TOXIMENTARY
Alan Costa NIS America ist ein international agierender Games-Publisher, der uns regelmäßig mit wundervollen Spielen im AnimeStil – allen voran die „Disgaea“-Reihe – erfreut. Wir haben uns mit Senior Associate Producer Alan Costa und Senior Director Business Development Sean Kim über die Company, ihre Philosophie und kommende Highlights unterhalten. Toxic Sushi: Erzählt uns doch zunächst ein wenig über den Hintergrund von NIS America. Wann wurde die Company gegründet, was war die Vision der Gründer und was hat Dich/Euch dazu bewogen, dem Unternehmen beizutreten? Sean: NIS America wurde 2003 gegründet und die Vision des Unternehmens war es, japanische Videospiele einem größeren Publikum außerhalb Japans zugänglich zu machen. Diese Ausrichtung hat sich bis heute nicht geändert, und wir haben uns seither nicht nur auf die Lokalisierung von Spielen beschränkt, sondern auch zusätzliche Plattform-Optionen für unser vielfältiges Publikum angeboten. Die Möglichkeit, an verschiedenen Titeln zu arbeiten, die sich nicht nur auf NIS-Titel beschränken, ist für viele von uns, die bei NIS America arbeiten, eine große Ehre. Toxic Sushi: Was würdet Ihr als die wichtigsten Veröffentlichungen von NIS America bezeichnen? Also solche, die den Ruf des Unternehmens als bedeutender Publisher japanischer Videospiele manifestiert haben. Sean: Die wichtigsten Veröffentlichungen sind für uns auf jeden Fall die der „Disgaea“-Reihe, denn sie ist das, was NIS America im Herzen ausmacht. Vor geraumer Zeit durften wir fünf Millionen weltweite Verkäufe von „Disgaea“ feiern und sind dankbar für die Unterstützung unserer Fans, die die Titel zu einem Erfolg für uns gemacht haben, und auch dafür, dass sie unser Prinny-Voice-Acting bisher ertragen haben. Toxic Sushi: Alle Spiele von NIS America bestehen aus Charakteren, die auch aus Animes und Mangas stammen könnten – seid Ihr Fans des Genres? Habt ihr irgendwelche Lieblingsserien? 22
Sean Kim
Alan: Ich würde sagen, dass die meisten Mitarbeiter von NIS America entweder Fans von dem einen oder dem anderen oder von beidem sind. Der letzte Anime, der mir persönlich gefallen hat, war „Carole und Tuesday“ von Shinichiro Watanabe (u.a. „Cowboy Bebop“). Toxic Sushi: Welches sind Eure bisherigen Lieblingsspiele von NIS America? Und warum? Alan: Ich kann mich lebhaft daran erinnern, wie mein Zimmergenosse an der Uni „Disgaea 1“ gespielt hat und ich ihm dabei fasziniert zugeschaut habe, daher hat dieses Spiel einen besonderen Platz in meinem Herzen. Später habe ich dann begeistert „Disgaea 1 Complete“ noch einmal selbst gespielt. Was neuere Spiele angeht, so habe ich eine sehr persönliche Beziehung zu „Ys VIII“. Ich finde, dass es ist ein fantastisches Spiel ist, sowohl aus erzählerischer als auch aus spielerischer Sicht. Toxic Sushi: Funktionieren alle erfolgreichen japanischen Videospiele auch auf dem westlichen Markt? Gibt es eine bestimmte Formel für eine erfolgreiche Veröffentlichung? Alan: Ich würde fast sagen, dass das Gegenteil der Fall ist, denn es gab schon viele Spiele, die in Japan gut liefen und im Westen nur wenig Anerkennung fanden. Wenn die Entwickler bereit sind, ihrer Vision treu zu bleiben, denke ich, dass sie in vielen Fällen ein Publikum finden werden. Als Unternehmen, das sich hauptsächlich mit Rollenspielen beschäftigt, scheint es jedoch so zu sein, dass Spiele, die in Japan beliebt sind, auch im Westen gut ankommen. Wie der Präsident von Nippon Ichi Software, Sohei Niikawa, zu sagen pflegt: „Otakus sind überall auf der Welt gleich!“ Toxic Sushi: Was ist Eurer Meinung nach das wichtigste Element bei der Entwicklung einer neuen Spielidee? Die Handlung, die Charaktere, das Gameplay oder die Präsentation (Grafik und Soundtrack)? Alan: Ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass Videospiele ein ganz besonderes Medium sind, da sie ähnlich wie