröde, aber bewundernswert souverän. Unter seinen Händen will das KlaCHRISTINA MEGLITSCH vier nicht singen und vibrieren; es will sprechen mit dem eindeutigen fixierten und be- Die Autorin ist Musikwissenschaftlerin und Kulturstimmten Ton eines Schlaginstrumentes.» managerin in Wien und schreibt als freie MusikpubliEine wunderbar treffende Beschreibung lie- zistin für diverse Fachzeitschriften. ferte uns auch der zeitgenössische Musikkritiker Wjatscheslaw Katatygin: «Sein grotesker Stil, voll gebrochener Linien und scharfer AUS ERSTER HAND Kanten, ist so erfüllt von pulsierender Vita- So 14. 2., 16 Uhr, Musikverein Wien lität, so reich im launischen Spiel der Far- Mo 15. 2., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten ben, so scharf im Umriss, dass es unmöglich Di 16. 2., 19.30 Uhr, Musikverein Wien ist, seine Musik unbeteiligt zu hören. Man Mi 17. 2., 19.30 Uhr, Musikverein Wien 7


ZIEL

Das

Im Februar und März geht das TonkünstlerOrchester wieder einmal als musikalischer Botschafter Niederösterreichs auf Reisen. Nach Budapest, Zagreb und München führen gleich drei kurze Tourneen, auf denen sich die Musikerinnen und Musiker erstmals gemeinsam mit ihrem neuen Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada außerhalb Österreichs präsentieren. Mit im Notenkoffer hat das Orchester Musik von Brahms, Mozart, Strauss, Wolf und Villa-Lobos.

«Die Instrumente sind schon längst unterwegs, wenn wir uns zur Abfahrt treffen», schmunzelt Igor Chomca, «alle genau abgezählt, damit wir auch problemlos über die Grenze kommen.» Als Leiter des Orchesterbüros gehört es mit zu seinen Aufgaben, dass jede Tournee der Tonkünstler so reibungslos wie möglich verläuft. In der Vergangenheit haben er und sein Team das Orchester schon auf Reisen nach England und Japan, aber auch Salzburg, Innsbruck und Bregenz begleitet. Entscheidend ist nicht die Entfernung, entscheidend ist die gute Vorbereitung, und «das Ziel ist das gute Konzert», so Chomca. Die Tonkünstler sind Reiseprofis. Mehr als fünfzig Ausfahrten absolvieren die Musikerinnen und Musiker pro Jahr allein in Niederösterreich. Doch geht es über Österreichs Grenzen hinaus, dann sind Orchester und Management besonders gefordert. Schließlich geht es um 80 Musikerinnen und Musiker sowie den reibungslosen Ablauf ihrer Reisen und Auftritte. «An- und Abreise, Instrumententransport, Hotel, 8

ist das Konzert

Transfers zum Konzertort, wenn es abends zu spät wird, auch Verpflegung» – die Diensthandys sind auf Reisen immer auf Empfang. Gerade die Orchesterwarte unter der Leitung von Johann Decker arbeiten dabei an vorderster Front. Sie sind die Ersten, die die Konzertsäle in Augenschein nehmen, die Bühne aufbauen und gemeinsam mit den Instrumenten und dem von Archivarin Heidi Abel gepackten Notenkoffer die Vorhut der Tournee bilden. Im Rahmen des 2007 ins Leben gerufenen Austauschprojekts «In the Heart of Europe» werden die Tonkünstler Anfang Februar für ein zweitägiges Gastspiel nach Budapest reisen. Auftrittsort ist einer der

modernsten Konzertsäle Europas: der Nationale Béla Bartók-Konzertsaal im «Palast der Künste», musikalische Heimat der Ungarischen Nationalphilharmonie, die im Zuge dieses Kulturaustausches bereits vergangene Saison in Wien und St. Pölten gastierte.

Während Suzanne Blaha-Zagler die Stellung im Orchesterbüro hält, macht sich Igor Chomca an der Seite von Orchesterdirektor Markus Karl Stratmann und dem übrigen Team auf die Reise. Es gibt jedesmal neue Herausforderungen zu bewältigen. Andere Länder andere Sitten. Aber auch über ganz grundlegende Dinge muss man sich verständigen: «Wo sind die Garderoben? Ist die Bühne groß genug? Wer wird bei den Umbauten helfen?», all diese Fragen müssen geklärt sein, bevor das Orchester zur Anspielprobe kommt – ebenso wie Solistin Christiane Oelze. Ihr silbrig-klarer Sopran wird an den beiden Abenden in Budapest mit Liedern von Hugo Wolf und Richard Strauss, sowie dem fünften Teil der «Bachianas Brasileiras» von Heitor VillaLobos das ungarische Publikum bezaubern. Auch bei den Tourneen nach Zagreb und München reisen die Tonkünstler nicht alleine: Pianist Menahem Pressler beispielsweise hat für den Gasteig, das erste Haus der Bayerischen Landeshauptstadt, Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert in G-Dur KV 453 im Gepäck. Eine klassische Einstimmung auf Johannes Brahms’ erste Symphonie, die den musikalischen Kern aller drei Gastspiele bildet. Damit bei soviel Information niemand die Übersicht verliert, hat das Orchesterbüro bereits vor Reiseantritt das so genannte «Tourneebuch» für die Musikerinnen und Musiker zusammengestellt, eine Mischung aus Kalender, Dienstplan und kleinem Reiseführer. Darin finden sich die wichtigsten Informationen zu Hotels und Konzertsälen, Adressen von Restaurants, die


Fr 5. 2. 20 Uhr Sa 6. 2. 20 Uhr

Do 11. 2. 19.30 Uhr Abo «Tonkünstler Spezial» 18.30 Uhr

So 14. 2. 16 Uhr Abo «Sonntag Nachmittag» 15.15 Uhr

Mo 15. 2. 19.30 Uhr Abo «Tonkünstler-Orchester» 18.30 Uhr Theater der Jugend

Di 16. 2. 19.30 Uhr Mi 17. 2. 19.30 Uhr Abo «Sextett» 18.45 Uhr

Sa 20. 2. 19.30 Uhr

Do 25. 2. 21.03 Uhr

Fr 26. 2. 19.30 Uhr Abo «Wiener Neustadt»

Sa 27. 2. 18.30 Uhr Abo «Schlossklänge» 17.30 Uhr

So 28. 2. 16 Uhr Abo «Sonntag Nachmittag» 15.15 Uhr

Mo 1. 3. 19.30 Uhr Abo «Tonkünstler-Orchester»

Palast der Künste Budapest www.muveszetekpalotaja.hu Palast der Künste Budapest www.muveszetekpalotaja.hu

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box

Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 521 10-230 Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal Koncertna dvorana Vatroslava Lisinskog Zagreb www.lisinski.hr

ORF, Radio Niederösterreich

Stadttheater Wiener Neustadt T: (02622) 373-902 Auditorium Grafenegg T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG in der Reitschule Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222

GASTSPIEL BUDAPEST

FEBRUAR, MÄRZ 2010 Christiane Oelze Sopran | Andrés Orozco-Estrada Dirigent

HEITOR VILLA-LOBOS «Bachiana Brasileira» Nr. 5 für Sopran und Violoncelli HUGO WOLF Italienische Serenade, «Gebet» Mörike-Lied Nr. 28, «Mignon» Goethe-Lied RICHARD STRAUSS «September» aus «Vier letzte Lieder» für Sopran und Orchester, «Muttertändelei» op. 43/2 JOHANNES BRAHMS Symphonie Nr. 1 c-moll op. 68

