APROPOS Ausgabe 4/2023

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APROPOS

Hautalterung vorbeugen

Seite 4

Wenn die Stimme versagt

Seite 14

Sauna: gesundes Schwitzen

Seite 27

Fit und gesund durch den Winter

Der Winter lädt zum gemütlichen Kuscheln, aber auch zu Spaziergängen und sportlichen Aktivitäten im Schnee ein. Damit Sie für die kalten Tage gewappnet sind, stehen Ihnen unsere Apotheken-Teams gerne mit Rat und Tat zur Seite.

APROPOS: Wussten Sie, dass gerade jetzt der ideale Zeitpunkt ist, sich gegen Zecken impfen zu lassen? Dies und noch viel mehr – zum Beispiel, wie Sie einer Erkältung oder Grippe vorbeugen können – lesen Sie in dieser Ausgabe.

Wir wünschen Ihnen gute Lektüre, und bleiben Sie gesund.

Jasmin Geissbühler und das Redaktionsteam des APROPOS

TopPharm Apotheken und Drogerien

Genossenschaft

Grabenackerstrasse 15

4142 Münchenstein

Tel. 061 416 90 90

kommunikation@toppharm.ch

Jasmin Geissbühler, Chefredaktorin APROPOS

Hautalterung vorbeugen

Seite 4

Winterblues

Seite 7

Wenn die Zähnchen kommen

Seite 8

E-PAPER

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Erkältung und Grippe

Seite 11

Wenn die Stimme versagt

Seite 14

Zeckenschutz

Seite 16

Nicola Spirigs Gesundheitstipps

Seite 19

Porträt: chronische Darmerkrankung

Seite 21

Interview: Drogistin

Seite 24

Sauna: gesundes Schwitzen

Seite 27

Kartoffeln – die gesunde Knolle

Seite 30

Rätsel

Seite 33

Impressum Ausgabe Nr. 4/2023 | Herausgeberin TopPharm Apotheken und Drogerien Genossenschaft, 4142 Münchenstein, kommunikation@toppharm.ch, Tel. 061 416 90 90 | Anzeigen Michael Bollinger | Leitung Marketing & Kommunikation Anita Spycher | Chefredaktion und Umsetzung Jasmin Geissbühler | Mitarbeit Redaktion Monika Bachmann, Marion Anna Becker, Dominique Götz, Mirjam Oertli, Inga Pfannebecker, Christine Steiner | Druck und Versand Swissprinters AG, Zofingen | Auflage Druck 429’046 | Medical Clearing CONTENT Marketing & Services GmbH, Frauenfeld | Gestaltung design.isch. gmbh, Zürich | Fotos Kristina Wernli (S. 6), Kirsten Stenzel (S. 19), Christoph Läser (S. 21, 22, 24, 36) | Der Abdruck oder die Publikation im Internet ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet. | Die Verantwortung für die Inhalte der Produktinserate obliegt den jeweiligen Industriepartnern. | APROPOS erscheint 4-mal pro Jahr.

Strahlende Haut bis ins hohe Alter

Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Spannkraft, es bilden sich Falten und Altersflecken. Neben einer sorgfältigen Hautpflege können Aminosäuren, Ballaststoffe, ein guter Sonnenschutz und viel Bewegung der Haut zugutekommen.

Text: Dominique Götz, Interview: Jasmin Geissbühler

Unser Leben lang stecken wir in der gleichen Haut. Wir müssen sie so akzeptieren, wie sie ist, denn unser Hauttyp wird von den Genen bestimmt. Die Hautalterung können wir jedoch durch unseren Lebensstil beeinflussen. So ist eine schöne Haut immer auch Ausdruck von Gesundheit und Wohlbefinden. Zudem übernimmt unsere Haut eine Menge wichtiger Funktionen: Sie reguliert die Körpertemperatur, unseren Duft und die Talgproduktion, übernimmt wichtige Barrierefunktionen und beherbergt Haare und Nägel. Als wichtiges Sinnesorgan reagiert sie auf Druck, Berührungen, Hitze und Kälte.

Aminosäuren – die Bausteine unserer Haut

Die Haut überzieht unseren Körper mit einem mehrschichtigen Schutzgewebe (siehe Illustration). Die Dermis (Lederhaut) besteht aus einem dichten Geflecht eiweisshaltiger und elastischer Fasern, dem sogenannten Kollagen und Elastin, sowie elastischen Fasern. Kollagenfasern werden aus verschiedenen Aminosäuren gebildet. Die Fasern winden sich umeinander wie dicke Seile und bilden zusammen mit dem Elastin einen Grossteil des Binde­ und Stützgewebes. Elastin sorgt dabei in den Organen und Blutgefässen für Dehnbarkeit und Spannkraft. Ein weiterer

Aufbau

der Haut

wichtiger Baustoff für unser Bindegewebe ist der Mehrfachzucker Hyaluron. Er stützt und füllt das Bindegewebe zwischen den Hautzellen, da es grosse Mengen Wasser binden kann. Hyaluron sorgt für den Wasserspeicher in der Haut und hält sie straff.

Bereits ab dem 25. Lebensjahr beginnt der Alterungsprozess der Haut und die Eigenproduktion von Kollagen nimmt ab. In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel

Epidermis
Subcutis Dermis

und der Abbau von Kollagen wird zusätzlich beschleunigt. Wenn wir älter werden, verliert Kollagen zudem die Fähigkeit, über den Hyaluronanteil der Haut Wasser zu speichern, und die Struktur aus Kollagen und Elastin wird instabil. Die Haut ist weniger prall, es entstehen Fältchen und unsere Wangen verlieren an Volumen. Viele Hollywoodstars schwören deshalb auf Kollagenpräparate. Zudem sind vegane Proteinpulver beliebt, die mit der Aminosäure Lysin angereichert wurden. Grundsätzlich wichtig für eine gesunde Haut ist eine eiweissreiche Ernährung.

Altersflecken – Spuren der Zeit

Neben Falten zeigen sich mit zunehmendem Alter auch Altersflecken im Gesicht, an Händen und Unterarmen. Grund dafür ist meistens eine übermässige Melaninproduktion. In der Epidermis (Oberhaut) befinden sich sogenannte Melanozyten, die das Farbpigment Melanin bilden, welches uns vor der Sonne schützt. Wird die Haut jahrelang starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt, sammeln sich vermehrt Pigmente auf der Epidermis an und bilden braune Flecken. Hellhäutige Menschen sind stärker von Altersflecken betroffen als dunkelhäutige. Sonnencremes, langärmlige Kleider, Sonnenhüte und genügend Schatten können vor Altersflecken schützen. Es empfiehlt sich zudem, das ganze Jahr Gesicht und Hände mit dem Sonnenschutzfaktor 50 einzucremen.

Juckende Haut im Alter

Störender als Altersflecken ist der im Alter zunehmende Juckreiz aufgrund trockener Haut. Dabei juckt die Haut, ohne dass Ekzeme oder Rötungen auf der Haut sichtbar sein müssen. Die Gründe für den Altersjuckreiz können vielfältig sein. Mit den Jahren wird die Haut immer trockener aufgrund einer verminderten Talgabsonderung der Haut. Der Juckreiz kann aber auch von Allergien, Infektionen, Medikamenten oder Magen­DarmProblemen stammen. Wichtig ist, den Juckreiz abklären zu lassen und geeignete Pflegeprodukte anzuwenden. Um die Hautfeuchtigkeit zu erhalten, sollten ältere Menschen mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüssten Tee trinken und die Haut täglich mit feuchtigkeitsspendenden Lotionen pflegen.

Unsere Haut begleitet uns ein Leben lang, darum sollten wir ihr Sorge tragen.

Straffe Haut – Ballaststoffe, Bewegung und Peeling

Unsere Haut begleitet uns ein Leben lang, darum sollten wir ihr Sorge tragen: UVStrahlen, übermässiger Zuckerkonsum, Nikotin und Bewegungsmangel beschleunigen die Hautalterung. Wer dem entgegenwirken möchte, sollte auf eine ausgewogene Ernährung setzen. Diese beinhaltet ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte. Diese enthalten neben Ballaststoffen auch Aminosäuren, Mineralstoffe, Antioxidantien und das wichtige Vitamin A (Retinol), B­Vitamine, Folsäure und Vitamin C. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann Übergewicht vorbeugen, denn die damit einhergehenden Fettpolster lassen die Haut erschlaffen, was sich insbesondere auf die Subcutis (Unterhaut) auswirkt: Diese ist aus lockerem, fettreichem Bindegewebe aufgebaut. Zwischen ihr und der Dermis verläuft ein Netz von Arterien und Venen. Mit Fitness­, Krafttraining und Yoga fördern Sie die Hautdurchblutung und den Stoffwechsel Ihres Körpers. Nikotin hingegen verengt die Blutgefässe, was zu Durchblutungsstörungen führen kann. Weiter beschleunigt Rauchen die Zellalterung: Die Haut wird faltig und fahl.

