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«Fidelio» in Starbesetzung Daniel Hope im Portrait Composer in Residence: Cristóbal Halffter
Sondearbe ausg negg Grafe
Vesselina Kasarova Festival-Highlight «Geisterwelten»
OHRENSCHMAUS DAS HAB’ ICH VOM KURIER
KURIER-Medienpartner Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
kurier.at
Verführerischer Tausendsassa Daniel Hope unter der Leitung von Jun Märkl am Wolkenturm. Seiten 4/5 Geigenzauber Die Tonspiele laden junge Musikfreunde in die Zauberwelt von Grafenegg ein. Seite 6 Fidelio Beethovens FreiheitsEpos in Traumbesetzung eröffnet das diesjährige Musik-Festival. Seiten 8–11 Geister, die ich rief Vesselina Kasarova mit Mendelssohns «Walpurgisnacht»: Unheimlich gut. Seiten 12/13 Cristóbal Halffter Der Composer in Residence feiert 2010 seinen 80. Geburtstag. Ein Einblick in seine Welt. Seiten 14/15 TonkünstlERLEBEN Novomatic-Chef und Musikliebhaber Franz Wohlfahrt im Tonkünstler-Talk. Seite 16
Inhalt
Musensonnenwende Die Sommernachtsgala: Glanzvolle Eröffnung des Konzertreigens Grafenegg 2010. Seiten 2/3
Die Sommersaison in Grafenegg kann beginnen! Nicht nur die Natur hat sich im Frühjahr auf einen sonnigen Sommer vorbereitet; auch die Vorbereitungen für den Musik-Sommer und das Musik-Festival sind natürlich in vollem Gange. Bereits zum vierten Mal möchten wir Sie dazu verführen, sich dem sommerlichen Konzertreigen zwischen Wolkenturm, Auditorium und dem herrlichen Park hinzugeben. Der kommende Sommer verspricht außergewöhnlichen Musikgenuss in raffinierten Programmen mit herausragenden Ensembles, Dirigenten und Solisten. Wir sind überzeugt, dass Sie auf den kommenden Seiten Ihre Lieblingsprojekte für sich entdecken werden. Und dass es mit einigen Künstlern bereits zu einer Wiederbegegnung auf Grafenegger Boden kommt, freut uns ganz besonders – denn so begründen sich schöne Traditionen, die es wert sind, sowohl von unserer Seite als auch Ihrerseits gepflegt zu werden. Das vorliegende Tonkünstler-Magazin bietet Ihnen eine Vorschau auf die Sommersaison und dient gleichzeitig als Orientierungshilfe: im ersten Teil des Hefts erfahren Sie mehr über die Konzerte der Tonkünstler im Rahmen des Musik-Sommers und des anschließenden Musik-Festivals. Rudolf Buchbinder stellt im zweiten Teil die Gastorchester, Dirigenten und Solisten vor, die das Musik-Festival Grafenegg heuer zu einem unvergesslichen Gesamterlebnis machen werden. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und ein Wiederhören mit Ihnen!
Zu Gast in Grafenegg Rudolf Buchbinder stellt Gastorchester und Solisten des Sommers 2010 vor. Seiten 17-19 Franz Welser-Möst Das Cleveland Orchestra unter dem österreichischen Chefdirigenten am Wolkenturm. Seite 20 Magdalena Kožená Die gefeierte Sopranistin gastiert mit virtuosen Arien von Antonio Vivaldi. Seite 21 Concertgebouw Eines der besten Orchester der Welt, 2010 erstmals in Grafenegg zu hören. Seite 22 Hélène Grimaud Höchste Tastenkunst, mit dem Sydney Symphony Orchestra unter Vladimir Ashkenazy. Seite 23
Ihr Kalendarium liegt dieser Ausgabe bei oder kann unter T: 01 586 83 83 kostenlos angefordert werden.
T O N K Ü N S T L E R - M A G A Z I N
A U S G A B E
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Musensonnenwende 2
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«Mit feuriger Dramatik und leiser Wehmut …»
Alison Balsom
Andrés Orozco-Estrada
Anne Sofie von Otter
«Musikalischer Genuss, wohin das Ohr hört …» Rudolf Buchbinder
Der Sommer kann kommen, Grafenegg ist bereit für die Sommernachtsgala! Aber nicht nur die längsten Tage des Jahres lassen sich im «Open Flair» des Schlossparks wunderbar begehen, auch Musik liegt wieder in der Luft, wenn der Wolkenturm für die diesjährige Sommersaison eröffnet wird.
Mit feuriger Dramatik und leiser Wehmut eröffnen das Tonkünstler-Orchester und Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada eine erlesene Open Air-Nacht: Die Ouvertüre zu Johann Strauß’ «Zigeunerbaron» spiegelt mit Temperament und Melodienseligkeit herrlich den ganzen Grafenegger Sommer wider und ist Ausgangspunkt eines Programms, das ganz im Zeichen musikalischer Vielfalt und großer Namen steht. Aus der Puszta, der Welt der Titelfigur Sandor Barinkay, geht es zurück nach Wien. Dort schrieb Joseph Haydn für den Trompeter des kaiserlichen Hoforchesters sein Trompetenkonzert – ein wahrlich kaiserliches Werk, mit dem sich auch gleich die umwerfende Solistin Alison Balsom dem Grafenegger Publikum vorstellt. Der Norweger Edvard Grieg hatte seinen Lebensmittelpunkt in Skandinavien, mit seinem Klavierkonzert eroberte er aber die ganze Welt: Rudolf Buchbinder höchstpersönlich, Pianist von Weltrang und der Gastgeber des Grafenegger Sommers, wirft sich
mit Elan in den ersten Satz dieses Meilensteins der Klavierkonzertliteratur. Ein Weltstar aus dem hohen Norden bringt sodann Musik aus ihrer Heimat auf den Wolkenturm: Anne Sofie von Otter, eine der bedeutendsten Sängerinnen unserer Zeit, verzaubert die Stimmung mit dem Lied «Hemma» aus der Feder ihres Landsmanns Benny Andersson. Mit Richard Strauss entführen danach die Tonkünstler und Andrés Orozco-Estrada in orientalische Gefilde, an den Hof des Herodes Antipas: die schöne Prinzessin Salome soll ihren Stiefvater unterhalten – und sie wählt dafür den «Tanz der sieben Schleier», um zu ihrem blutigen Ziel zu gelangen. Ein gefährliches Spiel treibt auch Carmen, Fabrikarbeiterin im spanischen Sevilla, wenn sie sich lasziv über die Liebe auslässt. Anne Sofie von Otter setzt weiter fort mit «Carmen» und verführt ihren José anschließend in einer Seguidilla. In Spanien verweilend, geht es weiter zu Manuel de Fallas «Siete canciones populares españolas». Von dort ist es nach Mexiko zumindest sprachlich nicht weit, und so gelingt mit dem berühmten «Huapango» des Mexikaners José Pablo Moncayo der Sprung über den Atlantik. Einmal dort angekommen, darf ein Ausflug zum Tango nuevo des Astor Piazzolla nicht fehlen – und die Tonkünstler unter Andrés OrozcoEstrada tanzen mit Alison Balsom ausgelassen den «Libertango». Danach ist der Weg für
die «Bretter, die die Welt bedeuten» geebnet: Kurt Weills «I am a stranger here myself» aus «One touch of Venus» lenkt das musikalische Geschehen von Süd- nach Nordamerika. Hier gesellt sich nochmals Festival-Chef Rudolf Buchbinder in die illustre Runde, um mit Gershwins Concerto in F den USA die Ehre zu erweisen. Gershwin gilt auch das Finale, wenn Anne Sofie von Otter, Alison Balsom und Rudolf Buchbinder gemeinsam den Song «They can’t take that away from me» aus dem Film «Shall we Dance» anstimmen. Weil aber alles ein Ende haben muss und man mit guten Traditionen nicht brechen soll, bildet an diesem Frühsommerabend «Pomp and Circumstance» den festlichen Abschluss. Musikalischer Genuss, wohin das Ohr hört, herrliche Natur, wohin das Auge reicht: Das ist Grafenegg. MARKUS HENNERFEIND Der Autor ist Musikwissenschaftler, Musikkritiker der Wiener Zeitung, schreibt für verschiedene Musikinstitutionen und lebt als freier Musikpublizist in Wien.
