Touring 14 / 2013 deutsch by Touring Club Schweiz Suisse Svizzera Switzerland

touring

22. August 2013 www.touring.ch AZA 1214 Vernier

2013

Die Zeitung für Mobilität

Engagement des TCS

Sicher zur Schule 6

Vignetten-Preiserhöhung

Nein zur «Mogelpackung» 18 Renault Zoe

Elektromobilität für jedes Budget 24

Wettbewerbe: Hotelnächte, Fotohandy, portabler Lautsprecher

14 Mit Gondel und Schiﬀ Arbeitswege die einem nicht im Stau stehen lassen.

37 Facettenreicher Aargau Die Römer haben ihre Spuren hinterlassen.

43 Pannen-ABC Wie man am besten die Patrouille TCS avisiert.

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Editorial und Inhalt | touring

Nr. 14 | 22. August 2013

Noch nicht ganz familienfreundlich

as wunderbare Sommerwetter der letzten Wochen motivierte viele Ausflügler, ihre Freizeit in den Schweizer Bergen zu verbringen. Die Auswahl an Ausflugszielen ist gross und kennt ja kaum Grenzen. Man kann jeden Tag in einer anderen Ecke der Schweiz etwas Neues entdecken. Will man das mit einer mehrköpfigen Familie tun, kann das aber arg ins Geld gehen. Beispiele gefällig? Ein Wanderticket auf einen Berner Oberländer Ausflugsberg mit einer Seilbahnfahrt kostet für eine fünfköpfige Familie über �� Fr., da sind allfällige Verpflegungen im Gipfelrestaurant und die Anreise noch nicht inbegriffen. Es geht aber noch teurer, wie etwa in der Zentralschweiz, wo die Familie für den

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14 2013

Aktuell �

Club und Mitglied

Vermischte Meldungen.

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Mensch und Mobilität

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Mit dem Schiff, der Gondel und dem Elektrovelo zur Arbeit. Das Komitee «Nein zur VignettenMogelpackung» mobilisiert gegen die Vignetten-Preiserhöhung. Abstimmung am 22. September: Das Ende einer Groteske?

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Der Renault Zoe setzt in der Elektromobilität neue Massstäbe. Effizientes Autowaschen ohne Kratzer im Lack zu hinterlassen.

Fahrberichte und Neuheiten �� Jaguar F-Type. �� VW Golf GTI.

SCHWERPUNKTTHEMA

Schulbeginn

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Wie die Eltern ihre Kinder für den Schulweg sensibilisieren können. Wie die betroffenen Schüler auf dem Velo den Verkehr erleben. Wie der TCS und die Polizei Verkehrserziehung praktizieren. Wie mit Playmobil Schwächste im Strassenverkehr geschützt werden. Wie die Autofahrer mit dem Schulanfang umgehen sollen.

Titelbild: Linda Pollari

Linda Pollari

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Freizeit und Reisen ��

Test und Technik

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Ausflug auf den Berg über �� Fr. berappen muss. Solche Preisbeispiele finden sich überall quer durchs Land. Zwar wird die Sache mit Halbtax und Juniorenkarte billiger, trotzdem sind es Preise, die sich eine durchschnittlich verdienende Familie wohl nicht oft leisten kann. Von den Tarifen her gesehen, zeigen diese Zahlen deutlich, dass die Schweiz in Bezug auf Familienfreundlichkeit noch nachbessern muss. Um die Ferienabwanderung ins nahe Ausland zu stoppen, müssen sich die Schweizer Touristiker Produkte und Preismodelle einfallen lassen, die dem beschränkten Familienbudget entgegenkommen. Felix Maurhofer, Chefredaktor

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Im Südtirol arbeiten Bauern und Touristiker eng zusammen. Auenschutz, alte Bäderkultur und römische Spuren machen den Aargau für Gäste interessant. Burgdorf bittet zum Eidgenössischen Schwingfest, hat aber auch sonst einiges zu bieten.

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Wie man am ehesten Hilfe von der Patrouille TCS bekommt. TCS-Generaldirektor schnuppert Camping-Luft in Gampelen. TCS-Dienstleistungen. Wettbewerbe. Forum, Impressum. Nachgefragt: Françoise Jaquet, Präsidentin des SAC.

touring | Aktuell Nr. 14 | 22. August 2013

Damits bei Gegenverkehr im Tunnel nicht mehr kracht

ONLINE�UMFRAGE

Tragen Sie auf dem Velo einen Helm?

Jürg P. Junker (��), einst auch Kantonsingenieur des Kantons Obwalden und Generaldirektor der ehemaligen Stuag AG, präsentiert hier in seinem Garten den Prototypen eines europaweit patentierten Fahrzeug-Rückhalte-Systems («Juprofile ��»). Die Erfindung ist laut Junker «ein gezielter Lösungsansatz für die Erhöhung der Verkehrssicherheit in Tunneln und Unterführungen bei Gegenverkehr. Das System ist auch für Verkehrs-Überleitungen sowie für das Trennen der Ausstell-Nischen von den Fahrbahnbereichen in den Tunneln geeignet.» Bei Gegenverkehr verhindert das System schwere Frontalkollisionen in den Einröhren- und Zweiröhren-Tunneln. Ursache ist oft auch der sogenannte Billard-Effekt. Das neue System würde auch solche Unfälle vermeiden helfen. Damit Rettungskräfte intervenieren können, sind heute die Fahrspuren in Tunneln nicht abgetrennt. Hier setzt Jürg P. Junkers Erfindung an, denn seine Konstruktion lässt sich im Notfall sofort absenken, womit die Bahn für Rettungsfahrzeuge frei ist. Der Ingenieur, der in den letzten sechs Jahren an diesem Projekt getüftelt und sehr hohe Eigenmittel eingesetzt hat, erhielt auf der Suche nach Entwicklungsgeldern von der Eidgenossenschaft eine Absage. Nun sucht er anderweitig Investoren. Details und Hintergründe: www.jupro.ch. hwm/pd

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Die neue Frage lautet: Wie oft sind Sie konfrontiert mit Velofahrern, welche die Verkehrsregeln ignorieren? Ihre Meinung interessiert uns! Regelmässig können Sie an unserer Online-Umfrage auf der Webseite www.touring.ch mitmachen.

WWW.TOURING.CH

Tourismus generiert Milliardenumsätze Mit 15 Mrd. Fr. Exporteinnahmen im Jahr 2012, was einem Anteil von 5,5% aller Exporteinnahmen entspricht, ist der Tourismus in der Schweiz ein bedeutender Wirtschaftszweig.

Campingferien unter dem Sternenzelt

Die Kehrseite der Ferien-Medaille

Unter dem Titel «Ferien unter dem Sternenzelt» lancierten TCS Camping und die Hug AG, Backwaren, Malters, im ersten Halbjahr �� eine Promotion mit �� Stickers auf den Hug-Packungen. Diese Aktion lief im Detailhandel der deutsch- und französischsprachigen Schweiz. Der gemeinsame Wettbewerb zeitigte eine Rücklaufquote von �,��. Dazu Hug AG: «Die Promotion kam sehr

Wer träumt nicht von Ferien? Eine Untersuchung zeigt, dass man im Hinblick auf die schönsten Tage des Jahres viel falsch machen kann. Tipps, wie man Ferien am besten plant und verbringt sowie wie man nach der Rückkehr am besten startet.

Bilder mw (2), SBB, zvg

«Touring» auf iPad Die aktuelle «Touring»-Ausgabe können Sie gratis auf das iPad herunterladen. Die iPad-Version ist mit multimedialen Elementen wie Videos, Bildergalerien oder Links angereichert. Die iPad-Ausgaben finden Sie im App-Store.

Dr. sc. techn., dipl. ETHZ Jürg P. Junker demonstriert hier einen Prototypen des versenkbaren Rückhalte-Systems.

1,61% Knapp 2% Rücklauf bezeichnet Partner Hug AG, Backwaren, «als höchste Erfolgsquote der vergangenen Jahre».

gut an, es war die höchste Erfolgsquote in den vergangenen Jahren. In der Regel gerät man ja schon bei einem Promille ins Schwärmen!» Der Gewinner des ersten Preises, Benjamin Weibel aus Stüsslingen, wird eine Woche lang auf einem TCS-Campingplatz seiner Wahl verbringen dürfen. Die Gewinner des �. bis �. Preises übernachten je zwei Nächte in einem TCS-Pod. wi

Aktuell | touring

Nr. 14 | 22. August 2013

Italien: versteckte Radargeräte sind verboten

Familienwagen

Die SBB haben ihre 40 kindsgerechten Wagen in den wichtigsten IC-Doppelstock-Zügen fertig umgebaut. Der Familienwagen hat im oberen Teil einen Spielplatz im Dschungellook mit lustigen Spielgeräten sowie Höhlen zum Verstecken und viel mehr. Infos: www.sbb.ch/kinder.

60 Jahre und keinerlei Falten Die Corvette von Chevrolet ist einer der wenigen Sportwagen, welcher die ganze moderne Zeit des Autos durchlebt hat. Im Sommer �� erstmals vom Band gelaufen, wird Ende Herbst bereits das siebte Modell auf den Markt kommen. Mittlerweile sind von diesem heissen Zweiplätzer �,� Millionen Stück produziert worden. Die ersten Auflagen waren geprägt durch rundliche Formen, später wurden die vorspringenden, richtig prallen Kotflügel zur Legende. Weniger extravagant, aber stets explosiv,

Das Cabriolet Corvette Stingray wird im Frühling erwartet. Preis: Ab 84 800 Fr.

setzt die neue Version auf modernste Technik. Die Struktur aus Aluminium führt beim Cabrio zu einer Gewichtseinsparung von �� kg. Sonst bleibt die Corvette ihren Genen treu. Unter der Haube stampft ein V� mit �,� l und �� PS, in Kombination mit einem manuellen �-Gang-Getriebe. Damit wird das Cabriolet in vier Sekunden auf �� km/h katapultiert. Das elektrische Verdeck mit dreilagigem Futter und eine Heckscheibe aus Glas machen aus der Corvette eine zeitgemässe Legende. MOH

Eidg. diplomierter «Roadranger»

Totales Alkoholverbot für Neulenkende

Der Bund hat kürzlich den neuen Berufstitel «Strassenhelferin/Strassenhelfer mit eidgenössischem Fachausweis» anerkannt. Die Ausbildung – einzigartig in der Welt – wird vom Verein «Roadranger» angeboten, der von den schweizerischen Verbänden mit Engagement im Pannendienst gegründet wurde, unter denen sich der TCS hervorhebt. Der Club hat sich sehr für die Berufsanerkennung eingesetzt, da sie nun in Zukunft den Patrouilleuren in den eigenen Reihen zugutekommt. Diese leisten nämlich zusätzlich zum Pannendienst auch bei Verkehrsunfällen Hilfe und betreuen somit Menschen in Notsituationen. Zusätzliche Informationen sind im Internet zu finden unter www.roadranger.ch. ac

Im Rahmen des �. Massnahmenpakets von Via Sicura wird der Alkoholgrenzwert für Fahrschüler, Neulenkende, Fahrlehrer, Begleitpersonen von Lernfahrten sowie Berufschauffeure ab �. Januar �� von �,� auf �,� Promille gesenkt. Der TCS ist mit dem «Verbot des Fahrens unter Alkoholeinfluss» für Berufschauffeure und Fahrlehrer einverstanden, lehnt aber die Einführung des «Alkoholverbots» für Neulenker ab. Man würde ein falsches Signal aussenden, wenn ihnen mitgeteilt würde, dass sie am Ende der Probezeit, d. h. nach Erhalt des definitiven Führerausweises, wieder Alkohol trinken dürften. Ebenfalls Vorschrift wird das Fahren mit Licht am Tag. Der TCS begrüsst das Tagfahrlichtobligatorium. tg

Der italienische Kassationshof, der unserem Bundesgericht entspricht, hat die Beschlagnahmung einiger Radargeräte bestätigt, die versteckt – zum Beispiel hinter Gebüschen – aufgestellt worden waren. Das höchste italienische Gericht hat damit einem Automobilisten Recht gegeben, der wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung gebüsst worden war. Dafür wurde die Gemeinde als Besitzerin der Radargeräte wegen Betrugs verurteilt. Der Betrug besteht darin, das Tempo «mittels Geräten zu messen, die auf solche Art positioniert sind, dass sie vom Automobilisten nicht gesehen werden können». Das Urteil könnte auch im Ausland Modellcharakter haben. So auch in der Schweiz, wo zum Teil vor keinem Mittel zurückgeschreckt wird, zu schnell fahrende Autofahrer zu erwischen. ac

DIE APP

�FAMILY TRIPS� � DIE BESTEN FAMILIENERLEBNISSE Was machen, wenn die Ausflugsideen für Familienausflüge ausgehen? Schweiz Tourismus schafft Abhilfe! Über die rund �� Familienerlebnisse lassen sich spielerisch die Filter «Kategorie», «Wetter», «Alter der Kinder» und «Dauer des Erlebnisses» legen. Pro Erlebnis stehen wertvolle Detailinformationen wie Beschrieb, Kontaktangaben und Vorschläge für passende Familienunterkünfte und Ferienorte in der Nähe des Erlebnisortes bereit. Die App ist dynamisch und stets auf dem aktuellen Stand: Bei jedem Start lädt «Family Trips» sämtliche Familienerlebnisse, die quasi tagesaktuell auf MySwitzerland.com/familytrips hinterlegt sind. Gratis für iPhone, iPad, Android-Smartphones sowie Windows-8-Tablets. Demofilm zur Funktionsweise unter: MySwitzerland.com/familyapp.

touring | Schwerpunkt Schulbeginn

Bildnachweis

Nr. 14 | 22. August 2013

Schulanfang | Das Kind will mit dem Velo zur Schule fahren. Wie soll man es mit dem Verkehr vertraut machen? Wie ihm die Gefahren vor Augen führen? Fachleute geben Eltern nützliche Tipps.

Hilfe, mein Kind geht per Velo zur Schule

as Kind hat seine ersten Runden um das Haus gedreht, im Laufe der Monate Erfahrung gesammelt und allmählich Sicherheit gewonnen. Nun möchte es mit dem Velo zur Schule gehen. Da es ohne Widerspruch einen Helm trägt und alles andere als ein Hitzkopf ist, steht diesem Wunsch nichts entgegen. Doch allein die Vorstellung, dass sich das Kind inmitten von Autos befindet oder vom Bus überholt wird, lässt die meisten Eltern nicht mehr ruhig schlafen. Mit einem geeigne-

ten Training kann man es jedoch auf diesen Moment vorbereiten. Der erste Teil der kleinen Unterweisung findet an einem verkehrssicheren Ort statt, zum Beispiel auf einem Spielplatz, in einem Park oder einer verkehrsarmen ��er-Zone. Vorerst gilt es, auf einer geraden Linie zu fahren und vorsichtig zu bremsen, einen Kreis, eine Acht sowie einen Slalom auszuführen. Wenn die grundlegenden Übungen einmal sitzen, werden die Richtungswechsel mit ausgestrecktem Arm trai-

niert, wobei die andere Hand das Velo weiterhin lenkt. Das Kind muss sich zuerst umdrehen, um zu sehen, ob kein Auto naht, den Arm ausstrecken, einspuren und erst dann abbiegen, wenn niemand von vorne kommt: «Solange dieses Manöver nicht vollständig beherrscht wird, darf das Kind auf keinen Fall alleine dem Verkehr ausgesetzt werden», betont Kommandant Marc-André Daven, Leiter der Verkehrsprävention der Waadtländer Kantonspolizei. Ebenfalls wichtig ist es, dass das Kind bei einer Notbremsung

Schwerpunkt Schulbeginn | touring

Nr. 14 | 22. August 2013

Bevors bei Schulbeginn per Velo ernst gilt, müssen die Kinder vorbereitet werden. Am besten begleiten die Eltern sie auf dem Weg und kontrollieren auch danach, ob sie richtig fahren.

Strassenrand. Im Laufe dieser Fahrten empfiehlt es sich auch, die Grundsätze des richtigen Verhaltens in Erinnerung zu rufen: In der Stadt fährt man nicht auf Trottoirs; ausserorts geht das, wenn es keinen Radstreifen gibt. Sinnvoll ist es auch, klarzustellen, dass nur Velos und Mofas die mit einer durchgezogenen Linie gekennzeichneten Radstreifen benutzen dürfen. Sind diese hingegen durch eine gestrichelte Linie abgegrenzt, dürfen die motorisierten Verkehrsteilnehmer darauf fahren, solange sie die Zweiräder nicht behindern.

Bilder Linda Pollari

Blickkontakt suchen

nicht die Kontrolle über sein Gefährt verliert: Das Geheimnis eines gelungenen Manövers liegt nämlich darin, möglichst rasch zu bremsen, ohne dabei die Räder zu blockieren. Was die Theoriekenntnisse anbelangt, sollten die Eltern ihrem Sohn oder ihrer Tochter die Bedeutung der häufigsten Verkehrszeichen beibringen. Ein absolutes Muss sind die Signale «Stopp», «Kein Vortritt», «Gefahr», «Baustelle», «Hauptstrasse» sowie die Rechtsvortrittsregeln. Und natürlich das Anhalten bei Rotlicht.

