TCS Wallis Juni 2020

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TCS-SEKTION

WA L L IS Interview Jürg Wittwer, TCS-Generaldirektor Covid-19 Erlebnisberichte von repatriierten Wallisern Reaktionen der Vorstandsmitglieder

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Technische Zentren Didier Massy übernimmt

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TCS-Camping Der Standort Sitten wird ausgebaut

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Klubzeitung

Nr. 2 – 2020

REGA

Der TCS in Coronazeiten 06.2020 Erscheint viermal pro Jahr


DAS WORT DER PRÄSIDENTIN

Geteilte Erfahrungen Covid-19. Dieses Wort trat wie ein exotischer Geruch aus der Ferne in unser Leben, bevor er uns alle mit voller Wucht traf. Unser Alltag, unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft, unsere Gewohnheiten, unsere Beziehungen – Covid-19 stellte alles auf den Kopf und in Frage. In dieser Ausgabe möchten wir Erfahrungen mit Ihnen teilen, die uns berührt haben: die Reaktionen der Vorstandsmitglieder, die Erlebnisberichte repatriierter Walliser und das Interview mit dem Generaldirektor. Geschichten, bei denen Sie sich vielleicht wiedererkennen und die uns noch lange prägen werden. Wie ihnen und wie Ihnen kam mir alles wie ein Horrorfilm vor, der sich vor uns abspielte, ohne dass wir das verheerende Ausmass wirklich begreifen konnten. Und dann wurden nach und nach Bekannte oder uns nahestehende Menschen krank. Was zunächst weit weg war, wurde auch hier zur Realität mit Folgen für unser aller Leben. Dies wurde mir bewusst, als ich meine Mutter eines Abends auf die Notfallstation bringen musste. Die Angst, sie diesem Virus auszusetzen, musste der Notwendigkeit weichen, sie aufgrund einer anderen Krankheit zu behandeln. Und als ich mich von ihr verabschieden musste, ohne zu wissen, wie es um ihre Gesundheit stand, wurde mir plötzlich klar, dass Besuche verboten und das Kommunizieren schwierig sein würden ... In dieser Nacht, in dieser Minute konnte ich nachvollziehen, was die Angehörigen dieser Tausenden von Menschen in den Spitälern und Heimen durchmachten. Eine Minute tiefer Verzweiflung, in der man sich macht- und hilflos fühlt und Angst hat. In diesen schwierigen Momenten fing uns die Menschlichkeit des Pflegepersonals auf, das uns jeden Tag mit Neuigkeiten versorgte. Zu unserem Glück dauerte die Behandlung nicht lange. Doch nach dieser Erfahrung kann ich mit noch grösserer Gewissheit sagen, dass zwischenmenschliche Beziehungen das Wichtigste im Leben sind. Sich treffen, sich austauschen (ohne Kamera!), miteinander Zeit verbringen, gemeinsam trinken oder essen. Wir, du, ich ... Ich gehöre nicht zu denen, die dieser Zeit viel Positives abgewinnen können. Aber ich anerkenne, dass sie uns gezwungen hat, vieles zu überdenken. Allerdings möchte ich nicht, dass diese Umstände zu unserem neuen Alltag werden! Ich hoffe, dass die in dieser Zeitung zum Ausdruck gebrachte Menschlichkeit uns neuen Schwung verleihen wird. Ich möchte all jenen meinen Dank aussprechen, die jeden Tag über unser Land gewacht und es im Gesundheitsbereich, in den Läden, auf den Strassen, in den Lagern und wo auch immer am Laufen gehalten haben. Personen im Hintergrund, die oft schlecht bezahlt oder wenig anerkannt sind. Möge unser Beifall am Abend ihr Morgen verändern.

Nach dieser Erfahrung kann ich mit noch grösserer Gewissheit sagen, dass zwischenmenschliche Beziehungen das Wichtigste im Leben sind.

Fabienne Bernard, Präsidentin der TCS-Sektion Wallis

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TCS-SEKTION WALLIS Nr. 2 – 2020


CLUB-INFOS

Neuigkeiten aus der Sektion

news

Flash! Verschiebung der GV Die Generalversammlung der TCS-Sektion Wallis, die am 5. Juni hätte stattfinden sollen, ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Da die Sicherheit der Mitglieder oberste Priorität hat, beschloss der Sektionsvorstand abzuwarten, bis dieser Anlass ohne Gesundheitsrisiken organisiert werden kann. Wir werden Sie über das neue Datum informieren, sobald es bekannt ist.

Gefragte Patrouilleure

Die TCS-Kontaktstelle in Sitten wurde am 11. Mai wiedereröffnet.

Das Programm und die Arbeitsweise der Sektion wurden durch die Schutzmassnahmen arg durcheinandergebracht. Hier eine Übersicht über die Absagen und Wiedereröffnungen. Abgesagte Anlässe Alle zwischen April und August geplanten Veranstaltungen wurden abgesagt: die traditionelle Eiersuche, der SlowUp mit unseren Ständen und Fahrrad-Patrouilleuren sowie unser Bustransport zu Vorzugspreisen für das Paléo-Festival und «Sion sous les étoiles». Stets für Sie da Die TCS-Kontaktstelle in Sitten wurde am 11. Mai nach zweimonatiger Schliessung unter Einhaltung der entsprechenden Vorsichtsmassnahmen wiedereröffnet. Zu den Sicherheitsvorkehrungen gehören durchsichtige Plexiglasscheiben am Schalter, die Begrenzung der Kundenzahl, das Desinfizieren der Hände und die Einhaltung des Mindestabstandes. Während der Schliessung mussten die Mitarbeiterinnen ihre Arbeitszeit um mehr als 50% reduzieren. Manche arbeiteten im HomeOffice, andere wechselten sich im Büro ab, um die wichtigsten administrativen Aufgaben zu erledigen. Ihre Arbeitszeit wird je nach Gesundheitslage und Wiederaufnahme der Tätigkeiten der Sektion schrittweise erhöht. Der Sektionsvorstand wiederum hat seine monatlichen Sitzungen per Telefonkonferenz abgehalten.

