9. Juli 2009 touring 12 www.touring.ch AZA 1214 Vernier
Die Zeitung für den mobilen Menschen
Hans-Peter Beyeler vor dem Autobahn-Analyseauto
6400 Kilometer unter der Lupe 4
Für Velowanderer und Wasserratten
Am Bodensee sind Aktivferien angesagt
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Rücktransport defekter Fahrzeuge
TCS hilft im Ausland aus der Patsche 38 Wettbewerb: Portabler DVD-Player Kein Pardon für die Raser Die meisten Leser fordern harte Strafen 9
Praktischer Stadtflitzer Der in Indien hergestellte Suzuki Alto im Test 14
45 Gratis ans Paléo-Festival Neuen Cooldown-Mitgliedern winkt ein Preis 41
9. Juli 2009 | touring 12 | Editorial und Inhalt
Nun gehts dem Strassenbelag an den Kragen
14 Von Mumbai nach Muri
26 Aktives Ausspannen am Bodensee
Dank seiner Wendigkeit und Sparsamkeit bewährt sich der Suzuki Alto nicht nur in den Strassen Indiens, sondern auch im Schweizer Grossstadtdschungel.
Der Bodensee mit seinem Radwegnetz ist ein Paradies für Velofahrer. Die Landschaften im Dreiländereck imponieren aber auch vom imposanten Zeppelin aus.
Fokus 4 Sicherere Autobahnen: Das Bundesamt für Strassen analysiert 6400 km.
Mensch und Mobilität 1 1 Pragmatiker: TCS-Direktor Rudolf Zumbühl ist neuer Strasseschweiz-Präsident. 12 Profitabel: Die spanische Fluggesellschaft Iberia blickt Turbulenzen gelassen entgegen.
Test und Technik 18 Bremsen: Handbremsen werden zunehmend von elektronischen Systemen abgelöst. 23 Goldener Herbst: Drei wintertaugliche Cabriolets erobern den Markt im Spätsommer.
Freizeit und Reisen 29 Gstaad: Kultur- und Sportevents spülen Millionen von Franken ins Saanenland. 31 Ohne Reception und Personal: Das erste automatische Hotel in der Schweiz.
Club und Mitglied 38 TCS sei Dank: Auf den Spuren von Fahrzeug-Rückschaffungen aus dem Ausland. 41 Paléo ruft: Neuen Cooldown-Mitgliedern winkt Gratiseintritt fürs Festival in Nyon. 9 43 45 46
Ratgeber Verkehr TCS-Dienstleistungen, Standpunkt: Claude Sage, Ehrenpräsident Autosalon Genf Leserbriefe, Wettbewerb, Impressum Nachgefragt: Ernst Heller, Zirkus- und Schaustellerpfarrer
Benjamin Zurbriggen
Nebst den gelegentlichen Staus auf den Schweizer Autobahnen ist auch der Zustand des Strassenbelags für viele Verkehrsteilnehmer schlicht ein Ärgernis. Beispiele gibt es zuhauf, wo der Belag holperig ist oder Fahrrinnen, insbesondere bei starkem Regen, zur Gefahr werden. Augenfällig und auch teilweise spürbar sind die je nach Kanton unterschiedlichen Strassenbeläge, beispielsweise die unsäglichen Betonplatten. Kein Wunder, steht es um unsere Nationalstrassen nicht zum Besten, wurden die meisten davon zwischen 1975 und 1985 gebaut und sind daher mehr als in die Jahre gekommen. Viele Abschnitte wurden zwar saniert, doch ist dies oft bloss Flickwerk. Seit 2008 ist nun das Bundesamt für Strassen zuständig und hat für diese Aufgabe den Personalbestand von 170 auf 350 aufgestockt. Lobenswert ist, dass mit einem Spezialfahrzeug das Netz von sage und schreibe 6400 Kilometern Fahrbahn minutiös auf Schäden untersucht wird. Das Bundesamt trifft mit der Untersuchung gleich zwei Fliegen auf einen Schlag, weil mit dem Belag auch die Lärmemissionen untersucht werden. Liegen die Untersuchungsresultate vor, wird saniert und zwar – man atme auf – schweizweit mit demselben, geräuscharmen Strassenbelag. Die lärmgeschädigten Autobahnanwohner wirds auch freuen. Felix Maurhofer, Chefredaktor
TCS-Crew testet Tretautos im Verkehrshaus Titelbild Fotograf: Mathias Wyssenbach
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Anlässlich der Eröffnung der neuen Anlagen des Verkehrshauses in Luzern (Bericht im letzten «Touring») setzten sich Vertreter der TCS-Spitze auf die Tretautos, die im Verkehrsgarten wertvolle Dienste leisten. Der TCS unterstützt die Anlage.
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Fokus | touring 12 | 9. Juli 2009
Big Brother f체r Schweizer Autobahnen Dem Bund ist der Zustand der Autobahnen nicht schnuppe: Er untersucht das gesamte Netz von 6400 Kilometern Fahrbahn auf Spurrinnen, Risse oder Buckel. Im Rahmen dieser Monsteraufgabe werden erstmals auch L채rmemissionen gemessen. Was wird daraus?
9. Juli 2009 | touring 12 | Fokus
› Sechs Monate lang wird das Bundesamt für Strassen (Astra) jeden Millimeter Autobahn unter die Lupe nehmen, um auch die winzigsten Schäden festzustellen. Jeder Riss, jede Spurrinne, jedes Loch und jeder Buckel wird auf den rund 6400 (!) Kilometern Fahrbahn erfasst, wobei ebenfalls deren Griffigkeit und Geräuschemissionen untersucht werden. Die gigantische Untersuchung, die bis Ende September dieses Jahres dauern wird, soll eine Bestandesaufnahme der Fahrbahnen liefern: «Anhand der bei dieser Untersuchung gesammelten Daten können wir einen landesweiten Über-
blick über den Zustand jedes Teilstücks gewinnen und verfügen über einen genauen Schadenskatalog», hält Hans-Peter Beyeler, Projektverantwortlicher beim Bundesamt für Strassen, fest. «So können wir bei den Sanierungsarbeiten Prioritäten setzen.»
Hoch entwickelt | 6400 Kilometer Autobahn auf Herz und Nieren zu prüfen, erfordert erhebliche Mittel. Eckpfeiler der ganzen Operation ist der «Automatic Road Analyser» (siehe untenstehendes Bild), der über ein beachtliches Arsenal an Spitzentechnik verfügt. Die Leistungen dieses Fahrzeugs
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sind erstaunlich. Bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 80 km/h ist es in der Lage, in jeder Radspur alle 12,5 Millimeter einen Messpunkt zu erfassen und so kleinste Verformungen aufzuspüren, welche zu Rissen in der Fahrbahn führen können. Da es um die Asphaltstruktur geht, wird sogar die enorme Dichte von einem Messpunkt pro Millimeter erreicht. Das Fahrzeug erstellt ebenfalls ein aus 1280 Punkten bestehendes Querprofil der Fahrbahn, das über Neigung, Spurrinnen und Aquaplaning AusFortsetzung auf Seite 7
Das Fahrzeug mit verblüffenden technischen Fähigkeiten überprüft jeden Millimeter des Autobahnbelags auf kleinste Mängel.
9. Juli 2009 | touring 12 | Fokus
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kunft gibt. Schliesslich erstellen die installierten Kameras alle fünf Meter vorne und hinten ein Bild, um Risse zu lokalisieren. Am Ende stehen über 500 Gigabyte Bilder zur Verfügung. Die enorme Aufgabe, die dieses Fahrzeug erfüllt, lässt die Befürchtung horrender Kosten zu Lasten des Steuerzahlers aufkommen. Aber mit einem Kilometerpreis von 100 Franken liegt man hier weit unter den Kosten für «Handarbeit»: «Setzt man Leute ein, um die Fahrbahn minutiös auf Schäden zu überprüfen, liegt man nahe bei 200 Fr. pro Kilometer», hält Hans-Peter Beyeler fest.
Weltneuheit | Aber die grosse Neuheit ist die Lärmmessung: Erstmals in der Schweiz – und auf der Welt – werden akustische Werte auf einem gesamten Autobahnnetz erfasst. Es geht darum sicherzustellen, dass die Lärmemissionen nicht gegen die vom Bund vorgegebene Lärmverordnung zum Schutz der Anwohner verstossen. Sobald das Astra im Besitze dieser Daten ist, wird es erstmals einen richtigen Lärmemissionskataster aufstellen, der das gesamte nationale Strassennetz abdeckt: «Es ist absolut zwingend, die Bevölkerung gegen Lärm zu schützen», meint Hans-Peter Beyeler. Und: «So hat eine kürzliche Studie des Bundesamtes für Umwelt gezeigt, dass 1,2 Millionen Menschen in der Schweiz unter Lärmbelastungen leiden.»
Abnutzungserscheinungen | Dennoch werden die Autobahnanwohner, denen vom Lärm die Ohren pfeifen, das Übel mit Fassung tragen müssen, denn niemals würde der Bund eine Sanierungsbaustelle einzig darum anordnen, weil der Belag zu geräuschvoll ist. Nur eine Häufung von Schäden oder altersbedingten Abnutzungserscheinungen sind Grund für Sanierungsmassnahmen. In diesen Fällen versteht es
Bilder Mathias Wyssenbach, zvg
Fortsetzung von Seite 5
Geballte Spitzentechnologie vereint sich im Fahrzeug, das die Fahrbahnqualität berechnet.
sich von selbst, dass ein neuer Belag von erheblicher Bedeutung ist, vor allem, weil manche Beläge bis zu 7 Dezibel leiser sind: «Nach mehreren Tests haben wir uns für einen Rau-Asphaltbelag entschieden, der in Bezug auf Lärm gute Leistungen erbringt. An manchen Stellen der A1 und A12 ist er bereits vorhanden, und nun werden wir ihn überall anbringen», so Beyeler. Und das dürfte den meisten Automobilisten Freude bereiten, die sich auf richtigen Flickenteppichen von Fahrbahnen bewegen. So wechselt man bei Regen unvermittelt von einer entwässerten und damit fast trockenen Fahrbahn auf ein Teilstück ohne Drainbelag und mit verminderter Bodenhaftung und Wasserspritzern. Innert einiger Sekunden muss man die Geschwindigkeit anpassen und mit grösster Sorgfalt lenken. Eine unglückliche Situation, die eine Folge des jahrzehntelangen Föderalismus in Sachen Nationalstrassen ist: «Jeder Kanton konnte seine Autobahnen verwalten,
wie er es für richtig hielt. Daher auch die heute noch sichtbaren Unterschiede», kommentiert der Spezialist des Bundesamtes für Strassen.
Alle vier Jahre | Aber am 1. Januar 2008 wurden die Kompetenzen an den Bund übertragen, und das Bundesamt für Strassen ist allein verantwortlich. «Unser Ziel ist es, überall denselben Strassenbelag anzubringen», erklärt Beyeler. Ein Glück für die Automobilisten umso mehr, als das Astra künftig alle vier Jahre das gesamte Strassennetz kontrollieren wird, um eine gute Fahrbahnqualität sicherzustellen. Das rotweisse Fahrzeug wird also von Genf übers Tessin bis Chur gelegentlich wiederzusehen sein. Jacques-Olivier Pidoux
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Touring-Info Mehr Informationen zu den Methoden der Zustandserfassung der Strassen sind auf den Webseiten www.infralab.ch und www.impbautest.ch zu finden. Mehr Infos zu den Lärmmessungen auf www.muellerbbm.de.
Zu viele Tourismus-Hinweisschilder nicht konform Neben der Fahrbahnprüfung erfüllt das Fahrzeug im Auftrag des Bundesamtes für Strassen (Astra) noch eine zweite Mission: Es fotografiert alle touristischen Hinweisschilder: «Es geht darum, eine landesweite Bestandesaufnahme zu machen und zu sehen, ob die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden», erklärt Stefan Huonder, Chef Verkehrsregeln beim Astra. Vorab konzentriere man sich auf die Hinweisschilder, die zuviel Infos enthalten (vgl. Bild) und die Automobilisten ablenken. Da sie ein Risiko für die Sicherheit darstellen, werde das Astra keine Gnade walten lassen. Zweiter umstrittener Fall: Touristische Hinweisschilder, die eine Stadt ankündigen, obwohl sie von Gesetzes wegen eigentlich eine Region anzeigen sollten: «Hier werden wir uns flexibel zeigen», fährt Stefan Huonder fort. Man müsse zugeben, dass manche grosse Agglomerationen wie Regionen daherkommen. So werde das Astra von Fall zu Fall entscheiden. Jedenfalls dürfte sich die Aufgabe langwierig-knifflig gestalten, denn Schätzungen zufolge ist fast die Hälfte der touristischen Hinweisschilder nicht vollumfänglich gesetzeskonform. jop
Die mit Informationen überladenen touristischen Hinweisschilder lenken ab.