Richtiges Verhalten Ist das Kind einmal mit diesen Grundkenntnissen vertraut, ist es bereit, sich in Begleitung seiner Eltern auf die offene Strasse zu wagen. Man beginnt in aller Ruhe auf wenig befahrenen Strassen, wobei das Kind voraus und nicht ganz rechts fährt, der Erwachsene hinter ihm. So ist es vor überholenden Autos geschützt. Wird es von beiden Eltern begleitet, hält sich eine Person vor, die andere hinter dem Kind, stets mit einem Mindestabstand von �� cm zum rechten

Heute ist eine Velofahrt der Schüler mit gut angepasstem Helm ein absolutes Muss.

Doch die Sicherheit von Kindern auf dem Velo liegt auch – und vor allem – in der Verantwortung der Autofahrer, die erhöhte Vorsicht walten lassen und jederzeit ein allfälliges Fehlverhalten oder eine abrupte Bewegung (Zickzack, unerwartetes Ausscheren) voraussehen müssen: «Laut Gesetz sind sie verpflichtet, genügend Abstand zu wahren, damit der Velofahrer bei einem Sturz nicht vom Auto gestreift wird», erklärt Marc-André Daven. Bei einem Unglück hat der Lenker schwere Strafen zu gewärtigen (siehe Seite ��). Am besten begegnet man heiklen Situationen, indem man den Blickkontakt mit dem Velofahrer sucht und sich so vergewissert, welche Richtung dieser einschlagen will. Sobald sich das Kind im Verkehr sichtlich wohl fühlt, ist der Moment gekommen, es an den Schulweg zu gewöhnen. Wählen Sie die

Was sagt das Strassenverkehrsgesetz? Laut den am 1. Januar 2013 in Kraft getretenen Verkehrsregeln dürfen Kinder unter sechs Jahren nur in Begleitung einer Person von über 16 Jahren auf den Hauptstrassen Velo fahren. Ein Kind unter sechs Jahren darf an sicheren Orten, wie etwa auf Spielplätzen, in einem Park oder auf schwach befahrenen Quartierstrassen, Velo fahren. Die Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS) schreibt folgende obligatorische Ausstattung vor: � aufgepumpte Reifen � einen Sattel � zwei kräftige Bremsen � eine Glocke � nach vorn gerichtete weisse und nach hinten gerichtete rote Rückstrahler sowie orangefarbene auf den Pedalen � Bei Dunkelheit muss das Velo mit einem nach vorn weiss und nach hinten rot leuchtendem Licht ausgestattet sein. Zusätzliche, blinkende Lichter sind erlaubt. � Die Velovignette ist abgeschafft. Es ist Sache der Velofahrer, sich via private Haftpflichtversicherung abzusichern.

sicherste Route, die nicht unbedingt die kürzeste sein muss. Grosse Verkehrsachsen und schwierige Kreuzungen sind nach Möglichkeit zu vermeiden: «Bei einer komplexen Verzweigung ist es ratsamer, vom Velo zu steigen und die Strasse zu Fuss auf dem nächstgelegenen Fussgängerstreifen zu queren», empfiehlt Marc-André Daven. «Zudem rate ich strikte davon ab, an Bussen, Trams und LKWs vorbeizufahren, da die Sicht dieser wuchtigen Fahrzeuge seitlich eingeschränkt ist.» Am Ende seines Lernparcours wird sich das Kind umso besser an das Gelernte erinnern, als seine Eltern mit gutem Beispiel vorausgehen: «Ein vorbildliches Verhalten ist unabdingbar», so JeanMarc Thévenaz, Leiter des Departe- �

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Schwerpunkt Schulbeginn | touring Nr. 14 | 22. August 2013

Einige Erfahrungen von jungen Velofahrern im Alltag

Mateo

Romane

Einmal hat mich ein Autofahrer in einem Kreisel übersehen; ich musste voll bremsen. Die Autos fahren meiner Ansicht nach zu schnell.

Mein Velo-Schulweg führt über Feldwege ohne Autos. Die Traktoren passen auf. Wenn es regnet, nehme ich lieber den Schulbus.

쑺 ments Verkehrssicherheit des TCS. Es ist soweit: Der Schulanfang steht bevor. Hat man Pech, ist schlechtes Wetter angesagt. Bei genau solchen Bedingungen ist die Sichtbarkeit enorm wichtig. Rucksack, Kleider und Helmrand werden also mit reflektierenden Bändern beklebt. Oder – noch besser – man trägt die Leuchtweste, die der TCS zu Beginn des Schuljahres an alle Erstklässler verteilt hat (siehe Seite 11). Idealerweise gewöhnt man sich bereits ab den ersten Schultagen an sie, denn mit dem Herbst werden die Tage kürzer und das Kind wird sich im Halbdunkel fortbewegen. Während sich das Wetter im September und Oktober gewöhnlich gut fürs Velofahren eignet, ist dies bei Kälte und Nebel nicht mehr so selbstverständlich. Die

Gaëtan

Léa

Melinda

Ich habe mit meinem Vater gelernt. Er hat mir beigebracht, beim Abbiegen den Arm auszustrecken und die Reifen gut zu pumpen.

Einmal hat mir ein Auto den Weg im Kreisverkehr abgeschnitten. Es müsste ein Navisystem geben, das Autofahrern anzeigt, wo sich die Velos befinden.

Mein Vater ist viel mit mir herumgefahren, bevor er mich alleine auf die Strasse liess. Er hat mich gelehrt, gut nach links und rechts zu schauen.

Fachleute sind kategorisch: «Im Winter sollte man nicht nur wegen der schlechten Sicht aufs Velo verzichten, sondern auch deswegen, weil es einem in warme Kleider eingemummt nicht so leicht fällt, ein Fahrrad zu lenken», erklärt Jean-Michel Retfalvi, Leiter der Verkehrserziehung des Kantons Genf. Vorsicht ist auch vor Stürzen im Winter geboten, doppelt Marc-André Daven nach: «Vereiste Stellen sind häufig schwer zu erkennen.»

Solides Schloss Die Wochen vergehen und alles läuft bestens. Das Kind erweist sich als geschickt und vorsichtig, und bei ungünstigen Wetterverhältnissen verzichtet es auf seinen Drahtesel. Was für eine Erleichterung für die Eltern. Dennoch soll-

te man wachsam bleiben, insbesondere was den Zustand des Velos anbelangt. Es ist wichtig, regelmässig Bremsen, Reifendruck, Ketteneinstellung sowie die sichere Befestigung von Sattel, Lenkstange und Pedalen zu prüfen. Dem Beleuchtungssystem muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden: morgens und am späten Nachmittag muss mit Licht gefahren werden, bei fest angebrachten Lichtern den Ladezustand der Batterien immer kontrollieren. Ein letztes Detail: Ein robustes Schloss schreckt Diebe ab! Jacques-Olivier Pidoux

Touring-Info Mehr Infos unter www.tcs.ch > Auto & Mobilität > Fahrrad oder im Dossier «Verkehrssicherheit und Kinder» www.touring.ch

Im Bestreben, seinen Beitrag zur Sicherheit junger Velofahrer zu leisten, organisiert der TCS jedes Jahr einen Verkehrserziehungstag, der im Juni in Lausanne stattfand. Rund 200 Westschweizer Schüler zwischen zehn und zwölf Jahren fanden sich dazu ein und nahmen an verschiedenen Theorie- und Praxis-Workshops teil, die von kantonalen Polizeibeamten geleitet wurden. Die Velofahrer hatten Gelegenheit, Verkehrssituationen auszutesten, vorab das Ausweichen bei Hindernissen, Notbremsung oder Fahren in der Stadt mit Ampeln und Kreuzungen. Diese Wettspiele haben ih-

Bilder jop

Jedes Jahr ein TCS-Tag für Kinder

Am Verkehrserziehungstag zeigten die Kinder vollen Einsatz.

ren Respekt vor Gefahren geschärft und ihre Kenntnisse der Verkehrsregeln verbessert. Ziel des Verkehrserziehungstages – der jedes Jahr in einer anderen Region der Schweiz stattfindet – ist es, bei den jungen Velofahrern ein verantwortungsvolles Verhalten zu fördern sowie Eltern, Lehrer und die breite Öffentlichkeit für die Wichtigkeit der Verkehrserziehung und -prävention zu sensibilisieren. Eine Realität, welche die Unfallstatistiken verdeutlichen: Jedes Jahr werden in unserem Land 931 Kinder unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen verletzt oder gar getötet. jop

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Schwerpunkt Schulbeginn | touring

Nr. 14 | 22. August 2013

Mit Playmobil gegen Crashs

mit dem Strassenverkehr in Bezug gebracht. Auch hört der Einsatz des Touring Club der Schweiz für die Sicherheit der Jüngsten hier nicht auf. Da die Sichtbarkeit auf dem Schulweg ein immens wichtiges Element ist, wird der TCS gratis orange-gelbe Sicherheitswesten mit Kapuze und reflektierenden Streifen an Erstklässler verteilen. Die Westen sind zusätzlich mit einer Etikette für Namen, Schule und Klasse des Kindes versehen und entsprechen den neusten Sicherheitsnormen. Rund �� Westen werden von den TCS-Sektionen und der Polizei abgegeben.

Die Schwächsten schützen Mit dieser Aktion setzt sich der TCS für die Schwächsten im Strassenverkehr ein. Kindergärteler erhalten den Leuchtgurt mit der TCS-Aufschrift schon lange. Nun sollen auch ihre «grossen Brüder» aus der �. Primarklasse mit einem Leuchttenue ausgestattet werden. «Es schien uns wichtig, auch zur Sicherheit der Grösseren beizutragen, und so geben wir ihnen eine für ihr Alter passende Weste ab», erklärt Helmut Gierer, Verantwortlicher für die Verkehrssicherheitskampagnen beim TCS. Jacques-Olivier Pidoux

Die Botschaft der Playmobil-Figuren ist klar: An Fussgängerstreifen muss ganz angehalten werden.

Touring-Info

TCS

it gelber TCS-Kappe auf dem Kopf und entwaffnendem Puppenlächeln auf dem Gesicht schwenken die fröhlichen Plastikgesellen ein Fahrverbotsschild. Aber die Botschaft, welche die sympathischen Playmobil-Figuren verbreiten sollen, ist mehr als nur ernst: «Halt bevor’s knallt» heisst der Slogan der Präventionskampagne des TCS zum Schulanfang. Dabei geht es darum, die Automobilisten darauf zu sensibilisieren, dass sie vor einem Fussgängerstreifen anhalten, um Kinder die Strasse überqueren zu lassen. Im Alltag halten sich viele Autolenker nicht an dieses Prinzip. Sie nähern sich langsam und geben dann dem Fussgänger per Handzeichen oder Scheinwerfer zu verstehen, dass er die Strasse überqueren kann. Aber diese Vorgehensweise kann zu kritischen Situationen führen, denn Kinder können Distanzen und Geschwindigkeit schlecht einschätzen. Zudem wird ihnen im Verkehrsunterricht beigebracht, die Strasse erst zu überqueren, wenn das Fahrzeug angehalten hat. Deshalb ist es unabdingbar, dass Autolenker ihr Fahrzeug vollständig zum Stehen bringen. Darauf zielt der zweite Teil der Kampagne ab: «Halten Sie ganz an. Bremsen Sie nicht nur ab.» Aus einer vom Institut Demoscope im Auftrag des Verkehrssicherheitsfonds durchgeführten Studie geht hervor, dass die Botschaft der Kampagne ankommt. Dank Playmobil wird die Welt der Kinder

Mehr Infos unter: wwww.tcs.ch > Test und Sicherheit > Verkehrssicherheit > Kampagnen

Schulanfang ist für Autolenker von Bedeutung

inder sind im Strassenverkehr manchmal unberechenbar, insbesondere nach den Sommerferien, wenn wieder ein neuer Schülerjahrgang unterwegs ist und es bei den älteren Schülern nach der langen Pause an Verkehrsdisziplin mangelt. Oft ist es beängstigend, wie chaotisch Schüler auf ihren Fahrrädern unterwegs sind: Da werden Stoppstrassen überfahren, Rotlichter missachtet oder es wird unvermittelt abgebogen. Für Autolenker heisst es deshalb, vorsichtig zu sein. Im Strassenverkehr – so das Gesetz – ist gegenüber Kindern, Gebrechlichen und alten Menschen besondere Sorgfalts-

Ratgeber Verkehr Urs-Peter Inderbitzin

pflicht geboten. Wenn Autofahrer Schüler auf dem Fahrrad oder am Strassenrand sehen, heisst es, Geschwindigkeit mässigen, Bremsbereitschaft erstellen und dem Verhalten der Kinder grösste Aufmerksamkeit schenken. Es muss damit gerechnet werden, dass sie sich sorgfaltswidrig verhalten. Autofahrer, die nicht vorsichtig genug sind, müssen bei einem Unfall mit einer Strafe rechnen, selbst dann, wenn sie Vortritt haben oder das Kind primär für den Unfall verantwortlich ist. Wegen der Betriebsgefahr des Fahrzeuges müssen Lenker – zumindest teilweise – für den Schaden aufkommen. Anschaulich jener Fall

eines Autofahrers, dem ein ��-jähriges Mädchen von einem nicht vortrittsberechtigten Radweg vors Auto fuhr. Das beim Unfall schwer verletzte Mädchen hatte sich nicht umgeschaut, geschweige denn angehalten. Der Lenker wurde wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung verurteilt, weil für ihn klar ersichtlich gewesen sei, dass das Mädchen die Strasse überqueren oder in die Hauptstrasse einbiegen könnte. Obwohl der Unfall in erster Linie dem Mädchen zuzuschreiben ist und den Lenker nur ein leichtes Verschulden traf, musste er die Hälfte des Schadens bezahlen (Bundesgericht �S.��/��).

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Rabatt Fr. 800.– abgezo

Reise 1 Basel–Amsterdam–Basel Sommer- und Herbstfahrten

Reise 2 Basel–Breisach–Strasbourg–Basel Luxus Schnupperfahrten durchs Elsass

1. Tag

Basel – Speyer Individuelle Anreise, ab 15.00 Uhr Einschiffung. Um 16.00 Uhr heisst es «Leinen los». 2. Tag Speyer Am Nachmittag Ausflug* nach Heidelberg, eine der schönsten Städte Deutschlands. 3. Tag Speyer – Köln Passage «Romantischer Rhein». Stadtrundgang* in Köln. 4. Tag Rotterdam Ausflug Windmühlen von Kinderdijk.* Nachmittags Stadt-/Hafenrundfahrt* Rotterdam. 5. Tag Amsterdam Schifffahrt. Stadtrundfahrt und Besuch der Insel Marken.* Grachtenfahrt am Nachmittag.* 6. Tag Düsseldorf Stadtrundfahrt* am Nachmittag. 7. Tag Rüdesheim Schifffahrt «Romantischer Rhein» mit Loreley. Im Winzerexpress zu Siegfried’s Musikkabinett.* 8. Tag Strasbourg Bootsrundfahrt* durch die Europametropole Strasbourg am Nachmittag. 9. Tag Basel Ausschiffung und individuelle Heimreise. * Ausflug im Ausflugspaket Es het solangs het

Abreisedaten 2013

Fr. 800.– Rabatt* bis tung und Wechselkurs *Abhängig von Auslas

22.09.° 200 08.10. 300 05.11. 600 30.09.° 200 16.10. 400 13.11. 700 ° nur noch wenige Kabinen verfügbar

06.04. 400 14.04. 300 22.04. 200 30.04. 200 Ausﬂug Keukenhof statt Stadtrundfahrt Amsterdam/Marken

01. – 06.04.2014 6 Tage ab Fr. 790.– Details unterr www.thurgautravel.ch

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* Ausflug im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar. Programm- und Menüänderungen vorbehalten. Menü-Karten finden Sie unter www.thurgautravel.ch. Reise auch für Firmen- und Familienanlässe geeignet.

21.11. 800

Abreisedaten Tulpenfahrten 2014

Amsterdam–Basel

Basel – Breisach Individuelle Anreise nach Basel. Einschiffung ab 11.00 Uhr im Hafen St. Johann. Abfahrt um 11.45 Uhr und Mittagessen. Ab 16.00 Uhr Willkommens-Apéro. Gegen 17.00 Uhr Busausflug* zur berühmten Festungsstadt Neuf-Brisach mit Rundgang durch die Anlage. Um 19.30 Uhr Rückkehr zum Schiff und 4-Gang Nachtessen. 2. Tag Breisach – Strasbourg Geniessen Sie von 08.00 bis 11.00 Uhr einen Brunch. In Strasbourg Bustransfer in die City zur 1¼-stündigen Bootsrundfahrt.* Freie Zeit und Rückkehr an Bord. Abfahrt Richtung Basel gegen Abend. Ein Highlight ist das 6-gängige Kapitäns-Dinner und die anschliessende kleine, aber feine Crewshow. 3. Tag Strasbourg – Basel Nach dem Frühstücksbuffet Ankunft in Basel St. Johann um ca. 09.00 Uhr. Ausschiffung und individuelle Heimreise.