Die Epidermis – als oberste Hautschicht –wird im Alltag stark strapaziert. Sie besteht aus mehreren Schichten verhornter Zellen, die zuständig für die Zellerneuerung sind und Keratin produzieren. Dieses wiederum bildet eine Schutzschicht und verleiht der Haut Festigkeit. Durch eine sorgfältige Hautpflege und sanfte Peelings können wir auch unsere Oberhaut reinigen und stärken. →

Die Expertin empfiehlt:

Dr. Tanja Meier, Apothekerin in der TopPharm Storchen Apotheke in Safenwil, berät regelmässig Kundinnen und Kunden zum Thema Hautalterung. Wir haben sie dazu befragt.

Frau Meier, welche Fragen zum Thema Hautalterung werden Ihnen am häufigsten gestellt?

Bei uns in der Apotheke beantworten wir die unterschiedlichsten Fragen zur Hautalterung. Einerseits sind das Fragen zur optimalen, typgerechten Hautpflege oder der Wunsch nach Sonnenschutzmitteln, um die Hautalterung zu verzögern. Andererseits sehen wir uns unterschiedliche Hautveränderungen an und beraten unsere Kundinnen und Kunden individuell dazu. Sehr häufig sind wir mit trockener, teilweise auch juckender oder entzündeter Haut konfrontiert, was in vielen Fällen mit dem Alterungsprozess der Haut zusammenhängt.

Kollagen spielt als Wirkstoff in der AntiAging-Pflege eine wichtige Rolle. Welche Produkte gibt es dazu auf dem Markt? Kollagen ist ein sogenanntes Strukturprotein, welches der Haut Elastizität, Straffheit und Festigkeit verleiht. Da Kollagen als Wirkstoff die Haut praktisch nicht durchdringen kann, wird in Hautpflegeprodukten mehrheitlich mit Peptiden gearbeitet, welche die Kollagenproduktion unterstützen. Viele Pflegeprodukte bieten eine Kombination mit Hyaluronsäure an. Dadurch können die Festigkeit und das Volumen des Gewebes gesteigert werden.

Es gibt zudem verschiedene Kollagenpräparate zur Einnahme. Neben der Reinheit und Qualität des Kollagens gibt es Unterschiede in der Wirkung. Für die Hautfestigkeit und die Elastizität sind vor allem Kollagen Typ I und III relevant.

Manche Menschen stören sich an ihren Altersflecken. Was kann man dagegen tun?

Altersflecken sind gutartige Hautveränderungen, die hauptsächlich durch UV­Strahlen entstehen. Diese schädigen die Zellen und es kommt zu einer ungleichmässigen Melaninverteilung, einer Pigmentstörung. Es gibt mehrere Ansätze, den Pigmentflecken entgegenzuwirken. Peeling­Produkte mit Fruchtsäure (AHA) bewirken eine Hauterneuerung, indem sie die oberste Hautschicht chemisch entfernen. Dies führt zu einem ebenmässigeren und regenerierten Hautbild. Es gibt aber auch Cremes, zum Beispiel mit den Wirkstoffen Thiamidol oder Niacinamid. Diese brechen entweder das überschüssige Melanin auf oder hemmen die Melaninbildung in der Haut. Mit konsequentem Sonnenschutz kann man zudem Altersflecken vorbeugen.

Welches ist Ihr persönlicher Tipp für eine gesunde Hautalterung?

Die Haut sollte entsprechend ihrem Hauttyp gepflegt werden. Da die Haut im Laufe des Lebens aber auch zu jeder Jahreszeit andere Bedürfnisse hat, kann man während einer individuellen Beratung in der Apotheke die passenden Pflegeprodukte finden. Mir persönlich ist es wichtig, dass sich unsere Kundinnen und Kunden mit den sorgfältig ausgewählten Produkten wohlfühlen und sie deshalb regelmässig anwenden. Abends empfehle ich immer eine gute Reinigung der Haut und während des Aufenthalts an der Sonne auf jeden Fall einen ausreichend hohen Sonnenschutz. Ein gesunder Lebensstil trägt zusätzlich zu einer gesunden Hautalterung bei. Dies beinhaltet eine ausgewogene Ernährung, viel Wasser trinken, ausreichend Bewegung und genügend Schlaf.

Winterblues – wie uns mangelndes Licht beeinflusst

Viele

Menschen leiden in der dunklen Jahreszeit

unter Verstimmungen. Diese werden oft mitverursacht durch Lichtmangel. Wir geben Tipps, wie Sie dem vorbeugen können.

Von Christine Steiner

Unser biologischer Rhythmus wird im Winter besonders herausgefordert.

Der menschliche Organismus produziert weniger Serotonin, den Hirnbotenstoff, welcher unter anderem in der Schlafsteuerung sowie in emotionalen Prozessen oder bei Angst involviert ist. Dafür wird in der dunklen Jahreszeit mehr Melatonin ausgeschüttet; ein Hormon, das unsere Müdigkeit verstärkt. Der Lichtmangel hat somit verschiedene Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Mit den folgenden Massnahmen können Sie dem Winterblues vorbeugen.

Für genügend (natürliches) Licht sorgen

Verbringen Sie viel Zeit im Freien; wenn möglich mindestens eine Stunde pro Tag, beispielsweise während der Mittagspause oder mehrmals für kurze Pausen. Das Tageslicht hilft bei jedem Wetter: Auch wenn Wolken am Himmel hängen, können Sie damit der übermässigen Produktion von Melatonin entgegenwirken.

Ausreichend bewegen

Sport im Freien hilft gegen die Trägheit und den verminderten Antrieb. Joggen, Radfahren oder auch Spazierengehen in der Natur sorgen für zusätzliches Tageslicht und mehr Energie. Oder unternehmen Sie etwas gemeinsam mit der Familie oder mit Freunden. Hauptsache, Sie haben Spass dabei.

Lichtfilter nutzen

Das künstliche Licht der Bildschirme von Computern, Smartphones oder Tablets kann einen negativen Einfluss auf unseren SchlafWach­Rhythmus haben. Dabei ist nicht das künstliche Licht an und für sich das Problem, sondern die Dosis. Daher ist es sinnvoll, vor dem Zubettgehen das Smartphone oder das Tablet wegzulegen. Wird viel Zeit vor einem Bildschirm verbracht, kann es auch helfen, einen Lichtfilter davorzuhängen.

Lichttherapie

Ist jemand in der Winterzeit von Winterblues betroffen, kann es nützlich sein, eine Lichttherapie zu machen. Nach Abklärungen durch eine Ärztin oder einen Arzt kann dazu eine spezielle Lampe benutzt werden, die Licht in einer bestimmten Wellenlänge abgibt.

Hilfe aus der Apotheke

Unterstützende Produkte und fachliche Beratung bei Winterblues erhalten Sie auch in den TopPharm Apotheken. So können etwa pflanzliche Präparate helfen, die Stimmung aufzuhellen, und mit Tees sowie ätherischen Ölen kann das allgemeine Wohlbefinden gefördert werden.

Wenn die Zähnchen kommen

So herzig die ersten Milchzähne in Babys Mund auch aussehen – für die Kleinen ist das Zahnen oft eine schmerzhafte Angelegenheit. Klar, dass die Nerven der Eltern dann ebenfalls blank liegen. So helfen Sie Ihrem Kind durch die schwierige Zeit.

Jedes Baby ist anders, das gilt auch bei den Zähnchen. Bei dem einen blitzen die weissen Spitzen völlig überraschend hervor, bei dem anderen gleicht das Zahnen der Besteigung der Dufourspitze. Erschöpfte Eltern inbegriffen! Doch eigentlich beginnt diese Entwicklungsphase bei allen Kindern gleich, und zwar bereits in der Schwangerschaft. Die 20 Milchzähne werden nämlich schon vor der Geburt gebildet, ruhen aber noch gut versteckt im Kieferknochen des Babys.

Meist geht es im Unterkiefer los Etwa um den 6. Lebensmonat herum bricht das erste Zähnchen durch das Zahnfleisch hindurch. Normalerweise beginnt der Zahndurchbruch erst im Unter­ und dann im Oberkiefer mit den vorderen Schneidezähnen. Danach bilden sich die seitlichen Schneidezähne. Zwischen dem 12. und dem 16. Lebensmonat erscheint der erste Backenzahn, dann folgen die Eckzähne und zwischen dem 20. und dem 30. Lebensmonat der zweite Backenzahn. Mit zweieinhalb bis drei Jahren ist dann bei den meisten Kindern das Milchgebiss komplett. Allerdings ist das reine Theorie und so gibt es Kinder, bei denen sich der erste Zahn schon mit zwei oder erst mit zwölf Monaten zeigt, und auch die Reihenfolge, in der die Zähne durchbrechen, kann variieren.

