21. Juni 2012
Die Zeitung für Camping und Caravaning
Erwin Hymer und sein Museum in Bad Waldsee
Mobile Reisewelten
Caravan Wilk Eterno 490 HTD
Für Luxus-Verwöhnte 14 TCS-Camping «Salavaux Plage»
Mittelmeer-Stimmung 20
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CampCar 5
21. Juni 2012 | CampCar 5
Ein Besuch des Erwin Hymer Museums im oberschwäbischen Bad Waldsee versetzt einen in vergangene CaravaningZeiten, man schwelgt in Erinnerungen. Denn es gibt im Museum wohl kaum ein Exponat, das den Betrachter nicht an ein eigenes Erlebnis erinnert. Der Besucher taucht ein in eine mobile ReiseTraumwelt. Möglich geworden ist dieser Ort des mobilen Reisens durch die Initiative der Wohnmobil-Ikone Erwin Hymer, der sich mit seinem Museum ein berufliches Vermächtnis geschaffen hat. Ein Ausflug nach Bad Waldsee ist auch für Nicht-Camper ein unvergessliches Erlebnis, und zwar für die ganze Familie. Ein Bericht in dieser Ausgabe soll «gluschtig» machen… Ebenfalls an nostalgische CamperZeiten erinnert ein Besuch in der «BulliKlinik» in Seftigen: Patrick Finger von der gleichnamigen Garage hat sich mit viel Herzblut und immensen Fachkenntnissen der Restauration der legendären VW-Busse verschrieben. Besitzer solcher «Bullis», wie diese Kultfahrzeuge auch liebevoll genannt werden, vertrauen ihr Schmuckstück gerne diesem Spezialisten an – und geben dafür oft ein Vermögen aus. Mit der Gegenwart und noch mehr mit der Zukunft befasst sich der neue Leiter von «Tourismus und Freizeit» im TCS, Oliver Grützner. Im Interview schildert er «CampCar» unter anderem, dass er die Angebotspalette auf den TCS-Campingplätzen noch ausbauen möchte und dass er weiterhin auf die Campingclubs, die «Fangruppe Camping», baut. Peter Widmer
11 VW-Busse fahrtüchtig machen
12 Der «neue» Weinsberg
Patrick Finger im bernischen Seftigen verhilft den legendären VW-Bussen jeder Generation zu neuem Glanz. Die «Bulli»-Fans lassen sich eine Restauration einiges kosten.
Knaus ist es mit der Marke Weinsberg gelungen, einen ernsthaften Mitbewerber gegenüber den existierenden Günstigmarken zu entwickeln.
Inhalt 4 Die ganze Welt des mobilen Reisens: Das neue Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee fasziniert und verspricht aktiven Erlebnisspass für die ganze Familie.
14 Luxus hat seinen Preis: Eine edle Innenausstattung mit grosser Detailpflege machen den Wilk Eterno zum Caravan der Premiumklasse – auch preismässig.
18 Erste Beurteilung: Er ist zwar schon etwas länger als 100 Tage im Amt, der neue Leiter für Tourismus und Freizeit im TCS, Oliver Grützner. Zeit für eine Auslegeordnung.
20 Mit Natursandstrand: Der TCS-Campingplatz «Salavaux Plage» liegt direkt am Murtensee und glänzt mit einem 800 Meter langen Sandstrand. Es gibt noch mehr Einzigartiges.
mw
Von der Vergangenheit bis in die Gegenwart
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Impressum Titelbild Mathias Wyssenbach
CampCar Herausgeber: Touring Club Schweiz (TCS), Postfach 820, 1214 Vernier (GE). Redaktion: Felix Maurhofer (fm, Chefredaktor), Peter Widmer (wi). Layout: TCS Visuell. Redaktionsassistenz: Karin Graniello (D), Sylvie Fallot (F). Korrespondenzadresse: Redaktion Touring, Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern, Tel. 058 827 35 00, Fax 058 827 50 25. E-Mail: touring@tcs.ch. Verlag/Medienmarketing: Reto Kammermann (Leitung), Gabriela Amgarten. Inserate: Publicitas Publimag, Alfred Blaser (Anzeigenleiter), Seilerstrasse 8, 3001 Bern, Telefon 031 387 21 16, Fax 031 387 21 00. Auflage: Deutsche Ausgabe: 18 000, Totalauflage: 24 000.
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CampCar 5 | 21. Juni 2012
Die Welt des mobilen Reisens Das futuristisch anmutende, lichtdurchflutete Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee besteht aus zwei Gebäuden und ist einem stehenden und einem liegenden Wohnwagenfenster nachempfunden – rundum Erlebniswelt.
Museumsleiterin Susanne Hinzen mit Gründer und Wohnmobil-Ikone Erwin Hymer.
Eine Augenweide: Die nostalgischen Caravans lassen jedes Camperherz höher schlagen.
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› Schon die Anfahrt mit dem Auto im ober-
schwäbischen Bad Waldsee ist eindrücklich: Wie aus dem Nichts rückt plötzlich die lange Glasfront des Erwin Hymer Museums ins Blickfeld. Noch ohne zu wissen, was sich im Innern verbirgt, begeistert schon allein der Bau: Zwei dem klassischen Wohnwagen nachempfundene Fenster – eines liegend, eines stehend – geben den Blick frei von aussen nach innen und umgekehrt. Im Sommer 2008 erfolgte der Spatenstich, am 29. Oktober 2011 wurde das 10 000 m2 grosse Museum der Erwin Hymer-Stiftung feierlich eröffnet. Wer nun glaubt, es handle sich um ein Firmenmuseum, worin die Geschichte der Hymer-Werke erzählt wird, irrt. Gewiss, es
finden sich zahlreiche Campingfahrzeuge aus verschiedenen Dekaden des berühmten Herstellers in Bad Waldsee. Aber das Museum ist weit mehr. Es gibt sich denn auch selbst den Zusatz «die ganze Welt des mobilen Reisens», und dies zu Recht. Susanne Hinzen, Museumsleiterin und geschäftsführender Vorstand der Erwin Hymer-Stiftung, bezeichnet das Museum als «Erlebnismuseum, wo die ganze Familie ihren Spass findet». Die dynamische Museumsleiterin, welche auf eine langjährige Praxis als Managerin mehrerer deutscher Museen zurückblicken kann, möchte dem Besucher die Kultur und die Technikgeschichte des mobilen Reisens nahe bringen und ihn dafür begeistern. «So vielfältig die
Bandbreite der Menschen ist, so vielfältig ist auch das mobile Reisen. Wir sprechen nicht an jeder Stelle des Museums jeden an, wir holen die Menschen auf ihrer Ebene ab; jeder findet seine eigene Reise, seine eigene Geschichte», erklärt Susanne Hinzen ihre Ausstellungsphilosophie.
Der Traum Erwin Hymers | Der heute 81-jährige Reisemobil-Pionier Erwin Hymer hatte schon vor 15 Jahren den Wunsch, ein Museum für historische Caravans und Wohnmobile zu bauen. Um ein solches Museum ins Leben zu rufen, wurde 2001 die gemeinnützige Erwin Hymer-Stiftung gegründet, welcher Museumsleiterin Hinzen seit zwei Jahren vorsteht. Für ErFortsetzung auf Seite 7
Einblick und Ausblick – Das Fenster in die Welt: Aus dem Inneren hat der Besucher einen Blick über Bad Waldsee und bei Fernsicht sogar auf die Alpen.
Blick in vergangene Zeiten: Auch in den 60erund 70er-Jahren lebte es sich komfortabel.
Im Indien-Pavillon in Form eines grossen Turbans kommen Hippie-Gefühle aus den 60ern auf.
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win Hymer, der seine Sporen als junger Ingenieur bei Flugzeugpionier Claudius Dornier abverdiente, gehört das Museum zum beruflichen Vermächtnis, das sein beispielhaftes Lebenswerk abrundet. Auf das Ergebnis darf er stolz sein – «er ist es auch, trifft man ihn doch beinahe täglich in seinem Museum an», weiss Susanne Hinzen zu berichten. So auch bei unserem Besuch, wo uns der liebenswerte, bescheidene Mann auf dem Rundgang begleitet und bei vielen Ausstellungsobjekten eine Anekdote zum Besten gibt. Sichtlich stolz setzt er sich beispielsweise auf ein kleines, rotes Motorrad, sein «Motorrädle», wie er den Roller liebevoll bezeichnet. Als 17-jähriger Lehrling baute er dieses Unikat mit Holzreifen und Gummibelag in der Nachkriegszeit. Ein weiteres Ausstellungsstück des Ingenieurs, Tüftlers und Unternehmers Erwin Hymer, welches gleich neben dem Motorrad steht, darf dabei nicht unerwähnt bleiben: Der «Dornier Delta», den der junge Erwin Hymer im Auftrag von Claudius Dornier in knapp acht Wochen entwickelte. Später wurde dieser für jedermann erschwingliche Kleinwagen vom Nürnberger Zweiradhersteller Zündapp unter dem Namen «Janus» (zwei Gesichter) in Serie gefertigt. Zwei Gesichter deshalb, weil der kleine Flitzer vorne und hinten eine Türe hatte. Der Motor, ein 300 ccm-Triumph Standmotor mit 14 PS, befand sich in der Fahrzeugmitte unter einer schall- und geruchsdichten Metallhaube. Die Sitze waren so angeordnet, dass die Passagiere Rücken an Rücken sassen, zwei schauten nach vorne, zwei nach hinten. Der Delta war ein Mehrzweckwagen und konnte als Transportund Campingfahrzeug eingesetzt werden.
