Festungsanlagen Magdeburg

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RADKARTE: Festungsanlagen Magdeburg Auf einer Gesamtstrecke von 15 Kilometern führt die Route durch Magdeburgs Festungsgeschichte. Entlang altertümlicher Festungsmauern, Kasematten und Kasernen tauchen Sie in die Vergangenheit ein. Magdeburg galt einst als stärkste Festung Preußens. Bereits im Mittelalter wurden hier beeindruckende Schutzmauern errichtet. Längs der Mauern eröffnen sich Aussichten auf historische Parkanlagen. Folgen Sie Magdeburgs „grünem Ring“ und damit der historischen Stadtbefestigung. Start des geschichtsträchtigen Rundwegs ist an der Sternbrücke. Werfen Sie auf westlicher Seite einen Blick auf das Kavalier I „Scharnhorst“ 1 . Die zweigeschossige kasemattierte Kaserne wurde 1872 bis 1873 erbaut und sollte zur Stärkung der Sternschanze sowie zur Deckung der Hubbrücke dienen. Einst befand sich hinter den dicken Mauern das sicherste Gefängnis der Stadt. Bizarr: Der Planer, Festungsbaumeister Walrave, landete hinter seinen eigens geschaffenen Gittern. Er hatte die Baupläne an den Feind verraten. Heute sind zwischen den historischen Mauern moderne Wohnungen entstanden. Durch den schönen Klosterbergegarten geht es hinab auf den Elberadweg. Es handelt sich um den ersten Volksgarten Deutschlands.

Durch das teilweise erhaltene Magdeburg-Wittenberger Eisenbahntor geht die Fahrt weiter in Richtung Kaserne Mark 5 . Mitte des 19. Jahrhunderts waren hier bis zu 800 Soldaten untergebracht. Nach einer umfangreichen Sanierung finden in den historischen Gemäuern heute Kulturveranstaltungen statt.

FESTUNG MARK TIPP Die ehemalige Verteidigungskaserne ist heute beliebtes Veranstaltungszentrum mit außergewöhnlicher Atmosphäre zwischen den Gewölben. Die Route führt weiter zum Nordpark. Im Jahr 1827 wurde der einstige Nordfriedhof als erster kommunaler Begräbnisplatz außerhalb der Stadtbefestigung angelegt. Von dort aus führt Ihr Weg vorbei am Haydenplatz mit dem Hasselbachbrunnen zum Kaiser-Otto-Ring 6 , den Resten der äußeren Wallstraße. Als Bestandteil der äußeren Stadtumwallung befand sich hier die Bastion Braunschweig 7 . Sie hatte die Aufgabe, das nordwestliche Stadttor zu schützen. Vorbei am Geschwister-Scholl-Park mit dem nachgebildeten Denkmal der Königin Luise aus dem Jahr 1901 erreichen Sie über die Walther-Rathenau-Straße den Damaschkeplatz. Königin Luise setzte sich nach dem Sieg Napoleons für den Verbleib der Festung Magdeburg in Preußen ein. Mit einer Rose versuchte Napoleon die Königin von ihrer Bitte abzulenken. Daraus resultieren bis heute zahlreiche künstlerische Umsetzungen der „Rose von Magdeburg“. In unmittelbarer Nähe von Magdeburgs Hauptbahnhof sind noch kleine Reste der Kernfestung Nordwest 8 , dem Ravelin III, sichtbar.

Hier lohnt ein Abstecher zum klassizistischen Gesellschaftshaus sowie den 1895 errichteten Gruson-Gewächshäusern. Weiter in Richtung Buckau erreichen Sie den Fähranleger für die Überfahrt in den Stadtpark Rotehorn. Auf der Südspitze der Elbinsel liegt das Fort XII 2 . Aufgrund der noch vorhandenen Wallstruktur bleibt der Aufbau und die Funktion dieses sechseckigen Forts für die Verteidigung Magdeburgs erlebbar. Erhalten sind die gedeckten Wege, der Graben sowie unterirdische Festungsgänge. Von hier aus führt der Weg auf dem Elberadweg zum Heinrich-Heine -Platz . Bereits von weitem sind der Albinmüller-Aussichtsturm, das benachbarte Pferdetor und die große Stadthalle zu erkennen. Das Ensemble ist Teil des einst errichten Ausstellungsgeländes für die Deutsche Theaterausstellung 1927. Anschließend passieren Sie die Hubbrücke. Die Eisenbahnbrücke wurde 1846 errichtet und zählt damit zu den ältesten Deutschlands. Heute verkehren hier nur noch Fußgänger und Radfahrer.

Durch die Glacis-Anlagen gelangen Sie zur gut erhaltenen Kernfestung West 9 mit ihren Festungsanlagen. Die Glacis-Parkanlage ist ein wichtiger Bestandteil des grünen Gürtels, welchen Peter Joseph Lenné um Magdeburgs Innenstadt ziehen ließ. Der General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten hat mit seinen Planungen außergewöhnliche Erholungsgebiete geschaffen, die bis heute Magdeburg zu einer der grünsten Städte Deutschlands machen. Das dreieckige Festungswerk des Ravelin II inmitten des Parks wurde in den vergangenen Jahren liebevoll in Stand gesetzt und kann heute besichtigt werden. Neben erlebnisreichen Führungen in den Kasematten finden hier regelmäßig Veranstaltungen statt. Erbaut wurden die Anlagen zwischen 1872 und 1874. Sie gehörten zur Westfront der Festung. Von der Maybachstraße aus lässt sich die Festungsbauweise gut nachvollziehen.

