4. August 2011 touring 13 www.touring.ch AZA 1214 Vernier N
Die Zeitung für Mobilität
Unterwegs mit Christoph und André
Schulweg im Paradies
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Stretch-Limousinen
Zum Fest im langen Schlitten 10 TCS-Kurs «Sportliches Fahren»
Gas geben auf der Rennstrecke 44
Wettbewerb: Auto-Sonnenschutznetze für Heckscheibe und hintere Seitenfenster Tiefgreifendes Facelifting Der Opel Antara überzeugt mit einem neuen Diesel 22
30% mehr Betriebskosten Die Kosten fürs Autofahren steigen unaufhörlich 25
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Das Markgräflerland Die reizvolle Genussecke vor den Toren Basels 32
4. August 2011 | touring 13 | Editorial und Inhalt
Inhalt Fokus 4 Schulweg – für einmal ganz anders
Zum Auftakt des neuen Schuljahres unterwegs mit drei Emmentalern.
Mensch und Mobilität 9 Auto günstig parkieren
Am Flughafen Genf kümmert sich Easy-Park um Autos der Passagiere.
Dem TCS würde ein Markenbotschafter gut anstehen
10 Glitzerlichter und Champagner
Beinahe jede Firma, die etwas auf sich hat, arbeitet für ihre Marke mit Markenbotschaftern. Einer der bekanntesten dürfte wohl Schauspieler George Clooney sein, der in charmanter Weise für Nespresso hinsteht. Weitere Beispiele gefällig: Roger Federer haut für Jura die Bälle übers Netz, Kate Winslet posiert für die Uhrenmarke Longines und ExSkicrack Bernhard Russi fährt mit einem Subaru den Berg hinauf. Wenn Melanie Winiger für Coop Naturaline wirbt oder Fiona Hefti mit Schulthess-Waschmaschinen wäscht, warum sollte nicht auch eine Markenbotschafterin oder ein Markenbotschafter für den TCS Werbung machen? Klar, der TCS gilt bereits wegen seiner diversen Dienstleistungen wie die Patrouille oder der ETI-Schutzbrief sowie seinem Engagement für die Verkehrssicherheit als wohlbekannte und geschätzte Marke. Doch ein passender Botschafter könnte die Bekanntheit und das Image des TCS auf sympathische und clevere Weise steigern helfen. Die Frage ist nur, wer würde sich dafür eignen? Er oder sie müssten eine Affinität zur Mobilität haben, sympathisch und vertrauenswürdig wirken sowie die Werte der Marke TCS würdig präsentieren können. Felix Maurhofer, Chefredaktor
17 Mehr Verkehr auf den Strassen
Stretch-Limousinen sind auch bei jungen Partygängern beliebt. 13 Streifen, die aufrütteln
Rüttelstreifen sollen vor gefährlichen Kurven zum Abbremsen bewegen. Eine «Touring»-Erhebung zeigt: Auch 2010 stieg das Verkehrsaufkommen.
Test und Technik 22 Tiefgreifendes Facelifting
Das überarbeitete Fahrwerk des neu gestylten Opel Antara überzeugt.
Freizeit und Reisen 32 Deutschlands Genussecke
Im Markgräflerland kommen die Feinschmecker auf ihre Kosten. 36 Der Berg ruft
In den Bergen suchen Gäste heute mehr Action und Unterhaltung. 39 Die Ibis-Hotels expandieren
Preiswerte Hotels wie Ibis der AccorGruppe sind gefragte Unterkünfte.
Club und Mitglied 43 Eine Premiere fürs Tessin
Renato Gazzola ist der erste TCSPressesprecher für die Sonnenstube. 44 Rassig, aber sicher
Augenschein am Kurs «Sportliches Fahren» in Lignières. 50 Nachgefragt
Christine Plüss, Arbeitskreis für Tourismus & Freizeit.
25 Teures Autofahren
Die Betriebskosten der Autos sind in den letzten Jahren um 30% gestiegen. 25 Elegante Stilvereinigung
Der sportliche Citroën DS4 vereint Coupé- und Crossover-Stil. Fahrberichte und Neuheiten 27 Opel Ampera 27 VW Beetle II
47 TCS-Dienstleistungen 49 Leserbriefe, Wettbewerb, Impressum
hwm
Leserreise: Grönland-Schnappschuss
Titelbild Fotograf: Hansueli Trachsel
Rund 250 «Touring»-Leser entdeckten kürzlich an Bord der «MS Fram» Teile des faszinierenden Grönlands. Das Wetter war praktisch immer schön – beste Voraussetzung für Postkartenbilder und Schnappschüsse, wie etwa dem obigen. Mehr Fotos von der Leserreise für solche, die nicht dabei waren, sind über http://flic.kr/s/aHsjvhtL4i abrufbar.
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Fokus | touring 13 | 4. August 2011
Die etwas anderen Schulwege Bald ist wieder Schulbeginn. Für viele Eltern und Schüler bedeutet der Schulweg Stress und Gefahr. Nicht aber für Thomas, André und Christoph aus dem Bernbiet: Zu Fuss, per Schulbus oder per Mofa gehts zur Schule oder heim.
› Es ist 7 Uhr morgens. Ein wunderprächtiger Sommertag am Rande des bernischen Emmentals. Auf einem einsamen Hof, hoch über einem kleinen Tälchen, verabschieden sich Thomas, André und Christoph von ihrer Mutter. Der Älteste, Thomas (13), schwingt sich aufs Töffli und fährt in Richtung Tal. In 25 bis 30 Minuten dürfte er in
der Sekundarschule in der Nachbargemeinde ankommen. Seine beiden Brüder Christoph und André, die beiden bald zehnjährigen Zwillinge, schwingen sich hingegen den Rucksack um und nehmen zu Fuss den Schulweg in Angriff. Am Morgen dauert dieser etwa gleich lang wie jener ihres motorisierten Bruders, aber sonst ist er
Der abwechslungsreiche Schulweg bietet die Gelegenheit zu ausgedehnten Dialogen.
4. August 2011 | touring 13 | Fokus
ganz anders: Statt Asphalt und Verkehr ist Natur angesagt. Vorerst gehts gleich «stotzig» den Hang hinauf. In der Ferne hängen noch einige Nebelschwaden. Dann durchschreiten die beiden «Giele» eine kleine Waldpartie. «Wir reden viel miteinander, haben aber auf dem Schulweg eigentlich nicht viel Zwist», sagen die beiden Zwillinge. Wenn aber einer mal krankheitshalber ausfällt, ist der andere natürlich schneller «änet äm Bärgli» im Primarschulhaus des Dorfes.
Glücksbringer dabei | Weder André noch Christoph haben Angst auf ihrem Schulweg. Und noch nie gabs einen bemerkenswerten Zwischenfall. Vielleicht sinds die beiden Maskottchen, die jeder mit seiner rechten Hand umschliesst. Auch der Winter kann sie nicht erschüttern, wenns etwa mal viel Schnee hat – ebensowenig die Dunkelheit: «Das spielt keine Rolle, höchstens haben wir etwas länger», lautet der trockene Kommentar der jungen Emmentaler. Nur der «Touring»-Reporter muss sich beim nächsten Hof vom bellenden Hund in Acht nehmen, während dieser die Schulbuben nicht beachtet. Von hier aus geniesst man – wie heute – eine prächtige Aussicht. Dann gehts bereits wieder durch einen Wald bergab in Richtung Schulhaus: «Da müssen wir wegen einer heimtückischen Wurzel aufpassen und haben uns schon mal den Fuss halbwegs verstaucht», schildern die Brüder. Die letzte steile Strecke zum Schulhaus hinab springen André und Christoph ausnahmsweise querfeldein, denn wegen der Begleitung durch das «Touring»-Team ist doch etwas mehr Zeit verstrichen als geplant. Unten wartet bereits der Schulbus, denn die Doppel-Turnstunde André (links) und Christoph kurz nach dem Antritt ihres Schulwegs über Stock und Stein.
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der Klasse findet einmal pro Woche in der grossen Turnhalle im Nachbardorf statt. Hinter dem Steuer des 21-plätzigen FiatDucato sitzt Heidi Wernli: Die ehemalige Kurier-Chauffeuse versieht seit letztem Herbst den Fahrdienst in der weitläufigen Gemeinde, müssen doch zahlreiche Schulkinder morgens, mittags und nachmittags in abgelegenen Gehöften abgeholt oder dorthin zurückgebracht werden. «Morgens ist es oft recht ruhig; aber nach der Schule ists anders: es herrscht eine aufgeräumte Stimmung», schildert die Fahrerin. Derweil die zwei Buben im Primarschulhaus mit drei Klassen, welche je drei Schuljahre umfassen, die Schulbank drücken und ebenso ihr älterer Bruder weiter weg in der «Sek», ergibt sich in der grossen Pause die Gelegenheit, im Lehrerzimmer über den Schulweg zu fachsimpeln. Fazit: Probleme wie in grossen Agglomerationen gibts kaum. Natürlich werden alle Kindergärteler und Primarschüler im Rahmen des Verkehrsunterrichts sensibilisiert und die Veloprüfung gehört auch zum Programm. Aber sonst ists kein grosses Thema. Nebst dem Umstand, dass zahlreiche Oberstufenschüler wie Thomas per Töffli zur Schule fahren, leistet der erwähnte Schulbus in der mit 17 Quadratkilometer grossen und weitläufigen Gemeinde mit 1800 Einwohnern unentbehrliche Dienste.
Die Gemeindepräsidentin | Diesen Bus-
lässt sich die Gemeinde Walkringen 70 000 Fr. pro Jahr kosten, wie Gemeindepräsidentin Christine Hofer erläutert. Die Verkehrserschliessung sei ein wichtiges Thema, dies auch im Kampf gegen die Entvölkerung: «Es gibt in unserer Gemeinde noch Fortsetzung auf Seite 6
Der grosse «Brüetsch», Thomas, nimmt mit seinem «Pony»-Töffli vom elterlichen Gehöft (links) den langen Schulweg in die Sekundarschule im Tal in Angriff. Im Winterhalbjahr ists kein Honigschlecken, aber der Bauernbub kennt nichts anderes.
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Fokus | touring 13 | 4. August 2011
Im August fängt in den 26 Kantonen der Schweiz die Schule wieder an. Gleichzeitig startet auch die TCS-Kampagne zum Schulanfang. Das Schulmädchen Larissa strahlt wieder von unzähligen Plakaten und versucht mit der Aussage «Gäll du haltisch für mi aa» die Autofahrenden für den Schulanfang zu sensibilisieren. Ein kleiner, aber sehr wichtiger Zusatz ist neu auf den Plakaten zu lesen: «Immer ganz Anhalten.» Kindern wird in der Schule und von den Polizeien eingeprägt, dass sie die Strasse erst überqueren dürfen, wenn die Autos auch wirklich still stehen. Dies deswegen, weil Kinder die Geschwindigkeit nicht einschätzen können. Es reicht also nicht, wenn Autofahrer vor den Fussgängerstreifen ihre Fahrt lediglich verlangsamen und mit Handzeichen die Kinder zum überqueren der Strasse auffordern. Im Gegenteil: «Ein Handzeichen vermittelt den Kindern eine falsche Sicherheit und sie schauen unter Umständen gar nicht mehr, ob von der anderen Richtung her ein Auto kommt», sagt Natascha Amez-Droz von der Verkehrssicherheit TCS. Damit sich Kinder von Anfang an an ihren Schulweg und an den Strassenverkehr gewöhnen, sollte der sicherste Weg zur Schule gemeinsam mit den Eltern trainiert werden. Elterntaxis sind nicht empfehlenswert, da sie beim Einund Aussteigen vor Schulhäusern Gefahrensituationen verursachen. nr
«Immer ganz Anhalten»: Kinder gehen erst, wenn das Fahrzeug ganz still steht.
Bilder Hansueli Trachsel
Kinder gehen erst, wenn das Fahrzeug wirklich still steht
Heimwärts gehts zunächst mit dem Schulbus; da bleibt noch etwas Zeit, um spielend den Unterricht zu vergessen. Nach dem Schlussaufstieg warten daheim schon die jungen Kätzchen.
Fortsetzung von Seite 5
immer Gegenden, wo man nicht bis zum Haus fahren kann.» Auch die Zufahrt zum Bauernhaus der Familie Hofer war sehr beschwerlich; erst seit kurzem gibts eine geteerte Strasse, die sich bis hinauf schlängelt. Dies ist eine grosse Erleichterung für die Familie, welche mit 17 Kühen und 17 Hektaren Milchwirtschaft betreibt und «über keinen einzigen flachen «Bitz» Land verfügt», wie Christine Hofer ausführt. Sie ist übrigens nicht nur erste Gemeindepräsidentin von Walkringen, sondern auch die Mutter der vom «Touring» porträtierten Schüler. Der Schulweg ihrer Sprösslinge stresst sie – im Gegensatz zu vielen Eltern landauf, landab – in keiner Weise, im Gegenteil: «Er gehört ganz einfach seit Jahren zum Alltag», wie sie sagt. Schon zur Kindergartenzeit begleitete sie ihre beiden Zwillinge nur einige Male, «dann gingen sie den Weg alleine». Und nur in Ausnahmesituationen, etwa wenn es zu Beginn oder am Ende des Schuljahres viel zu transportieren gibt oder das Wetter total verrückt spielt, karrt die Gemeindepräsidentin ihre Buben zur Schule. Kurz bevor sie das Mittagessen zubereitet hat, tuckert Siebtklässler Thomas per Mofa heran. An den meisten Tagen
verbringt er den Mittag bei einer Tante im Dorf, wo sich die «Sek» befindet. Aber heute muss er erst Mitte Nachmittag wieder zur Schule – da reichts nach Hause. Erst vor kurzem erhielt er ein Handy, wobei es zuhause gar keinen Empfang gibt. Was solls: Bis jetzt hatte er, der dank einer Ausnahmebewilligung bereits als Zwölfjähriger das «Töffli» benutzen durfte, keine grosse Panne. Höchstens musste er unterwegs etwa die Kette wieder einhängen. Einzig die nahe vorbeifahrenden Lastwagen auf der Hauptstrasse sind laut Thomas lästig, «aber sonst habe ich keine negativen Erlebnisse auf dem Schulweg», schildert er, der wie seine Brüder abends auch im Hof anpacken muss und sich bald anschickt, die Traktorprüfung zu absolvieren.
Alle am Tisch | Kurze Zeit später fährt Hansueli Hofer vor; der Familienvater arbeitet zusätzlich als Melkmaschinen-Spezialist, aber heute sitzt er am Mittagesstisch. André und Christoph sind nach der Fahrt per Schulbus und einem kurzen Aufstieg auch in der Runde. Arbeit und der Schulweg machen müde und hungrig. Deshalb wird primär gegessen und geschwiegen. Aber das passt irgendwie zu unserer Geschichte. Heinz W. Müller
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CARL COX (UK), PAUL VAN DYK (D)
BOYS NOIZE (D), FEDDE LE GRAND (NL), MARTIN SOLVEIG (F), AVICII (SWE)
EDDIE THONEICK (D), GESAFFELSTEIN (F), PATRIC LA FUNK (D), ROUND TABLE KNIGHTS (CH) REMADY (CH), FUKKK OFFF (D), THE SEXINVADERS (D) - OPENING BY BOY GEORGE (UK) Official CDs out now!
4. August 2011 | touring 13 | Mensch und Mobilität
In günstiger Obhut
Ratgeber Verkehr
Um den Reisenden das Leben zu erleichtern, übernehmen private Gesellschaften deren Auto am Flughafen.
