24. September 2009 touring 16 www.touring.ch AZA 1214 Vernier
Winterreifen Spezial
TCS sorgt fürs richtige Profil 18–25
Bessere Beschilderung
Geisterfahrten minimieren 12 «Touring»-Leserreisen 2010
Ein Korb voller Perlen 39 Wettbewerb: Ein Winterreifen-Set Wendiger Kompaktvan Der Toyota Verso im «Touring»-Test 26
Alte Gemäuer mit Charme Historische Hotels liegen in der Gunst der Gäste 43
57 Gelb hilft Gelb Patrouille TCS betreut Autoflotte der Post
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24. September 2009 | touring 16 | Editorial und Inhalt
Ineffizienter Tropfen auf den heissen Stein
26 Ausgezeichneter Fahrkomfort
34 Ägypten ist mehr als Pyramiden
Der Kompaktvan Toyota Verso besticht durch sein Platzangebot und seine praktische Ausrichtung. Die Testfahrten haben die Lenker überzeugt.
Die etwas andere Reise durch Ägypten: Ein Highlight reiht sich ans andere bei unserer «Touring»-Leserreise durch die Wüste und Oasen im Reich der Pharaonen.
Fokus 4 Hinter den Kulissen: So entstehen Winterpneus – Augenschein in Holland.
Mensch und Mobilität 8 Forgiving Roads: Ein TCS-Symposium zur sicheren Strassengestaltung. 12 Geisterfahrten: Wie in nächster Zeit die Risiken vermindert werden.
Test und Technik 18 Winterpneu Spezial: TCS-Vergleichtest mit zahlreichen Überraschungen. 30 Oben ohne: Das Kultauto Fiat 500 gibts nun endlich auch als Cabrio.
Freizeit und Reisen 43 Geschichtsträchtig: Schon Rousseau hat im Historischen Hotel 2010 gewohnt. 45 Reizvolles Lavaux: Wo es am Genfersee unbestritten am schönsten ist.
Club und Mitglied 48 Sünden im Ausland: TCS-Rechtskonsulenten diskutieren Verkehrsvergehen. 51 TCS-Hotels: Zum 50-Jahr-Jubiläum ein nostalgisches Rallye. 8 53 57 58
Ratgeber Verkehr TCS-Dienstleistungen, Standpunkt: Kurt Howald, Geschäftsführer Aerosuisse Leserbriefe, Wettbewerb, Impressum Nachgefragt: Stefan Asgrimsson, Chefredaktor isländischer Automobilclub FIB
zvg
Was der TCS schon längst proklamiert hat, ist nun wissenschaftlich klar bestätigt und findet nun auch im Nationalrat Rückhalt: «Wenn Autos auf Autobahnen wegen hoher Feinstaub- oder Ozonbelastung kurzfristig nur mit 80 km/h anstatt 120 km/h fahren dürfen, sind die Auswirkungen kaum messbar.» Die ab 2006 von diversen Kantonen wegen hoher Belastung verfügten Temporeduktionen zeigten also geringe Wirkung. Trotzdem feierten die Kantone die Massnahme damals als Erfolg und massen an autobahnnahen Standorten Rückgänge der Feinstaubbelastung von bis zu 10%. Ein Gegengutachten des TCS zeigte, dass diese Angaben übertrieben waren. Dass kurzfristige Tempolimiten nichts bringen, bewies auch das Paul-Scherrer-Institut: Dessen Modellrechnungen ergaben eine Reduktion von maximal 1%. In Zukunft werden die von den Autos verursachten Emissionen weiter abnehmen: Nach dem Obligatorium des Katalysators, dank dem die Feinstaubbelastung im Jahresmittel glatt um die Hälfte reduziert werden konnte, wird die Partikelfilterpflicht für Dieselfahrzeuge oder werden die verschärften Abgasnormen für Neuwagen die Belastung weiter reduzieren. Ganzheitlich betrachtet ist es nun an der Zeit, auch für die Industrie, Landwirtschaft und Heizungen strengere Grenzwerte durchzusetzen. Felix Maurhofer, Chefredaktor
Schweiz im Rhythmus der grossen Amerikaner Titelbild Fotograf: Raphael Forster (7Pictures)
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Vor 60 Jahren eröffnete die Amag in einer ehemaligen Zementfabrik in Schinznach-Bad (AG) eine Montagefabrik. Unter der Bezeichnung «Montage Suisse» verliessen dort bis 1972 insgesamt 30 000 mehrheitlich amerikanische Modelle das Werk.
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Fokus | touring 16 | 24. September 2009
Vom Kautschuk zum Autoreifen › Man
nennt sie «Gummilatschen», «Pnö» oder «Finken» und anhand der vielen Übernamen, welche Autoreifen hierzulande tragen, könnte man annehmen, das Interesse der Fahrzeughalter an diesen sechs Kilo Kautschuk sei enorm. Das Gegenteil ist der Fall: «Ein Reifen ist für die meisten Leute ein Low-Interest-Product», seufzt denn auch Thomas Mittendorff, Pressesprecher des niederländischen Reifenproduzenten Vredestein. «Eigentlich seltsam», fügt er an, «denn beim Reifen handelt es sich doch um ein Sicherheitsprodukt.» Und während Pirelli mit freizügigen Kalendern, Michelin mit einem Hotel- und Reiseführer auf sich aufmerksam zu machen versucht, engagierte Vredestein den Auto-Designer Giugiaro, um dem unprätentiösen runden Gummi mehr Lifestyle einzuhauchen. Denn in der Tat: Er ist rund, schwarz und wenig sexy und so wirkt im ersten Augenblick auch die Herstellung des Autoreifens. Der süssliche Geruch von Gummi vermischt mit der faden Ausdünstung diverser Chemikalien, schwarze, noch poröse Kautschukmatten in hüfthohen Stapeln – dieses Ambiente lädt nicht zum Verweilen ein. Erst auf den zweiten Blick eröffnet sich die Ästhetik der ineinandergreifenden Maschinenarme, das Ballett von Walzen, Förderbändern und Luftpumpen, das sich in der Vredestein-Produktionsstätte in Enschede 24 Stunden am Tag abspielt.
Eine Frage der Mischung | Eine Maschine, die nur im Mikrokosmos der Reifenfabrikation zu finden ist, ist beispielsweise der Quadruplex-Extruder: Auf vier Förderbändern werden ihm verschiedene Kautschukbänder zugeführt, heraus kommt eine Pneu-Lauffläche mit vier verschiedenen Gummi-Mischungen. Zuvor sind die verschiedenen Gummimischungen erhitzt und durch eine Walze gedreht worden. Dabei hat es geknackt wie beim zerdrücken von Luftpolsterfolie, denn im Gummi waren Luftblasen eingeschlossen. Doch ein Reifen beFortsetzung auf Seite 7
Der Autoreifen fristet eine unauffällige, geradezu bescheidene Existenz. Völlig zu unrecht, wie ein Blick hinter die Herstellungs-Kulissen zeigt.
24. September 2009 | touring 16 | Fokus
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Bilder zvg
24. September 2009 | touring 16 | Fokus
In der «Bäckerei» (grosses Bild): Mittels der Kraft von 175 000 Kilo wird dem PKW-Reifen sein Profil verpasst. Vorher kommt es auf die richtige Gummimischung an damit verschiedene Unterteile entstehen, die später beim Reifenbau zusammengefügt werden (kl. Bild).
Fortsetzung von Seite 4
steht nicht nur aus Gummi allein. Um die Konstruktion stabiler zu machen, werden Textilfäden und Stahldraht in den Gummi gezogen. Ein separater Raum mit lauter
Schweizer Wurzeln Ebenfalls in Enschede hergestellt werden die einstigen «Schweizer» Autoreifen Maloya. 1936 von Fritz Maurer in Gelterkinden gegründet, produzierte die Firma anfänglich Veloreifen und stellte dann vornehmlich Winterpneus für Autos her. 1993 wurde Maloya von Vredestein übernommen. Im vergangenen Jahr überraschte Maloya am Autosalon Genf mit einem frischen, viel beachteten Auftritt. pam
Spulen bestückt, zeugt davon. Hier arbeitet ein Angestellter einen ganzen Tag, um die goldenen Drahtenden in die richtigen Öffnungen einzufädeln. 14 Kilometer Stahldraht verschlingt die Maschine so täglich von den Drähten, die sich wie Engelshaar durch den Raum ziehen.
Reifen-Walhalla | Ein reifenähnliches Objekt entsteht erstmals an der Reifenbaumaschine. Hier werden Lauffläche, Seitenwände und Wulst zu einem Rohling verarbeitet, der von den Seitenwänden her noch viel zu breit ist und auch über kein Profil verfügt, seine Bestimmung aber nicht mehr verleugnen kann. Seine definitive Form wartet dann in der Vulkanisation, auch «Bäckerei» genannt, auf ihn. Hier ist es, wie es sich für eine richtige Backstube gehört, ordentlich heiss. Denn um den Pneus ihr Profil zu geben, müssen die Rohlinge auf 200 Grad erhitzt werden. Und dann braucht es noch den Druck von 175 000 Kilo, bis das Profil unveränderlich in den Reifen eingestanzt ist. Braucht ein PKW-Pneu um die 10 Minuten, um vom Rohling zum Reifen zu werden, ist die «Backdauer» für Agrarreifen ungleich viel länger, kann sie doch bis zu drei Stunden betragen. Um sich die Hände nicht an den heissen Reifen, die aus der Presse kommen, zu verbrennen, tragen die Mitarbeiter
Handschuhe. In der Bäckerei lauert aber noch eine andere Gefahr, schieben sich doch über das Gelände automatisch gesteuerte Stapelheber. Nicht dass sie bei einer Kollision mit einem Arbeiter nicht anhalten würden. Ein Stop würde jedoch die ganze Produktionskette zum Stillstand bringen, und den Schichtleiter mit solch einem Ungemach zu verärgern, wagt hier keiner. Das Resultat des 24-Stunden-Betriebs lässt sich nirgends so schön bestaunen wie in der Lagerhalle. Hier, im Reifen-Walhalla von Enschede, stapeln sich Sommer-, Winter-, Agrar-, und Ersatzreifen bis unter die Decke. Über genaue Zahlen schweigt man sich diskret aus. Sie müssen in die Hunderttausende gehen, was eine logistische Herausforderung darstellt, dürfen die Reifen doch nicht zu lang lagern, damit keine «alten» Pneus auf den Markt kommen. Streift man den Reifenstapeln entlang, fällt eines auf: Das Profil der VredesteinPneus ist von ausgesuchtem Design. Zu verdanken ist dies dem italienischen Designer Giugaro. Dank dieser Kooperation wird das Unmögliche möglich gemacht: dem Low-Interest-Product Pneu einen Touch Sexiness Pascale Marder zu geben.
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Die Resultate des Winterreifentests und viel Wissenswertes zum Thema in unserem WinterreifenSpezial ab Seite 18.
Mensch und Mobilität | touring 16 | 24. September 2009
Ratgeber Verkehr Urs-Peter Inderbitzin
Fahren mit Gipsbein nur ganz ausnahmsweise Nach Sportverletzungen, die einem ein Gipsbein oder einen eingegipsten Arm bescheren, stellt sich immer wieder die Frage: Darf ich trotz dieser vorübergehenden Behinderung mit meinem Auto herumfahren? Vorab dies: Es gibt in der Schweiz keine ausdrückliche Regel, ob mit einem Gips gefahren werden darf oder nicht. Das Strassenverkehrsgesetz bestimmt jedoch in Artikel 31, dass ein Lenker sein Fahrzeug ständig so beherrschen muss, damit er seinen Vorsichtspflichten nachkommen kann. Er muss zudem dafür sorgen, dass er beim Fahren weder durch die Ladung noch auf andere Weise behindert wird. Fahren darf dementsprechend nur, wer sein Fahrzeug mit Verletzung ebenso sicher steuert wie ohne Behinderung. Wer einen Arm oder das rechte Bein im Gips hat, fällt bereits ausser Traktanden. Mit eingegipstem Arm und damit einhändig lässt sich ein Fahrzeug nicht sicher steuern. Auch wenn das rechte Bein eingegipst ist, darf beziehungsweise sollte man nicht mit dem Auto auf die Strasse. Die Gefahr, dass der rechte Gipsfuss vom Bremspedal rutscht oder das Gaspedal einklemmt, ist sehr gross. Schon bei einer Routinekontrolle kann eine Verzeigung erfolgen, wenn offensichtlich die Gefahr besteht, dass das Fahrzeug mit dem Gipsbein nicht beherrscht wird. Kommt es gar zu einem Unfall, droht nicht nur eine hohe Busse und ein Ausweisentzug, sondern auch ein Regress der Versicherung. Einzig wer das linke Bein im Gips hat und einen Automaten fährt, darf sich mit der entsprechenden Vorsicht auf die Strasse wagen. Doch auch hier gilt, dass der Lenker sein Fahrzeug stets so beherrschen muss, wie wenn er völlig gesund wäre. Der Lenker muss fahrerisch die gleiche Leistung erbringen können wie eine Person ohne Gipsbein. Ist ein Unfall auf das Gipsbein zurückzuführen, können auch hier die Konsequenzen gravierend sein.
Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.
Ein Plädoyer für «Forgiving Roads» «Eine sinnvolle Strassengestaltung hilft immer, die Unfallfolgen zu begrenzen», betonten Experten, die am kürzlich vom TCS organisierten Symposium in Bern teilnahmen.
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Wenn ein Fahrzeug von der Strasse abkommt und gegen einen Pfosten oder eine Brüstung prallt, sind die Folgen für die Insassen meist schwerwiegend oder gar tödlich. Die Beseitigung solcher fixen Hindernisse würde die Verkehrssicherheit erhöhen und zum Erfolg des Konzepts «Forgiving Roads» beitragen, das jüngst im Mittelpunkt des Symposiums der Abteilung Verkehrssicherheit des TCS stand.
Rohre, Pfosten und Co. | TCS-Verkehrsingenieur Daniel Baumann veranschaulichte die unzähligen, auf Gebirgspässen verstreuten Hindernisse: Brüstungen, scharfkantige Plankenteile, massenhaft Pfosten, aus dem Boden herausragende Rohre. Diese unnützen Gegenstände erhöhen das Risiko schwerer Verletzungen bei einem Zusammenstoss: «Sie müssen entfernt werden», unterstrich Baumann. Auch Patrick Eberling von der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) wies auf die Gefährlichkeit der fixen Objekte hin und erinnerte daran, dass sich 53% der tödlichen Unfälle ausserorts ereignen, vor allem bei Gefälle und in Kurven. Er empfahl daher, die Geschwindigkeit auf Abwärtsstrecken
zu reduzieren und eine sechs Meter breite, hindernisfreie Zone entlang von Fahrbahnen vorzusehen. Auch die Beleuchtung auf Streckenabschnitten mit Strassenlaternen sollte während der Nacht nicht ausgeschaltet werden. Eberling plädierte dafür, die Fahrtrichtungen an den Stellen ausserorts, an denen eine hohe Unfallgefahr besteht, mittels einer Mittelleitplanke zu trennen. Ein Vorschlag, der bei Nationalrat Walter Wobmann, Präsident der Schweizerischen Motorradföderation FMS, nicht gut ankam. Wobmann verurteilte die starke Zunahme von Einrichtungen, welche die Sicherheit der Motorradfahrer herabsetzen: «Um den Verkehr zu verlangsamen, werden am Strassenrand Steinkörbe, Metallgitter und Baumstämme aufgestellt, die für Motorradfahrer Fallen darstellen.» Ausserdem wimmle es von Verkehrskreiseln, die mit Skulpturen bespickt seien, es würden gar Bäume mitten auf der Strasse gepflanzt. «Wegen dieser Objekte sind gewisse Strassen wieder gefährlich geworden», mahnte Wobmann eindringlich. Das Projekt «Forgiving Roads» soll in weiteren Schritten jop konkretisiert werden.
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Mathias Wyssenbach
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Jean-Marc Thévenaz vom TCS (stehend) und von links nach rechts: Anja Simma vom Bundesamt für Strassen, Nationalrat Walter Wobmann und Patrick Eberling von der bfu.
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24. September 2009 | touring 16 | Mensch und Mobilität
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24-Stunden-Betrieb an Tankstellen?
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Jeder Mensch hat Anrecht auf einigermassen verträgliche Arbeitszeiten! Dieses Verlangen für eine freiheitliche Einkaufsgewohnheit unterstützt nur unseren Egoismus und der gewinnt heutzutage vermehrt Wilfried Benz, Pfeffingen die Oberhand.