9. Juli 2009 | touring 12 | Mensch und Mobilität
«Vor den Augen der Raser das Auto zertrümmern»
Keystone
Die heutige Gesetzgebung muss unbedingt verschärft werden. Neben Verlängerung der Gefängnisstrafen ist vielleicht ein mehrjähriger bis dauernder Entzug des Führerausweises zu erwägen. Paul Jaun, Schliern
Unserem Aufruf, auf die Vorschläge von Politikern zu reagieren (vgl. letzte «Touring»-Ausgabe), sind sehr viele Leserinnen und Leser nachgekommen. Mehrheitlich begrüssen sie Massnahmen, die Fehlbaren härter anzupacken. Aber es gibt auch gegenteilige Meinungen. Nachfolgend einige wenige Auszüge von Zuschriften. Ich bin froh, dass man sich Gedanken darüber macht, endlich diese Raser hart zu bestrafen. Ich bin der Meinung, dass die Strafen so hoch sein müssen, damit sie abschrecken. Denn das was zurzeit auf den Strassen abläuft, geht so einfach nicht. Die Täter lachen nur, weil ihnen ja nichts geschieht. AlAngelika Kuonen (@) so nur Mut! Raser sind meiner Meinung nach praktisch ohne Ausnahme gedankenlose, triebgesteuerte Egoisten. In ihrer Rücksichtslosigkeit bedenken sie die Folgen ihres Tuns in keiner Art und Weise. Man kann sie nicht hart genug bestrafen. Für den Aufwand und Schaden, den sie verursachen, müssten sie finanziell persönlich haften. B. Hostettler (@) Bevor Geschwindigkeitsübertretungen so erheblich bestraft werden, müsste man überprüfen, ob die vorhandenen Geschwindigkeitsbegrenzungen zweckmässig sind und nicht einfach Hindernisse und zugleich Bereicherungen für die Staatskasse bedeuHeinz Burger (@) ten. Die Herren Parlamentarier sollen doch endlich mit der weichen Welle aufhören und den Mut haben, strikte durchzugreifen. Es müsste aber gewährleistet sein, dass gefällte Urteile vollzogen werden und nicht verErich Honegger, Hirschthal jähren. Ich bin über 71-jährig und war über 40 Jahre im Aussendienst tätig. Ich behaupte, dass viele Unfälle wegen den Schleichern auf der Strasse passieren. Auch diese sollten bestraft werden. Heinz Baumann, Steffisburg
Wollen denn dieselben Politiker, die bisher im Wesentlichen durch Strafrechtsbe- und verhinderung aufgefallen sind, viele junge Menschen kriminalisieren, um sie hernach wieder in einen Resozialisierungsapparat einzwängen zu können? Es genügt, den Führerausweis konsequent – und wo nötig viel länger – zu entziehen. Rolf Neuhaus (@) Ich finde es richtig, dass die Raser nicht mehr mit einem blauen Auge davonkommen und härter bestraft werden. Zusätzlich sollte vor den Augen der Raser ihr Auto zertrümmert werden. Das würde sie noch mehr treffen, als die aufgebrummten Strafen. Peter Howald, Hinterkappelen
Gefängnisstrafe ist bestimmt das Schlechteste von allem. Nur wenige kommen als bessere Menschen zurück zur Gesellschaft, sondern lernen noch, anderes Unheil anzuRita Muff (@) richten. Es wird nicht nur höchste Zeit, sondern allerhöchste Zeit, dass gegen die Raser eine schärfere Gangart eingelegt wird. Franz Kümin (@)
Es kann nicht sein, dass man anderswo völlig legal mit 200 km/h auf der Autobahn fahren kann, und in der Schweiz soll man derart stark bestraft werden. Es ist nicht jeder ein Raser, der die Tempolimiten um mehr als 40 km/h überschreitet. Wer aber auf öffentlichen Strassen Rennen bestreitet, ist ein Raser und sollte bestraft werden. Hans Schmid (@)
Ich habe seit mehr als 50 Jahren den Führerschein und rege mich immer wieder wegen den Fahrern auf, die auf Kosten der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer den Gasfuss durchdrücken. Ich bin für schärfere Strafen oder Verschrottung der «RennF. Schölkopf (@) wagen». Äusserst begrüssenswert diese Initiative! Sie kommt mir aber ein bisschen vor wie die ständig wiederholten Forderungen nach Medikamentenpreisen. Seit Jahren werden härtere Massnahmen gegen Raser gefordert, aber bis heute ist nichts geschehen. Willi Kobler (@)
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Ratgeber Verkehr Urs-Peter Inderbitzin
Leasingfahrzeug mit erheblichen Mängeln Das Auto-Leasing ist in der Schweiz stark verbreitet. Manchmal kommt es vor, dass ein geleastes Fahrzeug Macken und Mängel aufweist, welche den Besitzern die Freude am Auto gehörig verderben. Kann man den Leasingvertrag auflösen, wenn ein Fahrzeug eine ganze Reihe von Mängeln aufweist und innert wenigen Monaten mehr als zwei Dutzend Garagebesuche zu verzeichnen hat? Ein interessantes Gutachten von Professor Alexander Brunner, Oberrichter und Privatdozent an der Universität St. Gallen, vom TCS in Auftrag gegeben, zeigt neue Ansätze auf (elektronisch erhältlich bei tus@tcs.ch). Soweit Allgemeine Vertragsbestimmungen (AGB) des Leasingvertrags zu einseitig formuliert sind und den Konsumenten krass benachteiligen, sind sie nicht anwendbar. Dies mit der Konsequenz, dass das Obligationenrecht – insbesondere mietrechtliche Bestimmungen – zum Zuge kommen. Dementsprechend braucht der Leasingnehmer nicht mehr bloss die Faust im Sack zu machen, wenn ein Leasing-Fahrzeug erhebliche Mängel aufweist, nicht repariert werden kann und deshalb nicht gebrauchstauglich ist. Ist das Grundgeschäft nicht gehörig erfüllt worden, erhält der Leasingnehmer also kein brauchbares Fahrzeug, dann kann er laut dieser Expertise den Vertrag fristlos kündigen und das Fahrzeug zurückgeben. Kann der Kunde auch die Zahlung der Leasingraten an die Bank einstellen? Ja, sagt das Gutachten, die Bank kann das Risiko nicht einfach abwälzen. Sie kann sich nicht darauf berufen, der Leasingvertrag sei zwischen ihr und dem Kunden abgeschlossen und das dem Leasing zugrunde liegende Geschäft – nämlich die Lieferung eines funktionierenden Fahrzeuges – sei nicht massgebend. Das Bundesgericht hat sich bisher noch nicht zu diesen neuen, höchst brisanten Gedanken zum Leasing geäussert.
Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.
Der neue Strasseschweiz-Präsident Rudolf Zumbühl (rechts) ehrt Vorgänger Niklaus Zürcher.
«Hindernisse aus dem Weg räumen» Strasseschweiz hat mit TCS-Direktor Rudolf Zumbühl einen neuen Präsidenten. Er erläuterte, wie der Verband des Strassenverkehrs auf dem Politparkett vorgehen will.
› In naher Zukunft kommt es im Bereich der Verkehrspolitik zu weiteren Auseinandersetzungen auf dem politischen Parkett, welche auch den Strassenverkehr sehr direkt betreffen. Hier ist auch Strasseschweiz, der Verband des Strassenverkehrs, stark gefordert. «Wir stehen vor grossen politischen Herausforderungen», sagte dazu Rudolf Zumbühl, der an der Mitgliederversammlung von Strasseschweiz erstmals für drei Jahre zum Präsidenten gewählt wurde. Es gelte, «einige Hindernisse und Schlaglöcher aus dem Weg zu räumen», bemerkte der Direktor für Kommunikation, Politik und Verkehrssicherheit des TCS. Als Pragmatiker will Zumbühl zusammen mit den Exponenten des Verbands «gemeinsame Lösungen entwickeln, die uns weiterbringen».
Führende Rolle | Strasseschweiz habe in den letzten Jahren eine führende und koordinierende Rolle übernommen und die Interessen des Individualverkehrs gegenüber Regierung, Parlament und Politik vertreten. Das sei auch ein Verdienst des abtretenden Präsidenten, Niklaus Zürcher, Direktor des ACS, sagte Zumbühl. Sein Vorgänger habe das Präsidialamt der Dachorganisation der Automobilwirtschaft und des privaten
Strassenverkehrs zu einer Zeit angetreten, als die schweizerische Verkehrspolitik nach der Ablehnung des Avanti-Gegenentwurfs noch immer vor drängenden Fragen und Problemen gestanden habe. Heute sei man weiter: Die Idee und das Prinzip eines Infrastrukturfonds für die Fertigstellung des Nationalstrassennetzes, für die Lösung der Agglomerationsverkehrsprobleme sowie für die Aufrechterhaltung der Netzfunktionalität der Autobahnen habe die Kampagne gegen die Avanti-Vorlage überhwm lebt, bemerkte Rudolf Zumbühl.
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Strasseschweiz Strasseschweiz, der Verband des Strassenverkehrs FRS, zählt rund 35 Mitglieder, namentlich Strassenbenützerverbände, Organisationen der Automobilund Strassenwirtschaft sowie kantonale Strassenverkehrsligen. An vorderster Front dabei ist auch der Touring Club Schweiz (TCS). Daneben sind Organisationen der Fahrlehrer, der Erdölwirtschaft und des Tourismus angeschlossen. tg
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zvg
9. Juli 2009 | touring 12 | Mensch und Mobilität
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Mensch und Mobilität | touring 12 | 9. Juli 2009
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ÖV 2008 mit 40 Toten
Die meisten Schweizer mit Reiseziel Lateinamerika fliegen mit Iberia – via Madrid.
Iberia lässt die Muskeln spielen Die spanische Fluggesellschaft Iberia trotzt der Krise und gibt ab der Schweiz gar noch etwas Schub. Die Liaison mit British Airways lässt aber auf sich warten.
› Derweil
weltweit die Chefs von Fluggesellschaften Trübsal blasen, geben sich die Verantwortlichen der 1928 gegründeten spanischen Linienfluggesellschaft Iberia selbstbewusst: «Wir erzielen seit 13 Jahren ununterbrochen Profit», verkündet Silvia Cairo Jordan, stellvertretende Verkaufschefin von Iberia, stolz. In der Kasse schlummern derzeit 2,3 Milliarden Euro. Immerhin, räumt die Managerin ein, werde es auch für Iberia schwierig sein, dieses Jahr schwarze Zahlen zu schreiben. Das Angebot wurde aber nur minimal reduziert und es wurden (bis jetzt) nur einige wenige Maschinen stillgelegt.
Europa klare Leaderin ist. Auf den Langstrecken konnte dank neuem Konzept der Anteil der Business-Passagiere innerhalb dreier Jahre um 42% erhöht werden; aber auch bei Iberia dürfte sich dies nun wohl ändern.
Was ist mit BA? | Die Gründung einer gemeinsamen Holding mit British Airways ist wegen der trudelnden Partnerin auf Eis gelegt. «Wir würden in jede Allianz passen», sagt Jordan vielsagend. Iberia und BA sind heute Oneworld-Partner und besitzen gegenseitig Aktienanteile. Heinz W. Müller
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Gefragte Bahnkunden SBB fühlt den Puls Die SBB rücken noch näher zu ihren Passagieren und schaffen einen Kundenbeirat: 25 Bahnpassagiere sollen künftig auf diesem Weg ihre Erfahrungen mit den SBB, Lob und Kritik, aber auch ganz konkrete Anregungen einbringen können. Der Kundenbeirat berichtet direkt an die Konzernleitung SBB. Er startet im Herbst, Interessierte können sich ab sofort über www.sbb.ch/kundenbeirat bewerben.
Piccards neuer Traum
Kontrapunkt Schweiz | Überaus zufrieden zeigt sich Iberia mit dem Flugverkehr von und nach der Schweiz, den sie klar dominiert: 2008 beförderte sie 530 000 Passagiere (+15%). Weltweit waren es 28 Millionen. Im ersten Halbjahr 2009 verzeichnete die viertgrösste Airline Europas für die Schweiz noch ein Plus von 4,7%. Ab Zürich und Genf nach Spanien gibts wöchentlich 98 Flüge; in der Sommersaison noch welche nach Santiago de Compostela. 40% aller Schweizer Fluggäste steigen im neuen Iberia-Hub Madrid-Barajas auf Airbus-Jets Richtung Lateinamerika um, wo Iberia mit einem Marktanteil von 20% in
Im Jahr 2008 starben im öffentlichen Verkehr (ÖV) in der Schweiz insgesamt 40 Personen, 182 erlitten schwere Verletzungen. Während bei Bahnen und Trams keine Fahrgäste ums Leben kamen, starben bei Busund Seilbahnunfällen vier Passagiere. Dies war auf seltene ausserordentliche Ereignisse bei einer Seilbahn (ein Toter) und einem Busbetrieb (3 Tote) zurückzuführen. Die meisten Todesfälle ereignen sich beim unberechtigten oder unvorsichtigen Überqueren von Bahn- und Tramgleisen. Im Vergleich zum Vorjahr starben 2008 zehn Menschen mehr im öffentlichen Verkehr. Die Zahl liegt – mit Ausnahme von 2007 – immer noch unter dem Wert aller Jahre seit 2001. Im Detail sehen die Zahlen für 2008 wie folgt aus: 23 (Vorjahr: 22) Personen starben bei Unfällen mit Eisenbahnen, 16 (11) Personen bei Unfällen im Nahverkehr (Bus/ Tram) und mit Autobussen. Einen (keinen) Todesfall gab es beim Sessellift Kleine Scheidegg. Es handelt sich um den ersten tödlichen Unfall auf einer konzessionierten Luftseiltg bahn seit 1999.
Drehkreuz Madrid Der vor drei Jahren eröffnete Flughafen Madrid-Barajas ist das Hauptdrehkreuz von Iberia. Er verfügt über zwei je fast 2 km lange Terminals mit 64 Fingerdocks. Die Metro führt direkt ins Stadtzentrum. Im Unterhaltsbetrieb warten 4000 Mitarbeiter Flugzeuge aus aller Welt. Die Iberia-Flotte umfasst 179 Flugzeuge, im Jetbereich sind es meist Airbus-Maschinen. Iberia betreibt mit Partnern auch eine Billig-Airline. hwm
Solar Impulse So heisst Bertrand Piccards solarbetriebenes Flugzeug; den Prototypen, der im Herbst fliegen soll, stellte er kürzlich vor. Die Spannweite des Flugzeugs ohne fossile Brennstoffe beträgt 63,4 Meter, die geplante Weltumfahrung ist für 2012 angesagt.
