Touring 17/2009 deutsch

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8. Oktober 2009 touring 17 www.touring.ch AZA 1214 Vernier

Die Zeitung für den mobilen Menschen

Spezial Suisse Caravan Salon in Bern

Abenteuer und Freiheit erleben

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Fahrzeuglenker vergessen Regeln

Schnitzer am Steuer 10 Spezielle Hausbootferien

Als Kapitän in Venedig 28

Wettbewerb: Luxuriöse Matratze Ein echter Blickfang Der Minivan von Kia im «Touring»-Test

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Nicht nur für Strahler Der Naturpark Binntal ist ein Ort der Kraft

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Mitglieder profitieren Rabatte bei «Marché Restaurants Mövenpick» 57



8. Oktober 2009 | touring 17 | Editorial und Inhalt

Notorische Raser an die Leine nehmen?

18 Hat das Zeug zur Stilikone

28 Venedig per Hausboot entdecken

Der Minivan Kia Soul fällt durch seine charakteristische Form auf. Für die Insassen bietet der Koreaner viel Raum, doch die Variabilität könnte besser sein.

Als eigener Kapitän mit dem Hausboot auf Venedigs Kanälen herumtuckern ist ein spezielles Vergnügen. Und die Lagune bietet einiges an maritimen Vergnügen.

Fokus 4 Camping im Trend: Was kosten Campingferien? Eine Entscheidungshilfe für Neulinge.

Mensch und Mobilität 10 Typische Fahrfehler: Einige grundsätzliche Regeln geraten in Vergessenheit. 12 Gefahr droht: Die Teil-Liberalisierung des Automarkts wird wieder hinterfragt.

Test und Technik 23 Frankfurter Bilanz: Der Autosalon am Main stand im Zeichen der Elektroautos. 25 Porsches Gewissen: Neue Modelle des Traumwagens produzieren weniger CO2.

Freizeit und Reisen 32 Alles Käse: Im Jura findet die Olympiade mit 700 Bergkäsen aus zwölf Ländern statt. 35 Beliebte Naturpärke: Der Mensch schätzt Kraftorte, wie der Naturpark Binntal zeigt.

Club und Mitglied 57 Günstiges Kombi: TCS-Hotel Schloss Ragaz und Tamina-Therme als Gastgeber. 59 Mehr Sicherheit: In TCS-Geschäftsstellen sind jetzt Leuchtjacken erhältlich. 9 59 61 62

Ratgeber Verkehr TCS-Adressen Leserbriefe, Wettbewerb, Impressum Nachgefragt: Felix Seiler, Betriebs- und Wetterwart Jungfraujoch

Keystone

Welches ist die erfolgsversprechendste Massnahme, um gegen nortorische Raser vorzugehen? Weder Bussen noch Ausweisentzug noch Crashrecorder scheinen unverbesserliche Temposünder zur Vernunft zu bringen. Viele Rezepte von Überwachungsmethoden bis zur Verschrottung werden auf dem politischen Parkett, von den Ämtern und Verkehrsclubs diskutiert. Nun hat das Bundesamt für Verkehr (Astra) eine weitere Massnahme im Visier: Notorischen Rasern, welchen der Führerschein bereits einmal entzogen wurde, sollen systematisch mit einem GPS-System überwacht werden. Nebst dem GPS-Sender wäre es theoretisch möglich, zusätzlich sogenannte Fahrassistenz-Systeme einzubauen, die die bei Geschwindigkeitsüberschreitungen den Fahrer warnen oder gar die Benzinzufuhr drosseln. Dass unsere Strassen sicherer werden sollten und unfehlbare Verkehrsteilnehmer von notorischen Verkehrssündern geschützt werden müssen, ist ein wichtiges Anliegen. Dazu sieht ja das Handlungspaket von «Via sicura» für mehr Sicherheit auf den Strassen acht Handlungsfelder von der Sensibilisierung über bauliche Massnahmen bis zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit vor. Übers Handlungspaket wird demnächst entschieden. Wie weit die staatliche «Überwachung» aber gehen soll, darüber scheiden sich die Geister. Auf jeden Fall sind Kreativität und Mut gefragt. Felix Maurhofer, Chefredaktor

Halsbrecher-Flughafen verschwindet definitiv Titelbild Fotograf: vario

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Der Flughafen Kai Tak in Hongkong war berühmt für seine spektakulären Anflüge und heiklen Landungen über den Häuserschluchten der früheren britischen Kronkolonie. Seit 1998 ist er geschlossen; nun wurde grünes Licht für eine Besiedlung gegeben.


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Fokus | touring 17 | 8. Oktober 2009

Ob es bloss die Krise ist, welche Schweizerinnen und Schweizer auf die Campingplätze treibt, bleibe dahingestellt. Jedenfalls verbuchte der TCS als grösster Anbieter in diesem Jahr bis jetzt ein Wachstum von 5%. Auch im Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus der Universität Bern stellt man fest, dass die Campingplätze einen Boom erfahren. Die Szene erlebe einen Aufschwung, wie man ihn aus den 70er-Jahren kenne. Viele Leute hatten sich bis heute noch nie mit dem Ferienleben auf dem Campingplatz befasst und denken jetzt: «Ab in die preis-

Ferien in die Unabhängigkeit Campingferien sind beliebt und boomen, weil der Preis stimmt und die Auswahl gross ist: Am günstigsten ist zelten, am bequemsten eine Mietunterkunft auf dem Camping. Bei der Wahl des geeigneten Platzes ist aber nicht nur der Preis entscheidend.


8. Oktober 2009 | touring 17 | Fokus

günstige Zigeuner-Romantik!» Die ersten Fragen tauchen auf: Soll man jetzt ein Zelt kaufen, einen Wohnwagen über die Pässe ziehen oder gar ein Wohnmobil erstehen oder nur mieten? Wie sieht das Leben auf einem Campingplatz überhaupt aus?

Die Wahl des Platzes | Campingferien sind längst nicht mehr Billigsturlaub, aber preiswert ist diese Ferienform alleweil und familienfreundlich dazu (siehe auch Tabelle). Und wenns den Kindern passt, fühlen sich auch die Eltern wohl. Kaum eine andere Urlaubsform bietet so viel an Ab-

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wechslung und massgeschneiderten Angeboten für Kids und Erwachsene. Nur: Welcher Campingplatz eignet sich für welche Bedürfnisse? Solls ein Platz in den Bergen sein oder steht ein See im Vordergrund? Sind Biketouren auf dem Wunschzettel, geniesst ein Platz im Mittelland mit Velorouten wohl eher die Präferenz. Sucht man eher die Ruhe, die Abgeschiedenheit oder lässt man sich gerne von Animationsprogrammen verwöhnen? Der Blick in den TCS-Campingführer mit 350 Plätzen in der Schweiz Fortsetzung auf Seite 7

Campingferien bedeuten Freiheit, Unabhängigkeit, unmittelbare Naturerlebnisse. Wer sich erstmals für diese Ferienform entscheidet, tut gut daran, sich sorgfältig vorzubereiten.


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8. Oktober 2009 | touring 17 | Fokus

Fortsetzung von Seite 5

«Ein Campinggast gibt fünfmal weniger aus als ein Hotelgast»

und 700 Campings in Europa hilft hier weiter. Jeder Platz ist charakterisiert, so dass sich für jeden Anspruch der geeignete Camping finden lässt. Klar ist: Ferien im Schosse der Natur werden immer beliebter. Zelten ist die günstigste Variante, mit dem grössten Plauschpotenzial für Kinder. Mit dem Wohnmobil oder dem Caravan transportiert man den Komfort mit, was dann wieder den Eltern viel Spass macht.

gesamten Logiernächten erwies sich in den letzten zwei Jahrzehnten als relativ stabil (etwa 10%). Seit 2006 steigen die Ankünfte wie auch die Logiernächte auf den Schweizer Campings. Bereits 2008 war für die Plätze mit 834 000 Ankünften und beinahe 3 Millionen Logiernächten ein sehr erfolgreiches Jahr. Gemäss einer GfK-Umfrage wird ein guter Fünftel der Schweizer Bevölkerung (23%) die Reisebudgets aufgrund

Kurt Venner Touring-Info Campingführer und weitere Infos bei: Camping TCS, 1214 Vernier-Genf, Tel. 022 417 25 20, cpg@tcs.ch, www.campingtcs.ch

«Reisebudgets werden der Krise angepasst.» der Wirtschaftskrise anpassen. Der zusätzliche Nachfrageanstieg auf Schweizer Campingplätzen im Verhältnis zu den vergangenen Sommern kann tatsächlich teilweise der Konjunktur zugerechnet werden.

Bilder Raphael Forster (Pictures)

»

Touring: Wie viel geben die Campingtouristen ungefähr durchschnittlich im Tag für Verpflegung und Ausflüge aus? Als Beispiel: eine vierköpfige Familie eine Woche auf dem Campingplatz. Lukas Brunner: Die durchschnittlichen Ausgaben eines ausländischen Gastes auf einem Schweizer Campingplatz betragen pro Logiernacht 13 Fr. für die Unterkunft, 26 Fr. für die Verpflegung und 22 Fr. Nebenkosten, also total 61 Fr. pro Logiernacht. Ein Gast auf einem Campingplatz gibt damit fünfmal weniger aus als ein Hotelgast. (Quelle: Schweizer Tourismus in Zahlen 2006). Demnach kommen die Ausgaben für Verpflegung und Ausflüge einer vierköpfigen Familie im Durchschnitt auf 1300–1400 Fr. In Wertschöpfungsberechnungen werden die durchschnittlichen Tagesausgaben von Campinggästen während der Wintersaison auf 59 Fr. und während der Sommersaison auf 49 Fr. geschätzt. (Quelle: Wertschöpfungsstudie Wallis, 2001) Gibt es – krisenbedingt – wieder mehr Campingtouristen? Wenn ja, wie viele? Der Anteil der Campinglogiernächte zu den

«

Lukas Brunner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus Bern (FIF) der Universität Bern.

Mehr zum Thema Camping und Caravaning sowie zum Suisse Caravan Salon in Bern ab Seite 41.

1 Woche auf dem Campingplatz für 2 Erwachsene, 2 Kinder Campingplatz (www.campingtcs.ch)

Verpflegung und Ausflüge (Angaben der Campingleiter/innen)

Wohnwagen (Stellplatzmiete, Strom, Kurtaxe)

Zelt (Stellplatzmiete, Strom, Kurtaxe)

Mietunterkunft

TCS-Camping Bern-Eymatt Wohlenstrasse 62 3032 Hinterkappelen Tel. 031 901 10 07

Die meisten besuchen die Stadt Bern oder das Oberland ( Kosten gegen 100 Fr.); Verpflegung: zwischen 50 Fr. und 70 Fr. täglich

NS 303 Fr. HS 365 Fr.

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Bungalows NS 1020 Fr. HS 1345 Fr. 7.9. bis 31.12.2009, 610 Fr.

TCS-Camping Les Iles 1951 Sion Tel. 027 346 43 47

Verpflegungskosten können nicht geschätzt werden; das Reiseangebot erstreckt sich zur Hauptsache auf die Seitentäler

NS 308.70 Fr. HS 413.70 Fr.

NS 252.70 Fr. HS 322.70 Fr.

Zeltbungalow NS 595 Fr. HS 840 Fr. Cabanes NS 875 Fr. HS 1190 Fr.

TCS-Camping Interlaken Brienzstrasse 24 3800 Interlaken-Ost Tel. 033 822 44 34 www.riverlodge.ch

Frühstück für 8.50 Fr., die Gäste besuchen die vielen Restaurants in Interlaken, Ausflüge vor allem Bergtouren, Abenteuersport

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RiverLodge Hostel: Im Familienzimmer mit Kochgelegenheit NS 7 Nächte 674.80 Fr. HS 7 Nächte 747.20 Fr.

TCS-Camping Thunersee Gwattstrasse 103 a 3645 Gwatt-Thun Tel. 033 336 40 67

Verpflegung individuell; Sommernachtsparty und Morgenessen auf dem Bauernhof, Wanderungen, Kinderanimationen, Überraschungsanlässe

NS 336 Fr. HS 416 Fr.

NS von 230 Fr. bis 336 Fr. HS von 353 Fr. bis 416 Fr. (je nach Zeltgrösse)

Bungalows Swisstubes NS 1050 Fr. HS 1260 Fr.

TCS-Camping Fontanivas Via Fontanivas 9 7180 Disentis Tel. 081 947 44 22

Verpflegung zu Tagespreisen im Restaurant, Animation, Wandern, Goldwaschen, Mountainbike, permanente Downhill-Mountainbike-/TrottinettStrecke, Tennis usw.

NS 378 Fr. HS 700 Fr.

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Zeltbungalows 700 Fr.

Camping Rubicone Rimini (Italien) Via Matrice Destra 1 I-47039 Savignano Mare (FO) Tel. +39 0541 346377 www.camping.it/rubicone e-mail: rubicone@camping.it

Verpflegung individuell. Hierzu stehen SuperNS 341.50 Fr. markt, Restaurant/Pizzeria und Bar zur Verfügung. HS 589.45 Fr. Es gilt der Listenpreis. Animationsteam für Ausflüge, Sport und Unterhaltungsprogramme. Es werden beispielsweise Tagesausflüge nach Venedig und San Marino angeboten.

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23.9.2009 11:11:24 Uhr


8. Oktober 2009 | touring 17 | Mensch und Mobilität

Brand im Tunnel

Ratgeber Verkehr Urs-Peter Inderbitzin

Mit zwei Tunnel-Übungsanlagen setzt die Schweiz neue Massstäbe bei der Vorbereitung von Rettungskräften.

› Vor zehn Jahren rüttelte der schreckliche

ten erlauben, unter schwersten Bedingungen Brandeinsätze im Tunnel oder in Parkhäusern zu üben. Die beiden Anlagen – jene in Balsthal dient auch den SBB für Übungen von Bränden in Zugtunnels und Bahnhöfen – wurden im Auftrag des Bundesamts für Strassen, welches für alle Nationalstrassen-Tunnels verantwortlich zeichnet, und den SBB für rund 40 Mio. Fr. erstellt. Betrieben werden die beiden sehr flexibel nutzbaren Anlagen vom interkantonalen Feuerwehr Ausbildungszentrum (ifa). Die beiden Zentren stossen bei ausländischen hwm Spezialisten auf grosses Interesse.

zvg

Brand im Mont Blanc-Tunnel in Frankreich mit 39 Toten die Verantwortlichen wach, und dass etwas im Hinblick auf eine möglichst realitätsnahe Ausbildung der Rettungskräfte gehen musste, war allen klar. Der Zufall wollte es, dass praktisch gleichzeitig mit dem Unglück im Gotthard-Strassentunnel 2001 (11 Tote) eine erste Sitzung im Hinblick auf die Lancierung von TunnelÜbungsanlagen in der Schweiz stattfand. Nun sind zwei europaweit wegweisende Anlagen in Balsthal (SO) und Lungern (OW) eröffnet worden, welche es Rettungskräf-

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In Tunnelanlagen von Balsthal und Lungern können Fahrzeugbrände wirklichkeitsnah geübt werden.

Zentrum im Urnerland

Ausbildung der Linienpiloten

Schwere Brummer auf dem Prüfstand

Staat soll wieder Flagge zeigen

In Erstfeld (UR) ist das grösste Schwerverkehrszentrum der Schweiz eröffnet worden. Dort werden stichprobenmässig schwere Brummer kontrolliert. Fahrer, Fahrzeug und Ladung werden umfassend überprüft. Daneben hat die Anlage, die auch über Toiletten verfügt, die Funktion eines vorgelagerten Warteraums für das Tropfenzählsystem am Nordportal des Gotthard-Strassentunnels und einen Warteraum für das Abstellen von Schwerfahrzeugen bei Friktionen auf der Transitachtg se wahrzunehmen.

Vor 15 Jahren wandte der Bund über 25 Mio. Fr. pro Jahr für die zivile Pilotenausbildung in der Schweiz auf. Heute sind es noch 1,2 Mio. Fr. Die Aerosuisse, der Dachverband der Luftfahrt, fordert, dass sich dies ändert. In einigen EU-Staaten werde heute die gesamte Linienpiloten-Ausbildung vom Staat bezahlt. In der Schweiz muss ein angehender Pilot selbst oder sein Arbeitgeber dafür aufkommen. Mit der derzeit laufenden Revision des Luftfahrtgesetzes muss dies laut Aerosuisse korritg giert werden.