Die Kontroverse um verlängerte Öffnungszeiten an Tankstellenshops (Touring 15) hat unsere Leser bewegt. Einige Reaktionen auf das strittige Thema. Warum müssen wir in der Schweiz amerikanische Verhältnisse einführen? Bei uns kann man während der geltenden Ladenöffnungszeiten das Nötigste kaufen. Wer denkt an das gestresste Verkaufspersonal? Von allen, die eine 24-stündige Öffnungszeit wünschen, sind wahrscheinlich höchstens 5% bereit, selbst zu diesen Zeiten zu arbeiten. Reklame
In der Schweiz tanke ich mein Fahrzeug meistens an Autobahn-Raststätten mit offizieller Benzin- und Dieseltankstelle. Oft befinden sich Personen im Tankstellenshop, welche sich lediglich mit Artikeln aus dem Shop eindecken. Dies hat zur Folge, dass die Wartezeiten für die Begleichung des Tankstellenbezugs an der Kasse unverhältnismässig lange dauern. Auch werden Auskünfte an der Kasse verlangt oder mittels Kreditkarte bezahlt. Meiner Meinung nach könnte diese unbefriedigende Situation mit einer separaten Kasse für Tankstellenbezüger gelöst werden. Jörg Issler, Chur Tankstellenshops finde ich wirklich etwas sehr Gutes. Sie passen zu der heutigen, mobilen Gesellschaft. Selbstverständlich finde
ich den Tante Emma Laden auch sehr gut und persönlich, aber die Leute werden immer mobiler und müssen sich flexibler mit Essen eindecken können. Vor etwa einem Jahr hat bei uns ein Coop Pronto Shop eröffnet. Wenn noch kurz was gebraucht wird genügt nun ein Spaziergang um z.B. Samstag/Sonntag ein frisches Brot zu bekomBernhard Sarbach, Birmensdorf men. Beim Kampf gegen die 24-Std.-Shops vergisst man, dass es viele Chauffeure gibt, die nachts arbeiten müssen. Zum Beispiel Kurierfahrer oder Taxichauffeure, denen vorgeschrieben wird, dass nach einer gewissen Fahr- bzw. Arbeitszeit eine Pause eingelegt Erich Hangarter, Winterthur werden muss. In einer Online-Umfrage hat der «Touring» (www.touring.ch) von der Leserschaft wissen wollen, wie sie sich zu längeren Öffnungszeiten der Tankstellenshops stellt (vgl. Bericht und obige Reaktionen). Von den rund 600 Teilnehmenden hat sich mit 55% eine Mehrheit für einen 24-StundenBetrieb ausgesprochen. 21% sind hingegen der Meinung, dass sich die Tankstellenshops strikte an die Ladenöffnungszeiten halten sollten.
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Mensch und Mobilität | touring 16 | 24. September 2009
«Anhalten, Sie sind ein Falschfahrer!» ›
Warnungen vor Falschfahrern sind in den Verkehrsmeldungen am Radio nicht selten zu hören. Sie lösen beim Zuhörer einen Anflug von Schrecken aus, gefolgt vom ängstlichen Warten auf die erlösende Meldung: «Die Gefahr ist vorüber.» Jedes Jahr ereignen sich in der Schweiz im Zusammenhang mit Falschfahrern durchschnittlich 21 Unfälle, die 3 Tote und 20 Verletzte fordern. Trotz technologischer Innovationen bleibt die Zahl von jährlich etwa 80 Geisterfahrern unverändert.
Grösserer Durchmesser | Um dem entgegenzuwirken, will das Bundesamt für Strassen (Astra) die Signalisation aller Autobahnzufahrten, Autobahnraststätten und Ausstellplätzen verbessern. Dabei geht es um nicht weniger als 1040 Standorte, was Kosten von 5 Mio. Fr. verursacht. Die Operation sieht je nach Beschaffenheit des Geländes das Anbringen von zusätzlichen Ver-
botsschildern (siehe gegenüberliegendes Bild) mit einem Durchmesser von 90 statt bisher 60 Zentimetern vor: «Die Arbeiten schreiten schon gut voran, und an jeder Autobahneinfahrt verdoppeln wir die Zahl der Verbotsschilder», betont Astra-Sprecherin Françoise Tschanz. Zudem werden auf den Fahrbahnen Richtungspfeile in reflektierender Farbe angebracht. «Das Dispositiv, das Ende 2009 fertiggestellt sein wird, dürfte für eine bessere Orientierung und Lesbarkeit sorgen», fährt Françoise Tschanz fort. Die Astra-Experten sind pragmatisch und haben auf eine neue Gestaltung der Beschilderung verzichtet. Damit unterscheiden sie sich von Österreich, wo man sich für ein neues Schild mit auffälliger Darstellung entschieden hat (siehe kleines Bild), das die Aufmerksamkeit der Falschfahrer auf sich ziehen soll. Das Schild, das von etlichen Schweizer Fachleuten befürwortet wird, entspricht in der Schweiz nicht der Norm, denn es weicht von der Signalisationsverordnung ab.
Kopflose Kehrtwendung | Nun werden
Das unübersehbare Schild wird in Österreich eingesetzt, um das Falschfahren zu vermeiden.
sich aber die vom Astra verfügten Verbesserungsmassnahmen bei den Autobahnzufahrten nur bei der Hälfte der Falschfahrer bewähren, denn bei der anderen Hälfte handelt es sich um Automobilisten, die bereits auf der Autobahn fahren und einfach eine Kehrtwendung machen. Bei solchen Manövern bestünde die einzige Lösung darin, auf dem ganzen Autobahnnetz Detektoren aufzustellen. Aber die noch in den Kinderschuhen steckende Technologie krankt an allzu vielen Fehlalarmen, was zu übereilten und grundlosen Sperrungen der Autobahn führen würde und damit Staus und die verständliche Verärgerung der Verkehrsteilnehmer zur Folge hätte. «Für Leute, die Kehrtwendemanöver machen», so Françoise Tschanz, «reichen die ergriffenen Massnahmen nicht. Man muss sich auf die Radiomeldungen und die Disziplin der Verkehrsteilnehmer verlassen, die Sicherheitsemp-
Bilder Mathias Wyssenbach, vario
Um dem Geisterfahrer-Phänomen auf der Autobahn entgegenzuwirken, werden bis Ende Jahr alle Zufahrten mit einer neuen Signalisation ausgestattet. Doch reicht dies?
fehlungen zu befolgen.» Bei der Prävention von Unfällen im Zusammenhang mit Geisterfahrern zählt das Astra sehr auf die bewährte Wirkung von Radiomeldungen. Wie aus den Statistiken der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) hervorgeht, ereignet sich nur in 21 von 71 Fällen von Falschfahrern ein Unfall. Und wenn die Radiomeldungen seltener erfolgen – etwa in der Nacht – nehmen die Unfälle tendenziell zu: Nur bei 7 von 24 Unfällen wurde vorher eine Radiowarnung ausgegeben. «Werden die Automobilisten gewarnt, verhalten sie sich gut. Deshalb raten wir auch dazu, die Warnungen auch via elektronische Informationstafeln über den Fahrbahnen zu verbreiten. Dies wird zu erhöhter Sicherheit beitragen», schliesst Françoise Tschanz.
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Jacques-Olivier Pidoux Touring-Info Auf der Internetseite des TCS ist nachzulesen, wie man sich im Falle eines Falschfahrers zu verhalten hat: http://www.tcs.ch>Sicherheit>Tipps>FAQ
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Die Autobahnausfahrt Aarau-West ist bereits neu mit mehreren Einbahntafeln versehen worden, damit niemand zum Geisterfahrer wird.
Leben leichtsinnig aufs Spiel setzen »
Was halten Sie von den Massnahmen des Bundesamtes für Strassen, die Autobahnzufahrten umzurüsten? Gianantonio Scaramuzza: Sie scheinen mir absolut angebracht. Gemäss unseren Untersuchungen kommen Geisterfahrer in allen Regionen auf dem gesamten Autobahnnetz vor. Will man wirksam handeln, bleibt nichts anderes übrig als alle Ein- und Ausfahrten entsprechend auszustatten. Verfügt das Astra hierfür über klare Richtlinien? Ja. Der Schweizerische Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute (VSS) hat kürzlich die Revision der technischen Normen auf Autobahnzufahrten fertig gestellt. Wir verfügen nun also über ein adäquates Modell, was vorher nicht der Fall war.
Wollen Sie damit sagen, dass es erst seit 2009 eine klare Norm gibt? Bei den VSS-Normen bestand das Problem darin, dass die Ausstattung von Autobahnzufahrten in drei verschiedenen Normen erwähnt wurde. Die Kantone wählten einfach jene aus, die ihnen am geeignetsten erschien, aber da nun die Autobahnen Sache des Astra sind, dürfte dies der Vergangenheit angehören. Eine besonders heikle Kategorie von Falschfahrern sind auf der Autobahn fahrende Automobilisten, die einfach kehrt machen. Sind die Gründe für ein solches Manöver bekannt?
Laut Berichten unserer ausländischen Kollegen handelt es sich um sehr banale Gründe: etwa, weil jemand den Regenschirm zuhause gelassen oder vergessen hat, die Haustür abzuschliessen. Oder der Automobilist realisiert, dass er auf der falschen Autobahn ist und will den Irrtum korrigieren. Wie lässt sich gegen dieses Phänomen vorgehen? Das ist sehr schwierig. Aber wenn man die Arbeit unserer europäischen Nachbarn betrachtet, stellt man fest, dass sie dieselben Massnahmen ergreifen wie wir. Interview: Jacques-Olivier Pidoux
«Geisterfahrer kommen auf dem gesamten Autobahnnetz vor.»
Gianantonio Scaramuzza ist Wissenschaftsbeauftragter bei der bfu. Er hat 2006 eine Studie mit dem Titel «Geisterfahrer: Unfallgeschehen – Intervention» veröffentlicht: http://www.bfu.ch/German/medien/Positionspapiere/PP_Geisterfahrer.pdf
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Nutzung der Standstreifen? Der ehemals als Pannenstreifen bezeichnete 2,5 Meter breite Standstreifen findet sich auf jeder Autobahn und wird – zum Glück – wenig benutzt. Könnte man ihn deshalb kostengünstig zur 3. Fahrspur umbauen? Das ASTRA reagiert skeptisch.
› «Von mir aus gesehen könnte man die A1 Bern–Zürich ganz billig auf drei Spuren pro Fahrtrichtung ausbauen: Weg mit den überflüssigen Pannenstreifen und schon hätten wir eine dritte Fahrspur.» Eine Meinung an einem Samstagabend-Apéro. Warum eigentlich nicht, möchte man fragen.
Nicht nur für eine Panne | Thomas Rohrbach, Sprecher des Bundesamtes für Strassen (Astra): «Früher sagte man Pannenstreifen, heute Standstreifen.» Denn der ehemalige Pannenstreifen habe heute eine Mehrzweckfunktion: So finde beispielsweise die Entwässerung über den rechten Strassenrand statt: «Diese Entwässerungsleitungen muss man natürlich reinigen; auch die grünen Böschungen muss man pflegen, insbesondere mähen.» Nur so sei es möglich, den Fahrraum für die Verkehrsteilnehmer nicht einzuschränken. Und: «Früher wurde die Autobahn über den grünen Mittelstreifen entwässert.»
«Hier wird der Standstreifen temporär als dritte Fahrspur auf einer Länge von 1,8 Kilometern ausgebaut.» Insgesamt entstünden sechs Nothaltebuchten zur Gewährleistung der Sicherheit während des dreispurigen Betriebs. Wichtig sei die Installation der für die Verkehrsführung notwendigen Wechsel-Signalisationsanlagen und Anpassung der Markierung. Rohrbach weist weiter auf einen wichtigen Umstand hin: «Man hat hier ein Volumen von 82 000 Fahrzeugen pro Tag.» Das Projekt werde etwa 34 Mio. Fr. kosten.
Der Betriebsaufwand für eine Autobahn ohne Standstreifen sei aus Sicherheitsgründen sehr hoch. Man müsse ein Pannenfahrzeug viel schneller ab der Strasse bringen. Die Autobahnbauer setzten hierzulande eben auf Sicherheit. «Nicht von ungefähr sind heute die schweizerischen Autobahnen laut einer europäischen Studie die sichersten in Europa: Mit durchschnittlich weniger als zwei getöteten Menschen pro Milliarde gefahrener Autobahnkilometer steht die Schweiz an der Spitze.»
Standstreifen misst mit 2,5 m einen Meter weniger als die anderen Spuren und wäre somit als Fahrspur laut Rohrbach sowieso zu eng. «Eine ‹Umnutzung› des Standstreifens kann höchstens eine Übergangslösung sein, das heisst, wenn man lokal eine Verbesserung im Anschluss- oder im Verzweigungsbereich realisieren will», fügt Rohrbach an. Dazu nennt der Astra-Sprecher ein aktuelles Beispiel der Standstreifennutzung auf der A1, Abschnitt Morges bis Ecublens: Reklame
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34 Millionen für 1,8 Kilometer | Der
Der einstige «Pannenstreifen» eignet sich schlecht als günstige dritte Fahrspur.
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Kurt Venner
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Mietwagen: Und plötzlich gilts ernst mal vorsorglich den Unfallrapport aus. Als Inhaber des ETI-Schutzbriefes rufen wir den TCS an, der dazu rät, wie auf dem Formular vermerkt, einen Polizeirapport erstellen zu lassen. Der kanadische Polizeioffizier lässt aber dann am Telefon verlauten, dies sei wegen des geringen Schadens und der Tatsache, dass der Unfall sich auf Privatterritorium ereignet habe, nicht Usanz.
Eine Rundreise im Mietwagen ist faszinierend. Speziell auch im entfernten Ausland. Aber schon ein kleiner Zwischenfall kann die Nerven arg strapazieren.
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Bis jetzt lief die Rundreise per Mietwagen in einer kanadischen Provinz wie am Schnürchen. Doch dann eine kleine Unachtsamkeit auf dem Privatparkplatz eines Hotels, und schon hat der Mietwagen an der hinteren Kunststoff-Stossstange einen kleinen Kratzer. Glücklicherweise wurde bei der Online-Buchung via TCS-Internetseite bei Avis der Selbstbehalt ausgeschlossen. Aber da gibts noch ein zweites Fahrzeug, einen brandneuen SUV, der an der Kunststoff-Stossstange ebenso minimste Kratzer abbekam. Dummerweise ist es das Dienstfahrzeug einer amtierenden Gemeinderätin. Sie instistiert, bei einer Garage in der nächsten Stadt vorzusprechen. Aber dies ist erst nach unserer Abreise möglich. Wie geht das jetzt mit der Mietwagen-Haftpflichtversicherung? Die Auskunft des Callcenters der Verleihfirma ist diffus. So füllen wir
Bevor man den Mietwagen übernimmt, sollte man sich schon daheim über alle Details informieren.
Lehren | Der letzte Stress mit dem Mietwagen kommt am Schluss bei der Abgabe: Wir wollten das Fahrzeug aus praktischen Gründen nicht am Flughafen, sondern in der City der Millionen-Stadt abgeben. Resultat: Trotz Navigerät einstündige Suche. Und in der Hitze des Gefechtes vergessen wir nachzutanken. Wenn uns der Servicemann nicht zu einer Tankstelle geführt hätte, hätte man uns einen extremen Straftarif verrechnet. Die Moral der Geschichte: Mietwagen haben so ihre Tücken und man kann sich nicht gut genug vorbereiten und genügend absichern. Dazu gehört eben auch der ETI-Schutzbrief. Heinz W. Müller
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Winterreifen Spezial | touring 16 | 24. September 2009
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Die bei Ulrichen (VS) durchgeführten Tests auf verschneiter Fahrbahn zeigten grosse Unterschiede zwischen den Winterpneus.
Pneus mit Höhen und Tiefen Mehr als ein Viertel der im TCS-Vergleich geprüften Winterreifen der Grössen 185/60 R 14 T und 205/55 R 16 H wiesen gravierende Mängel auf, der Rest überzeugt.