Zahnt mein Baby? Das sind die Anzeichen «Durchbrechen» der Zähne klingt nicht nur schmerzhaft, bei vielen Kindern ist es das auch: Der Kieferknochen kann unangenehm drücken, oft ist das Zahnfleisch an der Durchbruchstelle geschwollen und entzündet. Das merken die Kleinen vor allem nachts, wenn die Ablenkung fehlt. Deshalb schlafen viele Babys in dieser Zeit schlecht; auch tagsüber sind sie oft unruhig und weinen viel. Oft sabbern sie jetzt mehr, weil der Speichelfluss verstärkt ist, und sie stecken alles in den Mund, vor allem die Finger oder die ganze Faust. Typisch sind auch rote Bäckchen, die sich heiss anfühlen, weil der Mundraum stärker durchblutet ist. Länger andauernde Beschwerden oder hohes Fieber sind eher ungewöhnlich und sollten durch die Kinderärztin oder den Kinderarzt abgeklärt werden.

Was Eltern tun können: trösten, kühlen, massieren

Nähe und Geborgenheit wirken Wunder, wenn Ihr Baby Zahnungsschmerzen hat – vor allem, wenn es sehr unruhig ist und weint. Tragen Sie Ihr Kind viel am Körper, wiegen und streicheln Sie es und reden Sie ihm beruhigend zu. Lindernd ist auch eine sanfte Zahnfleischmassage. Tupfen Sie dafür etwas abgekühlten Kamillentee auf ein Wattestäbchen und streichen Sie damit leicht über das Zahnfleisch. Auch Kühlen hilft, am besten mit einem Beissring (siehe Dos and Don‘ts). Achten Sie zudem darauf, dass Ihr Kind viel trinkt.

Zahnungsschmerzen: Was kann helfen, was eher nicht?

Beissringe

Auf einem kühlen Beissring herumzukauen, tut vielen Babys gut. Legen Sie diesen aber nur in den Kühlschrank und nicht ins Gefrierfach, sonst ist er zu kalt! Achten Sie beim Kauf von Beissringen aus Kunststoff auf ein Produkt, das frei von Weichmachern wie Bisphenol A (BPA) ist. Alternativ gibt es Beissringe aus Holz oder Naturkautschuk. Wenn Sie keinen Beissring zu Hause haben, funktioniert auch ein kalter Waschlappen, auf dem das Kind herumkauen kann.

Bernsteinketten

Das Tragen von Bernsteinketten soll Zahnungsbeschwerden lindern, indem die Körperwärme schmerzlindernde Stoffe aus dem Schmuckstein löst. Wissenschaftlich erwiesen ist das allerdings nicht. Was jedoch sicher ist: Es besteht die Gefahr, dass das Baby sich mit der Kette stranguliert.

Zahnungskügelchen oder -gel

In der Apotheke gibt es verschiedene Produkte, die Zahnungsbeschwerden lindern können. Dazu gehören homöopathische Komplexmittel, die in Form von Globuli unter die Zunge oder in die Wangentasche des Babys gegeben werden. Auch kühlende Gels mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Kamille oder Nelke können helfen. Lassen Sie sich beraten, welches Präparat das richtige für Ihr Kind ist.

Veilchenwurzel

Beliebt ist auch eine Veilchenwurzel als Zahnungshilfe. Das getrocknete Wurzelstück verströmt einen zarten Veilchenduft und enthält ätherische Öle, die das Zahnfleisch des Babys kühlen und beruhigen, wenn es auf der Wurzel herumkaut. Aus hygienischen Gründen ist jedoch von der Verwendung abzuraten, da die Wurzel verkeimen oder das Baby Stücke davon verschlucken kann. Zudem dürfen viele Arzneimittel mit ätherischen Ölen bei Kleinkindern nicht angewendet werden.

Erkältung und Grippe unter der Lupe

Husten, Schnupfen, Halsweh – die Erkältungszeit ist in vollem Gange. Doch wie kommt es überhaupt zu den unangenehmen Beschwerden und warum treffen sie uns vor allem in den kühleren Monaten?

Wir verraten Ihnen, was dahintersteckt.

Wie entsteht eine Erkältung?

Erkältungen werden durch die Ansteckung mit bestimmten Viren verursacht. Ihr erster Angriffspunkt ist häufig die Nase. Mit der Atemluft eingeatmet, dringen die Viren in die Nasenschleimhaut ein und vermehren sich dort rasant. Das Immunsystem registriert die Eindringlinge und holt zum Gegenschlag aus: Es kurbelt die Durchblutung des Gewebes an, damit Abwehrzellen besser zu den Viren vordringen können. Dadurch schwillt die Schleimhaut an und es entsteht ein Druckgefühl in der Nase und ein dumpfes Gefühl im Kopf. Zusätzlich wird mehr Sekret gebildet, um die Viren aus dem Körper spülen zu können. Die Folgen kennen Sie sicher nur zu gut: Die Nase läuft und Sie müssen niesen. Das gebildete Nasensekret kann sich in den Atemwegen stauen, vor allem zwischen Nase und Nasennebenhöhlen, wo es besonders eng ist. Kann der Schleim nicht abfliessen, siedeln sich darin Bakterien an und lösen hartnäckige Entzündungen aus. Kommen Halsschmerzen hinzu, ist es den Viren gelungen, auch Ihre Rachenschleimhaut anzugreifen. Bei Husten hat sich der Infekt auch auf die unteren Atemwege, also den Kehlkopf, die Luftröhre und die Lunge, ausgeweitet.

Erkältungen werden durch die Ansteckung mit bestimmten Viren verursacht.

Wie unterscheiden sich Erkältung, Grippe und grippaler Infekt? Wer erkältet ist, sagt manchmal «Ich habe eine Grippe». Richtig wäre hier allerdings der Begriff «grippaler Infekt». Er steht genau wie das Wort «Erkältung» für eine Infektion, die durch Erkältungsviren (z.B. Rhinoviren) ausgelöst wird. Eine echte Grippe dagegen entsteht durch Influenzaviren, weshalb sie auch Influenza genannt wird. Ihre Intensität ist meist stärker als bei einer Erkältung: Halsschmerzen, hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskel­ und Gelenkschmerzen, starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und trockener Husten sind typisch. Oft setzen die Beschwerden rasch ein. Im Gegensatz zu einer Erkältung kann die Grippe in seltenen Fällen schwer verlaufen und beispielsweise zu einer Lungenentzündung führen. →

Erkältungen klingen in der Regel nach 7 bis 10 Tagen von allein wieder ab.

Warum ist eine Grippeimpfung wichtig?

Die jährliche Grippeimpfung bietet einen guten Schutz vor der Ansteckung und reduziert die Gefahr von möglichen Komplikationen bei einer Grippeerkrankung. Ausserdem schützen Sie als geimpfte Person auch Ihre Angehörigen und Mitmenschen vor der Übertragung von Grippeviren. Die Grippeimpfung wird besonders für Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko bei einer Grippeerkrankung empfohlen und auch Personen, die im Rahmen ihrer privaten oder beruflichen Tätigkeiten regelmässigen Kontakt mit besonders gefährdeten Personen haben. Gesunde Erwachsene können sich in der Mehrheit der Kantone in den Apotheken gegen Grippe impfen lassen. Der ideale Zeitpunkt für die Impfung ist Mitte Oktober bis November, und die Impfung muss jeweils jährlich wiederholt werden.

Wo liegt der Unterschied zwischen Viren und atemwegsinfizierenden Bakterien?

Beides sind Krankheitserreger – das ist aber auch das Augenfälligste, was sie verbindet. Unterschiede gibt es dagegen viele.

So verfügen Bakterien über einen eigenen Stoffwechsel, Viren nicht. Auch ihre Vermehrung läuft anders ab: Bakterien können sich eigenständig vermehren, Viren benötigen dafür einen Wirt, also zum Beispiel uns Menschen. Ein wichtiger Unterschied ist auch, dass sie anders behandelt werden müssen: Gegen die meisten Bakterien helfen Antibiotika, gegen Viren kommen dagegen virenhemmende Medikamente, sogenannte Virostatika, zum Einsatz.

Warum treten Erkältungen vor allem im Winter auf?

Auch, wenn der Name es vermuten lässt: Erkältungen haben nicht direkt etwas mit Kälte zu tun. Dass Schnupfen, Halsschmerzen und Husten im Winter besonders häufig auftreten, liegt am Übertragungsweg der Erkältungsviren. Diese werden vor allem durch Tröpfcheninfektion weitergegeben und verbreiten sich besonders gut in geschlossenen Räumen und dort, wo viele Menschen aufeinandertreffen. Es kommt den Viren also gerade recht, dass wir uns im Winter mehr drinnen aufhalten.

Oft ist auch der schützende Sekretfilm auf den Schleimhäuten wegen Kälte und Heizungsluft durch Austrocknung geschwächt, was uns anfälliger gegen Viren macht.

Welche Strategien besitzt der Körper, um Viren und Bakterien abzuwehren?

Neben typischen Erkältungssymptomen wie Schnupfen oder Husten reagiert der Körper bei viralen oder bakteriellen Infekten manchmal auch mit Fieber. Dieser Anstieg der Körpertemperatur ist ein cleverer Mechanismus, um Krankheitserreger abzuwehren, denn er schafft bessere Arbeitsbedingungen für die Immunzellen. Deshalb sollten Sie Fieber auch nicht zu schnell senken. In der Regel sollte erst ab einer Temperatur von 39 °C die Möglichkeit von fiebersenkenden Mitteln mit einer Fachperson besprochen werden.