Verkehrsbussen sind nicht in Raten bezahlbar Heute ist es gang und gäbe, Anschaffungen zu tätigen und diese in Raten abzustottern. Kürzlich hat ein Autolenker versucht, auch eine Verkehrsbusse in Ratenzahlungen zu begleichen. Der Mann hatte im Februar 2008 in Zürich ein Rotlicht überfahren und erhielt deshalb eine Ordnungsbusse von 250 Fr. Er sprach bei der Stadtpolizei vor und ersuchte darum, die Busse in fünf Raten zu je 50 Fr. bezahlen zu können. Die Polizei lehnte eine Ratenzahlung jedoch ab. Weil der fehlbare Lenker die Busse nicht innert 30 Tagen beglich, wurde er beim Stadtrichteramt verzeigt. Dieses büsste den Rotlichtsünder daraufhin mit 250 Fr. und auferlegte ihm zusätzlich Spruch-, Schreib- und Zustellgebühren von 278 Fr. Weil der Lenker diesen Entscheid nicht akzeptierte, musste sich nach dem Zürcher Einzelrichter auch das Bundesgericht mit der Frage befassen, ob Ordnungsbussen abgestottert werden können oder nicht. Das Bundesgericht spricht sich in seinem Urteil (6B_975/2008) gegen die Möglichkeit einer Ratenzahlung aus und verweist dabei auf Artikel 6 des Ordnungsbussenverfahrens. Diese Bestimmung besagt, dass ein ordentliches Verfahren durchzuführen ist, wenn der Gebüsste die Busse nicht innert 30 Tagen bezahlt. Die Möglichkeit einer Fristerstreckung oder Ratenzahlung sieht das Gesetz nicht vor. Zweck der Bestimmung ist es laut Bundesgericht, innert kurzer Zeit eine vollständige Tilgung der Ordnungsbusse, die höchstens 300 Fr. betragen kann, sicherzustellen und eine rasche und sinnvolle Handhabung bei leichten Verkehrsverstössen zu ermöglichen. Damit soll der Verwaltungsaufwand im Bereich der Massendelinquenz gering gehalten werden. Die Frage, ob eine Ratenzahlung zulässig wäre, wenn sämtliche Raten innerhalb der 30-tägigen Frist bezahlt würden, liess das Bundesgericht offen.

Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.


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Mensch und Mobilität | touring 17 | 8. Oktober 2009

Vergessenes Blinken ist nicht ungefährlich Von allen Fahrfehlern ist unterlassenes Blinken am meisten verbreitet und dürfte Grund für manchen Verkehrsunfall sein. Die Polizei schlägt Alarm. ren, um festzustellen, dass immer mehr Automobilisten Richtungsänderungen nicht mehr anzeigen. An der Kreuzung, am Kreisel, auf der Autobahn scheint dieses elementare Mittel aus der Mode zu kommen, was zu so manchen heiklen Situationen oder gar Kollisionen führt. Die Situation ist so bedenklich, dass sich die Behörden zum Handeln entschliessen. Die Stadtpolizei Lausanne etwa stellt fest, dass immer weniger geblinkt wird – oder vergessen wird, den Blinker auszuschalten – und dass dies mit den Jahren «zu den

Hauptursachen für Unfälle geworden ist». Deshalb führt sie bis Ende Oktober eine grosse Sensibilisierungskampagne durch. Bei Kontrollen mit präventivem Charakter erinnern die Beamten daran, wie wichtig Blinken ist und verteilen einen Flyer – der von der Waadtländer Sektion des TCS mitfinanziert wird. Er beinhaltet die wichtigsten Gesetzespunkte und macht auf die Busse von 100 Fr. aufmerksam, die Vergesslichen blüht. Ziel der Operation ist nicht, möglichst viele Vergehen zu ahnden, sondern das Gespräch mit den Verkehrsteilnehmern zu suchen.

Stau am Kreisel | Aber wie viele Auto-

Durchgefallen In einer Sendung von Radio Suisse Romande haben sich zehn Persönlichkeiten bereit erklärt, nochmals die praktische Fahrprüfung zu absolvieren. Resultat: 3 bestanden und 7 fielen durch. Unter ihnen CVP-Präsident Christophe Darbellay, Christian Constantin (Bild) und Nationalrätin Maria Roth-Bernasconi. Zu ihrer Entlastung: Die Kandidaten mussten gleichzeitig die Anweisungen des Fahrlehrers befolgen und die Fragen der Journalisten beantworten, wodurch die Konzentration vermindert war. Die Experten waren von der mageren Bilanz aber nicht überrascht. Fahrlehrer Gaël Félix: «Ich denke, wenn alle Autofahrer die Fahrprüfung nach heutigen Anforderungen nochmals machen müssten, dann würden nur 20% bestehen.» jop

fahrer vergessen wirklich zu blinken? Laut einer Studie des deutschen Automobilclubs ADAC soll ein Drittel der Automobilisten diese schlechte Angewohnheit haben. Ein Prozentsatz, der Daniel Ducry, Chef Unfallverhütung der Lausanner Stadtpolizei, kaum erstaunt: «Ich würde sagen, dass ein Drittel der Verkehrsteilnehmer selten oder aus Prinzip nicht blinkt». Am grössten sei die Nachlässigkeit an den Kreiseln: «Nur 20 bis 30% der Leute blinken, wenn sie den Kreisel verlassen, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben wäre. Das sorgt für Ärger und Verzögerungen beim Einfädeln der anderen Verkehrsteilnehmer in den Kreisel.» Fahrlehrer Gaël Felix stellt die Tendenz, ohne Vorwarnung abzubiegen, auch fest. Und dies nicht nur bei älteren Automobilisten: «Wenn ich eine Fahrstunde mit einem Schüler habe, der von seinen Eltern eingeführt wurde, dann stelle ich fest, dass er den Gebrauch des Blinkers erst entdeckt.»

Gefahr auf der Autobahn | Unterlassenes Blinken kann vorab auf der Autobahn schlimme Folgen haben. So können unachtsame Fahrbahnwechsel dazu führen, dass jemand von der Fahrbahn abkommt. Um die Gefahr zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass der tote Winkel frei ist: «Die Autobahnspuren sind breit», meint Gaël Félix, «was den toten Winkel vergrössert. Es

Bilder Mathias Wyssenbach, zvg

› Man muss keine hundert Kilometer fah-

ist also unverzichtbar, vor dem Blinken den Kopf nach links zu drehen und sich zu versichern, dass sich niemand im toten Winkel befindet.»

Individualisierung | Es erstaunt, dass dies auf der Strasse so wenig praktiziert wird, obwohl in der Fahrschule so viel Wert darauf gelegt wurde. Für Daniel Ducry hängt dies mit der zunehmenden Individualisierung zusammen, welche die Verkehrsteilnehmer, inklusive Velofahrer und Fussgänger, dazu treibt, sich auf Kosten der anderen durchzusetzen, selbst wenn dies gegen die Verkehrsregeln verstösst. Das Phänomen führt auch zu anderen Fehlern, die den Verkehr ernsthaft behindern (siehe Jacques-Olivier Pidoux nebenstehend).

Touring-Info In den TCS-Kursen können die Teilnehmer ihre Reflexe auffrischen, ihr Wissen auf den neusten Stand bringen und wieder zu einem flüssigen und präzisen Fahrstil finden. Infos: www.tcs.ch > Kurse.


8. Oktober 2009 | touring 17 | Mensch und Mobilität

Das Verlassen des Kreisels müsste immer, wie hier, mit dem Blinker angezeigt werden. Aber viele Fahrzeuglenker unterlassen dies, was auch gefährlich ist.

Vier häufige Fehler auf der Strasse Neben vergessenem Blinken halten sich viele Verkehrsteilnehmer in vier weiteren Bereichen nicht an die Regeln. 쐽 Rechtsvortritt Allzu sehr gewöhnt an «Stopp» oder «Kein Vortritt», scheinen Autofahrer aus dem Konzept zu geraten, wenn sie eine Kreuzung ohne Signalisation antreffen. Sie zögern, sind unentschlossen und wissen nicht, welche Reihenfolge gilt, obwohl es bloss den Rechtsvortritt zu befolgen gilt. Im Zweifelsfall empfiehlt sich eine Verständigung per Handzeichen, vor allem, wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig an eine Kreuzung kommen. Wenn nichts anderes angegeben ist, gilt in den 30er Zonen der Rechtsvortritt ebenfalls.

쐽 Überfahren einer ausgezogenen Linie «Die weisse Linie ist eine Wand», wiederholen Fahrlehrer immer wieder ihren Fahrschülern und vermitteln damit, dass es strikt verboten ist, eine von ihnen zu überfahren. Bei der praktischen Fahrprüfung wird dieser Fehler nicht verziehen. Hat der Kandidat den Führerschein aber erst einmal in der Tasche, ist die heilige Maxime guten Fahrens rasch vergessen. 쐽 Zu langsames Auffahren auf Autobahn Nicht wenige Autofahrer zögern, schon auf den ersten Metern entschlossen zu beschleunigen. Resultat: Sie fädeln mit ungenügender Geschwindigkeit in den Auto-

bahnverkehr ein und zwingen auf der Autobahn verkehrende Lenker zu abrupten Brems- oder Ausschermanövern. 쐽 Blicktechnik Wenn ein Auto haarscharf vor einem Fussgänger bremst, dann fragt man sich, wohin denn der Fahrer gerade geschaut hat. Zweifellos fixierte er den Bereich direkt vor der Kühlerhaube seines Fahrzeugs, statt weit voraus zu blicken. Die beste Methode, um seine Fahrt Veränderungen im Verkehr und Hindernissen anzupassen, ist das Fixieren des Fluchtpunktes. Oft wird auch vergessen, bei Manövern den Kopf zur Seite und nach hinten zu drehen, was zu einem schlechten Überblicken des toten Winkels führt.

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Mensch und Mobilität | touring 17 | 8. Oktober 2009

Die Kunden profitieren Die vor fünf Jahren erzielte Öffnung des Marktes im Autogewerbe der Schweiz bringt mehrheitlich Vorteile, eine Aufweichung des Systems wäre nachteilig.

› Lange war der Schweizer Automarkt tendenziell abgeschottet. Autos waren teurer als im Ausland, Ersatzteile ebenfalls. Zudem waren die Garagisten in ein enges Korsett eingeschnürt. Im Nachgang zu Beschlüssen der EU erliess die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) eine Öffnung des Marktes per 2003/2005. Wider allen Pessimismus der Branche hatte die so genannte KFZ-Bekanntmachung für die Autobesitzerinnen und Autobesitzer vorab Vorteile: Die Autos in der Schweiz sind heute gegenüber dem Ausland zum Teil deutlich billiger geworden, und beispielsweise auch punkto Ersatzteile hat die Liberalisierung dem Konsumenten etwas gebracht.

Befragten an, der Konkurrenzkampf habe sich beim Neufahrzeugverkauf vergrössert, handkehrum war eine deutliche Zunahme des Anteils der Mehrmarkenhändler feststellbar (+46%), und auch das Betriebsmodell unabhängige Werkstätten wurde populärer (Zunahme des Anteils von 23 auf 30%).

Gegen Rückfall | So erstaunt es nicht, dass sich AGVS-Präsident Urs Wernli vorsorglich gegen eine allfällige mögliche Aufhebung der kartellrechtlichen Wettbewerbsregeln wehrt, zumal das besagte Gutachten aufzeige, dass unter Umständen Massenkonkurse und Preissteigerungen die Folge wären. Für die Beibehaltung der KFZ-Bekanntmachung plädieren viele Branchen- und Interessenverbände – nebst AGVS, TCS und Gewerbeverband sogar auch die Gewerkschaft Unia sowie der Fahrradund Motorrad-Gewerbeverband. hwm

Touring-Info Weitere HIntergründe und das Gutachten im Detail sind über www.agvs.ch abrufbar.

Andreas Buck

TCS siehts positiv | Dies bestätigte auch TCS-Zentralpräsident Niklaus Lundsgaard-Hansen an einer vom Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) durchgeführten Tagung in Bern, die unter dem Titel «Automobilbranche und Wettbewerb am Scheideweg» stand. «Unsere Mitglieder schätzen

den besseren Wettbewerb und gegenteilige Bestrebungen wären problematisch», sagte Lundsgaard-Hansen. Er wandte sich ebenso gegen die im Schosse der EU plötzlich wieder diskutierte Erschwerung des Zugangs zu den Daten der 4500 Fahrzeugmodelle, ohne den auch die TCS-Patrouilleure wesentlich weniger effizient entpannen könnten. Ein Vertreter der Europäischen Kommission bestätigte zwar vor dem Fachpublikum, dass die in der EU stattgefundene Marktliberalisierung nach 2013 teilweise in Frage gestellt werde. Unter diesem Eindruck könnte auch das Regelwerk in der Schweiz, welches im Rahmen des Kartellgesetzes zu mehr Wettbewerb verpflichtet, wieder unter Druck kommen. Ein AGVSGutachten der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt jedoch auf, dass die Liberalisierung auch im Interesse der Branche liegt: Von den 1565 befragten Betrieben (insgesamt gibt es in der Schweiz 4000) gaben zwar über 60% der

Heute sind viele Garagen (etwas) freier, weil der Wettbewerb besser spielt – das liegt vorab auch im Interesse der Autofahrer.




8. Oktober 2009 | touring 17 | Mensch und Mobilität

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«Cisalpino»: Ende mit Schrecken Die verrufene Cisalpino AG, die für den Zugverkehr zwischen der Schweiz und Italien verantwortlich zeichnete, wird aufgelöst. Ist das der Durchbruch?

› Auch der «Touring» berichtete seit Jahren über die vielen Unzulänglichkeiten von Cisalpino – ein Kind der SBB und von Trenitalia. Besonders negativ ins Gewicht fielen die in Verruf geratenen Neigezüge: Der ältere, der ETR 470, hatte von Anfang an einen schweren Stand wegen der angeblich vielen Passagiere, denen es an Bord schlecht wurde. Und dann entwickelte sich dieser Neigezug zunehmend zu einem Pannenzug. Weil die Wartung – primär in Italien vorgenommen – hundslausig war. Cisalpino, vorab als Marketingfirma am Gängelband der beiden Staatsbahnen, hatte kaum eine Chance, das in den Griff zu bekommen.

vergessen lassen. Doch das Gegenteil war der Fall. Die Inbetriebnahme der 14 Kompositionen verzögerte sich um Jahre. Fahrpläne wurden über den Haufen geworfen und der Verkehr Zürich–Lugano–Mailand massiv beeinträchtigt. Die beiden Staatsbahnen nehmen sich nun der Sache selber an und teilen die Flotte auf. Aber nur eine befriedigende Lösung des Wartungsproblems wird das Cisalpinohwm Trauma vergessen lassen.

Kommentar Heinz W. Müller

ein Unglück selten allein: Der schnittige neue Neigezug ETR 610 von Alstom (Italien) sollte das ramponierte Image von Cisalpino Reklame

hwm

Falsche Hoffnungen | Bekanntlich kommt «Aus» für Cisalpino: Auch der neue Neigezug ETR 610 muss schon wieder umgespritzt werden.

16 Jahre alt wurde die Marke Cisalpino. Nun wird sie – kaum überraschend – zu Grabe getragen. Die grenzübergreifende Betriebsgesellschaft hätte einen komfortabel-stabilen Bahnverkehr zwischen der Schweiz und Italien garantieren sollen. Stattdessen sorgte die Tochter von SBB und Trenitalia mit dem alten Neigezug ETR 470 und dem Nachfolgemodel ETR 610 primär für NegativSchlagzeilen. Und zwar so lange und so oft, bis der Name Cisalpino zu einer echten Belastung, ja einem Schimpfwort wurde. Ob mit der Auflösung der Gesellschaft und der direkten Verantwortung durch SBB und Trenitalia wirklich alles besser wird, muss sich allerdings noch weisen. Denn die Mentalitätsunterschiede bleiben.




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Test und Technik | touring 17 | 8. Oktober 2009

Der Minivan Kia Soul zeigt mit seiner ausgeprägten Karosserie viel Charakter und hat das Zeug zur Stilikone.

TCS-Vergleich Preis (Fr.) Hubraum (cm3) Leistung (kW/PS) Max. Drehmoment (Nm/min) Verbrauch (l/100 km) Innenlärm bei 120 km/h (dBA) Betriebskosten (Fr./km)3 Wartungskosten4 Test «Touring»

Das Cockpit kommt ohne Schnickschnack aus.