SUNRISE RELOADED

Wolfgang Mitterer Live-Elektronik | Victor Morales Video Game Modifier | Brad Lubman Dirigent

WOLFGANG MITTERER Musik zum Stummfilm «Sunrise – A song of two humans» (USA 1927, Regie: Friedrich Wilhelm Murnau, Neuinterpretation: Victor Morales) Filmmusik gesampelt aus Orchesterwerken von ANTON BRUCKNER, ANTONÍN DVOŘÁK, NIKOLAI RIMSKI-KORSAKOW, PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKI u. a. EINFÜHRUNG: Rainer Lepuschitz

AUS ERSTER HAND Andrej Gavrilov Klavier | Andrés Orozco-Estrada Dirigent

HORST EBENHÖH «Einige Minuten für Orchester» op. 103/2 (Uraufführung) SERGEJ PROKOFJEW Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Des-Dur op. 10 MAURICE RAVEL Konzert für Klavier und Orchester D-Dur «Für die linke Hand» JOHANNES BRAHMS Symphonie Nr. 1 c-moll op. 68 EINFÜHRUNG: Susanne Zobl

GASTSPIEL ZAGREB Duo Gurfinkel Klarinetten | Andrés Orozco-Estrada Dirigent

WOLFGANG AMADEUS MOZART Symphonie A-Dur KV 201 MAX BRUCH Konzert für zwei Klarinetten und Orchester e-moll op. 88 (Bearbeitung des Konzertes für Klarinette, Viola und Orchester op. 88) JOHANNES BRAHMS Symphonie Nr. 1 c-moll op. 68

RADIOSENDUNG «TONKÜNSTLER» Hans Georg Nicklaus Moderation

Eine Vorschau auf die nächsten Musikveranstaltungen in Niederösterreich und Wien mit dem Tonkünstler-Orchester und weiteren Ensembles

PASTORALE Vadim Gluzman Violine | Michail Jurowski Dirigent FRANZ SCHUBERT Ouvertüre im italienischen Stil D-Dur D 590 JOHANNES BRAHMS Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale» EINFÜHRUNG: Walter Weidringer


Mo 10. 5. 19.30 Uhr Abo «Tonkünstler-Orchester» 18.30 Uhr

Mi 12. 5. 19.30 Uhr Abo «Stadtabonnement» 18.30 Uhr

Bonuskonzert

Mo 17. 5. 19.30 Uhr

Do 20. 5. 19.30 Uhr Abo «Tonkünstler Spezial» 18.30 Uhr

Do 27. 5. 21.03 Uhr

Sa 29. 5. 19.30 Uhr Abo «Take Five» 18.45 Uhr

So 30. 5. 16 Uhr Abo «Sonntag Nachmittag» 15.15 Uhr

Mo 31. 5. 19.30 Uhr Abo «Tonkünstler-Orchester» 18.30 Uhr

Do 10. 6. 19.30 Uhr 18.30 Uhr

Fr 11. 6. 19.30 Uhr 18.30 Uhr

Do 17. 6. 20.30 Uhr Voraufführung Abo «Schlossklänge»

Fr 18. 6. 20.30 Uhr

PREISE

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box Casino Baden | Festsaal T: (02252) 44496-444 EINFÜHRUNG im Salon 1-2 Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 505 81 90

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box

ORF, Radio Niederösterreich

Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Metallenen Saal Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box Wolkenturm Grafenegg T: (01) 586 83 83 Wolkenturm Grafenegg T: (01) 586 83 83

Musikverein Wien Konzerte «Sonntag Nachmittag», «Take Five» und «Sextett» € 42 | 39 | 36 | 33 | 30 | 22 Konzerte «Plugged-In» € 31 | 28 | 23

WIENER FESTWOCHEN

Renaud Capuçon Violine | Antoine Tamestit Viola | Andrés Orozco-Estrada Dirigent

HEITOR VILLA-LOBOS «Bachiana Brasileira» Nr. 9 für Streichorchester WOLFGANG AMADEUS MOZART Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur KV 364 ANTONÍN DVOŘÁK Symphonie Nr. 9 e-moll op. 95 «Aus der Neuen Welt»

BAROCK 21

Gianluigi Trovesi Klarinette | Etienne Abelin Violine | Enrike Solinas Laute und Gitarre | Murat Cos˛kun Percussion | Attilio Cremonesi Dirigent Barockmusik, Musik des 20. Jahrhunderts und Jazz EINFÜHRUNG: Rainer Lepuschitz

RADIOSENDUNG «TONKÜNSTLER» Gustav Danzinger Moderation

Eine Vorschau auf die nächsten Musikveranstaltungen in Niederösterreich und Wien

PRIMAVERA Andrés Orozco-Estrada Dirigent

ROBERT SCHUMANN Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 38 «Frühlingssymphonie» IGOR STRAWINSKI «Le Sacre du Printemps» EINFÜHRUNG: Ursula Magnes

PLAY ZERO

Wolfgang Mitterer Live-Elektronik | Victor Morales Video Game Modifier | Austrian Freestyle Foundation Parkour | Peter Rundel Dirigent | Florian Lutz Regie

WOLFGANG MITTERER «Play Zero» Sample-Oper für Solisten, Kammerorchester, Video, Tanz, Parkour und Electronics EINFÜHRUNG: Albert Hosp

SOMMERNACHTSGALA

Auditorium Grafenegg Konzerte «Schlossklänge» € 34 | 29 | 23 | 17 | 11 | 5

Wolkenturm Grafenegg Voraufführung Sommernachtsgala am 17. 6. € 70 | 58 | 45 | 32 | 21 | 15 | 11 | 6 Sommernachtsgala am 18. 6. € 99 | 84 | 68 | 53 | 37 | 23 | 17 | 11

Anne Sofie von Otter Mezzosopran | Alison Balsom Trompete | Rudolf Buchbinder Klavier | Andrés Orozco-Estrada Dirigent Galaprogramm zum Sommerbeginn

Festspielhaus St. Pölten Konzerte «Tonkünstler-Orchester», «Tonkünstler Spezial» sowie am 10. und 11. 6. € 35 | 30 | 25 | 20 | 8

T: (01) 586 83 83 | www.tonkuenstler.at | tickets@tonkuenstler.at


Fr 9. 4. 19.30 Uhr Abo «Sextett» 18.45 Uhr

So 11. 4. 16 Uhr Abo «Sonntag Nachmittag» 15.15 Uhr

Mo 12. 4. 19.30 Uhr Abo «Tonkünstler-Orchester» 18.30 Uhr

Fr 16. 4. 20.30 Uhr Abo «Plugged-In»

Bonuskonzert

Di 20. 4. 19.30 Uhr

Sa 24. 4. 18.30 Uhr Abo «Schlossklänge» 17.30 Uhr

So 25. 4. 16 Uhr Abo «Sonntag Nachmittag» 15.15 Uhr

Mo 26. 4. 19.30 Uhr Abo «Tonkünstler-Orchester» 18.30 Uhr

Di 27. 4. 19.30 Uhr Abo «Take Five» 18.45 Uhr

Do 29. 4. 21.03 Uhr

Kinderkonzert

Di 4. 5. 10.30 Uhr

Kinderkonzert

Mi 5. 5. 10.30 Uhr

Sa 8. 5. 19.30 Uhr Abo «Sextett» 18.45 Uhr

So 9. 5. 16 Uhr Abo «Sonntag Nachmittag» 15.15 Uhr

Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83

Konzerthaus Wien | Großer Saal T: (01) 242 002

Auditorium Grafenegg T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG in der Reitschule Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Gläsernen Saal ORF, Radio Niederösterreich

Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 70-734 Auditorium Grafenegg T: (02742) 90 80 70-734

Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Metallenen Saal Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal

GEISTER UND DÄMONEN

APRIL – JUNI 2010

Wiener Singverein | Sigrid Plundrich Sopran | Michelle Breedt Mezzosopran | Johannes Chum Tenor | Florian Boesch Bass | Martin Schwab Sprecher | Bruno Weil Dirigent

ROBERT SCHUMANN «Manfred» Dramatisches Gedicht op. 115 (Dramaturgische Textfassung: Christian Lackner) EINFÜHRUNG: Oliver A. Láng

BEST OF HOLLYWOOD Andrea Malek Sopran | Wolfgang Hattinger Dirigent

Musik von u. a. ENNIO MORRICONE, JOHN WILLIAMS, MICHEL LEGRAND, ELMER BERNSTEIN, ERICH WOLFGANG KORNGOLD

HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN Helmut Imig Dirigent

«Hoffmanns Erzählungen» Stummfilm (Ö 1926, Max Neufeld) Mit Musik von u. a. JACQUES OFFENBACH, ROBERT SCHUMANN, HECTOR BERLIOZ, HELMUT IMIG

ROMANTICA Garrick Ohlsson Klavier | Andrew Litton Dirigent

JOHANNES BRAHMS Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83 PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKI Symphonie Nr. 5 e-moll op. 64 EINFÜHRUNG: Friederike Raderer

RADIOSENDUNG «TONKÜNSTLER» Peter Kislinger Moderation

Eine Vorschau auf die nächsten Musikveranstaltungen in Niederösterreich und Wien

SEBASTIAN, DER CYBERDIRIGENT

Sebastian Gürtler und Aleksej Igudesman Violine, Dirigent und Moderation | Daniel Bata Choreographie

WOLFGANG AMADEUS MOZART Symphonie g-moll KV 550, 1. Satz (Molto allegro) LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 5 c-moll op. 67, 1. Satz (Allegro con brio) JOHANNES BRAHMS Ungarischer Tanz Nr. 5 g-moll (Instrumentierung: Albert Parlow) Werke von SEBASTIAN GÜRTLER und ALEKSEJ IGUDESMAN

IT'S CLASSIC Isabelle Faust Violine | Giovanni Antonini Dirigent

FRANZ SCHUBERT Symphonie Nr. 1 D-Dur D 82 WOLFGANG AMADEUS MOZART Konzert für Violine und Orchester A-Dur KV 219 JOSEPH HAYDN Symphonie G-Dur Hob. I:92 «Oxford» EINFÜHRUNG: Gerhard Kramer


18.30 Uhr

Di 2. 3. 19.30 Uhr Abo «Take Five» 18.45 Uhr

Mi 3. 3. 19.30 Uhr Abo «Stadtabonnement» 18.30 Uhr

Mo 8. 3. 19.30 Uhr

So 14. 3. 16 Uhr Abo «Sonntag Nachmittag» 15.15 Uhr

Mo 15. 3. 19.30 Uhr Abo «Tonkünstler-Orchester» 18.30 Uhr

Mi 17. 3. 19.30 Uhr Abo «Sextett» 18.45 Uhr

Do 18. 3. 19.30 Uhr

Sa 20. 3. 19.30 Uhr

Do 25. 3. 21.03 Uhr

PREISE

EINFÜHRUNG in der Box Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal Casino Baden | Festsaal T: (02252) 44496-444 EINFÜHRUNG im Salon 1-2 Gasteig München www.gasteig.de

Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Brahms-Saal Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal T: (02742) 90 80 80-222 EINFÜHRUNG in der Box Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 586 83 83 EINFÜHRUNG im Gläsernen Saal Johann Pölz-Halle Amstetten T: (07472) 601 454

Musikverein Wien | Großer Saal T: (01) 505 96 60

ORF, Radio Niederösterreich

Musikverein Wien Konzerte «Sonntag Nachmittag», «Take Five» und «Sextett» € 42 | 39 | 36 | 33 | 30 | 22 Konzerte «Plugged-In» € 31 | 28 | 23 Festspielhaus St. Pölten Konzerte «Tonkünstler-Orchester», «Tonkünstler Spezial» sowie am 10. und 11. 6. € 35 | 30 | 25 | 20 | 8

GASTSPIEL MÜNCHEN Menahem Pressler Klavier | Andrés Orozco-Estrada Dirigent

Tonkünstler-Freunde erhalten 10 % Ermäßigung auf zwei Eintrittskarten für Eigenveranstaltungen in Wien, in Grafenegg sowie des Festspielhauses St. Pölten

Uhr Fr 12. 3. 18 ion 10-11 Abopräsentat ent mit Chefdirig -Estrada Andrés Orozco r Moore und Alexande

WOLFGANG AMADEUS MOZART Symphonie G-Dur KV 318, Konzert für Klavier und Orchester G-Dur KV 453 JOHANNES BRAHMS Symphonie Nr. 1 c-moll op. 68

HELDENLEBEN Jeffrey Tate Dirigent

RICHARD STRAUSS «Ein Heldenleben» Tondichtung op. 40 JOHANN SEBASTIAN BACH «Musikalisches Opfer» BWV 1079, Fuga (Ricercata) a 6 voci Nr. 5 (Bearbeitung für Orchester: Anton Webern) RICHARD STRAUSS «Metamorphosen» Studie für 23 Solo-Streicher EINFÜHRUNG: Hans Georg Nicklaus

TONKÜNSTLER ZU GAST Lieke te Winkel Violine | Nicholas Milton Dirigent

CARL MARIA VON WEBER Ouvertüre zur Oper «Der Freischütz» FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Konzert für Violine und Orchester e-moll op. 64 PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKI Symphonie Nr. 5 e-moll op. 64

ROMANTISCHE REISE Michael Maciaszczyk Violine | Nicholas Milton Dirigent CARL MARIA VON WEBER Ouvertüre zur Oper «Der Freischütz» MAX BRUCH Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-moll op. 26 PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKI Symphonie Nr. 5 e-moll op. 64

RADIOSENDUNG «TONKÜNSTLER» Friederike Raderer Moderation

Eine Vorschau auf die nächsten Musikveranstaltungen in Niederösterreich und Wien mit dem Tonkünstler-Orchester und weiteren Ensembles Auditorium Grafenegg Konzerte «Schlossklänge» € 34 | 29 | 23 | 17 | 11 | 5 Wolkenturm Grafenegg Voraufführung Sommernachtsgala am 17. 6. € 70 | 58 | 45 | 32 | 21 | 15 | 11 | 6 Sommernachtsgala am 18. 6. € 99 | 84 | 68 | 53 | 37 | 23 | 17 | 11