Sehnsuchtsorte | Die virtuelle Reise im Museum beginnt mit einem kurzen, pfiffigen Film, der eine Familie beim Packen zeigt. Viele Betrachter werden sich bei den einzelnen Szenen an eigene Erlebnisse erinnern… Dann folgt der steile Aufstieg in die Alpen, der ersten Station der Traumreise zu acht Sehnsuchtsorten der Welt. Jedes ausgestellte Fahrzeug könnte eine Geschichte erzählen. Es sind nicht einfach nachgebildete Ausstellungsobjekte, sondern authentische Vehikel, die – aufgefrischt – einige Kilometer auf dem Chassis haben. Woher stammen die Trouvaillen? Dazu Museumsleiterin Susanne Hinzen: «Ein grosser Teil der Exponate gehört unserer Stiftung, dann gibt es Dauer-Leihgaben anderer Museen, aber auch von Privaten». Die Stiftung ist stets auf der Suche nach geeigneten Exponaten, welche die Ausstellung ergänzen, und hat auf der Homepage www.erwin-
Bilder Mathias Wyssenbach, zvg
Fortsetzung von Seite 5
Oben: Der Aufstieg zum Alpenpanorama bildet den Anfang der Reise. Links: Der legendäre Dornier Delta. Rechts: Erwin Hymer auf seinem «Motorrädle», das er als 17-Jähriger baute.
hymer-museum.de einen Sammlungsaufruf geschaltet. Dabei kann es sich auch um spannende Reisegeschichten handeln, die dem Publikum erzählt werden können. Weitere Traumdestinationen auf der Museumsreise sind zum Beispiel die USA, Indien, Marokko, Skandinavien. Der Besucher taucht ein in eine bunte Erlebniswelt, bekommt Appetit, die Reise im Massstab 1:1 umzusetzen. Der Gag: An vier Destinationen kann sich der Besucher entsprechend einkleiden und mit Hilfe des Eintrittstickets fotografieren lassen. Die Postkarte holt er sich am Schluss im Museumsshop ab und kann sich gleich mit Reiseführern, Modellen und anderem Witzigen ausrüsten. Der Besuch dieses nach modernsten Ausstellungsgrundsätzen gestalteten Museums ist ein Muss für jeden Reise- und Caravaning-Fan. Peter Widmer
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Das Erwin Hymer Museum auf einen Blick Adresse: Erwin Hymer Museum, Robert-Bosch-Strasse 7, D-88339 Bad Waldsee, Tel. +49 7524 97 66 76-00, www.erwin-hymer-museum.de Anreise: Ab Friedrichshafen auf der B30 Richtung Ulm über Ravensburg, Gaisbeuren nach Bad Waldsee; Ausfahrt Waldsee Nord, gut beschildert. Öffnungszeiten: Ganzjährig täglich von 10 bis 18 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene: 9.50 € (Kinder unter 6 Jahren gratis); Kinder 6–18 Jahre: 4.50 € Restaurant: Museumsrestaurant Caravano; Speisen und Getränke, passend zu den Traumrouten im Museum, 10–18 Uhr geöffnet. wi
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Tipis in Luxus-Ausführung › Der Erfinder des naturfreundlichen Luxus-
campingkonzepts «Original Camping», Alain Dominique Perrin, sorgt mit seinen neuen, zweistöckigen Tipis einmal mehr für Aufsehen. Tipis sind aussergewöhnliche LodgeBehausungen aus cremefarbener Zeltplane und braunem Holz, die zusammen mit zahlreichen anderen Unterkunftsmöglichkeiten auf den Plätzen «Domaine Les Moulins» und «Camping du Midi» auf der Insel Noirmoutier in der Vendée angeboten werden. Ästhetisch, praktisch und für alle Bewohner geeignet (von zwei bis fünf Personen). In der Version «Majestic» nehmen die Tipis ein völlig anderes Ausmass an: Regelrechte zweigeschossige Zelthäuser als Luxusunterkunft für bis zu fünf Personen. Im UG ein grosser Gemeinschaftsbereich, im OG ein geräumiges Elternschlafzimmer. wi
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zvg
CampCar-Info www.domaine-les-moulins.com, www.camping-du-midi.com
Glamouröses Campieren – «Glamping»: Die luxuriösen Tipis in Nordfrankreich.
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Der «Bulli»-Doktor in Seftigen Im bernischen Seftigen hat sich die Garage Finger vollständig auf die Instandstellung der legendären VW-Busse, der «Bullis», spezialisiert. Ein Blick in die «Bulli»-Klinik lässt das Herz jedes Liebhabers dieser Kult-Fahrzeuge höher schlagen.
› Schön in Reih’ und Glied stehen sie da, die farbigen VW-Busse aus den 60er- und 70erJahren, von ihren Fans liebevoll «Bulli» genannt. «Tatort» ist die Garage Finger in Seftigen in der Nähe von Thun. Patrick Finger, der Inhaber, war schon in seiner Jugend angetan von diesen Allzweckfahrzeugen, die inzwischen zu Kult-Bussen mutiert sind. «Bereits während meiner Lehre zum Fahrzeugelektroniker kaufte ich mir einen Occasions-Bus», erzählt der passionierte Bulli-Fan. Seither ist er immer im Besitz eines eigenen VW-Busses, gegenwärtig ist es ein T2b, Jahrgang 1978, ein Original-Westfalia Helsinki. «Bis auf den Kühlschrank, die Heizung und den Motor präsentiert sich dieser beige-braun lackierte VW-Bus mehr oder weniger im Originalzustand», sagt der stolze Besitzer. Die Kniestücke und Radhausbleche seien nicht mehr zu retten gewesen und auch alle Türen hätten durch gute Occasions-Teile ersetzt werden müssen. Die Begeisterung steht dem Bulli-Spezialisten ins Gesicht geschrieben.
ber, «aber keine komplizierten Sachen», betont der Patron. Im Normalfall rechnet Patrick Finger für eine umfassende Restauration mit 300 bis 500 Arbeitsstunden. «Unter 300 Stunden schafften wir es bisher noch nie», blickt Finger zurück. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass jährlich bloss drei bis fünf Grossrestaurationen ausgeführt werden können. Der Kunde muss also zwei bis drei Monate auf sein Fahrzeug warten. Das sei aber kein Problem, die meisten Kunden wüssten, worum es sich handelt und seien auch bereit, beispielsweise 20 000 Franken für die Instandstellung in die Hand zu nehmen. Als grösste Knacknuss und bisher wohl teuerste Restaurierung – sie ist noch nicht abgeschlossen – erweist sich die Reparatur eines T1 «Samba», Jahrgang 1962, also der ersten Generation der Bullis. «Bis heute haben wir zirka 1500 Stunden dafür aufge-
wendet. Wir mussten alles zerlegen; Seitenwände, Front, alles wird neu sein», erklärt Patrick Finger. Die Endabrechnung sei noch nicht erstellt, der Gesamtbetrag werde sich aber bei 200 000 Franken bewegen, «allein 40 000 Franken sind Materialkosten», resümiert der «Bulli-Doktor». Die Garage Finger kennt keine Halbheiten: «So genannte Bastelarbeiten führen wir nicht aus. Nur über den Rost schweissen, damit man von aussen nichts sieht, nein, das liegt bei uns nicht drin. Das schadet unserem Image!», so des Spezialisten dezidierte Meinung. Doch, diesem Fachmann vertraut man seinen Liebling gerne an.
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Peter Widmer CampCar-Info Der gelernte Fahrzeugelektroniker Patrick Finger führt seine Garage in Seftigen mit seiner Frau und drei Mitarbeitenden seit 2001. Garage Finger, Gewerbeweg 8, 3662 Seftigen, Tel. 033 356 06 30, info@garage-finger.ch, www.garage-finger.ch.