Kia Soul CVVT 1.6 Trend

Citroën C3 Picasso 1.6VTi Chic

Nissan Note 1.6 acenta

Skoda Roomster 1.6 Magic

23 950.– 1591 93/126 157/4200 6,7 B2 72 –.62 11133 17/2009

26 090.– 1598 88/120 160/4250 6,91 C2 695 –.62 11111 6/20095

24 990.– 1598 81/110 153/4400 6,61 C2 726 –.64 11333 9/20066

24 400.– 1598 77/105 153/3800 7,01 C2 71 –.61 11111 18/20067

1 Wert laut Importeur 2 Energieeffizienz laut Importeur 3 Bei 15 000 km/Jahr 4 Gesamtkosten auf 180 000 km bei 15 000 km/Jahr 5 Citroën C3 Picasso 1.6 HDi 6 Nissan Note 1.6 tekna 7 Skoda Roomster 1.6 Magic


8. Oktober 2009 | touring 17 | Test und Technik

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Minivan hat das Zeug zur Stilikone Der Minivan aus dem Hause Kia hat aussen viel Charakter und bietet innen viel Platz. Nur die Variabilität dürfte etwas besser sein. Test des Kia Soul 1.6 CVVT Trend.

Bilder Wälti

› Auf den ersten Blick kommt der Minivan Kia Soul ein bisschen eckig, kantig und gar befremdet daher, doch auf den zweiten Blick kann das Kistchen durchaus gefallen. Immerhin ist der Koreaner vom bekannten Designer Peter Schreyer entworfen worden, welcher sich für die Kultautos Audi TT und VW Beetle verantwortlich zeichnete. Der getestete Kia Soul 1.6 CVVT Trend hat auf jeden Fall Charakter und zeichnet sich von der Karosserie her von den Designs anderer Minivans deutlich ab und hat sogar das Zeug zur Stilikone. Doch, wie sieht es beim Soul mit den übrigen Qualitäten aus? Innen überzeugt er auf Anhieb mit viel Raum, aber auch einer Menge Kunststoff. Hier muss angemerkt werden, dass bei diesem tiefen Preis nicht hochwertige Materialien erwartet werden dürfen. Ein bisschen Stoff bei der Türverkleidung, und das Ambiente wäre schon viel gemütlicher. Immerhin ist alles zweckmässig angeordnet und es ist auch genügend Stauraum für die kleinen Dinge vorhanden.

+ –

Kurzbilanz Gutes Platzangebot für 5 Personen, optimales Preis-/Leistungsverhältnis, reichhaltige Komfortausrüstung, ausgezeichnete Fahreigenschaften, vollständige Sicherheitsausrüstung, top Garantieleistungen. Durchzugsschwacher Motor unter 4000/min, Variabilität ohne Ideen, geringes Kofferraumvolumen, unausgewogene und straffe Federung, schwache Geräuschisolation, Interieur im Plastiklook, schmale Ladeöffnung.

Das Wort Soul als Stilelement.

Speziell ist das rot eingefärbte Innere des Handschuh- und Staufachs. Die Anzeigen und Bedienelemente sind absolut zweckmässig angeordnet und lenken nicht durch unnötigen Schnickschnack ab. Auf dem Armaturenbrett ist alles dort, wo es sein sollte. Was die externen Anschlüsse von Audiogeräten, insbesondere eines iPods oder iPhones betrifft, hat Kia vorbildlicherweise vorgesorgt und bietet serienmässig eine Multimediabuchse an.

Beschränkte Variabilität | Während bei anderen Minivans ein besonderes Augenmerk auf die Variabilität des Stau- und Innenraums gelegt wird, scheinen diesem Aspekt die Ingenieure des Kia Soul wenig Beachtung geschenkt zu haben. Denn die Variabilität beschränkt sich lediglich auf einen Ansatz von doppeltem Kofferraumboden und das Herunterklappen der Rücksitze. Womit der bescheiden bemessene Kofferraum dann von 220 auf 1500 Liter anwächst. Dafür bietet der Soul für die Passagiere viel Platz: Die Bein- und Kopffreiheit ist bei dem 4,11 Meter langen und 1,66 Meter hohen Kia mit seinem 2,5 Meter langen Radstand ausgezeichnet. Motor hat Schwächen | Um mit dem Soul so richtig zügig weg zu kommen, muss der Motor schon auf Touren gebracht werden, sonst ist vom 125 PS starken Motor wenig zu spüren. Seine volle Kraft entwickelt er erst ab einer Drehzahl von 4000/min. Ansonsten ist die Leistung gut. Was den Motorenlärm betrifft, gehört der getestete 1,6-Liter-Benziner bestimmt nicht zu den leisesten. Unterwegs brauchts dann laute Soulmusik aus der übrigens gut tönenden Stereoanlage, um die MotorenFortsetzung auf Seite 21



8. Oktober 2009 | touring 17 | Test und Technik

Fortsetzung von Seite 19

Zahlen 105 cm 쑺

166 cm

m 0c –9 68

Radstand 255 cm

쑸 쑸

m 7c –10 88

107 cm

Länge 411 cm (Breite 179 cm)

Innenbreite: vorne 145 cm, hinten 145 cm Kofferraum: 222–1511 Liter Reifen: 205/55 R 16, min. 195/65 R 15

TESTFAHRZEUG Kia Soul 1.6 CVVT Trend; 5 Türen, 5 Plätze; Fr. 23 950.– (wie getestet: Fr. 23 950.–) Varianten: Classic (Fr. 20 550.–) bis Style 1.6 CRDi (Fr. 31 550.–) Optionen (Auszug): Metallic Pearl (Fr. 550.–) Garantien: 5 Jahre Werk, 5 Jahre Mobilität; 10 Jahre Rostschutz (Auflagen) Importeur: Kia Motors AG, Industriestrasse, 5745 Safenwil, www.kia.ch

geräusche zu übertönen. An den Sitzen gibt es nichts auszusetzen – sie bieten angemessenen Komfort. Das nützt aber nicht viel, wenn die Federung als eher straff einzuordnen ist. So sind Querfugen auf der Autobahn oder sonstige Unebenheiten gut spürbar. Die Handlichkeit und das Kurvenverhalten sind beim Kia Soul prima. Mit-

hilfe der direkten Lenkung und dem Wendekreis lässt sich der Soul auch bei engen Platzverhältnissen gut einparken. Weil die Sicht nach hinten etwas beschränkt ist, sind die Einparksensoren eine gute Hilfe. Kurz gesagt: Von aussen gefällt der Kia Soul mit seinem Boxdesign und seinen Offroadallüren, doch innen und vom Fahrkomfort her gäbe es da und dort noch VerFelix Maurhofer besserungspotenzial.

Trotz grosser Heckklappe ist der Kofferraum klein. Die Variabilität beschränkt sich aufs Herunterklappen der Rücksitze. Das rote Innere des Handschuhfachs überrascht.

TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN Motor: 4 Zylinder 1.6, 126 PS; Frontantrieb, 5-Gang-Getriebe Gewichte: 1285 kg (wie getestet), zulässiges Gesamtgewicht 1680 kg, Anhängelast 1300 kg

TCS-Exklusiv FAHRDYNAMIK Beschleunigung (0–100 km/h): Elastizität: 60–100 km/h (4. Gang) 80–120 km/h (4. Gang) Wendekreis: Innengeräusch: 60 km/h: 61 dB (A) 120 km/h: 72 dB (A)

11133 11133

SICHERHEIT Bremsweg (100–0 km/h): 38,8 m

11113

10,8 s 12,9 s 13,8 s 11,1 m

KOSTEN SERVICE Wartung (km/Mte)

Stunden

Arbeitskosten (Fr.)

15 000/12 1,0 145.– 45 000/36 1,4 203.– Gesamtkosten für Wartung auf 180 000 km: 15 000 km/Jahr 23,6 5485.– BETRIEBSKOSTEN km/Jahr

Rp./km

Fr./Monat feste variable

15 000 30 000

62 43

473.– 473.–

305.– 609.–

Stundenansatz für TCS-Berechnungen: Fr. 145.– (BFS), Kia-Händler von Fr. 85.– bis Fr. 160.–

NORMVERBRAUCH AUF PRÜFSTAND (80/1268/EWG) Städtisch Ausserstädt. Gesamt

TCS 8,4 5,6 Werk 7,9 5,7 CO2-Emissionen: EnergieEtikette (A–G):

6,7 6,5 158 g/km B

TESTVERBRAUCH 11333 7,6 l/100 km Reichweite 632 km Tankinhalt: 48 Liter TCS TUW: Robert Emmenegger

Reklame

Kia Soul 1.6 CVVT Trend: Detailübersicht INNENRAUM 11113 Das Platzangebot inklusive Kopf- und Beinfreiheit ist vorne und auch hinten gut. Für lange Strecken sind aber die Platzverhältnisse auf der Rücksitzbank eher knapp. Die Variabilität ist beschränkt, weil sich die Rücksitzbank nicht verschieben lässt und der Kofferraum über keinen doppelten Ladeboden verfügt. So ist das Kofferraumvolumen mit 220 Liter beschränkt. KOMFORT 11133 Die Federung ist relativ straff ausgelegt und zu wenig ausgewogen. Bei starken Unebenheiten und Querfugen dringen die Stösse meist ungefiltert durch. Die Sitze sind nicht das Nonplusultra und recht umständlich zu verstellen. Der Motor ist nicht gerade leise, doch der Geräuschpegel gerade noch akzeptabel. AUSSTATTUNG 11113 Die Grundausstattung ist umfangreich und beinhaltet nebst Park-

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Pilot, Leichtmetallfelgen und Klimaanlage ein qualitativ gutes Audiosystem mit Multimediaanschlüssen für MP3-Player oder iPhone. FAHRLEISTUNG 11133 Vom 126 PS starken Benziner würde man etwas mehr Durchzug erwarten – er ist als nur mässig einzustufen. Erst ab 4000/min nimmt die Leistung spürbar zu. Kein Sparkünstler. FAHREIGENSCHAFTEN 11113 Nichts zu bemängeln gibt es bei den Fahreigenschaften. Für ein Hochdach-Auto ist der Soul ein erstaunlich fahraktives Auto. Lenkt gut ein, untersteuert wenig, hat eine präzise Lenkung mit guter Rückmeldung und erlaubt flotte Kurvengeschwindigkeiten. SICHERHEIT 11112 Die Sicherheitsausrüstung ist umfangreich und reicht von ABS über TCS bis ESP. Beim ADAC-Crashtest erzielte der Kia Soul mit 5 Sternen sehr gute Werte.



8. Oktober 2009 | touring 17 | Test und Technik

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Sparsame Öko-Autos Während die Verbreitung von Alternativantrieben harzt, kündigen umweltverträgliche Modelle mit Verbrennungsmotoren Rekordverbräuche an.

Bilder zvg

› Experten

Der für 2013 versprochene VW E-UP verkörpert den elektrischen Kleinwagen von morgen.

Elektroautos: Der Funke bleibt noch aus Alle grossen Autohersteller zeigen sich zwar am Elektroantrieb interessiert, über Markteinführung und Produktionsvolumen lassen sie aber nichts Konkretes verlauten.

› Der

kürzliche Frankfurter Salon stand zwar im Zeichen des Elektrofahrzeugs, er brachte aber nicht viele konkrete Antworten zur unmittelbaren Zukunft dieser Antriebsart, die das Auto revolutionieren soll. Es mangelte zwar nicht an Neuheiten, aber die schneidigen Kleinwagen und scharfen Sportler sind eher für übermorgen gedacht. Je nach Marke liegt der Einführungstermin zwischen 2011 und 2013/2014. Zudem handelt es sich oft um nur in kleiner Stückzahl gebaute oder für Flotten bestimmte Produkte.

Nicht abschätzbarer Markt | Genau so unklar sind die Aussichten bezüglich Marktanteilen. Renault-Boss Carlos Ghosn als eifriger Verfechter von Elektroautos behauptet, 2020 werde eines von zehn Fahrzeugen über diese Antriebsart verfügen. Für Ulrich Hackenberger, CEO bei Volkswagen, werden sie dagegen höchstens 2% des Markts ausmachen. Wie immer dürfte die Realität zwischen diesen zwei Prognosen liegen. Voraussagen sind deshalb so schwierig, weil im Umfeld des Elektrofahrzeugs zahlreiche Fragen offen bleiben, zum Beispiel der Fabrikationsstandard der Batterien, die Aufladeart oder staatliche Förderprogramme. Denn wie Carlos Ghosn uner-

müdlich betont, hängt der Erfolg des Elektroautos nicht allein vom Engagement einer Automarke ab, sondern von der Zusammenarbeit zwischen den Herstellern und der öffentlichen Hand. Eine andere Unbekannte ist das Verhalten der Autofahrer. Eine Studie der internationalen Consultingfirma Oliver Wyman zeigt auf, dass die Konsumenten zu keinerlei Konzessionen hinsichtlich Gebrauch, Komfort und Sicherheit bereit sind. Nicht mehr als 13% der befragten Personen würden eine Reichweite unter 250 km akzeptieren, und nur 14% wären bereit, für ein Elektrofahrzeug mehr zu bezahlen. Die Hersteller müssen also reagieren und attraktive Modelle entwickeln. In dieser Hinsicht lieferte Frankfurt interessante Ansätze wie den VW E-UP (Bild). Dieser niedliche Stadtflitzer mit 3+1 Plätzen verspricht Spritzigkeit (0 bis 100 km/h in 11,3 s) und 130 km Reichweite. Zu den fortgeschrittenen Projekten zählen der elektrische Smart und vier Modelle von Renault. Ausgeflippter gibt sich das von vier Motoren (insgesamt 313 PS) angetriebene zweisitzige Coupé Audi e-tron mit viel Temperament und einer Autonomie beim erwähnten Modell von 248 km. Es sprühen also Funken, aber nicht Marc-Olivier Herren vor 2013.

bescheinigen den Benzin- und Dieselmotoren noch ein langes Leben. So werden diese weiter auf Sparsamkeit getrimmt. Ein Blick auf die am Frankfurter Salon vorgestellten Neuheiten zeigt, dass sich die Kleinwagen dem «DreiliterAuto» nähern und die Mittelklasse an der 4-Liter-Grenze kratzt. Für den 320d Efficient Dynamics kündigt BMW beispielsweise 4,1 l/100 km und 109 g/km CO2 an. Nicht schlecht für einen Vierzylinder-Diesel. Bei den Kompakten rühmen sich der Volvo C30 DRIVe und der VW Golf Bluemotion eines Verbrauchs von 3,8 l bzw. eines CO2-Ausstosses von 99 g. Schliesslich lässt der kleine VW Polo mit 3,3 l Treibstoff und 87 g CO2 alle hinter sich. Was bleibt da für MOH Hybridautos übrig?

Batteriepreise fallen Grosser Preisabschlag bis 2014 Die Batteriekosten stellen ein Handicap für die Elektroautos dar. Nicht mehr lange, behauptet das deutsche Institut CSM, denn dank einem Innovationsschub auf diesem Sektor sollen die Preise bis 2014 um die Hälfte fallen. Bis 2020 ist gar ein Abschlag um 80% denkbar. Ein starker Anstieg des Erdölpreises könnte diese Entwicklung begünstigen.

Rosafarbener Bentley Mansory Vitesse Rosé Rosarot bleibt nicht mehr den legendären US-Strassenkreuzern vorbehalten. Der deutsche Veredler Mansory hat ein Coupé Bentley Continental GT Speed ganz in Pink gehüllt. Knalliges Rosa und Kohlefaser-Haube für die Karosserie; verschiedene Rosatöne für das Interieur. Zum Glück wird diese Designübung nur in drei Exemplaren zum Preis von 269 000 Euro aufgelegt. Zu entdecken auf www.mansory.com.



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Muskulös in jeder Beziehung

Gelungener Spagat von Porsche

Fahrbericht Mazda 3 MPS Kräftig, aber nicht brutal: Die zweite Auflage gehört zu den zivilisierten Sportlern. So der 2,3 l Turbo, der seine 260 PS schön progressiv entfaltet. Ohne Cholerik und mit diskretem Ton liefert er respektable Beschleunigungswerte. Auf jeden Fall genug, um die Vorderachse aus der Ruhe zu bringen und trotz der Bemühungen des Sperrdifferentials für Drehmomenteinflüsse in der Lenkung zu sorgen. Das hindert den Mazda 3 MPS aber nicht daran, auf kurvenreichen Strecken zu dominieren. Hier erweist er sich als agil. Präzise vermittelt er echten Fahrspass, wozu auch die gut geführte Schaltung beiträgt. Das sichert die Vielseitigkeit dieses Sportlers, der sich sowohl in der Stadt als auch auf der Autobahn wohl fühlt. Hinzu kommt noch seine üppige Ausstattung, aus der ein Detektor für den toten Winkel, Parksensoren und andere Annehmlichkeiten hervorstechen, die bei diesem Preis nicht selbstverständlich sind. MOH

Bei Porsche, dem Hersteller von superstarken Autos, bewegt sich etwas bei der Reduktion der CO2-Emissionen. Ein erster Schritt wurde mit der «Verdieselung» des massiven SUV Cayenne gemacht. Nicht weniger imposant ist das neuartige viersitzige Coupé Panamera, das für eine fast 2 Tonnen schwere Maschine erstaunlich vernünftige Verbrauchswerte aufweist. Gemäss Porsche haben es verschiedene Massnahmen erlaubt, 3,2 l/100 km einzusparen. Dazu gehören das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (–0,8 l), eine ausgefeilte Aerodynamik (–0,7 l) und der Einsatz einer Start-Stopp-Automatik (–0,6 l). Deshalb liegen die Gesamtverbrauchswerte zwischen 11,1 und 12,5 l. Porsche wird weiter auf dieser Welle reiten mit einer Hybridversion des Cayenne im nächsten Jahr und später auch mit einem Panamera. Die deutsche Marke arbeitet auch an einem Elektrosportwagen, dessen Fahrleistungen und Reichweite gemäss CEO Michael Macht mit den heutigen Boliden vergleichbar MOH sind. Ein Porsche kann eben auf Sportlichkeit nicht verzichten.