T: (01) 586 83 83 | www.tonkuenstler.at | tickets@tonkuenstler.at


Helmut Wiener (Erster Klarinettist)

nach dem Konzert noch geöffnet haben und Hinweise auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die zu besuchen es sich lohnt, wenn es der straffe Zeitplan erlaubt. Viel Zeit, Land und Leute zu erkunden, bleibt für das Team des Orchesterbüros auf Reisen nur wenig. Lieber noch einmal mit den Orchesterwarten voraus fahren, kontrollieren, ob für das Konzert alles richtig aufgebaut ist, ein paar Worte mit Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada wechseln. Falls dennoch einmal der Zeitplan in Bedrängnis gerät, «fallen die Regeln und jeder macht das, was gerade notwendig ist, nicht nur das,

was offiziell zu seinen Aufgaben zählt. Notfalls muss auch der Orchesterbüroleiter beim Auflegen der Noten helfen» – all das gehört für Igor Chomca zum «Portfolio der Zuständigkeiten». Nur einmal, in Japan, hat er sich frühmorgens aufgemacht, um die Hektik des Tourneebetriebs gegen die Betriebsamkeit auf dem Tokioter Fischmarkt zu tauschen. Ansonsten zählen vor allem die Konzerterlebnisse zu seinen bleibenden Eindrücken. Auch in Budapest, Zagreb und München wird er sich leise in den Konzertsaal setzen, sobald die Musiker auf der Bühne Platz genommen haben, und sich für

das Orchester und sein Team freuen, wenn ein schöner Abend zum großen Erfolg wird, denn «das Ziel ist das gute Konzert». SUSANNE ROCZEK Die Autorin ist Musikredakteurin von Radio Stephansdom in Wien.

TONKÜNSTLER-GASTSPIELE Fr 5. 2., 20 Uhr, Palast der Künste Budapest Sa 6. 2., 20 Uhr, Palast der Künste Budapest Sa 20. 2., 19.30 Uhr, Konzerthaus Zagreb Mo 8. 3., 19.30 Uhr, Gasteig München 9


Vadim Gluzman

Im

Einklang

mit der Natur

Beethoven – Schubert – Brahms. Mit Werken jener drei Koryphäen der Spätklassik und Romantik besinnen sich die Tonkünstler auf ihre stetige Tradition. Schließlich durften diese herausragenden Komponisten in kaum einer Saison der inzwischen ein Jahrhundert überschreitenden Geschichte des Orchesters fehlen. Diese liebgewonnene Gepflogenheit führen die Tonkünstler mit Beethovens «Pastorale», Brahms’ Violinkonzert und Schuberts Ouvertüre im italienischen Stil fort. 10


«… die bezaubernden Vogelstimmen und das in seiner vollen Kraft über das Publikum herziehende Gewitter in der ‹Pastorale› …»

Wenn sich auch die drei famosen Meister benden Sterns Gioacchino Rossini Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und fühlbar und wurde von der Kritik Johannes Brahms untereinander nicht oder wohlwollend aufgenommen: Man kaum persönlich gekannt haben, so verbin- hörte «… eine wunderliebliche den sie doch zahlreiche Gemeinsamkeiten. Ouverture von einem jungen ComDazu zählt nicht nur das räumliche Nahever- positeur, Hrn. Franz ‹Schubert› hältnis, das sich dadurch ergibt, dass die drei […] Obwohl das Thema befremdihre letzte Ruhestätte in benachbarten Ehren- lich war, entwickelte sich aus gräbern auf dem Wiener Zentralfriedhof ge- demselben eine Fülle der überraschendsten funden haben. Dies zeigt die Verbundenheit und angenehmsten Gedanken.» Gedanken, der Komponisten zu Wien als deren langjähri- die ihm womöglich bei der Vorstellung an Itager Wohnort. Umgekehrt trugen die Meister lien kamen – ein Land, das Schubert selbst nie dazu bei, den Ruf Wiens als Musikstadt, als bereiste. Eine weitere musikalische Verbindung die sie heute in der Welt gesehen wird, zu festigen. Auch persönliche lebenszeitliche Ähn- lässt sich finden: Beethoven und Schubert lichkeiten lassen sich finden: So war bei- zählten (neben Bach und Schumann) zu den spielsweise keiner der drei jemals verheiratet, Komponisten, deren Werke Brahms am liebund vor allem Brahms und Beethoven verbin- sten interpretierte. Doch anders als der diridet die Liebe zu einer unerreichbaren Frau. gierende Komponist Brahms, der zeitgenösWar es bei Beethoven unter anderem die rät- sischen Zeichnungen zufolge gerne mit einer selhaft verschleierte «Ferne Geliebte», die den Hand in der Hosentasche den Takt schlug, Komponisten zu künstlerischen Höhenflü- wird Michail Jurowski als Principal Guest gen animierte, war es bei Brahms die mit Conductor der Tonkünstler mit mehr HinRobert Schumann verheiratete Clara, die ihm gabe walten. Dazu wird Vadim Gluzman in zwar das restliche Leben freundschaftlich ver- virtuoser Manier seinen Geigenbogen in Brahms Konzert für Violine und Orchester bunden blieb, ihn jedoch nicht erhörte. D-Dur op. 77 schwingen. Am Bedeutendsten erscheint Jenes Werk, das zu seiner Entallerdings der musikalische Ein- «… trugen die stehungszeit als nahezu unspielfluss, den Beethoven auf seine Meister dazu bar galt, wurde zu seiner UraufNachwelt ausübte: Einerseits bei, den Ruf führung in Leipzig nur verhalten wurde er als herausragendes Vor- Wiens als aufgenommen. Doch bereits nach bild bewundert, andererseits be- Musikstadt … der ersten Wiener Aufführung reitete diese Größe so manchem zu festigen.» wenige Monate später wurde es in Komponisten Schwierigkeiten, wie Brahms in einem Brief an seinen Freund eine Reihe mit jenen von Beethoven und MenEduard Hanslick schrieb: «Du hast keinen delssohn gestellt und hat sich zu einem der Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, beliebtesten und meist-(ein)gespielten seiner wenn er immer so einen Riesen (Beethoven) Gattung empor geschwungen. Als Inspirahinter sich marschieren hört». Auch Schubert tionsquelle für das romantische Meisterwerk verehrte den Titan, es gelang ihm jedoch diente Brahms die Idylle der Natur seines Somnicht, engeren Kontakt zu ihm herzustellen. merdomizils in Pörtschach am Wörthersee, wo Seine Ouvertüre im italienischen Stil verbrei- ihm bei ausgiebigen Spaziergängen die besten tet mit ihrer langsamen Einleitung Schwer- musikalischen Gedanken kamen. So berichtet mut, doch im weiteren Verlauf nimmt das er seinem Freund und späteren WidmungsWerk erstaunliche Wendungen in weitaus träger des Konzerts, Joseph Joachim: «... da fröhlichere Gefilde. Die melodische Gestal- fliegen die Melodien, daß man sich hüten tung macht den Einfluss des damals aufstre- muß, keine zu treten.»