Wie lassen sich Erkältungsbeschwerden lindern?

Erkältungen klingen in der Regel nach 7 bis 10 Tagen von allein wieder ab. Um die Symptome zu lindern und einem Schleimstau in den Nebenhöhlen vorzubeugen, können Sie Ihre Nase mit Salzwasser spülen. Das schwemmt Krankheitserreger aus, entfernt überschüssiges Nasensekret und befeuchtet die Schleimhäute. Bei stärkeren Beschwerden sind abschwellende Nasensprays oder ­tropfen sinnvoll. Diese sollten Sie aber immer, wie empfohlen, nur über einen Zeitraum von maximal 7 Tagen und gemäss Gebrauchsanweisung anwenden. Bei Husten mit festsitzendem Schleim können pflanzliche Hustenmittel mit Efeu, Thymian oder Schlüsselblume helfen. Ist der Husten dagegen trocken, sind Heilpflanzen mit befeuchtenden «Schleimstoffen» wie Spitzwegerich oder Eibisch zu empfehlen.

Wodurch lässt sich die Abwehr von Infekten stärken?

Wichtig ist viel Bewegung an der frischen Luft sowie genügend zu trinken, um die Schleimhäute zu befeuchten und die Barrierefunktion gegen Erreger zu stärken. Auch Saunieren (siehe dazu S. 27) unterstützt das Immunsystem und hilft dem Organismus, sich besser an den Wechsel zwischen kalten und warmen Temperaturen anzupassen. Achten Sie zudem auf genügend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung.

Wieso ist Hygiene das A und O, um Infekten vorzubeugen?

Um sich vor Schnupfen, Halsweh und Husten zu schützen, ist es am besten, den Kontakt mit Krankheitserregern zu meiden. Da Infekte häufig auch über die Hände auf die Schleimhäute von Nase oder Mund gelangen, sollten Sie sich in der Erkältungszeit besonders regelmässig und gründlich die Hände waschen.

Wann sollte man mit einer Erkältung zum Arzt gehen?

Wenn sich Ihre Beschwerden nach längerer Zeit nicht bessern, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt um Rat fragen. Eine raschere Abklärung ist angebracht bei sehr starken oder plötzlich auftretenden Beschwerden wie Atemnot oder wenn Sie unter einer chronischen Erkrankung (z.B. Asthma) leiden.

Vertiefte Abklärung bei Erkältungs-/ Grippesymptomen Symptome wie Gliederschmerzen, Fieber, Halsschmerzen, Husten, Ohrenschmerzen oder eine verstopfte/laufende Nase können verschiedene Ursachen haben. Damit Sie die Symptome gezielt behandeln können, ist oft eine Abklärung sinnvoll, ob diese eine virale oder eine bakterielle Ursache haben. Für eine medizinische Erstabklärung können Sie die Apotheke aufsuchen – dort werden Sie unkompliziert und diskret beraten. Bei Bedarf können in bestimmten Apotheken auch weiterführende Messungen (z.B. Entzündungswert) durchgeführt werden. Bitte beachten Sie, dass Erkältungs- und Grippesymptome auch auf eine Infektion mit dem Coronavirus hinweisen können. Ihre Apothekerin bzw. Ihr Apotheker berät Sie gerne, ob ein PCR- oder Antigen-Test zur Abklärung bei Ihnen sinnvoll ist.

Heiserkeit: wenn die Stimme versagt

Sie wollen eine Antwort geben, aber es kratzt im Hals und heraus kommt nur ein Krächzen. Der Hals brennt meist beim Schlucken und die Stimme versagt immer wieder – Heiserkeit haben die meisten schon erlebt. Lesen Sie hier, wie unsere Stimme funktioniert und was bei

Heiserkeit hilft. Von Christine Steiner

Wussten Sie, dass wir durchschnittlich etwa 16’000 Wörter pro Tag sprechen? Dies gilt sowohl für Frauen wie auch für Männer – auch wenn oft Gegenteiliges behauptet wird. Vielsprechende können bis zu dreimal so viel sprechen. Dies hängt auch vom Beruf ab: Lehrpersonen, CallcenterMitarbeitende oder Sängerinnen und Sänger belasten ihre Stimme länger und intensiver.

Wie funktioniert unsere Stimme?

Um einen Ton zu erzeugen, wird Luft aus der Lunge durch die Luftröhre in den Kehlkopf gepresst. Dort liegen die beweglichen Stimmlippen. Beim Ein­ und Ausatmen sind die Muskeln entspannt, die Stimmlippen weit geöffnet. Sie lassen die Luft durch die Stimmritze. Ein Ton entsteht, wenn die Stimmlippen zugehen und eng aneinanderliegen, die Lunge aber weiterhin Luft dagegenpresst. Dies bringt die Stimmlippen zum Schwingen. Je angespannter die Stimmlippen sind, desto höher ist der Ton. Damit der Ton gehört wird, muss er verstärkt werden. Dies geschieht in den Resonanzkörpern: im Rachen, im Mund und in den Nasenhöhlen. Damit aus den Tönen Sprache wird, muss der Mund die Luft, die wir ausatmen, verändern und Laute formen. Dafür braucht es Kiefer, Gaumen,

Zähne, Zunge und Lippen. Die unterschiedliche Tonlage entsteht durch die Grösse des Kehlkopfes und die Länge und Dicke der Stimmlippen.

Die Ursachen von Heiserkeit Heiserkeit kann verschiedene Ursachen haben: Am häufigsten sind akute Infektionen der Atemwege, wie eine Erkältung oder eine Grippe. Wenn Sie eine Erkältung durchmachen, können die Auslöser (meist Viren) die Schleimhäute in Nase, Rachen und Hals angreifen. Die Schleimhäute schwellen im

Mythen rund ums Thema Heiserkeit

• Flüstern schont die Stimme – stimmt nicht! Flüstern ist eine anstrengende Leistung für die Stimmlippen.

• Heisse Milch mit Honig löst die Heiserkeit –die Wirkung ist nicht wissenschaftlich belegt, zudem kann Milch zu mehr Schleimbildung führen.

• Räuspern verschafft Linderung – das kann zwar kurzfristig helfen, reizt jedoch dabei die Stimmlippen. Schlucken Sie lieber mehrfach hintereinander oder hüsteln Sie mehrmals leicht.

Hals an, entzünden sich und die Stimmlippen können nicht mehr frei schwingen. Dies spüren Sie als Heiserkeit. Immer wieder hört man auch von Sängerinnen und Sängern, dass sie heiser sind. Dabei ist die Heiserkeit auf eine Überbelastung zurückzuführen. Genauso können langes Sprechen, Rauchen, trockene Luft oder eine allergische Reaktion die Stimmbänder beeinträchtigen und zu einer rauen, heiseren Stimme führen.

Wie wird man die Heiserkeit wieder los?

Bei Heiserkeit ist es wichtig, die Stimme zu schonen und lautes Sprechen oder Singen zu vermeiden. Ausreichend Trinken (mindestens 2 Liter Wasser oder lauwarmen Tee pro Tag) hilft, die Schleimhäute feucht zu halten und somit die Reizung zu lindern. Dabei tun entzündungshemmende Sorten wie Salbei und Kamille besonders gut. Das Gurgeln mit warmem Salzwasser (½ Teelöffel Salz auf ein Glas Wasser), einem Sud aus Kamillenblüten, Spitzwegerich oder Salbei kann die Schwellung ebenfalls reduzieren und den Hals beruhigen. Allerdings werden damit lediglich die Mundhöhle und der obere Rachen erreicht, nicht jedoch die Stimmlippen. Inhalieren ist effektiver, da die feinen Tröpfchen tief in die Atemwege, unter Umständen bis in die Bronchien, verteilt werden. Ein bewährtes Hausmittel, wenn es uns die Stimme verschlägt, sind Halswickel (warm mit Zwiebeln oder kalt mit Quark oder Heilerde). Lutschbonbons und ­pastillen helfen ebenfalls, die Schleimhäute feucht zu halten. Ein Wollschal darüber verstärkt die Wirkung. Bei Heiserkeit verzichten Sie zudem besser auf Sport, bis sich die Stimme erholt hat.

Heilen die Beschwerden nach einer Woche nicht ab, haben Sie zudem Fieber und starke Schluckbeschwerden, Atemgeräusche oder Atemnot, dann sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da sich eine bakterielle Entzündung entwickeln kann.

Wie verhindert man Heiserkeit?