SOMMERNACHTSGALA Do 17. 6., 20.30 Uhr, Wolkenturm (Voraufführung) Fr 18. 6., 20.30 Uhr, Wolkenturm Übertragungstermine Fr 18. 6., 21.20 Uhr, ORF2 Sa 26. 6., 20.15 Uhr, 3sat 3
Verf端hrerischer Tausendsassa
Daniel Hope
Ein Virtuosenleben ist Daniel Hope nicht genug: Der Stargeiger pendelt nicht nur zwischen den Stilen, sondern arbeitet nebenbei auch als Autor, Produzent und Moderator. Und hat eine Mission: Die Menschen in den Konzertsaal zu locken. Am 10. Juli gastiert der Umtriebige in Grafenegg. 4
Sensation: Daniel Hope soll ins Weltall fliegen. den Elfjährigen ein wesentlicher Erfolg einge- lemsen über eine gar nicht so hehre Epoche Der erste will er sein, der auf einem Raum- stellt: Der Arbeitgeber der Mutter lud ihn ein, auf, in der «Die Perücken trügen». Ob als Virschiff zur Geige greift. Der erste, der ein Kon- gemeinsam im deutschen Fernsehen aufzu- tuose, Moderator, Festivalleiter oder Autor: zert in völliger Schwerelosigkeit gibt. Abflug- treten – der Anfang einer künstlerischen Hope ist jener Verführer, der den DurchFreundschaft, die bis zu Menuhins letztem schnittsmenschen sanft über die berüchtigte termin: Dezember 2010. Schwelle zur Hochkultur geleiEntwarnung: Bei der Nachricht, die am öffentlichen Auftritt 1999 währen ten will – und einem Kultur1. April dieses Jahres von einem US-Radio ver- sollte. schock nach Kräften vorbeugen. Dass Hope heute einer der ange- «… ein Konzert breitet wurde, handelte es sich um einen «Wann darf ich klatschen?» puren Jux. Und dennoch: Denkbar wäre es sehensten Geiger der Welt ist, be- in völliger heißt sein Konzertführer, der schon, dass dieser Daniel Hope tatsächlich ruht jedoch weniger auf alten Seil- Schwerelosigsich auch der Frage widmet, was auch eines Tages in einer Sauerstoffblase auf- schaften als seiner unbändigen keit …» eigentlich aus den obligaten Blugeigt. Denn in der Karriere des südafrikanisch- Entdeckerfreude und dem Talent, britischen Musikers scheint alles möglich. Das diese Fundstücke in zeitgemäße Konzepte zu men für die Solisten wird. Die Grenze zum Zentralmassiv der Konzertliteratur beherrscht packen. Wäre Hope, der Geiger mit dem Banalen überschreitet dieses Infotainment er ebenso wie federleichtes Barock, fernöstli- Gespür für zarte Nuancen, nicht auch noch aber nicht. Ebenso, wie sich in Hopes Auftreche ebenso wie zeitgenössische Partituren; er ausführendes Organ all dieser Pläne, man ten Natürlichkeit mit Eleganz mischt, verrät tritt nicht nur mit Stardirigenten auf, sondern müsste ihn zumindest einen virtuosen Pro- der Echo-Preisträger die Tonkunst nie durch auch mit Schauspielern wie Klaus Maria Bran- jektmanager nennen. Wobei er fast ebenso vie- plumpes Crossover. Publikumsgunst ist ihm dauer und Mia Farrow, diskutiert mit dem Pop- len Tätigkeiten wie Themen nachgeht. So ver- dank Können und Charisma gewiss. Und so steht wohl auch beim Musik-Somstar Sting über die Zukunft der Musik … nein, öffentlichte Hope zur Holocaust-Thematik Berührungsängste kennt dieser Daniel Hope nicht nur durchdachte Konzeptalben mit einst mer Grafenegg ein spannender Abend bevor, verfemter Musik, sondern auch ein Buch über wenn der Geiger am 10. Juli, vor Ravels «Daphwirklich nicht. 1974 wird Daniel Hope in Südafrika gebo- seine Familiengeschichte («Familienstücke»), nis et Chloé»-Symphonie mit dem Tonkünstren – einerseits ein Spross irischer Einwander- lockte prominente Kollegen zu einem Bene- ler-Orchester und dem Tschechischen Philer, andererseits ein Nachfahre jüdischer fizkonzert nach Berlin, spielte Maurice Ravels harmonischen Chor, auftritt – obwohl Hope Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen «Kaddish» im deutschen Bundestag zum am Wolkenturm keinen klassischen «Reißer» Gedenken, produzierte Filme für anpackt. Geleitet von Jun Märkl, Chefdirigent Deutschland. Gerade ein halbes des Orchestre National de Lyon und des MDR seine multimediale Homepage. Jahr ist Daniel alt, als die Familie Hope, und das ist das Moderne an Sinfonieorchester Leipzig, erklingt Dmitri wieder die Koffer packt – und «Klassik ist ihm, predigt Musik nicht von der Schostakowitschs erstes Violinkonzert: Das schließlich in England landet. nicht die Konzert-Kanzel herab wie die Virtuo- Bekenntniswerk eines politisch verfolgten Dort findet die Mutter bei einem Musik der sen honoriger Zeiten – er will Ver- Sowjetbürgers, teils düster, teils explosiv – anderen Kosmopoliten Arbeit: Reichen …» ständnis und Begeisterung schaffen doch stets von enormer Intensität. Für Hope, Yehudi Menuhin. Die GeigerDaniel Hope für eine Kunstform, deren Genuss den umtriebigen Neugierigen, kein Neuland: legende engagiert sie als Sekretärin, später als Managerin, nimmt sie auf längst nicht mehr allgemeine Bürgerpflicht Er hat beide Schostakowitsch-Violinkonzerte Konzertreisen mit – auch ihre Kinder. So be- ist. «Wir Musiker müssen dafür sorgen, dass schon eingespielt: mit dem Komponistenkommt schon der junge Daniel Stars aus näch- ein neues Publikum heranwächst, damit wir Sohn Maxim als Dirigenten. Weil er auch diester Nähe zu Gesicht, und beileibe nicht nur nicht bald schon in leeren Sälen spielen», sagt ser Musik so nahe wie seinem Publikum sein «Klassiker»: Das Menuhin-Festival lädt auch er. Und: «Klassik ist nicht die Musik der Rei- will. Und damit auch hier ganz der Vermittler. Ikonen wie die Sitar-Eminenz Ravi Shankar chen – diesem Vorurteil widerspreche ich entschieden.» und den Jazz-Geiger Stéphane Grappelli ein. CHRISTOPH IRRGEHER So ließ es der Rotschopf zuletzt nicht damit Anders als das einstige Wunderkind Yehudi Menuhin, muss sich Hope seine Virtuosität bewenden, sein Faible für Barock erneut in Der Autor betreut als Kulturredakteur der Wiener Zeitung jedoch von Anfang an mühsam erkämpfen. einem ausgefeilten Album («Air») zu doku- vornehmlich die Themengebiete Klassik und Jazz. «Wenn aus dir etwas werden soll, musst du mentieren. Sein musikgeschichtliches Wissen jetzt wirklich arbeiten», sagt er als Zwölfjähri- verarbeitet er zu regelrechten Shows, klärte DANIEL HOPE, JUN MÄRKL ger zu sich selbst. Dabei hatte sich bereits für zuletzt gemeinsam mit Talk-Star Roger Wil- Sa 10. 7., 20 Uhr, Wolkenturm 5
Geigenzauber & Geisterwelten Das Tonkünstler-Orchester ist nicht nur Orchestra in Residence beim renommierten Musik-Festival Grafenegg, es hat auch eines seiner Herzensanliegen im Gepäck, nämlich die Musikvermittlung. Im Rahmen der Tonspiele stehen heuer gleich zwei Projekte auf dem Programm: Familienworkshops mit den Orchestermusikern für alle Menschen ab sechs Jahren, und für die jüngsten Zuhörer der Kindertag mit vier Konzerten für 3- bis 6-Jährige, die vom Sextett des TonkünstlerOrchesters und dem Konzertmeister Vahid Khadem-Missagh gestaltet werden.
Bereits 2007, also im Gründungsjahr des Musik-Festivals Grafenegg, begannen die Tonkünstler überaus erfolgreich mit ihrer dortigen Tonspiele-Reihe: dabei drehte sich alles um Mendelssohn-Bartholdys «Sommernachtstraum». Im darauf folgenden Jahr wurde mit Schubert, Schumann und Mahler eine musikalische Landpartie unternommen. Im Vorjahr entführten dann Orffs «Carmina Burana» ins finstere Mittelalter, und für die Jüngsten war Marko Simsa mit seinem VivaldiProgramm zu Gast. 2010 stehen die beliebten Familienworkshops unter dem Titel «Geisterwelten». Die kleinen (und großen) Workshop-Teilnehmer dürfen sich auf eine Gespensterjagd freuen, bei der allfällige Schlossgeister mit Tönen und Geräuschen vertrieben und außerdem in und 6
um die historischen Gemäuer geheimnisvolle Klanglandschaften erforscht werden. Diese Workshops gehen einen großen Schritt über das Erlebnis des reinen Musikhörens hinaus. Sie bieten Kindern ab sechs Jahren (und ebenso ihren Eltern) einerseits die Gelegenheit, die Menschen hinter der Musik, also die Musiker und Musikerinnen des Tonkünstler-Orchesters persönlich kennen zu lernen. Andererseits werden die Workshop-Teilnehmer animiert, auch selbst musikalisch kreativ zu werden und mit den Orchestermusikern gemeinsam (und natürlich mit deren tatkräftiger Unterstützung) zu musizieren. Schwellenängste sind aber nicht angebracht, es wird auf ganz einfachen Instrumenten musiziert, musikalische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Eigene Instrumente können aber sehr wohl mitgebracht werden. Die Werke, die sich durch die Workshops ziehen, stammen ganz dem Thema entsprechend aus der Romantik, in der das Magische, Ungreifbare, Geisterhafte eine besondere Anziehungskraft auf die Künstler ausübte. Konkret sind dies «Die Mittagshexe» von Antonín Dvorˇák, «El amor brujo» von Manuel de Falla und «Die erste Walpurgisnacht» von Felix Mendelssohn Bartholdy. Und genau diese Werke sind am 28. August beim Konzert «Geisterwelten» zur Gänze zu hören. Die Teilnahme an den Workshops
kann und soll also durchaus dazu anregen, dieses Konzert zu besuchen. Der zweite Fixpunkt der Tonspiele in Grafenegg ist der Kindertag am 21. Juni, bei dem für die 3- bis 6-Jährigen gleich vier Mal «Stradivahid und das magische Schloss» auf dem Programm steht. Vahid Khadem-Missagh und das Sextett des Tonkünstler-Orchesters vermitteln hier, eingebettet in die bezaubernde Geschichte der kleinen Geige Stradivahid, den jüngsten Musikfreunden den Zauber der Violine. Zum Schluss darf noch bemerkt werden, dass der Andrang zu beiden Veranstaltungen erfreulicherweise enorm groß ist. Eine frühestmögliche Reservierung ist also fast ebenso empfehlenswert wie das Erlebnis, dabei zu sein. ULLA PILZ Die Autorin gestaltet und moderiert Musiksendungen für Ö1. Sie lebt als freiberufliche Sängerin und Schauspielerin in Wien.
KINDERTAG Mo 21. 6., Reitschule Konzerte um 9, 10.30, 12 und 15 Uhr FAMILIEN-WORKSHOPS So 22. 8., So 29. 8., So 5. 9. und So 12. 9. jeweils 14 Uhr, Gartensaal im Schloss
MUSIK-SOMMER Noch mehr Tonkünstler ... Klassische Verführung
Schätze des russischen Balletts Michail Jurowski, Erster Gastdirigent der Tonkünstler, und der in Wien beheimatete Pianist Oleg Maisenberg, präsentieren einen sommerlichen Konzertabend mit russischen Kostbarkeiten. Tastenmagier Maisenberg zaubert zu Beginn mit Sergej Rachmaninows zweitem Klavierkonzert ein virtuoses Werk von monumentaler Größe auf die Bühne des Wolkenturms. Im zweiten Teil des Abends öffnen die Tonkünstler die Tür zu einem klangfarbenreichen Bernsteinzimmer und zeigen «Schätze des russischen Balletts», fürstlich geschmückt mit Werken von Tschaikowski, Prokofjew, Strawinski und Wladimir Jurowski. Schatzmeister Michail Jurowski hat die Zusammenstellung eigenhändig angefertigt. Sa 26. 6., 20 Uhr, Wolkenturm
Überwältigende Töne Arabella Steinbacher feierte ihren großen Durchbruch in Paris, wo sie die Herzen des Publikums und der Presse im Sturm eroberte. «Eine souverän und ausgereift interpretierende Künstlerin, deren Tonschönheit überwältigend ist», war in einer Kritik zu lesen. Seither ist die Geigerin auf den wichtigsten internationalen Konzertbühnen aufgetreten. Ihre Überzeugung, «in Musik umzusetzen, was man in seinem tiefsten Inneren spürt», bringt sie auch in Grafenegg zum Ausdruck, wenn sie mit den Tonkünstlern Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert interpretiert. Eingeleitet wird der Abend von George Enescus Rumänischer Rhapsodie Nr. 1. Weiters steht die zweite Symphonie von Johannes Brahms auf dem Programm, in der sich der Komponist nach Meinung eines Kritikers «der frühlingsblühenden Erde wieder zugewendet» hatte. Die musikalische Leitung hat Lawrence Foster, einer der prominentesten amerikanischen Dirigenten, inne. Im nachmittäglichen Prélude stimmt Alexander Schimpf, Beethoven-Preisträger 2009, auf den Abend ein.
Heinrich Schiff kann als gefeierter Solocellist und nunmehr auch als Dirigent auf eine jahrzehntelange Karriere zurückblicken. Bei international bedeutenden Orchestern und wichtigen Festivals gastierte der gebürtige Oberösterreicher mit großem Erfolg. Grafenegg steht im Sommer 2010 wieder auf dem Konzertkalender von Heinrich Schiff, wo er mit dem TonkünstlerOrchester in Doppelfunktion auftritt. Nach seiner Interpretation des Cellokonzerts in C-Dur von Joseph Haydn tauscht er den Cellobogen gegen einen Taktstock und betritt das Dirigentenpult, von wo aus er mit den Tonkünstlern die musikalischen Raffinessen der letzten Symphonie von Johannes Brahms auslotet. Sa 17. 7., 20 Uhr, Auditorium
Heinrich Schiff
Sa 3. 7., 20 Uhr, Wolkenturm
Oleg Maisenberg
Arabella Steinbacher
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Fidelio Fidelio – der Name steht für ein singuläres Stück Musikgeschichte, eine einzigartige Oper. Nicht nur, aber auch, weil das Werk Ludwig van Beethovens einziger bedeutender Beitrag zum Musiktheater ist.