Auch Beethoven genoss den Aufenthalt in der Natur, denn nirgendwo konnte er sich besser entspannen – schließlich plagte ihn sein immer schlechter werdendes Gehör, das ihn dazu veranlasste, sich teilweise aus der Gesellschaft zurückzuziehen. In der Umgebung des damals ländlichen Heiligenstadt vor den Stadttoren Wiens jedoch konnte er sich seines Lebens erfreuen und sich Ideen für seine Kompositionen holen. Am klarsten hörbar wird dies durch die bezaubernden Vogelstimmen und das in seiner vollen Kraft über das Publikum herziehende Gewitter in der Symphonie Nr. 6 «Pastorale» als einem prominenten Ausgangspunkt der im 19. Jahrhundert aufstrebenden Programmmusik. Dabei ging es dem Komponisten nicht primär um das Nachzeichnen der ländlichen Idylle oder der Naturgewalten. Vielmehr war Beethoven an den Gefühlsregungen gelegen, die die harmonische Einheit von Mensch und Natur auszulösen vermag, was ihn zu folgendem geschichtsträchtigen Vermerk in der Partitur veranlasste: «Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei». Mit jenem Ausdruck werden die Tonkünstler diesen intensiven Eindrücken nachspüren. DORIS WEBERBERGER Die Autorin ist redaktionelle Mitarbeiterin der Österreichischen Musikzeitschrift und lebt als freie Musikpublizistin in Wien.

PASTORALE Fr 26. 2., 19.30 Uhr, Stadttheater Wr. Neustadt Sa 27. 2., 18.30 Uhr, Auditorium Grafenegg So 28. 2., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 1. 3., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten Di 2. 3., 19.30 Uhr, Musikverein Wien Mi 3. 3., 19.30 Uhr, Casino Baden 11


DER HELD

VON GESTERN

Der Künstler als juvenil-übermütiger Held – und als alter Mann, der tief bewegt vor den Trümmern seiner versunkenen Welt steht: Von Richard Strauss’ «Ein Heldenleben» bis zu den Abschiedsklängen seiner «Metamorphosen» spannt sich ein grandioser, bedeutungsvoller Bogen – und eine tiefgreifende Entwicklung. Der feinsinnige StraussKenner Jeffrey Tate ist aufgeboten, den Abend am Pult der Tonkünstler zu einem faszinierenden Doppelporträt zu formen.

Die Kritiker, so schrieb Richard Strauss 1899 nach einer Aufführung seiner neuen Tondichtung «Ein Heldenleben» an seinen Vater, «spuckten Gift und Galle, hauptsächlich weil sie aus der Analyse zu ersehen glaubten, dass mit den recht hässlich geschilderten ‚Nörglern und Widersachern’ sie selbst gemeint seien und der Held ich selbst sein soll, was letzteres jedoch nur teilweise zutrifft». In der Tat wollten viele dem damals erst 35-jährigen Komponisten nicht durchgehen lassen, dass er sich in diesem Werk in pompösem Es-Dur als musikalischer Heros der allerdings heldengläubigen Wilhelminischen Epoche zu inszenieren schien. Doch, wie etwa kein Geringerer als Romain Rolland gegen solche Angriffe einwendete, «man spürt, dass diese Kraft, die sie hassen, selbst die Rasendsten, die vor Wut zittern, ergreift». Kein Wunder, klingt uns doch nicht zuletzt unbändige bajuwarische Vitalität und eine gehörige – aber nicht per se abstoßende – Portion Selbstbewusstsein aus jenen Tönen entgegen, die eingangs in einem weit sich aufschwingenden, mitreißend gesteigerten Thema den «Helden» schildern. Wie kleinlich, miesepetrig und piesackend nehmen sich dagegen die Nörgeleien von «Des Helden 12

Widersacher» aus, welche sich gleich im nächsten Abschnitt auf den Plan gerufen fühlen! Mag sodann «Des Helden Gefährtin» in Gestalt eines kapriziös-launischen, quecksilbrigen Violinsolos auch recht konkret dem Wesen der Komponistengattin Pauline Strauss nachempfunden sein und in «Des Helden Friedenswerke» ein prächtiges Bukett an Strauss-Zitaten gewunden werden, so weitet sich das vermeintlich platte Selbstporträt in den stürmischen Kämpfen von «Des Helden Walstatt» und vollends in «Des Helden Weltflucht und Vollendung» weg von jeder platten Biografik. Der innig strömende Abgesang, mit dem das Werk schließt, bevor sich die nachkomponierten letzten Akkorde nochmals mächtig aufbäumen und doch leise verklingen, gehört zu den herrlichsten Eingebungen in Strauss’ ganzem Schaffen. Nein, im «Heldenleben» steckt doch weit mehr, als die «Widersacher» wahrhaben wollten – zumal es musikalisch für die junge Generation eines Schönberg oder Bartók wichtige Vorbildfunktion ein-

Der innig strömende Abgesang … gehört zu den herrlichsten Eingebungen in Strauss’ ganzem Schaffen. nahm. Und spätestens seit den Zeiten der Postmoderne mit ihren ironischen Tendenzen haben wir wieder ein entspanntes Verhältnis zu diesem porträtistischen Vexierspiel in musikalischem Gewand. Den Heldenanspruch für sich selbst dauerhaft aufrecht zu erhalten, war Richard Strauss jedoch nicht imstande: Seine unglückselige Verstrickung mit dem Dritten

Reich wird bis heute kontrovers diskutiert. Naivität und Ignoranz ließen ihn 1933 die Präsidentschaft der «Reichsmusikkammer» annehmen, wobei es schon zwei Jahre später zum Eklat und zur Demission kam, als Strauss sich seinen Librettisten Stefan Zweig nicht verbieten lassen wollte. Hielt er danach aus Sorge um seine Enkelkinder still, die als Nachkommen der «halbjüdischen» Schwiegertochter von den Nazis bedroht wurden? Nein, Held war er keiner – aber auch kein ganz «aufgeblasner, schlechter Kerl», wie die Marschallin den Baron Ochs schilt. Johann Sebastian Bachs großartiges Ricercar zu sechs Stimmen aus dem «Musikalischen Opfer» in Anton Weberns ebenso glasklarer wie ungemein bewegender Instrumentation mag in diesem Konzertprogramm als Drehund Angelpunkt fungieren, der uns zur Kehrseite der Medaille befördert – zum im wörtlichen Sinne «Gegenstück» des Abends, bei dem sich der hemdsärmelig auftrumpfende Held von einst zum geläuterten, ja, wohl auch gebrochenen alten Mann gewandelt hat, weise geworden durch schmerzliche Erfahrung, der Welt abhanden gekommen in der vermeintlichen Gewissheit, dass ihm und zumal seinen Opern keine Zukunft mehr beschieden wäre. Denn mit der Zerbombung der Münchner Oper 1943 und der 1944 durch die Nazis verhängten allgemeinen Theatersperre betrachtete der 80-jährige Strauss sein künstlerisches Schaffen als beendet. Doch als der Schweizer Dirigent und Mäzen Paul Sacher bei ihm ein etwa halbstündiges Werk für Streicher bestellte, nahm er den Auftrag dankend an, um ihn als Nachruf zu gestalten: «Trauer um München» ist eine frühe Skizze


Der «Widerschein meines gesamten vergangenen Lebens» Richard Strauss über seine Metamorphosen