› Am Tag vor der grossen Abreise in die Fe-
den zur Landezeit am Ankunftsterminal. Ist der Flug verspätet, braucht man weder anzurufen noch eine SMS zu schicken – Easy-Park informiert sich laufend über die Flugzeiten. Preis der Aktion: 185 Fr. für 14 Tage. Das Angebot wird immer beliebter: «Wir würden rund 100 Parkplätze mehr benötigen», so Antoine Betti, teilhabender Geschäftsführer. In Zürich wird ein analoges Konzept von Parknfly und suisseparking betrieben, in BernBelp gibt es etwas ähnliches. jop
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Touring-Info Infos auf www.easy-park.ch, www.suisseparking.ch, www.flughafenbern.ch, www.parknfly.ch.
jop
rien bleibt ein letztes Detail zu regeln: der Transfer zum Flughafen. Der Zug ist wegen des Gepäcks nicht immer praktisch, und das Auto zwei Wochen in einem Parkhaus von Cointrin, Kloten oder Basel-Mülhausen zu lassen ist teuer… es sei denn, man wende sich an einen privaten Parking-Service. In Genf tritt Easy-Park auf den Plan. Am Abflugterminal wartet ein Angestellter des Unternehmens, um das Auto zu einem der 450 in der Genfer Peripherie gemieteten – abgeschlossenen und gesicherten – Parkplätze zu fahren. Bei der Rückkehr erwartet er die Kun-
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Easy-Park gibt Bernard Domon (rechts) am Ende seiner Ferien die Autoschlüssel zurück.
Ritter der Strasse
Verkehrserziehung TCS
Drei mutige Männer ausgezeichnet
Das ganze Leben lang begleitet
Die Schweiz hat drei neue Helden: Der Bündner Beat Lutz und die beiden Walliser Jean-Michel Bruttin und Philippe Riesco sind die neuen Ritter der Strasse. Beat Lutz hat einer verunfallten Frau im Oktober 2010 das Leben gerettet, in dem er sie aus ihrem Auto in einem Bachbett befreit hat. Jean-Michel Bruttin hat im November einen PW-Lenker aus einem brennenden Fahrzeug befreit und der Polizist Philippe Riesco konnte im Dezember in letzter Sekunde einen Fahrgast aus einem ins Wasser gestürzten Auto retten. tg
Die Abteilung Verkehrserziehung des TCS ist eine wichtige Kompetenzstelle für die Sicherheit des mobilisierten Verkehrs. Dabei steht der Mensch stets im Zentrum, von Kindsbeinen an bis ins Seniorenalter. Jährlich werden 750 000 Broschüren mit Informationen rund ums Thema Sicherheit an Schulen, Polizeien und TCS-Mitglieder abgegeben. Eine Übersicht dieser Broschüren ist im Internet unter www.tcs.ch, Bereich Sicherheit unter Verkehrssicherheit, zu finden. Bestellt werden können sie zudem auch über die jeweiligen Sektionen. tg
Urs-Peter Inderbitzin
Ehefrau darf als Zeugin ausgelassen werden Im Strassenverkehr gibt es immer wieder Situationen, in denen ein Autolenker glaubt, sich korrekt verhalten zu haben. Bezeugen jedoch zwei Polizeibeamte in einem Rapport, dass ein Lenker gegen das Strassenverkehrsgesetz verstossen hat, nützt es ihm auch nichts, wenn seine Ehefrau und Mitfahrerin seine Version darlegen möchte. Das Bundesgericht hat entschieden, dass es zulässig ist, in solchen Fällen allein auf den Polizeirapport abzustellen und auf die Befragung der Mitfahrerin und Ehefrau als Zeugin zu verzichten. Im konkreten Fall hatte ein Bündner Gericht einen Lenker mit 250 Fr. gebüsst, weil er auf der Autostrasse A13 eine Sicherheitslinie überfahren hatte. Obschon der Lenker bestritt, die ausgezogene Mittellinie überfahren zu haben, schützte das Bündner Kantonsgericht die Verurteilung. Vor Bundesgericht warf der Lenker der Bündner Justiz vor, willkürlich geurteilt zu haben, weil seine mitfahrende Ehefrau nicht als Zeugin einvernommen worden war. Sie hätte bestätigt, dass er korrekt gefahren sei. Laut Bundesgericht kann auf eine Beweisabnahme verzichtet werden, wenn ein Gericht aufgrund bereits abgenommener Beweise «seine Überzeugung gebildet» hat. Da im konkreten Fall zwei Polizisten in einem Polizeirapport das Überfahren der Sicherheitslinie übereinstimmend bestätigt hätten, könne auf die Zeugeneinvernahme der Ehefrau verzichtet werden. Denn diese hätte sowieso «lediglich» die Version des fehlbaren Lenkers bestätigen können und hätte an der Würdigung der bereits erhobenen Beweise nichts geändert, heisst es im Urteil aus Lausanne (6B_878/2010). Das Vorgehen der Bündner Justiz sei weder willkürlich noch verstosse es gegen den Anspruch auf rechtliches Gehör. Der verurteilte Lenker muss nun die Busse von 250 Fr. und Gerichtskosten von 2000 Fr. bezahlen.
Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.
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Mensch und Mobilität | touring 13 | 4. August 2011
› Samstag Vormittag, Punkt acht Uhr mor-
gens, steuert Patrick Ansorg die weisse, neun Meter lange Chrysler-Stretch-Limousine auf das Transportband der Waschanlage. Er ist konzentriert, dies ist die einzige Waschanlage in Bern, aus der das Gefährt wieder herauskommt, und auch hier passt es zentimetergenau. Geschafft! Los geht die Fahrt, Ziel ist ein Platz neben dem Neuenburger Bahnhof, Auftraggeber ist die Fachhochschule, die als Werbung für ihren Ausbildungsgang ein Musikvideo mit Limousine drehen lässt. Patrick Ansorgs Aufgabe besteht darin, die Limousine im richtigen Moment an den richtigen Ort zu stellen und elegant die Tür aufzuhalten. Dazwischen heisst es warten, warten und wieder warten. Das ist er sich gewohnt: «Ich werde oft für Fernseh- oder Videoproduktionen angefragt und tue einfach, was man mir sagt.» Tatsächlich sind Stretch-Limousinen vielseitig einsetzbar: Sie verleihen Hochzeiten, Filmen, Transporten zu Flughäfen, Firmenanlässen, Fahrten irgendwohin oder Botschaftsempfängen einen Hauch von Glamour. Genau das macht sie auch bei Jungen begehrt, die Limo-Fahrt zur Party ist ein beliebtes Vergnügen geworden. Vor allem für reiche Papasöhnchen? «Nein, wenn sich neun Leute den Fahrpreis teilen, kostet das pro Kopf kaum mehr als eine Fahrt per Taxi in eine andere Stadt, ist aber viel komfortabler», rechnet Ansorg.
Samstag Mittag | Das Musikvideo ist im Kasten, Patrick Ansorg fährt zügig zurück, um den Blumenschmuck für den Nachmittagsauftrag seines Kollegen abzuholen. Die Blumenfrau hat das Herz aus 22 roten Rosen, Efeu und Bartnelken am Morgen gesteckt, jetzt hofft sie, dass der Chauffeur auf dem Weg zur Kirche nicht schnell fährt: «Der Saugnapf hält ausgezeichnet, aber die Blüten leiden im Fahrtwind.» Rasantes Fahren liegt in der Limousine ohnehin kaum drin: Jeder Kreisel, jede Kurve ist ein Hindernis, Sorgfalt statt Rasen ist angesagt. Am Treffpunkt wartet Chauffeur Angelo Santulli mit der schwarz-silbernen Limousine, die er soeben auf Hochglanz poliert hat und nun mit Champagner, Mineralgetränken und frischen Gläsern ausrüstet. Er fährt zu einer Hochzeit, bringt das Brautpaar zuerst zur Kirche, dann in das Restaurant. «Sie haben die Fahrt enorm genossen», erzählt er später. «Sie liessen sich sogar aus Jux zu einem Dorfladen fahren, um einmal per Limousine einzukaufen.» Längst gilt ein Foto mit Limousine und Blumengesteck als Klassiker fürs Hochzeitsalbum. Entsprechend sind die Limousinen an den Wochenenden zwischen Mai und September oft ausgebucht. Drei bis
Im «American Style» vom Berner Bundesplatz in einen Club in Luzern.
Zur Party mit dem langen Schlitten Stretch-Limousinen sind Klassiker für Hochzeiten, Firmenanlässe und Filmproduktionen. Und inzwischen auch für junge Partygänger: Per Limo werden sie sicher an das Event chauffiert – Glitzerlichter und Champagner inklusive.
Immer noch der Klassiker: In der Stretch-Limousine auf dem Weg zu Standesamt oder Kirche.
4. August 2011 | touring 13 | Mensch und Mobilität
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fünf Wochenend-Einsätze pro Limousine sind in dieser Saison normal, im Gegensatz zu den Wintermonaten, in denen die Fahrzeuge nur wenig benutzt werden. Eine lange Wartezeit, auch für die Chauffeure, die aus Leidenschaft Limo fahren: Sie besitzen zwar eine Taxiführer-Lizenz, arbeiten aber hauptberuflich etwas anderes. «Ein Hobby mit viel Herzblut», nennt es Patrick Ansorg.
Samstag Abend | Pünktlich um 19.45 Uhr
gleitet Chauffeur Angelo Santulli mit der schwarz-silbernen Limousine zum Bundesplatz. Die neun jungen Partyleute warten bereits gestylt und gutgelaunt. «Da spürt man ein Kribbeln, schon bevor die Fahrt losgeht», strahlt Florian Sinzig, der den Abend organisiert hat. Die drei Frauen und sechs Männer zwischen 18 und 20 Jahren peilen einen Club in Luzern an. «Ein tolles Gefühl, wenn wir dann vorfahren und vor allen Leuten aus der Limo steigen», schwärmt Keith Freiburghaus, der heute Abend mit den Kollegen seinen 18. Geburtstag nachfeiert. Die anderen nicken. Einige von ihnen leisten sich das bereits zum zweiten Mal: «Ab und zu liegt das auch mit einem Lehrlingslohn drin», finden sie. Um das Luxusgefühl auszukosten, legen sie unterwegs zwei Stopps ein und geniessen die neugierigen Blicke an den Raststätten. Die Ankunft in Luzern kosten sie mit einer Extrarunde aus: Coole Musik, heruntergelassene Fenster und Glitzerlichter an – so kommt die Gruppe voll auf ihre Rechnung. Chauffeur Santulli lächelt: «Sie waren aufgekratzt, aber anständig, und ich nehme alle Leute so, wie sie sind.» Sagts und fährt nach einer kurzen Putzpause weiter: Um 23 Uhr rollt er acht Frauen für einen Polterabend von Spiez nach Bern. Für ein Foto mögen sie sich nicht hinstellen, aber Santulli geniesst die Fahrt mit einer ganzen Wagenladung Frauen: «Eine sehr angenehme Gruppe, sie hörten ruhige Jazz-Musik und waren in angeregter Stimmung», erzählt er später. Um ein Uhr in der Früh fährt er die Limo sanft zu ihrem Stehplatz, räumt leere Flaschen und gebrauchte Gläser aus und schliesst ab. Feierabend, bis am nächsten Donnerstag, wenn die Limousine bei einem Botschaftsempfang auftritt und für die Chauffeure wieder ein langes Wochenende anfängt. Claudia Weiss
Bilder Pia Neuenschwander
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Aufgeregt gehts in die Stretch-Limousine, in welcher die Fahrt zelebriert wird.
Touring-Info Nebst vielen anderen Anbietern bietet die Firma Kiwi’s Limousine Ltd. 22 Limousinen an diversen Standorten in der Schweiz. Eine Fahrt von Bern zum Flughafen Zürich kostet 600 Fr., ungefähr so viel wie in einem normalen Taxi. Eine Discofahrt gibts je nach Distanz ab 360 Fr. und ein Hochzeitsarrangement ab 890 Fr. Infos: www.stretch.ch
Weil Weltklasse die richtigen Partner braucht.
Wir bedanken uns f端r die grossartige Unterst端tzung bei unseren Partnern, Sponsoren und dem Publikum aus Basel und der ganzen Schweiz!
www.baseltattoo.ch
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4. August 2011 | touring 13 | Mensch und Mobilität
Autofahrer werden «aufgerüttelt»
Sogenannte Rüttelstreifen sollen vor gefährlichen Kurven die Autofahrer «wachrütteln» und so die Verkehrssicherheit erhöhen. Das Pilotprojekt startete im Kanton Bern.
› Fünf weisse Streifen quer über die rechte
Fahrspur verlaufend, 30 bis 50 m vor gefährlichen Kurven angebracht, sollen für mehr Sicherheit sorgen: Beim Überfahren lösen sie im Fahrzeug Vibrationen und Geräusche aus, die den Fahrer auf die drohende Gefahr aufmerksam machen und ihn «wachrütteln». In der Nacht reflektieren die Streifen zudem das Scheinwerferlicht. Mit diesen neuartigen Markierungen auf der Strasse will der Kanton Bern die Verkehrssicherheit in unfallträchtigen Kurven erhöhen. Der Pilotversuch dauert ein Jahr, die sogenannten «Rüttelstreifen» werden in der Region Bern und im Emmental angebracht. Geleitet wird das Projekt durch das kantonale Tiefbauamt Bern, aber auch der TCS und die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) unterstützen das Vorhaben.
Keine Schäden am Fahrzeug | Die fünf
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Nadia Rambaldi
keilförmigen Streifen werden in Fahrtrichtung immer höher, der letzte Balken erreicht eine Höhe von 1,5 cm. Sie bestehen aus Zweikomponenten-Plastik und werden als zähflüssige Masse auf die Strasse appliziert. Schäden an den Fahrzeugen können durch das Überfahren der Balken nicht entstehen. «Wenn sich das Projekt bewährt, besteht die Chance, dass die Streifen blei-
ben können. Ansonsten werden sie nach einem Jahr wieder weggefräst» sagt Beat Schweizer, Leiter Fachstelle Verkehrstechnik Tiefbauamt des Kantons Bern. Bewilligt wurde das Projekt im Kanton Bern durch das Bundesamt für Strassen (Astra). Es ist das erste seiner Art in der Schweiz, in Deutschland wurden die Rüttelstreifen aber bereits erfolgreich getestet. Allerdings sind dort Reklamationen wegen der Lärmbelastung eingegangen, weshalb der Schweizer Pilotversuch nun in möglichst unbewohntem Gebiet gestartet wurde. Markiert wurden die Rüttelstreifen im Juli auf der Kantonsstrasse Köniz–Schwarzenburg vor den Kurven zwischen Aekenmatt und Lanzenhäusern, auf der Kantonsstrasse Krauchthal–Oberburg vor der Kurve nördlich vor Fennerhus bei Oberburg und auf der Kantonsstrasse Lätti–Büren an der Aare vor den Kurven zwischen Lätti und Dieterswil. Drei Kurven, wo laut Beat Schweizer viele selbstverschuldete Unfälle passieren. «Fast 100% dieser Unfälle geschahen wegen zu schnellen Fahrens.» Während der einjährigen Versuchsphase werden Geschwindigkeits- und Lärmmessungen durchgeführt sowie Videoaufnahmen gemacht. Bereits im September erfolgen Tests mit Motorräder. nr
Die Rüttelstreifen werden als zähflüssige Masse auf die Strasse appliziert.