Kurse auf Ende August verschoben In den technischen Zentren in Sitten und Gamsen konnten am 18. Mai die ersten Fahrzeugprüfungen durchführt werden. Die mobile Prüfstation war wie geplant vom 11. bis 28. Mai in Monthey in Betrieb. Dort wurden den Mitgliedern sechs verschiedene Arten von Kontrollen zu günstigen Preisen angeboten. Die Fahrtrainings und Velokurse wurden auf Ende August verschoben. Fahrradkontrollen in Schulen dürften zu Beginn des Schuljahres möglich sein. Jene, die im Frühling geplant gewesen wären, werden nächstes Jahr stattfinden. Solidarität Die sechs elektrischen Cargo-Bikes des TCS, die seit ein paar Monaten in Sitten zur Verfügung stehen, wurden kostenlos an Organisationen ausgeliehen, die gefährdeten Menschen Einkäufe nach Hause lieferten. Die TCS-Patrouille leistete unter Einhaltung der Hygienemassnahmen weiterhin Pannenhilfe. Während der Krise ist der Pannendienst für das medizinische Personal übrigens kostenlos.

Anmerkung der Redaktion: Da sich die Gesundheitslage und die Beschlüsse der Behörden von Woche zu Woche ändern, ist es möglich, dass die Informationen beim Erscheinen dieser Zeitung nicht mehr aktuell sind.

Zwischen dem 1. März und dem 24. April führte die TCS-Patrouille im Wallis 1055 Einsätze durch (gegenüber 1207 im Jahr 2019). Dies entspricht einem Rückgang von etwa 12%, der an den Wochenenden sehr viel deutlicher ausfiel als unter der Woche. Denn selbst in dieser besonderen Zeit arbeiteten die Patrouilleure von Montag bis Freitag in ihrem gewohnten Rhythmus weiter, während es an den Wochenenden dann wesentlich ruhiger war. An den Sonntagen ging die Zahl der Einsätze um 50% zurück. Die häufigste Ursache für Pannen war die Batterie. Bei weniger häufigen und kürzeren Fahrten entlädt sich diese viel leichter.

Danke an die Lieferanten Als die Ausgangsbeschränkungen galten und die Geschäfte geschlossen waren, standen Lkw-Chauffeure und Fahrer/Zusteller an vorderster Front. Ohne sie hätte es keine Warenlieferungen an Lebensmittelgeschäfte, kein Online-Shopping und keinen Einkaufslieferservice für gefährdete Menschen gegeben. In unserer Klubzeitung vom Februar haben wir bereits aufgezeigt, welch unabdingbare Rolle sie einnehmen und welchen Schwierigkeiten sie bei ihrer Arbeit begegnen. Hoffen wir, dass ihr Tun und ihre Rechte auch nach dieser Krise weiter Anerkennung finden.

Ein Walliser in der GL Moreno Volpi ist künftig eines der acht Geschäftsleitungsmitglieder des TCS Schweiz. Ab dem 1. Juli 2020 wird er Direktor des Funktionsbereichs Corporate Communication. Der 44-jährige Walliser ist eine bekannte Persönlichkeit beim TCS, amtete er doch von 2009 bis 2014 als dessen Mediensprecher. Volpi verfügt über Abschlüsse in den Bereichen internationale Beziehungen sowie Marketing und Kommunikation, spricht drei Sprachen und arbeitete bereits für grosse Uhren-, Automobil- und Bankkonzerne.

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TCS

INTERVIEW

«Wir werden alles daransetzen, um faire Lösungen zu finden» Seit Beginn der Krise hat die ETI-Einsatzzentrale viermal so viele Anfragen und Anrufe erhalten wie üblich. TCS-Generaldirektor Jürg Wittwer spricht über Repatriierungen, die Rückerstattung von Reisekosten und die interne Organisation. War der TCS ausreichend vorbereitet, um seine Mitglieder in einer solchen Ausnahmesituation zu unterstützen? Ja, denn unsere Mitarbeitenden wissen mit dieser Art von Situation umzugehen. Dabei können sie sich auf die IT-Systeme und ein Netzwerk an zuverlässigen Partnern verlassen. Ausserdem haben wir Erfahrung mit solchen Ereignissen. In den letzten Jahren waren wir mit dem Vulkanausbruch in Island, dem Tsunami in Thailand und dem Anschlag von Luxor in Ägypten konfrontiert. Das Ausmass und die Dauer der Coronakrise sind jedoch etwas ganz Neues. Das letzte Mal, als zur Bekämpfung einer Pandemie so viele Kräfte mobilisiert werden mussten, war vor 100 Jahren, als die Spanische Grippe grassierte. Trotzdem erkannten wir sofort, dass es zur Unterstützung unserer Mitglieder ausserordentlicher Mittel bedürfen würde und haben rasch gehandelt.