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Test und Technik | touring 12 | 9. Juli 2009
Der Suzuki Alto hat ein ordentliches Äusseres sowie eine polarisierende Lackierung: «Fortune Rose».
TCS-Vergleich Preis (Fr.) Hubraum (cm3) Leistung (kW/PS) Max. Drehmoment (Nm/min) Verbrauch (l/100 km) Innenlärm bei 120 km/h (dBA) Betriebskosten (Fr./km)3 Wartungskosten4 Test «Touring» 1 4
Der Kunststoff im Innenraum wirkt speckig.
Suzuki Alto 1.0 GL Top
Daihatsu Cuore 1.0 SX
Ford Ka 1.2 Titanium
Peugeot 107 1.0 Trendy
17 990.– 996 50/68 90/3400 4,5 A2 73 –.48 11133 11/2009
17 750.– 998 51/69 94/3600 4,71 A2 75 –.50 11333 19/2007
17 050.– 1242 51/69 102/3000 5,3 A2 74 –.50 13333 9/2009
16 200.– 998 50/68 94/3600 4,7 A2 75 –.48 11333 3/2006
Wert laut Importeur 2 Energieeffizienz laut Importeur Gesamtkosten auf 180 000 km bei 15 000 km/Jahr
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Bei 15 000 km/Jahr
9. Juli 2009 | touring 12 | Test und Technik
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Der Büezer ohne Extravaganz Ein Auto, das sich täglich in den Strassen Kalkuttas unter Beweis stellen muss, besteht auch in der Agglomeration von Lausanne oder Zürich. Test des Suzuki Alto 1.0 GL Top.
› In der Tierwelt unterscheidet man zwischen Arbeitstieren und Schosstieren. Der Suzuki Alto ist sicherlich ersteres – prätentiösen Schnickschnack sucht man bei ihm vergebens. Dafür hat er Qualitäten, die ihn im städtischen Nahkampf zum unverzichtbaren Gefährten machen: Mit einem Wendekreis von 9,7 Metern schlängelt er sich durch jede Gasse und schmiegt sich mit einer Länge von lediglich 3,5 Metern in jede noch so kleine Parklücke. Und sollte es im urbanen Gerangel doch einmal zu einer Havarie kommen, kann sich die Fahrerin auf serienmässiges ESP (bei der Ausstattungslinie GL Top) sowie sechs Airbags verlassen.
Bilder Wälti
Tata-Konkurrent | Der Japaner, made in India, weiss auch einzustecken. Klaglos rattert er agil über holprige Strecken. Trotz surrendem Dreizylindermotor kommt der Wicht recht flott vom Fleck und präsentiert sich überraschend drehfreudig und laufruhig. Einzig auf der Autobahn bekundet er bei der Beschleunigung seine liebe Mühe.
+ –
Kurzbilanz Wendigkeit in der Stadt und kompakte Aussenabmessungen, gute Sicherheitsausstattung, Platzverhältnisse vorn und hinten, geringer Verbrauch, lebhafter Dreizylindermotor, leichtgängige & präzise Schaltung. Mini-Kofferraum mit hoher Ladekante, langer Bremsweg mit den Eco-Reifen, indirekte und gefühllose Lenkung, Federungskomfort, Abgaswerte bei 130 km/h, Materialien im Innenraum, Innenrückspiegel nicht abblendbar.
Das Handschuhfach ist unpraktisch.
Mit seinem Preis von 18 480 Fr. und einem Verbrauch von gut 5 l/100 km lässt er zugleich jedes budgetbewusste Verbraucherinnen-Herz höher schlagen. All diese Vorzüge weisen zugleich auf sein Herstellungsland hin, wo er nicht nur produziert, sondern exakt wegen der aufgeführten Qualitäten geschätzt wird: Indien. Für Schwellenländer wurde vermutlich auch die ungewöhnliche Innenraum-Aufteilung konzipiert. Auf den Vorder- und Rücksitzen können sich alle Mitreisenden auf genügend Kopf- und Beinfreiheit freuen. Das ist sicherlich wichtig für Länder, wo nie weniger als vier Passagiere in einem Gefährt sitzen. Dieses für einen Kleinstwagen recht grosszügige Platzangebot geht jedoch zu Lasten des Kofferraums, der mit einem Volumen von lediglich 129 Litern kaum Raum für ein Gepäckstück oder einen Wochenendeinkauf lässt. Ausserdem trägt die hohe Ladekante nicht gerade zum Verladekomfort bei. Gespart wurde zudem bei den Reifen. Der lange Bremsweg von 45,8 Metern, gemessen mit den Originalpneus, weist darauf hin, dass diese nicht auf europäische Anforderungen ausgelegt sind. Bei einer zweiten Bremswegmessung, bei der Premiumreifen verwendet wurden, konnte ein um knapp drei Meter kürzerer Bremsweg erreicht werden.
Aussen hui… | Rein äusserlich hat sich der Suzuki Alto zum pinken Sympathieträger gemausert. Zwar ist er mit seinen dezenten Formen und angedeuteten Kulleraugen immer noch kein Prunkstück des Autodesigns. Auch ist die schweinchenrosane Lackierung, im Suzuki-Jargon «Fortune Rose» genannt, nicht jederfraus Sache. Optisch ist der Minijapaner aber dennoch Fortsetzung auf Seite 17
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9. Juli 2009 | touring 12 | Test und Technik
Zahlen
Fortsetzung von Seite 15
TESTFAHRZEUG Suzuki Alto 1.0 GL Top; 5 Türen, 4 Plätze; Fr. 17 990.– (wie getestet: Fr. 18 480.–) Varianten: 1.0 GA (ab Fr. 12 990.–), 1.0 GL (ab Fr. 14 990.–) Optionen (Auszug): Lederinterieur (Fr. 2990.–), Metallic (Fr. 490.–) Garantien: 3 Jahre Werk, 3 Jahre Mobilität; 12 Jahre Rostschutz (Auflagen) Importeur: Suzuki Automobile Schweiz AG, Industriestrasse, 5745 Safenwil, www.suzuki.ch
ganz passabel. Schlechtere Noten erhält jedoch das Innendesign. Es wirkt lieblos und wartet zugleich mit einigen unpraktischen Eigenheiten auf: So kann der Fahrer den elektrischen Fensterheber des Beifahrerfensters von seinem Sitzplatz aus nicht betätigen. Auch aus der ungewöhnlichen Konstruktion des nicht schliessbaren Hand-
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN Motor: 3 Zylinder Benzin 1.0 GL Top, 68 PS; Hubraum 996 cm3, 5-Gang-Schaltgetriebe Gewichte: 965 kg (wie getestet), zulässiges Gesamtgewicht 1250 kg, Anhängelast 200 kg Ausmessungen: Innenbreite: vorne 135 cm, hinten 132 cm; Kofferraum: 129–367 Liter; Reifen: 155/65R14, min. 155/65R14
schuhfachs entsteht kein Vorteil: Es ist schmal und senkrecht angeordnet und bietet zwar genügend Platz, um beispielsweise ein Magazin darin zu verstauen. Aber zum einen wird wohl keine Vogue-Leserin ein solches Büezer-Auto erwerben, zum anderen wird sie es zum ersten Mal vermaledeien, wenn sie in diesem Handschuhfach nach ihrer Prada-Sonnenbrille kramt.
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Pascale Marder
Das Kofferraumvolumen ist gering, die hohe Ladekante erschwert das Einladen. Der Tacho sowie der Drehzahlmesser sind zwar schlicht, aber gut ablesbar.
TCS-Exklusiv FAHRDYNAMIK Beschleunigung (0–100 km/h): Elastizität: 60–100 km/h (4. Gang) 80–120 km/h (4. Gang) Wendekreis: Innengeräusch: 60 km/h: 63 dB (A) 120 km/h: 73 dB (A)
11133 11113
SICHERHEIT Bremsweg (100–0 km/h): 45,8 m Ausstattung
11133 11113
14,2 s 17,5 s 21,6 s 9,7 m
KOSTEN SERVICE Wartung (km/Mte)
Stunden
Arbeitskosten (Fr.)
15 000/12 1,0 145.– 30 000/24 2,5 362.– Gesamtkosten für Wartung auf 180 000 km: 15 000 km/Jahr 24,5 5048.– BETRIEBSKOSTEN
Modell Suzuki Alto 1.0 GL Top: Detailübersicht
Stundenansatz für TCS-Berechnungen: Fr. 145.– (BFS), Suzuki-Händler von Fr. 86.– bis Fr. 150.–
UMWELTASPEKTE Abgasverhalten (Messlabor Empa): Kohlenmonoxid (CO) 11133 Kohlenwasserstoffe (HC) 11113 Stickoxide (NOx) 11113 NORMVERBRAUCH AUF PRÜFSTAND (80/1268/EWG) Städtisch
Ausserstädt. Gesamt
TCS 5,8 3,7 Werk 5,5 3,8 CO2-Emissionen: CO2-Durchschnitt CH 2008: EnergieEtikette (A–G):
4,5 4,4 105 g/km 175 g/km A
쑺
TESTVERBRAUCH 11113 5,4 l/100 km Reichweite 648 km Tankinhalt: 35 Liter TCS TUW: Herbert Meier
Reklame
INNENRAUM 11133 Die plumpe KunststoffInnenverkleidung ist kein Highlight der Automobilindustrie. Der Platz auf der Rückbank ist für ein 3,5-Meter-Auto beachtlich, dies jedoch zu Lasten des sehr kleinen Kofferraums von 129 Litern mit unpraktisch hoher Ladekante. KOMFORT 11113 Das Geräuschniveau ist relativ gering. Der Federungskomfort ist ausreichend. Der Verstellbereich der Sitzhöhe könnte grösser sein. AUSSTATTUNG 11133 Die Komfortausstattung (Klimaanlage, Radio, CD, elektr. Scheibenheber) ist für die Fahrzeugklasse gut. Die Originalreifen weisen einen sehr langen Bremsweg auf. FAHRLEISTUNG 11133 Der DreizylinderMotor ist drehfreudig und laufruhig, wenn auch der kernige Motorensound nicht zu überhören ist. Im unteren Geschwindigkeitsbereich ist der
Alto flott unterwegs, auf der Autobahn beginnt er schnell zu schwächeln. FAHREIGENSCHAFTEN 11113 Dank kleinem Wendekreis, kurzen Abmessungen, geringem Verbrauch und guter Übersicht ist der Alto der perfekte City-Flitzer. SICHERHEIT 11113 Mit serienmässigem ESP sowie sechs Airbags ist die Sicherheitsausstattung für einen Microwagen gut. Beim Euro-NCAP Crashtest errreicht der Alto aber nur drei Sterne. 103 cm
95 cm
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231.– 427.–
m cm 7c 80 –10 6– 68 쑸 5
147 cm
389.– 389.–
Radstand 236 cm
Länge 350 cm (Breite 160 cm)
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48 33
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15 000 30 000
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Fr./Monat feste variable
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Rp./km
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km/Jahr
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Test und Technik | touring 12 | 9. Juli 2009
Grüne Autokäufer
Mathias Wyssenbach
Wohlgesinnte Schweizer Eine vom ToyotaImporteur in Auftrag gegebene Umfrage zeigt: 83% der über ihr Kaufverhalten befragten Automobilisten sagten, sie tendierten zu einem ökologischen Auto. Soweit die Theorie, denn es ist bekannt, der Schweizer Kunde, wenn er einmal im Ausstellungsraum steht, dazu neigt, gut motorisierte Modelle zu bevorzugen. Nach der gleichen Umfrage stehen praktische Kriterien (56%) jedoch vor dem Fahrspass (30%) und modischen Aspekten (8%).
Die elektrische Feststellbremse wird durch einfaches Drücken einer Taste betätigt.
Handbremsen im TCS-Vergleich
EU-Antwort auf GPS
Elektrische Feststellbremsen laufen der Handbremse den Rang ab. Das aufwändigere System erhöht den Bedienungskomfort und die Sicherheit. Ein Vergleich des TCS.
Galileo wird konkret Die Vorherrschaft des amerikanischen Navigationssystem GPS könne 2012-2013 wegfallen. Ab nächstem Jahr will die europäische Raumfahrtorganisation die ersten vier Galileo-Satelliten starten. Mit grösserer Genauigkeit als das amerikanische GPS und in der Lage, Informationen in Echtzeit zu liefern, wird das europäische Navigationssystem vielfältige Anwendungen in der Landwirtschaft, der Umwelt und – natürlich – im Transportwesen erlauben.
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Porsche-Farbtöne
Anstelle des traditionellen Handbremshebels besitzen immer mehr Fahrzeuge nur noch eine Taste, die sich per Fingerdruck bedienen lässt. Beim TCS-Vergleichstest zwischen einer Handbremse (VW Touran) und einem elektrischen System (Citroën Picasso C4) zeigte letzteres Vorteile, besonders beim Anfahren. Die elektrische Bremse bietet eine optimale Haltekraft, während das Dosieren mit der Handbremse Feingefühl erfordert. Vor allem beim Anfahren an Steigungen verhindert das elektrische System praktisch jedes Zurückrollen, nimmt doch die Feststellkraft erst allmählich ab.