› Der Reifenmarkt zeichnet sich weiterhin durch markante Unterschiede aus. Die wenig schmeichelhafte Bilanz: 8 von 34 im TCS-Vergleichstest geprüften Winterreifen erhielten die Note «nicht empfehlenswert». Wie bis anhin betreffen die festgestellten Mängel in erster Linie Billiganbieter. Angesichts dieser besorgniserregenden Fest-
stellung fordert der TCS die Autofahrer dazu auf, vom Kauf solcher Produkte abzusehen und lieber in leicht teurere, aber auch höhere Sicherheit bietende Reifen zu investieren. Hier ist die Auswahl im Angebot gross, haben doch immerhin zwei Drittel der im jüngsten Test beurteilten Produkte gute Noten erhalten: elf schlossen mit «sehr
Broschüre und Internetversion Die Broschüre «Winterreifen 2009» ist ein Muss für Automobilisten, die Qualitätswinterreifen anschaffen wollen. Nun ist die Broschüre auch in digitaler Version auf dem Internet unter www.reifen.tcs.ch erhältlich. Wie gewohnt, enthält der Ratgeber detaillierte Resultate von verschiedenen TCS-Tests und vor allem auch den Vergleichstest von Pannensprays. Ebenfalls findet man eine Fülle von Ratschlägen über den Einsatz und den Unterhalt von Winterreifen. TCS-Mitglieder erhalten den Ratgeber ab Ende Oktober kostenlos (Nicht-Mitglieder Fr. 10.-) in den TCS-Geschäftsstellen. MOH
empfehlenswert» und zwölf mit «empfehlenswert» ab.
Unterschiedliche 185er | In der vor allem bei Stadtautos verbreiteten Dimension 185/60 R 14 T werden die grössten Qualitätsunterschiede sichtbar. Während sechs Reifen mit «sehr empfehlenswert» abschnitten, erhielten deren fünf die Note «nicht empfehlenswert». Fünf Pneus wiesen auf Schnee oder auf nasser Strasse – beides häufige Verhältnisse im Winterbetrieb – grosse Schwächen auf. So war der Bremsweg auf nassem Beton beim schwächsten Produkt um 17,2 m (entspricht vier Fahrzeuglängen) länger als beim leistungsfähigsten Exemplar. Wenig überraschend sind die durchwegs korrekten Leistungen auf trockener Fahrbahn. Keine grossen Unterschiede wurden auch bei dem als befriedigend beurteilten Verhalten auf Eis festgestellt. Hinsichtlich Verbrauch lassen sich mit den besten Pro-
24. September 2009 | touring 16 | Winterreifen Spezial
dukten bis 0,4 l/100 km einsparen, und der verschleissärmste Pneu ist für zusätzliche 11 500 km gut.
Ausgeglichene 205er | Die bei den Kompakt- und Mittelklassewagen gängige Grösse 205/55 R 16 H zeigt homogenere Ergebnisse. Mitverantwortlich für die positive Bilanz ist der starke Wettbewerb in diesem Segment. Fünf von 18 geprüften Reifen erhielten ein «sehr empfehlenswert», neun ein «empfehlenswert». Die Note «nicht empfehlenswert» gab es nur für drei Produkte. Auch hier sind es zwei Billigreifen und überraschenderweise der Firestone Winterhawk 2, der wegen ungenügendem Verhalten auf Schnee zurückgestuft wurde.
Die Mehrheit der 205er zeigt keinerlei Schwächen auf verschneiten oder nassen Strassen. Bei Nässe fallen die beiden Billiganbieter Goodride und Kenda in Sachen Bremsweg, Seitenführung und Aquaplaningresistenz ab. Auf trockener Fahrbahn zeigen die meisten Reifen befriedigende Ergebnisse. Beim Verbrauch beträgt die Differenz ebenfalls 0,4 l/100 km. Dagegen ist die Laufleistung des langlebigsten Reifens (Michelin Primacy Alpin) gleich doppelt so hoch wie jene des Avon-Modells. Ein weiterer Grund, die unten stehenden Tabellen genau zu studieren und vor dem Kauf neuer Winterreifen die passende Wahl zu treffen.
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MOH/TCS B&B
Eine Premiere: die Eistests fanden in der Eis Arena von Wolfsburg (D) statt.
TCS-Vergleichstest: Winterreifen 185/60 R 14 T Reifenmarke/Typ
ca. Preis1 Trocken
Nass
Schnee
Eis
Vredestein Snowtrac 3 Fulda Kristall Montero 3 Continental WinterContact TS 800 Bridgestone Blizzak LM-30 Goodyear UltraGrip 7+ Dunlop SP Winter Response Kleber Kristalp HP2 Semperit Master-Grip Uniroyal MS plus 6 Kumho l’Zen KW23 Lassa Snoways Era Firestone Winterhawk 2 Pneumant PN 150 Wintec Marangoni 4 Winter 3 Sava Eskimo S3 Federal Himalaya WS-1
— — 139.– 136.– 136.– 136.– 121.– — 131.– — — 128.– — — — —
66% 68 66 68 66 72 62 64 56 66 44 64 46 12 0 0
74% 70 68 62 64 62 54 62 62 48 60 38 38 68 70 54
54% 50 44 52 50 48 42 38 36 48 50 44 46 48 52 32
54% 62 56 60 58 52 64 58 62 60 56 62 62 54 26 10
Komfort/ Geräusch 36% 30 34 42 46 42 28 38 46 32 34 38 34 30 32 26
Verbrauch2 Verschleiss TCSBewertung 64% 90% 1111 72 68 1111 58 94 1111 64 70 1111 58 66 1111 58 50 1111 68 80 1113 58 68 1113 56 60 1113 62 54 1133 50 66 1133 62 62 1333 64 44 1333 62 58 1333 64 60 1333 60 74 1333
Komfort/ Geräusch 60% 54 52 52 58 52 42 38 44 58 48 44 42 42 64 52 60 32
Verbrauch2 Verschleiss TCSBewertung 64% 92% 1111 60 60 1111 62 76 1111 54 78 1111 50 52 1111 66 100 1113 64 48 1113 62 58 1113 68 70 1113 54 62 1113 56 62 1113 58 76 1113 64 40 1113 58 62 1113 52 34 1133 54 80 1333 70 48 1333 62 66 1333
TCS-Vergleichstest: Winterreifen 205/55 R 16 H Reifenmarke/Typ
ca. Preis1 Trocken
Nass
Schnee
Eis
Continental WinterContact TS 830 Goodyear Ultra Grip 7+ ESA-Tecar Super Grip 7 Dunlop SP Winter Sport 3D Hankook Icebear W 440 Michelin Primacy Alpin PA3 Maloya Davos Vredestein Snowtrac 3 Yokohama W.drive Semperit Speed-Grip Uniroyal MS plus 66 Nokian WR G2 Kumho I’Zen KW23 Pirelli Winter 210 Sottozero 2 Avon Ice-Touring ST Firestone Winterhawk 2 Goodride SW602 Kenda Polar Trax (KR19)
268.– 267.– 219.– 267.– — 272.– — — — — 248.– — — 258.– — 239.– — —
64% 72 66 68 68 60 64 58 56 56 60 50 54 50 66 50 12 0
72% 66 64 64 62 54 70 68 56 66 62 62 50 62 42 36 64 50
46% 44 46 54 46 42 46 48 46 46 38 48 48 38 46 38 46 42
Legende 1 Empfohlener Verkaufspreis des AGVS und der ESA, Einkaufsorganisation des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes (inkl. Mehrwertsteuer). 2 Rollwiderstand beeinflusst den Treibstoffverbrauch. 3 Mischungsänderung ab DOT 1609.
56% 56 56 50 54 60 56 56 62 56 60 58 58 44 40 58 18 42
TCS-Bewertungsstufen Die Bewertungen werden neu in % angegeben. Die Prozentzahl ist nicht als absolute Angabe zu verstehen, sondern als «Einzelnote». 20% weniger in einem Kriterium bedeutet nicht, dass man in absoluten Zahlen um 20% schlechter ist. 100% entspricht dem Maximalwert also «hervorragend», 0% entspricht «nicht empfehlenswert». Bestnote in einem Kriterium jeweils grün. Schlechteste Note in einem Kriterium jeweils rot.
TCS-Bewertung 1111 sehr empfehlenswert 1113 empfehlenswert 1133 bedingt empfehlenswert 1333 nicht empfehlenswert
19
24. September 2009 | touring 16 | Winterreifen Spezial
21
Erste Hilfe aus der Spraydose Reifenpannensprays sind eine willkommene Nothilfe, wenn einem Pneu die Luft entwichen ist. Aber aufgepasst, nur drei der fünf vom TCS geprüften Dosen liefern einen genügenden Fülldruck.
› Autofahrer, die weder ein Ersatzrad noch einen Reparaturkit mitführen, suchen ihr Heil nicht selten in einem Reifenpannenspray. Das Wichtigste vorneweg: Es sind auf Beschädigungen der Lauffläche beschränkte Notlösungen, und der Reifen muss anschliessend ersetzt werden. Über-
dies erreichten nur drei Produkte im Test den nötigen Minimaldruck von 1,2 bar. Mit den Dosen von Terra-S und Westfalia liess sich der Reifen nicht ausreichend aufpumpen. Bei den Sprays von Nigrin und Sonax sind die Sicherheitshinweise ungenügend. Ausserdem besteht eine hohe Verschmutzungsgefahr. Nur das Produkt Easy Seal vermag zu überzeugen, dafür ist es auch deutlich teurer als die Konkurrenz. Informationen und Ratschläge zur Verwendung von Reifenpannensprays findet man unter MOH/TCS B&B www.reifen.tcs.ch.
‹
Easy Seal Nigrin Reifendicht Sonax Reifenfix Terra-S Westfalia
Preis (Fr.) 45.50 13.95 12.50 19.– 11.90
Bedienungsanleitung 80% 68% 68% 56% 0%
Anwendung Reparatur 76% 68% 0% 52% 56%
57% 40% 40% 0% 0%
Reifendemontage 93% 67% 60% 87% 60%
TCSEmpfehlung 11133 11333 13333 13333 13333
Die Bewertungen werden in % angegeben. 100% entspricht dem Maximalwert, 0% heisst «sehr schlecht».
Reklame
zvg
Ergebnis der Tests von Reifendichtmittelsprays
Nach dem Sprayeinsatz soll man nicht schneller als 80 km/h und nicht weiter als 80 km fahren.
24. September 2009 | touring 16 | Winterreifen Spezial
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Das empfiehlt der Experte Wer im Winter Auto fährt, braucht Winterreifen. Oder doch nicht? Und überhaupt: Wann ist der beste Zeitpunkt, die Reifen zu montieren? Und wie sieht es rechtlich aus? TCS-Spezialist Anton Keller beantwortet die 10 wichtigsten Fragen.
»
Im vergangenen Jahr waren die Preise infolge Inflation 4–7% höher als im Vorjahr. Ist in diesem Jahr auch eine Preiserhöhung zu erwarten oder lässt sich in diesem Jahr Dank der Krise sogar ein gutes Geschäft machen?
Gemäss unseren Recherchen werden die Preise, verglichen mit denen des letzten Jahres, nicht steigen. Allerdings bin ich skeptisch, ob sich in Folge der Krise grössere Rabatte aushandeln lassen. Qualität hat seinen Preis. Worauf sollte man beim Winterreifenkauf besonders achten?
Als Entscheidungshilfe dienen sicherlich die Testresultate, welche in unserer Winterreifenbroschüre publiziert werden. Dort ist genau aufgeführt, in welchen Bereichen ein Reifen gut abgeschnitten hat. Ausserdem
ist es empfehlenswert, die Reifen im Fachhandel zu kaufen, dort bekommen Sie die nötige Beratung. TCS-Mitglieder haben bei Adam Touring und Premio Vergünstigungen. Stichwort Reifenkauf im Internet: Was sind die Vor- und Nachteile?
unterschiedlich sein. Deshalb empfehle ich, bei verschiedenen Garagen, Reifenhäusern Offerten von getesteten Produkten, die beim TCS-Test gut abgeschnitten haben, einzuholen. Was gilt es punkto Nebenkosten zu beachten?
Beim Kauf im Internet fehlt die Beratung und der Preis steht im Gegensatz zur Sicherheit im Vordergrund. Ein Billigreifen lässt sich so relativ leicht finden, ein Qualitätsreifen hingegen weniger. Auch kann es bei Pneus, die via Internet gekauft wurden, schwierig sein, Garantieansprüche durchzusetzen.
Beim Einholen der Offerten sollte darauf geachtet werden, dass nur Preise inklusive der Nebenkosten verglichen werden. Dies sind Montage, Auswuchten, Ventile und Altreifenentsorgung. Nur in Auftrag gegebene Leistungen sind zu bezahlen.
Empfehlen Sie den Kauf beim Reifenhändler oder beim Grossverteiler?
Eine allgemeingültige Aussage ist diesbezüglich schwierig. Bei den TCS-Tests werden auch die Umwelteigenschaften der Reifen überprüft. Da der Reifen die einzige
Die Unterschiede zwischen Reifenhäusern und Grossverteilern können regional sehr
Sind so genannte grüne, also umweltfreundliche Reifen empfehlenswert?
zvg
Fortsetzung auf Seite 25
Wer Offerten für Winterreifen einholt, sollte darauf achten, dass Preise inklusive Nebenkosten verglichen werden.
24. September 2009 | touring 16 | Winterreifen Spezial
Fortsetzung von Seite 23
Wann ist der richtige Zeitpunkt, auf Winterreifen umzusteigen?
Verbindung vom Fahrzeug zur Strasse darstellt, die Fläche entspricht nur ungefähr der Grösse von vier Postkarten, steht die Sicherheit der Reifen an oberster Stelle.
Es gibt für die Schweiz keine allgemein gültige Regelung. Als Faustregel kann man sagen: «O» bis «O», d.h. Oktober bis Ostern. Dies hängt natürlich stark vom jeweiligen Jahr und dem Einsatzgebiet des Fahrzeuges ab. Fahrzeuge mit Sommerreifen haben auf winterlichen Strassen nichts verloren.
Wie verschafft man sich Durchblick im Label-Dschungel?
Wir stellen immer wieder fest, dass die gekennzeichneten Reifen in den jeweiligen Kriterien nicht besser oder sogar schlechter abschneiden als solche ohne Label. Daher sollte man sich an den TCS-Tests orientieren. Lohnt es sich in jedem Fall, Winterreifen zu montieren oder sorgen zuweilen auch Ganzjahresreifen für genügend Sicherheit?
Die TCS-Tests zeigen, dass Ganzjahresreifen (auch All-Season-Bereifung genannt) weder im Sommer noch im Winter mit guter Spezialbereifung mithalten können. Deshalb sind Sommerreifen im Sommer und Winterreifen im Winter den Ganzjahresreifen vorzuziehen. Sogar aus wirtschaftlicher Sicht lohnt es sich die Reifen zu wechseln, da der Verschleiss und der Verbrauch in der Regel geringer ausfallen. Reklame
Ab welcher Profiltiefe sollte man sich neue Winterreifen anschaffen?
Unsere Messungen mit gebrauchten Reifen ergaben bis 4 mm noch gute Werte. Winterreifen mit weniger als 4 mm Profil sollten aus Sicherheitsgründen nicht mehr montiert werden. Als einfacher Messer kann ein Zwei-Franken-Stück dienen: Das Podest der Pascale Marder Helvetia ist 4 mm hoch.
«
Touring-Info Tipps und Resultate zum Thema Winterreifen auch unter www.reifen.tcs.ch
Anton Keller, Leiter Technik und Wirtschaft, TCS Verantwortlicher Reifen
25
Grüne Reifen für eine rosige Zukunft Der Trend nach grünen Reifen hat seine Berechtigung, spielen doch die Reifen bei der von der EU ab 2012 verfügten Begrenzung der CO2-Emissionen auf 120 g/km keineswegs eine belanglose Rolle. Von der durch begleitende Optimierungsmassnahmen geplanten Reduktion um 10 g/km sollten deren 4 mit Hilfe der Reifen realisiert werden. Dieses Ziel stimmt mit der von den meisten Herstellern praktizierten Politik in Sachen Öko-Reifen überein. Dass letztere geringen Abrollwiderstand und Sicherheitsbedürfnisse unter einen Hut bringen, beweisen kürzlich durchgeführte Tests. Das Potenzial scheint riesig. So will Michelin beispielsweise den Rollwiderstand bis 2030 um die Hälfte reduzieren. Die weltweite Nummer 1 arbeitet auch daran, die Haltbarkeit der Pneus der Lebensdauer der Autos anzupassen. Gegenwärtig wird mit Techniken experimentiert, bei denen nur die Lauffläche und nicht mehr der ganze Reifen ersetzt wird. MOH
26
Test und Technik | touring 16 | 24. September 2009
Auch wenn die Ähnlichkeit mit dem Vorgänger offensichtlich ist, zeigt der Toyota Verso eine gestrecktere Karosserie und wirkt ausgeprägter.
TCS-Vergleich Preis (Fr.) Hubraum (cm3) Leistung (kW/PS) Max. Drehmoment (Nm/min) Verbrauch (l/100 km) Innenlärm bei 120 km/h (dBA) Betriebskosten (Fr./km)3 Wartungskosten4 Test «Touring»
Zentrale Instrumente und gut platzierter Schalthebel.