Finger betont zwar, dass seine Crew auch Reparaturen, den Service sowie Tuning und Beratung für Fahrzeuge aller Marken ausführt. «Durch meinen erlernten Beruf als Fahrzeugelektroniker habe ich stets die neuesten Diagnosegeräte und bleibe diesbezüglich immer am Ball. So führen wir im elektronischen Bereich auch Arbeiten für andere Garagen aus», erzählt der rührige Allrounder. Dennoch: Die «Bullis» haben Patrick Finger nie mehr losgelassen und der berühmte USP (unique selling proposition) der Garage Finger liegt bei der Instandstellung ebendieser VW-Busse. So kommen denn die Besitzerinnen und Besitzer dieser Kult-Allzweckfahrzeuge aus der ganzen Schweiz nach Seftigen in die «Bulli-Klinik», um diesen Fachleuten ihr Schmuckstück anzuvertrauen. Welches sind die häufigsten Reparaturen? Dazu Patrick Finger: «Meist haben die Autos gegen 40 Jahre auf dem Chassis und beginnen zu rosten, so dass wir viel Blech wechseln müssen.» Bei den meisten Bussen handelt es sich um Campingfahrzeuge, die – oft von den Besitzern selbst – zum Wohnmobil umgebaut worden sind. Einfachere Innenausbauten wie Sitze, Kühlschränke und Gaskocher montieren, realisieren die Finger-Boys auf Wunsch sel-
Bilder wi
Kostspielige Restaurationen | Patrick
Oben: Rost ist die häufigste Ursache von Restaurationen. Links: Die «Bulli»-Spezialisten; ganz rechts Patrick Finger. Rechts: Das Ferienmobil der Familie Finger, ein T2b, Jahrgang 1978.
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Die Marke Weinsberg stellt sich neu auf Die traditionsreiche Reisemobilmarke Weinsberg ist vom Knaus-Konzern neu aufgestellt worden und tritt neu gegen die Günstigmarken von Hymer und Dethleffs an. den Transfer zu einer Günstigmarke nicht wirklich goutiert, sagt auch Adrian Wyss, Geschäftsführer von Top Camp in Interlaken. Aber grundsätzlich sei die Marktakzeptanz gut. Nackt kommt der rund sieben Meter lange Teilintegrierte 650 MGH mit einem Preisschild mit 51 000 Fr. konkurrenzfähig daher, und mit den unverzichtbaren Optionen – 2,3-Liter-Motor, Klimaanlage, Beifahrerairbag usw. – bleibt er mit etwa 55 000 Fr. immer noch günstig. Eine elektrische Eintrittstufe braucht der 650 MGH nicht, das erhöht die ohnehin gute Nutzlast. Hauptsache, die fensterlose Aufbautüre schliesst dicht. Vom Aufbau kommen kaum Klapperund Quietschgeräusche.
Querbett hinten | Der Grundriss des 650 MGH mit dem quer installierten Doppelbett im Heck ist bei den Kunden nicht mehr erste Wahl, diese bevorzugen heutzutage zwei längs installierte Einzelbetten im Heck oder das Kingsizebett, ebenfalls längst installiert. Die Weinsberg MGH-Konfiguration bleibt aber eine Überlegung wert, denn sie spart rund einen halben Meter Aussenlänge. Das macht sich gut auf öffentlichen Parkfeldern und das Auto nervt beim Fahren auch weniger mit einem ringelnatterähnlichen Geradeauslauf. Längs- und Kingsizebetten liefert Weinsberg mit den Modellen 650 MEG und 700 MX aber auch. Der MGH-Grundriss entspricht dem gängigen Schema. Im Heck das Schlafzimmer, anschliessend eine Winkelküche und gegenüber die Nasszelle. Die abgegrenzte Dinette kann somit als eigenes Zimmer wahrgenommen werden. Rechts ist im Wohnzimmer eine zweiplätzige Sitzbank leider so hoch installiert, dass selbst Durchschnittsmenschen mit den Beinen kaum den Boden berühren können. Man wird das Sofa in der Praxis deshalb eher als Garderobeablage denn als Sitzgelegenheit nutzen. Alle Weinsberg-Teilintegrierten beanspruchen die drehbaren Sitze im Fahrerhaus für die Dinette, die Sitze sind einfach zu drehen. Schlichtes Ambiente | Möglich wird viel Reisemobil für wenig Geld über einen
tuchhalter. Als Frage bleibt, ob sich die 2140 Franken-Investition für das Hubbett lohnt. Die Antwort ist ziemlich eindeutig «nein», weil man darunter bei abgesenkter Bettstatt nicht weiterlesen kann. In den wenigen Gelegenheiten, wo man einen eigentlich auf zwei Personen ausgelegten Teilintegrierten mit Enkelkindern nutzt, kann man ebenso gut auf die umbaubare Dinette zurückgreifen, kommt so auf einen tieferen Schwerpunkt, auf mehr Zuladung und funktional auf weniger anfällige Komponenten. Das Weinsberg-Hubbett funktioniert elektrisch und im Dach ist dafür eine separate Leuchte angebracht. Letztlich bleibt die Frage – Hubbett ja oder nein – Ansichtssache, selbst dann, wenn die Kopffreiheit im Oberstübchen stufenlos regulierbar ist. Im Weinsberg bleibt sie auch in der für die Jungmannschaft nur noch knapp erträglichen Arretierung für die darunter wach bleibenden Personen ungenügend, weil die Weinsberg-Teilintegrierten im Vergleich niedrig bauen.
schlichten Möbelbau und ein nüchternes Ambiente. Die Ausleuchtung über Spotlampen ist aber sehr gut. Sachlich imponiert die Funktionalität mit gut ausgestatteter Heckgarage inklusive beiseitigen Portalen, genügend Schränken mit Pushlockschlössern und einer seriösen Verarbeitung. Herausragend ist das Verstauangebot über zwei grosse Kleiderschränke. Dagegen ist der Raum über dem Fahrerhaus – auch wegen dem installierten Panoramadach – nicht optimal genutzt. Gut, es gibt ausreichend Haken und Träger für Garderobe und Tücher im WC, und im Schlafzimmer hat es mehr als ausreichend Ablagen. In der Küche fehlt ein Hand-
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Jürg Wick
Auf einen Blick GRUNDRISS 1113 Drei-Abteil-Grundriss mit hinterem Querbett/Winkelküche/Dinette plus Hubbett über der Dinette. Sitze im Fahrerhaus sind einfach zu drehen. Winkelküche mit wenig Rüstfläche. Zwei grosse Kleiderkästen. VERARBEITUNG 1113 Schlicht aber seriös, innen wie aussen. Gut funktionierende Schubladen, Möbelkanten nur teilweise abgerundet. Rüttelkanten sind Staubfänger.
Kurzbilanz
AUSSTATTUNG 1133 Ausreichende Wohnausstattung. Automotive Ausstattung unvollständig.
Günstiger Preis. Grosse Kleiderkästen, gute Verarbeitung. Helles Ambiente, geräumige Dusche. Vernünftig motorisiert, wenig Nebengeräusche, grosse Nutzlast. Niedriger Verbrauch.
WOHNEN 1113 Für zwei Personen sehr grosszügig. Bei vier Personen ist es eng. Gutes Stauraumangebot. Ausruher und Koch kommen gut aneinander vorbei. Zweisitziges Sofa rechts zu hoch installiert.
Schlichter Möbelbau, Sitzbank zu hoch angeordnet, Raum über Fahrerkabine als Schnellablage ungenügend genutzt. Hubbett schränkt die Alltagstauglichkeit ein.
FAHREN 1113 Während der Fahrt fast nebengeräuschfrei. Sauberes Fahrverhalten. Gute Fahrleistungen. Verbesserter Verbrauch. Heckfenster wäre möglich, fehlt aber.
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Bilder Jürg Wick
› Die typischen Weinsberg-Kunden haben
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Weinsberg Ti 650 MGH: Statt auf grüne, setzt Weinsberg jetzt auf orange Akzente.