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Entlang des Elbufers erreichen Sie ein freistehendes Backsteingebäude. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Offizierswohnhaus. Es stellt den letzten oberirdischen Rest des Zitadellengeländes 3 von 1683 dar. Als die Zitadelle noch Gefängnis war, saßen hier berühmte Gefangene ein. Dazu gehörten der spätere französische Präsident Charles de Gaulle, Erfinder Ernst Werner von Siemens sowie der polnische Politiker Jòsef Klemens Pilsudski. Überqueren Sie jetzt auf der Strombrücke die Elbe und genießen Sie den Ausblick auf Magdeburgs Altstadtsilhouette. Zurück am Elbufer sind Sie wieder auf dem Elberadweg unterwegs und begegnen erhaltenen Teilen der Stadtmauer.

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Als nächstes erreichen Sie die Bastion Preußen mit Lukasklause 4 . Der Wehrturm stammt bereits aus dem 13. Jahrhundert. Beim Sturm auf die Stadt im Jahr 1631 stand das gesamte Gelände im Brennpunkt des Geschehens. Später wurde es in die neuen Festungswerke einbezogen. Heute hat hier die Otto-von-Guericke-Gesellschaft ein anschauliches Museum eingerichtet. Besucher können anhand von Experimenten die Forschungserfolge des Magdeburger Naturwissenschaftlers Otto von Guericke erfahren.

FESTUNGSANLAGE MAGDEBURG Vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis 1912 galt Magdeburg als eine der stärksten Festungen Preußens.

TIPP

Informationen zu geführten Radtouren erhalten Sie bei uns. RAVELIN 2 TIPP Der Sanierungsverein Festungsanlage Ravelin 2 füllt den historischen Festungsring mit neuem Leben und informiert über die einstige Funktion. Bevor Sie gleich die Hallische Straße erreichen, können Sie einen Blick auf die Reste des Neuen Sudenburger Tores sowie der Ringmauer werfen. Diese bilden die Reste der Kernfestung Südwest 10 . Vor dem Hauptwall der Festungen West und Südwest verläuft der Entwässerungsgraben der Festungsanlagen, die Künette, welche sich bis in die Carl-Miller-Straße erstreckt. Die Route führt jetzt in Richtung Hegelstraße. Zurück auf dem Elberadweg halten Sie Kurs auf Magdeburgs Wahrzeichen, den gotischen Dom. In unmittelbarer Nähe laden die Überreste des Alten Sudenburger Tores 11 sowie das wieder aufgebaute Sterntor 12 zu einem Besuch ein. In direkter Nachbarschaft war hier Magdeburgs berühmter Festungsbaumeister Gerhard Cornelius von Walrave zu Hause. Über die Wallanlage des Fürstenwalls 13 und den Möllenvogteigarten, einer der ersten öffentlichen Grünanlagen Deutschlands sowie der ältesten Gartenanlage der Stadt, führt der Weg zu den ausgegrabenen Teilen der Bastion Cleve 14 . Besteigen Sie hier einen Teil des mittelalterlichen Wehrturms „Cleve“. Entlang der Elbuferpromenade kehren Sie von hier zurück zum Ausgangspunkt unseres Rundkurses, der Sternbrücke.

Tourist Information Magdeburg Breiter Weg 22 39104 Magdeburg Tel. 0391 63601-402 info@visitmagdeburg.de

Tourist Information im Ottonianum Magdeburg Domplatz 15 39104 Magdeburg Tel. 0391 99017421

Öffnungszeiten: Montag – Samstag 9.30 – 18.00 Uhr Sonntag & Feiertage 9.30 – 15.00 Uhr

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr geschlossen am 24.12. und 31.12.

Alle Radtouren in digitaler Form finden Sie unter www.visitmagdeburg.de/radfahren Sie suchen Abwechslung vom Radfahren? Erkunden Sie die Ottostadt bequem im roten Doppeldeckerbus, zu Fuß oder an Bord der Weißen Flotte. Informationen und Buchung unter www.visitmagdeburg.de/stadtführungen IMPRESSUM HERAUSGEBER: Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH, Aufsichtsratsvorsitzende Sandra Yvonne Stieger, Geschäftsführer Hardy Puls, Domplatz 1b, 39104 Magdeburg, Tel. 0391 8380-321, Fax 0391 8380-397, kontakt@magdeburg-tourist.de, www.visitmagdeburg.de BILDNACHWEIS: Archiv des MD TV EBH e.V., Dominik Ketz (Titelmotiv), www.AndreasLander.de (2), Magdeburg Marketing, www.AndreasLander.de (3) Lichtmomente Gunnar Gunnarsson (1), Rüdiger Stefanek (1) REDAKTION/GESTALTUNG: Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH, 4-visions mediagroup, Magdeburg | DRUCK: Quedlinburg Druck GmbH | STAND: Mai 2021 Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten.

Domplatz 1b . 39104 Magdeburg Tel. 0391 8380321 . Fax 0391 8380397 kontakt@magdeburg-tourist.de www.visitmagdeburg.de

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Hinweis: Diese Route enthält eine Fährverbindung (Saisonal in Betrieb von März bis Oktober.)

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GESAMTSTRECKE: ca. 15 km REINE FAHRZEIT: ca. 1,5 Stunden REINE GEHZEIT: ca. 5 Stunden WEGBESCHAFFENHEIT: gut ausgebaute Strecken, meist asphaltiert EMPFEHLUNG: geeignet als Tagestour, familientauglich

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