Reisedaten 2013 26.10.–28.10.° 28.10.–30.10.•° 30.10.–01.11. 03.11.–05.11. 29.11.–01.12.°

01.12.–03.12. 03.12.–05.12. 05.12.–07.12. 07.12.–09.12. 09.12.–11.12.

11.12.–13.12. 13.12.–15.12. 15.12.–17.12.

29.11. bis 15.12. mit Weihnachtsmarkt in Strasbourg mit Magier Auckerﬁeld ° nur noch wenige Kabinen verfügbar

•

Das 2012 erbaute Luxusschiff bietet in 69 komfortablen Kabinen und einer Suite (28 m²) bis zu 141 Gästen Platz. Alle Kabinen verfügen über DU/WC, Telefon, Safe, Haartrockner und regulierbare Klimaanlage. Die Kabinen auf dem Ober-/Mitteldeck (15 m²) sind mit franz. Balkon sowie mit Tisch und 2 Sesseln ausgestattet. Auf dem Hauptdeck (13 m²) haben die Kabinen kleinere, nicht zu öffnende Fenster. Zur Bordausstattung gehören Foyer mit Shop, grosszügiges Restaurant, grosse Panorama-Lounge mit Tanzfläche und Bar, Sauna- und Fitnessbereich, Sonnendeck mit Whirlpool, Liegestühlen und Sonnenschirmen. Lift vorhanden (nicht bis Hauptdeck). Nichtraucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt).

Unsere Leistungen • Kreuzfahrt in der gebuchten Kategorie • Vollpension an Bord (Reise 1 ) • Mahlzeiten gemäss Programm (Reise 2 ) • Alle Schleusen- und Hafengebühren • Thurgau-Travel-Bordreiseleitung Nicht inbegriffen: An-/Rückreise zum/vom Schiff, Versicherungen, Getränke, Trinkgelder (Empfehlung € 5 – 7 p. P./Tag), Ausflüge, Treibstoffzuschläge vorbehalten, Auftragspauschale Fr. 35.– pro Auftrag (entfällt bei Buchung über www.thurgautravel.ch)

Preise pro Person in Fr. (vor Rabatt Reise 1) Reise 1

2-Bettkabine

Hauptdeck hinten 1590 Hauptdeck 1690 Mitteldeck hinten* 1890 Mitteldeck* 1990 Oberdeck* 2190 Suite Oberdeck* 2790 Zuschlag Alleinben. HD 590 Zuschlag Alleinben. MD 890 Zuschlag Alleinben. OD** 990 Ausﬂugspaket (9/2 Ausﬂüge) 290 Annullationsversicherung 39 * mit französischem Balkon | **exkl. Suite

Reise 2

240 290 340 390 490 790 190 290 390 39 19

Vorschau 2014

NEU: Auf der Donau Passau–Budapest–Passau (8 Tage)

16.05.–23.05. 27.06.–04.07. 11.07.–18.07. 25.07.–01.08. 06.06.–13.06. 04.07.–11.07. 18.07.–25.07. Passau–Wien–Donaudelta–Budapest–Passau (15 Tage)

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Auf Rhein-Main-Donau Basel–Aschaffenburg–Regensburg–Passau (9 Tage)

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Mensch und Mobilität | touring 13 Nr. 14 | 22. August 2013

Eine Stunde schneller im Tessin

Quintezz.com

Wenn voraussichtlich im Jahr �� der Gotthard-Basis-Bahntunnel und der Ceneri-Basistunnel durchgehend befahrbar sind, verkürzt sich die Fahrt von der Deutschschweiz ins Tessin um eine ganze Stunde. Bis es soweit ist, sind die Zeitersparnisse je nach Abfahrtsort klar geringer, dies auch wegen mühsamer Arbeiten am Zugersee (bis ��). Der GotthardBasistunnel soll am ��. Dezember �� in Betrieb genommen werden, der Ceneri ��. Der Bahnhof Bellinzona wird dafür erneuert. hwm

Grösstes Parkhaus des Zürcher Flughafens

Dashcams | In der Schweiz sind Minikameras im Auto nicht verboten. Ob Aufnahmen von einem Unfall als Beweismittel zugelassen werden, liegt im Ermessen des Richters.

Kürzlich wurde die Erweiterung des Parkhauses P� des Flughafens Zürich gefeiert. Mit rund �� zusätzlichen Parkplätzen ist das P� das grösste Parkhaus am Zürcher Airport und fasst neu bis zu �� Fahrzeuge. Gleichzeitig mit dem Baubeginn der Erweiterung wurde das �� Jahre alte Parkhaus saniert und erdbebentüchtig gemacht. Die Sanierung wird im Frühjahr �� vollständig abgeschlossen sein. tg

Gefragte Minikameras für den Fall der Fälle

Wenn schon richtig anbringen In der Schweiz sind solche Minikameras seit einiger Zeit ebenfalls erhältlich. Verboten sind sie nicht. Aus Sicht des Strassenverkehrsrechts kann gegen Dashcams nichts eingewendet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass sie auf eine Weise am Armaturenbrett oder an der Windschutzscheibe montiert werden, welche die Sicht des Lenkers nicht einschränkt. Verhindert eine Minikamera den freien Blick auf den Strassenverkehr, kann der Lenker – ähnlich wie bei einem sichtbehindernden Navigationsgerät – gebüsst werden. Ein idealer Platz für eine Minikamera wäre hinter dem Rückspiegel: Das Gerät ist weit oben mit Rundumsicht montiert und behindert die Sicht des Lenkers auf keine Weise. Selbstverständlich dürfen die Minikameras – analog zu Navigationsgeräten und Mobilte-

lefonen – während der Fahrt nicht bedient werden. Werden mit solchen Minikameras aufgezeichnete Videos als Beweismittel anerkannt, wenn sich zwei Verkehrsteilnehmer vor dem Richter über Schuld und Nichtschuld bei einem Unfall streiten? Soweit ersichtlich, hatte sich bisher noch kein Gericht in der Schweiz mit dieser Frage zu befassen. Ganz allgemein gilt, dass der Richter die Beweismittel nach seinem Ermessen zulässt und würdigt. Da Überwachungsvideos schon manchen Versicherungsbetrüger überführt haben, ist nicht einzusehen, weshalb dereinst nicht auch Dashcam-Videos als Beweismittel vor Gericht zugelassen werden sollen, um bei Streitigkeiten nach Unfällen Klarheit zu schaffen.

Minikameras für den Fall der Fälle gelangen auch in der Schweiz vermehrt zu Einsatz. Legal ist’s, ob’s letztlich etwas bringt, ist offen.

Pilatus Flugzeugwerke nun auch in China In der chinesischen Millionenstadt Chongqing wurde die Pilatus Aircraft Industry (China) Co., Ltd gegründet. Mit dem Joint Venture will sich die Pilatus Flugzeugwerke AG Stans im chinesischen Markt etablieren. Ein erster Vertrag zur Lieferung von �� PC-�� (unser Bild aus der Montagehalle in Stans/Nidwalden) und PC-� konnte ebenfalls abgeschlossen werden. Die Gründung der Gesellschaft und die damit verbundenen Aktivitäten von Pilatus in China werden laut Angaben von Pilatus «positive Auswirkungen auf den Produktionsstandort Schweiz haben». tg

Datenschutzfrage offen In letzter Zeit sind Fragen zum Datenschutz aufgetaucht. Darf ich ungestraft den Strassenverkehr und unbekannte Personen filmen? Hier gehen die Meinungen auseinander. Datenschützer sehen im Filmen von Personen ohne deren Einverständnis einen unzulässigen Eingriff in die Persönlichkeitsreche. Juristen wiederum sehen das nicht so eng. Klar ist: Dashcam-Videos, auf denen Personen erkennbar sind, dürfen ohne deren Einverständnis nicht ins Internet gestellt werden. Urs-Peter Inderbitzin

hwm

n Fernost, Russland und in den USA sind sie weit verbreitet, vereinzelt sieht man sie inzwischen auch in der Schweiz: Minikameras, die an der Windschutzscheibe oder auf dem Armaturenbrett befestigt sind und das Geschehen auf der Strasse aus der Sicht des Lenkers aufzeichnen. Auf Youtube im Internet sind unzählige mit Dashcams aufgezeichnete Filmchen aufgeschaltet: Sie zeigen haarsträubende Szenen im Strassenverkehr bis hin zu Horrorunfällen.

14 touring | Mensch und Mobilität Nr. 14 | 22. August 2013

Ungewöhnliche Arbeitswege | Viele Menschen pendeln zur Arbeit. Aber nicht jeder nutzt dafür Gondel, Schiff oder Elektrovelo. Reportage: Sandra Kyburz

Viele Wege führen zur Arbeit Rund zwei Millionen Personen sind täglich mit dem Auto oder einem anderen privaten Motorfahrzeug zur Arbeit unterwegs. Weitere �,� Millionen Arbeitnehmer pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Zug und Bus ins Büro. Vor zwei Jahren hat das Bundesamt für Statistik eine Volkszählung durchge-

führt, die ergeben hat, dass neun von zehnErwerbstätigen als Pendler zu ihrem Arbeitsort gelangen. Durchschnittlich ist die arbeitende Bevölkerung etwa eine Stunde pro Tag unterwegs. Seit dem Jahr �� hat zudem der Frauenanteil bei den Arbeitspendlern von �� auf �� zugenommen. Dies widerspiegelt die Zu-

nahme der erwerbstätigen Frauen: �� waren �� Prozent der Erwerbstätigen Frauen, �� sind es �� Prozent. Britta Frerk, Sarah Fuchs und Lisa Caltagirone gehören ebenfalls zu diesen Frauen – nur ist ihr Arbeitsweg und das Transportmittel, das sie nutzen, eher ungewöhnlich.

Per Metro auf 3500 Meter

Britta Frerk überwindet auf ihrem Arbeitsweg täglich 1700 Höhenmeter, zuerst per Gondel, dann mit einer Standseilbahn.

ritta Frerk wohnt und arbeitet seit �� Jahren in Saas-Fee. Lange Zeit hat sie ein kleines Hotel in SaasFee geführt. Vor eineinhalb Jahren bot sich ihr und ihrem Geschäftspartner die Gelegenheit, das Drehrestaurant auf dem Mittelallalin auf �� Meter über Meer zu pachten. Das vor �� Jahren erbaute Gebäude darf sich das «höchstgelegene Drehrestaurant der Welt» nennen. Britta Frerk erneuerte so Einiges. Einzig, die Anreise zum Drehrestaurant «threes!xty» ist nach wie vor speziell. «Für Saas-Feer Verhältnisse haben meine Mitarbeiter und ich einen relativ langen Arbeitsweg», meint die ��-Jährige schmunzelnd. Morgens fährt sie mit dem Mountainbike bis zur Talstation der

Felskinnbahn, wo sie die Grossraumgondel besteigt. Damit fährt sie bis zur Station Felskinn. Dort steigt sie auf die «höchstgelegene U-Bahn der Welt» um. Die Metro Alpin ist eine unterirdisch verlaufende Standseilbahn oberhalb von Saas-Fee und verbindet die Station Felskinn mit dem Mittelallalin. Der Tunnel ist �� Meter lang und überwindet eine Höhendifferenz von �� Metern.

Halbe Stunde vor den Gästen «Sonderfahrten für uns gibt es eigentlich nicht. Wir sind meistens etwa eine halbe Stunde vor den ersten Gästen vor Ort. Da bleibt nicht viel Zeit, um Mitarbeitergespräche zu führen oder die Planung eines Events zu übernehmen», erklärt Britta

Frerk. Daher nutze sie den Arbeitsweg so gut es ginge. «Administrative Dinge erledigen wir meistens auf dem Weg zum «threes!xty», respektive am Abend, wenn wir etwa ein halbe Stunde nach der letzten Fahrt für die Touristen ins Tal fahren», erklärt sie. Was aber, wenn die Standseilbahn oder die Gondeln wegen eines Defektes still stehen? Einfach aussteigen und die nächste Fahrgelegenheit nehmen, das geht nicht. «Es gibt auf halber Strecke der Metro Alpin einen Ausstieg, der auf den Hohlaubgletscher führt. Letztes Jahr mussten wir tatsächlich mit rund �� Gästen dort aussteigen, weil die Metro Alpin nicht mehr weiterfahren konnte. Wir wurden dann mit dem Helikopter abgeholt und nach Saas-Fee geflogen. Für die Gäste war das natürlich ein tolles Erlebnis. Etwas schwieriger wird es, wenn die Gondeln still stehen. Dann ist Geduld angesagt, denn eine Wartung der Gondelbahn kann auch mal eine Stunde in Anspruch nehmen.» Die Abhängigkeit von reibungslos funktionierenden Transportmitteln und der rigorose Fahrplan seien die Negativpunkte ihres Arbeitsplatzes, trotzdem kann sie dem Fahrplan auch etwas Gutes abgewinnen. «Wir sind meistens gegen �� Uhr wieder zu Hause, denn die letzte Talfahrt ist um ��.�� Uhr angesetzt. Vor allem für die Mütter unter uns sind diese geregelten Arbeitszeiten ein Segen.» Im Winter jedoch könne es schon mal vorkommen, dass sie später als �� Uhr zu Hause sei, meint Britta Frerk augenzwinkernd. Dann nutze sie, wie viele ihrer Mitarbeiter, die Gelegenheit, die �� Kilometer lange Abfahrt vom Mittelallalin nach Saas-Fee mit den Skiern zu bewältigen.

Mensch und Mobilität | touring 15 Nr. 14 | 22. August 2013

Täglich 40 Kilometer mit dem Flyer

arah Fuchs ist �� Jahre alt und wohnt im luzernischen Sursee. Die Lehrerin, die eine �. und eine �. Klasse unterrichtet, fährt täglich mit ihrem Elektrovelo Flyer von Sursee nach Rain, einem kleinen Dorf etwa �� Kilometer entfernt. «Ich habe mir Anfang Jahr Gedanken gemacht, mit was für einem Transportmittel ich zur Arbeit fahren könnte. Die ÖV-Verbindungen nach Rain sind sehr unpraktisch und der Umwelt zuliebe möchte ich eigentlich soweit es geht auf ein Auto verzichten» erklärt Sarah Fuchs. Mit einem normalen Fahrrad hätte Sie aber einen Arbeitsweg von mindestens einer Stunde. Mit dem Elektrovelo aber ist sie nur etwa �� Minuten unterwegs, also etwa �� Minuten länger als mit dem Auto. «Und zu Stosszeiten, wenn all die Autofahrer im Feierabendverkehr festsitzen, kann ich einfach an ihnen vorbeifahren,» meint die Lehrerin lachend. Überhaupt schätzt die ��-Jährige den sportlichen Aspekt ihres Transportmittels. Wenn sie mit dem Flyer unterwegs sei, habe sie mindestens eine Stunde Sport gemacht. «Morgens kommt man mit einem gut durchlüfteten Kopf in der Schule an und abends, wenn man zum Beispiel einen anstrengenden Tag gehabt hat, tut das Fahrradfahren gut, um abzuschalten« erklärt Sie. Es sei weniger die Tatsache, dass man an der frischen Luft ist, sondern die Bewegung, die einen beruhigt. «Das kann beinahe süchtig machen.» Auf die Nachteile angesprochen meint die junge Frau,dass sich, wie bei allen Velofahrern im Winter und bei schlechtem Wetter natürlich die Frage stellt, ob man tatsächlich mit dem Fahrrad unterwegs sein will. Aber zur Zeit geniesse sie die Aussicht, die sich ihr bei ihrem Nachhauseweg präsentiert. «Ich fahre meist den Römerweg entlang. Das ist eine Strasse, die von Eich über Schenkon nach Sursee führt und etwas höher gelegen ist. Von dort oben hat man eine wunderbare Aussicht auf den Sempachersee und kann bei gutem Wetter das Bergpanorama am Horizont geniessen.»

Mit �� km/h unterwegs Der Römerweg sei eine autofreie Strasse, daher müsse sie sich auf dieser Strecke nicht allzu sehr auf den Verkehr konzen-

«Die Bewegung macht beinahe süchtig.» Sarah Fuchs geniesst es, mit dem Elektrovelo zur Arbeit zu fahren.

trieren. Vorausschauend fahren ist trotzdem Pflicht, schliesslich ist man mit rund �� km/h unterwegs: «Man verharmlost diese Geschwindigkeit anfangs, gewöhnt sich aber schnell daran, dass der Bremsweg ein wenig länger ist als bei einem normalen Fahrrad.» Aber die anderen Verkehrsteilnehmer glauben oft, dass sie auf einem normalen Fahrrad unterwegs ist und unterschätzen die Geschwindigkeit des Elektrovelos. Umso vorsichtiger und vorausschauender müsse sie halt fahren. Aus diesem Grund ist eine Helmpflicht obligatorisch, genauso wie ein Rückspiegel. Zudem muss der Flyer eingelöst wer-

den, wie ein Mofa. Auch sei der Flyer auf Grund seines Akkus etwas schwerer als ein normales Fahrrad. «Wenn der Akku mal aufgebraucht ist oder nicht funktioniert, muss man ziemlich arbeiten, um weiter zu kommen,» erklärt die Lehrerin. Doch bis jetzt sei dies noch nie der Fall gewesen. Und schliesslich könne man den Akku auch am Arbeitsort an eine Steckdose anhängen und wieder aufladen, meint Sarah Fuchs. «Ich empfehle auf jeden Fall jedem, der sich für ein Elektrofahrrad interessiert, eine ausgedehnte Testfahrt zu unternehmen. Ich bin sehr davon überzeugt und möchte meinen Flyer nie mehr missen.»