Vermeiden Sie trockene Luft. Diese wird oft durch die Heizung oder Klimaanlagen verursacht. Auch nasskaltes Wetter, ein ungemütlich kalter Wind und kurz darauf die Wärme in geheizten Wohnungen verursachen Schwankungen, die die Schleim­

häute reizen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit, beispielsweise auch mit ätherischen Ölen angereichert, kann helfen, den Hals feucht zu halten. Auch das Essen kann unsere Stimme beeinflussen. Die Schleimhaut im Mund wie auch die stimmbildenden Organe im Rachen reagieren zum Beispiel gereizt auf Schärfe. Besonders würzige oder scharfe Gerichte sollten daher vor einem Vortrag oder einer Präsentation gemieden werden. Trinken Sie zudem genügend Wasser – ungünstig sind dagegen koffeinhaltige Getränke wie Cola, Kaffee, Energydrinks und schwarzer Tee. Ebenfalls kann Rauchen zu Schleimhautreizungen führen und ist wie übermässiger Alkoholkonsum zu vermeiden.

Luftröhre
Stimmlippen
Kehlkopf
Mund
Kehldeckel
Zunge
Nasenhöhle

Zeckenschutz: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Ein Zeckenstich (umgangssprachlich auch Zeckenbiss) kann unangenehme Folgen haben; wie etwa eine Infektion mit Borreliose oder Frühsommer­Meningoenzephalitis (FSME). Der beste Schutz ist deshalb, gar nicht erst gestochen zu werden.

Von Jasmin Geissbühler

Zecken stechen bevorzugt an warmen, dünnen und gut durchbluteten Hautstellen (siehe Abbildung nebenan). Oft krabbeln Zecken dafür mehrere Stunden auf dem Wirt herum, bis sie den idealen Ort zum Stechen gefunden haben. Unmittelbar nach dem Stich gibt die Zecke ihren Speichel in die Miniwunde ab und beginnt, Blut zu saugen. In der Speicheldrüse sowie im Darm der Zecken können sich Krankheitserreger befinden, die nach dem Stich direkt in das Blut des Wirts gelangen. Werden Zecken entsprechend frühzeitig entdeckt und entfernt, ist das Risiko, zu erkranken, kleiner. Zecken entfernen Sie am besten mithilfe einer Pinzette oder einer Zeckenkarte beziehungsweise ­zange, die in Apotheken und Drogerien erhältlich sind. Die Wunde sollte anschliessend unbedingt desinfiziert und der genaue Ort für die künftige Überwachung notiert werden.

Mögliche Stichorte von Zecken

Überträger von Viren und Bakterien

Eine Infektion mit FSME­Viren aus der Speicheldrüse der bei uns am häufigsten vorkommenden Zeckenart, des gemeinen Holzbocks, verläuft in den meisten Fällen leicht. Rund 70% der Infizierten merken nicht einmal etwas davon, da keine Symptome auftreten; und bei etwa einem Drittel ähneln diese in einer ersten Krankheitsphase einer leichten Sommergrippe: Fieber, Kopf­ und Gliederschmerzen. 5–15% der erkrankten Personen erleiden eine zweite, schwerere Krankheitsphase. Dabei können die FSME­Viren die Hirnhäute befallen und manchmal auch das Gehirn sowie das Rückenmark. Häufige Symptome in dieser Phase sind Fieber, starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Nackensteifigkeit. Am schwerwiegendsten sind die möglichen bleibenden Schäden bei Infektionen des Nervensystems: Es drohen Bewusstseins­ und Wahrnehmungsstörungen oder auch Lähmungserscheinungen. Etwa 1% der von Symptomen am Nervensystem Betroffenen stirbt gar an der Frühsommer­Meningoenzephalitis. Mit einer Impfung lässt sich das Risiko, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken, effektiv senken.

Verursacher der Lyme­Borreliose ist das Bakterium «Borrelia burgdorferi» aus dem Zeckendarm. Ein erstes Anzeichen für eine Infektion ist häufig eine starke Rötung um die Einstichstelle herum, welche nach mehreren Tagen auftreten und sich langsam ringförmig ausweiten kann, die sogenannte Wanderröte. Borrelien können unterschiedliche Körperteile befallen wie die Haut, das Nervensystem oder die Gelenke, aber auch eine Kombination davon ist möglich. Je nachdem, welches Organ befallen ist, variieren die Symptome. Sie können ganz ausbleiben oder von grippeähnlichen Anzeichen über Hautveränderungen bis hin zu Lähmungserscheinungen oder auch chronischen Gelenkschmerzen reichen. Aufgrund der vielfältigen Symptome und Überschneidungen mit anderen Krankheitsbildern ist eine Diagnose der Krankheit nicht ganz einfach.

Zeckenstichen und Infektionen vorbeugen: Das können Sie tun

Zeckenlauerorte meiden

Seit 2019 gilt die gesamte Schweiz unterhalb von 1500 m ü. M. als Zeckenrisikogebiet – ausser Genf und das Tessin. Halten Sie sich deshalb möglichst nicht im Unterholz von Wäldern auf und meiden Sie den direkten Kontakt mit hohem Gras sowie Sträuchern.

Bedeckende Kleidung und Schuhe tragen

Geschlossene, hohe Schuhe, lange Hosen und eng anliegende Bündchen an den Ärmeln halten Zecken von deren bevorzugten Stichorten fern. Im Wald oder auf Wiesen kann es sinnvoll sein, Hosen über den hohen Schuhen zu schliessen (z.B. mittels Gummizug). Auf hellen Kleidern sind krabbelnde Zecken zudem deutlicher sichtbar.

Zeckenschutzmittel auftragen

Bestimmte Stoffe, sogenannte Repellents, stossen Zecken ab. Einige Produkte kombinieren gar Zecken­ und Sonnenschutz. Verwendet man dafür zwei separate Mittel, trägt man zuerst den Sonnenschutz und eine halbe Stunde später den Zeckenschutz auf.

Lassen Sie sich unkompliziert in der Apotheke gegen FSME impfen

Nach Zecken absuchen

Suchen Sie sich und Ihre Begleiter nach jedem Gang durch typische Zeckenlauerorte nach Zecken ab.

Mit der Zeckenimpfung schützen Sie sich vor einer Ansteckung mit dem FSME-Virus. Die Impfung wird insbesondere allen Personen empfohlen, die sich beruflich oder privat oft in einem Risikogebiet aufhalten. Gesunde Erwachsene können sich in der Mehrheit der Kantone nach Terminvereinbarung einfach und unkompliziert in der Apotheke impfen lassen. Der ideale Zeitpunkt für die erste Zeckenimpfung ist der Winter. Mit drei Impfungen in bestimmten Zeitabständen wird ein Impfschutz von rund zehn Jahren erreicht.

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«Meine Ernährung hat sich verändert, seit wir Kinder haben»

Das Thema Ernährung spielt im Leben von Nicola Spirig eine grosse Rolle. Im Interview spricht die ehemalige Profisportlerin und Olympiasiegerin über ihre Ernährungsgewohnheiten. Von Jasmin Geissbühler

Nicola, welchen Ernährungsgrundsätzen folgst du und wieso?

Ich folge dem Grundsatz, dass man alles essen kann und sollte, einfach in Massen. Das heisst, unsere Hauptmahlzeiten sind grundsätzlich gesund. Wir haben in unserem Garten etwas Gemüse, Beeren und Kräuter angepflanzt. Dadurch erhalten wir ein anderes Bewusstsein, was auf den Tisch kommt. Bei uns gibt es aber durchaus auch mal Süssigkeiten, die ebenfalls wunderbar schmecken und der Seele guttun.

Wie sieht ein typischer Tag in puncto Ernährung bei dir aus?

Meine Ernährung hat sich verändert, seit wir Kinder haben. Zuvor machte ich immer zuerst eine Trainingseinheit, genoss danach ein grosses, spätes Frühstück und ass erst um etwa 14 Uhr

die nächste Mahlzeit – je nach Planung der zweiten und dritten Trainingseinheit. Mit den Kindern sind die Mahlzeiten nun den Schulzeiten und ihrem Rhythmus angepasst.

Was gibst du deinen Kindern bezüglich Ernährung mit?

Ich versuche, ihnen einiges über Ernährung zu vermitteln, sodass sie im späteren Leben bewusst wählen können, was sie essen wollen und wissen, warum gewisse Nahrungsmittel besser für sie sind als andere. Es gibt jedoch keine Verbote bei uns; auch Schoggi oder Glace konsumieren wir regelmässig. Die Kinder nehmen immer etwas Gesundes zum Znüni mit und essen auch zum Zvieri immer zuerst eine Frucht oder etwas anderes Sinnvolles, bevor sie auch gerne etwas Süsses geniessen dürfen. Mit Mass und genug Bewegung finde ich das kein Problem.

Welche Gerichte kommen bei dir öfters auf den Familientisch und welches ist dein persönliches Lieblingsessen?

Unsere Kinder lieben, wie die meisten jüngeren Kinder, Pasta und Brot. Das kommt entsprechend sehr oft auf den Tisch (lacht). Vor dem Nachtessen servieren wir jeweils Gemüsesticks, also geschnittene Gurken, Rüebli und Peperoni, welche immer schnell weggehen. Ich esse sehr gerne frisch gemachte Wähen, der Kleinste liebt Omeletten, Malea Spaghetti und Yannis Fajitas. Also sind auch dies sehr häufige Gerichte bei uns. Meist muss es dabei schnell gehen; wir wollen nicht stundenlang in der Küche stehen, bereiten aber gerne die Mahlzeiten frisch zu.