Dieses Manöver wird noch einfacher, sobald die Automatikfunktion aktiviert ist. Der Wegfall des grossen Handbremshebels erlaubt zudem mehr Freiheiten bei der Gestaltung des Innenraums. Aber die Handbremse hat nicht ausgedient. Sofern sie einwandfrei funktioniert, erfüllt auch sie ihre Aufgabe gut. Beim Abschleppen, das mit elektrischen Systemen heikel werden kann, falls der Motor nicht läuft, hat sie sogar Vorteile. Abschliessend empfehlen wir Käufern derart ausgerüsteter Fahrzeuge, sich den Gebrauch der elektrischen Feststellbremse erklären zu lassen. MOH/TCS TUW
Alle Nuancen vorhanden Der Farbenhersteller Glasurit hat praktisch alle Farben von Porsche erfasst. Die bunte Geschichte beginnt 1950 und umfasst über 1000 Farbtöne. Sammler, denen ein Adriablau oder ein Erdbeerrot fehlt, sind jetzt im siebten Himmel. Aber auch die Liebhaber von anderen Marken werden nicht vergessen. Glasurit führt die Detektivarbeit weiter, insbesondere auch zusammen mit Markenclubs.
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Feststellbrems-Systeme unter der Lupe Vorteile/ Nachteile
Konventionelle Feststellbremse + Dosierbarkeit der Bremswirkung + Ausgereiftes System + Funktioniert ohne externe Energie – Anzahl bewegende Teile gross (Problemanfälligkeit) – Platzbedarf in Fahrerraum – kein automatisches Nachspannen
Elektrische Feststellbremse + Erhöhung der Fahrsicherheit (automatische Parkbremsfunktion, kein Zurückrollen) + Erhöhung des Fahrkomforts (Berganfahrhilfe usw.) + Grössere Freiheiten bei der Innenraumgestaltung + Wegfall der elektromechanischen Parksperre bei Automatikgetriebe + Unsachgemässe Handhabung kann weitestgehend ausgeschlossen werden – Benötigt zusätzliche Energiequelle – Problemquellen Bremsseile und dessen Verankerung nach wie vor vorhanden – Ruhestromverbrauch im Bereitschaftszustand – Abschleppen nur beschränkt möglich – Grössere Systemkomplexität
Neue Nummernschilder Frankreich Der Mitte April eingeführte Wechsel bei den französischen Autonummern wird jetzt auch im Alltag sichtbar. Bestehend aus 2 Buchstaben, 3 Zahlen und 2 Buchstaben, enthalten sie jetzt ganz neu auch ein Logo der Region und die Nummer des Departementes. Das bedeutet aber nicht, dass der Besitzer von da kommt, denn er kann das Logo auswählen.
Ferien in Italien
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Test und Technik | touring 12 | 9. Juli 2009
Ein Hybridauto mit Pepp Der Toyota Prius III nutzt seinen technologischen Vorsprung, um den Hybridantrieb im Alltag zu etablieren: Er vereint Sparsamkeit mit praktischen Aspekten.
› Zeichen unserer Zeit: Toyotas Hybridauto (Benzin/Elektrik) ist nicht mehr ein rein technisch geprägtes Produkt, sondern der weltweit grösste Hersteller verpasst ihm die Etikette «strategisches Fahrzeug». Sein um 10% auf 3,9 l/100 km reduzierter Verbrauch ist für Benziner unerreichbar, aber auch sonst kann es der Prius III mit herkömmlichen Modellen aufnehmen. Der dank des grösseren Hubraums (1.8 l) drehmomentstärkere Verbrennungsmotor wirkt sich nicht nur positiv auf den Fahrkomfort aus, sondern die kombinierte Leistung von 136 PS sorgt zudem für ansehnliches Tem-
perament. Das Hybridauto bedient sich auf ideale Weise der beiden auch getrennt einsetzbaren Motoren. Beim Anfahren oder bei geringen Drehzahlen läuft nur der um 13 auf 82 PS erstarkte Elektromotor. Im Normalbetrieb wird er vom Verbrennungsmotor unterstützt, und die Verteilung auf die beiden Aggregate wird bestimmt durch das Verhältnis Verbrauch/Fahrleistungen. Neu hat der Lenker die Wahl zwischen drei Betriebsarten: Der vollelektrische Modus funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h oder je nach dem Ladezustand der Batterien, aber weniger als 2 km. In der
Regel wählt man den Eco-Modus, der die Beschleunigung und die Funktion der Klimaanlage begrenzt. Hilfreich für eine sparsame Fahrweise ist die Anzeige, auf welcher der Verbrauch und die Interaktion der Motoren eingeblendet werden. Mit Fingerspitzengefühl und bei maximaler Rekuperierung der Bremsenergie schaffen die Besten gemäss Bordcomputer rund 3 l/100 km. Die Ungeduldigsten können den «Power»-Modus einschalten. Nun verfügen sie über die volle Leistung dieses recht dynamischen Hybridautos, was bisweilen leichten Schlupf im CVT-Getriebe provoziert.
Familienfreundlich | Das Eigenlenkverhalten ist etwas schwerfällig, dafür schätzt man den Fahrkomfort. Im Fond bietet die um 1,5 cm verlängerte Limousine den Insassen gute Platzverhältnisse für ihre Beine. Gewachsen ist auch der Kofferraum, dessen Boden ist aber wegen der darunter liegenden Batterien recht hoch. Weniger zu überzeugen vermag die mässige Qualität der Innenverkleidungen. Neben einem serienmässigen Headup-Display und sieben Airbags gibt es innovative Optionen wie das Glasdach mit Solarzellen. Dies erklärt auch den Preis (38 900 Fr.) des aufwändigen Hybridautos. Preislich besser positioniert ist der MOH Hybrid Honda Insight für 28 800 Fr.
Bilder zvg
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Die Rundungen des neuen Prius täuschen: sein Luftwiderstandsbeiwert wurde weiter verbessert.
Technik: Limousine, 5 Plätze; Länge 4,46 m; Kofferraum 445 l Motoren: 1,8 l-Benziner (99 PS) + Elektromotor (82 PS), kombinierte Leistung 136 PS; stufenloses CVT-Getriebe; 0 bis 100 km/h in 10,4 s Verbrauch (gesamt): 3,9 l/100 km; CO2-Emissionen: 89 g/km Preis: 38 900 bis 43 900 Fr. (ab Mitte August).
Toyota Prius: ein Jahrzehnt Hybrid-Technologie 1997 Prius I (101 PS) 5,1 l/100 km 120 g/km CO2
2003 Prius II (111 PS) 4,3 l/100 km 104 g/km CO2
2009 Prius III (136 PS) 3,9 l/100 km 89 g/km CO2
9. Juli 2009 | touring 12 | Test und Technik
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Cabrios für den Spätsommer Zeitgleich mit dem Erblühen der ersten Osterglocken kommen die meisten CabrioletVersionen in den Verkauf. Da Cabrios dank Heckfensterheizung und Stahldach mittlerweile wintertauglich geworden sind, steht auch einer Lancierung im Herbst nichts mehr im Wege, wie folgende drei Beispiele zeigen.
Dem Himmel noch ein Stückchen näher
Der Cruiser, der aus dem Osten kam
Für auserlesenes Fahrgefühl
Fiat 500C Seit Jahrzehnten ist er ein fahrender Sympathieträger und nun ist endlich auch die moderne Version des Fiat 500 als Cabriolet verfügbar. Das 3,5 Meter lange Stück durchgestylter Italianità knüpft bei seiner oben offenen Variante wieder am Vorbild von 1957 an und präsentiert sich mit faltbarem Stoffdach. Diese Lösung geht weder zu Lasten des Kofferraumvolumens noch geht dabei der typische Retro-Look verloren. Da mit einem Stoffdach auch Nachteile verbunden sind, stattete Fiat seinen kleinsten Flitzer serienmässig mit einer Scheibenheizung aus, damit dieser auch wintertauglich ist. Ebenfalls serienmässig sind die hinteren Parksensoren, die beim Rückwärtsparkieren die eingeschränkte Sicht aus der Heckscheibe wett machen. Die Erwartungen des FiatKonzerns an den dachlosen Kleinstwagen sind enorm: Im kommenden Jahr hofft man europaweit auf 35 000 Käufer, immerhin 900 davon gedenkt man in der Schweiz zu finden. In der Schweiz wird man allerdings auf einen goldenen Herbst hoffen müssen, ist das italienische Erfolgsmodell hierzulande doch erst ab September lieferbar. pam
Lexus IS 250 C «Mit unserem neusten Cabriolet peilen wir eine jüngere Zielgruppe an», sagt Kommunikationschef Robert Tickner und meint damit Kunden ab 50 Jahren. Für dieses Klientel eignet sich das 6-StufenAutomatikgetriebe und der wenig durchzugsstarke Motor ausgezeichnet um ohne Dach durch schöne Landschaften zu cruisen. Und überrascht trotzdem einmal ein Regenguss, ist das Metallklappdach innert 20 Sekunden geschlossen. Anders als bei anderen Modellen ist im IS 250 C auch noch etwas vom Fahrtwind und somit vom Cabriofeeling zu spüren. Ob Toyotas Luxus-Label Lexus mit seinem Plastik-Kunststoff-Interieur bei PremiumKäufern punkten kann, ist jedoch ungewiss. Zu gross ist die Anlehnung ans typische Toyota-Design. Zwar ist in der Basisausstattung schon Praktisches wie Parksensoren vorne und hinten, Intelligentes wie Knieairbag für Fahrer und Beifahrer oder Unterhaltendes wie ein hochwertiges Audiosystem enthalten. Ob es reichen wird, weist sich ab Mitte Juli. Ab dann ist der Lexus IS 250 C in der Schweiz erhältlich. pam
Infiniti G37 Cabrio Es wird das Schweizer Strassenbild nicht umkrempeln, denn das Infiniti G37 Cabrio leistet sich hierzulande nur eine auserlesene Schar Gutbetuchter. Wer sich aber einmal hineinsetzen darf, merkt sofort: Hier wurde geklotzt, nicht gekleckert. So umspielen die in die Kopfpartie der Vordersitze eingebauten Bose-Lautsprecher die Ohren von Fahrer und Beifahrer, die Sitze sind nicht nur heiz-, sondern auch klimatisierbar, sprich, sie werden belüftet. Bei schwierigen Parkmanövern hilft die Rückfahrkamera und bei der Orientierung das Navigationssystem, das auf Wunsch Sehenswürdigkeiten in 3-D-Technik auf den Display zaubert. Nissans Nobeltochter gibt aber nicht nur punkto Komfort etwas her. Mit 320 PS unter der Haube schafft es das Cabrio mit Metallfaltdach innert 6,2 Sekunden auf 100 km/h. Ob die Premium-Marke aus Japan Mercedes & Co. jedoch das Fürchten lernen wird, ist offen. Bei einem durchschnittlichen Spritverbrauch von 11,9 Litern sind die deutschen Edelmarken schon deutlich sparsamer. pam
Fahrzeug: Cabriolet, 4 Pl., Länge: 3,5 m, Kofferraum 182 l Motoren: Benziner: 69/100 PS, Diesel: 75 PS; Preis: ab Fr. 22 000.– (1.2 Pop-Version) bis Fr. 30 500.– (1.4 Rock-Version).
Fahrzeug: Coupé Cabriolet, 4 Pl., Länge: 4,6 m, Kofferraum 420/165 l Motoren: V6-Benzinmotor mit 208 PS, 6-Stufen-Automatikgetriebe Preis: ab Fr. 71 600.– (Executive) bis Fr. 77 600.– (Edition).
Fahrzeug: Coupé Cabriolet, 4 Pl., Länge: 4,66 m, Kofferraum 366 l Motor: Benziner: 320 PS/360 Nm, 6-Gang-Schaltgetriebe oder 7-Gang-Automatikgetriebe Preis: ab Fr. 76 900.– (GT 3.7 l V6) bis Fr. 82 300.– (GT Premium 3.7 l V6 Benzin).
Er sieht aus wie damals und ist dabei doch ganz modern: Der Fiat 500 Cabrio.
Mit dem Lexus IS 250 C gibt Toyota einen Cruiser für genussvolle Überlandfahrten heraus.
Im Infiniti G37 mit Metalldach wurden exklusive Materialien verarbeitet.
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Freizeit und Reisen | touring 12 | 9. Juli 2009
Für Velowanderer und Zeppelinfreaks
höher schlagen. Der 260 Kilometer lange Bodenseeradwanderweg erfüllt jedes Velofahrers Träume. Im Internet lässt sich unter www.bodensee.eu «Touren/Tourenplaner» individuell das Gewünschte zusammenstellen.
Wo Klöster, eine Blumeninsel und zigarrenförmige Luftschiffe die liebliche Landschaft prägen: Am Bodensee tanken Kulturliebhaber wie Freizeitsportler neue Kräfte.
Velo um den Bodensee unterwegs ist, bemerkt bald einmal einen ständigen Begleiter am Himmel: den Zeppelin. Bei schönem Wetter schwebt er täglich über den Ufern des 572 Quadratkilometer grossen Bodensees. Wer sich für die Geschichte der zigarrenförmigen Luftschiffe des Grafen Zeppelin interessiert, wirft einen ausgiebigen Blick ins gleichnamige Museum in Friedrichshafen. Einen grandiosen Rundblick auf den See und das Rheintal geniesst der Besucher auch vom Pfänder aus. Der 1064 Meter hohe Hausberg von Bregenz lässt sich per Seilbahn oder über ein gut beschildertes Wanderwegnetz erkunden. Im Sommer findet das kulturelle Bregenzer Highlight aber mit den Festspielen auf dem Wasser statt. Erwartete 200 000 Opernbesucher werden sich auf der monumentalen Seebühne an Verdis «Aida» erfreuen.