Bilder zvg, mw

Vorteile: Preis-/Leistungsverhältnis, Beschleunigung, Schaltung, spielerisches Fahrverhalten, vollständige Ausstattung, anständiger Komfort Nachteile: Verbesserungsfähige Traktion und Drehmomenteinflüsse in der Lenkung, Verbrauch bei rasanter Fahrweise, Wendekreis.

Als vierte Modellreihe von Porsche kommt nun das viersitzige Coupé Panamera auf den Markt.

Auswirkungen der Krise im Autobau

Hersteller stehen wie ein Mann zusammen

Marken von den Zulieferern abhängig

Zweiter Anlauf für das Wasserstoffauto

Die im Automobilbau herrschende Krise kann unerwartete Auswirkungen haben. So schätzt der Präsident von General Motors Europe, Carl-Peter Forster, dass der Kauf von Opel durch den Zulieferer Magna zeigt, dass die Hersteller ihre Beherrschung der Zulieferer verloren haben, weil sie ihnen die Entwicklung von Baugruppen überliessen und deshalb jetzt von ihrem technischen Wissen abhängig sind. In gewisser Weise ist die Macht in andere Hände gegangen, gibt Forster zu. Er fragt sich, ob man nicht wieder in die abgegebenen Bereiche investieren sollte, als erstes MOH in den Elektroantrieb.

Die auf Eis gelegte Technik der mit Wasserstoff gespiesenen Brennstoffzelle erhält Unterstützung von einer Allianz der grossen Automobilhersteller. In einer gemeinsamen Erklärung haben Daimler, Ford, General Motors, Honda, HyundaiKia, Renault-Nissan und Toyota kürzlich angekündigt, bis ins Jahr 2015 mehrere Hunderttausend Wasserstofffahrzeuge auf den Markt bringen zu wollen. Deutschland wird das Pilotland bei der Verteilung dieser noch wenig verbreiteten Energiequelle sein. Ein Industriekonsortium will ein flächendeckendes Versorgungsnetz MOH aufbauen.

Technik: Kompaktwagen; 5 Türen, 5 Plätze; Länge: 4,51 m; Kofferraum: 340 l; 4 Zylinder Turbo, 2,3 l, 260 PS, 380 Nm bei 3000/min; 6-Gang-Getriebe; 0 bis 100 km/h in 6,1 s Testverbrauch: 10,5 l/100 km, Reichweite: 571 km Preis: Fr. 39 500.–

Mazda 3 MPS: Der grosse Lufteinlass und die Kotflügel sind Hingucker.




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Freizeit und Reisen | touring 17 | 8. Oktober 2009

› Wer

zu Stosszeiten schon mal in Rom oder Mailand mit dem Auto unterwegs war, weiss was ein Verkehrschaos ist. Ähnlich chaotisch geht es auf der Wasserstrasse vor dem Markusplatz in Venedig zu und her. Das Bassin von San Marco und der Canale della Giudecca sind in der Lagune die meist befahrenen Strecken. Unterwegs mit einem Hausboot, das maximal 10 km/h fährt, muss man aufpassen, dass man nicht zum Verkehrshindernis wird. Die «Vaporetti», die als öffentliches Verkehrsmittel genutzten Schiffe, kommen von allen Seiten – es sind nicht wenige… und sie haben immer Vortritt. Trotz Tempolimiten brausen Taxi-Boote mit hohen Geschwindigkeiten durch die Lagune. Dazu gesellen sich Yachten, Schiffe von Hotels, Transportboote und Fischkutter zuhauf, so dass das Bild vom organisierten Chaos bestens zutrifft. Eindrücklich und noch heikler wird es, wenn im Hafen von Venedig ein Kreuzfahrtschiff, das mit seiner Grösse sämtliche Häuser und Kirchen überragt, losfährt und sich langsam den Weg vorbei am Markusplatz in Richtung Lido

Durch Venedigs Lagune tuckern Die Lagune von Venedig ist wie eine Wundertüte: Hektische Betriebsamkeit rund um die «Serenissima», absolute Ruhe in den Naturschutzgebieten und Badefreuden im Mittelmeer. Seit einigen Jahren kann die Lagune auch per Hausboot erkundet werden.


8. Oktober 2009 | touring 17 | Freizeit und Reisen

und offenes Meer bahnt, was mehrmals wöchentlich vorkommt.

Die Rialto-Brücke ist tabu | Aber keine Angst. Mit ein wenig Gespür, viel Konzentration und etwas fahrerischem Geschick kann diese Verkehrssituation mit dem Hausboot gut gemeistert werden. Und es lohnt sich. Die Erkundung der Lagunenstadt mit dem Boot vermittelt Eindrücke, die einem sonst verborgen bleiben. Nur schon die Passage durch den Canale Grazie vorbei am Hotel Cipriani und die Einfahrt ins Bassin von San Marco mit Blick auf den Dogenpalast, die Kirche San Marco und den Campanile ist ein einmaliges Erlebnis, das es kaum zu toppen gibt. Nicht erlaubt ist es, den Canale Grande zu befahren und dort anzulegen. Sich in einer der Bars an der Rialto-Brücke schnell einen Café zu genehmigen, liegt also nicht drin. Überhaupt: Wer Venedig erkunden oder Kirchen und Museen besichtigen will, tut gut daran, das Hausboot auf einer der umliegenden Inseln zu stationieren und mit einem «Vaporetto»

ins Zentrum der Lagune zu fahren. In Venedig selber gibt es keine öffentlichen Anlegestellen für Hausboote. Ideal zum Anlegen ist beispielsweise Malamocco auf der benachbarten Badeinsel Lido, wo man bei schönem Wetter mit einem phantastischen Sonnenuntergang belohnt wird. Mit dem Bus und dem Vaporetto ist San Marco in einer halben Stunde erreichbar.

Das farbige Burano | Viel gemütlicher und verträumter als in Venedig geht es auf der hübschen und farbenfrohen Insel Burano zu. Die kleine, ebenfalls von Kanälen durchzogene Insel, ist für ihre Stickereien und die bunt bemalten Häuser bekannt. Das Kleinod beherbergt heute zahlreiche Künstler und wartet am Hauptkanal mit hübschen Läden und feinen Fischlokalen auf. Zahlreiche Fischer fahren täglich frühmorgens los, um Köstlichkeiten wie Miesmuscheln, Goldbrasse, Barsche oder Sardinen aus dem Meer bzw. aus der Lagune zu zieFortsetzung auf Seite 31

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8. Oktober 2009 | touring 17 | Freizeit und Reisen

Treviso

Murano – einst das Zentrum der Glasherstellung

Casier

Jesolo

Padua

Burano Murano Venedig

Adria

Chioggia

Porto Levante

Po-Delta

Porto Tolle

Bilder Urs-Peter Inderbitzin, Karte TCS Visuell

10 km

Natur, unendliche Weite und bunte Inseldörfer prägen die Lagunenlandschaft. An der Anlegestelle bei Mazzorbo, im Hintergrund steht die ausladende Fussgängerbrücke zum farbigen Burano.

Fortsetzung von Seite 29

hen. Markenzeichen von Burano ist der schiefe Turm von San Martino, der dem in Pisa Konkurrenz macht. Eine feine Anlegestelle, allerdings nicht gratis, findet sich auf der mit einer Fussgängerbrücke verbundenen Insel Mazzorbo. Für architektonisch interessierte Personen und Gartenliebhaber bietet der BrentaKanal höchst spektakuläre Kost. An den Ufern des Kanals bauten reiche Venezianer im 16. und 17. Jahrhundert prachtvolle Landsitze als Residenzen, um der Sommerhitze in der Lagunenstadt zu entfliehen. Zahlreiche Villen, nicht wenige wurden vom Ar-

31

chitekten Palladio erstellt, können heute bewundert werden. Vom Hausboot aus bietet sich oft der beste Einblick in die grosszügig gestalteten Gartenanlagen. Auf der Fahrt auf der Brenta müssen nur wenige Schleusen, dafür umso mehr Drehbrücken passiert werden. Praktisch jede Brücke hat dabei ihren eigenen Mechanismus, um den Booten die Durchfahrt zu ermöglichen. Manche Brücken drehen sich elektronisch zur Seite, bei anderen muss Hand angelegt werden, wobei die Brücke dann plötzlich längsseitig im Fluss steht, vereinzelt lassen sich Velo- und Fussgängerbrücken auch zur Seite schieben oder in die Höhe heben.

Urs-Peter Inderbitzin

Gut zu wissen Mieten eines Hausbootes: Le Boat bietet in Casier (bei Treviso) und in Porto Levante (südlich von Chioggia) Boote verschiedenster Grössen an. Weitere Anbieter im Katalog «Als eigener Kapitän», der Ende Oktober erscheint und unter www.atelierduvoyage.ch bestellt werden kann. Eine gewisse Bootserfahrung ist empfehlenswert. Anreise: Mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug (Flugplatz San Marco Venedig). Das Auto kann auf einem abgeschlossenen Parkplatz oder in einer Garage abgestellt werden. Preise: Die Preise in Italien, insbesondere an der Küste, haben angezogen. Mahlzeiten sind kaum mehr billiger als in der Schweiz. Infos und Buchungen: Reisen TCS, Telefon 0844 888 333, www.reisen-tcs.ch oder einem TCS-Reisebüro in Ihrer Nähe. UPI

Weltberühmt ist die Gegend von Venedig für seine Glaskunst. Sie geht zurück ins Jahr 1000, als ein BenediktinerMönch, damals noch in Venedig, für den Hausgebrauch erste Glasfläschchen produzierte. Schon bald entwickelte sich die Glasbläserkunst in Venedig zu einer eigentlichen Industrie. Wegen Brandgefahr wurde die Glasproduktion später auf die Insel Amurianum, das heutige Murano, ausquartiert. Während Jahrhunderten wurde das Geheimnis der Glasbläserei streng gehütet. Im Mittelalter genoss Murano dank der Glasherstellung – ein für die ganze Region wichtiger Wirtschaftsfaktor – eine weitgehende Unabhängigkeit. Noch heute ist die Glasbläserei eine wichtige Einnahmequelle in der Lagune. Die Glasfabriken mit ihren heissen Öfen liegen oft versteckt hinter den modernen Verkaufsgeschäften. Die Glasbläser, Künstler ihres Fachs, zeigen gerne, wie eine wertvolle Vase, ein farbiges Glas oder eine modern geformte Früchteschale entsteht. Im Gegensatz zum fröhlichen Burano strahlt die Insel Murano einen eher morbiden Glanz aus. Leider hat die Insel ihre einstige antike Schönheit weitgehend verloren; nur noch wenige Paläste zeugen von der grossen Bedeutung Muranos im Mittelalter. Zur Zeit Napoleons wurden zahlreiche Palazzi und Klöster abgerissen und als Baumaterial verwendet; die Gärten wurden nach Gutdünken mit grossen und kleinen Fabrikhallen für Glasbläser bebaut. Besuchenswert sind das Glasmuseum der Insel, welches im Jahre 1854 eröffnet wurde, sowie der romanische Dom Santi Maria e Donato aus dem 12. Jahrhundert mit einem Mosaik-Fussboden aus der Erbauungszeit der Kirche. In den Glasgeschäften entlang den Kanälen finden sich phantastische, oft nicht ganz billige Glasarbeiten, aber auch viel touristischer Ramsch. UPI

Moderne Glaskunst beim Dom.


Freizeit und Reisen | touring 17 | 8. Oktober 2009

Ratgeber Reisen Urs-Peter Inderbitzin

Wenn Mitfahrer am Zoll Ware mitführen… Viele Leute haben beim Passieren des Zolls ein mulmiges Gefühl, obschon sie keine Schmuggelware bei sich haben. Allein der Gedanke, dass sie dem Zöllner mitteilen müssen, was sie im Ausland eingekauft haben und die Angst davor, bei der Deklaration möglicherweise etwas zu vergessen, macht die Leute unsicher. Wühlt ein Zöllner in den Taschen und im Kofferraum oder filzt er gar das ganze Fahrzeug, zerrt dies gewaltig an den Nerven. In einem ganz neuen Urteil hat das Bundesgericht (6B_173/2009) die Verantwortung des Lenkers eines Fahrzeuges beim Passieren der Grenze verschärft. Neu ist der Lenker auch dafür verantwortlich, dass seine Mitfahrer alles richtig deklarieren. Er ist in erster Linie für die Einhaltung der Zollvorschriften verantwortlich, egal ob er eigene oder fremde Waren mit sich führt, meint das Bundesgericht. Der Lenker muss bei seinen Mitfahrern abklären, ob sie etwas mitführen, das am Zoll deklariert werden muss. Verzichtet er auf diese Abklärungen, kann er sich nachträglich nicht auf Unwissenheit berufen. Dieses Urteil macht es gefährlich, Autostopper oder Kurzbekanntschaften mitfahren zu lassen. Konkret hatte das Bundesgericht den Fall einer Familie zu beurteilen, die in Mazedonien in den Ferien war. Die volljährige Tochter erhielt dort von einem Bekannten einen Rottweiler geschenkt, dessen Schwanz coupiert war. Bei der Rückkehr konnte die Familie die Grenze unkontrolliert passieren. Später musste der Hund zum Tierarzt, was dazu führte, dass die Zollbehörden auf die Einfuhr des Tieres aufmerksam wurden. Der Familienvater und Lenker des Fahrzeuges muss nun auf Geheiss des Bundesgerichts wegen Verstosses gegen das Mehrwertsteuergesetzes und – weil der Hund coupiert war – wegen Verletzung des Tierschutzgesetzes zu einer Busse verurteilt werden.

Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.

Bergkäse à go go Die sechste Olympiade der Bergkäse auf dem jurassischen Hochplateau wird vom 22. bis 25. Oktober garantiert jedem Besucher das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Ein internationaler Anlass der besonderen Art wird vom 22. bis 25. Oktober in Saignelégier (JU), Bellelay und Tramelan (BE) über die Bühne gehen: Die Olympiade der Bergkäse. Zum zweiten Mal wird in unserem Land eine Art weltweites offizielles Fest für dieses Nahrungsmittel durchgeführt. Die Bedeutung ist auch den obersten Behörden nicht entgangen, und so hat sich Doris Leuthard, die Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, bereit erklärt, das Patronat zu übernehmen. Während der viertägigen Olympiade werden etwa 700 Käse aus rund einem Dutzend Ländern, darunter selbstverständlich die Schweiz, von einer internationalen Jury bewertet, wobei Aroma und Aussehen die Kriterien für den Gewinnerkäse sind. Kleine Anekdote: «Die Experten werden in der Kirche des Klosters Bellelay beraten, das ist die Geburtsstätte des Tête de Moine, dem unsere Gegend ihre Bekanntheit verdankt», erzählt Olivier Isler, der Projektleiter der Veranstaltung, stolz.

Qualitätsprodukte | Die Olympiade der Bergkäse wurde von der Bergbevölkerung ins Leben gerufen, weil diese sich von der zunehmenden Globalisierung bedroht fühlte. Um ihre vorwiegend auf Nahrungsmitteln basierende Wirtschaft anzukurbeln, gründeten verschiedene Persönlichkeiten

aus der Schweiz, Italien und Frankreich 2002 den Verein Caseus Montanus mit Sitz in Saint-Christophe im Aostatal (I). Sein Ziel: die unter schwierigen Bedingungen produzierten Nahrungsmittel aus den Bergregionen ihrem Wert und ihren unvergleichlichen geschmacklichen Qualitäten entsprechend zu vermarkten.

Für Nicht-Insider | Die sechste Olympiade der Bergkäse richtet sich nicht nur an Profis, sondern auch und vor allem an das breite Publikum. Eine riesige Käseplattform bietet die Möglichkeit, Produkte aus der ganzen Welt zu degustieren und zu kaufen. Wissenswertes über die Geschichte von Bellelay, ein Mittelalter-Markt, Vorführungen der berühmten Freibergerpferde, Folklore und Musik sorgen für einen kurzweiligen Rahmen: «Mehrere zehntausend Besucher werden erwartet», schätzt Olivier Isler. Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein Seminar und eine Podiumsdiskussion über den Mehrwert der Bergprodukte, der auch ihre Zukunft bestimmt. Zweifellos gibt es allen Grund, der Veranstaltung, die sich wirklich vom Gewöhnlichen abhebt, den gebührenden Platz einzuräumen.