Das hätte nicht so sein müssen. Knapp gesagt: Die Franzosen waren schuld daran, dass sich der Komponist nicht mit anderen Libretti auseinandergesetzt hat und uns zumindest eine zweite Opernarbeit hinterlassen konnte. An einem Stück namens «Vestas Feuer» auf einen Text von Emanuel Schikaneder hat er immerhin gearbeitet. Doch ist er nicht über ein paar Skizzen hinausgekommen. Was wäre das gewesen – eine Oper Beethovens, im Verein mit dem Dichter der «Zauberflöte» erarbeitet! 8
Es hat nicht sollen sein. Die Franzosen sind in Wien einmarschiert. Es war jenes nicht nur für die österreichische Historie, sondern auch für die Musikgeschichte bedeutsames Ereignis im Gefolge der napoleonischen Kriege, das vor allem in den Biographien großer Musiker immer wieder nacherzählt wird. In jenen Joseph Haydns vor allem, den die Besatzer dann aller Ehren würdigten. Der Kaiser der Franzosen ließ sogar eine Ehrenwache vor dem Haydn-Wohnhaus in Gumpendorf postieren. Derweilen hatten die Wiener wenig Lust, ihre Theater zu besuchen. Oder wenig Chancen, je nachdem. Eine Woche nach dem Einmarsch der Franzosen – die horrible Niederlage vor Austerlitz stand noch aus – waren
der Adel und das Bürgertum, das es sich leisten konnte, aufs Land geflohen. Im Theater an der Wien, das Schikaneder vor wenigen Jahren errichten hatte lassen, saßen an jenem 20. November 1805 also vor allem napoleonische Offiziere. Und die verstanden vielleicht verhältnismäßig wenig vom Dialog. Die Musik überdies war recht revolutionär für die damaligen Ohren, gleich ob in Wien oder Paris klanglich sozialisiert. Und dann mochte sich der eine oder andere Theaterfreund unter den Besatzern an heimatliche Erlebnisse erinnert haben, die nicht allzu weit zurücklagen. War da nicht die Oper, wie hat sie gleich geheißen, von einem gewissen Pierre Gaveaux? Richtig! «Leonore, ou l’amour conjugal». Die hat man Anno 98
Johan Botha stammt aus Südafrika und ist einer der gefragtesten Sänger seines Fachs. Den Florestan hat er schon auf einer Vielzahl wichtiger Opernbühnen gesungen, darunter auch in Salzburg.
in Paris gegeben. Dieselbe Handlung. Auch übernahme durch den ehemaligen Konsul, dort war geredet worden zwischen den Musik- der sich jüngst zum Kaiser gekrönt hat – nummern. Sogar im Augenblick der äußer- Dutzende solcher «Durch Nacht zum Licht»sten Verdichtung des Dramas, wenn der gute Stücke inszeniert. Beethoven selbst ist ja ein glüGefängnisdiener Fidelio sich als hender Parteigänger Napoleons treues Eheweib Leonore ent- «Überhaupt: gewesen, bis zu dem Zeitpunkt, puppt und sich dem bösen Don Die Kraft der als dieser die Kaiserwürde usurPizarro entgegenwirft, als dieser Musik! …» pierte. Da hat der überzeugte Don Florestan zu töten versucht. Das hat Beethoven in Wien schon ein wenig Demokrat kurzerhand die Widmung spannender gemacht: Bei ihm wird hier «Geschrieben auf Bonaparte» aus dem gesungen. Und in welcher dramatischen Auf- Kopistenexemplar seiner Dritten Symphonie herausgekratzt. Wo sie einst stand, klafft wallung noch dazu! Aber die Geschichte kennt man. Wie über- jetzt ein Loch. «Dem Andenken eines Helhaupt diese Art von «Rettungsoper». Gerade den» gilt das Werk, die so genannte «Sinfoin Frankreich hat man nach der glorreichen nia eroica», ab sofort: Dem Andenken des Revolution – und erst recht nach der Macht- großen Gedankens von «Freiheit, Gleichheit
Anja Kampe ist den Opernliebhabern unter anderem durch ihre Interpretation von Wagner-Rollen ein Begriff. Die Rolle der Leonore/ Fidelio sang sie bereits in Glyndebourne und München.
und Brüderlichkeit», so wäre es vielleicht besser zu formulieren – aber an der Zensur in Wien mit Sicherheit nicht vorbeizuschmuggeln gewesen. Die Freiheit – sie beschäftigt Beethoven nicht nur in seiner Symphonik. Fürs Theater an der Wien hat er auch ein Symphonie-Paar komponiert, seine Fünfte und Sechste. In diesen Werken wird das Hohelied der Natur und der Einbindung des freien Menschen in dieselbe besungen – das ist das Programm der so genannten «Sinfonia pastorale»; aber auch der selbstbestimmte politische Mensch, der sich eben in der damals viel gebrauchten Formel: «durch Nacht zum Licht» durchringt, «per aspera ad astra», wie der Lateiner sagt: Die c-mollSymphonie, von den Nachgeborenen «Schick9
Zwischendrin unternimmt man mit der salssymphonie» getauft, zitiert denn auch im jubelnden Finale ein französisches Revolu- «Leonore», die zuletzt doch «Fidelio» heißt – tions-Lied. Das hätten die napoleonischen Sol- nach einem kläglich gescheiterten Zweitverdaten gewiss wiedererkannt und mitgesummt. such, ein paar Monate nach der UrauffühAber im Theater an der Wien spielt man rung – noch einen kräftigen Anlauf: 1814 im November 1805 den «Fidelio», der da- geht das Stück im Theater an der Wien noch mals noch «Leonore» hieß. Und da kommt einmal in Szene. Beethoven hat, wie das so seine Art ist, noch kein Revolutionslied vor – aber das Werk mündet wie die Symphonie in einen hymni- vielgestaltige Änderungen vorgenommen, Nummern umgestellt, ausgeschen C-Dur-Schluss, der in seiner tauscht, gestrichen. Er hat die Gewalt mehr bedeutet als das endgültige Form seiner Oper bloße Ende einer dramatischen « Die Freiheit – gefunden. Statt eine zweite zu Geschichte, in der eine mutige sie beschäftigt komponieren, hat er seine Frau, die sich kurzfristig in Män- Beethoven …» erste ein weiteres Mal komponerkleidern als Gehilfe verdingt, ihren Mann aus der politischen Gefangen- niert, im wahrsten Sinne des Wortes: neu zusammengestellt. schaft befreit. Jetzt ist der Fidelio jener «Fidelio», den die In solchen Dur-Dithyramben beschwört man die Befreiung der Menschheit, nicht die Musikwelt noch zweihundert Jahre später eines Einzelnen. Beethoven wird solche kennt und liebt, ein hinreißendes Klangtönenden Visionen von einer besseren Zu- Epos von Verfolgung, Willkür und Freiheitskunft noch mehrmals – am lautesten in sei- liebe – mit einem bewegenden Chor der ner neunten Symphonie – komponieren. An Gefangenen am Ende des ersten und der der wird er 1817 zu arbeiten beginnen. Den schon erwähnten humanistischen Hymne Plan, Friedrich von Schillers menschheits- im Finale des zweiten Akts. Und es mangelt seit der denkwürdigen umarmende Ode «An die Freude» zu vertoPremiere an der Wien nicht an szenischen nen, hat er viel früher schon gefasst. wie musikalischen Deutungsversuchen, die mehr oder weniger oder sehr radikal die Welt-Botschaft des Komponisten, der sämtliche offensichtlichen Vorlagen und Vorläufer-Stücke mit seiner Musik weit hinter sich gelassen hat, zu vermitteln trachten.
Andrés Orozco-Estrada ist Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich. Er tritt regelmäßig als Operndirigent auf, in der Saison 09-10 u. a. in Leipzig, Stuttgart und Hamburg.
Falk Struckmann begann seine steile Karriere in Kiel und Basel, bevor Wien und Berlin zu den Zentren seines Wirkens wurden. Zuletzt wurde er als Kaspar («Der Freischütz») im Theater an der Wien bejubelt.
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Bernarda Bobro ist in Grafenegg als Marzelline zu hören und hat schon in zahlreichen Opernproduktionen auf sich aufmerksam gemacht, darunter auch in Salzburg und Bregenz.
Horst Lamnek ist ein vielversprechender Vertreter des österreichischen Sängernachwuchses. Er gastiert regelmäßig an der Komischen Oper in Berlin.
Schon das Vorhandensein von vier Ouver- wörtliche Schneid abkauft. Mehr als einmal ist türen gibt auch dem Dirigenten in diesem der gewaltig anschwellende Schlussjubel des Werk breiten Spielraum: Soll man die Auf- Werks auch auf Opern- und Festspielbühnen führung mit einer der großen, ausufernden statisch wie ein Oratorium realisiert worden. Von da ist es nicht weit zur konzertanten so genannten «Leonoren-Ouvertüren» eröffnen? Die «dritte Leonore», jeweils am Beginn Präsentation der gesamten Oper. Die Musik der Aufführungen im Mai 1806 gespielt, ver- ist stark, ausdrucksvoll genug, um das ganze stört die zeitgenössischen Kommentatoren Theater, allen Kulissen, Licht- und Gebär«wegen der unaufhörlichen Dissonanzen denzauber aus sich heraus zu transportieund des überladenen Gewirres der Geigen», ren. Erst recht, wenn eine exzellente Sängerwie in einer Kritik zu lesen ist. Man ist noch besetzung zu Gebote steht wie es zur Eröffnung des Grafenegger nicht so weit, zu erkennen, Musik-Festivals der Fall dass Beethoven hier etwas sein wird. Die dialogische vorwegnimmt, was Kompo- «… ein hinreißendes Singspiel-Struktur vor nisten der nächstfolgenden Klang- Epos von Verallem des ersten Aktes Generationen, Hector Berlioz folgung, Willkür und kann in einem solchen Fall etwa oder Franz Liszt, als Freiheitsliebe …» als störend empfunden «symphonische Dichtung» für den Konzertsaal kultivieren werden: das werden. Beim Musik-Festival wird sie daher Drama mit rein symphonischen Mitteln ganz kurzerhand durch eine neue Textfassung ersetzt, die einen Schauspieler einbindet, und gar erlebbar zu machen. Überhaupt: Die Kraft der Musik! Beetho- der durch die Handlung führt. Niemand vens Komposition auch der vokalen Teile sei- Geringerer als Heribert Sasse wird im Grafener Oper ist so hinreißend, dass sie hie und da negger Auditorium agieren und mit einem auch im 20. Jahrhundert den Regisseuren, knappen, klar geschnittenen Monolog komauch jenen erfindungsreichen, die sonst nicht mentierend, erzählend, das Spiel vorantreizimperlich sind, wenn es um optische Umsetz- bend durch die Handlung führen, die einzelung klingender Ereignisse geht, die sprich- nen musikalischen Nummern verbindend, um auch Beethovens visionäre Gedanken erahnen zu lassen. Und die symphonische Konzentrationsübung der «Leonoren»-Ouvertüren? Es gab in der Bühnen-Geschichte des «Fidelio» mannigfache Versuche, die «Leonore III» einzubinden: Otto Nicolai setzte sie – von
Heribert Sasse ist gebürtiger Linzer und hat als Schauspieler, Theaterintendant und Regisseur in unzähligen Produktionen große Bühnenerfolge erzielt.
Alexander Kaimbacher ist einer der bekanntesten österreichischen Sänger seiner Generation. Sein Repertoire spannt sich von den lyrischen Partien Mozarts bis hin zu Charakterpartien von Wagner.