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Reisedaten und Programm Reise 1: Reise 2: Reise 3: Reise 4:

14. Februar – 21. Februar 2014 21. Februar – 28. Februar 2014 28. Februar – 7. März 2014 14. März – 21. März 2014

1. Tag: Schweiz – Dubai (VAE) Bequemer Linienflug (Tagesflug) mit einem A-380 von Emirates von Zürich nach Dubai, Transfer zum Hafen und Einschiffung. Übernachtung an Bord im Hafen von Dubai. 2. Tag: Dubai (VAE) Abfahrt des Schiffes um 10.30 Uhr 3. Tag: Muscat (Oman) Übernachtung an Bord im Hafen von Muscat 4. Tag: Muscat (Oman) Abfahrt des Schiffes um 14.00 Uhr 5. Tag: Khasab (Oman) 6. Tag: Abu Dhabi (VAE) 7. Tag: Dubai (VAE) Übernachtung an Bord im Hafen von Dubai

8. Tag: Dubai – Schweiz Ausschiffung und Transfer zum Flughafen, Direktflug (Tagesflug) mit einer B-777 von Emirates nach Zürich, Ankunft ca. 20.00 Uhr. An allen Orten bietet Costa Kreuzfahrten ein reichhaltiges Ausflugsprogramm an. Buchungen sind direkt an Bord der Costa Fortuna möglich.

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Mensch und Mobilität | touring 17 Nr. 14 | 22. August 2013

Mit dem Schiff auf die St.Petersinsel

isa Caltagirone ist �� Jahre alt und wohnt einen fünfminütigen Spaziergang weit entfernt am Bielersee. Seit diesem Mai arbeitet sie im Restaurant Klosterhotel St. Petersinsel auf der gleichnamigen Halbinsel des Sees. Die St. Petersinsel ist die einzige Insel des Bielersees. Sie liegt bei Erlach und ist etwa �,� Kilometer lang und an der breitesten Stelle �� Meter breit. Auf der Insel gibt es nur einen Gebäudekomplex, welcher das ganze Jahr über bewirtschaftet wird: Das Restaurant und Klosterhotel St. Petersinsel. Erreichbar ist die Insel per Schiff, sowie von Erlach her zu Fuss oder mit dem Fahrrad. So oft es ihr ihre Arbeitszeiten erlauben, nutzt Lisa Caltagirone die Schiffsverbindung, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. «Am Morgen beginne ich meistens um �� Uhr. Wenn ich nur bis �� Uhr arbeite, gehe ich mit dem Schiff zur Arbeit. Ich nehme dann das Schiff um �.�� Uhr ab Biel, und bin dann gegen ��.�� Uhr auf der St. Petersinsel», erklärt die zierliche junge Frau. Eine Schifffahrt dauert etwa �� Minuten, Zeit, die sie nutzt, um wach zu werden und sich einen Kaffee mit Gipfeli zu gönnen. «Mit dem Auto hätte ich etwa gleich lang,» meint Lisa Caltagirone und ergänzt «da ich keine so geübte Fahrerin bin, plane ich immer ein wenig mehr Zeit ein, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin.»

Auch bei Sturm stets pünktlich «Die Schiffe fahren von März bis Oktober und es ist noch nie vorgekommen, dass auf einer der Strecken Verspätungen vorgekommen sind. Selbst wenn eine stürmische Wetterlage herrscht, sind die Schiffe pünktlich unterwegs», erklärt die junge Frau. Nur das Anlegen am Steg auf der St. Petersinsel gestalte sich bei Sturm etwas schwieriger. Da müsse man mitunter ziemlich mit dem Wind kämpfen, bis man auf dem Festland der Halbinsel sei.

Lisa Caltagirone nutzt gerne die Schiffsverbindung. Abends hat sie das riesige Schiff praktisch für sich alleine.

Seekrank werde sie nicht. «Den hohen Wellengang spürt man auf dem See eigentlich nicht. Nur beim Anlegen der Schiffe zeigt sich, wie stürmisch es eigentlich ist.» Ein Nachteil sei natürlich, dass die Schiffe nur einen begrenzten Zeitraum führen. «Abends erwische ich meist das letzte Schiff nicht mehr. Ich kann dann mit einer Mitarbeiterin nach Biel fahren», erklärt sie. Da sie auch einen relativ kurzen Fussmarsch bis zur Anlegestelle in Biel hat, sei sie morgens meist die Allerletzte, die auf das Schiff geht. Im Sommer und während den Schulreisezeiten sei immer viel los an Bord und daher sei sie morgens meist in der Nähe des Ausgangs anzutreffen: «Beim Ausgang steht ein Tisch mit zwei Stühlen. Dort sitze ich dann meistens, trinke meinen Kaffee, geniesse die Aussicht und hin und wieder halte ich auch einen Schwatz mit

Reklame

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den Angestellten der Schifffahrtsgesellschaft», erklärt Lisa Caltagirone. Abends, wenn sie das letzte Schiff doch erwischt, geniesst sie die Brise an Deck. Meist sei sie in ein Buch vertieft oder bessere ihre Fremdsprachenkenntnisse auf. «Lustig ist auch, dass das letzte Schiff im Schnitt etwa drei Leute transportiert. Man hat dann ein riesiges Schiff praktisch für sich alleine. Das ist schon auch sehr speziell», meint Lisa Caltagirone lachend. «Wenn ich die Wahl zwischen Auto und Schiff habe, werde ich mich wohl immer für das Schiff entscheiden.» Sie geniesse ihren speziellen Arbeitsweg sehr. Natürlich könnte Sie auch mit dem Zug oder dem Auto zur Arbeit fahren: «Aber die Bahnstrecke dem Seeufer entlang ist bei Weitem nicht so spektakulär, wie wenn man das Seeufer vom Schiff aus beobachten kann», erklärt Caltagiro� ne lächelnd.

18 touring | Mensch und Mobilität Nr. 14 | 22. August 2013

Serie Autobahnvignette II | Laut dem Komitee «Nein zur VignettenMogelpackung» generiert der Strassenverkehr genug Geld für Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur. Dieser Meinung ist auch der TCS.

Für die Strasse bleibt zu wenig übrig

Gelder sind alle schon verplant Für den Unterhalt und Ausbau des Nationalstrassennetzes wären eigentlich bereits genug Mittel vorhanden. Nur fliessen praktisch �� dieser Einnahmen direkt in die allgemeine Bundeskasse, (siehe Kasten rechts). Die Folge: Für die Strasse bleibt zuwenig Geld übrig. Das wird sich auch mit der Erhöhung des Vignettenpreises nicht ändern. Ein Drittel der �� Mio. Fr. Mehreinnahmen pro Jahr fliesst in die neu vom Bund übernommenen Kantonsstrassen. Der Rest ist für die nächsten Jahre für Umfahrungen in La Chaux-de-Fonds, Le Locle und Näfels verplant. Für die Beseitigung von Engpässen, die Erweiterung von Kapazitäten sowie die Realisierung von Netzerweiterungen bleibt gar kein Geld mehr übrig.

Die neu vom Bund übernommenen Kantonsstrassen kosten ihn jährlich �� Mio. Fr. Diese zusätzlichen Aufwendungen will der Bund über die Preiserhöhung der Vignette kompensieren. Gleichzeitig haben die Kantone Einsparungen in gleicher Höhe, das eingesparte Geld dürfen sie behalten. Es gibt keine Gewähr, dass diese Gelder für kantonale Strassenverkehrsinfrastrukturen verwendet werden. Ein Drittel der Gelder aus der Preiserhöhung fliesst damit in die Staatskassen der Kantone.

Die restlichen �� Mio. Franken sind für die nächsten Jahre bereits für die Umfahrungen la Chaux-de-Fonds, Le Locle und Näfels verplant. Wichtige Netzergänzungen wie Glattal und Morges können laut Aussage des Bundes gar nicht mit der Preiserhöhung der Vignette vorgenommen werden. Dafür wäre eine weitere Erhöhung des Mineralölsteuerzuschlags nötig. Wie eingangs erwähnt, generiert der Strassenverkehr ausreichend Mittel für Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur. Die derzeitigen gesetz-

Finanzierung unserer Mobilität Der Betrag, den der Bund aus dem Treibstoff (Mineralölsteuer), der Einfuhr von Fahrzeugen (Automobilsteuer/ Zollerträge), der Gebühr für die Benützung des helvetischen Strassennetzes (LSVA, Autobahnvignette), sowie der Mehrwertsteuer aus den Verkaufsumsätzen von Treibstoffen, Fahrzeugen und Fahrzeugbestandteilen einnimmt, hat sich im Jahr 2012 auf ca. 9,6 Mia. Fr. belaufen. Rund 4 Mia. Fr. sind direkt in die allgemeine Bundeskasse und 873 Mio. an die Kantone geflossen. Weitere 1,73 Mia. fliessen in den öffentlichen Verkehr. Rund 70% der Einnahmen für die Strasse werden demnach zuerst zur Aufbesserung der Staatsfinanzen verwendet. Obwohl der Strassenverkehr also genügend Einnahmen generiert, entziehen Bund und Kantone mit ihrem tiefen Griff in die Staatskasse so viele Mittel, dass die Strassenbauprojekte nicht mehr finanzierbar sind. Verteilung der Strasseneinnahmen in 2012 1737 Mio. Öffentlicher Verkehr, Schiene 301 Mio. Haupt-, Bergstrassen und Verkehr in den Randregionen

327 Mio. Umwelt, Landschaften, Diverses

9,616 Mia. Fr.

2296 Mio. Nationalstrassen Graﬁk: TCS, Quelle: Jahresbericht Strasseschweiz 2012

4082 Mio. Bundeskasse

873 Mio. Strassenbeiträge an die Kantone und Kasse

Bilder Keystone, mw

ie Erhöhung der Vignette von �� auf �� Fr. ist nicht gerechtfertigt und auch nicht nötig. Deshalb ist es wichtig, am ��. November an der Abstimmung über eine Preiserhöhung der Autobahnvignette ein Nein in die Urne zu legen. Diese Botschaft sendet das Komitee «Nein zur Vignetten-Mogelpackung», dem der TCS ebenfalls angehört. An der Medienkonferenz in Bern wurde einmal mehr klar kommuniziert, dass die einzige zielführende Lösung ein in der Bundesverfassung verankerter Strasseninfrastrukturfonds ist. Nur dieser garantiert, dass langfristig Betrieb, Unterhalt und Ausbau des Nationalstrassennetzes sichergestellt werden. Bevor dieser nicht unter Dach und Fach ist, macht es keinen Sinn, Strassenabgaben zu erhöhen. Zumal die Strassenkasse bereits ausreichend Geld für Unterhalt und Ausbau generieren würde. Nachfolgende Fakten erläutern, warum die Erhöhung des Vignettenpreises eine Mogelpackung ist und die Automobilisten weiterhin im Stau stehen lässt.

lichen Grundlagen zur Finanzierung des Strassenverkehrs bieten offenbar keine Gewähr, dass die verfügbaren finanziellen Mittel für die Strasse eingesetzt werden. Es ist deshalb zu befürchten, dass der Preisaufschlag bei der Vignette oder die absehbare Erhöhung des Mineralölsteuerzuschlags wieder zur Stopfung von staatlichen Haushaltslöchern herangezogen werden. Deshalb muss zuerst ein Strasseninfrastrukturfonds in der Verfassung verankert werden.

Ein «Nein» setzt Druck auf Ein Nein zur Preiserhöhung der Vignette sendet ein klares Signal nach Bern und

Mensch und Mobilität | touring 19 Nr. 14 | 22. August 2013

«Es wird von den Befürwortern viel versprochen, aber nichts gehalten» Ist die Erhöhung des Vignettenpreises nicht unerlässlich, um die notwendigen Anpassungen bei den Autobahnen vorzunehmen? Thierry Burkart: Die Strasse kommt vollumfänglich für ihre Kosten auf. Sie braucht keinerlei staatliche Zuschüsse, im Gegenteil: Der Bund nimmt jährlich rund �,� Milliarden Franken an Steuern, Abgaben und Gebühren ein. �� Prozent davon fliessen jedoch in die Kassen von Bund und Kantonen, zudem wird die Bahninfrastruktur querfinanziert. Diese Umverteilung ist der Grund, warum für die Strasse heute zu wenig Geld übrig bleibt. Die Antwort auf die Frage also: Im Prinzip wäre genügend Geld vorhanden, es hapert jedoch an der Verteilung. Wo würden denn die Mehreinnahmen von jährlich 300 Mio. Franken aus der Vignetten-Preiserhöhung hinfliessen? Mit dem sogenannten Netzbeschluss wechseln �� Kilometer Kantonsstrassen zum Bund. Der Betrieb und der Unterhalt dieser Kantonsstrassen kosten den Bund neu jährlich mehr als �� Millionen Franken. Denn die Kantonsregierungen haben sich geweigert, die Mehrbelastung des Bundes zu kompensieren. Wer bezahlt diesen Streit? Natürlich einmal mehr die Automobilistinnen und Automobilisten. Mit dem übrigen Geld will der Bund die Umfahrungen von La Chaux-de-Fonds, Le Locle und Näfels finanzieren – für mehr reicht es nicht…

baut Druck auf die politischen Entscheidungsträger auf. Ausserdem gibt ein Nein am ��. November dem Bundesrat Zeit, im Ausbau der Strasseninfrastruktur die Prioritäten für die Ausbauprojekte zu überdenken und flexiblere Lösungen in der Preisgestaltung für die Vignette zu suchen. Die Mittel sollen dort eingesetzt werden, wo sie den grössten Nutzen bringen. Aus diesen Gründen ist der TCS mit Zentralpräsident Peter Goetschi und Thierry Burkart, Präsident des politischen Ausschusses (siehe Interview rechts), im Komitee «Nein zur Vignettentg Mogelpackung» vertreten.

Auch mit der Erhöhung des Vignettenpreises werden die Autofahrer weiterhin im Stau stehen. Die Gelder aus der Erhöhung sind bereits vollkommen verplant.

… die Befürworter argumentieren aber, mit der Vignetten-Preiserhöhung die Nationalstrassen unterhalten und ausbauen zu können! Womit? Die erwähnten Umfahrungsprojekte kosten rund �,� Milliarden Franken. Für die nächsten Jahre ist also das Geld aus der Preiserhöhung bereits vollkommen verplant: Das Geld ist weg! Somit können weder Engpässe auf dem Nationalstrassennetz beseitigt, noch in den Agglomerationen Kapazitäten erweitert oder wichtige Netzerweiterungen wie Glattal und Morges finanziert werden. Überall, wo es heute staut, wird es auch morgen so sein. Und der Bundesrat gibt zu, dass das Geld aus der Vignette nicht ausreicht. Er sagt, dass die Netzerweiterungen im Glattal und in Morges nur durch eine Erhöhung der Mineralölsteu-

Thierry Burkart (38) ist Präsident des politischen Ausschusses des TCS.

«Es wäre genug Geld vorhanden, es hapert aber an der Verteilung.» er finanzierbar sind. Die Preiserhöhung der Vignette ist also eine Mogelpackung! Es wird von den Befürwortern viel versprochen, aber nichts gehalten.

Aber früher oder später ist eine Erhöhung des Vignettenpreises doch notwendig? Schon bei der letzten Erhöhung der Mineralölsteuer um �� Rappen hat es geheissen, damit können die Autobahnen rasch gebaut werden. Das war ��. Das Netz ist immer noch nicht fertiggestellt! Der TCS wird sich so lange gegen neue Gebühren für Strassenbenützer wehren, bis die Politik bezüglich Finanzierung für die Strasse gleich lange Spiesse schafft wie für die Schiene. Deshalb muss analog zum Bahninfrastrukturfonds endlich ein Strasseninfrastrukturfonds in der Verfassung verankert werden. Genau das fordert aktuell die Milchkuhinitiative. Heute haben wir einfach keine Gewähr, dass die Mittel – auch aus der Erhöhung des Vignettenpreises – auch wirklich für die Strasse eingesetzt werden. Interview: Nadia Rambaldi

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Mensch und Mobilität | touring 21 Nr. 14 | 22. August 2013

Abstimmung | Teilrevision des Arbeitsgesetzes kommt am 22. September zur Abstimmung. Autofahrer sind betroffen.

Groteske in der Nacht

n der Schweiz gibt es derzeit ganze �� Tankstellenshops an wichtigen Verkehrsachsen und auf Autobahnen, die per Ausnahmebewilligung rund um die Uhr geöffnet sind. Damit sich Autofahrende mit dem Notwendigsten eindecken können. Nebst dem Treibstoff gehört dazu etwa ein Fertigprodukt. Aus Gründen des Arbeitsgesetzes besteht allerdings ein Verkaufsverbot für gewisse Produkte, wie etwa Frischwaren, unter anderem Bratwürste. Das führt zur Groteske, dass einzelne Gestelle zwischen � Uhr und � Uhr morgens vom Personal abgesperrt werden müssen (Bild). Das ist mühsam fürs Personal – und für die Kundschaft nicht nachvollziehbar.