Didier Walzer Touring-Info Mehr Infos über die Olympiade der Bergkäse unter www.caseusmontanus.ch.

Didier Walzer

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Professionalität zeichnet die Experten aus, die mit der Beurteilung der Käse vertraut sind.


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8. Oktober 2009 | touring 17 | Freizeit und Reisen

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Beliebte Pärke In der Schweiz bieten verschiedene Naturpärke und von der Unesco geschützte Welterbegebiete Jung und Alt bereichernde Erlebnisse.

Bilder Bü, zvg

› Naturpärke sind aussergewöhnli-

Im Naturpark Binntal erfreuen ursprüngliche Landschaften Wanderer auf Schritt und Tritt.

Naturpark Binntal ist ein Volltreffer Die Binntaler sind stolz auf ihre Natur, ihre 184 Tier- und Pflanzenarten. Und die 200 verschiedenen Mineralienarten im Berg ziehen nicht nur Strahler aus aller Welt an.

› Vor

Jahren sorgte die kleine Gemeinde Binn für Schlagzeilen. Wegen Kindermangels müsse sie die Schule schliessen, wenn sich nicht nullkommaplötzlich junge Familien ansiedeln würden. Der Hilferuf blieb nicht ungehört, heute werden wieder acht Schüler im kleinen, schmucken Dorf unterrichtet, das 1992 mit dem Heimatschutzpreis ausgezeichnet wurde. Seit genau einem Jahr wirbt das Binntal, zu dem auch die beiden Gemeinden Ernen (Wakker-Preis 1979) und Grengiols (der Name stammt von der Grengjer Tulpe) gehören, mit einem andern Schmuckstück um Gäste, dem Landschaftspark Binntal.

Buntes Mosaik | Flachmoore, trockene Magerrasen, dunkle Fichtenwälder, karge Alpweiden, saftige Wiesen, Gletschervorfelder, lichte Föhrenwälder, dunkle Bergseen, Felsensteppen, alte Äcker und alpine Auen: Im rund 160 Quadratkilometer grossen Park erfreuen sich Wanderer an einem abwechslungsreichen Landschafts-Mosaik. Das Binntal heisst auch nicht umsonst das Tal der verborgenen Schätze. Bergkristall, Pyrit, Granat, Rutil, Rauchquarz oder Dolo-

mit, die rund 200 Binner Mineralien geniessen Weltruf. Strahler aus allen Ecken der Welt suchen nach den begehrten Kristallen.

Ein Kraftort | Bruno Huggler von Wallis Tourismus bezeichnet den Landschaftspark Binn als Kraftort. Mit konkreten Angeboten werde darin die Natur für Gäste erlebbar gemacht. Diese Angebote lassen sich nach Huggler auch bestens in einen sanften und naturnahen Tourismus einbinden. «In dieser Nische sehe ich ein interessantes Potenzial, ohne den Einklang mit der Natur zu gefährden», meint der Tourismusprofi. Hinter dem Park stehen auch die Binntaler, wie Alt-Gemeindepräsident Andreas Tenisch bei einem Dorfrundgang durch Binn erzählt. Dabei kramt er in Erinnerungen und berichtet ein bisschen wehmütig, dass der heutige Bahntunnel durch den Simplon ursprünglich in Binn geplant war. «Aber der Stockalper hat dann alles an sich gerissen und nach Brig gelotst.» Christian Bützberger

che Lebensräume mit attraktiven, authentischen Landschaften. Sie werden vom Bund für die nachfolgenden Generationen geschützt. Neue Pärke von nationaler Bedeutung stärken die landwirtschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung einer Region in ihrer Existenz. Der Bund anerkennt nur Pärke, «die auf regionalen Initiativen beruhen und von der lokalen Bevölkerung getragen werden», unterstreicht Roland Baumgartner, Kenner der Schweizer Naturpark-Landschaft bei Schweiz Tourismus.

Gewerbe und Natur | Im riesigen Nationalpark im Unterengadin richtet sich alles nach der Natur: Der Mensch bleibt Zuschauer und verpflichtet sich, die markierten Wege nicht zu verlassen. In den Naturpärken von nationaler Bedeutung wird ein harmonisches Nebeneinander von Menschen mit ihren Aktivitäten (Gewerbebetriebe) und der naturnahen Landschaft angestrebt. Naturpärke und die Unesco geschützten Welterbegebiete, etwa die Biosphäre Entlebuch oder die Region Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn, sind für den Schweizer Tourismus auch wirtschaftlich interessant. Gäste suchen heute laut Baumgartner «Erlebnisse, Aktivitäten und Genuss in freier Natur». Und das finden sie in den Pärken. Kein Wunder, bewerben sich praktisch alle Regionen unseres Tourismuslandes um Bü das begehrte Label.

Touring-Info www.welterbe.ch www.bafu.admin.ch/paerke www.myswitzerland.com/nature

Touring-Info www.landschaftspark-binntal.ch, www.goms.ch, www.hotel-castle.ch.

Steinböcke im Val Mueschauns (Nationalpark) – das Fotosujet für Wanderer.



Das Brandenburger Tor, eines der Wahrzeichen in Berlin und beliebter Touristen-Treffpunkt.

Schweizer mögen Deutschland Touristisch jedenfalls gibt es keine Spannungen. Ob kulturelle Events, Städtereisen oder Veloferien: So viele Schweizer wie noch nie reisen dieses Jahr in unser nördliches Nachbarland.

› Weder die Unstimmigkeiten um den Flughafen Zürich, noch der Druck auf das Schweizer Bankgeheimis oder die Wirtschaftskrise vermögen den Schweizern das Reiseland Deutschland zu vermiesen. Im Gegenteil: 2 175 125 Schweizerinnen und Schweizer haben von Januar bis Ende Juli Deutschland besucht. Dies ist ein satter Zuwachs von 4,8% gegenüber demselben Zeitraum 2009. «Die Schweiz steht bei uns, proportional zu den 15 wichtigsten Quellmärkten, an erster Stelle», freut sich denn auch Kai Uwe Leonhardt, Leiter der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in Zürich.

Städte und Wellness | Berlin, Hamburg, Köln oder München – die meisten Schweizer Touristen bevorzugen Städte. Und das meist zu attraktiven Konditionen, denn «die Preise in vielen Hotels sind dieses Jahr nochmals runter gegangen», betont DZTSprecherin Karin Storz. Daneben ist, speziell in Süddeutschland, auch Wellness ein Megathema. «Im Schwarzwald gibt es Wellnesshotels, die haben mehr Schweizer als deutsche Gäste», erzählt Leonhardt. Aber auch Aktivferien wie Rad fahren – beliebt sind die Fernradwege – oder Wandern sind Ferieninhalte. Nicht zu unterschätzen sind die kulturellen/gesellschaftlichen Events

wie Musikfestwochen, Passionsspiele, oder Sportveranstaltungen. Ein treibender Faktor, Deutschland zu besuchen, liegt im guten Verhältnis zwischen Preis und Leistung – nebst den Hotelpreisen auch beim Essen – gegenüber andern Ländern. Leonhardt verweist auf weitere Faktoren wie die günstige Anbindung von Strasse, Schiene und Flugzeug und nicht zuletzt auch die Sprache. Christian Bützberger

Industriekultur Ruhr Das Ruhrgebiet mit Städten wie Essen, Bochum, Dortmund oder Duisburg, jahrzehntelang auch Synonym für dampfende Schlote und harte Maloche, zeigt sich im Wandel. Interessierte entdecken mit «Ruhr 2010 – Kulturhauptstadt Europas» spannende Industriekultur, facettenreiche Städtelandschaften oder attraktive Erholungsgebiete. Kai Uwe Leonhardt, Leiter der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in Zürich, macht potenzielle DeutschlandReisende aber auch auf Angebote wie «Culinary Germany» aufmerksam – www.deutschland-tourismus.de. Bü

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8. Oktober 2009 | touring 17 | Freizeit und Reisen



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8. Oktober 2009 | touring 17 | Spezial Suisse Caravan Salon

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Suisse Caravan Salon in Bern Der Suisse Caravan Salon ist das grösste Caravaning-Schaufenster der Schweiz. Vom 29. Oktober bis 2. November 2009 präsentieren über 280 Aussteller ihre Neuheiten.

› Die

Schweizer Caravaningbranche zeigt sich erstaunlich robust. Damit ist der Suisse Caravan Salon 2009 absolut auf Kurs. Wachsendes Interesse an Campingferien lässt die Messe-Verantwortlichen sogar auf mehr als 35 000 Besuchende hoffen. Während der Handel mit Wohnmobilen und Wohnwagen in anderen Ländern um 25% bis 40% eingebrochen ist, sind die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen in der Schweiz bis Ende Mai 2009 nur gerade um 14% zurückgegangen. Gleichzeitig kann ein zunehmendes Interesse im Bereich der Wohnmobil-Vermietung in unserem Land festgestellt werden (siehe auch Beitrag in dieser Ausgabe), was immer ein Indiz für eine künftig positive Marktentwicklung ist, denn viele Menschen mieten erst ein Wohnmobil, bevor sie eines kaufen. Auf den folgenden Seiten eine Auswahl einiger Produkteinnovationen und Trends der CaravaPeter Widmer ning-Industrie.

Schlank und geräumig, der Matrix von Adria

Ein echter Concorde: der neue Credo Emotion

Glänzende Aussichten: La Vita veneto von Hobby

Bei der Entwicklung des Wohnmobils Matrix hat der slowenische Hersteller Adria die Vorteile der Alkovenmobile – Geräumigkeit für Reisen mit bis zu fünf Personen – mit den Vorteilen der Teilintegrierten kombiniert, vor allem die bessere Aerodynamik und daraus resultierender geringerer Treibstoffverbrauch, bei dem der Aufbau und das Basisfahrzeug elegant miteinander verbunden wurden. Innen enthält der Matrix alle Vorteile eines geräumigen Lebensraumes, wie er sonst nur bei Teilintegrierten zu finden ist. Bei hochgeklapptem Bett beträgt die Stehhöhe 182 cm. Das Bett selbst kann in zwei verschiedenen Höhen eingerastet werden, so dass man nicht jeden Morgen seine Bettwäsche wegpacken muss.

Ein Wohnmobil in der 3,5-Tonnen-Klasse mit genügender Zuladung zu schaffen, war das Ziel der Konstrukteure der Concorde Reisemobile GmbH in Aschbach, als sie den neuen Credo entwickelten. Mit dem erreichten Gewicht von 3150 kg im fahrbereiten Zustand wurde diese Aufgabe mehr als erfüllt. Leichte Modifikationen im Möbelbau wirkten sich positiv auf die Gewichtsbilanz aus, schmälerten aber weder Qualität noch Komfort. Aufgebaut auf dem Fiat Ducato Alko-Chassis mit 130-PSMotorisierung besitzt der Integrierte bereits in der Basismotorisierung einen leistungsstarken Antrieb. Mit dem 693 H lanciert Concorde vorerst nur einen auf 3,5 Tonnen abgelasteten Grundriss zur neuen Saison.

Zur neuen Saison wartet der WohnwagenWeltmarktführer Hobby aus Fockbek mit einem optischen Leckerbissen auf: Mit der neuen Baureihe La Vita veneto präsentiert der Hersteller einen echten Hingucker. Sein silberfarbenes Aussendesign verleiht diesem Caravan eine ausgesprochen elegante Note. Die Seitenwände sind in Minihammerschlagstruktur gefertigt, das Dach und die Heckpartie in Glattblech. Serienmässig ist der La Vita veneto mit sportlichen Leichtmetallfelgen ausgestattet. Den Caravan wird es vorerst in vier Grundrissen geben: mit Doppelbetten und komfortablen Längsbetten. Das Möbeldekor des La Vita veneto ist im warmen Holzton Ariolo Birnbaum gehalten.

Halle 632, Stand A001 Weitere Infos: www.adria-mobil.ch

Halle 210, Stand C007 Weitere Infos: www.lexa.ch

Halle 310, Stand C014 Weitere Infos: www.hobby-caravan.de



8. Oktober 2009 | touring 17 | Spezial Suisse Caravan Salon

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Bavaria Camp: Marino Due, der Konsequente

Six for Six: der Profila 600 VB von Eura Mobil

Neues aus der Toskana: X-Baureihe von Laika

Solides Handwerk bildet auch heute noch die Grundlage der Fahrzeuge des Reisemobilherstellers und ehemaligen Schreinereibetriebes Bavaria Camp GmbH aus Obermeitingen. Die Modelle von Bavaria Camp zählen zur Premiumklasse der Campingbusse, was sich am hochwertigen Ausbau und der aufwändigen Rundumausstattung zeigt. Ideal für zwei Personen konzipiert ist der neue Marino Due, welcher auf Citroën Jumper fährt. Die beiden Einzelbetten mit einer Liegefläche von 210쎹67 und 197쎹67 cm bieten höchsten Schlafkomfort und können zum riesigen Doppelbett (210쎹185 cm) umgebaut werden. Tagsüber dient der Heckbereich als Sitzgruppe mit Platz für bis zu sechs Personen.

Als Raumwunder entpuppt sich der neue Grundriss in der beliebten Alkoven-Einstiegsbaureihe des Wohnmobilherstellers Eura Mobil aus Sprendlingen. Auf nur sechs Metern Aussenlänge finden im Profila 600 VB bis zu sechs Personen Platz. Die Raumaufteilung mit klassischer Mitteldinette und Stockbetten im Heck kann diese massgeschneiderten Abmessungen aufweisen, weil im Mittelwagen ein neuer Kompaktwaschraum und ein neuer Küchenblock montiert werden. Als Vorteil erweist sich dabei der Doppelboden: So findet auch das Feriengepäck der Grossfamilie im «Kellergeschoss» seinen Platz. Durch die frostsichere Installation der Wassertanks im beheizten Doppelboden ist der Skiurlaub nicht tabu.

Der italienische Reisemobilhersteller Laika investierte auch in diesem Jahr in die Entwicklung seiner Baureihen. Ergebnis: unter anderem eine komplett erneuerte Serie X. Diese Baureihe ist mit zwei Alkoven- und sechs teilintegrierten Fahrzeugen erhältlich. Laika bezeichnet die neue Serie, Modelljahr 2010, als «echte Revolution in Stil und Inhalt»: markantes und auffälliges Design, starke charakteristische Linien, neue und ergonomische Raumaufteilung und viele weitere innovative Details. Alle Modelle der X-Baureihe der Saison 2010 bauen auf Fiat Ducato 35 und 40 (mit verbreiterter Spur) und sind bestimmt von charakteristischem Design und Liebe fürs Detail.

Halle 632, Stand A002 Weitere Infos: bavariacamp.de

Halle 210, Stand C011 Weitere Infos: www.euramobil.de

Halle 220, Stand B007 Weitere Infos: www.laika.it

Carado C 419, der Caravan für Einsteiger

Solide Mittelklasse: der Averso von Bürstner

In der aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeit gehören die Wohnwagen der Marke Carado im Segment der Einsteigerklasse zu den erfolgreichsten im Markt. Für die Saison 2010 bietet Carado insgesamt neun Caravanmodelle an. Premiere feiert dabei der Carado C 419, ein Wohnwagen der gehobenen Einstiegsklasse. Mit einer Aufbaulänge von 6,57 m und 2,32 m Breite bietet er ein Kingsize-Bett im Heck und eine grosszügige Rundsitzgruppe im Bug. Zusätzlichen Stauraum bietet die von aussen zugängliche Durchlademöglichkeit im Heck. Die Küchen bestechen durch ein ergonomisches Layout und eine grosszügige Arbeitsfläche. Ein Drei-Flammen-Kocher und der 113-Liter-Kühlschrank runden die optimale Ausstattung ab.

Mit dem Averso gelingt dem Caravan- und Wohnmobilhersteller Bürstner aus Kehl der Einstieg in die Mittelklasse der Wohnwagen. Um die Attraktivität zu erhalten, hat Bürstner die Aussengrafik überarbeitet, der Aufbau wird serienmässig aus weiss lackiertem Hammerschlagblech gefertigt. So präsentiert sich zum Beispiel der Averso plus 410 TS in keck geblümtem Aussendesign, dies nicht nur als Gag, so wird er auch im Handel erhältlich sein. Innen harmoniert das zeitlose Birnbaumdekor der Möbelfronten vorzüglich mit einem indirekten Beleuchtungskonzept. In der Küche ist der Herd mit seinen drei Gaskochstellen samt Spüle nach hinten versetzt, das bringt mehr praktische Arbeitsfläche.