Berlioz begrüßt – als Zwischenspiel zwischen die beiden Akte. Gustav Mahler verwendete sie als Verwandlungsmusik vor dem letzten Bild, um die Handlung noch einmal musikalisch Revue passieren zu lassen. Auf all das kann eine konzentrierte, pausenlose Aufführung der Oper verzichten. Sie soll Beethovens konzisen, zielgerichteten Stil der Präsentation von 1814 wieder aufnehmen: Dafür komponierte der Meister die weit kürzere, den Singspielton der Eingangsszenen einbegleitende E-Dur-Ouvertüre. Sie nimmt von dem gewaltigen inhaltlichen Crescendo, das in den zwei Stunden danach folgen wird, nichts vorweg. Sie bringt uns auf den Weg – einen der spannendsten, den die Musikgeschichte bereithält. WILHELM SINKOVICZ Der Autor ist Musikkritiker der Tageszeitung «Die Presse», Buchautor und hat die neue Textfassung für die konzertante Aufführung von «Fidelio» beim Eröffnungskonzert des Musik-Festivals Grafenegg erstellt.
ERÖFFNUNGSKONZERT MUSIK-FESTIVAL Do 19. 8., 19.15 Uhr, Auditorium Rahmenprogramm 18 Uhr, Reitschule: Einführung mit Wilhelm Sinkovicz
Kurt Rydl zählt zu den bedeutendsten Bassisten unserer Zeit. Seit 1976 ist er Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und dem Publikum durch unzählige Auftritte bekannt.
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Vesselina Kasarova
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TITELGESCHICHTE
Geister, die ich rief … Es ist immer dasselbe: «Die Geister, die ich rief – werd ich nun nicht los.» Dabei hatte Geheimrat Goethes Zauberlehrling, 1797 aus der Taufe gehoben, keine Schuld daran, dass alle Welt sich plötzlich für das Schaurige, das Gespenstische, für die verbotenen Geisterwelten interessierte. Was die Menschen bis heute an Gruselromanen, Schauergeschichten und Horrorfilmen fasziniert? Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich geht in Grafenegg dem Wunsch nach Schrecken auf den musikalischen Grund.
Einer der ersten Erfolgsautoren der wilden Romantik, der Urzeit des Psychothrillers, wurde noch vor E.T.A. Hoffmann und Zeitgenossen ein etablierter Klassiker: Johann Wolfgang von Goethe. Er kannte die neuen Bedürfnisse der Leser genau. 1799 etwa schuf er die Ballade «Die erste Walpurgisnacht», einen historischen Tatsachenbericht über den Ursprung des jährlich stattfindenden Hexenritts im deutschen Harzgebirge, auf dem Brocken. Dreißig Jahre nach Herausgabe des Gedichts wagte sich der vom Sujet faszinierte Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy an eine Vertonung des Werkes. Im Zeitgeist komponierte er seine Kantate für Soli, Chor und Orchester. Waren die Ammenmärchen von Zauberern und Teufelsreitern Realität, oder doch ein Schutz der Heiden vor dem aufstrebenden Christentum?
Schöne Stimmen versöhnen Starke und tolerante Nerven brauchen jedenfalls selbst moderne Hörer, wenn sie so harte Worte hören wie «Diese dumpfen Pfaffenchristen, lasst uns keck sie überlisten …». Keine Sorge, der Zorn über den Chor vom Wiener Singverein, bekannt für seinen perfekten Klang, wird rasch verfliegen. Weiter geht es mit Stars: viel Schönes haben der unnachahmlich runde, samtene Mezzosopran von Vesselina Kasarova und Florian Boeschs voller Bariton zu bieten. Mit dem kaum zu erschütternden Bass Günther Groissböck, erfolgreicher Nachwuchssänger aus Waidhofen/Ybbs, und dem überzeugenden Daniel Behle wird der Abend garantiert zur unvergesslichen Zeremonie. Dafür sorgt auch das schwerromantische Ambiente auf Schloss Grafenegg und der, bei aller visionären Architektur, mystische Charakter des Wolkenturms. Wer noch mehr «Begeisterndes» erleben will und die Spitzensolisten darüber hinaus mit maßgeschneiderten Liedprogrammen hören möchte, muss unbedingt das Prélude-Konzert besuchen. In der Soirée verzaubert Vessselina Kasarova nahe an der Gesiterstunde.
des Mittags beispielsweise bewegte Jahrhunderte lang böhmische Kinder zum Aufessen. Was aber, wenn das Märchen zum Leben erwacht? Antonín Dvorˇák wagte knappe 60 Jahre nach dem Vorgänger Mendelssohn Bartholdy den Sprung ins unbekannt Mystische. Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und ihr Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada werden mit der Brutalität seiner symphonischen Dichtung «Die Mittagshexe» op. 108 das Grafenegger Publikum bestimmt lehren, ihre Kinder nicht mit allen möglichen und unmöglichen Ängsten zu verunsichern. Genauso impulsiv wird das niederösterreichische Spitzenensemble in Manuel de Fallas Ballett-Suite «El amor brujo» vom Sieg der Liebe über die Geisterwelt erzählen. Denn, um nochmals Meister Goethe zu strapazieren: «Die Liebe macht vieles Unmögliche möglich …»
Von guten und von bösen Märchen Zurück in der Geisterwelt: romantische Beschwörungsformeln mögen etwas Erhebendes haben, Volksmärchen jedoch sind nicht immer schön. Die Angst vor der Hexe
GEISTERWELTEN Sa 28. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm Rahmenprogramm Prélude 16.30 Uhr, Reitschule Soirée 21.30 Uhr, Auditorium
DANIEL WAGNER Der Autor ist Musikredakteur bei Radio Stephansdom und Musikkritiker der Wiener Zeitung.
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im inneren hören Cristóbal Halffter, Doyen und eine der Schlüsselfiguren der spanischen Musik, ist 2010 Composer in Residence beim Musik-Festival Grafenegg. Kürzlich feierte der Komponist seinen 80. Geburtstag; im Interview spricht er über seine neue Oper, den Kampf gegen die Mittelmäßigkeit und den Jakobsweg.
Herr Halffter, Sie haben im Frühjahr Ihren 80. Geburtstag gefeiert. Wie geht es Ihnen? Es geht mir bestens. Ich bin gesund und zufrieden – einen ganzen Tag mit Orchesterproben schaffe ich auch noch sehr gut. Am 24. März habe ich meinen Geburtstag gefeiert, am Tag darauf gab es ein Konzert in Santiago de Compostela, wo ich ein Kammerorchester dirigiert habe. In Madrid gibt es in dieser Saison Konzerte mit meinen Werken, und ich freue mich auf Grafenegg im Sommer. Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus? Ich habe einen großen Tisch und natürlich ein Klavier. Häufig lese ich zwischendurch etwas über Geschichte oder die Naturwissenschaften, das bringt mich auf andere Gedanken. Aber ich verlasse mein Zimmer beim Arbeiten nie; ich muss mich da einsperren. Meine Frau bereitet immer alles für mich vor und sagt dann, dass die Englein schon he14
rumfliegen. Ich muss sie dann nur noch einfangen und zu Papier bringen. Sie stammen aus einer sehr kunstorientierten Familie. Wie kamen Sie konkret zur Musik? Ich wurde in Spanien vor dem Bürgerkrieg geboren. Meine beiden Onkel Ernesto und Rodolfo Halffter waren beide Schüler von Manuel de Falla, in unserer Familie war Musik überhaupt sehr wichtig. Im Haus meines Großvaters kamen viele Persönlichkeiten der spanischen Kultur zusammen. Ich wurde oft zu den Abenden dorthin mitgenommen. De Falla hat mich sicher kennen gelernt, aber ich ihn nicht – ich war noch zu klein. Dann kam der Bürgerkrieg und wir mussten Spanien verlassen. Drei Jahre meiner Kindheit verbrachte ich in Nazi-Deutschland, da wurde ich gegen Zwänge und Diktaturen wirklich geimpft. Conrado del Campo war später mein erster Kompositionslehrer, er war wunderbar, aber sehr konservativ. Bei ihm hörte die Musik mit Richard Strauss auf; das spätere wollte er nicht. Wichtige Einflüsse bekam ich natürlich von meinen Onkeln. Von ihnen bekam ich viele Partituren, die in Spanien nicht erhältlich waren. Schönberg, Webern … die habe ich damals verschlungen.
Sie waren auch einige Zeit in Paris. Was haben Sie dort gelernt? Von Komponisten wie Stockhausen, Boulez und Berio habe ich die Ernsthaftigkeit gelernt, die Strenge an der Arbeit. Man trägt Verantwortung für das, was man schreibt. Ob es dem Publikum gefällt, ist eine ganz wichtige Frage. Aber die darf man sich nur stellen, wenn die Musik aus dem überzeugten Innersten kommt. Wie lebte es sich als Komponist während der Franco-Diktatur? Die Diktatur war sehr streng, aber in einem mediterranen Klima. Es war etwas weicher. Ich konnte ein «Requiem für die imaginierte Freiheit» schreiben und das wurde vom Nationalorchester gespielt. Jeder wusste dabei, was ich meine! In Nazi-Deutschland wäre das nicht möglich gewesen.
«Newton und die Schwerkraft», aber welche Kraft das wirklich ist, die da wirkt, das möchte niemand mehr wissen.
Waren Sie ein junger Wilder? Ich war Teil der Gruppe «Musica nueva», das waren einige Komponisten, die sich dem Zeitgeist anschließen wollten. Ich wusste, dass wir keine Waffen in die Hand nehmen konnten, das hätte mit unserem Tod geendet. Also versuchte ich, über die Kunst etwas zu bewirken. Ich nahm die Stelle des Direktors des Madrider Konservatoriums an, war also in gewisser Weise ein Mitarbeiter des Regimes. Aber das Radio-Symphonieorchester, das ich mit Francos Geld gegründet habe, spielt heute immer noch.
ihm gleich geblieben, damit ich meinen alten Freund Otto wieder erkenne? In der Musik gibt es das auch; alle haben dieselben Noten benützt und mit Tinte geschrieben. Es muss also etwas zwischen den Noten geben, was die Musik unverkennbar macht. Musik ist also keine universelle Sprache? Nein, ich glaube nicht. Aber ich denke, dass man das Hören und das Komponieren auseinanderhalten muss. Musik kann zwar jeder verstehen, aber beim Komponieren kommt nie das Gleiche bei allen heraus.
Was sagen Sie jungen Komponisten, wenn sie Sie um Rat fragen? Ich schaue mir ihre Stücke an und frage, ob sie das wirklich so wollen – ob sie das auch im Inneren hören können. Wenn sie sich nicht sicher sind, versuche ich ihnen zu helfen. Wenn sie sich ganz sicher sind, dann lasse ich sie in Ruhe. Darum bin ich auch kein guter Lehrer.
Hatten Sie das Gefühl, die spanische Musik weiterentwickeln zu müssen? Ja, das war sicher eine wichtige Aufgabe. Wir müssen dazu weiter in die Geschichte zurückblicken: Spanien im 19. Jahrhundert war kulturell erstarrt und sehr konservativ. Und
Sie haben einmal behauptet: «Ich schreibe nur deshalb weiter, weil ich eben noch kein schönes und gutes Stück geschrieben habe» … Ja, das ist wahr. Villafranca, wo ich lebe, liegt am Jakobsweg, ungefähr 200 Kilometer
Woran arbeiten Sie gerade? Ich habe mit einer neuen Oper angefangen. Sie hat ein bisschen mit Wien zu tun, das Sujet ist die «Schachnovelle» von Zweig. Zehn Minuten habe ich schon geschrieben, es fehlen nur noch 90!
die Komponisten haben sich dem untergeordnet. Isaac Albeniz hat beispielsweise drei Opern komponiert, alle wurden mit großem Erfolg aufgeführt. Aber keine davon in Spanien, denn das war Folklore, die man ins Ausland verkauft hat. De Falla machte das schon ganz anders, das war auch Folklore, aber mit einem kosmopolitischen, europäischen Ansatz.
von Santiago de Compostela. Ich war öfter dort, aber ich bin den Pilgerweg noch nie zu Fuß gegangen und ich möchte es auch nicht machen. Denn wenn man angekommen ist, was ist dann? Dann ist es zu Ende. Da ist mir das Bild der Pilgerfahrt lieber, da kann ich weiter an mir arbeiten.
