6. August 2009 touring 13 www.touring.ch AZA 1214 Vernier
Die Zeitung für den mobilen Menschen
Schulweg mit dem Auto
Elterntaxis sind ein Unfallrisiko
10
Bergerlebnis Viertausender
Auf dem Breithorn wird die Luft dünn 26 Verkehrsfinanzierung
Der ÖV zapft der Strasse Milliarden ab 4 Wettbewerb: Halbtax-Jahresabos Böses Erwachen daheim Italiens Autobahnbetreiber bitten zur Kasse 8
Überzeugende Variabilität Der Renault Grand Scénic punktet als Familien-Van 16
45 Freizeittipps mit Pfiff Vom Ballonflug bis zur Schokoladenfabrik 33
6. August 2009 | touring 13 | Editorial und Inhalt
Schweizer Ferienvielfalt ist wieder gefragt
26 Bergsteigen für Anfänger
Der Renault Grand Scénic zeichnet sich durch viel Platz, hohe Variabilität und Komfort aus. Er kann sogar zu einem Siebenplätzer umfunktioniert werden.
Die Walliser Viertausender Breit- und Allalinhorn eignen sich wegen ihrer kurzen Anstiege für Einsteiger. Auch Klettersteige werden immer beliebter.
Fokus 4 Finanzierung: Wie die Strasse dem Öffentlichen Verkehr unter die Arme greift.
Mensch und Mobilität 10 Schulbeginn: Weshalb es meist unklug ist, das Kind zur Schule zu fahren. 15 Raserdebatte: Weitere Lesermeinungen zu einem emotionellen Thema.
Test und Technik 20 Die Auferstehung: Der Seat Bocanegra erfährt nach 34 Jahren ein kultiges Revival. 23 Prototyp: Erster Eindruck des futuristischen Elektroautos Kangoo von Renault.
Freizeit und Reisen 33 Auf der Höhe: Das Appenzellerland hat mehr als gängige Klischees zu bieten. 35 Für Schleckmäuler: Die Schokoladenfabrik Cailler in Broc ist ein Publikumsrenner.
Club und Mitglied 39 Odile Schuler-Volken: Die erste Frau im neuen TCS-Verwaltungsrat spricht Klartext. 41 Paléo-Festival: Der TCS begeisterte am Genfersee mit dem Cooldown-Club die Jungen. 8 43 45 46
Ratgeber Verkehr TCS-Adressen, Standpunkt: Martin Hauswirth, Motorradexperte Leserbriefe, Wettbewerb, Impressum Nachgefragt: Spitzenkoch André Jaeger
zvg
«Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah», hat schon Goethe erkannt. Und dass sich die Schweiz ausgezeichnet als Ferienland eignet, liegt nun wirklich auf der Hand. Einmalig ist die landschaftliche und klimatische Vielfalt auf engstem Raum. Im aktuellen «Touring» beispielsweise beschreiben wir Aktivtourismus mit der Besteigung eines einfachen Viertausendergipfels, machen eine Ballonreise im Appenzellerland oder fahren mit der Rhätischen Bahn über die imposanten Viadukte. Derzeit liegt die Schweiz nicht nur wegen ihrer Vielfalt und den attraktiven Tourismusregionen im Trend, sondern auch infolge der Wirtschaftskrise. Wirds mit den Privatfinanzen knapp, liegt für manchen das in die Ferne schweifen nicht mehr drin. So frohlocken die einheimischen Ferienanbieter wie Hoteliers, Campingplatzbesitzer, Bergbahnbetreiber oder Gastronomen: Mehr Schweizer als auch schon verbringen ihre Ferien irgendwo in der Schweiz. Auf einmal sind der Campingplatz am Lago Maggiore, die Jugi in Zermatt oder die Ferienwohnung am Neuenburgersee wieder opportun. Viele haben inzwischen auch erkannt, dass seit der Einführung des Euros in den klassischen Ferienländern wie Italien oder Frankreich das Preisniveau dort nicht wesentlich tiefer ist als in der guten alten Heimat. Felix Maurhofer, Chefredaktor
16 Komfortabler Familien-Van
Sicher mit dem Mini-Trottinett unterwegs Titelbild Fotograf: Raphael Forster (7Pictures)
3
Bei den Micro Scooter Kids Days, einem vom TCS unterstützten Projekt, lernen Schülerinnen und Schüler den sicheren Umgang mit dem Trendsportgerät. Unser Bild zeigt eine Schulklasse aus Thalwil nach abgeschlossenem Kurstag.
4
Fokus | touring 13 | 6. August 2009
›
Die Strassensteuern fliessen in den öffentlichen Verkehr, wie beispielsweise in die Neat. Im Bild: Neatbaustelle in Erstfeld mit dem Installationsplatz im Norden.
Der öffentliche Verkehr (ÖV) ist vorab bei der städtischen Bevölkerung und bei Politikern zum Liebkind avanciert. Von da ist es nicht weit bis zur Feststellung: Wenn der ÖV nur stark ausgebaut würde, wären fast alle Verkehrsprobleme gelöst. Also heisst die Forderung: Ausbau des öffentlichen Verkehrs bei entsprechender Reduktion des motorisierten Strassenverkehrs. Dabei wird meist ausgeklammert, dass dieser schon seit Jahrzehnten 80% der Verkehrsleistungen erbringt, der ÖV nur 20%. Beim Eigenwirtschaftlichkeitsgrad sieht es auch krass aus: Es sind 115% bei der Strasse, der ÖV kommt auf 47% (74% mit Abgeltungen Bund, Kantone, Gemeinden). Inso-
fern hat die in den 80er Jahren eingeleitete Politik der Förderung des öffentlichen Verkehrs keine Entlastung der Strasse gebracht. Der Individualverkehr finanziert den ÖV zu einem guten Teil, während sich der von den Bahn- und Busbenützern geleistete Deckungsbeitrag in engen Grenzen hält. Erhöhte man den Billettpreis signifikant, würde die Attraktivität des ÖV ganz schnell abnehmen. Die Behauptung ist deshalb nicht gewagt: Der ÖV leistet sich seine Attraktivität auf Kosten der Strasse.
Zahlen lügen nicht | Ein Blick auf die Fiskalleistungen des Strassenverkehrs zeigt, dass diese im Verlauf der letzten zehn Jahre
Die Strasse als genügsame Milchkuh Was viele Autofahrende nicht wissen: Via Treibstoffabgabe sponsoren sie den öffentlichen Verkehr seit Jahren in bedeutendem Masse. Und nun sollen sie zugunsten dieser Verkehrsträger noch zusätzlich gemolken werden. In einer Serie wird aufgezeigt, weshalb das wohl daneben ist.
6. August 2009 | touring 13 | Fokus
stetig zugenommen haben. 1997 brachte der Strassenverkehr dem Bund 7,820 Mrd. Fr. an Einnahmen ein. 1999 waren es 6,9 Mrd. Fr., 2004 7,8 Mrd. Fr., 2007 8,9 Mrd. Fr. und im vergangenen Jahr 9,4 Mrd. Fr. Von den Strassengeldern flossen 2008 1,55 Mrd. Fr. an Mineralölsteuern (sie wird u.a. auf Benzin, Diesel sowie Erdöl und Erdgas erhoben) voraussetzungslos in die Bundeskasse; das ist die Hälfte der gesamten Mineralölsteuereinnahmen von 3,11 Mrd. Fr. Dabei bleiben die Einnahmen aus dem Mineralölsteuerzuschlag ausgeklammert. Vergleicht man die Entwicklung der MineFortsetzung auf Seite 7
5
6. August 2009 | touring 13 | Fokus
Es begann im Jahr 1923
Verteilung der Einnahmen des Bundes aus den Strassensteuern 9,4 Milliarden
Allgemeine Bundeskasse
Strassenaufgaben
ÖV und Umwelt
Kantone
4 Mrd.
2,8 Mrd.
2,1 Mrd.
0,5 Mrd.
Bilder zvg, Grafik TCS Visuell
(LSVA, Vignette, Mineralölsteuer etc.)
Die Einnahmen aus den Strassensteuern sind nicht primär für die Strasse bestimmt.
Fortsetzung von Seite 5
ralölsteuereinnahmen von 1980 bis 2008, ist auch hier die Steigerung augenfällig: 1980 waren es 954,8 Mio. Fr., 1995 bereits 2,50 Mrd. Fr. 13 Jahre später sind es die erwähnten 3,11 Mrd. Fr., die der Bund in dieser Periode einnahm. Der verlangsamte Verlauf im Zeitraum 1995 bis 2008 ist darauf zurückzuführen, dass der Motorfahrzeugbestand nicht mehr im gleichen Tempo zunahm. Aber auch so darf sich der Bund auf eine verlässlich sprudelnde Einnahmequelle abstützen.
Drei Säulen-Prinzip | Wie sehr der Strassenverkehr dem öffentlichen Verkehr finanziell unter die Arme greift und ihn quersubventioniert, dafür ist die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) ein anschauliches Beispiel: Sie wurde 2001 eingeführt. Seit 1998 ist sie zum grösseren Teil für die Finanzierung der Neat (Neue Eisenbahn-Alpentransversale) bestimmt, der kleinere Teil geht an die Kantone. Vor diesem Datum wurde die Abgabe pauschal erhoben. Die Einnahmen betrugen 111,7 Mio. Fr. im Einführungsjahr 1985, im Jahr 2000 stieg dieser Betrag auf 352 Mio. Fr., im Jahr 2005 auf 1,230 Mrd. Fr. und 2008 auf 1,441 Mrd. Fr. an. Die geradezu explosionsartige Erhöhung in den vergangenen drei Jahren hat ihren Grund in der zweimaligen starken Heraufsetzung der LSVA von 2005 und 2008. Doch nicht nur Gelder aus der LSVA kommen dem öffentlichen Verkehr zugute: Auch die Automobilisten sponsern ihn als zweiter Pfeiler mit ihren Abgaben (u.a. Mineralsteuer) schon seit Jahren ganz direkt. Werkgebundene Beiträge wie Niveauübergänge, Verkehrstrennung (Busspuren), Huckepack,
7
Autoverlad, Neat und zeitweise Bahnhofparkanlagen erreichten im Zeitraum 1958 bis 1990 die Summe von 943,1 Mio. Fr. In den 90er Jahren stieg der Vergleichsbetrag stark an, denn von 1985 bis 2000 betrug die Summe 3,434 Mrd. Fr. und bis 2008 lag der Betrag bei 7,582 Mrd. Fr. Von 2001 bis 2008 machte er 4,148 Mrd. Fr. aus. Allein 25% der Gesamtaufwendungen für die Basislinien der Neat werden seit 1998 aus Strassengeldern gedeckt; das sind 2,9 Mrd. Fr. Es ist kaum vorstellbar, dass nach Fertigstellung der Neat diese 25% wieder vorbehaltlos dem Strassenverkehr zugute kommen. Dafür ist der Finanzbedarf für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu gross. Ferner fliessen seit 2008 jährlich 800 Mio. Fr. von der Strassenkasse in den Infrastrukturfonds, aus dem unter anderem Agglomerationsprojekte des öffentlichen Verkehrs – im abgelaufenen Jahr waren es solche im Betrag von 335 Mio. Fr. – finanziert werden. Zudem hatte die Strassenkasse diesen Topf bereits mit einer Ersteinlage von 2,6 Mrd. Fr. ausgestattet. Zwar ist dieses Reservoir auf 20 Jahre terminiert, mit einer möglichen Verlängerung über fünf Jahre. Aber auch bei dieser Befristung werden die 800 Mio. Fr. kaum nur den Belangen des Strassenverkehrs zur Verfügung stehen.
Projekte des Öffentlichen Verkehrs (ÖV), so etwa die Neat, sind bereits im Bau. Neue Vorhaben sind in Planung, soweit das Auge reicht. Solche Projekte kosten Geld. Doch woher kommen die Mittel? Sie kommen von der Strasse. Seit 1923 war ein Teil des auf dem Treibstoff erhobenen Grundzolls für den Strassenbau bestimmt, während der andere in die allgemeine Bundeskasse floss. Mit dem Bau der Nationalstrassen wurde 1958 eine Regelung für die Erhebung der Mineralölsteuer sowie eines Mineralölsteuerzuschlags in die Verfassung aufgenommen. Sie gilt modifiziert bis heute. Ursprünglich musste der Bund 60% der Mineralölsteuer für motorische Zwecke verwenden. Zudem erhielt er die Kompetenz zur Einführung eines Mineralölsteuerzuschlags. Dieser wurde 1962 eingeführt und betrug 5 Rp./l, seit 1974 sind es 30 Rp./l. 1983 hätte der Mineralölsteuerzuschlag für den Strassenbau abgeschafft werden müssen, nachdem der Bundesvorschuss zurückbezahlt worden war. Doch es kam anders: Der Zuschlag, dessen Erträge auch dem Strassenverkehr zugute kamen, wurde beibehalten. Dafür wurden der Anteil der Mineralölsteuer an die Bundeskasse auf 50% erhöht und der Verwendungszweck erheblich erweitert. Das heisst, auch Massnahmen wie Beiträge an die Aufhebung von Niveauübergängen, zur Förderung des kombinierten Verkehrs oder zur Trennung des Verkehrs (Busspuren) konnten nun aus Strassengeldern finanziert werden. Im Jahr 2000 wurde der Zweck nochmals ausgedehnt: Nun dürfen Strassengelder auch für Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Städten und Agglomerationen, also auch für Projekte des öffentlichen Verkehrs, verwendet werden. ao
Ein Profiteur | Wenn jetzt via einer Initiative dem öffentlichen Verkehr zusätzliche Strassengelder zufliessen sollten, wird damit erneut ein Verteilkampf ausgelöst und ein neuer Graben zwischen Strasse und Schiene ausgehoben. Dies, obschon im Rahmen der so oft beschworenen Partnerschaft zwischen Schiene und Strasse Ersterer profitiert und Letzterer bezahlt. Raoul Studer
‹
Nächste Ausgabe: Künftige Projekte und Sanierungen im Nationalstrassenbau.
Die Mineralölsteuer ist nicht an Strassenprojekte gebunden.
8
Mensch und Mobilität | touring 13 | 6. August 2009
Ratgeber Verkehr Urs-Peter Inderbitzin
Brauchts auf dem Elektro-Bike einen Schutzhelm?
Schweizer, die auf italienischen Autobahnen die Gebühr nicht entrichtet haben, werden nun von der Betreibergesellschaft nachträglich zur Kasse gebeten.
›
Nachdem sie während Jahren ein «Auge zugedrückt» hat, ist nun «Autostrade per l’Italia», die führende Autobahngesellschaft Italiens, entschlossen, die Rechnungen für ausstehende Autobahngebühren auch ausländischen Autofahrern zuzustellen. Es mag seltsam erscheinen, dass man die Barriere an der Zahlungsstelle ohne zu bezahlen passieren kann, doch dies ist durchaus möglich; wenn man z.B. keine Euros zur Hand hat oder einen zu kleinen Betrag oder wenn die Kreditkarte ungültig ist. Aber auch, wenn die im Voraus bezahlte «Viacard» vollständig leer ist oder ein zu geringes Guthaben aufweist. Oder wenn man sich versehentlich in die falsche Kolonne einreiht, in jene nämlich, die für das elektronische Zahlungssystem «Telepass» vorgesehen ist. In diesen Fällen öffnet der Operateur die Barriere trotzdem, um lange Staus zu vermeiden. Zuerst aber werden die Daten des Lenkers erfasst.
ausstehende Gesamtsumme beträgt 1,4 Mio. Euro, d.h. an die 16.50 Euro pro Fall. Die Zahlungsaufforderungen werden voraussichtlich in den nächsten Wochen auch über Schweizer Inkassofirmen versandt. Wie die Verantwortlichen der Rechtsschutzversicherung Assista TCS im Vorfeld abklären konnten, handelt es sich um ein Begehren, das absolut berechtigt ist. Zudem ist es bereits auf der Internetseite von «Autostrade» festgehalten (s. Hinweis unten). Auch die Verjährungsfristen werden eingehalten, denn im vorliegenden Fall beträgt sie zehn Jahre. Die anfallenden administrativen Kosten sind gering, betragen sie doch nur zwei oder drei Euro. Die Empfänger des Schreibens können beim Absender zusätzliche Informationen erhalten. Im Streitfall wenden sich TCS-Mitglieder, die über eine Police der Assista verfügen oder Inhaber eines ETI-Schutzbriefes sind, ac an den Rechtsschutz des TCS.