Jeffrey Tate

überschrieben. Freilich konnte er damals nicht ahnen, dass ihn während der Komposition weitere Hiobsbotschaften erreichen würden: Mit der Zerstörung der Dresdner Semperoper und der Wiener Staatsoper 1945 waren seinem Empfinden nach die musikalische Welt und damit die deutsche Kultur an ihrem unweigerlichen Ende angelangt. Wenige Wochen vor dem Ende der Nazidiktatur und damit des zweiten Weltkriegs war die Partitur der «Metamorphosen» dann vollendet. 23 Solostreicher formen darin ein Gewebe aus wechselnd kombinierten Einzelstimmen von satztechnischer Meisterschaft und Ökonomie, vor allem aber von expressiver Dichte. Anklänge an Wagner und Beethoven durch-

ziehen dieses bewegende Dokument von Entmutigung, schönen Erinnerungen, tiefem Gram und schmerzlicher Wehmut. In den letzten Takten erscheint im Bass das Thema des Trauermarsches aus Beethovens «Eroica» – «IN MEMORIAM!» lautet der Zusatz in der Partitur, die Strauss als «Widerschein meines gesamten vergangenen Lebens» ansah. Kein Heldenleben also. Den Begriff des Helden sehen wir ja auch längst und zu Recht kritisch an. Wenn ein Held aber ein Vorbild im Überwinden widriger Umstände ist, dann trifft das auf den immer wieder gerne bei den Tonkünstlern gastierenden Briten Jeffrey Tate zu: Der studierte Mediziner und international gefragte Pianist und Dirigent hat sein Le-

bensziel in der Musik gefunden, wird vor allem für seine Mozart- und Strauss-Interpretationen gerühmt – und kann dabei alle Fesseln seiner von Geburt an schwer beeinträchtigten Gesundheit abstreifen. WALTER WEIDRINGER Der Autor ist Musikwissenschaftler, Kritiker der Tageszeitung Die Presse, Verlagsmitarbeiter (Doblinger) und freier Musikpublizist.

HELDENLEBEN So 14. 3., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 15. 3., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten Mi 17. 3., 19.30 Uhr, Musikverein Wien 13


«Mein Ziel ist immer, zu dem zu gelangen, was der Komponist ursprünglich wollte.» Isabelle Faust

Farbe bekennen Die gefragte Violinistin Isabelle Faust spielt mit den Tonkünstlern Wolfgang Amadeus Mozarts letztes Violinkonzert A-Dur KV 219. Auf dem Programm dieses Abends unter dem Motto «It’s Classic» unter Dirigent Giovanni Antonini stehen außerdem Symphonien von Haydn und Schubert.

Wie wollte Mozart sein letztes Violinkonzert interpretiert haben, was waren seine Wünsche an die Ausführenden? Mehr als sonst wird diese Frage im Raum stehen, wenn die Tonkünstler im Mai dieses Stück, KV 219, sowie die erste Symphonie von Franz Schubert und die so genannte «Oxford»-Symphonie Joseph Haydns aufführen. Denn: Sowohl Solistin Isabelle Faust als auch Dirigent Giovanni Antonini sind wahre Suchende nach dem Originalklang, engagierte Erforscher der Komponisten-Intentionen. Antonini ist Gründungsleiter des berühmten Originalklang-Ensembles Il Giardino Armonico, die weltweit begehrte Geigerin Isabelle Faust wiederum sagt von sich: «Mein Ziel ist immer, zu dem zu gelangen, was der Komponist ursprünglich wollte.» Isabelle Faust gehört zu den begehrtesten Musikerinnen ihrer Generation, sie begeistert Publikum und Kritiker. «Ihr Ton hat Leidenschaft, Mut und Spannung und zugleich eine entwaffnende Wärme und Lieblichkeit», schreibt beispielsweise die New York Times über die deutsche Geigerin, die durch ihre erfrischende Art und auch durch ihre Zurück14

haltung eine eigene Handschrift entwickelt hat und über ein ungewöhnlich breites Repertoire verfügt. «Ich mache alles. Das klingt jetzt sehr wahllos, aber mich interessiert alles an guter Musik aus jeder Epoche», sagt Faust in einem Interview. Somit spannt sie ihren Bogen von Barock bis zu Zeitgenössischem; ebenso gerne wie sie Komponisten bewegt, ihr Stücke zu widmen – etwa Michael Jarrel und Thomas Larcher – und wie sie sich für Kompositionen von Ligeti, Nono, Widmann, Messiaen und Scelsi einsetzt, spielt sie die ganz Großen ein: Ende 2009 erschien von ihr eine Aufnahme sämtlicher Beethoven-Sonaten im Duo mit Alexander Melnikov. Faust spielt auf ihrer Violine «Dornröschen», einer Stradivari, die 150 Jahre auf einem Dachboden geschlummert hatte, sie arbeitet mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Harding und Mariss Jansons, mit Orchestern wie dem Mahler Chamber Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre de Paris und den Berliner Philharmonikern, bei denen sie 2009 debütierte. Ein Erfolg, den sie sich kontinuierlich erarbeitet hat: «Ein Wunderkind war ich nie. Ich hatte ausreichend Zeit mich musikalisch und persönlich zu entwickeln, einen Schritt nach dem anderen zu machen», sagt Faust. Mit fünf Jahren kam sie zum Violinunterricht, ihr Vater hatte damals das Geigenspiel für sich selbst als Hobby entdeckt und nahm die kleine Isabelle mit. Da sie noch keine Noten lesen konnte,

spielte sie anfangs nach dem Gehör, was ihr Papa vorspielte. Mit elf Jahren gründete sie mit ihrem Bruder und Freunden ein Streichquartett, in dem sie die zweite Geige spielte und ihre Liebe zur Kammermusik entdeckte. Bald erlangte die Formation weit über die Grenzen des kleinen Orts in der Nähe von Stuttgart hinaus Berühmtheit. Als 15-jährige startete Faust mit dem Gewinn des Leopold-Mozart-Wettbewerbs 1987 ihre Solokarriere, die 1993 durch den Sieg beim Paganini-Wettbewerb einen großen Schub bekam. Aus der einstigen zweiten Geige ist eine begehrte Solistin geworden, die sich immer noch für Kammermusik begeistert und einsetzt. Eine Musikerin, die als ihr oberstes Ziel nennt, dass «jemand durch die Interpretation auf eine andere Ebene gehoben wird. Wenn sich im Zuhörer etwas bewegt, dann ist schon ein Ziel erreicht.» THERESA STEININGER Die Autorin ist Redakteurin des Kulturmagazins k2/ www.k2centrope.com und freie Mitarbeiterin u. a. bei der APA und profil.

IT’S CLASSIC Sa 8. 5., 19.30 Uhr, Musikverein Wien So 9. 5., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 10. 5., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten Mi 12. 5., 19.30 Uhr, Casino Baden


FRÜHLINGSGEFÜHLE Zum Finale seiner ersten Saison als Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters erweckt Andrés Orozco-Estrada musikalische Frühlingsgefühle.