Die Mitglieder sollen ihre Anträge auf Stornierung einer Reise oder Annullierung der Teilnahme an einer Veranstaltung schriftlich einreichen. Wie behandeln Sie diese Anfragen und wie schnell können Sie auf jede einzelne reagieren? Zu Beginn der Krise bestand unsere Priorität darin, unseren im Ausland blockierten Mitgliedern zu helfen. In wenigen Wochen gingen mehr Stornierungs- und Annullierungsanträge bei uns ein, als wir normalerweise in mehreren Monaten erhalten. Zudem handelt es sich oft um sehr komplexe Fälle, die zahlreiche Akteure betreffen: Regierungen, Fluggesellschaften, Reiseveranstalter und Vermittler. In einem ersten Schritt müssen wir jeden Fall untersuchen und abklären, was vom Reiseveranstalter oder der Fluggesellschaft rückerstattet wird. Es wird Wochen oder sogar Monate dauern, bis wir alle Anfragen bearbeitet haben, da wir alles sorgfältig prüfen.

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Erweist sich das Assistance-Modell des TCS in dieser Krise als leistungsfähiger und grosszügiger als die Modelle der Konkurrenz? Bei einigen Versicherern deckt die Reiseversicherung Epidemien nicht ab. Andere klammern sich an den semantischen Unterschied

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zwischen «Epidemie» und «Pandemie». Sie müssen natürlich die Interessen ihrer Aktionäre verteidigen. Der TCS hingegen ist ein nicht gewinnorientierter Verein, dessen einziger Zweck es ist, die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten. In diesem Sinne sind wir diese Krise angegangen und werden alles tun, um faire Lösungen für alle zu finden. Welchen Beitrag hat der TCS während dieser Krise ganz allgemein geleistet? Wenn eine Krisensituation eintritt, machen die Werte eines Unternehmens den Unterschied aus. Ich sah, wie sich unsere Mitarbeitenden beim TCS rund um die Uhr einsetzten, um unseren Mitgliedern in schwierigen Situationen zur Seite zu stehen und ihnen die Rückkehr in die Schweiz zu ermöglichen. Sie mussten Reisepläne ändern, Medikamente finden, Covid-19-Patienten mit dem Ambulanzjet repatriieren, Fragen zur Pandemie beantworten oder ganz einfach unter strikter Einhaltung der Hygienevorschriften Pannenhilfe leisten. Darüber hinaus veröffentlichen wir Informationen auf unserer Gesundheitsplattform www. tcs-mymed.ch, was sehr geschätzt wird. Wir haben uns aber auch für das Allgemeinwohl in der Schweiz engagiert. So leisten wir beispielsweise kostenlos und prioritär Pannen-


hilfe für das gesamte medizinische Personal und stellen unsere Lastenvelos unentgeltlich für Lieferungen an gefährdete Menschen zur Verfügung.

nd rinnen u d e it e b r a un Mit sich Tag «Unsere n e t z t e s iter nseren Mitarbe in, um u en Situe r ü f a d Nacht hwierig ern in sc en die Mitglied helfen und ihn rzu eiz zu e ationen die Schw in r h e Rückk en.» möglich

Die Leistungen des TCS hängen hauptsächlich mit der Mobilität seiner Mitglieder zusammen. Diese ist jedoch stark zurückgegangen. Befürchten Sie, in den kommenden Monaten weniger Arbeit zu haben? Früher oder später wird sich das Leben wieder normalisieren. Allerdings wird die Übergangsphase wahrscheinlich lange dauern, und die Menschen werden meiner Ansicht nach öffentliche Verkehrsmittel vorerst meiden. Dadurch werden wir noch mehr zu tun haben. Ausserdem erwarten wir einen grossen Ansturm auf unsere Campingplätze, da ich

überzeugt bin, dass die Schweizerinnen und Schweizer in diesem Jahr den lokalen Tourismus unterstützen werden. Was haben Sie sowohl in Bezug auf den TCS als auch auf Ihr Privatleben aus dieser Zeit gelernt? Zwei Dinge: Erstens sollte man den Wohlstand nie als selbstverständlich erachten, und zweitens können wir sehr grosse Krisen überwinden, wenn wir zusammenarbeiten.

Erlebnisberichte von repatriierten Wallisern Zwangsabreise mitten in der Reha Thierry Kohler ist seit November in Thailand, wo er als Skipper einen Segeltörn organisiert hat. Danach ist eine dreimonatige Reise durch Australien, Tasmanien und Neuseeland geplant. Bevor er aber aus Thailand abreist, beschliesst er, mit einem Leih-Motorrad das Land zu erkunden. In einer Kurve rutscht er auf einer Ölpfütze auf der Strasse aus und stürzt schwer. Dabei zieht er sich einen doppelten offenen Schien- und Wadenbeinbruch zu und bricht sich fünf Rippen. Im Krankenhaus wird er notoperiert. «Ich rief sofort den TCS an, der mir eine Rückführung anbot. Da ich meine Reha in Thailand unter sehr guten Bedingungen durchführen konnte, entschied ich mich, dort zu bleiben.» Die ETI-Zentrale erkundigt sich in der Folge immer wieder nach seinem Befinden. «Ein Arzt hat sich sogar meine Röntgenbilder angesehen und mir versichert, dass die Qualität der Operation gut war.» Sonderflug Die Fortsetzung der Reise ist nicht mehr möglich. Der TCS erstattet ihm und seinem Freund, der ihn hätte begleiten sollen, alle Flug- und Hotelkosten. Im März trüben dann aber die Corona-Massnahmen die Stimmung im Land des Lächelns. «Von einem Tag auf den anderen wurde alles geschlossen und die Checkpoints und Fieberkontrollen sorgten für eine militärische Atmosphäre. Europäer waren nicht mehr gern gesehen, da sie unter Verdacht standen, das Virus eingeschleppt zu haben. Die Schweizer Botschaft empfahl uns, nach Hause zu gehen.» In dieser dringenden und heiklen Situation sucht der TCS mit Hochdruck nach einem Flug, doch alle Fluggesellschaften haben den Betrieb eingestellt. Schliesslich findet man eine Lösung mit dem EDA, das spezielle Repatriierungsflüge organisiert. Nach seiner Rückkehr nach Crans-Montana erholt sich Thierry Kohler von seinen Verletzungen. Seinen ETISchutzbrief wird er nicht mehr hergeben. «Wenn man am anderen Ende der Welt gesundheitliche Probleme hat, ist man froh, wenn man jederzeit eine Fachperson anrufen kann, Thierry Kohler während seiner die sich um einen kümReha in Thailand. mert.»