Volles Sortiment

zvg

Nationalrat Christian Lüscher (FDP/Liberale, GE), einstiger Bundesratskandidat, reichte deshalb eine parlamentarische Initiative ein, die von beiden Eidgenössischen Räten Ende letzten Jahres klar verabschiedet wurde. In Zukunft sollen danach die Betriebe, welche heute bereits �� Stunden eine Kaffeebar, einen Kiosk und eine Tankstelle führen können, im Shop während der ganzen Zeit ihr volles Sortiment verkaufen können. Dieses muss aber weiterhin auf die Bedürfnisse der Reisenden abgestimmt sein. Analog

den Läden in Bahnhöfen und Flughäfen. Hier ändert sich im Vergleich zu heute also nichts. Aber immerhin könnte in den frühen Morgenstunden künftig auch eine Bratwurst in einem Tankstellenshop gepostet und das ganze Sortiment angeboten werden. Die groteske Abdeckoder Absperrübung in besagten Shops würde sich erübrigen.

Touring-Info www.arbeitsgesetz-ja.ch www.sonntagsallianz.ch

Kommentar Heinz W. Müller

Den Teufel an die Wand malen Eigentlich eine klare und sinnvolle Sache. Aber die besagte Mini-Liberalisierung rief sofort eine Gegnerschaft aus linken, gewerkschaftlichen und kirchlichen Kreisen auf den Plan. Diese laufen generell Sturm gegen längere Öffnungszeiten, aus gewerkschaftlichen und religiösen Gründen. Sie befürchten, dass mit dieser klitzekleinen Reform der totalen Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten Tür und Tor geöffnet werden. So erstaunt es nicht, dass das Referendum im Nu zustande kam, und aus der Abstimmung quasi ein Plebiszit zum Thema Ladenöffnungszeiten wird, was es ja eigentlich gar nicht ist. hwm

Vier Stunden werden zur Staatsaffäre

Bei einem Ja zur Revision des Arbeitsgesetzes entfallen in wenigen Tankstellenshops solche schikanösen Abdeckungsübungen zwischen 1 und 5 Uhr in der Früh.

ie Abstimmung über die Teilrevision des Arbeitsgesetzes vom ��. September geht viele Autofahrerinnen und Autofahrer direkt an. Denn die Referendumsabstimmung droht plötzlich zu einem generellen Plebiszit über längere Ladenöffnungszeiten zu werden. Da nehmen wir den Ball gerne auf, aber aus ziemlich anderer Optik als jener des Referendumskomitees: Geht die Abstimmung verloren, also wird die eigentlich lächerlich kleine Teilrevision des Arbeitsgesetzes abgelehnt, werden sich die Gegner von liberalisierten Ladenöffnungszeiten bald einmal auch die Tankstellenshops vorknöpfen, die an Wochenenden bekanntlich ein Sortiment anbieten, das rege genutzt wird. In welche Richtung es gehen könnte, dokumentiert ein Originalzitat der so genannten Sonntagsallianz im Hinblick auf die Abstimmung: «Sonntagsarbeit ist schädlich: Sie führt zu Schlafstörungen, Herz-/Kreislauferkrankungen, Magen-/Darmstörungen und Problemen bei der Schwangerschaft. Sie erschwert das Sozialleben der betroffenen Beschäftigten und Familien erheblich.» Eine wirklich antiquierte Haltung, die jedes Wochenende von den Konsumenten mit dem Gang in die vielen Bahnhofshops Lügen gestraft wird. Insofern sind auch die TCS-Mitglieder gefordert, ihren politischen Willen konkret via Stimmzettel kund zu tun. Sonst ist’s mittelfristig vorbei mit dem Kauf von Zeitung und Gipfeli oder einem kleinen Snack am Sonntag im Tankstellenshop. In der Sache selbst ist die Vorlage eine ganz einfache: Es geht einzig darum, dass in derzeit �� Tankstellenshops an wichtigen Durchgangsachsen zwischen � und � Uhr in der Früh das ganze Sortiment angeboten werden kann. Im Moment ist dies nicht der Fall und das Personal muss für die paar Stunden die entsprechenden Gestelle abdecken oder absperren. Das kann es ja nicht sein. Dass nun daraus ein Plebiszit über Sonntagsarbeit gemacht wird, ist daneben.

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«The Licence to Cruise»

24 touring | Test und Technik Nr. 14 | 22. August 2013

Renault Zoe Intens

Fahrspass soweit der Akku reicht Das Elektroauto Renault Zoe setzt bezüglich Reichweite und Interaktivität neue Massstäbe. Trotzdem bestimmen der Ladestand der Batterie und die raren Ladestationen noch immer den elektromobilen Alltag.

er Renault Zoe ist nicht einfach ein simples Fortbewegungsmittel. Zoe-Fahrer müssen sehr viel elektromobiles Herzblut in ihr Fahrzeug legen: Schnellladestationen sind noch rar, häufig besetzt oder von Verbrennern zuparkiert. Die Ladestation zuhause braucht immer noch neun Stunden für eine Vollladung. Die Reichweite und die verfügbaren Ladestationen bestimmen den elektromobilen Alltag. Eine Blustfahrt ins Grüne? Muss zuerst errechnet werden. Obwohl Renault mit dem Zoe die Reichweite von Elektroautos merklich erhöht hat, reichen �� bis �� km eben doch nicht für alle Vorhaben aus. Für Kurzstrecken und in der Stadt ist Zoe aber unschlagbar. Der sehr gute Basispreis von �� Fr. macht den Zoe ebenfalls interessant. Dafür muss die Batterie, je nach Jahreskilometer, für �� bis �� Fr. pro Monat dazugemietet werden.

Ohne Ecken und Kanten Es macht Spass, Zoe zu fahren. Am Steuer dieses Elektroflitzers ist einem Aufmerksamkeit garantiert, obwohl man auf leisen Sohlen unterwegs ist. Bis �� km/h macht sich Zoe mit einem akustischen Warnton bemerkbar. Das klingt wie ein UFO und passt super zum Erscheinungsbild des Elektroautos: Aussen kompakt, kurze Nase mit blauem Renault-Emblem, langgezogenen Scheinwerfern und schnittigen Seitenlinien. Ganz ohne Ecken und Kanten. Der Innenraum ist schlicht und übersichtlich. In der Mitte thront der grosse Touchscreen des Infotainment-Systems R-Link. Das System ist wie ein Tablet bedienbar und verfügt über einen kostenpflichtigen Internetzugang. Dort können Passagiere die aktuellsten Verkehrsdaten, Wettervorhersagen entlang der Reiserouten und Informationen zu Fahrtzielen laden. Es gibt nur wenige Knöpfe am Armaturenbrett, dafür viele praktische Ablagefächer im ganzen Innenraum

verteilt. Alles ist in hellem Beige gehalten, auch die Abdeckung gleich unter der Windschutzscheibe. Das ist sehr störend, da die helle Oberfläche in der Scheibe reflektiert wird und die Sicht auf die Strasse trübt. Vor allem beim LichtSchatten-Wechsel ist das für den Fahrer

KURZBILANZ Preisgünstiges Elektroauto dank Batteriemiete Tolles Design Agiles Fahrverhalten Bedienung mit Touchscreen Niedrige Servicekosten Gute Übersicht und viel Platz Keine Emissionen vor Ort Ladung an normaler 230 V Steckdose nicht möglich Spiegelungen in der Windschutzscheibe Keine teilbare Rücksitzbank Hohes Leergewicht Weich gepolsterte Vordersitze

sehr irritierend. Ein schwarzes Tuch auf der Ablage schafft Abhilfe, sieht aber unschön aus. Die Vordersitze im Zoe sind mit einem schmutzabweisenden TeflonStoff überzogen, geben aber leider wenig Seitenhalt. Die Platzverhältnisse im Zoe sind sehr gut, der Kofferraum ist mit �� l grosszügig bemessen. Wer Zoes Gaspedal einmal herzhaft drückt, wird positiv überrascht. Die Fahrleistungen des �� kW (�� PS) Elektromotors sind gut, der Stromer gibt sich agil und leichtfüssig. Der Spritzigkeit wenig förderlich ist das wegen der Batterie hohe Fahrzeuggewicht. In niedrigen Tempi ist der Zoe flott unterwegs. Die Lenkung gibt gut Rückmeldung und lässt den Zoe wendig durch enge Strassen manövrieren. Die �� PS reichen auch für die Autobahn. Dort muss die Reichweite aber stets im Auge behalten werden. Aufgeladen wird Zoe zuhause an einer fix installierten Wallbox. Unterwegs kann er an Schnellladestationen innerhalb �� Minuten voll aufgeladen werden. Effizient, aber nicht jedermanns Sache; es braucht eben viel elektromobiles Herzblut. Nadia Rambaldi

Der Innenraum ist in hellen Farben gehalten und wirkt sehr futuristisch. Der Bordcomputer mit Touchscreen lässt sich wie ein Tablet bedienen. Der Kofferraum ist grosszügig bemessen, aber die Stufe bei umgeklappter Rücksitzbank stört ein wenig.

TECHNISCHE DATEN TESTFAHRZEUG Zoe Intens; � Türen, � Plätze; Fr. �� .– (wie getestet: Fr. �� .–) Varianten: Zoe Life (Fr. �� .–) und Zoe Zen (Fr. �� .–) Optionen: Metallic-Lackierung (Fr. ��.–), ��-Zoll Alufelgen (Fr. ��.–) Garantien: � Jahre/�� km Werk, � Jahre/�� km Mobilität; � Jahre/ �� km auf elektrisches Antriebssystem, �� Jahre Rostschutz (Auflagen) Importeur: Renault Suisse SA, Urdorf, www.renault.ch TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN Motor: Fremderregter Synchronmotor, �� PS; Lithium-Ionen-Batterie, Reduktionsgetriebe, Gewichte: �� kg (wie getestet), zulässiges Gesamtgewicht �� kg, Anhängelast –

TCS-Vergleich

Preis (Fr.) Hubraum (cm3) Leistung (kW/PS) Co2 Austoss (g/km) Verbrauchskosten (Fr./100 km)3 Innenlärm bei 120 km/h (dBA) Betriebskosten (Fr./km)3 Wartungskosten4 Test «Touring»

Renault Zoe Intens

Toyota Yaris 1.5 Hybrid Sol

26 300.– 0 65/88 18 10,84 A2 71 0,59

27 000.– 1497 74/100 85 6,77 A2 715 0,59

11111

11113

14/2013

3/20125

Wert laut Importeur 2 Energieeffizienz laut Importeur 3 Bei 15 000 km/Jahr (inkl. Batteriemmiete für Zoe) 4 Gesamtkosten auf 180 000 km bei 15 000 km/Jahr 5 Toyota Yaris 1.4 D-4D Luna 1

Test und Technik | touring 25 Nr. 00 | Datum??? 2013

Detailübersicht Renault Zoe

�

156 cm

m 4c –8 60 �

�

Radstand 259 cm

�

cm 07 –1 87

�

99 cm

106 cm

�

Länge 409 cm (Breite 173 cm)

�

Innenbreite: vorne 139 cm, hinten 139 cm Kofferraum: 338 bis 1225 Liter Reifen: 205/45 R 17, min. 185/65 R 15

INNENRAUM 11113 Im Innenraum fällt als erstes der futuristische Look mit den hellen Farben auf. Leider wurde die Oberfläche des Armaturenbretts auch in hellem Beige gehalten, was zu extremen Lichtreflexionen in der Windschutzscheibe führt. Das Infotainment-System R-Link ist Serie und leicht zu bedienen. Die Materialien sind klassenüblich, Kofferraum und Platzverhältnisse sind grosszügig. Die Rücksitzbank lässt sich leider nicht geteilt runterklappen und es entsteht eine hohe Stufe.

Aufgeladen wird der Zoe an der Wallbox zuhause in 6 bis 9 Stunden oder an Schnellladestationen.

KOMFORT 11113 Der Geräuschpegel ist dank Elektroantrieb niedrig, erst ab 100 km/h sind Windgeräusche hörbar. Die Sitze sehen zwar sportlich aus, sind aber sehr weich gepolstert und geben wenig Seitenhalt. Toll ist die 2-Kreis-Wärmepumpe, mit der das Auto vorgeheizt oder vorgekühlt werden kann.

Bilder Pia Neuenschwander

AUSSTATTUNG 11111 Der Zoe Intens ist mit Klimaautomatik, Tempomat, Regen- und Lichtsensor, Einparkhilfe mit Rückfahrkamera, Keyless Startknopf usw. serienmässig sehr reichhaltig ausgestattet.

TCS�EXKLUSIV FAHRDYNAMIK Beschleunigung (�–�� km/h): Elastizität: ��–�� km/h (Fahrstufe D) ��–�� km/h (Fahrstufe D) Wendekreis: Innengeräusch: �� km/h: �� dB (Fahrstufe D) �� km/h: �� dB (Fahrstufe D)

BETRIEBSKOSTEN ��,� s

km/Jahr

Rp./km

Fr./Monat feste

variable

�,� s ��,� s ��,� m

��

��.– ��.–

11113 11133

SICHERHEIT Bremsweg (��–� km/h): ��,� m 11111 Übersicht 11113 Ausstattung 11113 KOSTEN SERVICE Wartung (km/Mte)

Std.

FAHRLEISTUNG 11123 Die Fahrleistungen des 88 PS-Elektromotor sind gut, aber nicht überwältigend. Das hohe Gewicht macht sich beim Sprint auf 100 km/h bemerkbar. Die Reichweite bewegt sich je nach Fahrstil zwischen 100 und 150 km.

TCS MoBe: Herbert Meier

Arbeitskosten (Fr.)

�� /�� ,� ��.– �� /�� ,� ��.– Gesamtkosten Wartung auf �� km: �� km/Jahr ��,� ��.–

Stundenansatz für TCS-Berechnungen: Fr. ��.– (BFS), Renault-Händler von Fr. ��.– bis Fr. ��.–

TCS Test

NORMVERBRAUCH WH/KM (��/��/EWG)

Renault Zoe

Städtisch Ausserstädt. Gesamt

Werk �� CO�-Emissionen: CO�-Durchschnitt CH: EnergieEtikette (A–G):

�� kW/h �� g/km �� g/km A

TESTVERBRAUCH ��,� kWh/�� km Reichweite �� km Batteriespeicher: ��,� kWh (gemessen)

� Video zum Test

FAHREIGENSCHAFTEN 11113 Der Zoe gibt sich dank gut abgestimmtem Fahrwerk sehr agil, perfekt für den Stadtverkehr. Die Batterie ist im Unterboden angesetzt, die Gewichtsverteilung ist dadurch gut und das Auto lässt sich auch in Kurven zügig fahren. SICHERHEIT 11113 Die Sicherheitsausrüstung ist vollständig, Isofix-Kindersitzverankerungen sind sogar serienmässig.

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Spanien

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USA/Kanada

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Test und Technik | touring 27 Nr. 14 | 22. August 2013

Wie man sein Auto richtig wäscht dieselbe Stelle richten. Bei starker Verschmutzung nützen auch Felgenoder Insektenreiniger. � Mit schwachem Strahl kann das Fahrzeug gerade in der Winterzeit auch von unten gereinigt werden. � Auto mit Waschmittel und Schwamm oder sauberer Bürste waschen, Schaum abspülen und zum Schluss mit einem Tuch oder Leder trocknen.

Waschanlagen

Andrés Morya

Rund drei Viertel der Schweizer Autobesitzer geben Geld für die Reinigung ihres Fahrzeugs aus, und die Hälfte aller Automobilisten sucht zu diesem Zweck eine Waschanlage auf. Rund ein Viertel von ihnen entscheidet sich aus Preisgründen für die mit Hochdruck-Sprühlanzen ausgerüsteten Selbstbedienungsboxen. Die Benutzung automatischer Waschanlagen kommt teurer zu stehen, dafür sind sie viel bequemer. Man sollte allerdings eine Anlage ausfindig machen, die schonend mit der Karosserie umgeht. In der Praxis greifen Bürsten aus Schaumstoffmaterial den Lack am wenigsten stark an und entfernen gleichzeitig alle Rückstände. Bei Installationen mit Textilfasern können hingegen bei stark verschmutzten Fahrzeugen leichte Kratzer im Lack entstehen. Am wenigsten empfehlenswert sind die meist älteren Anlagen mit Kunststoffbürsten aus Polyethylen. Bei diesen bleiben manchmal Ablagerungen auf der Karosserie zu-

rück, und das Ergebnis fällt wenig überzeugend aus. Einige Ratschläge des TCS für die Autowäsche:

Um den Karosserielack zu schonen, sollte man vorzugsweise Waschanlagen mit Schaumstoffbürsten aufsuchen.