Sein erster Taktstock war eine abgebrochene Fernsehantenne. Das war noch in Medellín in Kolumbien, und Andrés Orozco-Estradas Mutter war über ihren dirigierenden Sohn etwas besorgt. Heute ist Orozco-Estradas Mutter stolz auf ihren Sohn, der binnen weniger Jahre eine große Karriere gemacht hat. Eine Karriere, die ihn als Chefdirigent zu den Tonkünstlern geführt hat – eine für beide Seiten beglückende Konstellation. Denn schon Orozco-Estradas erste Saison hat eines eindrucksvoll gezeigt: Es weht ein frischer Wind im Orchester, neue Energien sind freigesetzt, kurz: es herrscht Aufbruchsstimmung. Eine Stimmung, die Andrés Orozco-Estrada gewiss auch zum Finale der Konzertsaison im Wiener Musikverein und im Festspielhaus St. Pölten verbreiten wird. «Primavera», also «Frühling», lautet das Motto der drei Konzerte Ende Mai. Und der Titel ist Programm: Denn Robert Schumanns erste Symphonie in B-Dur (op. 38) trägt ja bekanntlich den Beinamen «Frühlingssymphonie». Und Igor Strawinskis populäre Ballettmusik zu «Le Sacre du Printemps» heißt übersetzt «Frühlingsweihe». Zwei Werke, ideal für die Tonkünstler und ihren heißblütigen Chef. So entstand Schumanns erste Symphonie in wenigen Tagen des Jahres 1841. Der Komponist selbst meinte, sie sei «in feuriger Stunde geboren». Feurig geht es auch bei «Le Sacre du Printemps» zu, jenem Werk, das bei der Uraufführung einen veritablen Skandal provozierte. Archaische Rhythmik steht bei Strawinski im Vordergrund, und Rhythmus hat Andrés Orozco-Estrada bekanntlich im Blut. Denn Musik ist für den Maestro «pure Energie». Was aber denkt Andrés Orozco-Estrada über die Musik im Allgemeinen, was treibt den 1977 geborenen Künstler an? «Musik ist für mich eben Energie, Emotion. Das versuche ich auch in jedem Konzert zu vermitteln. Denn unser Leben wird durch Musik bereichert. Die Musik berührt unsere Seele. Ich glaube, wir müssen insgesamt wieder mehr zu unseren Grundgefühlen zurückkommen. Zu-

rück aus der Oberflächlichkeit, hin zu dem, was man tief in sich spürt, denkt und empfindet. Da kann die Musik ein großartiger Wegweiser sein.» Mit den Tonkünstlern steht Orozco-Estrada erst am Beginn eines gemeinsamen Weges, der auf «Vertrauen und Neugierde» basiert. Orozco-Estrada: «Das Orchester und ich stehen auf der gleichen Seite, wir kennen einander gut. Da gibt es eine emotionale und sehr ehrliche Art des Musizierens.» Kein Wunder, hat Orozco-Estrada mit den Tonkünstlern doch schon einige Erfahrungen gemacht. Erst als Chorist, später als Assistent und Probenleiter, dann als Dirigent (als legendärer Einspringer), nun eben als Chef. Als einer, der auch programmatische Überlegungen hat. «Die Klassik und die Romantik sind unser Kern-

repertoire. Das ist auch eine Musik, der ich mich seit meiner Kindheit sehr verbunden fühle. Dazu aber soll es weiter Ausflüge in den Jazz, in die Filmmusik geben. Auch Neue Musik und Uraufführungen sind mir ganz wichtig. Ich hoffe, da kommt noch viel Spannendes auf uns zu.» Sicher sogar. Denn wer den charismatischen Dirigenten kennt, hat keinen Zweifel. PETER JAROLIN Der Autor ist Kultur-Redakteur und Musikkritiker der Tageszeitung KURIER.

PRIMAVERA Sa 29. 5., 19.30 Uhr, Musikverein Wien So 30. 5., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 31. 5., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten

Andrés Orozco-Estrada

15


Tonkunstle r LEBEN ge FRAGT

ge SEHEN

Desirée Treichl-Stürgkh

Der neue Post-Generaldirektor Dr. Georg Pölzl besuchte am 3. 10. 2009 «Premiere» im Wiener Musikverein und war von der Qualität und Leidenschaft der Tonkünstler begeistert: «Schon mit dem ersten Takt war diese unglaubliche Harmonie zwischen Andrés Orozco-Estrada und dem Orchester spürbar. Ein für mich unvergesslicher Konzertabend.»

ge LESEN Desirée Treichl-Stürgkh, Herausgeberin der Zeitschrift H.O.M.E. und First Lady des Wiener Opernballs, weiß die Musik mehr als zu schätzen. Seit frühester Kindheit liebt sie die schönen Seiten des Lebens in allen Facetten. Im Tonkünstler-Talk verrät sie mehr.

Wer ist Ihr Lieblingskomponist? In der Klassik Richard Strauss, Verdi, Brahms, Mahler ... Es gibt eindeutig zu viele, die mich immer wieder fesseln. Können Sie sich noch an Ihr erstes Konzert erinnern? Als 4-Jährige im Schlosshof meiner Eltern. Ich weiß nicht mehr genau, was es war. Aber ich weiß, dass es barocke Sommerkonzerte waren, vorwiegend Bach. Das Größte für meine Geschwister und mich waren die Frösche in den Arkaden, die dazu im Takt gequakt haben. Was war Ihr schönstes Musikerlebnis? «Der Rosenkavalier» mit Carlos Kleiber 1994 in der Wiener Staatsoper.

16

Welche CD hören Sie zurzeit am häufigsten? «My one and only thrill» von der Jazzsängerin Melody Gardot. Welches Orchesterinstrument würden Sie am liebsten spielen? Warum? Das Cello, wegen seines warmen und vollen Klangs. Was war Ihre erste Schallplatte? «Grease». Mit welcher/welchem KünstlerIn würden Sie gern einen Abend verbringen? Zubin Metha. Was würden Sie kochen? Wiener Schnitzel und danach ein Schokosoufflé mit Chili. Für welches Musikstück würden Sie eine Reise auf sich nehmen, um es zu hören? Zurzeit die Neunte von Mahler.

«Die Interaktion von Orchester und Dirigent klappt hervorragend. Andrés Orozco-Estrada weiß, was er will.» Wiener Zeitung

«… besser hätte der Einstand für den jungen Kolumbianer im Wiener Musikverein nicht ausfallen können. […] Mahlers erste Symphonie war selbst in Wien schon lange nicht mehr so brillant, so aufregend, so hinreißend zu hören.» Kurier

ge SAGT Ich liebe die «Vier letzten Lieder» von Richard Strauss sehr und habe sie schon oft von internationalen TopOrchestern und Solisten gehört. Das Konzert der Tonkünstler mit Christiane Oelze hatte herausragendes Niveau! Bravo! Gerti Brandner, Wien Der neue Chefdirigent hat eine gute Mischung aus Temperament und Talent! Jeannine Stumpf, Klosterneuburg

Hier könnte Ihre Meinung stehen. n Schreiben Sie unter dem dunge Einsen rten n le l a a Kennwort «ge:SAGT» an: Unter 2x2K en wir Tonkünstler-Redaktion, verlos onzert K 5.! für das era» am 29. Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten v a im «Pr oder office@tonkuenstler.at


DAS NEUE OPERNHAUS

27. März bis 4. April 2010 Palmsamstag 27. 3., 15.30 Uhr | Musikverein

PSALMENSYMPHONIE So. 28. & Mo. 29. 3., 19.30 Uhr Theater an der Wien

3ADIEUX Di. 30. 3., 19.30 Uhr | Minoritenkirche

CRISTO NELL’ORTO Mi. 31. 3., 19.30 Uhr | Minoritenkirche

SONNENGESANG Do. 1. 4., 19.30 Uhr | Minoritenkirche

REQUIEM PARA CERVANTES Karfreitag 2. 4., 19.30 Uhr | Minoritenkirche

IN HORA MORTIS Karsamstag 3. 4., 19.30 Uhr | Hofburgkapelle

LA RESURREZIONE Ostersonntag 4. 4., 19.30 Uhr | Musikverein

FRÜHLING IN WIEN OsterKlang Trio-Ticket -20% Vorteilsticket Eröffnungskonzert -25% für Abonnenten des Theater an der Wien

Information & Bestellung: 01 588 30-361 oder www.osterklang.at

Impressum: Medieninhaber (Verleger): NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H., Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten. Herausgeber: Verein Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. Für den Inhalt verantwortlich: Johannes Neubert. Redaktion: Mag. Alexander Moore. Koordination: Mag. Pia Stimpfl-Abele. Mitarbeit: Beate Kastner, Mag. Stefan Lang, Julia Ornetsmüller, Mag. Edith Schweitzer. Visuelle Gestaltung: Fuhrer, Wien. Produktion: AgensKetterl, Mauerbach. Bildnachweis: The Whitworth Art Gallery, The University of Manchester (Cover), Wladimir Wjatkin, John Kringas, Matthias Mramor, Marco Borggreve, Studio Iris, Reinhard Öhner, Philipp Horak, Monika S. Schrack, Stephan von der Deken, Lioba Schöneck, gettyimages, alle anderen unbenannt. Redaktionsschluss: 25. 11. 2009. Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen bleiben vorbehalten. Für etwaige Druckfehler wird keine Haftung übernommen.