Aufgrund der Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wurde das Kooperationsprojekt in der Republik Kongo unterbrochen, an dem Roland Salamin beteiligt war.

Moralische Unterstützung auf dem Heimweg Roland Salamin befindet sich im tiefsten kongolesischen Regenwald, als die Bedrohung durch das Virus die Welt lähmt. Dort bringt der pensionierte Elektriker aus Veyras Jugendlichen in einem Lehrlingszentrum die Grundlagen seines Berufes bei. Zum sechsten Mal bereits ist er für drei Monate nach Bétou im Norden der Republik Kongo gekommen. Aber selbst in dieser abgelegenen Region gelten ab dem 20. März Absonderungsmassnahmen. Die Schulen bleiben geschlossen, bevor dann eine von Soldaten überwachte Ausgangssperre verhängt wird. «Ich hatte keine Arbeit mehr und versuchte, nach Hause zurückzukehren. Nicht so einfach, wenn man sich 1600 Kilometer von der Hauptstadt entfernt in einer Region ohne Internet aufhält.» Deshalb beginnt seine Frau Marie-Françoise, in der Schweiz nach Lösungen zu suchen. Ein entscheidender Kontakt Zunächst wendet sie sich an das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) – ohne Erfolg. Danach kontaktiert sie die ETI-Einsatzzentrale des TCS, die die Telefonnummer des nächstgelegenen Schweizer Konsuls ausfindig macht. «Dieser Kontakt war entscheidend!», erinnert sie sich. Während der TCS unermüdlich nach einem Linienflug sucht, hat Roland Salamin grosses Glück. Von Impfondo aus kann er zusammen mit einem erkrankten Bischof mit einem Frachtflugzeug nach Brazzaville fliegen. Anschliessend organisiert der Konsul für ihn einen Platz auf einem Sonderrückführungsflug von Pointe-Noire nach Frankreich. Am 19. April, eine Woche nach seiner Abreise aus Bétou, kommt Roland Salamin in Veyras an. Das Paar ist endlich wieder vereint und dankbar für die Betreuung durch den TCS. «Uns wurde schnell und effizient geholfen. Sie fragen nach, wie es einem geht, und suchen nach Lösungen. Vor allem aber lassen sie nie jemanden im Stich, bevor er nicht zuhause angekommen ist. Es war eine enorme moralische Unterstützung, dank der wir positiv bleiben konnten.»

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COVID-19

Die Welt steht Kopf

Die Gesundheitskrise hat sowohl unser Privat- als auch unser Berufsleben in seinen Grundfesten erschüttert. Die zehn Vorstandsmitglieder der TCS-Sektion Wallis erzählen uns, wie ihr Tätigkeitsbereich betroffen war und was sie in dieser besonderen Zeit beschäftigt hat.

Das Versprechen der Aprikosenbäume Bleiben Sie zuhause! Oh wie schön, dachte ich mir. All die Dinge nachholen, die ich schon lange machen wollte und nie tun konnte: basteln, lesen, gärtnern, das Auto polieren, mit Freunden Zeit verbringen und sogar wieder ins Fitnessstudio gehen. Schnell wurde ich aber auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: geschlossene Fitnessstudios, Geschäfte und Buchhandlungen sowie Apéros via Skype, die viel weniger interessant waren. Zum Glück gab es in meinem Garten keine solchen Einschränkungen. Ich musste bei der Pflege meiner Aprikosenbäume nicht Abstand halten und keine Videokonferenzen durchführen, um sie wachsen zu sehen. Während all dieser Zeit hatten meine treuen Aprikosenbäume Zeit zu blühen und bestäubt zu werden. Nun tragen sie Früchte. Ich hoffe, dass die meisten Massnahmen aufgehoben sein werden, sobald die Ernte ansteht. Bis dahin darf ich jeden Samstagabend einer Handvoll Musikern unserer Blaskapelle zuhören, die unter meinen Aprikosenbäumen ein paar Stücke spielen zu Ehren der Menschen, die an vorderster Front stehen. Ein grosses Dankeschön an sie. Ruth Bornet, Aprikosenzüchterin