Selbstbedienungsboxen � Zuerst mit dem Hochdruckreiniger den groben Schmutz entfernen. Um Schäden am Auto zu vermeiden, die Lanze nicht zu lange und zu nahe auf

Druck auf Parallelimporte Der Druck durch das CO�-Gesetz (Durchschnitt von �� g/km bis ��) fällt für die grossen Importeure bisher nicht stark ins Gewicht. Sie können die Effekte mit ihrer Fahrzeugflotte abschwächen. Doch die im letzten Sommer eingeführte Vorschrift macht die Arbeit von kleinen Importeuren (weniger als �� Fahrzeuge pro Jahr) und von Privatpersonen komplizierter; bereits sind die Parallelimporte von neuen Autos im ersten Halbjahr um �� gesunken. Mit bürokratischem Mehraufwand konfrontiert, können die kleinen Firmen höhere durchschnittliche Emissionen nicht mit einer grossen Flotte kompensieren. Eine Option bieten sogenannte CO�-Börsen, bei welchen man

� Wählen Sie Waschprogramme mit Vorwäsche, damit wird der grobe Schmutz sofort entfernt, ohne Schmirgeleffekt. Ansonsten Vorwäsche von Hand ausführen. � Wählen Sie eine Waschanlage, die einen guten Gesamteindruck macht und technisch gut gepflegt ist. � Untersuchen Sie Ihr Auto vor und nach der Reinigung auf Schäden und melden Sie diese unmittelbar dem Betreiber. MOH/TCS MoBe

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direktimportierte Fahrzeuge anmelden kann. Das erlaubt es, die anfallenden Sanktionen zu senken. Der TCS rät, folgende Punkte zu beachten, bevor man ein Auto importiert: � Preisvergleich zwischen General- und Parallelimporteur. � Garantie und Kulanz abklären. � Ausstattungspakete miteinbeziehen. � CO�-Steuer berechnen (ev. mit CO�Börse); Offerten verlangen. � Zulassungskosten ermitteln. � Kauf eines Occasions- oder Vorführautos in Betracht ziehen. Fahrzeuge, die seit mindestens sechs Monaten zugelassen sind, müssen keine CO�Sanktion bezahlen. tg/TCS MoBe

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Test und Technik | touring 29 Nr. 14 | 22. August 2013

Eine rassige und edle Raubkatze Jaguar F-Type V8 S | Der offene Supersportler ist eine Augenweide und bringt mit viel Agilität, toller Performance, starkem Sound und günstigem Preis Porsche & Co in Verlegenheit.

eine Proportionen hat er vom E-Type geerbt, dessen offizieller Nachfolger er auch ist. Doch bis auf die lange Kühlerhaube, die flache Silhouette und den nach hinten verschobenen Fahrgastraum hat der Jaguar F-Type mit dem legendären E-Type nichts mehr gemein: Der F-Type ist eine komplette Neuentwicklung, mit einer aus Aluminium gefertigten Karosserie, hochwertigem Stoffverdeck, adaptivem Dämpfersystem und einem V�, der keine Wünsche offen lässt.

Als V� S kommt die schöne Raubkatze dank Kompressor mit �� PS daher. Und wer jetzt denkt, das sei nicht alltagstauglich, täuscht sich: der F-Type gibt sich zahm, die Acht-Gang-Automatik spricht sanft an und die Gangwechsel sind kaum spürbar. Bei flotter Fahrweise bleibt die Raubkatze gut beherrschbar, untersteuert dank ESP wenig und liegt satt auf der Strasse. Gelegentliche Auspuffknaller und der tolle Motorensound machen zusätzlich Spass, letzterer kann per Taste sogar noch aggressiver gestaltet werden. Im Dynamic-Modus hat der Fahrer die Möglichkeit, Fahrwerk, Ansprechverhalten, Lenkung und Getriebe individuell einzustellen. Ein echter Sportler eben, den man auch auf Rennstrecken bewegen sollte. Im Strassenverkehr verlangt der F-Type nach einem Fahrer mit starkem Charakter, denn Schluss ist erst bei �� km/h.

Vorteile: extrem schönes Design, Performance, Motorensound, Fahreigenschaften und Agilität, Preis, moderater Verbrauch, Fahrspass, edle Materialien im Cockpit, Anordnung der Instrumente, Bedienerfreundlichkeit. Nachteile: hohes Gewicht und Breite des Fahrzeugs, kleiner und zerklüfteter Kofferraum, viele Features als Option, schwarze Ledersitze werden schnell heiss. Technik: Roadster; 2 Türen; 2 Plätze; Länge: 4,47 m, Breite 1,92 m; Kofferraum: 196 l; 5-l-V8 mit Kompressor, 495 PS, 625 Nm bei 5500 U/min; 8-Gang-Automatik, 0–100 km/h in 4,3 s Testverbrauch: 12,8 l/100 km, Reichweite: 562 km Preis: Fr. 132 500.– (F-Type V8 S)

Nadia Rambaldi

Toller Motorensound

Weitere Fotos des schönen Roadsters gibt’s in der Bildergalerie auf der iPad-Version des Touring. Doch zurück zur Alltagstauglichkeit: Das Fahrwerk ist straff, Unebenheiten auf der Strasse werden trotz adaptivem Dämpfsystem direkt ins Rückenmark von Fahrer und Beifahrer katapultiert. Schuld daran sind sicherlich auch die ��Zoll-Räder, wegen deren jegliche Bodenwellen auch am Lenkrad spürbar werden. Der Kofferraum ist mit �� Litern sehr klein, dazu zerklüftet. Koffer passen keine rein, Taschen aber lassen sich gut «büscheln». Für das Wochenendgepäck von zwei Personen reicht’s. Der Innenraum des edlen Engländers ist anmutig und komfortabel. Man sitzt knappe �� cm über dem Boden in bequemen ledernen Sportsitzen. Diese können individuell sogar in der Breite angepasst werden. Alles im Cockpit ist auf den Fahrer ausgerichtet, zwei klassische AnalogAnzeigen informieren über Geschwindigkeit und Drehzahl, dazwischen liefert ein TFT-Display die Informationen des Bordcomputers. Steuern lässt sich dieser mit dem grossen mittigen Touchscreen. Die Bluetooth-Anbindung klappt tiptop und das Navi ist benutzerfreundlich. Die Schaltpaddel und der Startknopf zum Glück glänzen vielversprechend in Gold. Der Preis für den V� S beträgt �� Fr. und liegt damit etwa �� Fr. unter der Konkurrenz. Diverse Extras wie zum Beispiel Navi, Sitzheizung und auch das Windschott treiben diesen allerdings schnell in die Höhe. Nadia Rambaldi

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Test und Technik | touring 31 Nr. 14 | 22. August 2013

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Der �� erstmals erschienene, symbolträchtige Kompaktsportler setzt seine Erfolgsgeschichte fort. Ganz diskret, denn ausser den auffälligen Felgen und dem etwas aggressiven Spoiler unterscheidet er sich kaum von seiner Verwandtschaft. Die gleiche Nüchternheit im Innenraum, mit dem Detail, dass die Verarbeitung eine neue Spitze erreicht und der GTI die Technik des Golf (Touchscreen mit Näherungssensor usw.) erbt. Sicher, diese ausgezeichnete Qualität muss bezahlt werden, wie die sehr gut sitzenden Lederpolster (Fr. ��.–) zeigen. Mit �� PS mehr und noch einmal �� zusätzlichen PS in der Version Performance bringt der �-l-Motor vor allem �� Nm zusätzlich. Linear, wie es Turbomotoren sind, wirkt er nicht jähzornig. Auch sein Klang, der zwar durch einige Brummer verstärkt wird, wirkt nicht wirklich extrovertiert. Ein trügerischer Eindruck: Die Nadel des Tachometers schiesst nach

Typisch GTI: rot eingefasster Waben-Kühlergrill und auffällige Felgen. Mehr Bilder gibts auf Touring iPad.

oben, wenn man Gas gibt und jene des Drehzahlmessers geht bis auf �� U/min in der roten Zone. Das Ganze wird vom reaktionsschnellen Doppelkupplungsgetriebe übertragen. Man erreicht auf Anhieb sportliche Fahrleistungen. Das adaptive Fahrwerk mit wählbaren Parame-

tern (Fr. ��.–) und die direkte Lenkung sorgen für ein neutrales Fahrverhalten. Hinzu kommen die durch die elektronische Differenzialsperre gut verteilte Leistung und ein fein eingreifendes ESP. Da die Federung nicht zu hart ist, erweist sich der GTI als sehr vielfältig. MOH

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34 touring | Freizeit und Reisen

Bilder Marketinggesellschaft Meran/Mauro Gambicorti (1)/Frieder Blickle (3), Bü

Nr. 14 | 22. August 2013

Südtirol | Äpfel und Wein, Käse und Speck, Bauer und Gast: Im Südtirol funktioniert das feine Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft und Tourismus hervorragend. Diese qualitativ hochwertigen Produkte kommen bei den Gästen sehr gut an.

Mit der Scholle verbunden

eterhohe, weite Schneefelder machten diesen Juni den Schafen die Überquerung des Alpenhauptkammes vom Südtirol ins Tirol noch beschwerlicher als andere Jahre. Der Schaftrieb vom Schnalstal zu den Sommeralpen im Venter Tal, das im hinteren Ötztal liegt und den Schnalstaler Bauern gehört, ist eine uralte Tradition. Den kräftezehrenden Zweitagemarsch über �� km von �� Schafen, �� Ziegen, Hirten und Hunden über Hoch- und Niederjoch feiern Bauern und Besucher mit einem Hirtenfest. Am ��./��. September ist es wieder soweit, wenn Hirten und Schafe wieder zurück ins Schnalstal kommen.

Am Tisenjoch lag der Ötzi Nix mit Ötzi und Tirol, der ist Südtiroler: Die wohl bekannteste, �� Jahre alte Gletschermumie wurde von Wanderern am Tisenjoch im Schnalstal gefunden. Als diese von ihrem Fund in einem Berg-

restaurant erzählt hatten, sass glücklicherweise auch der Extrembergsteiger Reinhold Messner dort, hörte interessiert zu und sorgte für die weltweite Publizität. Im Archeopark im Dorf mit dem ungewöhnlichen Namen Unser Frau steht das archäologische Aktivmuseum, in dem Besucher die Lebensgewohnheiten zu Zeiten Ötzis verfolgen können.

«Ein verfeinertes Almgericht» Im Pfossental, einem Seitental des Schnalstales, haben wir nach einer gut einstündigen Wanderung vom Vorderkaser die Mitterkaser Alm auf �� m erreicht. An währschaften Holztischen neben dem biologischen Garten wurden köstliche Roggen-Dinkelteigtaschen mit Bergkräutern auf Frischkäse aus eigener Produktion, garniert mit frischen Almblumen, serviert. Auch der Apfelstrudel mit Mürbeteig war Spitze. Kreiert hat das Gericht der Sternekoch Jörg Trafoier. Unter dem Motto «Sterne, Schlösser,

Mitte Juni mussten sich die Schafe auf dem Hochund Niederjoch durch hohen Schnee ins Venter Tal, im hinteren Ötztal gelegen, kämpfen.

Almen» betreuen Trafoier und vier andere Sterneköche je ein «verfeinertes Almgericht», das bis im Oktober auf �� Almen serviert wird. Eines von vielen Beispielen, die das harmonierende Zusammenspiel von Landwirtschaft und Tourismus im Südtirol zeigen. Ein weiteres ist die Wanderung auf dem Höfeweg im Gultental. Da verwöhnen Bäuerinnen im Herbst die Gäste in der Stube mit Knödel, Sauerkraut, Würsten, Krapfen, Traubenmost und frischen Kastanien. Wer in einer «Buschenschänke» einkehrt, bekommt oft auch noch den Hauswein aus eigener Produktion serviert. Ein Klassiker ist der Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten, etwa Äpfel an Strassenständen im Vinschgau. Südtirol produziert jährlich auf einer Fläche wie �� Fussballfelder �� Tonnen Äpfel und ist der grösste Apfelgarten Europas. In vielen Dörfern stechen die grossen Tafeln ins Auge, auf denen Speck angeboten wird. Ob allerdings alle

Freizeit und Reisen | touring 35 Nr. 14 | 22. August 2013

Schweine auf Südtiroler Boden gross geworden sind, lassen wir offen. Familien schätzen die Ferien auf dem Bauernhof, wenn die Kinder auch mal mehr als eine Kuh streicheln dürfen. Die Verbundenheit mit der Scholle ist im Südtirol jedenfalls mit allen Sinnen spürbar.

Meran überstrahlt alles Das milde Klima im geschützten Talkessel zwischen Passeiertal, dem Vinschgau und dem Etschtal lockt Kurgäste schon seit �� Jahren nach Meran. Auch Kaiserin Sissi hat ihre langen Aufenthalte in der Stadt geschätzt. Ebenso Franz Kafka, der in Meran seine «Briefe an Milena» schrieb, verkünden die Reiseführer. Warum verzeichnete Meran vergangenes Jahr mehr als eine Million Logiernächte? Auch nach mehreren Besuchen im Laufe dreier Jahrzehnte ist diese Frage nicht in einem Satz zu beantworten. Sicherlich spielt das milde Klima, die sich permanent erneuernde Therme, die kleine schmucke Altstadt, die Architektur mit topmodernen Komponenten aus Beton, Stahl und Glas, vermischt mit renovierten alten Bürgerhäusern, eine Rolle. Vielleicht ist es der Mix und die südlich angehauchte Lebensart, die Meran dieses besondere Flair verleihen. Oder Knödel versus Spaghetti, wie das Magazin für Meran titelt? «Meran zeigt sich dem Besucher heute mediterran, bäuerisch, alpin, aber auch bürgerlich», sagt Karin Tscholl, eine gebürtige Meranerin, von der Marketinggesellschaft Meran.

«Das ist Südtirol» Auf der Fahrt ins Südtirol geistert wohl in manchem Hinterkopf auch die Frage herum, wieso Südtirol eigentlich zu Italien und nicht zu Österreich gehört? Weil genau diese Abtrennung von Österreich �� und der Kampf um die Autonomie in kaum einer Tourismusbroschüre nachzulesen sind, hat sich die Südtiroler Regierung aufgemacht und eine Autonomiebroschüre verfasst, wie Landeshauptmann Luis Durnwalder in «Das ist Südtirol» schreibt. Darin ist etwa zu lesen, dass von den �� Südtirolerinnen und Südtirolern zwei Drittel deutsch, ein Viertel italienisch und �� ladinisch (eine rätoromanische Sprachgruppe) sprechen. Und dass erst ein jahrzehntelanger Verhandlungsprozess – zeitweise begleitet von Bomben und Gewalt – ein Gleichgewicht zwischen diesen Sprachgruppen hergestellt und angenehmen Wohlstand ermöglicht hat. Christian Bützberger Diese Reise wurde von der Marketinggesellschaft Meran unterstützt.

Meran, der «Südbalkon» des deutschsprachigen Raumes, ist auch ein vielgeschätzter Klimakurort.

KOMPASS � Südtirol: 500 000 Südtirolerinnen und Südtiroler und fast 6 Mio. Feriengäste. Der Tourismus ist Südtirols Zugpferd Nummer 1. � Meraner Höhenweg: Der Meraner Höhenweg zählt zu den eindrücklichsten Wanderwegen im ganzen Alpenraum. Wer die gesamte Strecke von fast 100 km wandert, benötigt zwischen drei und acht Tagen und umwandert den Naturpark Texelgruppe – www.meranerhoehenweg.com

Die moderne Architektur der Therme Meran überzeugt.

� Hotels: Im Plantitscherhof in Meran, einem Gourmet- & Spa-Hotel mit vier Sternen, lassen sich entspannt Ferien verbringen. Johannes Gufler, der junge Besitzer, hat neben mehr als 20 000 Flaschen Wein auch zwei Oldtimer im Keller stehen, die Gäste ausfahren können – www.plantitscherhof.com

Auf der Mitterkaser Alm geht’s lustig zu und her. � Restaurants: Das «miil» in Tscherms ist derzeit das Restaurant, wo auch die Einheimischen gerne essen gehen. Das «miil» (die Mühle», gehört zum Kränzelhof wie das Weingut und der Labyrinthgarten, deren Eigentümer der Graf von Pfeil ist – www.kraenzelhof.it � Adressen: ww.schnalstal.com, www.archeoparc.it, www.sterneschloesser-almen.com, www.meranerland.com, www.thermemeran.it, www.pursuedtirol.com

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Freizeit und Reisen | touring 37 Nr. 14 | 22. August 2013

Der Aargau spielt auf der leisen Klaviatur Vom Legionärspfad in Vindonissa auf das stolze Schloss Habsburg. Vom Bad Schinznach ins ruhige Schenkenbergertal. Der Aargau hält noch viele touristische Trümpfe in der Hinterhand. Christian Bützberger

Von Auenschutz und Bäderkultur «Der Kanton Aargau ist der einzige Staat der Welt, der den Auenschutz in der Verfassung festgeschrieben hat», erzählt Johannes Jenny, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, nicht ohne Stolz beim Spaziergang im Wasserschloss bei Turgi, dem Herzen des Auenschutzparkes. Aargau heisst auf alemannisch Land am Wasser, bezogen auf diese Auenlandschaften. Treffend auch, weil über Aare, Reuss, Limmat und Rhein - an allen vier Flüssen ist auch der Biber wieder heimisch - drei Viertel der gesamten Wassermenge aller Bäche und Flüsse in der Schweiz abfliessen. Dank edlem Thermalwasser, das an mehreren Orten üppig aus dem Boden sprudelt, hat sich im Aargau eine gepflegte Bäderkultur etabliert. In Rheinfelden und Baden, in Bad Zurzach und Bad Schinznach wird der Gesundheit zuliebe wie auch dem blossen Vergnügen frönend, gebadet. Bad Schinznach mit der Thermalquelle und Bädern, Klinik und Kurhotel, ist ein eigentliches Gesundheitsresort - www.bad-schinznach.ch.