Toyota Verso 1.8 Sol Premium Multidrive S
Citroën C4 Gr. Picasso 1.6 L Excl.
Opel Zafira Cosmo 2.2i Aut.
VW Touran 1.4 TSI DSG Highline
44 800.– 1798 108/147 180/4000 7,2 B2 70 –.85 11113 16/2009
44 600.– 1598 103/140 241/1400 7,61 C2 685 –.85 11113 9/20075
40 400.– 2198 110/150 215/4000 8,51 D2 696 –.82 11133 17/20056
41 900.– 1390 103/140 240/1500 7,51 B2 707 –.78 11111 14/20037
1 Wert laut Importeur 2 Energieeffizienz laut Importeur 3 Bei 15 000 km/Jahr 4 Gesamtkosten auf 180 000 km bei 15 000 km/Jahr 5 Citroën C4 Picasso 2.0 HDI Excl. Aut. 6 Opel Zafira 1.9 CDTI Cosmo 7 VW Touran 2.0 TDI Highline
24. September 2009 | touring 16 | Test und Technik
27
Verso zeigt seine versteckten Seiten Der Kompaktvan Toyota Verso strotzt vor Variabilität und hebt sich durch einen Fahrkomfort auf ausgezeichnetem Niveau ab. Test der Version 1.8 Multidrive S Sol Premium.
› Nennt ihn nicht mehr Corolla Verso, sondern nur noch Verso. Eine ziemlich logische Wahl, denn der Kompaktvan von Toyota basiert jetzt auf der Limousine Auris. Aber wie viele seiner Artgenossen nabelt er sich von seinem Basisfahrzeug ab und bildet eine eigene Modellreihe. Und der Verso, der 7 Passagieren Platz bietet, verfügt über eine ausgezeichnete Variabilität, wie man sie von einem Minivan, der auf 4,44 m gewachsen ist (+7 cm), erwartet.
Bilder Wälti
Kontinuität gegeben | Eine Palastrevolution hat trotz der verkürzten Bezeichnung keine stattgefunden. Effektiv gibt sich der Verso grosse Mühe, alles so zu machen wie sein Vorgänger, aber besser. Das tonangebende Design orientiert sich stark an letzterem, wirkt aber ausgeprägter. Die Gestaltung des Interieurs hingegen wirkt farblos und die Materialanmutung ist wenig anregend für ein Auto, das mehr als 40 000 Fr. kostet. Hier galt die Sorge vor allem praktischen Aspekten. Das fängt bei der grossen
+ –
Kurzbilanz
Grosser Innenraum mit angemessener Variabilität (7 Plätze), komfortable Aufhängung und gute Schalldämmung, Harmonie Motor/CVT-Getriebe, bescheidener Verbrauch, reichhaltige Ausstattung. Zahlreiche Staufächer. Respektabler Preis, farblose Innenraumgestaltung, durchschnittliche Materialanmutung, Gewicht belastet Fahrleistungen, hohe Ladekante, enttäuschende Handlichkeit (Wendekreis, Breite).
Praktisch: System zum Umklappen.
Öffnung der hinteren Türen an, was einen guten Zugang zu der mittleren Reihe erlaubt. Die verwöhnten Passagiere verfügen über verstellbare Lehnen, verschiebbare Sitze und vor allem über Platz im Überfluss in der 5-sitzigen Konfiguration. Wie in den meisten kompakten Vans sind die zwei Klappsitze in der letzten Reihe eher für Kinder geeignet. Der ausgeklügelte Mechanismus lässt sich sehr leicht bedienen. Diese Variabilität geht einher mit vielen Ablagemöglichkeiten, darunter zwei Staufächer im Boden. Ziemlich einfallsreich ist auch das gekühlte Abteil oberhalb des Handschuhfachs. Was den Kofferraum betrifft, so leidet dieser unter der hohen Ladefläche und bietet nur eine angemessene Kapazität, aber nicht mehr.
Es lebe der Komfort | Die andere bemerkenswerte Facette des Toyota Verso ist sein Fahrkomfort. Die Aufhängung schluckt Fahrbahnunebenheiten mit Bravour und die Schalldämmung breitet ihren Mantel über den 1,8-l-Motor. Damit liegt dieser Kompaktvan nahe bei einer Langstreckenlimousine. Auch das Multidrive S-Getriebe trägt dazu bei. Als raffinierte Weiterentwicklung des stufenlosen Getriebes (CVT) simuliert es die Reaktionen eines Automatikgetriebes, was das Aufheulen, das bei CVT-Getrieben beim starken Beschleunigen auftritt, weitgehend eliminiert. Ausserdem harmoniert dieses Getriebe gut mit dem 147-PS-Vierzylinder. Dieser ist in der Stadt und auf der Autobahn angenehm, wirkt aber beim Beschleunigen etwas schwerfällig. Auch hier erweist sich das CVT-Getriebe beim Überspielen seiner Unzulänglichkeiten dank der Schaltpaddel am Lenkrad als hilfreich. Die 7 Gänge geben den, allerdings illusorischen Eindruck, ein dynamisches Fortsetzung auf Seite 29
24. September 2009 | touring 16 | Test und Technik
Zahlen
Fortsetzung von Seite 27
TESTFAHRZEUG Toyota Verso 1.8 Multidrive Prem.; 5 Türen, 7 Pl.; Fr. 44 800.– (wie getestet: Fr. 48 040.–). Varianten: 1.6 Linea Terra 5 Pl. (Fr. 32 200.–) bis 2.2 D-Cat Sol Premium (Fr. 47 900.–) Optionen Metallic-Lack (Fr. 640.–), Navigation und Heckkamera, (Fr. 2600.–) Garantien: 3 Jahre Werk, 3 Jahre Mobilität; 12 Jahre Rostschutz (Auflagen) Importeur: Toyota Schweiz AG, Industriestrasse, 5745 Safenwil, www.toyota.ch
Fahrzeug zu bewegen. Ein Trost ist hingegen der für ein 1,6 Tonnen schweres Auto eher bescheidene Verbrauch. Vorsicht bei der Tankanzeige, deren Reservelampe kaum zu sehen ist. Als ausgereiftes Familienauto verfügt der Verso auch über ein ausgewogenes Fahrverhalten. Wenig aufregend, aber präzise und sicher wirkend. Die Bremsanla-
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN Motor: 4 Zylinder Benzin, 1.8 l, 147 PS; Frontantrieb, CVT-Getriebe Gewichte: 1595 kg (wie getestet), zulässiges Gesamtgewicht 2125 kg, Anhängelast 1300 kg Ausmessungen: Innenbreite: vorne 151 cm, hinten 152 cm; Kofferraum: 178–1603 Liter; Reifen: 215/55 R 17, min. 205/60 R 16
ge verfügt über einen guten Biss. Hingegen sind der Wendekreis und die Breite für ein als kompakt bezeichnetes Fahrzeug an der oberen Grenze. Das ist nicht schwerwiegend, aber man muss beim Rangieren aufpassen oder sich für die Option Rückfahrkamera entscheiden. Was den schon beträchtlichen Preis dieses gut ausgestatteten Kompaktvans noch einmal in die Höhe MOH treibt.
‹
Das Heck hebt sich durch den Dachspoiler und die hervorstehenden Leuchten ab. Praktische Details: Das System zum Umklappen der zwei hinteren Sitze und das Kühlfach.
TCS-Exklusiv FAHRDYNAMIK Beschleunigung (0–100 km/h): Elastizität: 60–100 km/h (Stufe D) 80–120 km/h (Stufe D) Wendekreis: Innengeräusch: 120 km/h: 70 dB (A)
11113
SICHERHEIT Bremsweg (100–0 km/h): 36,1 m Ausstattung
11111 11113
12,5 s 6,3 s 8,3 s 12,1 m
KOSTEN SERVICE gratis Wartung 45 000 km/3 Jahre, weitere: Wartung (km/Mte)
Stunden
Arbeitskosten (Fr.)
15 000/12 1,1 160.– 30 000/24 1,5 217.– Gesamtkosten für Wartung auf 180 000 km: 15 000 km/Jahr 24,7 4520.– BETRIEBSKOSTEN
Toyota Verso 1.8 CVT Sol Premium: Detailübersicht
NORMVERBRAUCH AUF PRÜFSTAND (80/1268/EWG) Städtisch Ausserstädt. Gesamt
TCS 9,3 6,0 Werk 8,7 5,9 CO2-Emissionen: CO2-Durchschnitt CH 2008: EnergieEtikette (A–G):
7,2 7,0 170 g/km 175 g/km B
TESTVERBRAUCH 11133 7,9 l/100 km Reichweite 759 km Tankinhalt: 60 Liter TCS TUW: Herbert Meier
Reklame
147 PS sind bei diesem Gewicht (1,6 t) etwas knapp bemessen. Sparsamkeit ist in Ordnung. FAHREIGENSCHAFTEN 11113 Trotz ausgeprägter Untersteuertendenz ist das Fahrwerk ausgewogen-komfortabel. Bremsen sind bissig. Handlichkeit eingeschränkt. SICHERHEIT 11113 Die Ausrüstung ist sehr vollständig (7 Airbags, ESP). Leider sind die Isofix-Verankerungen für Kindersitze fast unbrauchbar, weil sie vom Polster verdeckt werden. 106 cm
97 cm
m 2c –11 90
91 cm
UMWELTASPEKTE Abgasverhalten (Messlabor Empa): Kohlenmonoxid (CO) 11113 Kohlenwasserstoffe (HC) 11113 Stickoxyde (NOx) 11113
INNENRAUM 11113 Als perfekt variabler Minivan bietet der Verso viel Platz für 5 Insassen und 2 Klappsitze. Sitze in der zweiten Reihe verschiebbar mit verstellbaren Lehnen. Angemessene Kofferraumkapazität, aber hohe Ladefläche. Die Gestaltung ist trist und die Qualität der Kunststoffe mittelmässig. KOMFORT 11113 Gutes Langstreckenauto: Die Aufhängung filtert Unebenheiten sauber, die Schalldämmung ist wirksam und das Heulen des CVT-Getriebes beim Beschleunigen wurde gemeistert. Angemessener Halt der Einzelsitze. AUSSTATTUNG 11111 Die Version Sol Premium verfügt über eine umfangreiche Ausstattung, so ein Panoramaschiebedach. Tagfahrlicht nicht erhältlich, Tankanzeige zu wenig auffällig. FAHRLEISTUNG 11133 Dank der guten Lösung gegen das Aufheulen des CVT-Getriebes wirkt die Motor/Getriebeeinheit harmonisch. Die
m cm 0c –9 –74 60 0
167 cm
Stundenansatz für TCS-Berechnungen: Fr. 145.– (BFS), Toyota-Händler von Fr. 86.– bis Fr. 168.–
Radstand 278 cm
Länge 444 cm (Breite 179 cm)
382.– 764.–
680.– 680.–
85 58
15 000 30 000
Fr./Monat feste variable
Rp./km
km/Jahr
29
Frontscheibe ins Dach Citroën C3 der 2. Die französische Marke treibt ihre Philosophie heller Interieurs auf die Spitze: Beim Stadtauto C3 reicht die Frontscheibe bis weit ins Dach. Da die vordere Traverse des Dachs entfällt, geniessen die Insassen eine tolle Aussicht. Eine gegen oben zunehmend getönte Verglasung schützt vor Sonneneinstrahlung. Bei Bedarf lässt sich eine Abdeckung mit zwei kleinen Sonnenblenden manuell nach vorn schieben. Schweizer Markteinführung im März.
Geheimnis gelüftet Es war der Hyundai ix35 Das im Januar auf Schweizer Strassen gesichtete und getarnte Fahrzeug (Touring 2/09) legte in Frankfurt die Maske ab. Wie vermutet, handelt es sich um den Nachfolger des Hyundai Tucson. Er kommt als ix35 im Frühling 2010 auf den Markt.
Willkommen im Windkanal Wenn er kommt, geht die Sonne auf. Denn selbst auf das Gesicht des Jaguar-fahrenden Parkplatzkonkurrenten zaubert der Fiat 500C 1,4 Lounge ein Lächeln, bevor er ihm die Parklücke wegschnappt.
›
Während der Sommer geht, kommt der neue Fiat 500 endlich mit einer Cabrioversion in den Handel. Bedauerlich, denn an dieser Ode an die warme Jahreszeit hätte man sich gerne unter dem klaren Sternenhimmel einer lauen Sommernacht erfreut. Doch Heckscheibenheizung sei Dank, lässt sich das italienische Retro-Schmuckstück dieser Tage auch im Winter geniessen. Das gut isolierte Stoffdach orientiert sich am Original von 1957. Damals wurde der Cinquecento vornehmlich mit Rolldach ausgeliefert, Metall fürs Dach war aus Kostengründen verpönt. Und wie einst, bleiben auch beim heruntergeklappten Dach die Holme stehen. Dennoch findet man sich zerzausten Haares im chicen Sympathieträger wieder, dem Cabrio-Feeling tun die Dach-
holme nämlich keinen Abbruch. In punkto Motor hat sich seit der ersten Version des italienischen Kleinstwagens von 3,5 Metern Länge einiges getan. Ging der Fiat 500 einst mit 13,5 PS vom Band, ist er heute mit stattlichen 100 PS ausgerüstet. Akustisch stets wahrnehmbar, ist der 1,4-Liter-Motor zwar kein Ausbund an Temperament, seiner Bestimmung als City-Flitzer wird er damit aber allerweil gerecht. Ausserdem hielt die getestete Version für den behänden Ritt in den Feierabend noch eine Sport-Taste bereit. Der Unterschied zum gewöhnlichen pam Modus war indes gering.
‹
Positiv: Dach lässt sich während der Fahrt (bis 60 km/h) öffnen, serienmässige Einparkhilfe, gelungenes Retro-Design Negativ: Sicht nach Hinten bei heruntergeklapptem Dach, lauter Motor, stehenbleibende Dachholme.
Technik: Kleinstwagen, 4 Plätze, 1,4 l, 100 PS, 6-GangGetriebe Testverbrauch: 7,2 l/100 km, Reichweite 486 km Preis: ab Fr. 22 000.–, wie getestet: Fr. 30 880.–.
Tesla mit Gewinn Tesla Motors, Hersteller luxuriöser Roadster und einer der Vorreiter der Elektroauto-Bewegung, brüstet sich für den Monat Juli mit einem Gewinn von einer Million Dollar. Mit rund 700 ausgelieferten Exemplaren bleibt der Ausstoss von Tesla zwar gering, aber dem US-Konstrukteur fehlt es nicht an Ambitionen. Er hat bei Audi, Ford und Mazda Kaderleute abgeworben, zudem will er 2011 eine Limousine herausbringen. Reklame
Bilder mw, zvg
Elektrisch und rentabel
Der Kleine mit den Kulleraugen erobert Fahrer- und Passantenherzen im Sturm.
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24. September 2009 | touring 16 | Test und Technik
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Cruze unter Kontrolle Als Chevrolet auf koreanische Art lässt die Limousine Cruze auch die Reizlosigkeit ihres Vorgängers Nubira in Vergessenheit geraten.
Spur Exotik, fällt in der automobilen Landschaft auf. Der gleiche Eindruck entsteht im Innern, wo das originelle Armaturenbrett zwischen amerikanischen und koreanischen Akzenten schwankt. Auf jeden Fall ist die Materialanmutung überzeugend und obwohl diese Limousine weniger lang ist, als die Mitbewerber im Segment, bietet sie hinten viel Platz für die Insassen. Weniger Freude bereitet der Komfort, denn die Dämpfung erwies sich nicht als wirklich einnehmend. Das Fahrverhalten ist ausgewogen und der 150-PS-Diesel zieht gut durch. Ausser bei tiefen Drehzahlen, wo ein riesiges «Turboloch» klafft. Einer der Vorzüge des 2000 VCDi LT besteht in seiner üppigen Ausstattung. Es gibt nur wenige MoReklame
Mathias Wyssenbach
› Sein pikanteres Design gekreuzt mit einer
Der in Korea produzierte Cruze zeigt eine gestreckte Form und eine typische Chevrolet-Front.
delle, sogar in der Oberklasse, welche Rückfahrsensoren und automatisch abblendende Rückspiegel serienmässig anbieten. MOH
‹
Positiv: Preis-/Leistungsverhältnis, vollständige Ausstattung, üppiges Platzangebot hinten, gute Fahrleistungen Negativ: Straffe Dämp-
fung, Durchzugskraft bei tiefen Drehzahlen, Verbrauch, schmale Sitzflächen. Technik: Limousine; 4 Türen, 5 Plätze; Länge: 4,60 m; Kofferraum: 450 l; 2 l Turbodiesel, 150 PS, 320 Nm bei 2000/min, 5-Gang-Getriebe; 0 bis 100 km/h in 10 s Testverbrauch: 7,4 l/100 km, Reichweite 810 km Preis: Fr. 30 590.– (2000 VCDi LT).