› Federleicht drehen die Pedale unter strahlender Sonne über den Veloweg, dem See entlang, Richtung Insel Mainau. Jetzt, im Mai, neigt sich die Tulpenblüte dem Ende entgegen. Dafür verströmen die ersten Rosenbäumchen ihre bezaubernden Düfte über die Insel. Eine einzige Blumen- und Blütepracht des seligen Altruisten Graf Lennart Bernadotte. Die Frage, die sich wohl jeder Besucher hier stellt, sei auch gleich beantwortet: Von März bis Oktober kümmern sich 150 Gärtner um die harmonischen, floristischen Abläufe auf der schmucken Insel. Abends, in den engen Gassen der reizvollen Altstadt von Konstanz, ist junges studentisches Leben fühlbar. Beim Hafen und Fischmarkt trifft sich die einheimische wie touristische Szene im Restaurant «Steg-4».
Charmvolle Reichenau | Die von der Unesco «geadelte» Halbinsel Reichenau bietet heute das Terrain für eine ausgedehnte Velowandertour. Die Insel verkörpert noch heute den Inbegriff der Kulturlandschaft im Bodenseegebiet: eine vielfältige Landwirtschaft und die von den Klöstern ausgeströmte Zivilisation. Wer mit dem Velo durch die weiten Gemüsefelder und Rebberge auf der vier Quadratkilometer grossen Insel im Untersee fährt, atmet diese würzige Erdigkeit Zug um Zug ein. Sehenswert das Benediktinerkloster und der Kräutergarten vor dem Münster. Von der
Die Passagiere im imposanten Zeppelin geniessen das Dreiländereck aus der Vogelperspektive.
441 Meter hohen Hochwart aus lässt sich der Blick am besten über die Insel sowie den Untersee schweifen. Apropos Untersee: Nicht wenige Stimmen behaupten, der Untersee sei landschaftlich reizvoller als der obere Teil. Wie auch immer, die Radwege von Konstanz runter bis Stein am Rhein oder um die Halbinsel Höri, von Überlingen über Ludwigshafen nach Bodman sind wahre Kraftquellen. Womit nichts gegen die Velowege rund um Lindau oder Bregenz am Obersee gesagt sein soll. Und es muss ja nicht alles am Stück sein. Denn nicht zu übersehen sind für jeden Velowanderer die einladenden Wirtshausschilder, oft direkt am See gelegen. Eine fangfrische Felche, morgens um 6 Uhr gestochene Spargeln, begleitet von einem feinen Glas Müller-Thurgau, lässt jedes Herz
Zeppelin und Seebühne | Wer mit dem
Offenes Grenzgebiet | Wer von Lindau nach Bregenz radelt, weiss nicht, wann er die Grenze passiert. Das interessiert auch niemanden. Die Anwohner des Bodensees unterscheiden sich unüberhörbar in der Sprache, aber kaum im Verhalten. Ob in Romanshorn oder Meersburg, Thurgauer wie Schwaben empfangen Besucher höflich, aber nicht aufdringlich. Von Hektik keine Spur, die Ruhe des drittgrössten Binnensees Europas strahlt offensichtlich auf die Menschen über und macht auch deswegen den Aufenthalt in diesem Grenzgebiet so angenehm. Christian Bützberger
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Touring-Info www.mainau.de, www.steg4.de, www.reichenau.de, www.zeppelinflug.de, www.bregenzerfestspiele.com, www.pfaenderbahn.at, www.napoleonmuseum.tg.ch.
Gut zu wissen Ludwigshafen
DEUTSCHLAND
Überlingen Reichenau
Mainau Friedrichshafen Konstanz
Stein am Rhein
Lindau
SCHWEIZ
Bregenz ÖSTERREICH
20 km
Bilder: Bildagentur Huber, Bü, zvg, Karte TCS Visuell
Bodenseekarte: Wer den Bodensee entdecken will, dem empfiehlt sich die Bodensee Erlebniskarte. Diese ermöglicht freien Eintritt zu hunderten Attraktionen. Es gibt sie in den drei Kategorien Landratten, Seebären (mit den Kursschiffen) und Sparfüchse. Zu kaufen sind die Plastikkarten für 3, 7 und 14 Tage und kosten zwischen 39 € und 123 € – www.bodensee.eu. Kombinationen: Der Bodensee ist was für Individualisten, es lassen sich Schiff, Zug, Bus, mit dem Velo ideal kombinieren. Hotels: Rund um den Bodensee gibt es hunderte von Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preislagen. Tipp in Bregenz: www.hotelweisseskreuz.at, in Überlingen www.parkhotel-sankt-leonhard.de, in Stein am Rhein www.chlosterhof.ch. Küche: Beliebt sind Felchen und Zander. Dazu kommt die ganze Gemüseund Früchtepalette. Ein Renner sind die Spätzle. Infos: Internationaler Bodensee Tourismus, D-78462 Konstanz, Telefon +49 7531 90 94 10. Bü
9. Juli 2009 | touring 12 | Freizeit und Reisen
Beim Velofahren am Bodensee, hier vor dem Kloster Birnau bei Uhldingen, finden Kulturfreaks als auch Freizeitradler Spass und Erholung zugleich.
Alternativen zum Pedalen um den Bodensee: Eine Fahrt auf den Bregenzer Hausberg Pf채nder oder ein Besuch auf der Blumeninsel Mainau bei Konstanz.
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SÜDTIROL
Ferien in Österreich
9. Juli 2009 | touring 12 | Freizeit und Reisen
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Events füllen die Kassen Das Menuhin Festival, das Tennis-Turnier und der Beachvolleyball-Wettbewerb locken Zehntausende Gäste nach Gstaad und schöpfen Werte von satten 22 Millionen Franken.
› Weltstar Cecilia Bartoli ist der strahlende Mittelpunkt des diesjährigen Menuhin Festivals. Vom 17. Juli bis 5. September bereiten junge aufstrebende Musikerinnen und Musiker den erwarteten 20 000 Zuhörern in knapp 50 Konzerten in Kirchen, Kapellen und Alphütten Hörerlebnisse vom Feinsten. Die unvergleichliche Symbiose von Musik und Natur inmitten der sanften Berglandschaften des Saanenlandes ist auch ein handfester wirtschaftlicher Faktor.
Hohe Wertschöpfung | Stefan Matti, ad-
valtickets und weitere Aktivitäten in Gstaad Christian Bützberger aus.
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Touring-Info Menuhin Festival Gstaad, Telefon 033 748 83 38, www.menuhinfestivalgstaad.ch. Gstaad Saanenland Tourismus, Telefon 033 748 81 81, www.gstaad.ch.
100 000 Besucher Zum weltweiten Bekanntheitsgrad und zur Wertschöpfung Gstaads und des Saanenlandes, tragen nebst dem Menuhin Festival auch die anderen zwei grossen Events bei. Das Sandplatz-TennisTurnier lockt jeden Sommer 40 000 Besucher nach Gstaad, die eine Wertschöpfung von 7 Mio. Fr. generieren. Zur anderen sportlichen Grossveranstaltung, dem Beachvolleyballturnier, kommen jeden Sommer zwischen 35 000 und 40 000 Kiebitze, die 5 Mio. Fr. Umsatz in die Kassen spülen. Bü
Bilder Keystone
ministrativer Direktor des Menuhin Festivals, wie auch Roger Seifritz, Managing Director von Gstaad Saanenland Tourismus, unterstreichen die Bedeutung des kulturellen Grossanlasses wie auch der beiden sportlichen Events (siehe Kasten). Die Zahlen: Das Menuhin Festival wirkt mit einem Budget von 3,8 Mio. Fr. Die Mittel dafür stammen zu einem Drittel aus Ticketverkäufen, einen Drittel sponsern Wirtschaft und Stiftungen und das dritte Drittel steuern Pri-
vatsponsoren, Festivalfreunde und die öffentliche Hand (5%) bei. Verwendet werden die Gelder zu 55% für Kunst, Gagen, Reisen/ Unterkunft, Betreuung und Verpflegung der Musiker. 20% kosten Marketing/PR, 25% die Infrastruktur. Apropos Personal: Übers Jahr sind es sieben Vollzeitstellen, während des Festivals helfen Hunderte mit. Das über knapp acht Wochen laufende Menuhin Festival bringt bei einem direkten Investitionsbedarf von 2,5 Mio. Fr., (3,8 Mio. Fr. minus 1,3 Mio. Fr. Ticketeinnahmen), eine stolze Wertschöpfung von 10 Mio. Fr. ein. Diese Summe setzt sich aus den direkt ausgelösten, rund 1500 Logiernächten der Musiker, Medien sowie Helfer und den rund 40 000 Logiernächten der Festivalbesucher zusammen. Die günstigsten Zimmer sind ab 70 Fr. pro Person mit Frühstück zu haben. Hauptnutzniesser sind Hotellerie und Gastronomie, dann der Detailhandel, das Transportgewerbe und der Bau. Laut Roger Seifritz gibt jeder Gast pro Tag zwischen 500 und 600 Fr. für Unterkunft, Gastronomie, Festi-
Gstaader Events der Topklasse: Cecilia Bartoli singt am Menuhin Festival. Das Tennis-Open und die Beachvolleyball World Tour.
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9. Juli 2009 | touring 12 | Freizeit und Reisen
Hotel-Experiment im Futterturm
Ratgeber Reisen Urs-Peter Inderbitzin
Im August eröffnet Josef Oberholzer das erste automatische Hotel in der Schweiz. Standort ist ein alter Futterturm in Waldkirch. Bunt gemischt dürfte der Gästemix ausfallen.
› Das Projekt mit dem automatischen Hotel im ländlichen Waldkirch zwischen St. Gallen und Gossau wird mit gemischten Gefühlen beobachtet. Läuft ein Hotel ohne Personal, ohne Restaurant, ohne Recéption, dafür mit einem Hotelomaten? (siehe Kasten). «Nur mit niedrigen Betriebskosten ist ein kleines Hotel mit 14 Zimmern überhaupt rentabel zu betreiben», meint der 52-jährige Besitzer Josef «Sepp» Oberholzer. Den Wäscheservice erledigt eine Firma, ein Putzinstitut sorgt für saubere Zimmer. Nur der Chef, der sein Geld mit einer Baufirma verdient hat, ist permanent anwesend. Oberholzer wohnt in seiner Dachwohnung auf dem Turm.
Anonyme Gästeschar | Das Towerhotel
Restaurant, aber ohne Zimmer. Und die Mutmassung einiger Zeitgenossen, er werde ein Stundenhotel betreiben, lässt den direkt kommunizierenden wie eigenwilligen Unternehmer kalt. «Sicher wird das stille Gewerbe auch Frequenzen auslösen, aber wen stört das heute noch», meint «Sepp» OberChristian Bützberger holzer lächelnd.
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Touring-Info Towerhotel, Hauptwilerstrasse 17, 9205 Waldkirch, www.towerhotel.ch.
Der Hotelomat Ein Hotelomat funktioniert wie ein Bankomat, nur spuckt er kein Geld aus. Dafür gegen Bezahlung einen sechsstelligen Code, der gleichzeitig auch Zimmerschlüssel ist. Potenzielle Gäste können auch übers Internet buchen. Sie bekommen nach Bezahlung per Kreditkarte einen Reservierungscode, können sich mit dem am Hotelomaten einloggen und schon öffnet sich die Hoteltüre. Snacks und Softdrinks können aus dem Automaten bezogen werden. Das etwas andere Hotel halt. Bü
Bilder Bü
wird laut seinem Besitzer auch wegen der moderaten Zimmerpreise Gäste anziehen. Diese sind mit 55 Franken für ein Einzelzimmer, 98 Franken für ein Doppelzimmer mit Balkon und sogar Blick auf den Bodensee sowie 88 Franken fürs Doppelzimmer ohne Balkon wirklich als preiswert zu bezeichnen. Und wer soll darin wohnen? Oberholzer denkt an Aussteller und Besucher der Olmamessen. Waldkirch habe auch den grössten Golfplatz im Lande mit einem
Josef Oberholzer und sein automatisches Towerhotel im alten Futterturm in Waldkirch (SG).
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Abgebrannt und mittellos in einem fremden Land Der grösste Horror für Reisende ist zweifelsohne, in einem fremden Land quasi bis auf die Unterhosen bestohlen zu werden. Pass, Geld, Kleider und Kreditkarte weg. Mittellos in einem fremden Land, dessen Sprache man möglicherweise nicht oder nur ungenügend beherrscht. Was ist zu tun und wo kriege ich Hilfe? Schweizer Touristen – als solche gelten Personen, die sich seit weniger als drei Monate im Ausland aufhalten und dort keinen Wohnsitz haben – können bei der schweizerischen Botschaft oder beim Generalkonsulat um Hilfe bitten. Der Bund kann einen Vorschuss gewähren, und zwar für die Finanzierung der Heimreise in die Schweiz sowie für den Aufenthalt vor Ort bis zum Tage der Abreise. Dieser Vorschuss wird allerdings nur gewährt, wenn das Problem nicht auf andere Weise gelöst werden kann. «Keinen Vorschuss erhalten Personen, die ihre Notlage aus eigenen Kräften und mit eigenen Mitteln, mit Beiträgen von privater oder öffentlicher Seite, mit Versicherungsleistungen oder mit Hilfeleistungen des Aufenthaltsstaates rechtzeitig beheben können», heisst es in der Verordnung des Bundesrates. Der Vorschuss wird in der lokalen Währung ausgerichtet, und zwar nur an Personen, die nicht zur Verhaftung ausgeschrieben sind. Bis zu einem Vorschuss im Gegenwert von 600 Franken pro Person kann die schweizerische Vertretung vor Ort entscheiden. Kostet es mehr, ist die Sozialhilfe für Auslandschweizer beim Bundesamt für Justiz zuständig. Wer einen Vorschuss erhält, muss diesen quittieren und später innert 60 Tagen – in Schweizer Franken – zurückbezahlen. Pech haben jene Personen, die früher gewährte Vorschüsse nicht zurückbezahlt haben: Sie werden nicht mehr unterstützt. Da der Aufwand der konsularischen Dienstleistungen zu entschädigen ist, lohnt sich der Abschluss einer Reiseversicherung.
Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.
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Bilder Oliver Schmidt
Gut zu wissen
Angeregter Strassenklatsch anno 1913. Der beschauliche Marktflecken Beamish im Jahre 1913. Ein Blick ins Wohnzimmer der Viktorianischen Zeit.
Per Fähre zurück in die Vergangenheit Das retrospektive Familienvergnügen der besonderen Art: Das Freilicht-Museum in Beamish in Newcastle lockt junge und alte Besucher per Fähre aus Amsterdam an.
› «Oh, wäre das schön! Elektrisches Licht!» sagt Vicky, schiebt das rüschenbesetzte Häubchen in den Nacken und müht sich ab, die Petroleumlampe anzuzünden. Die Szene könnte aus einem futuristischen Roman des 19. Jahrhunderts stammen: Vicky als Visionärin. Aber es ist umgekehrt: Vicky arbeitet im Freilicht-Museum von Beamish, und zu Hause hat sie elektrisches Licht. Tagsüber taucht sie ab in das Jahr 1825, spielt die Magd auf einem Landgut der englischen «Countryside». Mit den Besuchern. Für die Besucher.
Licht und Zug | Die Besucher kommen vom europäischen Kontinent quasi über Nacht nach Nordengland, um den Themenpark anzusehen. Mit den Fähren von DFDS Seaway geht die Reise am Spätnachmittag von Amsterdam nach Newcastle. Von dort sind es nur noch 30 Autominuten ins vorvorige Jahrhundert. Vicky begleitet die Gäste zum Bahnhof. Sie schaut die Gleise entlang: «Ah, da kommt unser Zug! Das ist eine ganz moderne Erfindung!» sagt sie und weist auf ein fauchendes Dampfross, auf dem sich ein
vierschrötiger Heizer die kohleschwarzen Hände an der Hose abwischt. Wer «modern» ist in Beamish, der lebt in Beamish Town, einem original nachgebauten Marktflecken aus dem Jahr 1913. Mit einer zweistöckigen Strassenbahn kommt der Besucher hin. Auch das Städtchen mit seinen Bussen, einem Coop-Laden, einer Autowerkstatt, einer Bank und einer Freimaurerloge «lebt». Aus dem Haus der Lehrerin tritt deren Hausmädchen: wallendes Kleid, wagenradgrosser Hut, Einkaufskorb. Sie hat sich extra fein gemacht, denn auf dem Weg zum Einkaufen flirtet sie immer verstohlen mit dem Kondukteur. Die Grosseltern unter den Besuchern registrieren es schmunzelnd. Ja, so war es anno dazumal. Dann ziehen die Enkel sie weiter zur Bonbon-Manufaktur, wo man zuschauen und probieren kann. Beamish zeigt drei Generationen, wie sie hätten aufwachsen können – in unterschiedlichen Epochen. Dabei bekommen die ältesten Besucher die jüngste Beamish-Ära gerade noch beim Rockzipfel zu fassen und erzählen den Jüngeren ihre eigenen Geschichten dazu. Oliver Schmidt
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Historischer Themenpark und Museum Beamish: Der Park besteht aus vier «Inseln», eingebettet in eine authentische Landschaft, die verschiedenen Epochen nachempfunden sind: Dem Manor House von 1825 mit dem Dampflokschuppen, einer Arbeitersiedlung von 1880 mit Kohlenmine, einer historischen Farm und Beamish Town (1913). Öffnungszeiten: Sommer: Geöffnet täglich von 10–17 Uhr, letzter Einlass: 15 Uhr; Winter: 10–16 Uhr, Montag und Freitag geschlossen. Eintritte: Erwachsene bezahlen 16 Pfund (£ = Fr. 1.60), Kinder: 10 £, Familien (2 Erwachsene/ 2 Kinder): 46 £. Beamish, County Durham, DH9 0RG, Tel. +44 191 3 70 4 000, www.beamish.org.uk. Fähre: Tägliche Verbindung mit DFDS ab Ijmuiden (Amsterdam) nach Newcastle. Anfahrt: niederländische Autobahn A12 bis Utrecht, dort A2 Richtung Amsterdam, bei Amsterdam wechseln auf A9 Richtung Haarlem. Ab Haarlem sind Ijmuiden und der Fährterminal nach England beschildert. Mehr Infos unter www.DFDS.de. Anfahrt Grossbritannien: Von der Fähre nach Beamish sind es rund 20 Kilometer. Der Beschilderung «The South/ Tyne-Tunnel» folgen. Achtung: mautpflichtiger Tunnel. Britisches Kleingeld oder eine 2-€-Münze bereithalten. Beschilderung «The South/Gateshead/ Motorway A1» folgen. Von der Autobahn (Motorway) A1 die Ausfahrt 63 nehmen. Beamish ist bereits ab der Autobahn beschildert. Übernachtung: Beamish Hall Country House Hotel. Stilvolles Haus und eine Hommage an das Grossbritannien des 19. Jahrhunderts. Übernachtung ab 65 £. Beamish (Stanley), County Durham, DH9 0YB, Telefon +44 1207 233 733, EMail: reservations@beamish-hall.co.uk, www.beamish-hall.co.uk. Wer nach Grossbritannien reist, informiert sich bei Reisen TCS, Telefon 0844 888 333, www.reisen-tcs.ch os
Im Beamish Hall Hotel direkt beim Park lässt sich «stilgerecht» wohnen.
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Oberitalienische Seen
Abruzzen
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Aufgefallen Peter Widmer
Bilder sme, wi, zvg
Sgier & Sgier: Zwei Namen – zwei Karrieren
Europa-Park Rust: Für alle etwas Während das schokoladige Öl über den Körper fliesst und fachmännische Hände massieren, wird der Rest der Familie in diesem Moment auf der neuen Blue Fire Loopingbahn in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h katapultiert. Im grössten Freizeitpark Deutschlands ist alles möglich: Die Mutter macht eine Auszeit im Hotel «Santa Isabel», wo sich im fünften Stock ein herrlicher Wellness- und Spa-Bereich befindet, während der Vater mit den Kindern die mehr als 100 Attraktionen und Shows erkundet. Der 1975 von der Familie Mack eröffnete Park ist beliebt wie eh und je. Von den jährlich vier Millionen Besuchern sind 19 Prozent Schweizer Gäste. Übernachten lohnt sich. Neben den vier parkeigenen 4-Sterne-Hotels gibt es ein Tipidorf mit Indianerzelten, Planwagen und Blockhütten. Winnetou und Old Shatterhand lassen grüssen. Eintrittspreise: Erwachsene 34 Euro, Kinder bis elf Jahre 30 Euro (bis 3 Jahre gratis). Eine Nacht im Tipizelt: für Kinder und Erwachsene 19 Euro. Tipp: Hot Chocolate Ganzkörpermassage (eignet sich auch für Kinder): 55 sme Euro. Infos über den Europapark: +49 1805 77 66 88, www.europapark.de.
Reisen TCS News
Ferienfahrt ans Nordkap Mit dem Mietwagen Vom schwedischen Umea gehts los ans «Ende der Welt», zum Nordkap. Die Weite Finnisch Lapplands und die magische Anziehungskraft des Nordkaps bezaubern. Das alles im Scheine der Mitternachtssonne erleben zu können, ist ein Erlebnis. Reisen TCS bietet ein individuelles Reiseprogramm mit Abflügen vom 19. Juni bis 14. August an.
Ein Tierfilm für Kinder Verkehrshaus Luzern Tanzende Bären, singende Löwen und betende Otter. Mit «Animalopolis» richtet sich erstmals ein Film speziell an die jüngsten Besucher des IMAX Filmtheaters im Verkehrshaus Luzern. «Animalopolis» zeigt die lustige Welt der Tiere auf der grössten Leinwand der Schweiz und reist mit Klein und Gross rund um den Globus. Vorführungen: Täglich, Programm unter www.imax.ch oder Infoline 0848 85 20 20 (Ortstarif).
Sie tragen den gleichen Namen, sind jedoch nicht verwandt, aber sie kennen sich, beide sind Bündner und sie sind heute beide erfolgreiche Gastronomen und Gastgeber: Arno Sgier (55), Hotel und Restaurant «Il Cortile» in Cannero Riviera (I), und Arno Sgier (43), Restaurant «Traube» in Trimbach bei Olten. Kennengelernt haben sie sich, als der ältere Sgier in Losone als Gast in jenem Hotel abstieg, wo der jüngere Sgier als Küchenchef arbeitete. Zu verdanken haben sie die Zusammenführung der Rezeptionistin, welche die beiden wegen des nicht alltäglichen gleichen Namens miteinander bekanntmachte. Zufälle des Lebens. Unterschiedlich ist jedoch die Laufbahn der beiden: Der ältere Sgier war zuerst Kurdirektor von Disentis und später Direktor der Parsenn- und Pischabahnen in Davos. Dann kam 1998 nach einer kurzen Auszeit der berufliche Umstieg. «Weil ich selber gerne gut esse, die Menschen liebe und mit Freude Gastgeber bin, lag die Idee, ein eigenes Hotel und Restaurant zu führen, nahe», sagt der 55-Jährige. Im November 2000 eröffnete er in Cannero Riviera am Lago Maggiore das «Il Cortile». Sein jüngerer Berufskollege dazu: «Seine Küche ist punktewürdig, die Atmosphäre bei Arno gemütlich und herzlich.» Beim jüngeren Arno Sgier verlief die Karriere gradliniger: Nach der Kochlehre in Flims folgten Lehr- und Wanderjahre in Vier- und Fünfsternhäusern. Seit 1993 ist Sgier Inhaber der «Traube» in Trimbach, versehen mit einem MichelinStern und 17 GaultMillau-Punkten.
Für «Golden Agers» Sprachferien Bournemouth war als Teenager fast ein «Must», heute gibt es ausgezeichnete EnglishTeachers von Cambridge über Malta, Toronto bis Sydney. Versäumtes kann heute in bereichernder Weise nachgeholt werden, auch wenn der 50. Geburtstag schon gefeiert wurde. Reisen TCS bietet spezielle Sprachaufenthalte 50Plus an. Infos und Prospekte für beide Angebote über Telefon 0844 888 333 oder unter www.reisen-tcs.ch.
Zweimal Sgier: Arno Sgier, Trimbach, (links), und Arno Sgier, Cannero Riviera.
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Club und Mitglied | touring 12 | 9. Juli 2009
Die wundersame Heimführung Bleibt das Auto während der Ferienreise gänzlich stehen, können ETI-Schutzbriefinhaber auf die Hilfe des TCS zählen. Doch wie kommt das Gefährt nach Hause? spazieren geht oder der Hauptstrasse entlang fährt, stösst auf einmal auf einen grossen Platz mit mächtigen Transportfahrzeugen mit dem TCS-Signet – man glaubt, vor einem TCS-Gebäude zu stehen. Effektiv wirkt hier das Unternehmen Assistauto SA der Familie Grossmann bereits seit über 40 Jahren im Auftrag des TCS. Das Kerngeschäft ist der Rücktransport von Pannenfahrzeugen vom Nordkap bis nach Sizilien, aber auch von Nordafrika und Osteuropa. Gegen 4000 Fahrzeuge sind das alljährlich. Dominant sind die 20 Mercedes-Transporter, die bis acht Personenwagen, Motorräder oder Campingfahrzeuge laden können.
Streit mit dem Navi | Hier herrscht ständig Hektik. Transporter kommen leer von einer Reise zurück oder sie starten zu langen Fahrten. Mitte Mai war der «Touring»-Reporter dabei. Begleitet wird François Chastonay am Steuer des 2,5 Meter breiten und 18 Meter langen MercedesTransporters. Seit 17 Jahren kurvt der quirlige Walliser durch Europa und bringt den
Tipps 쐽 Die ETI-Einsatzzentrale des TCS in Genf (0041 22 417 22 20) braucht die genaue Adresse des Standortes (Garage) und den Lieferort in der Schweiz. 쐽 Es ist wichtig zu präzisieren, ob ein Anhänger, ein Gepäck- oder Dachträger auf dem Auto ist. 쐽 Schlüssel, Fahrzeugausweis und Nummernschilder gehören zum Fahrzeug, damit der Transporteur sich gegenüber dem Zoll ausweisen kann. 쐽 Werden Gepäckstücke im Auto gelassen, eine detaillierte Liste verfassen. 쐽 Wird das Fahrzeug nach einem Diebstahl verspätet aufgefunden, organisiert der TCS die Heimschaffung in die Schweiz. ve
TCS-Mitgliedern ihre im Ausland gestrandeten Fahrzeuge wohlbehalten in die gewohnte Schweizer Garage zurück.