Elegant schlängelt sich die Aare durch die Stadt Brugg.

Die Römer haben sichtbare Spuren hinterlassen «Wir sind das einzige römische Legionärslager in der Schweiz. Hier können Gäste römisch übernachten, römisch kochen und sich ausführlich mit dem Leben der Römer auseinandersetzen», unterstreicht Rahel Göldi, die Leiterin des Legionärspfades Vindonissa in Windisch. Operieren, schröpfen, heilen heisst das Thema im authentisch rekonstruierten Lazarett. Auf Themen-Touren mit dem Audioguide erhalten Besucher Einblicke in das Alltagsleben der Legionäre, von denen �� in Vindonissa stationiert waren – www.legionaerspfad.ch.

Christian Bützberger

Gut zu wissen Der Aargau in Kürze Rund 630 000 Einwohner leben heute im viertgrössten Kanton der Schweiz mit einer Fläche von 1403,81 km2. Der Hauptort ist Aarau mit 20 102 Einwohnern (Ende März 2013). Die Baumschulbahn Das mehr als 130 Jahre alte Familienunternehmen Zulauf in Schinznach-Dorf ist die grösste ContainerBaumschule der Schweiz. Einzigartig ist das im 20 000 m2 grossen Gartencenter integrierte Bonsaicenter. Der krönende Abschluss bildet eine Fahrt mit der Baumschulbahn auf dem Areal. Die Flotte umfasst acht Dampf- und vier Dieselloks www.zulaufquelle.ch.

Chalmberger Weinbau In Oberflachs im beschaulichen Schenkenbergertal erzählt Konrad Zimmermann von seinem innovativen Weinbaubetrieb mit Trauben- und Obstproduktion. Am 31. August/1. September können Interessierte nach einem Rundgang durch die Reben den eigenen Saft pressen - www.chalmberger.ch. Idyllische Jugendherberge Im «Schlössli Altenburg» in Brugg hausten einst Römer und Habsburger. Die einfach und praktisch eingerichtete Jugendherberge mit 50 Betten eignet sich für Einzelgäste, Familien, Vereine und Schulklassen. Die Preise pro Person inklusive Frühstück im Mehrbettzimmer ab 30.50 Fr. im Zweibettzimmer ab 38 Fr. - www.youthhostel.ch/brugg.

Die Römer sind ja auch bekannt für ihren Wein. Dass sie ihre Weine verdünnt, gewürzt, gesüsst und gepanscht haben, ist allerdings weniger bekannt. Wie sie Weinbau betrieben haben, können Interessierte in vier Rebbergen in den Gemeinden Remigen, Villigen, Oberflachs und Schinznach-Dorf beobachten. In jedem der vier Rebberge werden Besuchern unterschiedliche Anbaumethoden gezeigt. Infotafeln weisen auf die Kreativität und das Können der Römer bei der Herstellung und Genuss des Weines hin – www.vindonissa-winzer.ch.

Die Jugendherberge «Schlössli Altenburg» steht über der Aare am Rande von Brugg direkt an der Aare-Veloroute.

Der Jugendcontest für innere Werte

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Hier finden die Recalls statt: Samstag 07. September 13.00 – 16.00 Uhr Einkaufszentrum Passage, Frauenfeld

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Recall – so funktioniert’s: 100 Teenies zeigen im Recall in einem Parcours, was sie drauf haben: Dazu gehören eine eigene Performance von 50 Sekunden und ein Interview. Eine Menge Spass ist garantiert. Je 10 Girls und Boys schaffen es ins Finale. Die Recalls sind öffentlich und gratis. Infos auf: www.teeniecontest.ch / www.facebook.com/Teeniecontest Schweiz Das Finale findet am Samstag 2. November im DREISPITZ in Kreuzlingen statt.

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RECALLS!!

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DAB+ Radiowecker Was heisst DAB+?

DAB steht für Digital Audio Broadcasting. Dies ist ein internationaler Standard zur digitalen Übertragung von Radiosignalen. Über einen DAB-Kanal lassen sich mehrere Programme in bester Qualität übertragen. In den DABVersorgungszonen ist der Empfang absolut störungsfrei. DAB bietet viele Vorteile und wird längerfristig UKW ablösen. – Ausserdem kann man auch UKW-Radio hören – 20 Senderspeicher (10DAB/10FM) – Snooze- und Sleep-Funktion – Automatische Einstellung und Aktualisierung der Uhr – Kopfhöreranschluss – Stromversorgung: 230 Volt – Masse (BHT): 135.514.5 cm/ Garantie: 2 Jahre

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Freizeit und Reisen | touring 39 Nr. 14 | 22. August 2013

«Die schönsten Bäder der Schweiz»

Tickets gibt es keine mehr, trotzdem wollen alle nach Burgdorf ans Eidgenössische! Und ob Knietätsch oder Fusstich, Gammer oder Brienzer: Auch Frauen sind fasziniert von den Bösen im Ring – da steckt schliesslich was im Manne drin! Die Kerle heissen so bodenständig wie sie arbeiten und leben. Etwa Matthias, Christian oder Nöldi. Statt Account Manager oder IT Supporter sind sie Metzger, Maurer oder Zimmermann. Trinken am liebsten Milch und Ovo, allenfalls eine Cola Zero. Wenn die Bösen zudem noch unverschämt gut aussehen wie Schwingerkönig Kilian Wenger, würde wohl manche Frau gern selbst in den Ring steigen; wenn auch nur, um ihm zärtlich das Sägemehl vom Rücken zu klopfen! Schwingen ist sexy geworden: Wohltuend bodenständig, archaisch, männlich und ehrlich – und fernab virtueller Werte, wie sie heute vielfach gelten. Ein Ausflug nach Burgdorf lohnt sich deshalb in jedem Fall! Zumal das Festgelände (ohne Arena) für alle Besucher frei zugänglich ist, die Altstadt samt Schloss und Museen (z.B. Luginbühl) zum Flanieren einlädt und auch die charmante Emmentaler «Herzroute» nur wenige Pedalentritte entfernt lockt – www.burgdorf��.ch, www.emmental.ch. bk

Auch in diesen letzten Augusttagen lohnt es sich noch, einmal die «Badi» zu wechseln. Die Broschüre «Die schönsten Bäder der Schweiz» zeigt auf �� bebilderten Seiten, wo sich �� Bäder aus allen Regionen der Schweiz erkunden lassen. Die Palette reicht vom nostalgischen Kastenbad über die Strandbäder der Moderne um �� bis hin zu aktuellen Freibädern. Der geografische Bogen spannt sich von Arbon bis Genf (im Bild, Schwimmbad von Lancy) und von Schaffhausen bis Lugano. Ergänzt wird die Auswahl durch informative Texte zur Geschichte der Bäder seit dem ��. Jahrhundert. Die zweisprachige Publikation (D und F) kann unter www.heimatschutz.ch/shop bestellt werden. Preis: �� Fr. (für Heimatschutz-Mitglieder � Fr.). Bü

Bilder Werner Schaerer/schaererphotographs.ch, Schweizer Heimatschutz

Wie von Sinnen fürs Schwingen

Am Eidgenössischen Schwingfest vom 30.8. bis 1.9. in Burgdorf hofft Kilian Wenger am Schluss auch oben zu sein.

Wenn die teuer gemietete Yacht enttäuscht

ut betuchte Zeitgenossen verbringen ihre Ferien gelegentlich auf einer gemieteten Luxusyacht. So auch eine Familie, die über ein Genfer Unternehmen für �� Tage eine Yacht samt Personal zum Preis von �� Fr. charterte. Infolge eines technischen Defekts der Yacht musste die Familie kurzfristig ein anderes «Boot» mieten. Dort stimmte jedoch der Service nicht. Schliesslich bestiegen die Kreuzfahrer für den Rest der Ferien eine dritte Yacht, an der es nichts auszusetzen gab. In der Folge entstand zwischen der Familie und dem Genfer Unternehmen

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ein Streit über die Kosten. Das erstinstanzliche Gericht in Genf hiess die Klage der Yacht-Vermittlerin gut und verpflichtete die Familie auf eine Nachzahlung von �� Fr. Grund: Dem Bootsvermittler könne kein Fehlverhalten vorgeworfen werden, weshalb er von der Familie schadlos zu halten sei. Demgegenüber stufte die zweite Instanz den Bootscharter als Pauschalreise ein. Sie verpflichtete den Bootsvermittler, die Hälfte des Mietpreises für das – mangelhafte – zweite Boot im Betrag von �� Fr. zu übernehmen. In einem Leitentscheid hat nun das Bundesgericht entschieden, dass bei

dieser Konstellation – bei der Miete einer Yacht samt Personal – nicht von einer Pauschalreise auszugehen ist. Eine solche liegt vor, wenn ein Anbieter mindestens zwei Dienstleistungen wie Beförderung, Unterbringung oder eine andere touristische Dienstleistung erbringt. Anders als bei einer Kreuzfahrt, die als Pauschalreise gilt, weil ein Rahmenprogramm mit festen Landgängen etc. angeboten wird, verhält es sich bei einem Bootcharter ähnlich wie bei einem Flug: Obwohl im Flugzeug auch Essen angeboten wird, gilt eine Flugreise nicht als Pauschalreise. Die Familie muss deshalb �� Fr. nachbezahlen.

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Club und Mitglied | touring 43 Nr. 14 | 22. August 2013

Panne | Um eine schnelle Hilfeleistung von der Patrouille TCS zu erhalten, ist es ratsam, bei der Schadensmeldung möglichst präzise zu sein. Zuerst sollten aber Massnahmen zur Sicherung des Schadensortes ergriffen werden.

Was ist zu tun bei einer Panne?

m Fall einer Panne ist es wichtig, zu wissen, welche Details man der Einsatzzentrale �� durchgeben soll. Es ist zum Beispiel ganz wichtig, präzise Angaben zur Stelle, wo das Auto steht, machen zu können, also Strasse und Hausnummer, allenfalls den Kilometer auf der Autobahn nennen zu können. Hier hilft die TCS-App für Smartphones, die der Anrufzentrale in Schönbühl automatisch die exakten, via GPS erfassten Koordinaten schickt. Um von der Patrouille auch gefunden zu werden, müssen Kontrollschildnummer, Automodell und -marke sowie Farbe des Fahrzeugs mitgeteilt werden. Hilfreich ist zudem die Nennung einer

möglichen Schadensursache. Diese Schritte unternimmt man erst, wenn der Standort gesichert ist und allenfalls auch die Fahrzeuginsassen in Sicherheit sind, dies besonders, wenn sich die Panne am Rand einer stark befahrenen Strasse oder in einem Tunnel ereignete. Die folgenden Fotos zeigen die Schritte, die der TCS bei einer Panne empfiehlt, mit dem Ziel, dass schnell effiziente Hilfe kommt. Antonio Campagnuolo

Touring-Info Eine detaillierte Liste mit den Massnahmen, die man im Pannenfall ergreifen soll, findet sich auf www.tcs.ch > Auto & Mobilität > Schnellzugriff > Panne – was nun?

Sie sind gemütlich unterwegs auf einer Vorstadtstrasse – plötzlich leuchten alle Kontrolllämpchen auf…

Auf einer stark befahrenen Strasse muss zur Signalisierung einer Panne als Erstes das Pannendreieck aufgestellt werden.

Das Pannendreieck muss mindestens 50 m hinter dem Auto aufgestellt werden, wo schnell gefahren wird sogar 100 m.

Jetzt rufen Sie den TCS an und machen möglichst genaue Angaben zu…

Bilder Pia Neuenschwander

… der Motor beginnt zu stottern. Fahren Sie sofort an den Strassenrand und schalten Sie den Warnblinker ein.

… beispielsweise dem Standort, wo die Patrouille TCS Sie findet.

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Die meisten Menschen fühlen sich bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 45% und 65% am wohlsten. Das trifft auch auf teure Computeranlagen, Möbel, Vorhänge, Teppiche, Bilder und Kunstgegenstände zu. Heftige Gewitterregen oder Dauernässe können dieses klimatische Gleichgewicht in Haus oder Wohnung empfindlich beeinträchtigen. Die Folgen: Vom Schimmelpilz in der eigenen Waschküche bis zu vergammelten Lebensmitteln. Aber auch nach dem Waschen, Bügeln, Kochen, Baden oder Duschen hängt zuviel Feuchtigkeit in der Luft. Der Wellcraft 30 ist eine hochwirksame Massnahme gegen Feuchtigkeit und Staunässe. Das der Luft entzogene Wasser kann entweder im integrierten und 5,5 Liter fassenden Tank gesammelt oder via Schlauch abgeführt werden.

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46 touring | Club und Mitglied Nr. 14 | 22. August 2013

Ausweis weg: Die Leserschaft ist sich uneins Sehr unterschiedlich sind die Reaktionen auf den Bericht über das Lenker-Schicksal eines TCS-Mitglieds in der letzten Ausgabe. Anbei eine kleine Auswahl der vielen Zuschriften. Der beschriebene Fall ist kein einzelner. Sobald irgend eine Behinderung besteht, auch wenn sie nichts mit der Fahrtüchtigkeit zu tun hat, dann versuchen die Strassenverkehrsämter unter dem Vorwand der Verkehrssicherheit den Führerschein wegzunehmen. In Deutschland gibt es keine diskriminierenden, teuren ärztliche Untersuchungen und gemessen an der Einwohnerzahl liegt die Anzahl Verkehrstote in unserem nördlichen Nachbarland nicht höher als in der Schweiz. Oskar Baldinger (@) Grundsätzlich finde ich die Entscheidung des zuständigen Amtes richtig. Lange um den Brei herumreden bringt auch nichts. Die psychoneurologischen Tests haben durchaus ihren Sinn und müssen nichts mit Autofahrsituationen zu tun haben. Übrigens werden junge Fahrzeuglenker nicht immer mit Samthandschuhen angefasst. Das Selbstwertgefühl darf nicht nur über das Auto bestimmt sein. Alle älteren Autofahrer müssen sich darauf einstellen, dass es sehr schnell mit Fahren vorbei sein kann. Franz Häusler (@) Da liegt natürlich der Autor absolut richtig, der Frust wegen Verlust der selbständigen Mobilität ist weit verbreitet. Das Unrechtsempfinden ist dann am häufigsten, wenn abstrakte Testverfahren eher Kopfschütteln als Überzeugung verursachen. In dieser Sparte der Fahreignungsuntersuchung beim Neurologen besteht tatsächlich Handlungsbedarf. Erfahrungsgemäss sind Probanden am ehesten mit praktischen Fahrproben im Realverkehr zu überzeugen und zwar bereits auf der Stufe der hausärztlichen obligatorischen Untersuchung. Mit dem ausgewiesenen Fahrfachmann erfolgt die Beurteilung des effektiven Könnens fair und überzeugend. Das schreibe ich als Fahrberatungsstelle für Senioren. Hansueli Bleiker (@) Auch in unserem Bekanntenkreis stellen wir fest, dass auch fahruntüchtige, ältere Menschen, auch mit gutem Zureden und Hilfe, nicht einsehen wollen, dass es nun Zeit ist, das Autofahren aufzugeben. Wir nennen das Alterssturheit. Sie sehen nicht ein, dass ihr Verhalten andere Verkehrsteilnehmer,

elektrisches Fahrrad angeschafft. Für alle Fälle. Pierre Meier (@)

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Kurz nach meiner Pensionierung, musste auch ich wegen Krankheit auf das Autolenken verzichten. Zum Glück habe ich vor �� Jahren meine Frau dazu angespornt, den Ausweis zu erwerben. So sind wir für Arzt- und Spitalbesuche (mit Rollstuhl) vorläufig mobil und unabhängig. Hansruedi Ulrich (@)

Ernst Neuenschwander, dessen (Leidens-)Geschichte wegen des Ausweisentzugs auf seinen Wunsch im letzten «Touring» ausführlich thematisiert wurde, ist, wie die Familie mitteilt, völlig unerwartet am 1. August gestorben. Die «Touring»-Redaktion spricht der Trauerfamilie ihr herzliches Beileid aus und publiziert dennoch Auszüge von vielen Zuschriften zu diesem Thema, was sicherlich im Sinn des nun Verstorbenen ist.

unter Umständen auch mit dem Tod, gefährdet. Alfred Bürgi und Gudrun Graf (@) Was der Staat mit den ��-Jährigen macht, ist entwürdigend. Diese Gruppe Autofahrer baut doch nicht die meisten Unfälle, die fahren zum Teil �� und mehr Jahre und haben viel Routine. Warum gründet niemand eine Partei, einen Verein oder eine Selbsthilfegruppe? H. Kurtz (@)

touring Schreiben Sie uns

Ich kann die Betroffenheit von Herrn Neuenschwander voll verstehen. Hans Abbühl (@) Wir Veteranen sind ohnehin im Visier des Gesetzgebers. Leider haben wir keine andere Wahl, als diese für uns als unakzeptabel erscheinende Wirklichkeit hinzunehmen. Ich habe bereits ein

Ich beobachte, dass meine körperlichen und geistigen Funktionen allmählich etwas abgenommen haben. Wenn ich dann einmal nicht mehr auf der sicheren Seite bin, werde ich’s sein lassen. Da geht ja schliesslich auch nicht die Welt unter. Martin Schwarz (@) Es ist mehr als deprimierend für einen älteren Lenker mit langjähriger Fahrpraxis, wenn man ihn einfach aus dem Verkehr zieht – falls er nicht Unfallverursacher ist. Heidi und Eduard Berger, Biel

Wenn ich sehe, mit welchen Gebrechen Leute noch Auto fahren, begrüsse ich diese Regelung. René Schnyder Den einen wird nach einer Krankheit der Fahrausweis entzogen, andere können kaum mehr ordentlich parkieren, fahren aber frisch-fröhlich in der Gegend herum. Heinz Hug (@)

Mir ist ähnliches widerfahren. Nachdem ich drei Mal Bestimmungen verletzt hatte, wurde ich zu einem Verkehrspsychologen abkommandiert (�� Fr.) – zu meinen Lasten. Die Bussen, Verfahrenskosten, Schreibgebühren machten nochmals �� Fr. aus. Schliesslich aberkannte man mir den Fahrausweis auf unbestimmte Zeit. Ich müsste eine verkehrspsychologische Schulung belegen und könnte nach einem Jahr wieder einen Lernfahrausweis beantragen. Ich bin �� Jahre alt und seit einer Operation gehbehindert. Ich habe mich stark in der Freiwilligenarbeit engagiert, die ich nun zum grossen Teil aufgeben muss. Ich fühle mich kriminalisiert, meine Würde wurde mit Füssen getreten. Christian Bosshard (@)

In dieser Rubrik gilt: Je kürzer der Leserbrief, desto grösser die Chance für den Abdruck. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und führt keine Korrespondenz. Zuschriften sind auch via E-Mail (touring @tcs.ch) möglich. Leserbriefe erscheinen ebenfalls in der Online-Ausgabe des Touring (www.touring.ch).