Vorgehensweise zulässig | Unter den
Info Touring Unter www.autostrade.it kann die Zahlungsaufforderung mittels Kreditkarte online beglichen werden. Die Vorgehensweise (in Italienisch und Englisch) finden Sie auf der Homepage unter der Rubrik «Consigli utili e servizi al cliente» (Tips and customer services).
Abertausenden von ausländischen Autofahrern, die seit Anfang 2008 von einem solchen Verfahren mit «Autostrade» betroffen sind, befinden sich 85 000 Schweizer. Die
‹
reuters
Seit einigen Jahren sind sie anzutreffen, Fahrräder mit einem elektrischen Motor. Vorbei sind die Zeiten, wo man sich mühsam eine Steigung raufquälen muss und total verschwitzt am Ziel ankommt. Nur: Muss ich auf dem Elektrobike einen Helm tragen? Und wie steht es mit der Versicherung? Genügt eine Velovignette? Oder gilt das Elektrobike als Motorfahrrad und braucht deshalb ein Nummernschild? Auf den 1. April 2003 hat der Bundesrat das Strassenverkehrsrecht geändert und eine neue Fahrzeugkategorie eingeführt: Die Leicht-Motorfahrräder. Als solche gelten einplätzige, einspurige Fahrzeuge mit elektrischer Tretunterstützung bis 25 km/h und einer maximalen Nennleistung von 0,25 Kilowatt. Im Fachjargon heisst dieses Gefährt «Pedelec», Abkürzung für «Pedal Electric Cycle». Aber Achtung: Laut Gesetz darf der Elektromotor beim Pedelec erst dann seine Wirkung entfalten, wenn auch Muskelkraft eingesetzt, sprich in die Pedale getreten wird. Ist diese Voraussetzung erfüllt, werden Pedelecs rechtlich normalen Fahrrädern gleichgestellt. Es besteht dann bloss Vignettenpflicht und ein Führerausweis ist nicht erforderlich. «Pedelec»-Lenker müssen auch keinen Helm aufsetzen. Zur eigenen Sicherheit empfiehlt jedoch der «Touring», auch beim Fahren eines Pedelec einen solchen zu tragen. Fährt demgegenüber ein ElektroFahrrad auch ohne Muskelkraft – also ohne Treten –, dann gilt es nicht mehr als herkömmliches Fahrrad, sondern als Motorfahrrad. Solche E-Bikes werden rechtlich den Mofas gleichgestellt, weshalb die gleichen (Verkehrs-)Vorschriften wie für Mofas zu beachten sind. Das E-Bike benötigt – gleich wie ein Motorfahrrad – grundsätzlich eine Zulassung (Typenschein) und ein Nummernschild. E-Bikes dürfen zudem nur mit Führerschein gefahren werden und das Tragen eines Helms ist obligatorisch.
Weggebühr für Italiens Autobahn
Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.
Schweizer, die bei der Fahrt in den Süden die Autobahngebühren versehentlich nicht bezahlt haben, könnten bald eine Nachzahlungsaufforderung von «Autostrade per l’Italia» erhalten.
Anzeige
10
Mensch und Mobilität | touring 13 | 6. August 2009
«Ich fahre mein Kind zur Schule» Bald fährt der Autokonvoi mit Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, wieder vor. Eine üble Gewohnheit, die Polizei und Schulleitungen einzudämmen versuchen.
› Ein Auto, das abgestellt wird, wie es beliebt. Türen, die auf der Fahrbahnseite geöffnet werden. Kinder, die herausspringen und sich zwischen manövrierenden Autos durchschlängeln: Die Szenen wiederholen sich jeden Morgen rund um die Schulhöfe des Landes und lassen um die Sicherheit der Schüler bangen. Kurz vor Schulanfang steht dieses Thema erneut auf der Sorgenliste von Schulleitern und Polizei. Denn trotz verschiedenster Sensibilisierungskampagnen scheint die Zahl der Eltern, die ihre Sprösslinge zur Schule fahren, nicht abzunehmen.
Aussteigezone | Damit bei so vielen Autos die Sicherheit gewährleistet ist, haben manche Schulen für Eltern eine Ein- und Aussteigezone in Form von Parkplätzen oder einem rot markierten Korridor eingerichtet, der den Verkehrsfluss kanalisiert: «Dank Aussteigezone hat das Autogedränge vor der Schule aufgehört und die meisten Benutzer sind befriedigt», hält Edith Baselgia, Leiterin der Primar- und Sekundarschule Ollon (VD), zufrieden fest. «Von Zeit zu Zeit ist ein Polizist vor Ort, um die Eltern zu erinnern, den eigens für sie angelegten rot markierten Korridor zu benützen.» Die Botschaft der Kommission für Verkehrserziehung des Kantons Neuenburg ist seit einigen Monaten unmissverständlich:
Manche Schulen haben eine Ein- und Aussteigezone in Form von Parkplätzen eingerichtet.
«Die unmittelbare Umgebung von Schulen und Schulhöfen sind für Kinder und nicht für Autos da», ist auf einem Flyer zu lesen, der überall verteilt wird und als Logo ein rot durchgestrichenes Auto trägt. Dasselbe Bild ziert die Transparente, die im Turnus in der Umgebung von Schulen angebracht werden. Und wenn die Situation es erfordert, ist die Polizei gefragt, um mit den Eltern das Gespräch zu suchen: «Wir raten ihnen, das Auto auf dem nächstgelegenen Parkplatz abzustellen und die letzten hundert Meter zu Fuss zu gehen», teilt JeanClaude Rohrbach, Leiter Verkehrserziehung bei der Kantonspolizei Neuenburg, mit. Ein Fortsetzung auf Seite 13
Tipps des TCS zum Schulbeginn Für viele Kindergarten- und Erstklassschüler bedeutet der erste Schultag, dass sie sich erstmals allein zur Unterrichtsstätte begeben. «Es ist wichtig, dass die Eltern zusammen mit ihren Schützlingen diesen Weg vorher mehrmals abschreiten und auf die Gefahren aufmerksam machen»: Dies sagt TCS-Verkehrsexperte René Wittwer. Sinnvoll sei es ferner, wenn sich nach Möglichkeit Kinder zusammentun und anfänglich von einer erwachsenen Person begleitet werden. Der TCS, der sich für die Verkehrssicherheit der Kinder einsetzt und die bekannten Leuchtgürtel verteilt, plädiert laut Wittwer auch dafür, dass Kinder womöglich nicht per Auto zur Schule gebracht werden: «Eltern, die das Kind zur Schule fahren, sind eine akute Gefahr für die Kinder und verunmöglichen ihrem eigenen Kind eine wichtige Lebenserfahrung: den Schulweg.» hwm
6. August 2009 | touring 13 | Mensch und Mobilität
11
Die vielen Autos, mit denen Kinder in die Schule gefahren werden, ist bezüglich Sicherheit oft problematisch. Behörden empfehlen öffentliche Verkehrsmittel.
bot ! e g r n ala -Lese i z Spe uring To für
TOUR 2009 SEVEN ROLF STAHLHOFEN MYRON MARC SWAY SANDEE SCHIBÄ TANJA DANKNER ANTHONY MORIAH JENNIFFER KAE LISA MILLETT CHINUA HAWK PHIL DANKNER FREITAG, 21.8.09 ZÜRICH Escherwyss Club www.escherwyss.com
FREITAG, 28.8.09 ST. GALLEN Markthalle Altenrhein (Hundertwasserhaus) www.markthalle-altenrhein.ch
FREITAG, 4.9.09 BERN Theater National www.nationalbern.ch
FREITAG, 2.10.09 LOCARNO Palazzo Fevi www.fevi.ch
FREITAG, 9.10.09 LAUSANNE Les Docks www.lesdocks.ch
TITELSPONSOR
FREITAG, 18.12.09 ZÜRICH SAMSTAG, 19.12.09 ZÜRICH SONNTAG, 20.12./27.12.09 ZÜRICH MONTAG, 21.12./28.12.09 ZÜRICH DIENSTAG, 22.12./29.12.09 ZÜRICH MITTWOCH, 23.12./30.12.09 ZÜRICH Millers Studio Seefeld www.millersstudio.ch
MEDIENPARTNER
PARTNER
Detaillierte Information und das Line-Up unter: www.music-session.ch
TÜRÖFFNUNG 19.30 UHR. BEGINN 20.30 UHR. VORVERKAUF Spezialangebot für Touring-Leser nur über www.touring.ch CHF 50.– statt CHF 55.–, inkl. MwSt.
6. August 2009 | touring 13 | Mensch und Mobilität
Larissa ziert Plakat zum Schulbeginn «Gäll, du haltisch für mich aa»: So lautet der Slogan der vom TCS verantworteten Sensibilisierungskampagne für den Schulbeginn. Landauf, landab hängt ein entsprechendes Plakat mit Larissa (8). Wer ist dieses Mädchen? Sie ist schon etwas stolz, dass sie in der ganzen Schweiz das Plakat ziert und im Lokalradio der Deutschen Schweiz auch einen Werbespot spricht. Aber so ganz neu ist das Fotoshooting für Larissa Lange aus Wallbach (AG) auch wieder nicht. Denn seit sie ab fünf Jahren in der Kartei einer Kindermodelagentur figuriert, steht das herzige Mädchen immer wieder vor der Kamera, beispielsweise für Kleiderwerbung. Die Mutter findet zwar, «dass Larissa schon etwas Starallüren angenommen hat». Aber so
oder so ist es ein Mädchen wie jedes andere auch in diesem Alter: Aufgeweckt, neugierig, mit Interesse für Musik, Tanzen, Erzählbücher und das einjährige Brüderchen Jan, das «ab und zu nervt». Komplett anhalten Für sie als Drittklässlerin bedeutet der Schulweg keine eigentliche Herausforderung mehr, aber dennoch weiss Larissa Lange, wie wichtig es ist, dass Kindergartenschüler und Erstklässler ohne Sorge den Schulweg antreten können. Dazu gehört das sichere Überqueren der Fussgängerstreifen. Die Autofahrenden werden mit der Kampagne darauf aufmerksam gemacht, dass Kinder den Zebrastreifen erst überqueren dürfen, wenn das Fahrzeug vollständig stillsteht. Umso mehr war Larissa bei den Shootings- und Tonaufnahmen voll dabei, auch wenn diese von ihr viel Geduld abverlangten. Dafür gabs einen Batzen, der mehrheitlich in Kleider investiert wurde. Für die neue Kampagne hat der TCS die Verantwortung; mit dabei sind die Polizei und die bfu. Heinz W. Müller
Fortsetzung von Seite 10
weiser Rat, der aber nicht so recht gehört wird: «Einmal traf ich eine Person, die 200 Meter von der Schule entfernt wohnte und 700 Meter mit dem Auto fuhr.»
Entfernter Wohnort | Tatsache ist, dass die Polizei nicht immer in Verhandlungslaune ist. In der Umgebung der Französischen Schule in Bern (EFB), wo es sehr eng ist und wenig Parkplätze hat, sprechen die Beamten auch schon mal Verwarnungen aus. So hat die Schule bei den Behörden um eine Aussteigezone ersucht. Vergebens. «Viele Familien wohnen weit von der Schule entfernt», protestiert Brigitte Picquart, Leiterin der EFB. «Mit Kindern in der Vorschule (Anm.d.Red.: 3 Jahre) bleibt den Eltern nichts anderes übrig, als ihren Wagen kurz abzustellen, um ihre Kleinen hinein zu begleiten. Sie können sie nicht auf dem Trottoir sich selbst überlassen!» Sie gibt nicht auf und nimmt den Schulanfang zum Anlass, die Eltern daran zu erinnern, doch besser zu Fuss zu gehen oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Ein Tenor, wie er an allen Schulen zu hören ist… meist mit Jacques-Olivier Pidoux mässigem Erfolg.
‹
Kommentar
Bilder Raphael Forster (7Pictures), Mathias Wyssenbach
Jacques-Olivier Pidoux
Larissa Lange ziert das Schulbeginn-Präventionsplakat und nimmt auch das «cool».
13
Im straffen Zeitplan, in dem Arbeit, Sport und Besuche jeder Art Platz finden müssen, wird die Zeit mit dem Junior zur Knacknuss. Die vollgepackte Agenda lässt keinen Spielraum offen, ausser… in der ersten Stunde des Tages. Bei wohlmeinenden Eltern könnte also die Idee keimen, ihre Kinder zur Schule zu fahren und mit der Fahrt einen jener seltenen Momente der Zweisamkeit zu geniessen, die nicht von Fernsehen oder Spielkonsole gestört werden. Diesbezüglich stösst der Aufruf der Behörden, zu Fuss oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule zu kommen, nur bedingt auf offene Ohren. Vor allem, wenn das Kind auf dem Schulweg oder im Schulbus etwa von Kameraden belästigt wird. Nicht zu reden von den Automobilisten, die nicht auf Fussgänger achten. Für die Eltern, die nichts als ihre Pflicht tun, ist es also ganz normal, Taxi zu spielen: «Eine Frage der Sicherheit», ist ihr Argument. Während sie sich sicherer fühlen, vergessen sie, dass zu viele Autos in der Nähe von Schulen ebenfalls Gefahren bergen.
14
Mensch und Mobilität | touring 13 | 6. August 2009
Zusätzlicher Ausweis nötig Immer wieder kommt es zu tragischen Unfällen von Kleinbussen. Zum Steuern dieser Fahrzeuge, mit denen oft auch Kinder und Jugendliche transportiert werden, braucht es neu je nach Fahrzeugkategorie einen zusätzlichen Effort. Wer mit Cars, Kleinbussen oder Lastwagen Personen oder Güter transportieren will, muss nämlich ab 1. September zusätzlich zum Führerausweis den Fähigkeitsausweis für den Personen- und/oder Gütertransport erwerben und sich regelmässig weiterbilden. Personen, die nach dem 1. September das Gesuch um einen Lernfahr- oder Führerausweis in den Kat. C/C1 bzw. D/D1 einreichen, müssen – für den Erwerb dieses Fähigkeitsausweises – eine theoretische und eine praktische Prüfung bestehen. Wer am 1. September 2009 den entsprechenden Führerausweis bereits besitzt oder das Gesuch um den Lernfahr- oder Führerausweis vor diesem Datum eingereicht hat, erhält den Fähigkeitsausweis prüfungsfrei. Alle Details und Downloads über die Internetseite www. tg cambus.ch.
Müllhalden in Gewässern In den Schweizer Seen und Flüssen liegt tonnenweise Abfall. Mofas und Velos werden oft versenkt. Reinigungsaktionen bringen erschreckende Bilder ans Licht. Gefährlich ists auch für Badende.
›
Des einen Leid ist des anderen Freud: Die lokalen Taucher vom Thunersee scheinen eine neue Trendsportart erfunden zu haben: Sie benutzen im See entsorgte Fahrräder für Unterwasserfahrten (siehe Bild). Aber was den Hobbysportlern Spass bereitet, ist ein Problem. Viele, vor allem gestohlene Fahrräder, aber auch Mofas und Autopneus und anderes werden in den Schweizer Seen und Flüssen illegal entsorgt. Offenbar verwechseln sogenannte Abfallsünder die Gewässer mit einer Müllhalde und werfen so ihren Schrott bei Nacht und Nebel ins Wasser. Wie viel Abfall genau versenkt ist, kann nicht genau beziffert werden – die Dunkelziffer ist jedenfalls hoch. Einen Anhalts-
punkt liefern sowohl die kantonalen Seepolizeien, als auch Tauchclubs und Fischereiverbände, die in der ganzen Schweiz regelmässig Müllabfuhr betreiben. So haben 163 Taucher bei einer grossen Reinigungsaktion im Zürcher Seebecken 12 Tonnen Abfall geborgen. Die Organisatoren dieser Räumungen gehen davon aus, dass dies nur ein Viertel des sich dort befindenden Schrotts war. In Thun wurden bei einem ähnlichen Unterfangen in der Aare 2 Tonnen entsorgt. Aufgefallen sei dort der hohe Anteil an Fahrrädern und Mofas.