Nährboden für häusliche Gewalt Die Pandemie und die damit verbundenen Massnahmen treffen uns alle. Gesundheitsrisiken, Ausgangsbeschränkungen, wirtschaftlicher Druck – all das birgt verschiedene gesellschaftliche Gefahren. Die Zunahme von Gewalt in Familien ist eine davon. Deshalb ist es wichtig, dass den Personen, die in unannehmbaren Situationen leben und von gesetzeswidrigen Handlungen betroffen sind, geholfen werden kann! Vor diesem Hintergrund setze ich mich gemeinsam mit meinem ganzen Team täglich dafür ein, dass das Walliser Netzwerk gegen häusliche Gewalt trotz der Einschränkungen weiterhin funktioniert. Aufrechterhalten werden die Hilfe und Aufnahme der Opfer, die Betreuung der Gewaltausübenden, die Polizeieinsätze, das Justizsystem, der Schutz der Kinder und die medizinische Versorgung. Alle wichtigen Hilfenummern finden Sie auf der Website haeuslichegewalt-vs.ch. Egal, ob Sie Zeuge oder Opfer von Gewalt sind, hier finden Sie Hilfe. Isabelle Darbellay Métrailler, Cheffin des kantonalen Amtes für Gleichstellung und Familie

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Corona-Alltag Das Coronavirus stellt für Kinder keine grosse Gefahr dar. Trotzdem ist es in meinem Alltag als Kinderarzt allgegenwärtig. Als Chefarzt am Spital Wallis beschäftigte ich mich unter anderem damit, wie Covid-19-positiven Müttern das Stillen ihrer Neugeborenen ermöglicht werden kann oder betroffene Adoleszente von der Quarantäne zu überzeugen sind. In meiner Privatpraxis muss ich dafür sorgen, dass Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen trotzdem weitergehen und Notfälle nicht verpasst werden – dies unter rigorosen Hygienemassnahmen: Das Wartezimmer ist geschlossen, das ganze Team arbeitet mit Mundschutz, keine Hand wird mehr geschüttelt. Als Co-Präsident der Walliser Pädiater und Schulreferenzarzt trage ich dazu bei, die fast täglich wechselnden Informationen mit den Behörden zu koordinieren und an unsere Mitglieder weiterzugeben. Wie alle an der Front tätigen Ärzte habe ich grossen Respekt vor diesem Virus; mich selbst nicht anzustecken, ist eine Herausforderung. Trotz der vielen Herausforderungen bietet der Lockdown auch mir mehr Zeit mit der Familie, was eine grosse Ressource ist. Aktueller Lichtblick ist die Aussicht, dass uns in den nächsten 18 Monaten ein Impfstoff helfen wird. Simon Fluri, Abteilungsleiter und Chefarzt Spital Wallis

50. Geburtstag der Mutter Zuerst möchte ich eine Sache erläutern: Die «Mutter» bin in diesem Fall ich und nicht etwa meine Mutter, die ich übrigens stets liebe- und respektvoll «Mama» nenne. 2020 – dieses Jahr werde ich 50 Jahre alt. Zu diesem Anlass habe ich meinem Mann und meinen Kindern etwas versprochen: «2020 werde ich den 50. Geburtstag der Mutter jeden Monat mit einer besonderen Aktivität und/oder einem aussergewöhnlichen Ausflug feiern.» Nun, liebe Mitglieder, während ich diese Zeilen schreibe, mache ich mir nicht mehr allzu viele Illusionen: Klassenessen = abgesagt, Generationenfestival = abgesagt (ich muss also bis zu meinem 60. Geburtstag auf eine Teilnahme warten), romantische Italienreise mit meinem Mann = abgesagt, Klassenausflug = abgesagt, und die grosse Reise, von der ich seit Jahren träume = daran denke ich nicht einmal mehr. Aber ich bin mir sehr wohl bewusst, dass dies angesichts der Gesundheits- und Wirtschaftskrise, in der wir uns derzeit befinden, reine Nebensache ist. Daran erinnert mich meine Arbeit leider jeden Tag. Also, Kopf hoch! Ich freue mich darauf, liebe Mitglieder, Sie sehr bald wieder zu treffen und mit Ihnen eine besondere Aktivität und/ oder einen aussergewöhnlichen Ausflug zu unternehmen. Anicia Volluz, Treuhänderin und Erwachsenenbildnerin

Auch Kultur ist systemrelevant! Der Kultursektor wurde durch das Virus bis ins Mark getroffen. Kultur lebt vom Austausch, und genau dieser muss während der Pandemie vermieden werden. Mitte März mussten innerhalb von wenigen Tagen alle Kulturinstitutionen bis auf Weiteres schliessen. Die meisten Theater und Konzertveranstalter haben inzwischen ihre Saison frühzeitig beendet. Ausserdem sind die meisten für den Sommer 2020 geplanten Festivals abgesagt worden. Festangestellte in Kulturinstitutionen sind am Umdisponieren, zerbrechen sich die Köpfe darüber, wie der finanzielle Schaden begrenzt werden kann, oder planen inzwischen die nächste Saison. Und die freischaffenden Künstlerinnen und Künstler? Keine Engagements heisst kein Einkommen. Ein Anrecht auf eine Entschädigung für abgesagte Engagements gibt es nur selten, stempeln gehen können nur die Allerwenigsten. Bund und Kantone haben die Bedeutung der Kulturwirtschaft anerkannt und finanzielle Unterstützung zugesagt. Trotzdem ist ihre Situation äusserst prekär und die Zukunft ungewiss. Ich hoffe sehr, dass uns im Kultursektor tätige Personen nicht das gleiche Schicksal wie Don Giovanni aus Mozarts gleichnamiger Oper widerfährt – weil auch Kultur systemrelevant ist! Wie Richard von Weizsäcker sagte: «Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere eigentliche innere Überlebensfähigkeit sichert.» Francesco Walter, Kulturmanager und Präsident Kulturrat Kanton Wallis