Die grosse Suche | Heute führt die Reise zunächst nach Yverdon-les-Bains, Renens und Genf. Geladen sind drei Autos, die in Belgien und Italien geholt wurden. Das Navigationsgerät (Navi) hilft Chastonay, die kleinen Garagen in den Städten zu finden. Nur: viele Strassen und Gassen sind oft eng, und es hat überall Baustellen, so dass die Ortskenntnisse des erfahrenen Chauffeurs trotz Navi sehr wichtig sind. Oft ist er mit den «Befehlen» des Geräts nicht einverstanden – «ein ständiger Streit mit der Sprecherin des Navis», wie er sagt. Längst ist sie eine Art Gesprächspartnerin in der Führerkabine geworden. Am Nachmittag führt François Chastonay den jetzt leeren Riesenlaster mit TCS-Emblem in Genf über die Schweizer Grenze und weiter auf die Autobahn Richtung Lyon und Grenoble. Die für die Camions reservierte Spur ist fast leer: «Das ist die Krise. Sonst fährt hier ein Laster hinter dem anderen.» Nach einer zweistündigen Fahrt Ankunft im malerischen Dorf La Bâtie Montgascon. An der Hauptstrasse befindet sich die Garage Leplat. Hier steht der Pannenwagen eines Bieler TCS-Mitgliedes. Es gilt jetzt, den Van mit defekter Kupplung sorgfältig auf den Transporter zu bringen. Dieses «Humpeln» mit gedrehtem Zündschlüssel in einem einzigen Gang ist nicht jedermanns Sache. Für den Chauffeur kein Problem: «Das musste ich schon oft machen.» Anschliessend vervollständigt er den Aufladerapport und unterzeichnet mit dem Garagenbesitzer das Papier.
Bilder Kurt Venner
› Wer im Dorf Corbières im Greyerzerland
Nur noch Jean Gabin fehlt | Weiter führt der Weg Richtung Lyon nach Chuzelles zu einer filmreifen Kleingarage: Kupplungen, Auspufftöpfe, Getriebeteile, defekte und zerbeulte Altfahrzeuge, alles steht herum, in Sägemehl und Öl. Mitten in der Szene der Garagenbesitzer und die Mechaniker. Schweiss gebadet. Erinnerungen an
François Chastonay im Einsatz: Das defekte Auto muss auf dem Transporter gesichert werden.
9. Juli 2009 | touring 12 | Club und Mitglied
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Schutzbrief sei Dank: Der TCS-Transporter in einem französischen Städtchen ist mit defekten Fahrzeugen beladen; der Rücktransport in die Schweiz steht an.
Jean Gabin-Filme werden wach. François Chastonay und der Garagenbesitzer holen das vorne beschädigte Fahrzeug des TCSMitglieds raus und schieben ihn auf den Transporter. Er nimmt eine Strassenhälfte in Anspruch – der Feierabend-Verkehr muss um den Laster kurven. Es ist bereits 18 Uhr geworden. Nach langem Suchen steht fest, wo übernachtet wird: In einem Hotel neben einer alten Kirche, einem historischen Dorfbrunnen und einem Kriegsdenkmal in La Côte-Saint-André zwischen Lyon und Grenoble. Den Anhänger demontiert Chastonay, damit er wenigstens «nur» drei Parkplätze im Dorf in Beschlag nimmt.
Navigation und Bürokratie gehören ebenso dazu, wie das Befestigen eines Motorrads.
Mit Gurten gesichert | Am anderen Tag
tonay schieben das glänzend-wuchtige Gefährt, das nicht mehr gestartet werden kann, sorgfältig Meter um Meter auf den Transporter. Dort wird das Fahrzeug mit unzähligen Spanngurten gesichert: «Dem kann nichts mehr passieren», bemerkt der Chauffeur zufrieden. Der vierte «Patient» ist ein Campingfahrzeug in einer nahe gelegenen Garage. Der Camper ist 2,8 Tonnen schwer. Der TCS-Transporter wiegt nun acht Tonnen. Zurück geht es mit dieser Fracht über die Schweizer Grenze in die vertrauten Garagen der Kunden. Der zweitägige Transport ist problemlos abgelaufen. François Chastonay freut sich. Aber bereits wartet die nächste Tour – am anderen Tag Kurt Venner nach Deutschland.
führt die Reise weiter zu einer Garage in Échirolles, südlich von Grenoble. Hier gilt es, das gepflegte Motorrad abzuholen. Zwei Angestellte der Garage und François Chas-
Touring-Info Den ETI-Schutzbrief gibts für Familien oder Einzelpersonen (Deckung Europa oder Welt). Telefon 0844 888 111, www.eti.ch.
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9. Juli 2009 | touring 12 | Club und Mitglied
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Cooldown am Paléo Festival Der Cooldown Club verschenkt 1000 Eintrittskarten für das Paléo-Festival in Nyon an 1000 Neumitglieder. Zudem bietet der TCS auch dieses Jahr einen Shuttle-Bus-Service an.
Bilder Mathias Wyssenbach, zvg
› Während des Paléo-Festivals, der
Damit TCS-MItarbeiter richtig auf die Mitglieder eingehen, werden sie geschult.
Zufrieden dank «ContentO» Den Mitgliedern das geben, was sie brauchen: dies ist das Hauptziel des TCS. Zu diesem Zweck wurde ein Kundenprogramm für die Mitarbeitenden des Clubs ausgearbeitet.
› Die Mitglieder des TCS wissen ganz genau, dass ihnen höchste Aufmerksamkeit geschenkt wird, wenn sie sich an «ihren» Club wenden; das führt natürlich dazu, dass sie sich auch mehr als irgendwelche «Kunden» irgendeiner Versicherung fühlen. Damit dieses wichtige Ziel erreicht wird, werden die Mitarbeitenden, die mit der Kundschaft zu tun haben, nach einem eigens dafür entwickelten internen Programm namens «ContentO» geschult. Das Programm wurde im Laufe der Jahre mithilfe der Mitglieder entwickelt, die einen Fragebogen ausfüllten, der ihren «Zufriedenheitsgrad» nach dem Bezug einer TCS-Leistung dokumentierte (Kasten). Die Antworten werden nach wie vor ausgewertet – damit soll den Kundenwünschen immer besser entsprochen werden.
Das Mitglied im Zentrum | 32 verschiedene Berufstypen mit Kundenkontakt gibt es TCS-intern: da sind die Patrouilleure und das Personal in den Agenturen, die Kontaktpersonen bei der Rufnummer 140 oder beim ETI-Service, um nur einige zu nennen. Im Zentrum der Arbeit steht für die Mitarbeitenden immer das Mitglied. Es wird von ihnen verlangt, dass sie in der Lage sind, eine
zu Beginn negative Situation, wie eine Autopanne oder ein schweres gesundheitliches Problem im Ausland, in eine sich positiv gelöste Erfahrung für das Mitglied zu verwandeln. Ein anderer wichtiger Punkt des Programms ContentO ist: jeder TCS-Mitarbeitende ist angehalten, selbstverständlich im Rahmen des Möglichen, eine auf das Mitglied zugeschnittene Lösung zu finden. Auch dank dieses «Clubgeistes» unterscheidet sich der TCS von einer gewöhnlichen, auf Gewinnzahlen ausgerichteten Versicheac rung.
musikalische Grossanlass in Nyon vom 21. bis 26. Juli, wird der Cooldown Club für Jungmitglieder des TCS zwischen 16 und 25 Jahren mit einem Stand, mit Spielen und anderen Attraktionen präsent sein. Es werden beispielsweise TCS-Mitarbeitende in der Menschenmenge umhergehen und mit unsichtbarer Tinte Haut stempeln. Wer so markiert wird, kann sich zum Stand begeben und mittels eines speziellen Lichts herausfinden, ob er gewonnen hat.
Gratiskarten | Der Cooldown Club hat zudem 1000 Festival-Eintrittskarten erworben, die er jenen schenkt, die zum ersten Mal Mitglied werden (nach Bezahlung des Mitgliederbeitrags). Zu guter Letzt organisiert der TCS auch dieses Jahr einen Shuttle-Bus-Service nach Nyon und von dort zurück in verschiedene Westschweizer Orte, ganz nach dem Motto: «Der TCS bringt dich zum Paléo und fährt dich auch wieder sicher nach Hause». ac
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Touring-Info Mehr Details zu den Gratiseintrittskarten unter: www.cooldownclub.ch/paleo
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Grosse Zufriedenheit Das vor einigen Jahren eingeführte Programm ContentO zeigt es deutlich: Von den 2250 Mitgliedern/ETI-Kunden haben in einer Zufriedenheitsgrad-Umfrage 95% angegeben, mit den erhaltenen Leistungen zufrieden zu sein, 83% davon gaben sogar an, «sehr zufrieden», ja «ausserordentlich zufrieden» zu sein. Nur 2% waren mit den vom TCS erhaltenen Leistungen «unzufrieden». ac
Gratiseintritte für das Paléo Festival für Neumitglieder des Cooldown Clubs.
9. Juli 2009 | touring 12 | Standpunkt
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TCS-Dienstleistungen auf einen Blick
ETI TCS www.eti.ch Europa motorisiert «Familie» Fr. 103.– Europa motorisiert «Einzelperson» Fr. 75.– Europa nicht-motorisiert «Familie» Fr 77.– Europa nicht-motorisiert «Einzelp.» Fr 65.– Erweiterung Welt «Familie» Fr. 88.– Erweiterung Welt «Einzelperson» Fr. 70.– Heilungskosten Europa Fr. 32.– Heilungskosten Welt Fr. 45.–
zvg
Mitgliedschaft www.tcs.ch Motorisiert (Automobilisten je nach Sektion und Motorradfahrer) und pro rata Partner-/Jugendkarte Fr. 44.– Nicht-Motorisiert Fr. 32.– COOLDOWN CLUB MEMBERCARD Fr. 66.– Velofahrer (mit Velo-Assistance und Haftpflicht) Fr. 37.– Junioren (mit Velo-Assistance und Haftpflicht) je nach Sektion Camper (Nur für Motorisierte oder Nicht-motorisierte TCS-Mitglieder) Fr. 55.–* *Camping-Club AG: + Fr. 7.–; ZH: + Fr. 5.–
Überleben verpflichtet: Die Automobilindustrie sieht tiefgreifenden Veränderungen entgegen.
Card Assistance www.cardassistance.tcs.ch für die ganze Familie Fr. 28.– 20% Rabatt für Inhaber des ETI TCS Firmenkarte TCS www.tcs.ch/firmen Für Firmenwagen, Pannenhilfe ab Fr 134.– Verkehrs-Rechtsschutz ab Fr. 111.– ASSISTA www.assista.ch Rechtsschutzversicherung Verkehr Familie Fr. 96.– Einzelperson Fr. 66.– Privat Familie Fr. 215.– Individuell Fr. 192.– Gebäude Fr. 95.– Auto TCS www.autotcs.ch Haftpflicht, Teilkasko, Kollisionskasko, Unfallversicherung, Bonusschutz, Parkschadenversicherung. auf Anfrage Zweirad www.versicherungentcs.ch Velo-Assistance Mit Velo-Vignette, Rechtsschutz, Beistandsleistungen und KaskoDeckungs-Variante bis Fr. 2000.– Fr. 25.–* od. Kasko-Deckungs-Variante bis Fr. 5000.– Fr. 80.–* Velo-Vignette Fr.6.50* Moto-Assistance (Pannenhilfe und Beistandsleistungen) Fr. 41.–* Für Motorräder in der Schweiz und im Ausland * Preis für TCS-Mitglied TCS Drive Kreditkarten TCS MasterCard drive Partnerkarte TCS American Express drive Gold Partnerkarte
Fr. Fr. Fr. Fr.
50.– 20.– 100.– 50.–
Infotech www.infotechtcs.ch Der TCS testet Fahrzeuge und Zubehör und stellt die kompetent und neutral erarbeiteten Informationen den TCS Mitgliedern zur Verfügung. Test&Training www.test-und-trainingtcs.ch Preisermässigung auf das Kursangebot in den Verkehrssicherheitszentren Betzholz (ZH) und Stockental (BE) und Fahrtrainingszentren Lignières (NE), Plantin (GE) und Emmen (LU, ab Juni 2009). Zweiphasenausbildung www.2phasen.tcs.ch Obligatorische Weiterbildungskurse zum definitiven Führerausweis. Reisen TCS www.reisen-tcs.ch Für alle Reisen erteilt Reisen TCS persönliche Ratschläge (Tel. 0844 888 333, Lokaltarif)
Nähere Informationen über die Dienstleistungen TCS und über die zahlreichen Vorteile für Mitglieder erhalten Sie unter: Telefon 0844 888 111 oder www.tcs.ch
Wie das Auto aus der Krise finden wird
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Wenn eine Wirtschaftskrise so hart zuschlägt, dann kommt eine Industrie kaum davon, Federn zu lassen. Das gilt insbesondere für die Autoindustrie, deren Produktionsinstrumente schwerfällig sind und die für die Entwicklung neuer Produkte Unsummen benötigt. In den Achtzigerjahren war Wachstum das Ziel. Die Grossen, Starken, denen scheinbar nichts passieren konnte, kauften unentwegt die Kleineren und Namhaften auf, um grösser zu werden und an Image zu gewinnen. Konzentration war in Mode, und damit einher gingen Diversifizierung und Lancierung neuer Marken. Heute muss man sich nicht nur von den angeschlagenen Unternehmen, sondern auch vom Familienschmuck trennen, um sich wieder aufs Basisgeschäft zu besinnen – wobei man Gefahr läuft zu scheitern, wenn die Sanierung zu spät kommt. Das ist das Risiko, mit dem die grossen amerikanischen Hersteller etwas zu sehr gespielt haben. Durch ihren Konservatismus und ihr Streben nach Grösse machten sie so grosse Verluste, dass sie auf Staatsanleihen zurückgreifen und, mit Ausnahme von Ford, Konkurs anmelden mussten. Die Automobilindustrie hat indessen noch gute Tage vor sich. Zwar ist sie bisweilen etwas unbeweglich geworden und hat es auch nicht verstanden, sich selbst zu hinterfragen. Aber sie hat auch Anpassungsfähigkeit, Innovationsgeist, Willen zur Kreativität und Interesse für neue Technologien
bewiesen. Aber der Wiederaufschwung wird unweigerlich von einer drastischen Restrukturierung begleitet sein. Die Autoindustrie wird ihre Produktionswerkzeuge redimensionieren und sich von den weniger leistungsfähigen trennen müssen und die Bestände sanieren. Lösungen für die Entlassungen finden, den Umfang der Produkte mit grosser Verbreitung überdenken und rasch an die Einführung von wirtschaftlicheren und leistungsfähigeren Antriebsarten zu erschwinglichen Preisen denken müssen. Dabei wird auf Hybridtechniken, Gas, Elektrizität, Biotreibstoffe und später auf Brennstoffzellen zurückgegriffen, ohne die Weiterentwicklung des herkömmlichen Verbrennungsmotors zu vernachlässigen, der immer noch die Basis der Massenproduktion darstellt. Um rasch aus der Krise herauszukommen, muss die Branche praktische, komfortable, effiziente und dauerhafte Fahrzeuge produzieren, deren Verkaufspreise auch für die bescheideneren Einkommen erschwinglich sind. Ihre Aufgabe wird es sein, die Vertriebsnetze anzupassen, die Verkaufskonditionen zu restrukturieren und dabei die Zögerlichkeit der Kreditinstitute zu mildern. Und schliesslich wird sie zwingend aus den Negativresultaten herauskommen müssen, indem sie weiter rationalisiert, um sich so schnell wie möglich von der Staatshilfe zu befreien. Das ist der Preis für das Überleben.