Eigentlich verboten | Laut dem Bundesamt für Umwelt ist das Versenken von Schrott aller Art im Wasser eine ökologische Schweinerei und verboten. Das Problem sei nebst der Umweltbelastung aber vor allem das Verletzungsrisiko durch scharfe Metallkanten und dies für Tiere sowie Schwimmer. lw
‹
Mehr und weniger Stau Auf den Nationalstrassen hatte es laut Bund im letzten Jahr gegenüber 2007 gut 1% mehr Verkehr. Die Anzahl Staustunden wegen Verkehrsüberlastung stieg um mehr als 5%, hingegen gab es wegen Baustellen rund 40%, wegen Unfällen gut 8% weniger Stau.
Selber einchecken
Peter Aeberhard
Swiss Zumindest in Zürich-Kloten müssen Economy-Passagiere der Swiss selber an Automaten einchecken. Damit erhofft sich die Fluggesellschaft eine schnellere Abwicklung des Prozesses. Allerdings muss das etikettierte Gepäck dennoch an einem Schalter persönlich abgegeben werden. Nach einer dreimonatigen Versuchsperiode wird über das weitere Vorgehen entschieden.
Die versenkten Velos bringen Taucher auf lustige Ideen: Unterwasserradfahren.
15
«Die Strafen können nicht hoch genug sein» Kein Raser will töten! Die meisten haben einfach das Gefühl, ihr Auto auch bei hohen Geschwindigkeiten unter Kontrolle zu haben. Rasen ist pures Adrenalin. Klar sollte man im Hinblick auf die Verkehrssicherheit Massnahmen zur Vorbeugung von Verkehrsunfällen in Betracht ziehen.
Keystone
Anita Savic (@)
Die überparteiliche Arbeitsgruppe des Nationalrats, die sich dem «Kampf gegen Raser» widmet (Touring 11), hat unsere Leserschaft zu hitzigen Debatten angeregt. Wir publizieren weitere Auszüge der zahlreichen Einsendungen. Bevor man über Strafen für Raser entscheidet, sollte man zuerst definieren, wer ein Raser ist. Es ist viel gefährlicher, die Geschwindigkeit in einem Wohngebiet zu überschreiten, als auf einer Autobahn nachts um 12 Uhr. Ebenfalls sollte man auch die auf der jeweiligen Strecke signalisierte Geschwindigkeit auf ihre Verhältnismässigkeit untersuchen. Martin Lehmann (@)
Ich unterstütze jede Initiative, die strengere Strafen für Raser fordert. Diese Raser gefährden alle Verkehrsteilnehmer, seien es nun Fussgänger, Velofahrer, Motorradfahrer oder Autofahrer. Die Strafen können Sylvia Crelier (@) nicht hoch genug sein. Härtere Strafen bringen für viele Verkehrsteilnehmer einen Nutzen. Auch wenn Verkehrspsychologen sagen, dass härtere Strafen nicht vom Rasen abhalten, so würden mit härteren und längeren Strafen die Raser eine längere Zeit aus dem Verkehr gezogen werden und das ist nicht zu unterschätzen. Täglich wird in den verschiedensten Zeitungen über zwei oder mehrere Raser berichtet. Täglich drei Raser für zehn Jahre aus dem Verkehr ziehen sind 10 950 Raser weniger, die sich auf der Strasse befinden. Das ist doch auch ein Langzeitnutzen. Alex Bodenmann, St. Gallen
Dieses Raser-Thema ist bald in aller Munde. Ich bin nicht mehr der jüngste unter den Fahrern. Mit dem Alter hat man doch einfach Probleme, wenn solche Raser an einem vorbeifahren. Mit härteren Strafen bin ich ohne Wenn und Aber einverstanden. Roland Thomi, Lenzburg
Raser handeln bewusst und vorsätzlich! Sie nehmen schwere Verletzungen oder gar den Tod von unschuldigen Menschen wissentlich in Kauf. 5 Jahre Freiheitsstrafe sind das mindeste Strafmass, das für Raser gelten sollte. Die Beschlagnahmung der Fahrzeuge (auch geleaste!) ist unbedingt erforderlich. Mindestens 10 Jahre soll ein Verurteilter keinen Führerausweis mehr Moritz Keller (@) beantragen dürfen. Ich wäre schon für härtere Strafen für Raser. Nur müsste man den Begriff genauer definieren. Die Polizei würde besser Jagd auf die richtigen Raser machen, welche mit stark übersetzter Geschwindigkeit unterwegs sind, und dafür diejenigen verschonen, welche innerorts bis maximal 10 km/h, ausserorts und auf Autobahnen mit maximal 15 km/h unterwegs sind. Erich Hangarter, Winterthur
Persönlich bin ich auch der Meinung, dass es härtere Strafen für Raser geben sollte. Ich finde die Forderungen gut, da Raser sich nicht einfach von einem Tag auf den andern ändern. Man muss aber ganz klar unterscheiden: Jemand, der innerorts etwas Gas gibt, damit er noch schnell bei Orange über die Kreuzung kommt und dann bei Rot gleich Fr. 120.– bezahlen muss, finde ich lächerlich. Ein Raser jedoch, der Menschen gleich mit in den Tod reisst, sollte keine Fahrberechtigung mehr haben. Roland Walpert (@)
Die Forderungen der Politiker punkto Raser sind der richtige Weg und müssen unterstützt werden. Es müssen unbedingt eine härtere und konsequentere Gangart eingeschlagen und vermehrt Kontrollen durchgeführt werden. Bei Raserunfällen kommen immer Menschen zu Schaden, tragischerweise meist Unschuldige. Beschlagnahmung des Autos, Freiheitsstrafen und Führerausweisentzug auf Lebzeiten wäre das einzig Richtige und wahrscheinlich auch am wirkungsvollsten. Die Erfahrung zeigt, dass diese Leute unverbesserlich und unbeEvelyne Zeller (@) lehrbar sind.
Anzeige
6. August 2009 | touring 13 | Mensch und Mobilität
16
Test und Technik | touring 13 | 6. August 2009
Variabler Komfort-Van ›
Wenn eine vierköpfige Familie mit dem Auto ans Meer in die Ferien fahren will, steht sie bald einmal vor einer heiklen Entscheidung, wer nun wieviel Gepäck mitnehmen kann und darf. Ist die Familie aber im Besitz eines Renault Grand Scénic, dann kommt es nicht mehr darauf an, ob der Sohnemann das Gummiboot mitnehmen darf oder Tochters Puppenwagen auch noch irgendwo Platz hat. Im französischen Van gibts nun beim Kofferraumvolumen von 564 Litern und der grossen Variabilität beinahe unbeschränkt Platz. Und wenn die Familie in den Ferien zufällig Bekannte antreffen sollte, die mit an den Strand möchten, dann lässt sich der Grand Scénic im Nu in einen siebenplätzigen Kleinbus verwandeln. Allerdings sind die im Fond mit wenigen Handgriffen herausklappbaren Notsitze nicht für lange Fahrten gedacht und das Kofferraumvolumen vermindert sich dann auf knappe 208 Liter.
Manövrieren und Einparken brauchts ein gutes Distanzgefühl. Gut, dass das Testfahrzeug mit einer Rückfahrkamera ausgerüstet ist. Das Armaturenbrett ist wie bei den Franzosen üblich, extravagant: Der übersichtliche LCD-Display ist klar gegliedert und aus allen Winkeln ablesbar. Der Clou ist, dass zwischen sechs Voreinstellungen, die sich durch die Art der Darstellung und die Anzahl der Informationen unterscheiden, ausgewählt werden kann. Kurzum, die Anordnung der Anzeigen ist übersichtlich, was bei den übrigen Bedienelementen nicht der Fall ist. Insbesondere die in der Armaturenmitte angebrachten Belüftungselemente sind kleinlich konzipiert. Von der Ausstattung und dem Komfort her werden Scénic-Besitzer verwöhnt: CD-Radio, Klimaanlage und elektrische Parkbremse sind inklusive. Wirklich praktisch ist die zwischen den Vordersitzen angebrachte Mittelarmbox mit der Multimedia-Bedieneinheit. Dieses
Grosse Variabilität | Als Fünfplätzer bietet der getestete Grand Scénic 2.0 dCi Privilège bei einer Länge von 4,56 Metern viel Freiheit für Kopf und Beine. Was den Familien-Van weiter auszeichnet, ist seine Variabilität, so dass er durchaus auch als Kleinzügelwagen durchgehen kann. Denn alle Sitze lassen sich einerseits einzeln umklappen und andererseits sind diejenigen in der zweiten Reihe einzeln verschiebbar. Zum Zügelwagen lässt sich der Scénic mutieren, wenn man die hinteren Sitze komplett ausbaut, was übrigens mit ein paar wenigen Handgriffen getan ist. Dann entsteht eine 190 Zentimeter lange und 110 Zentimeter breite Fläche mit einem Gesamtvolumen von über 2063 Litern. Schade ist lediglich, dass dabei die Ladefläche nicht eben ist. Hinter dem Steuer überzeugt der Scénic mit einer guten Sicht nach vorne. Doch fürs
Fortsetzung auf Seite 19
Kurzbilanz
Bilder Martin Lobsiger
Der Van glänzt durch enorm viel Platz und grossem Komfort. Kurzum, ein ideales Familienauto mit viel Stauraum. Test des Renault Grand Scénic 2.0 dCi Privilège.
+ –
Hoher Fahrkomfort mit tiefem Geräuschniveau, Variabilität des Innenraums, feudale Platzverhältnisse für 5 Personen, kräftiger, ruhig laufender Motor, hohes Ausstattungsniveau, grosszügige Ablagen. Eher träges Handling, hackelige Schaltung, weiche Sitze mit wenig Seitenhalt, keine ebene Ladefläche, Bedienung der Klimaelemente ist fummelig, schlechte Übersicht nach hinten, Vibrationen des Armaturenbretts.
Helle Farben dominieren das Interieur.
6. August 2009 | touring 13 | Test und Technik
17
Der Familienvan Grand Scénic macht mit der eleganten Karosserie auch von Aussen eine gute Figur.
TCS-Vergleich Preis (Fr.) Hubraum (cm3) Leistung (kW/PS) Max. Drehmoment (Nm/min) Verbrauch (l/100 km) Innenlärm bei 120 km/h (dBA) Betriebskosten (Fr./km)3 Wartungskosten4 Test «Touring» 1 4
Renault Grand Scénic dCi160 Privilège
Kia Carens 2.0 CRDi Trend
Opel Zafira 1.9 CDTi Cosmo
VW Touran 2.0 TDi Highline
42 000.– 1995 118/160 380/2000 6,6 B2 68 0,86 11133 13/2009
36 350.– 1991 103/140 305/1800 6,6 A2 70 0,84 13333 3/2007
42 300.– 1910 110/150 320/2000 6,6 A2 69 0,81 11133 17/2005
44 700.– 1968 125/170 350/1750 6,61 B2 705 0,82 11111 14/20035
Wert laut Importeur 2 Energieeffizienz laut Importeur 3 Bei 15 000 km/Jahr Gesamtkosten auf 180 000 km bei 15 000 km/Jahr 5 VW Touran TDi Highline 103 kW
Der Dieselmotor bringt den Grand Scénic schnell auf Touren.
«Eine der besten Shows, die je in Zürich zu sehen war!»
L D G A 9 I D J G
@DCO:EI EGD9J@I>DC
BJH>@
7J8=
G:<>:
FRANZ ABRAHAM STEWART COPELAND SHAUN MCKENNA
9:H><C
@DHIzB:
A>8=I
PHILIP WM. MCKINLEY MARK FISHER ANN HOULD-WARD PATRICK WOODROFFE
TAGESSCHAU
WAREN
ET! N AUF IHR TICK 20% REDUKTIO 552 225 H;G &#"$B^c# 0 90 ^X] jciZg 0
:g]~aia
ldgi/ jciZg YZb @Zcc LIEDER ITG M BLU GC IN TOUR
Erleben Sie die Klassiker New York, New York · My Way · The Lady Is A Tramp · Iâ&#x20AC;&#x2DC;ve Got You Under My Skin · Strangers In The Night · Mr. Bojangles ... and many more
20.10. - 25.10.2009
Infos &Tickets: www.topact.ch HOTLINE: 0900 552 225 (SFr. 1.-/Min.)
6. August 2009 | touring 13 | Test und Technik
Fortsetzung von Seite 16
Zahlen TESTFAHRZEUG Renault Grand Scénic 2.0 dCi Privilège; 7 Pl.; Fr. 42 000.– (wie getestet: Fr. 50 500.–) Varianten: 1.6 Expression 5 Pl. (Fr. 27 900.–) bis Grand Scénic Privil. 2.0 dCi (Fr. 42 000.–) Optionen (Auszug): Metalliclackierung (Fr. 700.–), GPS und elektr. Ledersitze (Fr. 4100.–), Einparkkamera (Fr. 500.–) Garantien: 3 Jahre Werk, 3 Jahre Mobilität; 12 Jahre Rostschutz (Auflagen) Importeur: Renault Suisse SA, Bergermoosstrasse 4, 8902 Urdorf, www.renault.ch TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN Motor: 4 Zylinder Turbodiesel 2.0, 160 PS; Frontantrieb, 6-Gang-Getriebe Gewichte: 1705 kg (wie getestet), zulässiges Gesamtgewicht 2258 kg, Anhängelast 1300 kg Ausmessungen: Innenbreite: vorne 149 cm, hinten 149 cm; Kofferraum: 208–2063 Liter; Reifen: 225/50 R 17, min. 225/50 R 17
Modul lässt sich um 18 Zentimeter verschieben, so dass auch die Mitfahrer in der zweiten Reihe zu den beiden Staufächern Zugang haben. Der vielen Möglichkeiten wegen muss man nur aufpassen, dass man alles wieder findet. Der Innenraum ist wertig gestaltet, wirkt elegant und überzeugt durch gut verarbei-
tete Materialien. Das grosse Glas-Panoramadach trägt ebenfalls zu einem freundlichen Innenraumambiente bei.
Zügiger Motor | Der 2.0 Liter Dieselmotor überzeugt mit einem kraftvollen Durchzug und bringt das 1.7 Tonnen schwere Auto schnell auf Touren. Der Motor läuft sehr geräuscharm und zieht selbst in den unteren Drehbereichen optimal an. Felix Maurhofer
‹
Im Grand Scénic ist viel Platz für 5 Passagiere vorhanden. Die praktische Mittelarmbox mit der Multimedia-Bedieneinheit. Der Van mutiert zum Transporter.
TCS-Exklusiv FAHRDYNAMIK Beschleunigung (0–100 km/h): Elastizität: 60–100 km/h (4. Gang) 80–120 km/h (4. Gang) Wendekreis: Innengeräusch: 60 km/h: 58 dB (A) 120 km/h: 68 dB (A)
11113 11111
SICHERHEIT Bremsweg (100–0 km/h): 37,3 m Ausstattung
11111 11113
9,8 s 5,6 s 6,8 s 11,6 m
KOSTEN SERVICE Wartung (km/Mte)
Stunden
Arbeitskosten (Fr.)