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Telearbeit mit meinem Sohn Sonntag, 15. März 2020. Aktenstudium beendet. Meine Frau Nathalie und ich prosten mit einem Glas Fendant dem Frühling zu. Einzig ein Piepsen stört die idyllische Abendruhe. Eine Kurznachricht. Eine, die alles verändert: Frühjahrssession abgebrochen! Besprechungen, Sitzungen, Versammlungen – alles abgesagt. Der Küchentisch wird zum Homeoffice. Zumindest bis das Verpasste nachgeholt und das Büro im Obergeschoss eingerichtet ist. Unser Sohn Maximilian ernennt sich kurzum zu meinem Assistenten. Sitzt neben mir und imitiert auf einem nicht mehr funktionstüchtigen Laptop mit rhythmischem Hämmern meine Arbeit. Er lacht, scheint zu geniessen, dass Papi daheim arbeitet. Ich geniesse es auch. Doch rasch wird alles Alltag. Videokonferenzen lösen die sitzungsfreien Abende ab, das Handy wird zum virtuellen Besprechungszimmer, die politische Arbeit diktiert wieder das Programm. Strategien werden entwickelt, Entscheide fallen, in Trainerhosen, aber sie fallen. Gut so! Und auch Maximilian spielt längst wieder mit den Bauklötzen … Philipp Matthias Bregy, Nationalrat

Gerichtsbetrieb heruntergefahren Das Coronavirus hatte auch erhebliche Auswirkungen auf die Anwaltskanzleien. Zunächst mussten alle notwendigen Massnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden ergriffen werden. Aufgrund der Abstandsanforderungen (2 Meter zwischen den Personen) mussten wir unsere Arbeitsorganisation so ändern, dass die Mitarbeitenden abwechselnd jeden zweiten Tag ins Büro kamen. Ausserdem empfingen wir ab dem 19. März keine Kunden mehr in unseren Räumlichkeiten und alle Treffen wurden per Telefon- oder Videokonferenz abgehalten. Schliesslich hat sich auch der Gerichtsbetrieb stark verlangsamt, da die meisten Sitzungen abgesagt und die gerichtlichen Fristen verschoben wurden. Unter diesen Umständen und trotz dieser Einschränkungen haben wir unsere Arbeit zur Zufriedenheit unserer Kunden fortgesetzt. Seit dem 27. April können wir sie nun wieder bei uns begrüssen. Am Empfang wurde eine Scheibe angebracht und Masken stehen zur Verfügung. Guillaume Grand, Rechtsanwalt

Bei der Arbeit ohne Arbeit Als der erste Schock nach der Ankündigung der Massnahmen des Bundes am 13. März vorbei war, musste ich mich organisieren. An erster Stelle stand die Suche nach Schutz- und Desinfektionsmaterial. Für mich war es sehr wichtig, meine Mitarbeitenden und Kunden zu schützen. Wir schufen einen sicheren Empfangsbereich für die Kundschaft und erstellten ein Ablaufprotokoll für den Umgang mit den Fahrzeugen vor und nach der Wartung (Schutz, Desinfektion, Reinigung usw.). Das Schwierigste war die Verlangsamung unseres Arbeitsrhythmus. Normalerweise verkaufen wir über 150 Fahrzeuge pro Jahr. Die Zwangsschliessung unserer Verkaufsabteilung hatte demnach direkte Auswirkungen auf die Arbeit in der Werkstatt. Hinzu kommt, dass die Leute aufgrund des Lockdowns ihre Autos kaum benutzten und deshalb nicht unbedingt in die Garage kommen mussten. Dies führte dazu, dass ich für alle meine Mitarbeitenden, d. h. sechs Personen in unserem KMU, Kurzarbeit einführen musste. Für einen Chef ist das ein schwerer Schlag. Cédric Rosaire, Garagist

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Hinter meiner Maske Montag, 9. März 2020. Die Welt der Alters- und Pflegeheime gerät aus den Fugen. Die Gesichter sind mit Masken bedeckt. Die Türen schliessen sich. Mit dem Lockdown weht ein anderer Wind in den Gängen. Für die Familien gilt ein Besuchsverbot. Die Stunden verfliegen, und man muss handeln, ohne zu wissen, was passieren wird. Ein Wettlauf gegen ein Virus und eine neue Art des Einkaufens (wo kriegt man Masken, Schutzkittel und ausreichend Desinfektionsmittel her?). Die Angestellten und die Bewohner beruhigen und Isolationsmassnahmen treffen. Stundenlang klebt das Headset regelrecht an meinem Ohr, während ich versuche, alle Anfragen zu beantworten, ohne dabei unser oberstes Ziel aus den Augen zu verlieren, nämlich die Bewohner unseres Heimes bestmöglich zu betreuen. Und dann ziehen die Tage so dahin und der Rhythmus verlangsamt sich. Ich trage immer noch eine Maske. Das Schwierigste steht uns aber noch bevor: durchhalten, weitermachen, kreativ sein, damit die Bewohner mit ihren Angehörigen kommunizieren können, vermeiden, dass sich jemand vergessen fühlt oder dass er selber vergisst ... Körperkontakt und Begegnungen fehlen, aber SOLIDARITÄT ist da, und die kleinen Gesten der Zuwendung erwärmen das Herz. Vielen Dank an alle, die uns unterstützen, an alle, die verstehen, dass wir bis zur offiziellen Entwarnung Vorsichtsmassnahmen treffen müssen, an alle, die älteren Menschen helfen, und an alle, die ihre Arbeit fortsetzen, damit unsere Welt wieder heiterer wird. Ich weiss nicht, was bleiben oder was sich ändern wird, aber ich weiss, dass ich mich darauf freue, Sie bei einer Veranstaltung der TCS-Sektion Wallis unter freiem Himmel, ohne Maske und mit einem Lächeln wiederzusehen. Jeanne-Emmanuelle Jollien-Héritier, Pflegedienstleiterin im «Home de Zambotte» in Savièse