Steckbrief Weinsberg Ti 650 MGH Masse und Gewichte: 698�230�275 cm (L�B�H), Radstand 380 cm, Stehhöhe 200 cm, Innenbreite 216 cm, Leergewicht 2540 kg, Gesamtgewicht 3500 kg. Antrieb: Turbodiesel-Motor, direkt eingespritzt, Common Rail, 4 Zyl. 2287 cm3, 95 kW (130 PS) bei 3600 U/min, 330 Nm bei 2000 U/min, Vorderradantrieb, 6-Gang-Getriebe, Tankinhalt 90 l. Messwerte: Beschleunigung von null auf 80 km/h in ca. 13,5 sec. Höchstgeschwindigkeit über 145 km/h; Verbrauch 10,6 l/100 km. Ausrüstung Wohnkabine: Check-Control-System, autom. Ladegerät, Bord-Batterie 95 Ah; Gasflaschenbox 2�11 kg, 3-Flamm-Kocher, Kühlschrank 105 l, Heizung Trumatic C; elektrische Druckwasserpumpe, Warmwasserboiler 12 l, Frischwassertank 122 l, Abwassertank 105 l. Einteilige Nasszelle WC/Spüle und Dusche, Dometic-Kassettentoilette. Preis: WeinsbergTi 650 MGH/Fiat Ducato 2,3 Multijet, 2+2 Schlafstellen, Fr. 52 500.–. Fahrzeuglieferant: TopCamp, 3800 Interlaken, Tel. 033 823 40 40, www.topcamp.ch. Doppelbett quer im Heck.
Das Hubbett ist in diesem Wohnmobil nicht optimal.
Die Überzüge im Fahrerhaus übernehmen das Innendesign.
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Wilk Eterno – die Premiumklasse hat ihren Preis Die Knaus Tabbert-Tochter Wilk hat ganze Arbeit geleistet: Luxuriöse Innenausstattung, viele praktische Details, edle Materialien; ganz Premiumklasse. Aber auch der Preis ist Premium.
Viel Stauraum | Der Eterno ist nicht nur optisch ein Leckerbissen, auch der Stauraum ist vorbildlich. Zahlreiche Hängeschränke und Ablageflächen stechen sofort ins Auge. Beispielsweise gleich rechts vom Eingang ein kleines Sideboard mit einer Eckvitrine, die sich ideal als Hausbar eignet. Hier lässt sich auch ein Fernseher ideal platzieren; die Antennenverkabelung ist bereits vorhanden. Im unteren Bereich des Sideboards finden sich zwei seitlich ausklappbare Schubladen für Schuhe. Viel Platz bietet ein vom Boden bis zur Decke reichender Kleiderschrank mit zwei Schubladen im Anschluss an das Sideboard. Ein Highlight des Eterno ist die Küche vis-à-vis. Zum Schlafbereich hin wird der Küchenblock mit einer abgerundeten Vitrine abgegrenzt. Zwei weitere, kleinere Vitrinen befinden sich oberhalb des Arbeitsplatzes. Dem Koch stehen ein Dreiflammenkocher mit Glasabdeckung und ein Spülbecken in Edelstahl zur Verfügung. Durch das Zurücksetzen der Feuerstellen in Richtung Fenster entstand ein grosszügiger Arbeitsplatz. Stauraum ist auch in der Küche ausreichend vorhanden; dazu tragen zwei tiefe Apothekerauszüge links und rechts des
sich wegen des Waschbeckens mit Unterschrank nur halb öffnen, was für korpulente Personen ein Hindernis ist. Grosszügig sind dafür die Ablageflächen und die Staufächer. Eine nette Idee sind die herausnehmbaren Kunststoffschalen, in denen sich die Waschutensilien ideal verstauen lassen. Spotlampen und ein beleuchteter Spiegel sorgen für gute Helligkeit beim Waschbecken.
Küchenblocks bei. Ein pfiffiges Detail: Die Schubladen haben einen Soft-Einzug, wodurch sie sich ohne Mithilfe langsam schliessen. Ein 110 Liter-Kühlschrank mit Beleuchtung und Piezo-Zündung, eine Besteckschublade auf Rollenführung, eine LED-Beleuchtung und ein Fenster runden das positive Bild der Küche ab.
Zweigeteilte Nasszelle | Das Bad mit Milchglas-Fenster verfügt über eine Dometic-Kassetten-Toilette, zwei Handtuchhalter und eine Duschvorrichtung, welche diesen Namen auch verdient. Etwas eng geraten ist jedoch der Zugang zum Bad. Die Türe lässt
Schmales Doppelbett | Das seitlich im Bug angebrachte Bad engt den Schlafbereich ein. Das Doppelbett ist nur gerade 139 cm und könnte für gross gewachsene Personen etwas knapp bemessen sein. Von bester Qualität ist dafür das Bett: Auf die Besitzer wartet ein Lattenrost mit aufstellbaren Kopfstützen und geteilter 5-Zonen-ViscoKaltschaum-Matratze. Der Schlafraum und der Badbereich lassen sich durch zwei seitlich angebrachte Schiebtüren mit Milchglas vom Wohnbereich trennen und schaffen so selbst bei Vierer-Besetzung eine intime Atmosphäre. Urs-Peter Inderbitzin
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Auf einen Blick
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EINRICHTUNG 1113 Überzeugt mit einem durchdachten Grundriss und einer Einrichtung, welche die Herzen der CaravanFans höher schlagen lässt. Abstriche: Die schmale Bettbreite und der enge Zugang zum Bad stellen bereits für leicht korpulente Personen ein Problem dar. Besser geeignet dafür der grössere Eterno 590 UE oder UEB, die zwei Einzelbetten haben.
Kurzbilanz
Der Eterno 490 HTD kann den hohen Ansprüchen von Campern genügen, die einen gewissen Luxus gewöhnt sind und einen Wohnwagen wollen, der sich optisch von andern Fabrikaten abhebt. Die Qualität und die verwendeten Materialien überzeugen. Dank den zahlreichen Seitenfenstern und den drei Dachfenstern ist der Wohnwagen trotz dunkel gehaltenem Interieur recht hell. Luxus hat seinen Preis. In vielen Punkten vermag der Caravan diesem Anspruch gerecht zu werden. Die Liste des Sonderzubehörs ist lang; so etwa schlagen das Antennenpaket und der Flachbildschirm oder eine Alde- statt Truma-Heizung mit weit mehr als 30 000 Fr. zu Buche. Mit 1380 kg benötigt der Eterno einen kräftigen Zugwagen.
FERTIGUNG 1111 Robuster Caravan: Die Scharniere der Möbelklappen sind z.B. aus Metall und machen einen soliden Eindruck. Möbel und Boden aufwändig verarbeitet und die Materialien von guter Qualität. Leider ist ein GFK-Dach mit reduzierter Hagelempfindlichkeit nicht im Grundpreis inbegriffen.
Bilder Urs-Peter Inderbitzin
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Von aussen sieht der Wilk Eterno wenig spektakulär aus. Am ehesten fallen noch die zahlreichen, doppelt verglasten und grau getönten Fenster, die Alu-Felgen oder die durchgehende Chromzierleiste auf. Öffnet man jedoch die Eingangstür, fällt der Blick sofort auf das edle Design, angefangen beim beleuchteten Wilk-Schriftzug im Eingangsbereich und bei der zweigeteilten, massiven Eingangstüre mit grossem Abfalleimer und Ablagefach. Die Dinette gleich links vom Eingang lädt zum Verweilen ein. Sitzend in den bequemen Polstern kann man das schöne Ambiente des Caravans auf sich wirken lassen: Warmes Holzdekor, stilvolle Beleuchtung und verschiedene Vitrinen geben dem Wohnwagen ein Cachet der Gemütlichkeit. Die Dinette, die für vier Personen mehr als ausreichend Platz bietet, lässt sich dank des praktischen Säulenhubtisches mit wenigen Handgriffen in einen Schlafplatz mit den Massen 210�167/147 cm umwandeln.
AUSSTATTUNG 1111 Pfiffige Ideen: Kunststoff-Behälter im Bad, exklusiver Raumteiler, zwei Apothekerauszüge in der Küche, zweigeteilte Eingangstür mit Abfalleimer und Ablagefach. Zahlreiche und grosszügige Ablage- und Stauflächen. Guter Zugang zu den verschiedenen Stauräumen unterhalb der Dinette und des Bettes.
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Von aussen unterscheidet sich der Wilk Eterno nicht wesentlich vom üblichen Wohnwagen-Look.