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Weniger Verkehrsunfälle Auf den Schweizer Strassen wurden 2010 erstmals seit der 50er-Jahren weniger als 20 000 Unfälle mit Personenschaden gezählt. 327 Personen verunfallten tödlich. desamt für Statistik (BFS) schweizweit 19 609 Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden, das sind 4% weniger als 2009 (20 506 Unfälle). Gegenüber 2009 hat die Anzahl der getöteten Personen um 6% abgenommen (327 Personen), die der Schwerverletzten um 5% (4458 Personen) und die der Leichtverletzten um 3% (19 779 Personen). Dies entspricht der Fortsetzung eines langfristigen Trends: Seit 1992 hat sich die Anzahl der Getöteten von 834 auf 327 (–61%) und jene der Schwerverletzten von 7844 auf 4458 (–43%) reduziert (vgl. «Touring» 4/2011). Insgesamt ist laut BFS die Zahl der Verkehrsunfälle auf das Niveau der 50er-Jahre gesunken. Als eine der häufigsten angegebenen Unfallursachen wurde Unaufmerksamkeit genannt. Dazu gehören momentane Unaufmerksamkeit, mangelnde Fahrpraxis und Ablenkung wie zum Beispiel durch Mitfahrer, mitfahrende Tiere, Radio oder Telefonieren. Weitere Unfallursachen waren die Missachtung der Vortrittsrechte und nicht angepasste Geschwindigkeit.
Gefährdete Fussgänger | Von den rund 4785 Schwerverunfallten waren 1410 Insassen von Personenwagen, 1283 waren mit dem Motorrad unterwegs. Nachdem die Zahl der Schwerverunfallten auf Velos zwischen 2007 und 2009 angestiegen war (von
Reklame
Keystone
› Im letzten Jahr ereigneten sich laut Bun-
Von den 4785 auf Schweizer Strassen Schwerverunfallten waren 1283 Motorradfahrer.
832 auf 912 Personen), sank sie 2010 wieder auf 864 Personen. 781 Fussgänger verunfallten 2010 schwer, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr (764 Personen) entspricht. In den Wintermonaten leben die Fussgänger am gefährlichsten, das wegen der Dunkelheit und Glätte. 2010 verunfallten 61 auf 100 000 Einwohner schwer, dies sind 52% weniger als 1992
(126). Den höchsten Wert (82 Schwerverunfallte pro 100 000 Einwohner) weist die Altersklasse der 20 bis 29-Jährigen auf, gefolgt von den 10–19-Jährigen. Die wenigsten Opfer sind bei Kindern unter neun Jahren zu verzeichnen. pd/fm
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Touring-Info Weitere Zahlen zu den Unfällen: www.bfs.admin.ch.
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Der Verkehr nimmt weiter zu Um über 3% stieg das Verkehrsaufkommen auf Schweizer Strassen im letzten Jahr. Dies ergaben exklusive Erhebungen des «Touring». 7,7 Millionen Fahrzeuge pro Tag sind im letzten Jahr von den Messstellen des Bundesamts für Strassenverkehrs (Astra) registriert worden. Das sind 3,9% mehr als im Vorjahr. Zu diesem Resultat kommt die Statistik des «Touring». Es wurden schweizweit jene 224 Messstellen berücksichtigt, welche den Verkehr von Januar 2009 bis Dezember 2010 lückenlos aufgezeichnet haben. 59% der Standorte betreffen das Nationalstrassennetz. Zusätzlich wurden die neue Westumfahrung mit dem Üetliberg-, Islisberg- und Aescher-Tunnel gemessen. Für diese Tunnels gibt es keine Vorjahreswerte. Selbst ohne die Berücksichtigung der Westumfahrung hätte für das Jahr 2010 ein Mehrverkehr von 1,6% resultiert; obwohl der frühe Wintereinbruch den Trend des Mehrverkehrs abgeschwächt hat: Im vergangenen Dezember lag das Verkehrsaufkommen 1,8% unter dem Vorjahresmonat. Je nach Streckenabschnitt waren die Jahresraten unterschiedlich. So war das Wachstum der Verkehrsströme auf dem Wiggertaler Autobahnkreuz zwischen Rothrist und Egerkingen aufgrund chronischer Verkehrsüberlastung nur moderat.
Die Zusammenhänge | Ein weiterer Trend: Der Werktagsverkehr stieg stärker als der Wochenendverkehr. Hingegen war der Individualverkehr am Sonntag auf manchen Teilstücken stabil oder sogar rückläufig. Neben den Wettereinflüssen und dem tieferen Zustrom von deutschen Touristen (Franken-Stärke) dürften die hohen Vorjahreswerte eine Rolle spielen. Das Jahr 2009 machte aufgrund des tiefen Treibstoffpreises Ausflüge im Inland attraktiver; im Gegenzug waren während der Weltwirtschaftskrise die Flugreisen weniger im Trend. 2009 wuchs das gesamte Verkehrsaufkommen in der Schweiz rund 2%. Überdurchschnittlich stark war das Wachstum auf den schweizerischen Nationalstrassen. Gemäss Astra betrug die Rate 4,5%. Ein Jahr zuvor lag das Wachstum bei 1%. Im Jahr 2007 – in der Phase der Hochkonjunktur – hatte der Verkehr auf dem Nationalstrassennetz rund 3% zugenommen. Ein Wachstum des Strassenverkehrs von 1,5 bis 3% pro Jahr sei nicht aussergewöhnlich, meint Thomas Rohrbach, Sprecher des Astra, das dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und
Kommunikation (UVEK) angehört. Auch sei das Verkehrsaufkommen auf den Nationalstrassen seit Jahren stärker als auf dem übrigen Strassennetz. Dass neue Netzelemente wie die Westumfahrung Zürich und die A4 im Knonauer Amt zu mehr Verkehr führen würden, entspreche ebenfalls den Erwartungen.
Ausbau genügt nicht | Mehr Verkehr be-
deutet mehr Staus an neuralgischen Strassenabschnitten. «Die Engpassproblematik ist bekannt», meint Rohrbach. Das Parlament habe für die Beseitigung der dringendsten Engpässe 5,5 Mia. Fr. bereitgestellt – die erste Tranche von 1,5 Mia. Fr. sei vom Parlament bereits genehmigt worden, erklärte der Astra-Sprecher. Mit diesem Betrag wird derzeit unter anderem die A4 im Raum Blegi-Rütihof auf sechs Spuren ausgebaut. Ebenfalls in dieser Tranche enthal-
ten sind die dritte Gubriströhre mit der Erweiterung der Zürcher Nordumfahrung auf sechs Spuren sowie der Ausbau auf der A1 zwischen Härkingen und Wiggertal. Für diesen Abschnitt zwischen Härkingen und Luterbach hat der Bundesrat dem Astra die Erarbeitung eines generellen Projekts in Auftrag gegeben. In Bezug auf die Netzplanung gibt Rohrbach zu bedenken: «Interessant sind insbesondere die Arbeiten im Raum Glattal. Wir gehen heute davon aus, dass auch der Ausbau des Nordrings mit der dritten Gubriströhre bereits mittelfristig nicht ausreichen wird, um die Verkehrsströme des Grossraums Zürich-Kloten aufzunehmen und deshalb ein neues Netzteil notwendig sein wird.» Hans Peter Arnold
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Touring-Info Details/Hintergründe zur Engpassbeseitigung: www.autobahnschweiz.ch («Netzplanung»). Weitere Infos: www.astra.admin.ch.
Durchschnittlicher Tagesverkehr 2010 und Veränderung gegenüber dem Vorjahr Genf, Pont du Rhône Umfahrung Zürich, Seebach Renens Luzern, Sonnenbergtunnel Brüttisellen Gotthardtunnel Bareggtunnel Muttenz Hard Grancia Winterthur Umfahrung Wallisellen Umfahrung Lausanne Härkingen Schönbühl/Grauholz
71 354 5,2% 109 324 3,6% 94 081 2,6% 62 134 2,0% 98 932 1,7% 17 093 1,5% 119 981 1,4% 126 225 1,3% 66 596 1,2% 88 657 1,0% 140 282 1,0% 82 464 0,9% 52 372 0,7% 98 406 –2,3%
Ex-Press
› Über
Messstellen des Bundesamtes für Strassen (Astra) zeigen, wie sich der Verkehr auf wichtigen Strecken im letzten Jahr entwickelt hat.
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Name / Vorname Strasse PLZ / Ort Telefon Datum / Unterschrift
Stk.
22
Test und Technik | touring 13 | 4. August 2011
Technische Daten 103 cm
�
172 cm
m 9c –8 64
Länge 460 cm (Breite 185 cm)
�
Radstand 271 cm
�
�
�
�
cm 10 –1 88
�
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110 cm
� �
Innenbreite: vorne 147 cm, hinten 150 cm Kofferraum: 402–1391 Liter Reifen: 235/50 R 19, min. 215/70 R 16
TESTFAHRZEUG Opel Antara 2.2 CDTI Cosmo Aut.; 5 Türen, 5 Plätze; Fr. 46 950.– (wie getestet: Fr. 52 950.–) Varianten: 2.4, 167 PS (Fr. 35 450.–) bis 2.2 CDTI Cosmo aut., 184 PS (Fr. 46 950.–) Optionen: Metallic-Lack (Fr. 850.–), Paket Confort mit Xenon-Scheinwerfer, Alufelgen 19”, Reifendruckkontrollsystem, usw. (Fr. 2000.–) Garantien: 2 Jahre Werk, unlimitierte Mobilitätsgarantie (Auflage: alle Wartungen einhalten); 12 Jahre Rostschutz (Auflagen) Importeur: General Motors Suisse SA, 8152 Glattbrugg, www.opel.ch TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel, 184 PS; Allradantrieb, 6-Stufen-Automatik Gewichte: 1975 kg (wie getestet), zulässiges Gesamtgewicht 2505 kg, Anhängelast 1700 kg
TCS-Exklusiv FAHRDYNAMIK Beschleunigung (0–100 km/h): Elastizität: 60–100 km/h (Fahrstufe D) 80–120 km/h (Fahrstufe D) Wendekreis: Innengeräusch: 60 km/h: 59 dB (A) 120 km/h: 69 dB (A)
11113 11113
SICHERHEIT Bremsweg (100–0 km/h): 37,2 m Übersicht Ausstattung
11111 11133 11111
9,7 s 5,5 s 7,4 s 12,6 m
KOSTEN SERVICE Wartung (km/Mte)
30 000/12 60 000/24 Gesamtkosten für 15 000 km/Jahr
Stunden
Arbeitskosten (Fr.)
2 2,3 Wartung 31,4
290.– 333.– auf 180 000 km: 10 440.–
BETRIEBSKOSTEN km/Jahr
Rp./km
Fr./Monat feste variable
15 000 30 000
93 65
700.– 700.–
467.– 934.–
NORMVERBRAUCH AUF PRÜFSTAND (80/1268/EWG) Städtisch
Ausserstädt. Gesamt
TESTVERBRAUCH 8,7 l/100 km
8,0 7,8 210 g/km 161 g/km D
�
11333 Reichweite 747 km
Tankinhalt: 65 Liter
Der Opel Antara erfuhr ein bedeutendes Restyling und besticht mit einem angenehmen, aber wenig sparsamen Diesel. Test der Version 2.2 CDTI Cosmo Automat.
› Facelifts in der Mitte der Laufbahn eines
Autos sind in der Regel einfache kosmetische Operationen. Nicht beim Opel Antara, der zweifellos von diesem Eingriff profitiert. Erstens verbessert das überarbeitete Fahrwerk das Fahrverhalten dieses zwei Tonnen schweren Fahrzeugs deutlich. Ausserdem verleiht ihm der neue, 184 PS starke Dieselmotor eine gute Dosis Schwung. Auch wenn dieser SUV mit Crossover-Anwandlung noch nicht perfekt ist, erweist er sich doch als deutlich homogener. So kann man seine grössten Qualitäten geniessen, die das Platzangebot und ein attraktives Preis-/ Leistungverhältnis sind.
Vielseitigkeit ist unerlässlich | Wir übergehen die verschiedenen Retuschen an der Karosserie, denn es ist der Innenraum, in dem die Fortschritte am offenkundigsten sind. Die verschiedenen Materialien von guter Machart sorgen für ein angenehmes Ambiente, das bei der Version Cosmo durch geschmackvolle Lederverkleidungen noch erhöht wird. Schluss mit den harten Sitzen der Anfangsversion: Die Ledersessel bieten guten Halt und Komfort. Wie früher freuen sich die hinteren Insassen an Platz im Überfluss, aber auch die Grösse des Kofferraums liegt noch immer am unteren Ende der Kategorie. Das hindert den Antara nicht daran, unbestreitbare Vielseitigkeit an den Tag zu legen, wie das einfache Abklappen
Kurzbilanz
Stundenansatz für TCS-Berechnungen: Fr. 145.– (BFS), Opel-Händler von Fr. 82.– bis Fr. 179.–
TCS 10,5 6,5 Werk 10,3 6,4 CO2-Emissionen: CO2-Durchschnitt CH 2010: EnergieEtikette (A–G):
Ein Facelifting mit Tiefgang
TCS TUW: Robert Emmenegger
der Rückenlehnen zeigt. Bei den Bedienelementen findet man den Stil, der bei einigen Opel-Modellen im Einsatz ist, aber nicht mehr dem neusten Design entspricht.
Mehr Führung | Das Fahrverhalten kann
dank verbesserter Steifigkeit mit der klassenüblichen Norm mithalten. Dies umso mehr, als der permanente Allradantrieb für gute Traktion in Kurven sorgt. Die Fahrpräzision würde allerdings eine etwas direktere Lenkung verdienen. Wenn nötig kann dieser Salon-4�4 auf eine Bergabfahrhilfe zurückgreifen. Der Antara ist dank einer guten Geräuschdämmung langstreckentauglich, behält aber seine straffe Fahrwerksabstimmung bei. Ein bisschen zu sehr auch im Stadtverkehr, wo die aufpreispflichtigen 19”-Räder auch leichte Unebenheiten nicht ausbügeln können. Der 2.2-l-Turbodiesel hingegen lässt die Rauheit des alten Zweiliter vergessen. Eher progressiv als echt dynamisch verführt dieses Aggregat durch seinen sanften Lauf und seine Durchzugskraft. Ausserdem ist das Automatikgetriebe kultiviert und ziemlich schnell. Einziger Nachteil: Der für einen modernen Diesel übermässige Verbrauch. Der neu gestylte Antara kompensiert seine Mängel bei der Version Cosmo durch eine reichhaltige Ausstattung. Ausserdem liegt sein Preis unter demjenigen des früheren 150-PS-Modells. Marc-Olivier Herren
+ –
‹
Gutes Preis-/Leistungsverhältnis, reichhaltige Serienausstattung, grosszügiges Platzangebot im Fonds, niedriger Geräuschpegel, kräftiger und drehmomentstarker Dieselmotor, Vielseitigkeit, gefälliges Design, Aufpreise.
Zu hoher Verbrauch verglichen mit der Konkurrenz (Automatik-Version), straffes Fahrwerk, hartes Abrollen, hohes Gewicht, grosser Wendekreis, zu indirekte Lenkung, recht hohe Servicekosten.
Der Kofferraum ist nicht sehr geräumig.
4. August 2011 | touring 13 | Test und Technik
23
Ein neuer verchromter Kühlergrill betont das sowohl imposante als auch gestylte Aussehen des überarbeiteten Opel Antara.