34
«Touring»-Leserreise | touring 16 | 24. September 2009
› «Ich bin kein Fahrer, ich bin ein Kämpfer»,
Pulsierendes Kairo | Die Hauptstadt Kairo erzeugt eine Art Hass-Liebe: Einerseits ist sie stickig, schmutzig und lärmig. Andererseits findet der Besucher gepflegte Parks, ruhige Moscheen und saubere, pittoreske Viertel wie zum Beispiel den alten Stadtteil El-Khalili mit seinem farbenfrohen Basar und hunderten von Läden, Kupfer-, Gold- und Silberschmieden. Die Schönheit von Kairo steckt in den Details, wer sie sucht, findet sie. Aber es ist nicht Liebe auf den berühmten ersten Blick. Dies bestätigt auch Andrea Schaefferlein, die junge, sympathische Leiterin des Swiss Club in Kairo. Die ausgebildete Hotelmanagerin lebt seit wenigen Jahren in der Metropole Ägyptens. Der Schweizer Klub wurde 1864 gegründet und der Schweizer Ingenieur Henry Meyer vererbte dem Club in den 30er-Jahren die stattliche Villa mit prächtigem Park in einem sonst nicht gerade wirtlichen Stadtteil. Heute wird der Club von internationalem Publikum für vielfältige Freizeitaktivitäten genutzt. Für herzlichen Empfang sorgt Andrea Schaefferlein mit ihrem freundlichen Personal. Sie wird auch die «Touring»-Leserinnen und -Leser während ihres Aufenthalts in Kairo bewirten. Die erste Oase, ein Kuriosum der Reise. Fortsetzung auf Seite 36
Bilder Peter Widmer,
sagt der Chauffeur, der uns vom Flughafen zum etwa 20 km entfernten Hotel in Kairo fährt. Was er damit meint, wird einem bald klar: Der Verkehr in Kairo ist chaotisch und funktioniert trotz fehlender Ampeln irgendwie. Es gilt das Recht des Stärkeren (und Frecheren). Eines muss man den Autofahrern lassen: Selten sitzt einer allein im Fahrzeug. In einem alten Mercedes drängen sich nicht weniger als neun Personen, davon drei Kinder im offenen Kofferraum. Oder auf einem Motorrad zwängt sich die vierköpfige Familie. Erste Eindrücke einer unvergesslichen «Touring»-Leserreise durch ein mystisches, faszinierendes und unbekanntes Ägypten.
Links: «Huhn unter dem Baum», oder jeder sieht was er sehen will in der Weissen Wüste. Rechts: Schon Alexander der Grosse befragte das Orakel des Amun-Re in der Oase Siwa.
24. September 2009 | touring 16 | «Touring»-Leserreise
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In der unendlichen Weite Ägyptens Der Luxus liegt in der Einfachheit: Dies das Fazit der 12-tägigen «Touring»Leserreise durch die Wüste und Oasen Ägyptens. Die Stille, die ständig wechselnde Szenerie der Wüstenlandschaft beeindrucken tief.
50 Kilometer südlich der Oase Bahariya wechselt die Farbe der Wüste auf Schwarz, deshalb wird sie auch die Schwarze Wüste genannt.
Begegnung in der Oase Siwa: In seiner einfachen, aber sauberen Hütte empfängt Scheich Sonozy die Gäste zum Teeritual.
Eselgespanne gehören in allen Oasen Ägyptens zum Alltag und versetzen den Besucher um Jahrzehnte zurück.
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«Touring»-Leserreise | touring 16 | 24. September 2009
Fortsetzung von Seite 34
Die von Alexander dem Grossen gegründete Stadt Alexandria – die Perle am Mittelmeer – klingt nach Geschichte und nach mediterraner Strandpromenade, auf der die Prominenz Europas und des Orients flaniert. Alles in Alexandria ist etwas geordneter, sauberer und übersichtlicher als in Kairo. Mit der legendären Bibliotheca Alexandrina war die Stadt das Wissenschaftszentrum der Spätantike. Die Architektur des Neubaus, der 2002 eingeweiht wurde, erinnert an eine angekippte Scheibe. Der grosse Lesesaal kann bis zu 2000 Personen aufnehmen und ist mit modernster Informationstechnologie ausgerüstet. Dauer- und Wechselausstellungen komplettieren das Riesenangebot der Bibliothek. Vom Büro von «Aussenministerin» Hagar Islambouly fällt der Blick auf die Strandpromenade. Ein lohnenswerter Besuch.
Geschichtsträchtig | Für interessierte Ägyptenreisende neuerer Geschichte ist der Besuch des im Februar 2009 eröffneten Sadat-Museums auf dem Bibliotheksareal in Alexandria ein Muss. Der ägyptische Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Anwar as-Sadat regierte das Land von 1970 bis zum 6. Oktober 1981, wo er an einer Militärparade ermordet wurde. Unzählige Fotos seiner Stationen und Begegnungen, Gegenstände, Kleider, das Arbeitszimmer zeugen von einer grossen Persönlichkeit. Die eigentliche Wüsten- und Oasensafari in bequemen, klimatisierten Landcruisern beginnt in Alexandria. Auf der Fahrt in die Oase Siwa kommt der Besucher nach ElAlamein, eine Kleinstadt an der Mittelmeerküste, etwa 110 km westlich von Alexandria. Der Ort gelangte zu Weltruhm, da 1942 zwei entscheidende Schlachten des Zweiten Weltkrieges stattfanden, in denen Grossbritannien mit Hilfe der Verbündeten
In der modernen Bibliothek von Alexandria finden sich Sammlungen alter Manuskripte.
Frankreich, Indien, Griechenland und Australien die deutschen und italienischen Truppen buchstäblich in die Wüste schickte. Italienische und deutsche Gedenkstätten, der Commonwealth-Friedhof mit 7500 Gefallenen sowie ein Kriegsmuseum erinnern an diese Ereignisse, wo ausnahmsweise keine Zivilpersonen zu Schaden kamen.
Die Wüste lebt | Am Abend bei Ankunft in der Oase Siwa mit 20 000 Einwohnern und etwa 250 000 Dattelpalmen ist ein Treffen mit Scheich Sonozy angekündigt. Statt eines Palastes treffen wir in einem ebenen Gebäude, das sich durch nichts von den übrigen Wohnhäusern Siwas unterscheidet, auf einen etwa 40-jährigen, barfüssigen Mann, der die Gruppe freundlich in einen Raum geleitet, der mit Teppichen und Kissen ausgestattet ist, auf die wir uns setzen. Im Gespräch, das auf Englisch geführt werden kann, stellt sich heraus, dass der
Scheich acht Söhne und zwei Töchter sein Eigen nennt, «zwei bis drei Kinder mache ich noch», fügt er hinzu. Ein etwa 10-jähriges Mädchen bringt den Tee und die Gläser, «die Tochter eines Nachbarn», erklärt der Scheich. Er braut zuerst Schwarz-, dann Minzentee auf einem kleinen Gaskocher. Der stark gezuckerte Tee schmeckt vorzüglich. Die Frau des Scheichs bleibt hingegen unsichtbar – ägyptisches Patriarchat. Wer glaubt, die Wüste sei eintönig und reizlos, irrt gewaltig. Die Weisse Wüste zum Beispiel, wo die Natur durch Steinskulpturen eine surreale Welt geschaffen hat, ist fantastisch, unbeschreiblich schön. Die absolute Stille, die menschenleere Unendlichkeit, ein Pick-Nick im spärlichen Schatten eines Felsens – diese Erlebnisse lassen sich mit nichts vergleichen. Man muss die Wüste erlebt haben und auf sich einwirken lassen, um zu wissen was sie hergibt. Die LeserPeter Widmer reise liefert die Antwort.
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Gut zu wissen
Die 16 m hohen Säulen des Luxortempels.
Steckbrief Ägypten: Ägypten ist eine Präsidialrepublik im nordöstlichen Afrika. Das Land grenzt im Norden an das Mittelmeer, im Osten an das Rote Meer, den Gaza-Streifen und Israel, im Westen an Libyen und im Süden an den Sudan. Hauptstadt: Kairo mit ca. 17 Mio. Einwohnern. Staatsoberhaupt: Seit 1981 Staatspräsident Hosni Mubarak. Einwohnerzahl: 81,7 Mio. Religion: Mehr als 90% Islam, 8% Christen. Wirtschaft: Tourismus, Erdgas. Währung: Ägyptisches Pfund (EGP); 100 EGP = ca. CHF 19.–. Reisezeit: Die beste Reisezeit liegt zwischen November und April, also zur Zeit unserer Leserreise. In den übrigen Monaten herrscht zwar trockene, aber drückende Hitze mit nicht selten über 40 Grad. «Touring»-Leserreise: Die Leserreise ist für Gäste konzipiert, welche die ausgetretenen Pfade verlassen möchten und die Faszination der Stille und Weite sowie authentische Begegnungen schätzen. Die Resorts in der Wüste sind allesamt sehr sauber und zweckmässig, die Mahlzeiten frisch, aber einfach. wi
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Alexandria
Mit dem «Touring» durch die Wüste Ägyptens Ägypten ist eine Schatzkammer voller kultureller Juwelen und Naturschönheiten. Entdecken Sie mit uns die unbekannten Facetten. MIT NOCH MEHR LEISTUNGEN Treffen mit faszinierenden Menschen Breitgefächertes Besuchs- und Kulturprogramm Vollpension während der Reise Abendessen auf Feluke Übernachtung in elegantem Wüstencamp Komfortable Lodges und erstklassige Hotels
Gruppe 1: 10.–21.2.2010 Gruppe 3: 10.–21.3.2010 PROGRAMM 1. Tag, Mittwoch: Flug bis Kairo. 2. Tag, Donnerstag: Besuch der
Pyramiden und des pulsierenden Kairo. Nachtessen auf dem Nil. 3. Tag, Freitag: Fahrt nach Alexandria. Besichtigung von Bibliothek und Monumenten. 4. Tag, Samstag: Auf der Fahrt zur Oase Siwa Besuch der Gedenkstätte von El Alamein. Treffen mit dem Scheich von Siwa. 5. Tag, Sonntag: Ganzer Tag in der Oase Siwa und in der Umgebung. 6. Tag, Montag: Die Schwarze Wüste erwartet Sie auf dem Weg zur Oase Bahariya. 7. Tag, Dienstag: Die Weisse Wüste wird Sie begeistern. Natur pur! 8. Tag, Mittwoch: Auf dem Weg zur Oase Farafra Treffen mit dem loka-
SuezKanal
Kairo
ÄGYPTEN
Oase Siwa Oase Bahariya Oase Farafra
Tent Camp
Oase Dakhla 200 km
Zu beachten Einzelheiten der Reise und der Nilkreuzfahrt siehe Reiseprogramm auf www.touring.ch
Nil
Asyut
Luxor Oase Kharga
len Maler und Bildhauer Badr und Besuch eines römischen Tempels. 9. Tag, Donnerstag: Entdeckungstour durch die Oase Dakhla und das Städtchen El Qasr. Erlernen von Hennabemalung und Brotherstellung. Treffen mit dem Bürgermeister von El Qasr. 10. Tag, Freitag: Fahrt nach Luxor. Unterwegs Besuch der Oase Kharga mit Nekropole und Ibis-Tempel. 11. Tag, Samstag: Ausflug zum Hatschepsut-Tempel und ins Tal der Könige. Treffen mit Ägyptologen in Luxor. 12. Tag, Sonntag: Rückflug via Kairo in die Schweiz oder Verlängerung. Verlängerungsprogramm: Kreuzfahrt auf dem Nil 12. Tag, Sonntag bis 17. Tag, Freitag: Kreuzfahrt mit der luxuriösen Segelyacht Queen Farida Dahabya von Esna nach Assuan. Unterwegs Besichtigung vieler Sehenswürdigkeiten. Schiff mit 8 Kabinen und Kapazität für max. 15 Personen.
Preis pro Person Doppelzimmer: CHF 3990.–* Zuschl. Einzelzimmer: CHF 370.– Reduktion bei Buchungen bis zum 31. Oktober 2009: CHF 50.– Kreuzfahrt auf dem Nil (Verlängerungsprogramm) Doppelkabine: CHF 2560.– Zuschlag Einzelkabine: CHF 960.– Inbegriffen: Flug Kairo retour 11 Übernachtungen in Erstklasshotels, Lodges und Zeltcamp Mahlzeiten: Vollpension Ausflüge gem. Programm Alle Transfers und Ausflüge mit lokaler deutsch sprechender Reiseleitung TCSReiseleitung Flughafentaxen und Treibstoffzuschlag (CHF 186.–; Stand 31.8.09) Zusätzlich bei Verlängerungsprogramm: Flug Assuan–Kairo 5 Nächte in Doppelkabine Vollpension Alle Transfers und Ausflüge mit lokaler deutsch sprechender Reiseleitung. Wir empfehlen den ETI-Schutzbrief Europa. Reservieren Sie jetzt bei Reisen TCS, Telefon 0844 888 333, in Ihrer Geschäftsstelle oder auf www.touring.ch
teil für: r o v s i e * Pr Mitgliederr 2009 TCS- zum 31. Oktobsesigung
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Ferien in Ă–sterreich
Ferien in Italien
Ferien in Italien
Insel Elba
Italienische Riviera
Ligurien
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Leserreisen und Events 2010 Schlösser, Elektrovelos, Kreuzfahrten, Golfen oder mit den Hurtigruten Skandinavien entdecken. Clubmitglieder können unter einem bunten Strauss faszinierende Angebote auswählen, wie und wo sie mit dem «Touring» ihre kostbare Freizeit geniessen wollen.
Leserreisen
Events
Unbekanntes Ägypten
Skandinavien vom Feinsten
Schlösser und Pärke Preussens
Golfen an der türkischen Riviera
Diese 12-tägige Reise wird Ihr Herz höher schlagen lassen. Begegnungen mit ungewöhnlichen Menschen, eine vielfältige Natur und viel Kultur warten auf Sie. Verlängern Sie das Wohlgefühl mit einer Nilfahrt auf einer kleinen, luxuriösen Segelyacht von Luxor nach Assuan.
Eine Trouvaille ist diese 12-tägige Reise in den Norden. Unvergessliches erwartet Sie: Land und Leute in Lappland, das Arktikum, die Fahrt auf einem HurtigrutenSchiff und vieles, vieles mehr. Niklaus Lundsgaard-Hansen, Zentralpräsident des TCS und Kenner des Nordens, wird an Bord sein.
Eine Reise für Liebhaber von Pärken und Schlössern. Über Jahrhunderte schufen grosse Architekten und berühmte Gartenkünstler Gesamtkunstwerke aus Gärten und Schlössern. Im luxuriösen Edelliner-Bus fahren Sie in 9 Tagen bequem ab der Schweiz von Höhepunkt zu Höhepunkt.
Eröffnen Sie mit Reisen TCS Ihre Golfsaison. Das Gloria Golf Resort ist eine perfekte Kombination aus Natur und Design. Egal ob Sie Golf spielen lernen wollen oder Ihr Handicap verbessern möchten – auf vier tollen Golfplätzen wird Ihr Golferherz höher schlagen.
Reisen: Gruppe 1: vom 10.–21.2.2010 Gruppe 3: vom 10.–21.3.2010 ab CHF 3940.–
Reise: vom 6.–17.8.2010 ab CHF 5480.–
Reisen: Gruppe 1: vom 24.5.–1.6.2010 Gruppe 3: vom 5.–13.6.2010 ab CHF 2900.–
Reisen: Gruppe 1: vom 27.3.–3.4.2010 Gruppe 3: vom 10.–17.4.2010 ab CHF 2070.–
Ein Hauch von Ostseeluft
Vom Tropenhaus zum Gletscher
Kreuzfahrt durch das Schwarze Meer
Grosses Military Tattoo in Edinburgh
Die 11-tägige Reise mit der MS Sans Souci führt von Berlin nach Rügen und zurück. Erleben Sie die altehrwürdigen Hansestädte Stettin und Stralsund, entdecken Sie zauberhafte Seebäder, rauschende Wälder und die berühmten Kreidefelsen Rügens. Gemütlichkeit und Komfort heisst das Motto.