Eine riesige Herausforderung! Die letzten Wochen waren in mehrfacher Hinsicht aussergewöhnlich. Das Familien- und Berufsleben wurde innerhalb weniger Stunden über den Haufen geworfen. In der Dienststelle, die ich leite, mussten sehr schnell Massnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit unserer Kunden, Partnerinstitutionen und Mitarbeitenden zu garantieren. In wenigen Tagen mussten wir unsere Arbeitsweise komplett ändern, wobei wir uns eingestehen mussten, nicht alle Parameter dieser Pandemie im Griff zu haben. Diese Herausforderung war sehr komplex und ist es immer noch. Innerhalb von 48 Stunden erarbeiteten wir zusammen mit dem Kantonsarzt ein Gesundheitskonzept, um die Kinder in sozialpädagogischen Einrichtungen zu schützen. Ausserdem musste eine Fernbetreuung organisiert werden, und das in so unterschiedlichen Bereichen wie der Logopädie, Schulpsychologie und Psychomotorik. Woche für Woche galt es, die Betreuungsregeln in Kinderhorten, Kinderkrippen und in der schulergänzenden Betreuung / Mittagstisch anzupassen. Im Bereich des Kinderschutzes musste der Kontakt zu den Familien aufrechterhalten und gleichzeitig die Sicherheit der Kinder gewährleistet werden. Ich bin meinen Mitarbeitenden sehr dankbar, die sich in dieser aussergewöhnlichen Zeit – im pandemischen Sinne des Wortes – so stark eingesetzt haben! Christian Nanchen, Chef der kantonalen Dienststelle für die Jugend

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R. Fiorina

TECHNISCHE ZENTREN

«In diesem Beruf muss man einfach und menschlich bleiben» Didier Massy hat soeben die Leitung der technischen Zentren des TCS übernommen. Nach achtzehn Jahren als Experte bei der Dienststelle für Strassenverkehr und Schifffahrt freut er sich nun auf diese neue berufliche Herausforderung. Was hat Sie dazu bewogen, sich für diese neue Position zu bewerben? Die Gelegenheit, das Umfeld zu wechseln, Verantwortung zu übernehmen, ein Team zu leiten und flexiblere Arbeitszeiten zu haben. Ich bleibe in meinem Beruf, übernehme aber neue Planungs- und Koordinationsaufgaben. Als Urs Fux (siehe Kasten) mir von diesem Posten erzählte, dachte ich mir: Der ist genau auf mich zugeschnitten!

viel Zeit Sie zur Verfügung haben. Fahrzeuge, die nicht von Fachleuten vorbereitet worden sind, weisen mehr Mängel auf, so dass die Fahrer ein zweites Mal zurückkommen müssen. Überlässt man die Prüfung dem Garagisten, geht es einfacher und schneller. Denn er kann an Stelle des Eigentümers unterschreiben und verpflichtet sich bei einem technischen Problem zur Durchführung der Reparatur, die danach überprüft wird.

Sie verfügen über eine langjährige Erfahrung in ihrem Beruf. Was hat sich über die Jahre verändert? Die technische Basis der Fahrzeuge hat sich nicht geändert. Aber sie sind in einem besseren Zustand als früher. Wir überprüfen immer mehr Autos aus den 1980er- und 1990er-Jahren mit mehr als 200’000 Kilometern auf dem Tacho. Die Hybrid- und Elektroautos werden unseren Berufsstand verändern, da es neue Normen für die Kontrollen gibt und die Fachleute eine entsprechende Weiterbildung absolvieren müssen.

Ihr Name ist den Eishockeyfans bekannt. Als ehemaliger Profispieler sind Sie seit über 10 Jahren Schiedsrichter in der Nationalliga. Experte und Schiedsrichter – diese Funktionen ähneln sich doch oder nicht? In der Tat! In beiden Fällen nehme ich eine «Aufpasserrolle» ein. Ich bin für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit. Deshalb möchte ich alle gleichbehandeln. Als Schiedsrichter muss ich im Bruchteil einer Sekunde eine Entscheidung treffen. Bei der Fahrzeugkontrolle habe ich mehr Zeit. Ich halte mich an

Ist es besser, die Fahrzeugkontrolle über einen Garagisten abzuwickeln? Wohin geht der Trend? Da gibt es keine Vorschriften. Im Oberwallis wenden sich die Autofahrer systematisch zuerst an ihren Garagisten. Das ist im Mittel- und vor allem im Unterwallis eine weniger gängige Praxis. Die Entscheidung hängt davon ab, wie 10

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die Fakten und urteile nicht. Meiner Meinung nach ist der schlechteste Experte derjenige, der sich für einen Experten hält. Man muss einfach und menschlich bleiben. Ich spreche vier Sprachen und schätze den Kontakt mit den Menschen sehr. Was für ein Auto fahren Sie? Da ich 60’000 Kilometer pro Jahr zurücklege, habe ich einen Sponsoringvertrag mit einer Werkstatt, die mir einen Volvo XC90 zur Verfügung stellt. Ich wechsle alle sechs Monate. Ich liebe es, nachts zu fahren und Musik zu hören, am liebsten italienische Musik von Jovanotti oder Zucchero.