TCS-Vergleich Preis (Fr.) Hubraum (cm3) Leistung (kW/PS) Max. Drehmoment (Nm/min) Verbrauch (l/100 km) Innenlärm bei 120 km/h (dBA) Betriebskosten (Fr./km)3 Wartungskosten4 Test «Touring»
Opel Antara 2.2 CDTi Cosmo Aut.
Ford Kuga 2.0 TDCi Titanium Aut.
Nissan Qashqai +2 Renault Koleos 2.0 dCi 2.0 dCi Acenta Aut. Dynamique Aut.
46 950.– 2231 135/184 400/2000 8,0 D2 69 –.93 13333 13/2011
47 800.– 1997 120/163 340/2000 6,81 C2 — –.92 11333 —
45 900.– 1997 110/150 320/2000 7,11 D2 695 –.90 11333 15/20075
44 600.– 1995 110/150 320/2000 7,41 D2 686 –.90 11333 15/20086
1 Wert laut Importeur 2 Energieeffizienz laut Importeur 3 Bei 15 000 km/Jahr 4 Gesamtkosten auf 180 000 km bei 15 000 km/Jahr 5 Nissan Qashqai 2.0 dCi tekna 6 Renault Koleos 2.0 dCi 173 PS
Einladendes Ambiente und Leder in der Version Cosmo.
Opel Antara 2.2 CDTI Aut. Cosmo: Detailübersicht
Bilder Fabian Unternährer
INNENRAUM 11113 Deutliche Fortschritte beim einladenden Interieur mit hochwertigen Materialien und guter Verarbeitung. Viel Platz auf den hinteren Plätzen. Die Kapazität des Kofferraums ist etwas knapp. Die umklappbaren Rückenlehnen geben eine ebene Ladefläche frei.
Der sehr tiefe Spoiler eignet sich nicht fürs Gelände.
KOMFORT 11123 Die Ledersitze und der geringe Geräuschpegel eignen sich für lange Reisen. Die straffe Fahrwerksabstimmung ist bei niedrigen Geschwindigkeiten gut spürbar. Mit zunehmender Beladung wird sie angenehmer. AUSSTATTUNG 11111 Die schon vollständige Ausstattung wird bei der Version Cosmo noch um Ledersitze, Parksensoren vorne und hinten,
einen Tempomaten usw. bereichert. Die Aufpreise sind niedrig. Die Bedienelemente entsprechen nicht mehr der neusten Designgeneration. FAHRLEISTUNG 11113 Der deutlich stärkere Diesel mit 184 PS verleiht dem 2-Tonnen-Gefährt eine angemessene Dynamik. Grosszügiges Drehmoment und angenehme Motor-GetriebeCharakteristik. Der Verbrauch ist zu hoch. FAHREIGENSCHAFTEN 11113 Trotz seinem spürbaren Gewicht und der indirekten Lenkung verfügt der Antara über eine angemessene Strassenlage. Dank 4�4 gute Traktion. SICHERHEIT 11111 Die Ausrüstung entspricht dem Standard. Sehr effiziente Bremsen.
4. August 2011 | touring 13 | Test und Technik
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30% höhere Betriebskosten In den letzten 20 Jahren sind die Betriebskosten der Autos um rund 30% gestiegen. Diese Zunahme widerspiegelt ziemlich genau den Landesindex der Konsumentenpreise. 1990 und 2010 kletterten die mittleren Kilometerkosten eines Autos von 58 auf 76 Rp./km (siehe Grafik). Dieses auf dem TCS-Ratgeber «Kilometerkosten» basierende Ergebnis ist jedoch nicht schockierend, beträgt doch die Teuerung gemäss Index der Konsumentenpreise im gleichen Zeitraum 32%. Zugleich blieb das Verhältnis zwischen festen und variablen Kosten (rund 60% zu 40%) fast unverändert.
Amortisation zählt stark | Der Gebrauch des Fahrzeugs hat bekanntlich keinen Einfluss auf die festen Kosten. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf die vom Kaufpreis abhängige Amortisation des Autos. Während der vom TCS ursprünglich als Musterfahrzeug gewählte VW Golf 1,8 GL im Jahr 1990 etwa 22 000 Fr. kostete, muss man heute für ein Modell der Golfklasse fast 35 000 Fr. hinblättern. So erreicht die jährliche Amortisation jetzt die stattliche Summe von 4550 Fr. Erfreulicherweise stellt man einen sinkenden Anteil bei den Verkehrssteuern, den Reinigungskosten und den Kapitalzinsen fest. Die jährlichen Auslagen für Garage und Parkplätze haben sich hingegen mehr als verdoppelt, nämlich von 720 auf 1500 Fr. Kosten für Reparatur, Unterhalt, Treibstoff und Reifen sind abhängig von den zurückgelegten Kilometern und deshalb
Eine Design-Fusion mit Biss Der Citroën DS4, eine Limousine die Coupé- und Crossover-Stil vereint, könnte den Erfolg des flotten DS3 wiederholen. Da er höher gelegt wurde, ist sein Fahrverhalten weniger homogen. Aber dieser echte Kompakte vereint erfolgreich unterschiedliche Elemente wie grosse Radhäuser und ein Coupé-Heck. Das Ganze wird gekonnt betont mit Chromapplikationen und LEDLichtern. Die getestete Version Sport Chic fügt dem eine Lederverkleidung des Armaturenbrettes mit Ziernähten hinzu – sehr sport chic. Sehr empfehlenswert sind die für rund 1400 Fr. erhältliche Sportsitze Habana mit viel Halt und gutem Look. So gerüstet, peilt der DS4 das PremiumEstablishment an. Vor allem weil seine reichhaltige und moderne Ausstattung Dinge wie einen programmierbare Geschwindigkeitsregler, Mas-
Insgesamt beliefen sich die jährlichen Betriebskosten des als Referenz dienenden Golf bei 15 000 km/Jahr auf 11 400 Fr., also 76 Rp./km. Fazit: 20 Jahre später zahlt man im Schnitt 2700 Fr. – also fast einen Drittel – mehr. Hoffentlich hat auch der Lohn des Automobilisten einen Sprung nach oben gemacht. MOH/TCS C+E
variabel. Die Zunahme der Treibstoffpreise (ca. +80%) wurde durch den geringeren Verbrauch der modernen Autos abgefedert. Legt ein Autofahrer mit einem aktuellen Golf 15 000 km pro Jahr zurück, gibt er 400 Fr. mehr (+30%) für Benzin aus, mit einem Modell von 1990 sind es 1000 Fr. (+80%) mehr.
‹
Entwicklung der Kilometerkosten Rp./km 80
Fr. 40 000
70
35 000
60
30 000
50
25 000
40
20 000
30
15 000
20
10 000
10
5000
0
0 1990
2000 Fixkosten
Variable Kosten
2010 Fz. Neupreis «Musterauto»
Zwischen 1990 und 2010 stiegen die Kilometerkosten des vom TCS als Referenz gewählten VW Golf von 58 auf 76 Rp./km. Der Anteil an festen und variablen Kosten blieb recht stabil.
sagesitze vorne und einen Totwinkelassistenten enthält. Die Design-Fusion fordert ihren Tribut auf den hinteren Plätzen. Das Platzangebot ist angemessen, aber der Zugang wird durch die hervorstehende Verlängerung der Tür und den ausgeprägten Schweller behindert. Angetrieben durch eine 200-PS-Variante des 1.6 Turbo mit klangvollem und schon fast auf-
dringlichem Ton, wechselt der DS4 zwischen Gefügsamkeit in der Stadt und Explosivität bei sportlicher Fahrweise. Hier entspricht er einem kräftigen GTI, wobei das um drei cm höher gelegte und klar untersteuernde Fahrwerk ein wenig Mühe bekundet, diesem Rhythmus zu folgen, was auch das kastrierende ESP signalisiert. Man löst das Problem, indem man den DS4 wie einen dynamischen GT bewegt.
Bilder MOH, Grafik TCS Visuell
› Zwischen
Der DS4 basiert auf dem vernünftigen C4, erinnert durch sein Design aber eher an ein Crossover-Coupé.
Vorteile: Auffälliges Design, trendiges Interieur, reiche und neuartige Ausstattung, angenehmer und kräftiger Motor, bescheidener Verbrauch, grosser Kofferraum Nachteile: Zugang und Platzangebot im Fond, feste Fenster hinten, Variabilität des Kofferraums, eingeschränkte Versionswahl, schlechter Radioempfang. MOH Technik: Coupé-Limousine; 5 Türen, 5 Plätze; Länge: 4,28 m; Kofferraum: 365 l; 1,6-l-Turbo, 200 PS, 275 Nm bei 1700/min; 6-Ganggetriebe, 0–100 km/h in 7,9 s Testverbrauch: 7,6 l/100 km, Reichweite: 666 km Preis: Fr. 41 850.– (1.6 THP Chic).
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4. August 2011 | touring 13 | Test und Technik
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Neuer Beetle ist nahe beim Urkäfer Die 2. Auflage des Beetle von VW ist vom Design her näher am Urkäfer. Die Stil-Ikone ist gewachsen und gut motorisiert.
Bilder zvg, fm
› Ein Erfolgsmodell wie den VW Käfer neu aufzulegen – immer-
Die Bumerang-Optik der Frontscheinwerfer ist einzigartig und wirkt frech und selbstbewusst, ansonsten ist der Ampera sportlich und elegant.
Das Elektro-Auto, das länger kann Der Opel Ampera weckt Emotionen: Das Auto beschleunigt sportlich, sieht gut aus, ist sparsam und beerdigt Reichweiten-Ängste.
› Der Opel Ampera ist anders, das sieht man schon auf den ers-
ten Blick. Sowohl im Design wie auch in der Technik wurden neue Akzente gesetzt. Der Ampera verfügt über einen Elektround Benzinmotor, ist aber kein Hybrid: Der Benziner wird lediglich als Stromgenerator benutzt und ist nicht mit dem Antrieb verbunden. Nach dem Starten des Motors wird man angenehm überrascht: Zwar fehlen klangvolle Motorengeräusche, aber der Ampera ist dank seinem 111 Kilowatt (150 PS) starken HauptElektromotor ziemlich flott unterwegs. Die Durchzugskraft ist gigantisch, beim Überholen zieht der Opel an wie ein Sportwagen. Doch das tut er fast majestätisch gleitend, leise, stufenlos und völlig schaltfrei. In neun Sekunden erreicht er die 100 km/hMarke, die Höchstgeschwindigkeit beträg 160 km/h. Wenn so die Automobile Zukunft aussieht, macht sie definitiv Spass! Opel könnte mit dem Ampera nämlich die Elektro-Ära einläuten, zumal das lästige Problem der eingeschränkten Reichweite mit dem Range Extender elegant gelöst wird. Der elektrische Hauptmotor erreicht je nach Fahrweise eine Reichweite von 40 bis 80 km. Danach schaltet sich ein 1,4 l-Benziner ein und produziert über einen Generator Strom für weitere 400 km. Opel verspricht damit einen Verbrauch von weniger als 1,6 l auf 100 km. Der Innenraum der Limousine wirkt futuristisch, man fühlt sich aber gut aufgehoben. Die Materialien sind hochwertig und das Armaturenbrett ist übersichtlich. Der Kofferraum ist etwas klein, das Platzangebot für die Passagiere ansonsten aber grosszügig. Allerdings ist der Ampera nur als Viersitzer angelegt. Über das Infotainment-System können Apps von Smartphones genutzt werden. In der Schweiz wird der Ampera ab Dezember verkauft, Opel rechnet mit 600 Verkäufen pro Jahr. nr
hin verkaufte sich der Käfer 21.5 Mio. Mal – beinhaltet immer ein gewisses Risiko. Doch der neue Beetle hat punkto Design im Vergleich zum Vorgänger von 1998 deutlich zugelegt. Frecher und mit mehr Charakter kommt die zweite Generation des VW Beetle daher. Er ist breiter, flacher, die Frontscheibe ist steiler angelegt und die Dachlinie folgt eher der Form des Urkäfers von 1938. Auch in Bezug auf die Platzverhältnisse im Innenraum, ist er so geräumig, dass auch vier Personen komfortabel im Beetle auf weite Reisen gehen können. Wie von VW nicht anders gewohnt, ist die Verarbeitung des Innenraums von bester Qualität. Das, obschon das Cockpit eher funktional und nüchtern daherkommt. Als kleinen Gag ist im neuen Beetle wieder das Käferfach eingebaut. Viele Ablagen sind sonst nicht vorhanden, doch immerhin fasst der Kofferraum 310 Liter. Beim Test der Version Beetle Sport mit dem 4-Zylinder-Turbobenziner (200 PS) wurde sofort deutlich, dass der neue Käfer auf Sportlichkeit setzt. Der Motor läuft kultiviert und dynamisch, er erreicht in 7.5 Sekunden 100 km/h. Der Verbrauch mit 7.7 Liter auf 100 Kilometer ist moderat. Auch bei den Fahreigenschaften gibts nichts zu meckern: Das Fahrwerk ist gut zwischen straff und bequem abgestimmt, die Lenkung ist direkt und präzise. Übers exzellente 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe braucht man keine weiteren Worte zu verlieren. Der Beetle wird den in drei Ausstattungslinien Beetle, Design und Sport auf den Markt kommen. An Optionen bietet VW auch einiges an: Panorama-Dach, Keyless-Startsysten, Zusatzinstrumente sowie einen individuellen Schriftzug auf der Heckklappe. In der Schweiz soll er ab November erhältlich sein, die Preise stehen noch nicht fest. fm
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Technik: Mittelklass-Stil-Ikone; 5 Plätze, 2 Türen; Länge: 4,2 m; Gewicht: 1364 kg; Kofferraum: 310 bis 905 l Motorisierung: Turbo-Benziner 1.2 l (105 PS) bis 2.0 l (200 PS), Turbo-Diesel 1.6 l (105 PS) bis 2.0 l (140 PS) Preis: Noch offen.
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Technik: Elektro-Limousine; 5 Türen, 4 Plätze, Länge: 4,49 m; Kofferraum: 310 l Motorisierung: Elektromotor mit 16-kWh-Lithium-Ionen-Batterie, 150 PS, Drehmoment 370 Nm, 4 Zylinder Benziner 1,4 l, 86 PS, Vorderradantrieb; Gesamtverbrauch (Werk): 1,6 l/100 km; 40 g/km CO2 Preis: 50 900 Fr. (inkl. Batterien).
Die 2. Generation des Beetle mit den typischen Kulleraugen, dem angetäuschten Trittbrett und der geschwungenen Dachlinie.