Steckbrief Wilk Eterno 490 HTD Masse und Gewichte: 737�232�257 cm (L�B�H). Nutzlänge 532 cm, Innenbreite 216 cm, Stehhöhe 196 cm. Bettenmass im Bug 200�139 cm, Bettenmass Heck 210�167/147 cm. Leergewicht in fahrbereitem Zustand 1380 kg, zul. Gesamtgew. 1600 kg. Ausstattung aussen: Alko-Fahrwerk mit AKS-Schlingerkupplung, Deichselabdeckung, Radstossdämpfer, Rückfahrautomatik, Spurstabilisator. Ausstellfenster mit Verdunkelungs- und Fliegenschutzrollos, doppelt verglast, grau getönt. Gasflaschenkasten mit Gasdruckdämpfer und Zwei-Punkt-Verriegelung. Nebelschlussleuchten, Serviceklappe, Vorzeltleuchte, Frischwassertank 45 l, Abwassertank 25 l. Ausstattung innen: Ergonomisch geformte Rückenpolster, PVC-Bodenbelag, 3-FlammKocher, Spülbecken in Edelstahl, Besteckschublade auf Rollenführung, Kühlschrank 110 l, Schiebetür als Raumteiler, hinterbelüftete Schränke und Staukästen, Küchenschubladen mit SoftClose-Auszügen, Waschbecken mit Unterschrank, Truma Combi-Gasheizung 4000, Warmwasserbereitung 10 l. Preis: 30 180 Fr. (Insektenschutztür, Aufl. auf 1800 kg, Deko-Paket). Fahrzeug: Hausammann Caravans & Boote AG, 8592 Uttwil, Tel. 071 466 75 30, www.hausammann.ch. Zweigeteilte Nasszelle mit vorgelagertem Lavabo.
Küche vom Feinsten: Sie lässt das Herz jedes Kochs höher schlagen.
Die edel anmutende Dinette bietet für vier Personen reichlich Platz.
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CampCar 5 | 21. Juni 2012
Clubmitteilungen
Aargau 25. August: Spiel- und Plauschtag in Sulz. Der Spielund Plauschnachmittag mit anschliessendem Nachtessen findet auf dem Campingplatz in Sulz statt. Wir treffen uns mit oder ohne Wohnwagen (bei der Anmeldung bitte angeben). Die Spiele sind nicht nur für die Kinder gedacht, sondern ein grosser Plausch für Jung und Alt. Die Spiele beginnen um 15.00 Uhr und das Nachtessen ist für 18.00 Uhr vorgesehen. Bei der Anmeldung Anzahl Teilnehmer für Spiele und Nachtessen angeben. Es ist nur das Geschirr mitzubringen, eine Festbestuhlung ist vorhanden. Anmeldung bis Mittwoch, 15. August an: Chris Schweizer, Entwiesenstr. 18, 5330 Bad Zurzach, E-Mail: camping@schweizer-partner.ch oder unter www.cca-aargau.ch. Die Anmeldungen werden ab 1. August bestätigt. Präsident: Markus Steiner, Bäbenmattweg 9, 5727 Oberkulm, Tel. 062 776 00 86, Natel 079 690 04 55, E-Mail: markus.steiner@ bluewin.ch, www.cca-aargau.ch
Beider Basel Bündeli-Daag-Sommerferien. Der Vorstand wünscht allen Mitgliedern schöne Sommerferien und gute Erholung. Unser Büro ist während den Schulferien nur reduziert besetzt. Wir danken für Ihr Verständnis. Voranzeige 8.–9. September: Herbst-Treffen. Unser HerbstTreffen werden wir auf dem Gemeinde-Camping in 3235 Erlach durchführen. Weitere Einzelheiten folgen im nächsten CampCar. Gesucht: Vorstandsmitglieder. Zur Zukunftssicherung unserer mannigfaltigen Dienstleistungen suchen wir neue Vorstandsmitglieder. Die Mithilfe im Vorstand richtet sich nach den jeweiligen Neigungen und Wünschen der Interessenten. Wir würden uns freuen, Dich neu in unserem Vorstand willkommen zu heissen. Interessenten melden sich bitte beim Präsidenten François Golay, Mattweg 159, 4144 Arlesheim, Tel. 079 644 72 27 oder fgolay@intergga.ch. Öffnungszeiten Sekretariat: Unser Sekretariat ist jeweils donnerstags zwischen 18.00 und 20.00 Uhr geöffnet. Zu diesen Zeiten stehen wir Ihnen für sämtliche Auskünfte zur Verfügung. Tel. 061 712 02 40, Fax 061 599 34 18, Hauptstrasse 76, 4153 Reinach. E-Mail: buero@tcscampingbasel.ch, Homepage www. tcscampingbasel.ch. Präsident: François Golay-Vranic, Mattweg 159, 4144 Arlesheim, Tel. P 061 701 84 24, Natel 079 644 72 27, E-Mail: fgolay@intergga.ch
Bern 5. August: Tagesausflug. Der Tagesausflug findet unter dem Motto «Platzgen und Bräteln» in Uttigen statt. Wir treffen uns um 9.30 Uhr beim Schulhaus in Uttigen. Folge Mehrzweckgebäude. Parkplatz hinter dem Schulhaus. Koordinaten: 46° 47' 45. 48" N; 7° 34' 43. 73" O. Schlechtwetterprogramm: Kleine Wanderung der Aare entlang. Anschliessend gemütliches Beisam-
mensein mit Bräteln. Getränke und Essen werden vom Club übernommen. Die Platzzahl ist beschränkt. Anmeldung bis 14. Juli 2012 an: Franz Degen, Riedweg 24, 3628 Uttigen, 033 345 46 72, Franz.degen@ hispeed.ch. 21.–23.September: Herbsttreffen. Auf dem TCS Campingplatz Lido in Solothurn. Der Platz befindet sich direkt an der Aare, 20 Gehminuten von der Stadt Solothurn entfernt. Storchensiedlung Altreu, Seilpark Balmberg und Sportzentrum mit Tennis und Squash sind nur ein kleiner Auszug an Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten. Das detaillierte Programm wird auf dem Platz bekannt gegeben. Das Treffen wird am Freitag um 18.00 Uhr bei der Clubfahne eröffnet. Kosten pro Einheit 110 Fr. (2 Nächte für 2 Erwachsene), Ausflug, Nacht- und Morgenessen. Mehrpreise: pro Kind 15 Fr., pro Zusatzperson 50 Fr., pro Hund 6 Fr. Anmeldungen an Peter Zimmermann 079 451 16 06 ab 19.30 Uhr oder mecanico@gmx.ch bis 31.08.12 (Platzzahl beschränkt). Die Teilnahmegebühren bitte bis am 07.09.12 auf unser Veranstaltungskonto, PC 30-453847-5 (Vermerk: Herbsttreffen), überweisen. Präsident: Ernst Grossenbacher, Pfisternstrasse 10, 3414 Oberburg, Tel. 034 422 34 83, Natel 079 560 25 68, E-Mail: ernstgbacher@vtxmail.ch
Biel-Seeland 31. August–9. September: Herbstcamp in Bad Bellingen, Deutschland. Anmeldung bei Erich Calame, Unt. Eggen 9, 2543 Lengnau. Tel. 032 652 57 39 oder hesic@bluewin.ch. Präsident: Urs Henzi, Fluhweg 7a, 2542 Pieterlen, Tel. 032 377 33 09, Natel 076 441 70 89, E-Mail: urs_henzi@hotmail.com
Freiburg 24. Juni: Wanderung Skulpturenweg in Sorens. Anmeldung an Tel. 026 475 21 23 oder 079 772 72 82. 25.–26. August: Jahresausflug der Sektion. Wochenende in Levier (Doubs/Frankreich). Anmeldung bis 10. August an Tel. 026 664 03 03. Informationen zu den einzelnen Anlässen und evtl. Änderungen finden Sie jeweils im CampCar oder im Internet unter www.campingtcs.ch/club-freiburg. Präsident: Gérald Caboussat, ch. des Roches 12, 1470 Estavayer-le-Lac, Tel. 026 664 03 03, E-Mail: caboussat@bluewin.ch, www.campingtcs.ch/club-fribourg
Graubünden 25. August–1. September: Herbst-Treffen. Auf dem Camping Kaiserstuhl, Ihringen/D. Kosten: 180 Fr. (wir finanzieren 4 Nächte, die restlichen Tage/Nächte sind Sache der Teilnehmer). Anmeldung bis 31.07.2012 an Fredi Burkhalter Tel. 081 322 17 40/079 221 33 62, E-Mail: igis.burki@bluewin.ch. Neu im Jahresprogramm: 27. Oktober: Herbstbummel in der Herrschaft. 1. Treffpunkt für Wanderer: 13.00 Uhr bei der alten Turnhalle in Maienfeld, 2. Treffpunkt im Torkel: 15.00 Uhr Torkel in Jenins. Um welchen es sich handelt, wird bei der Anmeldung bekannt gegeben. Mit Rosmarie und Günter Dauer wandern wir durch die Rebberge von Maienfeld nach Jenins. Im Torkel wird ein Zvieri orga-