30 000/24 1,3 188.– Gesamtkosten für Wartung auf 180 000 km: 15 000 km/Jahr 22,1 5672.– BETRIEBSKOSTEN
Modell Renault Grand Scénic: Detailübersicht
NORMVERBRAUCH AUF PRÜFSTAND (80/1268/EWG) Städtisch Ausserstädt. Gesamt
TCS 8,5 5,5 Werk 8,3 5,6 CO2-Emissionen: CO2-Durchschnitt CH 2008: EnergieEtikette (A–G):
6,6 6,6 173 g/km 175 g/km B
쑺
TESTVERBRAUCH 11133 7,3 l/100 km Reichweite 822 km Tankinhalt: 60 Liter TCS TUW: Herbert Meier
Reklame
FAHREIGENSCHAFTEN 11123 Die Fahreigenschaften sind auf Bedürfnisse der Familien zugeschnitten: er wirkt etwas schwerfällig, behäbig, aber sicher. Das Fahrwerk bügelt Unebenheiten korrekt aus, doch die Übersichtlichkeit lässt zu Wünschen übrig. SICHERHEIT 11113 Der Grand Scénic bietet eine gute Sicherheitsaustattung. Serienmässig sind ESP, sechs Airbags, aktive Kopfstützen und Gurtstraffer. 113 cm
쑸
쑸 쑸
m 9c –10 68
100 cm
쑸
90 cm 쑺
UMWELTASPEKTE Abgasverhalten (Messlabor Empa): Kohlenmonoxid (CO) 11113 Kohlenwasserstoffe (HC+NOx) 11133 Partikel (PM) 11113
INNENRAUM 11112 Helle Farben und angenehme Materialien prägen das Interieur. Wirklich beeindruckend ist die grosse Variabilität der Raumgestaltung und Sitzmöglichkeiten. Schade, dass beim Ausbau der Hintersitze keine ebene Ladefläche entsteht. KOMFORT 11111 Genügend weiche Fahrwerkabstimmung, um fast alle Unebenheiten zu schlucken. Sehr geringes Geräuschniveau im Innenraum. Die zwar gut gepolsterten Sitze bieten wenig Seitenhalt. AUSSTATTUNG 11111 Die Komfort- und Audioausstattung lässt einige Wünsche offen. Das Testauto war sogar mit einer Rückfahrkamera ausgerüstet. FAHRLEISTUNG 11113 Der 2.0 Diesel geht kräftig, aber kultiviert zur Sache. Die Schaltung ist etwas hackelig und auch der Kupplungspunkt ist schwer zu finden.
m 5c m –6 5c 50 –9 쑸 5 5
167 cm
Stundenansatz für TCS-Berechnungen: Fr. 145.– (BFS), Renault-Händler von Fr. 84.– bis Fr. 170.–
Radstand 277 cm Länge 456 cm (Breite 184 cm)
쑸
418.– 835.–
쑺
655.– 655.–
쑸
86 60
쑺
15 000 30 000
쑸
Fr./Monat feste variable
쑺
Rp./km
쑸
km/Jahr
19
쑺 쑺
20
Test und Technik | touring 13 | 6. August 2009
Audi-Werte zum Seat-Preis
Vorteile: Verhältnis Preis/Ausstattung, ausgewogenes Fahrverhalten, handlich, sparsam, Reichweite Nachteile: tristes Interieur, 3. Insasse wird geopfert, beim Manövrieren schwergängige Lenkung, verstecktes Zündschloss. Technik: Limousine; 5 Plätze; Kofferraum 460 l; 2 l Diesel, 143 PS, 320 Nm bei 1750/min; 6-Gang-Getriebe; 0 bis 100 km/h in 9,2 s Testverbrauch: 6,6 l/100 km, Reichweite 1060 km Preis: Fr. 39 950.– (2.0 TDI Style).
Der Audi A4-Derivat Seat Exeo hebt sich durch seine eigenständige Front ab.
Der neu gestaltete Ibiza Bocanegra ist auf 1000 Stück limitiert.
Auferstehung des Seat Bocanegra Seat setzt auf Sportlichkeit und erweitert die IbizaPalette um die bis zu 180 PS-starken Modelle FR und Cupra. Highlight ist die Designikone Bocanegra.
›
Die drei neuen Sportmodelle des Seat Ibiza kommen wirklich dynamisch daher. Das nicht nur wegen der Motorenleistung von 150 PS beim FR (Formula Racing) bis 180 PS beim Cupra (Cup Racing), sondern auch des attraktiven Designs wegen.
Der Bocanegra | Wie kommt Seat dazu, eines ihrer neuen Ibiza-Sportmodelle schwarze Schnauze, sprich «Bocanegra» zu nennen? Eines vorneweg, mit Abschätzung hat der Übername nichts zu tun. Nun zur Geschichte. 1975 begann der Hersteller mit der Eigenproduktion des Seat 1200 Sport Coupé. Besonderheit im Design war die schwarze Kunststofffront, die Scheinwerfer und Kühlergrill einrahmte. Es dauerte nicht
lange, bis die Spanier dem beliebten Coupé den Übernahmen Bocanegra gaben. Heute, 34 Jahre später besinnt sich Seat wieder auf diese Ikone und lanciert den Ibiza Bocanegra. Bei diesem Modell ist nebst der prägnanten Front auch das Innendesign speziell ausgefallen. Der neue Bocanegra ist in den Farben weiss oder rot und mit den Motoren des FR oder Cupra erhältlich. Weil der Bocanegra auf 1000 Stück limitiert ist, dürfte er zum Sammlerstück werden. fm
‹
Fahrzeug: Ibiza FR, Cupra, Bocanegra, 4 Pl., Länge: 4.06 m (3-Türer), Kofferraum: 284 l Motoren: Cupra: 1.4 TSI 180 PS; FR: 1.4 TSI 150 PS. Beide Versionen mit 7-Gang-DSG-Getriebe mit Schaltwippen am Lenkrad Preis: Ibiza Cupra ab Fr. 29 950.– ; Ibiza FR Fr. 27 450.–, Ibiza Bocanegra Cupra Fr. 31 170.–, Bocanegra FR Fr. 28 820.–.
Bilder zvg
Test Seat Exeo 2.0 TDI Sein Spitzname Exaudi kommt nicht von ungefähr. Der Exeo, mit dem Seat jetzt in der Mittelklasse Fuss fasst, basiert nämlich auf der vorherigen Generation des Audi A4. Die 4,66 m lange Limousine ist aber keineswegs veraltet und bietet ein zwar nicht sonderlich behagliches, aber gut verarbeitetes Interieur. Die Bedienelemente der Lüftung besitzen nicht die Raffinesse des aktuellen A4, dafür schlägt der Exeo in der Version Style mit einer umfassenden Ausstattung zu einem knapp kalkulierten Preis zurück. Hier sind ein Multifunktionslenkrad oder Parksensoren inbegriffen. Abgesehen vom mittleren Sitz im Fond bietet der Mittelklassewagen grosszügige Platzverhältnisse und Langstreckenqualitäten. Dazu trägt auch der genügsame Zweiliter-Common-Rail-Diesel bei. Langeweile kommt im Exeo nicht auf, denn das überarbeitete Fahrwerk wirkt sehr agil, auch wenn es in typischer Audi-Manier Sicherheitsreserven bewahrt. Ein Beweis, dass sich nicht allzu betagte Technik gut auffrischen lässt. MOH
Der Seat 1200 Sport Coupé erhielt von den Spanieren den Übernamen «schwarze Schnauze».
Anzeige
23
ald
6. August 2009 | touring 13 | Test und Technik
Der Kangoo be bop Z.E. (für Zero Emission) mit Elektroantrieb ist für den Einsatz in Städten und Agglomerationen gedacht.
Elektrofahrzeug profiliert sich Renault kündigt die Einführung von vier Elektrofahrzeugen ab 2011 an. Bereits liefert der erste fahrbereite Prototyp einen Vorgeschmack.
›
Der Kangoo be bop Z.E. (für Zero Emission) ist die Elektroversion des LifestyleVans, den Renault im März eingeführt hat. Punkto Technik stimmt dieser Prototyp weitgehend mit den künftigen serienmässigen Elektroautos überein, die sich zur Zeit in Entwicklung befinden. Die Reichweite beträgt momentan knapp 100 km, geplant sind aber 160 km. Für den Antrieb sorgen ein 44 kW (60 PS) starker Elektromotor sowie eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 15 kWh. Damit liegt der Einsatzschwerpunkt des Kangoo be bop Z.E. im urbanen Umfeld.
Theorie und Praxis | Seine forsche Beschleunigung aus dem Stand ist erstaunlich, und beim Verzögern wird ein Teil der kinetischen Energie in die Batterie zurückgeführt. Der Kangoo schafft sogar eine Spitze von 130 km/h, was allerdings seinen Aktionsradius stark verringert. Zudem ist der Begriff «Zero Emission» nur eine theoretische Sichtweise. Die CO2-Emissionen «von der Quelle bis zum Rad» sind nicht null, sondern hängen in jedem Fall von der Art
der Stromproduktion ab. Im europäischen Schnitt soll die Kohlendioxid-Bilanz eines Elektrofahrzeugs gleichwohl doppelt so gut ausfallen wie bei einem vergleichbaren thermischen Auto. Zudem könnte mit dem nächtlichen Aufladen der Batterien der nicht speicherbare Strom ausserhalb der Hauptverbrauchszeit besser genutzt werden. Die Verkaufszahlen der Elektroautos sind gegenwärtig vernachlässigbar klein, aber Re-
nault nimmt an, dass ihr Marktanteil bis 2016 auf 5% ansteigen dürfte. Es handelt sich um Zweit- oder Drittwagen, denn eine komplette Batterieladung dauert im Schnitt sechs Stunden. Schnellladestationen sollen allerdings 80% der Kapazität in etwa 30 Minuten schaffen. Längerfristig befassen sich die Hersteller auch mit der Möglichkeit, die leeren Batterien gegen volle auszutauDenis Robert schen.
‹
Vier elektrische Modelle bis 2012 Im Verlauf der nächsten drei Jahre will Renault bei den Elektrofahrzeugen vier echte Serienmodelle ins Programm aufnehmen. Bei den zwei ersten handelt es sich um Ableitungen bestehender Modelle, die beiden anderen wird es nur als Elektroautos geben. Den Anfang dürften 2011 ein für den israelischen Markt bestimmtes Mittelklasseauto und der Kleintransporter Kangoo Express machen. Im gleichen Jahr folgt ein völlig neuer Stadtflitzer, und 2012 wird eine kompakte Schräghecklimousine auf ebenfalls hundertprozentig elektrischer Basis eingeführt. Unterdessen wurden schon 26 Partnerschaften mit Regierungen, Gemeindeverwaltungen und Stromproduzenten geschlossen, damit die entsprechende Infrastruktur zum Aufladen dieser Fahrzeuge erstellt werden kann. D.R.
HvS Forch
Die 7-Plätzer von Kia
3 Raten
0% Zins
2 Jahre
1/3 2/3 3/3 Kia Carens
beim Kauf
nach 12 Monaten
nach 24 Monaten
Kia Carnival
Rechnungsbeispiel Carens 2.0 L CVVT Classic man.: Empfohlener Nettopreis inkl. MWSt. CHF 29‘450.–, 3 Raten zu 0% Zins à CHF 9‘816.65 = CHF 29‘450.–.
PROMO-OPTION 3 RATEN, 0% ZINS Bei diesem Angebot bezahlt der Käufer sein neues Fahrzeug in drei gleichen Raten. Die erste Rate bei Vertragsabschluss, die zweite nach 12 Monaten und die letzte 24 Monate nach dem Kauf. Der Preis richtet sich nach der Preisempfehlung inkl. MWSt, die Laufzeit des Vertrages beläuft sich auf 24 Monate und max. 20‘000 km/Jahr. Eine Sonderzahlung oder Kaution muss nicht geleistet werden.
Rechnungsbeispiel Carnival 2.7 L V6 Classic man.: Empfohlener Nettopreis inkl. MWSt. CHF 37‘950.–, 3 Raten zu 0% Zins à CHF 12‘650.– = CHF 37‘950.–.
KIA Motors AG, 5745 Safenwil Tel. 062 788 88 99, Fax 062 788 84 50, kiamotors@kia.ch
www.kia.ch
3-Raten-Promo jetzt auch auf alle Kia Modelle!
PICANTO ab CHF 14’950.–
RIO ab CHF 16’950.–
CEE’D ab CHF 20’980.–
ECO_CEE’D_SW ab CHF 22’222.–
PRO_CEE’D ab CHF 25’450.–
CARENS ab CHF 29’450.–
CARNIVAL ab CHF 37’950.–
SPORTAGE GT EDITION CHF 39’990.–
SORENTO ab CHF 39’950.–
Die 3-Raten-Promo-Option zu 0% Zins ist gültig beim Kauf eines neuen Kia mit Vertragsabschluss bis 31.12.2009 und/oder mit anderen Aktionen nicht kumulierbar und gilt nicht für das Sonderangebot des neuen eco_cee’d Kombi sowie die Nutzfahrzeuge K2900. Eine Vollkasko ist obligatorisch und eine Kreditvergabe verboten, falls sie zur Überschuldung des Konsumenten führt. Für weitere Informationen steht Ihnen Ihr Kia Partner gerne zur Verfügung. Verbrauch gesamt l/100 km (Energieeffizienzkategorie, CO2 g/km manuell/aut.) – Durchschnitt aller Neuwagen 204 g/km Carens 2.0 L CVVT 145 PS, 8,4 (8,6), D (D), 201 (206) Carnival 2.7 L V6 Benziner 189 PS, 10,7/10,9 (E/E, 255/260)
Anzeige
26
Schwerpunkt Outdoor | touring 13 | 6. August 2009
› Die Steigeisen knirschen im harten Firn und der Bergführer gibt den Rhythmus vor: schön langsam, denn die Luft auf knapp 4000 Meter über Meer ist dünn und der Atem geht schnell. «Die letzten Meter zum Gipfel sind immer die härtesten», hat irgendwann ein berühmter Bergsteiger gesagt, was tatsächlich stimmt. Noch trennen die Seilschaft ein paar läppische Höhenmeter vom Gipfel des 4164 Meter hohen Breithorns. Der Gipfel über Zermatt gilt als einer der leichtesten Viertausender der Alpen – ein Einsteigerberg für alpinistische Novizen. Doch das Hochgebirge sollte nicht unterschätzt werden. Der Berg hat diverse
Gletscherspalten und auf dem zwar recht flachen Gipfelgrat kann ein Stolpern mit einem Sturz in die mehrere hundert Meter hohe Nordwand fatal enden. Auch das Wetter kann hier oben blitzschnell umschlagen und sich zu einem bösen Sturm entwickeln. Vor knapp zwei Stunden haben sich die Neulinge mit der Klein Matterhornbahn bequem auf 3820 Meter über Meer transportieren lassen. Von sanfter Akklimatisation kann also bei der Besteigung des Breithorns keine Rede sein. Gut beraten ist, wer am Vortag bereits nach Zermatt anreist und zum Angewöhnen eine kleine Wanderung
Viertausender für Einsteiger Der Wunsch, einmal auf einem 4000 Meter hohen Berg zu stehen, kann durchaus Realität werden. Als bergsteigerisch einfache Viertausender gelten das Zermatter Breithorn und das Allalinhorn bei Saas Fee. Trotzdem haben diese Gipfel ihre Tücken.
6. August 2009 | touring 13 | Schwerpunkt Outdoor
unternimmt. Bevor es von der Bergstation auf das Gletscherplateau und zum Fuss des Viertausenders geht, werden die Klettergurte angezogen. Der Bergführer seilt die Teilnehmer an und schärft ihnen ein, das Seil zum Vordermann immer schön straff zu halten. Sobald das Gelände steiler wird, werden die Steigeisen an die Schuhe geschnallt.