«
Claude F. Sage, ist Präsident von Honda Schweiz und Ehrenpräsident des Genfer Autosalons. Die Meinung des Autoren muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.
9. Juli 2009 | touring 12 | Leserseite
Leserbriefe
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Wettbewerb Russisches Roulette «Touring» 10/2009
Trauerspiel in der Ferienzeit «Touring» 11/2009
Das «Trauerspiel» um Katzen findet leider ganzjährig statt, nicht nur zum Leidwesen der Tiere, sondern auch für verantwortungsbewusste Katzenliebhaber. Meine Katze ist auch gechipt, und als Freigänger tagsüber, auch gegen Tollwut geimpft. Und so begleitet sie mich, wenn möglich, auch auf nahen Auslandreisen. Sollte sie aber einmal vom Balkon fallen, sich verirren oder gar überfahren werden, wäre es eher ein Zufall, wenn sie jemand auf einen Chip hin kontrollieren würde – Tierärzte vielleicht ausgenomen. Stefanie Kaufmann, Winterthur
Es stimmt, jeder verletzte oder getötete Motorradfahrer ist einer zuviel, ohne Ausnahme. Es stimmt auch, dass das Schweizer Strassenverkehrsgesetz Lücken in Bezug auf die Ausbildung aufweist. Aber aus den Unzulänglichkeiten des Gesetzes abzuleiten, der Direkteinstieg für Fahrer ab 25 Jahren sei ursächlich für höhere Unfallquoten, stimmt so nicht. Im Verhältnis zu den Bestandeszahlen sind die Motorrad-Unfallzahlen in den letzten Jahren und Jahrzehnten massiv gesunken. Ein Beispiel: 1985 waren 218 000 Motorräder und Roller eingelöst, bei Unfällen wurden 2492 Motorradfahrer schwer verletzt und 125 getötet. 2008 waren 635 100 Motorräder und Roller immatrikuliert – also drei Mal mehr – und es gab 1370 Schwerverletzte und 83 Tote, im Verhältnis also deutlich weniger.
Portabler Qonix DVD-Player mit USB Der ideale Reisebegleiter, egal ob man mit Flugzeug, Schiff, Bahn oder Auto unterwegs ist. Der DVD-Player im Wert von 179 Franken ist bequem in einer Tragtasche verstaubar und kann jederzeit in Betrieb genommen werden. Der Player verfügt über einen USB & SD Card Reader und einen 9 Zoll LCD Monitor, der auf das Format 4:3 oder 16:9 eingestellt werden kann. Inbegriffen sind AC/DC-Adapter, 12-V-Kabel, ein Kopfhörer-Set, Fernbedienung und ein Etui.
Roland Fuchs, Medienstelle «motosuisse»
Wir haben Motorradfahrer in der Gemeinde, die auf dem Hinterrad durchs Dorf fahren. So verantwortungslos verhält sich kein Autofahrer. Man sollte die Fehler zuerst bei sich selber suchen. Margrit Schumacher, Altendorf
Patentlösung für Motorfahrzeugsteuern
Pierre Gysin, Port
Preissponsor: Swissbrain GmbH, www.shopdirekt.ch Bilder mw, photopool
Bei den ganzen Debatten über die Ökologie bei Motorfahrzeugen geht der wichtigste Aspekt zum Teil verloren. Jedes Fahrzeug hat einen je nach Fahrzeugtyp entsprechenden Benzin- oder Dieselverbrauch. Um die Ökologie einfach und effizient zu fördern, sollten alle kantonalen Motorfahrzeugsteuern abgeschafft und anteilmässig auf den Zapfsäulenpreis geschlagen werden. Ergebnis: Grosse Fahrzeuge und Vielfahrer zahlen ein Mehrfaches. Die Einnahmen würden an die Kantone zurückerstattet. Die Mietflotten würden obsolet und alle Fahrzeughalter gleich behandelt werden.
In dieser Rubrik gilt: Je kürzer der Leserbrief, desto grösser die Chance für den Abdruck. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und führt keine Korrespondenz. Zuschriften sind auch via E-Mail (touring @tcs.ch) möglich. Leserbriefe erscheinen ebenfalls in der Online-Ausgabe des Touring (www.touring.ch).
Die Gewinner der Verlosungen: Touring 9/22.05.2009, Jazz-Festival Davos Massimo Pelli, Vacallo; Daniel Luzieux, Delémont; Norbert Carrel, Corgémont; Hansruedi u. Monika Trachsel, Schöfflisdorf; Karin Zurfluh, Witterswil; Gerhard und Helene Baumeler, Grosswangen. Touring 10/ 11.6.2009, Trucker & Country-Festival Interlaken Heinz Stalder, Kleindöttingen. tg
Impressum touring Zeitung des Touring Club Schweiz (TCS). Redaktion: Felix Maurhofer (fm, Chefredaktor); Heinz W. Müller (hwm, stv. Chefredaktor); Marc-Olivier Herren (MOH, stv. Chefredaktor); Christian Bützberger (Bü), Antonio Campagnuolo (ac), Pascale Marder (pam), Jacques-Olivier Pidoux (jop), Peter Widmer (wi). Art Director/Bildredaktion: Martin Lobsiger (mlo). Layout: Andreas Waber (Leitung), Stephan Kneubühl, Mathias Wyssenbach (mw). Redaktionsassistentinnen: Nadia Visentini (D), Michela Ferrari (I), Sylvie Fallot (F), Irene Mikovcic-Christen (Chefredaktion). Korrespondenzadresse: Redaktion Touring, Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern, Tel. 031 380 50 00, Fax 031 380 50 06. E-Mail: touring@tcs.ch. Herausgeber: Touring Club Schweiz, Postfach 820, 1214 Vernier (GE). Auflage: Deutsche Ausgabe: 839 252, Totalauflage: 1 355 061. Verlag/Medienmarketing: Reto Kammermann (Leitung), Gabriela Amgarten. Inserate: Publicitas Publimag AG, Seilerstrasse 8, 3011 Bern, Tel. 031 387 21 16, Fax 031387 21 00. Herstellung: St. Galler Tagblatt AG, Basler Zeitung AG, CIE Centre d’impression Edipresse Lausanne S.A. Adressänderungen: Unter Angabe der Mitgliedernummer direkt an: TCS-Zentralsitz, Postfach 820, 1214 Vernier, E-Mail: service@tcs.ch, oder bei Ihrer nächsten Geschäftsstelle (Tel. 0844 888 111, Fax 0844 888 112). Abonnement: Für Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen. Der «Touring» erscheint 20-mal jährlich. Für unverlangte Manuskripte wird jede Haftung abgelehnt.
Die Fragen: 1. Wie nennt man die «schweinchenrosane» Lackierung des Alto im Suzuki-Jargon? 2. Welches Festival findet vom 17.7.–5.9. in Gstaad statt? 3. Wo befindet sich die Assistauto SA? Antworten können per Post (nur Postkarten), SMS, E-Mail und im Internet www.touring.ch abgegeben werden. (Absender nicht vergessen). Wettbewerb 10/2009: Die Certina DS Podium geht an: Claudio Jellici, Thun Teilnahmebedingungen: Zur Teilnahme am «Touring»-Wettbewerb ist jedermann zu gelassen. Ausgenommen sind alle TCS-Mitarbeiter und deren Familienangehörige. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Preise werden nicht bar ausbezahlt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Redaktion Touring, Leserwettbewerb, Postfach, 3024 Bern, SMS «Touring» plus Antworten an 9988 (1.–/SMS), touring@tcs.ch (subject: Wettbewerb) Einsendeschluss: 2. August 2009
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Nachgefragt | touring 12 | 9. Juli 2009
Frohes Halleluja im Zirkuszelt
mit dem Beginn des Korans, seines Glaubensbekenntnisses. Dann umarmt er mich und ich sage «Inschallah, Halleluja!». Ich spreche die Menschen also in ihrer Religion an. Ich missioniere nicht, ich lasse alle ihren Glauben leben. Ich denke aber, dass wir am Schluss alle am gleichen Ort landen...
Er füllt mit seinen Predigten Zirkuszelte, spielt in der Ländlerkapelle Klarinette und fährt mit dem Wohnmobil zu seinen «Kunden»: der katholische Zirkuspfarrer Ernst Heller.
Gibt es Unterschiede zwischen fahrenden und so genannten sesshaften Kirchgängern?
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Sie bezeichnen sich selber als Clown Gottes. Was wollen Sie damit ausdrücken?
Ernst Heller: Mein ursprünglicher Berufswunsch, Clown zu werden, scheiterte am Veto meines Vaters, der den Beruf als brotlos betrachtete. Durch meine eigene Ländlerkapelle «Heu-obe-n-abe» bin ich aber schon früh in die Rolle des Entertainers geschlüpft. Auch erzähle ich gerne Witze – und das gar nicht so schlecht, denn die Leute
lachen. Es ist mir ein Anliegen, die Menschen zum Lachen zu bringen. Daher ist der Vergleich zum Clown naheliegend. Dieser beobachtet die Leute und entlockt in ihnen das innere Kind. Wie begegnen Sie in den Zirkussen, bei Schaustellern und Marktfahrern den verschiedenen Kulturen und Religionen?
Einen Muslim begrüsse ich zum Beispiel
In meine ökumenischen Gottesdienste im Zirkuszelt kommen auch solche, die mit der konventionellen Kirche Mühe haben. Ich gestalte Gottesdienste, die leben, wo die Besucher zu Mitwirkenden werden. Wir kennen alle das Problem der leeren Kirchenbänke am Sonntag. Was machen Ihre Kollegen falsch?
Die Menschen sind heute beruflich stark gefordert, und statt die Kirchenbank zu drücken ziehen sie es vor, am Sonntag Morgen auszuspannen. Die Ausgehzeiten der Jungen haben sich verändert, sie rücken um 23 Uhr aus und kehren oft erst im Laufe des folgenden Vormittages nach Hause zurück. Also müsste der Kirchenanlass abends stattfinden; flexiblere Zeiten sind gefragt. Die Seelsorger müssten die Texte und Musik der Jungen integrieren und ihnen selbst die Wahl der Bibeltexte lassen. Zu Beginn meiner Zeit als Jugendpfarrer hatte ich auch mit leeren Kirchenbänken zu kämpfen. Ich förderte die Talente der Jungen, mobilisierte sie für einen Gospelchor; ein talentierter Jugendlicher dirigierte diesen. Ich pilgerte mit den Jungen nach Taizé im Burgund, der ökumenischen Schaltstelle. Alle hockten am Boden, beteten und feierten – ich hatte nichts mehr zu tun! Auch versuche ich in meinen Predigten den Bezug zur Aktualität herzustellen: In der rechten Hand die Tageszeitung, in der linken die Bibel. Ich predige, was die Leute im Moment beschäftigt; mein Ziel ist es, dass sich die Kirchgänger von mindestens einem Satz aus der Predigt tragen lassen können. Sie reisen regelmässig im eigenen Wohnmobil zu den Schaustellern und in die Zirkusse. Was bedeutet Ihnen das fahrbare Eigenheim?
Das Wohnmobil ist mein Rückzugsort, aber zugleich mein Gästehaus, wo ich in Ruhe auch vertrauliche Gespräche führen kann. Mit dem WoMo bin ich flexibel und unabhängig; ich möchte es nicht mehr missen.
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Mathias Wyssenbach
Interview: Peter Widmer
In allen Zirkussen und auf allen Chilbiplätzen ein willkommener Gast: Ernst Heller.
Zur Person Der 62-jährige Ernst Heller wuchs bei Luzern auf. Zuerst Ausbildung zum Religionslehrer. Leitung eines Jugendheims; Theologiestudium, 1980 Priesterweihe. 1985 Beauftragter für kirchliche Berufe der Diözese Basel, zugleich Jugendseelsorger. Seit 1999 erster katholischer Zirkus-, Markthändler- und Schaustellerpfarrer. Ernst Heller wohnt in Kriens.
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