nisiert. Speis und Trank bezahlt jeder Teilnehmer selber. Anmeldungen bis 20. Oktober an Margret Thöny, Natel 079 633 62 56 oder margret.thoeny@bluewin.ch. Wichtig: Kostenanteile sind mit der Anmeldung zu bezahlen an Raiffeisenbank Calanda, Zizers: Postcheckkonto 70-165-7, IBAN Nr. CH69 8104 8000 0065 2728 1; Vermerk, welches Treffen, nicht vergessen! Unter www.tcsgr.ch Infos und Detailprogramm ansehen. Präsidentin: Margret Thöny, Im Lux 8, 7302 Landquart/GR, Tel. 081 322 58 18, Natel 079 633 62 56, E-Mail: margret.thoeny@bluewin.ch
Schaffhausen 10. August: Grillabend. 18.00 Uhr beim «Hörnli» Uhwiesen. Anmeldung bis 6. August an Hanspeter Weder, 052 625 37 11. 6. September: Hock. 19.30 Uhr im Rest. Schützenhaus, Schaffhausen. 21. September–23. September: Herbsttreffen 2012. Camping-Ferienpark Orsingen-Nenzingen (D), Anmeldung an Willi Meier, 079 405 66 59. Vorstandsmitglieder gesucht: War es auch schon Dein Wunsch, sich aktiv in unserem Club zu engagieren? Wir suchen zwei bis drei aktive Mitglieder als Aktuar oder Beisitzer. Haben wir Dein Interesse geweckt? Unser Präsident Hanspeter Weder oder ein anderes Vorstandsmitglied geben Dir gerne Auskunft über unsere Arbeit im Vorstand. Präsident: Hanspeter Weder, Weinsteig 176, 8200 Schaffhausen, Tel. 052 625 37 11, www.tcs-ccsh.ch
Solothurn Spätsommertreffen. TCS–Campingplatz «Bern-Eymatt», 3032 Hinterkappelen/Bern. 29. August–5. September: Langzeittreffen 31. August–2. September: Kurzzeittreffen Anmeldung an Beat Zimmermann, Tel. 076 303 83 90 bis 15. August. 28. September–1. Oktober: Herbsttreffen. Im reizvollen Markgräflerland, Drei-Länder-Camp, Grüttweg 8, D-79539 Lörrach. Anmeldung an Beat Zimmermann, Tel. 076 303 83 90 bis 15. September, www. dreilaendercamp.de. 3. November: «Marroni ganz heiss» in Derendingen. Ab 15.00 Uhr im Blockhaus an der Emme, Derendingen. Mit anschliessendem Grillen (evtl. Klappstühle mitnehmen – danke!). 5. April, 3. Mai, 7. Juni, 5. Juli, 2. August, 4. Oktober, 1. November, 29. November: Clubhöcks. Restaurant «Lido», TCS-Campingplatz Lido, Solothurn. Fahrkurs mit Anhänger im TCS-VerkehrssicherheitsZentrum Derendingen. Frühestens 2. Jahreshälfte 2012. Siehe Ausschreibung TCS Test + Training, Zeitung der TCS-Kantonalsektion Solothurn oder auf www.tcs-ccso.ch. Präsident: Beat Zimmermann, Chrüzmatt 8, 4612 Wangen, Tel. 062 212 25 17, Natel 076 303 83 90, E-Mail: beat.zimmermann@jasibezi.ch
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St. Gallen/Appenzell 19. August: Wanderung Planetenweg St. Gallen. Wir besammeln uns um 11.00 Uhr bei der Passerelle beim Parkplatz zum Bahnhof St. Gallen-St. Finden. Gratisparkplätze auf der Autobahngalerie an der Lindentalstr. Bitte – sofern vorhanden – Halbtax oder GA mitnehmen. Die Wanderung ist ca. 8 km lang und dauert etwa 2 Stunden; auf halbem Weg werden wir eine Pause einlegen, Verpflegung aus dem Rucksack. Für den Rückweg benützen wir den öV. Der Anlass findet bei jedem Wetter statt, die Billettkosten übernimmt der Club und eine Anmeldung ist nicht nötig. Sollten noch Fragen offen sein wendet euch an Johannes Nänny, Tel. 071 352 28 21, E-Mail: jnaenny@bluewin.ch. Präsidentin: Yvonne Nadig-Boos, Fürschtweg 16, 8880 Walenstadt, Tel. 081 735 10 55, Natel 076 588 97 82, E-Mail: ynadig@gmx.ch
Waldstätte 29. September–7. Oktober: Ferienwoche auf dem Campingplatz Kirnbergsee in Bräunlingen-Unterbränd/DE. Anmeldung bis 7. September an Margrit Studer, vm.studer@bluewin.ch, Tel. 041 741 45 67 oder über unsere Homepage tcs-ccw.ch.
Präsident: Beat Bachmann, Längmattweg 2, 6218 Ettiswil, Natel 079 302 17 99, E-Mail: be-ba@bluewin.ch, www.tcs-ccw.ch
weitere Details folgen. Anmeldung und Detailprogramm unter www.tcs-ccz.ch, E-Mail: veranstaltungen@tcs-ccz.ch, Tel. Veranstaltungen: 079 333 13 88.
Wallis
Internet: www.tcs-ccz.ch , Infoline 079 300 80 66 oder info@tcs-ccz.ch
25. August: Barbecue. Das Barbecue findet auf dem Festplatz von Vissoie statt und wird durch Irène und Gil organisiert. Treffpunkt ist 11.00 Uhr, es gibt einen Willkommensaperitif, Barbecue, Kaffee und anschliessend Entspannung und Spiele. Bitte beim Einschreiben angeben, ob ein Salat oder ein Dessert mitgebracht wird. Die Getränke werden vom Komitee gesponsert. Anmeldung: Bitte bis am 14. August bei Irène Marty, Tel. 078 600 21 84 oder per E-Mail: irene@fitfood.ch ab 18.00 Uhr. 29. September: Herbstausflug ins Leukerbad. Organisiert durch Doris Lauscher. Das Programm wird vor dem Ausflug kommuniziert. Preis: 40 Fr. pro Person. Anmeldung: Bitte bis am 19. September bei Irène Marty, Tel. 078 600 21 84 oder per E-Mail: irene@ fitfood.ch ab 18.00 Uhr. Präsident: Plaschy Beat, Chemin de la forêt de l'évêque 15, 1991 Salins, Tel. 027 207 21 60, Natel 079 570 51 75, campingclubvs@bluewin.ch, www.campingclubvs.ch
Zürich 8.–9. September: Herbsttreffen. Das Herbsttreffen wird auf dem TCS-Campingplatz Flaach durchgeführt,
Gruppe Senioren des tcs camping club Zürich 5. Juli: Grillplausch. Um 11.00 Uhr findet der Grillplausch in der Waldhütte in Aesch ZH statt. Org. Marcel Schoch, Tel. 044 481 76 95 (Anmeldung erforderlich). 22. August: Gruppenausflug. Bitte ebenfalls anmelden bei Marcel Schoch, Tel. 044 481 76 95. 6. September: Höck. Um 14.30 Uhr wie immer im Restaurant Friedbrunnen, Püntstrasse 9 in 8047 Zürich statt. Obmann: Marco Picenoni, Tel. 044 431 59 31, E-Mail: senioren@tcs-ccz.ch Gruppe Unterland des tcs camping club Zürich 1.–2. September: Herbst-Rallye. Programm und weitere Angaben folgen. Obmann: Hans Messmer, Tel. 044 860 05 38, E-Mail: unterland@tcs-ccz.ch Präsident: Hans-Ulrich Etter, Kleinzelglistr. 6, 8952 Schlieren, Natel 079 438 34 44, E-Mail: hans-ulrich.etter@tcs-ccz.ch
zvg
2. November: Filmabend. Film- und Diaabend im Clubhaus FC Alpnach, um 20.00 Uhr. Organisation: Sepp Setz. Wer Beiträge hat, melde sich beim Organisator: Tel. 041 490 16 10 oder 079 437 54 90. Es ist keine Anmeldung nötig.
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Der Campingclub Waldstätte verbringt im Herbst 2012 eine Ferienwoche am Kirnbergsee in Bräunlingen-Unterbränd (Schwarzwald).
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«TCS Camping ist ein Qualitätslabel» »
Welches sind Ihre Aufgaben als Leiter von Tourismus und Freizeit im TCS?
Welche Baustellen gibt es in Ihrem Geschäftsfeld und wo setzen Sie Prioritäten?