Ultraleichtes und widerstandsfähiges
3-teiliges Reisekoffer-Set • Ultraleicht und stosssicher durch die einzigartigen Polycarbonat-Schalen r ot fü er b • Viel leichter als vergleichbare Hartschalene g An itglied Koffer mit ähnlicher Grösse M TCS• 360-Grad-Rollen-System, erleichtert das Bewegen des Koffers, z.B. im Zug t .–/Se oder im Flughafenterminal . 299598.–/Set r F • Kräftige Reissverschlüsse mit Fr. s t at t leicht gleitenden Zippern • Elegantes modernes Design • Das integrierte TSA-Zahlenschloss bietet Schutz vor unbefugtem Zugriff • Das TSA (Transportation Security Administration) Schloss ist bei internationalen Flügen notwendig, denn bei nachträglichen Sicherheitskontrollen werden normale Schlösser von den Behörden aufgebrochen • Die Koffer verfügen über Doppelgriffe, dadurch sind sie auch seitlich transportierbar • Die höhenverstellbaren Teleskopgriffe sorgen für die richtige Körperhaltung • Separate Kofferseiten mit Haltegurten, damit Sie Ihre Kleidung knitterfrei transportieren können und der Koffer beidseitig gepackt werden kann • Integrierte Taschen für Schuhe, Grösse L: Kosmetika, Wäsche etc. 66 (102) x 43 x 29 cm (H x B x T) • Reissverschluss-Dehnfalte Gewicht: 4,1 kg (+ 45 mm) verhilft zu mehr Volumen (bei XL + L) Grösse M (als Flugzeug-Handgepäck erlaubt): • Die 3 Koffer können platzsparend 55 (102) x 35 x 24,5 cm (H x B x T) ineinander verstaut werden Gewicht: 2,7 kg
batt a R 50%
Grösse XL: 76 (103) x 52 x 34 cm (H x B x T) Gewicht: 5,0 kg
360° + 45 mm
Das integrierte TSA-Zahlenschloss bietet Schutz vor unbefugtem Zugriff
Reissverschluss-Dehnfalte (+ 45 mm) verhilft zu mehr Volumen (bei XL + L)
360-Grad-Rollen-System, erleichtert das Bewegen des Koffers
Separate Kofferseiten mit integrierten Taschen für Schuhe, Kosmetika, Wäsche etc., erleichtern das Packen
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4. August 2011 | touring 13 | Test und Technik
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Ein technisches Kunststück Der Motor mit variabler Verdichtung vereinigt das Drehmoment eines Diesels mit dem nutzbaren Drehzahlband eines Benziners und ist daher besonders energieeffizient.
› 217 PS Leistung und 420 Nm Drehmoment
bei 1800/min scheinen für einen aufgeladenen 1,5-l-Vierzylinder-Benziner ein hoffnungsloses Unterfangen. Doch der von der französischen Firma MCE-5 entwickelte VCRi-Motor schafft dieses Kunststück. Er ist kultiviert und drehfreudig wie ein Benziner, aber zugleich bullig wie ein Diesel. Der Motor hat das Drehmoment eines aufgeladenen 3-Liter-Benzinmotors, verbraucht aber 35% weniger Treibstoff. Der Trick dabei ist ein variables Verdichtungsverhältnis. Einige Hersteller (Saab, PSA, VW) erforschen diese Technologie seit Jahren, sie scheiterten jedoch an Problemen wie Zuverlässigkeit, Platzbedarf oder Lärm.
Verdichtung enorm variieren, nämlich zwischen 6:1 und 15:1. Laut Erfinder Vianney Rabhi hat diese Lösung den Vorteil, dass die Längs- und Querkräfte klar getrennt sind. Daraus resultieren geringe Reibungsverluste und eine fast mit klassischen Benzinmotoren vergleichbare Laufruhe. Die beweglichen Massen und die Trägheitsmomente nehmen hingegen deutlich zu. Der Vorteil des VCRi-Motors sind Sparsamkeit und geringe Mehrkosten. Gemäss MCE-5 ist der Verbrauch 20% kleiner als bei einem normalen Benziner und damit auf dem Niveau von Diesel- oder Hybridautos.
Neuartiger Ansatz | Das Verdichtungsverhältnis – bei den heutigen Motoren ein fester Wert – hat einen direkten Einfluss auf den Wirkungsgrad, die Schadstoffe und die Fahrleistungen. Die von MCE-5 gefundene Lösung beruht gleichzeitig auf Downsizing (weniger Hubraum) und auf Downspeeding (geringere Drehzahlen). Bei dieser Technologie (siehe Schema) wird das Volumen des Brennraums im Zylinder laufend der jeweiligen Belastung des Motors angepasst. Von bisherigen Systemen unterscheidet sie sich durch ein komplexes Zahnrad und zwei Zahnstangen, die den Hub der Pleuel ständig verändern. Dadurch kann die
Dies bei geringeren Fertigungskosten: Verglichen mit Diesel- oder Hybridvarianten soll der VCRi 2000 bzw. 3000 Euro günstiger sein und nur wenig teurer zu stehen kommen als ein Benziner. Die französische Firma – sie besitzt auch schweizer Geldgeber – versucht, den VCRi 2015 einzuführen. Zur Zeit müssen sich die Hersteller darauf einstellen, dass übermässige CO2Emissionen bald mit Strafsteuern geahndet werden. Deshalb befasst sich die Forschung auch mit weiteren Technologien wie Zweitaktmotoren oder dem DiesOtto von Mercedes. MOH
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Einlassventil Zylinderkopf Von Gasdruck und Schwungmasse betätigter Nachlaufzylinder Abgasventil Zylinderblock Führungskolben Steuerzahnstange Kolbenzahnstange
Antriebsrad
Synchronwelle
Pleuelstange
Kurbelwelle
Bei einem Kolbenmotor entspricht die Verdichtung dem Verhältnis zwischen Brennraumvolumen (Kolben im oberen Totpunkt) und Zylinderinhalt (Kolben im unteren Totpunkt). Mit dem Verdichtungsverhältnis steigt der Wirkungsgrad des Motors. Bei Benzinmotoren kann es aber nicht beliebig erhöht werden, denn eine zu hohe Kompression bewirkt unkontrollierte Selbstzündungen (Klopfen). Diesel funktionieren mittels Selbstzündung des Treibstoffs und benötigen hohe Verdichtungswerte, damit sich die in den Zylinder einströmende Luft genügend erhitzt. Ihre Verdichtungsverhältnisse liegen bei 16:1 bzw. noch höher mit indirekter Einspritzung, während sich der Benziner mit 10:1 begnügt.
Bilder zvg
Verdichtungsverhältnis unter der Lupe
Der VCRi-Motor besitzt ein speziell geformtes, verzahntes Element – in den Händen von Vianney Rabhi –, das sowohl Verbrennungskräfte überträgt als auch das Verdichtungsverhältnis variiert.
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Freizeit und Reisen | touring 13 | 4. August 2011
Blick vom Schlossberg auf das alte Städchen Staufen, wo Eberhard Busch in seinem privaten Kellertheater kulturelle Höhepunkte setzt.
Wasser, Wein und starke Frauen Heilende Thermalquellen, ausladende Rebhänge, einnehmende Kochkunst: Im Markgräflerland spielen ein paar starke, sympathische Frauen die erste Geige.
› In die Maisonne blinzeln und sich vom 38 Grad warmen, stark mineralsalzhaltigen Wasser streicheln lassen, ist Balsam für Muskel und Gelenk. Im Aussenbecken des Thermalbades in Bad Bellingen, mit dem Strömungskanal und den Sprudelliegen, tun sich Badende an ihren vor dem Computer verrenkten Gliedmassen was Gutes. Hört der Besucher später die junge initiative Kurdirektorin Rebecca Paul erzählen, dass ein «nur 45-minütiger Aufenthalt in der Grotte mit Salz aus dem Toten Meer Kurzferien am Meer entspricht», wird auch schon rasch ein Termin reserviert. Medical Wellness wird in Bad Bellingen im Fünfsternbereich geboten. Die 200 000 Kurgäste, die Bad Bellingen jährlich besuchen, sind denn auch der Treibstoff des Wohlstandes im Dorf mit den romantischen Riegelhäusern. «Bad Bel-
lingen ist halt ein richtiges ‹Fressbädle›», sagt Bürgermeister Christoph Hoffmann gerade heraus. Für das leibliche Wohl sorgt etwa Ramon Basler im «Berghofstüble», ein vom Guide Michelin ausgezeichneter BibGourmand-Betrieb, und weitere Restaurants und Hotels, die sich im SchlemmerAtlas ihre Meriten haben eintragen lassen. Wer eine Vorliebe für Parks, Gärten und Rosen hat, sollte auf seiner Weiterfahrt im Landhaus Ettenbühl, einem hochkarätigen Bed and Breakfast-Betrieb, eine Pause einlegen.
Qualität ist alles | Das Markgräflerland
hat den Namen von den Markgrafen von Baden erhalten. Nach Angaben der verantwortlichen Touristiker beginnt es ennet der Grenze von Basel in Lörrach und verläuft nordwärts bis gegen Freiburg hin. West-
wärts bildet der Rhein die Grenze, im Osten ist es der Hauptkamm des Schwarzwaldes. Die Gegend gilt klimatisch als die wärmste Region Deutschlands, die Region wird auch «als Toskana Deutschlands» bezeichnet. Die Böden sind ideal für den Gemüse- wie den Weinanbau. Die dominierende weisse Rebsorte ist der Gutedel, bei uns als Chasselas bekannt, und die meistangebaute rote Traube heisst Spätburgunder, bei uns besser als Pinot Noir bekannt. An der Badischen Weinstrasse – auch beliebt bei Wanderern und Velofahrern – liegen behäbige Weindörfer wie Müllheim, Heitersheim oder Schliengen. Und genau in diesem Schliengen sollten Reisende nächstes Mal einen Halt einschalten und in der alten Thurn-und-Taxis-Poststation reinschauen. Das ist das Reich von Roy Blankenhorn, die das gleichnamige, 1847 gegründete Wein-
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Bilder Christian Bützberger
4. August 2011 | touring 13 | Freizeit und Reisen
Frauen geben den Ton an im Markgräflerland: Rebecca Paul, Kurdirektorin in Bad Bellingen, die Winzerin Roy Blankenhorn in Schliengen und die Kochkünstlerin Douce Steiner in Sulzburg. Hochbetrieb auf dem Spargelhof Bohrer in Hartheim. Kutschenfahrt in engen Gassen.
gut in der fünften Generation bewirtschaftet. Frau Blankenhorn ist eine charmante, eloquente Gesprächspartnerin, die über die Markgräflerweine alles weiss und bei einer Degustation auch witzige Anekdoten zum Besten gibt, bis die Tränen kullern.
Kreativ und witzige | Als etwa während der Finanzkrise vor drei, vier Jahren alle die Mundwinkel nach unten hängen liessen, hat das Frau Blankenhorn derart betrübt, dass sie den «Optimisten» kreiert hat. Das ist ein Schaumwein, ein Secco trocken «mit allem drin, was ihn gut macht». Das Triumvirat der Weingüte ergänzen der «Idéaliste» (Pinot Noir Barrique) und der «Altruiste» (Pinot Blanc Chardonnay). Soviel zur Kreativität der resoluten wie feinfühligen Winzerin, deren Spitzenweine Gutedel und Spätburgunder jeden Weinfreund locker ins Schwärmen bringen. Staufen mit der weithin sichtbaren Burgruine auf dem Schlossberg und dem mittelalterlichen, denkmalgeschützten Altstadtkern, den liebevoll gestalteten kleinen Läden und den Kaffees lädt Besucher zum Flanieren ein. Dabei sehen diese auch die teils Zentimeter breiten Risse in mittlerweilen
260 Häusern, die eine verunglückte Bohrung nach Erdwärme im Herbst 2007 verursacht und weltweites Medienecho ausgelöst hat. Staufen wird auch die Fauststadt genannt, weil Dr. Faust hier gewirkt hat und verstorben sein soll. «Es irrt der Mensch, solang er strebt», ist wohl des Magiers bekannteste Erkenntnis. Goethe hat den Dr. Faust mit seinem gleichnamigen Buch geadelt, ansonsten mystifizieren ihn unzählige Sagen und Gerüchte. Wer dem Doktor näher kommen möchte, reserviert in dem von Edeltraud Pilz geführten HotelRestaurant «Löwen» in Staufen das Faustzimmer. Staufen ist auch idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, sei es durch die ausladenden Rebberge oder ins Münstertal hinein mit dem Belchen als Richtpunkt.
Die Meisterköchin | Ein Streifzug durchs Markgräflerland sollte aus mehreren Gründen einen Aufenthalt im Sulzbachtal einschliessen. Der Hauptort Sulzburg zählt zu den ältesten europäischen Bergbaustädten Europas. Auch die tausendjährige ehemalige Klosterkirche St. Cyriak ist eine Zeitzeugin von unschätzbarem Wert. Sulzburg ist seit zwei Jahrzehnten auch ein Treffpunkt
von Liebhabern der gepflegten Tafel. Die südbadischen Böden sind auch in Sulzburg fruchtbar. Spargeln und Erdbeeren im Frühling, reife Früchte und Wild aus den umliegenden Wäldern im Herbst. Meisterhafte Kreationen, wenn immer möglich mit regionalen Produkten, zaubert die jüngste deutsche Sterneköchin Douce Steiner im «Hirschen» auf die Teller. Ein Stern im Guide Michelin ist die Würdigung ihrer bisherigen Leistungen. Diese haben auch über die Grenzen hinweg ihre Bewunderer gefunden, stammen doch vier Fünftel ihrer Gäste aus der Schweiz. Die virtuose Köchin, die zusammen mit ihrem Mann das Haus führt, lässt im Gespräch auch klar durchblicken, dass sie ihrem Vater, dem begnadeten Koch HansPaul Steiner nacheifert, der sich zwei Michelin-Sterne erkocht hat. Unsere besten Wünsche hat sie. Christian Bützberger
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www.markgraefler.de, www.bad-bellingen.de, www.berghofstueble-bad-bellingen.de, www.landhaus-ettenbuehl.de, www.muenstertalstaufen.de, www.fauststube-im-loewen.de, www.bohrerhof.de, www.douce-steiner.de, www.gutedel.de. Bücher: Douce Steiner, meine leichte Küche, Fr. 59.90, ISBN 978-3-03800-521-6 und Weinfrauen, ISBN 978-3-03800-377-9.
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4. August 2011 | touring 13 | Freizeit und Reisen
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Ratgeber Reisen
Urs-Peter Inderbitzin
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Wenn sich Montezuma bitter rächt
Operettenzauber Die Sterne funkeln, das Wasser plätschert und die Herzen schmelzen. Denn nur einen Steinwurf entfernt steht ein Soldat am Wolgastrand und singt ein trauriges Lied von Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe. Richtig! Es ist der Zarewitsch! Nur: Das Wasser ist nicht die Wolga, sondern der Neusiedlersee, Mitteleuropas grösster Steppensee. Und der Strand ist aus Holz und Kunststoff. Es ist die Seebühne von Mörbisch im österreichischen Burgenland. Seit 1957 findet hier alljährlich im August ein grosses Operettenspektakel statt, das Besucher aus dem ganzen deutschsprachigen Raum anzieht. Dieses Jahr wird der «Zigeunerbaron» von Johann Strauss gegeben. Ab Wien gibts einen Shuttlebus-Service nach Mörbisch. Der Festspielbesuch lässt sich auch gut mit einem Aufenthalt in der im Jahre 2009 eröffneten herrlichen St. Martins Therme am Rande des Nationalparks NeusiedlerseeSeewinkel kombinieren. Ausführliche Infos: www.seefestspiele-moerbisch.at und www.stmartins.at. cha
Sonderausstellung im Pantheon Basel
Mobil auf zwei Rädern Von der ersten «Laufmaschine», einem Holzvelo namens «Draisine», das dem Erfinder Karl Drais zugeschrieben wird, bis zur neuesten Entwicklung des Elektrovelos ist in dieser Sonderausstellung alles zu sehen. Verfolgen können Besucher die unterschiedlichen Entwicklungen an den Velos mit Holzfelgen, den Antriebssystemen und Einfällen wie das Hoch-, Ein-, Tandem- oder Sesselrad. Motorräder sind magische Objekte, emotional aufgeladen vom Zauber der Freiheit. Das erste Motorrad wurde 1869 zum Patent angemeldet. In der Ausstellung werden begehrte Raritäten wie das 1908 gebaute «Condor Motorette» oder das «FN 4» mit Reihenzylinder gezeigt. ku Pantheon Basel, Hofackerstrasse 72, 4132 Muttenz, Telefon 061 466 40 66 oder www.pantheonbasel.ch.