Möchten Sie dem Grafenegger Publikum gerne vorab etwas sagen? Ja, ich möchte alle einladen, mit offenem Geist zuzuhören. Es wird Musik geben, die von einem Komponisten geschrieben wurde: Der ist anwesend und dirigiert das Stück. Die Diskussion darüber soll unbedingt stattfinden, aber lieber erst nach der Aufführung.
Wenn man Ihre Musik hört, kommt man nicht auf die Idee, dass es «spanische» Musik ist … Man sagt, dass unsere Musik folkloristisch ist, aber ich denke, das stimmt nicht. Ein Beispiel: Man geht in die Schule, dann ist man damit fertig. 30 Jahre später treffen Sie auf der Straße einen alten Schulkameraden wieder. Er ist nicht derselbe: er hat keine Haare, trägt eine Brille und ist dicker geworden. Was ist in
Sie beteiligen sich in Ihrer Heimat an Diskussionen über den Verfall der Kultur. Was ist ihnen dabei wichtig? Ich bin gegen die Macht der Vulgarität und der Mittelmäßigkeit, die immer größer wird. Über Jahrhunderte haben wir Bildung für alle erkämpft, jetzt liegt uns so viel Wissen zu Füßen – und plötzlich wollen die Leute nicht mehr lesen und lernen, sondern nur mehr unterhalten werden. Wir stellen keine interessierten Fragen mehr. Wenn etwas zu Bo den fällt, sagt man im Reflex
ALEXANDER MOORE
Der Autor ist für die Dramaturgie und die Publikationen des Tonkünstler-Orchesters und des Musikprogramms Grafenegg verantwortlich.
COMPOSER IN RESIDENCE So 5. 9., 19 Uhr, Auditorium Round Table mit Cristóbal Halffter Sa 4. 9., ab 10.30 Uhr (Eintritt frei) www.grafenegg.at/halffter 15
Tonkunstle r LEBEN ge FRAGT
ge SEHEN
Franz Wohlfahrt
Nicole Beutler, Publikumsliebling aus «Dancing Stars» und «Schlosshotel Orth» ist von Beginn an regelmäßig in Grafenegg dabei: «Es ist großartig, wie Rudolf Buchbinder es mit dem Festival und dem MusikSommer in kürzester Zeit geschafft hat, Grafenegg zu einem international renommierten Top-Klassik-Festival zu machen! Ich bin Stammgast von Anfang an.»
ge LESEN Franz Wohlfahrt, Generaldirektor der international erfolgreichen Unternehmensgruppe Novomatic, ist ein großer Musikfreund. Besonders Opern haben es dem Konzernchef angetan. Wir trafen ihn im Tonkünstler-Talk.
Wer ist Ihr Lieblingskomponist? Giacomo Puccini. Können Sie sich noch an Ihr erstes Konzert erinnern? Leider überhaupt nicht mehr. Was war Ihr schönstes Musikerlebnis? «Madame Butterfly» in der Wiener Staatsoper. Daran denke ich heute noch oft. Welche CD hören Sie zurzeit am häufigsten? Alles von Diana Ross. Welches Orchesterinstrument würden Sie am liebsten spielen? Warum? Ich würde mir die Klarinette aussuchen, weil ich als Schüler schon Es-Klarinette gespielt habe.
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Angenommen, Sie wären Chefdirigent der Tonkünstler. Welches Programm sollte auf alle Fälle gespielt werden? Alles von Puccini. Was war Ihre erste Schallplatte? Eine «Best Of» von den «Beatles». Mit welcher/welchem KünstlerIn würden Sie gern einen Abend verbringen? Mit Elı¯na Garancˆa. Was würden Sie mit ihr unternehmen? Ich würde gern eine gemeinsame Tour durch unsere Casinos in Frau Garancˆas Heimatstadt Riga machen. Welchem Künstler würden Sie nachreisen? Rolando Villazón. Für welches Musikstück würden Sie eine Reise auf sich nehmen, um es zu hören? Die Musik kommt heute ohnehin zu mir. Per CD, iPod und Internet.
«… der junge Kolumbianer [Andrés Orozco-Estrada, Anm.], … hat seine Musiker schon bestens im Griff, weiß aus ihnen klanglich wie rhythmisch Nuancen herauszuholen …» Die Presse «… Tonkünstlerchef Andrés Orozco-Estrada versteht es, Klangkörper unter ‹Strom› zu setzen.» Der Standard «Bruno Weil, souverän am Pult der klangschön musizierenden Tonkünstler und des kraftvollen Singvereins, präsentierte eine genau erarbeitete, stimmungsdichte Wiedergabe des 15-teiligen Gedichts [«Manfred», Anm.].» Kronen Zeitung
ge SAGT Wir mögen die Plugged-In-Konzerte ganz besonders. Da erlebt man die Tonkünstler von einer anderen, mitunter fremden, aber nichts desto trotz spannenden Seite. Diesmal hat uns «Salsa Sinfónica» begeistert. Rhythmus und Schwung und Temperament quer durch den ganzen Saal! Regina Fürhacker, Korneuburg (per E-Mail) Burgschauspieler Martin Schwab als Sprecher in «Manfred» war einfach sensationell. Auch sängerisch und musikalisch war das Konzert wunderbar, weiter so! Klemens Kratochwil, Dietmanns
Hier könnte Ihre Meinung stehen. Schreiben Sie unter dem Kennwort «ge:SAGT» an: Tonkünstler-Redaktion, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten oder office@tonkuenstler.at
Liebe Musikfreunde! Zu Beginn möchte ich Ihnen für die Unterstützung und die Treue in den vergangenen drei Jahren danken. Durch Ihre Reaktionen und Ihren Zuspruch wissen wir, dass wir mit unseren Projekten Ihren Geschmack getroffen haben – gleichzeitig erfahren wir dank der guten Beziehung zu Ihnen auch, was Sie von uns erwarten. Diese schöne Herausforderung haben wir angenommen und ich freue mich, dass es uns gelungen ist, auch für 2010 ein so attraktives Programm zusammenzustellen. Mit Stolz auf das Erreichte und Freude auf das Kommende darf ich Ihnen auf diesen Seiten den heurigen Konzertreigen des Sommers in Grafenegg vorstellen. Ich bin überzeugt, dass Sie interessante Künstler und spannende Konzertprojekte entdecken werden, die Ihnen einen hervorragenden Festival-Genuss garantieren. Der Bogen reicht auch heuer von außergewöhnlichen Orchesterprojekten mit renommierten Vokalsolisten und ausgezeichneten Dirigenten bis hin zu thematischen
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Schwerpunkten. Ein einzelnes Konzert an dieser Stelle herauszugreifen, wäre vermessen: Jedes Projekt, jedes Orchester, jeder Dirigent und Solist bringt nach Grafenegg eine persönliche Note mit und unterstreicht damit eine unserer wichtigsten Maximen: Die Künstlerinnen und Künstler machen den Charme und den Charakter von Grafenegg aus. Nicht zuletzt gehört die besondere Atmosphäre und die Nähe zwischen dem Publikum und den Künstlern zu den ganz großen Vorzügen in Grafenegg. Ich lade Sie daher ein, uns auch heuer zu besuchen und sich dem Zauber der Musik und des großartigen Ambientes hinzugeben – wir werden unser Bestes geben, um dieses Erlebnis für Sie unvergesslich zu machen. Es grüßt Sie herzlich, Ihr Rudolf Buchbinder
TERMINUBERSICHT Gastorchester & Solisten
Mahler Chamber Orchestra, Mullova, Sokhiev
Concertgebouworchester Amsterdam, Bezuidenhout, Koopman
An den Rand des östlichen Europas und darüber hinaus führt das Programm des Mahler Chamber Orchestra, welches zum wiederholten Male in Grafenegg zu Gast ist. Tugan Sokhiev, einer der großen Stars der jungen Dirigentengeneration, entführt mit Borodins «Steppenskizze» nach Mittelasien. Die russische Geigerin Viktoria Mullova widmet sich mit Prokofjews lyrisch-verhaltenem g-moll-Violinkonzert Musik aus ihrer Heimat, und mit der böhmisch gefärbten, schmissigen 8. Symphonie von Antonín Dvorˇák klingt dieser Abend am Wolkenturm aus.
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Sa 24. 7., 20 Uhr, Wolkenturm
Venice Baroque Orchestra, Kožená, Marcon Lesen Sie mehr auf Seite 21.
So 22. 8., 15.30 Uhr, Auditorium Martin Grubinger
EUYO, Davis
Mariinsky-Orchester, Gergiev
Aus dem Schatz des romantischen Orchesterrepertoires zaubern Sir Colin Davis und das European Union Youth Orchestra zu Beginn ihres zweiten Grafenegg-Abends die symphonische Dichtung «Tapiola» von Jean Sibelius hervor, in der ein Waldgeist aus der finnischen Mythologie sein Unwesen treibt. Ein seltener Hörgenuss sind die rituellen Tänze aus Sir Michael Tippetts Oper «The Midsummer Marriage», die der Komponist an Mozarts «Zauberflöte» anlehnte. Und als mitreißender symphonischer Kehraus folgt mit Beethovens «Eroica» der klassische Höhepunkt.
Eines der besten russischen Orchester mit einem der größten russischen Dirigenten unserer Tage – das alles natürlich mit russischer Musik: Das Mariinsky-Orchester St. Petersburg gastiert mit seinem Chefdirigenten Valery Gergiev in Grafenegg. Prokofjews massivausladende fünfte Symphonie steht einer der schönsten orchestralen Märchenerzählungen gegenüber: Gebannt lauschen Jung und Alt, wenn sich Rimski-Korsakows «Scheherazade» auf der Bühne des Wolkenturms niederlässt und uns, umgarnt von Grillen und Blätterrauschen, ihre Geschichten erzählt.