Auf zum Gipfel | Wie an einer Perlschnur aufgereiht, marschiert die Gruppe steigeisenbewehrt los. Nun macht sich die Höhe bemerkbar und eiliges Losrennen ist definitiv nicht angesagt. Langsam wird die
Südwestflanke immer steiler und der Atem immer knapper, doch der Wille ist stärker als die nach Sauerstoff verlangenden Muskeln. Der Bergführer steigt schön langsam und mit immer gleichem Tempo voran. Eines wird schnell klar, Bergsteigen braucht Geduld, es entschleunigt in wohltuender Weise die Hektik des Alltags, dadurch bleibt auch Zeit zum Staunen. Schräg gegenüber reckt sich das unvergleichliche Matterhorn in den Himmel und geradeaus erstrahlt der Lyskamm und der Monte Rosa in hellem Weiss. Noch ein paar Meter, dann ist der Gipfel des Breithorns geschafft. Auf einem Vier-
27
tausender zu stehen ist schon etwas Besonderes und erfüllt die Bergsteiger auch mit Stolz. Und ein bisschen erhaben darf man sich schon fühlen, schliesslich sieht unten im Tal alles ganz klein aus. Nach einer kurzen Rast und langem Staunen gehts bereits wieder runter. Zu lange darf man nicht am Berg bleiben, weil der Firn weich wird und die Schneebrücken über die Gletscherspalten schwach werden. Jedenfalls gehts den Berg hinunter viel leichter als hinauf. Nach etwas über vier Stunden steht die Seilschaft wieder vor der Bergstation Fortsetzung auf Seite 29
Nach knapp zwei Stunden Aufstieg am Seil des Bergführers ist der Gipfel des Breithorns nahe und das Bergpanorama grandios.
6. August 2009 | touring 13 | Schwerpunkt Outdoor
29
Fortsetzung von Seite 27
des Klein Matterhorns, schaut nochmals zurück zum Gipfel und verspürt schon bald einmal Lust auf mehr Gipfelglück.
Allalinhorn | Gegenüber des Zermatter Breithorns erhebt sich die Kuppe des Allalinhorns. Auch der 4027 Meter hohe Gipfel gilt als Viertausender für Einsteiger. Als Aufstiegshilfe wird auch hier die Bahn benützt, welche die Alpinisten von Saas Fee aus zur Station Mittelallalin auf 3500 Meter bringt. Relativ leicht zu bewältigen sind die 500 Höhenmeter bis zum Gipfel. Von da oben recken sich über 60 Viertausender in den Himmel. Felix Maurhofer
‹
Zum Besteigen der 4000er brauchts entsprechende Ausrüstung: Wetterfeste Outdoorkleider, Mütze, Handschuhe, Klettergurt, Steigeisen, steigeisentaugliche Bergschuhe, Eispickel oder Skistock, sowie Sonnenschutz und Proviant. Ein Teil der Kletterausrüstung kann gemietet werden. Die Besteigungen auf das Breithorn organisiert das Zermatt Alpin Center (www.alpincenterzermatt.ch, Preis Fr. 185.–, aufs Alallinhorn gehts mit den Saas Fee Guides (www.saasfeeguides.ch, Preis Fr. 190.–). Die Preise sind ohne Bergbahnticket. fm
Bilder Felix Maurhofer
Knapp 200 Franken kostet die Besteigung
Auf dem Top darf der Gipfelgruss nicht fehlen (oben). Im Abstieg begegnet die Seilschaft einem Hund, der ausgerüstet mit einer Gletscherbrille, auch aufs Breithorn will.
«Höhenanpassung ist zentral» »
Ist ein einfacher 4000er für jedermann machbar? Gianni Mazzone: Mit einer guten Grundkondition und sportlicher Fitness ist es durchaus möglich. Die Frage ist oft, wie gut der Gast die Höhe tatsächlich verträgt. Wie sollte man dafür trainieren? Entscheidend ist die Höhenanpassung, die mit ausgedehnten Wanderungen auf einer Höhe bis zu 3000 Metern trainiert werden kann. Rein alpintechnisch ist das Breithorn einfach, ein Teil ist zwar etwas steil, doch sind keine Kletterpassagen zu überwinden. Kann ein Anfänger das Breithorn ohne Bergführer besteigen? Das empfehlen wir nicht, weil die Tour wegen diversen Faktoren zu gefährlich ist. Auf der Route hat es Gletscherspal-
ten, Absturzgefahr besteht, es können sich Lawinen lösen und das Wetter kann auf dieser Höhe sehr schnell ändern, was die Orientierung erschwert. Prüft der Bergführer einen Gast vor der Tour? Der Gast erhält vorgängig ausführliches Info-Material vom Alpin Center und wird vor der Tour noch einmal am Schalter vom Alpin Center genau informiert. Es ist dann am Bergführer, den Gast richtig einzuschätzen. Was macht ein guter Bergsteiger aus? Respekt gegenüber der Natur und den
«Wir müssen den Gast richtig einschätzen»
Bergen sowie die richtige Einschätzung seiner Fähigkeiten. Ganz zentral ist die Tourenvorbereitung, welche diverse Aspekte beinhaltet wie das Wetter und die Verhältnisse am Berg studieren. Wichtig sind auch die Rücksicht gegenüber anderen Alpinisten sowie natürlich die Freude am Bergsteigen. Wie wichtig ist die Ausrüstung? Die richtige sowie angemessene Ausrüstung ist entscheidend für jede Bergtour. Wie viele Touren vermittelt das Alpin Center Zermatt pro Jahr? Es sind im Sommer und Winter rund 2000 Touren. Interview: fm
«
Gianni Mazzone ist diplomierter Bergführer und leitet das Alpin Center in Zermatt.
Zu Wasser durch Frankreich Eine exklusive Reise durch idyllische Landschaften Frankreichs. Ein Highlight für Kultur- und Naturliebhaber gleichermassen. Seit vielen Jahren führt der TCS im Herbst erfolgreich eine Musik-Flussfahrt durch. Das ganze Schiff ist exklusiv für TCS Kunden reserviert. Vom 3. bis 10. Oktober 2009 geht die Reise nach Frankreich, auf die Rhône und die Saône. Während einer Woche entdecken Teilnehmer das Herz Frankreichs und die Weinregionen entlang der beiden Flüsse. Die Flussfahrt bietet einen guten Mix aus Landschaften und historischen Städten – jeden Tag wird eine neue Seite unseres Nachbarlandes entdeckt. Komfort an Bord Die Anreise erfolgt mit dem Bus ab der Schweiz nach Lyon, der Gourmetstadt Frankreichs. Dort wartet bereits die A-Rosa Luna, das schwimmende Hotel, auf seine Gäste. Die
Schiffe der deutschen Reederei sind bekannt für Komfort, gutes Essen und einen freundlichen Service. Die A-Rosa Luna bietet nebst Buffet-Restaurant mit live-cooking und Bar, ein Sonnendeck mit kleinem Pool und einen Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Massagen und Beautybehandlungen. Für die sportlichen Gäste stehen Fitnessgeräte zur Verfügung. Für den Landgang können Fahrräder und NordicWalking Stöcke gemietet werden. Landausflüge Auf den begleiteten Ausflügen werden täglich die Schönheiten Frankreichs erkundet. Ab Lyon führt der Weg auf der Saône zuerst Richtung Norden. Die bekannten Weinanbaugebiete, Kulturschätze wie das Kloster Cluny und Städte wie Dijon und Beaune stehen auf dem Programm. Dann führt die Route in den Süden, zu den bedeutenden Städten Arles und Avignon. Die Camargue, die Provence und die Ardèche werden im Ausflugsprogramm ebenfalls angeboten.
Musikalische Unterhaltung Die Tage klingen mit zwei Musikformationen musikalisch aus. Die Casa Loma Jazz Band, bestens bekannt unter den Kennern der Old-TimeSzene, pflegt den New Orleans-Stil der 20er und den Swing-Stil der frühen 30er Jahre. Nicht weniger bekannt ist Willi Valottis Wyberkapelle (1 Herr und 3 aufgestellte junge Damen). Das Quartett liebt die Volksmusik mit all seinen Facetten – vom
traditionellen Schottisch über die konzertante Ländlermusik bis hin zum argentinischen Tango.
Rhône – Saône Musik-Flussfahrt 3. bis 10. Oktober 2009 Weitere Informationen: www.reisen-tcs.ch, Tel. 0844 888 333
Exklusive Rhône – Saône Musik-Flussfahrt Savoir vivre in Frankreich an Bord eines eleganten Schiffes! Diese Reise bietet Ihnen kulinarische, kulturelle, landschaftliche und musikalische Höhepunkte. Denken Sie nur an die duftenden Lavendelfelder in der Provence und an die weltbekannten Weinanbaugebiete entlang der Rhône. Nicht nur Avignon, sondern auch die historischen Städte Lyon, Arles und Dijon begeistern. Relaxen zwischendurch? Kein Problem, das ****(*) Flussschiff A-ROSA LUNA bietet Spa, Pool und Sporteinrichtungen. Der Küchenchef überrascht Sie täglich mit Gaumenfreuden.
Vorteile dieser exklusiven Reise • Zwei bekannte Schweizer Musikformationen bieten musikalische Höhepunkte: Willi Valottis Wyberkapelle und die Casa Loma Jazz Band • Bequeme Busreise hin und zurück • Erstklassiges Flussschiff mit eleganten Aussenkabinen • Interessantes Ausflugsprogramm zum Spezialpreis • Erfahrene TCS-Reiseleitung, alle Trinkgelder, Gebühren und Taxen inbegriffen
Reisedatum: 3. – 10. Oktober 2009
8 Tage ab CHF 2’250.–
Im Preis inbegriffen: Komfortable Busfahrt Schweiz – Lyon retour • Mittagessen auf Hin- und Rückweg • MS A-ROSA LUNA****(*) Rhône – Saône Flusskreuzfahrt in gebuchter Kabinenkategorie • Vollpension an Bord mit Mineralwasser zu den Hauptmahlzeiten • Kaffee und Kuchen am Nachmittag • Weindegustation an Bord • Musikalische Unterhaltung mit Volksmusik und Jazzband • Nutzung der Bordeinrichtungen wie Sauna, Spa- (ohne Behandlungen) und Fitnessbereich • Alle Trinkgelder • Hafentaxen und Gepäckservice an Bord • Erfahrene TCS- und Bordreiseleitung
Interessiert? Für Detailinformationen rufen Sie uns an oder besuchen Sie die TCS-Filiale in Ihrer Nähe. Wir sind gerne für Sie da.
Unser Partner:
Buchen Sie jetzt: Tel. 0844 888 333
Verbindet Sie mit Reisen TCS in Ihrer Nähe.
www.reisen-tcs.ch
6. August 2009 | touring 13 | Schwerpunkt Outdoor
31
Klettersteige erleben seit ein paar Jahren in der Schweiz einen wahren Boom. Heute haben Klettersteiggeher die Qual der Wahl aus 42 Routen. Klettersteige sind mit künstlichen Tritten, Griffen, Leitern oder gar Hängebrücken ausgerüstete Routen durch Felswände. Ausgerüstet mit Helm, Bergschuhen, Klettergurt und dem speziell für
Steige konzipierten Sicherungsset sowie entsprechender Kleidung und Proviant lassen sich die Steige sicher begehen. Voraussetzungen sind gute Fitness und Schwindelfreiheit sowie das Beherrschen der Sicherungstechnik. Diverse Schweizer Bergsteigerschulen bieten für Anfänger entsprechende Kurse an. Der «Touring» stellt drei Klettersteige vor: Für Kinder und Anfänger eignet sich das Brunnigebiet ob Engelberg, der mittelschwere Klettersteig auf die Allmenalp bedingt bereits etwas Erfahrung und erfahrene Geher können sich ans Daubenhorn fm ob Leukerbad wagen.
Engelberg: Kindersteig aufs Brunnistöckli
Kandersteg: Der spektakuläre Steig auf die Allmenalp
Leukerbad: In der Vertikalen aufs Daubenhorn
Im Brunnigebiet ob Engelberg können drei unterschiedliche Klettersteige begangen werden. Der leichteste führt auf das Brunnistöckli. Er ist speziell als Übungs- und Kinderklettersteig ausgerüstet worden. Anfänger können bei der Bergstation die gesamte Klettersteigausrüstung mieten oder beim Bergführerbüro Engelberg einen Bergführer engagieren. Auch das gesamte Freizeitangebot rund um die Brunnihütte, welche bequem mit der Seilbahn erreicht werden kann, eignet sich bestens für Kinder. Beispielsweise lädt der Herzlisee nach dem Klettern zum Kneippen auf dem Kitzelpfad ein. Kletterer mit mehr Übung, können sich am steilen und ausgesetzten Zittergrat austoben. fm
Durch die markante Felswand hinter dem Bahnhof Kandersteg und unmittelbar bei der Talstation der Allmenalp-Seilbahn beginnt der mittelschwere Steig auf die Allmenalp. Die Routenführung ist sehr spektakulär, insbesondere die Twisterpassage über einen Überhang oder die drei luftigen Himalayabrücken über die Schluchten. Ziel des Steigs ist die Allmenalp, wo sich auch ein Restaurant befindet und von wo die Seilbahn einem wieder zum Ausgangspunkt zurückführt. Bei der Talstation der Allmenalpbahn kann die Steigausrüstung gemietet werden. Für den Steig brauchts Erfahrung und gute Kondition. Auch muss man da und dort wegen der Steilheit kräftig zupacken können. fm
Der sehr lange und ausgesetzte Steig aufs 2942 Meter hohe Daubenhorn ist nur etwas für erfahrene Klettersteiggeher. Die steile Südostwand des Daubenhorns bildet eine aufregende Kulisse hoch über Leukerbad. Die Route ist aufgeteilt in einen kleinen und grossen Steig. Nach dem kleinen Steig kann über die Obere Gemsfreiheit ausgestiegen werden. Doch auch der vermeindlich kleine Steig ist, wenn auch kürzer, sehr anspruchsvoll. Der Leckerbissen am grossen Steig ist der grosse Höhlenschlitz mit Wasserfall. Selbst der Abstieg über den zwar spaltenfreien Daubenhorngletscher zum Gemmipass fordert nach dem Steig nochmals Kondition. Nach Leukerbad gehts dann mit der Bahn runter. fm
Gehzeit: 1.5 Stunden Höhenunterschied: 200 Meter Ausgangspunkt: Bergstation Brunnibergbahnen, Engelberg Abstieg: Zurück zur Bergstation Infos: www.brunni.ch
Gehzeit: 3.5 Stunden Höhenunterschied: 550 Meter Ausgangspunkt: Kandersteg, Allmenalpbahn Abstieg: Mit der Allmenalp-Seilbahn Infos: www.kandersteg.ch oder Telefon 033 675 80 80
Gehzeit: 8.5 Stunden Höhenunterschied: 900 Meter Ausgangspunkt: Leukerbad, Talstation Gemmibahn Abstieg: Via Gemmipass nach Leukerbad Infos: www.leukerbad.ch
Bilder zvg, fm
Klettersteige: Steilwandern für Schwindelfreie
Ferien in Ă&#x2013;sterreich
6. August 2009 | touring 13 | Freizeit und Reisen
Unterhaltung in allen Höhenlagen
Aufgefallen Christian Bützberger, Redaktor
Ob auf dem Boden oder in der Luft: Das Appenzellerland bietet seinen Besuchern auf jeder Höhe Kulinarisches, Kulturelles und dabei immer eine atemberaubende Aussicht.
› Morgens um sechs ist die Welt noch in Ordnung, speziell, wenn man sie sich aus der Vogelperspektive in einem Ballonkorb stehend betrachtet. Die ersten Sonnenstrahlen tauchen den Bodensee in eine goldene Fläche und je nachdem, wohin der Wind den Ballon trägt, schweift der Blick über das topfebene Rheintal oder über hügelige Appenzellermatten. Ballonfahren hat in Appenzell Tradition. Seit hier einmal jährlich, stets nach Fronleichnam, die Heldtrophy abgehalten wird, kommen Besucher zu günstigen Konditionen zu einer Ballonfahrt.