Halle 220, Stand B003 Weitere Infos: www.carado.de

Halle 220, Stand A007 Weitere Infos: www.buerstner.com


Kleiner Stich mit grosser Wirkung: Spende Blut – rette Leben!


8. Oktober 2009 | touring 17 | Spezial Suisse Caravan Salon

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Bei Knaus ist manchmal weniger einfach mehr Die im letzten Herbst ins Schlingern geratene Knaus Tabbert Group hat sich wieder aufgefangen und konnte dank eines niederländischen Finanzinvestors gerettet werden. Zur neuen Knaus Tabbert GmbH gehören die zum Teil über 75 Jahre alten Traditionsmarken Knaus, Tabbert, Wilk, Weinsberg und T@B. Mehr Serie, Straffung des Grundrissprogramms, einfacheres und übersichtlicheres Paket-Angebot – so lautet die Maxime der Marke Knaus für das Modelljahr 2010. So geht zum Beispiel bei den teilintegrierten Wohnmobilen der Sun TI mit einer wesentlich übersichtlicheren Grundrissauswahl an den Start, und zwar mit vier Modellen, alle aufgebaut auf Fiat Ducato.

Bilder Raphael Forster (7Pictures), zvg

Halle 210, Stand B008 Weitere Infos: www.knaustabbert.de

Qualität, Innovation und Design bei Tabbert

Orbiter von Weinsberg, der populäre Einsteiger

Premiere bei Hymer: der Hymer Car 302

Mit über 50 Jahren Erfahrung im Wohnwagenbau gehört Tabbert zu den erfahrensten Herstellern der Branche. Mit der Einführung der Baureihe Paganini im letzten Jahr hat Tabbert neue Massstäbe im Caravaning gesetzt: aussergewöhnliches Design, innovative Technik und erstklassige Qualität. Die Baureihe wurde mit dem «Caravaning Design Award – Best Practice 2008» ausgezeichnet. Um die Wünsche der Kunden besser zu erfüllen, bietet Tabbert beim Paganini eine grössere Vielfalt im Sonderausstattungsprogramm an: GFKDach, Bugfenster statt Blindscheibe, Möbelumbauten in der Dusche, Mittelsitzgruppe, Wäscheschrank und beim 655 DF wahlweise Einzelbetten oder ein seitliches Doppelbett.

Das beliebte Alkoven-Wohnmobil Orbiter von Weinsberg steht in unterschiedlichen Motorisierungen zur Verfügung und ist mit seinem Leistungsspektrum ideal für die Vermietung geeignet. Die sechs verschiedenen GrundrissVarianten reichen von einer Gesamtfahrzeuglänge ab 5,69 m bis zu 7,46 m. Der Orbiter, der in sechs Grundrissen erhältlich ist, fährt auf dem bewährten Fiat-Ducato-Chassis. Serienmässig findet sich in allen Grundrissen eine Bettverbreiterung, eine Alkovenheizung und eine Radiovorbereitung. In einem so genannten Trendline-Paket finden sich u. a. ein elektrisches Hebe-Kippdach, eine Insektenschutztür, Kurbelstützen, eine ausziehbare Alkovenleiter, Schonbezüge für Fahrer und Beifahrer.

Für den Hymer Car 302 des gleichnamigen Wohnmobil- und Caravan-Herstellers aus Bad Waldsee dient ein vollverglaster Fiat Ducato Kombi mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3000 kg als Basisfahrzeug. In seiner Grundversion verfügt der Hymer Car 302 im Wohnbereich über eine für zwei Personen gurtgesicherte Vario-Sitzbank mit Tisch sowie eine Schrankzeile hinten rechts und ein Doppelbett hinten links. Das Camping-KomplettPaket beinhaltet eine vollständige Kücheneinrichtung, die auch aus dem Fahrzeug herausgenommen und im Freien, beispielsweise unter einem Vorzelt, genutzt werden kann. Auf Wunsch liefert Hymer zusätzlich ein HubdachBett mit einer Liegefläche von 2,0쎹1,50 m.

Halle 220, Stand B009 Weitere Infos: www.knaustabbert.de

Halle 210, Stand B008 Weitere Infos: www.knaustabbert.de

Halle 220, Stand C003 Weitere Infos: www.hymer.com




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Spezial Suisse Caravan Salon | touring 17 | 8. Oktober 2009

Zuerst mieten, dann kaufen Mit einem Wohnmobil unterwegs zu sein, bedeutet Unabhängigkeit und Komfort zugleich. Viele mieten sich das Haus auf Rädern, bevor sie sich «ewig binden».

Wer nicht gerne bei Sturm abends bei der Ankunft auf dem Campingplatz noch ZeltPflöcke in die Erde haut, denkt an ein komfortables Wohnmobil. Der Betrag von meist über 60 000 Fr. Neupreis für die Villa auf Rädern schreckt viele ab, und so kommen sie zur Überlegung: Das Ding kann man doch auch mieten. Martin Maraggia, Präsident des Schweizerischen Caravangewerbe-Verbandes caravaningsuisse, findet, eine Miete von 3000 Fr. für zwei Ferienwochen mit freien Kilometern sei nicht teuer,

wenn man bedenke, dass oft bis zu sechs Personen zusammen im Reisemobil ihren Urlaub verbringen können. Nicht wenige würden nach einer Miete das Fahrzeug kaufen. Maraggia: «Ab etwa 50 000 Fr. kann man ein jähriges Wohnmobil kaufen.» Das sei mit wenig Kilometer günstig und gut unterhalten. Kurt Venner

Touring-Info Weitere nützliche Infos zu Campingfahrzeugen: Schweizerischer Caravangewerbe-Verband caravaningsuisse, www.caravaning-suisse.ch

Miete für zwei Wochen in der Hauptsaison, für vier Personen: Anbieter

Fahrzeugtyp/Ausstattung

Mietpreise

Versicherung

Endreinigung

Chapuy Caravaning AG 4147 Aesch-Angenstein Tel. 061 751 49 21 www.chapuyag.ch Caravans Zimmermann AG 6020 Emmenbrücke Tel. 041 260 21 86 www.caravanzimmermann.ch

Bürstner Nexxo A 645. Geschirr, Fahrradträger, Anschlusskabel, Kabelrolle, Park-Warntafel, 1 Gasflasche, 1 Flasche WC-Chemie, Toilettenpapier Bürstner Nexxo Family A 645. 2 Gasflaschen, Markise, Fahrradhalter, Hering, Hammer, Schnüre, Kanister, Schlauch, Auffahrkeile, div. Stecker, Kabelrolle, WCChemie, Warndreieck/-westen, Radio-CD

3300 Fr., inkl. 1500 km/Woche, Mehrkilometer 70 Rp./km, Campingmöbel (pro Woche): Tisch 50 Fr., 4 Stühle 80 Fr. 3400 Fr., freie Kilometer Tisch, Stühle und Geschirr können dazu gemietet werden

Inbegriffen (Kaution 500 Fr.)

Aussenreinigung inbegriffen, Innenreinigung durch Kunden

Inbegriffen (Kaution 1500 Fr.)

Aussenreinigung inbegriffen, Innenreinigung durch Kunden

TopCamp AG 3800 Interlaken Tel. 033 823 40 40 www.topcamp.ch Camperland AG 3177 Laupen Tel. 031 748 04 48 www.camperland.ch Hausammann Caravans & Boote AG 8592 Uttwil Tel. 071 466 75 30 www.hausammann.ch

Weinsberg Orbiter 591 G. Geschirr, Küchenutensilien, Markise, Campingtisch/-stühle, Gasflaschen, Klima, Fahrerhaus, Radio/CD, Russpartikelfilter, Fahrradträger MIDI (TEC 628 G) oder MAXI (Challenger Trigano FD1). Geschirr, Markise, Fahrradträger, Tisch und Stühle, WC-Chemie, Gasflaschen, technische Materialien, Auffahrkeile Hymermobil B 544 CL. Geschirr, Küchenausstattung, Gasflaschen, Fahrradträger, Markise, Motorenklimaanlage, Radio/CD, Auffahrkeil, Wasserschlauch, Kanister, Duschraum mit chemischem WC

3150 Fr., freie Kilometer

MIDI 3490 Fr., MAXI 3980 Fr., freie Kilometer, die Fahrzeuge sind höchstens 2 Saisons alt

Inbegriffen Kaution 1000 Fr. (im Schadenfall = Selbstbehalt) Inbegriffen (Selbstbehalt 1500 Fr.)

Inkl. Innen- und Aussenreinigung (Kunde bringt Fahrzeug besenrein zurück) Aussenreinigung inbegriffen, Innenreinigung durch Kunden

3400 Fr., freie Kilometer, Campingmöbel (4 Stühle, 1 Tisch, 1 Sonnenschirm) 150 Fr. pro Miete, Sat-Anlage und Flachbild-TV für 125 Fr. pro Miete

Inbegriffen (Selbstbehalt Vollkasko 1000 Fr., Haftpflicht 500 Fr.)

Innenreinigung durch Kunden, sonst 180 Fr. für die Innen- und 100 Fr. für die Toilettenreinigung

Caravanes Treyvaud SA 1580 Avenches Tel. 026 676 94 49 www.treyvaud.com Bantam Camping AG 3324 Hindelbank Tel. 034 411 90 40 www.bantamcamping.ch

Dethleffs Fortero A 6785 HG. Klimaanlage Führerkabine, Radio/CD, Geschirr, Kochutensilien, Kabelrolle und Euro-Stecker, Markise, Tisch und Stühle, Fahrradträger Hymercamp 534CL. Geschirr, Klimaanlage Führerkabine, Radio/CD, Markise, Fahrradträger, WC-Chemie, Werkzeugbox inkl. Campingset, Adapterkabel, Stecker, Wasserschlauch, 2 Gasflaschen

2900 Fr., freie Kilometer, zzg. 100 Fr. Übergabe- und Verwaltungskosten, Gasflasche 50 Fr.

Inbegriffen (Kaution 1500 Fr.)

Aussenreinigung inbegriffen, Innenreinigung durch Kunden

3317 Fr., freie Kilometer, zzg. 100 Fr. Übergabe- und Verwaltungskosten, 50 Fr. für die Gasflasche, div. Miet-Optionen (Campingmöbel), Navigerät usw.

Inbegriffen Aussenreinigung inbe(Selbstbehalt griffen, Innenreinigung Vollkasko 160 Fr. 2000 Fr., Haftpflicht 500 Fr.)

Carrosserie Kunz 3073 Gümligen Tel. 031 951 19 73 www.wohnmobile-kunz.ch

Adria Maxi-Van, Adria Coral 576 DK, Coral 660 DP, Coral 690 DK. Tisch, Stühle, Fahrradträger, Sonnenstore, Geschirr, Campingmaterial

Adria Maxi-Van 2700 Fr. Adria Coral 576 DK 3050 Fr. Coral 660 DP 3300 Fr. Coral 690 DK 3800 Fr. freie Kilometer

Inbegriffen (Selbstbehalt Vollkasko 1000 Fr., Teilkasko 200 Fr.)

Aussenreinigung inbegriffen, Innenreinigung durch Kunden, sonst 50 Fr. bis 300 Fr.

Lexa Wohnmobile AG 4900 Langenthal Tel. 062 923 46 64 www.lexa.ch

Rapido 903F. Geschirr, Küchenutensilien, Sonnenmarkise, Fahrradträger, Klimaanlage Fahrerhaus, Radio/CD, Anschlussstecker mit Kabelrolle, Gasflasche, Auffahrkeil, Schutzbrief

3340 Fr., inkl. 280 km/Tag, ab dem 21. Tag freie Kilometer, Campingmöbel können gemietet werden

Inbegriffen (Selbstbehalt Vollkasko 1000 Fr., Haftpflicht 500 Fr.)

Aussenreinigung inbegriffen, Innenreinigung durch Kunden, sonst 125 Fr.

Grischa Wohnmobile AG 7013 Domat/Ems Tel. 081 633 25 20 www.grischa-wohnmobile.ch

Knaus Box Star Family 600. Geschirr, Küchenutensilien, Markise, Fahrradträger, Klimaanlage, Campingtisch/Stühle, Wasserschlauch, Kanister, Kabelrolle/Kupplungen, WC-Chemie, 2 Gasflaschen

2890 Fr., inkl. 2800 km für 2 Wochen, Mehrkilometer 60 Rp./km, freie Kilometer plus 15% des Mietpreises. Kaution 400 Fr.

Inbegriffen Komplette Innen- und (Selbstbehalt Aussenreinigung inbeVollkasko griffen 1500 Fr., Haftpflicht 500 Fr.)

Preise Stand August 2009



Spezial Suisse Caravan Salon | touring 17 | 8. Oktober 2009

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Diese fünf Limousinen der unteren Mittelklasse eignen sich für kleine Wohnwagen mit einem Gewicht bis zu 1300 Kilo.

Fahren mit Gespannen Der TCS hat fünf Schräghecklimousinen der unteren Mittelklasse mit typischen Dieselmotoren auf ihre Tauglichkeit als Zugfahrzeuge geprüft. Testkriterien waren unter anderem Fahrstabilität, Fahrkomfort und Verbrauch.

› Bei den fünf Testkandidaten der unteren Mittelklasse, die sich für kleine Wohnwagen mit einem Gewicht bis zu 1300 kg eignen, handelt es sich namentlich um den Ford Focus, Opel Astra, Peugeot 308, Renault Megane und den VW Golf, allesamt mit Frontantrieb und manuellem Sechsganggetriebe. Getestet wurden die Fahrzeuge im Anhängerbetrieb mit einem einachsigen Wohnwagen (Gesamtgewicht 1300 kg, Stützlast 75 kg).

Bessere Fahrstabilität | Seit ein paar Jahren wird auch in der unteren Mittelklasse bei einigen Herstellern das anhängererkennende ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) angeboten. Dieses verhindert bis zu einem gewissen Mass das Aufschaukeln des Gespannes bei höheren Geschwindigkeiten, was sich auch im Kriterium «Fahrstabilität» in diesem Test zeigte. Mit diesem System waren jedoch

nur der VW Golf (Serie) und der Opel Astra (Serie mit AHK) ausgestattet. Diese beiden erzielten zusammen mit dem Ford Focus die besten Ergebnisse. Die durch einen Lenkimpuls bei Tempo 100 km/h aufgeschaukelten Gespanne stabilisierten sich relativ schnell wieder. Etwas schlechter schnitt hier der Renault Megane ab. Erstaunt hat der Peugeot 308. Obwohl er mit 1700 kg die grösste Anhängelast aufweist, konnte er am wenigsten überzeugen. Ein wichtiges Kriterium bei einer Ferienfahrt ist das Kofferraumvolumen und die Nutzlast der Fahrzeuge. Der Renault Megane bietet zwar den grössten Kofferraum (405–810 l), hat aber mit 434 kg die zweitkleinste Nutzlast. Hier muss man bedenken, dass die Anhängerstützlast (68–75 kg) jeweils noch der Nutzlast des Fahrzeuges abgezogen werden muss. Die grösste Nutzlast hat mit 559 kg der Ford Focus. Mit 360 bis 745 l bietet er auch noch das zweit-

grösste Kofferraumvolumen. Der VW Golf, der Peugeot 308 und der Opel Astra liegen beim Kofferraumvolumen um 340 l nahe beieinander.

Fahrkomfort und Verbrauch | In Sachen Fahrkomfort liegen der VW Golf und der Opel Astra klar an der Spitze, denn nur diese beiden Kandidaten bieten eine elektronische Stossdämpferkontrolle (aufpreispflichtig). Dieses System regelt abhängig von Zuladung und Fahrbahnbeschaffenheit die Dämpfungsrate, wodurch ein guter Kompromiss von straffer und komfortabler Federung entsteht. Der Ford Focus zeigte im Gespannbetrieb eine zu straffe Fahrwerksabstimmung, um mit seinen deutschen Konkurrenten mitzuhalten. Die beiden Franzosen waren dagegen zu weich ausgelegt. Während der Peugeot 308 eine leichte Gierneigung besitzt, schluckt er Unebenheiten noch zufriedenstellend.