Sa 14. 8., 20 Uhr, Wolkenturm
Do 26. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm
Festival-Eröffnungskonzert «Fidelio»
Staatskapelle Dresden, Buchbinder, P. Järvi
Sa 31. 7., 20 Uhr, Auditorium
EUYO, Rysanov, Davis Zwei Leckerbissen der Orchesterliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts hat das European Union Youth Orchestra für den ersten Teil dieses Grafenegger Konzertabends mit im Gepäck: Tschaikowskis «Romeo und Julia» und Janácˇeks Orchesterrhapsodie «Taras Bulba». Danach zieht es Sir Colin Davis, einen der bedeutendsten Dirigenten und Orchestererzieher unserer Zeit, am Pult der Youngsters mit Berlioz’ «Harold in Italien» gen Süden, wohin ihm das groß besetzte Orchester mit Maxim Rysanov an der Solo-Viola freudig folgen wird. Sa 7. 8., 20 Uhr, Wolkenturm
Christian Gerhaher
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Lesen Sie mehr auf Seite 8. Do 19. 8., 19.15 Uhr, Auditorium
Cleveland Orchestra, Welser-Möst Lesen Sie mehr auf Seite 20. Fr 20. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm (Nur noch Restkarten)
CBSO, Grubinger, Nelsons Helle Begeisterung, wo auch immer er auftritt: Der Schlagzeuger Martin Grubinger reißt jeden auch noch so erfahrenen Konzertgeher mit, als würde er das erste Mal Musik hören. Nach einem aufregenden Prélude-Konzert (nicht versäumen!) spürt Grubinger gemeinsam mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter dem lettischen Rising Star Andris Nelsons in Avner Dormans «Frozen in time» am Schlagwerk der geologischen Entwicklungsgeschichte der Erde nach – eingebettet zwischen Wagners «Rienzi»-Ouvertüre und Dvorˇáks Symphonie «Aus der neuen Welt». Sa 21. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm
Grafenegg-Gastgeber Rudolf Buchbinder und die Staatskapelle Dresden unter Paavo Järvi konzentrieren sich an diesem außergewöhnlichen Abend ganz auf Beethoven. Das fünfte Klavierkonzert und die fünfte Symphonie – der Höhepunkt klassischer Klavierkonzertkunst und einer der Gipfel symphonischer Musik überhaupt in meisterhaften Interpretationen. 1808/09 wurden diese ewigen Meisterwerke in Wien uraufgeführt. Von ihrer Dramatik und Größe haben sie bis heute nichts verloren, wie sich das Publikum im ausverkauften Auditorium im August überzeugen kann. Fr 27. 8., 19.15 Uhr, Auditorium (Ausverkauft)
Sydney Symphony Orchestra, Grimaud, Ashkenazy
Wiener Philharmoniker, Lang Lang, Harnoncourt
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Zum Festival-Finale finden sich die Superstars der heimischen und internationalen Musikszene im Auditorium ein: Die Wiener Philharmoniker, Österreichs Musikbotschafter in der Welt, Nikolaus Harnoncourt – einer der bedeutendsten Dirigenten der Gegenwart und Lang Lang – Klavier-Popstar der Sonderklasse. Beethovens trotzig-heiteres erstes Klavierkonzert und die im Anti-NapoleonFieber entstandene 7. Symphonie garantieren zum letzten Vorhang des Musik-Festivals 2010 einen Triumph der Musik auf allerhöchstem Niveau.
Sa 4. 9., 19 Uhr, Wolkenturm
Composer in Residence Lesen Sie mehr auf Seite 14. So 5. 9., 19 Uhr, Auditorium Valery Gergiev
Geisterwelten Lesen Sie mehr auf Seite 12. Sa 28. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm
Gustav Mahler Jugendorchester, Gerhaher, Blomstedt Das in Grafenegg beinahe schon heimische Gustav Mahler Jugendorchester gastiert unter der Ägide des gefeierten Dirigenten Herbert Blomstedt mit Meisterwerken des jungen Mahler und des betagten Bruckner. Mit dabei: Christian Gerhaher, dem anlässlich seiner Interpretation der «Gesellen»-Lieder zuletzt «perfekt umrissene, kultivierte Töne mit leichter, leiser Höhe» attestiert wurden. Zur selben Zeit wie Mahlers Lieder entstand Anton Bruckners unvollendete, «dem lieben Gott» gewidmete 9. Symphonie, die in einem wahrhaft himmlischen Adagio ausklingt. So 29. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm
Orchestre National de France, Gatti Luchino Viscontis «Tod in Venedig» wäre ohne das berühmte Adagietto aus Mahlers fünfter Symphonie nicht denkbar – oder vielleicht nie derart erfolgreich geworden. Ob es allerdings Mahlers Fünfte ohne diesen Filmauftritt zu solch grenzenloser Popularität gebracht hätte, steht auch in den Sternen. Im Grafenegger Sonnenuntergang wird der italienische Star-Dirigent Daniele Gatti, neuer Chef der Zürcher Oper, gemeinsam mit dem Orchestre National de France den symphonischen Weg vom Trauermarsch zum heiter-gelösten Finale zurücklegen. Fr 3. 9., 19 Uhr, Wolkenturm
Bayerisches Staatsorchester, Lugansky, Nagano Schumanns Klavierkonzert verlangt einen Poeten am Klavier: Nikolai Lugansky, einer der großen Pianisten unserer Tage, weiß Virtuosität und lyrischen Ausdruck auch bei deutscher Romantik aufs Schönste zu verbinden. Das traditionsreiche Bayerische Staatsorchester und sein Chefdirigent Kent Nagano stehen ihm hier als einfühlsame Partner bei. Danach gilt es, Bruckners siebente Symphonie in ihrer vollen Wucht und Größe erstehen zu lassen – das grandiose Werk erzählt aber auch vom Tode Wagners, welchen Bruckner unendlich verehrt hat.
So 12. 9., 19 Uhr, Auditorium (Ausverkauft)
Fr 10. 9., 19 Uhr, Auditorium
Lang Lang
NDR Sinfonieorchester, Widmann, Oelze, Dohnányi Mit Mozarts lyrisch-duftigem Klarinettenkonzert stimmt Jörg Widmann als Solist auf einen prächtigen Konzertabend mit dem NDR Sinfonieorchester und Christoph von Dohnányi ein. Danach interpretiert der Grandseigneur unter den deutschen Dirigenten Gustav Mahlers vierte Symphonie, die der Komponist selbst als «symphonische Humoreske» bezeichnet hat. Darin paaren sich herzhafter Schalk, ruhige elegische Klänge und bittersüße Ironie, bevor im leise wiegenden Finale Christiane Oelze mit engelsgleichem Sopran von den «himmlischen Freuden» künden wird.
Christiane Oelze
Sa 11. 9., 19 Uhr, Auditorium
Daniele Gatti
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OHIO AN DER DONAU Franz Welser-Möst gastiert mit seinem Cleveland Orchestra Es war so etwas wie der endgültige musikalische Ritterschlag für den freilich schon lange zuvor international gefragten Franz WelserMöst, als das Cleveland Orchestra ihn ab 2002 zum neuen Chefdirigenten verpflichtet hat.
Die Wahl kam nicht von ungefähr: Der großartige Klangkörper wünschte sich nach der fast zwanzig Jahre währenden erfolgreichen Ära von Christoph von Dohnányi ausdrücklich einen weiteren Chefdirigenten aus der deutschösterreichischen Kapellmeistertradition. Denn von jeher war das Orchester stolz darauf, als das europäischste unter den «Big Five» zu gelten – also in der Handvoll der renommiertesten und traditionsreichsten Orchester der USA – weil es ihm in exemplarischer Weise gelingt, die vielgerühmte, hierzulande aber auch manchmal scheel beäugte amerikanische Präzision und Brillanz weder zu vernachlässigen noch ins Zentrum zu rücken. Hand in Hand geht hier eine spezielle Musizierweise mit atmender Phrasierung , deren Wurzeln sich, genauso wie die familiären Wurzeln vieler Orchestermitglieder, bis in die Regionen der Donaumonarchie zurückverfolgen lassen. Vom neuen Mann an der Spitze waren demnach nicht nur enge Vertrautheit mit dem Konzertrepertoire vom Barock bis zur Gegenwart gefordert, sondern auch umfassende Opernerfahrung – und auf beides konnte der Oberösterreicher verweisen, der ja zur Zeit seiner Kür als Musikdirektor des Opernhauses Zürich fungierte, wo er nicht zuletzt mit Wagners «Ring des Nibelungen» großes Aufsehen erregt hatte. Nun ist das 1918 gegründete Cleveland Orchestra ja eigentlich ein reines Konzertorchester – doch seine hervorragenden Musiker wissen genau, welch besondere Flexibilität im Graben nötig ist und trainiert werden kann. Deshalb hat das in vielen preisgekrönten Plattenaufnahmen verewigte Cleveland Orchestra in seiner Geschichte immer wieder bei konzertanten oder (halb-)szenischen Opernaufführungen mitgewirkt: Richard Strauss’ monumentale «Elektra» stand da in den letzten Jahren ebenso auf dem Programm, wie ein aus Zürich importierter Zyklus mit Mozarts Da-PonteOpern, der in der kommenden Saison mit «Don Giovanni» beschlossen wird. Am Pult jedes Mal 20
Franz Welser-Möst, dem es sogar gelungen ist, mit Cleveland eine spezielle Bastion zu brechen: Ihr gemeinsamer Opernauftritt bei den Salzburger Festspielen 2008 mit Antonín Dvorˇáks herrlicher «Rusalka» ließ die Wiener Philharmoniker ein wenig die Stirn runzeln, Publikum und Kritik aber jubeln. Vom «technisch makellosen, in allen Lagen ausdrucksstark klingenden Cleveland Orchestra unter der Leitung seines Chefdirigenten» war da zu lesen, von einer zauberhaften Interpretation «mit allen Farben, allem Bilderreichtum, aller magisch-rätselhaften Imaginationskraft, die ein Märchen nur je in Kinder- (und Erwachsenen-) Seelen zu wecken vermag». Wenn Welser-Möst nun in Grafenegg mit Franz Schuberts vierter Symphonie (der «Tragischen») und Richard Strauss’ «Heldenleben» gastiert, dann kann er, im Gegensatz zu vielen seiner Zunftkollegen, bei beiden Kom-
ponisten auch auf Opernerfahrung verweisen: Mit Strauss’ «Frau ohne Schatten» hatte er sich aus Zürich verabschiedet, dort aber auch Schuberts «Fierrabras» aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Dem Lied in der Oper, dem Opernhaften in der symphonischen Dichtung spürt der Dirigent mit Vergnügen nach. Mittlerweile ist Franz Welser-Mösts Vertrag in Cleveland, ungeachtet seiner Verpflichtung an die Wiener Staatsoper, bis 2018 verlängert: eine Partnerschaft mit Zukunft. WALTER WEIDRINGER Der Autor ist Musikkritiker der Tageszeitung «Die Presse», Verlagsmitarbeiter bei Doblinger und lebt als freier Journalist in Wien.