Zu Gast im Willisauer Ringli | Wer lie-
taurant, wegen seiner runden Form auch Willisauer Ringli genannt, heute sehr viel grösser.
Zurück in die Vergangenheit | Ebenfalls ein kulinarisches Highlight ist der Schnuggenbock in Waldegg. Gespiesen wird wie zu Grosis Zeiten traditionell: ob Rheintaler Ribelschnitten, Appenzeller Chäshörnli oder Dörrbirnenfladen – was es vor 80 Jahren nicht gab, kommt hier auch heute nicht auf den Tisch. Nicht nur die Gaststube ist eingerichtet wie anno dazumal. Auch im originalgetreuen Coiffeur- oder Tante-Emma-Laden oder in der noch immer betriebenen Käserei lassen sich Entdeckungen machen. Um die zu viel aufgenommenen Kalorien stilvoll zu verbrennen, empfiehlt sich ein Schnupperkurs auf dem Golfplatz Bad Gonten. Berührungsängste entstehen dank familiärer Atmosphäre keine. Nicht zu überbieten ist das Gefühl, wenn der Golfball nach einigen erfolglosen Schlägen zum ersten Mal Richtung Säntis fliegt und fliegt Pascale Marder und fliegt.
‹
Touring-Info www.heldtrophy.com, www.hoherkasten.ch, www.schnuggebock.ch, www.golfplatz.ch.
Bilder pam
ber festen Boden unter den Füssen hat, aber dennoch die Aussicht geniessen möchte, ist auf dem Appenzeller Hausberg, dem Hohen Kasten, bestens aufgehoben. Obwohl, wer sich eine Mahlzeit im Bergrestaurant «Rondom» gönnt, hat ebenfalls keinen festen Boden unter den Füssen: Da sich das Restaurant innerhalb einer Stunde einmal um 360 Grad dreht, kann man während eines Mittagessens das gesamte Bergpanorama geniessen. Gab es 1850 auf dem Gipfel lediglich Kaffee, Kirsch oder Zuckerwasser zu konsumieren, ist die Auswahl im Drehres-
Das Appenzell von oben: Sei es vom Hausberg Hohen Kasten oder vom Ballonkorb aus. Rechts unten: Als blinder Passagier reist am Ballonkorb ein Gleitschirmflieger mit.
33
Tourismuskrise: Des einen Freud, des andern Leid Zehn Tage Dubai im Fünfsternhotel mit Halbpension, inklusive Flug, zum Preis von Fr. 990.–. Einer zahlt, zwei reisen, heisst auch bei einigen KreuzfahrtAngeboten der Köder. Und in Schweizer Fünfsternehotels handeln Gäste derzeit den Übernachtungspreis locker um zweistellige Prozentzahlen runter. Fünfsternluxus zum Viersternpreis ist derzeit ohne hartnäckiges Nachfragen zu haben. Starke wirtschaftliche Einbrüche bilden seit je den Boden für einen Käufermarkt. Den Konsumenten fliegen Schnäppchen um die Ohren, Anbieter kneifen sich ins Bein, weil sie täglich ihre Preise senken müssen, um mithalten zu können. Und Jürg Schmid, des Landes oberster Tourismusvermarkter, fleht seine Landsleute inbrünstig an, die Ferien doch um himmelswillen in den heimischen Gemarkungen zu verbringen, weil sonst die Übernachtungszahlen noch stärker wegbrechen. Ein Blick ins Wallis: Natürlich trifft auch im Tourismuskanton die Krise grosse Destinationen wie Verbier, Zermatt oder Saas Fee härter als kleine wie Goms. Ausländische Gäste bleiben rascher weg als Schweizer- oder Stammgäste. Bruno Huggler, Vizedirektor von Wallis Tourismus, fällt im Gespräch auf der Terrasse des Hotels «Suisse» in Champéry wegen des Gästerückgangs von 4,9% (November 08 bis Mai 09) trotzdem nicht in Panik. Mehrere Seilbahndirektoren hätten ihm signalisiert, dass im Juni und Juli eine Zunahme an Tagesgästen die Wertschöpfung ausbleibender Feriengäste zumindest teilweise ausgleichen werde. Noch mehr Gäste aus der Schweiz und den Nahmärkten will Huggler mit einer grossangelegten Kampagne ins Wallis bringen. Der Tourismusprofi ist von den Stärken authentischer Erlebnisse, den Naturparks und den regionalen Produkten überzeugt. Für den kommenden Winter macht sich Huggler wegen der hohen Schneesicherheit im Wallis eh kaum grosse Sorgen. Und für 2011 prognostiziert das BAK (Basel Economics) dem Wallis einen kleinen Aufschwung. Auch Krisen flauen wieder einmal ab.
Ferien in Italien
SĂ&#x153;DTIROL Ligurien
Ferien in Italien
Oberitalienische Seen
Abruzzen
6. August 2009 | touring 13 | Freizeit und Reisen
35
Reisen TCS News
Sizilien entdecken «Touring»-Leserreise Im Herbst ist es wieder soweit: Vom 16. bis 23. September können Clubmitglieder das unbekannte Sizilien entdecken. Diese einmalige Reise bringt allen Land und Leute näher und lässt Teilnehmer die Küche und Weine Siziliens kennen und geniessen lernen.
Bilder Nestlé, Bü, zvg
Schiff ahoj
Süsse Träume
TCS-Erlebnis-Kreuzfahrt Es ist nicht irgend ein Schiff, sondern die MSC Fantasia, jüngstes und modernstes Mitglied der beliebten MSC-Flotte, mit dem Reisen TCS Ende November in See stechen wird: Barcelona, Gibraltar, Madeira, Teneriffa, Lanzarote, Malaga und Rom – Namen die auf der Zunge vergehen. Das besondere Erlebnis an Bord: Der Reisefotograf Stefan Pfander ist bemüht, dass die fotografischen Schnappschüsse gut werden wie noch nie. Infos und Prospekte für alle Angebote über Telefon 0844 888 333 oder unter www.reisen-tcs.ch.
Träume werden selten wahr, dieser aber schon: In der Schokoladenfabrik Cailler im freiburgischen Broc können Besucher hautnah miterleben, wie die weltbekannte Milchschokolade produziert wird. Das sind pure Emotionen, eine 190-jährige Geschichte und viel Authentizität. Jedes Jahr beobachten 120 000 Besucher aus aller Welt, wie im Maison Cailler 350 Mitarbeiter 17 000 Tonnen Schokoladenprodukte (Schokolade, Pralinen, «Stängeli») produziert werden. Cailler ist der einzige Chocolatier im Lande, der Schokolade aus flüssiger Alpenmilch und nicht aus Milchpulver herstellt. Die Nestlé-Tochter kann bis 31. Oktober täglich von 9.30 bis 16 Uhr besucht werden, Telefon 026 921 51 21, www.cailler.ch. Von Montreux über Greyerz Bü nach Broc fährt auch der Schokoladenzug (www.mob.ch).
Wandern am Wasser
Blickpunkt roter Viadukt Die Rhätische Bahn bietet was fürs Auge: spektakuläre Renovationsarbeiten auf dem Landwasserviadukt und spannende Fahrten vorne beim Lokführer.
›
Klick, klick, klick, die Fotoapparate werden voll beansprucht, wenn die Rhätische Bahn mit bloss 20 km/h langsam übers imposante, 65 Meter hohe Landwasserviadukt bei Filisur fährt. «Die gefährlichen Bauarbeiten dauern noch bis im September an, dann wird das in rotes Tuch gehüllte Gerüst zurückgebaut», erzählt uns Chefingenieur Karl Baumann oben auf dem schmalen Viadukt. Die Rhätische Bahn erfüllt seit einiger Zeit auch (teure) Bubenträume. Für 850 Fr. können Interessierte vorne beim Lokführer sitzen und die Fahrt im Führerstand auf der Albula oder Bernina-Strecke, seit Juli 2008 Bü auch Unesco-Welterbe, geniessen.
Das Tessin erfahren 400 Velos stehen bereit Mit der BikeCard Ticino für nur Fr. 39.– lässt sich das Tessin mit Bahn und Mietvelo ideal entdecken. Mehr als 200 Kilometer signalisierte Radrouten ermöglichen spannende Kombinationen. An den Vermietstellen Airolo, Bellinzona, Locarno und Lugano warten 400 Velos auf Pedaleure. Mehr Infos unter www.bikecard.ch.
‹
Touring-Info Führerstandsfahrten: Rhätische Bahn, Rail Service, Telefon 081 288 43 40, www.rhb.ch.
40 Tourenvorschläge Entlang vieler Schweizer Flüsse und Seen führen unzählige Wanderwege, die per Schiff erreichbar sind. Badebuchten, Feuerstellen, Ruhebänke und traumhafte Aussichten inklusive. Und zu entdecken gibts für Jung und Alt von Burgen über Strandbäder bis zu mächtigen Steinbrüchen. Das Reisebuch «Schiff ahoj, WanderSpass am Wasser», ist erhältlich bei der Edition Lan, Telefon 044 979 19 19, www.editionlan.ch, ISBN 978-3-906691-40-4.
Nach der ausgiebigen Renovation nimmt das Landwasserviadukt die nächsten 100 Jahre in Angriff.
6. August 2009 | touring 13 | People
37
Markus Brunner (Vredestein Schweiz AG) mit Ehefrau Andrea.
Mariann und Karl Kammerer (Alcadis AG).
TCS–Zentralpräsident Niklaus Lundsgaard– Hansen mit Partnerin Karin Panisch.
Marylisa De Cataldo und Bruno Ueltschi (AMAG AG).
Gabriela Chapuis (Interdiscount) mit Ehemann Bruno.
Mario Montanari (Toyota AG) mit Partnerin Marina.
Claudia Wyss (Top Camp AG) mit Ehemann Adrian.
Joachim Uebersax (LEXA Wohnmobile AG) mit Gattin Gertrud.
Mutige Don GiovanniInszenierung am Opernfestival in Avenches Mozarts Geschichte vom skrupellosen Frauenheld, welche im 17. Jahrhundert in einer spanischen Stadt spielt, lockte Opernfans aus dem In- und Ausland nach Avenches. Allein schon der mittelalterliche Charme des Städtchens und die einzigartige Atmosphäre im rund 2000-jährigen römischen Amphitheater ist die Reise wert. Auch dieses Jahr haben wieder mehrere tausend Leser von der Ticketaktion des Touring profitiert, im Wissen um die erstklassige Qualität, welche das Opernfestival bietet. Über die spartanische Inszenierung des grossen Giancarlo Del Monaco konnte man getrost geteilter Meinung sein, die Darsteller hingegen waren Weltklasse. Stars wie Konstantin Gorny und Noëmi Nadelmann überzeugten auf der ganzen Linie und erfreuten auch die Geschäftspartner des Touring, welche bei der Premiere Reto Kammermann/Bilder Mathias Wyssenbach anwesend waren.
Die fantastische Kulisse von Aventicum macht sogar eine Aufführung ohne irgendwelches Bühnendekor zum unvergesslichen Erlebnis.
Monique Treyvaud (Caravanes Treyvaud SA) Anna Maria und Andreas Etter (Die Post). und Fabienne Montel.
Marc Ulmann (Mazda Suisse SA) mit Gattin Mary-Jane.
Pascal Wieser (Reisen TCS) mit Rahel Seiler.
Eva Troentlé (OMD City) und Marcel Inglin.
Franziska Lehmann (Visana Services AG) und Samuel Gerber.
8cg`e\i ,$Jk\ie\$Clolj qld JZ_elgg\igi\`j%
eli 0%Æ )0 = :?
<obclj`m1 ) |Y\ieXZ_kle^\e `e Q\idXkk f[\i `e 8ifjX% ;i\` KX^\ cXe^ `d Clolj YX[\e1 ;\i K:J ]]e\k @_e\e K i le[ Kfi ql qn\` [\i jZ_ ejk\e = e]jk\ie\$N\cce\jj_f$ k\cj [\i JZ_n\`q\i 8cg\e% Le[ [Xj ql \`e\d le^cXlYc`Z_\e ½JZ_elgg\igi\`j¾% ?fZ_ Y\i Q\idXkk m\ijki dk [Xj DXkk\i$ _fie a\e\ DX^`\# [`\ j\`k >\e\iXk`fe\e [`\ 9\jlZ_\i m\iqXlY\ik% Le[ [Xj Dfek :\im`e GXcXZ\ ?fk\c ql j\`e\e = jj\e jk\_k `_d `e e`Z_kj eXZ_1 <Y\e nli[\ \j mfd i\efd$ d`\ik\e :fe[ EXjk KiXm\c\i qld j\Z_jk$ Y\jk\e ?fk\c <lifgXj ^\n _ck% ;Xj m\i$ [Xebk \j# e\Y\e [\i 8kdfjg_ i\# mfi Xcc\d [\e gi Z_k`^\e Q`dd\ie# j\`e\i B Z_\ le[ [\d i`\j`^\e N\cce\jjY\i\`Z_# nf d [\ NXe[\idljb\ce n`\[\i dlek\i n\i[\e% :_XidXek le[ \ekjgXeek 8lZ_ [Xj 8ifjX Blcd ?fk\c `jk \`e\ @ejk`kl$ k`fe# j\`e ?\iqjk Zb [\i 8cg`e JgX1 *) >iX[
Jk\cc`j\\ d`k DXkk\i_fie# NXcc`j
nXid\j 8ifj\i 9\i^nXjj\i c [k qld JZ_n`dd\e le[ JZ_n\Y\e# [`\ Jfle[$ ^ifkk\ qld D\[`k`\i\e# [`\ I\^\ekifg]\e$ dXjjX^\ qld <ekjgXee\e% ;fZ_ n i\ \j
;Xj <obclj`m$8e^\Yfk% ) |Y\ieXZ_kle^\e `d ;Q `ebc% =i _jk Zb# Lg^iX[\ `e [`\ e Z_jk_ _\i\ Q`dd\i$ bXk\^fi`\# N\`e le[ =i Z_k\ `d Q`dd\i ^ ck`^ Y`j )'% J\gk\dY\i )''0 %
jZ_X[\# [`\ ^Xeq\ Q\`k `d Z_XidXek\e >\e\iXk`fe\e_fk\c ql m\iYi`e^\e% ;\ee 8ifjX Y`\k\k Xbk`m\e 9\jlZ_\ie mfe 9`b\e Y`j >fc]\e# nXj [Xj ?\iq Y\^\_ik%
Q\idXkk MJ1 Dfek :\im`e GXcXZ\ :?= )00%Æ gif G\ijfe
8ifjX >I1 Blcd ?fk\c :?= )00%Æ gif G\ijfe ;`i\bk YlZ_YXi lek\i DpJn`kq\icXe[%Zfd&kZj f[\i m`X >iXk`jk\c\]fe ''/'' ('' )'' ))%
8ifjX Blcd ?fk\c# >iXlY e[\e
8ed\c[le^% ;Xj <obclj`m$8e^\Yfk Q\idXkk MJ le[ 8ifjX >I% @Z_ d\c[\ d`Z_ [\Ôe`k`m Xe qld ½Clolj¾$8e^\Yfk%
8ei\`j\[Xkld1
EXd\1
MfieXd\1
8Yi\`j\[Xkld1
JkiXjj\1
GCQ&Fik1
K\c\]fe kX^j Y\i1
=Xo&<$DX`c1
K:J$D`k^c`\[\i$Ei%1
;Xkld&Lek\ijZ_i`]k1
<`ej\e[\e Xe1 JZ_n\`q Kfli`jdlj# ½Clolj¾# K [`jkiXjj\ .# /'). Q i`Z_# f[\i =Xo '++ )// () '.%
Dfek :\im`e GXcXZ\ Q\idXkk Blcd ?fk\c # 8ifjX
# :?= )00%Æ g% G% :?= )00%Æ g% G%
Gi\`j gif G\ijfe `d ;fgg\cq`dd\i ^\d jj 8e^\Yfk j`\_\ fY\e % 8eqX_c Q`dd\i1
;`i\bk YlZ_YXi lek\i DpJn`kq\icXe[%Zfd&kZj f[\i m`X >iXk`jk\c\]fe ''/'' ('' )'' ))%
6. August 2009 | touring 13 | Club und Mitglied
39
Ein Herz für die Schwächeren Odile Schuler-Volken (63) ist die erste Frau im neunköpfigen Verwaltungsrat des TCS. Die ehemalige Hôtelierin hat ganz klare Vorstellungen von ihrem neuen Amt.