8. Oktober 2009 | touring 17 | Spezial Suisse Caravan Salon

Der Renault Megane aber, hat schon eine deutliche Gierneigung, was ständige Korrekturen am Lenkrad erfordert. Der Triebstoffverbrauch (Diesel) laut Hersteller liegt mit 4,9 l/100 km (VW Golf) und 5,5 l/100 km (Ford Focus) relativ nahe beieinander. Im Gespannbetrieb steigt der Verbrauch naturgemäss deutlich an. Mit 12,1 l/100 km (Peugeot 308) bis 12,6 l/100 km (Renault Megane) liegen aber auch diese Werte nahe beieinander. Bei einer 18%-Steigung zeigte keiner der Testkandidaten eine gravierende Schwäche. Auch das Anfahren in dieser Steigung meisterten alle. Der VW Golf und der Opel Astra sind mit einem Hill Holder ausgerüstet, was dieses Manöver erleichtert. Eine elektrische Handbremse ist einzig beim Renault Megane erhältlich.

ab. Er leistet sich kaum Schwächen und bietet mit seinem anhängererkennenden ESP bei Ausweichmanövern ein sicheres Fahrverhalten. Jedoch ist er auch mit Abstand das teuerste Fahrzeug im Test. Auch der Opel Astra und der Ford Focus haben sehr gute Eigenschaften als Zugfahrzeuge. Jedoch können sie dem VW Golf in Sachen Fahrstabilität und Komfort nicht das Wasser reichen. Der Renault Megane und der

Teuer und der Beste | Alle Testfahrzeuge waren mit einer demontierbaren Anhängerkupplung und 13-poligem Stecker ausgerüstet. Die Belegung der Stecker geben immer wieder Anlass zur Kritik. Gerade bei Campern ist eine Dauerplusleitung sinnvoll. Diese fehlt leider beim Ford Focus und beim Renault Megane. Eine Ladeleitung für Batterien in den Wohnwagen bietet nur der Peugeot 308. Die Montage der abnehmbaren Kugelköpfe der Anhängerkupplung ist bei allen Modellen mit Kraftaufwand verbunden. Die Unterbringung des demontierten Kugelkopfes ist nur im VW Golf an einem dafür vorgesehenen Platz ideal. Insgesamt schneidet der VW Golf am besten

Peugeot 308 belegen besonders durch ihre verminderte Fahrstabilität im Gespannbetrieb die hinteren Plätze.

Test: Herbert Meier Redaktion: Peter Widmer Touring-Info Der TCS bietet Fahrtrainings mit Wohnwagengespannen in seinen Sicherheitszentren an. Infos dazu sind in den TCS-Geschäftsstellen erhältlich oder unter www.tcs.ch abrufbar.

Alle Testfahrzeuge waren mit einer demontierbaren Anhängerkupplung ausgerüstet.

Zugfahrzeuge der unteren Mittelklasse im TCS-Test

Testfahrzeug

VW Golf 2.0 TDi Highline

Opel Astra 1.7 CDTi Cosmo

Ford Focus 2.0 TDCi Titanium

Peugeot 308 2.0 Hdi Sport Pack

Renault Megane Dci 130 Dynamique

Fahrzeugpreis Aufpreis AHK Leistung (kW/PS) Getriebe Anhängelast (kg) Nutzlast (kg) Kofferraumvolumen (l) ESP mit Anhängererkennung Verbrauch Solo3 (l/100 km) Verbrauch Gespann4 (l/100 km) TCS-Bewertung Stärken

39 120.–1 1030.– 103/140 6 Gang, manuell 1500 536 350–660 Ja 4,9 12,2

37 190.–2 750.– 92/125 6 Gang, manuell 1400 490 335–675 Ja 5,4 12,2

36 500.– 950.– 100/136 6 Gang, manuell 1500 559 360–745 Nein 5,5 12,4

36 650.– 714.– exkl. Einbau 103/140 6 Gang, manuell 1700 425 340–670 Nein 5,3 12,1

33 800.– 1286.– 96/130 6 Gang, manuell 1300 434 405–810 Nein 5,1 12,6

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– Sehr gute Fahrstabilität – Sehr hoher Fahrkomfort – Bedienung AHK – Kräftiger Motor – Kofferraumvolumen

– Gute Fahrstabilität – Hoher Fahrkomfort – Bedienung AHK – Kofferraum und Nutzlast – Schwache Handbremse

– Sehr kräftiger Motor – Kofferraum und Nutzlast – Gute Fahrstabilität

– Verbrauch – Kräftiger Motor – Gute Handbremse

– Kräftiger Motor – Grosses Kofferraumvolumen

– Fahrkomfort – Steckerbelegung AHK

– Ausreichende Fahrstabilität – Mässiger Fahrkomfort – Kleine Nutzlast

– Mässige Fahrstabilität – Mässiger Fahrkomfort – Motorbremswirkung

Schwächen

Legende 1 Preis inkl. Berganfahrassistent (170 Fr.) und elektronischer Dämpferkontrolle (1300 Fr.) 2 Preis inkl. Berganfahrassistent (750 Fr. im Paket) und elektronischer Dämpferkontrolle (1240 Fr.) 3 Verbrauchsangabe des Herstellers «gesamt» ohne Anhänger

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Ermittelter Wert auf Rundkurs mit Anhänger

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TCS-Bewertung 11111 hervorragend 11113 sehr empfehlenswert 11133 empfehlenswert 11333 bedingt empfehlenswert 13333 nicht empfehlenswert



8. Oktober 2009 | touring 17 | Spezial Suisse Caravan Salon

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Club, Campingplätze und Mobilhomes zurzeit in fünf Grössen erhältlichen Mobilhomes installiert. Kontaktperson ist Ruth Huber, Camping TCS, Telefon 079 747 87 95, r.hubertanay@romandie.com. Am Stand von Camping TCS erhalten die Besuchenden von Campingleiterinnen und -leitern sowie Mitarbeitenden von Camping TCS des Zentralsitzes Genf-Vernier detaillierten Einblick in die 32 TCS-Campingplätze der ganzen Schweiz.

Wie in früheren Jahren, ist der TCS auch am diesjährigen Suisse Caravan Salon vom 29. Oktober bis 2. November in Bern mit zwei Ständen präsent.

› Die Campingplatz-Anbieter des In- und Auslandes verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Übernachtungen auf ihren Plätzen. Auch der TCS kann 2009 von einem Rekordjahr auf seinen 32 Campings sprechen. Camping als Ferienform scheint derzeit beliebter denn je. Deshalb ist denn auch der Caravaning-Touristik-Bereich neben den Freizeitfahrzeugen das zweitwichtigste Standbein des Suisse Caravan Salons in Bern.

Reklame

Campingclubs Bern, der die 18 regionalen Campingclubs vertritt, erfährt der Messetourist und künftige Camper, dass es sich lohnt, als Mitglied eines TCS-Campingclubs von den Vorteilen und Vergünstigungen zu profitieren. Bei einer Tasse Kaffee nimmt er zudem an einem Wettbewerb mit leckeren Preisen teil. Dabei sein lohnt sich also in jedem Fall! Peter Widmer

mw

TCS neu mit Mobilhomes | Vor einem Jahr ist Camping TCS ins Mobilhome-Geschäft eingestiegen. Die Eigenheime der renommierten Marke Louisiane können auf dem Freigelände des Suisse Caravan Salons im Massstab 1:1 besichtigt – und bestellt werden. Auf dem TCS-Camping «Les Neuvilles» in Martigny werden die

Dabei sein im Club | Am Stand des TCS-

An den beiden TCS-Ständen wird der noch zögernde Neuling vollends zum begeisterten Camper.

Touring-Info Die beiden TCS-Stände befinden sich im 1. Untergeschoss der Halle 110, Stand-Nr. D014 und D018. Auf dem Freigelände Muster-Mobilhomes.


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Spezial Suisse Caravan Salon | touring 17 | 8. Oktober 2009

Auf einen Blick Datum 29. Oktober bis 2. November 2009 Ort Messegelände der BEA bern expo AG Mingerstrasse 6, 3000 Bern 22

Eintrittspreise Tageseintrittskarte: 13 Fr. 2-Tages-Eintrittskarte: 20 Fr. Erwachsene mit Libero-Abo, GA und «Touring»-Gutschein, AHV, IV, Studierende, Lernende (mit Ausweis), Militär in Uniform: 10 Fr. Kinder bis 16 Jahre in Begleitung Erwachsener haben freien Eintritt. Anreise mit öffentlichem Verkehr Profitieren Sie von 10% Ermässigung mit dem RailAway-Messeangebot; weitere Infos: www.railaway.ch/messen, www.libero-tarifverbund.ch, www.sbb.ch Anreise via Strassenverkehr Das Messegelände liegt wenige hundert Meter neben dem Autobahnkreuz Wankdorf. Folgen Sie ab der Autobahnausfahrt der Beschilderung «BEAexpo». Bitte beachten Sie die Verkehrsbehinderungen im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Wankdorfplatzes. Parkplätze auf dem Messegelände oberund unterirdisch. Bitte Fahrzeug nicht im angrenzenden Wohnquartier parkieren.

Bilder Mathias Wyssenbach

Öffnungszeiten Do bis Mo: 9.30–18 Uhr Fr bis 20 Uhr (ab 18 Uhr freier Eintritt)

Die Messeleitung rechnet mit über 35 000 Besuchern am Suisse Caravan Salon 2009.

Kleiner, leichter Leichter, kompakter, wendiger – dies der Trend bei den Wohnmobilen der Saison 2010 am Suisse Caravan Salon.

Noch einmal wächst auf die Saison 2010 das Angebot an ausgebauten Kastenwagen. Dies – angelehnt an die selbst ausgebauten VW-Busse – hat Lieferwagendimensionen, was besonders bei Reisen in Städte ein Vorteil ist, da das Parkieren einfacher wird. Mit Klappbetten und Hubbetten wird auch in diesem Fahrzeugsegment versucht, dem eingeschränkten Platzangebot ein Maximum an Wohnraum abzugewinnen.

Weniger Modelle | Es fällt auf, dass viele Hersteller ihre Modellpaletten eingeschränkt haben. Sie konzentrieren sich vermehrt auf Modelle, die in grösseren Stückzahlen gebaut werden können. «Bei grossen Modellpaletten mit einem Dutzend Ausstat-

tungsvarianten lief das in der Vergangenheit beinahe auf eine Einzelanfertigung hinaus. Das können sich im heutigen Markt nicht mehr alle Hersteller leisten», sagt Martin Maraggia, Präsident des Schweizerischen Caravangewerbe-Verbandes caravaningsuisse. Ebenso gross wie in den Vorjahren oder sogar noch grösser dürfte das Interesse am Suisse Caravan Salon selbst sein. Die aussergewöhnlich gute Belegung der Campingplätze im In- und Ausland dürfte ein Indiz für ein wachsendes Interesse an Camping und Caravaning sein. wi

Touring-Info Mehr Details unter www.suissecaravansalon.ch

Name/Nom

Vorname/Prénom

Strasse, Nr./Rue, N°

PLZ/NP

Ort/Lieu

Bern, 29.10.–2.11.2009 www.suissecaravansalon.ch Verwendung fotografischer Aufnahmen von Messebesuchern/Ausstellern für Werbezwecke vorbehalten. Sous réserve d’utilisation des photographies de visiteurs ou d’exposants à des fins publicitaires.

Gutschein/Bon

Das Caravaning-Ereignis des Jahres.

Überreicht durch/Présenté par:

Dieser Gutschein berechtigt zum Bezug einer vergünstigten Eintrittskarte für Erwachsene (CHF 10.– statt CHF 13.–). Die Gutscheine sind nicht kumulierbar und werden nicht bar ausbezahlt.

Ce bon donne droit à une réduction de prix sur l’entrée pour adults (CHF 10.– à la place de CHF 13.–). Ces bons ne sont pas cumulables et ne seront pas remboursés.

Öffnungszeiten Donnerstag bis Montag: 9.30–18 Uhr Freitag bis 20 Uhr (ab 18 Uhr freier Eintritt)

Heures d’ouverture Du jeudi au lundi: de 9 h 30–18 h Vendredi jusqu’à 20 h (entrée libre à partir de 18 h)




8. Oktober 2009 | touring 17 | Club und Mitglied

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Vorteile in «Marché»Restaurants Auch die «Marché Restaurants Mövenpick» gewähren den TCSMitgliedern Preisvorteile. Auf Speisen und Getränke erhalten Clubmitglieder 10% Rabatt.

Mit zirka 80 Restaurants in ganz Europa ist die «Marché Restaurants Mövenpick»-Kette einer der bedeutendsten Restaurationsanbieter. Reisende schätzen sie auch wegen der zahlreichen Autobahnraststätten. Ein idealer Partner also für ein auf dem Gebiet der Mobilität aktives Unternehmen wie den Touring Club Schweiz, der jetzt auch diese prestigeträchtige Marke in seinem exklusiven Programm der «Mitgliedervorteile» anbieten kann. Beim Vorweisen der Mitgliederkarte an der Kasse profitieren Clubmitglieder in allen «Marché»-Restaurants in ganz Europa von einem Rabatt von 10% auf Speisen und Getränke. Keine Preisreduktion wird auf alkoholische Getränke, Zigaretten und Artikel der «Shops» gewährt. In der Schweiz sind Marché Restaurants Mövenpick an 13 Autobahnraststätten sowie im Shopville des Hauptac bahnhofs Zürich zu finden.

Bilder zvg

Touring-Info Die Liste aller «Marché»-Restaurants in der Schweiz und in den anderen Ländern finden Clubmitglieder unter www.sparen.tcs.ch.

Die neue Tamina-Therme wurde nach einer Totalrenovation Anfang Juni wiedereröffnet. Während des ganzen Jahres profitieren TCS-Mitglieder von 15% Eintrittsrabatt und einer Ermässigung von 10% auf Schönheitsbehandlungen und andere Leistungen (www.sparen.tcs.ch).

Tamina-Therme Ein spezielles Angebot des TCS-Hotels Schloss Ragaz: Aufenthalt mit Eintritt in die neue Tamina-Therme.

Der Herbst ist die ideale Jahreszeit, um sich einen Aufenthalt in einer Therme zu gönnen. Clubmitgliedern sei deshalb die Spezialofferte des TCS-Hotels Schloss Ragaz im Badekurort Bad Ragaz empfohlen. Das bis 15. November gültige Angebot ab 545 Fr. pro Person im Doppelzimmer beinhaltet drei Übernachtungen mit Frühstücksbuffet und 4-Gang-Menü am Abend sowie drei Eintritte zu je zwei Stunden in die neue Tamina-Therme plus eine klassische Massage im Wellnesspavillon des Hotels

Schloss Ragaz. Zudem stehen den Gästen einige Fahrräder zur Verfügung, mit denen die Weinberge der Umgebung, touristisch auch unter dem Namen «Heidiland» bekannt, ausgekundschaftet werden können. Das TCS-Hotel, wunderschön eingebettet in einen grossartigen Park, der an die beiden Golfplätze von Bad Ragaz stösst, ist nur 200 Meter von der Tamina-Therme entfernt. tg

Touring-Info Reservationen direkt im Hotel Schloss Ragaz: Tel. 081 303 77 77 oder www.hotelschlossragaz.ch.

10% Rabatt in den «Marché»-Autobahnraststätten in Europa für TCS-Mitglieder.