SCHNUPPER-ABO ….. Stk. Schnupper-Abo in der Kategorie

ò € 45 (Kat. 6) ò € 75 (Kat. 3)

Tonkünstler-Kartenbüro MuseumsQuartier Wien Museumsplatz 1/e-1.2 1070 Wien ÖSTERREICH

Bitte kuvertieren und ausreichend frankieren oder einfach per Fax an: +43 (0)1 587 64 92

Bestellung

Datum Konzert (Bitte wählen Sie 3 aus 11 Konzerten) 14. 2. Aus erster Hand (16 Uhr)

ò ò ò ò ò ò ò ò ò ò ò

28. 2. Pastorale (16 Uhr) 2. 3. Pastorale (19.30 Uhr) 14. 3. Heldenleben (16 Uhr) 11. 4. Geister und Dämonen (16 Uhr) 16. 4. Best of Hollywood (20.30 Uhr) 25. 4. Romantica (16 Uhr) 27. 4. Romantica (19.30 Uhr) 9. 5. It's Classic (16 Uhr) 29. 5. Primavera (19.30 Uhr) 30. 5. Primavera (16 Uhr)

F R E U N D S C H A F T S K A R T E 0 9 -1 0

(gültig bis 12. 9. 2010)

ò Tonkünstler-Freund € 39 10 % Ermäßigung für 2 Karten pro Konzert, 20 % auf 2 Abonnements

ò Jugendfreund, Geburtsdatum: …..…..…..…..…..…..….. € 15 50 % Ermäßigung für 1 Karte pro Konzert, € 10 je Karte im Abonnement

ò Ich bin bereits Tonkünstler-Freund. Meine Mitgliedsnummer: …..…..…..…..…..…..…..

EINZELKARTEN Abopräsentation mit Andrés Orozco-Estrada am 12. 3.

….. Stk.

Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…....................................

….. Stk. Kat.: …..

Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…....................................

….. Stk. Kat.: …..

Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…....................................

….. Stk. Kat.: …..

TONKÜNSTLER LIVE CDs

(Tonkünstler-Freunde -10 %)

….. Stk. CD Haydn Pariser Symphonien € 19,90 ….. Stk. CD Beethoven 9. Symphonie (arr. Mahler) € 18 ….. Stk. CD Mahler 1. Symphonie € 18

ORT

Ich stimme ausdrücklich zu, dass meine personenbezogenen Daten im Rahmen des Informationsverbundsystems «Vertriebsdatenbank der Betriebe der NÖ Kulturwirtschaft» (§ 4 Z 13 iVm 50 DSG 2000) an die verbundenen Unternehmen der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. übermittelt und verwendet werden. Eine Liste der verbundenen Unternehmen findet sich auf www.noeku.at. Diese Zustimmung kann ich jederzeit widerrufen. Ein Widerruf ist schriftlich an die NÖ Kulturwirtschaft GmbH, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten, per Fax: 02742 908041 oder per E-Mail: office@noeku.at zu richten.

UNTERSCHRIFT

TELEFON (UNTERTAGS)

DATUM

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. und der Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft m.b.H., zur Einsicht auf www.tonkuenstler.at und www.grafenegg.at oder anzufordern unter T: +43 (0)1 586 83 83

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

….…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

E-MAIL Durch die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse sind Sie mit Newsletter-Zusendungen einverstanden.

ò per E-Mail

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

ò per Post

PLZ

Informieren Sie mich über Tonkünstler-Veranstaltungen

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

INFOSERVICE

STRASSE

ò Kartenbüro Tonkünstler, MQ Wien ò am Konzerttag im Kartenbüro Grafenegg (Auditorium)

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

ABHOLUNG

NACHNAME

ò Standardpost € 1,50 (für Tonkünstler-Freunde gratis) ò Eingeschrieben € 4

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

ZUSENDUNG

VORNAME

Karten-Nr.: … … … … … … … … … … … … … … … … Gültig bis: ….. / …..

ò mit Erlagschein ò Bar/Bankomat

TITEL

ò mit Kreditkarte ò Visa ò Diners ò Mastercard ò Amex

…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…......

ZAHLUNGSWEISE


So 14. 2. 16 Uhr AUS ERSTER HAND

So 28. 2. 16 Uhr oder Di 2. 3. 19.30 Uhr PASTORALE Vadim Gluzman | Michail Jurowski SCHUBERT, BRAHMS, BEETHOVEN

Wählen Sie 3 aus 11 Konzerten SchnupperAbo 3 Tonkünstler-Konzerte im Wiener Musikverein zum sensationellen Schnupper-Preis von nur 45 Euro (Kategorie 6) oder 75 Euro (Kategorie 3). T: (01) 586 83 83 www.tonkuenstler.at tickets@tonkuenstler.at

So 14. 3. 16 Uhr HELDENLEBEN Jeffrey Tate R. STRAUSS, J. S. BACH So 11. 4. 16 Uhr GEISTER UND DÄMONEN Wiener Singverein | Sigrid Plundrich | Michelle Breedt | Johannes Chum | Florian Boesch | Martin Schwab | Bruno Weil SCHUMANN «Manfred» Fr 16. 4. 20.30 Uhr Plugged-In: BEST OF HOLLYWOOD Andrea Malek | Wolfgang Hattinger MORRICONE, WILLIAMS, LEGRAND, BERNSTEIN, KORNGOLD u. a. So 25. 4. 16 Uhr oder Di 27. 4. 19.30 Uhr ROMANTICA Garrick Ohlsson | Andrew Litton BRAHMS, TSCHAIKOWSKI So 9. 5. 16 Uhr IT'S CLASSIC Isabelle Faust | Giovanni Antonini SCHUBERT, MOZART, HAYDN Sa 29. 5. 19.30 Uhr oder So 30. 5. 16 Uhr PRIMAVERA Andrés Orozco-Estrada SCHUMANN, STRAWINSKI

Die neuen Abos 10-11 Die neue Broschüre für die Tonkünstler-Abos in Wien, St. Pölten, Grafenegg, Baden und Wiener Neustadt erscheint am 12. März 2010.

Ausgabe 1/2010, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Österreichische Post AG / Sponsoring.Post, Vertragsnummer: GZ 02Z034306 S, BNPA: 3100 St. Pölten

Andrej Gavrilov | Andrés Orozco-Estrada PROKOFJEW, EBENHÖH, RAVEL, BRAHMS


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.