Kochen, Essen, Helfen Die Gildeköche im Einsatz Am Samstag, 3. September, werden weissgewandete Köche der Gilde etablierter Gastronomen zum 15. Gilde-Kochtag aufwarten. In vielen Städten und Ortschaften packen sie ihre Kochutensilien aus, stellen Tische und Bänke auf und bieten verschiedene Köstlichkeiten an. Dabei kommen erfreuliche sechsstellige Spendenbeiträge zusammen, die je zur Hälfte an die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft und in regionale Hilfsprojekte fliessen. Mehr Infos unter: 044 377 52 90 oder www.gilde.ch.
Schweiz per Velo entdecken 39 attraktive Velotouren Was macht Sie mehr an? Touren entlang von Seen und Flüssen? Oder doch eher die Herzroute? Von Grotto zu Grotto? Historische Wege neu entdecken. Velofahren im Reich der hohen Berge oder unterwegs sein mit Velo, Fernglas und Fingerspitzengefühl. Im neuen Velowanderführer «Top of Switzerland» von Kümmerly+Frey sind 39 attraktive Velotouren für Jung und Alt aufgelistet. Preis: 19.80 Fr. Deutsche Ausgabe ISBN 9783-259-03707-2, www.swisstravelcenter.ch.
Wer Pech gehabt hat, kann ein Lied davon singen. Durchfall im Urlaub. Das kann nicht nur in exotischen Ländern passieren. Auch auf einer Flusskreuzfahrt in Mitteleuropa kann die unangenehme Krankheit epidemieartig zuschlagen. Anfänglich fehlten nur vereinzelt Leute an den Nebentischen, später blieben ganze Tische leer. Schadenersatz – etwa für einen Spitalaufenthalt – kann in solchen Fällen nur verlangt werden, wenn die Ursache für die Durchfallerkrankung einem Hotel oder einem Kreuzfahrtschiff eindeutig nachgewiesen werden kann. Wenn auf Gran Canaria nur ein Gast eines Hotels erkrankt, wird es schwierig: Er hat vielleicht im Hotel das Morgen- und das Abendessen eingenommen, dazwischen aber am Strand eine Glace und beim Shoppingbummel einen Hamburger gegessen. Dem Hotel unter diesen Umständen nachzuweisen, dass der «Käfer» dort eingefangen wurde, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Eher Chancen, auf einen Reisemangel zu pochen und Schadenersatz bezahlt zu bekommen, bestehen dann, wenn eine Erkrankung tatsächlich vom gebuchten Hotel ausgeht und sehr viele andere Gäste unter denselben Symptomen leiden. Wenn allerdings «nur» 10 von 450 Hotelgästen erkranken, genügt dies nicht, wie ein deutsches Gericht entschieden hat. Der Richter muss davon überzeugt werden, dass die Magenbeschwerden auf mangelnde Hygiene in der Küche zurückzuführen sind. Und Achtung: Nur wer eine Pauschalreise gebucht hat, kann gegen den Reiseveranstalter klagen; wer individuell im Ausland gebucht hat, muss dort klagen. Ob ein Reisender auch Ersatz für entgangene Ferienfreuden erhält, weil er tagelang auf der Toilette sitzen musste, ist in der Schweiz – anders als in Europa – noch umstritten. Ein wegweisendes Urteil des Bundesgerichts fehlt zu dieser Frage.
Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.
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Freizeit und Reisen | touring 13 | 4. August 2011
Coole Angebote für heisse Bergsommer Immer mehr Bergbahnen entdecken die warme Jahreszeit als lukrative Einnahmequelle. Sie steigern ihre Sommerfrequenzen dank innovativen Produkten und einem soliden Marketing. Eine Studie belegt: Das Potenzial ist gross. Treiben. Die Skisaison ist zwar längst vorbei, stattdessen brennt die Juli-Sonne. Trotzdem fährt die grosse Gondel den Berg rauf und runter. An Bord sind viele Biker, in Vollmontur mit ihren eindrücklichen Zweirädern. Auch Familien gehören zu den Fahrgästen, ebenso Paare und Einzelpersonen jeden Alters. Das gleiche Bild zeigt sich im benachbarten Flims, das zusammen mit Laax und Falera eine Feriendestination bildet. Dahinter steht die Weisse Arena Gruppe, welche nicht nur die Bergbahnen betreibt, sondern auch für die Produktentwicklung und Vermarktung der ganzen Destination zuständig ist. Um das Sommergeschäft anzukurbeln, setzt die Weisse Arena Gruppe auf Diversifizierung und attraktive Angebote. In Laax wird zurzeit rund um die AppartementAnlage Rocksresort an der Talstation der Aufbau von entsprechenden Attraktionen vorangetrieben. Kürzlich wurde etwa die Freestyle Academy, Europas erste IndoorFreestyle-Halle eingeweiht. Sie bietet ganzjährlich Ski-Jumps über Schanzen, einen Skater-Park sowie Trampoline. Die angebotenen Kurse für Kinder und Jugendliche sind bestens gebucht. Auch die Bike- und Skater-Attraktionen auf der Flimser Seite beleben seit Jahren das Sommergeschäft.
Potenzial ist hoch | Neben den Infra-
strukturen muss die Vermarktung stimmen. Die Destination bewirbt sich im Sommer bewusst mit der Marke «Flims» und schnürt zahlreiche Angebots-Pauschalen. Heuer wurden etwa diverse neue BikerAngebote entwickelt. Dazu sollen neu lancierte Kinderpauschalen rund um den Waldmenschen Ami Sabi mehr Familien anlocken und neben den Seilbahnfrequenzen auch die Auslastungen in Hotels und Ferienwohnungen steigern. Die Strategie hat in den letzten Jahren Erfolg gebracht. Heuer drückt der starke Frankenkurs auf das Geschäft. «Trotzdem bewegen sich die Sommer-Buchungen bislang auf dem Vorjahresniveau», sagt Britta Maier, Sprecherin der Weissen Arena Gruppe. Mit der intensive-
ren Vermarktung des Sommergeschäfts ist Flims-Laax-Falera nicht allein. Dies bestätigt eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Deloitte. «Immer mehr Schweizer Skigebiete entdecken die Sommersaison und die Diversifizierung ihres Angebots als wichtige Wachstumschance», heisst es dort. Die Studie weist nach, dass mehr als ein Drittel der rund 50 befragten Seilbahnunternehmen im Sommer bereits über 20 Prozent ihres Gesamtertrages erwirtschaftet.
Jetzt «Trotti-Biken» | Dies trifft etwa
auf die Jungfraubahnen zu, die heute 60 Prozent ihres Umsatzes im Sommer einfahren. Gemäss Direktor Urs Kessler gibt es noch Potenzial für eine Steigerung. «Wir setzen dabei vor allem auf die Wachstumsmärkte in Asien.» Die Jungfraubahnen investieren regelmässig in neue Attraktionen, um den Sommer bei Gästen noch populärer zu machen. Eingeschlagen hat etwa der «First Flyer», eine atemberaubende Flugattraktion am Drahtseil, die im letzten Jahr auf Anhieb von fast 14 000 Gästen ausprobiert wurde. Einen ähnlichen Erfolg erhofft sich Kessler vom neuen Angebot «Trotti-Biken» in Grindelwald. Ein Verhältnis 50:50 zwischen Sommerund Wintergeschäft strebt auch die Bergbahngesellschaft Titlis-Rotair in der Zentralschweiz an. Zurzeit sind noch sechs von zehn Fahrgästen Schneesportler. Die Sommer-Infrastrukturen werden dauernd verbessert und ausgebaut. Im Sommer 2010 wurden auf dem Trübsee erstmals Ruderboote zur Verfügung gestellt, was gemäss Marketingchef Peter Reinle bei der Gästeschaft bestens angekommen ist. Neue Klettersteige, begehbare Gletscher, neue Bikeund Wanderrouten sollen das Angebot im aktuellen Sommer abrunden. Aktiv ist man auch in Savognin, wo das Sommergeschäft trotz einer schon mehrjährigen Aktiv-Vermarktung nach wie vor marginal ist. Immerhin habe man die Zahl der Sommergäste dank Attraktionen wie Funsport-Strecken, Badesee, Seilparks, Gratis-Bergbahnen, Pinocchio-Kinderclub
Bilder zvg
› An der Talstation Laax herrscht emsiges
etc. in den letzten Jahren verdoppeln können, sagt Vendelin Coray, Direktor der Savognin Bergbahnen. «Das Potenzial ist aber noch lange nicht ausgeschöpft.» Nicht auf neue Angebote, sondern auf eine intensivere Vermarktung des Bergsommers setzen die Zermatt Bergbahnen. «Wir konnten in den letzten Jahren unser Sommerergebnis allein dank intensiven Marketinganstrengungen jeweils um rund 10 Prozent steigern», sagt der unlängst in Pension gegangene Geschäftsführer Christen Baumann. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz meint zu Angeboten wie Sommerrodelbahnen, Aussichtsplattformen und Klettersteigen, dass diese bereits morgen nicht mehr einzigartig sind, sondern durch ihre inflationäre Ausbreitung austauschbar werden. Gleichzeitig verschandeln sie Natur und Landschaft auf lange Zeit und schrecken Menschen, die Ruhe und eine unberührte Bergwelt suchen, ab. Solche Sommerangebote sollten deshalb nur mit äusserster Zurückhaltung geplant werden. Robert Wildi
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4. August 2011 | touring 13 | Freizeit und Reisen
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Der «First Flyer» der Jungfraubahnen schwingt bei Touristen aus aller Welt auf jeder Beliebtheitsskala obenaus. Biken ist in Flims, Laax, Falera angesagt, wo die Verantwortlichen auch stets neue Produkte kreieren. Wandern in Zermatt im Sommer mit dem Matterhorn als Begleiter ist wohl schwierig zu überbieten.
«Das authentische Bergerlebnis steht im Vordergrund» » Ist Flims-Laax-Falera auf dem besten Weg,
eine Sommerdestination zu werden? Britta Kaula: Wir sind für die Ganzjahresvermarktung der Destination zuständig und natürlich bestrebt, den Sommer zu stärken. Mit Laax haben wir für den Winter eine erfolgreiche Marke entwickelt. Diese Erfahrungen wollen wir aktiv nutzen, um Flims zu einer starken Marke für die erfolgreiche Sommerpositionierung der Destination zu machen. Haben Sie konkrete Ideen und Pläne, wie Flims-Laax-Falera in der warmen Jahreszeit künftig noch mehr Gäste locken kann? Wir setzen auf eine langfristig angelegte Vermarktung. Das heisst, wir streben eine klare Positionierung im Markt als aktive Feriendestination für Biker und Wanderer an. Dazu passend kreieren wir Produkte. Ergänzt wird die Vermarktung durch kurzfristige Angebote und attraktive Pauschalen. Wo ziehen Sie die Linie zwischen noch mehr Attraktionen am Berg und einer intakten Natur?
Wir wissen um unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und setzen uns für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur ein. All unsere Projekte werden von Naturschutzverbänden begleitet. Bei der Entwicklung neuer Produkte steht vor allem das authentische Bergerlebnis im Vordergrund. Beteiligt sich die Weisse Arena an der jüngst von Graubünden, Wallis und Tessin Tourismus lancierten Sommer-Aktion «Gratis-Kinder bis 12»? Ja, wir finden diese Aktion für die Zielgruppe Familien sehr attraktiv und beteiligen uns daher aktiv daran. Interview: RW
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Britta Kaula, Leiterin Marketing/Kommunikation der Weissen Arena Gruppe
Ferien in Italien
Ligurien
Oberitalienische Seen
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Joël Biletta
4. August 2011 | touring 13 | Freizeit und Reisen
Das Ibis Moussafir Tanger City Center, Marokko, ist das weltweit 900. Ibis Hotel.
Weltweit der gleiche Service Die Economy-Hotelkette Ibis der Accor-Gruppe ist auf Expansionskurs. Über 900 Hotels auf der ganzen Welt bieten ihren Gästen einen einheitlichen Standard.
› Die Hotelgruppe Accor ist weltweit mit 4200 Hotels aller Preiskategorien vertreten. TCS-Mitglieder erhalten bei Buchungen übers Internet oder über den Call-Center interessante Rabatte. Für Städtetrips und Business-Reisen besonders beliebt ist die Economy-Hotelkette Ibis. Ende Januar wurde in Tanger, Marokko, das 900. Ibis Hotel eröffnet. In der Schweiz wurden dieses Jahr ebenfalls zwei neue Ibis Hotels eröffnet: Im Februar in Delsberg und im Juni in Bulle.
Standardisierte Zimmer | Die Accor-
Hotellerie ist in der Schweiz mit 44 Hotels (rund 4900 Zimmern) präsent und beschäftigt 1000 Mitarbeiter. 21 dieser 44 Hotels sind Ibis-Hotels. Sie bieten in Baar, Basel, Bern, Bulle, Chur, Crissier, Delsberg, Freiburg, Genf (drei), Kriens, Lausanne, Locarno, Neuenburg, Rothrist, Sitten, Winterthur, Zürich (drei) komfortable Übernachtungsmöglichkeiten. Der Standard in einem Ibis-Hotel ist immer gleich, egal wo man auf der Welt eincheckt. Die Hotels sind stets an zentraler Lage gelegen. Die geräumigen
Zimmer verfügen über separate Badezimmer, grosse Betten, Klimaanlage, Internetanschluss und einen Fernseher mit lokalen und internationalen Programmen. Auch die Servicequalität sollte nach dem Credo der Hotelkette stets die Gleiche sein. Ausserdem bieten sich den Hotelgästen praktische Gemeinschaftsräume. Gegründet wurde die Hotelkette mit der Eröffnung des ersten Ibis-Hotels 1974 in Bordeaux. Es folgte eine Expansion in ganz Europa. Das erste Schweizer Ibis-Hotel öffnete seine Tore 1987 in Sitten, 20 weitere folgen bis 2011. Laut Yann Caillère, Präsident- und Chief Operating Officer von Accor, will Ibis auch weiterhin auf der ganzen Welt expandieren und im Schnitt 70 neue Hotels pro Jahr eröffnen.
Rabatte für TCS-Mitglieder | In zahl-
reichen Ibis-Hotels in 36 Ländern haben TCS-Mitglieder bei Buchungen über das Internet oder über den Call Center 5% Rabatt. Dieser Mitgliedervorteil bezieht sich aber lediglich auf die Hotels im Ausland. Bei Übernachtungen in der Schweiz werden
keine Rabatte gewährt. In den Hotels Sofitel, Pullman, McGallery, Novotel und Mercure gibts in der Schweiz und weltweit bis zu 12% Rabatt. nr
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Touring-Info Buchungen via Internet unter www.sparen.tcs.ch oder Call Center: Tel. 022 567 53 10
Marktführer Accor Der Hotelbetreiber Accor ist weltweit in 90 Ländern mit 4200 Hotels und über 500 000 Zimmern präsent. Von der Luxus- bis zur Budgetklasse bietet Accor ein umfassendes Angebot an Hotels unter den Marken Sofitel, Pullman, McGallery, Novotel, Suite Novotel, Mercure, Adagio, ibis, all seasons, Etap Hotel, hotelF1 und Motel 6 sowie ergänzende Aktivitäten wie Thalassa sea & spa und Lenôtre. Mit 145 000 Mitarbeitern weltweit bietet die Gruppe ihren Kunden und Geschäftspartnern fast 45 Jahre an Knowhow. tg
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«Mein Hobby ist der TCS» Seit fast 40 Jahren arbeitet er für den TCS. Jahrzehntelang als Generalsekretär der Sektion Tessin und nun als TCS-Mediensprecher für die italienische Schweiz. Renato Gazzola: ein Mann, der sein Leben dem Club gewidmet hat.