8. Oktober 2009 | touring 17 | Club und Mitglied

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Nützliche Adressen

Geschäftsstellen mit Reisen TCS 5001 Aarau: Rathausgasse 2, 062 838 21 00; 6460 Altdorf: Bahnhofstrasse 1, 041 870 47 41; 5400 Baden: Theaterplatz 3, 056 203 79 79; 4010 Basel: Steinentorstr. 13, 061 205 99 99; 3006 Bern: Thunstr. 63, 031 356 34 34; 2501 Biel-Bienne: Aarbergstrasse 95, 032 328 70 50; 7002 Chur: Grabenstrasse 34, 081 258 73 73; 1700 Freiburg: rue de l’Hôpital 21, 026 350 39 39; 8750 Glarus: Hauptstrasse 20, 055 645 33 76; 9100 Herisau: Oberdorfstr. 24, 071 353 30 35; 8280 Kreuzlingen: Hauptstr. 39, 071 677 49 49; 6000 Luzern 7: Burgerstr. 22, 041 229 69 29; 4600 Olten 3: Dornacherstr. 10, Postfach 1011, 062 207 36 36, 9000 St. Gallen: Poststrasse 18, 071 227 19 60; 8200 Schaffhausen: Vordergasse 32, 052 630 00 00; 6430 Schwyz: Bahnhofstrasse 3, 041 817 46 00; 1951 Sitten: rue des Cèdres 3, Case postale 1374, 027 329 28 28; 4500 Solothurn: Westbahnhofstr. 12, 032 625 90 60; 6370 Stans: Bahnhofstrasse 2, Postfach 345, 041 618 35 35; 3601 Thun: Aarestrasse 14, Postfach 2614, 033 225 76 76; 8622 Wetzikon: Bahnhofstr. 184, 044 931 13 13; 8400 Winterthur: Bahnhofplatz 18, 052 224 04 04; 6300 Zug: Baarerstr. 21, 041 729 47 47; 8021 Zürich: Uraniastrasse 14, 044 217 30 70 Geschäftsstellen ohne Reisen TCS 3900 Brig: Bahnhofplatz 1, 027 924 23 00; 5505 Brunegg: Unterm Schloss, 056 464 48 48; 4414 Füllinsdorf: Uferstr. 10, 061 906 66 66; 2540 Grenchen: Kirchstrasse 10, Postfach 1104, 032 653 24 18; 4901 Langenthal: c/o Aare Seeland Mobil AG, Marktgasse 13, 062 923 12 30; 8640 Rapperswil (SG): Seestr. 6, 055 221 88 88, 6060 Sarnen: Hofstrasse 2, 041 662 09 91, 3322 Schönbühl: Bahnhofstrasse 5, Postfach, 031 852 69 69; 9015 St. Gallen-Winkeln: Zürcher Strasse 475, 071 313 75 00; 8604 Volketswil: Geissbüelstrasse 24/26, 044 286 86 86 Rechtsdienste ASSISTA (ASSISTA-Versicherten vorbehalten) 4414 Füllinsdorf: Uferstr. 10, 061 906 66 55; 3322 Schönbühl: Bahnhofstrasse 5, Postfach, 031 852 66 66; 9000 St. Gallen: Poststrasse 18, 071 227 19 50; 8027 Zürich: Gotthardstrasse 62, 044 286 85 85 Technische Zentren / Technische Beratung 2500 Biel-Bienne: route de Longeau 7, 032 341 41 76, 5505 Brunegg (Birr): Unterm Schloss, 056 464 48 48; 7002 Chur: Mobile Prüfstation, 081 258 73 73; 6032 Emmen: Buholzstrasse 40, 041 229 69 29; 4414 Füllinsdorf: Uferstrasse 10, 061 906 66 66; 3900 Gamsen: Alte Landstrasse 1, 027 923 72 72; 3063 Ittigen: Ey 15, 031 356 34 56; 4702 Oensingen: Nordringstr., 062 396 46 80; 9015 St. Gallen-Winkeln: Zürcherstr. 475, 071 313 75 00; 9475 Sevelen: Gonzenstr. 7, 081 750 17 69; 3608 Thun-Allmendingen: Zelglistrasse 8, 033 225 76 76; 8604 Volketswil: Geissbüelstr. 24/26, 044 286 86 36 Verkehrssicherheitszentren 4614 Hägendorf: Mobile Fahrtraining-Station, 062 216 89 66; 8340 Hinwil (ZH): Verkehrssicherheitszentrum Betzholz, 043 843 10 00; 3632 Niederstocken/Thun: Verkehrssicherheitszentrum Stockental, 033 341 83 83. www.2phasen.tcs.ch TCS Hotels 7310 Bad Ragaz: Hotel Schloss Ragaz, 081 303 77 77; 6574 Vira Gambarogno: Hotel Bellavista 091 795 11 15

Bilder zvg

Nächste Geschäftsstelle Clubdienste Tel. 0844 888 111, Fax 0844 888 112; Reisen TCS Tel. 0844 888 333; Auto TCS Agenturen Tel. 0800 801 000, Fax 0800 802 000; Auto TCS Schadenbüro Tel. 0848 848 800; INFORMATIONSZENTRALE Tel. 022 417 24 24 (24 Stunden); INFOROUTE 163 (50 Rp./Anruf + 50 Rp./Min.); STRASSENHILFE 140; Unfallassistance Tel. 0800 140 140; Zentralsitz 1214 Genève/Vernier, Ch. de Blandonnet 4, CP 820, Tel. 022 417 27 27, Fax 022 417 20 20

Der private Crashtest Um Verkehrsunfällen vorzubeugen, gibt es nichts Eindrücklicheres, als die dramatischen Konsequenzen bei einem eindrücklichen Crashtest 1:1 mitzuerleben. Der TCS kann dank eines Simulators, der die Testperson an Bord eines echten Autos mit 10 km/h gegen eine Betonmauer aufprallen lässt, dem Publikum an jedem beliebigen Ort das Unfallerlebnis vermitteln. So kann, natürlich völlig ungefährlich, eine Negativbeschleunigung von 4G «erfahren» werden. Das Crashauto, zusammen mit den fachmännischen Erklärungen durch einen TCS-Spezialisten, kann ab 1950 Fr. pro Tag gemietet werden. Weitere Informationen unter www.infotechtcs.ch (Tests ac > TCS Crashsimulator) oder Telefon 041 267 18 17.

360° sichtbar In den TCS-Geschäftsstellen kann eine Leuchtjacke gekauft werden. Sie ist speziell für Kinder geeignet, die beim Eindunkeln unterwegs sind.

› Im Verkehr sichtbar zu sein, ist lebenswichtig. Vor allem jetzt, wo die Tage kürzer werden und es häufiger regnet. Besonders gefährdet sind Kinder, die nachts zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, wie ein Blick auf die Statistiken belegt. Deshalb bieten die TCS-Geschäftsstellen neu eine Leucht-Regenjacke des Spezialisten Rukka an, die auf 140 Meter auch nachts und trotz Abblendlichtern der entgegenkommenden Fahrzeuge sichtbar ist. Diese «leuchtende» Jacke – für Kinder und Erwachsene – ist Teil der Kollektion «360° Visibility» und ist, der Name sagts, aus jedem Blickwinkel sichtbar. Entwickelt wurde sie mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung. Sie ist aus resistentem Material hergestellt und kostet für TCS-Mitglieder 109 Fr. (Nichtmitglieder 129 Fr.). tg

Nützlich, modisch und lebensrettend: die Rukka 360° Visibility, die im Dunkeln sichtbar macht.



8. Oktober 2009 | touring 17 | Leserseite

Leserbriefe

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Wettbewerb Meiner Ansicht nach handelt es sich hier nebst der Verschlechterung des Images der Schweiz um eine reine Abzockerei. Wo bleibt der gesunde Menschenverstand? Peter Adolf Rubin, Gwatt Notrufnummer 112 «Touring» 15/2009

Prickelnde Grimselwelt «Touring» 15/2009

Im Artikel las ich von der «leichten» Wanderung um den Gelmersee. Ein paar Tage zuvor hatte ich diese selber gemacht. Ein Mann sagte unterwegs zu mir: «Ich bin froh, wenn ich wieder vorne bin.» Mehrere Personen meinten nachher, genau wie ich, wir würden dies wohl nicht noch einmal machen. Es ist sehr leichtsinnig, diese Wanderung als «leicht» zu bezeichnen. Der Weg ist rot/weiss markiert und für Kinder völlig ungeeignet. An vielen Stellen darf man sich kein Stolpern erlauben oder man stürzt die steile Böschung hinunter in den kalten See. Kürzlich fiel ein Mann an dieser Stelle hinunter. Trotz sofortiger Rettungsmassnahmen konnte er nur noch tot geborgen werHeidi Freudiger, Langenthal den. Velofahrer – wie im Wilden Westen

Für viele Velofahrer sind Fahrverbote, rote Ampeln oder Fussgängerstreifen kein Grund anzuhalten. Trottoirs dienen als Rennstrecke und Schüler fahren schnell über den Fussgängerstreifen. Die Velounfälle sind in den letzten Jahren stark geRené Trapletti, Schaffhausen stiegen.

«Viele greifen zum Telefonbuch und suchen. Mit der 112 kommt man in Europa immer zu einer Notruforganisation»: Genau diese Aussagen im Artikel von Kurt Venner zeigen doch, dass es Zeit wird, sich der EU anzupassen. Schliesslich machen Notfälle nicht von der Grenze halt – und schon gar nicht vor europäischen Touristen in unserem Land. Warum nicht endlich umstellen auf die 112? Die 144 kann ja in einer Übergangsfrist automatisch umgeleitet werden.

Die Matratze der besonderen Art

Walter Gabriel (@)

Träumen Sie von tiefem, erholsamem Schlaf? Mit der Matratze Flamenco, dem neusten Modell aus den Ateliers Elite in Aubonne im Wert von 2780 Fr., wird der Traum wahr. Die für diese Taschenfederkernmatratze verwendeten Materialien sind natürlich und von höchster Qualität. Die Masse betragen 90쎹200 cm, und die Matratze verfügt über eine festere Seite, die im Sommer schön frisch bleibt, und für den Winter eine weichere, flauschigere, welche die Wärme speichert. Die Matratze, die Sie jeden Abend sanft und mühelos in den Schlaf sinken lässt, gibts zu gewinnen.

Vernunft und Rücksichtnahme («Touring» 15/2009)

Der grösste Vorteil, mit dem Velo in die Stadt zu fahren, liegt darin, die Blechlawinen rechts überholen zu können. Leider versuchen dies immer mehr rücksichtslose Autofahrer zu verhindern, indem sie möglichst nahe an den Trottorrand fahren, damit ja kein Velofahrer von diesem Recht gebrauch machen kann. Roland Schären, Thun Anmerkung der Redaktion: Dieses Verhalten besagter Autofahrer ist nicht statthaft.

Preissponsor: Elite SA, Aubonne (VD) www.elitebeds.ch

Bilder Bü, ap

Autobahnvignette

Kürzlich konnte man der Presse entnehmen, dass die Busse für eine fehlende AutobahnVignette von 100 auf 200 Fr. verdoppelt werden soll. Dabei werden überhaupt keine Verkehrsteilnehmer gefährdet. Die überaus gefährlichere und leider weit verbreitete Unsitte des Telefonierens während der Fahrt wird lediglich mit 100 Fr. geahndet.

In dieser Rubrik gilt: Je kürzer der Leserbrief, desto grösser die Chance für den Abdruck. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und führt keine Korrespondenz. Zuschriften sind auch via E-Mail (touring @tcs.ch) möglich. Leserbriefe erscheinen ebenfalls in der Online-Ausgabe des Touring (www.touring.ch).

Impressum touring Zeitung des Touring Club Schweiz (TCS). Redaktion: Felix Maurhofer (fm, Chefredaktor); Heinz W. Müller (hwm, stv. Chefredaktor); Marc-Olivier Herren (MOH, stv. Chefredaktor); Christian Bützberger (Bü), Antonio Campagnuolo (ac), Pascale Marder (pam), Jacques-Olivier Pidoux (jop), Peter Widmer (wi). Art Director/Bildredaktion: Martin Lobsiger (mlo). Layout: Andreas Waber (Leitung), Stephan Kneubühl, Mathias Wyssenbach (mw). Redaktionsassistentinnen: Sabine Rothacher (D), Michela Ferrari (I), Sylvie Fallot (F), Irene Mikovcic-Christen (Chefredaktion). Korrespondenzadresse: Redaktion Touring, Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern, Tel. 031 380 50 00, Fax 031 380 50 06. E-Mail: touring@tcs.ch. Herausgeber: Touring Club Schweiz, Postfach 820, 1214 Vernier (GE). Auflage: Deutsche Ausgabe: 839 252, Totalauflage: 1 355 061. Verlag/Medienmarketing: Reto Kammermann (Leitung), Gabriela Amgarten. Inserate: Publicitas Publimag AG, Seilerstrasse 8, 3011 Bern, Tel. 031 387 21 16, Fax 031387 21 00. Herstellung: St. Galler Tagblatt AG, Basler Zeitung AG, CIE Centre d’impression Edipresse Lausanne S.A. Adressänderungen: Unter Angabe der Mitgliedernummer direkt an: TCS-Zentralsitz, Postfach 820, 1214 Vernier, E-Mail: service@tcs.ch, oder bei Ihrer nächsten Geschäftsstelle (Tel. 0844 888 111, Fax 0844 888 112). Abonnement: Für Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen. Der «Touring» erscheint 20-mal jährlich. Für unverlangte Manuskripte wird jede Haftung abgelehnt.

Die Fragen: 1. Welches ist das Wahrzeichen von Burano? 2. Welcher Designer hat den Kia Soul entworfen? 3. Wann genau findet der Suisse Caravan Salon 2009 statt? Antworten können per Post, SMS, E-Mail und im Internet www.touring.ch abgegeben werden (Absender nicht vergessen). Wettbewerb 15/2009: 2 Nächte im Esplanade Minusio gehen an: Olivier Péter, Sion Teilnahmebedingungen: Zur Teilnahme am «Touring»-Wettbewerb ist jedermann zugelassen. Ausgenommen sind alle TCS-Mitarbeiter und deren Familienangehörige. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Preise werden nicht bar ausbezahlt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Redaktion Touring, Leserwettbewerb, Postfach, 3024 Bern, SMS «Touring» plus Antworten an 9988 (1.–/SMS), touring@tcs.ch (subject: Wettbewerb) Einsendeschluss: 25. Oktober 2009


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Nachgefragt | touring 17 | 8. Oktober 2009

«Lieben Kontrast in unserem Leben»

Welches sind dort Ihre Aufgaben?

Felix Seiler und Gattin arbeiten als Betriebs- und Wetterwart auf der Hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch. Sie machen den Spagat zwischen Gletscherwelt und Bern.

»

Sie haben einen ziemlich besonderen Arbeitsplatz. Was reizt sie an der Arbeit auf dem Jungfraujoch?

bringen meine Frau und ich heute mehr Zeit miteinander.

Felix Seiler: Die Bergwelt hat mich eigentlich schon immer fasziniert und war auch ein Hobby von mir. Als dieser Posten frei wurde, sah ich darin die Möglichkeit, meine Interessen für die Bergwelt und die Wissenschaft zu kombinieren. Das Spezielle war, dass ein Ehepaar gesucht wurde. So ver-

Was wird denn in der Station genau erforscht?

Alles, wozu man in die Höhe muss. Heute liegt der Schwerpunkt aber eher auf dem Klima- und Umweltbereich. Wir machen viele Schadstoffmessungen und Luftuntersuchungen.

Viele der heutigen Forschungsprojekte laufen übers Internet. Darum sind die Forscher oft gar nicht da. Wir übernehmen für sie Wartungsarbeiten der Gerätschaften und schauen zum Gebäude. Dazu kommt noch die Wetterstation, für die wir fünfmal täglich unsere Beobachtungen machen und weiterleiten. Sie sind ausser Dienst in einem Vorort von Bern Zuhause. Ungefähr alle zwei Wochen kommen Sie ins Flachland. Wieso das?

Die Forschungsstation ist 365 Tage im Jahr besetzt. Da gibt es keine Sonn- oder Feiertage. Wir teilen uns die Präsenz mit einem zweiten Ehepaar. Aber da die Arbeitstage auch lang und anstrengend sind, geniesst man es, etwas mehr Freizeit zu haben. Ihre Wohnorte könnten gegensätzlicher fast nicht sein. Bundesstadt und Gletscherwelt. Wo fühlen Sie sich mehr heimisch?

Unser Zuhause ist schon in Schliern. Aber auch auf dem Joch fühlen wir uns sehr wohl. Den Duft von Gras und Blumen oder den Wald vermisst man, wenn man zu lange im ewigen Schnee ist. Wir haben auch persönliche Kontakte und Hobbys, die wir pflegen wollen. Wir lieben diesen Kontrast. Ein solches Leben ergibt auch Herausforderungen im Bereich der Mobilität. Wie erleben Sie das?

Von Bern aufs Jungfraujoch gibt es nur eine vernünftige Variante: Das ist der Zug. Mir gefällt diese erlebnisreiche Fahrt. Der Pioniergeist der Erbauer der Jungfraubahn fasziniert mich immer wieder von neuem. In Bern hingegen bin ich sehr oft mit dem Velo unterwegs. Trotzdem möchte ich nicht ganz auf das Auto verzichten. Für grosse Einkäufe und Fahrten in abgelegene Regionen ist es einfach sehr praktisch. Sie sind in der TCS-Sektion Bern aktiv. Wie kommen Sie zu diesem Engagement?

Mitglied bin ich, seit ich mein erstes Auto gekauft habe. In erster Linie wegen den Versicherungen. Als Elektroingenieur interessieren mich aber auch die technischen und energiepolitischen Fragen. Seit ich nun etwas mehr Freizeit habe, engagiere ich mich im Vorstand. Ich bin der Meinung, wenn man in Mobilitätsfragen etwas verändern möchte, sollte man dies auch aktiv vertreInterview: Lukas Wittwer ten.

Fabian Unternährer

«

Felix Seiler an seinem luftigen Arbeitsort auf dem Jungfraujoch.

Zur Person Felix Seiler (52), verheiratet, ist gelernter El. Ing. HTL. Bevor er vor zwei Jahren auf das Jungfraujoch wechselte, war er in der IT-Branche tätig. In seiner Freizeit engagiert er sich im Vorstand der TCS-Sektion Bern und als Ruderinstruktor. Weitere Hobbys: Velofahren, Wandern, Reisen, Segeln, Informatik, Mobilitätsfragen, Energie- und Finanzpolitik.




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