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«Ich schaue immer zuerst, wo die Toiletten sind»

Extreme Bauchkrämpfe, bis zu dreissig Mal Stuhlgang pro Tag und in schubfreien Zeiten die Sorge, dass es jederzeit wieder losgehen kann: Bruno Giardina (40) über den Alltag mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Von Mirjam Oertli

Bruno Giardina führt in das kleine Sitzungszimmer seines Arbeitgebers, einer Druckerei im schwyzerischen Lachen. «Ich sage es jeweils vorweg», sagt er, als er sitzt. Es könne sein, dass er das Gespräch plötzlich unterbreche. «Während eines Schubs muss ich manchmal wirklich zur Toilette rennen.»

Giardina, 40­jährig, Vollbart, die langen Haare zusammengebunden, hat Colitis ulcerosa, eine chronisch entzündliche Erkrankung des Dickdarms, die in Schüben verläuft. Und er hat von Anfang an die Offenheit gewählt, als er vor acht Jahren die Diagnose erhielt: Nicht nur mit Freunden und Familie, auch in der Druckerei, in der er stellvertretender Geschäftsführer ist. «Innert zehn Tagen wussten alle Bescheid.»

Weil es ihm wichtig sei, dass die Leute verstünden, warum er mal fehle, kurzfristig absage oder zum x­ten Mal aufs WC gehe. Heute sei er so weit, dass er selbst bei Meetings mit Kunden jeweils zuerst kurz informiere.

Wie eine nie endende Darmgrippe

Rund 25’000 Menschen in der Schweiz leiden unter einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung – meist Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. So schreibt es die Patientenvereinigung Crohn Colitis Schweiz, deren Präsident Giardina ist. Als solcher weiss er: Vielen der 3000 Mitglieder, darunter Kinder und junge Menschen, fällt es schwer, über die Krankheit zu reden. «Wenn man es erzählt, muss man erklären. Und wenn man erklärt, ist man schnell bei intimen Themen wie der Anzahl Stuhlgänge …»

Dennoch ermuntert er zu Transparenz. Auch weil die Gefahr kleiner werde, dass man sich isoliere. Etwas, das viele Betroffene tun, das aber psychische Probleme wie Einsamkeit und Depressionen auslöse. →

Giardina lebt Offenheit vor, erzählt unverblümt, während er hin und wieder einen Schluck aus seiner Coldplay­Trinkflasche nimmt, was es heisst, mit Colitis ulcerosa zu leben. Wie eine nie endende Darmgrippe? «Ja, so kann man sich einen Schub vorstellen. Dabei reden wir von fünfzehn bis dreissig Toilettengängen pro Tag.»

«Nicht so cool»

Als er mit 32 Jahren seinen ersten Schub hatte, dachte er deshalb, er habe etwas Schlechtes gegessen: Ihm war übel, es folgten Bauchkrämpfe, Durchfälle ohne Ende, tags darauf mit Blut und Schleim. Auch die Hausärztin tippte erst auf Magen­Darm. Als es nach einer Woche nicht aufhörte, wurde sie hellhörig und schickte Giardina zur Darmspiegelung. «Nicht so cool» sei es gewesen, die Diagnose zu bekommen. Das Understatement, das in dieser Beschreibung mitschwingt, versucht er nicht, zu verstecken. Man sei zwar auch froh, irgendwie, weil sich das Leiden erklären lasse. «Doch zu erfahren, dass man chronisch und unheilbar krank ist, macht Angst.»

Was Betroffene erwartet, ist schwer zu sagen: Colitis ulcerosa verläuft sehr unterschiedlich. Giardina weiss von Leuten, die zwischen Schüben jahrelang fast beschwerdefrei sind. Bei anderen folge Schub auf Schub. Und während die einen x­Mal zur Toilette rennen, krümmen sich andere eher vor Bauchschmerzen. Oder erleben beides. Er selbst hatte Tage, an denen er zwischen sechs und neun Uhr morgens zwölf Mal «rannte». Einmal fand er sich gekrümmt vor dem WC am Boden liegend wieder, weil er derart Bauchweh hatte.

Teils im Dauerschub

Teils sei er im Dauerschub gewesen, habe immer wieder Cortison nehmen müssen – die Nummer eins unter den Therapien, um einen Schub zu stoppen. Erreicht man dies, dreht sich alles darum, die Remission – das vorübergehende oder dauerhafte Nachlassen von Krankheitssymptomen – zu halten. «Es gibt dazu verschiedene Medikamente. Bis man das für sich passende findet, kann man Durststrecken erleben.» Bei Giardina hat alles nur kurzzeitig funktioniert. Quasi austherapiert, tat sich vor drei Jahren die Möglichkeit auf, an einer Studie des Unispitals Zürich mit einem neuen Medikament teilzunehmen.

Was Betroffene erwartet, ist schwer zu sagen: Colitis ulcerosa verläuft sehr unterschiedlich.

«Seither bin ich fast schubfrei.» Ein Glück! Auch wenn er nicht ohne Beschwerden ist. Gelenkprobleme, Kopfweh, Fatigue bleiben Begleiter – verursacht teils durch Medikamente, teils durch die Krankheit selbst. Und noch etwas bringe man nie weg: «Die Sorge, dass es jederzeit wieder losgehen könnte.» Auch jetzt noch schaut er immer erst, wo die Toiletten sind, wenn er irgendwohin geht. «Stehe ich im Stau, werde ich sehr nervös.» Ersatzwäsche habe er immer dabei.

Halt durch die Familie

So offen und pragmatisch sein Umgang mit der Krankheit wirkt, so gut kennt Giardina Tiefs. Schlimm sei es, wenn ein Medikament nicht mehr funktioniere und wieder eine Therapiemöglichkeit wegfalle. «Für die Psyche ist das krass.» Giardina erlebte es x­mal und musste sich stets neu fangen. «Und fangen lassen.» Halt in jeder Situation gibt ihm seine Frau – und dass er seit eineinhalb Jahren Vater eines kleinen Sohnes ist. Manchmal, wenn er durchatmen muss, setzt er sich auch in seinen alten Fiat 500 und macht eine Ausfahrt. Vor ein paar Jahren hat er ihn gekauft und mit einem Freund restauriert. Er liebe das alte italienische Flair. Und schon sein Vater habe früher einen Cinquecento gehabt.

Gedanken an die Zukunft verdrängt Giardina. Natürlich tauchen sie dennoch auf. Sollte einmal nichts mehr wirken, liesse sich der Dickdarm entfernen und ein künstlicher Darmausgang machen. Für Schwerbetroffene einer Colitis ulcerosa kann dies eine grosse Erleichterung sein. Trotzdem tue er sich diese Gedanken ungern an. «Ich sage mir immer: ‹Jetzt gehts dir gut, geniess das!›»

«Ich schätze den täglichen Kontakt mit den Menschen sehr»

Stephanie Kaiser ist gelernte

Drogistin, Pharma­Betriebsassistentin und arbeitet seit rund zwei Jahren in der TopPharm Apotheke Parfümerie Liechti in Reinach (BL). APROPOS hat sie zu ihrer Berufswahl befragt.

Frau Kaiser, warum haben Sie sich damals für die Ausbildung zur Drogistin entschieden?

Wir sind früher immer am Samstag mit der ganzen Familie nach Dornach einkaufen gegangen, wo es auch eine Drogerie gab. Nach dem Einkauf dort hat uns die Drogistin jeweils eine Trockenfrucht und nicht wie sonst in jeder Apotheke oder Drogerie einen Traubenzucker zur Auswahl angeboten. Das war immer mein Highlight. Nach und nach habe ich angefangen, mich für den Beruf der Drogistin zu interessieren; nicht zuletzt auch aufgrund der grossen Auswahl an den vielen unterschiedlichen Produkten in der Drogerie. Je mehr ich darüber wusste, desto klarer war es für mich, dass ich diesen Beruf unbedingt erlernen möchte. Besonders fasziniert daran hat mich das breite, umfassende Wissen, welches eine Drogistin haben muss.

Sei es über Naturheilmittel und Kosmetikprodukte oder auch über Chemikalien, die beispielsweise zur Pflege von Schwimmbädern oder für die Insektenbekämpfung benötigt werden.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aktuell aus?