› Seit dem 1. März hat der Touring Club
Schweiz erstmals in seiner über hundertjährigen Geschichte einen Sprecher für die italienischsprachige Schweiz. Ein äusserst bedeutsamer Moment für den Club, der sich damit konkret für die föderalistischen Grundsätze einsetzt. Die vom Zentralsitz für die neue Position gewählte Person zeigt ganz klar, wie viel dem nationalen TCS daran liegt, die Kontakte mit der Presse und der öffentlichen Meinung südlich der Alpen zu pflegen. Es handelt sich nicht um irgendeine Fachperson, sondern um Renato Gazzola, der bis Ende Februar als Generalsekretär der TCS-Sektion Tessin tätig war. Aussergewöhnlich auch die Tatsache, dass sein Stellenantritt genau auf den Tag nach seiner Pensionierung fiel. Gazzola: «Für mich ist es wirklich eine grosse Ehre, dass der Zentralsitz in Genf entschieden hat, mir diesen Teilzeitjob anzubieten, obwohl ich im Februar 65 Jahre alt geworden bin». Der TCS zählt zweifelsohne zu den Arbeitgebern, die der Erfahrung noch Bedeutung beimessen.
genheit nicht entgehen, dessen Kontakte auch weiterhin zu nutzen, um das italienischsprachige Tessiner und Bündner Publikum über die eigenen Ansichten zu informieren und aufzuklären. Nicht zuletzt weil, wie Gazzola selbst erklärt, «man sich in Genf darüber im Klaren ist, dass das Tessin, obwohl es relativ klein ist, über eine riesige Anzahl von Medien verfügt».
Weltrekord | Der «Fall Tessin» wird sogar
in den Journalismusschulen erwähnt. Auf rund 300 000 Einwohner kommen da nämlich drei Fernseh- und fünf Radiosender, drei Tages- und zwei Sonntagszeitungen, vier politische und sieben andere Wochenzeitungen, zwei Zweiwochen- und 16 Monatszeitschriften sowie ganze sieben OnlineInformationsportale. «Die medienreichste Region der Welt», fasst der Tessiner Sprecher zusammen. Unaufhörlich gehen Anfra-
gen von Journalisten ein, weshalb es jemanden braucht, der diese umgehend und umfassend beantwortet. Wäre es aber jetzt, nach einem intensiven Arbeitsleben, nicht an der Zeit, sich seinen Hobbys zu widmen? Zum Beispiel der Gärtnerei, wie dies viele Rentner tun? «Mein Hobby ist und bleibt der TCS», antwortet Renato Gazzola lachend. Dabei sitzt er am Schreibtisch in seinem Büro, das er sich in seinem hübschen Haus in der grünen Luganeser Hügellandschaft in Tesserete eingerichtet hat. Antonio Campagnuolo
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In Kürze Renato Gazzola (65) besuchte die Hotel- und Tourismusfachschule. Nach einigen Jahren Berufserfahrung in der Romandie und der Deutschschweiz begann er 1972 beim TCS zu arbeiten, für den er auch nach der Pensionierung noch tätig ist. Hobbys: Kreuzworträtsel und andere Rätsel, Pilzsuche und natürlich die gute Küche.
Seit 1972 | Renato Gazzolas Leben im
Kommunikator | Gazzolas grösstes Talent ist eindeutig seine Kommunikationsfähigkeit, dank der er in den letzten 30 Jahren im Bereich der Mobilität zum bevorzugten Ansprechpartner der lokalen Presse und Behörden geworden ist. Nachdem der TCSZentralsitz von Gazzolas Pensionierung erfahren hatte, liess er sich deshalb die Gele-
Antonio Campagnuolo
Club begann Ende 1972 mit seiner Anstellung als Buchhalter und Reiseberater in der TCS-Agentur Lugano. Nach wenigen Jahren holte ihn der damalige Sektionspräsident Franco Felder (späterer TCS-Zentralpräsident, 1987–1996) 1975 ins Sekretariat der Sektion Tessin. Seither kümmerte er sich als Generalsekretär praktisch um alles. Er arbeitete mit den verschiedenen TCS-Diensten wie Camping, Assista, Heberga und Patrouille sowie den TCS-Sektionen in der französischen und deutschen Schweiz zusammen. Er förderte Messe- und Volksveranstaltungen wie zum Beispiel den berühmten Tessiner Alpen Trittico. An der vom TCS organisierten, sehr beliebten 3-Pässefahrt über den Gotthard, den Oberalp und den Lukmanier nehmen jedes Jahr hunderte von Radliebhabern aus der ganzen Schweiz und Italien teil.
Pensioniert… aber doch nicht ganz: Renato Gazzola in seinem Garten in Tesserete.
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Club und Mitglied | touring 13 | 4. August 2011
Auf der Suche nach der perfekten Linie Im TCS-Kurs «Sportliches Fahren» lernen Automobilisten, ihre Fahrtechnik zu verbessern und die maximale Leistung aus ihrem Fahrzeug herauszuholen. Und ausserdem macht ein Tag auf der Rennstrecke unglaublich viel Spass.
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Es liegt ein Geruch nach Gummi und Benzin in der Luft. Die Sonne strahlt und verspricht bereits frühmorgens einen heissen Tag auf der TCS-Rennstrecke Lignières im Neuenburger Jura. Nach und nach erscheinen immer mehr Autos auf der Rennstrecke. Manche getunt und asketisch ausgehöhlt, andere eher sportlich-elegant. In zwei Reihen werden sie an die Startlinie der Rennstrecke geparkt. Die Fahrer steigen aus, begrüssen sich und begutachten neugierig die Fahrzeuge der Konkurrenz. Die Vorfreude steht ihnen – bis auf die Autorin sind alles junge Männer – ins Gesicht geschrieben. Sie alle haben sich für den TCSFahrkurs «Sportliches Fahren» angemeldet
und wollen heute nur eines: Vollgas geben und jeglichen Fliehkräften trotzen.
Bremsen als letzte Option | Nach dem Begrüssungskaffee und den Formalitäten begeben wir uns in den Schulungsraum zum Briefing. Instruktor Jean-Léon Andrey erklärt die Spielregeln auf der Rennstrecke. Es gilt das Motto «Gentlemen-Driver»: Bescheidenheit beweisen! Das heisst, nur an erlaubten Stellen überholen, nicht auffahren und wenn es nicht mehr geht: Bremsen! Ausserdem herrscht im Auto Helmpflicht. Dann dürfen die Fahrer sich und ihr Auto kurz vorstellen. Das Redaktionsauto des «Touring», ein Saab 9-3, muss es an diesem
Tag mit einem Honda Civic, BMW 325i, Subaru Impreza, VW Golf 1, Saab 9-3 Cabriolet, Mercedes C230 Sport Coupé, Honda Accord und einem Lotus Elise aufnehmen. Instruktor Jean-Léon verspricht uns viel Fahrpraxis an diesem Tag und erntet grosse Zustimmung. Denn die Hobby-Piloten wollen heute ihren Gasfuss einsetzen, ihre Bremsen testen und ihre Reifen zum quietschen bringen. Ausgerüstet mit Helm und Funkgerät gehts auf die Strecke. Die erste Übung findet noch «im Trockenen» statt. Zuerst müssen nämlich Sitz- und Lenktechnik verinnerlicht werden. Der Instruktor zeigt, auf was es ankommt. Danach werden Einlenkpunkt, Scheitelpunkt und Auslenkpunkt einer Kurve mit den orangen Hütchen (Pylonen) markiert. In der Theorie klappt dies ziemlich schnell, doch die Praxis hat ihre Tücken, wie sich nach der ersten gefahrenen Runde zeigt. Es ist nicht ganz einfach, die perfekte Linie einer Kurve zu finden: «Du musch speter brems! Du musch weniger schnell in di Kürv! Gaaas, Gaaas!», schreit uns Jean-Léon via Funkgerät in die Fahrzeuge. Seinem Kennerblick entgeht gar nichts und die direkte Rückmeldung ist für die Fahrer mit einem grossen Lerneffekt verbunden: Man versucht, es in der nächsten Runde besser zu
Der Tag auf der Rennstrecke beginnt mit einem kurzen Briefing. Bevor gestartet wird, zeigt Jean-Léon den Hobby-Piloten Sitz- und Lenktechnik.
Selbst der Lotus Elise lässt sich mit genügend Gas und nasser Fahrbahn zum übersteuern bewegen. Auf der Rennstrecke herrscht strikte Helmpflicht.
4. August 2011 | touring 13 | Club und Mitglied
machen. Jede Übung wird dafür mehrere Male wiederholt. Danach werden notwendigerweise Bremsen und Motor gekühlt.
Tanz durch die Pylonen | Die nächste Herausforderung heisst Slalom-Fahren, ein Manöver mit grossem Spass-Faktor. Hier zeigt sich, warum im Auto Helmpflicht herrscht: Der Tanz durch die Pylonen kann sehr erschütternd sein, man wird durch die Fliehkräfte ziemlich hin und her geworfen. Sportsitze mit gutem Seitenhalt zahlen sich also aus. Gleichzeitig wird die Blicktechnik gefordert, denn «man fährt immer dort, wo man schaut», pflegt Jean-Léon zu sagen. Also nicht auf die Pylonen schauen!
Beim nächsten Manöver darf das einschränkende ESP ausgeschaltet werden: Jean-Léon lädt zum Unter- bzw. Übersteuern. Zahlreiche Hecks nutzen die Gelegenheit, genussvoll auszubrechen. Die Fahrer geben fröhlich Gegensteuer und Jean-Léon setzt noch einen drauf, in dem er es regnen lässt. Damit steigt aber auch die Hemmschwelle zum Gas geben. Jean-Léon ermutigt die Fahrer mit gutem Zureden durch das Funkgerät, ihre fahrschulmeisterliche Genügsamkeit im Bezug auf nassen Asphalt ohne Hemmungen abzulegen. Und siehe da: es kommen alle ziemlich ins schlittern. Bei der letzten Übung vor dem Mittagessen werden Geschwindigkeiten gemessen.
Racing Days 2011
Jean-Léon zeigt vor, wie man mit möglichst viel Speed aus einer Kurve kommt. Auch hier geht es wieder darum, die perfekte Linie zu finden, um möglichst schnell wieder Gas geben zu können.
Zurück in die Realität | Am Nachmittag
geht es weiter mit rasanten Ausweichmanövern, um dann in das von allen Fahrern langersehnte freie Fahren überzugehen: Während drei Mal 15 Minuten dürfen alle auf der Rennstrecke ihr Können zeigen und anwenden, was sie an diesem Tag gelernt haben. Sogar überholen war erlaubt, wovon vor allem der Lotus Elise Gebrauch macht: Schlussendlich ist eben doch nicht nur das Fahrerkönnen ausschlaggebend, sondern auch günstiges Leistungsgewicht, straffes Fahrwerk und tiefer Schwerpunkt. Nach unzähligen Runden und mit einem Lachen im Gesicht machen sich die Fahrer gegen Abend wieder auf den Heimweg und damit zurück in die Realität. Eine Realität inklusive Gegenverkehr und Geschwindigkeitsbegrenzung, wie uns Jean-Léon freundlich ermahnt. Nadia Rambaldi
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Touring-Info Anmeldung und weitere Informationen unter www.test-und-trainingtcs.ch -> Spezialkurse. Weitere Bilder: http://flic.kr/s/aHsjvs2tsR.
Bilder Fabian Unternährer
Die praktische Weiterführung des Kurses «Sportliches Fahren» sind die Racing Days 2011. Dieser Kurs richtet sich an Automobilisten und Motorradfahrer, die ihre Blicktechnik verbessern und ihre Kurvenlinien perfektionieren wollen. Der nächste Kurs für Autofahrer findet am 12. Oktober, für Motorradfahrer am 13. Oktober auf dem Circuit de Dijon-Prenois in Frankreich statt. Die 3,8 km lange Rennstrecke ist in weniger als vier Stunden von Zürich aus zu erreichen. TCS-Mitglieder mit Motorrad bezahlen 390 Fr., für Autofahrer kostet der Renn-Spass 450 Fr. pro Tag. Infos und Anmeldung unter www.tcs.ch -> Kurse. nr
Der Fahrer des BMW 325i mit Jahrgang 1989 konnte seine sportlichen Ambitionen in Lignières voll ausleben.
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N채chste Ausgabe 18.08.2011 01.09.2011 22.09.2011
Inseratenschluss 08.08.2011 22.08.2011 12.09.2011
4. August 2011 | touring 13 | Standpunkt
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TCS-Dienstleistungen Telefon 0844 888 111 oder www.tcs.ch
ETI TCS www.eti.ch Europa motorisiert «Familie» Fr. 103.– Europa motorisiert «Einzelperson» Fr. 75.– Europa nicht-motorisiert «Familie» Fr. 77.– Europa nicht-motorisiert «Einzelp.» Fr. 65.– Erweiterung Welt «Familie» Fr. 88.– Erweiterung Welt «Einzelperson» Fr. 70.– Heilungskosten Europa Fr. 32.– Heilungskosten ausserhalb Europa Fr. 45.– Card Assistance www.cardassistance.tcs.ch für die ganze Familie Fr. 28.– 20% Rabatt für Inhaber des ETI TCS Firmenkarte TCS www.tcs.ch/firmen Für Firmenwagen, Pannenhilfe ab Fr. 134.– Verkehrs-Rechtsschutz ab Fr. 111.– ASSISTA TCS www.assista.ch Rechtsschutzversicherung Verkehr «Einzelp.» Fr. 66.– «Familie» Fr. 96.– Privat (ohne Verkehrs-Rechtsschutz) «Familie» Fr. 245.– «Einzelperson» Fr. 225.– Privat (mit Verkehrs-Rechtsschutz) «Familie» Fr. 215.– «Einzelperson» Fr. 192.– Gebäude Fr. 60.– Auto TCS www.autotcs.ch Haftpflicht, Teilkasko, Kollisionskasko, Unfallversicherung, Bonusschutz, Parkschadenversicherung. 0800 801 000 Zweirad www.versicherungentcs.ch Velo-Assistance mit Velo-Vignette, Rechtsschutz, Beistandsleistungen und KaskoDeckungs-Variante bis Fr. 2000.– Fr. 25.–* od. Kasko-Deckungs-Variante bis Fr. 5000.– Fr. 80.–* Moto-Assistance (Pannenhilfe und Beistandsleistungen) Fr. 41.–* Für Motorräder in der Schweiz und im Ausland * Preis für TCS-Mitglied TCS Drive Kreditkarten TCS MasterCard drive Partnerkarte TCS American Express drive Gold Partnerkarte
Fr. 50.– Fr. 20.– Fr. 100.– Fr. 50.–
Infotech www.infotechtcs.ch Der TCS testet Fahrzeuge und Zubehör und stellt die kompetent und neutral erarbeiteten Informationen den TCS-Mitgliedern zur Verfügung. Test&Training www.test-und-trainingtcs.ch Preisermässigung auf das Kursangebot in den Verkehrssicherheitszentren Betzholz (ZH) und Stockental (BE) und Fahrtrainingszentren Lignières (NE), Plantin (GE) und Emmen (LU). Zweiphasenausbildung www.2phasen.tcs.ch Obligatorische Weiterbildungskurse zum definitiven Führerausweis. Reisen und Freizeit www.reisen-tcs.ch Reisen 0844 888 333 Camping www.campingtcs.ch 022 417 25 20 Hotels Schloss Ragaz, www.hotelschlossragaz.ch 081 303 77 77 Bellavista, www.hotelbellavista.ch 091 795 11 15 Velo und Freizeit www.rad.tcs.ch
Keystone
Mitgliedschaft www.tcs.ch Motorisiert (Automobilisten je nach Sektion und Motorradfahrer) und pro rata Partner-/Jugendkarte Fr. 44.– Nicht-motorisiert Fr. 32.– COOLDOWN CLUB MEMBERCARD Fr. 66.– Velofahrer (mit Velo-Assistance und Haftpflicht) Fr. 37.– Junioren (mit Velo-Assistance und Haftpflicht) je nach Sektion Camper (Nur für motorisierte oder nicht-motorisierte TCS-Mitglieder) Fr. 55.– (Camping-Club AG: + Fr. 7.–; ZH: + Fr. 5.–)
TCS-Mitglieder sollten Parlamentarier wählen, die die Anliegen des TCS vertreten.