Oliver Grützner*: Ich unterscheide zwei Hauptbereiche: Als Verantwortlicher der Heberga AG, worunter TCS Camping und die beiden Hotels Bellavista in Vira-Gambarogno und Schloss Ragaz in Bad Ragaz gehören, unterstütze ich mein Team bei der Weiterentwicklung der touristischen Leistungen. Der Schwerpunkt liegt im Campingbereich, wo ich vor allem auf strategischer Ebene tätig bin, z. B. beim Aufbau von Synergien, Vernetzungen mit Partnern und bei der Vermarktung. Unter den zweiten Hauptbereich fallen die Neuorientierung von TCS Reisen und die Schaffung und Pflege von Mitglieder-Mehrwerten. Auch hier wollen wir mit neuen Partnerschaften neue Zielgruppen erreichen. Bei den Mehrwerten möchten wir dem Mitglied neben unseren Kernleistungen wie Pannendienst und Versicherungen mehr relevanten Nutzen bieten, denn das Auto ist in der Freizeit das Fortbewegungsmittel Nummer eins.
An erster Stelle stehen die Reisen. Dort erreichen wir heute nur eine kleine Zielgruppe, nämlich vor allem die Best Agers ab 60. Uns fehlt noch der grosse Unterbau mit verschiedenen Zielgruppen, die ich aber gerne dafür begeistern würde, mit dem TCS unterwegs zu sein. Wir sind gerade daran, ein neues «Clubreisen»-Konzept zu entwickeln,
Wie erleben Sie die Arbeit in einem Verband wie dem TCS, der demokratisch aufgebaut ist und teils auf dem Milizsystem beruht?
Zu Beginn hatte ich schon so etwas wie einen Kulturschock! Ich komme aus einem international ausgerichteten Umfeld mit kurzen Entscheidungswegen. Aber ich war mir ja dessen eigentlich bewusst und so betrachte ich diese neue Umgebung als neue und spannende Herausforderung. Ich bin grundsätzlich ein kommunikativer Mensch und verstehe es, Brücken zu schlagen. Das ist wichtig, um sich innerhalb eines grossen Verbandes erfolgreich bewegen zu können. Ich habe festgestellt, dass sowas sehr viel Zeit und Aufwand benötigt, aber letztlich arbeiten wir wie in jedem Unternehmen mit Menschen zusammen. Ich versuche, eine fachliche, professionelle Sichtweise in die Waagschale zu legen und die Milizer für den steten Wandel zu gewinnen. Milizarbeit ist in einem Verband enorm wichtig und sehr wertvoll.
«Ich möchte TCS Camping weiter öffnen in Richtung Outdoor und Freizeit.» welches wir im nächsten Jahr umsetzen wollen. Eine weitere Baustelle sind die Mehrwerte. Mit unserem Vorteilsprogramm arbeiten wir zurzeit mit zirka 60 verschiedenen Partnern zusammen. Hier müssen wir die Mehrwerte neu definieren und nun klar analysieren, was ein echter Mehrwert ist und was nicht. Beim Campingbereich, der umfangreich und daher sehr anspruchsvoll ist, müssen wir spürbarer, aber auch offener werden. Welche Ziele haben Sie sich im Campingbereich gesetzt?
Ich möchte TCS Camping noch weiter öffnen in Richtung Outdoor, mobile Freizeit und Softsport. Dies sind Elemente, die von unseren Mitgliedern nachgefragt werden und die wir gerne integrieren möchten. TCS Camping ist eine erfolgreiche Organisation, welche in der Schweizer Tourismus-
Bilder Mathias Wyssenbach
Seit einem Jahr ist der Touristiker und Marketing-Spezialist Oliver Grützner im TCS-Zentralsitz für den gesamten Tourismus- und Freizeitbereich verantwortlich. Dazu gehören auch die 30 TCS-Campingplätze und die 18 TCS-Campingclubs.
landschaft grosse Bekanntheit geniesst und als Qualitätslabel in der Parahotellerie wahrgenommen wird. Darunter fallen die Standardisierung, die Qualität, die Sicherheit, die Sauberkeit unserer Plätze. Aber es muss zugleich eine profitable Organisation bleiben. Ein weiteres Ziel wird es sein, im Rahmen des CRM (Customer Relationship Management) eine aussagekräftige Kundendatenbank aufzubauen. Wir wollen mit unseren Gästen und Mitgliedern kommunizieren; sowas existiert leider noch nicht. Vor zehn Jahren wurde ein umfassendes TCS-Campingkonzept erarbeitet. Wie ist der Stand heute?
Das Konzept ist nach wie vor gültig. Wir gehen nun aber noch einen Schritt weiter. Zusammen mit dem neuen Leiter TCS Camping, Jaime Montaldo und dem Team, werden wir die Zahlen noch besser analysieren
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Oliver Grützner bezeichnet sich als Familienmensch und Reisefan. Hier bei einem Besuch auf dem TCS-Camping Salavaux Plage.
müssen, die Campingplätze intern neu bewerten, d. h. Pricing, Ausbaustandard, Investitionsbedarf, Ausbaufähigkeit, Konkurrenzsituation. Da kann es durchaus sein, dass ein Platz nicht mehr ins Anforderungsprofil passt, allerdings nicht mehr in dem Mass, wie die Reduktionen der Plätze seit 2002 getätigt werden mussten. Wir planen auch einen Ausbau der Angebotspalette, um das Preisgefüge zu heben, ich denke an die Installation von Pods auf möglichst vielen Plätzen. Wir verkaufen uns zum Teil unter unserem Wert. Ich habe auch den Eindruck, dass man sich bisher zu stark auf die Stammkunden verlassen hatte. Wir werden beispielsweise die Zusammenarbeit mit dem deutschen und holländischen Mobilitätsclub intensivieren, um diese Gäste auf unsere Plätze zu bewegen – trotz Währungssituation. Auch kann ich mir Pauschalangebote vorstellen, die sich in
«Ich strebe mehr Kooperation mit Partnern an und weniger Rabatte.» den Kanälen von Schweiz Tourismus vermarkten lassen. Ich strebe mehr Kooperation mit Partnern an und weniger eine Steuerung über Preise und Rabatte. Die Mitgliederzahl in unseren 18 Campingclubs stagniert. Wie wichtig sind die Clubs?
Die heutigen Clubs sind sehr autark, d. h. sie funktionieren als Clubs im Club. Wir müssen uns öffnen, quasi neu erfinden. Durch entsprechende Leistungen sollen neue Mitglieder akquiriert werden, die nicht unbedingt am Clubleben teilnehmen wollen, aber trotzdem ausserhalb der Clubaktivitäten Vorteile haben – Campeure sind
auch Individualisten. Eine Fokusgruppe wird nun die Bedürfnisse der Mitglieder, aber auch der übrigen Camper erheben. Der TCS ist bereits gut aufgestellt: Fahrzeugund Zubehörtests, Gaskontrollen in den technischen Zentren, 30 Campingplätze, 18 regionale Campingclubs. Die mobile Ferienform gehört unbedingt zu den Kompetenzen der TCS-Gruppe. Daher braucht es eine «Fangruppe Camping» im TCS, das sind Verstärker und wichtige Botschafter.
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Interview: Peter Widmer * Der ausgebildete Betriebsökonom und diplomierte Marketingleiter Oliver Grützner (40) arbeitete vor seiner Anstellung beim TCS in der Tourismusbranche, im Incentivebereich und Eventmarketing sowie als Berater für internationale Hotelketten, Fluggesellschaften, Mietwagenfirmen. Seit 2011 leitet er beim TCS das Strategische Geschäftsfeld «Tourismus und Freizeit». Grützner ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt im Zürcher Unterland.
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Ein Strand wie am Mittelmeer Liegewiese unter Schatten spendenden Bäumen, ein 800 Meter langer Sandstrand, ideale Badebedingungen im warmen Murtensee – dies sind nur einige Attribute des TCS-Campings «Salavaux Plage».
Die grosse Attraktion auf dem Vierstern-Camping «Salavaux Plage» ist der lange Sandstrand, welcher ein mediterranes Ambiente verströmt.
Das Gelände auf dem «Salavaux Plage» ist flach und die Zufahrt zu den Stellplätzen problemlos.
Das Wasserspiel auf der Arena beim Empfangsgebäude übt eine grosse Anziehungskraft auf die Kinder aus.
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› Der
Bilder Mathias Wyssenbach, wi
TCS-Camping «Salavaux Plage» im waadtländischen Salavaux liegt zwar direkt am Murtensee. Aber wenn man auf den Platz fährt und sich bei der Rezeption meldet, ist noch nichts zu sehen von einem grösseren Gewässer. Ein kleiner Wald zwischen See und Camping liegt dazwischen. Das mag zwar die direkte Seesicht vom Wohnwagen aus beeinträchtigen, die Vorteile dieses Waldes aber überwiegen. «Er schützt uns nämlich wirksam vor der Bise», sagt Campingleiter Jean-Charles Lauper, welcher den Platz in der vierten Saison mit fünf Mitarbeitenden führt.