Entdecken Sie bequem mit dem Elektrobike das Berner Oberland und Wallis. Die 5-tägige Reise führt über Berg und Tal von Spiez zur Riederalp, weiter zum Eggishorn und Grimselpass und zurück. Unvergessliche Reiseetappen, feines Essen und komfortables Wohnen sind selbstverständlich.
Auch dieses Jahr wird der bekannte Reisefotograf Stefan Pfander sein Wissen weitergeben. Auf der Kreuzfahrt von Venedig nach Odessa, Jalta, Istanbul und Dubrovnik werden Sie in viele Geheimnisse der Fotografie eingeweiht. Eine erlebnisreiche, unvergessliche Reise mit viel Komfort.
Kommen Sie mit uns nach Edinburgh. Jedes Jahr im August findet das weltberühmte Military Tattoo statt. Nirgendwo sonst sehen Sie Hunderte von Dudelsackspielern vor der atemberaubenden Kulisse eines mit Fackeln beleuchteten Schlosses spielen. Eindrücklich und unvergesslich.
Reise: vom 12.–22.8.2010 ab CHF 2590.–
Reisen: wöchentlich vom 4.7.–25.7.2010 und am 8. + 15.8.2010 ab CHF 1590.–
Reise: vom 12.–23.10.2010 ab CHF 1715.–
Reise: vom 26.–29.8.2010 ab CHF 1990.–
Alle «Touring»-Reiseangebote finden Sie im Internet unter www.touring.ch
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Golfen an der türkischen Riviera Eröffnen Sie mit Reisen TCS Ihre Golfsaison im Süden Europas. Das Gloria Golf Resort ist eine perfekte Kombination aus Natur und Design. Egal ob Sie Golf erlernen oder Ihr Handicap verbessern möchten – auf vier tollen Plätzen wird Ihr Golferherz höher schlagen! VIELE EXKLUSIVE TCS-LEISTUNGEN TCS-Betreuung vor Ort Freigepäck 20 kg und zusätzlich Golfbag von 30 kg eingeschlossen Beste Abschlagszeiten am Morgen vorreserviert TCS-Turnier mit Preisverleihung PGA Professional vor Ort Angebot an Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene Grosse Palette an Massagen und Behandlungen Ausflugsprogramm mit Charme und Pfiff Fünf Apéros + 1 Welcome Apéro Gala Dinner am letzten Abend
Gruppe 1: 27.3.–3.4.2010 Gruppe 3: 10.–17.4.2010 PROGRAMM 1. Tag, SA: Abflug ab der Schweiz nach Antalya. Transfer ins Hotel Gloria Golf. 2.–4. Tag, SO–DI sowie 6.+7. Tag, DO + FR: Golfen auf den Plätzen Gloria Old, Carya, Gloria New sowie Tat. Garantierte Abschlagszeiten. Nachmittags Zeit für Wellness. Zahlreiche Kurse (Golfunterricht mit Profi, Handicap & Turnierkurs, Trainingsserie etc.) können bei der Buchung reserviert werden. 5. Tag, MI: Tag zur freien Verfügung oder Teilnahme an fakultativen Aus-
flügen nach Antalya und Aspendos oder Halbtagesausflug nach Side. 8. Tag, SA: Rückflug in die Schweiz. ZU BEACHTEN: Details bezüglich Programmablauf sowie Miete von Golfausrüstung siehe separates Programm unter www.touring.ch PREIS PRO PERSON Doppelzimmer: CHF 2120.-* Zuschl. Einzelzimmer: CHF 370.Green Fee Paket für 5 Spieltage: CHF 620.-** ** inkl. garantierten Abschlagszeiten und Halfway Snacks. Reduktion bei Buchungen bis zum 31. Oktober 2009: CHF 50.IHR HOTEL Das ****(*) Gloria Golf liegt inmitten einer grosszügigen Gartenanlage, durch eine Brücke mit dem Strand verbunden. Hotel mit 516 modernen und komfortablen Zimmern und Suiten mit Bad/WC, Balkon oder Terrasse. Rezeption, 6 Restaurants, Pool- und Snackbar, Geschäfte, Coiffeur und InternetEcke. Weitläufige Poollandschaft
(Süsswasser) und Hallenbad. Tennisplätze. 3 Golfplätze. Wellnessbereich mit Pool, Sauna, Hammam, Fitness, Massage und Kosmetik. Inbegriffen: Flug Schweiz–Antalya zurück Flughafentaxen 7 Übernachtungen im ****(*)Hotel Gloria Golf, Standardzimmer Frühstück vom 2.–8. Tag Halbpension (Buffet) Gala Dinner am Tag 7 inkl. Softgetränke, Wein und Bier 5 Apéros + 1 Welcome Apéro Transfers vom/zum Flughafen Alle Transfers mit Shuttles zu den Golf Clubs Reservationen & Dokumentationen der Tee Times Deutschsprachige TCS- und lokale Betreuung. Wir empfehlen den ETI-Schutzbrief Europa. Reservieren Sie jetzt bei Reisen TCS unter Telefon 0844 888 333, in der nächsten TCS-Geschäftsstelle oder auf www.touring.ch Reise von Reisen TCS in Zusammenarbeit mit Bentour (Suisse) AG. Preis- und Programmänderungen vorbehalten.
SCHWARZES MEER
Istanbul
TÜRKEI
Antalya Belek
ZYPERN MITTELMEER 100 km
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Von Belek träumen Golfer Der türkische Tourismusort Belek wartet mit 14 Golfplätzen und einigen Tophotels auf. Reisen TCS bietet attraktive Golfpackages für jedes Spielerniveau an.
› Unter Golfern ist längst bekannt, dass der
in der Provinz Antalya. Während es bei uns in der Schweiz langsam kalt wird, beginnt in Belek die Golfsaison, welche von Oktober bis Mai dauert. Während der Sommermonate wirds gut und gerne über 30 Grad heiss.
Zwei Golf-Highlights | Wer in Belek Golf spielen will, hat in der Tat die Qual der Wahl. Eines vorneweg: Alle Plätze sind gepflegt und im Pinienwald, welcher sich zwischen Meer und Landesinnerem befindet, eingebettet. Eines der Highlights ist sicher der von Golflegende Colin Montgomerie mitkonzipierte Montgomerie-Course, der sich durch viele tückische Waste Bunkers auszeichnet und als einer der schwierigsten Anlagen in der Region gilt. Eine wahre Herausforderung stellt auch der Carya Course dar: Traumhaft angelegt warten dort einige Löcher, die wegen der engen, von Wasser gesäumten Fairways eine hohe Schlagpräzision verlangen. Die meisten Golfplätze sind von den Hotels aus in rund einer viertel Stunde oder
weniger erreichbar. Bei Golfern einen guten Ruf geniessen die Hotels Gloria Golf Resort und Gloria Serenity, zu denen zwei 18-Lochund ein 9-Loch-Golfplatz gehören. Nach dem Golfen können sich die Spieler in den Restaurants, Bars oder Wellnessanlagen Felix Maurhofer entspannen.
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Infos übers Golfen Infrastruktur: Golf spielen ist das ganze Jahr über möglich, die eigentliche Saison dauert von Oktober bis Mai. Bei den meisten Anbieter können Golfpackages gebucht werden. Die Greenfees kosten zwischen 90 und 105 Euro. Pro Shops gibts in jedem Clubhaus. Golfcourses: Gloria Old Course: Par 72, Länge 6181 m; Gloria New Course, Par 72, 6239 m; Montgomerie, Par 72, 6484 m; Carya Course, Par 72, 6571 m. fm
Felix Maurhofer
Badeort Belek an der türkischen Riviera ein begehrtes Golfrevier ist. Während der Sommermonate bevölkern Tausende von Meersüchtigen die Sandstrände und Hotels, sinken aber im Herbst die Temperaturen unter 30 Grad, sind dann statt Badetücher Golfbags angesagt. Es gibt auf unserem Planeten viele ausgezeichnete Golfreviere die unbestritten ihre Vorzüge haben, doch es gibt nur ein wahres Golferparadies, und das ist Belek in der Türkei. Warum das so ist, und Reisen TCS den Ort ausgewählt hat, ist schnell erklärt: Wo sonst gibt es auf engstem Raum 14 verschiedene 18-Lochplätze mit den obligaten Trainingsmöglichkeiten wie Driving Ranges oder Puttinggreens auf höchstem Niveau? Wers nicht glaubt, braucht nur auf Googlemaps Antalya/Belek einzugeben, und er sieht nichts als Golfplätze und Hotels. Abgesehen von den äusserst attraktiven und abwechslungsreichen Courses spricht natürlich das angenehme Klima für den Ort
Beim Angriff aufs Green gilt es genau zu treffen, sonst landet der Ball im Pinienwald, der auf allen Belek Courses die Fairways säumt.
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TCS-Reise-Risikoradar ETI Schutzbrief Reisende können sich im Internet auf www.eti.tcs.ch tagesaktuell über die Risiken an Ihren Reisezielen informieren. Zudem offeriert ETI bis Ende September unter Telefon 031 850 52 62 eine kostenlose Hotline für alle Fragen bezüglich H1N1/Pandemie und Reisen. Zusätzlich kann man sich kostenlos einen E-Mail Warnservice für die gewünschten Destinationen einrichten.
Bilder zvg, swiss-image.ch, UPI
Kulinarische Reisen «Schwiizer Chuchi» Das Ferienland Schweiz hat auch kulinarisch viel zu bieten. Viele Restaurants pflegen eine gehobene Küche oder zelebrieren traditionelle Speisen wie Bölletünne (Zwiebelwähe aus dem Kanton Schaffhausen) oder Türggaribel (Maisgericht aus dem St. Galler Rheintal). Mehr zu kulinarischen Reisen und Veranstaltungen unter www.MySwitzerland.com/kulinarisch oder www.MySwitzerland.com/events und www. bettybossi.ch.
Das Beau-Rivage in Lausanne, eines der «Aushängeschilder» der Swiss Historic Hotels.
Hotelgeschichte(n) Die 43 Häuser der Swiss Historic Hotels sind die wahren Zeitzeugen heimischer Hotelgeschichte. Die alten Gemäuer haben viel erlebt und zeigen sich krisenresistent.
› Die Palette unter den Swiss Historic Hotels reicht von 0 bis 5 Sternen und von sieben bis mehr als 150 Zimmern. Da gibt es Hotels mit einfachen Zimmern und der Dusche teils noch auf der Etage (Hotel Ofenhorn in Binn) bis zum Luxushotel (BeauRivage) in Lausanne. Die Aufnahmekriterien sind streng, müssen doch immer mindestens 10% aller Zimmer historisch, also ursprünglich sein. «Wir kennen viele Gäste, die nach rein geschichtlichen Ansätzen unsere Häuser besuchen», erzählt Geschäftsführerin Barbara Zaugg. Und auch was spezieller ist bei den Swiss Historic Hotels als bei andern Hotelgruppen: «Unter den Besitzern und Hoteliers herrscht ein einmaliger Spirit. Da ist kein Neid und Konkurrenzdenken zu spüren, man ist offen und hilft sich.»
Atmosphäre ist gefragt | Wer keinen Staub, aber Patina sucht, so heisst auch das Motto der Swiss Historic Hotels, liegt richtig. «Gäste die Atmosphäre , die eine Seele in einem Hotel suchen und Gespräche mit dem Hotelier schätzen, kehren immer wieder zurück», schildert Claude Buchs, Präsident und einer der Gründer der Swiss Historic Hotels. Der Besitzer des Grandhotel Bella Tola in St-Luc im Val d’Anniviers, der dieses Jahr das Jubiläum «150 Jahre nostalgischer Aufenthalt» feiert, spürt denn auch kaum was von der Krise. «Viele sind diesen
Sommer in der Schweiz geblieben und davon profitieren wir natürlich.» Ins gleiche Horn stösst auch Brice Chatelain vom Beau-Rivage in Lausanne: «Wir zählen wohl etwas weniger Geschäftsleute, dafür mehr Feriengäste, die oftmals länger und in höheren Zimmerkategorien bei uns wohnen.» Nichts von Krise weiss auch Odilo Zumthor vom Hotel Ofenhorn in Binn: «Von Mitte Juli bis Ende August waren wir ausgebucht und auch jetzt freuen wir uns über den guten Christian Bützberger Buchungsstand.»
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Touring-Info www.swiss-historic-hotels.com, www.brp.ch, www.ofenhorn.ch, www.icomos.ch.
Das Historische Hotel auf der St. Petersinsel Schon Rousseau bezeichnete 1765 die St. Petersinsel als «die schönste Insel, die ich je sah». Mit der Wahl des «Restaurant & Klosterhotel St. Petersinsel» zum Historischen Hotel des Jahres 2010 durch Icomos, den Rat für Denkmalpflege, ist Claude Buchs, Präsident der Swiss Historic Hotels, glücklich. Besucher können auch einen Blick ins Zimmer werfen, in dem Rousseau gewohnt hat (www.st-petersinsel.ch). Bü
Info-Abend Reisen TCS
4쎹4-Erlebnis in China Abseits der Landstrassen mit dem TCS Im Auto durch China fahren? Kaum möglich, hiess es bis anhin. Der TCS ermöglicht dieses einmalige Erlebnis schon im kommenden Jahr. Eine 4쎹4 Autorundreise durch die landschaftlich eindrucksvolle chinesische Provinz Hunnan, das tönt doch nicht schlecht und macht neugierig. Umso mehr, als die drei Reisen von einem Reiseleiter, der China so gut kennt wie seine Hosentasche, begleitet werden. Kompetenz und Sicherheit, das gilt auch für dieses ganz spezielle TCS-Angebot. Melden Sie sich zu einem unserer vier InfoAbende: Zürich, 19. Oktober, 19 Uhr, TCS-Geschäftsstelle, Telefon 044 217 30 60, tcs.zuerich@tcs.ch. Bern, 20. Oktober, 19 Uhr, Hotel Allegro, Telefon 031 356 34 00, tcs. bern@tcs.ch. Wetzikon, 21. Oktober, 19 Uhr, TCS-Geschäftsstelle, Telefon 044 931 13 13, tcs.wetzikon@tcs.ch. Basel, 22. Oktober, 19 Uhr, Hotel Hilton, Telefon 061 205 99 88, tcs.basel@ tcs.ch.
Charmantes Rivaz, zwischen St. Saphorin und Dézaley, ein typisches Winzerdorf im Lavaux.
Vom Rebberg zur Auberge am See Die kleine Region Lavaux am Genfersee betört Besucher: Der Dreiklang von Rebbergwanderungen, Besuchen bei Winzern und kulinarischen Offenbarungen wirkt bereichernd.
› Die Wanderung
durch die terrassenförmig angelegten Rebberge von St. Saphorin nach Cully ist auch ein Augenschmaus. Beim Durchqueren der Appellationen von Dézaley oder Epesses sieht der Besucher an diesem Spätsommertag fleissige Hände an den Rebstöcken werken. Angenehm wie reizvoll ist der Rückweg auf einem der Genferseeschiffe mit freiem Blick auf diese Postkartenlandschaft. Die Unterschutzstellung unter das Unesco-Welterbe ist wohltuende Garantie, dass hier auch künftig keine baulichen Begehrlichkeiten aufkeimen.
Chasselas dominiert | In den eng ineinander geschachtelten kleinen Weindörfern ist ein Besuch beim Winzer fast schon Pflicht. Wir degustieren zuerst bei den Gebrüdern Bovy in Chexbres. «Im Lavaux ist die Chasselas-Traube die ungekrönte Königin», erzählt Eric Bovy, der mit seinem Bruder 250 000 Flaschen Wein produziert. Der Besuch beim jungen Winzer Bernard Chevalley in St. Saphorin, der knapp 26 000 Flaschen herstellt und den kleinen Betrieb vor ein paar Jahren von seinem Vater übernommen hat, ist ein Muss, weil wir auch bei ihm wohnen. Seine fruchtigen Weine können aber auch im Nachbarhaus getrunken
werden. Die Auberge de l’Onde erfreut nicht nur wegen ihres Cachets, der gegarte Saibling ist Spitze. Die Fänge aus dem Genfersee bereitet auch Etienne Krebs in seiner Ermitage in Clarens aufs Vorzüglichste zu. Tolle Aussicht und feine Tafelfreuden bietet auch das Le Deck in Chexbres.
Florale Explosion | Das Mikroklima am Genfersee lässt eine Flora spriessen, die in der Schweiz wohl einmalig ist. Konzentriert kann der Betrachter dies an der fünf Kilometer langen Seepromenade von Montreux an der Waadtländer Riviera in sich aufnehmen. Bei unserem Spaziergang mit Bertrand Nanchen, dem Chefgärtner der Gemeinde Montreux, schweifen die Blicke über tausende verschiedene Bäume, Sträucher- und Blumenarten. Allein zwölf verschiedene Palmenarten sind zu bewundern, dazu Zypressen aus dem Kaschmir oder Bananenstauden aus dem Tibet und natürlich Blumen aus allen Erdteilen – ein wahres Christian Bützberger florales Feuerwerk.