»
In den TCS-Verwaltungsrat gehöre eine Frau, argumentierten Sie an der Delegiertenversammlung. Und wurden dann prompt gewählt – zufrieden?
Odile Schuler-Volken: Ja. Denn es gehört sich, dass zumindest eine Frau dem Verwaltungsrat angehört. Nicht, weil deshalb die Welt viel besser wird. Aber Frauen reagieren eben auf viele Dinge anders – sie sind etwa nicht so mathematiklastig. Was sagen Sie zur leisen Kritik, eigentlich seien Sie zu alt für ein solches Gremium?
Da kann ich nur lächeln, wenn man bedenkt, dass heute schon vom Rentenalter 67 gesprochen wird. Kommt hinzu, dass es auch Leute gibt, die schon mit 50 nicht
Zur Person Die gelernte Kinderschwester Odile Schuler-Volken absolvierte die Wirteund Hotelfachausbildung und war dann 30 Jahre lang Hôtelière und Tourismusfachfrau in Fiesch. Die Mutter zweier Söhne gehörte viele Jahre dem Publikumsrat von SF und der Programmkommission von Radio DRS an. Zudem war sie im Wallis politisch sehr aktiv. Sie ist Vizepräsidentin des TCS Wallis. hwm
mehr so agil sind, andere dagegen mit 80 noch voll rüstig. Und ich erinnere daran, dass die jetzige Aussenministerin Hillary Clinton fast den gleichen Jahrgang hat wie ich und sich um die Präsidentschaft bewarb… Haben Sie kein schlechtes Gewissen, dass Sie als Vertreterin mehrerer Minderheiten den einzigen Vertreter der italienischen Schweiz aus dem TCS-Entscheidungsgremium verdrängt haben?
Nein. Ich wusste im Vorfeld der Wahl, dass ich, sofern ich gewählt würde, ein bisheriges Verwaltungsratsmitglied verdrängen würde. Diese kannte ich, abgesehen vom Zentralpräsidenten, praktisch kaum. Ich gehe davon aus, dass die Sektionen sich sehr wohl überlegt haben, wen sie wählen wollen. Das war letztlich die Demokratie der Delegiertenversammlung. Wie beurteilen Sie die Lage, in der sich der TCS derzeit befindet?
Es ist eine sehr schwierige. Weshalb? Einerseits sind die TCS-Mitglieder bei einem Club, das ist etwas Lockeres, das mit der Freizeit zu tun hat. Andererseits ist der TCS eine grosse wirtschaftliche Organisation. Und das zu kombinieren, ist sehr schwierig. Hinzu kommen die vielen Geschäfte, von denen jedes in dieser wirtschaftlichen Lage an allen Fronten zu kämpfen hat. Nicht zu
vergessen ist, dass hinter dem TCS 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen. Wo besteht denn Handlungsbedarf?
Die grösste Schwierigkeit besteht darin rüberzubringen, dass wir zwar ein Club sind, aber dieser auch ein knallhartes Wirtschaftsgeschäft führt. Nach wie vor ist trotz gutem Image vielen Mitgliedern nicht klar, dass wir mehr tun als Autos abschleppen.
«Bergregionen wurden zu wenig berücksichtigt.» Wie möchten Sie sich einbringen?
Nebst den eben erwähnten Punkten möchte ich mich speziell für Anliegen der Umwelt, der Jugend und der Älteren einsetzen, wo wir Frauen sicherlich ein anderes Bewusstsein haben. Wer mitten im Berufsleben steht, hat auch beim TCS die Nase vorn. Deshalb möchte ich die schwächeren Glieder im Club etwas besser vertreten. Offenbar muss beim TCS mit zahlreichen Kündigungen gerechnet werden – das ist neu für den TCS. Macht Ihnen das Bauchweh?
Ja, denn es ist wohl nicht zu vermeiden, dass Mitarbeitende entlassen werden. Ich habe 30 Jahre lang ein Hotel geführt, dabei Hochs und Tiefs erlebt und auch Leute entlassen müssen. Wenn dies der TCS tut, dann muss er dies aber rücksichtsvoll tun und für sozial verträgliche Lösungen sorgen. Sie sind Mitglied der TCS-Kommission für Gesamtverkehr und Umwelt: Ihr Credo?
Bei allem Verständnis für Aggloprojekte: Bei der Verteilung der Infrastrukturgelder wurden die Bergregionen zu wenig berücksichtigt. Da will ich mich engagieren.
«
Mathias Wyssenbach
Interview: Heinz W. Müller
Die Oberwalliserin Odile Schuler-Volken (hier vor der «Welle» des Bahnhofs Bern) will als einzige (beziehungsweise erste Frau) im Verwaltungsrat des TCS neue Akzente setzen.
Die TCS-Delegiertenversammlung wählte Mitte Juni in St. Gallen nicht nur Odile Schuler-Volken neu in den Verwaltungsrat, sondern sie bestätigte auch folgende Personen für zwei Jahre in ihrem Amt: Beat Aebi (Sektion ZH), Christoph Erb (BE), Guido Henseler (Waldstätte), Konrad Luder (SO), Martin Michel (SZ), Jean-François Ottesen (VD), Luigi R. Rossi (SG, Vizepräsident). Präsident ist von Amtes wegen Zentralpräsident Niklaus LundsgaardHansen.
6. August 2009 | touring 13 | Club und Mitglied
Rückruf von Spiel-Kugeln
Der TCS am Paléo Der Cooldown-Stand des TCS hat am Paléo-Festival in Nyon das Publikum unterhalten und animiert.
› Die 34. Auflage des grössten derartigen Festivals in der Schweiz lockte 230 000 Fans an die Gestade des Genfersees, wo Stars wie Tracy Chapman, Francis Cabrel, Amy Macdonald und The Young Gods begeisterten. Zahlreiche Festivalbesucher liessen es sich nicht nehmen, das Zelt des TCS zu betreten, wo in einer angenehmen Umgebung diskutiert und gespielt werden konnte. Der mittlerweile 41 Jahre alte VW-Bus, welcher die Logos und Farben des CooldownClubs trägt, wurde fast etwas zum Maskott-
41
chen besagter Besucherinnen und Besucher. Den Höhepunkt bildete die Verlosung von Flugtickets für Amsterdam. Grossen Zuspruch fand der auch dieses Jahr organisierte Bus-Service, den wiederum die welschen Sektionen des TCS organisiert hatten. Auf diese Weise konnten die PaléoGänger das Festival unbekümmert geniessen – ohne sich um den Rücktransport kümmern zu müssen. Zu später Stunde sanken sie in die Bus-Sessel und liessen sich sicher und komfortabel nach Hause chauffieren. tg
‹
Ein 2004 an Neumitglieder verschenktes Set Pétanque-Kugeln ist gefährlich. Der TCS fordert Besitzer auf, sich bei der Hotline 032 321 71 11 zu melden.
›
Grund des Rückrufs ist ein mögliches Auseinanderbersten der Pétanque-Kugeln. Durch die Korrosion im mit feuchtem, verunreinigtem Sand gefüllten Kugelhohlraum entsteht ein hoher Druck, der die Kugeln bersten lassen könnte. Die Gefahr ist keineswegs zu unterschätzen, kann das Auseinanderbersten doch im schlimmsten Fall zu lebensgefährlichen Verletzungen führen. Besitzer der Kugelsets sind deshalb aufgerufen, diese liegen zu lassen und sich bei der Hotline des Lieferanten «Nebus Loyalty» zu melden: 032 3217111. Betroffen ist eine genau bekannte, zwischen dem 1. März und dem 30. April 2004 an 1381 neue TCS-Mitglieder verschenkte Anzahl Kugelsets. Diese bestehen aus acht Kugeln in einer schwarzen Tragtasche mit der goldenen Aufschrift «Jeu de Boules» und «Pétanque». Der Rückruf betrifft ausserdem ein Coop Supercard-Angebot von 2003. Die fehlerhaften Sets werden nach Vereinbarung eines entsprechenden Termins bei den Besitzern zu Hause abgeholt. Die Betroffenen erhalten tg ein Ersatzgeschenk.
‹
ISO-Zertifizierung für Test&Training
Bilder Mathias Wyssenbach
Qualitätszertifikat Test&Training AG, die Tochtergesellschaft des TCS, wurde mit der ISO-Norm 9001: 2008 zertifiziert. Die Zertifizierungsgesellschaft SQS überreichte Diego Tomasini, Leiter T&T TCS, das Qualitätszertifikat, das dazu verpflichtet, Produkte anzubieten, die den Kundenanforderungen entsprechen und stetig verbessert werden. Ziel ist auch die Optimierung von Arbeitsabläufen unter Beibehaltung der Qualität.
«Action» und Verlosungen von Flugtickets begeisterten die Besucher des Cooldown-Stands des TCS am berühmten Festival in Nyon. Im Mittelpunkt stand dabei auch der trendig-nostalgische VW-Bus. Apropos Bus: TCS-Sektionen organisierten wiederum An- und Rückfahrten per Car.
Rudolf Schmid, SQS, überreicht Diego Tomasini, TCS (rechts) das ISO-Zertifikat.
6. August 2009 | touring 13 | Standpunkt
43
Nützliche Adressen
Geschäftsstellen mit Reisen TCS 5001 Aarau: Rathausgasse 2, 062 838 21 00; 6460 Altdorf: Bahnhofstrasse 1, 041 870 47 41; 5400 Baden: Theaterplatz 3, 056 203 79 79; 4010 Basel: Steinentorstr. 13, 061 205 99 99; 3006 Bern: Thunstr. 63, 031 356 34 34; 2501 Biel-Bienne: Aarbergstrasse 95, 032 328 70 50; 7002 Chur: Grabenstrasse 34, 081 258 73 73; 1700 Freiburg: rue de l’Hôpital 21, 026 350 39 39; 8750 Glarus: Hauptstrasse 20, 055 645 33 76; 9100 Herisau: Oberdorfstr. 24, 071 353 30 35; 8280 Kreuzlingen: Hauptstr. 39, 071 677 49 49; 6000 Luzern 7: Burgerstr. 22, 041 229 69 29; 4600 Olten 3: Dornacherstr. 10, Postfach 1011, 062 207 36 36, 9000 St. Gallen: Poststrasse 18, 071 227 19 60; 8200 Schaffhausen: Vordergasse 32, 052 630 00 00; 6430 Schwyz: Bahnhofstrasse 3, 041 817 46 00; 1951 Sitten: rue des Cèdres 3, Case postale 1374, 027 329 28 28; 4500 Solothurn: Westbahnhofstr. 12, 032 625 90 60; 6370 Stans: Bahnhofstrasse 2, Postfach 345, 041 618 35 35; 3601 Thun: Aarestrasse 14, Postfach 2614, 033 225 76 76; 8622 Wetzikon: Bahnhofstr. 184, 044 931 13 13; 8400 Winterthur: Bahnhofplatz 18, 052 224 04 04; 6300 Zug: Baarerstr. 21, 041 729 47 47; 8021 Zürich: Uraniastrasse 14, 044 217 30 70 Geschäftsstellen ohne Reisen TCS 3900 Brig: Bahnhofplatz 1, 027 924 23 00; 5505 Brunegg: Unterm Schloss, 056 464 48 48; 4414 Füllinsdorf: Uferstr. 10, 061 906 66 66; 2540 Grenchen: Kirchstrasse 10, Postfach 1104, 032 653 24 18; 4901 Langenthal: c/o Aare Seeland Mobil AG, Marktgasse 13, 062 923 12 30; 8640 Rapperswil (SG): Seestr. 6, 055 221 88 88, 6060 Sarnen: Hofstrasse 2, 041 662 09 91, 3322 Schönbühl: Bahnhofstrasse 5, Postfach, 031 852 69 69; 9015 St. Gallen-Winkeln: Zürcher Strasse 475, 071 313 75 00; 8604 Volketswil: Geissbüelstrasse 24/26, 044 286 86 86 Rechtsdienste ASSISTA (ASSISTA-Versicherten vorbehalten) 4414 Füllinsdorf: Uferstr. 10, 061 906 66 55; 3322 Schönbühl: Bahnhofstrasse 5, Postfach, 031 852 66 66; 9000 St. Gallen: Poststrasse 18, 071 227 19 50; 8027 Zürich: Gotthardstrasse 62, 044 286 85 85 Technische Zentren / Technische Beratung 2500 Biel-Bienne: route de Longeau 7, 032 341 41 76, 5505 Brunegg (Birr): Unterm Schloss, 056 464 48 48; 7002 Chur: Mobile Prüfstation, 081 258 73 73; 6032 Emmen: Buholzstrasse 40, 041 229 69 29; 4414 Füllinsdorf: Uferstrasse 10, 061 906 66 66; 3900 Gamsen: Alte Landstrasse 1, 027 923 72 72; 3063 Ittigen: Ey 15, 031 356 34 56; 4702 Oensingen: Nordringstr., 062 396 46 80; 9015 St. Gallen-Winkeln: Zürcherstr. 475, 071 313 75 00; 9475 Sevelen: Gonzenstr. 7, 081 750 17 69; 3608 Thun-Allmendingen: Zelglistrasse 8, 033 225 76 76; 8604 Volketswil: Geissbüelstr. 24/26, 044 286 86 36 Verkehrssicherheitszentren 4614 Hägendorf: Mobile Fahrtraining-Station, 062 216 89 66; 8340 Hinwil (ZH): Verkehrssicherheitszentrum Betzholz, 043 843 10 00; 3632 Niederstocken/Thun: Verkehrssicherheitszentrum Stockental, 033 341 83 83. www.2phasen.tcs.ch TCS Hotels 7310 Bad Ragaz: Hotel Schloss Ragaz, 081 303 77 77; 6574 Vira Gambarogno: Hotel Bellavista 091 795 11 15
zvg
Nächste Geschäftsstelle Clubdienste Tel. 0844 888 111, Fax 0844 888 112; Reisen TCS Tel. 0844 888 333; Auto TCS Agenturen Tel. 0800 801 000, Fax 0800 802 000; Auto TCS Schadenbüro Tel. 0848 848 800; INFORMATIONSZENTRALE Tel. 022 417 24 24 (24 Stunden); INFOROUTE 163 (50 Rp./Anruf + 50 Rp./Min.); STRASSENHILFE 140; Unfallassistance Tel. 0800 140 140; Zentralsitz 1214 Genève/Vernier, Ch. de Blandonnet 4, CP 820, Tel. 022 417 27 27, Fax 022 417 20 20
Bei Kollisionen mit Autos ziehen Motorradfahrer immer den Kürzeren.