Hier in der Apotheke habe ich praktisch dieselben Aufgaben wie die Pharma­Assistentinnen. Ich bediene also in erster Linie unsere Kundinnen und Kunden. Dabei greife ich wenn möglich auch auf mein erworbenes Wissen als Drogistin zurück. Wenn zum Beispiel ein Kunde ein Rezept für ein Kopfschmerzmittel einlöst, empfehle ich gerne passende, ergänzende Heilmittel, etwa aus dem Bereich Komplementärmedizin. Dass wir hier in der Apotheke eine grosse Parfümerie­ und Kosmetikabteilung haben, macht die Arbeit für mich zudem noch spannender und abwechslungsreicher, als sie ohnehin schon ist. Weiter gehören auch administrative Tätigkeiten zu meinen täglichen Aufgaben – zum Beispiel das Bearbeiten von Bestellungen, die Zusammenarbeit mit der Spitex oder auch mit den Entzugskliniken in der Region.

Welche Aufgaben übernehmen Sie am liebsten und was schätzen Sie an Ihrem Beruf besonders?

Da muss ich nicht lange überlegen: Am liebsten bediene und berate ich unsere Kundschaft und versuche, meine Begeisterung für den Beruf auch unseren Lernenden weiterzugeben. Ansonsten wäre ich wohl im falschen Beruf tätig. Ich freue mich, wenn ich den Leuten helfen kann und sie mit einem positiven Feedback retour kommen. Generell schätze ich den täglichen Kontakt mit den Menschen bei meiner Arbeit sehr.

Gibt es auch Tätigkeiten, die Ihnen weniger Freude bereiten?

Ich mache eigentlich alles gerne. Einen ganzen Tag im Büro sitzen und nur administrative Arbeiten erledigen könnte ich allerdings nicht. Ich bin lieber an der Front tätig.

Was gefällt Ihnen an der TopPharm Apotheke & Drogerie Liechti als Arbeitgeberin besonders gut?

Wir haben einen tollen Chef und ein Superteam, was nicht selbstverständlich ist. Ebenfalls schätze ich sehr, dass wir viele Stammkundin­

Drogist/-in EFZ – ein vielseitiger Beruf Kontakt mit Menschen, umfassendes Wissen zu Naturheilmitteln, zur Selbstmedikation und zur Herstellung von individuellen Arzneimitteln:

All das bietet der Beruf Drogist/-in EFZ. In den insgesamt vier Lehrjahren lernen die Auszubildenden das breite Sortiment in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Schönheit und Haushalt kennen. Neben der kompetenten und individuellen Beratung der Kundschaft bewirtschaften Drogistinnen und Drogisten das grosse Sortiment, stellen im hauseigenen Labor nach Rezept selbst Heilmittel her, präsentieren die Produkte und helfen bei der Organisation des Betriebes mit.

Weitere Informationen zur Ausbildung finden Sie unter www.drogistenverband.ch/de/beruf/ grundbildung

nen und ­kunden haben, die uns täglich ihr Vertrauen schenken. Zudem sagt es mir zu, dass TopPharm eine unabhängige Gruppierung ist und man gewisse Entscheide für die Apotheke selbstständig treffen darf sowie auch eigene Ideen einbringen kann.

Wo finden Sie den Ausgleich zu den beruflichen Herausforderungen?

Ich verbringe sehr gerne Zeit mit den Menschen, die mir wichtig sind. Und auch die Spiele des FC Basel sind für mich ein wichtiger Ausgleich zur Arbeit. Ich gehe aber auch gerne nach Basel; an den Rhein oder etwas trinken. Im Winter fahre ich zudem gerne Ski und bin auch sonst viel draussen; am liebsten in den Bergen.

Wie sieht es mit Ihren beruflichen Zielen aus?

Ich war schon immer sehr offen für Weiterbildungen. So habe ich mich nach meiner Ausbildung als Drogistin zuerst zur Visagistin und dann noch zur Pharma­Betriebsassistentin weitergebildet, um einen vertieften Einblick in den Apothekenalltag zu erhalten. Gerne besuche ich auch regelmässig die internen fachlichen Weiterbildungen von TopPharm, um meine Kompetenzen zu erweitern. Dadurch kann ich zum Beispiel Impfungen eigenständig durchführen. Für die Zukunft habe ich mir auch schon überlegt, wie es wäre, eine eigene Apotheke zu haben. Konkrete Pläne dafür habe ich aber noch keine.

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Erkältungs- und Grippesymptome: Vertiefte Abklärung in Ihrer Apotheke

«Für eine gezielte Behandlung ist eine umfassende Abklärung wichtig»

Symptome wie Gliederschmerzen, Fieber, Halsschmerzen, Husten, Ohrenschmerzen oder eine verstopfte/laufende Nase haben verschiedene Ursachen. Damit Sie die Symptome gezielt behandeln können, ist oft eine Abklärung sinnvoll, ob die Symptome eine virale oder bakterielle Ursache haben. Für eine medizinische Erstabklärung können Sie die Apotheke aufsuchen – dort werden Sie unkompliziert und diskret beraten. Bei Bedarf können in bestimmten Apotheken auch weiterführende Messungen (z.B. Entzündungswert) durchgeführt werden und Sie erhalten noch vor Ort das richtige Medikament – gegebenenfalls auch ein rezeptpflichtiges.

Ab in die Schwitzstube!

In der Sauna kommt der Kreislauf auf Touren. Das Wechselbad zwischen heiss und kalt

stärkt die Abwehrkräfte und bringt den Körper ins Gleichgewicht. Von Monika Bachmann

Ein starkes Immunsystem erweist sich im Winter als bester Schutz gegen Erkältungen, verstopfte Nebenhöhlen und Grippe. Wer während der kalten Jahreszeit regelmässig die Sauna besucht, tut sich Gutes: Schwitzen stärkt die Abwehrkräfte, fördert den Kreislauf und wirkt sich entspannend auf Körper und Seele aus. Der Wechsel von kalt und heiss führt zu einer Balance. In Finnland, wo das Saunieren eine lange Tradition hat, gehört der Gang zur Schwitzstube, so der deutsche Begriff für Sauna, zum Alltag. Man sagt dort, Saunieren haltet den Winterblues in Schach.

Im Hinblick auf einen Saunabesuch lohnt es sich, einige Regeln zu beachten. Wichtigster Punkt: Nur wer ausgeruht ist, sollte in die Kabine gehen, denn die Hitze belastet das Herz­Kreislauf­System. Um den Körper gut vorzubereiten, sollten Sie rund zwei Stunden zuvor etwas Leichtes essen. Vor dem eigentlichen Saunagang heisst es dann: duschen und abtrocknen. Trockene Haut schwitzt nämlich schneller als feuchte. Auch ein warmes Fussbad bietet sich an, da es den Körper auf die Wärme in der Sauna vorbereitet. →

Gut für den Stoffwechsel

Der Saunagang besteht aus drei Phasen: Hitze, Abkühlung und Entspannung. Die erste Hitzephase dauert acht bis zehn Minuten. Hängt man später eine zweite oder dritte Runde an, kann die Zeitspanne auf eine Viertelstunde erhöht werden. Wer zum ersten Mal in der Schwitzstube sitzt oder liegt, sollte es langsam angehen und mit niedrigen Temperaturen starten. Auf den unteren Bänken ist es mit 50 bis 60 Grad etwas weniger heiss, da Hitze steigt. Ganz oben treffen sich die Routinierten, da erreicht das Thermometer bis zu 110 Grad. Das Herz­Kreislauf­System arbeitet nun auf Hochtouren. Einiges kommt in Gang: Die Poren öffnen sich und die Blutgefässe erweitern sich. Durch die erhöhte Temperatur und die Schweissproduktion werden Giftstoffe aus dem Innern nach aussen geleitet, was den Stoffwechsel anregt. Das Schwitzen kurbelt zudem die Zellerneuerung der Haut an.

Die wichtigsten Saunaregeln im Überblick

1. Gehen Sie nur in die Sauna, wenn Sie sich fit fühlen.

2. Bei Erkältung, Fieber oder akuten Entzündungen ist Saunieren nicht angesagt, da die Hitze den Körper zu stark strapaziert.

3. Menschen mit Herz-KreislaufProblemen sollten die Sauna meiden, da die Belastung zu gross ist. Das Gleiche gilt auch bei Nierenproblemen.

4. Nach dem Saunabesuch ist Trinken angesagt: Mineralwasser, Tee oder leichte Fruchtsäfte gleichen den Flüssigkeitshaushalt aus.

5. Alkohol ist vor, während und nach dem Saunieren Tabu, da dieser den Kreislauf belastet.

6. Achten Sie immer auf Ihr Körpergefühl. Fühlen Sie sich unwohl, verlassen Sie die Sauna.

Beim Schwitzen wird viel Flüssigkeit abgesondert. Deshalb gilt es, nach dem Saunabesuch viel zu trinken.

Gesunder Kälteschock

Den Übergang zur nächsten Phase gilt es, sanft einzuleiten. Aufrecht hinsetzen, die Beine bewegen – und dann langsam raus aus der Sauna. Nun ist Abkühlung angesagt. Es fühlt sich in diesem Moment erquickend an, ein paar Schritte an der frischen Luft zu gehen und durchzuatmen. Im Anschluss folgt die kalte Dusche. Auch bei diesem Schritt ist Vorsicht geboten, denn der angeregte Kreislauf darf nicht überfordert werden. Zunächst führt man den Duschstrahl vom rechten Fuss übers Bein bis hin zum Arm und dann zur linken Körperseite hinüber. Die Herzregion und der Kopf werden erst zuletzt abgekühlt. Zugegeben: Der Kälteschock kostet Überwindung. Es ist jedoch genau dieser Kontrast zwischen den Temperaturen, der das Saunieren gesund macht.