e ist e Expert t s e t h c le n «Der sch er sich für eine an d h , e ic s ig s n s u derje lt. Man m icht über ä h n e t r Expe n und n en halte .» die Fakt en on urteil die Pers

Alles Gute und vielen Dank für alles, Urs! Didier Massy tritt die Nachfolge von Urs Fux an, der gerade in Pension gegangen ist und eine wichtige Person für die Sektion war. 2009 rief er die beiden technischen Zentren in Sitten und Gamsen ins Leben, nachdem der Staat den TCS beauftragt hatte, einen Teil der offiziellen Fahrzeugkontrollen zu übernehmen. Als Fahrlehrer und Leiter von TCS-Fahrkursen führte Urs Fux sein Team mit Leidenschaft und Strenge. Wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft!


TCS

CAMPING

Paritaire Glamping et fier de l’être! in Sitten

Die Airlodge, ein charmantes Häuschen auf zwei Etagen, ist Teil des Glamping-Angebots in Sitten.

Hätten Sie gewusst, dass der TCS-Camping Sitten die meisten Betten und Übernachtungen in der Kantonshauptstadt hat? Nun baut er sein Angebot dank des neuen Trends «Glamping» weiter aus. Mit 8 Hektar Fläche und 500 Stellplätzen im Herzen der «Domaine des Iles» ist der TCSCamping Sitten ein wichtiger Tourismusakteur. Im Jahr 2019 verzeichnete er 50’000 Übernachtungen – eine Rekordzahl für die Hauptstadt. Der TCS setzt auf seine langfristige Entwicklung und hat deshalb kürzlich mit der Burgergemeinde Sitten einen neuen Baurechtsvertrag für einen Zeitraum von 40 Jahren unterzeichnet. «Dieses Gelände hat viele Vorzüge. Wir werden es an unser derzeitiges Campingkonzept anpassen, das Unterkunft, Gastronomie und touristische Angebote umfasst», kündigt Christophe Valley, Regionalleiter bei TCS Camping, an. Grundlage für den Ausbau des TCS-Campings in Sitten ist der neue Reisetrend Glamping, der Glamour und Camping, d. h. den Komfort eines Hotels mit der Naturverbundenheit und Atmosphäre eines Campingplatzes, miteinander verbindet. Hütten, Chalets, Bungalows, Pods, Tipis – diese originellen Unterkünfte für ein Wochenende für Verliebte oder eine Woche mit der Familie ergänzen das traditionelle An-

gebot an Campingstellplätzen. In Sitten gibt es 34 dieser speziellen Nachtquartiere und in den kommenden Jahren sind rund 40 weitere geplant. «Auf diese Weise können wir insbesondere das Winterangebot ausbauen. Es besteht ein grosses Potenzial bei den Kunden, die von Sitten aus Ausflüge in die verschiedenen Skigebiete unternehmen möchten», erklärt Christophe Valley. Mehr Freizeitangebote, mehr Natur Die «Domaine des Iles» ist eine grüne Oase der Frische. Mit dem Bau eines Wellenbeckens und eines Lehrbauernhofes in der Nähe soll sie noch attraktiver werden. Und noch eine gute Nachricht: Ab diesem Herbst werden die Busse zwischen Aproz und Sitten auch beim TCS-Campingplatz Sitten halten. Dadurch kann die Hauptstadt einfacher mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Die längerfristige Zukunft sieht ebenfalls rosig aus. Innerhalb der nächsten etwa 15 Jahre muss der Campingplatz im Rahmen der 3. Rhone-

Campingurlaub in diesem Sommer? Die 24 TCS-Campingplätze, die im Frühling wegen des Coronavirus geschlossen werden mussten, sollten diesen Sommer wieder geöffnet werden können. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe war dieser Entscheid noch nicht bekannt. Erkundigen Sie sich am besten auf tcs-camping.ch und geniessen Sie danach – falls es wieder möglich ist – Ferien an den schönen TCS-Standorten in der Schweiz. Als Mitglied erhalten Sie 10% Rabatt.

korrektion zwar auf einen 21’000 m2 grossen Streifen Land für die Erweiterung des Flussufers verzichten. Es ist aber ein Opfer, das Christophe Valley als Mehrwert betrachtet. «Unsere Kunden suchen den Kontakt mit der Natur. Durch dieses Projekt erhalten wir einen schönen Zugang zum Fluss, was unseren Stellplätzen und Unterkünften zu zusätzlicher Attraktivität verhelfen wird.»

Projekte in Martinach und Siders Trotz der schwierigen Situation gibt der TCS seine historischen Campingplätze in Martinach und Siders nicht auf. Die Behörden in Martinach hatten sich gegen eine Verlängerung des Pachtvertrags mit dem TCS entschieden, um das Gebiet zu erschliessen. Die Schliessung des Campingplatzes war für Ende 2024 geplant. Derzeit laufen jedoch Diskussionen über ein neues Konzept des urbanen Glampings. In Siders musste der TCS den Betrieb des Campings Bois de Finges 2009 einstellen, nachdem der Staat den Bau der Autobahn durch das Gebiet beschlossen hatte. Aufgrund einer Änderung dieses Projekt wird nun eine Wiedereröffnung zum Thema. Wenn die Burgergemeinde Siders und der Naturpark Pfyn-Finges den Campingplatz in ihren Richtplan aufnehmen, könnte der TCS dort in innovatives ÖkoGlamping investieren.

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