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Touring-Info www.lesfosses.ch, www.domainebovy.ch, www.barontavernier.ch, www.grandhoteldulac.ch, www.ermitage-montreux.com, www.alimentarium.ch, www.aubergedelonde.ch, www.cameramuseum.ch.
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24. September 2009 | touring 16 | Freizeit und Reisen
24. September 2009 | touring 16 | Freizeit und Reisen
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Eintauchen in die Welt visueller Illusionen › Von weitem funkelt ein kristallförmiges Gebäude, das Herzstück des Futuroscope, das jährlich Millionen Besucher anlockt. Gebaut, sozusagen auf der grünen Wiese, nahe bei Poitier im Südwesten Frankreichs und umgeben von Einkaufszentren und Hotels, zeigt sich eine durchdachte moderne Planung. Die Architektur des Parks ist erstaunlich, zumal er vor mehr als 20 Jahren eröffnet wurde und alle Bauten architektonisch individuell gestaltet sind. Glaswürfel, optische Spielereien mit riesigen Kugeln die keine sind, ein Gebäude das von Orgelpfeifen umringt ist und verwegen schwingende Dachkonstruktionen faszinieren auf den ersten Blick.
Lehrreich und unterhaltsam | Inzwischen gibt es 30 originelle Attraktionen, die immer wieder aktualisiert werden, was wohl einzigartig ist. Wissen und Entdeckungen werden auf unterhaltsame Art vermittelt. Auf riesigen Leinwänden, mit ausserordentlichen Auflösungen und mit IMAX-Technik werden grandiose Filme gezeigt. Das dynamische Kino, in dem man sowohl visuell und körperlich eintaucht, beeindruckt. Humorvoll ist die rasante Reise Reklame
durch das Department Vienne, in dem der Futuroscope liegt. Gut durchgeschüttelt und vom Baumgeist angespritzt, kann man sich über die verrückten Einfälle freuen und schallend lachen. Tiere in ihrer Umgebung und auf der Hand betrachten ist im neuen «Les Animaux du Futur» möglich. In
der realen Welt bewegen sich Besucher an Picknickplätzen, Restaurants und an einem zwei Hektar grossen Spielplatz vorbei, in dem es Wasserwege, Bewegungs- und Entdeckungsspiele gibt. Ein Erlebnis voller Illusionen: die Wasser- und Lasershow über dem See des Parks sollte man sich nicht entgehen lassen. Aus Fontänen schweben phantastische Gestalten und versetzen die Zuschauer in eine Traumwelt. Mit einem Feuerwerk schliesst die Illumination, und in Erinnerung bleiben Ina Kunz beeindruckende Bilder.
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Gut zu wissen
zvg
Der Park Futuroscope entführt mit aussergewöhnlichen Animationen in die Welt fantastisch schöner, dreidimensionaler Bilder über die Natur und Technik.
Auch für Kinder und Jugendliche bieten die Filme im Kino Omnimax viel Nervenkitzel.
Anreise: Wer die Autobahngebühr tief halten will, fährt die D419 Basel–Belfort, weiter auf der N19 bis Rolampont, die A5 bis Troyes (ein reizendes Fachwerkstädtchen) und über die N60 bis Orleans und auf der A10 bis Ausfahrt Futuroscope. Zug: Der TGV hält am Bahnhof Futuroscope. Öffnungszeiten: Das Futuroscope ist bis 15.11.2009 täglich geöffnet, danach nur Sa/So. 4.1.–5.2.2010 geschlossen. Eintritt: Kinder von 5–16 Jahren 25 €, Erwachsene 35 €; www. futuroscope.com. Spezielles: Es handelt sich schwerpunktmässig um einen technisch anspruchsvollen Themenpark. ik
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Club und Mitglied | touring 16 | 24. September 2009
Fahrzeug droht Stilllegung Die Rechtskonsulenten des TCS tagten in Bern: Verkehrssündern kann in krassen Fällen in Italien wie auch in Frankreich sogar das Fahrzeug beschlagnahmt werden.
› Italien und Frankreich sind zwei der begehrtesten Reiseländer für Schweizer Automobilisten. Wie hierzulande gibt es auch dort Strassenverkehrsgesetze. Was geschehen kann, wenn Lenker die Verkehrsregeln missachten, schildern die beiden Rechtsanwälte Federico Maggiani und Jean-Pierre Benoist. In Italien muss zwischen schweren und andern Verstössen unterschieden werden. Bei schweren Verstössen droht nicht nur eine Busse und ein Ausweisentzug, sondern auch die (vorübergehende) Stilllegung des Fahrzeuges. Als schwere Verstösse gelten – nebst Trunkenheit oder Rauschgift am
Steuer – ein fahrlässig verursachter Unfall mit Toten oder Schwerverletzten. Auch das Wenden des Fahrzeuges auf der Autobahn, insbesondere vor der Zahlstelle, gilt als schwerer Verstoss. In solchen Fällen sollten betroffene Lenker unbedingt einen italienischen Anwalt beiziehen.
Achtung bei Bussen | Bei geringen Verstössen wie Park- oder Geschwindigkeitsbussen verzichten Lenker oft darauf, die Busse zu bezahlen. Soweit italienische oder auch schweizerische Inkassobüros das Geld einzutreiben versuchen, hat dies im Moment noch keine Konsequenzen für die
Fehlbaren, weil eine schlichte Zahlungsaufforderung keinerlei Rechtsgültigkeit hat. Die Busse muss jedoch bezahlt werden, wenn die zuständige Behörde vorher eine formelle Mitteilung – eingeschriebener Brief mit Rückschein – zugestellt hat. Diese offizielle Mitteilung ermöglicht dem fehlbaren Lenker, die Busse rechtzeitig zu bezahlen oder aber fristgemäss Einsprache zu erheben. Frankreich hat in den letzten Jahren grosse Bemühungen unternommen, die Sicherheit im Strassenverkehr zu verbessern. Mit härteren Strafen konnte ein Rückgang undisziplinierter Verhaltensweisen am Steuer erreicht und die Zahl der Verkehrstoten fast halbiert werden. Für Schweizer Lenker ist wichtig zu wissen, dass der Führerausweis bei Alkohol und Drogen am Steuer, aber auch bei Tempoexzessen (40 km/h zu schnell) zurückbehalten und auf diplomatischen Weg an die hiesigen Gerichtsbehörden weitergeleitet wird. Dies kann lange dauern und führt unweigerlich auch in der Schweiz zu einem Ausweisentzug. Auch Frankreich kennt bei groben Verstössen von Verkehrsregeln eine Beschlagnahmung des Fahrzeuges. Urs-Peter Inderbitzin
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Loris Savino/Contrasto
Weiterbildung für TCS-Anwälte
Wer beim Autofahren in Italien oder Frankreich in schwerem Masse gegen das Gesetz verstösst, muss damit rechnen, dass ihm sein Fahrzeug vorübergehend weggenommen wird. Reklame
Zum 45. Mal fand Anfang September die Konferenz der Rechtskonsulenten statt. An die 300 Anwälte aus allen drei Sprachregionen trafen sich in Bern zur Weiterbildung und liessen sich von Professor Baptiste Rusconi und von Rechtsanwalt Manfred Dähler über die neuesten Urteile des Bundesgerichts informieren. Das Hauptreferat hielt Professor Walter Fellmann zum Thema «Anwaltshaftung für fehlerhafte Beratung und Prozessführung bei Verkehrsunfällen». upi
24. September 2009 | touring 16 | Club und Mitglied
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Mathias Wyssenbach
Occasionen: Vom Pöstler zum Kunden
Ein Patrouilleur entpannt die Postbotin: Die Kooperation zwischen TCS und Post funktioniert.
Gelb und Gelb verträgt sich gut Die Patrouille TCS ist der grösste Pannendienst der Schweiz. Auch externe Geschäftskunden wie beispielsweise Mobility Solutions AG, eine Konzerntochter der Post, verlassen sich auf den prompten Service der gelben Engel.
› Für TCS-Mitglieder ist sie die erste Anlaufstelle bei einer Panne: Die Nummer 140 der TCS Assistance, die mit ihren gelben Patrouille-Fahrzeugen für eine schnelle und zuverlässige Entpannung sorgt. Seit Jahren ist der TCS damit bei Privatpersonen die schweizweite Nummer Eins. Von dieser Erfahrung und dem geballten Know-how sollen aber auch vermehrt externe Firmen profitieren. «Denn», erklärt Daniel Keiser, Leiter der Fahrzeug Assistance beim Touring Club, «wir wollen den Anteil an Geschäftskunden vergrössern.» Mit innovativen Angeboten will man diese Quote in Zukunft massiv erhöhen. Die Kunden profitieren vom bewährten Service, der 365 Tage im Reklame
Jahr, während 24 Stunden zur Verfügung steht. Dabei wird dafür gesorgt, dass der Lenker des defekten Autos mittels Ersatzwagen schnell wieder zurück an seinen Arbeitsplatz gelangt.
Gelbe Zusammenarbeit | Von diesen Angeboten des Pannendienstes bereits Gebrauch macht die Konzerntochter der Schweizerischen Post, Mobility Solutions AG. Sie betreut die rund 20 000 Fahrzeug starke gelbe Flotte der Schweizerischen Post. Aber auch andere Firmen können sich punkto Flottenmanagement vom Spezialisten beraten und unterstützen lassen. Für sie deckt die Mobility Solutions AG den
Bei der Post bleiben die Betriebsfahrzeuge sieben Jahre im Einsatz. Externe Geschäftskunden der Mobility Solutions AG fahren ihre Autos meistens nur vier Jahre. Dies führt zu einer grossen Anzahl Gebrauchtwagen. Diese werden in Bern im eigens von der Firma geführten Occasionscenter weiterverkauft. Die Auswahl ist riesig. Sowohl ausgediente gelbe, aber auch ganz «normale» zivile Autos werden zu marktüblichen Occasionspreisen angeboten. Die Modellpalette beinhaltet vom Renault Kangoo bis zum gelben Postlastwagen alles Mögliche. Die Fahrzeuge sind alle auch im Internet ausgeschrieben und können dort auf einem Bild betrachtet werden. www.mobilitysolutions.ch lw
kompletten Bereich ab: Von Einkauf, über Finanzierung und Versicherung, bis hin zu Wartung und Reparatur. Sogar der Wiederverkauf (siehe Kasten oben) kann den Profis der Mobility Solutions AG überlassen werden. Laut eigenen Angaben, können Unternehmen, die vom genannten Angebot Gebrauch machen, Geld und vor allem Zeit sparen. Mit nachhaltigen und ökologischen Ansätzen wird dafür gesorgt, dass die Kunden der zeitgemässen Mobilität gewachsen sind. So wird ein Teil der Lieferwagen mit Erdgas betrieben. In der lokalen Zustellung sind schon jetzt 250 emissionslose und geräuscharme Elektroroller im Einsatz – dies ist die grösste E-Scooter-Flotte Europas und sie soll künftig deutlich wachsen. Solche Angebote sind aber nur mit den richtigen Partnern möglich. So verfügt die Mobility Solutions AG über ein breites Spektrum an Partnergaragen und gute Beziehungen zu diversen Automobilimporteuren. Der TCS ist also Teil eines funktionierenden Netzwerks. Dies bestätigt auch Niklaus Wysshaar, Leiter des Flottenmanagements bei Mobility Solutions AG: «Die Zusammenarbeit mit dem TCS hat sich über Jahre im Alltag bewährt».
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Lukas Wittwer
24. September 2009 | touring 16 | Club und Mitglied
Nostalgisches Treffen Zum 50-Jahr-Jubiläum der TCS-Hotels wurde vom 4. bis 6. September ein Oldtimer-Rennen ausgetragen.
› Das «Rallye TCS Hotels» fand statt, um 50 Jahre Heberga würdig zu zelebrieren. Es handelt sich um die Aktiengesellschaft, welche die beiden TCS-Hotels in Bad Ragaz (SG) und Vira Gambarogno (TI) verwaltet. Das Weekend stand im Zeichen der Nostalgie und war den Fahrzeugen älteren Datums gewidmet; diese nahmen die ehemalige Nord-Süd-Reiseroute über den Lukmanier unter die Räder. Rund 40 aus dem Ausland angereiste Teams starteten zur selben Zeit sowohl beim Schloss Ragaz als auch beim
Hotel Bellavista und begegneten sich auf der Passhöhe zum Mittagessen. Die Teilnehmenden, die im Norden gestartet waren, übernachteten in der folgenden Nacht im Süden und jene vom Süden im Norden; so verbrachten alle ein Wochenende auf beiden Seiten der Alpen. Ebenfalls mitgemacht hatten TCS-Zentralpräsident Niklaus Lundsgaard-Hansen in einem 1960er Bentley und Vizepräsident Luigi Rossi, Präsident der Heberga AG, am Steuer eines Alfa Romeos tg Giulietta aus dem Jahr 1959.
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Wettbewerb: «Safety Clip» Sie sind zwischen 15 und 20 Jahre alt und möchten mit einem Handy oder einer Kamera ein Sicherheitsproblem im Strassenverkehr aufzeigen: Dann ist der Wettbewerb «Safety Clip» das Richtige.
› Die Aufgabe ist ebenso spielerisch wie kreativ und extrem spannend: Einen kurzen Videoclip drehen, der eine Botschaft zur Sicherheit von Personen im Strassenverkehr enthält. Der von TCS, Renault und Michelin organisierte Wettbewerb ist für junge Verkehrsteilnehmer offen. Sie können einzeln oder in Gruppen (Schulen usw.) teilnehmen. Ab sofort können die ersten Beiträge unter www.safety-clip.ch registriert werden. Nach der Jury-Freigabe werden die Clips aufgeschaltet und können bewertet werden. Jeden Monat gibt es einen attraktiven Preis zu gewinnen, im Oktober eine Kamera. Einmal im Jahr findet ein «Safety Clip Award» statt, an dem die besten Beiträge mit Preisen im Wert von mehr als 5000 Fr. belohnt werden. Diese Präventionskampagne des TCS lässt nicht nur eine stark unfallgefährdete Gruppe zu Wort kommen, sondern wird auch Situationen aufzeigen, welche die jungen Verkehrsteilnehmer besonMOH ders aufregen.
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Bilder Foto Fetzer; Giovanni Barberis
Touring-Info Teilnahmedetails und Ratschläge zur Realisierung der Clips sind auf der Seite www.safety-clip.ch zu finden.
Bilderbogen einer Jubiläumsfahrt: Das Gruppenbild (v.r.) mit Niklaus Lundsgaard-Hansen, Margrit und Luigi Rossi, eine sympathische Teilnehmerin als «Marilyn» verkleidet und die Direktoren Giovanni Gazzola (Bellavista) und Patrick Zettel (Schloss Ragaz).
Die Dauer der Videoclips muss zwischen 30 Sekunden und zwei Minuten betragen.
24. September 2009 | touring 16 | Standpunkt
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TCS-Dienstleistungen auf einen Blick
ETI TCS www.eti.ch Europa motorisiert «Familie» Fr. 103.– Europa motorisiert «Einzelperson» Fr. 75.– Europa nicht-motorisiert «Familie» Fr 77.– Europa nicht-motorisiert «Einzelp.» Fr 65.– Erweiterung Welt «Familie» Fr. 88.– Erweiterung Welt «Einzelperson» Fr. 70.– Heilungskosten Europa Fr. 32.– Heilungskosten Welt Fr. 45.–
Keystone
Mitgliedschaft www.tcs.ch Motorisiert (Automobilisten je nach Sektion und Motorradfahrer) und pro rata Partner-/Jugendkarte Fr. 44.– Nicht-Motorisiert Fr. 32.– COOLDOWN CLUB MEMBERCARD Fr. 66.– Velofahrer (mit Velo-Assistance und Haftpflicht) Fr. 37.– Junioren (mit Velo-Assistance und Haftpflicht) je nach Sektion Camper (Nur für Motorisierte oder Nicht-motorisierte TCS-Mitglieder) Fr. 55.–* *Camping-Club AG: + Fr. 7.–; ZH: + Fr. 5.–
Kerosinabgaben für Inlandflüge sollen künftig für Zwecke der Luftfahrt verwendet werden.