Links: Der geräumige Selbstbedienungsladen wartet mit einem reichhaltigen Angebot auf. Rechts: Das Restaurant hat 140 Plätze und wird von Erika und Jean-Marc Rohrbasser geführt.
Mehrheitlich Saisonniers | Platzchef Jean-Charles Lauper ist ein «Quereinsteiger», aber ein leidenschaftlicher. «Ich bin stolz, hier in Salavaux zu sein; für mich ist es der schönste Platz», schwärmt er begeistert. Der Automationsingenieur war während vielen Jahren in der Projektierung und im Verkauf von Industrie-Automationsanlagen international tätig. Eine Reorganisation des Unternehmens, das den Vertrieb nach Deutschland verlegte, zwang den Berufsmann zur Neuorientierung. Dem im nahen Constantine wohnhaften Campingleiter war der TCS-Campingplatz nicht fremd, war er doch als Mitglied des Gemeinderates verantwortliche Kontaktperson für den Platz. So war es denn nur naheliegend, dass er sich bei den TCS-Campingverantwortlichen meldete und den Job der frei werdenden Leiterstelle erhielt. «Obwohl es sich hier um ein völlig anderes Berufsumfeld handelt, ist mir der Einstieg nicht schwergefallen», blickt Lauper zurück. «Meine jahrelange berufliche Erfahrung im Umgang mit Menschen hat mir dabei sehr geholfen». Dem technisch versierten Campingleiter kommen seine Kenntnisse aus der früheren Tätigkeit sehr zustatten, gibt es doch auf einem Campingplatz immer wieder etwas zu reparieren. Auf dem «Salavaux Plage» sind 450 Stellplätze für die Saisonniers reserviert. Diese teils langjährigen Kunden stammen zu 90% aus der Deutschschweiz, und zwar aus den Kantonen Bern, Solothurn, Zürich, Aargau und Basel. Es sind denn auch die Dauermieter, welche für alle Gäste Pétanque-Turniere und Bogenschiessen organisieren. Auf den 115 Touristenplätzen – auch alle parzelliert – lassen sich ebenfalls hauptsächlich Deutschschweizer nieder. «Die Romands kennen Salavaux kaum», ergänzt Fortsetzung auf Seite 23
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Fortsetzung von Seite 21
Jean-Charles Lauper. Etwa zehn Prozent der Touristen sind Ausländer aus Deutschland, Holland, Frankreich und Italien. «Salavaux Plage» ist ein typischer Ferien-Camping, wo die Gäste durchschnittlich zwei bis drei Tage verbringen, «während der Sommerferien könnens schon mal bis zu drei Wochen sein», erzählt Campingleiter Lauper. Vorteil: Jeder Gast kann sein Zugfahrzeug an seinem Stellplatz parkieren.
Neue Mietunterkünfte | Insgesamt sind sechs Mietwohnwagen mit Vorzelt mietbar, wovon vier fabrikneue Sunlight-Caravans. Ab zirka Mitte Juni 2012 kommen drei so genannte Pods dazu. Dabei handelt es sich um kleine ovale Holzhütten mit Matratzen, Strom, Fenster und einer kleinen Terrasse, ideal für zwei Personen. Gäste ohne Berührungsängste rücken enger zusammen, so reichts auch für höchstens vier Schläfer. Für Biker mit wenig Gepäck, für Paare oder Senioren sind die wetterfesten Pods besonders geeignet und bieten eine günstige (und trockene) Übernachtungsmöglichkeit. Auf «Salavaux Plage» mangelt es an nichts, er ist gut ausgestattet. Nicht weniger als vier Sanitärgebäude mit genügend Duschen, Toiletten, Behinderten-Toilette/ Dusche, Babyroom, Hundedusche sind auf dem Gelände verteilt, so dass lange Fussmärsche zwischen Wohnwagen und Sanitärzone der Vergangenheit angehören. In der 140-plätzigen «Buvette de l’écureuil» von Erika und Jean-Marc Rohrbasser gibts Snacks von 5.50 Fr. bis zu üppigen Mahlzeiten für 29 Fr. so ziemlich für jeden Geschmack: Salate, Fitness-Teller, Fisch, Teigwaren, sieben verschiedene Variationen Rösti, Fleischgerichte, Fondue – steigt der Appetit? Und im Selbstbedienungsladen von Charles Ruffieux, welcher auch die Bäckerei in Salavaux führt, sind weit mehr Artikel als bloss für den täglichen Bedarf zu haben. Im hellen, zweckmässigen Aufenthaltsraum gibt es genügend Sitzgelegenheiten mit Tischen, wo es vor allem Zeltler schätzen, ihre Mahlzeiten im Trockenen einnehmen zu können. Am TV-Gerät kann der aktuelle Fussballmatch verfolgt werden und Leseratten finden sicher das passende Buch im Aufenthaltsraum. Animations-Vielfalt | Betrachtet man die Liste des Animationsangebots im Juli und August, wird einem fast schwindlig! Hüpfburg für Kinder, Country-Klänge mit dem Duo «The Ackermans», Musik aus dem Mittelalter, Bogenschiessen, PétanqueSpiel, Open Air-Kino, Steelband in der Arena, Zirkus Oase, Familien-Lotto, Karaoke, Clown Vijoli, Kinderanimation mit Esin und Sabrina. Für Abwechslung ist also
Hunde sind ebenfalls willkommen in Salavaux, höchstens zwei pro Installation.
gesorgt. Die zweifellos grösste Attraktion des «Salavaux Plage» befindet sich nur etwa 70 Meter vom Campingplatz entfernt: Der 800 Meter lange, öffentliche Natursandstrand. Fünf romantische Grillplätze mit Bänken stehen allen Gästen zur Verfügung.
Umgebung erkunden | So verführerisch und attraktiv die platzeigenen Angebote sind: Es wäre schade, die ebenso attraktive Umgebung nicht zu erwandern oder zu erfahren. Salavaux liegt inmitten von drei Seen: Murten-, Neuenburger- und Bielersee. Alle drei Seen können nahtlos mit dem Schiff befahren werden; dafür müsste ein ganzer Tag eingeplant werden. Es wäre geradezu eine Unterlassungssünde, während des Campingaufenthalts in Salavaux das rund 800-jährige Zähringerstädtchen Murten auszulassen. Mit dem Velo lässt sich dieser Ort mühelos erreichen. Velos und Elektrofahrräder können auf dem «Salavaux Plage» gemietet werden. Sobald
man Murten betritt, findet man sich in einer ruhigen Mittelmeeratmosphäre wieder. Ein Café unter den Lauben oder ein Spaziergang am See und die Zeit scheint für einige Momente des Glücks stillzustehen. Eine historische Stätte von nationaler Bedeutung ist Avenches. Die ehemalige Hauptstadt des römischen Helvetiens, zählte zu Beginn unserer Zeitrechnung rund 20 000 Einwohner. Die einstige Römerstadt Aventicum bietet den heutigen Besuchenden eindrucksvolle Denkmäler wie das Amphitheater mit seiner Arena, wo jährlich das Opernfestival stattfindet, in diesem Jahr vom 5. bis 17. Juli mit der Oper «La Bohème» von Giacomo Puccini. Wer die Weine des Mont Vully etwas näher kennenlernen möchte, begibt sich am besten auf den lehrreichen Themenpfad durch die Rebberge des Freiburger und Waadtländer Vully. Ausführliche Infos für Ausflüge im Vully-Gebiet: www.murtentourismus.ch. Peter Widmer
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TCS-Camping «Salavaux Plage», Salavaux Adresse: TCS-Camping «Salavaux Plage», Chemin de la Plage 10, 1585 Salavaux, Tel. 026 677 14 76, Fax 026 677 37 44, E-Mail: camping.salavaux@tcs.ch, www.campingtcs.ch Leitung: Jean-Charles Lauper Öffnungszeit: 4.4. bis 7.10.2012 In Kürze: 800 m langer Natursandstrand am Murtensee, gut geeignet für Kinder; zwischen See und Campingplatz schützender Wald, welcher den Wind abhält; sechs Mietwohnwagen, ab Mitte Juni 2012 drei Miet-Pods mit einfachster Infrastruktur; Restaurant, Selbstbedienungsladen, Aufenthaltsraum mit TV und Kochgelegenheit; Mietvelos, auch E-Bikes (Flyer); Wasserspiele in der «Arena»; vier Sanitärgebäude; WiFi; verschiedene Animationen, u.a. Rebenspaziergang mit Degustation bei einem Winzer am Mont Vully. Anreise: A1, Ausfahrt Murten, Richtung Salavaux, beschildert. wi