Als Instruktor für Kurse beim Touring Club Schweiz sowie Fahrberater für Seniorinnen und Senioren im Strassenverkehr habe ich schon einige vergleichbare Schicksalsschläge gesehen. Sie laufen immer nach ähnlichem Muster ab. Wenn diese Personen sich endlich Hilfe holen, sind die Einsprachefristen leider schon längst abgelaufen. Die älteren Lenkerinnen und Lenker getrauen sich zu wenig, juristischen Rat zu holen. Felix Knöpfel (@)

Club und Mitglied | touring 47 Nr. 14 | 22. August 2013

Gefahren erkennen: Neue TCS-Roadshow

TCS Mitgliedschaft

Bilder Mathias Wyssenbach

Statistisch gesehen kommt es auf Schweizer Strassen beinahe täglich zu einem tödlichen Unfall. Deshalb ist die Roadshow «TCS on Tour – Gefahren erkennen» geschaffen worden. Erste Stationen waren Bern und Basel. Ein Team war mit einem Stop-Crash-Test und einem Fahrsimulator präsent und demonstrierte die spezifischen Risiken des Strassenverkehrs. Erfahrene Experten des TCS und der Polizei gaben zusätzlich Tipps, wie man sich in brenzligen Situationen richtig verhält. Das unmittelbare Erlebnis soll die Verkehrsteilnehmer für die spezifischen Risiken des Strassenverkehrs sensibilisieren. Auch Kinder kamen auf ihre Rechnung: Auf einem Bobbycar-Parcours konnten sie sich dem Thema spielerisch annähern. Ein Wettbewerb und ein Zwirbelrad mit Sofortpreisen fanden grossen Zuspruch. Es ist denkbar, dass die Aktion später wiederholt und auf tg andere Städte ausgedehnt wird.

Der TCS-Generaldirektor schnuppert Campingluft Dem Reiz des Campierens konnte auch Stephan Grötzinger, seit anfangs �� Generaldirektor des TCS, nicht widerstehen: Für seine Tochter, die ihren ��. Geburtstag feiern durfte, organisierte Stephan Grötzinger Mitte August auf dem TCS-Campingplatz «Fanel» in Gampelen ein Geburifest in vier Spatz-Zelten. «Insgesamt acht Kinder sind mit von der Partie», lacht der CEO des TCS. «Nicht nur die Kids, auch meine Frau und ich haben den Plausch am Campieren», räumt er ein. Obwohl er eigentlich kein gestandener Campeur sei, gesteht er. Als langjähriger Pfadfinder und früherer Welten-

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bummler ist ihm das einfache Leben in der Natur allerdings nicht ganz fremd. So übernahm er zum Beispiel am Abend des Geburtstagsfestes den Part des Grillmeisters. «Als ehemaliger Pfadi spiele ich halt gerne mit dem Feuer», erzählt Grötzinger augenzwinkernd. Den am Neuenburgersee gelegenen TCS-Camping «Fanel» kannten die Grötzingers schon von Badeaufenthalten her. «Zudem ist es einer der schönsten Plätze, die ich kenne.» So ist es ihm denn auch ein Anliegen, dass es diesen Platz, der in einem Naturschutzgebiet liegt, noch lange geben wird. Peter Widmer

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TCS-Generaldirektor Stephan Grötzinger mit der jugendlichen Geburtstagsrunde auf dem lauschigen TCS-Campingplatz in Gampelen.

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Teilnahmeberechtigt sind alle Leserinnen und Leser des Touring in der Schweiz und Liechtenstein. Ausgenommen sind Mitarbeitende des TCS und deren Familienangehörige. Gewinner der Wettbewerbe Touring-«Spiele & Gewinne» werden ausgelost und benachrichtigt. Über die Wettbewerbe wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Forum | touring 49 Nr. 14 | 22. August 2013

LESERFRAGE

Mit dem Motorrad hatte ich eine Panne im Tunnel und habe es dann bis zum Tunnelausgang gestossen. Hat die Leitzentrale nichts gemerkt? C.B. in C.

Haben auch Sie eine Frage an einen TCS-Experten? Schreiben Sie per Post an Redaktion Touring, Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern oder per E-Mail an touring@tcs.ch.

in Tunnel ist keine gewöhnliche Umgebung. Rasch können sich aus einem Zwischenfall tödliche Folgen ergeben. Bei einer Panne im Tunnel sind unsere Empfehlungen, unabhängig vom Fahrzeugtyp dieselben: Pannenblinker einschalten; mit dem Fahrzeug in einer SicherheitsNische, auf dem Pannenstreifen oder zumindest ganz rechts anhalten; Motor abstellen und Schlüssel stecken lassen; das Fahrzeug verlassen; nicht vergessen eine Sicherheitsweste anzuziehen, um gut sichtbar zu sein; Hilfe wenn möglich über das nächste SOS-Telefon anfordern und nicht mit dem Natel (weil Anrufe der SOS-Telefone sofort lokalisiert werden). Wir raten davon ab, ein Fahrzeug, auch wenn es sich nur um einen Roller oder ein Motorrad handelt, im Tunnel zu schieben. Denn trotz der löblichen Absicht, die Fahrbahn freizuhalten, ist

das Unfallrisiko zu hoch und die Konsequenzen könnten dramatisch sein. In einem Tunnel gibt es zahlreiche Sicherheitsanlagen. Komplexe Systeme sind in der Lage, vollautomatisch ungewöhnliche Ereignisse festzustellen. Bei einem Problem wird somit eine Reihe von Massnahmen aktiviert. Gelbe Blinklichter vor und im Tunnel warnen die Fahrer vor einer Gefahr, die zulässige Höchstgeschwindigkeit wird im Tunnel um �� km/h herabgesetzt, die Beleuchtung wird verstärkt und die Einsatzzentrale erhält eine Meldung, dass im Tunnel ein Problem besteht. Diese kann daraufhin die Lage präzis beurteilen und diejenigen Zusatzmassnahmen bestimmen, welche in Abhängigkeit des jeweiligen Zwischenfalls zu ergreifen sind. Unser Flyer «Sicher im Tunnel» ist über www.tunnel.tcs.ch oder per E-Mail an sro@tcs.ch verfügbar.

Experte TCS Olivier Caspar Verkehrssicherheit

nieren auf dem Rollenprüfstand in vorgewärmter Halle immer, in der Praxis unterliegt deren Funktion jedoch zahlreichen Bedingungen. Der markante Rückgang des Flottenverbrauch muss also relativiert werden. Felix Egolf (@)

Aggressivität am Steuer «Touring» 12/2013

Ja, die Nerven liegen blank– wenn alle links fahren, obwohl rechts Platz ist und viel zu lange Baustellen aus dem Boden spriessen und dann noch der Spruch «Lange Baustelle, kurze Bauzeit» fälschlicherweise angeführt wird. Kommt hinzu, dass die Autofahrer ständig auf Geschwindigkeit kontrolliert werden. Raphael Affolter (@)

Eine blinkende Idee

zvg

«Touring» 13/2013

Glattalbahn-Unfälle Die Aufgaben mit der Zürcher Glattalbahn und allgemein mit den Trams in unseren Städten und Agglomerationen sind gross. Meine Idee: Rüstet die Trams mit Lastwagenhupen aus und drückt mutig drauf. Dann werden alle aus dem Alltagstrott gerissen und achten auf das, was um sie herum geschieht. Rolf Beglinger (@)

Velohelme «Touring» 13/2013

Wird ein Velofahrer oder eine Velofahrerin von einem Auto erfasst, schützt ein Velohelm den Kopf nur geringfügig, die ebenso heiklen inneren Organe und Wirbelsäule überhaupt nicht. Und weil es meines Wissens gar Beweise gibt, dass Helm tragende Velofahrer in geringerem Abstand durch Autofahrer überholt werden, erhöht der Velohelm meiner Ansicht nach letztlich das Verletzungsrisiko, statt es zu reduzieren. Grund genug für mich, keinen Helm zu tragen. Howard Wynn (@)

Eine Leserin setzt hinter dem im Tessin erfundenen Fussgängerpfosten, der nun getestet wird, ein Fragezeichen.

Treibstoffverbrauch «Touring» 13

Der Treibstoff-Normverbrauch wird leider von der Mehrheit der Autofahrer in der Praxis (wo diese selten wirklich vorausschauend und energiebewusst fahren) nicht erreicht. Auch in den TCSTests wird (besonders bei Fahrzeugen mit Normverbrauch unter � Litern) die Lücke zwischen Test- und EU-Normverbrauch zusehends grösser. Hersteller haben ihre Verbrauchsmessungen in den letzten Jahren stark optimiert. Systeme wie z.B. Start/Stopp funktio-

touring Schreiben Sie uns

Da wird von einem Fussgänger-Pfosten berichtet, der aufleuchtet, sobald man auf den Kopf des Pfostens drückt. Nachteil dieses Systems ist, dass ein Fussgänger aktiv etwas unternehmen muss. Wenn etwa Kinder und Blinde das nicht tun, besteht noch eine Gefahr. In Rotterdam gibt es schon LED-Leuchten entlang der weissen Fussgängerstreifen, die durch einen Sensor automatisch aufleuchten und blinken, sobald ein Fussgänger in die Nähe kommt. Das funktioniert sehr gut, weil Autofahrer auch Leute mit dunkler Kleidung besser sehen. Hanny Nüesch (@) In dieser Rubrik gilt: Je kürzer der Leserbrief, desto grösser die Chance für den Abdruck. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und führt keine Korrespondenz. Zuschriften sind auch via E-Mail (touring@tcs.ch) möglich. Leserbriefe erscheinen ebenfalls in der OnlineAusgabe des Touring (www.touring.ch).

touring Impressum Zeitung des Touring Club Schweiz (TCS) Redaktion: Felix Maurhofer (fm, Chefredaktor); Heinz W. Müller (hwm, stv. Chefredaktor); Marc-Olivier Herren (MOH, stv. Chefredaktor); Christian Bützberger (Bü), Antonio Campagnuolo (ac), Jacques-Olivier Pidoux (jop), Nadia Rambaldi (nr), Peter Widmer (wi). Layout: Andreas Waber (Leitung), Stephan Kneubühl, Mathias Wyssenbach (mw). Redaktionsassistenz: Oliver Marti (D), Michela Ferrari (I), Sylvie Fallot (F), Irene Mikovcic-Christen (Chefredaktion). Korrespondenzadresse: Redaktion Touring, Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern, Tel. 058 827 35 00, Fax 058 827 50 25. E-Mail: touring @tcs.ch. Herausgeber: Touring Club Schweiz, Postfach 820, 1214 Vernier (GE). Auflage: Deutsche Ausgabe: 828 010, Totalauflage: 1 325 035. Verlag/Medienmarketing: Reto Kammermann (Leitung), Nadia Arboit. Inserate: Publicitas Publimag AG, Seilerstrasse 8, 3011 Bern, Tel. 031 387 21 16, Fax 031 387 21 00. Herstellung: St. Galler Tagblatt AG, CIL Centre d’impression Lausanne SA. Adressänderungen: Unter Angabe der Mitgliedernummer direkt an: TCS-Zentralsitz, Postfach 820, 1214 Vernier, Tel. 0844 888 111, E-Mail: service@tcs.ch. Abonnement: Für Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen. Der «Touring» erscheint 20-mal jährlich. Für unverlangte Manuskripte wird jede Haftung abgelehnt.

50 touring | Nachgefragt Nr. 14 | 22. August 2013

«Eine SAC-Hütte wird nie ein Hotel sein» Françoise Jaquet | Zum 150-Jahr-Jubiläum hat der Schweizer Alpen Club (SAC) sie zur Präsidentin berufen. Sie hofft, ein gutes Beispiel der Frauenförderung zu werden. Die Präsidentin des Schweizer Alpen Clubs, die 56-jährige Françoise Jaquet, ist Mikrobiologin und bei Swissmedic in der Medikamentenforschung tätig.

Werden Sie als Frau einen anderen Führungsstil pflegen? Da, wo ein Mann sich vielleicht eher durchsetzen will, werde ich den Dialog suchen. Ich hoffe vor allem, dass mein Fall andere Frauen ermuntern wird, Führungspositionen in Gremien zu übernehmen. Oft zögern sie, aus Angst, zu sehr ausgestellt zu sein. Man sagt dem SAC nach, dass er elitär und konservativ ist… Es stimmt, dass die Gründungsmitglieder zur gehobenen Klasse gehörten und dass ein Beitritt in eigener Regie erfolgte. Aber das ist vorbei. Heute kommen die Mitglieder aus allen gesellschaftlichen Schichten. Ich finde es übrigens sehr sympathisch, wenn bei unseren Touren Maurer, Sekretärinnen und Juristen bunt gemixt aufeinander treffen. Da ist jeder gleichgestellt. Wir reden kaum über unseren Beruf, und der soziale Status spielt überhaupt keine Rolle. Haben Sie wie andere Vereine auch mit rückläufigen Mitgliederzahlen zu kämpfen? Im Gegenteil – wir konnten in den letzten Jahren einen deutlichen Zuwachs verzeichnen und haben nun die Schwelle von �� Mitgliedern überschritten. Diese Beliebtheit hat mit der Rückkehr zur Natur und der Geselligkeit zu tun, die man bei unseren Touren findet. Hingegen fehlen uns die Freiwilligen. Dies zweifellos auch, weil die Leute lieber bei mehreren Vereinen Mitglieder sind, als sich nur für einen einzigen zu engagieren.

«Da, wo ein Mann sich durchsetzen will, suche ich das Gespräch» Und ist es den Frauen gelungen, ihren Platz zu finden? Frauen sind ja erst seit 1978 als Mitglieder zugelassen… Schon damals war sich jedermann bewusst, dass dies ein Anachronismus ist. Mit diesem Artikel der Statuten nahm man es denn auch nicht so genau. Ich kenne auch Sektionen, in denen bereits vor dem Jahre �� Ehefrauen an den Aktivitäten teilnahmen.

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Ein Frau an der Spitze des Schweizer Alpen Clubs – das ist eine ziemliche Überraschung… Françoise Jaquet: Ich bin selbst am meisten erstaunt über das Medieninteresse nach meiner Wahl. Ich rechnete natürlich schon mit Interviews, aber nicht in diesem Ausmass. Das Aufsehen hat auch mit dem ��-Jahr-Jubiläum des SAC zu tun. Und ich muss auch betonen, dass meine Wahl innerhalb des Clubs nicht als Sensation wahrgenommen wurde. Ich war seit einem Jahr Vizepräsidentin, und da erfolgte dieser Schritt ganz automatisch.

Schreckt es Sie nicht ab, in einer Hütte zu übernachten? Nein. Sogar auf Skitourenwochen im Winter kann man sich immer noch an einem Bach oder mit Schnee waschen. Und zudem werden jedes Jahr Hütten renoviert und mit besseren sanitären Einrichtungen, geräumigeren Speisesälen und �- bis �-BettZimmern ausgestattet. Aber natürlich wird eine SAC-Hütte nie ein Hotel sein. Interview: Jacques-Olivier Pidoux

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