Auch Töfffahrer verdienen Rücksichtnahme
»
Ich fahre Töff. Das ist gefährlich, sagt die Statistik. Ein gefundenes Fressen für Moraltanten und Töffhasser, die uns ans Leder möchten. Im Ernst: Töfffahren birgt Gefahren, deren sich Autolenker nicht bewusst sind. Entscheidend ist, diese Gefahren zu erkennen und zu meistern. Töfffahren ist aktive Fortbewegung. Es macht mehr Spass als Autofahren und ist anspruchsvoller. Es erfordert höhere physische und mentale Präsenz. Das Auto verzeiht noch Fahrfehler, die auf zwei Rädern böse Folgen haben können. Deshalb bilden sich verantwortungsbewusste Töfffahrer in Kursen weiter. Eine grosse Gefahr sind unaufmerksame Autofahrer, die uns nach dem Leben trachten. Ohne Absicht, versteht sich. Sie verschulden zahlreiche Kollisionen mit vortrittsberechtigten Zweirädern, die sie übersehen. Beim Einmünden, beim Linksabbiegen und beim Wegfahren werfen uns Autofahrer über den Haufen. Meist sind es freundliche Menschen. Menschen wie Max. Max fährt seit Jahren unbescholten Auto. Darauf ist er stolz. Wieder will Max in eine Hauptstrasse einmünden. Zur Sicherheit hält er an. Er schaut nach links, lässt ein Auto durch, schaut nach rechts, alles ist frei. Er fährt los und – päng! Den nahenden Roller bemerkte er nicht. Auto zerbeult, Roller futsch, Fahrer am Boden. Er hatte noch scharf gebremst und stürzte. Sirene, Polizei, Ärger, Busse, Bonusverlust. Aber Max! Dieser Roller fuhr auch mit 50
km/h. Jede Sekunde kam er 14 Meter näher. Als du ihm vor die Nase fuhrst, konnte er den Stillstand nicht mehr schaffen. Manche Lenker sehen nur Autos. Von Kindsbeinen an warnte man uns: «Pass uf, es Auto!» Kommt kein Auto, so kommt nichts. Und viele Autofahrer unterschätzen die Geschwindigkeit kleiner, schmaler Vehikel. Einen Lastwagen hätte Max nicht übersehen. Gefährlich sind auch tote Winkel. Ein Zweirad ist kurz. Im Moment des Hinschauens kann der Dachpfosten oder Mutters Kopf es verdecken. Ebenso ein Baum, ein Mast, eine Tafel. Da hilft nur eines: Schau zweimal! Im toten Winkel des Rückspiegels verschwindet ein Töff spurlos. Beim Ausscheren zum Überholen und beim Einfahren auf die Autobahn droht Gefahr. Ein Blick in den Spiegel reicht nicht. Unbedingt nach hinten schauen! Wie an der Prüfung. Tote Winkel fordern tote Biker. Ein makabres Wortspiel, leider wahr. Und viele Autofahrer blinken zu spät oder gar nicht. Zeigt eure Absicht vorher an! Blinkt nicht erst, wenn ihr schon eingespurt oder abgebogen seid. Uns Töfffahrern fehlt die schützende Karosserie. Wir müssen deshalb mögliche Fehler der Verkehrspartner voraussehen. «Er hatte Vortritt» soll dereinst nicht auf unserem Grabstein stehen. Lieber Autofahrer, auf jedem Töff sitzt ein Mensch. Achte auf ihn. Schau zweimal!
«
Martin Hauswirth, Maschineningenieur HTL, engagiert sich für die Sicherheit der Motorradfahrer Die Meinung des Autoren muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.
bot Ange
erg-Les
t
bat a R % Set
in Tour
40 Fr. 149.40/ statt
.–/Set
9 Fr. 24
Schaukelstuhl für drinnen und draussen ROCKING CHAIR Schaukelstuhl • Vermittelt das einzigartige, sanfte und entspannende Schaukelerlebnis • Rahmen aus leichtem, aber hochstabilem Aluminium • Bezug aus strapazierfähigem und wetterfestem Kunststoffgewebe • Geeignet für den Gebrauch drinnen und draussen • Grosszügige, bequeme Liegefläche: 175 x 53,5 cm • Belastbar bis 120 kg Körpergewicht • Kein Verkratzen der Alu-Rohre oder des Untergrunds • Sicherheit inbegriffen: Stopper verhindert zu starkes Schaukeln • Anpassungsfähig: Drei Kopfkissen in schwarz, rot und blau gehören dazu • Inklusive abnehmbare Seitentasche für Zeitschriften und mehr • Bei Nichtgebrauch platzsparend auf Minimasse zusammenklappbar
Set bestehend aus: 1 x ROCKING CHAIR 198.— 2 x zusätzliche Kopfkissen 26.— 1 x Magazintasche 25.— Regulärer Verkaufspreis Fr. 249.— ./. 40% Set-Rabatt Fr. 99.60 Zusammenklappbar
Bestellcoupon ___ Stk.
Fr. 149.40/Set
3 verschiedenfarbige Kopfkissen
Magazintasche Einsendeschluss: 9. Oktober 2009 Lieferung solange Vorrat
Ich bestelle zum Vorzugspreis zuzüglich Fr. 9.50 Versandkosten:
ROCKING CHAIR Schaukelstuhl Fr. 149.40/Set
statt Fr. 249.–/Set (Art.-Nr. 90013.00.000)
Name:
Vorname:
E-Mail:
Adresse:
PLZ/Ort:
Tel. (tagsüber):
TCS-Mitgliedernummer:
Ort/Datum:
Unterschrift:
Coupon einsenden an: TCS, «Touring Shop», Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern; Fax 031 380 50 06; touringshop@tcs.ch. Für Fragen: TCS, «Touring Shop», Tel. 031 380 50 15 (keine telefonische Bestellannahme). Vertragspartner/Auslieferung: Max-Versand AG, 8340 Hinwil per Post in die Schweiz und nach Liechtenstein.
6. August 2009 | touring 13 | Leserseite
Leserbriefe
45
Wettbewerb am lautlosen Gefährt wurde schon bald getrübt, denn nach 25 km musste ich die Batterie bereits wieder aufladen. Ich musste einsehen, dass es keinen Sinn macht, umweltfreundlich zu fahren und sein Reiseziel nicht oder zu spät zu erreichen. Den Scooter habe ich mit einem Abschreiber von Fr. Bruno Maurer (@) 1500.– zurückgegeben. Fahren im Alter
Feststellbremsen «Touring» 12/2009
Ein Grund, warum ich kein Modell mit elektrischer Feststellbremse kaufen möchte: Wie fährt man mit Gespann oder am Berg an? Mit einer normalen Handbremse kann man dosierter am Berg anfahren, mit der elektrischen gibt es nur eins: Vollgas geben. Adrian Schneider, Neuenegg Flughafen Bern-Belp «Touring» 9/2009
Als langjähriges Mitglied des Touring Club Schweiz erhalte ich auch regelmässig die Zeitung «Touring», die ich mit grossem Interesse lese. Die Ausgabe vom 22. Mai 2009 hat mir besonders grosse Freude bereitet. Ihr hervorragend aufbereiteter Beitrag über den Flughafen Bern-Belp zeigt, dass Ihnen Mobilität nicht nur «Auto» bedeutet.
Ich habe beim TCS den Kurs «Fahren im Alter» besucht. In der Theorie habe ich als langjähriger Automobilist einige Änderungen zur Kenntnis nehmen müssen. Auch die 90 Minuten Fahrpraxis mit dem TCS-Experten waren sehr lehrreich. Die Erfahrung zeigt, dass nur ältere Automobilisten diesen leider noch freiwilligen Kurs absolvieren, welche sich im Strassenverkehr sicher fühlen. Ich bin der Meinung, dass dieser Kurs, sowie der Gesundheitstest, obligatorisch sein sollten. Auch wenn Gehör und Augen noch intakt sind, heisst das noch lange nicht, dass man als Automobilist ein sicherer Fahrer ist. Mit einem Obligatorium dieser Kurse müssten alle älteren Automobilisten einen Kurs «Fahren im Alter» absolvieren, also auch diejenigen, welche es als nicht nötig erachten. Ich bin überzeugt, dass dies der Sicherheit im Strassenverkehr Walter Kocher (@) dient.
Erich Weber (@) Elektroroller im Test «Touring» 11/2009
Ich habe mir einen Elektroroller der Marke IO E-Scooter Florenz gekauft. Meine Freude
In dieser Rubrik gilt: Je kürzer der Leserbrief, desto grösser die Chance für den Abdruck. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Zuschriften sind ebenfalls via E-Mail (touring@tcs.ch) möglich. Leserbriefe erscheinen ebenfalls in der Online-Ausgabe des «Touring» (www.touring.ch).
Glücklicher Seat-Gewinner Der TCS-Wettbewerb während dem 79. Genfer Automobilsalon brachte dem Waadtländer Nicolas Jan (links) aus Morges Glück: Er gewann einen Seat Ibiza Ecomotive. Joao Dos Santos (Mitte), Verkaufsberater in der Seat-Garage in Crissier, überreichte Anfang Sommer dem Gewinner den Schlüssel für den neuen Seat. Viel Glück mit dem neuen Auto wünschte auch «Touring»-Chefredaktor Felix Maurhofer (rechts).
Impressum touring Zeitung des Touring Club Schweiz (TCS). Redaktion: Felix Maurhofer (fm, Chefredaktor); Heinz W. Müller (hwm, stv. Chefredaktor); Marc-Olivier Herren (MOH, stv. Chefredaktor); Christian Bützberger (Bü), Antonio Campagnuolo (ac), Pascale Marder (pam), Jacques-Olivier Pidoux (jop), Peter Widmer (wi). Art Director/Bildredaktion: Martin Lobsiger (mlo). Layout: Andreas Waber (Leitung), Stephan Kneubühl, Mathias Wyssenbach (mw). Redaktionsassistentinnen: Sabine Rothacher (D), Michela Ferrari (I), Sylvie Fallot (F), Irene Mikovcic-Christen (Chefredaktion). Korrespondenzadresse: Redaktion Touring, Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern, Tel. 031 380 50 00, Fax 031 380 50 06. E-Mail: touring@tcs.ch. Herausgeber: Touring Club Schweiz, Postfach 820, 1214 Vernier (GE). Auflage: Deutsche Ausgabe: 839 252, Totalauflage: 1 355 061. Verlag/Medienmarketing: Reto Kammermann (Leitung), Gabriela Amgarten. Inserate: Publicitas Publimag AG, Seilerstrasse 8, 3011 Bern, Tel. 031 387 21 16, Fax 031387 21 00. Herstellung: St. Galler Tagblatt AG, Basler Zeitung AG, CIE Centre d’impression Edipresse Lausanne S.A. Adressänderungen: Unter Angabe der Mitgliedernummer direkt an: TCS-Zentralsitz, Postfach 820, 1214 Vernier, E-Mail: service@tcs.ch, oder bei Ihrer nächsten Geschäftsstelle (Tel. 0844 888 111, Fax 0844 888 112). Abonnement: Für Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen. Der «Touring» erscheint 20-mal jährlich. Für unverlangte Manuskripte wird jede Haftung abgelehnt.
Mit dem Halbtax-Abo zum 1/2 Preis durch die Schweiz Gewinnen Sie eines von drei HalbtaxAbos für ein Jahr und sparen Sie mit jeder Fahrt Geld! Mit dem Halbtax-Abo zahlen Sie nur die Hälfte. Auch bei vielen Bergbahnen fahren Sie zum Rabattpreis. Das Halbtax-Abo gilt ausserdem für Postautos und viele Schifffahrtslinien. Zusätzlich profitieren Sie von Vergünstigungen bei Freizeitreisen von RailAway. Vielleicht dürfen Sie sich schon bald zum halben Preis auf die Reise machen! Preissponsor: SBB AG, Bern www.sbb.ch Die Fragen: 1. Welche Oper wurde in Avenches aufgeführt? 2. Wie nennt man den Seat «Bocanegra» auf Deutsch? 3. Wie heisst die neue Verwaltungsrätin des TCS? Antworten können per Post (nur Postkarten), SMS, E-Mail und im Internet www.touring.ch abgegeben werden. (Absender nicht vergessen). Wettbewerb 11/2009: Je ein DAB-Digitalautoradio haben gewonnen: Lisanne Henny, Lausanne und Claudia Parmiani, Caslano. Teilnahmebedingungen: Zur Teilnahme am «Touring»-Wettbewerb ist jedermann zu gelassen. Ausgenommen sind alle TCS-Mitarbeiter und deren Familienangehörige. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Preise werden nicht bar ausbezahlt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Redaktion Touring, Leserwettbewerb, Postfach, 3024 Bern, SMS «Touring» plus Antworten an 9988 (1.–/SMS), touring@tcs.ch (subject: Wettbewerb) Einsendeschluss: 16. August 2009
46
Nachgefragt | touring 13 | 6. August 2009
Ein Kochkünstler mit viel Tiefgang
Aromen. Da habe ich entschieden, Nouvelle Cuisine und asiatische Elemente zu kombinieren. Das war 1978 revolutionär und brachte 1982 den grossen Durchbruch.
André Jaeger kocht in Schaffhausen seit 30 Jahren auf höchstem Niveau. Viel Wert legt der Philosoph unter den Spitzenköchen auf eine gute Ausbildung des Nachwuchses.
Ich lehne Banalitäten wie auch allzu Kompliziertes ab. Die Herausforderung ist, immer wieder Neues zu schaffen. Ich will dem Gast in der Zeit, die er mir zur Verfügung stellt, etwas Spannendes servieren.
» Wie definieren Sie ihre Kochphilosophie? André Jaeger: Das ist eine moderne Cuisine Artisanale, auf leichte und bekömmliche Art zubereitet. Selbstverständlich mit den besten, wenn möglich auch regionalen Produkten. Was ist dabei die grösste Herausforderung?
Das Suchen und vor allem Finden von erstklassigen Produkten. Die Kultur der Quali-
Sie kreieren Kombinationen, die nicht viele grosse Köche wagen. Was reizt Sie daran?
tät ist für mich eine Verpflichtung, der ich kompromisslos nachlebe. Sie verbinden seit Jahren die asiatische mit der europäischen Küche.
Meine Jahre in Asien prägen mein Kochen. Als ich 1975 die «Fischerzunft» übernahm, merkte ich, dass ich in Hong Kong die Nouvelle Cuisine in Europa verpasst habe. Ich hatte Heimweh nach Asien, mir fehlten die
Sie kochen seit bald 20 Jahren auf 19 GaultMillau-Punkte-Niveau. Wie halten Sie diesem Druck stand?
Ich bin ein strenger, aber sehr menschlicher Patron. Wenn ein Koch einen Fehler macht, weiss er das. Wir reden darüber, das schafft ein offenes Klima. Und auf der Basis der europäischen Küche mit den vielfältigen asiatischen Elementen spielen, respektive kochen wir auf einer riesigen Klaviatur. Apropos Punkte und Sterne: Brauchen Spitzenköche die Gastroführer oder umgekehrt?
Mir ist es völlig Wurst, ob ich ein, zwei oder drei Michelin-Sterne habe oder nicht. Aber mir ist es nicht egal, mit wem ich verglichen werde. Für mich ist der GaultMillau Schweiz der beste Gastroführer in Europa. Sie sind engagiertes Mitglied der Vereinigung Relais & Châteaux.
Das ist in erster Linie ein wichtiges Marketinginstrument. Präsident Jaume Tàpies und sein Team arbeiten erfreulicherweise stark auf die Mitglieder bezogen. Spüren Sie die Wirtschaftskrise auch?
Extrem. Durch grosse Unregelmässigkeit und Kurzfristigkeit. Der Gast selektioniert, sucht das Wahre. Das Handwerk Kochen wird derzeit mit andern Augen betrachtet. In Krisen wird, wie beim Kochen, reduziert. Sie haben im Beruf vieles erreicht, was motiviert Sie, noch täglich am Herd zu stehen?
Junge Köche auszubilden ist etwas Phantastisches. Jungen Berufsleuten den Sinn für Qualität mitzugeben ist Teil meiner Lebensphilosophie. Sie reisen viel. Was heisst Mobilität für Sie?
Ich bin ein Autofan. Faszination Auto, Faszination Technik, da schlägt mein Herz Interview: Christian Bützberger höher.
Fabian Untrernährer
«
André Jaeger: «Weniger ist mehr. Die grosse Kunst beim Kochen heisst reduzieren.»
Zur Person Der 62-jährige André Jaeger leitet mit seiner Partnerin Jana Zwesper das ihm gehörende Relais & Châteaux-Hotel «Fischerzunft» in Schaffhausen. Als Hobbies bezeichnet der feinsinnige Kochkünstler mit 19 GaultMillau-Punkten die Moderne Kunst, Autos, Golf und natürlich Essen und Wein.