Dem Körper Ruhe gönnen

Mindestens so lange wie die Hitzephase sollte die Ruhezeit dauern. In einen Bademantel eingehüllt, dürfen Sie gut und gerne eine halbe Stunde lang die Augen schliessen, die Seele baumeln lassen und entspannen. Der Körper sollte während dieser Zeit jedoch nicht zu sehr abkühlen. Manche vertiefen sich gerne in ein Buch oder hören Musik und sorgen auf diesem Weg für geistige Nahrung. Essen und Trinken sind während des Saunabesuchs hingegen nicht angebracht, da sie den Entschlackungsprozess beeinträchtigen. Ein Schluck Wasser liegt bei Bedarf jedoch drin. Nach der Ruhephase kann erneut mit Phase eins gestartet werden. Für zwei bis drei Saunagänge sollten Sie rund zwei Stunden einplanen. Zum Schluss benötigt die Haut eine sanfte Pflege. Wer eine nährende Creme aufträgt, fühlt sich zudem belebt. Da beim Schwitzen viel Flüssigkeit abgesondert wird, ist es ein Muss, nach dem Saunabesuch viel zu trinken.

So wird aus Ihrem Zuhause eine Wellnessoase

Ein warmes Bad Nichts passt besser zu einem Wellnesstag als ein Bad. Im warmen Wasser entspannen sich die Muskeln, der Alltagsstress lässt sich abstreifen. Besondere Stimmungsmacher sind wohlriechende Badezusätze in Form von ätherischen Ölen. Lavendel und Melisse wirken beruhigend, Zitrusfrüchte belebend. Duftkerzen unterstützen die schöne Ambiance und beleben die Sinne.

Pflege von Kopf bis Fuss

Auch die Haut freut sich über ein ExtraVerwöhnprogramm. Ein Peeling nach dem Bad entfernt sanft abgestorbene Hautschüppchen. Danach benötigt die Haut passende Pflege. Eine reichhaltige Körper­ und Fusscreme verleiht ihr neue Vitalität. Eincremen regt zudem die Durchblutung an.

Kräutertee zum Entgiften

Die Natur schenkt uns eine Fülle an einzigartigen Kräutern. Mit der richtigen Mischung kommt der Körper in Schwung. Zum persönlichen Wellnessprogramm passt deshalb eine individuell auf Sie abgestimmte Teemischung – zum Beispiel aus der Apotheke oder der Drogerie. Ob Brennnesselkraut, Birkenblätter oder Brombeer: Kräutertees können den Körper beim Entgiften unterstützen und sind mehr als nur ein Durstlöscher.

Massieren mit kostbarem Öl

Massagen wirken entspannend. Besonders angenehm fühlt sich das nach einem Bad an. Als Basis für eine Massage eignen sich hautpflegende Öle wie Jojoba­ oder Mandelöl.

Je nach Geschmack lassen sich diese mit ein paar Tropfen ätherischem Öl anreichern. Nach der Massage sollte man sich warm anziehen und sich 20 Minuten hinlegen. Ausspannen stärkt das Immunsystem und sorgt für einen gesunden Schlaf.

Kartoffeln –die gesunde Knolle

Kartoffeln stecken voller guter Nährstoffe und bieten viele gesundheitliche Vorteile.
Wir erklären, warum die Knolle guttut und wie man sie zubereitet. Von Inga Pfannebecker

Von Gschwellti über Kartoffelstock bis zu Rösti – die Kartoffel ist aus der Schweizer Küche nicht wegzudenken. Das war anders, als sie im 16. Jahrhundert erstmals zu uns kam: Damals wurde sie vor allem wegen ihrer schönen Blüten geschätzt. Wie nahrhaft die «Härdöpfel» sind, entdeckte der Mittelstand in Europa erst im Laufe des 18. Jahrhunderts.

Küchenwunder Kartoffel

Die Kartoffel lässt fast alles mit sich machen: Man kann sie kochen, braten, backen, dämpfen, zu Stock stampfen, zu Gnocchi verarbeiten, zu Rösti reiben, für herzhaftes Gebäck oder süsse Hauptgerichte verwenden. Mit ihrem milden Aroma passt sie sich dabei allen Geschmacksrichtungen an – von herzhaft­deftig über mediterran bis exotisch. Unabhängig davon, was Sie mit der Kartoffel machen wollen: Zuerst muss sie gegart werden. Denn roh ist ihre Stärke nur schwer verdaulich. Durch die Hitze wird die Stärke aufgespalten und die Knolle erst bekömmlich.

Nährstoffstar

Mit etwa 70 Kilokalorien pro 100 g, kaum Fett und einer guten Portion Pflanzeneiweiss und Ballaststoffen sind Kartoffeln pur leichte Kost. Dazu sind sie gute Vitamin­C­Lieferanten, was Abwehrkräfte unterstützen kann; und sie enthalten viel Vitamin B1 sowie Kalium.

Cleverer Gesundheitsbonus

Einfach genial: Kartoffeln vorkochen. Beim Abkühlen der gekochten Knollen bildet sich resistente Stärke – eine Art Ballaststoff; für unseren Körper unverdaulich. Diese Stärke ist bestes Futter für unsere Darmbakterien und unterstützt ein gesundes Mikrobiom im Darm. Dadurch, dass ein Teil der Kohlenhydrate aus der Kartoffel nicht mehr verarbeitet werden kann, liefert die Kartoffel bei gleichem Sättigungseffekt auch noch weniger Kalorien und lässt den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen – und zwar auch, wenn die Kartoffel wieder erhitzt und beispielsweise als Bratkartoffel zubereitet wird.

Sortenvielfalt

Es gibt unzählige Kartoffelsorten, die sich vor allem durch ihre Kocheigenschaften unterscheiden. Mehlig kochende Sorten springen beim Kochen auf und haben ein mehliges Fleisch. Sie sind ideal für Kartoffelstock, Gnocchi und Gratins. Festkochende Sorten zerfallen dagegen selbst bei längerem Kochen nicht. Sie eignen sich für Kartoffelsalate, Salzkartoffeln und Gschwellti. Kartoffeln der Hochtemperaturlinie haben mehliges Fleisch

und springen beim Kochen auf. Sie enthalten weniger Zucker, wodurch sich bei hohen Zubereitungstemperaturen weniger schädliches Acrylamid bildet. Diese Sorten sind die erste Wahl für Rösti, Bratkartoffeln und Pommes frites. Darüber hinaus gibt es noch spezielle Sorten wie die zarten Frühkartoffeln im Frühsommer, kleine Raclettekartoffeln, extra grosse Exemplare für Baked Potatoes oder Delikatesskartoffeln wie die rotschalige und aromatische Cheyenne.

Italienische KartoffelPilz-Cremesuppe

Für 4 Portionen 15 g getrocknete Steinpilze mit 500 ml kochendem Wasser übergiessen, ca. 15 Minuten ziehen lassen. Inzwischen 1 kg mehlig kochende Kartoffeln schälen, waschen und würfeln. 1 Zwiebel schälen, würfeln. Steinpilze abgiessen, Flüssigkeit auffangen. Zwiebel in 1 EL Olivenöl andünsten. Kartoffel, eingeweichte Pilze, Einweichwasser und 750 ml Wasser zugeben, aufkochen und zugedeckt ca. 20 Minuten köcheln. Inzwischen 250 g braune Champignons putzen und in Scheiben schneiden. In 1 EL Olivenöl ca. 5 Minuten kräftig anbraten. 1 TL getrockneten Thymian dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Suppe mit 75 g Schlagsahne pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Pilzen, 40 g Parmesanspänen und Basilikumblättchen anrichten.

Optimal gelagert

Kartoffeln sollten Sie möglichst kühl und dunkel lagern. Werden die Kartoffeln dem Licht ausgesetzt, wird Solanin produziert und die Kartoffeln färben sich teilweise oder ganz grün. Da Solanin in grösseren Mengen giftig ist, grüne Stellen vor dem Kochen grosszügig entfernen. Wird es der Kartoffel zu warm, beginnt sie zu keimen, und wird schrumpelig. Im Kühlschrank dagegen wandelt sich die Kartoffelstärke in Zucker um und die Knollen schmecken süss. Ideal ist deshalb die Aufbewahrung in einer Holzkiste, einem Leinenbeutel oder einer mit Zeitung ausgelegten Kartonschachtel. In der Plastikverpackung hingegen beginnen sie schnell zu schwitzen, und schimmeln. Geschälte Kartoffeln immer möglichst direkt verarbeiten, sie werden sonst braun und verlieren wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C. Gegarte Kartoffeln bleiben abgedeckt im Kühlschrank bis zu drei Tage frisch.

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