CLEVELAND ORCHESTRA Fr 20. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm
Franz Welser-Möst
Magdalena Kožená
Mozart-Wettbewerb 1995 in Salzburg auf sich aufmerksam machte. Der internationale Durchbruch gelang ihr im Jahr 2000, als sie bei den Wiener Festwochen Nerone in Monteverdis «L’incoronazione di Poppea» sang. Seither arbeitet sie an Häusern wie der Metropolitan Opera in New York, der Covent Garden Opera London, beim Edinburgh Festival, in Aix-en-Provence, Paris, Berlin, Salzburg und mit großen Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Claudio Abbado, Marc Minkowski, Nikolaus Harnoncourt und vielen mehr. Liederabende sind ihr dabei ein großes Anliegen: «Ich kann den Zuhörern hier viel genauer mitteilen, was ich über den Text denke», sagt sie in einem Interview. Große Gefühle will sie mit Vivaldis Arien transportieren, stellt dieses Ziel sogar über die Originalklangbestrebungen. «Ich habe mich bei meinen Interpretationen von Barockmusik von Sichtweisen darüber, wie authentisch barock sie sind, befreit. Das interessiert mich nicht. Für mich ist die höchste Priorität Gefühl, Emotion, das, was Musik Menschen geben kann.» – Dass ihr das mit Vivaldi gelingt, attestieren Kritiker in Rezensionen der CD mit viel Enthusiasmus. «So viel Seelenweite, solch ein Reichtum war bei Antonio Vivaldi bisher noch nie zu hören», schrieb die Süddeutsche. Von «Intimität ohne vokales Auftrumpfen», von «exemplarischer Klangtschechische Mezzosopranistin auf ihrem malerei» war die Rede. Als Einstimmung auf Album, mit dessen Programm sie seit 2009 den Abend mit Vivaldis vokaler Pracht vertourt und aus dem sie für Grafenegg sieben spricht die Geigerin Midori Seiler, KonzertArien gewählt hat, die innige Seite des Kom- meisterin der Akademie für Alte Musik Berlin, ponisten vorgestellt. Sie hat sich Stücke aus- ein besonderes Hörvergnügen im Prélude. In Zukunft setzt Kožená ihre Bestrebungen, gesucht, in denen es um Gefühl, Schönheit unbekanntere Komposiund Schlichtheit geht, tionen vorzustellen mit darunter auch mehrere, Werken des frühen Händie ihrem Mezzo-Fach «Für mich ist die höchste del, Myslivecek und raren eigentlich nicht ent- Priorität Gefühl …» sprechen und die ihr Magdalena Kožená Vivaldi-Arien weiter fort. Im Herbst wird eine Auferlauben, auch ihren mühelosen Sopran und ihre starken Kolora- nahme erscheinen, in der Kožená neben Monturen zu präsentieren. «Ich nutze meinen teverdi Werke von Tarquinio Merula und Giulio Stimmumfang gerne, um verschiedene Fär- Caccini präsentieren möchte. bungen auszudrücken. So entsteht ein Klang, der vielleicht nicht immer schön ist, aber THERESA STEININGER umso mehr über den Inhalt verrät – mich persönlich langweilt es nach zehn Minuten, Die Autorin ist Redakteurin der Kulturzeitschrift «k2 in wenn ich einem Sänger zuhöre, der nichts als centrope» (www.k2centrope.com) und freie Kulturjourschöne Klänge produziert», sagt Kožená in nalistin in Wien (u. a. APA, profil). einem Interview. Als «Vielseitigkeitswunder» (FAZ) wird die Mezzosopranistin bezeichnet, die in ORIGINALKLANG Brünn geboren wurde und erstmals beim Sa 31. 7., 20 Uhr, Auditorium
INNIGER VIVALDI Die Mezzosopranistin Magdalena Kožená stellt gemeinsam mit dem Venice Baroque Orchestra unter Andrea Marcon wenig bekannte Arien von Antonio Vivaldi vor.
«Die Menschen heutzutage wollen nicht immer nur die bekannten Opern-Arien hören.» Die einstige Mozart-, Debussy- und GluckSpezialistin Magdalena Kožená hat ihre Liebe zum Opernkomponisten Vivaldi entdeckt, von dem sie heuer in Grafenegg einige weniger bekannte Arien zum Besten geben wird. Mit dem Originalklangensemble Venice Baroque Orchestra unter Andrea Marcon, mit dem sie bereits für ihre CDs «Ah! mio cor» mit frühen Händel-Arien und «Vivaldi» zusammengearbeitet hat, stellt sie Stücke aus den Opern «Griselda», «Orlando furioso», «Arsilda regina di ponto» und «Il Farnace» vor. Wenn sich letzteres auch bekannt anhört, weil der Komponist darin Teile seines «Winters» aus den «Vier Jahreszeiten» verpackt hat, so sind die meisten Opernarien Vivaldis doch weniger gängig. Während man allgemein mit Vivaldi Virtuosität verbindet, hat die
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TRADITION UND NEUGIER Das Concertgebouworchester aus Amsterdam in Grafenegg Im Dezember 2008 veröffentlichte die renommierte britische Klassik-Zeitschrift Gramophone das Ergebnis einer Abstimmung unter führenden internationalen Musikkritikern, welches denn nun das «beste Orchester der Welt» sei. Das für Kenner kaum überraschende Ergebnis: die Krone ging nach Amsterdam, an die Meistermusiker des «Koninklijk Concertgebouworkest», wie das Orchester auf niederländisch heißt, das Königliche Concertgebouworchester. Ob man nun dergleichen Rankings im Bereich der Kunst überhaupt ernst nehmen mag oder nicht – sicher ist eines: Das Concertgebouworchester zählt zur Weltspitze unter den Klangkörpern, und das nicht erst in jüngster Zeit.
Im Gegenteil, gerade das Festhalten an der Tradition und einem speziellen Klangideal schärft auch das unverwechselbare Profil dieses Orchesters und hebt es mit seinem erdhaft dunklen, vollen Sound im Zeitalter international «gleich-
geschalteter», virtuos-unpersönlicher Brillanz aus der breiten Masse hervor. Am 11. April 1888 wurde im Amsterdamer Stadtteil Oud-Zuid jenes nach dem Vorbild des Leipziger Gewandhauses entworfene Concertgebouw («Konzertgebäude») eröffnet, von dem das wenig später gegründete Orchester mit den besten Instrumentalisten der Stadt den Namen übernommen hat und in dem es am 3. November des selben Jahres auch seinen ersten Auftritt feiern konnte. Der niederländische Geiger und Dirigent Willem Kes bestimmte sieben Jahre lang die Geschicke des Klangkörpers, bevor 1895 die ein halbes Jahrhundert währende, prägende Ära von Willem Mengelberg begann – wenige Tage, nachdem dieser große Dirigent als Pianist mit Liszts Es-Dur-Klavierkonzert im Concertgebouw debütiert hatte. Unter seiner Leitung stieg das Orchester zu internationalem Ruhm auf – durch seine rigorose Genauigkeit und eminente Klangphantasie: «Hörner, Schalltrichter hoch! Pauke, mehr am Rand schlagen. Trommel, versuchen Sie es
mal mit der anderen Seite der Stöcke. Streicher, kein geschlepptes te-de, sondern deutlich getrennt ta-ta. Die Bläser müssen etwas antizipieren, sonst klingt der Ton eine Idee zu spät im Saal. Bei meinem Auftakt müssen Sie sich schon vorbereiten, und der Ton soll genau da sein, wenn mein Taktstock stillsteht. Überhaupt müssen Sie viel mehr aufeinander lauschen, es kommt mir vor als hätten Sie Hornhaut auf dem Trommelfell.» Eine harte Schule, die sich unbedingt bezahlt machte – auch und gerade für die Komponisten der Moderne: Mengelberg präsentierte dem Publikum in großen Musikfesten nicht zuletzt die Werke von Richard Strauss und Gustav Mahler, die beide auch selbst in Amsterdam dirigierten. Mengelbergs indifferente Haltung den Nazis gegenüber brachte ihm freilich 1945 ein Auftrittsverbot in den Niederlanden ein, an dem er zugrunde ging. Aber durch seine Pioniertätigkeit war ein Grundstein gelegt, der noch heute für das Concertgebouworkest größte Bedeutung hat und auf dem seine Nachfolger, darunter Bernard Haitink, Riccardo Chailly und aktuell Mariss Jansons, stetig aufbauen konnten. Die Größe und Vielseitigkeit des fabelhaften Orchesters zeigt sich aber auch im unbändigen und schon früh einsetzenden Interesse für historische Aufführungspraxis: Von der langen Zusammenarbeit mit keinem Geringeren als Nikolaus Harnoncourt konnten beide Teile enorm profitieren. Wenn nun in Grafenegg ein anderer Fachmann für Alte Musik ans Pult tritt, nämlich der grandiose Cembalist und Dirigent Ton Koopman, dann ist mit einem wunderbaren Programm mit Werken von Bach, Mozart und Haydn ein spannender Nachmittag auf höchstem Niveau garantiert, zu dem der aus Südafrika stammende Pianist Kristian Bezuidenhout eindrucksvoll beitragen wird. WALTER WEIDRINGER
CONCERTGEBOUWORCHESTER AMSTERDAM So 22. 8., 15.30 Uhr, Auditorium Ton Koopman
MUSIKALISCHE OBSESSION Hél ne Grimaud
Die Pianistin Hélène Grimaud spielt gemeinsam mit dem Sydney Symphony Orchestra unter Vladimir Ashkenazy Ravels Klavierkonzert G-Dur. Der Abend ist eine doppelte Rarität: Grimaud tritt erstmals in Grafenegg auf, das australische Opernorchester ist überhaupt nur selten in Europa zu hören.
«Grün und gelb» – dies sind die Farben, die Hélène Grimaud sieht, wenn sie Ravels Klavierkonzert G-Dur spielt. Als Synästhetikerin nimmt die weltberühmte Klaviervirtuosin beim Hören von Musik Farben wahr, im konkreten Fall noch dazu solche, die passender zu ihrem Auftritt in Grafenegg nicht sein könnten: Grün wie der Park rund um den Wolkenturm, gelb wie die Sonne, die bis kurz vor dem Konzert (hoffentlich) den Aufenthalt in demselben versüßt hat. Ravels Klavierkonzert begleitet die Pianistin schon lange, bereits vor 13 Jahren hat Gri-
maud dieses auf einem Album verewigt, nun hat sie es für ihren ersten Auftritt in Grafenegg ausgewählt: «Diese Komposition bedeutet mir sehr viel. Musik ist immer stärker und größer als der Interpret, sie lässt Raum zu wachsen – daher wird man ihrer auch nicht überdrüssig», sagt sie in einem Interview. Mit der Zeit habe sich ihre Interpretation von Ravels Klavierkonzert verändert: «Ich spiele es heute weniger getrieben und hektisch als früher, ich gebe dem Stück mehr Platz zum Atmen», sagt Grimaud. In Grafenegg wird sie Ravels Meisterwerk gemeinsam mit dem Sydney Symphony Orchestra vortragen, das hier einen seiner raren Auftritte in Europa gibt. Am Pult steht Vladimir Ashkenazy, der mit dem australischen Klangkörper außerdem Antonín Dvorˇáks «Karneval»-Ouvertüre und Pjotr Iljitsch Tschaikowskis «Manfred» spielen wird. Dass mit Vladimir Ashkenazy einer der
bedeutendsten Pianisten unserer Zeit Dirigent dieses Konzerts ist, schätzt Grimaud sehr: «Wenn du mit jemandem arbeitest, der ein so genaues Wissen über die physikalischen Gegebenheiten deines Instruments hat, gibt dir das eine besondere Freiheit – während andere Dirigenten sich bei Läufen vielleicht schwer tun, das Ende genau zu treffen, kannst du bei Ashkenazy sicher sein, dass er genau Bescheid weiß, was du tust. Und das ist nur ein Beispiel, warum es für eine Pianistin wunderbar ist, einen Pianisten-Dirigenten zu haben», schwärmt sie im Interview. Grimaud selbst zählt seit Jahren zu den angesehensten Klaviervirtuosinnen der Gegenwart, ihre Weltkarriere begann sie 1987, als sie bei der MIDEM in Cannes spielte und von Daniel Barenboim eingeladen wurde, mit ihm und dem Orchestre de Paris aufzutreten. Seither arbeitet Grimaud mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Esa-Pekka Salonen, Pierre Boulez, David Zinman und Klangkörpern wie den New York Philharmonic, der Berliner Philharmonie, dem Concertgebouworchester, der Dresdner Staatskapelle, den Wiener Symphonikern, dem Israel Philharmonic Orchestra und vielen mehr. Seit 2002 ist sie exklusiv bei Deutsche Grammophon unter Vertrag, zuletzt erschien hier die CD «Bach» und die DVD «A Russian Night». Bei Auftritten erlebt man Grimaud stets als Künstlerin, die ihren Gefühlen durch ihr expressives Klavierspiel besonders stark Ausdruck verleiht – schon als Kind war sie hyperaktiv, die Musik «rettete sie», wie sie mehrfach bekundete. Noch heute nennt sie sich «obsessiv» – was für eine Künstlerin ein Muss sei. Wie sie sich einem Werk annähert? «Wenn man ein Stück gefunden hat, mit dem die Chemie stimmt, muss man viel Zeit mit ihm verbringen: am Klavier, aber auch nur mit der Partitur alleine – du lässt zu, dass das Stück dich leitet. Je mehr Zeit man miteinander verbringt, desto mehr formt einer den anderen.» Was sie andererseits den Zuhörern empfiehlt, um so wie sie selbst nach der Seele des Musikstücks zu forschen? «Einfach das Herz zu öffnen». THERESA STEININGER
SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA Sa 4. 9., 19 Uhr, Wolkenturm 23
G E N Ü S SE A M WAG R A M Das Familien.Picknick ð Hausgemachte Leberpastete, frischer Topfenaufstrich, M RWALD Wurstsalat, verschiedene Schinkenvariationen, kalter Bratenaufschnitt, eingelegtes Essiggem se, Holzofenbrot, frisches Geb ck, Salzstangerl, Nussschnecke, Topfengolatsche und Kuchen mit Fr chten der Saison ð Mineralwasser, Traubensaft, M RWALD Gr ner Veltliner, M RWALD Riesling und Kaffee Preis pro Person: Euro 30.00 (ab 2 Personen)
WAS DAS FESTIVAL-SCHLOSS GR AFENEGG KULINARISCH SO WUNDERBAR VERGOLDE T: TONI M.