Wählen wir die Richtigen ins Parlament!
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Am 23. Oktober 2011 wählen wir unsere Nationalrätinnen und Nationalräte und in vielen Kantonen die Ständerätinnen und –räte. Diese Parlamentarier haben in den nächsten vier Jahren grossen Einfluss in den Politikfeldern, welche die Mitglieder des TCS als mobile Menschen interessieren. In seinen politischen Leitlinien sagt der TCS, dass er weder Parteipolitik betreibt noch einzelne Parteien, Kandidaten oder Politiker direkt unterstützt. Der TCS ist unabhängig und nur der Sache der mobilen Menschen verpflichtet. Fast alle Mitglieder des TCS fahren ein Auto oder Motorrad. Sie beziehen vom TCS viele Dienstleistungen zugunsten ihrer automobilen Bedürfnisse. Der TCS ist ein wichtiger Partner für die Verkehrssicherheit und die Verkehrsaus1.Die Energie- und Klimapolitik soll die freie Wahl des bestgeeigneten Verkehrsmittels sichern und die Vorteile der automobilen Mobilität der Bevölkerung und Wirtschaft anerkennen. 2.Die Energie- und Klimapolitik darf mit ambitiösen Anreizen stets neue technische Fortschritte in der Fahrzeugtechnologie fördern. Die Konsumenten müssen dabei die Wahlfreiheit beim Kauf und Einsatz ihrer Fahrzeuge behalten. 3.Die Verkehrsnetze sind auf die stets wachsende Nachfrage bestmöglich auszurichten und gezielt auszubauen – politisch gesteuerte Engpässe und Staus wegen überlasteter Infrastrukturen sind schädlich für alle. 4.Die Finanzierung der Verkehrsinfrastrukturen soll sich am Verursacherprinzip ausrichten: die Automobilisten und der Strassengüterverkehr bezahlen die Strassen, die Benutzer der öffentlichen Verkehrsmittel decken deren volle Be-
bildung der Kinder. Unsere Anliegen verdienen es vom nationalen Parlament ernst genommen zu werden. Worauf müssen wir achten, wenn wir im Oktober unsere Stimme abgeben? Möglichst viele der gewählten Parlamentarier sollen die Mobilitätsanliegen (vgl. unten) des TCS unterstützen. Ich danke Ihnen als aktive Mitglieder des TCS, dass Sie in den nächsten Monaten die Kandidatinnen und Kandidaten für das nationale Parlament darauf ansprechen. Wir stellen am 23. Oktober 2011 die Weichen für die nächsten Jahre – nutzen wir unser Wahlrecht und sorgen wir dafür, dass die Bedürfnisse der 1,6 Millionen TCSMitglieder Gehör finden.
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Niklaus Lundsgaard-Hansen, Zentralpräsident des Touring Club Schweiz (TCS)
triebskosten und die öffentliche Hand aus allgemeinen Mitteln die Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs. 5.Quersubventionierungen des öffentlichen Verkehrs durch Steuern und Abgaben der privaten Strassenbenützer sind abzulehnen. Dasselbe gilt für die Erhebung von Strassenabgaben auf Vorrat. 6.Die Sicherheit des Verkehrs namentlich auf der Strasse ist weiter zu verbessern. Die grossen Anstrengungen der letzten Jahrzehnte haben sich gelohnt. Für weitere Massnahmen braucht es das Anerkennen der Eigenverantwortung der gut ausgebildeten, rücksichtsvollen und risikobewussten Verkehrsteilnehmer. 7.Die Verkehrsbedürfnisse der ländlichen Regionen verdienen ebenso Unterstützung wie die konzentrierten Probleme in den Ballungsgebieten.
4. August 2011 | touring 13 | Leserseite
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Wettbewerb
Leserbriefe Fahrzeug bekannt, das zwei Trennwände aufweist. Was nützt die schönste Box, wenn bei einem Unfall das auf dem Rücksitz liegende Gepäck nach vorne geschleudert wird? Peter Wunderlin (@) Risikofreudige Velofahrer
Ritom: Im Lift auf die Alp «Touring» 11/2011
Der «Touring» bezeichnet die Ritom Standseilbahn mit einer maximalen Steigung von 87,8% als die steilste in Europa. In der Grimselwelt werden aufgrund dieser Aussage berechtigte Klagen laut, hat man doch mit der Gelmerbahn einige Prozente mehr zu bieten. Die Gelmerbahn wurde für den Bau der Staumauer 1926 in Betrieb genommen, 2001 total erneuert; zusätzlich konnten acht Personen im öffentlichen Betrieb befördert werden. Seit 2004 ist sie für die Fahrt von 24 Personen ausgelegt. Und was ist zur maximalen Steigung zu sagen? Stolze 106%. Damit ist die Gelmerbahn die steilste Standseilbahn Europas. Heino Petersen (@) Sind Reisen in ferne Länder mit Kindern sinnvoll? «Touring» 12/2011
Wie ich und meine Familie auf Autofahrten wiederholt bemerkten, gibt es immer wieder Velofahrende, welche die stark befahrene Hauptstrasse dem Veloweg vorziehen. Dies mit einer gewissen Gelassenheit aber auch mit einer Portion Übermut. Sie setzen sich so bewusst (oder doch unbewusst) potentiell gefährlichen Verkehrssituationen aus. Ich frage mich deshalb schon, ob solches Verhalten nicht auch gebüsst werden sollte, denn wenn es zu einem Unfall kommt, ist ja meist der Stärkere auch der Schuldige.
«Touring» 12/2011
Sicher ist es zu empfehlen, den Hund wenn möglich zu sichern, doch leider ist mir kein
Safeshades sind Auto-Sonnenschutznetze, welche eine Scheibentönung ohne Qualitätseinbusse ersetzen. Sie bieten volle Deckung, auch bei geöffneten Fenstern, da sie passgenau auf die Fensterinnenmasse zugeschnitten werden. Mit dem patentierten «Clip-Eaze»System sind sie zudem sehr einfach und ohne Werkzeug zu montieren. Gewinnen Sie ein Set mit Safeshades für alle hinteren Seitenfenster und die Heckscheibe Ihres Fahrzeuges und zusätzlich einen Gutschein für aussergewöhnliche Sportartikel im Wert von total 540 Fr.
Heinz Griessbacher, Züberwangen Schockierend «Touring» 12/2011
Es ist für mich unvorstellbar, wie man als Automobilist die Autobahnarbeiter beleidigen kann. Der Artikel hat mich sehr schockiert. Es tut mir sehr leid für diese Menschen. Mit diesem Schreiben bedanke ich mich bei allen Strassenarbeitern für ihren gefährlichen und strengen Job, zum Wohl der Autofahrer. Annemarie Wittwer (@)
Wir haben selber zwei kleine Kinder (2 und 4 Jahre) und ich frage mich immer wieder, wieso Eltern mit ihren Kleinkindern solche Fernreisen unternehmen. Wieso kann man nicht in der wirklich schönen Schweiz mit den vielen unbekannten Ecken Ferien machen? Ich denke, dass es ums Ego der Eltern geht. Darum, vor Freunden anzugeben und sich zu brüsten, wie das doch gut ging mit dem ach so anpassungsfähigen und flugfreudigen Nachwuchs. Kathrin Baldelli (@) Schutz für Hund und Herrchen
Noch besserer Schutz vor Sonnenstrahlen
Bilder zvg, mw
Preissponsor: SCT Trading GmbH, www.auto-sonnenschutz.ch oder www.discountsports.ch.
In dieser Rubrik gilt: Je kürzer der Leserbrief, desto grösser die Chance für den Abdruck. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und führt keine Korrespondenz. Zuschriften sind auch via E-Mail (touring @tcs.ch) möglich. Leserbriefe erscheinen ebenfalls in der Online-Ausgabe des Touring (www.touring.ch).
Impressum touring Zeitung des Touring Club Schweiz (TCS). Redaktion: Felix Maurhofer (fm, Chefredaktor); Heinz W. Müller (hwm, stv. Chefredaktor); Marc-Olivier Herren (MOH, stv. Chefredaktor); Christian Bützberger (Bü), Antonio Campagnuolo (ac), JacquesOlivier Pidoux (jop), Nadia Rambaldi (nr), Peter Widmer (wi). Layout: Andreas Waber (Leitung), Stephan Kneubühl, Mathias Wyssenbach (mw). Redaktionsassistentinnen: Karin Graniello (D), Michela Ferrari (I), Sylvie Fallot (F), Irene Mikovcic-Christen (Chefredaktion). Korrespondenzadresse: Redaktion Touring, Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern, Tel. 031 380 50 00, Fax 031 380 50 06. E-Mail: touring@tcs.ch. Herausgeber: Touring Club Schweiz, Postfach 820, 1214 Vernier (GE). Auflage: Deutsche Ausgabe: 828 010, Totalauflage: 1325 035. Verlag/Medienmarketing: Reto Kammermann (Leitung), Gabriela Amgarten. Inserate: Publicitas Publimag AG, Seilerstrasse 8, 3011 Bern, Tel. 031 387 2116, Fax 031387 21 00. Herstellung: St. Galler Tagblatt AG, Basler Zeitung AG, CIE Centre d’impression Edipresse Lausanne S.A. Adressänderungen: Unter Angabe der Mitgliedernummer direkt an: TCS-Zentralsitz, Postfach 820, 1214 Vernier, Tel. 0844 888 111, E-Mail: service@tcs.ch. Abonnement: Für Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen. Der «Touring» erscheint 20-mal jährlich. Für unverlangte Manuskripte wird jede Haftung abgelehnt.
Die Fragen: 1. Wie heissen die Zwillinge, welche im Fokus vorgestellt werden? 2. Welche Tourismusexpertin haben wir in dieser Nummer interviewt? 3. Auf welcher TCS-Strecke finden die Kurse Sportliches Fahren statt? Antworten können per Post, SMS und im Internet www.touring.ch abgegeben werden (Absender nicht vergessen). Wettbewerb 11/2011: Die Certina Uhr gewann François-Philippe Galpy aus Lausanne. Teilnahmebedingungen: Zur Teilnahme am «Touring»-Wettbewerb ist jedermann zugelassen. Ausgenommen sind alle TCS-Mitarbeiter und deren Familienangehörige. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Preise werden nicht bar ausbezahlt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Redaktion Touring, Leserwettbewerb, Postfach, 3024 Bern, SMS «Touring» plus Antworten an 9988 (1.–/SMS) oder www.touring.ch Einsendeschluss: 14. August 2011
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Nachgefragt | touring 13 | 4. August 2011
«Mehr nachhaltige Angebote auflegen» Bewusster reisen, für fairen Handel, gegen sexuelle Ausbeutung: Christine Plüss vom Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung kämpft gegen die Schattenseiten des Tourismus.
» Kindersex, Unterbezahlung, Menschen-
rechtsverletzungen: Sie leuchten als Tourismuskritikerin auch die Schattenseiten des Reisens aus. Eine Sisyphusarbeit?
Christine Plüss: Ja und nein. Es gibt grosse Fortschritte im Bereich der sexuellen Ausbeutung von Kindern, die mit diesen grossen Kampagnen erzielt wurden. Die Reiseveranstalter haben begonnen, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Bei den
Menschenrechtsverletzungen stehen wir noch am Anfang. Aber es ist keine Sisyphusarbeit, wir müssen einfach dran bleiben. Kann man heute noch ohne schlechtes Gewissen auf diesem Planeten herumreisen?
Das schlechte Gewissen gefällt mir nicht. Es geht nicht einfach um Moral. Es geht darum zu schauen, wohin man reisen möchte und wie man reist. Es geht darum, ökologi-
sche Schäden – «Stichwort Klima» – möglichst gering zu halten. Reisende sollten darauf achten, dass den Menschen vor Ort auch was vom Profit bleibt. Was werfen Sie den Schweizer Reiseanbietern grundsätzlich vor?
Wir möchten von den Reiseveranstaltern vor dem Buchen gerne wissen, welches Hotel ökologischer geführt, welche Rundreise verträglicher ist als die andere. Solche Leistungen stehen kaum in einem Katalog. Wieviel Rabatt ich bekomme, hingegen schon. Welche drei Fragen sollte man sich beim Buchen von Ferien im Reisebüro stellen?
Wie reise ich möglichst klimaschonend? Was weiss der Anbieter mehr von einem Hotel als den Namen? Wie sehen Umweltmassnahmen und Arbeitsbedingungen aus? Reisegestaltung: Wie profitieren lokale Anbieter, Restaurants, Taxi, Handwerker und wie profitiert die Gastbevölkerung insgesamt von meiner Reise? Setzen sich Reisende kaum mit dem Gastland auseinander, weil Reisen günstig ist?
Es ist so, dass Reisen heute ein normales Konsumgut geworden ist. Wir registrieren aber sehr wohl, dass sich Reisende auf unserem Portal www.fairunterwegs.org vor allem über Länder informieren. Der Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung ist etabliert und akzeptiert. Was sind bis heute die grössten Errungenschaften?
Den Arbeitskreis gibt es seit 1977. Unser Erfolg ist, den Finger immer wieder auf wunde Punkte zu legen, wo im Tourismus Fehlentwicklungen laufen und auf welche Gefahren man achten muss. Wir sind die permanente kritische Stimme im Tourismus. Wo wollen Sie noch hin?
Umfragen haben jüngst gezeigt, dass mehr als 20% der Bevölkerung an Nachhaltigkeit beim Reisen interessiert sind. Wir kämpfen dafür, dass Menschen das auch tun können und sie Angebote dafür finden. Nachhaltige Reiseangebote müssen, wie Bioprodukte, zur Selbstverständlichkeit werden. Wohin fahren Sie denn in die Ferien?
Ich ziehe mich zur Erholung ins Tessin zurück, wo ich einen zweiten Wohnsitz habe. Interview: Christian Bützberger
Christian Bützberger
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Christine Plüss: «Darauf achten, dass man so klimaschonend wie möglich in die Ferien reist.»
Zur Person Christine Plüss, 56, ist Geschäftsführerin des Arbeitskreises für Tourismus & Entwicklung in Basel. Sie setzt sich ein, dass Reiseveranstalter grundsätzlich fair mit lokalen Partnern umgehen und dem Umweltschutz Sorge tragen. Die Tourismusexpertin mit 13-jähriger Erfahrung als Reiseleiterin leitet auch das Reiseportal www.fairunterwegs.org.