Card Assistance www.cardassistance.tcs.ch für die ganze Familie Fr. 28.– 20% Rabatt für Inhaber des ETI TCS Firmenkarte TCS www.tcs.ch/firmen Für Firmenwagen, Pannenhilfe ab Fr 134.– Verkehrs-Rechtsschutz ab Fr. 111.– ASSISTA www.assista.ch Rechtsschutzversicherung Verkehr Familie Fr. 96.– Einzelperson Fr. 66.– Privat Familie Fr. 215.– Individuell Fr. 192.– Gebäude Fr. 95.– Auto TCS www.autotcs.ch Haftpflicht, Teilkasko, Kollisionskasko, Unfallversicherung, Bonusschutz, Parkschadenversicherung. auf Anfrage Zweirad www.versicherungentcs.ch Velo-Assistance Mit Velo-Vignette, Rechtsschutz, Beistandsleistungen und KaskoDeckungs-Variante bis Fr. 2000.– Fr. 25.–* od. Kasko-Deckungs-Variante bis Fr. 5000.– Fr. 80.–* Velo-Vignette Fr.6.50* Moto-Assistance (Pannenhilfe und Beistandsleistungen) Fr. 41.–* Für Motorräder in der Schweiz und im Ausland * Preis für TCS-Mitglied TCS Drive Kreditkarten TCS MasterCard drive Partnerkarte TCS American Express drive Gold Partnerkarte
Fr. Fr. Fr. Fr.
50.– 20.– 100.– 50.–
Infotech www.infotechtcs.ch Der TCS testet Fahrzeuge und Zubehör und stellt die kompetent und neutral erarbeiteten Informationen den TCS Mitgliedern zur Verfügung. Test&Training www.test-und-trainingtcs.ch Preisermässigung auf das Kursangebot in den Verkehrssicherheitszentren Betzholz (ZH) und Stockental (BE) und Fahrtrainingszentren Lignières (NE), Plantin (GE) und Emmen (LU, ab Juni 2009). Zweiphasenausbildung www.2phasen.tcs.ch Obligatorische Weiterbildungskurse zum definitiven Führerausweis. Reisen TCS www.reisen-tcs.ch Für alle Reisen erteilt Reisen TCS persönliche Ratschläge (Tel. 0844 888 333, Lokaltarif)
Nähere Informationen über die Dienstleistungen TCS und über die zahlreichen Vorteile für Mitglieder erhalten Sie unter: Telefon 0844 888 111 oder www.tcs.ch
Ein Beitrag für mehr Sicherheit im Luftverkehr
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Mit der Vorlage «Zur Schaffung einer Spezialfinanzierung für Aufgaben im Luftverkehr» wollen Bundesrat und Parlament die Bundesverfassung anpassen, damit die Kerosinabgaben auf Inlandflügen künftig für Zwecke des Luftverkehrs verwendet werden können. Bisher fliessen diese Steuererträge in die Bundeskasse und in die Strassenfinanzierung. Neu sollen diese Gelder (rund 40 Mio. Fr. pro Jahr) für Belange der Luftfahrt zur Verfügung stehen. Eingesetzt werden sollen sie wie folgt: rund die Hälfte für die Förderung der technischen Sicherheit (namentlich über Beiträge an die Finanzierung der Flugsicherung auf Regionalflughäfen) sowie je einen Viertel für Umweltschutzmassnahmen und Schutzvorkehrungen zur Verhinderung von Terroranschlägen gegen den Luftverkehr. Folgendes spricht für die Vorlage: Eine zweckgebundene Verwendung von Abgaben ist grundsätzlich vernünftig und sachgerecht. Jener Teil der Erträge aus der Flugtreibstoffbesteuerung, der heute in den Strassenverkehr fliesst, soll vernünftigerweise für Zwecke des Luftverkehrs verwendet werden können. Die Schaffung einer Spezialfinanzierung Luftverkehr kostet keinen einzigen Steuerfranken und gefährdet den Unterhalt und Bau neuer Strassen nicht. Die 40 Mio. Fr. Kerosinsteuern, die inskünftig an die Luftfahrt gehen sollen, machen gerade 1,3% der Erträge des Strassenfonds aus.
Die Förderung der Sicherheit gegen ter-
roristische Anschläge auf die Luftfahrt liegt im Interesse der gesamten Bevölkerung – wer von uns hat noch nie den Flieger für seine Ferien benutzt? Mit Beiträgen aus der Kerosinbesteuerung soll die Finanzierung die Massnahmen der Flughäfen zur Verhinderung von Terroranschlägen und für die Gewährleistung der Sicherheit unterstützen, im Interesse der Sicherheit von uns allen. Mehr Umweltschutz in der Luftfahrt: Ein Viertel der Mittel der Spezialfinanzierung Luftverkehr sind für Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Lärmemissionen vorgesehen, z.B. Einbau von Schallschutzfenstern an betroffenen Liegenschaften. Die Erhaltung der Flugsicherungsdienste auf den Regionalflughäfen dient der Sicherheit und der langfristigen Existenz dieser wichtigen Verkehrsinfrastrukturen für die regionale Wirtschaft. Wegen den neuen internationalen und nationalen luftfahrtrechtlichen Regelungen werden ihnen Deckungslücken bei den Flugsicherungskosten entstehen. Dank den Geldern der neuen Spezialfinanzierung Luftverkehr kann die Weiterführung der Flugsicherung auf diesen Flughäfen und damit deren langfristige Existenz im Interesse der regionalen Wirtschaft und Bevölkerung gesichert werden.
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Kurt Howald, Geschäftsführer der Aerosuisse – Dachverband der schweizerischen Luft- und Raumfahrt Die Meinung des Autoren muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.
24. September 2009 | touring 16 | Leserseite
Leserbriefe
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Wettbewerb Das grosse Zittern um Märklin/Korrigenda «Touring» 15/2009
In der letzten Ausgabe zum Thema KultModelleisenbahn Märklin ist bei der Bildlegende ein Fehler unterlaufen: Bei der abgebildeten, roten Schweizer Lok handelt es sich um die RE 4/4 IV und nicht wie beschrieben um die RE 460. Wir bitten vorab Insider um Entschuldigung! Rabatt-Aktionen bis zum Geht-nicht-mehr Denn sie wissen nicht, dass sie andere gefährden Editorial «Touring» 15/2009
Leider wissen dies viele Autofahrer ebenfalls nicht. Ich fahre seit 50 Jahren Velo, und was ich da an Rücksichtslosigkeit von Autofahrern erlebe, würde ganze Bücher füllen. Die Geschwindigkeit des Velofahrers wird oft unterschätzt. Als Autofahrer kenne ich beide Seiten und weiss, dass es beidseitig schwarze Schafe gibt. Ich stelle aber immer wieder fest, dass nur diejenigen Autofahrer über die Velofahrer schimpfen, die selbst nicht Velofahren. Fredi Leupp, Uster Elektrovelo Flyer «Touring» 15/2009
Die vielseitige Reklame für das Flyer-Fahrrad ist überwältigend, speziell die Angabe über die geringen Energiekosten. Erwähnt wird aber nicht, was die gesamte Energie kostet. Laut Anfrage beträgt die Lebensdauer des Akkus 3–4 Jahre. Das macht 200–300 Fr. pro Jahr. Neu kostet er ca. 900 Fr. Wo bleiben da die 20 Rp./100 km?
«Touring» 14/2009
Beim Lesen des «Touring» 14 ist mir im Artikel «Rabatt-Aktionen bis zum Geht-nichtmehr» eine Unstimmigkeit aufgefallen. Nach dem Untertitel «Grüne Verkaufsargumente» steht: «Anders als in Deutschland gelten die Umtauschaktionen in der Schweiz auch auf motorenstärkeren Autos.» Das ist falsch. Gerade in Deutschland gibt es bei der Motorisierung des Neuwagens keinerlei Einschränkungen. Er muss lediglich die Abgasnorm EURO4 erfüllen. Man könnte also zum Beispiel einen mindestens 9-jährigen Smart verschrotten und einen Porsche oder Ferrari kaufen und trotzdem die 2500 Euro kassieren. Dass das in der Praxis kaum vorkommt, liegt nur daran, dass die meisten Leute, die einen «dicken Brummer» kaufen, kein Auto haben, das über 9 Jahre alt ist und vom Marktwert her das Verschrotten interessant macht.
Meister im Schnee Der neue Snowtrac 3 von Vredestein erfüllt höchste Ansprüche. Der Sicherheitsaspekt ist deutlich zu erkennen. Die Leistungen auf nasser wie trockener Strasse und bei Winterwetter konnten erheblich verbessert werden, die Nutzung der gesamten Reifenbreite sorgt für optimalen Griff. Der Pneu steht für Sicherheit in Situationen, in denen es wirklich darauf ankommt, und besticht durch sein geringes Laufgeräusch. Gewinnen Sie mit etwas Glück einen Satz Winterreifen Snowtrac 3 von Vredestein.
Rudolf Blessing, auto-schweiz
Preissponsor: Vredestein Schweiz AG, 5402 Baden www.vredestein.ch
Robert Hürlimann, Küsnacht Vom Käser zum Limousinenfahrer
Vielen Dank für das Interview mit René Raemy. Seine Erfahrungen – oft wird nicht geblinkt – kann ich nur bestätigen. Ich bin ebenfalls sehr viel im Ausland unterwegs und habe oft den Eindruck, dass in der Schweiz besonders häufig auf den Richtungsanzeiger verzichtet wird. Auch sehe ich häufig, dass im Auto mit dem Handy am Ohr telefoniert wird. Joachim Driefmeier, Neuchâtel
Bilder zvg, mw
Nachgefragt «Touring» 14/2009
In dieser Rubrik gilt: Je kürzer der Leserbrief, desto grösser die Chance für den Abdruck. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und führt keine Korrespondenz. Zuschriften sind auch via E-Mail (touring @tcs.ch) möglich. Leserbriefe erscheinen ebenfalls in der Online-Ausgabe des Touring (www.touring.ch).
Impressum touring Zeitung des Touring Club Schweiz (TCS). Redaktion: Felix Maurhofer (fm, Chefredaktor); Heinz W. Müller (hwm, stv. Chefredaktor); Marc-Olivier Herren (MOH, stv. Chefredaktor); Christian Bützberger (Bü), Antonio Campagnuolo (ac), Pascale Marder (pam), Jacques-Olivier Pidoux (jop), Peter Widmer (wi). Art Director/Bildredaktion: Martin Lobsiger (mlo). Layout: Andreas Waber (Leitung), Stephan Kneubühl, Mathias Wyssenbach (mw). Redaktionsassistentinnen: Sabine Rothacher (D), Michela Ferrari (I), Sylvie Fallot (F), Irene Mikovcic-Christen (Chefredaktion). Korrespondenzadresse: Redaktion Touring, Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern, Tel. 031 380 50 00, Fax 031 380 50 06. E-Mail: touring@tcs.ch. Herausgeber: Touring Club Schweiz, Postfach 820, 1214 Vernier (GE). Auflage: Deutsche Ausgabe: 839 252, Totalauflage: 1 355 061. Verlag/Medienmarketing: Reto Kammermann (Leitung), Gabriela Amgarten. Inserate: Publicitas Publimag AG, Seilerstrasse 8, 3011 Bern, Tel. 031 387 21 16, Fax 031387 21 00. Herstellung: St. Galler Tagblatt AG, Basler Zeitung AG, CIE Centre d’impression Edipresse Lausanne S.A. Adressänderungen: Unter Angabe der Mitgliedernummer direkt an: TCS-Zentralsitz, Postfach 820, 1214 Vernier, E-Mail: service@tcs.ch, oder bei Ihrer nächsten Geschäftsstelle (Tel. 0844 888 111, Fax 0844 888 112). Abonnement: Für Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen. Der «Touring» erscheint 20-mal jährlich. Für unverlangte Manuskripte wird jede Haftung abgelehnt.
Die Fragen: 1. Wann empfiehlt der TCS-Experte die Winterreifen zu montieren? 2. Wie heisst der längste Golfcourse in Belek? 3. Wie lange bleiben die Betriebsfahrzeuge der Post im Einsatz? Antworten können per Post, SMS, E-Mail und im Internet www.touring.ch abgegeben werden. Wettbewerb 14/2009: Die Pilo-Uhren gehen an: Florence Baeriswyl, La Roche und Antonietta Fontana, Riva San Vitale Teilnahmebedingungen: Zur Teilnahme am «Touring»-Wettbewerb ist jedermann zu gelassen. Ausgenommen sind alle TCS-Mitarbeiter und deren Familienangehörige. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Preise werden nicht bar ausbezahlt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Redaktion Touring, Leserwettbewerb, Postfach, 3024 Bern, SMS «Touring» plus Antworten an 9988 (1.–/SMS), touring@tcs.ch (subject: Wettbewerb) Einsendeschluss: 4. Oktober 2009
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Nachgefragt | touring 16 | 24. September 2009
Islands gebeutelte Autoindustrie
und ausziehen musste. Diese Strasse trägt deshalb auch den Namen «Boulevard of broken dreams». Kaufen die Isländer noch Neuwagen?
Stefan Asgrimsson, Chefredaktor des isländischen «Tourings», erklärt, welche Auswirkungen die Pleite auf die Automobilbranche und die isländische Gesellschaft hat.
» Wie hart wurde Island von der Krise getroffen?
Welche Auswirkungen hat die Krise auf die Automobilindustrie?
Stefan Asgrimsson: Als Sie hierher gefahren sind, haben Sie vielleicht unser sich im Bau befindliches Opernhaus gesehen. Aus akutem Geldmangel wurde der Weiterbau eingestellt. Man überlegt sich mittlerweile, es als Gefängnis umzubauen und die Verantwortlichen der Krise dort einsitzen zu lassen.
Unsere Redaktion liegt im Industriegebiet Reykjaviks. Wenn Sie aus dem Fenster schauen, sehen Sie viele leer stehende Glaspaläste mit einst grossen Showrooms. Sehen Sie den grossen runden Schatten dort drüben am Gebäude? Dort hing einmal das BMW-Logo eines Autohändlers. Einer von vielen Mietern, der bankrott gegangen ist
Laut Statistik ist der Autoimport völlig eingebrochen. In diesem Jahr wurde kein einziges Auto nach Island importiert. Die wenigen Neuwagen die gekauft wurden, stammen aus dem Jahr 2008. Trotzdem sieht man auf Islands Strassen immer noch viele getunte Geländewagen.
Viele Isländer fahren während der grossen Sommerferien in ihre Sommerhäuser auf dem Land. Viele haben sich deshalb ihre SUVs gletschertauglich gemacht. Jetzt möchten viele Isländer gerne sowohl ihre Sommerhäuser als auch ihre aufgemotzten Geländewagen loswerden. Aber weder das eine noch das andere lässt sich verkaufen. Dann müssen die Auto-Verkaufspreise im Moment ziemlich tief sein?
Heute erhält man einen neuen Subaru Legacy CDI für den Preis, den man vor einem Jahr für ein 10-jähriges Modell bezahlt hat. Wie steht es um die Kleinwagen?
Ihre Beliebtheit hat klar zugekommen. Wenn heute ein Auto gekauft wird, dann ist es der Suzuki Splash oder der Suzuki Swift. Dann sind auf Island die Kleinwagen die Autos der Zukunft?
Langfristig sehe ich eher elektrische Autos auf unseren Strassen. Auf Island ist Erdwärme sehr verbreitet und günstig. Die Infrastruktur, welche es für Elektroautos braucht, könnte hier wegen des dichten Netzes relativ schnell aufgebaut werden. Wir überlegen uns sogar schon die Anschaffung eines Elektro-Patrouillenfahrzeugs. Wie steht es um die Autoimporteure?
Die meisten Autos verkaufte auf Island bislang Toyota. Sie werden dank ihrer vielseitigen Palette auch weiterhin ein Geschäft auf Island machen. Mehr Mühe hat hierzulande VW. Dieser Importeur wurde von den Banken übernommen und die Banken werden ja mittlerweile vom Staat geführt. Längerfristig denke ich, dass die meisten Importeure in Zukunft ihre Existenz nicht mit dem Verkauf von Neuwagen, sondern mit dem Unterhalt von Autos verdienen werInterview: Pascale Marder den.
Pascale Marder
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Stefan Asgrimsson, Chefredaktor des «FIB-Bladid» und Kenner der Autoindustrie.
Zur Person Stefan Asgrimsson ist Chefredaktor des FIB-Bladid. Der isländische Automobilclub FIB zählt knapp 16 000 Mitglieder und arbeitet eng mit Partnergaragen zusammen. Speziell während des Sommers leistet der FIB gestrandeten Touristen Hilfe, welche per Auto auf Island unterwegs sind und Mitglied eines Partnerclubs, bspw. des TCS sind.