Picknick ãF rst MetternichÒ ð Rosa Ochsenr cken vom Waldviertler Limousin.Rind mit Sauce Tartar, feine Berger Schinkenvariationen mit eingelegtem Schwammerl & Gem se, gebeizter Mariazeller Wildsaibling mit Honig-Senf-Sauce, s §sauer marinierte Flusskrebserl, Kalbsleber.Pralinen im S §wein.Gelee, heimische K se.Auswahl mit Trauben & N ssen, Wagramer Walnuss.Brot, Geb ck und s §e berraschungen aus unserer Patisserie É ð Mineralwasser, M rwald Ros Sekt Brut, Malachit Gr ner Veltliner, Malachit Merlot und Kaffee Preis pro Person: Euro 60.00 (ab 2 Personen) G ltig: Picknicksaison 2010 . Buchbar unter Tel: 02735.2616.0 oder grafenegg@moerwald.at
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ABONNEMENT SCHLOSSKLÄNGE 10-11 Sichern Sie sich bereits jetzt mit Ihrem Schlossklänge-Abo Karten für die Sommernachtsgala 2011. Musik im Rhythmus der Natur: Die Tonkünstler bringen Wohlklang und Harmonie nach Grafenegg. Die Schlossklänge bieten Musikgenuss in einem einzigartigen Ambiente, das mit Recht als «Symphonie der Sinne» internationale Bekanntheit erlangt hat. Dabei führen die Tonkünstler nicht nur ausgewählte Konzerte aus ihrer Aboreihe auf, sondern richten sich in Grafenegg auch nach dem Wechsel der Jahreszeiten. Sa 16. 10. 2010, 18.30 Uhr | Auditorium ENIGMA Fazil Say Klavier | Eiji Oue Dirigent SIBELIUS, TSCHAIKOWSKI, ELGAR Sa 6. 11. 2010, 18.30 Uhr | Auditorium WEST SIDE STORY Chloë Hanslip Violine | Michail Jurowski Dirigent BARBER, WALTON, BERNSTEIN Sa 11. 12. 2010, 18.30 Uhr | Auditorium WEIHNACHTSKONZERT Wiener Singakademie | Luba Orgonášová Sopran | Monica Groop Alt | Johannes Chum Tenor | Klemens Sander Bass | Andrés Orozco-Estrada Dirigent J. S. BACH Weihnachtsoratorium Sa 5. 3. 2011, 18.30 Uhr | Auditorium BEETHOVEN & SÖHNE Lars Vogt Klavier | Michail Jurowski Dirigent WEBER, BEETHOVEN, SCHOSTAKOWITSCH So 24. 4. 2011, 18.30 Uhr | Auditorium OSTERKONZERT Christiane Karg Sopran | Bruno Weil Dirigent HAYDN, J. S. BACH, BRAHMS Fr 17. 6. 2011, 20.30 Uhr | Wolkenturm SOMMERNACHTSGALA Genia Kühmeier Sopran | Sol Gabetta Violoncello | Sabine Meyer Klarinette | Michael Boder Dirigent Galaprogramm zum Sommerbeginn
KUNSTHALLE KREMS FRANZ-ZELLER-PLATZ 3, 3500 KREMS T +43 2732/90 80 10, WWW.KUNSTHALLE.AT
Impressum Medieninhaber (Verleger): Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H., Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten. Herausgeber: Verein Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. Für den Inhalt verantwortlich: Johannes Neubert. Redaktion: Mag. Alexander Moore. Koordination: Mag. Pia Stimpfl-Abele. Mitarbeit: Mag. Stefan Lang, Julia Ornetsmüller, Mag. Edith Schweitzer, Victoria Zazzara. Visuelle Gestaltung: Fuhrer, Wien. Produktion: AgensKetterl, Mauerbach. Bildnachweis: Marco Borggreve, Philipp Horak, Felix Broede, Michael Burchhart, Peter Rigaud, Marco Borggreve/SonyBMG, Frank Höhler, Riccardo Musacchio, Johannes Ifkovits, Mathias Bothor, Mathennek, Mats Bäcker, Alexander Basta, zwazl OHG, Robert Vano, Alexander Vasiljev, Pilo Pichler Wien, Bothor, Andreas Hofer, Hiromichi Yamamoto, Michael Herdlein, Marco Dos Santos, Natalie Bothur, Felix Broede/DG, Natur im Garten/Alexander Haiden, alle anderen unbenannt. Redaktionsschluss: 15. 4. 2010 Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen bleiben vorbehalten. Für etwaige Druckfehler wird keine Haftung übernommen.
Optional: Fr 31. 12. 2010, 18.30 Uhr | Auditorium SILVESTERKONZERT Chen Reiss Sopran | Alfred Eschwé Dirigent Werke von u. a. FRANZ VON SUPPÉ, FRANZ LISZT, JOSEF und JOHANN STRAUSS Abo-Preise 6 Konzerte € 239 | 203 | 168 | 134 | 99 Tonkünstler-Freunde € 191,20 | 162,40 | 134,40 | 107,20 | 79,20 7 Konzerte € 274 | 233 | 194 | 155 | 116 Tonkünstler-Freunde € 219,20 | 186,40 | 155,20 | 124 | 92,80 Der Einzelkartenverkauf startet im Herbst 2010.
Buchen Sie im Tonkünstler-Kartenbüro T: 01 586 83 83 | www.grafenegg.at | tickets@tonkuenstler.at
MUSIK FESTIVAL GRAFENEGG 19. 8. BIS 12. 9. 2010
Wählen Sie 3 aus 5 Konzerten Grafenegg SchnupperAbo
Sa 10. 7., 20 Uhr | Wolkenturm Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Tschechischer Philharmonischer Chor Daniel Hope Violine Jun Märkl Dirigent RAVEL «Daphnis et Chloé» SCHOSTAKOWITSCH Violinkonzert Nr. 1 a-moll 16.15 und 17.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10) Sa 17. 7., 20 Uhr | Auditorium Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Heinrich Schiff Violoncello und Dirigent HAYDN Violoncellokonzert Nr. 1 C-Dur BRAHMS Symphonie Nr. 4 e-moll 16.15 und 17.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10) Sa 28. 8., 19.15 Uhr | Wolkenturm Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Wiener Singverein Vesselina Kasarova Mezzosopran Daniel Behle Tenor Florian Boesch Bariton Günther Groissböck Bass Andrés Orozco-Estrada Dirigent MENDELSSOHN BARTHOLDY «Die erste Walpurgisnacht» DE FALLA «El amor brujo» u. a. 15.15 und 16.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10)
3 Tonkünstler-Konzerte in Grafenegg zum sensationellen Schnupper-Preis von nur € 142 | 120 | 97 | 63 | 57 T: +43 (0)1 586 83 83 www.grafenegg.at tickets@tonkuenstler.at
So 5. 9., 19 Uhr | Auditorium Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Lise de la Salle Klavier Cristóbal Halffter Dirigent DE FALLA «Noches en los jardines de España». HALFFTER «Ritual» (UA) u. a. 15.15 und 16.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10)
Ausgabe 16/2010, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Österreichische Post AG / Sponsoring.Post, Vertragsnummer: GZ 02Z034306 S, BNPA: 3100 St. Pölten
Sa 3. 7., 20 Uhr | Wolkenturm Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Arabella Steinbacher Violine Lawrence Foster Dirigent MENDELSSOHN BARTHOLDY Violinkonzert e-moll BRAHMS Symphonie Nr. 2 D-Dur u. a. 16.15 und 17.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10)
SCHNUPPERABO GRAFENEGG
Tonkünstler-Kartenbüro MuseumsQuartier Wien Museumsplatz 1/e-1.2 1070 Wien ÖSTERREICH
Bitte kuvertieren und ausreichend frankieren oder einfach per Fax an: +43 (0)1 587 64 92
BESTELLUNG
….... Stk. Schnupperabo in der Preiskategorie …......... und wähle folgende 3 Konzerte
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Sa 3. 7.
STEINBACHER, FOSTER
Bus um ………….. Uhr
Sa 10. 7. HOPE, MÄRKL
Bus um ………….. Uhr
Sa 17. 7. SCHIFF
Bus um ………….. Uhr
Sa 28. 8. GEISTERWELTEN
Bus um ………….. Uhr
So 5. 9.
Bus um ………….. Uhr
COMPOSER IN RESIDENCE
F R E U N D S C H A F T S K A R T E (gültig bis 12. 9. 2010) ò Freund € 39 ò Jugendfreund. Geburtsdatum: …..….. …..….. …..…..… € 15 ò Ich bin bereits Tonkünstler-Freund. Meine Kartennummer: …..…..…..….........……
EINZELKARTEN – 10 % auf 2 Karten pro Konzert für Tonkünstler-Freunde Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. ….. Stk. Kat. …… Bus um ………….. Uhr Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. ….. Stk. Kat. …… Bus um ………….. Uhr Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. ….. Stk. Kat. …… Bus um ………….. Uhr Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. ….. Stk. Kat. …… Bus um ………….. Uhr Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. ….. Stk. Kat. …… Bus um ………….. Uhr Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. ….. Stk. Kat. …… Bus um ………….. Uhr Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. ….. Stk. Kat. …… Bus um ………….. Uhr Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. ….. Stk. Kat. …… Bus um ………….. Uhr Sollte meine Wunschkategorie nicht mehr zur Verfügung stehen, akzeptiere ich folgende Kategorien: …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..........................
GUTSCHEINE Gültig für alle Eigenveranstaltungen der Grafenegg Kulturbetriebsges.m.b.H. sowie alle Veranstaltungen der NÖ Tonkünstler Betriebsges.m.b.H. in Wien
ORT
Ich stimme ausdrücklich zu, dass meine personenbezogenen Daten im Rahmen des Informationsverbundsystems «Vertriebsdatenbank der Betriebe der NÖ Kulturwirtschaft» (§ 4 Z 13 iVm 50 DSG 2000) an die verbundenen Unternehmen der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. übermittelt und verwendet werden. Eine Liste der verbundenen Unternehmen findet sich auf www.noeku.at. Diese Zustimmung kann ich jederzeit widerrufen. Ein Widerruf ist schriftlich an die NÖ Kulturwirtschaft GmbH, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten, per Fax: 02742/908041 oder per E-mail: office@noeku.at zu richten.
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ò Standardpost € 1,50 (für Tonkünstler-Freunde gratis) ò Eingeschrieben € 4
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